Einzelpreis 10 Pf Oonnerstag, 20. Oktober 1932(Abend=Ausgabe) Jahrg. 47. Nr. 304 Sinkende Nebel Die Nimbusnebel um Herrn von Papen senken sich immer mehr. Die Sonne der Aufklärung über das, was nur Wort ist und das, was erst noch Tat werden soll, drückt den Nebel nieder. Die beiden Reden, die von Kaas in Münster und die von Brüning in Köln, strahlen diese Klarheit aus. Wer als Deutscher sich mit Kaas und Brüning zwischen verwerflichen Pessimismus und bedenklichen rosaroten Optimismus auf den Boden nüchtern geschauter Wirklichkeit stellen will, dem haben die beiden Reden viel zu sagen. Man weiß schon, daß die Rede von Kaas in Berlin reichliches Unbehagen verursacht. Man kann sie nicht mit Schlagworten abtun. Man kann sie auch nicht abtun mit bewußter Verächtlichmachung der Parteien, also in Wirklichkeit mit der Verächtlichmachung des Volkes und seiner Willensorgane selbst. Das Mißbehagen wird vom 20. Oktober ab um viele Grade gesteigert sein. Die Rede Dr. Brünings in Köln setzt zusammen mit der von Kaas der Regierung eine Abrechnung vor, von der die Regierung nicht wird sagen dürfen, sie sei falsch. Die Abrechnung enthält schmerzlich viele Belastungsposten für das Kabinett Papen. Diese Posten können nicht mit Reden, mit Widerspruch und Selbstherrlichkeit abgestrichen werden. Sie können von dem Konto der Regierung nur verschwinden, wenn man sie in Selbstbesinnung verschwinden lassen will. Dazu muß die Regierung einsehen, daß zwei deutsche Männer, die von den politischen Dingen gründlich etwas verstehen— sehr viel gründlicher als manche andere—, ihre Reden nicht halten, um dem Zentrum einige Wähler mehr zuzufünren. Die Reden von Kaas und Brüning sind der Avpell ernstbesorgter Männer, die ihrem Volke und Vaterlande dienen wollen! Zwei bittere Pillen Dr. Brüning hat sie dem Kabinett Papen verabreicht. Nicht um eines rhetorischen Erfolges willen, sondern wie der Arzt, der sie dem Kranken darbietet, damit er gesund wird. Dr. Brüning sprach von den Verhandlungen des Zentrums mit den Nationalsozialisten. Herr von Papen hat diese Verhandlungen in Münster als den Versuch gegenseitiger Betrügerei dargestellt. Dr. Brüning erklärte, daß die Verhandlungen ehrlich und nicht mit der Absicht, zu betrügen, geführt worden seien. Die Versammlung unterstrich das mit Beifall. Sie wird sich deshalb auch eingeprägt haben, was Dr. Brüning noch hinzufügte: Wenn früher politische Parteien sich zusammenfanden, um sachlicher Politik eine Grundlage zu schaffen, dann haben frühere Kanzler solche Verhandlungen nicht als gegenseitiges Täuschungsmanöver hingestellt, sondern sie haben sie im Interesse des Vaterlandes begrüßt. Auf den Worten„im Interesse des Vaterlandes“ liegt der Ton für die notwendige Korrektur am Verhalten des Herrn Reichskanzlers gelegentlich seiner Rede in Münster. Und die zweite Pille: Brüning gab zu, daß bis zum Jahre 1930 das Parlament, daß also Parteien in dem Parlamente auch der sogenannten Prestigepolitik den Vorzug gegeben haben. Das wäre der Fehler gewesen, an dem vielleicht allein die deutsche Geschichte der letzten vierzehn Jahre gekrankt habe. Diesen ernsten und berechtigten Mahnworten an die Parteien fügte Dr. Brüning noch ein anderes an die Regierung hinzu. Er sagte ihr: Den Fehler, den Parteien im Parlamente bis zum Jahre 1930 gemacht haben, den begehst du, Regierung, jetzt, wenn du glaubst, in kritischen Zeiten unter allen Umständen in einer bestimmten Frist Prestigepolitik nach außen und nach innen machen zu müssen. Für die Außenpolitik prägte dazu Dr. Brünina einen Say, hinter dem sich, weil er mit gehobener Stimme gesprochen wurde, sicher Dinge ververgen: die vorläufig dem Volke noch unbekannt sind, der aber gerade darum hier noch einmal wiederholt werden soll: Fortsetzung Seite 2 Man befürchtet eine halbe Million Abmeldungen Die Folgen der neuen Benzin=Preiserhöhung Berlin, 19.Okt. Drahtb. Die neue Verteuerung des Benzins wirkt sich insofern katastrophal für den Fiskus aus, weil eine große Anzahl von Kraftwagenbesitzern ihre Fahrzeuge von der Steuer abgemeldet haben. Zu Beginn des vorigen Winters sind 300000 Fahrzeuge abgemeldet worden, von denen 132000 auch im Sommer nicht wieder in den Verkehr gebracht wurden. Inzwischen aber hat sich die wirtschaftliche Situation auch bei den meisten Fahrzeughaltern verschlechtert, so daß in diesem Jahr mit einer weit größeren Zahl von abgemeldeten Fahrzeugen gerechnet werden muß. Ja, in Kreisen des Finanzministeriums rechnet man in den nächsten Wochen mit einer Stillegung von etwa einer halben Million Autos. Dadurch wird ein Drittel des gesamten deutschen Autobestandes aus dem Verkehr genommen. Welch eine ungeheure Zahl von Chauffeuren, Beifahrern usw. werden dadurch arbeitslos und fallen dem Staat zur Last? Die Einnahmen aus den Treibstoffzöllen werden sich genau so wie die Einnahmen aus der Autosteuer verringern. Man erwägt deshalb in zuständigen Kreisen ernsthafte Maßnahmen gegen diese künstliche Abdrosselung des Verkehrs. Monarchie in Polen? Prinz Sixtus von Bourbon wird König? Paris, 20.Okt. Drahtb. Der Bukarester Korrespondent der Volonté er klärt, allein in der Lage zu sein, Enthüllungen über den Aufenthalt des Prinzen Sixtus von Bourbon in Bukarest machen zu können. Das Blatt behauptet, daß diese Reise eine Fühlungnahme vorbereite, um den Prinzen Sixtus von Bourbon zum König von Polen zu machen. Seit einiger Zeit soll, wie das Blatt weiter wissen will, Pilsudski, dessen Gesundheitszustand sich verschärfe, daran denken, Polen einen Zustand der Stabilität, vor allen Ueberraschungen geschützt, zu sichern. Um die innenpolitischen Kämpfe abzuschwächen, beabsichtige er ernstlich die Einführung der Monarchie. In gewissen Kreisen, die Pilsudski nahe ständen, habe man zuerst an den Bruder des Königs von Rumänien, den Prinzen Nikolaus von Rumänien gedacht, diesen Plan jedoch wieder fallen lassen. Jetzt fasse man eine Thronbesteigung des Prinzen Sixtus von Bourbon ins Auge und unternehme bereits Sondierungen in diesem Sinne. Darauf werde der Aufenthalt des Prinzen Sixtus in Bukarest zurückgeführt, der sich die Einwilligung des Königs Carol einholen wolle. Elend auf Chalkidike Die Bevölkerung vor dem Hundertod Alhen. 19.Okt. Drahtb. Unter den Bewohnern der jüngst von einem Erd beben heimgesuchten Halbinsel Chalkidike herrscht die größte Not. Die griechische Presse appelliert an die Oeffentlichkeit um rasche Unterstützung der Erd bebenopfer und erklärt, daß diese nach Abfahrt der englischen Kriegsschiffe, die wertvolle Hilfe geleistet hätten, sich am Rande des Hungertodes befänden. Die jetzt täglich zur Verteilung kommenden Le bensmittel beständen in einem Pfund Brot, einem Pfund Bohnen, einem halben Pfund Reis und etwas Käse und Oliven pro Kopf der Bevölberung und reichten kaum für eine Woche aus. Weiter wird erklärt, daß die Zelte, in denen die Obdachlosen untergebracht seien, keinen Schutz gegen die Unbilden des Winters böten, und daß daher zu befürchten sei, daß die ganze Bevölkerung durch Hunger und Krankheit vernichtet werden würde. Die Regierung wird wegen ihcer Gleichgültigkeit gegenüber der Not auf Chalkidike schärfster Kritik unterworfen. Einer vom Richthofen=Zirkus Englischer Rundfunkbericht über einen deutschen Kampfflieger London, im Oktober. Ueber den Londoner und über alle andern englischen Rundfunksender sprach ein ehemaliger englischer Hauptmann der Royal Air Force von „Ritterlichkeit im Lufrkampf des Weltkriegs". Das größte Ereignis, seinen eigenen Worten nach, das er zu berichten hatte, war der berühmte Fall des deutschen Fliegers, der sich„Major Lefevre“ nannte. In England wußte man von dieser sensationellen Episode aus dem Kampf der unsichtbaren Front, der Spionage und Gegenspionage, der Erkundungen und der Nachrichtenübermittlung seit ihrem Geschehen. In Deutschland mögen nur ein paar Männer den Kopf senken und einen stummen Gruß, eine stille Ehrenbezeugung, dahin schicken, wo weit hinter Amiens in französischer Erde der deutsche Flieger ruht, der sich„Major Lefevre“ nannte. Nur die Männer vom RichthofenZirkus wissen in Deutschland von ihm, denn er war einer von ihnen. Man muß sich ganz auf das Zeugnis und den Bericht des englischen Fliegerhauptmanns, Captain H. E. Devon. verlassen, damit ein Land nicht einen seiner besten Kämpfer aus den Schicksalsjahren 1914 bis 1918 vergißt. Den namenlosen deutschen Flieger, der sich„Major Lefeore" nannte... Captain Devon war das Kommando des Flight B, der 12. Flying Squadron, zugewiesen worden. Vom Hauptquartier der vereinigten Luftstreitkräfte reiste er— es war im Jahre 1916— mit dem Auto zu seinem künftigen Kommando. Unterwegs, an einem englischen Pionierlager, traf er auf einen französischen Fliegeroffizier, der sich Major Lefevre nannte und ihm erklärte, daß ihn eine Notlandung gezwungen habe, in der Nähe des Lagers niederzugehen. Im Lager habe er sich neue Zündkerzen besorgt. Er sehe, daß der Captain auf dem Wege zur Front sei und würde sich ein Vergnügen daraus machen, den Herrn Kameraden zu seinem Bestimmungsort zu bringen. Der englische Commander war entzückt von der Liebenswürdigkeit des Franzosen, begeistert über dessen Fähigkeit, mit leichter gallischer Modulation fließend englisch zu sprechen, und als der alte Farman des Franzosen— er hatte ihn „'oiseau bleu“ getauft— auf dem Flugfeld der englischen Staffel niederging, als die englischen Fliegeroffiziere des Kommandos ihren neuen Führer umringten, stellte dieser mit der größten Selbstverständlichkeit der Welt den Major Lefevre, der in einer hocheleganten französischen Montur steckte, als seinen guten Freund vor. Der französische Fliegeroffizier wurde der Vor 10000 Zuhörern sprach Dr. Brüning in der Rheinlandhalle in Köln Wie wir im Mordenblalt berichteien, sprach Reichskanzler a. D. Dr. Brüning vor mehr als 10000 Zuhörern in der Rheinlandhalle in Köln. Die Veranslallung wurde zu einer machlvollen Kundgebung des Zentrums Bezugspreis: In Köln bei wöchentl. 12mal. Zustellung RM.40(einschl. 38 Pfg. Beitrag zum Zustellgeld) außerhalb Kölns bei wöchentlich 7mal. Zustellung RM.—(einschl. 30 Pfg. Beitrag zum Zustellgeld). Postbezug bei wöchentl. 7mal. Zustellung RM.70(einschl. 56 Pfg. Postzeitungsgebühr u. zuzügl. 42 Pfg. Zustellgeld der Post.) Illustrierte Wochenschrift Heimat und Welt: 15 Pfg. monatl. einschl. Zustellgeld. für köln und Umgebung Amtl. Kreisblatt für den Landkreis Köln. Verlag und Redoktion: Neumarkt 18a/24. Fernspr.: 21 09 21. Postscheckk. Köln 1065. Redaktionssprechstunden 12—1 Uhr.— Beilagen: Der Sonntag, Der Sport, Die Frau, Die Scholle, Katholisches Jungvolk, Kinderzeitung, Rundfunknachrichten, Reise und Wochenend, Heimat und Welt(illustrierte Wochenschrift). Anzeigenbreis: Je mm Höhe: Platzanzeige 10 Pfg., auswärts 13 Pfg., rubrizierte Gelegenheits- u. Familienanzeigen sowie Stellengesuche 6 Pfg., Reklamen 60 Pfg., auswärtige 70 Pfg. Platzvorschriften 10% Aufschlag. Rücksendung unverlangter Zuschriften und Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist.— Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Köln.— Wöchentl. 12 Ausgaben. 1 Seite 2 Nr. 36. Freund der ganzen Staffel. Alle paar Tage erschien er mit seiner knarrenden Maschine, der man beim Starten und Landen die geringe Geschwindigkeit und deshalb ihre Bestimmung als eine Art„Verkehrsflugzeug des französischen Flugstabes“ nur zu gut ansah, bei den englischen Es ging vier Monate sa. Major Lesepre saß stundenlang in der Offiziersmesse, tröstete seine englischen Kameraden über die rätselhafte Tatsache, daß drüben auf der anderen Seite die gefährlichste deutsche Staffel, der Richthosen=Zirkus mit einer geradezu übernatürlichen Sicherheit alle Aufklärungsflüge, alle Angrifse auf Truppentransporte usw.„vorahnte" und unterband und verschwand dann wieder, aus seiner alten Kiste winkend, in der Richtung zur Stappe. Es waren damals kritische Augenblicke für die englischen Flieger und besonders fur die Offiziere des Flight B, 12. Flying Squadron. Sie waren dem Richthofen=Zirkus nicht im entferntesten gewachsen und mußten dauernd wahrneymen, daß die Kampfflieger der anderen Seite anscheinend mit übernatürlichen Kräften versehen waren. Wo auch immer eine Unternehmung der englischen Luftstreitkräfte geplant war, da jegelten auch schon die Falken von der„Richthofen=Staffel oder aber die englischen Maschinen gerieten gar in geschickt angelegte Fallen. Dazu kam, daß sie Verluste zu beklagen hatten, die nicht der ebenso gehaßte wie bewunderte Feind angerichtet hatte. Zur englischen Staffe gehörte ein Kampfeindecker, der den etwas befremdlichen Namen„Die angemalte Lady trug. Die Titulatur wird sofort als bezeichnend erscheinen, wenn man erfährt, daß diese Maschine ein sogenannter„crasher“ war. Aus völlig unerfindlichen Gründen hitte das Flugzeug die Neigung zu unerwartetem Abrutschen, und schon drei junge Flieger hatten einen Flug in dieser Maschine mit dem Leben bezahlen mussen. Sie waren keine hundert Meter hoch mit der„bemalten Lady“ gekommen. Dabei war maschinell und aerodynamisch alles in Ordnung. Man konnte dem Hauptquartier keinen Grund angeben, die Maschine zurückzuweisen, und so mußte sie eben geflogen werden. Es ging auch wenn ein Mann mit großer Erfahrung und Flugpraxis in allen möglichen Maschinen hinter dem Steuerknüppel saß. Captain Devon, ein Pionier aus den Tagen der Gebrüder Wright, wuroe als einziger mit der Maschine fertig. Für jeden anderen hätte es den sicheren Tod bedeutet, diese Maschine, deren Mucken und Tücken man vorahnero erkennen mußte, in die Luft zu bringen. Die„angemalte Lady“ hieß sie, weil sie dermagen o abgestürzt war, daß sie nun über und über mit Flicken und Uebermalungen besät war. Devons Staffel wurde eines Nachts alarmiert und sollte einen Bahnhof, 25 Kilometer hinter der deutschen Front, angreifen, wo man die Ankunft eines größeren Truppentransportes vermutete. Die„angemalte Lady“ bei unsichtigem Wetter in der Nacht zu fliegen, war auch für Devon zu viel. Der jüngste Offizier der Staffel blieb zu Haus und Devon nahm dessen Maschine. Der Angriff mißglückte; drei Flakbatterien schützten den Ausladebahnhof, und die Engländer konnten nicht tief genug gehen, um die Trommeln ihrer Maschinengewehre abschnurren zu lassen. Ein Granatsplitter zerschlug Devons Benzinpumpe, und so mußte er versuchen, im Gleitflug über die deutschen Linien hinwegzukommen. Es gelang nicht. Er mußte noch auf deutscher Seite niedergehen und machte selbstverständlich bei dieser nächtlichen Notlandung Bruch. Inklusive eines Mittelhandknochens der rechten Hand. Devon war nicht verzweifelt. So etwas passierte deutschen und englischen Fliegern oft genug, und die Fälle gehörten keineswegs zur Seltenheit, daß es diesem oder jenem gelang, sich an ein feindliches Flugfeld heranzupirschen und mit einem der ständig bereitstehenden feindlichen Flugzeuge zu fliehen. Die Lage der deutschen Flugplätze kannte er genau, das war auf beiden Seiten kein Geheimnis, und so lag er mit dem Beginn der Dämmerung am Rande eines deutschen Flugplatzes und starrte mit ungläubigen Augen auf— den Oiscau bleu“, den eben niemand anderes sertig machen ließ als— der französische Masor Lesevre. Er trug französische Unisorm, aber Devon konnte deutlich hören, wie ihn die Monteure mit Herr Rittmeister“ anredeten. Lesevre ging sort — wahrscheinlich, um sich seinen Fliegeranzug überzuziehen— und als sich auch die beiden Monteure für einen Augenblick forttrollten, rannte Devon zum Flugzeug, kletterte hinein und verstaute sich im Ballastraum des Schwanzendes Keine Viertelstunde später war er in der Luft vor sich konnte er die Gamaschen des deutschen Rittmeisters sehen, der sich„Major Lesevré nannte. Devon merkte an der Kälte, daß sie sehr hoch flogen und errechnete aus der Zeitdauer des Fluges, daß sein tollkühner Gegner in weitem Bogen hinter die französischen Linien zu kommen suchte. So war es kein Wunder, überlegte er, daß der mysteriöse Lefeore stets von Nordwesten zum englischen Kamp kam. Wie unzählige Male vorher, so landete auch diesmal Lefevre von Freudenrufen empfangen bei Lokal-Anzeiger Abbruch der Verhandlungen mit England Irische Republik angedroht De Valera proklamiert die Fortsetzung des Zollkrieges Dublin, 20. Okt. Drahtb. Der irische Ministerpräsident de Valera gab am Mittwochavend im irischen Landtag eine Erklärung über den Verlauf der fehlgesch'agenen englichirischen Verhandlungen in London ab. Die englische Regierung, so sagte er, die von einem gewissen irlandfeindlichen Gefühl i England und der Haltung einer Minderheit in Irland selbst gedrängt werde, wolle die sich aus die einjachste Gerechtigkeit stützenden iniichen Forderungen nicht anerkennen. Die irische Regierung sei nach wie vor der Ansicht, daß sie weder gesetzsich noch moralisch zur Bezahlung der Landentschädigungen verpflichtet sei und sie wende auf keinen Fall in dieser Angelegenheit nachgeben Während die englische Regierung Irland gegenDer engisch=leisch, seieg., eie Glaich. be5. Kr Bisähi, liche Abhängigkeil Irlands von der englischen W chaft beseitligen werde. Was seine, Torderung nach der Aufrichlung einer frischen„He#n; hIIk betreffe, so stehe dies im Augenblick noch nicht im Vordergrunde, da die irische Regierun noch kein besonderes Mandat hierfür vom Volke erhalten habe. 20 Verständigungsformeln für Rußland und Rumänien Herriot vertraut den Rechtsmitteln Antwort auf Fragen vorm Auswärtigen Ausschuß Paris, 20.Okt. Drahtb. Obwohl Herriot die Mitglieder des Auswartigen Ausschusses gebeten haven soll. über den Inhalt seiner Ausführungen Stillschweigen zu bewahren erganzen die Morgenblätter die kurze Mitteilung des Ausschusses in einigen wesentlichen Punkten. Auf den Inhalt des gegenwärtig vorbereileten Abrüslungsplans habe Herriot jedoch nicht eingehen wollen, sondern den Auswärtigen Ausschuß gebeten, ihm in dieser Hinsicht Verfranen zu schenken. Nach dem Journal hal Herriot auf eine Frage, was Frankreich zu tun gedenke, wenn Deutschland einseitig aufrüsten werde, geantwortet, daß Frankreich, obwohl es neben Rechtsmitteln auch Machtmittel in der Hand habe, nur seine Rechtsmiltel einsetzen würde. Auf einen Vorstoß des ehemaligen Handelsministers Rollin gegen den für die französische Wirtschaft ungünstigen, deutsch=franzosischen Handelsvertrag hat Herriot geantwortet, daß ihm die Nachteile des Vertrages bekannt seien, daß er aber keine Kündigung vornehmen wolle, sondern vorziehe, auf dem Verhandlungswege günstigere Handelsbedingungen durch die Aenderung gewisser Artikel des Vertrages zu erreichen. Die Anregung eines Mitglieds des Ausschusses, Frankreich solle seine Schuldenzahlungen an Amerika einstellen, da Deutschland nicht mehr zahle, habe Herriot dahin beantwortet, daß Frankreich seine kommerziellen Schulden bis auf den letzten Heller be zahlen werde. Ueber den rumänisch=russischen Richtangrissspakt hat Herriot nach dem berichtet, daß nicht weniger als zwanzig Formeln für eine Verständigung zwischen Moskau und Bukarest aufgestellt worden seien. Eine von diesen Formeln hätte beiden Durch den Rücktritt des Kabinetts Bajda seien die Verhandlungen jedoch unterbrochen worden. Die Icurnée Industrielle" berichtet über die Besprechungen, die die deutsche Delegation, für de Kontingentierungsfragen am Mittwoch imn P 1931 habe Deutschland aus Frankreich für 8 882000 Mark Früchte und für 9332000 Mark risches Gemüse bezogen. Die Darlegungen der deutschen Verfreler seien zu einem Memorandum zusammengefaßt worden, das seitene der französiSachverständigen aufmerksam gevrüft werde Im Verlaufe einer neuen Sitzung, die heute im Hand=leministerium statfinden werde, werde fran.zösischerseilg darauf geantwortet werden. Donnerstag, 20. Oktober 1932 Die Parteien ausgeschlossen Berlin, 20.Okt. Drahtb. Nach den neuen Leitsätzen für den Rundfunk sollen bekanntlich die Rundfunksendungen von parteipoltischen Darbietungen freigehalten werden In Verfolg dieser Leitsätze hat das Reichsministerium des Innern jetzt beschiessen, den vol teien den Rundsunk im gegenwärtigen Wahlkampf nicht mehr zur Verfügung zu stellen. Vor der ten Reichstagswahl war den großen Parteien der Rundfunk je eine halbe Stunde freigegeben worden. Um so mehr Gebrauch von den Propagandamog= lichkeiten des Rundfunks dürfte dagegen die Regierung für sich selbst machen. Erkönig Alfons angeklagt Er soll sich für die Diklatur verantworten Madrid, 20.Okt. Drahtb. Nach einer langen Untersuchung über die Vergehen, deren Alfons XIII. sich unter der schuldig gemacht haben soll, wurde beschlossen, einen aus 21 Abgeordneten bestehenden Gerichtshof einzusetzen, der Alfons XIII. in dessen Abwesenheit aburteilen soll. Er soll gemäß dem Gesetze zum Schutze der Republik für alle Handlungen verantwortlich gemacht werden, die sich während der Diktatur ereignet haben. Besonders soll auch der unglückliche Feldzug in Marokko im Jahre 1925 Alsons XIII. zur Last gelegt werden, als unter der Führung Abdel Krims 10000 Spanier von den Marokkanern hingemetzelt wurden. Mehrere Miniter, die zurzeit der Diktatur im Amte waren, werden in die Anklage gegen Alfons einbezogen werden. Keine Anklage gegen Dr. Best Die Entscheidung des Reichsgerichts Leipzig, 20.Okt. Drahtb. Durch einen nach nichtöffentlicher Beratung gesaßten Beschluß des Vierten Straffenats des Reichsgerichte vom 12. Oktober ist der Verfasser des bekannten„Boxheimer Dokumentes“, Dr. Best, aus tatsächlichen Gründen wegen mangelnden Beweises hinsichtlich der Anschuldigung des versuchten Hochverrats außer Verfolgung gesetzt worden. Die Angelegenheit Dr. Best ist damit für das Reichsgericht erledigt. Ankurbelung mit 1 Karat Wie sich Englands Goldschmiede helsen wollen London, 19.Okt. Drahtb. England ist soeben von einem zweiten Goldstandard abgegangen, nämlich dem Goldstandard für Goldwaren, an dessen Stelle zur Verfügung ein neuer 14karätiger Standard geDiese Schritt wurde nach einer großen Sitzung der Goldschmiede in der Halle der Goldschmiedezunft unternommen, die sich mit der Frage Unterstützung des Ausfuhrhandels befaßte. Man hofft. durch Aenderung des im Auslande fast unbekannten 15karätiger Standards einen großeren dt.- Feverzeige, Ketiegz, übren, Golddleitste, goldene Handtäschchen, Zigarettenetuts, Armbänder und ähnliche Dinge Kein Schadenersatz für Nanosh Die Klage abgewiesen Berlin, 20.Okt. Drahtb Der Leopard Nanosch, der schon vor eindreiviertel Jahren in die ewigen Jagdgründe eine# ngen###, wird nun endlich seine endgültige Ruhe finden. Noch einmal wurde der Fall der Tötung des siers Schar, durch einen erörtert. Diesmas handelt es sich sedoch nicht um die Bestrafung des für die Tierhaltung verantwortlichen Miers von Othegraven, I91r. u. er, Gogtag Phef. selbst zusammen mit dem Schrusteller Gustav W. dorf und dessen Bruder Will Wgdor, ggeg den Fiskus auf Schadenersatz wegen der Tötung des Leoparden Nanosch. Der damalige Polizeipräsident Grzesinski habe selbst erklärt, daß die Erschießung nicht zur Gefahren Narheuauna erfolgt sei. sondern aus ethischen Grunden. Dies sei jedoch kein Anlaß für die Polzei, um einzuschreiten. Aber selbst, wenn sie rechtlich gehandest haben solle, so leien dabei iregbe, Rechztz; güter verletzt worden, und dafür werde Schaden ersaß verlangt. Demgegenüber führte der Vertreter des Fiskus aus, daß man Othegraven achtmal vergebens aufgefordert habe, den Leoparden aus seiner Woh nung zu entsernen. Die Erschießung sei das ein zige wirksame Mittel, zur Beseitigung weiterer durch den Leoparden drohender Gefahren gewesen. Dieser Auffassung schloß sich das Gericht an, die Kläger wurden kostenpflichtig abgewiesen, und damit dürfte der Streit um das Fell des Leoparden endgültig beendigt sein. Fortsetzung: Wovon man spricht Man kann keine Außenpolitik treiben mit Schlagwörtern und Begründungen, die nicht für die Welt, sondern nur für innenpolitische Zwecke bestimmt sind! Jugendnot und Arbeitsdienst Im freiwilligen Arbeitsdienst sind zurzeit über 200000 junge Menschen beschäftigt. Das ist Arbeitsglück, Gefahrenverhütung für ein Fünftel von denen, die zu betreuen sind. Es verlassen jährlich etwa eine Million die Schulen. Von 1929—1932 traten rund drei Millionen Jugendliche in das erwerbsfähige Alter ein. Davon fanden je eine Million wa in der Landwirtschaft und in der Industrie Unterkunft. Eine Million blieb berufslos, arbeitslos. Wenn die Arbeitsdienstwilligkeit alle erfaßt, was zu wünschen ist, dann kann beim jetzigen Stande von 200 000 Dienenden in ungefähr einem Jahre viel von der Million durch den auf je einige Wochen bis Monate bemessenen Dienst gehen. Die Einrichtung des Arbeitsdienstes ist Segen für die betätigungshungrige Jugend. Eine Miliz, wie sie sich der ehemalige Reichswehrminister Groener gedacht hat, würde die Wirkung der Befreiung junger Menschen von den Gefahren der Berufs= und Arbeitslosigkeit weiter wesentlich vertiefen können. Das verdient für die Erörterung des vielumstrittenen Problems Beachtung. der englischen Staffel. Devon hörte die Stimmen der Kameraden, blieb ober,„„esse hin entsernt sich das Stimmengewirr zur Messe hin entfernt hatte. Dann ging er nach. Als er in den kleinen Raum trat, sander Le fevre am Tisch stehen, hinter dem die englischen Offiziere schon Platz genommen hatten. Er ging direkt auf Lefeore zu und legte ihm die Hand auf bewundere Sie, aber Ihr Spiel ist jetzt aus. Herr— Rittmeister!" Der angebliche Franzose zuate nicht mir einer Wimper. Vollendet ruhig drehte er sich herum und verbeugte sich leicht:„Dann bin ich besiegt, Herr Kamerad! Eine Zigarette?“— bernorEr grifs in die Tasche, aber was er hervor brachte, war kein Zigarettenetui, sondern eine Pistole, die er Devon in die Rippen stieß. Li. anderen Engländer folgten der ganzen Szene ohne jedes Verständnis. Es gehörte einige Zeit dazu, zu begreisen, daß der beste Freund der gefährlichste Feind ist. Als sie springen wollten, hob der Deutsche die Hand: „Bitte. nein! Co hat keinen Zweck! Ihr seid unbewaffnet, und ich könnte Euch ohne Mühe über den Hausen knallen! Aber Ihr seid meine Freunde, wenn wir auch gegeneinander kämpfen müssen. Und Sie, Captain, sind ein kluger Mann, wenn ich auch nicht weiß, wie Sie mir auf die Spur gekommen sind. Jetzt!“, der Druck des Pistolenlauses verstärkte sich,„gehen Sie bitte hinter den Tisch zu Ihren Kameraden! Devon gehorchte, der Deutsche raste mit langen Sätzen aus dem Raum. Er vergaß nicht, die Messetür hinter sich abzuschließen. Als die Engländer sich mit Gewalt den Weg in das Freie gebahnt hatten, sahen sie den Deutschen schon auf das nächststehende Flugzeug zu jagen. Ueber die nächsten Sekunden kann nichts besser sprechen als der Originalbericht des Capkain Devon:„Mir war, als ob eine eisige Hand mir ans Herz griss. Es war die„angemalte Lady Wir alle blieben erschreckt stehen. Lesevre lickte die Klötze beiseite, ließ mit unwahrscheinlicher Schnelligkeit an und brachte den Apparat hoch Dann geschah es, was geschehen mußte. Die angemalte Lady“ rutschte über die linke Tragläche ab, raste den Kops in die Erde. Daan war da nichts mehr als eine riesige Fackel. Wir alle standen da und schämten uns nicht, daß wir weinten...“ Devons Vortrag, der im Druck in vielen eng lischen Zeitschriften und Magaeinen erschienen ist, schließt:„Es war einer vom RichthofenZirkus!“ Frankreich kann ruhig schlafen Die Verteidigungsstärke eines Landes liegt nicht nur in der Zahl der ausgebildeten Wehrfähigen. Sie liegt viel wesentlicher im Kampfmaterial. Frankreich mutet der Welt unablässig zu, an seine durch Deutschland bedrohte Sicherheit zu glauben. Der Großunfug der im französischen Sicherheitsgeschrei liegt, erweist sich an Zahlen. Frankreich hat an leichten Maschinengewehren 30000(1134), an schweren 34 000(732), an Minenwerfern 1600(252), an leichten Geschützen 3000(288). Die Zahlen in Klammern zeigen die entsprechende Bewaffnung Deutschlands! Dazu kommen für Frankreich 2200 schwere Geschütze, 734 Kampfwagen und 2750 Kriegsflugzeuge. Hier lautet die Vergleichsziffer für Deutschland Null— nan— Null, denn alle diese Waffengattungen sind Deutschland verboten. Wessen Sicherheit ist bedreht? Diejenige Frankreichs ganz bestimmt nicht! Bonbons für den Papst In Italien gibt es billige Eisenbahntarife für Hechzeitsreisende. Der Papst empfängt die jungen Ehepaare in Sonderaudienz. Dabei geht es, wie man hört, ohne strenges Zeremoniell zu. Die Neuvermählten, die vorgestellt werden, bekommen Medaillen oder Rosenkränze. In Italien ist es Sitte, daß junge Ehepaare ihren Freunden und Bekannten kleine Scachteln Konfekt oder Zuckerwerk zum Geschenk machen. Ein recht bescheidenes junges Paar glaubte, diesen Brauch auch auf den Papst anwenden zu durfen. Bei der Verstellung kramte die schüchterne junge Frau umständlich eine Schachtel mit Bonbens aus ihrem Taschentuch und überreichte ne dem Papst. Dieser wußte, wie berichtet wird, dafür zu sorgen, daß dem jungen Ehepaar sein formwidriges aber doch so ehrlich gut gemeintes Verhalten nicht zum Bewußtsein kam. Die sonst mit Recht gewahrte strenge Beobachtung der jahrhundertealten Gebräuche bei den Audienzen hat durch diesen Einzelfall, bei dem die Güte des Papstes wieder im hellsten Lichte strahlte, sicher keinen Schaden gelitten. Harras. Donnerstag. 20. Oklover 1932 Lokal-Anzeiger Nr. 304 Seite 5 Die Bofenkafhrin Mondnacht Nun schlummert still die stumme Welt. Es raunen nur die Wasser— Ein zarter, blauer, blasser Schimmer des Mondes fällt In Gärten, Wiesen, Bäumen. Grausilbern glitzert Wald und Feld: Nun ist es Zeit zum Träumen. Von den Bergen rinnt ein zarter Duft In müder Täler Stille— Ein letzter Menschenwille Erlischt im Schweigen Die blaue Luft Treibt Wolken in weite Räume. Nacht tut sich auf wie tiefe Gruft: Ich träume, träume, träume.— * Bahnfahrt bei Nacht An schmutz'gen Fenstern klebt die schwarze Nacht. Der Zug zerrt grob und scharf die Luft entzwei. Man weiß nicht, wohin geht die Fahrt; Man fühlt es nur: Vorbei! Vorbei! Ob Menschen an der toten Strecke hausen?— Es ist so still. von nirgends dringt ein Schrei, Und nur der Zug dröhnt im Vorübersausen und singt sein Lied: Vorbei! Vorbei! Die Menschen dämmern müd dahin im Blauen; Es schläfert sie das ewge Einerlei. Jetzt recken sie zum Fenster sich und schauen! Ein Licht?— Ein Haus?— Ein Dorf?— Vorbei! Vorbei! Willi Riotte. „Pater der Taifune“ Nach Meldungen der französischen Presse st der berühmte französische Jesuitenpater Froc gestorben. Vier Jahrzehnte, von 1892—1931, war er Leiter der Wetterwarte Zikawei bei Schanghai, die 1872 von Jesutten gegründet worden ist. P. Froc war im Fernen Osten allgemein unter dem Namen „Pater der Taifune" bekannt. Das chinesische Meergebiet wird häufig von Taifunen heimgesucht. Manchmal treten ihrer rund zwanzig allein in den Monaten Juni bis Oktober auf. Die’ufgabe der genannten Wetterwarte besteht darin, die Entwicklung und den voraussichtlichen Weg der Taifune zu ermitteln und die Schiffahrt über das Ergebnis ihrer Untersuchungen dauernd auf dem laufenden zu halten. In 50 Jahren hat die Wetterwarte mehr als 1000 Taifune angekündigt und ihren Weg verfolgt. Man kann sich leicht vorstellen wieviel Men chenleben und materielle Werte durch ihren zuverlässigen Dienst in den verflossenen Jahrzehnten gerettet worden sind zumal wenn man berücksichtigt, daß der Schiffsverkehr von und nach Schanghai der viertgrößte der Welt ist. Der Jesuitenorden darf mit berechtigtem Stolz auch den Verstorbenen zu denjenigen seiner gelehrten Mitglieder zählen, die ihm in der ganzen Welt Ehre gemacht haben. Einen solchen Orden aus dem kulturellen Leben eines Landes auszuschalten, wie es vor einiger Zeit in Spanien geschah, ist ein Beginnen, das mit Verblendung sehr milde bezeichnet ist. Das sind die„zwölf dunklen Nächte", wo das wilde Heer Gewalt hat.— Wüst ist es draußen Der Sturm peitscht Regen und Eisschlossen gegen die Fensterscheiben, rüttelt an klappernden Laden, reißt wütend an den nackten Baumkronen. Fünf Uhr nachmittags schlägt es vom Turm der Dorfkirche. Erst fünf— aber schon dunkelt es stark. Keinen Hund sollte man heute hinausjagen Doch die alte halbblinde Botenfrau muß noch den weiten bangen Weg nach Sonsbeck zur Apotheke gehen! Die Kranken warten, da hilft nichts. Sie steckt den Kopf durch das einzige Fenster ihres kleinen Häuschens. späht die Dorfstraße hinab. ob das Doktorauto noch vor dem Krankenhause hält. Ja. es steht noch da.— Der Wind reißt ihr den Fensterflügel aus der Hand, wirbelt eine Wolke von Schneestaub in die Kammer Fröstelnd kauert sie in der warmen Osenecke, wartet auf die Rezepte. Sind heute arg vie Kranke im Dorf. Es dauert lang. bis endlich der„blöde Pitt“ vom Armenhaus dahergestolpert kommt und ihr die Kassette mit den Rezepten bringt Dreizehn Stück! Sie schmunzelt. Gott Dank. Dafür lohnt sich der Weg schon. Hm! Eigentlich ist's ja ein unchristlicher Gedanke, daß sie sich über die vielen Kranken freut! Aber die Leute sind ja nun einmal krank sie kann doch nichts dafür. Und— für jedes Rezept erhält sie vom Apotheker zwei Groschen; außer dem noch von den meisten Leuten eine kleine Ver gütung. Freilich. nicht überall. Gerade bei den reichen Bauern sind manche, die mit einem knappen Dankeswort die notige Witwe genügend be zahlt zu haben glauben. Eigentlich blieb sie heute lieber daheim, die Knochen sind ihr so steif, der Kopf so schwindelig. Ob sie bis morgen früh wartet? Zwar um den schwarzen Hannes, der am Delirium im Krankenhause liegt, ist es nicht sehr schade, wenn der sein Beruhigungspulver erst morgen kriegt Und dem schwindsüchtigen Schusterjakob. der nicht leben und nicht sterben kann. werden Pillen und Tropfen doch nicht mehr helfen Aber das arme Katche, das sich so in Schmerzen krümmt— und Lehrers Aelteste— und der alte Dirkesjohann — Nein, nein sie muß gehen. In Gottes Namen denn! Schwerfällig schiebt die Alte sich hinter dem Ofen hervor Auf der heißen Platte steht die brodelnde Blechkanne Daraus gießt sie den dünnen Zichorienkafsee in eine Untertasse, bläst hinein, schlürft in langen Zügen. Der wird ihr den Magen schon warm halten. Sie knüpft ihr Kopftuch fester, zieht es über die Stirn bis zu den Augen herunter. Dann stülpt sie die Fausthandschuhe über, hängt den Deckelkorb an den Arm und stampft hinaus. Draußen ist inzwischen Finsternis herabgesackt. Graue Wolken drohen am Himmel. Von fern starrt der schwarze Wald, undurchdringlich, gespensterhaft. Aber die Botenkathrin fürchtet sich nicht. Seit zwölf Jahren ist sie allwöchentlich zweimal und öfter diesen Weg gegangen, durch Wind und Wetter, durch Sturm und Regen. Jeden Stein am Wege kennt sie. Er fällt ihr auch nicht lang — sie hat genug zu denken und zu sinnieren. Und manches Vaterunser zu sprechen für ihre Toten. Hui, wie kalt der Wind pfeift! Mit vorgeneigtem Kopf und krummgezogenen Rücken stemmt das alte Weiblein sich dagegen, schlurft mühsam durch den Schmutz der Landstraße. Die letzten Häuser liegen schon weit zurück. Einsamkeit greift nach ihr. Kein Menschenlaut weit und breit. Nur das Aechzen des Sturmes und die unheimlichen Stimmen der Nacht: das Aufflattern eines geschreckten Vogels, das Forthuschen verscheuchten Wildes. fernes Hundegebell. Doch diese nächtlichen Stimmen schrecken die Kathrin nicht, sind ihr altvertraut. Sie möchte ihre einsamen Botengänge nicht missen Mag's draußen stürmen und wettern. frostig und unfreundlich sein— die Kathrin hat doch ihr Land gern, ihre Heimat, ihr Stückchen Welt, das gerade nicht das unschönste ist: das Gelderland Durch tausend Fäden ist sie mit ihm verbunden. Wenig lichte. viel dunkle Fäden waren es. Ach ja, viele dunkle... dunkle. An manchen Gräbern hat sie gestanden, viele armen Seelen begehren ihr Gebet. Die Alte bleibt stehen und seufzt schwer. Sie muß etwas verschnaufen. Müde ist sie, so seltsam müde. Irgendwas zerpreßt ihr den Atem. Wenn sie nur nicht krank wird! Just so eine Nacht ist es auch gewesen, als ihr Taugenichts von Mann sie mit den Kindern in der Trunkenheit aus dem Hause warf... nachdem er sie halbtot geschlagen! Im Chausseegraben hat sie damals nächtigen müssen. Das eine der armen Würmchen hat sich dabei den Tod geholt Und nicht lange danach ist eines Nachts der arbeitsscheue Trunkenbold mit dem unsteten Sinn auf und davon gegangen— in die Welt hinaus... hat sie im bittersten Elend sitzen lassen. Wohin? Sie weiß es nicht. Nie wieder hörte sie von ihm. Er blieb verschollen, Jahre und Jahre hindurch. Bis einmal der Pfarrer aus irgendeiner fremden Stadt einen Brief mit seltsamen Marken und Siegeln erhielt. Darin stand der Tod von Matthias Holt gemeldet. Er sei dort im Spital gestorben, nachdem man ihn halb verhungert und erfroren auf der Landstraße gefunden... Gott sei seiner Seel gnädig! Sie hat manchen Rosenkranz für ihn gebetet. Aber — nach dem ersten Schrecken hat sie damals doch erleichtert ausgeatmet— Gott verzeih ihr die Sünde—. daß nun die ständige Furcht aufhörte. er möchte eines Tages zurückkehren. Schlecht und recht hat sie sich ehrlich durchgeschlagen, die Kinder groß gezogen. Leid genug hat sie gekostet, ach ja. Der Sohn verunglückt in den Kohlengruben. Die Tochter... ach, die Tochter—! Die alte Frau seufzt tief auf. Sie späht in die weite Heide hinein, die sich zur Rechten endlos dehnt. Wo am Rande Lichter durch die Nacht blinzeln, liegt der Heidehof. Dort ist ihre Tochter in Dienst— die„roje Gritt“, wie sie bei den Burschen heißt, mit denen sie Sonntags tanzt! Die roje Gritt! Sie ist das Aergernis der Gemeinde, hat Kummer und Schande über die Mutter gebracht. Und weiß der Himmel, was man noch an ihr erlebt! Sie ist nicht bösartig und schlecht, die Gritt— nein. Aber sie hat leichtsinniges Vagabundenblut in den Adern. Steckt wohl vom Vater her in ihr, und— und... Das alte Weiblein senkt reuevoll den Kopf— ach Gott, wie könnt' die arme Gritt anders sein War doch sie selber, die Kathrin, in ihrer Ingend eine gar lustige, leichtsinnige Dirn, die allen Burschen den Kopf verdrehte! Wo nur irgend etwas los war— die Kathrin mußte dabei sein! Freilich, die Ehe hat sie schnell zahm gemacht Als verlassene Frau und Witwe hat sie schwer mit des Lebens Not gerungen, ist gottesfürchtig und ergeben geworden. Aber dennoch: der Gedanke an ihre Jugendzeit ist ein ständig nagender Vorwurf. Ach Gott, sie muß viel für die Tochter beten, daß sie wieder auf den rechten Weg kommt Stärker prasselt der Regen. Der Wind peitscht ihr die kalten Tropfen ins Gesicht. Die nassen Röcke schlagen um ihre hagern Knie. Kälte schauert bis in die Knochen. Sie versucht den Schirm aufzuspannen— unmöglich, ihn zu halten bei dem Sturm. So schiebt sie nur den dicken Wir empfehlen: .30 Ru. Seiiehn Ticg#nnsihunee,#8..80 Rw. Feine Rohesser....-- Pfund Feine Rohesser.--5 Pfd.-Kiste Filetheringe--.-- Dose Feine Fischmarinaden, 1 Ltr.-Dose Olsardinen, gr. Fisc.e,.35.26 Weiße Bohnen, gut kochend, Pfd. Erbsen, gut kochend-.-- Pfd. Linsen, gut kochend..-- Pfd. Reines Schweineschmalz-- Pfd. 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Das sieht aus, als ginge es in eine unheimliche Schlucht hinein, in der Schrecken und Tod lauern. Schon bei Tage scheuen die Leute dies Wegestück, bei Nacht ginge keiner hindurch. Und auch die alte Botenfrau faßt unwillkürlich hier den Rosenkranz fester und beschleunigt ihre Schritte. Sie hat nicht eigentlich Furcht, aber es ist ihr hier doch, als tappe ein Unsichtbarer hinter ihr her, keuche seinen heißen Atem in ihren Nacken. Die Hälfte des Weges hat sie schon zurückgelegt. Da kommt die Stelle, an der sie nicht gern vorübergeht. Dort, wo die riesigen Tannen etwas vom Wege zurücktreten und eine kleine Lichtung freilassen, reckt fahl ein hohes Kreuz empor. Geisterhaft glimmt es aus der Finsternis, saugt den Blick des Wanderers ein. Wie ein Schrei, nein, wie ein wimmerndes Seufzen: Bete für eine arme Seele, die in ihrer Sünden Maienblüte dahin mußte— und vielleicht noch nicht entsühnt ist! Bete für einen Schuldigen, der das Kainszeichen an der Stirn trägt und ruhelos die Stätte seiner blutigen Tat umkreist! Die alte Frau kennt die Geschichte dieses Kreuzes. Sie ging damals noch zur Schule, als eines Tages schreckhaftes Raunen durchs Dorf ging:„Draußen im Wald liegt einer erschlagen!“ Da gingen sie hin— und kamen heim mit bleichen Gesichtern. Das Grauen stand darin. Den Toten bettete man in die Erde... Am Ort der Bluttat errichtete man ein Kreuz.— Und vergessen sein Name... Aber sein Schatten weht noch. Die alte Kathrin muß solch unglückliche Seelen zur Ruhe beten. Sie wird ihr Lebtag nicht fertig mit ihren Kranken und Toten. „Herr, gib ihm die ewige Ruhe!“ murmelt sie und schreitet hastiger mit eingezogenen Schultern. Als sei der Schatten des Gemordeten ihr auf den Fersen. Doch da schimmern schon die Lichter der Stadt. Bald hallt ihr Schritt auf dem nassen Basaltpflaster. Die Kathrin sitzt in der Apotheke und wartet auf die Fertigstellung der Medizin. Die mitleidige Apothekersfrau reicht der erschöpften Alten ein Glas starken Weines.„Hier, Kathrin, das gibt wieder Atem und Wärme,“ sagt sie und bedauert die arme Frau, die noch durch das Wetter zurück muß. „Och, ick bin dat gewohnt,“ meint diese und trinkt behaglich.„Bloß dat ick vandag so schlecht sehen kann. Wat mag dat mit die Ooge sin? Dat is, als wenn ick in dichte Nebel herinsiehn. Op de Straß liep ick all tegen ene Laternepohl.“ „Wird nichts Besonderes sein. Vielleicht der scharfe Ostwind, der die Augen gereizt hat,“ tröstet der Apotheker.„Das geht vorüber.“ „Jo, jo, so wird et woll sin,“ gibt sich die Alte zufrieden, sagt„Gute Nacht" und„Vergelt's Gott“ und nimmt den Rückweg unter die Füße. Elf Uhr ist es geworden, als die Botenkathrin endlich todmüde mit dumpfem Kopf in den Bettkasten sinkt.— Sie fährt am folgenden Morgen aus schreckhaftem Traum auf. Was war das? Eine unheimliche Gestalt hauchte sie an mit Feueratem— würgte sie. Funken sprangen in ihre Augen hinein Es ist noch stockfinster um sie her. Ihre Glieder zittern fröstelnd, und doch glüht der Kopf. In den Augen fühlte sie ein dumpfes Bohren, ein Prickeln und Brennen. Sie stößt die Läden auf— kein Dämmerschein des Tages fällt herein. Ist es denn noch so früh?... Aber sie hört doch in der Metzgerei drüben den Meister schon im Laden hantieren? Das Schaufenster liegt dunkel. Ja, arbeitet der im Finstern? Sie tastet sich zum Ofen, reibt ein Streichholz an..., deutlich hört sie das Aufsprühen der Flamme— doch kein Lichtschein fällt in ihre weitausgerissenen Augen... Eine entsetzliche Ahnung schraubt ihr plötzlich die Brust zusammen. Mit zitternden Händen streicht sie ein zweites Hölzchen an— wieder bleibt alles dunkel! Blind!... Sie ist blind!— Einen furchtbaren Schrei stößt sie aus wie ein Tier in Not— einen Schrei, der die Nachbarn aufschreckt und zusammenruft. Dann gleitet sie von der Ofenbank herunter. Steif liegt sie— Am andern Tag raunen die Leute sich zu:„Die Kathrin is an't sterve. Sie hat von Schreck teveel gekriegt. Blend is se geworde. Un dorbei dat arge Fieber!“ So wurde es der alten Kathrin letzter Botengang. Andere mußten nun kommen und für sie beten. Still liegt sie da, die verrunzelten Hände auf der buntgewürfelten Bettdecke gefaltet. Die gelbe Sterbekerze knistert. Die Sterbende hört es, aber ihren tröstlichen Schein kann sie nicht mehr sehen— irdisches Licht dringt nicht mehr in ihre Augen. Doch der Pfarrer, der ihr die Wegzehrung reicht, sagt tröstend, sie wird bald das ewige Licht schauen. Da lächelt sie und ist's zufrieden. Die roje Gritt liegt schluchzend vor dem Bett hingeworfen Zitternd hat die alte Hand ihr übers Haar gestrichen.„Leev Kind..." Dann Versinken in Stummheit. Die Wanduhr tickt, rasselnd läuft ihr Gewicht ab. Die Kerze brennt langsam herunter. Eine Nachbarin murmelt die Sterbegebete. Ein paar zitternde Atemzüge— dann strecken üch die wandermüden Füße der alten Botenfrag. Dicke Bghgen Schweizer Ki sattig*„ Pf. Pl. Erb Nun uer.. iiag Weizen-viem-„Pfund-24.—0 Haferflodte- pfund-19.-12.—. weie Bohnen-.—. MarmeladeT 98 Pbe-. ernch. sPäke brite aus frischer Frucht, 2r 9riemne ughrge Roggenbrot ca. 4½ Pfund schwer *n ben un Gr e e siproben werden““ Pf. erteilt. Mc darauf kommt es an. Nehmen Sie zum Waschen, Abseifen und Schrubben nur Dr. Thompson's Schwan-Seilenpulver Es ist von größter Wasch- und Neinigungskraft und äußerst parsam. 1 Paket kostet nur 24 Pfg. 1 D o p p e l p a k e t n u r 4 4 P f g. Es gibt nichts Besseres als das seit über 50 Jahren bewährte Schwan-Pulver. Zum Bleichen und Klarspülen der Wäsche Seifix, Paket 14 Pfennig. Sch80 a Geschwüre, off. Beine, Hämorrhoiden, alte Wunden, Ausschlag hilft Radermachers Salbe Erhältlich in Apotheken, Preis 1,25 Mk. Hersteller Radermacher-Lüth. Bonnhein R Bein. 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Etwaige Anträge auf Umgrunpie rungen Wahlberechtigter sind innerhalb der obigen Frist bei der Kammer zu stellen Einwendungen gegen die Listen sind spAtestens innerhalb einer Woche nach beendieter Auslegung bei der Kammer anzubringen. Köln, den 20 Oktober 1932. Die Industrie- und Handelskammer TE Phologrephische Auinahmen Vergröherungen Enlwürle Phololithos-Reluschen-Gelvano: Zeichnungen- Stereos- Meiern AUASESETEE TAEEE LII K S etzt Inserleren. Anzeigenaufträge möglichst rechtzellig zur Geschäftsstelle ds.Bl. bringen Goft dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, heute vormittag 9 Uhr unsern lieben, treusorgenden Gatten, Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Theodor Börgers Archivobersekretär i. R. plötzlich und unerwartet, doch gestärkt durch den Empfang der hl. Sterbesakramente, im Alter von beindhe 81 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme und ein Gebet für den lieben Verstorbenen bitten im Namen der trauernden Angehörigen: Frau Theodor Börgers Helene geb. Schwartz Maria Fischer geb. Börgers Gerhard Fischer, Archivobersekretär : P a u l F i s c h e r Helene Fischer# als Enke Bernd Fischer und die übrigen Anverwandten. Köln-Ehrenfeld, Everhardstr. 63, Köln, Elberfeld, Sterkrade, Dorsten, Caternberg, Essen-Ruhr, New Vork, den 19. Okt. 1932. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Samstag, den 22. Oktober, morgens um9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Josef in Köln-Ehrenfeld. Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, nachmittags um .30 Uhr, von der Leichenhalle Melaten aus. Sollte jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so bitten wir, dieses als solche zu betrachten. Am 28. Oktober 1932. vormittags 9 Uhr, soll im Justizgebäude. Reichenspergerplatz 1. Zimmer Nr. 77, nachbezeichnetes Grundstück versteigert werden: Köln. Landgrafenstraße 80 82. a) Wohnhaus mit Hofraum und Hausgarten. groß:.88 Ar. Nutzungswert: 1400 Mark. Köln, den 14. Oktober 1932. Amtsgericht. Abt. 40. AHLEEEE Fs werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Am Samstag, den 22. Oktober 1932. nachmittags 12.30 Uhr, sollen im Plandlokale Köln. Klapperhof 33. versteigert werden: 1 Speisezimmer, 1 Klavier, 2 Berkelwaagen. 1 Anrichte. 1 Herrenarmbanduhr. 2 Theken. 2 Radioanparate. 1 Papierschneidemaschine, 1 Teppich. 1 Tisch. 1 Spiegelschrank, 1 Sofa, 1 Schreibtisch 1 Pudelhund. weiß. 1 Anker Nähmaschine und anderes mehr. Roth. Obergerichtsvollzieher In Köln. Am Samstag, den 22. Oktober 1932. vormittags 11.30 Uhr. sollen Im Plandlokale Köln. Klapperhof 33 versteizert werden: 2 Liegesofas, 1 Blumenständer, verschiedene Bilder. 1 elektrische Waschmaschine. 20 Kisten Zigarren. 1 Pfaff Nähmaschine. 1 großes Oelgemälde. 1 SpeisezimmerEinrichtung in Nußbaum. 2 Schreibmaschinen(Orga) 1 Klavier, 2 Teppiche. Bücherregale, 2 Sofas. 2 Gasherde, 1 Badeofen. verschiedene Textilwaren und anderes mehr. Linz. Obergerichtsvollzieber in Köln. Straßen führen auf und ab Roman eines Arbeitslosen von Georg Schäfer 288 Seiten. Preis kartoniert RM 3,40 Das ist nicht der Romen irgendeines siellungslos Gewordenen, sondern ein umlassender, allgemeingültiger Heeresbericht von der deutschen Elendstront. Es ist der Hlammende Notrut eines Volkes, bei dem es um das Letzte gehl! Ein Anrut, der dem Satten wie dem Verhungernden gleichermahen ins Ohr dröhnen mühte! Hier ist genz folgerichtig und unsbweisber der Weg aus der Krisenwüste in das neue bessere Land gezeigt: Siedlung und Rückkehr zur menschlichen, wirtschaftlichen, völkischen Vernunft! Einleuchtend such für den, der diesen Weg und seine dringende Nolwendigkeit bisher nicht begreiten wollte. Jenalsche Zeitung. Gilde-Verlag Köln am Rhein Danksagung Für die innige Teilnahme und die prachtvollen Kranz- und Blumenspenden sowie für die überaus zahlreiche Beteiligung bei der Beerdigung meines unvergeßlichen Gatten, unseres guten Vaters sprechen wir allen Verwandten, Bekannten sowie der Freien Schweinemetzger-Innung, dem Quar tett-Verein derselben, dem Männer-Gesangverein „Germania“, dem Köln-Lindenthaler Männerchor. dem katholischen Kirchenchor sowie dem Katholischen Arbeiterverein unseren herzlichsten Dank aus. Frau Adam Rüttgers Käthe Overhage Fred Overhage ET Zurück Dr. Kemmer Benesisstraße 7 Haustrauen Bevorzugt bei Einkäufen die Inserenten des Lokal-Anzeigers Das Jahrgedächtnis für die Eheleute Justzrat Stephan Fröhlich Greven findet statt am 22. Okrober 1932, morgens 8½ Uhr. in der Pfarrkirche St. Aposteln. Es wird dazu freundlichst eingeladen. Geschm. Wallach Ehrenstraße 31 Spezialhaus für Damenhüte Nr. 304 Seite? Stalins Vorstoß gegen die Opposition Moskau. 13.Oktober. Unmittelbar nach der großartigen Feier der Eröffnung des„Dujeprostroj“ wird die Bevölkerung der Sowjetunion durch die parteiamtliche Mitteilung über eine neue große „Sauverung“ der Kommunistischen Partei überrascht. Seit der gleichartigen Aktion, die Trotzki aus den Reihen der Partei strich und ihn sein Heimatrecht im Sowjetstaat kostete, war von Strafmaßnahmen ähnlich großen Stils abgesehen worden. Wer sich nur nach der Darstellung der innerpolitischen Lage in der Sowjetpresse ein Bild der Situation machte, mußte zu der Meinung kommen, daß die„Generallinie" der Partei, somit also Stalins Herrschaft, sich immer mehr sestigte. Gelegentliche Andeutungen der Blätter gaben allerdings das Vorhandensein von Resten der Opposition zu, sie wurden aber verächtlich und kurz erwähnt und über den Umfang der Gefahr Schweigen bewahrt. Erst als die neuen Wirtschaftsmaßnahmen Stalins proklamiert wurden, die ein wesentliches Entgegenkommen gegenüber der Bauernschaft bedeuten, begannen die Blätter in ihren Kommentaren auch die Gefahr der Opposition wieder zu erwähnen. Es zeigt sich nun, daß die erwähnten Maßnahmen(Freigabe des bäuerlichen Markthandels, Herabsetzung der Getreide= und Fleischlieferungen an den Staat usw.), die ja schon im Hinblick auf die zunehmende Unzufriedenheit unter den Bauern getroffen wurden. der Opposition ungenügend erschienen. Sie hat eine noch weitergehende Befreiung der Bauern vom Kollektivismus angestrebt, wobei sie nach Lage der Dinge die Ausarbeitung ihrer Pläne im Geheimen vornehmen mußte. Das aber bedeutet die so streng verpönte „Gruppenbildung“ innerhalb der Partei. Diese konnte der Sowjetregierung und der Parteileitung nicht lange verborgen bleiben und so erfolgte nun der neue Schlag. Welchen Umfang die„Umtriebe und Wühlereien“ der Opposition erreicht hatten, zeigen die Strafmaßnahmen: 20 führende Oppositionsmitglieder sind wegen bürgerlich=kulakischer Pläne aus der Partei ausgeschlossen worden, denn so bezeichnet die Parteileitung die Versuche zu einer Neuregelung der Bauernfrage. Das Parteiorgan Prawoa schreibt:„Die ge aenrevolutionäre Gruppe entwickelt in ihren Schriftstücken das vollständige Programm zu einer kapitalistischen Restauration und Wiederherstellung des Kulaken. Sie predigt die Notwendigkeit einer Aufhebung der Sowjetstaatsgüter und der Kollektivwirtschaften und fordert eine Politik, welche die Uebergabe der sozialistischen Unternehmen auf Konzessionsgrundlage an Kapitalisten vorsieht, der Unternehmen die durch die heldenhafte Anstrengung und den Enthusiasmus der Arbeiterklasse geschaffen sind. Einer etwas milderen Form der Bestrafung sind vier Oppositionelle unterworfen worden, indem sie zunächst nur auf ein Jahr ausgeschlossen werden. Zu der ersten strenger bestraften Gruppe gehören zwei Sowjetpolitiker, die fruher eine bedeutende Rolle gespielt haben. Kamenew hat früher stellvertretend den Vorsitz im Rat der Volkskommissare geführt und spater den Sowjetstaat in Rom als Botschafter vertreten. Sinowjew war Leiter der Kom nunistischen Internationale und somit in einer Stellung von allergrößter Bedeutung. Beide sind jetzt als„Mitwisser“ der oppositionellen Umtriebe gemaßregelt worden. Seinerzeit hatten sie„Reuebekenntnisse", abgelegt und dadurch iore Wiederaufnahme in die Partei erwirkt, aus bekanntlich schon bei der vorigen Säuberung ausgeschlossen worden waren. Sinowjew hatt sogar, um seine Bußfertigkeit recht glaubhaft zu machen, später noch ein zweites auffallend demütiges Bekenntnis veröffentlicht. Die Prawda erklärt zu den Strafmaßnahmen, daß sie den festen Willen der Partei zum Ausdruck bringen, jedes Parteimitglied aus den k. sten zu streichen, welches in irgend einer von der Generallinie abweicht. So ist denn am Vorabend der Feier des 15jährigen Bestehens der Sowjetmacht wiederum ein großes Straf gericht vollzogen worden. Wenn damit auch die Macht Stalins und sein maßgebender Einiluß in der Partei nochmals deutlich zum kommt, so muß doch anderseits im Auge behalten werden, daß die oppositionelle Strömung in der verschärfenden Wirtschaftsrrise iy Nährboden hat und behält. Je näher wir dem Winter kommen, um so mehr häufen sich die Sorgen um die Arbeitslosen, um so mehr kommt aber auch die Unhaltbarkeit der jetzigen Unterstützungssätze sowie die Verhältnisse und die Umstände, nach denen die Unterstützungen bezahlt werden, zum Ausdruck Von 641 befragten Arbeitslosen bezogen 112 Arbeitslosenunterstützung, 271 Krisenunterstützung, 196 Wohlfahrtsunterstützung, 20 Arbeitslosen= und Wohlfahrtsunterstützung und 42 Krisen= und Wohlfahrtsunterstützung zugleich. Bei den Krisenunterstützungsempfängern Wöchentl. Unterstützung setzt nach sechs Wochen die Bedürftigkeitsprüfung durch die Gemeinde oder den Gemeindeverband ein. Diese Bedürftigkeitsprüfung erfolgt weniger nach den Verhältnissen des Unterstützungsempfängers, sondern mehr nach der finanziellen Lage der Gemeinde. Welche Unterstützungen dann noch gezahlt werden und was nach Abzug von Miete sowie von Gas, Licht und Wasser zur Bestreitung des Lebensunterhaltes übrig bleibt, ist aus nachfolgenden Unterstützungsfällen, die den angeführten 641 Fällen entnommen sind, ersichtlich: Nr. Beruf — D. 58 ja 44 ja 1. Heizungsmonteur 2. Schmelzer 3. Schlosser 30 4. Metalltuchweber 50 5. Hilfsarbeiter 49 6. Metalltuchweber 28 7. Maschinenschlosser 33 8. Sandformer 59 9. Walzer 31 10. Hilfsarbeiter 43 11. Fabrikarbeiter 54 12. Modellschreiner 42 13. Dreher 26 14. Fräser 56 15. Hilfsarbeiter 49 16. Schlosser 54 17. Schlosser 41 18. Schmied 56 19. Schleifer 42 20. Schlosser 57 21. Silberpolierer 56 22. Schlosser 32 23. Dreher 29 24. Schlosser 52 25. Werkzeugmacher 63 26. Metallarbeiter 33 27. Former 34 28. Walzer 33 29. Former 32 30. Schlosser 29 31. Schlosser 41 32. Emaillierer 40 ja — 11,75 — 15.00 —.40 12,60— — 9,00 .85 ja— 10.20 .40 .75 11.15— 7,20"— — 10,30 .30— .00"— .50"— 11,50— .00 7,85 11.80 13.80 7,85 12,30 .40 10.58 17.10 12.30 .25 .25 10.10 .20 13.80 8,10 10.80 .00 .30 .00 6,00 — 4,00 8 27.00 65.00 15,00 20.00 21.00 19.00 18.00 .00 E. H. E..“ E..“ 26.00 19.00 11,00 33.00 34.00 42.00 32.00 15.30 10.80 21.66 19.00 20,00 26.00 31.30 24.00 20,00 E. 22.40 34.00 20,00 *) E. H.: E i g e n e s H a u s. Demnach entfällt auf jede Person eine wöchentliche Unterstützung von 1,28 M. oder pro Tag 18 Pfg. Es sei ausdrücklich bemerkt, daß diese Aufstellung sich nicht auf Einzelfälle bezieht. Im Gegenteil sind die Fälle, wo keine Unterstützung bezahlt wird, keine Seltenheit. Dieses trifft besonders zu für Ledige über 20 Jahre und für Familien auf dem Lande, die ein kleines Stück Acker= oder Wiesenland ihr„Eigen“ nennen Beispiele: Ein arbeitsloser Schlosser von 27 Jahren bekommt keine Unterstützung, weil seine verwitwete Mutter 20,45 M. an monatlicher Pension bezieht, einen Morgen Ackerland und einen halben Morgen Oedland besitzt. Ein 25 Jahre alter Former bezieht nur 2,30 M. Arbeitslosenunterstützung, weil sein Vater eine monatliche Pension von 36,89 M. bezieht und zwei Morgen Acker und Wiesenland besitzt. Ein Familienvater mit zwei Kinder bezieht 6 M. Krisenunterstützung, weil er zwei Morgen Ackerland und ein Häuschen hat, was mit 4000 M. verschuldet ist. Die Richtigkeit vorstehender Angaben ist von den Ortsvorstehern bescheinigt. Das Ungeheuerliche der Maßnahmen besteht noch darin, daß von den Betroffenen jahrelang die Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt wurden, wenn sie aber arbeitslos werden und in Not geraten, keinen Pfennig beziehen. Der Arbeiter, der durch Sparsamkeit sich ein Eigentum erworben hat, oder der, gezwungen durch eine große Kinderzahl, weil er infolgedessen keine Mietwohnung mehr bekam, sich ein Haus erwerben mußte, oder der von den Eltern oder Großeltern ein Eigentum ererbt hat, muß dieses Eigentum bei Erhalt von Wohlfahrtsunterstützung verpfänden. Diese Fälle treffen vorwiegend aus dem Lande zu. Kann man ermessen, welche Bitternis man mit einem derartigen Vorgehen schafft. Man muß diese Menschen, die zur Erlangung eines Eigentums gegeizt und gehungert haben, hören. Man muß hören, wie der Mann vom Lande an dem Ererbten hängt. Man muß das große Unrecht ermessen, das an jenen Armen vollzogen wird während andere von Staats und Reichs wegen erhalten werden. Welche Härten der Artikel 3§ 3 der Notverordnung vom 14. Juni nach sich zieht, dafür folgende Beispiele: 1. Die, ungekürzte Reichs=Knappschaftsrente beträgt 78,89 M Davon werden in Abzug gebracht, als Pauschalsatz 6,00 M verbleiben 72 Der Mann bezieht Reichs Invalidenrente. 48 Nach Abzug dieser Rente von der Knappschaftspension verbleiben zu zahlen durch die Knappschaft 24 2. Derselbe Mann, verheiratet, mit 1 Kind: Ungekürzte Reichsknappschaftsrente 78 Dazu das Kindergeld von Abgezogen wird der Pauschalsatz von verbleiben: 7 Davon ab die Reichs=Invalidenrente von 48.35 M. und 10.— M. Kinderzulage aus der Reichsinvalidenversicherung 58,35 M Verbleiben zu zahlen durch die Knappschaft 19,54 M Von dieser Härte werden, wie ersichtlich, die Verheirateten mit Kindern am schwersten betroffen. Vorstehendes beweist die Unhaltbarkeit der Notverordnung vom 14. Juni, Mit dem heutigen Tag sind gewisse Milderungen eingetreten, die aber kleine Zulagen nicht überschreiten. Im Karl=Liebknecht=Haus wurde gestern vormittag eine polizeiliche Durchsuchung vorgenommen. Grund dafür war, weiteres Beweismaterial zu einem deim Reichsgericht schwebenden Verfahren zusammenzutragen. Eine Rotationsmaschine wurde beschlagnahmt, da man feststellen konnte, daß auf ihr Schriften hochverräterischen Inhalts gedruckt worden waren. Eine Ziege wird sich wegen Verhinderung einer Zwangsversteigerung demnächst vermutlich in Baden zu verantworten haben; das in dem Dorfe Bonndorf wohnhafte Tier sollte nämlich versteigert werden, war aber respektlos genug, die vom Gerichtsvollzieher einen Augenblick achtlos beiseite gelegten Urteils= und Vollstreckungspapiere einfach aufzufressen. Die neue ungarische Regierung Budapest, im Okt. Der neue ungarische Ministerpräsident, Julius Gömbös, ist mütterlicherseits schwäbischer Abstammung. Seine Mutter, Annamarie Weitzl, ist die Tochter eines angesehenen schwäbischen Landwirts aus der schwäbisch=evangelischen Gemeinde Murga, wo sein Vater Schullehrer war. Ministerpräsident Julius Gömbös hat aus seiner Abstammung nie ein Geheimnis gemacht und unterhält heute noch die herzlichsten Beziehungen zu seinen schwäbischen Verwandten und Bekannten in Murga, die alle Leser des Budapester Sonntagsblatts und Mitglieder des Ungarländischen Deutschen Volksbildungsvereins sind. Bezüglich der Minderheitenfrage, namentlich aber der Minderheitenfrage in Ungarn, hat sich Ministerpräsident Julius Gömbös im Lauf seiner fünfzehnjährigen politischen Tätigkeit nicht geäußert; er tat es eigentlich erst, seitdem er als Ministerpräsident verantwortliche Politik macht. In seinem Radioaufruf an die Nation äußerte er sich hierüber:„Das Zusammenwirken der Donaustaaten kann aber nur erfolgreich sein, wenn es gelingt, die Rechte der ungarischen Minderheiten auf der ganzen Linie wirksam zu gewährleisten.“ Im außenpolitischen Teil seines Sofortprogramms ist der Satz zu lesen: „Die Respektierung der den Minderheiten vertraglich gewährleisteten Rechte würde die Besserung unsrer Beziehungen zu unsern Nachbarn wirksam sichern.“ Wie ersichtlich, hat Ministerpräsident Julius Gömbös für die Minderheitenfrage— rein theoretisch und prinzipiell— eine richtige Auffassung und ein feines Gehör. In seiner in der Einheitspartei gehaltenen Rede kam er über diese theoretische Einstellung hinaus auch auf die Minderheitenfrage in Ungarn zu sprechen Er führte hierüber wörtlich aus: „Friedliche Zusammenarbeit verkünde ich auch den Nationalitäten Rumpfungarn ist wohl von diesem Gesichtspunkt aus ein fast einheitlicher Staat, aber wir haben immerhin Nationalitäten, deren Sache ich ebenso pflegen will, wie die Sache der ungarischen Rasse, und ich will stets ihr Freund bleiben, solange sich keine zentrifugalen Kräfte melden, die die Einheit der Nation gefährden könnten.“ Diese Erklärung beweist, daß Ministerpräsident Gömbös sich auch über die Frage des ungarlandischen Deutschtums Gedanken gemacht hat. Das Organ der Deutschen in Ungarn, das Budapester Sonntagsblatt, bemerkt hierzu:„Wir wollen nur kurz bemerken, daß es unter dem ungarländischen Deutschtum nie zentrifugale, sondern stets nur zentripetale Kräfte gegeben hat. Das ungarländische Deutschtum war stets bis zur Selbstaufopferung zentripetal, patriotisch aufbauend und den Staat bejahend gesinnt. Was es wollte und was es will, ist nichts andres, als was ihm durch die vom Abgeordnetenhaus einstimmig angenommenen Gesetze und die von der Regierung erlassenen Verordnungen zuerkannt wurde.“ Im übrigen aber glaubt das Sonntagsblatt, daß, wenn der neue Ministerpräsident als verantwortlicher Leiter des Landes sich, was nur logisch wäre, in der Minderheitenfrage zur Auffassung des Grafen Bethlen bekennen werde, bezüglich der deutsch=ungarischen Frage ein Wandel geschaffen werden dürfte.„Denn das eine steht fest“,— schreibt das Sonntagsblatt—„daß Ministerpräsident Gömbös als ein Mann der Tat, der auch zur Unpopular'tät den Mut hat, und gerade in nationalen Kreisen ungebrochenes Vertrauen genießt, infolge dieser seiner Eigenschaften und seiner Energie der geeignetste Mann und berusenste Politiker für die Durchführung der Gesetze und Verordnungen bezüglich des Unterrichts in der Muttersprache wäre. Hunderttausende von Deutschungarn, aber auch Millionen von Magyaren der besetzten Gebiete und noch mehr Angehörige der übrigen Minderheiten würden ihm in ihrem Herzen ein Denkmal errichten" In Ministerpräsident Julius Gömbös erblickt man die Verkörperung des ungarischen Genius. Wenn er in dieser Frage das letzte Wort spricht, wird niemand wagen, ihm antinationale Gesinnung oder gar pangermanistische Absichten vorzuwerfen. Das Vertrauen des ungarländischen Deutschtums zu ihm ist psychologisch und moralisch begründet. A. K. .Gold Bollar Landgtafensitalie a9: Tel. 450 14 S— Herrchens Lieblingszigarette. 6 Stück 20 Pfg. Seite 4 Nr. 304 Lokal=Anzeiger Donnerstag, 20. Oktober 1932 * Der braune Kavalier ROMANVON ROBERTMAAS (6. Fortsetzung) Evelyn lachte nicht. Sie hatte sich zwar mit dem Training ihres Körpers auch eine bewunderungswürdige Beherrschung ihrer Nerven und jenen kostbaren Gleichmut angeeignet, der den jungen Frauen unserer Tage männlichen Adel verleiht, aber was aus dem Gesicht ihres Bruders auf einmal auf sie eindrang, brachte sie aus dem Gleichgewicht. „Klaus, du nu?“ begann Evelyn, als sie die erste Ueberraschung überwunden hatte. „Wie du siehst, mein schönes Schwesterlein; mein Telegramm hast du doch bekommen.“ Evelyn hatte plötzlich tausend Fragen auf den Lippen. Aber wie fremd war der Bruder geworden. Die Lippen immer noch so dünn, die Mundwinkel brutal, die Haut der Nase und der niedrigen Stirn etwas fettig, die Augen beim Lachen zugekniffen. Uebrigens elegant, ein Kavalier von der Fußsohle bis zum Scheitel. Der Ziegenlederhandschuh an der linken Hand war peinlich sauber. „Ich brauche ja nicht zu fragen, woher du kommst und wo du warst," warf ihm Evelyn feindlich ins Gesicht. „Nein, frag lieber nicht. Frag lieber, weshalb ich dich so dringend hierhin bestellt habe.“ „Wieviel brauchst du?“ erwiderte Evelyn, schon nach ihrer Tasche greifend. „Laß, laß, Evchen, das war einmal,“ gab Klaus zurück und tätschelte ihre Hand;„vermutlich wirst du meine Hilfe brauchen, und zwar noch heute nacht.“ Evelyns Augen wurden weit, als Klaus ihr das Extrablatt des Acht=Uhr=Blattes dicht vors Gesicht hielt. „Sensation im Mordprozeß Kroll. Was weiß die Tochter des Millionärs Primavesi?“ Die dicken Lettern sprangen ihr beinahe ins Gesicht. Dann las sie weiter:„Am Schluß der Verhandlungen beantragte der Staatsanwalt die Ladung der Tochter Evelyn des Bankdirektors Primavesi, die zu dem Angeklagten Thomas Kroll zurzeit der Tat in Beziehung gestanden haben soll. Anlaß zu dieser Ladung hat ein Besuch gegeben, den die genannte Dame heute vor Beginn der Verhandlung im Untersuchungsgefängnis gemacht hat. Es sollen dabei rätselhafte Dinge zur Sprache gekommen sein. Selbst die Verteidigung des Angeklagten wurde durch diese sensationelle Wendung völlig überrascht. Man sieht mit Spannung der morgigen Verhandlung entgegen.“ Evelyn nahm das Blatt an sich, faltete es langsam und schaute dem Bruder sekundenlang in die zugekniffenen Augen. Sie versuchte ihre Erregung zu meistern, schluckte einige Male, begann in dem Eisbecher nach Früchten zu fischen und wartete, was Klaus sagen würde. Der aber schaute sich um, bemerkte, daß man an den Nachbartischen aufmerksam wurde, rückte ganz nahe an seine Schwester heran, ergriff ihre Hand. drückte sie ganz fest und sagte: „Evelyn, ich weiß alles, mehr als du annimmst. Du darfst auf keinen Fall mit eurem Geheimnis in diesen blödsinnigen Prozeß hineingeraten.“ „Zu spät, mein Gutester. Das Sensatiönchen ist bereits da.“ Sie lachte bitter. „Mehr auch nicht. Laß sie laden, wen und solange sie wollen. Wenn du nicht erscheinst, können sie dich nicht auf die Folter spannen. Dein Thomas wird schon dicht halten.“ „Und sich verurteilen lassen,“ ergänzte das Mädchen. Man wird ihm nichts beweisen können und ihn freisprechen,“ gab Klaus zurück. „Nicht ohne meine Aussage,“ erwiderte Evelyn. „Meinetwegen geh hin und mach' vor aller Welt deine Enthüllungen. Glauben wird man dein süßes Geheimnis doch nicht; schmunzeln werden einige und sagen: So sind die Primavesi.“ „Und was rätst du mir?“ fragte Evelyn kleinmütig. Klaus:„Draußen steht mein Wagen, das Weitere findet sich.“ Evelyn ist ratlos, sucht im Blick ihres Bruders zu lesen. Aber dieser Blick ist unstet, fast unheimlich. Klaus weicht ihren fragenden Augen aus, ruft den Kellner und zahlt. Evelyn ist, als begebe sie sich in diesem Augenblick in eine dunkle Gewalt, als fliehe sie vor einem kleinen Uebel, um einem großen Verhängnis in die Arme zu laufen. Aber sie ist plötzlich willenlos und folgt dem Bruder. Draußen wartete ein schnittiger Sechssitzer. Evelyn erkannte sofort das englische Fabrikat. Sie fragte nichts, blieb auch nicht stehen, um den glänzenden Wagen zu bewundern. Es gibt Augenblicke im Leben, in denen jede erworbene Leidenschaft, und sei es auch die des Autosports, von uns abfällt wie ein Gewand, und wir nur daran denken, unsere armselige, nackte Menschlichkeit zu retten. So erging es Evelyn in dieser Stunde. Klaus setzte sich ans Steuer, sie nahm neben ihm Platz, ohne nach dem Wohin zu fragen. Der Wagen sprang an und stob in raschem Tempo zur Stadt hinaus. „Es ist möglich“, begann Klaus, während er steuerte und deshalb immer geradeaus sah,„es ist möglich, daß man schon die Kriminalpolizei auf dich gehetzt hat. Du tust darum gut. nicht mehr nach Hause zu gehen, sondern ohne Verzug zu verschwinden.“ „Klaus, wie kann ich das? Ohne Gepäck, ohne Paß, ohne jede Reisevorbereitung?“ „Dafür habe ich bereits gesorgt, Kindchen.“ Evelyn sah nicht, wie Klaus sich dabei in die Lippen biß... Der Wagen hatte bereits das Weichbild der Stadt hinter sich und griff mächtig aus. Bald war die freie Autostraße erreicht. Dann und wann huschten andere Wagen wie Gespenster vorbei. Plötzlich drosselt Klaus die Geschwindigkeit ab, verläßt die Landstraße und fährt auf einen Feldweg querfeldein. „Wohin jetzt?“ fragt Evelyn. Keine Antwort. Aber die Glühaugen des Wagens bestrahlen ein freies Feld, das im Hintergrunde von hohem Wald begrenzt wird. Davor steht ein Flugzeug. Evelyn sieht aus der Kabine ein grünes Licht winken und einen Mann auf sie zukommen. Der Wagen humpelt über den Acker und hält vor dem Flugzeug. Es wird abgeblendet, so daß nur das grüne Licht zu sehen ist. „So, mein Kind, vertraue dich diesem Flugzeug an. Auf den Führer kannst du dich verlassen. Er weiß über alles Bescheid. Dein Reisegepäck findest du in der Kabine“, sagte Klaus in einem Ton, der dem Flüstern nahe kam. Aber Evelyn hörte auf einmal einen ganz anderen Menschen aus ihm reden. Nicht mehr gütig und besorgt, sondern herrisch fast und gewalttätig Sie wollte eine Einwendung machen, als Klaus sie auch schon am Arm ergriff und fast ärgerlich bemerkte:„Du bist doch schon mehr als einmal nach England geflogen, und übrigens sehen wir uns morgen früh schon in London wieder.“ Damit schob er sie unsanft die kleine Stiege hinauf in die Kabine hinein und klappte die Tür zu. Im gleichen Augenblick begann der Propeller zu surren. Der Doppeldecker hüpfte über das Feld und schwang sich zum schwarzen Nachthimmel hinauf. Als Evelyn die Augen an das grüne Licht der Kabine gewöhnt hatte, bemerkte sie in der Ecke noch einen Passagier. Er tat, als ob er schlafe. Offenbar verstellte er sich. Evelyn sah näher zu und erkannte zu ihrem Entsetzen die Satansfratze des Japaners. V. Am anderen Morgen strömte alles zum Justizpalast. Der Name Primavesi hatte guten Klang unter den Leuten, die ihre Schätze in den Tresors dieses Bankhauses verwahrten. Evelyns Wagen war nicht weniger auf allen Rennplätzen bewundert worden als ihre Schönheit in der Gesellschaft. Nun würde dieser Wagen unter den vielen anderen vor dem Landgericht halten, und die junge Dame würde in ganz ausgefallener Garderobe und gebräunt auf der Zeugenbank sitzen— vielleicht sogar, na, man konnte nicht wissen, was dem Staatsanwalt aus der sauberen Clique nicht alles zugetragen war, und was er sich natürlich bis zum letzten Moment aufgespart hatte. Die Polizei unterstützte die Justizwachtmeister, als es galt, den Zudrang der Masse an der Tür des großen Schwurgerichtssaales zu hemmen. Im Nu waren alle Bänke besetzt, am Pressetisch bemerkte man sogar ausländische Reporter. Die Zeugenbank war noch leer. Am Richtertisch erschienen feierlich und gemessen der Vorsitzende und die Beisitzer; die Geschworenen nahmen ihre Plätze ein. Staatsanwalt und Verteidiger betraten fast zugleich den Saal. Dann wurde der Angeklagte wieder durch die kleine Tür eingelassen. Der Student sah bleich und angegriffen aus. Viele, die gestern schon bei der Verhandlung zugegen waren, wollten wissen, daß er in der einen Nacht erschreckend gealtert sei. Seine Gesichtsfarbe sei fahl, seine Nase merkwürdig spitz. Seine ganze Haltung zusammengebrochen. Tatsächlich bot Thomas das Bild eines Menschen, der eine grauenvolle, entsetzliche Nacht hinter sich hat. Er trug wieder den schwarzen Anzug und die weiße Wäsche wie gestern. Aber er war nicht frisch rasiert. Man rasiere nur alle drei Tage, hatte man ihm im Gefängnis auf seine Bitte hin erwidert. Der Vorsitzende faßte das Ergebnis der Verhandlung des gestrigen Tages kurz und klar zusammen und schlug vor, im Zeugenverhör fortzufahren, da zu erwarten sei, daß durch den Besuch, den eine junge Dame dem Angeklagten im Gesängnis gemacht habe, eine Wendung in der Prozeßsache zur Klärung des Verbrechens herbeigeführt sei. Hauptwachtmeister Mautsch wurde aufgerufen und erschien in seiner besten Uniform am Zeugentisch. Sein Schnurrbart war sorgfältig gebürstet, sein Kopf glänzte, wie zur Parade geschoren. Seine Personalien bestätigte er mit einem knallenden„Ja woll" oder ergänzte sie, wo es nötig war, mit seiner schnarrenden Sergeantenstimme. Den Eid leistete er in militärischer Haltung, die rechte Hand erhoben, die linke an der Hosennaht. Vorsitzender:„Herr Hauptwachtweister, schildern Sie uns den Verlauf des Besuches, den der Angeklagte gestern erhielt, und den Sie überwacht haben.“ Zeuge:„Gestern morgen, gleich zu Beginn der Besuchsstunde rief der Wachtmeister, der den Pfortendienst hatte:„Besuch für Kroll“. Gleich darauf kam eine Dame die Treppe herauf, die ins Besuchszimmer führt, und zeigte den Erlaubnisschein des Untersuchungsrichters vor. Da der Schein ordnungsmäßig ausgefüllt und unterschrieben war, ließ ich den Gefangenen Kroll kommen.“ Vorsitzender:„Wie hieß die Dame?" Zeuge:„Den Namen habe ich nicht behalten, er war ziemlich lang und sah ganz polnisch aus.“ Vorsitzender:„Konnte er Primavesi heißen?" Zeuge:„Ja, ja. Trina Betzki oder so ähnlich!“ Allgemeines Gelächter. Vorsitzender:„Es war also dieser Besuchsschein?“ Man hält ihm den zu den Akten genommenen Schein vor Augen. Zeuge:„Jawoll!" Vorsitzender:„Beschreiben Sie die Dame. Wie sah sie aus?“ Zeuge:„Gut zwanzig Jahre alt, sehr nobel gekleidet. Einen langen Rock hatte sie und einen kleinen Hut, große helle Augen und im ganzen eine sehr stramme Haltung.“ sitzender:„Nun schildern Sie kurz den Besuch selbst!“ Zeuge:„Als der Gefangene Kroll ins Zimmer kam, war er zuerst sehr verblüfft, dann ging er auf die Dame zu, gab ihr einen Kuß und sagte was. das ich nicht verstand. Darauf bemerkte ich, daß Gespräche zwischen Gefangenen und Besuchern in deutscher und deutlicher Sprache zu führen seien. So sautet nämlich unsere Dienstordnung, Herr Vorsitzender.“ (Fortsetzung folgt.) „Von der Last Gottes“ Ein Gespräch über den Menschen und den Christen „Von der Last Gottes“ handelt das Gespräch, das Ida Friedrike Coudenhove in diesem Sommer ihrem Dialog um Elisabeth von Thüringen folgen ließ(Carolus=Druckerei Frankfurt a.., 1932). So sagt die Verfasserin: Es stellt„die „Wirklichkeite christlicher Wahrheit im gewöhnlichen christlichen Leben" zur Diskussion. Und wahrlich, es jagt Sturmwind hinein in die ausgetretenen Straßen weitverbreiteten, glutlosen Gewohnheitschristentums. Laut läßt es, nicht in„ehrfurchtslosem Trotz“, sondern mit dem„tapferen Vertrauen“ in die jahrtausendalte Weisheit der Kirche den Ruf nach dem„Warum“ katholischen Glaubens erschallen, welches dem katholischen Christen das Recht der Missionierung im eigenen und fremden Bereich gibt, trotz der unerbittlichen und unausweichbaren Feststellung:„Es ist gefährlich und belastend, sich mit Gott einzulassen, es ist noch gefährlicher, Christus gegenüberzutreten, und es ist am gefährlichsten, dies in der Kirche zu tun.“ Wirkt es nicht wohltuend und befreiend auf den Katholiken unserer Tage, einmal nicht die Leichtigkeit und Geborgenheit eines Lebens im Glauben gepriesen, sondern die„Last Gottes“ anerkannt zu sehen, die er fast allein zu spüren glaubt, und der er sich zu entwinden sucht, weil er nicht ja sagen will zu der Tatsache:„Religion ist Selbstaufgabe“. Wie gut weiß die Verfasserin der„Last Gottes“ von der atemberaubenden Angst des heutigen Menschen, sich selbst aufzugeben, da er doch von einer wahren Leidenschaft nach Formung des eigenen und anderer Menschen ergriffen ist, aber an dem überkommenen Bild des christlichen Menschen Anstoß nimmt, an der persönlichkeitsbildenden Kraft der Kirche in unseren Tagen zweifelt und sich von edlen Vertretern eines Neuheidentums mit scheinbarem Recht imponieren läßt. Hier aber liegt der Angelpunkt des Gesprächs, das sich nun darum dreht, ob Selbstvollendung„vitale, geistige, meinetwegen auch ethische", das Ziel des Menschen und der Menschheit ist, und ob also„das Christentum ein PMoralsysteme oder reine Weltanschauungs oder gar ein Weg zur=Persönlichkeitsbildunge" unter anderen ist. So wird die Frage nach dem Recht der Mission zur Katechismusfrage nach dem Ziel des Menschen— und zur Frage nach der Offenbarung. „Hat Gott sich, außer in der Schöpfung, das heißt in Natur und Gewissen und Geschichte, außerhalb des normalen menschlichen Erfahrungsbereiches, noch geoffenbart in besonderer Botschaft— nicht nur an einige, sondern an alle— und dies nicht nur als überraschendes und beglückendes, aber letzthin entbehrliches Geschenk, sondern irgendwie in notwendigem— hörst du das Wort?— notwendigem Zusammenhang mit unserer eigentlichen Existenz— dann, ja, dann muß diese Botschaft verkündigt werden, und zwar an alle," trotzdem„Christwerden eine Roßkur ist, ein Kampf auf Leben und Tod zwischen dem Menschen und der Gnade, ganz buchstäblich“. Ja, in den Blättern dieses Buches sind die Schauer erspürt, die der ganz christliche, der heilige Mensch in dem Gewohnheitschristen unserer Tage weckt, der um alles Mensch in der natürlichen Ordnung bleiben möchte, weshalb er sich nicht an Gott wagt. Aber mit flammendem Schwert zieht Ida Friederike Coudenhove gegen das Ideal dieses mit sich selbst einigen Erdenmenschen zu Felde, der ja doch in Wahrheit nur im Paradiese, aber nicht auf dieser Erde leben kann, weil er ja doch eingekeilt ist...„zwischen dem lebendigen Gott. der seine Kreatur anruft, und zwischen allen Gewalten des Dämonischen, vor dessen Machtwillen es auch kein herrenloses Land gibt...“ Die Verfasserin legt ihr glühendes Bekenntnis ab zu den Christen der Gegenwart, die ganz Christ und ganz Mensch sind, und die bei gleichwertiger natürlicher Substanz dem hochwertigen Neuheiden um nichts nachstehen, ihn im Gegenteil übertreffen,„denn all diese Herrlichkeit war seltsam überhöht, durchsichtig gemacht und wie mit neuen Farben überleuchtet durch ein Geheimnisvolles, das jenen fehlt: durch ein Unsagbares, für das wir nur das ehrfürchtige, mehr verschleiernde als enthüllende Wort haben: Aehnlichkeit mit Christus, brüderliche, schwesterliche, unaussprechliche und doch ganz menschliche Aehnlichkeit.“ Hart folgt diesem Lob des großen Christen die unerbittliche Anklage des durchschnittlichen Christen:„Wie kommt es, daß du so ein kleiner, enger, dürftiger Mensch bist, ohne Format, ohne Würde, ohne Substanz, ohne Kraft. trotzdem du im Bannkreis jeder Gnade stehst, trotzdem vor deinen Augen das einzig wahre. wesenhafte Bild des Menschen steht?...“ Diese Anklage und Frage, die ihre ergreifende Antwort findet in der Tatsache der„Kirche der Masse“. Diese Kirche verzichtet— trotz der großen Gefahren, die ihr selbst daraus erwachsen können— darauf, Kirche einer Elite zu sein.„Hier wird etwas davon sichtbar, was die Gleichheit der Menschen vor Gott bedeutet...“ Hier muß das Auge der Seele geöffnet sein, um einen„Schimmer zu erhaschen"...„von der wunderbaren, lebendigen, bezwingenden Schönheit und Würde, die auch ein armes, ein geschlagenes, ein entblößtes Leben haben kann". Diesem liebevollen Verständnis aber gesellt sich wache Kritik an all jenen Dingen zu, die ohne Notwendigkeit Christentum karikieren verkitschen und verwässern, wenn auch oft ohne Wissen ihrer Urheber um das, was sie tun. Hier wird Schweigen und Dulden Verrat genannt. Kraftvoll beschließt das Buch der Ausdruck des Glaubens an die Erneuerung der Kirche des Abendlandes, wenn wir ihr den erneuerten Menschen erziehen und zuführen,„der seiner natürlichen Seite nach wieder so ist, daß er ein Christ sein kann, daß er dem Format der christlichen Forderung gewachsen ist". Ida Friederike Coudenhove hat recht, wenn sie das vorliegende Gespräch als einen Teil des„immerwährenden Gespräches" bezeichnet, „das heute an vielen Orten und zu allen Stunden geführt wird". Es ist das Gespräch über die Wirklichkeit und Aktualität des Christentums in unseren Tagen, das von allen suchenden Menschen gehört und ausgenommen werden müßte. Die Verfasserin führt dieses Gespräch, dem modernen Menschen gemäß mit begeisternder Frische, wach, kritisch, gründlich, sachlich und unerbittlich, und doch, wer wollte der Urheberin des„Gesprächs über die Heiligkeit" zutrauen, es mit kalter ratio zu erfüllen? Hat sie nicht in dem Dialog um Elisabeth die Liebe zu Gott und dem Nächsten sehen, verstehen und verwirklichen gelehrt? So wundert es uns nicht, wenn sie ihr an unerbittlicher Forderung so starkes Gespräch „Von der Last Gottes“ dennoch ausklingen läßt in den beseligenden Liebesreichtum des Christentums: „War nicht unser ganzes Reden, mit deinem skleinene Glauben, wie du ihn nennst, aber Gott weiß es anders, und mit meinem großene Glauben, wie du ihn nennst— aber Gott weiß es anders—, doch nur ein Reden von Fremdlingen und Pilgern, von glaubenden, ja, und von hoffenden— aber noch nicht von liebenden?—, ein Gespräch vor der Schwelle, das uns und anderen Mut zum Eintritt machen soll— aber nicht ein Gespräch vor dem Angesicht dessen, der zu uns spricht:„Mein Joch ist süß und meine Bürde leicht— und der vom Weinstock und von den Reben gesprochen hat und vom Einssein mit ihm, wie er und der Vater eins ist, und daß er will. daß, wo er ist, auch wir sein mögen... Vor dieser Innigkeit verstummt jede Frage.“ 1..=B, Das„allelektrische“ Haus Zu propagandistischen Zwecken ist in New Vork in diesen Tagen das„elektrische Heim“, dem breiten Publikum zugänglich gemacht worden, ein Wohnhaus, das alle erdenklichen Elektrogeräte beherbergt und den Hausfrauen die Annehmlichkeiten des elektrischen Stroms vor Augen führen soll. Angefangen von elektrischem Herd, elektrischem Kühlschrank, elektrischer Waschmaschine, Staubsauger, Elektrouhr und Radio, bis zu den kleinen Küchenapparaten, der Heizung und der Luftreinigung ist alles vorhanden, was die Elektrotechnik geschaffen hat, und Zehntausende von Hausfrauen besuchen wöchentlich diesen elektrifizierten Haushalt, um zu lernen und zu bewundern. Das„alleleitrische Haus“ ist derart geschickt erdacht und organisiert, daß eine Person den gesamten Haushalt einschließlich des Kochens und Waschens für vier Köpfe in drei Stunden täglich erledigen kann. Ein Anschluß-Turm in Linz Die deutschen Burschenschafter werden am 15. Oktober in Linz a. d. Donau einen Anschlußturm einweihen. Die Grundmauern dieses fast 20 Meter hohen Turmes stammen aus der Zeit Maximilians II. und gehörten zu einem alten Festungsbauwerk in Linz. Bestecke in echt Silber 8001000 36 Teile, Klingen rostfrei Ausnahme-Preis Rm. 127.50 sowie in 100 u. 90 Gramm Auflage und verchromt. Große Auswahl in allen Stilarten Rasiermesser— Rasierklingen Scheren und Taschenmesser Sämtliche Messer für Haus und Küche—. Schleiferei und Reparaturen— Gegr. 1879 Max Mergenbaum Köln, Am Hof 33 Nr. 304 Seiie 7 Lokal=Anzeiger Donnerstag, 20. Oktober 1932 Die Glocken von Westminster In London ist es jetzt erst elf Uhr, wenn bei uns die Mitternachtsstunde beginnt und der Sprecher des Westdeutschen Rundfunks zum letzten Male vor das Mikrophon tritt und mit den Worten: Unser heutiges Tagesprogramm ist beendet und vergessen Sie nicht, Ihre Antenne zu erden, seine Hörer ins Bett schickt. Aber ich denke nicht daran, denn in London, wie gesagt, ist es erst elf. Und wenn das Deutschlandlied also verklungen ist und der Lautsprecher sich eben anschickt, mit einem Gähnen die Augen zu schließen, schleiche ich mich noch einmal an mein Radiogerät und drehe an Rückkoppler und Einstellskala. Es ist schon ein alter Apparat, den ich habe, und er hält es mehr mit den ortsansässigen Sendern. Außerdem hat der Lautsprecher Schlaf. Und so kommen zunächst nur ein paar ungeduldige, verwunderte und mißgestaltete Töne aus ihm heraus. Aber dann allmanlich kommt doch das näher, was ich gern haben möchte, die letzte Stunde Jazz aus London. Die Musik ist erst ganz fern. So als ob sie sich nicht recht herangetraute. Aber sie muß dann doch. Und der Lautsprecher muß auch noch einmal mitmachen. Und wanrend sie also gedämpft durch das Zimmer dringt, habe ich mich auf meinen Platz zurückgezogen. Ich habe mir noch ein Glas Tee zubereitet und sitze da und warte. Die Musik ist sehr schön. Eigentlich sind die Engländer die geborenen Jazzmusikanten. Aber es ist doch nicht das, worauf ich warte. Es ist, so seltsam es klingen mag, mehr der Abschluß dieser nächtlichen Veranstaltung, dem ich mit dieser fast inneren Spannung entgegensehe. Ich warte auf das letzte Lied Ich weiß nicht, wie es heißen wird. Es ist auch gleich. Ich weiß nur, daß dieses Lied leiser und leiser wird mitten in der Melodie. Und während man sich noch fragt, was jetzt geschehen sei, ist es schon ganz still geworden. Es ist ganz still im Zimmer. So still, daß man weiß, daß die Musik mitten im Lied zur Ruhe gegangen ist und nicht mehr wiederkommt. Und während man sich noch darüber wundert, schlagen plötzlich nah und deutlich, so deutlich wie die voraufgegangene Musik nie geklungen hat, Glocken. Zuerst vier helle und tanzende Schläge. Dann ist es wieder eine Weile still. Und dann kommen langsam und feierlich aus einer abgründigen schwingenden Tiefe herauf zwölf einsame Schläge. Die Glocken von Westminster schlagen Mittemnacht. Nach diesen Schlägen vom nächtlichen Turm von Westminster wagt niemand mehr etwas zu sagen. Und man erinnert sich, daß der Sprecher sich schon lange vorhin in die Musik hinein mit ein paar leisen Worten verabschiedet hat. Und die Stille, die nun folgt, ist die Stille einer schlafenden Welt, die sich scheu und widerspruchslos vor dieser einsamen nächtlichen Stimme zur Ruhe begeben hat. Dete Wolgafischer am Deutschen Ring Ballade vom Kölner Karpfen Stiller See mit allerhand Inhalt-Das Riesennetz-— Große Körbe, wenig Beute- Hilfe, ein Fisch! 9* F Der obere Netzrand mit den Korken schwimmt im Teich Da träumt unter allen Bäumen am Deutschen Ring ein stiller See. Es verhält sich mit ihm genau, wie das Sprichwort es vorschreibt von den stillen Wassern: Es ist mehr mit ihm los, als unsere Alltagsweisheit sich traumen läßt. Er tit so harmlos, als sei er tatsächlich nur Schmuck einer Die Reichszuschüsse für die Instandsetzung von Wohngebäuden Die Ausführungsbestimmungen zu dem Erlaß des Reichsarbeitsministers vom 17. September dieüber die Bewilligung von zuschüssen zur Instandsetzung von Wohngebäuden Teilung von Wohnungen und den Undau sonstg Räume zu Wohnungen liegen nunmehr vor. Bearbeitung der Anträge und die Bewilligung der Reichszuschüsse erfolgt durch Abteilung städtischen Verwaltung. Für Köln stehen 500000 Mark für die Instand setzung von Wohngebauden und 80000 Mark die Teilung von Wohnungen und den Umbau stiaer Räume zu Wohnungen zur Verfügung erforderlichen Vorarbetten sind abgeschlossen Mit der Bearbeitung der vorliegenden über Anträge st besonten Verigz, Esen Poczesched bezügsch der Bewillgung eines Reichzzuschuse sind bereits gestellt worden, so daß in diesen Fälle de Ausführung der vorgesehenen Arbeiten nicht mehr im Wege steht. Die Glei Sorscheiten der Waltenng duch die Fhaetect, abteilung eingebaut und im Laufe der näch Woche beendet. ine Sandkaul wurden ei falls planmäßig fertiggestellt. Auch hier erfolgte Einhau des Teersplittstreifens mit dem der Pflasterung durch die Straßenbauabteilung Die Wolgafischer vom Deutschen Ring Anlage und dabei beherbergt er— Karpfen. Wenig sten bis gestern. Aber da muß irgendwo in der Gartenverwaltung wer sitzen, der die Karpfen nicht leiden kann und sich geschworen hat, diese leckeren Tiere mit Stumpf und Stiel auszurotten. Denn er gab Befehl, der Weiher solle ausgefischt werden. Also versammelte sich eine Reihe von Fischern, die etwas vom Karpfenfang verstehen, einige Gärtner gesellten sich ihnen zu, und als ein rundes Dutzend Manner beisammen war, begann der wunderbare Fischzug von Köln. Um ihn recht zu würdigen, muß man irgendwo schon einmal einen Karpfenfang erlebt haben. Mir passierte das auf der südböhmischen Seenplatte. Auch dort ließ man das Riesennetz an einem Ende des Teiches ins Wasser hinab wie hier. Auch dort schwamm sein oberer Rand mit der Korkenreihe auf dem Wasser, während der untere den Grund berührt, wie hier, auch dort zogen kräftige Männer dann langsam das Netz dem anderen Ende des Sees zu— wie hier. Als sie sich aber besagtem andren Ende näherten, da war das, was zu unseren Füßen lag, kein Wasser mehr zu nennen, sondern ein brodelndes Gemisch von Fischleibern, die in der blassen Herbstionne blitzten und zuckten. Eine solche Masse von Fischen, wie ich sie nie in meinem Leben sah und wohl nie wieder sehen werde. Und am Abend gab es einen wundervollen Karpfen, den wir in iner dämmerigen Weinstube verspeisten und mit hellem böhmischen Landwein hinunterspülten... Ganz so war es am Deutschen Rinan hier nämlich die Fischer begannen, das Netz durch den See zu schleppen(wie echte Wolgaschlepper sahen sie sich dabei an) und ich gespannt aus das Gemülme der Fischleiber wartete, da wartete ich vergebens. Wobei mir ganz recht geschah! Das Netz wurde auf das Gras gezogen. Man ahnt gar nicht, wieviel Meter aneinandergereihter Löcher ich da aufhäuften. Und beileibe nicht leer! Dicht gefüllt mit welken Blättern. Ab und zu fand sich auch ein Pflasterstein und der Clou. des Fischfanges war ein ausgedienter Mülleimer. Immer noch zogen die Männer neue Netzmassen an Land. Es hatte sich natürlich mittlerweile eine große Menschenmenge angesammelt, die den Vorgängen mit verständlichem Interesse folgte und die unvermeidlichen Kommentare gab. Einer war sogar dabei, der hielt die harmlosen Fischer— erschrecken Sie bitte nicht!— für die Mordkommission, die hier nach Leichen angle. Dem widersprach jedoch, daß mittlerweile über den Fußgängerweg(„Für Fahrzeuge aller Art verboten!") ein Auto angehupt kam, das Auto einer Fischhandlung. Größere Körbe wurden ausgeladen und auf den Rasen gesetzt, um den Fang aufzunehmen. Plötzlich versammelten sich Fischer und Gärtner zu einem dichten Klumpen und starrten gespannt ins Wasser hinein: Der erste Karpfen war gesichtet worden, und stolz hielt man den zappelnden Kerl in die Höhe, damit auch die Menge sich an dem Anblick erfreue. Die zahlreich anwesende Jugend brach in ein Triumphgeheul aus, das sichtlich die Nerven des armen Karpfens erschütterte, denn er begann nervös im Korb auf und ab zu hupfen. Nachdem noch einige Dutzend Meter Netz ans Land gezogen waren, kam das Ende. Und damit der Lohn für Fischer und Zuschauer. Denn es fand sich noch ein Dutzend Karpfen vor. die bald auf dem Boden des Korbes ruhten. Was mich interessiert, das ist die Frage, warum so wenig Karpfen vorhanden waren. Ob sie das Kölner Wasser nicht mögen, oder ob ihnen die Gegend zu unruhig ist? Oder ob sie passiven Widerstand gegen die Gartenverwaltung machen? Dieses einsame Dutzend hätte schon der Rarität halber dem Deutschen Ring erhalten bleiben sollen. Statt dessen schaukelte es betrübt dem Stadtinneren zu, um auf den Tellern der Menschen ein frühes Ende zu nehmen. Froh ob der getanen Arbeit, zündeten die Wolgafischer vom Deutschen Ring sich eine Zigarette an, nahmen den gefangenen Mülleimer und zogen von dannen, Und niemand weiß, woher sie kamen, noch wohin sie gingen! Das ganze Ergebnis: Der kleine Fang im großen Korb Arbeiten wurden geleistet: rund 170 Megelegt, geschweißt, gespurt, gehoben, geund gestopft. 50 Meter Gleis wurden mit Asphalt untergossen. Mit der Gleisänderung au dem Neumarkt Ecke Cäcilienstraße) m begonnen worden. Die Arbeiten werden voraussichtlich bis Ende nächster Woche fertiggestellt. Die Omnibuslinien 5 und 7 mußten wegen der Gleisbauarbeiten in de Gürzenichstraße weiterhin umgelenkt werden. Unregel: mäßigkeiten oder Mißstände sind durch die Um lenkung nicht eingetreten. Kinderspeisung der Kölner Polizei Auch in diesem Winter will die Kölner Polizei in vorbildlicher Hilfsbereitschaft sich wieder in den praktischen Dienst der Kölner Nothilfe stellen. Wie das Polizeipräsidium mitteilte, werden **7 Oktober ab für die Dauer von sechs Monaten vorläufig 100 Kinder täglich durch die Polizei gespeist, und zwar erhalt der Hort Briaittengäßchen 50 Portionen, die die Polizeiküche Zugweg zur Verfügung stellt, während der Hort des Familienquartiers Kalt von der Küche der Polizei=Unterkunft Kalk ebenfalls mit 50 Portionen beliefert wird. Die Auswahl der Kinder erfolgt durch die Familien=Fürsorgerinnen des Wohlfahrtsamtes in Prnten mit den Auhtänigine,gshigete. Reiche Heirat stand in Aussicht Ein Musiker, der in einem Kölner Restaurant beschäftigt war, klagte am Arbeitsgericht n den Wirt auf Erfüllung eines Vertrages, wonach er für sechs Monate fest angestellt war. Der Beklagte führte aus: Der Kläger bat mich, ich möchte ihm eine Gefälligkeit erweisen. Er beabsichtige, die Tochter eines sehr reichen Herrn zu heiraten. Der zukünftige Schwiegervater werde sich bei mir erundigen und ich möchte eine gute Auskunf geben und sagen, er sei für sechs Monate bei mir angestellt. Dann bat mich der Kläger, iom einen Scheinvertrag zu geben, auf dem das Engagement vermerkt sei. Nachdem ich vom Kläger die ehrenwörtliche Versicherung erhalten hatte, daß er keinen weiteren Gebrauch von dem Scheinvertrag machen werde, stellte ich das Schriftstück aus. Jetzt will er mich damit Der Kläger wandte ein, er habe dem Beklagten in Aussicht gestellt, nach der Heirat 5000 M. von dem eingebrachten Vermögen der Frau ins Geschäft zu stecken. Hierauf habe der Beklagte ihn für sechs Monate eingestellt und dies schriftlich gegeben. Ganz entschieden bestritt der Wirt diese Darlegung. Nach einer längeren Verhandlung kam das Gericht zur folgenden Entscheidung: „Die Klage wird kostenfällig abgewiesen. Aus der Beweisaufnahme hat das Gericht die Ueberzeugung gewonnen, daß es sich tatsächlich um einen fingierten Vertrag handelte. Hierin wurde das Gericht auch noch durch die Bemerkung des Klägers bestärkt, daß er in früherer Verhandlung errlart hatte, er lege keinen Wert auf das fragliche Schriftstück.“ Jubiläum. Am 21. Oktober kann Herr Gustav Föhren, Große Spitzengasse. 69/71, auf eine 2jährige Tätigkeit bei der Stadt Köln zurückblicken. Er war Jahre bei der Kölner Gasfabrik tätig und arbeitet seit zwei Jahren bei der Kanalbaustation an der Hohenzollernbrücke; er erfreut sich bei seinen Kollegen großer Beliebtheit. Schöne weiße Zähne erhalten Sie bei täglichem Gebrauch von Chlorodont, der Zahnpaste von höchster Qualität. Sparsam im Varbrauch. Tube 50 Pf. und 80 Pf. Verlangen Sie nur Chlorodont und weisen Sie jeden Ersatz dafür zuruck. Seite 8 Nr. 304 Lokal-Anzeiger Donnerstag. 20. Oktober 1932 Winter der Not Winter der Liebe Von P. Wahl CM., Generalsekretär des Vinzenzvereins Deutschlands. Wieviel Tausende unserer Brüder schauen mit Baugen dem kommenden Winter entgegen! In Wahrheit ein„Winter der Not“ steht bevor. Vielen fehlt es am Allernetwendigsten; Nahrung, Kleidung, Brand und Licht entbehren, heißt das nicht Not? Hungernde Greise und Greisinnen, darbende Familien, ausgehungerte Kinder strecken ihre Arme aus, ihren von Not gequälten Herzen entringt sich der Schrei der Verzweiflung:„Helft und laßt uns nicht untergehen!“ Winter der Liebe! Christliche Liebe soll den Winter der Not meistern; es gilt, hineinzutragen in die Hütten der Armen einen erwärmenden Sonnenstrahl der Liebe, jener verstehenden Liebe, die nicht nach Gesetzesparagraphen hilft, jener Liebe, die selbst entsagt, um mit dem hungernden Mitmenschen das Stücklein Brot zu teilen. Deshalb„Opferwoche der Karitas“. Winter der Liebe verlangt auch von dir, der du nur Weniges hast, von diesem Wenigen noch etwas. Laß dein Herz sprechen, und du wirst immer noch etwas finden, sei es an Kleidung, an Wäsche, sei es selbst aus deinem mageren Beutel, was du„vem Geringsten deiner Brüder gibst“. So wird der Winter der Not ein Winter der Liebe, für den opferfreudigen Geber ein Winter des Segens! Wohlfahrtsbriefmarken der Reichspost Gültig bis 30. Juni 1933 Vom 1. November an werden die Postanstalten und die Deutsche Nothilfe neue Wohlfahrtsmarken zu 4. 6. 12. 25 und 40 Pf. vertreiben. Für die Marken wird ein Zuschlag von 2. 4. 3, 10 und 40 Pf. zugunsten der deutschen Wohl fahrtspflege erhoben Die Marken zeigen folgende Bilder: 4 Pf Wartburg, 6 Pf. Schloß Stolzenfels, 12 Pf. Burg Nürnberg, 25 Pf. Schloß ichtenstein, 40 Ps. Schloß Marburg. Vor dem Versicherungsamt Kur= und Badestadt wird„verknaxt“. Nutznießerin der Sozialversicherung will selbst nicht zahlen- Kölner Versicherungsamt behält recht- Hartnäckiger Prozeß Die Zeiten, in denen das Ausland und die vermögenden Kreise des Inlandes die Kurgäste stellten, sind vorbei. Schon längst ist jene idyllische rheinische Badestadt auf die Träger der Sozialversicherung angewiesen, die ihr Patienten zur Heilung mannigfaltiger Gebrechen zuschickt. Gewiß, etwas umstellen mußte sich die Aktiengesellschaft für Kur= und Badebetrieb von., weil ja Luxus zum Gesundwerden nicht unbedingt erforderlich ist, aber verdient wurde doch immer noch, denn schließlich sind ja Invaliden= und Angestelltenversicherung pünktliche Zahler. Da sollte man meinen, daß jene Stadt bzw. ihre Kuraktiengesellschaft oder deren Syndikus sich gegenüber der Sozialversicherung auch großzügig gezeigt und in der Beitragsleistung für Angestellte und Arbeiter es erst recht gar nicht zu Verzögerungen, Unterlassungen und gar Streitigkeiten hätte kommen lassen. Weit gefehlt Sehr unpassend hat sich sogar jene Badestadt in der Person ihres Syndikus gegenüber ihrem Hauptkunden, der Angestelltenversicherung, benommen. In einem der Stadt gehörigen Sanatorium war ein in Köln beheimateter Geschäftsführer angestellt. Dessen Frau war verantwortlich für die Aufsicht über das gesamte weibliche Personal, für Küche, Wäsche und den rechten Lauf des Betriebes, will heißen für Speise und Trank und gute Ruhe der Kurgäste. Die Gemeinnützige des Kölner Anwaltvereins wurde im 1. Quartal ihres Bestehens von etwa 4100 Personen besucht, im 2. Quartal von etwa 4400 Demnach ist eine Steigerung des Besuches festzustellen, die umsomehr ins Gewicht fällt, als in das 2. Quartal die zweimonatlichen Gerichtsferien sielen, die naturgemäß einen geringeren Besuch mit sich bringen. Während in diesem 2. Quartal pro Woche durchschnittlich 340 Personen gezählt wurden, betrug die Zahl in einzelnen Wochen außerhalb der Ferien etwa 400 Personen. Die Sprechstunden finden statt: Täglich von 9 bis 12½ Uhr, sowie Montag. Dienstag und Donnerstag von 16 bis 17½ Uhr. * Die Bedeutung dieser Einrichtung steht ganz einwandfrei fest. Es muß unserer Meinung nach alles geschehen, den s. Zt. nach langwierigen Verhandlungen gefundenen Modus der Betreuung der Stelle durch den Anwaltsverein und die von der Stadt Köln übernommenen Persönlichkeiten auch weiterhin zu sichern. Das darf auch an der etwaigen Notwendigkeit eines kleinen Mehraufwandes nicht scheitern. Erfolg der Kolpingssöhne Bei dem Internationalen Preisfrisieren anläßlich der Internationalen Ausstellung„Fritur Kosmetik— Technik“ in der Messe konnte die Friseur=Fachabteilung im Katholischen Gesellenverein, Köln=Zentral, wiederum einen guten ErDas macht selbstverständlich viel Arbeit. Und über das„Wie“ dieser Arbeit forderte der Vorstand stets strenge Rechenschaft. Aber er zahlte der Frau kein Gehalt, sondern dem Manne alles in allem. Und weil dies zusammen die versicherungspflichtige Höhe überstieg, wurden keine Beiträge zur Angestellten= und auch nicht zur Arbeitslosenversicherung bezahlt. Diese beiden Organe der Sozialversicherung kamen aber dahinter und, da die Kurstadt nicht freiwillig zahlen wollte, wurde das Versicherungsamt Köln zur Entscheidung angerufen Diesem blieb nichts anderes übrig, als durch seinen Ausschuß für Angestelltenversicherung zu entscheiden, daß die Ehefrau des Geschäftsführers in unmittelbarem Dienste der Stadt gestanden habe, ein Viertel der Bezüge des Ehemannes als ihr Gehalt gelte und so beide Personen versicherungspflichtig seien, weil beider Arbeitseinkommen unter der versicherungspflichtigen Grenze liege Statt mit dieser Entscheidung sich abzufinden, ging die Stadt zum Oberversicherungsamt und legte Beschwerde ein. Aber auch diese Instanz entschied im Sinne des Kölner Versicherungsamtes. Also: die idyllische Kur= und Badestadt im schönen Rheinland muß zahlen —00— folg buchen. Von den beteiligten Mitgliedern wurden die Arbeiten folgender Kollegen pramiiert: Karl Ott, in Klasse la Inhaber der Firma Ott u. Schmitz, Braunsfeld, den dritten Preis in Karnevalsphantasie(Postiche) und den vierten Preis in Eisenondulation; Otto Lesmeister, in Klasse lb, den ersten Preis in Mooerne Gesell chaftsfrisur(Postiche), sowie die goldene Medaille des Rhein=Moselverbandes: Alfons Grosche, in Klasse lb, den vierten Preis in Eisenondulation. Daß es un ern Kollegen, trotz starker Konkurrenz gelang, diese Preise zu erringen, soll uns ein Ansporn zu weiterem Streben in unserer Berufsarbeit sein. Eine Abiturientinnentagung Am Sonntag fand in der Aula der Studienanstalt der Ursulinen Köln. Machabäerstraße, das diesjährige Treffen der Abiturientinnen mit den jetzigen und früheren Lehrerinnen und Lehrern der Anstalt statt. Etwa 130 Abiturientinnen der 14 Jahrgänge, welche inzwischen an der Anstalt ihre Reifeprüfung abgelegt haben, hatten sich trotz der Not der Zeit eingefunden, um die freundschaftlichen und herzlichen Beziehungen untereinander und zu Schule und Kloster in angeregtem Austausch von Erinnerungen, Erlebnissen und Erfahrungen zu pflegen. Man hatte die Zusammenkunft, die im vorigen Jahre aus Rücksicht auf die Zeitverbältnisse ausgefallen war, dieses Mal auf die Nachmittagsstunden beschränkt. Die Direktion der Anstalt, Mater Katharina, widmete den ehemaligen Lehrern und Schülerinnen herzliche Begrüßungsworte. Schülerinnen der Anstalt unterhielten die große Schar der Gäste, welche im fröhlichen Miteinander Studiensorgen und Existenzkampf gern für einige Stunden vergessen wollten, mit heiteren Darbietungen. Beamtenratswahlen bei der Reichsbahn Am 9. und 10. Oktober waren bei der deutschen Reichsbahn die Wahlen zum Haupt= und Bezirksbeamtenrat. Soweit der Direktionsbezirk Köln in Frage kommt, sind inzwischen die Wahlergebnisse bekannt. Sie ergeben einen ertreulichen Vertrauensbeweis zur christlich=nationalen Gewerkschaft deutscher Eisenbahner. Für den Reichsbeamtenrat erhielten Stimmen: die Gewerkschaft deutscher Cisenbahner und Geteb 4820: Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer 2990; Zentralgewerkschaftsbund 3540; Einheitsverband(freie Gewerkschaften) 1270 und die Nationalsozialisten 2450. Ankündigungen Café Wien am Ring Café Wien am Ring zeigt am Donnerstag, 20. und Freitag, 21. Oktober, je nachmittags 4 Uhr und abends 8 Uhr, die Modenschau der deutschen Industrie= und Modewerbung Winter 1932/33. Gezeigt werden das elegante Tages= und Abendkleid unter Mitwirkung erstklassiger Firmen. Ansage: Annely Spada. Vorführung: Rheinische Mannequins. Damenspenden verschiedener Firmen. Der Eintritt ist frei und die Preise werden nicht erhöht. Kein Gedeckzwang, * Zirkus J. Busch hat sich entschlossen, angesichts der heute herrschenden schwierigen Wirtschaftslage der Einwohnerschaft Köln entgegenzukommen. Im Anzeigenteil der heutigen Nummer dieses Blattes finden die Leser ein Inserat des Zirkus, das einen Gutschein enthält. Wer diesen Gutschein an der Zirkuskasse vorzeigt, braucht für sich und eine Person seiner Begleitung nur die Hälfte dei regutären Preise zu bezahlen! Weiterhin dürfte interessieren, daß die Straßenbahn seit gestern an der Dürener Straße für Zirkus J. Busch eine eigene Haltestelle eingerichtet hat. * Lobry=Quartett. Im 2. Konzert der Musikalischen Gesellschaft vereinigt mit dem Verein Kölner Kammermusirfreunde am Samstag, 22. Oktober, abends 7 Uhr spielt das LooryQuartett folgende Kammermusikwerke: Mozart: Klavierluartett in-Moll, K. V. 478, Sonate für Klavier und drei Streichinstrumente von Loeillet und das Klavierquartett Wk. 30 von Chausson. * Eifelverein, Ortsgruppe Köln, E. V. Aus Anlaß des 60. Geburtstages des allverehrten und unermüdlichen Vorsietzuden, Rektor Butzler, findet Vereinsabend am Samstag, 22. Oktober. im kleinen Festsaal der Bürgergesellschaft. Eingang Röhrergasse, statt. Die Freitagversammlung fällt aus. Die Mitglieder werden gebeten, mit ihren Angehörigen zu dieser Festversammlung zohlreich zu erscheinen. * Preiskegeln. Am Sonntag, 23 Oktober, findet im Kolpinghaus, Breite Straße 108, Preiskegeln statt. Der Reinertrag dient zur Nothilfe der 800 erwerbslosen Gesellen. Jung-Zentrum Windhorstbund Köln-Merheim Irh. Bundessitzung am Freitag, 21. Oktober, 20.15 Uhr bei Boddenberg(Restaurant„Zur Zost"), Neußer Str. 621. Es spricht Herr Syré. Windhorstbund Zollstock Freitag, 21. Oktober, 20.15 Uhr, pünktlich im Jugendheim. 3. Teil der Vortragsreihe über:„Klassenkampf und berufsständische Ordnung nach Quadragesimo Anno“. Referent Herr Schäfer. Die Zahnschmerzen sterben aus. Es ist eine irrige Ansicht, zu glauben, Zahnschmerzen könnten nicht verhutet werden. Dabei ist nichts leichter als das. Allerdings muß man seinen Zähnen nicht nur Leistungen zumuten, sondern sie auch pflegen. Wer desbalb seine Zähne von Zeit zu Zeit durch einen tüchtigen Fachmann nachsehen läßt — auch dann, wenn keine Zahnschmerzen quälen!— und regelmäßig täglich mindestens einmal, und zwar abends!— die Zähne gründlich mit der eigenen Zahnbürste und einer guten Zahnpasta putzt, wird nicht unter Zahnschmerzen zu leiden haben. Chlorodont ist die Zahnvaste von höchster Qualität und sparsam im Verbrauch. Kölner Konzerte Zweites Einfoniekonzert Die Bedeutsamkeit der seit einigen Jahren mit so viel Erfolg eingerichteten Volks=Sinsoniekon= zerte liegt zweifellos zu einem großen Teil darin. daß die Meisterwerke aller Nationen hier einem großen Hörerkreis in guten Aufführungen nahegebracht werden sollen Aber man unterschätzt die Programmgestaltung sehr, wenn man glaubt, neue und seltener gespielte Werke seien hier nicht zünftig. Gegen diese Annahme spricht schon gleich Charakterrichtung seiner früheren Werke und soll. wie Gal selbst interuretiert, in ihrer Anlage und ihrem Gehabe eine Ouvertüre zu einer Charakter= komödie sein. So gibt sie sich auch Mit kammer musikalischer Feinheit hinmasiziert, buschen die einprägsamen kurzgesaßten Themen vorbei, werden mit ungemern liebenswürdiger Art verkoppelt. und vereinigen sich endlich zu einem harmonisch und kontrapunktisch meisterhaft aufgebauten Höhepunkt der durch die burlerke Haltung des ganzen Stücks doppelt komisch wirkt und haf ten bleibt. Die Unterbrechung des im ganzen als Derpeiuum mohlle wirkenden Stücks durch einen stark gefühlten Seitensag mit Solo=Klari= nette gibt dem liebenswürdigen, mit echtem Humor erfüllten Werk eine über das Artistische hinausgehende Prägung, die es aus der Klasse derartigen Kunstgewerbes##atshebt Professor Abendroth, der sich für das subtil instrumen tierte, kurzgesaßte Werk nit Energie einsetzte sicherte ihm einen schönen Erfolg. für den sich auch der anwesende Komnonist bedinken konnte. Gleich der zweite Teil des Konzerts wandte sich entgegengesetzten Gefühlsbezirken zu. Pfitzners geniales Es-Dur Klavier Konzert, das hier zum erstenmal gehört wurde, liegt ganz und gar in einer Linie mit dem ernsten, zielbewußten Schaffen des letzten großen Musitdramatikers. der mit dem Palestrina ein Werk hinterließ, über das Entscheidendes erst in späteren Jahren gesagt werden kann. Das Fritz Busch gewidmete Klavierkonzert ist, wie alle Werke Pfitzners. kein Bravourstück, im Gegenteil, es verlangt vom Horer ein Mitfühlen und Mitarbeiten, ein Eindringen in die ernste, von innen her bestimmte Atmophäre, die eine Auselnanderietzung mit den bedeutsamen, aus verschiedenstem Gefühlsgehalt hervorquellenden Gedanken voraussetzt. Die sin ionische Arbeit bedeutet auch für den Solisten ein Einsetzen aller Kräfte, zumal der männliche Ernst und der willensstarke Lebensmut wie der ungechlachte. launige und sputhafte Humor die verchiedenartigsten Seelenkräfte anspannt. So war denn die Leistung der Pianistin Rosl Schmid München) um so höher anzuschlagen ob der männlichen Art, mit der sie das herbe, unzugängliche Werk ansaßte. Ihr Spiel verrät eine ausgezeichnete Schule, sie meißelt den Ton mit Sicherheit und starkem Gefühl beraus, zeigt ein instinktives Gefühl für die formale Anlage des Konzerts und mirkt durchaus nicht aufdringlsch im Zusammen= viel mit dem seingliedrigen Orchester. das mit Liebe der eigenwilligen Partitur Leben einhauchte und dem Werk und der Künitlerin Rosl Schmid einen ungeahnten Erfolg verschaffte Die seingesponnene, melodienfelige-Dur Sinionie des allzu früh gestorbenen Hermann Götz. von Abendroth und dem zuseinst abewogenen Orchester mit Virtuosität und Gefühls nnigkeit dargeboten, ließ dieres Konzert„der Neuigkeiten“ zu einem starken Erlehnis werden Dr. Heina Freiberger Eröffnungskanzert des BühnenVolksbundes Man weiß nicht, ob man den Wagemut oder den künstlerischen Idealismus des Kölner Büh nen=Volks-Bundes höher vernnschlagen soll ob der Tatsache, daß er sich trotz aller Widerstände. die die augenblickliche Notzeit allen Neugründungen entgegenstellt, die Tatkraft nicht lähmen ließ und mit frischem Elan dazu schritt, eine Konzertgruppe zu schaffen, die bis in die kleinste Zelle vordrin gen soll und dem Mitgliede echteste Musik volk haften Urinrunges nahebringt. So war es denn im Rahmen eines großen Eröffnungskonzertes ge boten, die Zuhörer von den Zielen des Bundeund von dieser neuen Konzertreihe zu unterrichten, die einen Schritt weiter bedeuten soll zur Urbarmachung eines Bodens, von dessen Frucht barkeit möglichst alle Menschen überzeugt werden sollen. Diese Gedankengänge legte der Vorsitzende der Kölner Ortsgruppe, Oberingenieur Neumann, in präziser, eingängiger Form dar. bevor der Leiter des Kammerchores des Westdeutichen Rundfunks. Bernhard Zimmer= mann. dem die gesamte künstlerische Leitung des Konzertes übertragen war. den Abend mit dem machtvollen Chor„Da Jakob nun das Kleid ansah“ von Ludwia Senfl begann. Und nun wickelte sich ein Programm ab, das in seiner Weitspan nigkeit und klaren Zielgebung gleich einen inni gen Kontakt mit den Zuhörern aufkommen ließ und schon darum einen Schritt vorwärts bedeutet zu dem gesteckten, gewiß hochgegriffenen Ziel Ueberzeugend und von innen herkommend war der Beifall nach dem sonnigen=Dur=Quartett Handns, für das das Streichquartett des Westdeutschen Rundfunks(R. Rhein. H. Schwar; * Ringnalda. R. Grote) sich mit scharfer Zeichnung der Konturen und mit ausgeglichenem klang einsetzte. Zwei-cappella Chere.„Die apanischen Jadreszeiten“.(Uraufführung) von Hermann Unger und„Auf dem Canale grande“ von Lemacher, bestätigen die hode Musikalität des Kammercheres auf das sinnfälligste, während durch die beiden größeren Chorwerke des Abends der für seine Zeit(17. Jahrhundert) unerhört kühne und aufbegehrende„138. Pai-“ von Johann Rosenmüller und das„Deutsche Madrigal“, des viel zu wenig aufgeführten Heinrich Schütz, des ungeheuer fortschrittlichen und genia len Vorgängers Johann Sebastian Bachs. beide für Soli. Chor und Streicherchester, selten ge hörtes Musikgut in vollendeter Wiedergabe ver lebendigt und. das sei als besonderer Gewinn gebucht, mit großem Interesse ausgenommen wurde. Mit je einem Lied ernteten Liselotte Mann(Alt) und Franz Legrand(Tenor starken Beifall, solistisch betätigten sich in den shorwerken M Berger, L. Gülland. C. Stempel Nottebohm(Sopran), L. Mann(Alt). F Legrand. v Hoerich(Tenor), H Remagen(Bariton). W Schneider(Baß): am Flügel begleigete mit Sorgfalt H Meier. Man darf zuversichtlich hoffen, daß der Bühnen Volks=Bund sein ideales Ziel erreicht und damit dem gesamten Volke um ein gut Teil weiterhilft sich über das schemenhaft hingleitende Leben hin auszuarbeiten. Dr. teinz Freiberger. Der Orchester-Klub 1930 veranstaltete am Samstagabend im Kasinosaal der Bürgergesellschaft seinen siebten Musikabend. Die jungen Mtglieder, dieser dem gemeinsamen Musizieren sich widmenden Vereinigung legten an diesem Abend wieder einmal lebhaftes Zeugnis ab von ihrer Liebe zur Musik. und es ist in unserer Zeit des sportlichenu Rekordwahnsinns und der überchätzten Technik recht erfreulich zu sehen, daß sich junge Menschen zu einem Freundeskreise zusammenschließen, um Musik zu pflegen. Die Leistungen ind durchweg recht befreedigend, das Zusammenspiel unter der Stabführung des jugendlichen Dirigenten Th. Leurs ist immer sauver und straff. und die Ausdrucksschattierung läßt marche schöne musikantischen Vorzüge erkennen. Das vorwiegend aus Streichern besteher: Orchester begann mit einem flotten Marich von Blon, wartete dann mit der Ouvertüre zu Eine Nacht in Venedig von Strauß auf und beschloß den ersten Teil mit dem Donauwalzer von Strauß. Zwischendurch spielte Th. Leurs den ersten Satz aus dem siebten Violenkonzert von #rtot und erwies sich damit auch als ein spielsicherer Geiger, der sich auf seine Aäancteruggen versteht Die Solodarbietungen begleitete am Flügel mit guter Angassung H. Thiseen.—kin— Die Chorvereinigung Kölner Sängerknaben teierte am Sonntagabend im Weißen Saale der Bürgergesellschaft ihr erstes St#ftungsiest. Die Vortragsfolge wurde von einem Orchester ehemeliger Milttärmusiker unter Leitung von Henninger mit eingen flotten Musikstücken eingeleitet. In einer Begrüßungsarsprache wees der Vorsitzende Th. Boomers auf die Schwierigkeiten hin, mit denen der junge Chor im vergangenen Jahr und auch heute noch zu kämpfen hatte, sab dann der Hofinung Ausdruck, daß es gelingen möge, auch in Köln eine Schar Sängerknaben veranzuschulen Schon heute, also nach kaum einem Jahre, könne die Chorvereinigung Kolner Sängernaben schon mit recht schönen Leistungen aufwarten. Dies lei das Verdienst des Chorleiters E. Poelitz Der Chor sang dann die Ehre Gottes in der Natur später vier Volkslieder. und im zweiten Teil zwei kölnische Murdor“ ieder. Zwischen den Chorvorträgen sang Gertrud Grenz zwei Lieder von Richard Trunk mit guter Stimm= und Vortragskultur. Der zweite mehr unterhaltende Projrammtei wurde von Beroard Ebeler August Batzem. Hanns Marr(Tenor). Gustav Rénend(“ stonbläser) und dem Musikclown Black erfolgreich bestritten.—kin— Festspielwoche ab Freitag, den 2i. Oktober Große Sonder-Veranstaltung Im Modernen Theater Köln, Breite Straße 21 Der Groß'ilm aus der Zeit des Urchristentums (75 n. Chr) In tönender Neu-Uraufführung Sonntag 11 Uhr Frühvorstellung Jec.— Donnersig einire Schelltisgn.26 Kabeljau o..34 Kopf Ple: Rolbarskr,.40 et Pto. Grüne He-.16 ringe Pfc. Whine vom Fas: Niersteiner.75 Domthal Weipertg.80 heimer Rof- O. BU wein Lir. Frische Schweine kofeletis Pid Donnerstag, 20. Oktober 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 304 Seite 11 Suppentleisch Auszugmehl 2 Pfd. Schweineschmalz 91. A4 Kalbsragout Pfd. .50 Brattleisch Pd. Schweinebraten Pfd. Zwiebelleberwurst Pfd. Knoblauchwürstch. Pid. Bierwurst Pfd. Fleischwurst Pd. Cervelatwurst Pid. Schinkenspeck Pd. Viktoria-Erbsen Pfd. weisse Bohnen 2 Pfd. Linsen gut kochend 2 Pfd. Puddingpulver Pfd. Rhein. Aptelkraut 2 Pd.-Eimer Erdbeerkontitüre 4 Pid.-Eimer Neues Sauerkraut 2 Ptd. Marinaden 3 Dosen Fettheringe in TomatenJauco Dose Tilsiter-Käse Pfd. vollfetter Holländer Pfd. Allg. Schweizer Pfd. Molkereibutter Pfd. Allerfeinste Ostfries. Molkereibutter Pfd. Bruchren Ptd. Mlichrei Pid. Grobe Graupen 2 Pfd. Glasierter Vollreis 2 Pfd. Neue Holländer Heringe 10 Stück Kasseler Rippen- n 95 speer... Pid..50 KÖIN, ECKE BREITE- U. RICHMODSTR. Billige finden Sie immer in der GildeZuchhandlung Köln. Neumarkt Nr. 180—24, Fernr.-SammelNr. 2108 21 Concert-Gesellschaft, Köln (Gürzenich-Konzerte) Dienstag, den 25. Oktober 1932, abends 7½ Uhr im Großen Cürzenichsaal I. Konzert unter Leitung des Städtischen Generalmusikdirektors Protessor Hermann Abendroth. 1. F. Wüllner:„auen“, für gemischten Chor und Orchester 2. Jon. Brahms: Violin-Konzert-dur Protessor Georg Kulenkampff, Berlin 3. A. Bruckner: VII. Sintonie-dur Generalprobe: Montau. 24. Oktober, abends 7½ Uhr. Wesentlich ermäßigte Eintrittspreise Konzert: Saal.—,.—,.50,.— RM: Galerle.—..— RM. Generalprobe: Saal 3 50, 2,50,.75,.— RM: Galerie.—. 510mnm. Vollabonnement für 10 Konzertei 45.—, 35,— 25.— RM(Teilzahlung in 2 Raten zulässig). Teilaonnement für 6 Veranstaltungen(5 Im Gürzenich, (Ma thäus Passion) in der Großen Halle im Rheinpark). Konzert: 35," 27.—, 20.— RM.; Generalprobe: 16.—, 13.—, 10.-— RM. Verkauf in der Musikalienhandlung Vonger, Am Hof 30 36. und an der Abendkasse.— Ausführliche Programmhefte unentgeltlich. auf dem Plalz an der Dürener Straße Adolph Rick Nacht. H. J. EDER, KOl. N. BRUCKENSTRASSE 2 Papier- u. Schreibwaren= Handlung CADT BPTE Heute: Opernhaus. 20 Uhr: Tosca. Schauspielhaus. 20 Uhr: Das Leben ein Traum. Grolles Lager aller Schnellste Anfertigung n ch beeanderer Angabe Papier uad Papferw ren In Druck Lithograghie und Pragung Freitag, den 21. Oktober 1932. Opernhaus (Tel. 21 08 21): Cosl fan tutte. Musikalische Leitung: Dr. H. Jalowetz. Fiordiligi: Schramm-Tschörner, Dorabella: Henderichs. Ferrando: Witt. Guglielmo: Knäpper, Alfonso: Mertens, Despina: Neumann-Knapp. Anfang 20. Ende 23 Uhr. Schauspielhaus (Tel. 22 60 48): (Deutsches Theater am Rhein) Der Kaufmann von Venedig. (Shakespeare) Doge: Aßmann, Prinz von Marokko: Everth. Prinz von Arragon: Krahmer, Antonio: Manz. Bassanio: Poclzig. Salarino: Parsen. Graziano: Wittgen. Lorenzo: Klingenberg. Shylock: Richter, Tubal: Umminger Lanzelot: Deltgen. Gobbo: Wehlo, Salerio: Lundt. Porzia: Hoeßrich. Nerissa: Jürgens, Jossica: Westermann. Anfang 20. Ende gegen 22.45 Uhr. B. Vorstellung. Mietreihe V. (Halbmiete rote Karte). Sam tag, den 22. Oktober 1932. Opernhaus. 19.30 Uhr: Fidelio. Schauspielhaus. 20 Uhr: Wetter für morgen veränderlich. Sonnlag, den 23. Oktober, 19½ Uhr Benjamino Gigli der bedeutendste Tenor der Gegenwart als„berzol“ in„R goletto“. sämtliche Circus-Sensationen und das gewaltige Wasser-Schauspiel! Aufruf zur Reichsschulwoche für alkoholfreie Jugenderziehung Gutschein! 50% Ermäßiaung erhält jeder Vorzeiger dieses Gutscheins auf allen Sitzplätzen! Gültig für—2 Personen! Programmpflichtig! Inserieren bringt Gewinn! Der diesjährige Katholikentag in Essen, hat nach gründlicher und offener Aussprache im Kreis „Caritas“ vom katholischen deutschen Volk in einer Entschließung folgendes gefordert: „Planmäßige Erziehung der Kinder und Jugendlichen zu einem einfachen und rauschgiftfreien Jugendleben, regelmäßige Aufklärungsarbeit über die Alkohohlgefahren in den örtlichen Standesvereinen, seine Gestaltung des Familien= und Vereinslebens unter Verzicht auf den Rauschtrank, Förderung, der gärungslosen Früchteverwertung und Bereitstellung guter.preiswerter alkoholfreier Getränke in den Gaststätten und Vereinshäusern dürfen nicht nur theoretische Forderungen bleiben, sondern müssen durch planmäßige Kleinarbeit zur Ueberwindung des Alkoholismus und zur Freimachung wertvollster seelischer und leiblicher Kräfte für die Reichsgottesarbeit führen. Unser deutsches Volk hat von 1925 bis 1931 über 25 Milliarden Mark nur für alkoholische Getränke ausgegeben. Mit aller Deutlichkeit geht daraus hervor, daß der Rückgang des Alkoholismus in der Kriegszeit nur vorübergehend war Unser Volk hat sich durch ius noch nicht von den gefährlichen Trinkgewohnheiten freigemicht Auch der augenblickliche Rückgang des Konsums alkoho „„ 0 Arbeitslosenzahlen Bücherschau Es gibt, ausgedrückt in Prozentsätzen der Ergerbstätigen, in den verschiedenen Ländern folgende brade der Arbeitslosigkeit: Vereinigte Staaten Deutschland Kanada Oesterreich England Tschechoslowakei Holland Italien Frankreich Schweden (.6) 18.0(.2) 13,9(.0) 13.1(.2) 12,7(.8) 12.2(.4) .6(.8) .4(.6) .6(.4) .6(.6) Die Zahlen in Klammern bedeuten den Prozentsatz der Arbeitslosen, gemessen an der Bevölkerungszahl. Eine Stiftung Aus Anlaß der Vollendung des 70. Leben=jahres ihres Gründers und Seniorchefs, des Herrn Kommerzienrat Josef Kaiser, überwies die Firma Kaisers Kaffeegeschäft G. m. b.., Viersen, zugunsten ihrer Angestellten und Arbeiter 100 000 RM ihrer Josef=Kaiser=Stiftung. „Alte und Neue Welt“ in neuem Gewand Alte und Neue Welt“(Verlagsanstalt Benziger u C. Einnedeln-Koln), die alteste katholische Familien= nischrift deutscher Zunge, eroffnet mit dem eben vorgelegten 1. Oktoberheft in flotter neuer Ausstattung den 67. Jahrgang. Der Abonnementspreis des Jahrganges wurde zeitentsprechend reduziert Trotzdem wurde die bekannt reiche Ausstattung der beliebten Zeitschrift beihalten: die vorliegende Nummer zahlt;.— gen und 78 Illustrationen. An gehaltvollen, p bebilderten Aufsatzen aus allen Wissensgebieten enthalt Nr. 1 eine fesselnde Reisestizze von Dr. Friz Kraus über„Goslar, die alte Kaiserstadt", Dr. A. Bischof re feriert in einet kulturgeschichtlichen Betrachtung über „Erl und seine Passion“. Paul Borsinger in Anem meisterhaften Esav über die„Indianer“ Ekuadors. Eine technische Studie von Heinz Dillge orientiert über die „Braunsche Röhre".„Der politische Mord“ von Dr. Karl Schoenenberger entrollt blutige Bilder aus der Weltgeschichte, und Dr. A. Herrlich zeigt in seiner Stizze „Die rote Krim“ die Riesenwandlungen an der russischen Riviera Die reiche Abwechslung der illustrierten Beiträge wird Heft für Heft durch spannende Belletristik„Georg Ludowigs Heimfahrt", Roman von Rudolf Utsch), eine vierseitige Aktualitätenrundschau und eine lehrreiche Frauenbeilage vervollständigt. Der Gudenontktiche lischer Getränke kann nicht als Beweis dafür angesehen werden, daß dei Alkoholismus im Volk überwunden ist. Mannigzache Berichte in der Presse, die noch immer wachsende Arbeit der Trinkerfürsorgestellen zeugen dafür, daß auch jetzt noch eine gewaltige Alkoholnot in unserem Volke herrscht. Darum die Forderungen des diesjährigen Katholikentages! Zur Ueberwindung des Alkoholismus ist eine planmäßige alkoholfreie Erziehung der Jugend notwendig. Diese Arbeit der alkoholfreien Jugenderziehung ist umso bedeutungsvoller, als gerade das grundsätzliche alkoholfreie Kinder= und Jugendleben die beste Voraussetzung für ein einfaches nüchternes Leben unserer heranwachsenden Generation ist. Unsere deutschen Bischöfe schreiben in ihrem gemeinsamen Hirtenbrief gegen die Alkoholnot u..: „Ueberaus wichtige Aufgaben erwachsen im entscheidenden Kampfe gegen den Alkohol dem Elternhaus, der Kirche und Schule. Je mehr diese drei Faktoren in geschlossener Einheit die Nüchternheitsbestrebungen zu fördern suchen, umso berechtigter ist unsere Hoffnung. daß ein nüchternes, keusches und starkes Geschlecht heranwachsen wird.“ Der Katholikenausschuß für alkoholfreie Jugenderziehung ruft alle Lehrerinnen und Lehrer sowie auch die Eltern der Kinder und die Geistlichkeit auf, die Reichsschulwoche für alkoholfreie Jugenderziehung vom 24. bis 29. Oktober 1932 zum Anlaß zu nehmen, bei ihrer Erziehungsarbeit die Grundsätze der alkoholGtzrehungKirrdeir Die Winnosune.. freien Jugenderziehung verwirklichen zu helfen. Der Katholikenausschuß für alkoholfreie Jugenderziehung. A. Weber, Rektor, 1. Vorsitzender. Elise Stossels. Rektorin, 2. Vorsitzende. H. Czeloth, Direktor, Geschäftsführer. Scrre beube„HoTAR“ mnd Kaffeerahne Gameinnütriee Einrichtung der Notc. P F Honsesal Gemeinnützige Einrichtung der Notge me nechalt der älteren Angestellten, Kauflente und Arbeiter geistiger Berufe E. V Rutharherbach 48. Teleph. 21 78 26.’ost scheckkonto Koln 8877, eriedist ge wissen haft und preiswert alle Arbeiten, wie: Adressenechreiben, Abschrilten. Vervter lältigungen, Sammeln v. Spezialaren#en VVerbearbeiten bis zur Postauflieferung Propauandsverteilung. Diktate. Ueber ertzungen. Bucherbeitragen Bücherrey sionen, Aufstellung von Bilanzen. Hauverwaltungen. Frachtenkontrolle. Anfert# cung v. Entwürlen u. Zeichnungen#mie jede Art v. Aufsichts u. 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Zu üher Stunde versammelten sich Freunde des auses und Schwestern, um beiden Segnungen zuwohnen, die Definitor Pfarrer Finger St. Stephan=Lindenthal), in dessen Pfarrsprenel die Neubauten liegen„assistiert von Direktor an Aaken, vornahm. Hinter dem Kreuz umschritten die Geistlichen Kirche, die Außenmauern zu segnen, und hieldann Einzug in die Krypta, wo zunächst die lllerheiligen=Litanei gesungen wurde. Dann irden auch die Innenmauern gesegnet und die rgeschriebenen Gebete gesprochen. Während nn Definitor Finger sich zur hl. Messe rüstete, lang zum ersten Male in diesem Raume, von Gläubigen gesprochen, das Vaterunser, und kauf kraftvoll das Glaubensbekenntnis. Dann inn die erste heilige Messe. m Evangelium hielt Definitor Finger ie kurze Ansprache, in der er den heutigen mit einem Sonnenaufgang verglich. Jetzt bene die göttliche Gnade in diesem Heiligtum wirkzu werden, zuerst in der Benediktion der spta, der die der Kirche in wenigen Tagen en werde. Dann komme der Bischof, um laft seines Amtes diese Stätten zu segnen, die * N ä c h s t e n l i e b e u n d d e r S e l b s t h e i l i g u n g g e ht seien. Seinen Wahlspruch„Für Chris und den Frieden“, den er über sein rken in der Pfarre gesetzt habe, möchte er auch die Herzen der Anwesenden senken, auf daß es Haus eine ständige Quelle des Friedens des Segens werde. lach der hl. Kommunion empfingen die Schwern zum ersten Male in ihrem Gotteshause gensam den Leib des Herrn und als zum Schlusse „Großer Gott, wir loben dich“ erklang und hrauchwolken das Gotteshaus durchzogen, da ßte jeder Teilnehmer an der erhebenden Feier, es sich in diesem Raum, der mit seinem einen Altartisch und den Nischen in den Wänden die Katakomben der Frühchristen gemahnt, gut dächtig sein lasse. Zwar fehlt an der Kopfseite * Krypta noch das Bild, das sie schmücken soll die Nischen tragen noch keine Heiligenstatuen, wie es später einmal sein wird, doch wirkt darum der stimmungsvolle Raum nicht leer, schon deshalb, weil die runden Fenster das eindringende Licht farbig abstimmen. Nach der heiligen Messe begaben sich alle Teilnehmer vor die Kirche, wo an festlich geschmücktem Gerüst die neuen Glocken hängen, der Glockenweihe beizuwohnen. Gerade weil hier nur der verhältnismäßig kleine Kreis der Freunde und Schwestern des Hauses versammelt war, hatte man Gelegenheit, den bedeutungsvollen Zeremonien besser als sonst zu folgen, der Besprengung mit Weihwasser, dem Abwaschen des Glockenrandes mit geweihtem Wasser und dem Taufakt selbst. Zwei Herren standen der St.=LaurentiusGlocke Pate, zwei Frauen waren Patinnen, u. a. die Oberin des Hauses, der St.=Elisabeth=Glocke. Nachdem die Paten mit weithin vernehmbarer Stimme die Namen der neuen Glocken genannt hatten, erklangen sie zuerst von der Hand des Geistlichen, dann schlugen die Paten dreimal mit dem kleinen Holzhammer zu und nun folgte die Reihe der Festteilnehmer. Zinszuschüsse des Reiches für die Instandsetzung von Wohngebäuden und die Teilung von Wohnungen Nach dem Erlaß des Preußischen Ministers für Volkswohlfahrt vom 4. Oktober dieses Jahres können zum Ausgleich von Härten für vor dem 26. September 1932— dem Tag des Inkraittretens der Reichszuschüsse auf Grund der Verordnung des Reichsarbeitsministers vom 17. September 1932 — begonnene Arbeiten noch Zinszuschüsse gewährt werden, wenn die Anträge vor dem 1. No vember 1932 gestellt werden Einmalige Zinszuschüsse werden gewährt für Darlehen im Betrage von 1000 Mark und mehr, die für großere Instandsetzungsarbeiten an Wohngebäuden uno zur Teilung von Wohnungen aufgenommen worden sind. Sie betragen 10 Prozent der Darlehen. Die Abeiten müssen nach dem 1 Juli 1932 begonnen sein. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Hans Koch für den Anzeigenteil: J. Stotz: Verlag und Druck Kölner Gorreshaus A. G. Alle in Köln. — — Wir wir schon milteillen, weill die frühere Öslerreichische Kaiserin Zila seil einiger Zeil in Köln. Grund des Aufenlhalts ist eine Operation ihrer jüngsten Tochler Elisabeih, die von dem Direklor der chirurgischen Abteilung der Lindenburg, Professor von Haberer Gruher in Wienl, durchgeführl wurde. Die Muller überwacht ninmehr den Heilungsprozeß. Es enlspricht der liefen Religiosilät der früheren Kaiserin, daß sie keinen Morgen vorüberziehen läßt, ohne am hl. Metzopfer teilzunchmen. Unser Bild halt den Augenblick fesl, in dem sie heute vormillag das Golleshaus beirat. Ein neues„Ehrenzeichen“ Als bei einer großen öffentlichen Veranstaltung der letzten Tage in Köln mehrere Damen und Her ren mit dem rot=weiß goldenen Abzeichen der Kölner Nothilfe erschienen, fragte ein auswärtiger Gast, was das zu bedeuten habe. Man war stolz, dem Frager antworten zu können:„Ja, dieses Ab zeichen ist so etwas wie ein Ehrenzeichen des Ge meinschaftssinnes, der freudig und opferbereit getragenen Schicksalsverbundenheit, mit der jeder Kölner, der noch helfen kann, das Los seiner erwerbslos gewordenen Mitbürger zu dem Seinen macht." Die Not dieses Winters wird groß. Niemand, dem es irgend möglich ist, wird an den Sammelbüchten und anderen Gelegenheiten zu öfteren kleineren Spenden vorübergehen. Aber über diese regelmäßigen kleinen Hilfeleistungen hinaus ist eine schnelle allgemeine Gabe nötig, die zu Beginn der Winterarbeit der Kölner Nothilfe die notigen Mittel verschafft. Darum wurde dieses neue Ehrenzeichen geschaf sen, das jeder sich selbst verleiht. Jeder Kölner darf dieses Ehrenzeichen tragen; jeder, der sich seiner Verantwortung der Allgemeinheit gegenuber bewußt ist, muß es tragen. Ueberall, wo das Plakat des Gemeinschaftszeichens aushängt, ist es zu haben. Man merkte dem Ausarbeitung an. chenschaft von starke Beifall auch für Tank. die Tpiel in allen Punkten eine gute Die Aufführung bedeutet für die St. Johann einen vollen Erfolg. war sowohl für die Darsteller als eitung de spiels ein wohlverdienter * Die Madchenschaft von St. Johann, spielte am Sonntag im Kolpingshause das Spiel„Im Kreuz ist Heil" zugunsten der Armen und Arbeitslosen. Das Spiel war infolge der anerkennenswerten Leistung der Spieler und Spielerinnen in seiner ganzen Durchführung harmonisch aufgebaut. Die große Anforderung, ein solches Trauerspiel, das die Katholikenverfolgung in England behandelt, in dieser packenden und natürlichen Art zum Ausdruck zu bringen, verdient volle Anerkennung Am 19 Okt weiten Kreisen dor Borger Archiv der Stad durch seine reich freie Zeit war widmet, die er und Wohlwollen verein St. Gereon stete standsmitglieder Trotz zum Lebensende ausgestattet. der ereilte plötzlich der Tod den in innten Archivobersekretär i. R. Theo10 Jahre hat er im Historischen Koln gearbeitet und vielen Besuchern n Erfahrungen helfen können. Seine den Armen und Hilfsbedürftigen geals eifriger Vinzenzbruder mit Liebe betreute. Daneben war er im Pfarrines der pflichttreuesten Voreiner 81 Jahre war er bis mit seltener körperlicher Rustigkeit Das Wetter bis morgen ∆ 0 47 8 #8 Schrecklich Sehr windig, zum Tei: stürmisch aus Südwest bis West, meist ziemlich unsreundliches Wetter und wiederholl Regen. Maximum im Kölner Flughafen 12.2. Minimum 5,9 Grad. Niederschlag.5 Millimeler. will es auch besonders sorgfältig gepflegt werden. Am besten nehmen Sie dafür Schwarzkopf Extra-Blond, das Schaumpon der Blondine. Blondhaar behält dann seinen jugendlichen Goldglanz, nachgedunkeltes läßt sich bis zu jeder gewünschten Nuance wieder aufhellen. Extra-Blond liegt zudem der unvergleichliche, weder durch Zitronensaft noch durch Essigbad ersetzbare„Haarglanz“ bei, der das Haar dauernd gesund erhält und blondes Haar doppelt verschönt. Brünette und Dunkle wählen SchwarzkopfExtra, hell und dunkel mit„Haarglanz“ und Schaumbrille. SCHWARZKOPF EXTRA-BLOND, C4Zosst#gon###r& ton##i# 90 — Seite 10 Nr. 304 Lokal-Anzeiger Donnerstag, 20. Oktober 1932 Seellee e e Herren nesucht gleich welchen Standes. Bei Eignung bieten wir eine Dauerstellung mit gutem Einkommen. Persönl. Vorstellung nur Donnerstag, den 20. Okt. 1932. von.30—12.30 Uhr. Komödienstraße 42. ptr. Katholisches Vereinshaus in Köln. 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