Kölner FTIT Lokal-Anzeiger Bezugspreis: Bei Botenzustellung: Ausgabe A monatlich 1,70 RM. zuzügl. 30 J Beitrag z. Zustellgeld; Ausg. B(mit d. Samstags erscheinend. illustr. Beil.„Heimat u. Welt“) 1,85 RM., zuzügl 30 4 Beitrag z. Zustellgeld; bei deutschen Postanstalt.: Ausg. A 1,70 RM., Ausg. B 1,85 RM.; jede Ausgabe einschl 56 4 Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 4 Zustellgeld der Katholische Tageszeitung für Köln und Umgebung Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Köln, Kheinische Volkswacht Loka.-Anzeiger für die Erft„Mütheimer Dolkszellung Lokal-Anzeiger für den Kreis Berauem Hauptgeschäftsstelle und Redaktion: Neumarkt 18a—24. Fernruf: Sammelnummer 210921 Redaktions= Sprechstunden 12—1 Uhr Zweigstelle: Mülheim, Adamsstraße 1. Fernruf Mülheim 6 18 66 Rücksendung unverlangter Zuschriften und Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist Wöchentlich Ausgaben. Anzeigenpreis: Je mm Boce Platzanzeige 10 J. auswärtige 13 J, vubrizierte Gelegenheits= u. Familien= anzeigen 7 J, Stellengesuche 6 4, Reklamen 60 Z, auswärts 76 J, Platzvorschriften 10% Zuschlag.— Nach Auswahl erscheinen Anzeigen auch in Nebenausgaben.— Postscheckkonto Köln 1065.— Erfüllungsort und Gerichtsstand Köln. Nr. 261 I Mittwoch, 21. Sept. 1932 Betlagen: Der Sonntag Der Sport Die Frau in Familie und Volksgemeinschaft, Kinder=Zeitung. Rundsunk=Nachrichten, Reise und Wochenend. Die Scholle, Heimat und Welt, illustrierte Beilage zur Ausgabe B Einzelpreis 10 pfennig Jahrg. 47 Nach der Senkung des Diskonts Sparzins ½ niedriger? Der Höchsitsatz soll von 4 auf 3½2% gesenkt werden Berlin, 21. Sept. Drahtm. Mit dem heute zu erwartenden Diskontsenkungsbeschauß des Zeutralausschusses der Reichsbank ist auch die Frage des Höchstzinssatzes für normale Spareinlagen wieder akut geworden. Wie verlautet, neigt man in Sparkassenkreisen der Auffassung zu, im Falle einer Diskontsenkung um 1 Prozent diesmal nicht unter allen Umständen an dem bisherigen Höchstzinssatz von 4 Prozent festzuhalten. Die Festsetzung des neuen Zinssatzes, zu dem normale Spareinlagen höchstens zu verzinsen sind, wird nach erfolgter Diskontermäßigung durch den Zentralen Kreditausschuß erfolgen. Seine Höhe steht natürlich noch nicht fest und ist noch Gegenstand von Beratungen; man nimmt aber an, daß er gegebenenfalls um ½ Prozent auf)2 Prozent ermäßigt werden wird. In einer Essener Giesserei— und Gußwarenfabrik SA organisiert einen Streik Streitposten ziehen in voller Unisorm auf— R6O gab Signal Gleichberechtigung Die Haltung der Reichsregierung in Fragen der Abrüstung hat Deutschland in diplomatische Vereinsamung gebracht. Man hatte in Deutschland die Engländer anders eingeschätzt, als ihre Haltung zur deutschen Forderung erkennen läßt. Man sagt, die englische Note beliebe einen schulmeisterlichen Ton, der unangenehm an die Zeiten der Ueberheblichkeit der Siegerstaaten kurz nach dem Kriege erinnere. Man sagt aber auch, die deutsche Regierung möge dennoch die in der englischen Note zum Ausdruck gekommenen Bedenken und Empfindlichkeiten nicht übersehen. Von der Zeit her, in der Dr. Brüning mit MacDonald verhandelte, hatte sich in Deutschland der Glaube festgesetzt, daß die Engländer für die Beurteilung berechtigter deutscher Forderungen den Deutschen näher stünden als den Franzosen. Das hat sich als ein Irrtum erwiesen. Ob er auf das Schuldkonto allein der deutschen Diplomatie geht oder auch zu einem guten Teile auf das Schuldkonto des Mangels an Aufrichtigkeit und Zuverlässigkeit bei den Engländern, das ist nicht leicht zu entscheiden. Nur eins kann man für notwendig halten: das treue Festhalten des deutschen Volkes zusammen mit seiner derzeitigen Regierung an der deutschen Gleichberechtigungsforderung. Es ist eine Forderung, die schon Brüning Anfang 1932 erhoben hat, eine Forderung also unabhängig von der Zusammensetzung des deutschen Reichskabinetts. Es ist einfach eine deutsche Rechts= und Freiheitsforderung. Wenn Deutschland jetzt bei der zeitgegebenen Entscheidung über die Frage in eine gewisse Vereinsamung gekommen ist, dann kann es doppelt und dreifach notwendig sein, mit einer geschlossenen Volksfront hinter der Regierung zu bleiben, selbst wenn diese Regierung in der diplomatischen und taktischen Behandlung der Frage nicht in allem ganz korrekt war. In der Kölnischen Volkszeitung wird gesagt: „Wir können auch angesichts der englischen Note nichts anderes tun. als die Forderung der deutschen Gleichberechtigung in vollem Umfange auf recht zuerhalten.“ Es wird weiter gesagt: Mißtrauen vor wilhelminischen Restaurationsplänen darf die Innenpolitik nicht chaotisch gestalten. Dasselbe Mißtrauen darf nicht die deutsche Außenpolitik in die Isolierung der Vorkriegszeit zurückwerfen. Es darf aber auch nicht sein, daß eine Reichsregierung die berechtigte Forderung Deutschlands auf Gleichberechtigung fallen ließe. Das Wahlrecht Wenn von Aenderung oder Umbau der Verfassung die Rede ist, spielt das Wahlalter immer eine große Rolle. Viele halten die Wahlberechtigung mit 20 Jahren für nicht glücklich. Sie führen darauf die Radikalisierung unseres Parteiwesens zurück. Da die radikalen Parteien den größten Gewinn von dem niedrig gesetzten Wahlalter haben, wird mit ihnen eine Aenderung der Verfassung in diesem Punkte schwer durchzusetzen sein. Diejenigen, die heute mit 20 und 21 Jahren wählen dürfen, werden es gewiß als eine Degradierung ansehen, wenn ihnen jemand sagt: es wird gut sein, bis zum 25. Jahre zu warten. Wenn sie einmal selber 35 geworden sind, dann allerdings werden sie einsehen, daß Essen, 21. Sept. Drahtm. Daß die Nationalsozialisten einen Streik organisieren, wird erstmalig in Essen beobachtet. In einer Gießerei und Gußwaren=Stahlfabrik ist dort ein wilder Streik ausgebrochen. Das Werk, bei dem 500 Arbeiter in Arbeit stehen, wollte Neueinstellungen vornehmen und auf Grund der Notverordnung eine Lohnkürzung von 10 v. H. für die 31. bis 40. Wochenstunde durchführen. Mit der Tarifgewerkschaft waren Verhandlungen gepflogen und eine Einigung erzielt worden. Die neuen Arbeiter sollten die Arbeit aufnehmen. In diesem Augenblick verkündete die rote Gewerkschaftsopposition die Streikparole, die jedoch sofort von den Nationalsozialisten ausgenommen wurde. SA.=Mitglieder in voller Uniform stellten Streikposten und versuchten, das Achtel der Belegschaft, das der Streikparole nicht folgte, an der Arbeit zu hindern. In Verhandlungen mit der Betriebsleitung erklärte der Vertreter der NSDAP., daß die Streikenden mit allen Mitteln von der Partei unterstützt werden. U. a. ist geplant, die Feldküchen der SA. in den Dienst der Streikenden zu stellen. Das Verhalten hat eine solche Bestürzung und Entrüstung hervorgehoben, daß die NSDAP. gezwungen war, die Streikposten zurückzuziehen und sie erst nach Ablegung der SA.=Uniform wieder ihre Posten beziehen zu lassen. In den Unternehmerkreisen herrscht wahre Bestürzung, da man das Vorgehen als den Anfang einer planmäßigen Aktion der NSDAP. aufsaßt, überall ausbrechende Streiks zu unterstützen. Die Sondergerichte tagten in Krefeld und Natibor Krefeld, 21.Sept. Drahtm. Das Krefelder Sondergericht hat gestern zum ersten Male getagt. Ein jüngerer Angeklagter wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Er hatte in der Nacht zum 26. August dieses Jahres auf dem Rheindamm bei Uerdingen einem Nationalsozialisten mit einem Messer eine zwei Zentimeter tiefe Fleischwunde beigebracht. In der zweiten Verhandlung wurde ein Bauarbeiter aus Mörs zu drei Jahren einem Monat Zuchthaus, unter Anrechnung der Untersuchungshaft, verurteilt. Dieser Angeklagte war auf einem Arbeitersportplatz gewesen, in dessen Nähe sich einige SA=Leute trafen. Der Angeklagte hatte auf diese mehrere Schüsse abgegeben und fünf von ihnen zum Teil erheblich verletzt. Natibor, 21.Sept. Drahtm. Unter sehr starker Teilnahme, besonders von Parteiangehörigen der NSDAP, stand gestern der Bürstenmacher Hannich aus Katscher vor dem Ratiborer Sondergericht. Hannich wurde zur Last gelegt, nach einer Veranstaltung der Katscherer SA unterwegs dem Kraftwagenführer Baumann nach einem Wortwechsel einen schweren Bauchschuß beigebracht zu haben. Die Beweisaufnahme ergab, daß der Angeklagte in Notwehr gehandelt hatte. Deshalb wurde der Angeklagte lediglich wegen unbefugten Waffenbesitzes zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Ferner standen wegen gemeinschaftlicher Körververletzung aus politischen Gründen der Bäckergeselle Rudzki und die Kraftwagenführer Bleimann und Rohrbach ebenfalls vor dem Sondergericht. Nach einem Tanzvergnügen gab es eine Auseinandersetzung zwischen Nationalsczialisten und Sozialdemokraten, wobei die Angeklagten gemeinsam den Kraftwagenführer Kusch mit Biergläsern und Stuhlbeinen schlugen, so daß er lange in ärztlicher Behandlung bleiben mußte. Das Urteil lautete für jeden der drei Angeklagten auf ein Jahr zwei Monate Zuchthaus. Gegen einen vierten Angeklagten, der zur Verhandlung nicht erschienen war, wurde Haftbefehl erlassen. Nach der Verkündung des Urteils kam es zu Sympathiekundgebungen der Nationalsozialisten für die Angeklagten, worauf der Zuhörerraum auf Veranlassung des Gerichtsvorsitzenden polizeilich geräumt wurde. Mißlungener Kinderraub Die Räuber sorderten 100 000 Mark New York, 21. Sept. Drahtm. Gestern wurde wieder einmal New York durch die Nachricht von einem neuen Kindesraub in große Erregung versetzt. Im Villenviertel von Broocklyn erschien ein Auto mit mehreren Männern. Einer der Männer sprang heraus und ergriff den siebenjährigen vor dem Hause seines Vaters, dem Makler Russel, spielenden Sohn, eilte zum Auto und fuhr mit dem Knaben in schnellster Fahrt davon. Einer der Kindesräuber rief dann in der Wohnung Russels an und sorderte ein Lösegeld von 25.000 Dollar, er werde sich auch telephonisch die Zustimmung des Vaters holen, der beim ersten Anruf nicht zu Hause war. Spät abends wurde aber der Knabe plötzlich von mehreren Frauen zurückgebracht, die augenscheinlich in einem unbewachten Augenblick den Kaben ergriffen und mit ihm davongeeilt waren. Die Mutter des Knaben hatte einen Nervenzusammenbruch erlitten, hat sich aber, nachdem der Knabe wieder da war, erholt. Von den Räubern hat man keine Spur. Hindenburg bei den Manövern der Reichswehr in der Oegend von Frankfurl Oder Unser Bild zeial die Abfahrt des Reichspräsidenlen in das Manövergelände. Einen Bericht über die Manöver siehe im Innern des Blalles. Die Kölner run ihre Anhänger in den Großen Saal der Kölner Bürgergesellschaft.— Abgeordnete Joos Seite 2 Nr. 261 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 21. September 1932 Der Bürgerkrieg in Brasilien Standgerichte gegen Nebellen eingesetzt London, 21. Sept. Drahtm. Der Kaffeestaat Sao Paulo führt seit einiger Zeit einen erbitterten Krieg gegen die Zentralregierung in Rio de Janeiro und gegen die Diktatur des Präsidenten Dr. Vergas. Unter der Bezeichnung M. M. D.., das sind die Anfangsbuchstaben der früheren Revolutionsführer Mirgaia, Martius, Drakio und Camargo, tagt das Kriegskomitee in Sao Paulo in Permanenz, organisiert Etappen, überwacht die Fabriken, stellt die Frauen in die Herstellung von Munition und ins Sanitätswesen ein, ordnet die Finanzen, schreibt Freiheitsanleihen aus und entwickelt in allem eine erstaunliche Energie. Die M. M. D. C. hat erwa 200 000 Soldaten aufgestellt und gut bewaffnet; von denen unter Führung der Generale Klinger und Lopez 60000 Mann an den Schlachten gegen die Föderativ=Truppen teilgenommen haben. Bei ItaréFaixene wurden die Sao Paulaner nach schweren Verlusten geschlagen. Auch die Kämpfe bei Quelz und an der Euleterio=Front forderten auf beiden Seiten schwere Opfer. In diesen Schlachten wurden die grausamen modernen Kampfmittel, wie flüssiges Feuer, Giftgase usw. angewendet. Da Rio de Janeiro eine sehr strenge Zensur ausübt und Sao Paulo gänzlich von der Außenwelt abgeschlossen ist, so sind wenig Einzelheiten über die Kämpfe bekannt. Die Föderativ=Regierung in Rio de Janeiro kann nur Soldaten aus dem Norden in die Sao=Paulo=Front einstellen, die mit den dortigen Bewohnern keine Beziehungen haben, das Gelände nicht kennen und unter dem ungewohnten Klima leiden. Die Föderalisten haben deshalb größere Schwierigkeiten zu überwinden.— In Rio de Janeiro führte unterdessen Oberst Alberto ein strenges Diktatur=Regime. Der geringste Verdacht, mit den Aufständischen zu sympathisieren, hat die grausamsten Folgen. Die Gefängnisse sind überfüllt und Standgerichte arbeiten. Der Bürgerkrieg übt natürlich einen lähmenden Einfluß auf den Handel und Verkehr aus. Auch Deutschland hat darunter zu leiden, da der deutsche Import nach Brasilien ein recht bedeutender ist, und da zwischen der brasilianischen und der deutschen Regierung noch letztens ein Vertrag über Lieferungen von Kaffee gegen Kohle abgeschlossen worden ist. In Sao Paulo, in dem früher ein reges und elegantes Leben herrschte, sieht man kein einziges Automobil mehr. Alle Kraftfahrzeuge sind für die Front requiriert. Ebenso jedes Liter Petroleum. An Lebensmitteln mangelt es vorläufig nicht, jedoch bestehen für die Zukunft ernste Sorgen. Es kann nicht mit einem baldigen Ende des Bürgerkrieges gerechnet werden, da auch in einigen anderen Staaten Unruhen auszubrechen beginnen. In der Heimat des Diktators Dr. Vergas in Rio Grande do Sul bestehen angeblich Sympathien mit den Aufständischen. Auch in Para, an der Mündung des Amazonenstromes, wurde die Ordnung gleichfalls gestört. Wenn die Führer des Sao=Paulaner=Aufstandes auch leugnen, daß sie eine Losreißung der Südstaaten aus der Föderativ=Republig anstreben, so befürchten doch viele Kenner des Landes, daß der Bürgerkrieg den Zerfall Braliens in zwei Staatshälften zur Folge haben kann. Alle Versuche, einen Frieden zu schließen, sind bisher gescheitert. Auf beiden Seiten wird mit Leidenschaft gekämpft. Höhepunkt der Kinderlähmung erreicht? Im Spätherbst flaut die Epidemie ab Berlin, 21. Sept. Drahtm. Die Zahl der Kinderlähmungen hat in Verlin Ende der vergangenen Woche ihren Höhepunkt mit siebzig Fällen erreicht. Nach Erfahrungen der vergangenen Jahre, in denen wir regelmäßig in der Frühherbstzeit eine Häufung der Erkrankungen an spinaler Kinderlähmung zu verzeichnen gehabt haben, kann man etwa vom letzten Drittel des Septembers ab auf einen Stillstand oder ein Abslauen der Erkrankungen rechnen. Der Krankheitscharakter selbst ist diesmal schwer zu kennzeichnen; im allgemeinen handelt es sich um mittelschwere Fälle. Einen tödlichen Verlauf nahmen bisher funf Fälle. Im Reichsgesundheitsamt und auch im städtischen Hauptgesundheitsamt neigt man jedenfalls der Auffassung zu, daß die Kinderlahmung dieses Jahres ihren Höhepunkt erreicht, vielleicht schon überschritten hat. Im übrigen wird— das sei immer wieder mit Nachdruck betont— von amtlicher Seite alles getan, um ein weiteres Umsichgreifen der Krankheit nach Möglichkeit zu verhüten. Schon beim geringsten Auftreten verdächtiger Fälle schließt man Klassen oder Schulen. Der persönliche Schutz ist— da man den Krankheitserreger und die Art seiner Uebertragung nicht kennt— oft nur problematisch. Doch werden nach amerikanischem Vorbild in Familien, die besonders gefährdet erscheinen, Schutzimpfungen mit Elternblut empfohlen. Heute tritt der Landtag wieder zusammen Neuer preußen=Konflikt? Auflösung, wenn ein Beschluß nicht rückgängig gemacht wird Berlin, 21. Sept. Drahtm. In Preußen scheint ein neuer Konflikt bevorzustehen, der nach dem Empfang des Landtagspräsidenten Kerrl bei Hindenburg akut geworden ist. Der Landtag hatte am 30. August einen Antrag angenommen, der den Reichspräsidenten auffordert, seine Verordnung über den Preußenkommissar zurückzunehmen und alle aus Grund dieser Verordnung getroffenen Maßnahmen rückgängig zu machen. Der Schlußsatz dieses Antrages lautete:„Kein Beamter oder Angestellter ist verpflichtet, den auf Grund dieser Verordnung erlassenen Dienstanweisungen nachzukommen". Mit den Stimmen der Nationalsozialisten und Kommunisten, die bekanntlich die Mehrheit haben, war der Antrag durchgegangen. Bei der Unterredung in Gegenwart des Reichspräsidenten verlangte Papen von Kerrl, daß dieser Beschluß sofort rückgängig gemacht werde. Kerrl wies darauf hin, daß die Abstimmung über den Antrag durchgeführt worden sei, als der Deutschnationale Kries das Präsidium innehatte. Ob Kerrl damit andeuten wollte, daß er selbst sich nicht mit dem Antrag identifizierte sei dahingestellt. Wesentlich ist, daß Papen erklärte, die kommissarische Regierung könne sich nicht mit dem Beschluß abfinden und werde daher die Angelegenheit nicht auf sich beruhen lassen. Diese Drohung wird ganz allgemein als die Drohung mit der Auflösung angesehen. Bei der Zusammensetzung des Landtags ist es aber sehr fraglich, ob die Bemühungen zur Beilegung des Konfliktes einen Erfolg haben werden. Der Entwicklung der Dinge sieht man mit um so größerer Spannung entgegen als Mittwoch, 13 hr, der Preußische Landtag zusammentritt. Fest steht, daß die Reichsregierung als kommissarische Verwalterin des preußischen Staates entschlossen ist, ihren Willen durchzusetzen. Es bleiben daher nur zwei Möglichkeiten: Entweder schwenkt die RSDAP ein und tritt von dem einmal gefaßten Beschluß zurück, oder der Reichskommissar für Preußen sieht den Beschluß als einen Aufruf zur Beamtenrebellion und damit als eine Gefährdung der Ruhe und Sicherheit des Staates an und schreitet zum letzten Mittel, dem der Auflösung des Preußenparlaments. Die Klage der früheren preußischen Minister und einer Reihe von Ländern gegen das Reich, die ursprünglich noch im September verhandelt werden sollte, wird voraussichtlich erst im Oktober durchgeführt. Diese Verschiebung ist von geringer Bedeutung, da bis zur Leipziger Entscheidung Sitzungen des Reichsrats nicht mehr stattfinden werden. Damit aber ist jeder Konflikt vermieden, da die bisherigen preußischen Reichsratsbevollmächtigten bei ihrer Auffassung verharren, daß sie allein das Recht haben, Preußen im Reichsrat zu vertreten. An der Landtagssitzung am heutigen Mittwoch wird, wie von zuständiger Seite erklärt wird, die Regierung nicht teilnehmen. Es bleibt bei den bisherigen Dispositionen, wonach Regierungsvertreter sich im Plenarsaal des Landtages und auf den Tribünen nicht aufhalten dürfen. Das Betreten des Landtagsgebäudes selbst ist den Regierungsvertretern jedoch nicht untersagt. Hindenburg im Manövergelände Rote Strategen im Vorteil Kompanietroddel als überflüssige Belastung abgeschafft Frankfurt a. d.., 20. Sept. Drahtm. Bei den großen Herbstübungen der Reichswehr entwickelte sich am heutigen zweiten Manövertag folgende Gefechtslage: Das zweite(rote) Kavalleriekorps, das in der Nacht mit dem Gros weiter vorgedrungen war, trat heute früh den weiteren Vormarsch über Sternberg und aus der Gegend westlich Skampe, nördlich an Crossen vorbei auf Reppen an. Gegen Mittag des heutigen Tages erhielt das Kavalleriekorps den Befehl, mit der Masse in der Gegend von Fürstenberg die Oder zu überschreiten, um die blaue Oderverteidigung bei Frankfurt aufzurollen und durch Vorgehen westlich der Oder Küstrin zunehmen. Ein besonders interessantes und bewegtes Bild bot das Uebersetzen der motorisierlen Aufklärungsabteilung der 1. Kavalleriedivision in der Gegend Schönfeld-Nassow. Die dritte blaue Division sette heute früh den Vormarsch aus Gegend Roppen auf Sternberg fort, erhielt aber bald den Befehl, den Vormarsch einzustellen und mit Front nach Osten und Süoften die Linie Reppen-Drossen zu halten. Am heutigen Nachmittag kam es in der Gegend von Reppen und im Raum ZiebingenBalkow-Tammendorf zu leichten Kämpfen. Bei den Manövern tritt immer schärfer hervor, welche Ueberlegenheit in der Bestimmung der beiderseitigen Entschlüsse die Zusammenarbeit von Kavallerie und Motorisierung gegenüber der für die deutsche Wehrmacht festgesetzten Gruppengliederung hat. Haben motorisierte Truppen eine Marschgeschwindigkeit von 20 bis 25 Kilometer je Stunde, so kommt die übliche Infanteriedivision auf höchstens fünf Kilometer. Dementsprechend hat das rote Kavalleriekorps, das durch Zusammenziehung fast aller motorisierten Truppenteile aus dem ganzen Reich einigermaßen moderne Aufklärungs= und Angriffsarbeit markieren kann, die blaue dritte Division bereits zur Aenderung ihrer Absicht gezwungen. Die flinke rote Aufklärung hat sich Dienstag mittag auf beiden Oderufern bis kurz vor Frankfurt herangefühlt. Blau hat bei dem Fehlen der Motorisierung auf die Durchführung der Sicherung zwischen der Polengrenze und Frankfurt verzichten müssen und bereitet eine für die marschierenden Truppen außerordentlich anstrengende Umgruppierung vor. Der Eindruck hinter und in der blauen Front bestätigt auch die gewaltigen Unterschiede in Bewaffnung und Ausrüstung. Hier sind die dem Frontsoldaten geläufige Rücksicht an der kriegsmäßigen Erleichterung für jeden einzelnen voll maßgebend. Da durch die neuen, zur Unschädlichmachung moderner Gase bei Erleichterung des Atmens eingeführte Gasmaske eine zusätzliche Belastung entstanden ist, wird um jedes Gramm Gewicht für den Mann gekämpft. Auch die Kompanietroodel soll deshalb in Fortfall kommen. Die Truppen, die auch nachts kriegsmäßig im Gelände bleiben, haben bei so plötzlichen Aenderungen der Lage, wie sie der Kampf gegen die motorisierte Kraft bringt, große Marschleistungen zu bewältigen nach dem alten Manöverspruch „Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln". Am Dienstagnachmittag kurz nach 14 Uhr traf Reichspräsident von Hindenburg in Begleitung eines kleinen Stabes mit einem fahrplanmäßigen Zuge in Fürstenberg a d. Oder ein. Der Reichspräsident, in der Uniform des Generalfeldmarschalls, machte einen außerordentlich frischen Eindruck. Nach kurzer Begrüßung durch die Reichswehrkommandeure, Behörden und vaterländischen Verbände, die einen großen Empfang vorvereitet hatten, begab sich der Reichspräsident im Auto unter dem Juvel einer nach 10 000en zählenden Menschenmenge zu den Truppen auf das Manövergelände. Er wird auch dem morgigen Manövertag als Gast beiwohnen und in Fürstenberg in seinem Salonwagen übernachten. Neues in Kürze Interessantes aus aller Welt Das Auto des bekannten ostoberschlesischen Politikers Korfanty überrannte in rasender Fahrt in Kattowitz einen Ausflügler, der mit seinem kleinen Wagen die Straße langsam hinabfuhr. Der Ueberjahrene war sofort tot. Das Auto wurde gegen den Straßenrand geschleudert. Ein kleiner Junge wurde so schwer verletzt, daß er in bedenklichem Zustande dorniederliegt. Der Führer des Kraftwagens, der das Unglück verschuldet hatte, zoa eine Pistole und erschoß sich. * Der Leiter des Baues der Untergrundbahn in Moskau. Nikolajew, erklärte der Presse, daß bis jetzt 5 Prozent des gesamten Baues der Untergrundbahn ausgeführt sind, wofür 60 Prozent der für den Bau vorgesehenen Summe ausgegeben wurde. Diese Mißwirtschaft sei auf die schlechte Ausführung der Aufträge für die UBahn zurückzuführen und auf schlechte disziplinlose Arbeit in der Arbeiterschaft. Die Erklärung hat in Moskau großes Aufsehen erregt. Die größte protestantische Kirche der Welt ist in London gegründet worden. In der Albert=Hall schlossen sich in Gegenwart von über 10000 Personen die drei methodistischen englischen Sekten zu der Methodistenkirche von Großbritannien und Irland zusammen. Die Kirche umjaßt 12 Millionen Mitglieder und 50 Millionen Anhänger. Der Wert der Besitzungen der neuen Kirche in der ganzen Weit wird auf rund 10 Milliarden Mark geschäßt. * Eine schwere Cholera=Epidemie ist in der chinesischen Provinz Schansi ausgebrochen. Nach Pekinger Meldungen hat die Seuche bisher 160 Ortschaften heimgesucht und bereits 2500 Todesopfer gefordert. * Der Ruhm, den größten Fang aller deutschen Fischdampfer gemacht zu haben, kann der Dampfer„Altlund“ für sich in Anspruch nehmen, der mit 269080 Pfund Heringen von der Fischfahrt zurückkehrte. Im allgemeinen beträgt der Fischfang pro Schiff 114000 Pfund. Die Opfer der Erdbeben Dreizehn Millionen Menschen Paris, im September. Das Pariser Blatt Paris Soir zieht auf Grund amtlicher statistischer Angaben die Bilanz der Menschenopfer, die im Laufe der letzten vier Jahrhunderte Erdbeben in verschiedenen Teilen der Erde gefordert haben. Die Gesamtzahl der Menschen, die auf diese tragische Weise ums Leben gekommen sind, übersteigt dreizehn Millionen. Als die furchtbarste Naturkatastrophe, von der das Menschengeschlecht je heimgesucht wurde, gilt das Erdbeben in China im Jahre 1556, dem über 800000 Menschen zum Opfer fielen. Beim Erdbeben in Japan 1703 kamen etwa 200000 Menschen ums Leben. Vierunddreißig Jahre später ereignete sich ein gewaltiges Beben in Britisch= Indien. Es verwüstete weite Gebiete und vernichtete 300000 Menschenleben. Um die Mitte desselben Jahrhunderts wurde die portugiesische Hauptstadt Lissabon durch ein schreckliches Erdbeben in einen Schutthaufen verwandelt. Mehr als 50000 Menschen büßten dabei ihr Leben ein. Auch das 20. Jahrhundert kennt Erdbebenkatastrophen von ähnlichen Ausmaßen. Die blühende sizilianische Stadt Messina wurde 1908 zu einem Trümmerfeld. Die Zahl der Opfer erreichte 400 000 Am schwersten leidet unter häufigen Erdbeben die japanische Bevölkerung. Kleinere Beben stehen in Japan sozusagen auf der Tagesordnung. Die letzte große Katastrophe, die die Hauptstadt Japans, Tokio, und zahlreiche andere Städte verwüstete, ereignete sich im Jahre 1923 und forderte 140000 Menschenleben. (Fortsetzung: Wovon man spricht) die Verleihung des Wahlrechtes im 20. Lebensjahre für viele der inneren Berechtigung entbehrt. Die Vorschläge auf Abänderung sind unterschiedlich. Die einen sagen, man soll mit der gesetzlichen Mündigkeit, also mit 21 Jahren, die Jugend wahlberechtigt werden lassen. Die anderen sagen, 25 Jahre müßte mindestens jeder alt sein, der wählen darf. Wie wäre es, wenn man das Alter von 23 Jahren zur Erörterung stellte? Es gibt natürlich politisch Interessierte zwischen 20 und 25, die besser Bescheid wissen als politisch Gleichgültige. Aber es kommt bei der Ausübung des Wahlrechts nicht so sehr auf angeeignetes und angelerntes äußerliches politisches Wissen an, als vielmehr auf Erkenntnisse, die sich wenigstens auf ersten Erfahrungen aufbauen. Die Erfahrung steht leider heute nicht hoch im Kurse, man geht an vielen Stellen mit der Souveränität des„mit dem Worte Schnellfertigen“ bedenklich leicht darüber hinweg. Aber auch das wird vielleicht einmal anders. Es gibt in menschlichen Verhältnissen Entwicklungen, die nicht durch das Wort des Erfahrenen abgestoppt werden, sondern erst dann, wenn man den Schaden besieht. Zum Teil ist es auch mit dem Wahlalter so. Das passive Wahlrecht Ueber dem Meinungsstreit um die Bemessung des aktiven Wahlalters wird das passive Wahlalter fast ganz aus dem Spiele gelassen. Bekanntlich ist jeder Wahlberechtigte, der am Wahltag 25 Jahre alt ist und seit mindestens einem Jahre die Reichsangehörigkeit besitzt, wählbar. Im verflossenen Reichstage gab es vier Mitglieder des Jahrgangs 1907. Davon war einer vor fünf Jahren aus dem Abiturientenexamen gekommen. Ein anderer war als Schlossergeselle tätig. Ein dritter als Metallarbeiter. Nur der vierte kam als Sekretär seiner Partei vom Jahre 1924 ab aus dem politischen Leben. Ein Mitglied des Reichstages, 1905 geboren, nannte als seinen Beruf„Student der Rechte“. Man braucht gewiß nicht der Meinung zu sein, daß in einem Parlamente nur Weißhaarige sitzen sollen. Aber ob die Wahl derer zwischen 25 und 30 Jahren besonders betrieben werden darf, kann mit Fug und Recht bezweifelt werden. Wenn schon zum Wählen eine gewisse Reise und Erfahrung notwendig ist, sofern vernünftige Wahlergehnisse herauskommen sollen, dann ist beides noch mehr notwendig für die Ausübung eines Abgeordnetenmandates. Es gilt natürlich auch hier, daß zuweilen einer mit 28 Jahren mehr von der Politik in allen ihren Richtungen versteht, als ein älterer, aber die Regel ist das nicht. Harras. Bei der Besprechung der Finanzminister der Länder mit dem Reichsfinanzminister wurde festgestellt, daß auch bei einer Besserung der Wirtschaftslage die Situation in den Gemeinden außerst schwierig bleibe. Es wurde ein Sparausschuß eingesetzt, der prüsen soll, wo noch Vereinfachungs- und Sparmöglichkeiten vorhanden sind. * Der Amerikaner Gar Wood raste mit einer Stundengeschwindigkeit von 201.166 Kilometer über den Michingansee. Er stellte damit einen neuen Weltrekord auf. Kaye Don wird der Ruhm des Amerikaners sicher nicht ruhen lassen. Er hatte seinerzeit mit 192,8 Stundenkilometer den Weltrekord inne. A Kauee UIIIENNIANLEN I G 21.September 1932 Aitteikungsbrau arter wesideutschen Jurn= und Laoctverhände Amtliches Organ der Deutschen Jugendkratt Erscheint täglich Fußball=Rundblick vom 18. September Die westdeutsche Blamage im Repräsentativ spiel gegen Norddeutschland mit:3 wirkt weniger sensationell, wenn man sich erinnert, daß gerade die Schalker Stürmer in solchen Spielen mitunter versagen. Die Niederlage war eine Ernüchterung um so mehr, da die westdeutsche Mannschaft mit Vorschußlorbeeren wurde und man schon mit zwei gleichstarken westdeutschen Mannschaften erster Garnitur in den Bezirkey war der Wettersturz, der auch Ausfälle und Spielabbrüche bedingte, von manchen Ueberraschungen begleitet. Ueber die Dinge im Rheinbezirk wissen wir ja Bescheid. In Berg=Mark ist der Neuling Schwarzweiß Düsseldorf sehr gefährlich, er unterlag vormittags dem VfL. Benrath nur:3. In der anderen Gruppe stiefelt SSVg Barmen nach dem :0 über BV 04 Düsseldorf weiter hinter Fortuna her. An der Ruhr war trotz des Schalker Treffens West— Nord allerhand los. Schwarz= weiß Essen pausierte. Wir erwähnen das:1 des vorjährigen Gruppensiegers Germania Bochum gegen Preußen Bochum. Am Niederrhein hat sich Meister Meidericher SpV wiedergefunden, er schlug die anfangs vorwitzige SpVg Oberhausen mit:0. Hamborn 07, die Mannschaft Teddy Lohrmanns, brachte es fertig, Buchloh im Tor des BfB Speldorf mit:0 zu überfahren. In Westfalen fiel Meister SpVgg Herten bei Union Recklinghausen mit :3 herein. Am Mittelrhein ist der Pokalsieger SC 07 Neuenahr so stark geworden wie der zweite Gruppensieger TV Mayen, siehe:1. Die Meister anderer Randbezirke siegten hoch, in Südwestfalen Hüsten 09 mit:1 über Jahn Werdohl, in Hessen=Hannover Borussia Fulda mit:1 über SpV Kassel; Kurhessen bleibt weiter vorn, die Kasselaner überwanden auch Hessen=Hersfeld mit:1. Die süddeutschen Neulinge, wie die in der Gruppe Rhein führende Amicita Viernheim, sind es nicht allein, die für Stimmung sorgen. Auch zwischen alten Rivalen gibt es Ueberraschungen. So schlug der FsV Frankfurt den deutschen Vizemeister Eintracht Frankfurt mit :1. Die Eintracht müßte sich ihre Punktverluste bald abgewöhnen, um vorn zu bleiben. In Nordbayern wird die Spannung erst hochgerissen beim Zusammentreffen der Altmeister. l. FC Nürnberg und SpVgg Fürth, die alle ihre Gegner schlagen. In Südbayern ist Meister Bayern München zunächst über den Berg hinweg durch den:=Sieg über 1860. Nicht alle vorjährigen Gruppenmeister landeten Siege am Sonntag.„„ Aus Berlin Favoritensiege; die wichtigsten: Preußen=Hertha— BSC:4, Blauweiß— Viktoria:5. Von den Freundschaftsspielen sei das Turnier beim BSV 92 erwähnt, der selbst gegen Tennis Borussia:2 verlor und gegen Minerva:0 spielte. Minerva— Tennis Borussia spielten im Endspiel:1. Aus dem Norden ist wenig zu melden, oder regt man sich über den 11:=Sieg von Holstein Kiel über Rendsburger BV auf? Mitteldeutschlands führende Vertreter haben sich vom letzten Schrecken erholt; Dresdner SC— Riesa 10:2, Limbach— Pol. SV Chemnitz:3. Das Ausland! Ungarn schlug im Budapester Länderspiel die Tschechen mit:1, Oesterreichs Amateure die von Ungarn in Wien:1. In der französischen Profeliga fiel der FC Mülhausen abermals herein mit:5 bei OG6 Nizza. Und in Wien: Nicholsoi— Austria•0, Admira gegen Vienna:2 FAC— Brigittenau:1, Rapid— FAC:1, Wacker— SC:2. Fußball an den höheren Schulen Wiederbeginn der Kürbitz=Pokalspiele In aller Kürze nehmen die Schülerspiele der Kölner höheren Schulen um den KürbitzWanderpreis und die Plakette des Deutschen Fußball=Bundes wieder ihren Anfang. Obshon der Meldeschluß noch nicht erreicht ist, haben fast alle Schulen ihre Teilnahme zugesagt. Es ist damit zu rechnen, daß die Spiele in zwei Gruppen durchgeführt werden. Die Einteilung wird in den nächsten Tagen durch den Ausschuß zur Regelung der Spiele vorgenommen. Diejenigen Schulen, die noch nicht meldeten, werden unverzüglich gebeten, dies nachzuholen. Die Meldungen nimmt der Kölner Ballspielklub e. V.(KBC), Köln, Postfach 223, entgegen. Kreuz und quer In Breslau hat die Städtische Sparkasse für die Einrichtung von Zwecksparkonten zum Besuche der Olympischen Spiele 1936 in Berlin Propaganda gemacht. Auf diesem Wege ist es möglich, mit der regelmäßigen Zurücklegung von einigen Groschen die Mittel aufzubringen, um in vier Jahren nach Berlin zu fahren. Die gleiche Einrichtung wurde auch für das Deutsche Turnfest 1933 in Stuttgart geschaffen. Der Prager Roderich Menzel, der im Vorjahre deutscher Tennismeister wurde, in diesem Jahre aber von Gottfried von Cramm geschlagen wurde, setzt sich in einem kritischen Artikel mit der Tennis=Rangliste des Engländers Wallis Myers auseinander. Menzel macht Myers den Vorwurf, daß er englische und auch französische Spieler bevorzugt behandelt, und macht den Vorschlag, daß künftighin die Internationale Federation die Weltrangliste aufstellen soll. Da einige der Spieler der österreichischen Ländermannschaft durch Verletzungen außer Gefecht gesetzt sind, sieht man in Wien den kommenden internationalen Spielen gegen Ungarn, die Schweiz und England mit einiger Besorgnis entgegen. Man will jetzt gegen Ungarn am 2. Oktober in Budapest auf die Standardbesetzung verzichten und ein„Team der Experimente" stellen, um neuen Leuten Gelegenheit zur Bewährung zu geben. Nach den Erfahrungen dieses Spieles soll, dann die Mannschaft gegen die Schweiz aufgestellt werden. Ob man für das Spiel gegen England im Dezember eine Mannschaft von der alten Schlagkraft des„Wunderteams“ stellen kann, gilt als sehr ungewiß. Schwedens hervorragender Skiläufer Sven Utterström, der Weltmeister und Olympiasieger im Langlauf, wurde kürzlich nach den Grundsätzen seines Trainings befragt. Ich rauche eine Zigarette und trinke einen Grog, sagte Utterström, aber das niemals im Training. Sechs Menate Mensch, aber oann kommen wieder sechs Monate Sportsmann. * Ex=Weltmeister Jack Dempsey hat Amerika mit seinen Schaukämpfen immer noch guten Erfolg. In Omaha wurde Dempsey auf seiner Rundreise eine besondere Ehrung zuteil. Der dortige Gouverneur war so spoctbegeistert, daß er Dempsey den Titel eines „Admirals der Marine von Nebraska" verlted. Bei dem kürzlich in Köln ausgetragenen Kampf um die deutsche Boxmeisterschaft im Weltergewicht zwischen Eder(Dortmund) und Besselmann(Köln) erhielt Eder als Titelverteidiger eine Börse von 750 Mark und eine prozentuale Beteiligung. Es wurden 9000 M. eingenommen, von denen nach Abzug von 20 Prozent Steuern von den verbleibenden 7200 M. 25 Prozent, also 1800., an Eder und Besselmann gingen. Die Auszahlung erfolgte im Verhältnis von:4 für den Meister und den Herausforderer, so daß Eder 1080 M. erhielt, von denen er aber noch wieder 200 M. „Prozente“ abführen mußte. Das beste Geschäft machen bekanntlich immer die Promoter. Auion=Straßenrennen Koch(Frankfurt) gewinnt den Kometpreis Das von der Ortsgruppe Köln durch die R. Vg. Komet ausgerichtete Straßenrennen um den Kometpreis stand unter einem ungünstigen Stern. Fast während des ganzen Rennens gind ein„wolkenbruchartiger Regen nieder, und erst auf der Rückfahrt klärte sich das Wetter etwas auf. Die Wassermassen, verbunden mit einem starken Gegenwind, stellten auf der Hinfahrt an die Fahrer hohe Anforderungen. Besonders die schwächeren Fahrer hatten darunter zu leiden. So konnte denn die=Klasse die bewilligten Vorgaben bereits bis Weilerswist aufholen, um auch anschließend daran sofort zu Vorstößen auszuholen, die Erfolg hatten. Bereits am Wendepunkt hatten die Fahrer Koch, Ickes, Kozian und Essing einen Vorsprung von einer Minute herausgeholt. Auf der Rückfahrt fiel dann der Dortmunder Kozian zurück, und die drei Spitzenreiter machten das Ende allein unter sich aus. Spurtsieger wurde der Frankfurter Koch. In der Klasse der Jugend siegte der beste Jugendfahrer Klöckner. Ergebnisse: 1. Koch(Frankfurt) :17 St., 2. Ickes(Wiesbaden) 3 Längen, 3 Essing(Essen) 1 Länge, 4. Kozian(Dortmund):22 St., 5. A. Thielen(Köln) dicht auf. 6. Mekus(Köln):30 St., 7. Dunker, 8. Franosch, 9. Hoffmann, 10. Gombert(Ahlen). abi. Der Handballsport der 9T TV Ehrenfeld 79— Turnerschaft Nord 14:4. Die Gastgeber strengten sich wieder einmal mächtig an und vergaßen vor allen Dingen das Schießen nicht. Die Nordler lagen schon beim Wechsel klar mit:8 zurück. Daß dann nach dem Wechsel die Platzherren weniger herzhaft zugriffen, dürfte wohl in ihrer spielerischen Ueberlegenheit zu suchen sein, die sich aber bei schwereren Hintermannschaften vorne zu leicht festläuft. Man darf gespannt auf den nunmehr eintretenden Zweikampf um die Führung in Gruppe 2 zwischen Polizei und TVE 79 sein. TV Kalk 74— TuFG Nivves 78:1. Kalk trat„verstärkt“ an und zwar mit Gebr. Hölver und Lülsdorf(früher Nord). Die Gäste verfolgten während des ganzen Kampfes eine Taktik, an der sich der Kalker Sturm festlief. Die zahlreiche Hintermannschaft der Nivveser ließ nur in den letzten Minuten den Ausgleichtreffer zu, während Göbler im Nivveser Tor wieder einmal die sichersten Sachen unschädlich machen konnte. Das Stellungsspiel der Kalker ließ sehr zu wünschen übrig. oße Kölner Schwerathletik=Erfolge Gewichtheben der Senioren: Bantamgewicht: 1. Walter(Saarbrücken 05) 520 Pfd. Federgewicht: 1. Mühlberger(Frankfurt) 550 Pfd. Leichtgewicht: 1. Helbig Möchel, Müller und Jaulus, alle Köln, deutsche Meister„-rler 85 25 p. Sctpergepicht: 1. Straßberger(München 60) 735 Pfd. Die Meisterschaften des DSAB 1891 wurden am Sonntagvormittag in der Westfalenhalle mit den Vorkämpfen der außerordentlich stark besetzten Ringwettbewerbe und auf der Kampfbahn Rote Erde mit den Rasensportmeisterschaften fortgesetzt. Der Besuch war vor allem in der Westfalenhalle ausgezeichnet; er betrug am Nachmittag über 6000 Perjonen. Während die Rasensportmeisterschaften prompt abgewickelt wurden, zogen sich die Entscheidungen im Ringen durch die ungewohnisch starke Besetzung bis in die späten Abendstunden hin. Nachträglich wurde bekanntgegeben, daß Süßdorf=Homburg bei einem Körpergewicht von 134 Pfund im einarmigen Stoßen links 175 Piund zur Hochstrecke brachte und damit einen neuen deutschen Rekord schuf. Dagegen wurde die von Walter=Saarbrücken mit 220 Pfund aufgestellte Bestleistung nicht anerkannt, da er Uebergewicht hatte. Bei den Rasensportmeisterschaften stellte Eisenschmidt im Steinstoßen der Federgewichtsklasse mt 10.58 Meter einen neuen deutichen Retord auf. der gleichzeitig die beste Tagesleistung darstellte. Im übrigen waren die Ergebnisse der Rasensportwettbewerbe folgende: Weitsprung: 1 Würfselsdovler=München.77 Meter. Hochsprung: Hammerich Karlsruhe.75 Meter, Schleuderball: 1. Eichert=München 51,63 Meter. Steinstoßen: Federgewicht 1: 1 schmidt=München 10.58(neuer deutscher Rekord), Leichtgewicht: 1 Dorsch Aschaffenburg 10.20, Mittelgewcht: 1. Würffelsdovler= München.44 Meter, Schwergewicht: 1 Geyer=München.86 Meter. Die Ringwettbewerbe brachten zahlreiche erbitterte und spannende Kämpfe, bei denen die Mehrzahl der Favoriten entthront wurden. So konnten die Olympiateilnehmer Gehring und Földeak in ihren Gewichtsliassen nur jeweils den dritten Platz besetzen. In der Leichtgewichtsklasse, in der 75 Teilnehmer antraten, konnte sich da gegen Europameister Sperling beide Male behaupten, obwohl er ohne Pause drei schwere Kämpfe auszutragen hatte Auch Bräun=Oberstein im Halbschwergewicht konnte seinen Titel nicht verteidigen. Im Federgewicht kam der starke Kölner Jaulus zu einem glänzenden Siege über den Münchener Hering, während Schwartzkopf=Koblenz den dritten Rang besetzte. In der Weltergewichtsklasse fiel der Sieg an den Kölner Möchel, der sich schon seiner Zeit bei den Olympiaausscheidungen dem Hamburger Földeak ebenbürtig gezeigt hatte. Den dritten Titel für die Domstadt holte im Schwergewicht Müller Kölner CiK 93 heraus, der Hornfischer=Nürnberg und Gehring auf die nächsten Plätze verwies. Die einzelnen Ergebnisse: Bantamgewicht: 1. Ostermann=Saarbrücken, 2. Fischer=Zweibrücken, 3. Merscheidt=Köln. Federgewicht: 1. Jaulus=Köln, 2. Hering=München, 3. Schwartzkopf=Koblenz. Leichtgewicht: 1. Sperling=Dortmund. Weltergewicht: 1. Mochel=Köln, 3. FöldeakHamburg. Mittelgewicht: 1. Kremer=Duisburg, 3. MolitorKöln. Halbschwergewicht: 1. Heitmann=Hörde, 2. Bräun=Oberstein. Schwergewicht: 1. Müller=Köln, 2. HornfischerNürnberg, 3. Gehring=Ludwigshafen. Gewichtheben(Altersklasse). Schwergewicht: 1. Neßler=Atlas=Leipzig 205 Punkte Aeltestenklasse: 1. Rondi=Düsseldorf 86 195 P. Ringen, Altersklasse 35/40 Jahre: Leichtgewicht: 1. Mahloff=Darmstadt 95. Mittelgewicht: 1. Schürmann=Köln=Mülheim. Gewichtheben der Junioren: Bantamgewicht: 1. Alg(Tuttlingen) 275 Pid. Federgewicht: 1. Barth(Germania Karlsruhe) 310 Pfd Leichtgewicht: 1. van Eyck (Düsseldorf 20) 355 Pfd., 3. Maaßen(KölnMülheim) 335 Psd. Mittelgewicht: 1. Kiener (Stuttgart) 450 Pfd. Halbschwergewicht: 1. Golissa(Düsseldorf 20) 465 Pfd. Schwergewicht: 1. Gottschalk(Essen 88) 500 Pfd. Meisterschaften im Iin=Jitsu Bantamgewicht: 1. Holzhäuser(Viktoria Eckenheim). Leichtgewicht: 1. Wuchtberger(Viktoria Eckenheim). Mittelgewicht: 1. Gemmerich (Viktoria Eckenheim). Schwergewicht: 1. Kraus (Polizei Darmstadt). Gewicht=Werfen Federgewicht: 1. H. Eder(Arminius München) 14,46 Meter. Leichtgewicht: 1. Fischer (Bad Reichenhall) 15,90 Meter. Mittelgewicht: 1. Seeger(ASV Oßweil) 13.03 Meter— Schwergewicht: 1. Kingler(ASV Würzburg) 9,30 Meter. Hammerwersen Federgewicht: 1. H. Eder(München) 38,74 Meter. Leichtgewicht: 1. Kreis(Neu=Isenburg) 40,51 Meter. Mittelgewicht: 1. Seeger (Oßweil) 47,64 Meter. Schwergewicht: 1. List (Neu=Isenburg 61) 44,06 MetRingen Altersklasse 35 bis 40 Jahre: Schwergewicht: 1. Muß(Hörde 04). Ueber 40 Jahre: Mittelgewicht: 1. Huny(Stuttgart 95). Schwergewicht: 1. Rostock(Germania Karlsruhe Gewichtheben Jüngere Altersklasse: bis 135 Pfund: 1. Stephan(Mannheim 40) 180 Pfd. Bis 145 Pfund: 1. Prezedecki(Köln 92) 152 Pfd. Ueber 145 Pfund: 1. Hansmann(Bor. Köln) 196 Pfd. Polizei— KTV 43:0. Man war erstaunt, mit welchem Eifer der Kampf begonnen wurde, und noch erstaunter, als man die KrVer nach dem Führungstreffer der Gastgeber abfallen sah. Dadurch war die Siegmöglichkeit des Gaumeisters in greifbare Nähe gerückt, die denn auch von den Torschützen Frank und Zander entsprechend ausgenützt wurde. TV Merheim—. TG Mülheim:11. Den Gästen wurde hier der Sieg nicht leicht gemacht, trotz des Ausfalls des verletzten Torhüters. Erst nach einigen schnell durchgeführten Angriffen konnten sie ihren Sieg sicherstellen, der durch die zahlenmäßig unterlegene Mannschaft etwas begünstigt wurde. T2 Jahn Wahn— Turnerkreis:0. Bis zum Wechsel war der Widerstand der Nippeser noch ganz achtbar. Nach der Pause schob sich allmählich das Spiel der körperlich überlegenen Wahner in den Vordergrund, die den Unterlegenen auf den letzten Tabellenplatz verweisen konnten. Freundschaftsspiele Tschft Mauenheim—. TV. Bonn=Endenich :6(:). Dieser Kampf mußte auf dem Platz des T9 Merheim ausgetragen werden, da die Mauenheimer Anlage einem Strandbad glich. Nach wechselseitigem Kampf trennte man sich ohne Entscheidung, wobei die Leistungen beider Einheiten bemerkenswert waren. TV Sürth— SV Br. Landauer:1(:). Ob mit diesem Siege der Firmensportler das Stärkeverhältnis richtig wiedergegeben wird, muß bezweifelt werden. Trotzdem bot es als Werbespiel in Refrath manche Reize. TV Dellbrück 95— TB Mülheim 50:10 (:). Die Mülheimer wollten sich doch nicht von dem klassctieferen Gastgeber bezwingen lassen, wie ihr eindeutiger und verdienter Sieg beweist. TV Höhenberg— TB Brück:3(:). Die Gäste können froh sein, diesen Sieg errungen zu haben, da die Höhenberger doch nicht alles zur Stelle hatten. TV.Gladbach— TV Kalk Res.:3(:). Ueber dieses Ergebnis kann man in etwa überrascht sein, da doch die Kalker bekanntlich eine Klasse höher spielen und den Bergischen eine Leistungssteigerung nicht abzusprechen ist. Tbd. Dellbrück— TV Forsbach:2(:). Der=Klassenmeister brachte sich in Dellbrück bei dem klassehöheren Gegner erfolgreich durch. Kartengrüße Aus Karlsbad schickt Dr. Bauwens Kartengruß. Hier wird, so schreibt er, mächtig Wasser„gesoffen". Verspätet eingetroffen sind Kartengrüße des neuen Weltmeisters Richter aus Rom. Auch aus Los Angeles trudelte noch eine Karte von Dr. Peltzer ein. Er schreibt u..:„Auf der harten Bahn konnte ich mit meinen empfindlichen Füßen nicht recht mithalten, später hätte ich in Cleveland Wilson fast geschlagen". Nicht so international beklebt ist der Kartengruß aus— Rösrath, wo Hermülheim zur Kirmes ausspielte und mit der 3. Mannschaft gegen Rösrath 2. gewann. Es zeichnen: Klinger, Koenen, Simon, Brauer, Tischolsky, Gerta?, Klärchen, Cristel— na na. Allianz grüßt aus Berlin nach dem:3= Sieg. Es zeichnen: König, Müller, Kreutz, P. Müller, Lohmann, Illing, May, Hundgeburth, Schmitz, Gusky, Fr. Lohmann. Verantwortlich für den Sport: J. Zundorf. Büstenhalter Körbchentorm, Spitze mit Charmeuse—————„„ Sportgürtel mit Seitenschlußs, aus uni rosa Drell, mit 2 Paar Haltern— Sportgürtel mit Seitenschluß, aus kunstseidenem Jacquard-".. Hüftgürtel mit Seitenschluß, ohne Schnürung, aus uni rosa Drell„" Hüftgürtel mit erhöhter Taille, aus kräftigem rosa Drell oder kunstseldenem Jacquord-..95, Korselett aus uni rosa Drei ohne Schnürung— Korselett mit geteiltem Rücken, aus krättigem Orell mit Charmeusebrust..-..75, Haupfgeschäft Hohe Straße und Stadttilialen Seite 8 Nr. 261 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 21. September 1932 Anzeigen und AbonnementsAnnahme zu Originalpreisen in Köln: Brüsseler Platz 6 J. Beckmann 55407 Friesenstraße 49 H. Gülich Professor Max Slevogt Professor Mar Slevogt ist gestern nachmittag auf seinem Landgut Neu-Castel bei Landau einem schweren Herzleiden erlegen. Das letzte Werk des berühmten Malers war die Ausmalung der Friedenskirche in Ludwigshafen am Rhein. Geboren am 8. Oktober 1868 in Landshut(Niederbayern), besuchte Max Slevogt zunächst das Gymnasium in Würzburg und wandte sich dann der künstlerischen Laufbahn zu. Seine erste Ausbildung erfolgte auf der Münchener Akademie, wo er Schüler von Professor Dietz war. Studienreisen brachten den Künstler nach Italien, wo er ein Jahr verweilte, nach Frankreich und nach Dänemark, später nach Holland und Aegypten, 1901 wurde er in München vom Prinzregenten von Bayern zum Professor ernannt, siedelte aber noch im gleichen Jahre nach Berlin über, das ihn mit Max Liebermann und Lovis Corinth in lebendige, fruchtbare und für sein künstlerisches Schaffen entscheidende Berührung brachte. Seit der Uebersiedlung nach Berlin gehörte Slevogt zu den Führern der Sezession und der norddeutschen Impressionisten. Er blieb eine Künstler= und Führerpersönlichkeit, die— befruchtet von den wechselnden Zeitrichtungen— dennoch ihre künstlerische Sonderart bewahrte und ungebrochen entfaltete. Gleich sein erstes Bild„Der Ringer“ auf der Münchener Sezession erregte die Aufmerksamkeit der Kritik. Seine Erfolge wuchsen mit dem Tryptichon„Der verlorene Sohn“, einem Werk, das in seiner realistischen Lebensbeobachtung und in seiner seelischen Wärme an Rembrandt erinnert, das auf der Ausstellung der Berliner Sezession gezeigt wurde und bereits die Vorzüge seiner spateren Bilder— kraftvolles Kolorit, sicheres Erfassen des Stofflichen, breiten Vortrag— vorwegnahm. Im Schaffen des Künstlers nehmen die graphischen Werke den breitesten Raum ein, zu deren Gunsten Slevogt in jüngster Zeit auf größere Arbeiten fast ganz verzichtet hat. Nach dem Urteil Karl Scheiflers hat Slevogt einen neuen deutschen Illustrationsstil geschafsen,„er ist reich an schlagenden Einfällen, stark im Erfassen treffender Situationen, hat die Phantasie des Psychologen, des farbliebenden und dramatischen Zeichners, und eine Erzählerfreude, die Schwind und Ludwig Richter in den Schatten stellen— nur ist er zugleich ein moderner Maler". Slevogt, dessen Schaffen aus der deutschen und ausländischen Malerei der letzten Jahrzehnte nicht mehr wegdenkbar ist, offenbart in seinen Werken — trotz seiner Anpassung an Berlin. die Stadt seiner Reifezeit— stets eine stark süddeutsche Farbe; seine Einbildungskraft wurzelt, im Gegensatz zu der eines Böcklin, im natürlichen Erdreich und vermeidet daher auch jene Gefahr des Absinkens ins Literarische, der die Phantasie der Deutschen im 19. Jahrhundert wiederholt erlegen war. Inhalt und Konzeption sind bei ihm gleich stark und verbinden sich zu einem einheitlichen Ganzen. Bei aller Hochschätzung des französischen Impressionismus, mit dem er über Delacroix be kannt wurde und dem er vor allem in seinem „Don Quichotte“ nahe steht, führt sein persönlicher Stil über das rein beschreibende Moment desselben und über den Realismus eines Liebermann hinaus. Slevogts Aufenthalt in Berlin ist gerade deshalb von einer dauernden Flucht nach dem Süden und nach der Landschaft unterbrochen, nach der Urquelle, die seine dialektische Natur gleichmäßig zu ergänzen hat, der er seine mehr und mehr sich steigernde Auflockerung und Aufhellung seiner Landschaftsbilder verdankt. So bleibt sich Slevogt des Ausgangspunktes seiner künstlerischen Entwicklung bewußt, er weiß, daß er nicht als Impressionist auf die Welt gekommen ist, daß er vielmehr seine eigentliche Aufgabe dadurch erfüllt, wenn er sein beschwingtes, spitzes und volksverwurzeltes Erbe der Kunst seines Jahrhunderts in ihrem Stil zur Verfügung stellt. Selma Lagerlöf theologischer Ehrendoktor der Universität Kiel WTB Kiel, 19.Sept. Die Universität Kiel hat der schwedischen Dichterin Selma Lagerlöf den theologischen Ehrendottor verliehen. In dem am 100. Juhrestage der Gründung des Gustav=Adolf=Vereins ausgefertigten Diplem heißt es, daß die Dichterin in der Darstellung des religiösen Lebens seines Verständnis für dessen mannigfaltige Regungen gezeigt und den Sinn für des Ewige dadurch geweckt und gestärkt habe. Bücherschau Der neue Roman Jakob Kneips betitelt.„Porta Nigra“ oder Die Berufung deo Marten Krimkorn, erscheint im Oktober diesem Werk hat Kneip eine neue Art von Prosadichtung geschaffen. Das Irdische ist mit dem Ueberirdischen, wie in den alten großen Epen, auf natürliche Weise verbunden; und der rheinische Mensch der Vorkriegszeit wird nicht nur in seinen kleinen und großen Noten, sondern auch in seinen unter- und überirdischen Bindungen erlebt. Und hinter den Gestalten des Buches steigt mit unheimlicher, unabwendbarer Gewalt der Krieg herauf. Konkrete Mädchenpädagogik. Von Dr. Rudolf Peil Verlag: Siebengebirgsbuchhandlung Guds Honnef. 6,80 Mark gebunden, 5,50 Mark broschiert bis 1,10, Mark 4,95 gebunden). Konkrete Mädchenpadagogik ist eine Neuerscheinung, die von allen Pädagogen und solchen, die es werden wollen, freudig begrußt werden muß. Gerade in der latholischen„Mädchenerziehung ist die Literatur sehr luckenhaft. Peil ist ein guter Psychologe und jahrelang Nadchenseelsorger. Er zeigt Augenblicke, die besonders für den padagogischen Eingriff geeignet sind. Im ernen Teil seines Buches fuhrt er in die bereits vorhandene Literatur der Psychologie und Jugendkunde ein. Er ist ein scharfer Kritiker, und seine Erfahrungen widersprechen vielfach den Ansichten anderer Wissenschaftler.—— Der Verfasser hat sich noch nicht in der Erziehung des Proletariermädchens betätigt, aber trotzdem ist das Buch auch für Sozialpädagogen lehrreich. Es zeigt richtige Erziehungsarbeit, Ziele und Wege. Peil behandelt sehr ausführlich die Erzieherpersönlichkeit und Erziehergemeinschaft. Seine reiche Kenntnis der vorhandenen Literatur ermöglicht ihm. neue ErziehungsProbleme zu sehen und zu lösen, wertvolle Ergänzungen zu geben und neue Perspektiven zu öffnen. 21 2428 Gereonstraße 46 Peter Haubrich 228809 Kretelder Straße 23 A. Lenzen 73908 Lukemburger Straße 27 Paul Honccker 216464 Martinsteld 5 Nikolaus Förster 96707 Marzellenstraße 30 Gust. Loebering 22 4493 Walsenhausgasse 53 M. Damm Zülpicher Strafe 4 V Schyock Mauritirssteinueg 93 Peter Schorr 213227 Heußer Straße 57 Chr Rodens 75784 Heumarkt 188.20 Hauptgeschäfts stelle des Kölner Lokal Anzeigers 2109•21 Atterstraße 2 Anton Gebhardi 2286 06 Roingerbertich a0 Jos. lansen 215391 Sallerring 19 Emil Schweinsmann 2154 21 Severinstraße 204 Hermann Dohm 226784 Ublerring os. Boullet 92229 In den nächsten Tagen erscheint: Thomas von Aquino Summe der Theologie Herausgegeben von los. Bernhart Deutsch von Wilh. Hohn. Band I: Gott und Schöpfung Band II: Der Wensch und das Heil. 800 Seiten. leder Band in handlichem Ganzleinenband Al. 3,75. Mit dieser Ausgabe wird endlich das wesentlichste Werk mittelalterlicher Philosophie und die unverrückbare Richtschnur katholischen Glaubens weiteren Kreisen der gebildeten Katholiken zugänglich gemacht. Die beiden Bücher enthalten den gesamten Gedankeninhalt der„Summa“. Zwischenberichte. Einleitung. Kommentar, Register erleichtern das Studium des Werkes. Bei Bestellung bitten wir um Voreinsendung des Betrages zuzüglich 40 Pfg. für Porto auf unser Postscheckkonto: Köln 59313. CILDE-BUCHHANDLUNG Köln Neumarkt 18b Bonn Martinsplatz 9 BILDZENTRALE U. KLISCHEEANSTALTER -IRCIETLT Adolph Rick Nachf.“ A. I. Eder, Köln, Brückenstraße 2 Großes Lager aller Geschäftsbücher Schneilste Anfertigunten nach nesonderer Angabe Papier and Paplerwaren In Druck Lithosraphie und Prägung. Ein aanz Neuer Weg sich von übermäßigem Fett, Verstoglung Hautunreinigkeiten zu befreien.. führt über dieBelebung desStottwechsels durch Ramendlee Esistein Iebesonteret##.rI. der schlan- machi, der dusch inneren Ofperkoft einlnger dfrische: Aussehen das Gefühl der Dertüngung un des Mohlbelinden: veimittelt. Paket Rfl..50 Zu haben in allen Apotheken. Professor Max Slevogt gestorben Mittwoch. 21. September 1932 Lokal=Anzeiger 261 Seite 3 Die Ankurbelung Die deutsche Wirtschaft optimistisch Berlin, 21. Sept. Drahtm. Ein Ueberblick über die Entwicklung verschiedener deutscher Industriezweige in den letzten Tagen zeigt, daß eine leichte Besserung der Wirtschaftslage in einzelnen Betriebszweigen festzustellen ist. Von der Dradag wurde über die deutschen Rundfunksender gestern mittag ein Bericht gegeben, der überaus optimistisch klang und die Situation sehr rosig darstellte. Ob es sich um einen amtlich inspirierten Bericht handelte, ist nicht festzustellen. Jedenfalls dürfte es zur Klärung beitragen, wenn die leichte Besserung der Wirtschaftslage auf ihren tatsächlichen Bestand zurückgeführt wird. Die Situation im Reich ergibt folgendes Bild: Die Leder= und Schuhindustrie plant größere Einstellungen von Arbeitskräften. Eine der größten Lederfabriken wird die bisherige Belegschaft von 2500 Mann um 10 Prozent erhöhen. Die Arbeitseinstellungen werden etappenweise erfolgen. Zwei andere große Schuhfabriken wollen ebenfalls 10 Prozent ihrer Belegschaft neu einstellen. Es sollen neue Fabrikationsfilialen eingerichtet werden. In der chemischen Industrie macht sich an einzelnen Orten die Neigung zu Neueinstellungen bemerkbar. Ein großer chemischer Konzern will die Belegschaft um 10 Prozent erhöhen. Ein anderer Konzern hat in den letzten Monaten für das Photogeschäft 15000 Arbeiter neu eingestellt. Es ist hier die Initiative der Privatunternehmer zu begrüßen, die dem Ankurbelungsprogramm der Reichsregierung voraus eilte. In der Textilindustrie hat sich nach den eingeholten Berichten die Konjunkturlage durch die englischen Streiks gebessert. Hier werden Arbeiter in verstärktem Umfang eingestellt. Eine Spinnerei in Gladbach=Rheydt hat den Plan gefaßt, in den nächsten Tagen die Belegschaft zu verdreifachen. Eine Kammgarnspinnerei in Leipzig will die Belegschaft um 300 Prozent erhöhen. In der bayerischen und sächsischen Textilindustrie ist allgemein eine Abnahme der Arbeitslosen zu verzeichnen. In der Steinindustrie haben Kiesgruben ihre Belegschaft um 50 Prozent vermehren können. Es sollen hier besonders große Straßenbauaufträge und die Aufträge der Reichsbahngesellschaft für die Neueinstellungen Anlaß sein. Die Nahrungsmittelbranche in Berlin hofft, um 10—20 Prozent die Arbeiter= und Angestelltenschaft im Hinblick auf die Herbst= und Weihnachtssaison erhöhen zu können. Es liegen damit tatsächlich Anzeichen einer Belebung vor. Aber man darf nicht vergessen, daß es sich bislang nur um einzelne Zweige der deutschen Wirtschaft handelt, die teilweise, so beispielsweise die Textilindustrie, durch besondere Verhältnisse am Weltmarkt begünstigt worden sind. Es werden im Augenblick immer noch Arbeiterent= lassungen vorgenommen. So auch im Bergbau, dessen Tendenz nach einer anderen Darstellung als stark optimistisch angegeben wird. Es handelt sich hier zweifellos um übertriebene Berichte. Sehr zurückhaltend ist man auch in der Elektrowirtschaft und Maschinenindustrie. Man erklärt jedoch, daß die vorhandenen günstigen Anzeichen für eine Wirtschaftsbelebung sich zu einem wirklichen Konjunkturaufschwung nur entwickeln könnte, wenn die innenpolitsche Lage sich klärt und durch die Herstellung des innenpolitischen Vertrauens die Hemmnisse für eine großzügige Ingangsetzung der Produktion und des Konsums gegeben sind. Ein klarer Pessimismus herrscht in der auf den Export eingestellten Industrie. Hier sieht man mit großer Besorgnis auf die nächsten Maßnahmen der Reichsregierung, von denen man befürchtet, daß sie ein starkes Nachgeben gegenüber den Forderungen der landwirtschaftlichen Kreise bringen und der Exportindustrie einen weiteren schweren Stoß versetzen werden. Berlin, 21. Sept. Drahtm. Der Verwaltungsrat der Reichsbahn hat sich gestern mit den Arbeitsbeschaffungsplänen befaßt, um die Aufträge zu verteilen, die in Höhe von 180 Millionen Mark aus der Rückerstattung der Beförderungssteuer ermöglicht werden. Die Beratungen sind abgeschlossen. Dieses Programm wird die Reichsbahn in den Stand setzen, einen Teil der ausgesprochenen Kündigungen für 48000 Reichsbahnarbeiter rückgängig zu machen oder nicht auszusprechen. Am 1. Oktober sollen 20 000 Mann bei der Reichsbahn wieder eingestellt werden. Die neuen Auftragserteilungen werden sich auf den Lokomotivbau, den Waggonbau, in der Hauptsache aber auf die für die Erhaltung des Oberbaus in Frage kommenden Industrien erstrecken. Auch auf dem Gebiet des Wasserbaus liegen Ankurbelungspläne vor. So soll der Mittellandkanal weitergeführt und der Ausbau des Rhein—Herne= und des Dortmund—EmsKanals weiter betrieben werden. Das wichtigste Projekt, das den zukünftigen Arbeitsbeschaffungsplänen zugrunde liegt, ist jedoch die Trockenlegung des Frischen Haffs. Zwar wird der Landgewinn hier nicht besonders groß sein, aber dennoch bleibt dieses Projekt für die Ostfrage von eminenter Bedeutung, da hierdurch auch die Siedlung im Osten neuen Auftrieb erhalten soll. Wenn auch ein Teil dieser Pläne infolge Fehlens der finanziellen Mittel noch nicht sofort durchführbar ist, so wird man ihnen doch mit aller Energie nachgeben. Generalaussprache auf dem Kongreß der christlichen Geuerkschaften „Die verantwortungslosen proletarier“ Leidenschaftliche Reden gegen die Rotverordnung— Elendsbilder— Fasch verteilter Ertrag Düsseldorf, 20. Sept. 1932. Der Kongreß setzte heute die gestern begonnene Generalaussprache fort, die eindrucksvoll die Stimmung und Haltung wiederspiegelte, welche die Führer der Bewegung gestern in ihren Referaten umrissen haben. Der alte Freund und Berater der christlichen Gewerkschaftsbewegung Prälat Pieper sprach von der christlichen Sendung der Arbeiterschaft als Freiheitsbewegung, gegen die die soziale Reaktion jetzt rüste. Diese Bewegung versuche man wieder zu diskreditieren und als „verantwortungslose Proletarier“, darzustellen, die„Minderwertigkeitsgefühle“ hätten und den anderen nachstehen müßten. Prälat Pieper erinnerte demgegenüber an die Opfer, die die Arbeiterschaft 1914 für die Freiheit des deutschen Volkes gevracht habe. Die Arbeiterschaft müsse heute nicht nur ein Bekenntnis zur Volksgemeinschaft und zur Nation ablegen, sondern sie sollte sich bekennen als ebenbürtiger Stand neben den anderen und sich zusammenschließen unter Bindung ihrer Mitglieder an die Standesgesetze, die Ehrengesetze sein müßten. „Befreit Euch“, so rief der greise Prälat den Arbeitern zu,„von dem proletarischen Minderwertigkeitsbewußtsein der Unfreien. Nicht Führer und Masse, kein Klassenkampf, sondern ein ständischer Freiheitskampf, dies ist die beste Waffe gegen die soziale Reaktion. Damit wird sich neben der nach außen durch die Gewerkschaftsbewegung erkämpften Position, die Arbeiterschaft auch die sittliche und moralische Legitimierung erkämpfen.“ Sonst verlief die Diskussion sichtlich in zwei getrennten Teilen. Begreiflicherweise beherrschte die politische Note nach wie vor das Beratungsfeld. Die Erregung innerhalb der christlichen Arbeiterschaft gegen die Auswirkungen der„brutalen uno unsozialen Notverordnung“ ist so groß, daß immer wieder der Protest gegen die Träger ihrer Idee und den Geist des herrschenden Regierungssystems— der versuche, die Arbeiterschaft zu Staatsbürgern zweiter Klasse zu machen— durchdrang. Der Vertreter Hillebrandt aus Saarbrücken brachte diese Opposition besonders scharf zur Geltung. Der Kongreß habe die Aufgabe, dem deutschen Volke die ungeschminkte Wahrheit zu vermitteln. Wenn die jetzige Regierung Verfassungsbruch begangen habe, dann müsse man das mit aller Deutlichkeit aussprechen. Die Diktatur, so erklärte der Delegierte Röhr, sei fast vollständig. Die Reaktion beschränke sich nicht nur auf den Herrenklub, sondern habe schon weitere Kreise ergriffen. Nach der positiven Seite kann man die Stimmung und die Stellungnahme der christlichen Arbeiterschaft zum Regierungsprogramm wohl dahin kennzeichnen, daß, wie u. a. der Abgeordnete Ernst in der Reihe der zahlreichen Diskussionsredner betonte, die Arbeiterschaft bereit sei, alles zu unterstützen, was Arbeit schaffen kann. Die Arbeiterschaft sei auch bereit, weitere Opfer zu bringen. Aber das Arbeitsbeschaffungsprogramm der Regierung unter stärkster Belastung der Arbeiterschaft sei einfach eine Unmöglichkeit. Diese Unmöglichkeit wurde begründet durch die Schilderung von Beispielen über die Lage in den Arbeiterfamilien. Es waren erschütternde Elendsbilder die von der ungeheuren materiellen und seelischen Not in diesen Familien berichteten und die nach dem Worte des Vorsitzenden Franz Wieber den Kongreß zum Resonanzboden flammenden Protestes und rücksichtsloser Anklage veranlassen müßten. Die Notverordnung, die die Lage der noch in Arbeit Befindlichen und das Elend der Erwerbslosen noch verstärken und sie dem Kommunismus in die Arme treiben müßte, sei eine unverzeihliche Sünde an den Aermsten. Von anderen Rednern wurde der Wert praktischer Gewerkschaftsarbeit herausgestellt, die immer das Primäre sein und bleiben müsse. Nur mit stärkstem geistigem Rüstzeug könne der Kampf bestanden werden. Am Nachmittag nahm zuerst das Mitglied des Reichswirtschaftsrats Baltrusch, Geschäftsführer des Gesamtverbandes, das Wort zu Ausführungen über die Wirtschaftskrise und die volkswirtschaftliche Organstellung der Gewerkschaften. Der Ertrag der Wirtschaftstätigkeit wird zu ungleich verteilt. Es fließt ein zu großer Teil den besitzenden Schichten und ein zu kleiner Teil den Arbeitern zu. Der Unterverbraus und die mangelhafte Organisation des Absatzes sind grundlegende Ursachen für die Gleichgewichtsstörung zwischen der Produktionsfähigkeit der Wirtschaft und der Kaufkraft der Menschen, für die diese Wirtschaft eigentlich da ist. Rationalisierung und Zwangsbewirtschaftung der Preise durch Kartelle und mononpolistische Unternehmungsformen, dazu noch Hochschutzzölle, passen wirklich nicht zueinander. Die Gewerkschaften haben, ganz abgesehen von dem Artikel 165 des Staatsgrundgesetzes schon in einer ganzen Reihe von Fällen eine klare Organstellung in der Wirtschaft. Sie führen die planvolle Betreuung des wichtigsten Produktionsfaktors, als der die menschliche Arbeit zu gelten hat, durch. Ihr wichtigstes Aufgabengebiet ist die richtige Bewirtschaftung des Lohnes. Diese ist entscheidend für das reibungslose Funktionieren der Wirtschaft. In ihrer ganzen Ausrichtung sind die christlichen Gewerkschaften auf Weckung und Betätigung persönlicher Initiative eingestellt. Ihr Erfassen der Wirtschaftstätigkeit und insbesondere der Unterhaltungsfürsorge als Mittelpunkt dieser Wirtschaftstätigkeit im Sinne einer Kulturfunktion ist ihre wirtschaftliche Organstellung von größter Bedeutung. Die volkswirtschaftliche Organstellung der Gewerkschaften und ihr fester Wille, sich im Rahmen der Volkswirtschaft beratend und damit entscheidend zu betätigen, geht auch daraus hervor, daß sie sich nicht nur bemüht, die Betriebsräte in den einzelnen Betrieben zu besetzen, sondern daß sie sich auch in einer Reihe von öffentlich=rechtlichen Körperschaften und in eigenen Unternehmungen lebhaft betätigt. Gewiß soll man Umfang und Bedeutung der bisherigen volkswirtschaftlichen Organstellung der Gewerkschaften nicht überschätzen, aber es sind doch immerhin gegenüber der Vorkriegszeit erhebliche Ansätze auf weiten Gebieten der Wirtschaft und Wirtschaftspolitik festzustellen. Verstaatlichung ist nicht die letzte Rettung Vor der an die Ausführungen des Delegierten Baltrusch sich anschließenden Diskussion wandte sich der alte Metallarbeiterführer Franz Wieber bemerkenswerterweise gegen die bereits vorher einmal erhobenen und auch von Baltrusch vertretenen Forderung nach uneingeschränkter Verstaatlichung von Monopolbetrieben, insbesondere beim Beczbau. Diese von dem Referenten und den Diskussionsrednern zum Ausdruck gebrachte„Auffassung dürfe nicht ohne weiteres als vom Kongreß aufgestellte These angesehen werden. Wieber schwächte die erhobenen Forderungen durch den warnenden Hinweis ab, daß Verstaatlichung nicht ohne weiteres Beseitigung der Arbeitslosigkeit bedeute und auch nicht immer Besserungen der Arbeitsbedingungen in sich schließe. Devisenschmuggel in Wien, Berlin, München... Millionenschiebungen im Schlafwagen Ein Münchener Kriminalkommissar verhaftet Wien, 20. Sept. Drahtm. Wie wir vor kurzem berichteten, wurden in Wien mehrere Personen, darunter ein Schlafwagenschaffner, wegen Devisenschmuggels verhaftet. Im Laufe der Verhöre ist es nun der Polizei gelungen, eine riesenhafte Schmugglerorganisation aufzudecken. Die ganze Organisation stand unter der Leitung eines Mannes namens Zucker, der in einem Sanatorium krank darniederlag. Von dort leitete er die ganze Organisation. Die Schmuggler bedienten sich einer großen Anzahl von Schlafwagenschaffner, die in den internationalen Schlafwagen Devisenbeträge bis zu zwei Millionen auf einmal schmuggelten. Die Schaffner erhielten für den Devisenschmuggler= dienst nur ziemlich geringe Belohnungen. Die Verbindung zwischen den Schlafwagenschaffnern und der Schmugglerzentrale stellten einige Studenten her, die für ein Trinkgeld die Millionenbeträge während der Fahrt im Schnellzug den Schlafwagenschaffnern zur Weiterleitung übergeben mußten. Einer dieser Schlafwagenschaffner gab bei der Vernehmung an, etwa zehn solcher Schmugglerfahrten unternommen und dabei allein mehr als zwei Millionen Schilling über die Grenze geschafft zu haben. Einmal habe er einem Fahrgast nicht weniger als eine Million Schilling vor der Grenzkontrolle in das Bett geschoben, ohne daß der Passagier selbst davon etwas merkte. Der Hauptorganisator wurde durch drei Untervertreter unterstützt. Eine besondere Rolle spielte auch ein 19jähriger Handelsschüler aus achtbarer Familie, der für seine Schmugglerdienste nur zwei bis drei Schilling jedesmal erhielt Von den weiteren Tricks, die die Schmuggler anwendeten, um Valuta ins Ausland zu schmuggeln, sind die Schmuggeleien eines Eierhändlers besonders bemerkenswert. Dieser fuhr mit seinem Lastkraftwagen wöchentlich einmal nach Italien. In den ausgeblasenen Eiern versteckte er dabei jedesmal einige 100 000 Schilling. Die größte Sensation rief hervor, als eine bekannte Dame der Gesellschaft, die geschiedene Frau eines Rechtsanwalts. verhaftet wurde. Die Frau hatte für einen italienischen Fruchthändler in einem Koffer mit doppeltem Boden 17000 Schilling nach Italien ichmuggeln sollen. Ein„höflicher junger Mann“, der sich der schönen Frau anbot, in Palermo den Koffer zu tragen, war aber mit dem Koifer auf dem Bahnhof verschwunden, so daß der betrogene Fruchthändler Strafanzeige gegen die Frau erstattete. Die Schmuggler hatten einen umfangreichen Schlepperdienst organisiert. Auch in Deutschland reißt der Devisenschmuggel nicht ab. In Berlin ist die Zollfahndungsstelle einer neuen Schiebung auf die Spur gekommen. Diesmal handelt es sich um drei Bankleute, die gemeinsam deutsche Effekten in Höhe von über einer halben Million Mark von Holland nach Berlin schafften und hier zum Verkauf brachten. Es handelt sich um die beiden Inhaber des Bankgeschäfts Becker in der Dorotheenstraße, und zwar um Claus Becker und Hans Richau, ferner um den Makler Bachmann. Alle drei konnten verhaftet werden. Zur gleichen Zeit wurde auch in München eine Devisenschiebung größeren Umfangs festgestellt. Die Schieber sind hier der Schweizer Kaufmann Füchsler, der Mitbesitzer eines Münchener Hotels ist, ferner ein Hotelbesitzer namens Hauser und ein Juwelier Altmann. Als Vierter im Bunde wurde ein Kriminalkommissar, dessen Namen aber noch von den Behörden verschwiegen wird, festgenommen. Alle vier sind in das Untersuchungsgefängnis eingeliefert worden. Sie sollen über 100000 Mark Devisen verschoben haben. Mißglücktes Attentat auf den Schnellzug Berlin— Moskau Reval, 20. Sept. Drahtm. Am Montag abend wurde, wie erst jetzt bekannt wird, auf den Schnellzug Moskau—Berlin auf lettländischem Gebiel in der Nähe von Dünaburg ein Sprengstoffanschlag verübt. An den Schienen war mit Draht eine scharfe noch aus der Kriegszeil stammende deutsche Feldgeschützgranate befestigt. Die Zünder waren so angebracht, daß bei einer Berührung mit den Rädern die Explosion erfolgen mußte. Glücklicherweise schoben die Räder des Schnellzuges die Granate beiseile, wodurch die Explosion vermieden wurde. Die sofort eingeleiteten polizeilichen Nachforschungen sind vorerst ergebnislos verlaufen. Die Königin insultiert Zwischenfall im holländischen Parlament Haag, 20. Sept. Drahtm. Anläßlich der heute morgen im Rittersaal erfolgten Verlesung der Thronrede durch die Königin ereignete sich ein Zwischenfall, wie er in dieser sensationellen Form in der Parlamentsgeschichte der Niederlande bisher nicht zu verzeichnen war. Nachdem die Königin die Thronrede verlesen hatte, erhoben sich die beiden kommunistischen Abgeordneten Wynkop und Lou de Bisser und riefen mit lauter Stimme in den Saal:„Weg mit der Krone, Weg mit der Königin!" Sämtliche übrigen Mitglieder des Parlaments erhoben sich darauf wie ein Mann von ihren Plätzen und stimmten, um die Rufe der Kommunisten zu überlönen, die holländische Nationalhymne an. Ein Lepra=Fall in Ostpreußen seit 32 Jahren bereits krank Gumbinnen, 20. Sept. Drahtm. Wie erst jetzt bekannt wird, wurde am Sonntag in das Krankenhaus in Heinrichswalde(Ostpreußen) eine Frau eingeliefert, bei der nach dem medizinischen Befund Lepra(Aussatz) festgestellt worden ist. Die Kcankheit wurde vom Medizinal= Untersuchungsamt in Gumbinnen festgestellt. Es handelt sich bei der Kranken um eine alte Frau, die in einem einsamen und halbverfallenen Häuschen in der Nähe von Heinrichswalde wohnte und fast gar keinen Umgang mit Menschen hatte. Sie ist geistig nicht ganz normal. Die Frau leidet nach ihren eigenen Angaben bereits seit 32 Jahren an diesem Aussatz. Es wurden alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen, um eine weitere Verbreitung dieser gefährlichen Seuche zu verhindern. Aus JFurcht den Kriminalbeamten niedergeschossen Hanau, 20. Sept. Hier wurde nachts der Kriminalassistent Noeske auf einer Streife von einem Radfahrer, der ihm verdächtig vorkam und den er anzuhalten beabsichtigte, durch einen Revolverschuß schwer verletzt. Der Radfahrer will nicht gehört haben, daß der Beamte rief: Hier Polizei! Absteigen! Er glaubte vielmehr an einen ihm drohenden Ueberfall und schoß während der Fahrt wahllos nach rückwärts, um seinen vermeintlichen Verfolger ab zuhalten. Der Täter. der aus Furcht oder Bestürzung gehandelt hat, stammt aus Frankfurt; er hat selbst die Polizei an den Tatort rufen lassen und ist im Besitz eines gültigen Waffenscheins. Der schwerverletzte Beamte wurde ins Krankenhaus gebracht. — Seite 4 Nr. 261 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 21. September 1932 Fromme Wünsche und Beschlüsse Gas, Wasser, Strom billiger... Das letzte Intervieu mit dem Mahatma Besuchsverbot für Gandhi Den parias bleiben die Heiligen Tempel verschlossen Handelsausschuß beschließt— Berlin, 20. September. Drahtm. Der Handelsausschuß des Preußischen Landtages faßte am Dienstag zunächst Beschluß über die vorliegenden Anträge zur Steuerung der Not der mittelständischen Privatwirtschaft. Der Antrag der Deutschnationalen, an kleinund mittelständlerische Existenzen einen Betrag von zunächst fünf Millionen M. zu bewilligen, fand mit einem kommunistischen Zusatzantrag Annahme, wonach bei einer Unterstützung das jährliche Einkommen unter 3000 M. liegen muß. Ferner fand mit Unterstützung der Kommunisten eine Reihe weiterer nationalsozialistischer Anträge Annahme. Danach sollen zur Förderung der Landeskultur und der ländlichen Siedlung für eine Reihe von Jahren Gesamtaufwendungen in Höhe von.1 Milliarden M. gemacht werden. Zur Förderung des Eigenheimbaues, insbesondere für die städtischen Industriearbeiter sollen für das laufende und das nächste Jahr und dabei wird es bleiben 500 Millionen., für Wege, Straßen und Kanäle 400 Millionen M. vorgesehen werden. Ferner soll die Reichsregierung ersucht werden, die Zinsen weitgehend zu senken, die staatlichen Regiebetriebe auszubauen, 50 Prozent der Hauszinssteuer zu Instandsetzungen von Altwohnungen bereitzustellen und die großen Warenhäuser mit Sondersteuern zu belegen. Die kommunistischen Anträge auf Preisenkung für die Produkte der staatlichen und kommunalen Betriebe fanden in einer vom Zentrum vorgeschlagenen Fassung Annahme, wonach bei Gas, Wasser, Elektrizität und Verkehr eine erhebliche Preissenkung erfolgen soll. Nach einem nationalsozialistischen Antrag sollen die hohen Vergütungen an leitende Personen herabgesetzt werden. Ferner fand gegen die Deutschnationalen, Zentrum und Kommunisten der von den Sozialdemokraten unterstützte Antrag der Nationalsozialisten auf Verstaatlichung der Großbanken Annahme. London, 20. Sept. Drahtm. Drei Stunden, nachdem Gandhi verkündete: „Meine Fastenzeil hat begonnen!“ stellte der behandelnde Arzt eine leichte Unpäßlichkeit des Mahatma fest. Gandhi darf vorerst keine Besuche mehr empfangen. Einer der letzten Besucher war ein Vertreter der United Preß, der von dem indischen Nationalistenführer im Raum des Direktors des Gefängnisses empfangen wurde. Gandhi, so meldet der Berichterstatter, erkläre, er befinde sich wohlauf und habe mit Zuversicht den Hungerstreik begonnen. Er trug während der Unterredung ein weißes Lendengewand, während sein Oberkörper mit einem Stück selbst gesponnenen Leinens bekleidet war. Gandhi äußerte sich ausführlich über die Gründe, die ihn bewogen hatten, in den Hungerstreik zu treten und hofft, daß das von ihm begonnene Fasten politische Resultate zeitigen werde.„Ich bin zu meinem Schritte durch eine innere Stimme bewogen worden, die mir sagte, daß ich auf diesem Wege den unterdrückten Massen helfen könnte", erklärte Gandhi weiter. Gandhi hatte im Laufe des heutigen Tages an den Vizekönig von Indien ein Telegramm geschickt, in dem er erklarte, daß es ihm unmöglich sei, unter den von der indischen Regierung gestellten Bedingungen das Gefängnis in Poona zu verlassen Gleichzeitig ersuchte er den Vizekönig, ihm, um Kosten und Mehl zu sparen, ohne jede Bedingung die Freiheit wieder zugeben. Gandhi wollte wohl damit sagen daß sich die englische Regierung die Kosten für eine künstliche Ernährung sparen könne. In Ahmadabad kam es am Dienstag zu schweren Unruhen, als dort versucht wurde, die Heiligen Tempel für die Parias zu öffnen. Orthodoxe Hindus veranstalteten eine große Kundgebung vor den Tempelengängen und rissen die Plakate herunter, auf denen die Zulassung der Parias angekündigt wurde. In New York fand eine Massenversammlung von Indern und Gandhianhängern statt, in der dem amerikanischen Volke die Gründe für den Entschluß Gandhis bekanntgemacht werden sollten. Der Herausgeber einer in New York erscheinenden indischen Zeitung erkärte, daß er die Absicht habe, für die Dauer von 48 Stunden ebenfalls zu fasten. Erneuter Boykott gegen Deutschland wird in Holland gefordert Amsterdam, 20. Sept. Drahtm. Von einer größeren Organisation des holländischen Gemüsebaues wurde beschlossen, eine Aktion einzuleiten mit dem Zweck, die ganze niederländische Bevölkerung dazu zu bewegen, keine deutschen Industrieerzeugnisse mehr zu kaufen. Dieser Beschluß hängt mit dem durch Ablauf des deutsch=holländischen Handelsvertrages notwendig werdenden Verhandlungen zusammen, von denen man befürchtet, daß sie eine bedeutende Erschwerung der Ausfuhr nach Deutschland mit sich bringen werde. Durch das Druckmittel eines Boykotts hofft man jedoch, bei kommenden Verhandlungen günstigere Bedingungen zu erzielen, wobei man von der Annahme ausgeht, daß die deutsche Industrie, die durch diese Maßnahme schwer betroffen würde, sich heftig Maßnahmen widersetzen würde, die den Absatz ihrer Erzeugnisse auf dem ausländischen Markt unmöglich machen würde. Was man bei Bundeskanzler Schober fand Der Spazierstock der Ex=Majestät Kaiser Karls Durchreise durch Wien im Jahre 1921 MP Wien. 20. Sept. Bei der Durchsicht des Nachlasses des verstorbenen österreichischen Bundeskanzler Dr. Johann Schober machte man einen merkwürdigen Fund. Man entdeckte einen Spazierstock des letzten Kaisers von Oesterreich=Ungarn. Es ist eine eigenartige Geschichte, wie dieser Spazierstock in den Besitz des ehemaligen Polizeipräsidenten Schober kam und wie er in ihm verblieb. Es war Karfreitag, der 25. März 1921. Abends 10 Uhr 50 Minuten brachte der Schnellzug 38 Passagiere nach Wien. Unter ihnen befanden sich der Graf Jakob di Lasuen und ein zirka 35jähriger Mann. Sie eilten dem Ausgang zu, wurden von einem Jüngling erwartet und fuhren mit einem Taxi, das von dem Chauffeur Petrak gelenkt wurde, in die Landskrongasse. Am Ostersonntag erschien in der königlichen Burg zu Ofen bei Budapest der Exkaiser Karl bei dem ungarischen Reichsverweser Horthy. Und am Dienstag ersuhr die ganze Welt, daß Karl von Habsburg in der ungarischen Hauptstadt eingetroffen war und versucht hatte, seinen Thron zu rück zuerobern. Ueberall große Aufregung. Die größte natürlich in Wien. Wie war der Kaiser aus der Schweiz nach Ungarn gekommen? Er mußte über Wien gereist sein. Er mußte sich in Wien aufgehalten haben. Und sofort begannen eifrige Recherchen der Polizei. Wären nicht die Österfeiertage dazwischen gewesen, dann hätte man in Wien schon eher von der Rückkehr des Exkaisers erfahren. Polizeipräsident Dr. Schober hätte von dem Eintreffen des Kaisers in Wien sogar Nachricht erhalten sollen. Aber der Mann, dem Kaiser Karl den Auftrag zur Benachrichtigung Schobers erteilt hatte, war über Ostern verreist und hat den kaiserlichen Befehl zu spät ausgeführt. „Ich habe später oft darüber nachgedacht", erklärte Schober seinen Freunden,„wie ich mich im Falle einer rechtzeitigen Verständigung hätte verhalten müssen. Zweifellos hätte sich ein Konflikt zwischen meiner Anhänglichkeit an Kaiser Karl und den Pflichten meines Amtes ergeben. Vielleicht hätte ich keinen anderen Ausweg gefunden, als mein Amt sofort niederzulegen.“ „Nachdem Kaiser Karl in die Schweiz zurückgekehrt war", erzählte später Dr. Schober, „entstand für mich die Frage, was ich mit dem Spazierstock anfangen sollte. Er war verlorenes und wiedergefundenes Gut. Ich ließ durch einen Mittelsmann bei dem Kaiser anfragen, auf welche Weise ich ihm seinen Spazierstock wieder zustellen solle. Und Karl ließ antworten, der Polizeipräsident von Wien solle den Stock so lange aufbewahren, bis er ihn sich bei ihm persönlich abholen werde.“ Kaiser Karl hat sich seinen Spazierstock im Wiener Polizeipräsidium nicht abholen können. Bei seinem zweiten Restaurationsbesuch hat er österreichischen Boden nicht berührt. Und Dr. Schober hat den Kaiser, um viele Jahr überlebt. And wenn das ganze Dorf abbrennt! Der Brand„geit uns nir an“ Engelskirchen, 20. September. Eine seltsame Geschichte, die noch der genaueren Untersuchung bedars, wird aus Engelskirchen gemeldet. Während der Nacht zum Sonnlag ging über der aus wenigen Häusern bestehenden Orlchaft Kalroren ein heftiges Gewitter nieder. Ein Blitz schlug in ein Stallgebäude, das soforl in hellen Ilammen stand. Da die Ortschaft keine eigene Feuerwehr besihzt und die Telephonleitungen ebenfalls von einem Blitzschlag außer Tätigkeit gesetzt waren, blieb nichts anders übrig, als die Jeuerwehr von Immkeppel durch einen Radfahrer zu benachrichtigen. Dem Boten wurde aber geantwortei, ein Brand in Kalkosen ginge In Immekeppel niemand etwas an und außerdem liege keine Erlaubnis des Ortsvorstehers vor, ohne die man nicht tun könne. Der betroffene Stall brannte trotz der verzweifellen Löschversuche der Orisbewohner bis auf die Grundmauern ab. Alle Häuser der Ortschaft schwebten bis zum Morgen in Gefahr, weil ein Funkenregen aus dem nicht unter Wasser gehaltenen Brandherd aufstob, den man nicht wirksam bekämpfen konnie. Unter Umständen hätte die ganze Ortschaft ein Opfer der Flammen werden können. Wir haben uns in Anbetracht der prinzipiellen Wichtigkeit des Falles mit einer sachverständigen Stelle in Verbindung gesetzt und nähere Erkundigungen über die rechtliche Lage dieses Falles eingezogen In der Rheinprovinz bestehl eine Verordnung des Oberpräsidenten, nach det alle Feuerwehren, auch die freiwilligen, verpflichtet sind, bei Bränden innerhalb eines Umkreises von siebeneinhalb oder zehn Kilometern einzugreisen und mit der zur Verfügung stehenden Spritze und genügend Leuten anzutreten. Diese Verordnung behält auch dann ihre Gülligkeil, wenn es sich um eine andere Ortschaft handell. Ob die eventuell betroffene Versicherungsgesellschaft in solchen Fällen einen rechtlichen Anspruch gegen die den Dienst verweigernde Feuerwehr hat, konnte nicht festgestellt werden. Sicher ist aber, daß der Leiter der betreffenden Wehr oder sein Stellvertreter, der die Weigerung veranlaßte. sich einer Strafverfolgung aussetzt Außerdem besteht die Möglichkeit, daß die betros fene Gemeinde Schadenersatz an jene Gemeinde stellt, in der die Feuerwehr stationiert. Neue Forschungen über den Weltkrieg Zweimal"Dolchstoß“. Die Beziehungen zur politischen Gegenwart Die Frage nach den letzten und tiefsten Ursachen des Verlustes des Weltkrieges durch die Mittelmächte ist nicht nur eine solche, die den Historiker oder Militärwissenschaftler vom fachlichen Standpunkte interessiert, sondern sie ist auch eine Frage der Sinngebung des Krieges, d. h. sie hat auch für die tik als geistige Konsequenz aus diesem Kriege eine ganz besondere Bedeutung. Das ist um so wichtiger, als diese Sinngebung schließlich und endlich im Weltanschaulichen verankert sein wird. d. h. man dart sie weder parteipolitisch noch sonstwie opportunistisch erfassen wollen. Was eine derartige verzweckte Haliung an jammervollem Unheil heraufbeschwört, des sind wir alle Zeugen: den Brudermord eines um den Sinn des verlorenen Krieges sich zerfleischenden Volkes! Im Interesse der objektiven Wahrheitsfindung ist es sehr zu begrüßen, daß das Mitglied des Reichsarchivs Dr. Hans Thimme unter dem Titel„Weltkrieg ohne Waffen"(J. G. Cottasche Buchhandlung, Stuttgart und Leipzig 1932, 294 Seiten, 4,50 Mark) es unternommen hat, auf Grund eines umfangreichen Aktenmaterials die Propaganda der Westmächte gegen Deutschland, ihre Wirkung und ihre Abwehr, eingehend darzustellen. Man kann dieses Werk. gerade infolge seines nüchternen dokumentarischen Charakters nicht ohne tiefste Erschütterung lesen. Die Art und Weise, wie das geschah, vor allem auch die Anwendung unfairster Mittel, die Mitwirkung Deutscher, der Zusammenhang mit der Spionage und vieles andere bringen da ein geradezu vernichtendes Illustrationsmaterial zu dem gefährlichen Schlagwort vom„Stahlbade“ des Krieges Man braucht ja nur— was in Thimmes Buch nicht zu Worte kam— einen Blick in Publikationen zu werfen, wie sie z. B. die 151. Flugschrift des Dürerbundes darstellt (Ferdinand Avenarius, Das Bild als Verleumder. Beispiele und Bemerkungen zur Technik der Völkerverhetzung. München, Georg D. W. Callwey), um mit Abscheu zu erkennen, welch ungeheure Brunnenvergiftungen während des Krieges an der Tagesordnung waren, um die kämpfenden Massen der Völker in der„nötigen“ Haßstimmung und Blindheit zu halten. Das Werk Thimmes zeigt, wie die maßgebenden Leute der Entente es verstanden haben, die ihnen genehmen Ideen an die deutschen Soldaten und an die deutsche Heimat heranzubringen, wie ungeheure Summen dafür geopfert wurden und Millionen und aber Millionen von Flugschriften auf Schmuggelwegen, durch Flugzeuge, Ballons, Spionageagenten und durch Ausnutzung persönlicher Beziehungen in Deutschland hineingeworfen wurden. Thimme weist nach, daß eine deutsche Gegenpropaganda fast ganz versäumt wurde, besonders aber, daß die Entente diesen Kampf in der ganzen Welt, die sie ja auch direkt oder indirekt unterstützt hat, als einen Kampf des Fortschritts gegen den Militarismus und den Imperialismus der Deutschen propagierte, d. h. die ganze Weltkriegspropaganda war ein gigantischer Weltbetrug, wobei die So'daten der Mittelmächte nicht mehr betrogen wurden als die der Ententeländer selbst, indem überall die„Ideale“ vorgeschoben wurden, in Wirklichkeit aber nur die Profite der Mächtegruppen die raffiniert verschleierten Kriegsziele waren Denn: Was ist schließlich von all den Propaganda=Idealen übriggeblieben? Sind Freiheit und Fortschritt und Friedensliebe, wie man versprochen hatte, durch den Krieg gewachsen? Hat man das deutsche Volk als gleichberechtigt angesehen? Lebt die Welt der siegreichen Entente in Frieden? In Gerechtigkeit? Was konnten die propagandistisch bearbeiteten Frontsoldaten von„drüben" tun alg man den verbängnisvollen Weg von Wilson nach Versailles ging? Und nun zum„Dolchstoß“ Dr. Thimme stellt fest, daß vor 1918 kaum irgendwelche nachbaltigen Wirkungen der Propaganda zu verzeichnen sind. Er stellt fest, daß der Krieg in der Form der Uebermaterialschlachten, die kein Ende nahmen, die Truppen zermürbt haben und zermürben mußten, er stellt fest. daß„eine stärkere Wirkung der feindlichen Propaganda auf das Heer erst möglich war, nachdem der Niedergang der Volksstemmung schon weit fortgeschritten war,“ er stellt fest, daß in erner Linie die Gewinne der Kriegsindustrie, das Reklamiertenwesen, die Unterernährung gewisse Gegensätze zwischen Offizieren und Mannschaften. Front und Heimat. und alle die tausend kleinen und großen Ungerechtigkeiten des„Volks"=Kriegea die Zermürbung anbahnten, ebe an eine Wirkung der feindlichen Fluab'ätter zu denken war. Noch am 18. Juli 1918 wurde in einer Rundverfügung für die Nachrichtenoffiziere der Westfront bestätigt, daß„unsere Feinde mit der in der letzten Zeit großzügig einsetzenden Flugblattpropaganda bis jetzt keine Erfolge erziest haben“. Erst am 2. September hieß es amtlich:„Der Feind kamnft heute mit der Feder beinabe wirksamer als mit dem Schwerte.“ Das sind nur einige Anbaltspunkte aus der reichen Materialförderung Dr. Thimmes, aber sie zeigen— um es mit Thimmes Worten zu sagen:„hochgradige Ueberanstrengung" und„Hoffnungslosigkeit auf den Sieg" als die wahren Ursachen des Endes. Wir geben hier— man hätte einen derartigen Vergleich bei Thimme sehr gewünscht— das zufällige Beispiel des Aufreibungskampfes eines rheinischen Infanterieregiments. Laut seiner gewiß nicht mit Rücksicht auf unser Thema geschriebenen Regimentsgeschichte betrugen im Kriegsjahre 1918 seine Kampfstärken: Am 11. Februar 82 Offiziere, 2478 Mann; Anfang März: 86 Offiziere, 2563 Mann; Ende März: 74 Offiziere, 1898 Mann; im April: 89 Offiziere, 2270 Mann; Verluste bis 3. August: 10 Offiziere, 900 Mann; Anfang September: 12 Offiziere, 293 Mann(!); nach Auffüllung: 61 Offiziere, 1400 Mann. Verluste am 23. September: 10 Offiziere, 500 Mann; am 1. Oktober: 6 Offiziere, 72 Mann(!!); nach Auffüllung: 37 Offiziere, 979 Mann; am 24. Oktober meldet man:„völlige Aufreibung“, dann nach Auffüllung: 1290 Mann; beim Waffenstillstand: 37 Offiziere, 1180 Mann. Diese Kurve zeigt klar ges nug, was draußen„los“ war! Es ist seltsam, tragikomisch oder vielmehr außerordentlich tragisch, daß gerade die Leute bei uns die These vom„Dolchstoß" verkünden, und zwar aus überwiegend parteipolitischen Gründen, aus deren geistigen Milieu ein„Dolchstoß“, geführt wurde, dessen Unterbleiben uns das traurige Verbluten des Jahres 1918 hätte ersparen und einen besseren Frieden hätte sichern können! Friedrich Ritter von Lama hat in seiner umfangreichen, sehr minutiösen historisch=kritischen Untersuchung„Die Friedensvermittlung Papst Benedikts XV. und ihre Vereitelung durch den deutschen Reichskanz'er Michaelis, August=September 1917"(Verlag Kösel u. Pustet, München, 1932, 310 Seiten, geb..80 Mark) hierfür den nicht minder erschütternden Beweis exbracht. In zwölfjähriger Forscherarbeit hat er aus allen erreichbaren Quellen des In. und Auslandes den Stoff zusammengetragen; er zeigt, daß 1917 eine offizielle englische Anregung an den Varikan gelangte, dem nahegelegt wurde, durch eine Friedensaktion, die Anbahnung eines Verständigungsfriedens, das Völtermorden zu beenden. Der Papst hai dieser Anregung sofort Folge geleistet und am 1 August sich an die deutsche Reichsregierung gewandt, um ihr die gebotenen Möglichkeiten eines ehrenvollen Friedens darzulegen, der den Willensrichtungen des Reichstages gemäß der Entschließung vom 19. Juli, der Ansicht des Kaisers, des Kronrates, der Obersten Heeresleitung entsprochen hätte. Lama weist lückenlos nach, wie Kanzler Michaelis und Staatssekretär Kühlmann scheinbar auf das Angebot eingegangen sind, in Wirklichkeit aber damals die Chance eines Ausgleichs bewußt sabotiert haben, weil sie— in Abhängigkeit von der konfessionellen Engstirnigkeit des Evangelischen Bundes— einen Frieden durch Vermittlung des Papstes nicht haben wollten! Die Sache wurde verschleppt, die Antwort war so unzureichend, daß nichts daemit anzufangen war. Und dann kam Flandern mit seiner halben Million Toten! Dann kamen die Zermürbungsschlachten von 1918, dann kamen die Amerikaner, dit militärische Uebermacht, das Ende! War das ein Dolchstoß?? * Aber einstweilen glauben noch breite Massen des deutschen Volkes an den„Dolchstoß“ gegen die Front, einstweilen kennen sie nicht den„Dolchstoß“ gegen den Frieden, einstweilen scheint es, als ob diese „zweimal Dolchstoß“— wer weiß auf wie lange Zeit!— die politische Atmosphäre in Deutschland weiter vergiften sollten, wie auch die antideutsche Propaganda im Weltkrieg noch lange nicht korrigiert und ihre Lügenwirkungen noch lange nicht ausgehoben sind! Wahrheitsforscher an die Fron:! Dr. W. M. Esser. Bürgermeister wiedergewählt Gegen eine Stimme WP Andernach. 20.Sept. In der heute abgehaltenen geheimen Stadtverordnetenversammlung wurde der dem Zentrum angehörende Bürgermeister Mettlich, dessen zwölfjährige Amtszeit in Kürze ablief, gegen eine Stimme bei vier Enthaltungen wiedergewählt. Vom Zuge verstümmelt Dortmund, 20. Sept. In der Nacht zum Dienstag wurde auf der Eisenbahnstrecke Dortmund— Hagen die Leiche eines Mannes aufgefunden, die stark verstümmelt wor. Es handelt sich um den Ingenieur Walter Wilhelmi aus Dortmund der nach einem hinterlassenen Brief wegen wirtschaftlicher Not freiwillig aus dem Leben geschieden ist. Mittwoch, 21. September 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 261 Seite 5 Falsche Prophaten der Gelehrtenwelt Dies und das Wissenswertes Allerlei Von Operationen, Dampfschiffen, Elektrizität und— Der Siegeszug der Wissenschaft, den sich der Laie als ununterbrochene Kette glänzender Errungenschaften vorstellt, war in der Tat nicht nur durch Erfolge gekennzeichnet, sondern auch von zahlreichen Irrtümern und Rückschlägen begleitet Die größten Gelehrten irrten oft bei der Beurteilung neuer wissenschaftlicher Methoden Sie verschmähten häufig als Phantasie und Utovie Projekte und Vorschläge, die sräter unumschränkte Anerkennung finden konnten. In den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts schlugen die berühmten deutschen Chirurgen Billroth und Kocher vor, den Kropf durch operativen Eingriff an der Schilddrüse zu heilen. Die überwiegende Mehrzahl der damaligen ärztlichen Autoritäten erklärte darauf entrüstet, daß eine solche Operation einem vorsätzlichen Morde an dem Patienten gleiche. Einige Jahre später wurde die Kropfoperation zum Allgemeingut der Chirurgie. Noch auffallender ist der Fall des Berliner Chirurgen Schleich, der auf einer medizinischen Tagung sein neu entdecktes Mittel der Lokalanestesie empfahl. Nachdem Schleich seine Ausführungen beendet hatte, erklärte der Vorsitzende des Kongresses trocken:„Ich bringe wohl die allgemeine Meinung der Anwesenden zum Ausdruck, wenn ich sage, daß es sich erübrigt, die Utovien unseres jungen Kollegen zu erläutern.“ Nach einiger Zeit verlas der mutige Schleich auf der Berliner Chirurgentagung einen zweiten Bericht über das dasselbe Thema. Die Kongreßmitglieder und darunter auch der Präsident der Tagung. der berühmte Professor Bardeleben, waren tief empört, daß man in einer ernsten wissenschaftlichen Versammlung solchen Unsinn mitanhören mußte. Heute ist die lokale Betäubung zur Wohltat der leidenden Menschheit geworden. Die Astronomie war von ähnlichen Fehlern gleichfalls nicht verschont. Lavoisier führte in einer astronomischen Abhandlung aus, daß Meteore unter keinen Umständen auf die Erde herabstürzen können. Der berühmte Astronom Laplace behauntete, daß die Beobachtung der Sonnenflecke völlig zwecklos sei, da ihr Auftauchen auf der Sonne keinen wissenschaftlichen Gesetzen unterliege. Kurz darauf stellte der deutsche Astronom Schwalbe die Periodizität der Sonnenflecke fest. Der Begründer der positiven Philosophie. Auguste Comté, war überzeugt, daß der chemische Bestand der Himmelskörper niemals festgestellt werden könne. Nach zwei Jahren erbrachte der deutsche Chemiker Bunsen den Beweis, daß die chemischen Bestandteile der Gestirne mittels Spektralanalyse nachgewiesen werden können. Die Geschichte der Technik wimmelt von Irrtümern, die von ihren hervorragenden Vertretern gemacht wurden. Als Robert Fulton im Anfang des 19. Jahrhunderts den ersten Dampfer konstruierte, wurde sein Projekt von Napoleon auf Grund des einstimmigen Gutachtens der größten damaligen Kapazitäten verworfen. Die Bayrische Akademie der Wissenschaften beschäftigte sich mit dem Vorschlage Fultons, eine Dampfschiffahrtslinie zwischen Ulm und Wien zu eröffnen. Nach eingehender Beratung gelangte die Akademie zu dem Ergebnis, daß der Plan Fultons zwecklos sei, da ein der„Bauchredekunst“ Dampfschiff niemals eine größere Geschwindigkeit entfalten könne, als die einfachen Kähne, die sich von Ulm nach Wien stromabwärts bewegen. Als James Watt den Dampfdruck in der von ihm konstruierten Dampfmaschine bis auf vier Atmosphären steigerte, nannte ihn der angesehene Ingenieur Richard Gravitac einen Mörder. Er brachte eine Gesetzvorlage in das Unterhaus ein, die den Bau solcher explosionsgefährlicher Maschinen unter Gefängnisstrafe untersagte. Beim Bau der ersten englischen Eisenbahn nahm die Aerztekammer von Manchester einen Entschluß an, in dem die Umgebung der ganzen Eisenbahnstrecke mit hohen Zäunen gefordert wurde, damit nervöse Menschen durch Anblick des rasenden Ungeheuers nicht geistesgestört werden. Werner von Siemens, der Gründer der deutschen Elektro=Industrie, äußerte sich 1877 in einem Artikel wie folgt:„Niemals wird das elektrische Licht die Gasbeleuchtung verdrängen können.“ Der Verkünder dieser Ansicht trug später in glänzender Weise zur Widerlegung dieser Aeußerung bei. Am 11. März 1878 demonstrierte Edison in der Akademie der Wissenschaften zu Paris den von ihm neuentdeckten Phonograph, den Vorboten des heutigen Grammophons. Das Mitglied der Akademie, der Philosoph Buillot, erhob sich von seinem Platz und protestierte in heftigsten Redewendungen dagegen, daß der amerikanische Bauchredner die hohe Versammlung zum Besten halten dürfe. ky. Modell„F 23“ Stizze von Schimmel-Felltenau Direktor Lehnert schritt erregt durch den Zeichenraum, klopfte nervös an die nur angelehnte Tür. die in das Arbeitszimmer Doktor Hausers führte, trat ein, ohne eine Antwort abzuwarten und sagte, indem er beide Arme aufhob: „Also. Hauser, die Zeichnungen sind fort, die Entwürfe für das Modell F 23, spurlos verschwunden, an meinem Schreibtisch nicht die mindeste Schramme „Aber. um Himmels willen...“ Hauser sprang auf. „Spurlos verschwunden... ich lasse sie doch keine Nacht hier, nehme sie immer in meine Wohnung mit. trage sie wieder mit mir hierher... also. ein Einbruch ist doch ausgeschlossen; kein Arbeiter kommt hierher, niemand weiß, wo die Zeichnungen aufbewahrt werden.. „Außer den Ingenieuren...“ anwortete Hauser. „Das ist es ja... niemand außer den Inenieuren wußte, wo...“ Direktor Lehnert lieb ganz nahe vor Doktor Hauser stehen. sah ihn durchdringend an und fragte:„Haben Sie einen Verdacht, Hauser?" „Wie könnte ich. Herr Direktor...?“ „Sein oder Nichtsein unseres ganzen Unternehmens hängt davon ab. Menichenskind; wir müssen die Zeichnungen wiederhaben... niemand außer den Ingenieuren kannte den Aufbewahrungsort. niemand außer den Ingenieuren hatte in mein Zimmer Zutritt, und...“ er sprach nun ganz langsam. betont, eindringlich „Und an niemand außer den Ingenieuren würde sich in diesem Falle ein Interessent für die Konstruktionen wenden.“ Hauser nickte schweigend. Und der Direktor fuhr fort: „So leid es mir tut. Hauser. aber einer der Ingenteure muß die Zeichnungen entwendet haben einer muß es gewesen sein... aber wer käme in Frage, wer, bitte... antworten Sie wer?“ Doktor Hauser war an das Fenster getreten Er zuckte die Schultern, sah starr hinaus, wandte sich dann jäh um und sagte: „Es gibt vielleicht eine Möglichkeit. Herr Direktor. den Schuldigen zu finden: ich habe eine Idee... aber ob sie glückt...?“ „Los, reden Sie... jede Minute ist kostbar.. der Diebstahl kann höchstens vier Stun den her sein... Sie meinen, alle untersuchen... glauben Sie vielleicht, daß der Dieb die Zeichnungen, bei sich tragen wird, glauben Sie das vielleicht... da werden Sie sich tauschen: die Sache ist von langer Hand vorbereitet...“ „Nein, nein. Herr Direktor, ich habe eine andere Idee, ganz anders...“ „Also los, reden Sie...“ Doktor Hauser sprach ungefähr zehn Minuten. Direktor Lehnert hörte zu. Sein Gesicht war unbeweglich, hin und wieder nickte er. Dann reichte er Doktor Hauser die Hand und sagte bestimmt: „Schön, ich will es versuchen.“ Sehr unverhofft kam allen Ingenieuren des Werkes die Einladung des Direktors für den Abend. Sie mutmaßten eine Verlobung der Tochter vielleicht, einen kleinen Geburtstag. vielleicht nur einen Erinnerungstag. Jedenfalls hatten sich die zehn Herren um acht Uhr in der Villa des Direktors eingefunden, hatten der Hausfrau ihre Blumen abgegeben und wurden nun von Direktor Lehnert in sein Arbeitszimmer geführt, nicht in die Empfangsräume. Zwölf Stühle waren um den großen, runden Tisch in der Mitte gestellt. Auf einer improvisierten Anrichte in der Ecke waren kalte Platten aufgestellt; in der Nische standen einige Flaschen von der guten Hausmarke des Direktors Lehnert selbst schloß, nachdem alle Herren eingetreten waren, schweigend die Türen. „Aha.“ wußten nun alle,„eine dienstliche Einladung.“ Schweigend goß Doktor Hauser, von dem alle wußten, daß er wahrscheinlich Lehnerts Schwiegersohn werden würde, die Gläser voll Lehnert selbst trug ein überaus ernsthaftes Wesen zur Schau. Er begrüßte seine Gäste, trank auf ihr Wohl: sie gaben, erstaunt über diesen merkwürdigen Empfang. Bescheid und setzten sich schweigend. Lehnert klingelte dann, und sogleich erschien das Dienstmädchen und brachte auf einem schwarzbehangenen Tablett zwölf Mokkatassen herein, setzte vor jedem Gaste schweigend eine nieder und ging langsam wieder hinaus Die Gäste sahen einander verdutzt an. Lehnerts Stimme durchbrach das eiserne Schweigen: „Meine Herren, ich bitte Sie, den Mokka zu probieren... er ist kalt, bitte trinken Sie aus Was Sie jetzt vielleicht noch für unverständlich halten, ich werde es Ihnen alsbald erklären. Bitte, trinken Sie.“ Sie setzten alle die Tassen an und tranken aus. Das Porzellan klirrte dann, als sie die Tassen auf den Tisch zurücksetzten. Nun stand Direktor Lehnert auf, stützte die ände auf den Tisch und begann: „Ich danke Ihnen, meine Herren, daß Sie so widerspruchslos meiner merkwürdigen Aufforderung gefolgt sind. Ich will Ihnen nun den tieferen Zusammenhang erklären. Zunächst: Die Zeichnungen unteres Modells F 23 sind mir heute gestohlen worden...“ Große Bewegung unter den Anwesenden.„Und es ist mir gelungen, ich gebe zu, daß mir ein glücklicher Zufall dabei half, den Schuldigen zu entdecken:“ bei diesen Worten fragten seine Augen von Gesicht zu Gesicht; er stellte fest, daß Harries zusammenzuckte;„er sitzt nun unter uns, meine Herren...“ Einzelne sprangen von ihren Plätzen auf. und Lippen öffneten sich unter andrängenden Worten, aber Lehnerts Hand hielt die Sätze auf, er sprach weiter:„Nun sind wir aber alle zusammen Mitarbeiter an einem großen Werk, wir sind gewissermaßen eine einzige, große Familie, eine Welt für uns, und es erschien mir durchaus nicht angebracht, diesen unglaublichen Vorfall der Oeffentlichkeit zu übergeben; ich hoffe, durchaus in Ihrem Sinne gehandelt zu haben...“ Lebhaftes Bejahen von allen Seiten antwortete ihm.„Ich habe mich berechtigt gefühlt, dem Schuft unter uns darum seine verdiente Strafe selbst zu diktieren; er hat mit dem Mokka zugleich das spät, aber dann sehr schnell wirkende Fischgift getrunken... es wird also ein bedauerlicher Unglücksfall sein, Folge eines Fischessens, zu dem die Teller nebenan soeben gerichtet werden... was haben Sie denn, Harries?" Drohend klang die Frage. Ingenieur Harries sah starr auf den Sprecher; seine Augen wurden groß und starr, die Hände legte er an den Leib und stöhnte tief auf. Unerbittlich Lehnerts Stimme:„Sehen Sie die Folgen, meine Herren, aber wir haben uns Treue geschworen. Treue am Werk; jener hat sie schnöde gebrochen.. Harries schrie nun plötzlich auf, sprang empor, die Augen starr auf Lehnerts Gesicht gerichtet, dann brach er neben seinem Stuhl zusammen und bäumte sich unter Schmerzen. Alle waren aufgesprungen; Direktor Lehnert trat rasch auf den Gestürzten zu, beugte sich zu ihm nieder: „Wo haben Sie die Zeichnungen, beichten Sie, erleichtern Sie Ihr Gewissen.“ Harries stöhnte:„In meiner Wohnung, hinter dem Madonnenbilde, im Geheimschrank. mein Gott... mein Himmel.. Lehnert gab ihm einen Kognak zu trinken Dann trat er an das Fenster und winkte zwei unten wartenden Beamten der Geheimpolizei Nach wenigen Minuten wurde Harries in halb bewußtlosem Zustand abgeführt. Doktor Hauser fuhr in die Wohnung des Verräters und fand an der angegebenen Stelle die Zeichnungen des Modells F 23. Bedrückt schwiegen ringsum die anderen genieure. Lehnert sah den Geheimbeamten nach, sah noch, wie Harries in ein unauffälliges Auto vor der Tür gesetzt wurde, dann wandte er sich zu allen und erklärte: „Nein, meine Herren, wir sind keine Mörder, keine Angst. Harries trank denselben Kaffee wie Sie, ich wußte vorhin selbst nicht, wer der Dieb war: Doktor Hauser gab mir die=Idee=,“ und in das tiefe Aufatmen aller sagte er lächelnd. befreit, glücklich: „So, nun sind wir guten Werkleute wieder unter uns, jetzt wollen wir uns zu einem guten Abendessen und einem guten Glase Wein zusammensetzen.“ In den Londoner Archiven findet sich aus dem Jahre 1580 ein Erlaß der Königin Elisabeth, in dem sie die weitere Errichtung von Häusern in London verbietet, da die Stadt zu groß würde. * Auf Madagaskar ist der sagenumsponnene „Baum der Reisenden“ heimisch, eine palmenoder bananenähnliche Pflanze,- deren große Blätter fächerförmig geordnet sind. Der Baum kommt nur auf feuchtem Boden vor. In seinen riesigen Blattscheiden speichert er einen erfrischenden Saft auf, der manchem erschöpften Wanderer ein Labetrank gewesen ist. Die Blätter des Baumes werden auf Madagaskar zum Dekken der Hütten benutzt, außerdem zur Herstellung von Gefäßen. Zusammengefaltete Teile des Blattes dienen als Löffel. Die Bäume wachsen zum Teil mit andern Baumarten gemischt, bilden streckenweise aber auch ganze Wälder. * Zu den merkwürdigsten Vögeln, die es gibt, gehört der südamerikanische Sonnenschirmvogel. Er kommt besonders häufig in den Wäldern am Amazonenstrom vor, wo er den Eingeborenen wegen seines schönen Gefieders gejagt wird. Da er sich jedoch in den höchsten Baumkronen aufhält, ist es schwierig, ihn zu erlegen. Er wird mit vergifteten Pfeilen geschossen. Berühmt ist er wegen seiner lauten Stimme. * Ein Häuptling eines Senegalnegerstammes in Französisch=Westafrika trägt bei feierlichen Gelegenheiten einen Bart aus feingesponnenem Glas, der vor über hundert Jahren einem seiner Vorfahren zum Geschenk gemacht wurde. Der Bart wird als glückbringend angesehen. * In einem Luxushotel Londons sind für jeden Gast zwei Bediente vorgesehen. * Einen merkwürdigen Beruf übt eine Frau in London aus. Sie geht am Morgen als Wekker durch die Straßen und weckt ihre Kunden, indem sie durch ein Blasrohr Erbsen an ihr Schlafstubenfenster pustet. Selbst, wenn das Fenster im vierten Stock liegt, trifft sie es mit unsehlbarer Sicherheit. In der Türkei werden jetzt nur noch verheiratete Chauffeure beschäftigt. Die Behörden sind der Meinung, daß die Ehe das Verantwortungsgefühl erhöht. * Es gibt jetzt vierzig Städte in der Welt, die mehr als eine Million Einwohner haben. * Wenn die aus den Leitungsdrähten der Straßenbahnen sprühenden Funken blau sind, wird es gutes Wetter; sind sie dagegen grün oder grünlich, so hat man Regen oder schlechtes Wetter zu erwarten. In New York gibt es 637527 Häuser, von denen 216 zwischen 25 und 102 Stockwerken haben. An Schulen sind 1118 vorhanden. Die Polizeistärke der Stadt umfaßt 17 780 Mann. Jährlich werden dort über 75 Millionen Bücher gedruckt. 8000 Straßenhändler bevölkern die Straßen, und für die Fremden stehen 130 000 Hotelzimmer zur Verfügung. Bier wird bereits auf einem über 3000 Jahre alten ägyptischen Papyrus erwähnt. * Eine der größten Orgeln der Welt ist die der Westminster Abbey in London. * Die größte Lebensversicherung der Welt hat der amerikanische Automobilkönig Chrysler abgeschlossen, der sein Leben mit 45 Millionen Mark versichert hat. * Der Esel ist in bezug auf seine Intelligenz dem Pferd weit überlegen. Das störrische Verhalten des Esels wird darauf zurückgeführt, daß er einen stärkeren Willen hat als das Pferd. * Ein New Yorker Schönheitssalon verkauft eine Hautcreme, von dem eine Dose 100 Dollar kostet. Kleine Probedosen von dieser Creme kosten 60 Dollar. Eine Tournee weißer Elefanten Siam, bekannt durch die Künste seiner Tänzer und Tänzerinnen, beabsichtigt, einen großzügigen Propagandafeldzug zur Hebung des Fremdenverkehre durchzuführen. 20 Tänzer und Tänzerinnen sollen die Welt mit den Schönheiten Siams vertraut machen und bereisen zunächst Ameriko. später auch Europa. Das Schiff, das die Tänzer nach den Vereinigten Staaten trägt, beherbergt auch acht schneeweiße Elefanten, nach siamesischer Auffassung das Kostbarste, was das Land hervorbringt. Elefanten und Tänzer, deren Tournee durch die Staaten mit echt amerikanischer Reklame angekündigt wird, werden jedenfalls einen im wahrsten Sinne des Wortes„kolossalen“. Eindruck machen. Besuchen Sie die 7. Wesideutsche Gastwirts- und Hotellach-Messe in den Messehallen Köln-Deutz. Der Henkelstand wird Ihre besondere Autmerksamkeit finden. Seite 6 Nr. 261 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 21. September 1932 Erde Hermann Jung: Armes au Schleichwegen Erlebtes und Erlauschtes vom Schmuggelkrieg im Westen Mit Erlaubnis des Gildeverlags veröffentlichen wir einen Auszug aus dem in Kürze erscheinenden Buch von Hermann Jung„Armee auf Schleichwegen (5. Fortsetzung) (20. Fortsetzung.) Ich empfinde gar keine rechte Freude über meine Heimkehr. Ich möchte am liebsten gar nicht fliegen, sondern bei meinen Getreuen bleiben. Und bei Thea. * Münsterlager, den 1. September 1932. Es klappte alles wie vorgesehen. Die Reichsbank hat uns die Goldklumpen abgekauft. Somit haben wir unserm Vaterland zuerst mal einen großen Dienst erwiesen, denn die Golddeckung unsrer Reichsbanknoten ist jetzt verstärkt und vermehrt. Ich habe mit dem Reichsbankdirektorium einen Vertrag abgeschlossen, wonach ich monatlich Rohgold im Werte von 5 Millionen Mark liefern werde. Die hierfür bezahlten Summen in Papiergeld werden der Bank dienen zur Anschaffung notwendiger Maschinenteile und Materialien für den Bau unserer Kraftstation sowie zum Bestreiten der Ueberfahrtkosten unserer vermögenslosen Siedler. Herr Daverkaus war über den Tod seines Schwiegersohnes sehr niedergeschlagen. Es bereitete ihm große Sorgen, seine einzige, heißgeliebte Tochter drüben am einsamen Grab zu wissen, ohne sie in Wort und Tat trösten zu können. Beim Abschied drückte mir Herr Daverkaus lange beide Hände und bat mich mit Tränen in den Augen, über sein einziges Kind zu wachen, ihr besonders nahe zu legen, wieder zum alten Vater zurückzukehren. Ich versprach dies alles auszurichten, trotzdem mich der Gedanke, ohne Thea drüben zu leben, geradezu peinigte. Warum peinigt er mich? Warum.2 nur dem guten Allgemeinzweck dienen soll, daß es im Lande selbst keinem von ihnen nützen kann. Sie wissen und haben sich damit abgefunden, diese Leute, daß persönlicher Besitz verpönt ist und alles der großen Genossenschaft gehört. Die Neuankömmlinge sollen daher gar nicht in Versuchung geführt werden. Diesmal fliegt die„Hoffnung“ mit Maschinenfracht zurück. Ich habe einige kleinere Dynamos gekauft, ferner viel Verbandszeug, Chemikalien und Werkzeug. Alle Kabinen sind vollbelegt. In der kleinen Mittelkabine, wo Thea und Hermann den ersten Ueberflug erlebten, steht jetzt ein Motor von 16 PS. Wäre ich doch schon drüben bei meinen Freunden! Und bei Thea! * Scheinbar hat sich seit Juni in der alten Heimat nicht viel geändert. Die Gemüter haben sich seit der letzten, aufgeregten Reichspräsidentenwahl etwas beruhigt. -Ich habe in Köln auch mal die gute Frau Küppers besucht Sie war sehr erfreut, mich gesund wiederzusehen und zeigte mir alte Zeitungen, worin unser Ueberflug genau beschrieben stand. Sie konnte es gar nicht begreifen, die gute Frau Küppers. daß man so mir nichts dir nichts über das Weltmeer fliegen kann, wie einer mal am Sonntagnachmittag zur Wahner Heide hinaus oder zum Königsforst fährt. „Na, was hat es denn seit Mai in Köln gegeben?“ fragte ich die gute Frau, und da schüttelte sie mir, mit viel Zungenfertigkeit, ihr Herz aus, erzählte von deutscher Not und deutschem Leid, von böser Zwietracht und unaustilgbarer Hoffnung. Heute Nacht erfolgt der Start, der zweite Start nach Südamerika. Ich möchte unserer Hoffnung“ mehr Kraft und mehr Geschwindigkeit verleihen, nur um früher drüben zu sein. Jetzt schreckt mich weder Gefahr noch Sturm. Nichts mehr schreckt mich, denn ich fliege ja meinem großen Ziel entgegen. Ich fliege zum Land der Hoffnung, zu meinen Getreuen. Und ich fliege zu Thea! Ich weiß nicht, wie dies alles über mich kam. Zuerst hielt ich es nur für Mitleid, großes Bedürfnis, die Witwe meines besten Freundes zu schützen, nach dem herben Verlust des Gatten. Heute muß ich es mir schon gestehen, heute weiß ich, daß es Liebe ist. Ich liebe Thea! Niemand soll von dieser Liebe erfahren, auch Thea nicht. Man würde sie als eine rücksichtslose Untreue empfinden, als Verrat am Freund, der erst seit einem Monat in fremder Erde ruht, gefallen auf dem Kampfeld der gemeinsamen großen Sache. Ich werde Thea schützen und wie eine Heilige behandeln. Aber niemand kann mir verbieten, sie heimlich zu lieben. Niemand! * Während meiner kurzen Anwesenheit im Vaterland hat mich die Presse umlagert. Der Tod Hermanns wurde für die meisten Blätter ein willkommener Sensationsstoff mit fetten Ueberschriften. Einige sahen darin schon den beginnenden Zusammenbruch unserer Ideen und Bestrebungen. Den alten Daverkaus nannten sie einen hirnlosen Phantasten, der unter Vormundschaft zu stellen sei. Der Bankherr hatte nämlich in verschiedenen Großstädten, besonders im Westen, vielbesuchte Beratungsstellen gegrundet, wo Auswanderungslustigen nicht nur in Worten, sondern auch mit der Tat geholfen werden sollte. Jeder gut beleumdete Erwerbslose konnte diese Beratungsstelle in Anspruch nehmen, wurde von ihr kostenlos untersucht und zum Münsterlager geschickt, wo Vertrauensleute die Transporte einteilen. Im Monat September werden noch 150 Familien die Ueberfahrt antreten, im Monat Oktober dagegen schon 500 Familien. Alles Leute, die entweder aus der Landwirtschaft kommen oder gelernte Handwerker sind. Kaufleute können wir vorläufig nicht gebrauchen. denn es gibt bei uns noch nichts zu kaufen und zu verkaufen. Zwischenhändler und Siedler, die nicht produktiv tätig sind, wollen wir nicht. Dagegen muß für Leib und Seele gesorgt werden. Nor vor Weihnachten werden wir einen erfah renen Arzt und einen umsichtigen Pater in unserer Siedlung haben. Der Goldtransport ist ganz heimlich vor sich gegangen. Meine Begleiter wahren tiefstes Schweigen, denn wenn mal bekannt ist, daß wir reiche Goldlager entdeckten, werden wir unse Land gegen Abenteurer aus allen Ländern zu verteidigen haben. Es Vell Huergage, epienen den werden, daß Leute nur des Goldes wegen zu uns kommen. Deshalb wird auf den ratungsstellen nur von der Schwerstarbeit ge sprochen, die alle Siedler drüben erwartet, nicht von der Goldader. Ich habe mit Herrn Daverkaus überlegt und bin zu dem Entschluß gekommen, die Goldader von den Stammleuten der Siedlung ständig bewachen zu lassen. D# andern Siedler werden vorläufig gar nicht in diese Gegend gelassen und sollen die Reichtümer der Ackerfurche ausbeuten, zum Wohle des Gan zen. Das Ausbrechen des Goldes aus dem Gestein und später das Auswaschen des Flußsandes wollen wir nur den ersten, ganz zuverlässigen und verschwiegenen Leuten überlassen.. braven Menschen wissen genau, daß dieses Gold Eiseninsel, am 3. September 1932. Glücklich gelandet. Nur mußten wir reichlich Magnesiumpatronen verschießen, denn es wurde so früh dunkel. Es ist ja auch schon bald Herbst. und die Tage sind kürzer als zu jener glücklichen Zeit, da wir mit Hermann und Thea hier landeten. Thea, Thea, immer wieder Thea! Morgen wollen wir unsere Vorräte ergänzen. Für Thea habe ich einen Korb mit wundervollen deutschen Aepfeln. Von hier aus will ich noch weiteres frisches Obst mitnehmen. Außerdem habe ich eine junge deutsche Eiche mit, die auf das Grab Hermanns gepflanzt wer##en soll. Hoffentlich gedeiht sie in der fremden Erde. * Sanatarem, den 7. September 1932. Es war ein herrlicher Ueberflug. Ich habe auf der Insel Hierro noch Samen aller Art gekauft und in unserer„Hoffnung“ vervackt. Alle Obstarten Südeuropas werden hier sicher gut wachsen und sich zu Prachternten entwickeln. Auf der ganzen Strecke von Europa bis zu der Mündung des Amazonas hatte ich nur gutes Wetter und Schiebewind. Ich habe die sen Wind gesegnet, der mich rascher dem ersehnten Ziel näher brachte, und ihr. Thea.. Unsere„Hoffnung“ habe ich wieder auf die weite Sanddüne gesetzt, am Tapajoz, dort, wo noch die Spuren unserer ernen. glückhaften Landung zu erkennen waren. Auf Schritt und Tritt finde ich Erinnerungen an Hermann und Thea. Und dies alles stimmt mich so traurig, weil es jetzt so ganz anders geworden ist. Wird Thea meine Liebe verstehen? Ich muß vorläufig schweigen, schweigen, schweigen Der liebensmürdige Bischof von Santarem möchte mich noch einige Tage als Gast bei sich behalten. aber ich dränge zum Aufbruch. Bru der Zyrillus hat mir noch viele Ratschläge er teilt über das Verhalten in dieser Zone und über den Umgang mit dem europäischen Saat gut. Er hat große Erfahrungen auf jedem Ge biet und weiß, was dieser Boden hier annimmt und verdorren oder verkümmern läßt. Er vermutet stark, daß jene Indios. die unse ren Freund Hermann ermordeten, zum großen Stamm der Lengua=Indianer gehören Diese Wilden wurden erst vor wenigen Monaten, also Ende 1931, erstmalig von der süd amerikanischen Erpedition des Münchener Naturforschers Professor Dr. Krieg entdeckt und beschrieben. Die Lengua sind übrigens ein weitverbreiteter Stamm im nördlichen Chaco. Der GranChaco ist jene gewaltige Fläche Buschweld und ananne, die, bis heute noch kaum error Gesprochen wurde während der Durchsuchung überhaupt nichts. Mit einem Hammer klopften die Polizisten die Wände ab, und ein anderer fuhr mit einer langen Sonde durch die Ritzen, um festzustellen, ob die hohlen Zwischenwande mit einer Masse gefüllt waren. Die Durchsuchung schien ergebnislos zu verlaufen. Zum Schluß griff ein Polizist noch hinter die Wasserbehälter und triumphierend zog er ein Päckchen heraus. Es enthielt tatsächlich Opium, und zwar war es jenes Päckchen, um das Köbes vor wenigen Minuten noch mit dem Chinesen gefeilscht hatte. Der Eigentümer heulte und winselte wie ein Hund, warf sich auf die Schiffsplanken und jammerte in einem fort, man möge ihm doch seine Freiheit lassen. „Hast du Geld, um dich freizukaufen? herrschte ihn der Beamte an, der das Päckchen gefunden hatte. Der Chinese schüttelte den Kopf. Keinen Pfennig würde er bezahlen, und wenn er dafür zehn Monate brummen mußte. Strafen, die saß man ab, aber Geld gab man nicht dafür her. Das stand im Gesicht des Gefangenen geschrieben. Und keiner der umstehenden Kumpane hatte anders gehandelt. Stumm sahen sie zu, wie der Opiumschmuggler abgeführt wurde. Obwohl sie in diesem Augenblick gegen die Beamten empfanden, blieben sie stumm und brachen nicht etwa in Verwünschungen aus. Köbes und sein Begleiter hatten dieser Szene von fern zugesehen. Köbes lachte, als der Chinese an ihm vorübergeführt wurde „So ein Dummkopf“, sagte er zu seinem Begleiter,„bei uns hätte er ein schönes Stück Geld verdienen können und jetzt hat er seine Freiheit eingebüßt.“ 8 Der Holländer wurde plötzlich ernst.„Seht Euch vor, wenn ihr zu LiHung Tschang geht. Diese Burschen sind nicht geheuer. Hier im Hafen und zwischen den Weißen haben sie keine Courage, aber wenn sie unter sich in Katendrecht sind, dann werden sie geKöbes wehrte lächelnd ab.„Ich verkehre schon jahrelang in Katendrecht bei Lihungtschang, aber bis heute ist mir noch kein Haar getrümmt worden.“ Jonny war ein wenig beleidigt, daß Köbes seine Ermahnungen so in den Wind schlug. ch kenne Katendrecht besser", erwiderte er. Ist schon mancher dert abgemurkst worden, der stärker war als Ihr. Jedenfalls werden uns die Burschen den Streich nicht vergessen, den wir ihnen eben gespielt haben. Sie schlenderten dann noch ein wenig am Ufer entlang und sahen dem Leben und Treiben im Hafen zu, um sich schließlich zu verabhabe leider keine Zeit, heute abend mit Euch nach Karendrecht zu gehen.“ schließlich,„habe dringende Geschäfte, aber nochmals— seht Euch vor.“ Als Jonny gegangen war, sah ihm Köbes noch eine Weise nach. Dieser Hellzu######er d“ ein Allerweltskerl und einer der besten Geschäftsfreunde, er hatte. Von ihm bezog gesamten Schmuggelwaren, die er an der Grenze verkaufte. Jonny war ubrigens ein sehr„reeller“ Kaufmann, der sein Geverstand. Köbes zog die Uhr. Es ging auf die neunzennte Stunde. Ob er im Chinesenviertel zu aß? er überlegte! Dann entschied er sich für ein europäisches Restaurant. Die kunst der Chinamänner sagte iom nicht zu. einem grogen Hotel am Bezeßh=zohe kehrte er ein. Als er das Essen bestellt hatte. nickte er ein. Aber schen bald fuhr er entsetzt em Schlaf. Ein Scuß war gefallen und gelben Menschen stank. Aber als Geschäftsmann mußte man das schon mit in Kauf nehmen, und so steckte sich Köbes auch jedesmal bei einem solchen Besuch eine Pfeise an. Aber noch etwas anderes war ihm erschienen. Er hatte doch einen Schuß fallen hören und die Kugel war ihm dabei in die Stirn gedrungen. Auf das, was zwischen dem Schuß und dem Augenblick lag, da er sich die Pfeise angezundet hatte, konnte er sich nicht mehr besinnen, so sehr er sich auch den Kopf darüber zerbrach. Aber zum Teufel! Den Schuß hatte doch nur der Schreck ausgelöst, der ihm im Schlaf in die Glieder gefahren war, als ihm die Perle auf den Kopf fiel. Unsinn, dachte er, sich darüber aufzuregen. Kobes war mit sich selbst unzufrieden. Als jetzt ein Blumenmädchen an ihn herantrat und ihm frische Tulpen und Rosen anbot, da wurde er dermaßen grob, daß die Kleine entsetzt zurückwich und eilends davonlief. Nachher tat es ihm wieder leid. Was konnte das Kind fur seine Dummheit? Dann tauchte Katendrecht auf, oas Rotterdamer Chinesenviertel. Die Straßen mit den chinesischen Geschäftsläden und Kneipen heimelten eigentlich an, besonders jetzt, da die Lichter aufflammten. Da fielen rote, blaue, grune und gelbe Schimmer auf den Bürgersteig und in den Türen standen behäbige Chinesen, die es sich hier, fern von der Heimat, wohl sein ließen. Sie kamen auch hier auf ihre Kosten als Straßenhändler, Hasenarbeiter und KneipKöbes drang tiefer in das Viertel ein. Er besaß einen guten Orientierungssinn, und wenn er auch den Namen der Straße nicht mehr wußte, in der Li Hung Tschang wohnte, so fand er sich dech zurecht. Die Türen waren mit großen chinesischen Buchstaben bemalt. Endlich stand er vor einem einstöckigen Häuschen, das weit in die Tiefe ging. Eine besonders große bunte Ampel erleuchtete ein Schild mit chinesischen Buchstaben, und darüber stand in englischer Sprache„Tea room". Der Besitzer war ein dicker schwammiger Chinese. Hinter dieser harmlosen Bezeichnung verbarg sich nichts mehr und nichts weniger als eine Opiumhöhle der übelsten Sorte. Die Polizei hatte zwar schon mehriach Haussuchung bei Li Hung Tschang gehalten, aber bisher vergeblich. Der Besitzer dieser Höhle pflegte an allen Straßenecken Späher aufzustellen, die ihn sogleich benachrichtigten, wenn Gefahr nahte. Dann fegten eilfertige Diener die Spuren des Opiumgelages in wenigen Sekunden aus allen Winkeln und Ecken, und die Polizei fand nur ein paar harmlose Schläfe., die ebensogut einen Alkoholrausch haben konnten. Auch in der Tür des Teeraums stand ein Späher, der jeden Besucher mißtrauisch betrachtete, denn bei Li Hung Tschang verkehrten fast nur eingeführte Gaste. Die anderen, die verdächtig oder unbekannt waren, wurden in einem echten Teeraum untergebracht. Als Köbes eintrat, bet sich ihm dasselbe Bild. das er schon so oft gesehen hatte. Der ganze Raum bestand eigentlich nur aus Verschlägen und in jedem Verschlag hockte eine gekrümmte Gestalt, die die Knie angezogen hatte und mit einem ekstatischen Ausdruck im Gesicht an der langen Opiumpfeise sog. Andere wieder lagen bereits in den Armen des süßen Er ihn lag ihm heite ihn getroffen. Mitten in die Stirn. sah schlaftrunken um: alle Gäste schauten an und lachten. Ver ihm auf dem Tisch eine lange Perle des Kronleuchters. die während des Schlafes auf den Kopf gefallen war. Er fühlte nach seiner Stirn und betrachtete sie schließlich im Spiegel. Ein einer roter Fleck bezeichnete die Stelle, an der ihn die Perle getronen hatte. Ehe er sich gent be sinnen konnte, stürmte der Geschätts#unrer des zu ihm herein und bat ihn unter tieren Bücklingen um Entschuldigung; er war untröstlich über das Mißgeschick seines Gastes. Köbes winkte ab. Er war kein Freund von langem Reden und wollte vor allem Aufsehen Aber das Gespräch im Hetel drebte sich nur um diesen Vorfall. und immer wieder schauten sich die Gäste nach ihm um. Schließlich wurden Blicke so unerträglich, daß er den Opiumschlafes, und man sah es ihren Zügen an, daß sie einen berückenden Traum hatten, der sie für Stunden von allem Erdenleid erlöste. Meist waren die Gäste Li Hung Tschangs Chinesen, aber in einem weitläufigen Raum, der sehr schmal und unendlich weit nach hinten durchlief, saßen auch Europäer, die sich diesem wahnwitzigen Genuß hingaben, denn Li Hung Tschangs Kneipe war die einzige Opiumhöhle in Katendrecht. In der Luft lag ein sctwerer, süßlicher Geruch. derselbe. den Ködes soeben noch im Traum auf der Zunge geschmeckt hatte. der Mitte des Raumes saß Li Hung esitz der B# und trug ein ewiges LäDazu hatte er auch allen r Mangel an Kundschaft zu klagen. Sein Teeraum an den Grenzen von Argentinien, Bolivien und Paraguan liegt. Es ist eine ziemlich wasserarme Gegend und daher zur Benedlung durch Europäer nicht geeignet, es sei denn. man bewässert sie künstlich durch Errichtung von Staufeen am Rande der Kordilliere. Der große Stamm der Lenqua ist im Süden schon mit der Kultur in Berührung gekommen und dort dem Trunk ergeben. Die nördlichen Nachbarn der Lengua sind die kriegerischen Chamacoco, wilde, unbarmherzige Burschen, die gleichfalls als Nomaden umherziehen. Es kann sein, daß es auch Chamacoco krieger waren, die ihre vergifteten pierle auf Hermann abbliesen. Jedenfalls mussen wir nun auf der Hut sein, denn die Chamacoco sind im Gegensatz zu den Lengua sehr rachsüchtig und kommen immer wieder zum seigen, hinterlistigen Angriff zurück, bis der Gegner das Feld räumt oder vernichtet ist. Ober hera zum Essen Schuld zu ner, und eeer und bezahlte. Der Appetit war ihm vergangen. Er##oe keine dealeichen, erwiderte ihm er machte abermals eine tiese VerIn Tschang. cheln zur Schau. Grund, denn übe brauchte er nicht au.. war immer gefüllt. In den oberen#en hatte der Wirt eine Art Bar eingerichtet. pier bedienten chinestite Kellnerinnen. Opium worde hier nicht geraucht, aber der Raum war nicht minder verrufen. Li Hung Tschang schmauchte auch seine Pfeise. Der Himmel mochte wissen, wie der Kerl diese Pestluit vertrug. in der er doch fast immer Das schwammige Gesicht sah nicht litt, einer als ob er an einer Krankheit ir ebenso gelb wie der 11 beugung. Köbes steckte die Brieftasche wieder Wenn sie kein Geld, haten Motig. Fortsetzung folgt. ein. n war ihm das sehr Als er rerschwunden war. holte der Ober die Unglücksperle vom Tisch des Galtes und ne machte die Runde im Lokal wie eine Reliqute. Sie bestand aus einfachem geschliffenem Glas, hatte aber ein beträchtliches Gewicht und hätte den Getroffenen erbedlich verletzen können. Köbes strich unterdessen durch die Straßen von Rotterdam und schlug die Richtung nach Katendrecht ein. Unterwegs gingen tom sonderbare Gedanken durch den Sinn. Wie war das nur alles gekemmen? Hatte er nicht getzäumt: Richtig. Jetzt fiel es ihm wieder ein. Da war ihm die Kneive bei Li Hung Tschang erschenen in dem es immer so entsetzlich nach Opium und de: danach aus. Sein Teint wu. Landsleute. Nebenan hantierte ein baumlanger Kerl in der Küche. Der bereitete chinesische Speisen und als Spezialität geräucherten Hund mit Knoblauchsauce. „Na. Tschano“, begrüßte Köbes den Herrn des Hauses.„immer noch munter". Der Chinese behielt sein Lächeln bei und drummte ein paar unverständliche Worte, aber sein Gesicht verzog sich nicht im geringnen. Hast du nech Vorrat?“ fuhr der Schmuggler fort,„ich habe Bedarf, kannst heute Geld verdienen." Der Chinese erhob sich. nickte und sagte plötzlich:„Was bietest du?“ „Hundertzwanzig", erwiderte Köbes und sah dem Wirt scharf ins Gesicht. Jetzt schüttelte der Mann den Kopf, und sein Lät eln wurde zu einer Grimasse.„Zahl' 40 zu. dann kannst du soviel haben, wie du willst. Darunter läßt sich kein Geschäft machen. Fortsetzung folgt. Buddelei am Waidmarkt Hunderte sehen zu Interessantes Schauspiel auf der Strafe Das große herbstliche„Reinemachen“ in den Straßen Kölns, das am Blaubach begonnen hal, wird jetzt auf dem Waidmarkt fortgesetzt. Unser Bild zeigt die lebhafte Anleilnahme der Kölner. Und in ganz kurzer Zeit wird man dasselbe Schauspiel auf dem Heumarkt erleben. Am Schluß der Kölner Herbstmesse Befriedigendes Ergebnis Zum Teil sogar weit besser, als erwartet Schon Voranmeldungen zum Frühjahr Die beiden letzten Tage der eigentlichen Herbstmesse(die Gastwirtsmesse dauert bekanntlich noch bis Ende der Woche), haben die bereits am Sonntag festzustellende Entwicklung zu befriedigenden Geschäftsabschlüssen bestätigt. Am Montag waren Besuch und Geschäft noch ziemlich rege. während den Erwartungen entsprechend der Käuferstrom am lenten Messetag etwas abflaute. Ganz allgemein sind die Aussteller mit den erzielten Geschäftsabschlüssen zufrieden, bei einem erheblichen Teil wurden die Erwartungen sogar weit übertroffen. Das gilt besonders von kleineren Bedarfsartikeln für Haus und Küche. Während gerade hier auf Grund der schlechten Erfahrungen der letzten Messen die Aussteller ziemlich entmutigt waren, ist nunmehr ein bemerkenswerter Stimmungsumschwung festzustellen. Jedenfalls kann das Messeamt die erfreuliche Tatsache buchen, daß von einer Reihe von Firmen Voranmeldungen zur Frühjahrsmesse abgegeben wurden, was seit Jahren nicht mehr der Fall gewesen ist. Besonders charakteristisch für die auf der Kölner Herbstmesse zu verzeichnende Belebung des Kaufwillens ist, daß selbst Ausstellerfirmen. deren Saison ausgesprochen im Frühjahr liegt, diesmal weit bessere Geschäfte als auf der Frühjahrsmesse melden. Die lange Zeit zu beobachtende Reserve der Käufer scheint endlich einer etwas hoffnungsfreudigeren Beurteilung gewichen zu sein. Dafür spricht auch, daß der zahlenmäßige Besuch der Messe besser war als im Vorjahr, und was entscheidend ist, auc die Zahl der Auftragserteiler erheblich zugenommen hat. Für den stärkeren Besuch der Herbst= und auch der Gastwirtsmesse hat die in diesem Jahre erstmalig erreichte Fahrvreisermaßigung der Reichsbahn in starkem Umfan; beigetragen, auch die Arbeit der ehrenamtlichen Vertreter des Messeamts in 76 größeren Städten und Orten Wendeutschlands hat sich in diesem Sinne erfreulich ausgewirkt Ein abschließendes Urteil über das geschäftliche Ergebnis der Ganwirtsmesse ist noch verfrüht doch ist auch hier dereits begrüßenswerterweise veneustellen, daß bis jetzt duechweg die Ausste##enmen mit den getätigten Abschlüssen zufrieden sind. Grasschnitt in der Gastwirt=messe so kurios es klingt, aber es in so: das Gras auf den weiten Rasenbeeten in der Messeionderschau„Gast und Garten“ int bei dem milden Wetter und den treibhausähnlichen Verdältninen in den Messehallen in den lerten Tagen so gewachen, daß es Mittwochnachmittag aeschnitten werden muß Dieser Grasschri#t in den Messeballen dürfte schon desbalb besondere Beachtung finden weil er mit ganz modernen Grasschneidemaschinen durcharfübrt wird und man überdaupt beobachten kann wie ein gutgepflegter Rosen bedandel: werden muß Eine zeitgemäße Aktion die Gefahren der Großstadt Gesetz zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten muß geändert werden Polizeimaßnahmen allein heifen nicht Die Zentralstelle der Kath. Schulorganisation schreibt uns: Um der von Tag zu Tag wachsenden sittlichen Gejährdung unserer Jugend zu steuern, hat sich die Zentralstelle der Kath. Schulorganisation veranlaßt gesehen, an das Reichsinnenministerium und an das preußische Ministerium für Volkswohlfahrt eine Eingabe zu richten, die wir hiermit auch der Oeffentlichkeit unterbreiten möchten. Vor allem die katholischen Eltern seien aufgefordert, auch ihrerseits alles zu tun, um die schweren Gefahren von unserer Großstadtjugend abzuwenden und die Bemühungen der Kath. Schulorganisation zu unterstützen. Die Eingabe lautet: „In den Kreisen der Eltern und Erzieher wird mit großer Besorgnis festgestellt, daß die sittliche Gefährdung unserer Jugend durch sehr unerfreuliche Erscheinungen vor allem in der Großstadtöffentlichkeit von Tag zu Tag anwachst. Die Zentralstelle der Kath. Schulorganisation als die berufene Vertreterin der katholischen Elternschaft möchte daher mit allem Nachdruck das preußische Ministerium für Volkswohlfahrt ersuchen, für möglichst baldige Abhilje der Mißstände zu sorgen. Dazu scheint uns vor allem ein Doppeltes Eine pfündige Sache 60— 60 Pfund machl zusammen nach Adam Kiese 1 Zentner und 20 Pfund, und das wiegen diese beiden Elefanlenzähne, die soeben von einer Kunsidrechslerei in der Krebsgasse Wisch importiert wurden. notwendig zu sein: einmal eine Aenderung des § 16 Zisfer 3 des Gesetzes zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten vom Jahre 1927. Es würde schon viel gewonnen sein, wenn die Worte„in einer Sitte oder Anstand verletzenden oder andere belästigenden Weise“ gestrichen wurden. Damit wurden die Polizeiorgane eine Handhabe erhalten, in allen den Fällen einzuschreiten, in denen in der Oeifentlichkeit zur Unzucht aufgefordert wird. Wie wir leider feststellen müssen, ergeht diese Aufforderung heute sehr häufig auch an Jugendliche und Minderjährige. Eine weitere Gefahrenquelle liegt darin, daß der Vertrieb von empfangnisverhütenden Mitteln in der Oeffentlichkeit immer weiteren Umfang annimmt. Vor allem der Vertrieb solcher Mittel durch an öffentlichen Orten aufgestellte Automaten bedeutet eine besondere Gejährdung auch jugendlicher Perionen. Wir mochten daher das preußische Ministerium für Volkswohlfahrt dringend ersuchen, sofort die notwendigen Maßnahmen zu ergreisen, um der katastrophalen Gefährdung unserer Großstadtjugend zu steuern. Wir sind uns klar darüber, daß durch solche polizeiliche Maßnahmen allein die sittliche Gejährdung unserer Jugend nicht behoben werden kann. Daher hat die Zentralstelle der Kath. Schulorganisation in Verbindung mit der evangelischen Zentrale für seruellen Jugendschutz seit Jahren eine umfassende Arbeit im Dienste der sittlichen Erziehung unserer Jugend geleistet. Sowohl das Reichsinnenministerium als auch das preußische Ministerium für Volkswohlfahrt haben diese Arbeit anerkannt und unterstützt. Ein Ausbau dieser Arbeit, namentlich eine noch stärkere Erfassung der vor der Schulentlassung stehenden Jugendlichen, scheint uns dringend gefordert zu sein. Durch arztliche-Aufklärungsvorträge läßt sich dieses Ziel nicht erreichen. Darin stimmen uns heute Pädagogen und Jugendführer aller Richtungen in weitem Maße zu. Nur wenn es gelingt, die aus der Religion stammenden starken sittlichen Krafte im jungen Menschen zu aktivieren, wird er in der Lage sein, auf die Dauer Widerstand zu leisten. Gewiß muß der junge Mensch auch mit allem Nachdruck auf die Gefahren, die ihm drohen, hingkwiesen werden, aber eine isolierte Warnung außerhalb des Rahmens der religtös=sittlichen Erziehung würden wir für wenig wirksam, ja in vielen Fällen für bedenklich halten. Wir möchten daher das preußische Ministerium für Volkswohlfahrt bitten, alle Bestrebungen, durch solche isolierte ärztliche Vorträge unserer Jugend helfen zu wollen, abzulehnen und unere Jugendschugzarbeit auch in Zukunft zu unterstützen.“ Einbrüche und Diebstähle Gestern wurde auf dem Melatengürtel ein Personenkraftwagen erorochen und zwei Kosser mit Damenhüten gestohlen. Als Täter kommen zwei Pereenen in Frage, von denen einer eeitgenommen werden konnte. Ein Teil der Ware wurde dem Geschädigten zurückgegeben. * Auf dem Hohenzollernring braden Diebe, in ein Damenmodewarengeschäft ein. Was gestohlen wurde, steht noch nia: fest. * In der Nurstraße in Kölr Lindenthal stahl in Einsteigedieb aus einem Schlafimmer einen Anzug, eine Btieitasche mit 110., eine Geldbörse mit 30.— M. Sildergeld, einen Schlusselbund und eine Straßenbahnkarte. Aus dem Rhein gerettt Heute gegen 16 Uhr sprang oderhalb der Hohenzollernbrücke ein Mann in selditmörderiicher Absicht in den Rhein.„In Höhe der Bastei wurde er von dem Fährmann Tb. Ejsertz der Firma Ferdinand Linden in bewußtlosem Zustande geborgen. Nach kurzen Bemühungen kam der Lebensmüde wieder zu sich, und die Firma Ferdinand Linden sorgte für schnelle Ueberführung ins Krankenhaus. Wetter bis morgen ziemlich freundlich Grenzwetterlage, aver ium Teil doch niemlich freundliches Wetter; im ganten nicht destandig und auch nicht wieder niederichlagreies Wetter. Kolner Flugdasen: Marimun 14.4 Sr2) Celsius. Minimum 8,8 Grad Celnus. Niederschlag 0 3mm. Köln„überschwemmt“ Unser Pholograph hat gestern den Heumarkt besucht und dort einen„Ausschnitt“ des herbstlichen Obslsegens auf die Pialle gebanni. Und so ergab sich dieses Büd. " Seite 10 Nr. 261 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 21. September 1932 Kölner Krüppelfürsorge Seit 100 Jahren körperliche und geistige Hilfe Köln, 21. Sept. Die gesetzliche Bestimmung der Krüppelfürsorgestelle ist es, Krüppel oder solche Personen unter 18 Jahren, die der Gefahr der Verkrüppelung ausgesetzt sind, zu beraten. Die Beratungsstelle beantragt die Einleitung der notwendig erscheinenden Maßnahmen. Bereits im Kriege, d. h. bevor die Fürsorge für Gebrechliche von Staais wegen eingerichtet wurde(1921), sorgte das Krüppelheim„Stiftung Dr. Dormagen“ für diese Hilfsbedürftigen, die gefährdet erschienen, wurden ihm jederzeit namentlich durch die Stadtfürsorgerinnen, ferner auch durch Organe der freiwilligen Wohlfahrtspflege zugewiesen. Auf Grund des Fürsorgegesetzes sind zur Meldung von Krüppeln verpflichtet die Krankenpflegepersonen, also Aerzte, Hebammen und Pflegeschwestern, sowie die Schullehrer und=lehrerinnen. In der Regel befaßt sich die Fürsorgestelle nur mit solchen Verwachsenen und Körperbehinderten, die von diesen Mittelspersonen zugeführt werden. Die Fürsorgestelle ist ständig von einem Facharzte für Chirurgie und Orthopädie geleitet. Ihm ist eine Stadtfürsorgerin beigegeben; sie nimmt sich im Auftrage des Wohlfahrtsamtes der wirtschaftlichen und Unterstützungsangelegenheiten an. Die Hauptdienststelle befindet sich im Verwaltungsgebäude Cäcilienstraße. Ihre Lage erleichtert die Mitarbeit anderer benachbarter Untersuchungsstellen wesentlich(Röntgenabteilung des Bürgerhospitals. Fürsorgestelle für Lungenkranke). Zweigstellen der Krüppelfürsorge befinden sich in den Vororten Ehrenfeld, Mülheim und Kalk. Es erscheinen jedes Jahr erstmalig bis zu 600 Perionen, fast nur Kinder bis etwa zum 16. Lebensjahre. Eine kleine Zahl davon wird ohne weitere Raterteilung entlassen, z. B. weil es sich um'eine, angeborene Veränderungen handelt, die einer Behandlung nicht bedürfen und die für das Fortkommen nicht von Bedeutung sind. Viele Kleinkinder, die von englischer Krankheit bedroht oder befallen sind, werden entweder in laufende Betreuung genommen oder geeigneter Behandlung zugeführt; solcher Vorsorge bedürfen im Schulalter auch die an Rückgratverkrümmung, Knochentuberkulose und Lähmung Leidenden. Diese langwierigen oder die Fortbewegung behindernden Erkrankungen bringen öfters größere Schulversäumnisse mit sich. Die Krüppelfürsorge ist aber seit über 100 Jahren bestrebt, das geistige Wohl der Pflegebefohlenen nicht weniger zu pflegen als das körperliche. Auf gute Förderung in einer Anstaltsschule legt sie daher besonderen Wert. Sie ist auch bei gehunfähigen Krüppeln und bei solchen deren Heilbehandlung viele Monate oder selbst Jahre währt, unentbehrlich. Die Kölner Familien zeigen in der Regel gutes Verständnis, wenn für ein gebrechliches Kind Anstaltsaufnahme vorgeschlagen wird und betrachten ein Krüppelheim nicht als traurige Zuflucht für hoffnungslose Kranke. Die Fürsorgestelle bemüht sich. Kölner Kinder in Kölner Anstalten unterzubringen. Heimataufnahme wird auch dann in Erwägung gezogen, wenn Berufsausbildung das Hauptbedürfnis jugendlicher Krüppel ist. Zurzeit erheben sich gegen diese kostspielige Ertüchtigung fürs Erwerbsleben begreiflicherweise Bedenken Im Kriege und bis zum Währungsverfall gab es keine Arbeitslosigkeit bei Gebrechlichen, und in der Zeit der wirtschaftlichen Scheinblüte wurde Unterstützung durch handwerkliche AusbilDie Korzertgesellschaft versendet in diesen Tagen ihre Abonnementseinladung zu den Gürzenichkon erten. In den 10 Konzerten wirken mit: das verstärkte Stadtische Orchester, der GürzenichChor der Conzert=Gesellschaft und als Solisten: Prof. Adolf Busch. Proi. Georg Kulenkampff (Violine): Dr. Edwin Fischer. Poldi Mildner, Josefa Rosanka(Klavier); Adelheid, Armhold, Helene Fahrni, Amalie Merz=Tunner, Mia Neusitzer=Thoenissen. Mia Peltenburg. Joe van Vincent(Sopran); Rosette Anday. Hildegard Heanecke, Maria Schaeben(At): Karl Erd. Helge Roswaenge. Louis van Tulder(Tenor); Fred Drissen. Feler Läffel. Hermann Schey(Baß); Prof. Heinrich Boell(Orgel) An Erstaufführungen im Rahmen der Gürzenichkonzerte werden Werke von Wellesz. Hindemith. Ravel. Jarnach und Toch geboten: die mit allseitigem Beifall ausgenommene Sommeraufführung der„Heiligen Elisabeth“ von J. Haas wird wiederholt. Die Preise sind ganz wesentlich gegen das Vorjahr und zwar bis unter die Vorkriegspreise ermäßigt worden Eine Neuerung ist auch, daß man nicht nur ein Vollavonnement au; alle 10 Konzerte(5 im Gürzenich und 5 in der Großen Halle im Rheinpark) zum Preise von 25 bis 45 Mark sondern auch Tellobonnements zu entsprechend niedrigeren Preisen für 6 Veranstaltungen, nur Konzerte oder nur Generalproben. nehmen kann Der Bachveren Köln versendet soeben sein Programm für den Winter 1932 33. Es finden 13 Konzertabende, alle 14 Tage Freitags, unter der Leitung von Prof. Boell, statt. Neben sehr vielen Aufführungen von Johann Sebastian Buch, darunter, dem Weihnachtsoratorium, der Jehannespassion und mehreren Kantaten, gelangen zur Aufführung: Alte Advents= und Weihnachtsmusik, u. a.„Weihnachtskonzert“ von Boedeker, Geistl. Konzert von Schütz. Pastorale von Vivaldi, Chöre von Vulpius und Sweelinck. Orgelchoräle von Bach. Französische Orgelmusik des 17. und 18 Jahrhunderts (Couperin, Clérambault.'Aquin u..). Messe in=Dur für Soli, Chor und Orchester von W. A. Mozart. Alte Passionsmusik, Chöre und Instrumentalwerke von Orlando di Lasso, Schein, Lechner, Joh. Eccard, Scheidt und die dung im Krüppelheim auch solchen geboten, deren Eignung zunächst durchaus zweifelhaft war. In der jetzigen Notzeit muß darauf gesehen werden, daß das zu erzielende Ergebnis einer Handwerkoder Bürolehre den aufgewandten Mitteln entspricht. Für die Berufsberatung erbittet der leitende Arzt eine Prüfung im staatlichen Berufsamt und erhält so wertvolle Hinweise über die Handfertigkeit und geistige Gewandtheit Schulentlassener. Weniger schwer Verkrüppelte können bisweilen bei freitätigen, von gemeinnützigem Kontoristin niedergeschlagen Dreister Raubüberfall in Köln Köln, 21. Sept. In den Nachmittagstunden am Dienstag wurde auf eine Kontoristin eines Versicherungsbüros auf dem Hohenzollernring ein dreister Raubüberfall durchgeführt. Ein bisher unbekannt gebliebener junger Mann von elegantem Aeußeren betrat das Versicherungsbüro und verlangte Einsicht in eine Reihe von Versicherungsbedingungen. Der Betreffende mußte sich nach der ganzen Sachlage aber bereits vorher schon vergewissert haben, daß außer der Kontoristin niemand im Büro anwesend war. Als das Mädchen ihm die gewünschten Papiere zur Einsicht reichte, schlug der Täter das Mädchen mit einem harten Gegenstand, wahrscheinlich einem Eisenstück, über den Kopf, bis es bewußtlos zusammenbrach. Dann durchwühlte der Näuber olle Behältnisse und entwendete aus einer Kasette einen Barbetrag von rund 340 Mark. Der Ohnmächtigen band der Täter daraufhin die Hände zusammen, um im Augenblick des Auswachens eine Atarmierung zu erschweren. Als die Uebrfallene wieder zu sich kam, versuchte sie zunächst sich ihrer Fesseln zu entledigen und eilte dann mit noch halbverschlungenen Händen ins Treppenhaus und alarmierte einen auf der oberen Etage wohnenden Anwohner, den sie um Hilfe bat. Natürlich war von dem Verbrecher keine Spur mehr zu sehen. Die herbeigerufene Polizei konnte weiter nichts tun, als den Tatbestand festzustellen. Rauschgiftschmuggler in Köln festgenommen Köln, 21. Sept. Dem Dezernat für Rauschgiftschmuggel der Kölner Kriminalpolizei gelang gestern nachmittag ein guter Fang. Von einem Unbekannten waren die Beamten in kenntni gesetzt worden, daß zwei Herren sich in Köln aufhalten würden, um einen großen Posten Rauschgifte abzusetzen. Der Kriminalpolizei gelang es aufgrund dieser Angaben, die beiden Verdächtigen, einem Kölner und einem Auswärtigen, in dem Augenblick zu verhaften, als sie über den Verkauf von Rauschgiften verhandelten. „Historia von der Auferstehung Jesu Christi“ für Solostimmen, Chor, Instrumente(Gamben) und Orgel von Heinrich Schütz. Die großen Chorwerke werden vom Chor des Bach=Vereins ausgeführt. Die Aufführungen finden sämtlich in der Kartäuserkirche statt; sie beginnen pünktlich um 8 Uhr. Die Mitglieder haben zu allen Veranstaltungen freien Zutritt; als Ausweis dient die Mitgliedskarte 1932.(Jahresbeitrag für Mitglieder 10.—., für Förderer mindestens 25.—.). Wolkenstürmer Schauburg In einer Sonderveranstaltung führte die Schauburg den zur Aufführung im nächsten Pogramm vorgesehenen Metro=Goldwin=MaverFilm„Wolkenstürmer" geladenen Gästen vor. die bei dieser Gelegenheit auch die persönliche Bekanntschaft der deutschen Fliegerin Marga von Etzdorf machten, die in kurzen Einleitungsworten ein Bekenntnis zu diesem Fliegerfilm ablegte. der nicht nur prachtvolle Flugaufnahmen zeige, sondern auch ein Ehrenlied auf echte Fliegerkameradschaft sei Der inhaltliche Verlauf erinnert an das englische Kriegsstück„Rivalen". Zwei Fliegerkameraden, die sich teils im Ernst, teils im Scherz häufig in die Haare geraten. kommen gemeinsam in schwerste Lebensgefahr und hier bewährt sich die tron allem echte Kameradschaftlichkeit Das Menschliche des Bildstreifens ist eingeschlossen in hochinteressante Bilder vom Leben der Mili tärflieger; man sieht Luftkämpfe, Staffel= und Geschwaderflüge, Manöver auf einem Flugzeuamutterschiff, Fliegerangriffe auf Luftschiffe. Bombenwürfe von verheerendster Wirkung. tollkühne Fliegerei in allen Phasen. Die schaupielerische Leistung der Hauptdarsteller Wallace Beern und Clark Gable ist sehr erfreulich und von freundlichster Wirkung. Auch George Hills Regie verdient Anerkennung. Die Sensation des Bildstreifens sind aber die Fliegeraufnahmen; man fragt sich. wie sind solche Aufnahmen überhaupt möglich. Diese Loopings dieses fast haltlose Trudeln, diese steilen Stureflüge sind atembeklemmend. Doch fliegen die Maschinen dann wieder ganz sicher, ja majestätisch und in militärischer Denken erfullten Handwerksmeistern in die Lehre gegeben werden; diesen bewilligen die Behörden unter Umständen eine bare Unterstützung. Manche Knaben oder Mädchen werden von der Fürsorgestelle bis zu dem Zeitpunkt betreut, in dem sie ihre Angelegenheiten selbst in die Hand nehmen können, d. h. bis zum 18. bis 20. Lebensjahr. Erfreulicherweise kann gesagt werden, daß Eltern, deren Kinder vom Krüppeltum ernstlich bedroht sind, fast immer Einladungen zu Wiedervorstellung und Besprechung Folge leisten. Derartiger Nachuntersuchungen nimmt die Beratungsstelle jährlich rund 1500 vor. Die Krüppelfürsorgestelle hat in der Ausstellung„Das Kind" im vergangenen Jahre anschauliche Darstellungen gegeben von ihrer Tätigkeit, dem Krüppeltum Kölns und dem, was für davon Betroffene gelan werden muß, damit sie mit den ihnen verbliebenen Kräften ersprießlich für sich selbst und für die Allgemeinheit wirken können. An Rauschgiften wurden beschlagnahmt, Heroin, Pantopon, Eukodal, Dicodit, Morphium und Kokain. Bis zum Augenblick konnte der Wert der beschlagnahmten Gifte noch nicht festgestellt werden. Die Kriminalpolizei bezeichnete jedoch den Fang als außerordentlich umfangreich. Ob die Waren geschmuggelt oder gestohlen sind, bedarf noch der Aufklärung. Preußisch=Süddeutsche Klassenlotterie Die große Haupt= und Schlußziehung der 39.(265.) Lotterie ist am 12. September beendet worden. Neben den zur Ausspielung gekommenen vielen hohen und mittleren Gewinnen haben auch die 100 Schlußprämien zu je 3000 RM. bei den Spielern Freude hervorgerufen. Die nächste 40.(266.) Lotterie bringt den gleich günstigen Gewinnplan und ebenfalls wieder 100 Schlußprämien zu je 3000 RM. Die Ziehung der 1. Klasse findet am 21. und 22. Oktover statt. Für die bisherigen Spieler werden die gehabten Lose bis zum 27. September aufbewahrt. Es wird empfohlen, bis zu diesem Tage die neuen Lose bei dem zuständigen Lotterieeinnehmer abzufordern oder ihm jedenfalls mitzuteilen, daß die Lose weiter gespielt werden, wenn auch deren Bezahlung erst später vor Beginn der Ziehung erfolgt. Jung=Zentrum Windthorstbund Köln=Mitte Ortsverband der Kölner Windthorstbünde Donnerstaa, 22. September, 20.15 Uhr, im vorderen Saale des Kath. Vereinshauses, Zülpicher Straße 34,.. BBundesabend. Es läuft der Film „Christus in der Großstadt“. (Bilder vom Essener Kathelikentag) — mit Beiprogramm— mit Vortrag und unter Leitung von Bundesbruder Anton Firsching. Auch die Mitglieder der übrigen Kölner Bünde sind zu diesem Bundesabend recht herzlich und dringend eingeladen. Besichtigung des„Do X“ Die Firma Ferdinand Linden. hat zur Besichtigung des„Do X“ eine besonders günstige Fahrgelegenheit geschaf'en. An dem Liegeplatz von„Do X“ sind zwei Brücken angelegt, und ab Hängebrücke und DombrückeTrankgasse und ab Mülheim fährt alle 20 Minuten je ein Schiff nach dort. Ordnung. Und noch eins: Kriegshetzern und unentwegt Rüstungsbegeisterten sollte man diese Bombenmanöver einmal im Bilde zeigen. Dann würden sie vielleicht einmal eine Ahnung bekommen, wie elend es unseren Städten und unseren Frauen und Kindern im Ernstfalle ergehen würde. St. Die Mar=und=Moritz=Bühne gastiert im Afa=palast Mit drei Autos fährt die Max=und=MoritzBühne durch die Weltgeschichte und nährt sich vom Ueberfluß des Wilhelm Buschschen Witzes und seines Welterfolges. Sie gastierte in Berlin, Wien, den Haag, Budapest, und— wie sie angibt— in über tausend andern Städten. Nun ist sie wieder einmal in Köln und sammelt frohe Kinder und lachlustige Erwachsene nachmittaus im Ufa=Palast der wesentliche Inhalt ihres Spieles beschränkt sich auf die Streiche bei Witwe Volte, Schneider Böck. Lehrer Lämpel. Onkel Fritz und dem Müllermeister. Ein Spaßzmacher dient zur weiteren Unterhaltung. Allgemein ist das Spiel sehr geräuschvoll, aber die anspruchslosen kleinen Zuschauer haben ihre helle Freude am unvergänglichen Wilhelm Busch, an den tollen Figuren. an den lauten Späßen, kurz an allem — höchstens einmal etwas weniger an der schrecklichen“, Pfeifenexplosion. Wie angedeutet: das Hauptverdienst am Erfolg kommt Wilhelm Busch zu. Die Herrin von Atlantis Freitag. 23. September bringt der UfaPalast die westdeutsche Uraufführung des ..=Pabst=Filmes der Nero„Die Herrin des Atlantis“ mit Brigitte Helm, Heinz A. Klingenberg(vom Schauspielhaus Köln), Gustav Dießl. Matthias Wiemann. Wladimar Sokoloff. der berühmten Pariser Schauspielerin Florelle und der interessanten Zigeunerin Tela Tschai. Nicht nur die Besetzung dieses Filmes ist außergewöhnlich, auch seine Handlung ist von höchster Eigenart. Schöne Menschen und phantastische Landschaften. aufgenommen in Teilen der Sahara, die vorher kaum eines Weißen Fuß betreten hat, führen in eine Märchenwelt von erhabener Größe und Schönheit.— Eine Sonderaufnahme zeigt die Ankunft des„Do X“ in Köln. Vom Schulfunk Inzwischen hat der Schulfunk sich seinen wohlverdienten Platz im Unterrichtsbetriebe aller Arten von Schulen erobert. Nach anfangs tastenden, später auf wissenschaftlichen Forschungen beruhenden Versuchen hat sich heute die Erkenntnis durchgesetzt, daß der Schulfunk als Vermittler von Kenntnissen wie auch als Erziehungsfaktor wertvolle Dienste zu leisten imstande ist. In der Lehrerschaft ist überall das ernste Streben erkennbar, dem Schulfunk nicht nur überall Eingang zu verschaffen, sondern auch die Darbietungen selbst in einer den Bedürfnissen der verschiedenen Schularten gemäßen Form auszugestalten und unterrichtlich wie erzieherisch ihrer Bedeutung entsprechend zu verwerten. Wenn die Schulen im Bereiche des Westdeutschen Rundfunks auf diesem Gebiete führend und anregend sich betätigen, so verdanken sie dies in erster Linie der hiesigen Regierung, Abt. Kirchen= und Schulwesen, und der Forschungs= und Aufklärungsarbeit der unter der Leitung von Stadtschulrat Dr. Hawel stehenden„Arbeitsgemeinschaft für Rundfunkpädagogik". Diese ministeriell anerkannte Vereinigung hatte bereits im Januar dieses Jahres eine aufklärende Versammlung abgehalten. Die Regierung Köln lud für Mittwoch, den 14. September 1932, zu einer amtlichen Konferenz ein, auf der über die bisherigen Erfahrungen der praktischen Gestaltung des Empfangs und der Auswertung der Schulfunksendungen verhandelt werden sollte. Der Einladung waren in das Realgymnasium Deutz etwa 150 Lehrer und Lehrerinnen nicht nur der Volks= und Mittelschulen, sondern als willkommene Gäste auch die Lehrenden der weiterführenden Schularten, der Berufs= und Fachschulen sowie der höheren Schulen gefolgt. Dasselbe große Interesse zeigten alle am Schulfunk irgendwie beteiligten Behörden, die Vertreter zu der Veranstaltung entsandt hatten. Regierungsdirektor Finger eröffnete die Konferenz namens der Regierung mit einer Begrüßung der Anwesenden. Er kennzeichnete die greße allgemeine Bedeutung des Rundfunks und seine besonderen Aufgaben für die Schule. Er sprach den Schulräten und der Lehrerschaft besonders der Arbeitsgemeinschaft für Rundfunkpädagogik für ihre bisher geleisteten Arbeiten Dank und Anerkennung aus. Sodann übertrug er Oberregierungsrat Müller die Leitung der Tagung. Es würde zu weit führen, alle Erfahrungen und Vorschläge zu erörtern, die von den Rednern vorgetragen wurden. An dieser Stelle kann nur so viel gesagt werden, daß die bisherigen Erfahrungen eine Uebersicht ermöglichen, und daß die Vorschläge von den in Betracht kommenden Stellen sorgfältig gevrüft werden. Alle Konferenzteilnehmer erhalten eine Zusammenstellung der vorgetragenen Anregungen zur weiteren Bearbeitung in ihren Schulen übersandt. So soll auf breitester Basis im Schulfunk praktische Aufbauarbeit geleistet werden und über deren Ergebnis späterhin reger Gedankenaustausch gepflegt werden. Zum Schlusse machte Studienrat Brüls— Technische Schulfunkhilfe— die Anwesenden mit den neuesten Empfangsgeräten bekannt. Man wählt die Modekönigin Man kann grundsätzlich über die Wahl einer Modekönigin denken, wie man will,— erfreulich ist die Friedlichkeit solcher Wahl, welche in diesen Tagen im vollbesetzten Café Germania vor sich geht. Darum sollte sie durch nichts gefährdet werden, auch nicht dadurch, daß die in ihrer Vornehmheit sympathische Ansagerin von einem Kleide bedeutungsvoll erklärt: es sei aus den alten Landesfarben kombiniert. Bitte, bleiben wir ganz friedlich. Es ist so viel netter und paßt viel besser zu einer Stätte, die allen Aufmunterung und Erholung bieten will, nicht nur dem kleinen Braunhemdträger, der zur Freude älterer Damen auch anwesend ist. Die Anwärterinnen auf„königliche“. Würde haben es nicht leicht. Es sind so viele Frauen anwesend, und man weiß, sie sind kritisch untereinander. Zum Glück leiten die Modelle, die in einer Modenschau vor der Königinnenwahl gezeigt werden, ihre Aufmerksamkeit ab und zu ein wenig von den Trägerinnen ab. Aber schon werden Sympathien und Abneigungen spürbar und sichtbar. Draußen vor den Fenstern beteiligen sich selbst die Zaungäste lebhaft. Als nach Mänteln, Vormittags= und Nachmitlagskleidern das Abendkleid für Haus und Gesellschaft in neuen Farben und Formen seinen Glanz entfaltet, weiß man: Nun kommt der große Augenblick, und er kommt und bringt eine Ueberraschung. Nicht nur die vorher ausgetretenen Mannequins konkurrieren um die ausgesetzten Preise. Eine Reihe neuer Anwärterinnen erscheint, die auf eigenes Risiko den Laufsteg ersteigt. Man ist ein wenig verblüfft, man stutzt, man beginnt zu grübeln. Kann die Eitelkeit einer Frau soviel größer sein, als ihre Fähigkeit zur Selbstkritik. oder ist es Not, die Frauen in das Licht des Scheinwerfers schickt, obschon sie wissen müßten, daß sie an dieser Stätte nicht konkurrenzfähig sind? Das Publikum hat längst seine Lieblinge. Es ermuntert sie durch lebhaftes Klatschen. Es beginnt die Stimmzettel auszufüllen. Aber was ist das mit der sonst lobenswerten Kapelle? Ist der Herr Kapellmeister mit Nr. 7 der Mannequins verschwistert, verschwägert, befreundet?„Hohe“ Instanzen gewinnen meist, wenn sie es verstehen, sich der Neutralität zu befleißigen. Inzwischen gibt's fast ein bißchen Wahlfieber. Fremde Merschen verständigen sich von Tisch zu Tisch, wem sie den Preis zuerkennen wollen. Mitleidige verschenken kleine Gesten der Sympathie an aussichtslose Kandidatinnen. Damen mit Monokel schauen fachmännisch drein. Man diskutiert, weiß aber schnell, was man will. Man beweist seinen Dutzendgeschmack. aber immerhin— man erwärmt sich im allgemeinen mehr für ruhig und schlicht auftretende Anwärterinnen, als für die sehr selbstbewußten. Tusch. Schluß. Die Preise verteilt man Donnerstag abend. Mittwoch, 21. September 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 261 Seite 13 ee ee * Existenz General-Vertreter als dortiger Bezirksleit, gesucht, hoher Verdienst, Ort und Beruf gl. (kostenlose Anleitung). Kahmann& Müller ∆ Hilden Rhld.148 Kreisund OrtsVertreter für alte, solide Bausparkasse gesucht. Weitgehendste Unterstützung. Gute Ver. dienstmöglichkeiten. Ang. u. L C 597 a. d. Geschäftsstelle ds. Bl. Junger Korrespondent firm im ganzen Zeitungsdienst, Führer. schein 1, sucht Stellung auf Redaktion einer Zeitung Rheinlands od. Westfalens. evtl. Vertretung auswärtigen Blattes zu übernehmen. Off. u. T P 1058 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Aelteres katholisches Mädchen das schon gedient hat, keine Arbeit scheut, in allen Hausarbeiten erfahren ist, auch Gartenarbeit, sucht passende Stelle. Off. u. L 2073 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Propere Frau mit guten Zeugn, sucht Stelle zum Büroputzen sowie Hausarbeit. Köln-Nippes, Nievenheimer Str. 41, I. Junges williges Mädel vom Lande, 16 Jahre alt, sucht Stellung für alle Hausarbeit. Georg Hetzer Bäckerei,.-Klettenberg. Gottesweg. Teilhaber(in) still, mit M. 1000 gesucht. 40% bei monatlicher Auszahlg. (Mündelsicher). Off. u. L 2086 a. d. 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Reinartz Wilhelm Dechert Josefheinz Dechert, Enkel Hubert Reinartz, Bruder Goris Pot und die übrigen Anverwandten Köln-Mülheim. Dünnwalder Straße 11, München, Aachen, Porz, den 20. September 1932. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, heute mittag gegen 12 Uhr unsere herzensgute Mutter, Schwiegermutter, Großmutter. Schwester, Schwägerin u. Tante, die wohlachtbare Frau Wwe. Karl Föhrenbach Henriefte geb. Schofte nach langem Siechtum, wohlvorbereitet durch den häufigen Empfang der Heilsmittel der röm.-kath. Kirche, im Alter von 76 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen, Um stille Teilnahme und ein frommes Gebet für die liebe Verstorbene bitten im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Cläre Bongard geb. Föhrenbach Karl Föhrenbach Schulrat Dr. h. c. Bongard Anne Föhrenbach geb. Winkler 4 Enkelkinder und 2 Schwestern. Köln. Von-Werth-Str. 15, Saarbrücken,.-Elberfeld. Iserlohn, Düsseldorf, den 20. September 1932. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Freitag, den 23. September 1932, vormittags 8¾ Uhr, in der Liebfrauenkirche. Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, nachmittags 3 Uhr, vom Sterbehause aus zum Friedhof Frankfurter Straße, KölnHöhenberg. Die feterl. Exequien werden gehalten am Samstag, den 24. Septbr. 1932, morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Gereon.— Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, nachmittags 2½ Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofes Melaten aus. Sollte semand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so hitten wr, dieses ais solche zu betrachten. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, gestern nacht 2 Uhr unseren lieben Bruder. Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Hermann Wirtz nach längerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, wiederholt gestärkt durch den Empfang der heiligen Sterbesakramente, im Alter von fast 81 Jahren, zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten: die trauernden Hinterbliebenen. Köln. Niederichstraße 34, Godesberg, den 21. September 1932. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Freitag, den 23. September, 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Kunibert. Die Beerdigung ist am selben Tage, nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Nordfriedhofes aus. Sollte jemand aus Verschen eine besondere Einladung nicht er halten haben, so bitten wir, dieses als solche zu betrachten. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschluß gefallen, heute nacht unseren herrensguten Vater, Bruder, Großvater, Schwi gervater, Schwager und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Lorenz Endrich nach kurzer, mit Geduld ertragener Krankheit, wohlvorbereitet und gestärkt durch den ötteren Empfang der hl. Sterbesakramente der röm-kath. Kirche, im Alter von 75 Jahren zu sich zu nehmen. Um stille Teilnahme btten im Namen der trauernden Hinterblicbenen: Willy Endrich lenchen Heckmann geb. Endrich Annchen Endrich Nickl Heckmann 5 Enkelkinder und die übrigen Anverwandten. Köln-Bayenthal. Wielandstraße 2, Zellingen, Hanzu, Köln, den 19. September 1932. Donnerstag 22. Sept. Freitag 23. Sept. Samstag 24. Sept. abends10.45 Nachtvorstellungen wie sie bisher noch nicht geboten worden sind. Der einzigartige UFA-Film über das Geheimnis des Ewig Weiblichen „Rundum die Liebe“ Der Flm der unerhörten Starbesetzung Lilian Harvey Willy Pritsch Brigute gelm Hans Albers Lil Dagover Conrad Veidt Camilla Horn Harry dalm Henny Porten Emil Jannings Elisabetn Bergner Gustav Pröhlich u. 20 erste Stars zeigen bezaubernd, wie man erobert, liebt und glücklich wird. Ermäßigte Preise: Alle Parkettplätze 60 Pfg. Jugendliche haben keinen Zutritt Schauburg Mittwoch, 21. September 1932 Heute: Opernhaus 20 Uhr: Im weißen Rössl. Schauspielhaus 20 Uhr: Der Kaufmann von Venedig. Donnerstag, den 22. September 1932 Opernhaus (Telephon: 21 08 21): Im weißen Rössl Mus. Ltg.: Meinhard von Zallinger. Josepha: Schultz-Nästlberger, Leopold: Schipper, Gieserke: Korth, Pikkolo: Hein, Ottilie: Hittorff. Dr. Siedler: Steland, Dr. Hinzelmann: Kämmel. Sülzheimer: Salomon, Klärchen. Erdmann, Bürgermeister: Horn. Kaiser: Dell. Anfang 20. Ende gegen 23½ Uhr. Mietreibe IVb. Schauspielhaus (Telephon: 22 60 48): (Deutsches Theater am Rhein) Der Kaufmann von Venedig. Mus. Ltg.: Kurt Heinemann. Doge: Aßmann. Prinz von Marokko: Everth, Prinz von Arragon: Krahmer, Antonio: Manz, Bassanio: Poelzig. Solanio: Lehman, Salarino: Parsen, Graziano: Wittgen. Lorenzo: Klingenberg, Shylock: Richter, Tubal: Umminger, Lanzelot: Deltgen, Gobbo: Wehle, Salerio:-Lunckt, Porzia: Hoeßrich. Nerissa: Jürgens, Jessica: Westermann. Anfang 20. Ende gegen 22¾ Uhr. Mietreibe IVa. Freitag, den 23. September 1932 Opernhaus 20 Uhr: Im weißen Rössl. Schauspielhaus 20 Uhr: Wetter für morgen veränderlich. T ang.Schule Hnn Fernr 218157 Breite Straße 110, I. Anlängerkurse Sonntags nachmittags sowie Wochenabends beginnen Anfang u. Mitte Oktober, Einzelunterricht jederzeit. Gefl. Anmeldungen baldigst erbeten. Bitte ausschneiden! 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Zur zahlreichen Beteiligung lader ein:’räses und Vorstand Die feterlichen Excquien werden am Freistag, den 23.Sept., 8½ Uhr, in der Pfarrkirche St. Marien, Köln Nippes, gehalten. Die Beerdigung findet am gleichen Taue, um 15½ Uhr, von der Leichenhalle des Nordfriedhofes aus statt. Marianische Kongregation für verheiratete Herren. Brill. Uhr. Zahngold, Silber, Besterke kauft Kämmergasse 27 Wanzen owie jedes Ungeziese: vernicht unt Garantie koln, Clemensstr. 27 Telephon 218251 In der Frühe des letzten Sonntags starb unser langjähriges, liebes Mitglied Herr Ober-Post-Inspektor i. R. Wilhelm Istas Kongreganist seit dem 21. Juni 1863. hat er unsererhimmlischen Patronin die Treue unentwegt bewahrt. Ehre seinem Andenken mit der Bitte um das Gehetagedenken und tunlichste Beteiligung am BegräbniDonnerstag, 22. Sept. 1932, nachmittags 4½ Uhr, von der Leichenhalle des Nordfriedhofes, Merheim (inkerb.) aus. Der Vorstand. 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September 1932. vorm. 11 Uhr. soll in Justizgebäude. Reichenspergerplatz 1. Zimmer 77. das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln. Lohrbergstraße Hofraum. Flur 55 Nr. 2189/11. Größe:.89 Ar und Flur 55 Nr. 2190/11. Gröbe:.94 Ar. Eigentümer: Eilmund Lentzen Maurermeister in Köln-Klettenberg, Siebengebirgsallee 122. Köln, den 15. September 1932. Amtsgericht. Abtl. 88 Am 29. September 1932. 10 Uhr. soll im Justizgebäude. Reichenspergerplatz 1. Zimmer 77. der Hälfteanteil des nachbezeichneten Grundstücks versteigert werden: Köln. Berrenrather Straße 155 a Wohn- und Geschaftshaus mit Anhau und Hofraum; b) Fettsiederaum. Größe:.53 Ar. Nutzungswert 3874 M. Köln, den 15. September 1932. Amtsgericht. Abt. 39 Am 28. September 1932. vorm. 10.30 Uhr. sollen im Justizgebäude. Reichenspergerplatz 1. Zimmer Nr. 77, die nachbezeichneten Grundstücke versteigert werden: 1. Köln. Redwitzstraße 3 Wohnhaus mit Hofraum. Größe: .92 Ar Nutzungswert: 1350.- M. 2. Köln, Redwitzstraße 5 a Wohnhaus mit Hofraum; b) Kuhstall: c) Wagenschuppen: d Holzlagerschuppen. Größe:.14 Ar. Nutzungswert: 2230 M. Mark. Köln, den 14. September 1932. Amtsgericht. Abt. 88 EEE Es werden öttentlich meisthietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Am Freitag, den 23. September 1932, vormittags 11 Uhr, sollen im Pfandlokale Rolandstraße 105 versteigert werden: Grammophonschrank, Büfetts. Kredenzen. Ausstellschränke, Eichen-Schlafzimmer. Schreibtische, Tische und Stühle, Teppich, Klavier, Bücherschränke 2 Radiogeräte mit Lautsprecher, drei kleine Kaffeetische mit Marmorplatten, 9 Stühle, 2 Ladentheken, Eisschrank, Schnellwaage, Schreibmaschine(Kappel), 1 Fuder Moselwein. Trittenheimer (Laurensberg) und anderes mehr. Fröhlich, Obergerichtsvollzieher in Köln. Am Freitag, den 23. September 1932, um 14 Uhr, sollen in Köln-Worringen versteigert werden: 1 Küchenschrank, 2 Tische, 4 Rohrstühle. 1 elektr. Luftventilator, 1 Nähmaschine, 1 Zimmerofen, 1 Sehreibmaschine(Orga), 1 Sofa, 1 Tisch, ein Kinderfahrrad, 1 Stehpult, 1 Eckschrank, 1 Glasschrank, 1 Schreibtisch. 2 Stühle, 1 Bank, 1 Tisch, 1 elektr. Heizkörper, 7 Pullover, 1 Herrenfahrrad(Opel). Treffpunkt der Käufer um 13.45 Uhr am Polizeirevier. Rick. Obergerichtsvollzieher In Köln. Am Freitag, den 23. September 1932, vormittags 12.30 Uhr. sollen im Plandlokale Rolandstraße 105 versteigert werden: Speisezimmer, Herrenzimmer, Klaviere. Bücherschränke. Schreibtische, Schreibmaschinen. Klubsessel. Uhren. Waschtische, Garberde. Radioanlagen, Eisschränke, Eismaschinen, Personenund Lieferwagen. Billard, 7 Kisnn Vasenolpuder, verschiedene Schränke, Tische und Stühle und anderes mehr. Scheller, Obergerichtsvollzieher in Köln. Am Freitag, den 23. September 1932, mittags 12 Uhr. sollen im Pfandlokale Köln, Rolandstriße 105, versteigert werden: Buro-, Haus- u. Kuchenmobiliare aller Art. 1 Gasofen. Ragiogeräte, Schrribmarchinen, Teppiche, antike Mobiliarien, 1 Geld-chrank, 1 Flügel. 1 Kaffeemaschine, Was-hkommude, 1 Registrierkasse. Klaviere und anderes mehr. Wilde. Obergerichtsvollz eher in Köln. Inserieren bringt Gewinn! *5 Mittwoch. 21. September 1. Lotal=Anzeiger Nr. 261 Seite 11 Heute morgen 11 bis 12 Uhr, Stunde des Erlebnisses Im Do X von Düsseldorf nach Köln Mit kleinen Amwegen über Bonn und Hangelar— Notizen unseres Redaktionsmitgliedes an Bord des Flusschfffes Schulfrei zur Feier von Hindenburgs Geburtstag Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der mit der Wahrnehmung der Geschäfte des preußischen Ministers für Wissenschaft. Kunst und Volksbildung beauftragte Staatssekretär Dr. Lammers an die Provinzialschulkollegien und die Regierungen folgenden Erlaß herausgegeben: „Zur Feier des 85. Geburtstages des Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg bestimme ich, daß am 1. Oktober oder, soweit dieser Tag in die Ferien fällt, am letzten Schultage der Unterricht ausfällt.“ .30 Uhr. Bohnhofsvorplatz in Düsseldorf. „Wie kommt man am schnellsten zur Oberkasseler Brücke?" Da steht es. Linie 16! 5 Minuten warten, dann taucht das richtige Schild auf. .45 Uhr. Auf der Oberkasseler Brücke.„Wo liegt das Flugschiff, links oder rechts?“ Von Menschenmassen ist noch nichts zu sehen. Der Schaffner klärt mit mildem Lächeln auf.— „Entschuldigen Sie vielmals, wir sind aus Köln!“ .30 Uhr. Bahnhofsvorplatz in Düsseldorf. sich zunächst an den 12 Propellern, die hoch oben auf den Tragflächen sitzen. Trotz seiner Größe schaukelt das gewaltige Schiff leicht im Winde. Die Sonne hat einen blitzenden Spiegel gefunden, und so wird Tatsache, was bisher für uns nur eine lyrische Formel war: ein silberner Vogel. Der Kollege neben mir meint zwar, er hätte sich das alles noch größer vorgestellt, aber man darf ihm das nicht übel nehmen, denn er ist der Pressechef der Stadt Köln. 10 Uhr. An der polizeilichen Absperrung. „Wir sind Passagiere.“ Der dicke Wachtmeister läßt uns wider Erwarten ohne weiteres durch; er meint bloß:„Das wird sich unten zeigen!“ Wir passieren die Landebrücke, kommen bis auf zehn Meter an das Boot heran, dann gebietet ein junger Halbgott im Flugdreß halt. Aber wir dürfen doch stehen bleiben und— staunen. Auf dem Schiff geschäftiges Treiben, die Motoren werden ausprobiert, mal braust der eine los, mal der andere, es ist ein Höllenlärm. Die Menschen ringsum hinter der Absperrung rufen, lachen und photographieren. 10.25 Uhr. Der Zahlmeister erscheint:„Darf ich die Herrschaften bitten, bis an die Absperrung dort obri zurückzugehen.“ Na, das kann gut werden, wir sind doch Passagiere. Aber da gibt es keine Widerrede, wenn Flieger kommandieren. Das Publikum grinst, wir wandern zurück, bis hinter den Wachtmeister. 10.30 Uhr. Ein Tisch ward aufgestellt. Und plötzlich haben sich mindestens 30 Mitpassagiere versammelt, die alle den Tisch umdrängen, um den erforderlichen Flugschein zu kriegen. Ein jeder flüstert dem Zahlmeister ein Zauberwort ins Ohr, wieso und weshalv gerade er mitfliegen darf. Und dann muß man zweimal unterschreiben und auf Schadenersatzansprüche verzichten, und dann geht es zum zweiten Male durch die Absperrung, diesmal wahrhaft mit geschwellter Brust. 10.35 Uhr. Auf dem Ponton des Bootes steht der Kommandant, Kapitän Christiansen, scharf geschnittenes Gesicht mit sarkastisch herabgezogenen Mundwinkeln, so daß man zunächst nicht weiß, ob er eigentlich ständig lächelt. Er drückt einem jeden herzlich die Hand. Dann links schwenkt, Köpfe weg und durch eine schmale Tür hinein in das Wunderland. Zuerst noch ein Raum, in dem die Technik haust, dann aber beginnt der Salon. Man schaut einen unendlich langen Gang hinunter. Links und rechts bequeme Fauteuils, so a la Rheingold, aber die Räumlichkeiten sind noch bequemer. Hier und da ist der Gang durch eine Tür abgeschlossen, An den Fenstern fehlt das=Zug=Brett nicht. 10.45 Uhr. Wir haben uns kaum umgesehen und kaum die Menschenmassen draußen an der Absperrung tariert(so etwa 3000), da werden auch schon mit kurzen Kommandorufen die Haltetaue gelost, der Krach der Motore verstärkt sich, und wir gondeln munter wie auf einem Dampfschiff in den Strom hinaus. Der Steward überreicht einem jeden einen Wattebausch, aha. man weiß schon, für die Ohren, wenn's losgeht. 10.50 Uhr. Mitten auf dem Strom. Was ist das? Tatsächlich alles Menschen auf der Düsseldorfer Seite, soweit das Ufer geht und das Auge reicht. Das Schiff fährt stromauf, dreht und— der Lärm der Motoren beherrscht plötzlich den Raum, das Tempo wird zum Rasen, wir schießen auf die Brücke zu, hindurch, schauen wie gebannt auf das Wasser, schwimmen noch und schwimmen schon nicht mehr. In der nächsten Sekunde liegt der Rhein 50 Meter unter uns. 11 Uhr. Ueber Düsseldorf! Zunächst rheinabwärts, dann Trehung über dem Rhein. Silbern glitzert das Stromband auf der Landschaft, mitten darin ein großer Schleppzug. Wie sehr der Strom sich hier„in Falten“ legt! Man weiß nicht, wo ist Osten, wo ist Westen. Dann treuz und auer über die Stadt Unter uns Häusermeer, Friedhöft, Bahngeleise, dann plötzlich Siedlungsmilieu und dazwischen immer und immer wieder Menschen. Besonders spaßig die Scharen am offenen Ufer. Der Kollege Pressechef bemerkt sehr richtig:„Da sieht man, wie sehr der Mensch ein Stäubchen ist, schreiben Sie das!“ Ich danke bestens für die Unterstützung. 11.03 Uhr. Noch immer Düsseldorf unter uns, da das Planetarium, dann wieder die Oberkasseler Brücke. Das Beot sackt ein wenig ab; jedesmal, wenn es höher geht, weiß man, daß efort ein Rutsch sich anschließt. Aber dann ist die Stadt plötzlich verschwunden 11.05 Uhr. Ackerbreiten unter uns. Das Land gleicht einem Teppich, und der Herbst hat ein Bestes getan. Abwechslung der Motive zu schaffen. Zwei Pferdegespanne stehen reglos still. Die Ernte ruht, weil der Do X komlnt. 11.07„Uhr Da schreit einer neben mir: „5ons:„Tatsächlich, und auf den Türmen der Amwallung sitzen bunte Flecke, Menschen, die winken. Sofort hinterher kommt Dormagen in Sicht mit dem Werk von.=.Farben. Und ganz hinten am Horizont, so, als Ueber S ob er plötzlich gewachsen ware. winkt schon der Kölner Dom. Dann geht es sehr schnell. Müllverwertung, ein Schorn tein qualmt, Merheimer Rennbahn, Niehler Sied lungen, Agneskirche, das Hochhaus mit sehr viel Menschen auf dem Dache. Und der Schatten unseres Bottes huscht über die Häuser weg. Er hat Mühe, beizubleiben, so scheint es. 11.10 Uhr. Köln im Flugbild, das ist immer wieder von neuem ein Erlebnis. Der Dom und der Strem und die Brücken, etwas Schöneres muß man schon suchen. Wir brausen über die Südbrücke hinweg, über den Deutzer Hafen, das Kalterfeld, die Mülheimer Brücke, wieder das Hochhaus, dann dicht am Dom vorbei, und dann ist Köln vorüber. Unter uns vergnügen sich zwei Taubenschwärme. 11.25 Uhr. Wesseling mit der doppelt getürmten Kirche. Verbei! Eine Kuh wird plötzlich scheu und galoppiert ab, das arme Tier. 11.27 Uhr. Bonn in Sicht. Der Zahlmeister rust:„Waren Sie schon oben?“ Wir folgen ihm, klettern nacheinander, eine Aluminiumleiter hinan und— stehen gewissermaßen im„Obergeschoß“. Hier wird der Blick umfassend, verliert sich ins Unendliche. Zwei Leute sitzen am Steuer, merkwürdigen Rädern, in denen ein Stück fehlt. Der Kapitän steht dazwischen und gibt dem, der gerade steuert, Anordnungen. Ich sehe, daß wir auf das Siebengebirge losfahren. Hinter mir ein Gewirr technischer Apparate, das Hirn des Flugriesen. Ein Mann beobachtet das Spiel der Tabellen und Nadeln. Ich blicke rechts, ich blicke links, in die Tragflächen hinein. Da hausen die Motore und— was ist das— links und rechts hocken zwei Maschinisten zur standigen Beobachtung, kein sehr bequemer Platz. 11.30 Uhr. Wir haben gedreht. Unter uns die Sieg, die sich weithin verfolgen läßt. 11.40 Uhr. Poll, die Südbrücke, Deutz, St. Heribert, der Pressaturm Auch er hat Menschen auf dem Dache. Plötzlich entdecken wir, daß auch die Ufer von Menschen um aumt sind. Und von oben her stellen wir schon fest, daß Köln noch besser auf dem Posten ist als Düsseldorf. 11.46 Uhr. Wir schießen von Sülz, Klettenberg und Zollstock herüber auf die Hohenzollernbrücke zu, weg über die Dächer, tiefer und tiefer, da ist der Rhein. Ich will mich noch eben setzen, um das Aufschlagen auf das Wasser sitzend zu erleben, da gibt es schon einen Ratsch, ich sitze onne mein Zutun. Wasser schäumt draußen auf, der„Do X“ ist in Ursula Köln. Die Messe fegt vorbei, der Haagturm, das Tempo verlangsamt sich, wir drehen. Und plötzlich haben wir Kontakt mit den Menschen auf dem linken Ufer. Prachtvoll aufgebaut stehen die Massen das Ufer hinan. Ein Regisseur hätte das nicht besser machen können. Und je näher wir wieder der Bastei kommen, desto mehr schwillt das an. Es ist ein Winken hinüber und herüber. Wir tun unser Bestes, der Begeisterung gerecht zu werden, allen voran, wie sich das gehört, der Pressechef der Stadt Köln. Dann schießen auch die Paddel= und Motorboote heran, aber sie haben Last, beizubleiben. Köln winkt mit Tüchern und Mänteln, Köln knipst, daß es beinahe bis zu uns herüberschallt. Stolz fahren wir Parade, von einem Boot der Strompolizei eskortiert. Aus dem Chorumgang von St. Kunibert winkt es ebenfalls, dann unter die Hohenzollernbrücke Hilfe, das Schiff wird gleich kippen. Es hat eine schwere Schlagseite. 12.03 Uhr. Hängebrücke, Drehung, die Motore brüllen von neuem. Und ein Passagier neben mir sagt zu einem zweiten:„das haben sie in Düsseldorf nicht gemacht, dieses Hin= und Herfahren!". Ja, mein lieber Herr. hier sind wir auch in Köln. An der Deutzer Seite gehts wieder hinab, die Paddel= und Motorbötchen nehmen immer noch mehr zu. Ein ganz Kecker trägt sogar einen Zylinder zum Schwimmanzug. 12.10 Uhr. Mülheimer Brücke in Sicht. Da ist der Floßhafen, schrecklich viel Menschen und Polizei, tausend helfende Hände. Aber der Rhein läßt das Boot noch nicht los. Es ist zu wenig Wasser da. Ein großes Manövrieren beginnt. Man hantiert mit Seilen, Boote zerren den Flugriesen hin und her. Plötzlich ein großes Geschrei da draußen. Ein Photograph ist in dem Matsch gefallen. 12.45 Uhr. Endlich hat sich das Flugboot der Landebrücke genähert. Ich stürze als erster hinaus und die Treppen hinan. Ein Königreich für eine Droschke! Da ist sie ja! Hinein und ab! Ich falle aufatmend zurnn, als ich entdeckte. daß die Straßenbahnen Schilder tragen mit der Aufschrift:„„zum 5o II. K. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Heinz Stephan; für den Anzeigenteil: J. Stotz: Verlag und Druck: Kölner Görreshaus A. C. Alle in Köln. Handelsnachrichten KOELNER WERTPAPIERBOERSE Deutsche Anlagepapiere ch Kom.-0 -Gold-Kom.-Oblig S. 4 5. 6 „„„ 8. Hestd. Bodentr.-Golo Plandor S..14 ::. 5 *„s 11.12 "„ S. 20.22 „„§ 24. 26 "„ S. 25 " Aouid.-Pl. S. 18 Industrie-Aktien 21. 9. 64.5 G 64,5 G 12.0 71.750 12.0 G 72,0 G 72.0 G 71.750 Versicherunga-Aktien 20 9. 175,0 G 420,0 C 50,0 M 187.0 G 20 9. Am Einheitsmarkt war die Tendenz weiter schwach. I. G. Farbenindustrie wurden mit 98 Prozent bezahlt. Von Pfandbriefen waren Rbeinboden=Pfandbriefe gehalten, Westboden=Pfandbriefe etwas fester. Kolner Schatzanweisungen wesentlich schwächer. Gegen der Börse horte man für Farbenindustrie Rheinstahl 65, Mannesmann 54—54½. Hoesch bis 36, Rhein.=Braunkohle 175 3/4, Deutsche Erdol 75½—76 Prozent. Die Börse schloß ruhig. Berliner Deulsenmarkt. Borlin 21. 9. 0 B 20 9. B. Aires(1 Peso) apan(1 le ngland(1*) New York(1 8) Rio de laneiro /1 Milrens Volland 4100 Ciulden) Belgien 100 Belga anzia(100 Lulden) talen 100 Lire) inemark 100 Kronen) Frankreich 100 Fr Prag 100 Kronen) Schweiz(100 Fr.) Spanien(°° Peso) Schweden** Kronen) Wien(100 Schilling) ERZE, METALLE. Berliner Metalle lelektrolyt-Kupter Alumnium-99. B. Salz- ind Drahtbarr. 991. Reinmiekel 96Antmon-Regulus Feinsilber für ka) 29 9. .30 6 6 -39 8 25—11.50 19. 9. 56.75 60 16 -39.00 25—11 50 Kölner Getrelde-, Futtermittel- und Warenbörse Weizen, rheinisch neuer7s.7ik; „— Roggen, cheinisch. neuer 70-71 kg " nordd. 73-74 kg. „ a u s l a n d t s c h e r Hafer, hiesiger, neuer alter Futtergerste. auslandische Wintergerste, inländische, neu ommergerste. inlandische. Mais, grober Mais, kleiner Wei enmehl, inländisch Rheinisches Weizenbackermeh mir Auslandswe##er Roggen nenl. 10% inlandisch mit##slandsrogg Roggenschrot, enlan tiecher mi Auslandsrogge: Weizenkleie 1) Roggenkleie# Biertrebei 1) Leinkuchenmehl 38% Erdinulikucben en 50%). * So lschrof extfahlert 460 1) Rapskucher Palkernkuchen, osc. 21%. rockenschmitzel. ose Zuckerschnitrel, lose Rohmelasse Wiesenheu. nländ. lose, neu nland., genret## Klechen nland. ose, neu „" geprent. auslandisches RKoggenstroh, geprer neu: Veirenstroh gepte neu laterstroh, georett neu".... .00-3. 75 .20—1 .60-.00 „30-.50 30.10 .20-.30 00-3 75 20-.80 60-.00 30-.50 .20-.30 0) Brutto mit Sack, 9 ab thein. Star on Fur 100 kg Frachtlage Koln. Bei rnhiger Stimmung bröckelten die Preise allgemein etwas ab. Das Geschaft selbst bliso auchin mäßigen Grenzen. * W a g e n g e s t e l l u n g d e r R e i c h s b a h n a m 2 0 S e p tember 1932. Rubrbezirk: gestellt 16.028, gefeblt 0: Nachener Koblenbezirk: gestellt Nb.. gefeblt 0; Rhein Braunkohlenbezirk: gestellt 3285, gefehlt 0. * GARTENBAU. Klein aber schmuckvoll Steine im Garten Aufteilung„ Steingärten7 Bewachsung7 Wasserablauf Die Gestaltung des Gartens hat in den letzten 20 Jahren eine starke Aenderung erfahren. Ist doch heute die einfache und wirkungsvolle Aufteilung eines Geländes, mag es noch so klein sein, ausschlaggebend. Man findet selten bei Neubauten große Gärten, aber gerade da heißt es, die Fläche so zu gestalten, daß sie ruhig und doch anziehend für das Auge eines jeden wirkt. Dieses erreichte man durch Niveau=Unterschiede im Gelände. Man brachte Steine hinein, und in kürzester Zeit fand ein Steingarten Anklang unter den Gartenliebhabern. Hier seien die gebräuchlichsten erwähnt. Da ist die Grauwecke. eine feste Gesteinsmasse aus dem Gebirge, beheimatet in unserer Nähe, der Eifel und dem Sauerland, auf der anderen Seite der Kalkstein, dessen Kalkgehalt bei der Verwitterung den Pflanzen zum Nährstoff dient. Ihm folgt der Ruhr=Sandstein, eine im Ruhrgebiet befindliche Gesteinsart. Auch er läßt sich gut bearbeiten, besonders gut spalten. Zuletzt sei der Findling nicht vergessen. Ihn findet man in fast allen Sandgruben. Wegen seines billigen Anschaffungsreises und günstigen Transports wird er am äufigsten verarbeitet. Zu beachten ist, daß der Aufbau in einfacher und natürlicher Weise geschieht, um jede gewollte Romantik und gekünstelte Mannigfaltigkeit zu vermeiden. Geschmacklos ist es, Gebirge oder Bergketten im kleinen Garten darzustellen. Verwendet man bei einer Anlage zu kleine Steine, so wirkt diese unruhig. Auch ist die Gefahr des Nachrutschens der einzelnen Steine vorhanden, vor allem in Trockenmauern, wenn diese dazu noch steil gebaut sind. Ein großer Stein wirkt besser als zehn kleinere. Doch soll hiermit nicht gesagt sein, daß große Steine einen solitären Platz finden sollen. Es darf nie vergessen werden, daß Steine nicht um ihrer selbstwillen im Garten verarbeitet werden, sondern sie sollen bestimmten Pflanzen den biologisch=physiologisch richtigen Standort geben. In der Natur wird jeder schon beobachtet haben, daß die Steine wenig zur Schau kommen, da sie meistens mit Moos oder Wurzeln überwuchert sind. Man sieht sie kaum, man ahnt sie nur. Der Stein steht in der Natur mit den Pflanzen in engster Gemeinschaft und dieses Bild soll in Steingärten deutlich zum Licht kommen. Bei einer Gesteinsanlage spielt die Bewachsung eine große Rolle, daher hat sie so zu erfolgen, daß die Pflanzen nachher genügend Boden und Feuchtigkeit erhalten. Zu oft sieht man Kopfsteinmauern mit Zement ausgefügt. Hier hat man dann Löcher für Pflanzen frei gelassen, aber vergessen, der Pflanze den unbedingt nötigen Wasserablauf zu lassen. Die Erde wird in solchen Löchern schnell sauer; die Pflanze stirbt ab. Es muß vorher überlegt werden, welche Pflanzenarten man anpflanzen will, damit jede Art ihren bestimmten Pflanzort, d. h. nötige Licht= und Wasserzufuhr bekommt. Zum Hinterfüllen der Steine benutzt man am besten gleich die für die hinkommenden Pflanzen nötige Erdmischung. Zu empfehlen ist eine kleine Zugabe von Kalk und Torf, natürlich Kalk nur für kalkliebende Pflanzen. Komposterde dürfte wohl in kleineren Mengen überall angebracht sein. Zum Schluß muß man unbedingt das Wasser erwähnen. Bietet doch gerade so ein Wasseroder Laufbecken in der Gestaltung die reizvollsten Motive, und gibt dem ganzen Bild die Vervollständigung, die Architektur. Steine in Verbindung mit Wasser sind von jeher ein Kapitel für sich gewesen. Josef Börgens, Rheydt. Der Kampf mit dem Rost Von Dipl.=Ing. Hüper. Der Kampf mit dem Rost ist so alt wie das Eisen. Obwohl die Menschen seit Jahrhunderten an dem Problem des Eisenschutzes arbeiten, ist es doch selbst heute der hochentwickelten Technik noch nicht gelungen, es restlos zu lösen. Freilich, wir haben den rostfreien Stahl, der es gestattet, heute die verschiedensten Geräte und Werkzeuge ohne jeglichen äußeren Schutz zu benutzen, und die Kosten für Pflege und Wartung dieser Geräte sind gleich Null. Aber der nichtrostende Stahl enthält neben dem Eisengehalt noch einen ganz erheblichen Prozentsatz von Nickel und anderen hochwertigen Metallen und ist teuer. In neuerer Zeit allerdings taucht wieder eine andere Art einer Eisenlegierung. der sogenannte „gelupferte Stahl“— auch„Patina=Stahl“ genannt— auf, und wenn man feststellt, daß der Preis dieses Stahles gegenüber den normalen, handelsüblichen Qualitäten nur ganz unerheblich höher ist, so könnte man sich von seiner Verwendung für die Zukunft sehr viel versprechen Jetzt aber bleibt es immerhin notwendig, daß man die üblichen Mittel des Oberflächenschutzes anwendet. Alle Oberflächenschutzmittel haben ja die Aufgabe, den Zutritt des Luftjauerstoffes und vor allen Dingen der Feuchtigkeit von dem Eisen abzuhalten und so die Rostbildung zu verhindern. Voraussetzung ist, daß vor Auftragen des Anstriches eine tadellose Säuberung der Oberfläche vorgenommen wird. Bei neuen Maschinen dürfte dies keine Schwierigkeiten verursachen. Erheblich unangenehmer ist es aber, wenn man Maschinen schon seit längerer Zeit im Betriebe hat und wenn an einzelnen Stellen. an denen der Anstrich gelitten hat, der Rost auftritt. Man müßte in diesem Falle schon mit einer Stahlbürste oder einem Schaber oder Spachtel den Rost gründlich abkratzen und dann mit dem Neuanstrich beginnen.— Alles dies ist sehr einfach, wenn es sich um große und glatte Maschinenteile handelt. Sehr viel schwieriger wird es schon bei komplizierteren Maschinenstücken. Die Arbeit ist so umständlich, daß sie meistens ganz unterlassen wird, und die Folge davon ist natürlich ein immer stärkeres Umsichgreifen der Rostbildung, da der Rost unter dem Anstrich seine Zerstörungsarbeit fortsetzt. Weniger umständlich und billiger— wenn auch nicht so dauerhaft— ist ein vorübergehender Rostschutz, zum Beispiel von Bodenbearbeitungsgeräten durch Anstrich mit Kaltmuch; gleiche— wenn nicht bessere— Resultate erzielt man auch durch Anstrich mit einer Zementmilch. Es dürfte immer angebracht sein, dieses beispielsweise bei den Pilugscharen, Vorschälern und sonstigen Bodenbeawbeitungswerkzeugen vorzunehmen, bevor an sie im Winter abstellt. Es hierbei durchaus nicht erforderlich— besonders wenn man Zementmilch benutzt—, etwa schon anhaftende geringe Rostmengen sauber zu entfernen. Das Verfahren wird also besonders einfach und billig. Nun sind es aber nicht nur die Bodenbearbeitungswerkzeuge, die eines Schutzes bedürfen, sondern auch gerade bei den komptizierteren Mähmaschinen, Drillmaschinen, Düngerstreuern und dergleichen ist eine sachgemäße Pflege erforderlich. Man kann hier natürlich keine Abhilfe durch die erwähnten Mittel schaffen. Im allgemeinen hilft#nan sich hier so, daß man die blanken Teile oder solche, an denen der Anstrich gelitten hat, mit Fett oder Oel einreibt. Wenn dies Verfahren auch durchaus einwandfrei ist, so erfordert es doch außerordentlich viel Arbeitszeit. Alle Pflegearbeiten, die umständlich sind. werden meistens unterlassen, und es hat aus diesem Grunde wenig Zweck. sie immer wieder zu empfehlen. Ein sehr einfaches Verfahren wird von der Deulakraft in Königswusterhausen seit längerer Zeit zur Pflege des umfangreichen, für die Ausbiidung der Schüler zur Verfügung stehenden Maschinenparkes angewandt— Die Maschinen werden zunächst entweder trocken gereinigt oder abgewaschen. Das Abwaschen macht man am besten im Freien bei sonnigem oder luftigem Wetter. In diesem Falle muß man die Maschinen nach dem Waschen natürlich erst gut abtrocknen lassen, dann werden sie mit eineem dünnen Oel— beispielsweise Gasöl, wie es als Treivöl für Glühkopfund Dieselmotoren Verwendung findet— eingespritzt. Als Spritze wird eine Insektenspritze, die für wenige Pfennige zu beschaffen ist, benutzt Nachdem die Reinigung vorgenommen wurde, ist das Einölen einer Drill=. Hack= oder Mähmaschine in kürzester Zeit erledigt. Will man die Sache ganz besonders gut machen, so kann man statt des Oels auch Leinölfirnis nehmen, der sich hauchdünn auf alle Teile legt und den Vorteil hat, daß er sehr schnell trocken wird und ein Schmieren nicht in dem Maße auftritt, wie bei der Verwendung von Mineralöl. Der Verbrauch an Oel ist derart gering, daß die Kosten kaum eine Rolle spielen. Diese Art der Maschinenpflege hat nicht nur den Vorteil, daß sie sich außerordentlich leicht, billig und bequem durchführen läßt, sondern sie wirkt obendrein noch besser und gründlicher. Die fein vernebelten Oelteilchen dringen in alle kleinen Fugen und Poren ein, so daß gerade an den weniger zugänglichen Teilen, die vom Rost immer besonders stark angegriffen werden, ein guter Schutz gewährleistet ist. Einrichtung von Obstdielen as. Wir kennen Tanzdielen, Weindielen, neuerdings auch Eisdielen. Was aber sollen Obstdielen? Ganz einfach zu beantworten: ein Erfrischungsraum für Obst, Obsterzeugnisse, nötigenfalls mit Milchausschank und Fruchteisverkauf verbunden. — In Dänemark gibt es sogenannte„Erdbeerkeller“, das sind Obstrestaurants, in welchen die je nach der Jahreszeit vorhandenen Beerenobstfrüchte, Pfirsiche, Trauben usw. portionsweise verkauft werden. Auf den Tischen steht Streuzucker, und es wird auch Sahne und Schlagsahne gereicht. Auch alle Arten natürlicher Obstsäfte und ausgezeichnete Obstkonserven zum sofortigen Verzehr an Ort und Stelle sind zu mäßigen Portionspreisen zu kaufen. Diese Fruchtkeller sind bis zu später Abendstunde geöffnet und erfreuen sich eines großen Zuspruchs von Frauen und Männern aus allen Kreisen. Was in Dänemark möglich ist, sollte sich auch bei uns wohl mit Erfolg einführen lassen. Jedenfalls ist es Tatsache, daß wir in Deutschland zu dem regelmäßigen, gesundheitlich so wichtigen Obstgenuß erst noch erzogen werden müssen; in Frankreich zum Beispiel ist es selbstverständlich, daß auch im einfachsten Haushalt nach Tisch eine Frucht gereicht wird. Für festliche Anlässe werden sogar besonders große Schaufrüchte zum Tafelschmuck ausgeliehen. Hierfür ist die besonders herrlich gefärbte Birnensorte„Belle angevine“ besonder beliebt, da sie wohl prächtige Augenweide darstellt, aber wegen ihres wohlbekannten rübenartigen Geschmackes vor dem Verzehrtwerden sicher ist. Wir haben leider zu wenig Gelegenheit, hygienisch einwandfreies Obst an Ort und Stelle zu genießen, denn in den Verkaufsläden ist dies nicht üblich, und auf dem Markt ist es nicht ratsam, das allen Einwirkungen des Straßenstaubes und Insektenschwärmen ausgesetzte Obst zu verzehren. Verkaufsstellen für gereinigtes Obst in mundgerechten Portionen findet man aber eigentlich nur auf Bahnhöfen. Der Zimmergarten Nun füllt sich allmählich das Zimmer wieder, die Rückwanderung aus Garten und Kästen und von den Balkonen beginnt. Schon in der ersten Hälfte des Monats denke man an die empfindlicheren, die in Töpfen ausgepflanzt waren, wenn auch das Wetter noch schön ist. Hierbei müssen die Töpfe sauber gewaschen, Algen und Mose entfernt und die Pilanzen gereinigt werden. Ein mäßiger Rückschnitt wird sich bei zu groß oder in der Form unschön gewordenen nicht umgehen lassen. Härtere können noch so lange im Freien bleiben, als es das Wetter gestattet, sie müssen aber geschützte Plätze erhalten, denn anhaltender kalter Regen und die Witterungsbildungen der Tag= und Nachtgleichen könnten ihnen schaden; gegen Frühfröste sind die nötigen Vorkehrungen zu treffen. Die ins Freiland gepflanzten Gewächse sind verhältnismäßig zeitig unter Einhaltung der bekannten Regeln in Töpfe zu setzen und noch einige Zeit im Freien zu lassen, da sie so die unausbleiblichen Störungen am besten überwinden. Pflanzen, die jetzt ihrer Ruhezeit entgegengehen, was man daran erkennt, daß sie im Wachstum nachlassen und ihre Blätter vergilben oder abfallen, sollen nur noch mäßig gegossen werden, damit sie einziehen können; sie durch Gießen und Düngen zu weiterem Trieb zwingen zu wollen, hat keinen Zweck, es wäre gegen das Naturgesetz. Ziemlich trocken müssen auch die Kamelien gehalten werden, sobald die Knospen angesetzt haben. Zum Ankauf von Blattpflanzen und Winterblühern ist jetzt die geeignete Zeit, denn sie sind billig, da die Gärtnereien über große Vorräte verfügen und gera, oft schon aus Platzmangel, damit räumen. Ende des Monats kann auch mit den Vorbereitungen zum Treiben begonnen werden, vor allem sind die Blumenzwiebeln schon früher zu kaufen oder zu besten Stücke Liebhaber gefunden haben. kos. praktische Winke Rosensorten, die starkwüchsig sind, müssen lang angeschnitten werden, d. h. man beläßt dem Triebe ½ bis 1 Meter seiner Länge. Es kommen so aus fast jedem der vorhandenen Augen Kurztriebe heraus, die sehr bald in Knospen enden. Die Starkwüchsigkeit ist eine Eigenart der betreffenden Sorte. Als Erkennungsmerkmal für den anzuwendenden Schnitt gelte folgende Regel: Bringt eine Sorte nach dem üblichen starken Frühjahrsschnitt mehr Langschoße als Blütentriebe, so eignet sie sich nicht für den kurzen Schnitt, und der lange Schnitt ist anzuwenden. Zwei hellfarbige Silberkaninchen dürfen nie miteinander gepaart werden, da sonst die Jungen zu licht(mehlig) ausfallen; auch zwei dunkle soll man nicht paaren, sondern immer ein helles mit einem dunklen oder mittelschattierten. Nur so erhält man die schönsten Färbungen. kos. Das Anfassen der Kaninchen an den Ohren ist ganz falsch. Es ist geradezu Hohn, wenn behauptet wird, die Hängeohren der Widderkaninchen hätten ihre Entstehungsursache im Tragen an den Ohren, weil die Ohrmuskeln infolgedessen ausgezogen und schlapp geworden seien. Zum Großzüchten der Ohren bedient man sich ganz anderer Mittel. Die bei Laien leider ziemlich eingewurzelte Gewohnheit des Anfassens und Tragens an den Ohren ist eine arge und ganz unnötige Tierquälerei, denn es ist selbstverständlich, daß ein Kaninchen von 4 bis 5 Kilogramm Gewicht großen Schmerz empfinden muß, wenn man es bei den Ohren hechzieht. Um diese Grausamkeit zu vermeiden, fasse man das Kaninchen, wenn es hochgezogen werden soll, hinter den Schultern an der Haut, setze es aber, wenn man es eine längere Strecke tragen muß, auf den Arm und halte es am Balg fest. Wer weiß Rat? I..: In meinem Kleingarten befinden sich in den Blättern des Spinats zahlreiche Maden, wodurch das Gemüse ungenießbar wird. Dasselbe Uebel ist im Frühjahr bei Melde, und Mangold aufgetreten. Auf welche Weise ist Abhilfe zu schaffen? Obstbau und Baumzucht Obstbaumpflege auch im Sommer as. Dem Landwirt und Obstzüchter wächst im Sommer die Arbeit über den Kopf, und er spart sich daher die hauptsächlichste Arbeit in der Baumpflege für die Wintermonate auf Hierdurch hat sich die Theorie herausgebildet, daß man Obstbäume nur im Winter ausputzen darf. Diese Theorie ist aver salsch, denn gerade im Spätsommer verheilen alle großen Wunden recht schnell. Bei Formobstbäumen spielt der Sommerschnitt eine wichtige Rolle, und namentlich das Steinobst sollte nach Aberntung möglichst gleich geschnitten werden. Recht gut kenntlich sind im Sommer die dürren Zweige und Aeste. Erst jetzt wird es deurlich sichwar, wie sehr die Obstpflanzungen im Winter gelitten haben. Häufig ist der anfängliche Austrieb wieder ins Stocken gekommen, und statt des grünen Levenstriebes bekommen die Bäume dürres Holz. Natürlich greift diese Holzdürre immer mehr um sich je länger man die dürren Aeste am Baum beläßt. Es gilt also sofortiges scharfes Ausputzen bis ins gesunde Holz und sorgfättige Behandlung der größeren Astwunden, die vor dem Schutz durch Baumwachs, Teer usw., mit einem scharfen Resser, namentlich an den Rändern, glattzuschneiden sind. Etwa vorhandene Frostrisse. Frostplatten usw. sind sachgemäß zu behandeln, und namentlich die Ungezieferkolonien müssen gründlich beseitigt werden. Der beste Lebenswecker für den Baum ist aber das Wasser. Man hebe im Umkreis der Kronentraufe einen kleinen Graben aus oder mache mit dem Pfahleisen einige tiefe Löcher und führe so oft wie möglich Wasser zu; auch kleine Regenrinnen leitet man, namentlich in abfallendem Gelände oder an Straßen, der Baumscheibe zu; so wird man sich noch manchen Baum erhalten können. Wo aber das Zerstörungswerk des Frostes ganze Arbeit getan hat, da hüft es nur, den dürren Stamm herauszunehmen und den Boden für eine Neupflanzung im Herbst vorzubereiten. Hierbei ist möglichst zu vermeiden, daß man den neuen Baum wieder genau auf dieselbe Stelle setzt, und wo dies aus irgendwelchem Grunde doch geschehen muß. sollte man den Boden an der betreffenden Stelle entweder vollkommen erneuern oder zumindest verbessern und eine andere Obstgattung daraufsetzen die sich durch ein anderes verzweigtes Wurzelsystem andere Nahrungsquellen erschließt. Sehr wichtig ist es, beizeiten die Auswahl der vorgesehenen Obstforten zu treffen Hierzu bietet die Besichtigung von Baumschulen Gelegenheit oder auch die Durchsicht der Preisverzeichnisse reeller Baumschulerbetriebe. Auch bei Gartenbauund Obstausstellungen kann man sich orientieren und rechtzeitig seine Bestellungen für die Herbstlieferung vormerken lassen.