Unsere Aufnahme, die uns aus Italien zugeht, ist die einzige, die sofort nach der Landung der Piccard=Gondel gemacht wurde. Es war nur ein Photograph anwesend, und als der große Photographenschub kam, war die Gondel bereits abmontiert und auf Lastwagen verpackt. Das Bild ist besonders interessant, weil es zeigt, wie sehr die beiden Gelehrten Piccard und Cosyns von der Fahrt erschöpft waren. Sie legten sich sofort, als sie aus der Gondel geklettert waren, nieder und konnten erst nach einiger Zeit wieder aufstehen. Der Temperaturunterschied war zu gewaltig. Das Bild zeigt links neben dem Mannloch=Deckel Piccards Assistenten Dr. Cosyns. Vor ihm liegt, mit dem Rücken dem Beschauer zugewendet, Pros. Piccard mit schwarzer Hose und weißem Hemd bekleidet. Das Bild beweist weiterhin, daß schon unmittelbar nach der Landung eine ganze Menge Leute sich eingefunden hatten.— Das Bild daneben zeig., wie schnell Desenzano, das kleine Städtchen unweit der Landungsstelle Piccards, sich auf die Stratosphärenflieger eingestellt hat. Man hat sogar Orientierungstafeln angebracht, damit den Neugierigen der Weg zum Hotel der Stratosphärenflieger nicht zu schwer werde. Montag, 22. August 1932 35 Matrosen sind ident iftziert worden „Riobe“=Opfer geborgen Eine ergriffene Menschenmenge sah den Arbeiten zu Kiel, 21. Aug. Drahtm. Wenn in den lehzten Tagen schon eine ergriffene Menge von der Landungsbrücke aus den Bergungsarbeiten an der„Niobe“ still und in sich gekehrt zugesehen hatte, so war es am heutigen Sonntag eine unübersehbare Menschenfülle, die Zeuge des erschütternden Schauspiels war, als sich die„Niobe“ immer mehr aus dem Wasser hob. um schließlich gleich einem seeküchtigen Schiff wieder auf der Wasseroberfläche zu liegen. Ohne Ruhepause haben die Bergungsdampfer die Nacht zum Sonntag über gearbeitet. Taucher waren in die Räume des Schulschiffs vorgedrungen, und am Samstagvormittag bereits konnte der erste Tote geborgen werden. Die Hebungsarbeiten gingen aber nicht, wie man geglaubt hatte, schnell voran, da in verschiedenen Räumen des Schiffes lecke Stellen festgestellt wurden. Als diese abgedichtet waren, hob sich jedoch das Schiff von selbst immer mehr. Während der Nachtarbeit hatte man die Ursache des langsamen Vorwärteschreitens der Arbeiten nicht festgestellt. Es wurden enorme Mengen Wasser aus dem Schiff herausgepumpt, aber die„Niobe“ kam nicht höher und blieb auf der Schlagseite liegen. Als gegen 6 Uhr morgens der Seekadetten-Unterrichtsraum abgesucht und die Undichte festgestellt und behoben war, tauchte das Wrack schnell auf. Gegen 9 Uhr morgens verlor die„Niobe“ an Schhigseite. Um.30 Uhr wurden die Hebetrossen, die bisher die„Niobe“ hielten, abgenommen, so, daß der Schiffskörper jetzt nach Leerpumpen verschiedener Abteilungen durch seinen eigenen Auftrieb schwimmfähig wurde. Die Tragebalken der zu beiden Seiten der„Niobe“ liegenden Bergungsdampfer wurden abgehoben. Bald ruhte das Schiff auf eigenem Kiel, und es konnte mit der traurigsten Arbeit begonnen werden, der Bergung der seit der furchtbaren Katastrophe im Innern des Schiffes ruhenden Toten. Einer der ersten Matrosen, die man fand, war ein Westfale, der Signalgefreite Rothe aus Gevelsberg. Je weiter man in die Räume vordrang, umso grauenhafter wurde die schwere Arbeit des Rettungspersonals. In stundenlanger aufopfernder Arbeit wurden insgesamt 35 Matrosen geborgen. Von rheinischen und westfälischen Matrosen wurden folgende identifiziert: Kurt Schlagenfeldt, Mörs(Rheinland), Oberverwaltungsgast Walter Engel, Anuen i.., Signalgefreiter Krauß aus Arnoldsweiler; Signalgefreiter Rothe aus Gevelsbera i. W. Alle Räume, in denen Besatzungsangehörige vermutet werden konnten, sind durchsucht worden. Es fehlen jetzt immer noch 34 Matrosen. Wenn sie nicht, was man befürchtet, in einem der noch nicht untersuchten Räume liegen, so muß angenommen werden, daß sie während des Transportes des Wracks herausgespült worden sind. Die Beisetzungsfeierlichkeiten sind jetzt auf Dienstig, 16 Uhr, auf dem Garnisonfriedhof in Kiel festgesetzt worden. Am Eingang der Grabstätte werden die Geretteten der„Niobe"=Besatzung zwei Ehrenposten aufstellen, während die übrigen am Altar geschart sein werden. Die Särge mit den Opfern werden durch ein von Seeoffizieren und Matrosen gebautes Spalier getragen werden. 13 der Opfer werden auf ausdrücklichen Wunsch der Angehörigen in die Heimat übergeführt werden, während die übrigen in einem Ehrengrabe an einer besonderen Stelle des Friedhofes beigesetzt werden. ölner Nr. 230 Amerikas größter passagierdampfer in Hamburg Keine Mietsbeihilfe? Ein angeblicher Erlaß Brachts Berlin, 21. August. Drahtm. Es heißt, daß der Reichskommissar in Preußen, Dr. Bracht, an die preußischen Gemeinden eine Mitteilung hat gelangen lassen, wonach die Gemeinden die Mietsbeihilfe einstweilen einstellen sollen, die durch die Notverordnung der ehemaligen preußischen Regierung verordnet wurde. Das Rundschreiben des Reichskommissars fordert die Gemeinden auf, weiterhin nur Hauszinssteuererlasse zu genehmigen, weil eine generelle Regelung dieser Fragen in den nächsten Tagen bereits von der preußischen Regierung erfolgen soll. Erkundigungen an zuständiger Stelle haben ergeben, daß ein derartiges Rundschreiben durchaus im Bereich der Möglichkeit liegt. Es ist anzunehmen, daß bereits Anfang der Woche die neuen Verfügungen des Reichskommissars der Oeffentlichkeit übergeben werden. Am Samstag traf in Hamburg die„Manhattan“ ein, das größte und schönste Passagierschiff, das auf einer amerikanischen Werft gebaut worden ist. Die Baukosten betrugen 40 Millionen Mark. Die„Manhattan“ hat eine Wasserverdrängung von 24000 Tonnen. Am Samstagabend fand ein Empfang an Bord des Schiffes statt. Bei dieser Gelegenheit hielt der amerikanische Botschafter in Berlin, Sackett, eine Ansprache, in der er die Tatsache, daß Amerika sein größtes und schönstes Schiff bei der Erstlingsfahrt nach Deutschland sende, als den Beweis der engen Freundhaft zwischen beiden Ländern bezeichnete. Unser Bild zeigt die„Manhattan" im Hamburget Hafen. Die ermüdeten Stratosphärenflieger legen sich nach der Landung neben ihren Ballon nieder 2 HOTEL HAYET RISTORANTE SUL LAGO GARAGE PICCARD W WCOSINS Bezugspreis: Bei Botenzustellung: Ausgabe A monatlich 1,70 RM. zuzügl. 30 4 Beitrag z. Zustellgeld; Ausg. B(mit d. Samstags erscheinend. illustr. Beil.„Heimat.“= 30 4 Beitrag.“ anstalt.: Ausg. jede Ausgabe einschl. 56 4 Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 4 Zustellgeld der Post. Katholische Tageszeitung für Köln und Um Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Köln, Kheinische Dold Lokal-Anzeiger für die Erft- Mütheimer Dolkszeltung- Lokal-Auzeiger für den Kreis 5 Hauptgeschäftsstelle und Redaktion: Neumarkt 183—24. Fernruf: Sprechstunden 12—1 Uhr. Rücksendung unverlangter Fll,. Sammelnummer 2109#1. Redal Zweigstelle: Mülheim, Adamsstraße 1. Fernruf Mülheim 61— Zuschriften und Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt Wöchentlich 7 Ausgaben. reis: #zeige 19 J, answariige. elegenheits- und Familien= Stellengesuche 6 3, Reklamen bärts 70 J, Platzvorschriften 10% — Kleine rubrizierte Anzeigen einen nach Auswahl auch in Nebenlsgaben.— Postscheckkonto Köln 1065. Erfüllungsort und Gerichtsstand Köln. Beilagen: Der Sonntag, Der Sport, Die Frau in Familie und Volksgemeinschaft, Für unsere Kinder, Rundfunk=Nachrichten, Reise und Wochenend, Die Scholle, Heimat und Welt, illustrierte Beilage zur Ausgabe B 10 pfennig Jahrg. 47 Montag, 22. August 1932 Seite 2 Nr. 230 „Du follst nicht töten!“ Flämische Totenfeier in Dixmuiden Brüssel, 22. August. Drahtm. Vor dem Gefallenendenkmal von Dixmuiden fand am Gonntag eine flämische Totenfeier statt, in deren Verlauf eine Entschließung augenommen wurde zugunsten der allgemeinen Abrüstung, in der es heißt: „Wir 250000 an der alljährlichen Wallfahrt zu den Gräbern an der Yser Versammel= ten, in überwiegender Mehrheit ehemalige Frontkämpfer und Hinterbliebene von Gefallenen, beschwören die Völker, das Wort des Evangeliums„Du sollst nicht töten“, zu einer allgemeinen, lebendigen Wahrheit zu machen. Wir erwarten von der Internationalen Abrüstungskonferenz, daß sie, des blutigen Opfers von Millionen junger Männer eingedenk, den Weltfrieden für alle Zeiten durch die vollständige Abrüstung aller Staaten auf dem Recht und nicht auf der Gewalt grundet Beamte und politik Teilnahme an Veranstaltungen nicht in Uniform Berlin, 21. Aug. Drahtm. Ueber die Teilnahme von Beanrten an volitischen Veranstaltungen in Uniform hat der mit der Wahrnehmung der Geschäfte des preußischen Innenministers beauftragte Bevollmächtigte des Reichskommissars für Preußen Dr. Bracht an alle Potizeibehörden(einschließlich Landjägerei) folgenden Erlaß gerichtet: In Verfolg der Richtlinien des Runderlasses vom 5. August 1932(MBliv S. 787) verbiete ich den Beamten der Polizei und Landjägerei, in Dienstkleidung an politischen Veranstaltungen teilzunehmen, sofern es sich nicht um einen dienstlichen Auftrag handelt. In Zweifelsfällen ist der Vorgesetzte zu befragen.“ Windhose in Schleswig 40 Gebäude beschädigt Berlin, 21. Aug. Drahtm. Am Samstagnachmittag sind während eines schweren Unwetteks über Schleswig=Holstein verschiedene Windhosen und Ueberschwemmungen über das Land gegangen. In dem Orte Hittfeld wurden allein 40 Gebäude durch eine Windhose zum Teil zerstört. hierzu meldet der Berliner „Montag": Das Unwetter sehzle nach einer drückenden Mittagshitze ein. Der himmel war stundenlang vollkommen schwarz. Eine mächtige Windhose tobte sich in der Nähe von harburg aus. Ganze Chausseenzüge wurden von umgeschlagenen Bäumen gesperrt und durch die niedergehenden Wassermengen ausgewühlt. Die Chausseen wurden für jeden Wagenverkehr sofort gesperri. Der Weg. den die Windhose nahm, war auf hundert Kilometer hinaus zu verfolgen. Besonders schwer betroffen wurden die Orte Marnsdorf, Sinsboef. Langenbeck, Meckefeld, Maschen und Hittfeld. In Hiltfeld wurden die größten Verheerungen angerichtet. Im Zeitraum von 40 Sekunden wurden 40 Häuser vollkommen abgedeckt und zusammen mit den Nebengebäuden und Scheunen zerstört. Die Telephonleitungen sind auf den genannten Strecken zum größten Teil unbrauchbar, so daß genauere Meldungen aus den betroffenen Gebieten noch nicht eintressen konnlen und vor allem noch nicht zu übersehen ist, inwieweit Menschenleben zu Schaden gekommen sind. Auch in Hamburg wurden zahlreiche schwere Sturmschäden verzeichnet, vor allem in den Hasengegenden. Am Rockwagen wurden auf einer Chaussee 60 Bäume glatt umgelegt. In der Hauptgeschäftsstraße schlug der Blitz in die Ladenscheibe eines großen Kaufhauses und verursachte dort einen Brand, der aber zum Glück sehr rasch gelöscht mordon Tannie. Lokal=Anzeiger Berlin—New Hork in 24 Stunden? Tilings Raketenflüge— Demnächst mit Bemannung? Osnabrück, 20. Aug. Drahim. Ingenieur Tiling, früher Leiter der Osnabrücker Luftverkehrs-G. m. b. H. und der SportG. m. b.., beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Problem des Rareienflugs. Seine erste öffentliche Vorführung erfolgie mit starkem Erfolg im vergangenen Jahr auf dem Ochsenmoor südlich vom Dümmersee. Dieses Mal hatte er die Allerheide bei Osnabrück gewählt, die von Tausenden umlagert war. Außerordentlich groß war auch die Anteilnahme der auswärtigen Presse. Tiling beabsichtigt nämlich, zahlreichen Einladungen aus dem Ausland in Kürze stattzugeben. Es starieten vier Flugzeuge, die er vorsb am Lautsprecher erklärte. Jedes besteht aus einem langen an ein Geschoß erinnernden Körper, an dem vier stromlinienförmig ausgebildete lange Leitflossen befestigt sind. Es startei durch Raketenkraft senkrecht langsam mit schwacher Rauchbildung anhebend, dann steigt die Geschwindiakeit bis 660 Meter-######## an. In 2000 Meter Höhe läßt sie plötzlich nach, die Rakete wendet um, um rasch wieder die Erde zu erreichen. Bei dieser Drehung aber löst sich aus dem geschoßähnlichen Körper ein leicht und zierlich gebautes Flugzeug, das im Segelflug, große Spiralen ziehend, nach unten zurückkehrt. Das Flugzeug ist unbemannt. doch hat Tiling einen von ihm selbst zu steuernden Apparat in Vorbereitung. Die Versuche gelaugen einwandfrei und lösten hellen Iubei aus. Der Konstrukteur bezeichnete seine sogenannte Seelenrakete mit Stahlhülse und Goddardscher Düse als einen Schritt zur Flüssigkeitsrakeie, die mit flüssigem Sauer= oder Kohlenwasserstoff angetrieben werden soll, Tiling schuf vorab ein Jdealflugzeug, das Hochgeschwindigkeit und sichere Landungsmöglichkeit vereinigt. Die Tragflächen des startenden Flugzeugs sind in Richtung und Deckung der Schwanzflossen angelegt und entfalten sich nach Beendigung des Kraftfluges. Tilings Apparat will, wie gesagt, auf den Raketenmenschenflug hinaus, mit dem es nach seiner Meinung gar nicht unmöglich ist, in 24 Minuten von Berlin nach Newyork zu gelangen. Als nächstes Ziel sieht er einen Schnellverkehr im eigenen Lande mit etwa 1000 Kilometer Stundengeschwindigkeit. Das hört sich aues phantastisch genug an Wer aber den ruhigen, klaren, wissenschaftlich denkenden Menschen vor sich siehl, den erprobten Fernstrecken- und Kunstflieger, wer die bis ins kleinste peinlich genau arbeitenden Maschinen bewundert, der stutzt zum mindesten. Einen Schritt lut Tiling auf jeden Fall vorwärts. Es ist nicht einmal ausgeschlossen, daß er das Problem allein löst. C. B. Rekord=Temperaturen überall Wasserknappheit an vielen Orten— Ernste Gefahren Köln, 21. Aug. Die Hitzervelle hält unvermindert über Mitteleuropa an. Aus allen Teilen des Reiches und der benachbarten Staaten werden Rekordtemperaturen gemeldet. Tellweise niedergegangene Regenschauer und Gewitter brachten kaum nennenswerte Milderungen der Temperaturen, die fast überall die gleiche Höhe wie am gestrigen Tage erreichten, teilweise aber auch noch darüber lagen. Inzwischen zeigen sich die ersten Folgen der Hitze. Nach einer Meldung aus Siegen ist das Eichener Walzwerk bei Siegen in ernster Gefahr, stillgelegt zu werden. Der Eisenguß des Werkes wird durch eine eigene Anlage des Walzwerkes gekühlt. In den letzten Tagen hat sich nun der Wasserstand des großen Werksweihers immer mehr vermindert, so daß ein empfindlicher Wassermangel eingetreten ist. Zwei in Reserve gehaltene Grubenweihzer sind bereits abgelassen worden, um die freiwerdenden Wassermengen dem Werksweiher zuzuleiten. Die Betriebsleitung erklärt aber, daß in wenigen Tagen der Betrieb stillgelegt werden muß, wenn die Trockenheit weiter anhält. Durch eine Stillegung des dem Konzern der Vereinigten Stohlwerke angehörenden Walzwerkes würden über kausend Arbeiter betroffen. In verschiedenen Gegenden Westdeutschlands ist als Folge der unerhörten Hitze eine Wasertnappheit eingetreten, durch die die Bewohner mancher Gegenden in eine recht unangenehme Lage versetzt werden. Selbst in Ruhrgebiet macht man sich schon Sorgen, daß bei weiter anhaltender Trockenheit Wassermangel sich bemerkbar machen könnte. Hier allerdings erweist sich vielfach das an sich betrübliche Darniederliegen der Industrie als ein für die gegenwärtige Situation günstiger Umstand, insofern, als die Abgabe der Wasserwerke um 30—60 Prozent zurückgegangen ist. Hierdurch steht den Haushaltungen täglich erwa eine Million Kubikmeter Wasser mehr zur Verfügung als früher. Jedoch ist in andern, zumeist gebirgigen Gegenden manche Ortschaft von einer starten Wasserknappheit geradezu überrascht worden, wie im Westerwald und in der Eisel. Vielerorts sind die Eiselbewohner darauf angewiesen, das nötige Wasser aus Brunnen oder nahegelegenen Quellen weitab von ihren Wohnstätten zu entnehmen. Allein auch hier hat das Wasser einen derart niedrigen Stand erreicht, daß bei länger anhallender Trockenheit ein völliges Austrock= nen zu erwarten steht. Bisher sind schon mehrere Quellen versiegt und die Bäche völlig ausgetrocknet. Beredte Klagen gingen insbesondere aus dem Siegerlande ein, wo beispielsweise ein Teil des Ortes Mudersbach seit über einer Woche ohne Wasser ist. Hier will man jetzt rasch noch durch Anbohren neuer Wasserquellen dem Uebel steuern. Die Gemeinde Klafeld-Geisweid sieht sich zurzeit veranlaßt, die im vorigen Jahre aus wirtschaftlichen Gründen abgebrochenen Verhandlungen mit Weidenau zwecks gemeinsamer Wasserversorgung wieder aufzunehmen. Auch aus der Gegend des Maifeldes kommen aus verschiedenen Ortschaften Meldungen über einen empfindlichen Wassermangel, so daß die Bürgerschaft aufgefordert werden mußte, mit dem Wasserverbrauch äußerst sparsam zu sein, zumal sich unter den Einwohnern hier eine„Wasserhamsterei“ eingestellt hat. Paris, 21. Aug. Drahtm. Die höchste Temperatur in Frankreich wurde Samstag in Le Mans gemessen, wo das Thermometer auf 54 Grad stieg. Es werden mehrere Todesfälle infolge Hitzschlages gemeldet. London, 21. Aug. Drahtm. Mit über 35 Grad Celsius erlebte London den heißesten Tag seit über 100 Jahren und damit sen Beginn der amtlichen Wettermessung überhaupt. Nur in den Jahren 1861, 1881 und 1911 war das Thermometer auf etwa 35 Grad gestiegen. Neues in Kürze Nachdem die Verhandlungen zwischen dem Reichskanzler und dem Reichsbankpräsidenten zu einer vollständigen Einigung geführt haben, wird von Papen sein„wirtschaftliches Aufbauprogramm“ in einer für den 28. August vorgesehenen Rede vor den westfälischen Bauern in Münster bekannt geben. * Kommunisten nahmen in der Gegend von Solingen eine verbotene Geländeübung vor. Das Ueberfallkommando wurde alarmiert und bei seinem Eintreffen von den Kommunisten beschossen. Die Polizei erwiderte das Feuer. 41 Kommunisten wurden festgenommen; sie werden vor das Sondergericht gestellt. * Die Ottawaer Konferenz ist am Samstag in einer Vollsitzung abgeschlossen worden. Die englischen Bläter feiern das Ergebnis der Konferenz(neue Abkommen mit Australien, Südafrika, Neuseeland, Indien, Neufundland, Rhodesien, Kanada) als einen Wendepunkt in der Geschichte des Imperiums und den Auftakt zu einer neuen besseren Zeit. * Die Deutschnationalen bekommen jetzt noch zwei Sitze im Parlament mehr, nachdem zwei auf der Liste des württembergischen Bauernbundes gewählte Reichstagsabgeordnete sich entschlossen haben, in die Gefolgschaft Hugenbergs einzutreten. Damit verfügt der Geheimrat über 40 Sitze im neuen Reichstag. * Die 20. deutsche Ostmesse wurde am Sonntag„ in Königsberg eröffnet. An der Ausstellung, die beredtes Zeugnis von der Leistungsfähigkeit Oftpreußens ablegt, beteiligen sich auch Rußland und Lettland. * Am Sonntagmorgen um 7 Uhr erfolgte auf dem Flughafen Tempelhof in Berlin der Start zum Europaflug 1932. Bereits am Start blieben zwei Maschinen, eine englische und eine französische, wegen Defekts stehen. Der zweimalige Europaflug=Sieger Morzik hatte Pech, denn bei der Landung in Brünn brach das Fahrgestell seiner Maschine. Als erste erreichten nach dem Etappenflug Berlin—Warschau—Krakau—Prag —Brünn—Wien—Agram—Vicenza drei deutsche Flieger den italienischen Zwangslandeplatz, denen der Führer der italienischen Mannschaft, Colombo, folgte. Zugunfall Die Bremse des Baseler Schnellzuges versagte Paris, 21. August. Drahtm. Ein Eisenbahnunfall ereignete sich am Sonntag im Pariser Ostbahnhof. Der stark besetzte Baseler Schnellzug fuhr beim Einlaufen in den Bahnhof anscheinend infolge Versagens der Bremsen mit großer Gewalt gegen den das Gleis sperrenden Prellbock. Die Reisenden, die größtenteils bereits in den Gängen standen, um auszusteigen, wurden durcheinander geworfen. Bei der entstehenden Panik wurden mehrere Leute schwer verletzt. Etwa 40 Reisende mußten zum Teil schwer verletzt in Hospital gebracht werden. Der Sachschaden ist bedeutend. * Ein Eisenbahnunglück ereignete lich kurz vor dem Stralsunder Hauptbahnhof. Ein Berliner Eilzug fuhr auf eine Rangierlokomotive auf. Der Zusammenprall war so stark, daß beide Lokomotiven erheblich beschädigt wurden. Lokomotivführer und Heizer wurden mit schweren Verletzungen ins Krankenhaus geschafft. 31 Personen wurden verletzt. Verantwortlich für die Redaktion: T Weinand: für den Anzeigenteil: J. Stotz; Verlag und Druck: Kölner Görresbaus A. G. Alle m Köln. paul Keller+ Der meistgelesene Schriftsteller katholischen Betenntnisses in Deutschland Plötzlich und überraschend kommt aus Breslau die Trauerkunde, daß der katholische Dichter Paul Keller am Samstag früh gestorben ist. In ihm ist einer der bekanntesten und volkstümlichsten Autoren des katholischen Kulturkreises in Deutschland aus der Welt geschleden. In allen Borromäusbüchereien steht die lange Reihe seiner Werke, die auch weit über die katholische Leserschaft hinaus geschätzt wurden und teilweise Auflagen von". Million erreichten. So war er vielleicht der im katholischen Volke meistgelesene Schriftsteller. Das verdankt er einerseite der Wahl seiner Stoffe, die von allgemeinem Interesse sind und oft einer gewissen Aktualität nicht entbehren, anderseits seiner sehr einfachen, flüssigen und warmherzigen Schreibart Allerdings muß der objektive Beurteiler seines Lebenswerkes zugeben, daß er in vielem nicht gehalten hat, was er in seinen frühen Dichtungen versprach Paus Keller wurde am 6. Juli 1873 in Arnsdorf in Schlesien geboren und hat seiner Heimat zeitlebens die liebende und dienende Treue bewahrt. Nach dem Besuch der Präparandenanstalt in Landeck und des Lehrerseminars in Breslau wurde er 1897 als städtischer Lehrer nach Breslau berufen. Hier wirkte er zwölf Jahre, und in dieser Zeit entstanden auch seine ersten und wertvollsten literarischen Schöpfungen: der Novellenbano„Gold und Myrte“ und die Romane„Waldwinter“, „Die Heimat" und„Der Sohn der Haga“. Im Jahre 1909 schied er dann aus dem Schuldienst aus, um sich ganz seiner Schriftstellerei zu widmen. Im Jahre 1912 gründete er die heute noch bestehenden illustrierten Monatshefte katholischer Prägung „Die Bergstadt“. Auch die Wochenschrift für Humor und Kunst Der Guckkasten ist seine Gründung. Jahr um Jahr legte Paul Keller dann seine Romane und Novellenbände auf den Büchertisch, und die Anteilnahme an seinem Schaffen war bei allen kritischen Einwänden, die mit mehr oder minder großer Berechtigung gegen ihn erhoben wurden, im Volke sehr groß Dieser Schlesier, ein Romantiker wie viele seiner Volksgenossen aus dem Rübezahlland, in dem das slawische Elemeni in einer Mischung von Heiterkeit und Leichtigkeit und von Sentimentalität zum Durchbruch kommt, begann als Volkserzähler und erweiterte sein Können im engen Anschluß an die Heimatkunst. Als Heimatdichter schlesischer Landschaft schuf er in„Waldwinter“, und„Die Heimat“, lebendige und beseelte Offenbarungen der Welt seiner Herkunft. Trefsend sagte Pros. Dr. Friedrich Castelle von diesen Werken: „In ihnen ist jenes fröhlich=gesunde Menschentum, das in sich selbst so sicher verwurzelt ist wie in der Landschaft, die es umgibt; in ihnen pulst das rote Herzblut eines Dichters, der nicht abzuschreiben braucht von der Wirklichkeit, sondern der die Wirklichkeit der Landschaft und des Lebens in sich trägt wie ein aufgeschlagenes Buch, und dem sie hundertfältig zuströmt aus seinen eigenen Gesichten und Erlebnissen.“ Eine andere Fähigkeit, die er in seinen ersten Arbeiten unter Beweis stellte, das war seine eindringliche psychologische Beobachtungsgabe, die seine Kunst der Menschen= gestaltung begründete. Das haben seine Werke nie verloren. Immer stehen seine Menschen lebendig vor uns, immer weiß er sie uns menschlich nahezubringen. Zu tiefstem Erlebnis wurde mir diese Begabung, als ich. in erster früher Begeguung mit literarischem Schaffen überhaupt, aus der Volksbücherei den noch ziemlich„frischen“ Roman„Der Sohn der Hagar“ heimbrachte und nun in atemloser Gepacktheit von plastisch geschauten Wirklichkeiten das Schicksal dieser Menschen miterlebte. Aber selbst wo das Thema seiner späteren Bücher, wie in„Die vier Einsiedler“ zur Konstruktion wird, bleibt die Lebendigkeit der Menschen erhalten. Wenn Castelle Kellers Schrifttum„das lebendigste Zeugnis für die Unvergänglichkeit der deutschen Herzenspoesie nennt, so ist in dieser im Werturteil etwas zu hoch gegriffenen Feststellung doch die Wahrheit enthalten, daß deutsche Seele in diesem Autor lebt. Sein Humor und seine gesunde, dem Literaten= und Aesthetentum abholde Art. die in den heiteren Büchern„Das letzte Märchen“,„Insel der Einsamen“ und „Ferien vom Ich“ sich am köstlichsten offenbaren, haben unzweifelhaft viel zur großen Verbreitung seiner Schriften beigetragen. Der Grundgedanke des 1915 veröffentlichten Romans„Ferien vom Ich“. eine Erholungsstätte zu schaffen, in der man Namen, bürgerliche Stellung. Geld und Zeit für einige Wechen im Jahr vergessen kann, ist zum Teil von Johannes Müller in Elmau verwirklicht worden. Von den übrigen Werken Kellers seien noch die teilweise auch in billigen Volksausgaben(.85.) verbreiteten Romane„Die alte Krone“ eine Geschichte aus dem Wendenlans,„Paberrus“, ein neues Waldioyll, „In fremden Spiegeln". eine Auseinandersetzung mit dem neuen Deutschland,„Die drei Ringe".„Marie Heinrich“, das hohe Lied einer deutschen Frau, und die Nove! lenbände„Altenroda" und„Für Alt und Jung“ angeführt. Paul Kellers Schaffen wird auch nach seinem Tode noch viele liebende Verehrer und aufmerksame Leser finden. In seiner Frühzeit erwartete man, daß er ein Volksdichter von Gehalt und Kraft werden würde; er schrieb zu viel und tauschte Breite der Wirkung für Tiefe ein So wurde er der erfolgreiche Unterhaltungsschriftsteller und verdient auf dieser Ebene als ein liebenswürdiger und ratvoller Helfer im katholischen Volksleben genannt zu werden. Seine Nachwirkung wird lebendig und star' bleiben. Dr. Hz. St. Montag, 22. August 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 230 Seite 7 Köln siegt im Vierbezirkskampf der DIK und gewinnt den Wanderpreis des Kölner Lokal=Anzeigers Ausklang der Athletiksaison Dieser Vierbezirkskampf auf dem Siegfriediaplatz in Klettenberg war würdiger Abschluß der für den Bezirk Köln an Kämpfen und Erfolgen reichen Saison. Der Bezirkskampf hat sich noch als Einheitszeichen aus dem alten Kölner Gau hinübergerettet und man muß sagen, daß der damals mehr aus der Not(an Veranstaltungen) heraus geborene Gedanke sich sehr bewußt durchgesetzt hat. Das Interesse seitens der Bezirke an dieser Kraftprobe ist jedenfalls noch unverändert groß und jeder von ihnen bringt— soweit eben möglich— seine besten Mannschaften an den Start. Es steckt sogar gutes Material darin, das bewiesen die gestrigen Kämpfe. Köln mag sich in diesem Quartett ja einmal als dominierend vorgekommen sein, aber in den letzten Jahren erhielt es hier und da einen Nasenstüber, und darum sah es sich diesesmal bei der Aufstellung der Mannschaft vor und besorgte sie mit größerer Sorgfalt. Der Sieg blieb daher naturgemäß nicht aus, ja wäre sicherlich höher ausgefallen, wenn es nicht das Pech get hätte, gleich zu Beginn der Kämpfe seinen besten Mann, Hütten=Lindenthal, der durch eine Kugel verletzt wurde(erfreulicherweise nicht schwer) zu verlieren. Die„Ersatzleute" füllten diese große Lücke, so gut es ging, aus, halfen immerhin einen sicheren Vorsprung herauszuholen. Immer sah es ja nicht nach Enderfolg der Kölner aus, denn nach den ersten vier Kämpfen führte zunächst Euskirchen und dann erst übersprangen die Unsern den Vordermann, lagen nach 7 Uebungen 6 Punkte vor und dehnten nunmehr den Vorsprung etwas weiter aus. Nach der 8. Uebung legte sich dann auch Bonn vor Euskirchen und hielt den zweiten Platz bis zum Ende besetzt. Wer weiß aber, ob schließlich nicht Euskirchen mit dem(leider erkrankten) Steffen und seinem Werfer Abel, auf den es ebenfalls verzichten mußte, doch auf den ersten Plätzen gelandet wäre? Jedenfalls kann man Köln, Bonn und Euskirchen als ziemlich gleichwertige Partner ansehen, während die Sieg sich noch auf die Hinterbeine setzen muß, um den andern beizukommen. Um so mehr ist der Eifer, mit dem sie bei der Sache ist, zu loben. Gedämpft wurde die Siegesfreude Kölns etwas durch die Niederlagen in den beiden anderen Klassen, der Anfänger und der Jugend. Hier belegte jedesmal Bonn den ersten Platz vor Köln. Euskirchen und Sieg. Der Nachwuchs macht uns also Sorgen. In den Einzelkämpfen wurden in Anbetracht der Umstände, der drückenden Schwüle und des Sich=nicht=ausgebens in sicherer Position, noch gute Leistungen erzielt. Jansen=Köln gewann die 100 Meter noch ziemlich sicher. Dafür holte sich Schwister=Euskirchen, ein befähigter Mann, die 200 Meter. Ueberrascht hat aber diesmal der zähe Schmitz=Euskirchen, der über 400 und 800 Meter unsere sicherlich nicht schlechten Vertreter glatt„abdrehte". Daß ihm das mit Düster gelang, der auf den 400 Meter nicht recht zu Hause ist, war nicht weiter verwunderlich, aber daß er Schlimbach, der schon ziemlich vorne lag, noch holte, hatte man nicht erwartet. Froitzheim holte sich natürlich die 1500 Meter ganz klar und hatte nicht viel zu schlagen, und auch im 5000=Meter=Lauf kamen wir durch den kraftvollen Hackländer zu einem netten Sieg. Aber in den Sprüngen und Würfen langte es für Köln zum Teil nur zu Plätzen. Beachtun gverdientenn hier der Speerwurf Dröschels, der Hochsprung von Schüller und allenfalls die Kugelstoßleistung von Heinen. Die technischen Uebungen müssen also in Köln viel mehr und besser gepflegt werden.— In den Staffeln war meist Köln Sieger. Nur die=mal=100Meter, die u. E. nicht glücklich aufgestellt war, ging verloren. In den unteren Klassen hatte, wie gesagt, Bonn das bessere Material zur Stelle und siegte deshalb verdient. Die Abwicklung gelang glatt, wenn auch der am Anfang entstandene Zeitverlust nicht mehr aufgeholt werden konnte. Unter der stattlichen Anzahl von Besuchern weilten als Ehrengäste Bezirkspräses Kaplan Venth, Kaplan Lückerroth, Kaplan Ambrosius und Direktor Hartmann vom Kölner Görreshaus. Während des im Anschluß an den Leichtathletikkampf ausgetragenen Fußballspieles erschien auch, von der Jugend freudig begrüßt, Generalpräses Hürth zu kurzem Besuch. Die Siegerliste Klasse der 1. Mannschaften 100=Meter=Lauf: 1. Jansen(K) 11,2; 2. Schwister(E) 11,3; 3. Jung(B) 11,6; 4. Stöppler(S) 11,8. 200=Meter=Lauf: 1. Schwister(E) 24,1; 2. Schneider (B) 24,7; 3. Buß(S) 25,0; 4. Hambach(K) 26.0. 400=Meter=Lauf: 1. Schmitz(E) 54,8; 2. Düster(K) 55.2; 3. Gier(B) 55.4; 4. Müller (). 800=Meter=Lauf: 1. Schmitz(E):03,7; 2. Schlimbach(K).05; 3. Steffen(B) 2,10; 4. Siebert(S):32,2. 1500=Meter=Lauf: 1. Froitzheim(K) 4,24; 2. Simon(B):28.5; 3. Schumacher(E):32,3; 4. Schmitz(S):33,9. 5000Meter=Lauf: 1. Hackländer(K) 16:53.2; 2. Pfeil (E) 17.02; 3. Frohn(); 4. Schumacher(). Hochsprung: 1. Schüller(E) 1,70; 2. Meffert(B) .65; 3. Stöppler(S).60; 4. Schlarb(K) 1,60 Meter. Weitsprung: 1. Stöppler(S).28; 2. Stanik(K) 6,15; 3. Jung(B) 6,14; 4. Schwister (). Stabhochsprung: 1. Schmitz(E).80; 2. Heinen(S) 2,75; 3. Quirin(K) 2,55; 4. Bollia(B) 2,40 Meter. Kugelstoßen: 1. Heinen (S) 11,77; 2. Gier(B) 10,77; 3. Riesop(K) 10,32; 4. Steffens(E) 9,52 Meter. Diskuswerfen: 1. Riesop(K) 31,68; 2. Gier(B) 31,23; 3. Schüller(E) 28,33; 4. Buß(S) 28.20 Meter. Speerwerfen: 1. Dröschel(K) 46,73; 2. Heinen (S) 41,87; 3. Bröhl(B) 41,50; 4. Steffens(E) 33 Meter. Viermal=100=Meter=Staffel: 1. Bonn 46,6; 2. Köln 47; 3. Euskirchen 48,2; 4. Sieg 48,8. Dreimal=1000=Meter=Staffel: 1. Köln :34,4; 2. Bonn:47,3; 3. Euskirchen.59; 4. Sieg. DIK=Staffel: 1. Köln:42,9; 2. Bonn 3,44; 3. Euskirchen.45; 4. Sieg:03,2. Gesamtergebnis: 1. Bezirk Köln 57; 2. Bezirk Bonn 47; 3. Bezirk Euskirchen 43; 4. Bezirk Sieg 29 Punkte. Klasse der 2. Mannschaften: 100=Meter=Lauf: 1. Koenen(K) 11,4; 2. Fiehl (). 11,5; 3. Hartong(E) 11,7. 200=Meter=Lauf: 1. Nitz(K) 24,5; 2. Mirbach(B) 25,4, 3. Büser (). 25,6. 400=Meter Lauf: 1. Thelen(E) 57.5; 2. Klötsch(K) 58; 3. Weber(B) 58,3. 800=Meterter=Lauf: 1. Justen(E):14,2; 2. Schäfer (B):14,2; 3. Scheurer(K):16,5. 1500=MeterLauf: 1. Merkens(B):34,6; 2. Kreuer(K) :48,8. 5000=Meter=Lauf: 1. Jülicher(); 2. Krah(). Hochsprung: 1. Pommericht(E) 1,60; 2. Bollig(B) 1,55; 3. Busch(K) 1,55 Meter. Weitsprung: 1. Schneider(B).93; 2. Ballmes(K) 5,88; 3. Maus(E) 5,75 Meter. Stabhochsprung: 1. Valendy(E) 2,50; 2. Haubitzer(B) 2,35; 3. Dominik(K) 2,25 Meter. Kugelstoßen: 1. Nitz(K) 19,98; 2. Schneider (B) 9,58; 3. Schüller(E) 8,82 Meter Diskuswerfen: 1. Fürst(). 27,30; 2. Tourchert(E) 27,11; 3. Schreuer(K) 25,79 Meter. Speerwerfen: 1. Kierwald(B) 38,38; 2. Menn(K) 37,23; 3. Valendy(E) 34,20 Meter. Viermal100=Meter=Staffel: 1. Köln 46,8; 2. Euskirchen 49,1; 3. Bonn 49,1(totes Rennen). Dreimal1000=Meter=Staffel: 1. Bonn:48,8.(Die anderen Mannschaften nicht am Start.) DIKStaffel: 1. Köln:50,5; 2. Bonn:55,4; Euskirchen:56,7. Gesamtergebnis: 1. Bezirk Bonn 42; 2. Bezirk Köln 38; 3. Bezirk Euskirchen 26 Punkte. Jugendklasse: Gesamtsieger: 1. Bezirk Bonn 613; 2. Bezirk Köln 582; 3. Bezirk Euskirchen 520; 4. Bezirk Sieg 446 Punkte.(Von Sieg starteten nur vier statt fünf Teilnehmer.) Dreikampf: 1. Funke, Köln, 122: 2. Kneiseler (). 121; 3. Rang(K) 120; 4. Eich(K) 114; 5. Rom(B) und Kern(S) je 113 Punkte. Einistungen der Sieger: Funke(K) 100=Meter 12,5, Weitspr. 5,70 Meter, Kugel 10,38 Meter: Kneiseler(B) 100 Meter 12.3, Weitspr. .53 Meter, Kugel 10.21 Meter; Rang(K) 100 Meter 12.2, Weitspr. 5,43 Meter, Kugel 10,22 Meter: Eich(K) 100 Meter 12,0, Weitspr. 5,51 Meter, Kugel 8,75 Meter: Rom(B) 100 Meter 12,1, Weitspr..58 Meter, Kugel.63 Meter; Kern(S) 100 Meter 12,3, Weitspr. 4,96 Meter, Kugel 11,08 Meter. Viermal=100=Meter=Staffel: 1. Bonn 49,2; 2. Köln 50,0; 3. Euskirchen 50,2; 4. Sieg 51. Sieger der Einzelleistungen: 100=Meter=Lauf: 1. Herzog(E) und Eich(K) (). 12,1; 3. Lorbach(E) und Rang(K) je 12,2. Weitsprungg: 1. Funke(K) je 12; 2. Rom(B) 12,1 5,70; 2. Rom(B) 5,58; 3. Kneiseler(B) 5,53; 4. Eich(K) 5,.51; 5. Hoitzma(K).50 Meter. Kugelstoßen: 1. Breuer(S) 11,63; 2. Bröhl(B) 11,50; 3. Hitzmann(B) 11,17; 4. Kern(S) 11,08; 5. Funke(K) 10,38 Meter. DIK: Wesideutschland—Ostholland•3 Zum dritten Male standen sich die Verbandsmannschaften der Deutschen Jugendkraft von Westdeutschland und Holland gegenüber. Die Westdeutschen hatten in den beiden vorhergehenden Spielen ein Unentschieden und eine Niederlage zu verzeichnen. Die Deutschen wollten unbedingt diesmal den Sieg an ihre Fahne heften, aber wieder schlug der Besuch sehl, und die Holländer gewannen verdient mit:2 Torren. Westdeutschland mußte in letzter Minute noch auf den ausgezeichneten Mittelläuser Breuer verzichten, der durch Pickart(Düren) ersetzt wurde. Hauptschuld an der Niederlage trägt der schwache Sturm, in dem nur Sprötges eine ausgezeichnete Figur machte. Ebenfalls zeigte die Verteidigung einige Mängel und auch der Torhüter ist an den Erfolgen der Niederländer nicht ganz schuldlos. Die Gäste zeigten vor allem bedeutend mehr Zusammenhang und wußten auch die sich bietenden Gelegenheiten besser auszunutzen. Bis zur Pause konnten die Westdeutschen die beiden Treffer der Holländer durch Strötges=Schaag und den sonst total versagenden Linksaußen Barth wieder wettmachen. In der zweiten Halbzeit waren die Holländer teilweise etwas im Vorteil, und sie konnten diese Ueberlegenheit auch durch ein drittes Tor zahlenmäßig ausdrücken. Alle Versuche der westdeutschen Mannschaft scheiterten an der ausopfernden Arbeit der holländischen Hinterleute, selbst einige Kapitalschüsse des schußgewaltigen Schaager Strötges konnten die Niederlage nicht mehr abwenden. Der Schiedsrichter machte eine ganze Reihe von Fehlern, aber dennoch verhielten sich die tausend anwesenden Zuschauer äußerst diszipliniert. Vor dem Spiel wurden die Mannschaften durch den Dürener Oberbürgermeister besonders geehrt. Es fiel allgemein auf, daß man bei der Vorstellung nur die holländische Nationalhymne spielte. Rasensport Deutz steigt zur Kreisklasse auf Kolpingia Zentral gegen Rasensport Deutz :3(:1) Wie gesagt: den Abschluß des Vierverbandskampfes bildete das Aufstiegsspiel der Gesellen gegen Rasensport. Aus dem weit und breit vorausgeahnten Sieg der Kolpingia, die sich in den Gesellschaftsspielen in letzter Zeit so wacker schlug, wurde also nichts und der Aufstieg in die Kreisklasse ist ihnen, die es nach den letzten Erfolgen am ehesten verdienten, wieder auf ein Jahr verwehrt. Das mag einem um die spielstarke Mannschaft leid tun, aber gerade in so bedeutungsvollen Spielen, entscheidet ja weniger das Können, als das Kriegsglück. Und das stand diesmal den Deutzern zur Seite, die hier mit vollem Recht als Gegenkandidat standen. Das Spiel versprach ja von Beginn an nicht sehr aufschlußreich zu werden, da beide Parteien natürlich schnurstracks auf den Sieg ausgingen. Es verlor aber noch mehr an Farbe, als in der ersten Viertelstunde zunächst der Mittelstürmer der Gesellen an einer alten Verletzung zu laborieren begann und dann auch noch der Hüter Kolvingias nach einem unfreiwilligen Zusammenstoß erst halb, dann ganz außer Gefecht gesetzt wurde. So spielten die Gesellen also mit halber Spannkraft, wehrten sich verzweifelt ihrer Haut, vermochten aber der Niederlage nicht zu entgehen. Den kurz nach dem Anstoß erzielten Treffer, holten die Deutzer bald aus. Bis zur Pause hielten sie den zwar energischen, aber nicht gerade planvoll vorgetragenen Angriffen der Deutzer auch noch stand, aver nach dem Wechsel ließ ihre Kampfkraft doch nach. Die Grünen gingen gerade in der ersten Viertelstunde der zweiten Halbzeit einmal ordentlich aus sich heraus, forcierten das Tempo und gingen sehr zielbewußt auf den Torerfolg hinaus. Zu dem ersten verhalf ihnen der rechte Läufer der Gesellen, den zweiten mußte der gehandikapte Hüter passieren lassen. Dieser Erfolgserie setzten aber dann die Gesellen energisch ein Ziel und bemächtigten sich sogar teilweise des Feldes. Aber die schon ziemlich ermatteten Stürmer richteten vor dem Tor der Deutzer nichts aus, zumal deren Hintermannschaft mächtig auf dem Posten war. So blieb es also bei diesem :1, so sehr auch die beiderseitigen Anhänger, besonders aber die der Gesellen, unschöne Begleitmusik dazu machten. Wer wird Diplomsieger? Nachdem nun gestern der Fünfte im Bunde für die Endrunde herausgespielt wurde, kann am nächsten Sonntag die weitere Entscheidun fallen. Kolpingia Kalk qualifizierte st durch einen eindrucksvollen:=Sieg über Rheingold Stammheim für diese EndKO=Runde und bleiben wir gespannt, wieweit diese noch mitreden. Das beste Zeug hierfür steckt in der Mannschaft selbst, welche sich in letzter Zeit stark herausgemacht hat. as erste Endrundenspiel kam gestern schon zum Austrag. Rheingold Poll sicherte sich die weitere Teilnahme, nachdem Sportfreunde Nippes auf eigenem Platze eine •4=(:=) Niederlage hinnehmen mußte. Beide Mannschaften befleißigten sich ein schönes Kampfspiel vorzuführen, welches auch glänzend gelang. Das Spiel entsprach ganz den gezeigten Leistungen. Die Poller manchmal etwas leicht überlegen, mußten sich vier für ihren Hüter unhaltbare Tore gefallen lassen. Aber durch das vorzügliche Spiel ihres Mittelstürmers konnten sie den Sieg erringen. Mittelläufer und rechter Verteidiger ragten etwas aus der Mannschaft heraus. Sie zeigten gutes Können. Würde dieses Spiel schon nach der neuen Punktwertung gewertet, hätten beide Mannschaften für ihr tadelloses Verhalten den Gutpunkt verdient. Die Poller werden wir bei den nächsten Endspielen wohl noch weiter in Front sehen. Das zweite Endrundenspiel Phönix= Ehrenfeld— Germania 99 Niehl kam nicht zum Austrag, da der Gegner absagte. Caracciola der Schnellste! Wieder einmal stand unser Meisterfahrer Rudolf Caracciola auf seinem weißen Alfa Romeo im Mittelpunkt des Tages. Seiner verwegenen Fahrkunst kam keiner der Konkurrenten gleich, und mit:35,8 bei einem Stundenmittel von 83,75 Kilometer blieb er um fast 16 Sekunden unter seinem eigenen absoluten Streckenrekord. Seine schärfsten Gegner waren Varzi und Chiron, die auf dem neuen 4,9=Liter=Bugatti mit Vorderradantrieb ebenfalls recht schnell waren, in den Kurven aber hinter der Technik von Caracciola zurückblieben. Bullus blieb zunächst im Rennen der Soloräder der Halbliterklasse mit:48,8 unter dem Klassenrekord. In der 1000=Kubikzentimeter= Klasse schuf er mit:38(83,40 Stundenkilometer) als Schnellster der Räder für diesen Wettbewerb einen neuen Streckenrekord. Im Rennen der Beiwagenmaschinen schoß Toni Babl=Miesbach(Douglas) mit der neuen Rekordzeit von:46,2(73,67 Stundenkilometer) den Vogel ab. Bei den Sportwagen lag das Ende von vornherein zwischen den beiden Mercedes=Fahrern Hans Stuck und Manfred von Brauchitsch. Stuck, der bisher beim Schauinslandrennen vom traditionellen Pech verfolgt worden war, war dieses Mal„Hans im Glück“, wenn es ihm auch nicht gelang, dem Rekord von Morgens ernstlich nahezukommen. Er war trotzdem mit seiner Zeit von:13(78,12 Stundenkilometer) Schnellster der Sportwagen und verwies seinen Markengefährten von Brauchitsch mit fünf Sekunden auf den zweiten Platz. Die Hürther Rennen Merkens und Küster, die neuen Meister Herrliches Wetter war den Radrennen des Kölner Bundesgaues auf der Hürther Stadionbahn beschieden. Das Wetter war zu schön, deshalb waren auch nur an die 1000 Zuschauer gekommen, die guten Sport erlebten. In der 1000=Meter=Gaumeisterschaft fand Toni Merkens vom VES einen nicht zu unterschätzenden Gegner in dem Kölner Meister Schlösser vom RC Schmitter. Die schöne überlegene Fahrweise von Merkens fand bei den Hürthern viel Gefallen. Der Meisterschaft über eine deutsche Meile blieb Merbens fern, so seinen Kameraden die zweite Schärpe überlassend. Es gab dann auch über 7500 Meter ein schönes, abwechslungsreiches Rennen, das Willi Küster von den Kölner Fernfahrern hoch nach Punkten gewinnen konnte. Die beiden neuen Gaumeister fanden auf ihren Ehrenrunden eine beifallsfreudige Menge. Den Beschluß des Renntages bildete ein Stundenfahren mit Mannschaftsführung. Acht Vereine machten sich das Leben reichlich sauer. Das Bild änderte sich oft, dann war dieser, dann jener„Vereinsvertreter"“ vorne, bis sich nach einer Stunde endlich Schnitzler seines schärfsten Gegners. Merkens, entledigen konnte, um einen knappen aber verdienten Sieg zu landen. Gaumeisterschaft über 1000 Meter, 1. Merkens(BES) 0/14,3 Sek. 2. Schlösser(Schmitter) Handbreite. 3. Kaiser(Durch). 4. Tomada (Olympia). Gaumeisterschaft über eine deutsche Meile, 7500 Meter. 1. Willi Küster(Fernfahrer) 13,54,9 Min. 15 P. 2. Hopp(Olympia) 6 P. 3. Paduschek 5 P.(Schmitter). 4. Kaufmann 4 P.(Schmitter). Stundenrennen. 1. Schnitzler(Arminius) 37.250 Kilometer. 2. Merkens(BCS) 200 Meter. 3. Kolvenbach(Rheinland) 550 Meter. 4. Kaufmann(Schmitter) 950 Meter. 5. Tomada (Olympia) 2800 Meter. Jokl. Neue DT=Schwimm=Rekorde Erfolgreiches Abschneiden des Kölner SK 06 Im Erfurter Nordbad nahmen bereits am Samstagvormittag bei herrlichstem Wetter die deutschen Schwimmeisterschaften der DT ihren Anfang, die mit 400 Einzel= und 50 Staffelmeldungen ein ganz hervorragendes Nennungsergebnis ausweisen. Es gab ausgezeichnete Leistungen Im 200=Meter=Rückenschwimmen für Herren schlugen der vorjährige Meister Wanner(Cannstatt) und Spies(Köln) in:59 Minuten im toten Rennen an. Das 100-Meter=Freistilschwim= men gewann Hans Müller(Reichsmarine Kiel) in 15:10,6 Minuten, während der Kölner Marr nur den dritten Platz belegte. Der Neunkampf der Turnerinnen sah Frl. Steinberg(Halle) in ausgezeichnetem Stil mit 150,10 Punkten als Meisterin. Ein Wasserballspiel zwischen der TG Mühlhausen und dem SB Iserlohn sah die Thüringer mit:1(:1) erfolgreich, während der TK Hannover sich nur mit:2 gegen den TB Speyer behaupten konnte. Auch am Nachmittag gab es zahlreiche Zuschauer und spannende Kämpfe; einige neue DT. Bestleistungen bezeugten den Fortschritt der Schwimmer im DT=Lager. I. Ohliger sicherte sich die Meisterschaft der Turnerinnen im 100Meter=Kraulschwimmen in der neuen DT=Rekordzeit von:17,6 Minute, während Frl. Remme (Hamburg) den zweiten Platz belegte. Die Viermal=100=Meter=Bruststaffel der Turner sah die Hamburger Turnerschaft in der neuen Rekordzeit von:38,3 Minuten vor dem ATB Leipzig und MTV Stuttgart in Front. Der Hamburger TB 62 gewann die Viermal-50=Meter=Kraulstaffel in der neuen Rekordzeit von:33,5 Minuten vor dem ATB Breslau in:47,2 Minuten und dem MTV Stuttgart. Meisterin im 100 MeterRückenschwimmen der Turnerinnen wurde Frl. Wald(Leipzig) in:36,6 Minute vor der Hamburgerin Dabelstein. In der Viermal100=Meter=Kraulstaffel der Turner kam der Kölner SK 06 zu einer sicheren Meisterschaft in :43 Minuten vor der TG Mühlhausen, die zum Schluß aufkam und:43.7 Minuten erreichte. Der TSV Eintracht Leipzig konnte die Viermal=100Meter=Lagenstaffel der Turner in:15,3 Minuten siegreich beenden. Gute Leistungen gab es auch bei den Altersturnern, die sehr zahlreich vertreten waren. Die Schwimmeisterschaften wurden am Sonntag bei herrlichem Wetter und großem Besuch beendet. Sie haben erneut einen Beweis von der Steigerung des Könnens der Turnerschwimmer gegeben, die in fast allen Wettbewerben große Verbesserungen gegenüber dem letzten Jahre erreichten. Eine Reihe neuer Bestleistungen legten beredtes Zeugnis ab Seite 8 Nr. 230 Lokal=Anzeiger Montag, 22. August 1932 Am Wurfkreis des WSV Von den Spielen am Wochenende interessierte am meisten das Auftreten der Sportfreunde Siegen beim BfB 05 in Köln=Kalk. Sportfreunde bewiesen ihre gute Klasse durch einen sicheren und verdienten Sieg über die verstärkten Kalker. Porz unterlag unter allerdings etwas eigenartigen Umständen gegen Wacker Köln. Der MSV wurde in Aachen vom VfL 05 geschlagen. Ueberraschend kommt die Niederlage der ersatzgeschwächten Sülzer durch den KCfR. BfB 05(verst.)— Sportfreunde Siegen:9 (:). Durch die sehr warme Witterung hatten sich zu diesem Spiele nur etwa 400 Zuschauer eingefunden, die ein sehr schönes und interessantes Spiel zu sehen bekamen. Wenn die Siegener heute nicht mehr die Klasse darstellen wie vor einigen Jahren, so ist immerhin die Leistung dazu angetan, sie als Spitzenmannschaft zu bezeichnen. Die Platzleute hatten sich zu diesem Treffen durch Göbel(ASV) sowie durch Hardy, Thelen und Böhmer(Köln 65) verstärkt. Diese Verstärkung hat sich mit Ausnahme des Torwarts und vielleicht noch Göbel als solche kaum bewährt. Das Sviel begann mit schnellen Angriffen der Siegener, die alsbald mit:2 in Führung lagen. Durch Weber vom Platzverein wird der Vorsprung:2 verringert, jedoch bis zur Pause führen die Gäste nach wirklich guten Leistungen mit•4. Nach Seitenwechsel wird der Kampf etwas ausgeglichener. Wohl zeigen die Siegener besonders vor dem Tore und zeitweise im Felde die besseren Leistungen, jedoch kämpften die Platzleute mit allen Kräften. Mit:9 geht der interessante Kampf zu Ende. Siegen gewann verdient, obwohl das Ergebnis etwas knapper lauten konnte. Ueberragend waren Wiesemann (halbrechts), Heinz(r. Läufer) sowie der Verteidiger Biehl. Bei den Platzleuten überragten Weber, der für vier Treffer verantwortlich zeichnete, sowie der linke Läufer Höver. Auch Hardy im Tor konnte gefallen. Der Schiedsrichter hatte bei dem fairen Verhalten beider Gegner ein leichtes Amt. SC Porz— SC Wacker:14(:). Wacker erschien zu diesem Freundschaftsspiele nur mit sieben Leuten und lieh sich bei Porz noch zwei Spieler, so daß sich neun gegen neun Spieler gegenüberstanden. Die„gepumpten“ Leute, besonders der Torwart, bewährten sich bei den Kölnern so gut, daß sie den Kampf mit 14:7 gewinnen konnten. SC Preußen— Turnerbund Dellbrück:8 (•). Beide Einheiten führten ein interessantes und spannendes Sviel vor, welches unentschieden endete. Die Turner lagen wiederholt knapp in Führung, mußten sich jedoch von den sich tapfer wehrenden Preuzen stets den Ausgleich gefallen lassen. Bei den Platzleuten war der Torwart schwach. Kölner C/N— Sülz 07:4(:). Die Gäste traten zu diesem Treffen nicht mit kompletter Mannschaft an, jedoch hatte auch der KCR Ersatz zur Stelle. Beide Einheiten lieferten sich einen harten Kampf. Die Platzleute hatten vom Anfang an etwas mehr vom Spiel und konnten dasselbe schließlich auch verdient zu ihren Gunsten gestalten. Rhenania— KBC.:6(:). Die Gäste traten nur mit 9 Leuten an. Beiderseits wurden gute Leistungen geboten. Das Ergebnis entspricht dem Verlauf des Treffens. Frechen 1— Blau=Weiß Köln 2: 6. Erwartungsgemäß behaupteten sich die Gäste in diesem Treffen, welches flott durchgeführt wurde, dem Verlauf des Spiels entsprechend. Post SV.— TV. Jahn Sülz 7:3(3:). Obwohl die Platzleute ihrem Gast klar überlegen war, versuchten die Turner eine unnötige Härte ins Spiel zu bringen. Bis zur Pause gab's einen ausgeglichenen Kampf, während nach der Pause die Postsportler das Heft fest in der Hand hatten. Rodenkirchen— Köln 93 16:11(9:). Hier gab es einen recht bewegten Kampf, aus welchem die Einheimischen mit dem nicht alltäglichen Ergebnis von 16:11 als verdienter Sieger hervorgingen. Rath=Heumar— Phönix 9:5(:). Beide Mannschaften führten ein schönes Spiel vor, das von Rath=Heumar verdient gewonnen wurde. KBV. 07— Bayenthal 5:8(3:). Die Gäste waren in der Gesamtheit etwas besser und konnten in der zweiten Halbzeit ihren Sieg sicherstellen, nachdem das Treffen in der ersten Halbzeit verteilt verlief. Weitere Spiele: KCfR. II— Sülz 07 II:13(0:). Köln 65 Res.— TV. Mauenheim 1 6:7(:). Preußen — Jugend Kalk ausgefallen. Vingst— Jugend Kalk sowie VfB. 06— Poseidon ausgefallen. Rath=Heumar II— Phönix II 4:6. Post III— Sülz 07 III 7:3. Köln 65 III—. TV. Mauen= heim II 5:3. Köln 65 Damen— TV. Mauenheim Damen:0(:). Handball im Rheinbezirk: VfB. 08 Aachen— VVg. Oberhausen:3 (2:). BfL. 05 Aachen— MSV. 06:4(5:). Post SV. Aachen— Handwerker TV. Aachen :1(:). SC. Aachen— Eisenbahn SV. Aachen:9(1:). Rothe Erde— Forst:7 (3:). SV. Eilendorf—. Rhenania Würselen 3:6(2:). TV. Siegburg Mülldorf— Sportfreunde Siegen 7:7(:). Vorentscheidung in den Am vergangenen Samstag fand die Auslosung der Vorschlußrunde in den Pokalspielen des Rheinbezirks statt. Hiernach spielen am 11. September in Aachen der VfB. 08 Aachen gegen Jugend Düren und Alemannia Aachen gegen Mülheimer SV. fw. Der pokal=Sonntag im Gau Köln Am gestrigen Sonntag wurden die am Vorsonntag ausgefallenen Pokalspiele des Gaues Köln nachgeholt, welche auch alle zur Durchführung kamen. Ueberraschungen gab's bei diesen Spielen nicht. Von den weiterhin angesetzten Zwischenrundenspielen kamen zwei nicht zur Durchführung wegen Nichterscheinens des Schiedsrichters. Die Ergebnisse der beiden anderen Treffen kann man als Ueberraschung bezeichnen. Rückständige Pokalspiele Ichendorf— Pulheim:5(:). Die Gäste erwiesen sich den Platzleuten in jeder Weise überlegen. Wenn auch die Einheimischen sich in der ersten Halbzeit ihrer Haut nach besten Kräften wehrten, so mußten sie doch nach Seitenwechsel dem Gast das Kommando überlassen. Zweite Mannschaften:2. Ostheim— Fortunagrube:4(:). Die Ueberlegenheit der Gäste erstreckte sich lediglich auf die erste Halbzeit, während nach Seitenwechsel der Kampf verteilt war. Longerich— TV. Merheim:0(:). Sicherer als erwartet blieben die Platzleute in Front. Longerich ging in der ersten Halbzeit durch Elfmeter in Führung, mußte aber nach der Pause auf zwei Leute verzichten, jedoch fielen gerade in dieser Zeit zwei weitere Treffer der Platzleute. Beim Gastgeber gefiel die Hintermannschaft, während der Sturm etwas zaghaft war. Die Stützen der Merheimer Mannschaft waren Mittelläufer und rechter Verteidiger. Flittard— Manfort:1(:). Obwohl der Sieg der Flittarder nur mit einem Tor Unterschied ausfiel, muß er als verdient bezeichnet werden, da die Mannschaft des Platzvereins die bessere Leistung zeigte. KFV. 02— WV. Köln=Höhenberg. Die Turner verschenkten den Sieg durch Nichtantreten. Zwischenrunde Weiß— Meschenich. Wegen Nichterscheinens des Schiedsrichters kam dieses Treffen nicht zum Austrag. Gruhlwerk— Weiden:0(:). Die Platzleute bestätigten in diesem Treffen ihren guten spielerischen Ruf, indem sie den klassehöheren Gegner mit einer deutlichen Packung nach Hause schickten. .Gladbach=Hand— Urbach 4: 1(2:). Auch dieses Ergebnis kommt überraschend, da man mit einem Siege der Gäste in diesem Treffen gerechnet hatte. Die Platzleute warfen jedoch alle Berechnungen über den Haufen und schlugen nach ansprechenden Leistungen die Urbacher verdient. 2. Mannschaften 4: 1. VfL.Gladbach— Eil. Der angesetzte Schiedsrichter war irrtümlich nach Eil gefahren. Für ihn sprang ein Vereinsschiedsrichter ein, der jedoch seiner Aufgabe nicht gerecht wurde und nach 30 Minuten den Kampf beim Stande von:1 für.Gladbach abbrach. Gesellschaftsspiele Gr.=Königsdorf— Efferen:2(:). Hier gab es ein verteiltes Spiel gleichwertiger Mannschaften. Das Ergebnis entspricht dem Spielverlauf. Gleuel— MSC:4(:). Die Marien= burger mußten sich in Gleuel mit einem mageren Unentschieden zufrieden geben. Gleuel kämpfte mit großem Eifer und haben die Platzleute das Ergebnis gegen die technisch etwas besseren Marienburger durchaus verdient. Deutzer SV— Grün=Weiß Mülheim:0. Das Treffen dieser geichwertigen Einheiten endete torlos. Die Leistungen standen auf keiner besonders hohen Stufe. Rath=Heumar 1.— Vingst 05 Res.:2 (1:). Die Gäste konnten nur eine Halbzeit gefallen, während nach Seitenwechsel die Platzleute aufkamen und den Sieg durch drei schöne Tore sicherstellten. Rath=Heumar 2.— Vingst 3. 0: 3. Fischenich— Colonia:2(:). Spielerisch bestand zwischen diesen beiden Mannschaften kaum ein Unterschied, wenn auch die Kölner vor dem Tore etwas entschlossener waren. Zweite Mannschaften:3. Köln=Klettenberg feiert Schützenfest Der Pfarrer von St. Maria in Lyskirchen und Dechant von Köln=Altstadt, perr Joseph Trockel, ist am Samstagabend im Krankenhaus der Augustinerinnen an dei Jakobstraße, das er nach vergeblichem Erholungsaufenthalt in Unkel, Nauheim und Hennef schwer leidend am Freitagabend aufsuchen mußte, im Alter von 65 Jahren plötzlich au; dieser Zeitlichkeit abberufen worden. Diese Trauerkunde wird weit über den Bereich der Pfarrgemeinde des Verstorbenen schmerzliche Trauer auslösen. Pfarrer Trockel wurde am 23. Februar 1867 in Essen(Ruhr) geboren. Er besuchte mit glänzendem Erfolg das dortige Burggymnasium und bestand 1889 die Reifeprüfung. Nach dreijährigem Besuch der Universität Bonn und eineinhalbjährigem Aufenthalt im Kölner Priester“ seminar wurde er am 15 August 1893 zum Priester geweiht Seine erste Stelle als Kaplan hatte er an St. Marien in Elberfeld. 1898 rief ihn der Oberhirte nach St. Maria im Kapitol in Köln, 1903 erhielt er seine erste Pfarrstelle in Rocherath, im heutigen Neubelgien. Dort wirkte der junge Pfarrer überaus segensreich; er baute u. a. eine neue Kirche. Am 15. November 1908 wurde er als Pfarrer in Dhorn im Kreise Düren eingeführt, 1915 wurde er Pfarrer von Niederaußem(Kreis Bergheim), am 13. Februar 1921 trat er das Amt des Hirten der Pfarre StMaria Himmelfahrt in Köln an, das er nach achtmonatiger Wirksamkeit im Oktober desselben Jahres auf Wunsch des Oberhirten mit dem des Pfarrers an St. Maria in Lyskirchen vertauschte. Seit Samstag abend ist die Schützenfahne in Sülz=Klettenberg aufgepflanzt; die Schützen sowohl wie all ihre Freunde sind trotz nahezu unerträglicher Hitze wacker bei der Sache, Höhepunkt des bisherigen Festverlaufs war der Festzug am gestrigen Sonntagnachmittag, der beide Vororte auf die Beine brachte. Unser Bild zeigt die Abnahme der Schützenparade. Es ist tragisch, daß just an seinem Sterbetag die„Geschichte der Kirche und Pfarre St. Maria Lyskirchen“ von Profs Paas im Drua vollendet wurde, ein Werk, das der Verstorbene mit Liebe gefördert hatte. Treue Freundschaft pflegte er mit seinen geistlichen Mitbrüdern, deren Vertrauen und Liebe ihn nach dem Tode des Dechanten Oepen zum Dechanten von Köln=Altstadt erwahlt hatte. Still und bescheiden, wie er gelebt, ohne daß weitere Kreise von seiner Erkrankung wußten, ist er am Vorabend der Festfeier von Maria Himmelfahrt hinübergegangen zur Ewigkeit. Der gute Hirt, dem er in fast 40 Priesterjahren nachgseifert hat, möge ihm des Priesters Lohn und Vollendung schenken! Seine Pfarrkinder aber, seine Freunde und Mitbrüder werden des gütigen Menschen und Priesters, des unermüdlichen, bescheidenen Seelsorgers, des aufrichtigen, treuen Freundes nicht vergessen. * Die Beerdigung wird am Mittwoch stattfinden. Um 9 Uhr wird die Leiche des verstorbenen Pfarrers zur Kirche übergeführt, um.15 Uhr beginnen die Laudes, es folgt das feierliche Traueramt, das von dem dienstältesten Konfrater des Dekanats, Pfarrer Fabry (St. Georg), zelebriert wird. Pfarrer Wellenberg(St. Maria in der Kupfergasse) wird die Traueransprache halten. Unmittelbar im Anschluß an die Exequien erfolgt die Zeisetzung auf Melaten. Dechant Jos. Trockel+r Der pfarrer von St. Maria in Lyskirchen Als im März dieses Jahres nach der Beisetzung des Herrn Prälaten Pfarrer Breuer in der Pfarrergruft auf dem Melatener Friedhof Dechant Trockel mit der Stadtverwaltung betreffs Erweiterung des Pfarrer=Begräbnisplatzes verhandelte, ahnte er wohl kaum, daß er selbst der nächste sein würde, der hier zur letzten Ruhe bestattet würde. Ebensowenig ahnten es seine Pfarrkinder sowie seine Konfratres. Dechant Trockel gehörte zu den stillen Priesternaturen, die man selten und nur, wenn das Amt es erfordert, öffentlich hervortreten. Der Grundzug seines Wesens und seiner priesterlichen Persönlichkeit war eine außergewöhnliche Güte. Diese wirkt sich im Leben des Priesters inmitten der Großstadt, vor allem in der regelmäßigen, stillen Seelsorgsarbeit und im unmittelbaren Verkehr mit der ihm anvertrauten Herde aus. Er war im besten Sinne des Wortes der Vater seiner Gemeinde, der gute Hirt in seiner Pfarre. Milde, Geduld und Güte suchen die von Leid und Sorge gequälten Menschen von heute bei ihrem Seelsorger. Dechant Trockel besaß diese echten Prie stertugenden in einem solchen Maße, daß es wohl niemand gibt, den er je verletzt hätte. Mit Liebe sorgte er für sein schönes Kirchlein am Rhein. Der Sonntag An der Gutenberg=Straße, Ecke Subbelrather Straße, stießen am Samstagabend ein Personenkraftwagen und ein Motorrad zusammen. Der Motorradfahrer mußte mit schweren inneren Verletzungen ins Krankenhaus geschafft werden. * Auf der Neußer Landstraße in Köln=Worringen wurde am Samstagnachmittag ein 51jähriger Mann von einem Lastkraftwagen überfahren. Man schaffte den Verunglückten ins Krankenhaus nach Worringen. Dort starb der Mann kurze Zeit danach. * Sonntag morgen fiel auf der Kalk=Mülheimer Straße in Köln=Kalk aus dem Fenster eines dritten Stockwerkes ein elf Monate altes Kind auf den Bürgersteig und erlitt einen schweren Schädelbruch. Im Krankenhaus ir Kalk starb das Kind. Ein schwerer Autounfall ereignete sich am Samstagabend in Höhenhaus auf der Berliner Straße. Ein neuer MercedesWagen wurde von einem praktischen Arzt aus der Beethovenstraße in Köln gesteuert. An der Kurve Berliner Straße in der Höhe des Hauses 444 sah sich der Führer wegen eines vor ihm herfahrenden Radfahrers genötigt, zu bremsen. Der Wagen geriet in der Kurve ins Schleudern, wodurch der Lenker so stark bremste, daß sich der Wagen volländig im Bogen überschlug und zwar so, daß die Räder nach oben standen. Da das Verdeck offen war, waren die Folgen furchtbar. Anwohner hoben den Wagen hoch und bargen zunächst ein Mädchen von etwa acht Jahren. dem von der Karosserie die Brust eingedrückt war. Die Ehefrau des Führers hatte schwere Fleischwunden an einem Fuß, der Arzt Schnittwunden am Kopf, ihr Söhnchen, das im Wagen saß, glücklicherweise nur Hautabschürfungen. Das schwerverletzte Kind schafften Anwohner zum Dreikönigenhospital, wo es alsbald verschied. Der Arzt legte dann in einem Hause seiner Frau einen Notverband an, und auch diese wurde zum Dreikönigenhospital geschafft. Das tödlich verunglückte Kind gehörte einer Familie aus Hamburg, die mit ihrer Mutter vorübergehend in Köln zu Besuch weilte. Vortag Mittwoch, den 24. August, nachmittags um 5 Uhr, ist im Staatenhaus im Rahmen der Ausstellung„Der Schutz“ ein Vortrag des Geschäftsführers des Deutschen Versicherungsverbandes, Dr. Martin, über das Thema:„Wirtschaftskrise und Versicherungswesen vom Standpunkt des Versicherungsnehmers". Großes schönes Ladenlokal Luxemburger Str. 14. am Barbarossaplatz, zu vermieten. Bescheid; Köln, Luxemburger Str. 9,