Kölner FTT Lokal-=Anzeiger Bezugsnreie: Bei Botenzustellung: Ausgabe A monattich .70 RM. zuzügl. 30 S Beitrag z. Ausg. B(mit d. Samstags erschergend. illustr. Ven. Pocium., fielgehg, Hei herseg, e Seitrag z. anstalt.: Ausg. A 1,70 RM. Ausg. B 1,85 RM.; 30 3 jede Ausgabe einschl. 56 J Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 4 Zustellgeld der Post. Katholische Tageszeitung für Köln und Umgebung Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Köln, Kheinische Holkswacht Satut=haueiger ür die ern. Muheimer Boksekug. Ertgtrhnscherier efihsr Seaten Sescshene Arkase Beäise Al, Kaeshiteha ien eun behic cheihe Wöchentlich Ausgaben. Anzeigenpreis: mm Höhe Platzanzeige 10 J, auswärtige 13 4. rubrizierte Gelegenheits= und Familien. anzeigen 7 J, Stellengesuche 6 J, Reklamen 500 S. auschmarns 7d., Bappor=christen 1007 Zuschlag.— Kleine rubrizierte Anzeigen erscheinen nach Auswahl auch in Nebenausgaben.— Postscheckkonto Köln 1065. Erfüllungsort und Gerichtsstand Köln. Nr. 224 Montag, 15. Augusi 1932 lagen: Der Sonntag, Der Sport, Die Frau in Familie Acden, Lose ich lie, esce e hesige ge aine lt. illustrierte Beilage zur Ausgabe B Be und 10 pfennig Jahrg. 47 8 Tote und 21 Schwer- und Leichtverletzte Gegen die Unsittlichkeit! Das, wofür das Zentrum, auch das Zentrum in Preußen oft mit Nachdruck eingetreten ist, hat jetzt der Reichskommissar für Preußen,.. Bracht, wieder einmal aufgegriffen. Er hat es zusammengefaßt, um zu erklären, daß er entschlossen ist, den„kulturelle Zersetzungserscheinungen im außeren Bilde vo allem der Großstädte im Rahmen des Möglichen Gar besonders ist es der schon immer bekämpfte Versuch, etwas von der sogenannten Nacktkultur ins Theater, in die Revue, in die Kabaretts hinüberzunehmen. Wenn man dazu aanz konkret sprechen soll, dann muß man den Herrn Reichskommissar bitten, das polizeilich zugelassene Mindestmaß für die Bekleidung von Tanzerinnen und Akrobatinnen um ein Beträchtliches heraufzusetzen. Denn es ist heute tatsächlich ein Minimum, das sich auf der alleräußersten Grenze hin zum völligen Nacktsein bewegt. Sehr viel Sympathie verdient auch die Verwerfung des aus katholischen Kreisen immer bekämpften Unfugs der sogenannten SchonheitsronkurrenDie Schönheit des menschlichen Körpers darzutun, gehört in den Bereich der wirklichen Bilanzvon 14Tagen: 108 Attentate Ueberfälle und Ausschreitungen, die sämtlich von rechtsradikaler Seite verübt wurden i Waschebankfiliale.= Gegend von Görlitz vor seiner Wohnung erBerlin, 15. August. Drahtm Wohin der getarnt=nationalsozialistische Kurs der Regierung Papen geführt hat, ergibt eine Aufstellung über die verbrecherischen Anschläge, die in der Zeit vom 31. Juli, dem Tag der Reichstagswahlen, bis zum 15. Juli, also in vierzehn Tagen, verübt worden sind. Die Bilanz wird für die Herren Papen und Schleicher um so peinlicher sein, als für alle Nachsicht und alles Entgegenkommen, das mit der Aufhebung des SA=Verbots anfing, Adolf Hitler nur einen Wortbruch bereit hielt. In den vergangenen vierzehn Tagen wurden von rechtsradikaler Seite insgesamt 108 Bombenanschläge und Feuerüberfälle ausgeführt. Es handelt sich um verbrecherische Vorfälle, die nach dem amtlichen Material auf das Konto von SA- SS=Leuten oder aber diesen Kreisen nahestehenden Leuten erwiesenermaßen kommen. Es wurden im einzelnen folgende Bombenanschläge verübt: Bombenanschläge Den Weresnn Kunst. die solche Darstellung zu veredeln und zu vergesigen weißz. Man muß sich aber dagegen wenden, daß das Interesse von Lebemännern, das„Weiber und Pferde“ geichletzt, Allgemeingeltung bekommt. Solches Interesse verführt dazu, Frauen, in einer zieregzinßen Ausstellung zusammenzufassen und die schönsten Wenn man ein erstes Pferd prämiiert, zeichnet man den Besitzer für einen Zuchterfolg aus. Die Schönheit einer Frau oder das, was im einzelnen schön an ihr empfunden wird, ist zunächst rein eine Geschmacksfrage und im übrigen eine Gabe Gottes. Welche Tragerin solcher ohne Verdienst ihr zugefallenen Gabe zu prämiieren" wäre, darüber haben Menschen e bais ds Badeletzer„ehelagt, kommt der Reichskommissar Dr. Bracht mit seinen Erkenntnissen dem entgegen, was aus dem Zentrum heraus und von katholischen Kreisen unzählige Male als der Bea standung dringend nötig herausgestellt worden ist! Nur haben die Katholiken und hat das Zentrum sich dafür allzu oft der„Engherzigkeit" zeihen lassen müssen. Um so es denselben Kreisen, wenn sie jetzt Unter stützung bei der Regierung finden werden. Da bei sind die tatholischen Kreise weit davon entfernt. der„begrüßenswerten Forderung nach Licht. Luft und Sonne“ kleinliche Gesichtspunkte entgegenzustellen. Von Kleinlichteiten kann in dem Augenblick nicht mehr die Rede sein, wo das Aergernis beginnt. Daß sol ches Aergernis reichlich vorhanden war, dazu beruft sich der Reichskommissar mit Recht auf Deutschlands gekommen sind. Das wil Strandbadleben verftossener Jahre gehört dieses Gebiet der Aergernisse. Ganz selbstverständlich und dringend ist verschärfte Aufmerksamkei gegenüber der Prostitution, die sich im Straßenbild der Großstadt, nicht zuletzt auch in Köln, in lästigster Weise breitmacht. Herr Reichskommissar Dr. Bracht wird, wenn er mit dem Kampf gegen alle diese Dinge Ernst macht, im Zentrum und bei den Katholiken. die von jeher schärfste Kritik an den Unterstützung finden. Das Zentrum Mit wenigen Zeilen wird in den Meldungen vom Samstag einer Tatsache Erwähnung getan die vielleicht unendlich mehr Gewicht hat, als man oberflächlich annimmt. Was konnte den Reichskanzler veranlassen, die Zentrumsabgeordneten Joos und Bolz am Samstagabend erneut um ihren Besuch zu bitten? Er kannte doch die Stellungnahme des Zentrums. 12 3 17 3 auf Gewerkschaftshäuser auf Konsumvereine Zeitungsverlage Warenhäuser Wohnhäuser öffentliche Gebäude Geschäftshäuser Feuerüberfälle Ueberfälle auf Personen in der Privatwohnung 30, Schießereien auf der Straße 3, Ueberfälle auf Lokale 6 Steinwürfe und Pistolenschüsse gegen Kaufhäuser, Konsumvereine, Volksbuchhandlungen 15, gegen eine Reichsbankfiliale 1. Insgesamt also 108 Getötet wurden in der Zeit acht Versonen. In Königsberg wurde ein Kommunist im Bett erschossen. Von hinten wurde in Lötzen ein Reichsbannerführer niedergemacht. In Potempa in Oberschlesien holte man einen Arbeiter aus dem Bett und machte ihn nieder. Ein Reichsbannerführer wurde durch zwei Kopfschüsse im Kreise Leobschütz getötet, ein anderer in der Endlich Burgfriede Nur ein politischer Zusammenstoß Berlin, 15.Aug.(Drahtm.) Die Notverordnung des Reichspräsidenten gegen den politischen Terror hat, wie man heute feststellen kann, seine Wirkung nicht verfehlt. Seit dem Tage ihres Inkrafttretens sind die Gewalttaten erheblich zurückgegangen. Die Nächte auf Samstag und Sonntag und der Sonntag selbst haben in den vergangenen Wochen stets eine größete Anzahl von Opfern gesordert. Diesmal ist alles ruhig geblieben. Aus dem ganzen Reich wird nur ein Zusammenstoß gemeldet, bei dem es Verletzte gab. In Altenessen gerieten Notionalsozialisten und Kommunisten aneinander. Ein Kommunist, ein 17jähriger Lehrling, der nach dem Polizeibericht einem kommunistischen Jugendverband angehört, schoß mit dem Revolver in eine Gruppe von Nationalsozialisten und verletzte zwei Nationalsozialisten schwer. Als die Beamten ihn verhafteten, richtete er die Waffe auch gegen die Schutzpolizisten. Er wurde aber überwältigt und in Haft genommen. Gegend von Görlitz vor seiner Wohnung er schossen. In Holthausen starb der Reichsbannermann Betz an den Folgen von Schüssen, die er von SA.=Leuten zwei Tage vorher erhalten hatte. Bei Zweibrücken wurde ein Arbeiter zu Tode gesteinigt. Ein Stuttgarter Arbeiter wurde totgeprügelt. In der Nacht nach dem Wahlsonntag begannen die Attentate und Feuerüberfälle. Schleswig=Holstein und Ostpreußen machten den Anfang, Westpreußen, Oberschlesien, Mittel= und Niederschlesien folgten mit Pommern und der Lausitz. Die letzten Feuerüberfälle wurden aus Sachsen gemeldet. Vereinzelte Feuerüberfälle und Attentate wurden in Süddeutschland und Westdeutschland ausgeführt. Erst nach langem Zögern hat die Reichsregierung sich entschlossen, gegen die Terrorakte vorzugehen. Es wurde ausdrücklich erklärt, daß sie auf den Wunsch Adolf Hitlers ihre Maßnahmen immer wieder zurückstellte, bis schließlich die Sache doch zu toll wurde. Die Frage, ob es sich um organisierte Ueberfälle handelt, ist müßig. Ebenso müßig die, ob sie etwa auf Veranlassung des Braunen Hauses durchgeführt worden seien. Das letzte ist ganz bestimmt nicht der Fall. Wichtig ist nur, daß in den Attentaten die Frucht ausging, die von den Rechtsradikalen mit ihrer gewissenlosen Propagandahetze ausgesät worden war. Es wurde soviel von der„Nacht der langen Messer“, der bevorstehenden Hochkonjunktur der Haufindustrie, vom Rollen der Köpfe erzählt, daß die jungen Burschen schließlich nicht mehr im Zaume zu halten waren. Eingeborenenmarkt von Timbuktu aus der Vogelperspektive Kasu VA— ** 9•1 F 31 K SC G 970— •.5 (Fortsetzung Seite### Timbuktn(Afrika). das mit seinen flachen Dächern und großen Plätzen einen merkEindruck macht. Aus dem großen Platz in der Mitte ist das Gewimmel der Eingeborenen zu sehen, die gerade Markt aohalten. Seite 2 Nr. 224 Lokal=Anzeiger Montag, 15. August 1932 Ein Wirbelsturm raste durch Ostteras Im Tornado hinter der Betonmauer Rechtzeitige Warnungen retteten die Bewohner von Galvestone Houston(Texas), 15. August Drahtm. Von einem schweren Wirbelsturm wurde gestern Osttexas heimgesucht. Nach den bisher vorliegenden Meldungen sind dem Tornado 17 Menschenleben zum Opfer gefallen. Eine Katastrophe größten Ausmaßes wurde dadurch verhindert, daß die Bewohner des bedrohten Gebietes sofort, nachdem von den Wetterdienststellen die Gefahr gemeldet wurde, die notwendigen Vorsichtsmaßregeln trafen. Das flache Land wurde von der Bevölkerung geräumt, die in den naheliegenden Städten Unterkunft fand. In Galvestone, einer auf einer Halbinsel gelegenen Stadt, konnten die Bewohner der Stadt und des Landes hinter einem sechs Meter hohen Betonwall Schutz suchen. Dieser Wall war nach der furchtbaren Wirbelsturmkatastrophe im Jahre 1900, die 6000 Menschenleben forderte, errichtet worden. Galvestone ist eine der bedeutendsten Handelsstädte der Vereinigten Staaten und nimmt in der Rangliste der Handelshäfen die zweite Stelle ein. Die Lichtleitungen in Galvestone sind zerstört, so daß in der Stadt völlige Dunkelheit herrscht. Der Sturm raste mit ungeheurer Geschwindigkeit durch das Land und richtete auf seinem Wege ungeheuere Verwüstungen an. Alles, was sich ihm in den Weg stellte, wurde wegrasiert. Bäume wurden ausgerissen und in die Luft gehoben. Häuser wurden vollkommen zerstört oder ihre Dächer weit fortgetragen, die Telegraphenleitungen wurden zerrissen, die Gärten und Felder verwüstet. Den schwersten Schaden richtete der Wirbelsturm in Houston an. Hier sind auch die meisten Toten zu beklagen. Wie hoch der Sachschaden ist, läßt sich im Augenblick noch nicht übersehen. Auch steht die Zahl der Todesopfer und der Verletzten noch nicht endgültig fest. 127 Offiziere aus dem Dienst entlassen weil sie sich an dem Handstreich Sanjurjos beteiligt hatten Der Brachterlaß gegen sittliche Entartungserscheinungen Berlin, 15.Aug.(Drahtm.) Die Polizeiverordnung Dr. Brachts gegen sittliche Entartungserscheinungen, deren Text wir in unserer Samstagausgabe veröffentlicht haben, wird in den nächsten Tagen durch Ausführungsbestimmungen ergänzt werden. Die neuen Bestimmungen haben besonderes Aufsehen auch in Badeorten hervorgerufen, in denen es vielfach üblich ist, daß Kurgäste im Badekostüm mit umgehängtem Bademantel von ihrer Wohnung zum Strand und von dort in nahegelegene Lokale zur Einnahme ihrer Mahlzeiten sich begeben. Die Bestimmung, daß es untersagt sei,„in Badekleidung“ sich außerhalb des Strandes und der unmittelbar zum Strande gehörigen Lokale aufzuhalten, scheint demnach nicht überall klar verständlich zu sein. Das gilt insbesondere auch deshalb, weil nicht gesagt worden ist, ob die Strandanzüge und die sportliche Bekleidung mit unter den Begriff„Badekleidung" fallen. Wie das Nachrichtenbüro des B03 meldet, ist damit zu rechnen, daß Anfang nächster Woche Ausführungsbestimmungen zu der Polizeiverordnung ergehen. In unterrichteten Kreisen wird dem Nachrichtenbüro noch erklärt, daß ein im Prizip gleicher Verordnungsentwurf im preußischen Innenministerium bereits vor längerer Zeit ausgearbeitet worden war. Der damalige Innenminister Severing habe es jedoch abgelehnt, diese Verordnung zu unterzeichnen. Zugleich sei daran erinnert, daß das Zentrum und die Rechtsparteien im Preußischen Landtag wiederholt in Anträgen Maßnahmen gegen die Unsittlichkeit gefordert hatten und daß der preußische Staatsrat erst vor kurzer Zeit einen umfangreichen Beschluß in der gleichen Materie gefaßt hatte, der sich allerdings ausdrücklich auch gegen derartige Ausschreitungen auf literarischem Gebiet wandte. Fünftagewoche und Wirtschaftsankurbelung Hoover lädt die Wirtschaftsführer ein Washington, 15. Aug. Drahtm. Präsident Hoover hat auf den 26. August eine Konferenz von Wirtschaftsführern einberufen, die zunächst zwar Maßnahmen zur Krisenbekämpfung beraten soll, deren Einberufung wohl aber auch von wahlpropagandistischen Erwägungen diktiert ist. Industrie= und Wirtschaftsführer der sämtlichen zwölf Federal=Reserve=Bank=Distrikte werden vor allem zu erörtern haben, wie man die in dem von Hoover am 21. Juli unterzeichneten Gesetz zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit gegebene Ermächtigung zur Bereitstellung von Mitteln im Gesamtbetrage von.1 Milliarden Dollar auf dem Wege zusätzlicher Kreditbeschaffung in möglichst zweckentsprechender Weise auswerten kann. Man wird sich über die weitgehende Ausdehnung der Kreditmöglichkeiten für die Industrie, über die Ausweitung des Programms für Instandsetzungs= und Erhaltungsarbeiten an den Eisenbahnen ebenso besprechen wie über die Organisierung der Arbeitsbeschaffung, wobei man sich vermutlich für die Fünftage=Woche einsetzen dürfte. Auch die Ausdehnung der Kreditmöglichkeiten für die Landwirtschaft wird Gegenstand der Beratungen sein, da man sich davon eine Gewinnung der unzufriedenen Farmer für die republikanische Partei verspricht. Schließlich wird man auch über die Möglichkeiten der Konsumfinanzierung sich auseinandersetzen. Dieser Beratungsgegenstand deutet auf die kürzlich hier verbreiteten Gerüchte über die Bildung eines Bankenpools zur Finanzierung von Warenkäufen durch die Industrie hin. Neues in Kürze Interessantes aus aller Welt Der Oberpräsident der Rheinprovinz hat die kommunistischen Tageszeitungen Die Freiheit in Düsseldorf und die Sozialistische Republik in Köln mit Wirkung vom 15. August auf die Dauer von 14 Tagen verboten. Die GPl verhaftete 68 verantwortliche Angestellte der Getreideversorgungsstellen in Großrußland und im Kaukasus, die sich schwerer Verfehlungen bei der Getreidebereitstellung schuldig gemacht haben. Berlin hatte gestern seinen heißesten Tag mit einer Temperatur von 34 Grad im Schatten. In den stark besuchten Bädern ereigneten sich vier tödliche Unfälle. * Bei den technischen Prüfungen des Europafluges, die bisher der Bewertung der Ausrüstung und Einrichtung galten, haben die Polen und Italiener am besten abgeschnitten. An dritter Stelle liegen die deutschen Heinkel= und Klemmaschinen. * Der Tischler Stritzel in Korschen(Ostpreußen) wurde nachts durch einen Reichswehrsoldaten, den er belästigt und angegriffen hatte, durch einen Stich mit dem Seitengewehr in die Halsschlagader getötet. Die Obduktion der Leiche des in Potempa von Nationalsozialisten ermordeten Kommunisten Pietczuch durch den Gerichtsarzt hat ergeben, daß der auf Pietczuch abgegebene Schuß nicht tödlich war, sondern nur den Oberarm traf. Der Tod scheint also durch die dem Pietczuch zugefügten Mißhandlungen eingetreten zu sein. Der Schreiner Michalski, der seine 19jährige Tochter in Berlin ermordet hat und nach dem die Polizei seit einigen Tagen fahndet, hat seiner Frau eine offene Karte geschrieben, auf der es heißt:„Bitte verzeiht mir alles fürs Leben. Wenn ihr diese Karte in Händen habt, bin ich nicht mehr.“ Da die Leiche Michalskis bisher noch nicht aufgefunden wurde, nimmt die Polizei an, daß er trotz dieser Zeilen noch am Leben ist. Paris, 15. August. Drahtm. Nach einer Agenturmeldung aus Madrid sind bisher durch Dekret zwei Obersten, acht Oberstleutnants, 16 Majore, 54 Hauptleute und 57 Leutnants der Garnison von Sevilla wegen Beteiligung an der Aufstandsbewegung ihrer Posten enthoben worden. Einige Blätter lassen sich berichten, daß sich in Spanien ein Umschwung zugunsten des Generals Sanjurjo bemerkbar mache, nur nicht in Katalonien. Sanjurjo hatte in Sevilla eine Erklärung ausgegeben, in der er energisch für die Einheit Spaniens und gegen separatistische Bewegungen eingetreten war. Nach einer Havasmeldung aus Sevilla ist der MP Berlin, 14. Aug. Seit Tagen sehen die Berliner mit Staunen zu„ihrem“ Funkturm hoch. Von seiner 138 Meter hohen Spitze zeigt ein kurzer glitzernder Ast in die Luft. Es handelt sich um eine neuartige Sendeantenne, die die Berliner Jugend den höchsten Finger von Berlin genannt hat. Dieser „hohe Finger“ gehört zu dem eben fertiggestellten stärksten Ultra=Kurzwellensender der Welt, der seine Versuchssendungen inzwischen aufgenommen hat. Er ist dazu bestimmt, ständige FernsehSendungen mit den besten erreichbaren Mitteln zu ermöglichen. Auf der Funkausstellung kann man diese neue Anlage, die einen großartigen Sieg deutscher Technik bedeutet, bewundern. Der Sender hat im Haus der Funkindustrie Aufstellung gefunden. Die ein Meter langen, metallisch gepanzerten Lampen, vermögen bei Fernsehsendungen an die Antenne eine Leistung von 3,5 kW abzugeben. Das ist schon ungefähr das Doppelte von dem, was der Berliner Rundfunksender auf einem seit Jahrzehnten bekannten Wellenbande in den Aether funkt. polnische Herausforderung Legionäte provozieren deutsche Beamte Danzig, 15. Aug. Drahtm. Aus Anlaß der polnischen Legionärstagung in Gdingen haben am 14. August von.30 bis 10.15 Uhr acht Sonderzüge und ein fahrplanmäßiger=Zug die polnischen Legionäre über Danzig nach Edingen befördert. Die Züge waren teilweise von polnischen Militärtransporten, die, wie schon oft, nicht angemeldet waren, besetzt. Alle Züge hatten eine Dekorationsschmückung von Tannengrün, Fahnen und Transparenten mit Aufschriften:„Danzig war und bleibt polnisch",„Weg mit Hitler“,„Wehe dem Preußen, wenn er die Hand nach Pomerellen ausstreckt". Während des Aufenthalts aus dem Danziger Hasenbahnhof wurden von Polen. die zum Teil ihre Abteile verlassen hatten und sich auf dem Bahnsteig aufhielten, polnische Hetzlieder wie 2 B das polnische Rota=Lied gesungen und serner auf Geheiß eines in Uniform befindlichen Offiziers ein Hoch auf Marschall Pilsudski und das„polnische“ Danzig ausgebracht. Auch wurden von einigen Offizieren und Soldaten Säbel, Seitengswehre sowie Pistolen verbotswidrig mitgeführt. Den Beamten der Schutzpolizei wurde an verschiedenen Stellen mit Fäusten gedroht und ihnen die Zunge gezeigt. Während bisher die Freigabe von Alt= und Sperrguthaben nur für Reisen der Kontoinhaber selbst in gewissen Mengen erfolgen konnte, ist sie nun auf Reisen dritter Personen ausgedehnt worden, jedoch mit der Maßgabe, daß die freigegebenen Beträge insgesamt 10000 Mark je Konto und Kalendermonat nicht übersteigen. Sohn des Generals Sanjurjo, Hauptmann Sanjurjo, der mit seinem Vater zusammen verhaftet worden war, aus Madrid im Flugzeug in Sevilla eingetroffen, da der Untersuchungsrichter seine Anwesenheit in Sevilla gefordert hatte. In Sevilla fand gestern, wie eine weitere Havasmeldung besagt, ein kommunistischer Umzug statt. Die Teilnehmer verlangten die Absetzung gewisser Gemeindebeamten und verteilten Flugschriften, in denen die Regierung aufgefordert wird, gegen die Soldaten der Garnison Sevilla, die an der Aufstandsbewegung teilgenommen haben, keine Strafmaßnahmen anzuwenden. Die Schwierigkeiten, die sich dem Bau eines so starken Ultra=Kurzwessensenders entgegenstellten, waren ungeheuer. Solch eine Fernkinostation muß in der Sekunde 35mal so viele Schwingungen ausstrahlen, als ein reiner Musiksender! Nur dann kann man die unendlichen Feinheiten eines bewegten Bildes gut in die Ferne funken. Dieser erste Nur=Fernsender arbeitet auf der außerordentlich kleinen Welle von sechs Meter. Die Antenne durfte dann nur drei Meter lang sein. Sie mußte außerdem sehr hoch über dem Erdboden angebracht werden, damit ein möglichst großer Bezirk bestrichen werden kann. So wurde der„hohe Finger von Berlin", zu dem eine Energieleitung von dem 200 Meter entfernten Sender führt, gebaut. Die Besucher der Funkausstellung können sich dort in eine geheimnisvolle, halbverdunkelte Koje setzen und ihr lebendes Konterfei weit über die Lande zu ihren Freunden funken lassen. Freilich müßten diese dann schon im Besitze eines Fernkinos und eines guten Kurzwellenempfängers sein. Schuhmachertag in Nürnberg Werbung für Handwerksarbeit Nürnberg, 14. Aug. Drahtm. Der 6. Allgemeine Deutsche Schuhmachertag, verbunden mit der deutschen Maßschuh= und Orthopädie=Ausstellung(12.—15. August). versammelte Vertreter des Handwerks, berufsständischer Organisationen und Teilnehmer aus dem ganzen Reichsgebiet sowie aus Holland, der Schweiz und Oesterreich in Nürnberg. Die internen Sitzungen hatten am Freitag begonnen. Am Samstag folgte der offizielle Empfang der Behörden=, Fach= und Pressevertreter sowie die Eröffnung der Ausstellung. Syndikus Dr. Schild(Hannover) erläuterte in einem Referat die Bedeutung der Tagung und die Ziele der handwerklichen Bestrebungen sowie die Forderungen des Schuhmacherhandwerks im besonderen an die Regierung. Den volkshygienischen Zielen der Schuhmacher sollten die Behörden, die Regierungen und die Schulen mehr Beachtung schenken als bisher. Zu den wirtschaftlichen Gegenwartsfragen äußerte sich der Redner im Sinne einer Neu#####nung der wirtschaftlichen Verfassung. Sie soll auf organisch=berufsständischer Grundlage aufgebaut sein. Die deutschen Schuhmacher fordern Regelung des Konkurrenzkampfes auf ethischer und moralischer Grundlage Aufrechterhaltung des Privateigentums, Verhinderung der Wirtschaftsausbeutung durch großkapitalistische Kreise Die Ausländer sprachen sich lobend über die Leistungen des deutschen Handwerks aus. In der riesigen Ausstellung im Herkules=Saalbau sind während der Tagungsdauer die sämtlichen fachlichen Erzeugnisse der normalen und orthopädischen Schuhmacherei vertreten. Die 7. ordentliche Generalversammlung des Reichsverbandes des Deutschen Schuhmacherhandwerks findet am Montag statt. Eine Veränderung am Berliner Funkturm Der„hohe Finger“ von Berlin Der erste europäische Nur=Fernseher=Betrieb (Fortsetzung: Wovon man spricht) Man muß schon annehmen, daß Herr von Papen erwartet hatte, die Zentrumsabgeordneten würden, weil sie mit ihm die neue Lage sehen, sich zu dieser neuen Lage äußern. Eine solche Aeußerung hätte in doppelter Richtung liegen können. Die Herren Joos und Bolz hätten zunächst das Recht gehabt, dem Mißerfolg der Regierung Papen in der Behandlung der Nationalsozialisten„triumphierend“ den Hinweis darauf entgegen zu stellen, daß Brüning und das Zentrum die Dinge richtiger gesehen haben. Die beiden Herren vom Zentrum waren zu vornehm, um der Bitterkeit, die Herr von Papen am Samstag eben genossen hatte, eine neue hinzuzufügen. Die Herren entschlugen sich aber auch jeder Voreiligkeit in bezug auf besondere Zugeständnisse des Zentrums, die Herr von Papen vermutlich erwartete. Die Regierung weiß, daß das Zentrum versprochen hat, an jeder positiven Lösung der dringenden politischen Aufgaben mirzuarbeiten. Diese Bereitschaft ist im Zentrum traditionell. Wer immer auch, vom Herrn Reichspräsidenten berufen, regieren wird, er kann diese Bereitschaft in seine Rechnung einstellen. Er muß sich nur mit dem Zentrum darüber klar werden, was unter einer„positiven“ Lösung zu verstehen ist. Es ist nicht das, was die Regierung Papen seit ihrem Antritt bis heute getan hat! Wie wenig positiv diese Arbeit war, zeigt ihr negatives Ergebnis vom Samstag. Ein Wort und kein Mann Als Brüning gestürzt wurde, kamen diejenigen, die es mit den Nationalsozialisten einmal „anders herum“ versuchen wollten. Brüning und sein Kabinett hatten bezweifelt, obschon sie es immer gewünscht haben, daß mit den Nationalsozialisten Gemeinschaftsarbeit auf verfassungsmäßiger Grundlage möglich sei. Die Nachfolger des Kabinetts Brüning glaubten an diese Möglichkeit. Sie überhäuften die Partei der Rechtsradikalen mit Geschenken, wie Auflösung des Reichstages, Aufhebung des SA=Verbotes, Freigabe des Rundfunks. Und dennoch, sie müssen jetzt einsehen, daß sie sich getäuscht haben Sie haben sich vielleicht nicht unmittelbar in Hitler getäuscht. Man hat Ursache anzunehmen, daß Adolf Hitler bereit gewesen wäre, im Rahmen seiner 37 Prozent Mandate sich zu begnügen mit dem Anteile an der Regierungsmacht, der diesem Anteile entsprochen haben würde. Die Herren um von Papen haben sich demnach getäuscht im Grad der Autorität, die Hitler in seiner Partei noch genießt. Er trägt zwar viel Selbstherrlichkeit zur Schau. Aber es ist offenbar, daß er in seinen Entschließungen längst nicht mehr frei ist. Er ist der Gefangene seiner radikalen Unterführer. Diese mit ihm zusammen fürchten die Empörung der Hitlerschen Privatarmee. Man wartet nicht nur bei den knapp 14 Millionen nationalsozialistischer Wähler auf Einlösung von Versprechungen. Darauf warten noch vielmehr die SA- und SSLeute. Man wird sie jetzt wieder vertrösten und vertrösten müssen. Ob sie es noch lange mittun? Adolf Hitler soll, als die Regierung Papen ins Amt gehoben wurde, Erklärungen abgegeben haben, wonach er bereit sei, eine vom Vertrauen des Reichspräsidenten berufene nationale Regierung zu unterstützen. Zu diesem Wort hat er jetzt nicht stehen können. Seine Unterführer haben es nicht gewollt. Oder galt die Zusage nur bis 31. Juli? Eine andere Deutung Während die Mitteilungen aus Berlin über den Gang der Verhandlungen von Adolf Hitler mit dem Reichspräsidenten erklären, daß Hitler die Auslieferung der gesamten Staatsgewalt an die Nationalsozialisten gefordert habe, glauben diese mitteilen zu dürfen, daß die Forderung in dieser Form nicht gestellt worden sei. Herr Hitler habe nur erklärt, daß die Nationalsozialisten gewillt waren, die volle Verantwortung für die deutsche Politik in jeder Beziehung zu übernehmen, wenn man ihnen„dafür die eindeutige Führung der Regierung anvertraue“. Sei das nicht der Fall, so könne die nationalsozialistische Bewegung weder an der Macht noch an der Verantwortung teilnehmen. Insbesondere komme ein Eintritt in die Regierung Papen für die Partei nicht in Frage. Wenn es so stimmt, dann würden also die Nationalsozialisten vielleicht mitgetan haben— vielleim— wenn man ihnen, bis auf wenige minder wichtige oder minder gesuchte, weil wirklich verantwortungsschwere Ministerien, den Reichskanzlerposten, das Innenministerium, das Reichswehrministerium und was sonst noch überlassen hätte. Daß sie den Reichskanzlerposten haben wollten, erklärt sich aus der Formulierung„eindeutige Führung der Regierung“ und auch daraus, daß man Eintritt in die Regierung Papen, also die Anerkennung von Papens als Reichskanzler, abgelehnt hat. Man muß abwarten, was die weitere Unterhaltung über das Maß der Forderungen ans Tageslicht bringt. Man kann ein und dieselbe Sache mit verschiedenen Worten darstellen und ihr damit ein unterschiedliches Gesicht geben. Einstweilen neigt man zu der Auffassung, daß hier die Abweichungen zwischen der Darstellung der Regierung und derjenigen der Nationalsozialisten ihre Erklärung finden. Harres. Nr. 224 Seite 5 Montag. 13. August 1932 Lokal=Anzeiger .KK Sommer- Stoffe Wäschebatist B 20 80 cm breit, schöne Pa II stellfarben Mir. Trachtenstoffe 78/80 cm breit, für Haus- ∆# PO und Wanderkleider, in I1##A mehrfarb. schön. Dess. Mitr..JO Selenik— 70 cm breit, moderne## TL Farben, für prektische IIIn Sportkleider Mir..F O Reinseld. Tolle à Jour# E ca. 80 cm breit, in feinen I1% Pastellfarben Mr. 1 515 Reinseld.- Douplon-Druck u. Kunstseiden-Ottoman- 4p; SEDruck. a. feinem Bemberg#%. Material, in schönen aparteni.## Mustern Mtr. Schuh und Strumpf Damen-Leder-Opanken der luftige Sommerschuh,# in verschiedenen Mo- 2 ½ dellen L. UB Weitze Sport-Schnür- und Spangenschuhe, mi##DE angegoss. 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Die Beerdigung findet am gleichen Tage, 11 Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofes Melaten aus statt. Afes! aes Reichs-Firmen-Fernsprechbuch mit Reichs-Branchen-verzeichnis erscheint regelmäßig jährlich Der Branchenteil allein(Band III/IV) enthält nahezu 1 Million Adressen nach über 18000 Stichworten geordnet u. kostet RM Preis des kompletten Werkes (vier Bängen RM 60.Zubeziehen durch jede Buchhandlung oder den Verlag REICHS-BRANCHEN-VERZEICHNIS G. m. b. H. BERLIN SW 68 lold u. Brillant10IU- Sachen, 1 Pfandscheine kauft Kämmergasse 27 Schauspielhaus. Vom 12.—22. August, allabendlich 20 Uhr Peppina Operette von Rudolf Oesterreicher Musik von Robert Stolz Musikalische Leitung: Walter Hochtritt Mitwirkende: Maria Paudler, Ernst Verebes, Molly Wessely, Adolf Wohlbrück, Ewald Wenck, Else Malti, Rudolf Klein etc. Dem Herrn über Leben und Tod hat es in seinem unerforschlichen Ratschlusse gefallen, am Samstagabend 9¼ Uhr unsere liebe, herzensgute Mutter, die wohlachtbare Frau Wwe. Johann Bürvenich Katharina geb. Jansen versehen mit den Heilsmitteln unserer heil. Kirche, im Alter von 74 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um stille Teilnahme bitten: Geschwister Bürvenich. Köln, Landsbergstraße 17, den 15. August 1932. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Mittwoch, den 17. August 1932, morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche St.-Johann-Baptist. Die Beerdigung findet statt am selben Tage, nachmittags 3 Uhr, von der Trauerhalle des Friedhofes Melaten aus. Rolladen Jalousien J. Meining Köln-Nippe: Pernsor 796 42 ---E Casthof und Sommertrische Franr Liese Würdinghausen Sauerland Mitten in den Bergen des herrlichen Sauerlandes. Altrenomiertes Haus, Ia Küche und Keller. Eigene Forrellenfischereien. Gelegenheit zum Angelsport. Fernruf Kirchhundem 505. Schreibmaschinen neu und gebraucht, mit voler Garantie bill. abzugeb. BüromaschinenVertriebs-Ges. m. b. H. Köln, Aachener Straße 4 (am Opernhaus) Angenehmer Landaufenthalt Pension M.50. Wilh. 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Wrehatien Toela—— Inserieren bringt Gewinnisiiatratzenfabrik, Engelberistrage 39 Pernspr. 21 3713. E* Seite 6 Nr. 224 Lokal=Anzeiger Montag, 15. August 1932 Weten Teest ROMAN VON MARIE DIERS (14. Fortsetzung) Sie sahen einander total verblüfft an. Der Doktor aber sagte, ernst werdend und von einer plötzlichen Bewegung erfaßt, noch einmal in stärkerem, fast drohendem Ton:„Regna und Ammey, ihr habt mich verstanden: was eure guten Geister euch raten!“ Aber als er nun auf Achmed wieder allein über die kahlen windigen Felder ritt, wurde ihm das Herz ganz schwer und er dachte mit Sehnsucht wie an etwas Schönes an seine Jungfernkutsche zurück.——— Im Laufe des Winters schrieb Matz mehrere Male wegen der Schwestern. Es waren ernste, tüchtige Briefe. Sie plädierte heftig dafür, daß Ammey ihr Lehrerinnenexamen machen sollte. Zwar war der verschwärmte Rotkopf für nichts weniger eingenommen als für eine Wiederaufnahme der glücklich fortgeworfenen Schulbücher, doch konnte man wohl in der Tat die Mädchen nicht wachsen lassen wie die Lilien auf dem Felde. Doktor Joost saß wieder einmal mit seinem Schifflein fest. Er sah in einem aufgezwungenen Beruf(und wie hätte er dem Rotkopf ausgezwungen werden müssen!) nur Unheil und Verderb. Er bedauerte schon im voraus die unglücklichen Schulkinder, die das Ding zur Führerin und Lehrerin haben sollten. So viel lernen, um schließlich durchs Examen zu kommen, würde der Rotkopf ja am Ende können. Das gab zur Not drei schlimme Jahre. Herrgott, welchem lebendigen Menschen sind nicht solche Jahre der Zucht und Anspannung nötiger als die Butter zum Brot. Aber das Nachher, das war so unsinnig. Er mußte es wohl wissen, daß Kinderhüten und Kinderwarten einem nicht im Schlaf gegeben wird. Er kannte auch(sogar in Geneucken) solche verkrüppelten Menschenwesen, die Lehrerinnen geworden waren, ohne sich mehr dafür zu eignen als zu Schornsteinfegerinnen, in denen keine Faser ihres Herzens ihrem Beruf gehörte, die sich und die Kinder quälten oder die stumpf unter ihrer Fronarbeit dahingingen und ihre darbende Seele mit allerhand Genüssen unedler Art stillten, unter denen Klatschkaffees die hervorragendsten waren. Warum waren die Lehrerinnen geworden?— Ja, warum sollte Ammey es werden? Doktor Joost schüttelte sich, er hatte genug davon. Ammey wurde keine Lehrerin. Aber im Hause herumlungern und dem lieben Gott den Tag stehlen, das wollte er jetzt auch nicht mehr haben. Die Kutschierfahrten hatten ihm doch manches gezeigt. Warum plappert dies Jungzeug so viel hohles, langweiliges, kleinliches Zeug? Warum hat es keine Augen für die Große und Gewalt des Lebens, der Weltanordnung. in der es steht? Weil es all sein Tag nur spielt! Also ran mit euch! Bekommt mal erst etwas auf zu lernen und zu leisten, daß euch die Köpfe dampfen. Du, Ammey, kommst die Woche über nach Gossen auf die Handelsschule, lernst rechnen und buchhaltern, stenographieren und Schreibmaschine tippen, daß du nachher doch einmal weißt, wo das Brot herkommt, das du ißt. Und du, Regna, Putzaffe, sitzest hier in Geneucken bei der Putzmacherin Liese Otto und der alten Götzen am Schneidertisch, so lange krumm und dumm, bis du dir deinen Tand bis auf den letzten Faden selber machen kannst, und nicht nur deinen, sondern auch den der Schwestern. Das war der Donnerschlag im Hause Joost. Er fuhr zwischen die gedankenlosen Hühner, daß sie aufkrähend auseinanderstiebten, auf die Stangen flogen und entsetzt mit den Flügeln schlugen. Aber noch ehe es Weihnachten wurde, war alles eingehängt, denn Doktor Joost war immer ein bißchen Hals über Kopf. wenn es sich um seine Einfälle handelte, und konnte nie die richtige Zeit und das gute. solide Quartel abwarten vie vernünftige Leute. Dies war besonders abscheulich. Die angefangenen Weihnachtsstickereien, bei denen man mit guten Freundinnen und starkem Kaffee die Nächte aufsitzt, mußten einfach— es war ja kaum auszudenken— liegenbleiben. Doktor Joost unterschätzte hier wieder die Gefühlswerte in unglaublicher Weise Still und leer ist das große Haus. Regna ist den ganzen Tag fort Ammen die ganze Woche, Inge das Vierteljahr. Matz das ganze Jahr. Die beiden Jüngsten sind in der Schule. Nur Heide ist zu Hause, die allereinzige Heide, und die macht keinen Lärm Da bekommt Weihnachten, ja diesmal ordentlich einen Glanz und Klang wie nie. Außer Matz, für die das Reisegeld nicht da ist, sind sie alle versammelt. Rückenkissen und Jgarrentasche kriegt Vater diesmal nicht, ne liegen in trautigem Anfangszustand noch in irgendeinem dunklen Korb. Aber er nimmt das nicht übel; er findet, es geht auch so Der Glanz der Christbaumlichter spiegelt sich in zwöli frohen Mädchenaugen. Auch die Ausgestoßenen sind, beglückter als vorher Es ist wohl nicht nur, daß sie wieder einmal zu Hause sein und ausruhen dürfen, sondern, daß ne vielleicht doch schon leise, kaum bewußt, die ersten Strahlen der großen Sonne fühlen die auf die tätigen, aufgeweckten Kinder der Erde scheint. Zu Weihnachten, als ob er Vertreter für den abwesenden Matz sein wollte, stellte sich der neue Sohn des Hauses ein. Erwin war verändert seit den Michaelisferien; in diesen letzten Wochen war viel in ihm zum Abschluß gekommen. Einmal, allein mit dem Doktor, sah er dem ins Gesicht und sagte:„Ich werde Medizin studieren, aber mein Vaterhaus wird's mich kosten.“ „So?“ sagte Doktor Joost äußerst gelassen und biß auf dem Ende seines Schnurrbartes herum. „Ihnen erscheint meine Art von Vaterhaus wohl als kein großer Einsatz“, sagte er und sein schmales, kühnes Gesicht erglühte dunkel,„für Sie ist es nur eine angehäufte Masse von Täuschungen. Falsche Liebe, falsche Macht, falscher Schmerz— ich weiß das alles auch—“ Er wandte sich ab, dem Fenster zu, und der Doktor sah ihn erbeben. Ohne sich umzudrehen, fuhr er fort:„Aber in dieser Masse steckt auch meine Kindheit, und die war ehrlich. Die muß ich mit aufgeben. Es ist nicht das Größeste das, daß mein Vater mich verstößt, sondern, daß ich ihn verstoße.“ „Jawohl, mein Junge, du bist der Aktive“, sagte der Doktor, ohne sich an das Sie=Nennen künftig noch zu kehren. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und rief:„Ich finde all euer Gezappel um Gehorchen und Nichtgehorchen lange nicht so wichtig und interessant wie das: ob sich das Küken, das nun aus der Eierschale heraus ist, selber behilft. Ob es ordentlich stehen und fressen und anständig piepen kann oder nicht. Zum Teufel nochmal. Jung', vom Lieben und krummen Buckelmachen wirst du nicht mal auf Erden selig. Aber davon, ob du Manns genug bist, zu wissen, was du tust, und nicht nachher flennend hinter dem Vater herläufst!“ Erwin wandte sich herum, er glühte vom Kopf bis zur Zehe. „Du bist mein Vater!" rief er aus. „Nun, nun... wehrte der Doktor und zauste vor Verlegenheit seinen Schnurrbart.„Meinetwagen nenns so. Was kommt darauf an? Ich habe dir ja selber vordemonstriert, daß du keinen mehr brauchst. Will doch wohl noch nicht so gehen? Na, mir kann's ja egal sein. Wirst mich auch bald genug ebenio verstoßen. Wozu wären wir Väter auch sonst auf Erden, als daß die Jungen ihre neuesten Turnstücke an uns probieren?"——— Wohin geht der Weg? M4 2% ** * 444 In den Straßen Tokios konnte man dieser Tage jenes seltsame Gefährt sehen, mit dem eine japanische Familie das Land durchfährt. In dem merkwürdigen Vehikel sitzen Vater und Töchter, während der Junge und die Mutter, begleitet von dem getreuen Hund, dem Wagen folgen. Der Katholikentag in Essen Was jeder Besucher wissen muß An einem Nachmittag im Februar ging der Doktor zu der Apotheke hinüber. Von deren Fenstern aus konnte man den ganzen Marktplatz und auch den Eingang übersehen. Daher war es möglich geworden, daß der Doktor jedesmal bei seinem Eintritt den Rest einer Schulter, eines Rückens, eines Rockschoßes hinter dem recht tigen Aufbau des Ladentisches, wo das Pult stand, hatte verschwinden und von irgendwoher den Provisor oder gar den Lehrling hatte auftauchen sehen. Dieser Provisor, ein ganz geschickter Mensch mit einem runden, rosigen, strahlend gutmütigen Ge sicht, war dem Doktor schon sen der Kindheit be kannt. Bei seinen Eltern, den Gutspächtern Runge auf Fitzhagen, hatte er öfter gedoktert, und die älteste Schwester Martha war eine Klassengenossin von Maß gewesen. Joost hatte sich diesen Stand der Dinge in der Apotheke bisher gefallen lassen, obwohl ihn das immännliche Versteckspiel oft bis aufs höchste zu einer schlingelhaften Herausforderung reizie. Aber heute hatte er kaun den Raum betreten, da er schien zu seinem Erstaunen hinter dem Ladentisch die lange, hagere Gestalt des Herrn Leucht und ein paar strenge Augen sahen ihm durch die Brillengläser scharf und drohend ins Gesicht. Die schmialen Lippen blieben wie verbissen geschlossen und öffneten sich nicht einmal zu einer Frage, wie sie die Höflichkeit gebot. Joost wan den Hut enn einen Stihl und rieb sich die Hände, die vom scharfen Ostwind starr und steif waren „Haben Sie selbstgemachten Höllenstein da, Herr Leucht?" fraagte er ihn. Er stellte öfter solche Fragen, obwohl er wußte, daß Herr Leucht alles von auswärts bezog. während noch von seinem Vater erzählt wurde, daß er, um das Silber für die Höllensteinbereitung zu erlangen, seiner Frau die Kaffeelöffel aus dem Schrank gestohlen hatte, so daß sie für ihre gefährdeten Schätze sich im mer neue und raffiniertere Verstecke ersinnen mußte. „Wir haben gestern erst neuen bekommen.“ entgegnete der Apotheker, schien aber kaum zu wissen, was er sagte. Er stemmte die langen Finger auf die Marmorplatte des Ladentisches. knickte sie ein und sah darauf nieder. Dann plötzlich, ruckhaft, sah er empor und sagte:„Herr Doktor, ich würde gern einmal mit Ihnen über persönliche Angelegenheiten reden.“ „Warum nicht?“ sagte Joost.„Kann ich mich dazu setzen? Zeit habe ich gerade die Fülle.“ „Nein, bitte. Hier kann jeden Augenblick jemand kommen. Darf ich Sie führen?" Der Doktor war willig wie ein Lamm. Herr Leucht öfnete die Tür zum Laboratorium. 30g aber unwillig den Kopf wieder zurück.„Ach so, der Provisor.“ Einen Augendlick stand er mit seinem Gast in dem kleinen Gang, der in die hinteren Räume und zum Hof führte. „Na. dann nach oben, in den Schoß Ihrer Familie,“ schlug der Doktor vor. Aber der andere wehrte etwas nervös ab.„Nein, nein, wozu? Am besten, sie sehen es gar nicht, es gibt doch nur lästige Fragen. Herr Doktor. ist es Ihnen angenehm, wenn wir in— in den Keller gehen solange?“ (Fortsetzung folgt.) Der diesjährige Katholikentag findet in der Zeit vom 31. August bis 5. September 1932 in Essen statt. Unter dem Thema„Christus in der Großstadt“ soll er ergründen, wie unser modernes Leben nach Gottes Willen aufgebaut sein soll, und Richtlinien für die Zukunft aufweisen. Für die Teilnahme, Anmeldung usw: möge man folgendes beachten: Das Festabzeichen allein berechtigt zur Teilnahme am Festgottesdienst, an der Schlußkundgebung und an jeder Sonderveranstaltung ohne besondere Eintrittspreise. Es kostet im Einzelbezug 1 Mark, im Sammelbezug durch Pfarreien und Vereine für Erwerbstätige ermäßigt bis zu 60 Pf., für Erwerbslose und Jugendliche bis 30 Pf. Die Mitgliedskarte zum Besuch aller Veranstaltungen des Katholikentages schließt ohne Sonderkosten ein: 1. das Abzeichen, 2. den Festführer, 3. den Stadtplan, 4. einen Sitzplatz in der geschlossenen Mitgliederversammlung, 5. Eintritt in alle öffentlichen Festversammlungen. Für Sitzplätze müssen besondere Platzkarten dazu gelöst werden, die ermäßigt für die drei Festveranstaltungen zusammen zu 3 Mark 1. Platz, 2 Mark 2. Platz, 1 Mark 3. Platz, ausgegeben werden. Die Mitgliedskarte kostet für Erwachsene 5 Mark, für Jugendliche und Erwerbslose 3 Mark ohne Festvericht,.50 Mark mit Festbericht. Tageskarten für einzelne Tage werden ausgegeben für Donnerstag. den 1. September, Freitag, den 2. September. Samstag, den 3. September. Sie setzen den Besitz des Abzeichens voraus. Sie berechtigen zum Besuch der Festversammlung. Die Anmeldung zum verbilligten Sammelbezug der Festabzeichen usw. muß bis zum 15. August durch die Pfarrämter oder die Ver bände geschehen.— Einzelbestellungen(Mitgliedskarte, Tageskarten usw.) gehen an das Lokalkomitee zur Vorbereitung der 71. General= versammlung der Katholiken Deutschlands, Essen, Kastanienallee Die Unterbringung der auswärtigen Teilnehmer am diesjährigen Katholikentag hat in Verbindung mit der Wohnungskommission das Städtische Verkehrsamt in Essen, Deutschlandhaus, Zimmer 221, übernommen. Es stehen zur Verfügung: Hotelzimmer zu Preisen von 3 bis 7,50 Mark sowie Privatzimmer zu 2,50 bis 3,50 Mark. Für die Unterbringung der Jugendlichen werden besondere Massenquartiere eingerichtet. Die Uebernachtungsgebühr für eine Nacht ist auf 0,30 Mark je Person festgelegt worden. Alle Bünde und Gruppen der katholischen Jugend Deutschlands sowie die Studenten, die eine Unterkunft wünschen, werden gebeten sich möglichst bis zum 15. August 1932 an das Katholische Jugendsekretariat(Wenzel Scherbaum) in Essen, Postfach 880, Fernruf 22369, zu wenden, damit die Zahl der erforderlichen Quartiere zur Verfügung gehalten werden kann.— Nach Eingang des im voraus zu zahlenden Gesamtbetrags— auf das Postscheckkonto Essen 181 10(Wenzel Scherbaum) zu überweisen — werden die Quartierscheine übersandt. Verpflegung. Für Vereine und geschlossene Gruppen kann Verpflegung vermittelt werden. Anträge sind möglichst frühzeitig an das Städtische Verkehrsamt in Essen, Deutschlandhaus. Zimmer 221, zu richten. Sonntagskarten. Es werden von sämtlichen Bahnhöfen der Direktionsbezirke Essen, Frankfurt a.., Hannover, Kassel, Köln, Mainz, Münster(Westfalen), Oldenburg, Trier und Wuppertal Sonntagsrückfahrkarten nach Essen verausgabt. Die Geltungsdauer dieser Karten ist wie folgt festgesetzt: vom 31. August bis 2. September je 24 Stunden, von 12 Uhr bis zum nächsten Tage 12 Uhr, z. B. vom 31. August 12 Uhr bis zum 1. September 12 Uhr(12 Uhr Beendigung der Rückreise). ferner vom 3. September 0 Uhr bis 5. September 24 Uhr, ununterbrochen. Am 5. September, 24 Uhr, muß die Rückreise beendet sein. Sonoerzuge zum Katholikentag werden noch bekanntgemacht. Schiffswallfahrt nach Bornhofen und Kloster Arnstein a. d. Lahn Wiederum erschallt der Ruf der niederrheinischen Bruderschaft:„Auf nach Bornhofen, zur Schmerzensmutter, der Trösterin der Betrübten". Sie ladet alle Marienkinder ein zur Teilnahme an der Schiffswallfahrt in der vorletzten Augustwoche. Dienstag bis Donnerstag, 23.—25. August. Am 1. Tage bringt der Dampfer„Lohengrin“, der Koln=Düsseldorfer Dampfschifffahrtsgesellschaft die Wallfahrer von Köln zum Gnadenort Vornhofen. Die Fahrt am folgenden Tage durch den gesegneten Rheingau wird für jeden Pilger ein herrliches Erlebnis werden. Von der Anlegele Biebrich geht es nach Wiesbaden zur Festandacht in der Bonisatius=Kirche, zum Kurhaus und zur griechischen Kapell auf dem Neroberg Am dritten Tage bringt der Wallfahrtsdampfer die Pilger nach Niederlahnstein. Von dort fährt ein Sonderzug nach Kloster Arnstein an der Lahn, das heute im Besin der Genossenschaft der hl. Herzen Jeku und Mariä ist. Hier befindet sich die Zentrale der katholischen Bewegung für die Herz=Jesu Thronerhebung. Alle Wallfahrer nehmen an einer großen Sühnefeier zu Ehren des göttlichen Herzers Jesu teil. Am Nachmittag legt das Schiff eder in Köln an. Die Fahri auf dem Rhein, die Schiffsmessen, die Andachten während der llfahrt, werden unvergeniche Eindrücke den Pilgern hinterlassen. Anmeldungen sind zu richten an die Pilgerleitung der Wallfahrten des Niederrheins Gladbach=Rheindahlen. *„Gesundheit". Zeitschrift für gesundheitliche Lebensfuhrung des berufetätigen Volkes. Heraum####r: Hauptverband deutscher Krankenkassen e. B. BerlinComettendurg.—„De Sommerreise zu Hause“ ist akruelle Haupttbema der Auaust=Nummer der„Gedon Schaliern der O en . A r r u n d“ e r n sich und geden aktische Ratichlage für die Ausweniger zeitcemaß ind acce und aetunde Ernabrung in om unnutzen Trinken".„Tophus sind bekanntlich in der kankbeiten. Darum m es zu benuß: Parat daß gerade jetzt die notwendigen Vor orben nomen dreiten Schichten bekannt gegeben werden erner wird den Leier der„Gesundheit" die auf Grund des neuen Arztrechtes beanwwortete Frage „Welchen Arzt darf ich mir wahlen?" interessieren. Die erwahnten Artikel stellen nur einen Ausschnitt aus der Augus Nummer der„Gesundbeit" dar. die ###rgengerin eine Fülle wertvoller Vorschlage und interessanter Darstellungen enthält. Montag, 15. August 1932 Nr. 224 Seite 7 KOLNHAMRHEIN hunft Die neuen Ehrendomherren wurden gestern eingeführt Stadtdechant Grysar und Stadtdechant Kreutzer verlassen nach der Einführung den Dom Gestern morgen fand im Hohen Dome die feierliche Einführung der drei neuen Ehrendomherren: der Stadtdechanten Msgr. Dr. Loebbel(Köln, St. Ursula), Msgr. Grysar(Düsseldorf, St. Antonius), Migr. Dr. Kreutzer(Essen=Altenessen, St. Johann) statt.„„ Nach der festlichen Kapitelsitzung zogen die Teilnehmer unter dem Geläute der großen Domglocke in feierlicher Prozession zum Hohen Chore. Unter Assistenz der beiden ältesten anwesenden Domkapitulare Prälat Dr. Berrenrath und Prälat Engels nahm dann Dom propst Dr. Paschen die Zeremonien der Amtseinführung vor. Außer den Vertretern der Kirchenvorstände hatte sich eine Anzahl Kölner Pfarrer eingefunden, so u. a. Dechant Msgr. Kremer(Herz Jesu), Dechant Kratz(Ehrenfeld, St. Anna), Dechant Kreuer (Buchheim, St. Mauritius), Pfarrer Bremer (St. Gereon), Pfarrer Heidkamp(St. KuniStadtdechant Dr. Loebbel hielt im Anschluß an das Chorgebet das feierliche Hochamt. Der Domchor sang die vierstimmige Messe von * Vittoria, zum Offertorium die Motette Laudate Dominum von Witt. Viele Gläubige wohnten der Feier bei. Den neuen Ehrendomherren ein aufrichtiges Ad multos annos! Geheimrat Tilmann 70 Jahre alt versität wurde er zum ordentlichen Professor der Chirurgie ernannt. aus welchem Amte er am 1. Oktober 1930 wegen Erreichung der Altersgrenze ausschied. Sein Ruf als Chirurg, namentlich in der Behandlung der Gehirnerkrankungen, war weit über Rheinlands Grenzen hinaus gedrungen. mit größter Verehrung hingen seine Kranken an ihm, der sie mit immer gleicher Liebenswürdigkeit behandelte. Herzensgüte war ein Hauptzug seines vornehmen Charakters, der ihn auch bei seinem geselligen Verkehr und in seinem Umgang mit Mitarbeitern und Kollegen neben seiner offenherzigen echt rheinischen Art— der Jubilar stammt aus Neuwied— begleitete und ihm auch hier allgemeine Hochachtung und anhängliche Liebe verschaffte. Das Vertrauen seiner Kollegen berief ihn in zahlreiche verantwortungsvolle Posten; er war geschäftsführender Professor der Akademie, Rektor der Universität. Dekan ihrer medizinischen Fakultät und Vorsitzender vieler ärztlicher Vereine. Zurzeit ist er noch 1. Vorsitzender des Allg. ärztlichen Vereins. Seine zahlreichen Freunde und Verehrer rufen ihm ein herzliches„Ad multos annos“ zu. Schwedische Gäste beim Oberbürgermeister Auf der Rückreise vom 24. Weltkongreß in Paris weilte die 40 Mann starke schwedische Delegation einige Tage in Köln. Sie wurde in Vertretung des Oberbürgermeisters vom Beigeordneten Bönner empfangen, der der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß die skandinavischen Gäste in starkem Maße für die nächstjährige Kongreßstadt Köln werben möchten. Diese Einladung bekam eine besondere Note durch die Besichtigung der Kongreß=Säle, die samt dem Rheinpark hohe Bewunderung bei den Gästen auslöste. Die Esperantisten freuten sich, diese herrliche Stätte nun auch in natura zu sehen, nachdem der wohlgelungene Werbefilm der Stadt Köln in Paris bereits bei den angähernd 3000 Vertretern aller Länder Aufsehen erregte. Am Abend ihrer Ankunft fand eine Veranstal tung im engen Kreise statt, bei der Universitätsyrofessor Dr. von Richter einen hochinteressanten Vortrag über die Biologie der Welthilfssprache hielt. Der schwe dische Gelehrte, ebenfalls Mitglied der Espe ranto=Delegation, fand großen Beifall. In Vertretung des schwedischen Generalkonsuls in Der langjährige Direktor der chirurgischen Klinik Lindenburg, Geheimrat Pros. Dr. Otto Tilmann, vollendet am 17. August das 70. Lebensjahr. Ueber seinen Lebenslauf wurde anläßlich seines 25jährigen stadtkölnischen Dienstjubiläums ausführlich berichtet. Ausgebildet aus der militärärztlichen Akademie in Berlin, verbrachte er zuerst mehrere Jahre im aktiven Heeresdienst. Dann wurde er an die chirurgische Klinik der Charité in Berlin kommandiert, wo er sich unter von Bardeleben und Franz Konig in der Chirurgie ausbildete. Er schlug dann die Laufbahn des Hochschullehrers ein, die ihn über Greifswald im Jahre 1901 nach Köln an die neugegründete Akademie für praktische Medizin führte. Bei Wiedereröffnung der Kölner UniKeller anwesend, der den Gästen auch die ganzen Tage über zur Seite stand. Mit den Kölner Freunden, die den Gästen durch Stadtführung und Ausflüge den Aufent halt so angenehm wie möglich machten, rer brachte man frohe Stunden. Ein herzliches Abschiednehmen, und mit einem frohen Wiedersehen 1933 in Köln ging es wieder der nordischen Heimat zu Wurst und Kaffee Die Köchin eines gastwirtschaftlichen Betriebes war fristlos entlassen worden und verlangte am Arbeitsgericht 180.— Mk. Kündigungsentschädigung für einen Monat. Der Wirt wandte ein, er habe die Tasche der Klägerin untersucht und darin Wurst und ½ Pfund Kaffee aus dem Betrieb entdeckt. Die Klägerin behauptete, sie sei zur Mitnahme von Lebensmitteln berechtigt gewesen. Dies sei ihr ausdrücklich zugesagt worden. Der Wirt gab zu, der Klägerin gestattet zu haben, in Ausnahmefällen das Mittagessen mit nach Hause zu nehmen. Er bestritt, monatliche Kündigung vereinbart zu haben. Da er Mitglied der Wirte=Innung sei, gelte nach dem Tarif siebentätige Kündigung. Dann habe sie einen anderen Angestellten beauftragt, ihr Zigaretten aus dem Betrieb mitzubringen, die nicht bezahlt worden seien. Das Gericht entschied: Wenn auch der Klägerin gestattet worden ist, Mittagessen mit nach Hause zu nehmen, so kann sie nicht das Recht daraus herleiten, Lebensmittel aus den Beständen des Beklagten mitzunehmen mit der Behauptung, daß sei ihr Abendessen. Die Verpflichtung des Beklagten zur Gewährung von Kost erstreckt sich nur auf die Gewährung der im Betrieb eingenommenen Mahlzeiten, nicht zur Mitnahme von Lebensmitteln. In einem Betriebe von solchem Umfange würde das Mitnehmen von Lebensmitteln ohne Kontrolle zu einer Gefährdung des ganzen Betriebes führen. Die fristlose Entlassung sei somit berechtigt und es brauche auf weitere Einzelheiten nicht eingegangen zu werden. In der Weser ertrunken Zwei Gymnasiasten aus Köln=Dellbrück. 18= und 20jährig, unternahmen vergangene Woche eine Radwanderung zur Lune burger Heide. Sie waren bis Hameln an der Weser gekommen, als diese bis dahin schön verlaufene Wanderung jäh unterbrochen wurde. Beim Baden am Freitag abend in der Weser ertrank der 18jährige vor den Augen seines Freundes, der alle Anstrengungen machte, den Ertrinkenden an Land zu bringen, doch schließlich sein Vorhaben aufgeben mußte, da die reißende Strömung ihr Opfer nicht mehr losließ. Auch die von Land aus unternommene Suche nach dem Ertrinkenden blieb erfolglos. Dieser Schlag trifft die Eltern des Ertrunkenen hart. Zweimal Ausstellung: Tierbilder mit der Leica 5 Der Zoo ist mit der Zeit gegangen: Er weiß, daß man heutzutage Besonderes bieten muß, wenn man die Menge locken will. Und so erdenkt der geschästige Direktor immer neue Anziehungspunkte. Mal sind es die Negerinnen mit den Tellermäulchen, mal sind es zaubernde Afrikaner, mal sind es Löwenbabys und augenblicklich sind es Tierphotos. Doch ehe wir uns diesen zuwenden, noch ein paar Worte über die Objekte. Ueberall, wohin der Blick des Besuchers fällt, wimmelt es zurzeit im Zoo von jungem Getier. Zzu hübsch ist es, den tollen Sprüngen der Rehkälbchen zuzusehen, die sich benehmen, als ob sie Ziegenböcke, nicht aber würdevolle Geweihträger werden wollten. Eines, das vor ein paar Stunden erst zur Welt kam, spaziert schon mit steifen Beinen im Gehege umher. Doch nicht nur junge und neue Tiere zeigt der Zoo auf, er hat sich auch selbst verändert und nicht zu seinem Nachteil, wie man sagen muß. Durch den Wegfall einiger Gebüschgruppen hat sich das gartenarchitektonische Bild geradezu un glaublich verändert: Wo früher der Blick an einem engen Umkreis hängen bleiben mußie, schweift er heute frei über weite Rasenflächen, die nur hier und da von malerischen Baumgruppen unterbrochen sind. Gleich beim Eingang wohnen nun die Meerschweinchen, und zwar mit freiem Auslauf. Ihre Behausung ist so gehalten, daß sie gut und gerne Besuch von Kindern empfangen können, denen es gestattet ist, die niedere Brüstung zu überklettern, wenn nähere Bekanntschaft gewünscht wird. Das wird man unsern Jungens nicht zweimal zu sagen brauchen. Selbst wenn kein Besuch zu erwarten ist, sind die Meerschweinchen immer noch nicht allein: Man hat ihnen Papageien beigesellt, die in Ringen über den einzelnen Boxen hängen. Es sind die gleichen Burschen, wie sie drinnen, im großen Saale der Zoo=Gaststätten überlebensgroß im Bilde zu sehen sind. In der Ausstellung der Leicabilder, die im ganzen zirka 300 Tierphotos umfaßt. Porträts knipsen ist immer eine schwierige Angelegenheit. Wenn das Opfer auch nur in etwa Wind davon bekommt, dann setzt es sein bestes Photographiergesicht auf, das dem Alltagsgesicht diametral entgegengesetzt ist und möglichst unnatürlich aussieht. Die zweite Möglichkeit ist die, daß es sich nicht photographieren lassen will. Gewöhnlich aus Gründen der lieben Eitelkeit. Tierporträts zu knipsen ist mindestens ebenso schwer. Zwar macht das Tier kein „Photographiergesicht", aber wenn es etwas merkt, ist es geängstigt, neugierig oder es wartet ab. Auf jeden Fall verliert es ebenso seine Unbefangenheit wie der Mensch. Wer also Tiere knipsen will, der tut gut daran, ein möglichst unauffälliges Instrument zu benutzen, damit seine Bilder dem alltäglichen Verhalten der Tiere entsprechen. Ein solcher Apparat, der fast in der Hand verschwindet, ist die Leica. Bei der Eröffnung der Ausstellung, die nom soo in Gemeinschaft mit den Leitz=Werken, Wetzlar, veranstaltet wird, wies Dr. Hauchecorne darauf hin, wie sehr das Tierbild als lohnendes Motiv für den Amateur in Frage komme und daß gerade die Eignung der Kleinlamera für diesen Zweck zu dem Entschluß geführt habe, die Ausstellung der Tierbilder, die im Frankfurter Zoo ungemeines Interesse gefunden habe, auch hier zu zeigen... Herr Ernst Leitz, der Erfinder der Leica, wies dann kurz auf die volkswirtschaftliche Bedeutung der Kleinbildphotographie hin. Winn es in vier Jahren gelungen sei 85000 Leicas abzusetzen, von denen zirka 70 Prozent ins Ausland gegangen sind, so sei damit der stattlichen Zahl von 2000 Arbeitern Verdienst und Brot gegeben. Was nun die Ausstellung zeigt, ist schlechthin einzigartig. Selbst bei Vergrößerungen, die ein Vielhundertfaches des Originalnegativs betragen, bleibt das Korn durchaus sein und die des Bildes durchaus scharf. Man kann im wahren Sinne des Wortes von fast unbegrenzten Möglichkeiten sprechen. Wundervoll gelungen sind unter anderem die Ausdrucksstudien bei Assen, die alle Nüancen auszeigen. Hern lich ist ein Eisbär, der es sich im Wasser wohl sein läßt. * Zu den interessantesten Dingen gehören die mikroskopischen Photos, die winzige Insekten vergrößert zeigen, wie etwa einen Hundefloh, den man hier also von Angesicht zu Angesicht ungefährdet„genießen“ kann. Freunde des Kölner soos wird es freuen, auch eine ganze Anzahl vorzüglicher Bilder aus„unserem“ Zoo zu finden. Spezial-MASS-Geschäft für alle BANDAGEN AppekcathKallerbach Köln, Marsilstein 12, Ecke Apostelnkloster. Eigene Anfertigung jeder Art: Leibbinden, Bruchbandagen, Mieder. Korsette, Korselette, Korsettleibbinden, Wochenbettbinden, patentamtl. gesch., Fußstützen, leicht, nicht färbend, schmerzfrei, Gummistrümpfe— Krankenpflegeartikel. Ausstellung neuzeitlicher Aerzte- und Krankenhausmöbel. Lieferant der Krankenkassen. HERREN- und DAMEN-Abteilung e I: ist *: en en 1 se 7 r I die ** en. ** die Lokal=Anzeiger Montag, 15. August 1332 Seite 8 Nr. 224 Köln—Münster a. St. Daß die Reichsbahngesellschaft Köln mit ihren Sonntags=Sonderzügen weiten Kreisen der Bevölkerung, besonders denjenigen, entgegengekommen ist, die sich eine längere Ferienreise nicht erlauben können— diese Zahl ist sehr groß—, das bewies die starke Beteiligung, die die gestrige Fahrt nach Münster am Stein gefunden hat. In raschem Tempo gings, von schönster Morgensonne begleitet, den Rhein hinauf, vorbei an den herrlich gelegenen Bergen und Burgen Auf der Strecke Koblenz—Bingerbrück verstummte auch die lebhafteste Unterhaltung. Leben und Treiben auf dem Rhein und die Schönheiten der Natur nahmen Augen und Herz der Ausflügler völlig in Anspruch. In Bingerbrück und Bad Kreuznach verließ ein Teil der Fahrgäste den Zug, die einen, um dem Niederwald=Denkmal einen Besuch abzustatten, die anderen, um Kreuznach mit seinen Salinen zu besichtigen. Der größte Teil aber begab sich nach dem romantisch gelegenen, im herrlichsten Naturschmuck prangenden Münster am Stein, dem Endziel der Reise. Sehr angenehm empfunden wurde, daß der Zug nur an ganz wenigen Orten hielt, so daß die Fahrt in je drei Stunden zurückgelegt wurde. 3. Rheinfahrt der„Rheinischen Hausfrau“ Die Zeitschrift„Rheinische Hausfrau“ veranstaltete dieser Tage ihre zweite Rheinfahrt in diesem Jahre, und zwar zum Niederrhein nach Kaiserswerth bei Düsseldorf. Das Motorschiff „Ernst Moritz Arndt“ der Köln=Düsseldorfer war sehr gut besetzt und die Leitung hatte für ein gutes Programm und beste Musik gesorgt, so daß fröhliche Stimmung herrschte. Unentwegt spiele die Jazzkapelle(Bluhm) zum Tanz und Mitsingen auf und wenn ich dann noch den Namen„August Batzem“ erwähne, so weiß jeder, daß die Hausfrauen, die mitgefahren, auf ihre Kosten gekommen sind. Natürlich fehlte auch die traditionelle humoristische Verlosung von„Onkel Nolte“ nicht. Am heitersten verlief wie immer die fünfstündige Heimfahrt, wozu Schiffsrestaurateur Hermann Gerlag wesentlich beitrug. Flugzeugführer werden und sein Am gestrigen Sontag sprach über dieses Thema Zivil=Ing Alfred Müller im Rahmen der Ausstellung„Der Schutz von Eigentum und Leben". Der Vortragende gab eine Uebersicht über die praktischen und theoretischen Prüfungen, die der ablegen muß, der Berufs= oder Sportflieger werden will. Die körperliche Eignung ist Vorbedingung, die von jedem erfüllt" werden muß, der Fliegen lernen will. Die Verdienstaussichten für Kunst=, Reklameund Verkehrsflieger seinen nicht gerade ronig, aber es bleibe doch die Hoffnung. sich durchzusetzen. Zum Schluß seiner Ausführungen zeigte der Redner im Lichtbild bemerkenswerte Typen des Leichtflugzeugbaues. Angefahren Gestern ist in Fühlingen eine Ehefrau aus der Berg Gladbacher Straße in Mütheim mit schweren Kopfverletzungen auf der Straße aufgefunden worden. Sie wurde von einem Postautobus in das Krankenhaus eingeliefert, Angeblich sollen die Verletzungen durch Anfahren eines Radjahrers verursacht worden sein. Festgenommen Eltern besuchen ihre Kinder 8 Autobusse voll Sehnsucht Der Verband der Gartenbauvereine E. V.„fliegt aus“ Kor #s Vorgestern wurde ein hiesiger Geschäftsverkreier festgenommen, weil er dringend verdächtig Ist. gemeinsam mit einem Lagerhalter einer Firma aus Brühl schwere Urkundensälschung und Betrug begangen zu haben. Sie haben mit einem gefalschten Lieferschein aus einer Juk= kerfabrik 30 Zentner Zucker erschwindell, den sie an hiesige Geschafteleule gegen Barzahlung verkauften. Der Lagerhalter ist ebenfalls festgenommen worden. Einbrüche und Diebstähle In der letzten Nacht ist auf der Severinstraße die Schaufensterscheibe eines Schuhgeschäftes eingeschlagen worden. Die Täter stahlen mehrere Paar Schuhe. * Bei einem Wohnungseindruch in der Roonsraße sielen den Dieden ein Anzug und ein Uederzeher in die Hände. * Gestern drangen Diede in ein Strickwaren#eschaft in der Kreutgasse ein. Was gestohlen burde, steht noch nicht fest. * In der Dreikönigenstraße erdeuteten Diede bei einem Wohnungseindruch einen Radtoappatat Marke Lumophon=Weltmeister im Werte von 100 M. * Auf der Weverstraße schlugen Diede dar Schaufenster eines Schuhgeschäftes ein und stadlen Schuhe im Werte von etwa 10 M Vorgestern und gestern sind wieder mehrere undeaussichtigt auf der Straße stehende Autos erdrochen und destohlen wordenven Dieden stelen ein Musterkofser mit Metallständern, eine Wagenuhr. ein Werkzeugkasten. eine Taschenlampe, eine Zulassungsbescheintgung und eine Steuerkarte auf den Namen Hugo Wolff. Zulvicher Wall 14, und ein Fuhrerschein Klasse I11 B, aus den Ramen Hermann Turin, Lützowstraße 25. in die Hände. * Im Kalkerseld, Galeleistraße 5, wurde ein offentlicher Feuermelder ausgestellt. Verantwortlich für die Redaktion Dr Kolner Görresbaus A. G. Alle in Koln. Das war eine ganze Karawane, die sich da gestern Morgen am Stapelhaus versammelte, Menschen über Menschen, die alle in den 8 Riesenautos Platz nahmen. Wenn man zuerst meinte. es würde nie und nimmer gelingen, diese Wagen zu füllen, so mußte man schon lange vor der Abfahrt sich eines Besseren belehren lassen. Schließlich war es so weit, daß nur mit Mühe noch ein Plätzchen jur Nachzügler gefunden werden konnte. Ueber Nachzügler könnte man einmal eine tiefgründige Untersuchung schreiben, die es erbringen müßte, woher gewisse Leute die Hoffnung nehmen, daß, wenn sie um 9 Uhr 30 ankommen. die Autos noch warten, und ferner, wieso die Autos dann wirklich noch da sind. Und dann ging es los: Am Rhein vorbei bis zur Marienburg und dann über die Von ner Straße. Mit tiefem Neid sah man die Privatwagen über die neue Autostraße flitzen, wöh rend sie uns(wir waren zu schwer!] vervoten war. Schließlich war Königswinter erreicht, wo die Fahrt sich landeinwärts wandte und die Wagen zu steigen begannen. Mit ge öffneter Motorhaube, weil die Bezeichnung Kühlwasser“ eine Lächerlichkeit für diese dampfende Brühe gewesen wäre, schlichen die Kolner Riesenautos im Zuckeltrab langsam das Siebengebirge hinan. Nach der Mittagspause auf Margaretenkreuz hatten die„Busse“ wieder frische Puste und eilten, beflügelt von den Wünschen der Menschen in ihnen. voran. Ach ja, das habe ich ja noch gar nicht gesagt: Die Insassen dieser 8 Autos waren samt und sonders Eltern, deren Kinder vom Verband der Gartenbauvereine in Ferienkolonien untergebracht sind, und die even diese Kinder besuchen wollten. Als wir in Heisterbacherrott einfuhren, da standen 30 Madels am Wege und jubelten den Wagen entgegen. Und aus den Autos stürzten 30 Elternpaare und—„in den Armen lagen sich beide wie nach jahrelanger Trennung. Eine Flut von Menschen ergoß sich in den Tanzsaal, der nun drei Wochen lang das Heim Kölner Kinderen „Mutter. hier das ist mein Bett!", und Mut ter bewundert pflichtschuldig,„Mutter, hier sitze ich beim Essen!" und Mutter bewundert wir der aus aller Raft.„Mutter, ich habe schon vier Pfund zugenommen!" und Mutter freut sich wieder Erzählen und Abschiednehmen. Weiter ging die Fahrt nun nach wo die Herren Jungen wartend am Wegrain standen und nicht weniger stürmisch die Eltern begrüßten, und da es von hier bis Stieldorf, swo die letzte Kolonie der Kleingärtner untergebracht ist, nicht mehr lange zu fahren war, wurden in jeden„Bus“ ein paar Burschen hineingeschoben und dann gings weiter. Schon an der nächsten Wegbiegung sah man Stieldorf mit der auf kleinem Hügel liegenden Kirche und dem blauen Passionshaus im Tal liegen. Im Gasthof„Zur Post“ waren im Tanzsaal die Tische schon fertig gedeckt und es erhob sich sofort ein großes Schmausen. Mittlerweile waren die Mädchen eingetroffen, und als nun der erste Hunger gestillt war, zeigten die Kinder ihre netten Vorführungen, die überall riesigen Beifall fanden. ch.„Mutter. und morgen darf ich wieder melken!" und Mutter staunt. Nach kurzem Aufenthalt gad es einen kleinen Absttied, da die Eltern zu den anderen Kolonien weiterfuhren, während die Kinde= zurückblieben, um dann nachher von allen Orten zusammen nach Stieldors. dem Ziel des Aus luges. geholt zu werden Nächst. Station war Rott, schon im Siegerlande gelegen. Hier das gleiche Spiel, nur daß die Madchen nicht wartend an der Straße standen sondern. im Saal aufgebaut, die Eltern mit fröhlichem Lied und Fähndelschwenken empfingen. Dann auch: Erzählen. Besichtigen und Das war die Fahrt der Kölner Kleingärtner zu ihren Kindern. Mancher wird sich aber fragen:„Wie kommen die Kleingärtner dazu, Ferienkolonien zu haben?" Schon seit langen Jahren waren die Kleingärtner in Gemeinschaft mit dem Kölner Verein für Ferienkolonten an der guten Sache beteiligt und erst die Not der Zeit, die sich in den Finanzen dieses Vereins böse bemerkbar macht, brachte es mit sich, daß der Verband der Gartenbauvereine sich aufeigene Füße stellte. Wenigstens zum Teil, denn das vorhandene Mobiliar gehört noch dem Verein für Ferienkolonien und ist den Kleingärtnern zur Verfügung gestellt. Die Ferienkolonien sind auch ganz in der Weise dieses Vereins ausgezogen, in enger Zusammenarbeit mit dem Schulamt. Die einzelnen Kleingärtnervereine, deren in dem Verbande 43 zusammengeschlossen sind, nennen die Kinder, die sie zu schicken beabsichtigen. Die Namen werden dem Schulamt weitergegeben, das sich seinerseits mit den betreffenden Schulleitern in Verbindung setzt, um Bedürftigkeit und Würdigkeit der genannten Kinder zu prüfen. Folat dann noch eine Untersuchung durch den Schularzt. 125 waren es in diesem Jahr in den vier Kolonien des Verbandes Wie gut die Zusammenarbeit mit Schulamt und Verein für Ferienkolonien ist, beweist die Tatsache, daß Stadtschulrat Schu an der Tour teilnahm, herzlich willkommen geheißen vom Verbandsvorsitzenden. Stadtv. Rektor Houden. In kurzen herzlichen Reden wiesen beide Herren auf die schöne Arbeit des Verbandes der Gartendauvereine bin, der seinerseits für jedes entsandte Kind 25 Mk bereitgestellt hat. während der vorschlagende Verein seldst noch 5 Mk pro Kind zuzahlt. Man kann dem Verund sein rührigen Vorsitzenden nur herzlichen Dank für die schöne Arbeit sagen, die es ermöglicht, so vielen Kindern goldene Ferientage zu schenken. Ein alter Zentrumskämpe Traf ihn kürzlich in Unkel am Rhein, den 84jährigen Poliermeister Adolf., einst Inhaber einer großen Schreinerwerkstätte und Möbelpoliererei in Köln. Wohlbekannt den geistlichen und weltlichen Führern des rheinischen Katholizismus in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er nennt sie seine persönlichen Freunde. Und sie wußten den biederen, stets tat= und hülfsbereiten, selbstlosen, für Kirche, Zentrum und seinen Gesellenverein begeisterten Meister wohl zu schätzen. Aus Schlesien war er an den Rhein gekommen, nachdem er nach alter echter Handwerksburschenart die Länder unseres Erdteils durchwandert und überall bei den besten Meistern seines Faches sich ausgebildet hatte. In Köln ließ er sich nieder. Die Zeit, die er nicht in seiner Werkstatt zubrachte, opferte er dem katholischen Vereinsleben und politischer Betätigung. Erst auf das Drängen seiner geistlichen Freunde hin heiratete er. Seine acht Gesellen mußten doch eine Meisterin haben. Heute steht er wieder allein auf der Welt. Ganz allein. Ohne feste Unterkunft. Er arbeitet bei seinen Kunden. Und die geben ihm Obdach. Er macht ihnen aber auch wenig Umstände, bescheiden und anspruchslos, wie er in. Er schlaft grundsätzlich nur auf dem Fußboden, dem harten Boden. ohne jede Unterlage. Eine Decke hat er auch nicht nötig. Allenfalls dient dazu eine ausrangierte Jacke. Als Kopfkissen braucht er, was ihm gerade zur Hand ist: einen Sack, zusammengeknülltes Papier oder den Arm. Aber um alles in der Welt kein weiches Bett= oder Sophakissen! Als ich ihn in Unkel traf, kampierte er auf dem Steinboden einer offenen Veranda. Und die Nächte waren ziemlich kühl. Man hatte ihm ein Chaiselongue aufgenötigt. Ihr habt mir nicht gut geraten“, sagte er am anderen Morgen, „ich konnte nicht schlafen und nahm wieder Nachtquartier auf dem Steinboden. So schläft er —4 Stunden. Das genügt ihm, um wieder schaffen zu können. Und er schafft! Flink regt er seinen hageren, nur aus Knochen und Sehnen bestehenden Körver. Zehn, zwölf Stunden lang. Oft ohne jede Ruhevause. Und sein Handwerk versteht er noch aus dem ff. Bei der Arbeit erzählt er gern vom Zentrum, vom Gesellenverein, von Kämpfen und Wirren der Kulturkampfsjahre und wie er, als es nach Aufhebung des Priesterseminars keine Seminaristen mehr in Köln gab, im Dom Akoluthendienste getan habe. In Unkel war er gerade mit Herstellen von Türen und Fenstern beschäftigt. Da vassierte es ihm, daß ihm das benötigte Material ausging. Das lag in Köln. Und der 84jährige setzt sich in Trapp und geht am Spätnachmittag zu Fuß nach Köln und beladen mit seinem Material auch zu Fuß wieder zurück. Bald nach Mittag des folgenden Tages ist er wieder in Umkel— Unkel ist von Köln ungefähr 50 Kilometer entfernt!— und nimmt sofort seine unterbrochene Arbeit wieder auf. Eine fast unglaubliche Zähigkeit! Aber er hat sich immer nur seinen Füßen anvertraut, benutzt niemals Eisenbahn oder sonstiges Fahrzeug. Daher sind ihm—4 Wegstunden nur ein„Katzensprung“ und er lächelt etwas mitleidig, wenn man seiner Verwunderung darüber Ausdruck gibt. Aeußerst anspruchslos im Essen und Trinken — ein Gläschen Wein leistet er sich gelegentlich noch— genügt ihm sein heutiges knappes Einkommen. Nur seine„Kluft" macht ihm zuweilen Sorge. Zur Zeit war es die Hose, die reformbedürftig war. Er hat sie sich selbst wieder zurecht geflickt. Mit Tischlerleim! Aber so recht will sie doch nicht halten. Mit glübender Begeisterung hängt er an seiner Partei und seinem Gesellenverei Wenn in erreichbarer Nähe seiner jeweiligen Arbeitsstätte— und—8 Wegitunden weit ist ihm durchaus„erreichbar“— die Kolvingsöhne eine besondere Veranstaltung haben, dann hält ihn auch die dringendste Arbeit nicht. Dann muß er bin. Da unter der Jugend fühlt er sich wohl. Und manches kluge und verständige Wort, aus reicher Lebenserfahrung und Menschenkenntnis beraus, weiß er ihr zu sagen. Und wie hier, so versteht er überall, wo es ihm angebracht scheint, mit Freimut und überzeugender Sachlichkeit für das Zentrum und seine Politik das Wort zu führen. Wahrlich, ein knortiger Zentrumsveteran! Möge ihm noch manches Lebensjahr beschieden sein! Pfr. H. Die arbeitslose katholische Jugend belennt sich zur Reichsversassung reie lettete b 1 zunrunge lag. betonte Kaplan Buchler. a dieser###n aetetert werde in echter A an unsere deutiche Bellsfamilie. Er verglich das Baterland mit ein== Samilie, stellte Autdau uns Reidte dieser in Bergletch mit der großen Staatssamilie. Hochste Pflicht deutiche Treuc Nieue. namentlich in der großen Ret deten auch für den inneren Krieden Der dlinde Aldert Comanns zeigte sich als Meister der Orgel Der deiligen Handlung wodnte als Vertreter des Regierungspräsidenten Regierungsrat Dr Dr Tuxck dei „ Ansninz an die kirchliche Feier fanden sich mehrere hundert junge Erwerdslose mit den Verund ihrem Leiter H Hendrichs aue Ehre dem—14 wieelte sich ein Vroeramm ab, — #####er ens— Dr. Czwoodunski) ab Taswischen gab es Quartette und#l stellten n restlos uneigennung zur Verna Kadlan Buchler dearutzte namentlich die 1 en Bedorden fur die Tetlnaom un der Vera: hi ader noch fur das stets freundliche Wedlwollen „katbeieichen Jugend" gegenuder insenderdeit deren —** den unentmenten Mut der jungen Erwerdslosen te mutig und dederzt gegen das Schsial andas der Berrgen#r ne verdangt dat eini vorzügliche Stimmung fuhrten die Worte des#errn Kolter. des Beurksleuers des JungMannerun lischen Jugend“ Köln. Vertreter der Lehrers##n und der Kursusteilnedmer sprachen derzliche Dan' zwerte lur steit hilfsberette Ardetten von Kaplan Buchler, Wetter bis morgen A Unsicher... Unsicheres Wetter und weiterhin örtliche Gewitterneigung. Marimum im Rolner Flughasen vlns 29,3 Grad, Minimum vlns 13.1 Srad Celsins, Niederichlag 24.9 Millimeter. er der Amtl. Wasserstands-Nachrichten Lokal=Anzeiger Nr. 224 Seite 9 Montag, 15. August 195. Ein neudeutsches Vinzenzwerk Die aus Schülern höherer Lehranstalten bestehende Neudeutsche Vinzenzkonferenz in Köln hat in den beiden letzten Jahren ein Liebeswerk vollbracht, das aufrichtige Bewunderung und Anerkennung verdient. Die jungen Vinzenzbrüder haben nicht weniger als 53 Schuljungen im Alter von 10 bis 14 Jahren aus den Pfarren St. Peter und St. Rochus in Ehrenfeld und Bickendorf für 14 Tage in einem von ihnen selbst eingerichteten Ferienlager in Bielstein, einem anmutig gelegenen Gehöft in der Nähe von Obersteg bei Immekeppel, untergebracht. Auf hochbepackten Lastwagen fuhren sie bei Beginn der Schulferien hinaus in die herrliche bergische Landschaft. Der erste Tag galt der Einrichtung des Lagers, das in einer Scheune in einfacher, aber gerade für Jungen, die etwas erleben wollen, passender Form untergebracht war. Da fehlte nichts, auch nicht die neudeutsche Flagge am hohen Mast, die schon von weitem dem Wanderer sagt, daß hier katholische Jugend am Werk ist. Der Speisesaal in einer anderen Scheune, schön geschmückt! Die Küche, bestehend aus großen Kesseln, unmittelbar in Mutter Grün, versorgt von dem Küchenmeister, einem jungen Schüler, der erstaunliche Fertigkeiten in der Kochkunst besaß und Mahlzeiten zu bereiten wußte, die man in jedem Gasthause servieren kann. Mit der hl. Messe in der eigens eingerichteten Hauskapelle, zelebriert von Pater Vorspel, S. v. dem auch die Oberleitung des ganzen Lagers unterstand, begann jeden Morgen das Tagewerk. Dann ging es hinaus in die Wiese zu frohem Spiel und Turnen. Am Nachmittag nach ausgiebiger Ruhezeit Spaziergänge in die wundervollen Wälder des bergischen Landes, Vorträge, wenn es einmal regnese, Gesangstunden ufw. füllten die nur zu schnell vergehenden Tage; selbstverständlich fehlte auch nicht das Lagerfeuer am Abend. Man muß die frischen Gesichter der Jungen gesehen, man muß sie„bei der Arbeit" im Speisesaal beobachtet haben 1 beurteilen zu können, wie hervorragend si. sich da draußen den ganzen Tag in frischer Luft, erholten. Da mochten sie immer bleiben, geborgen unter dem Schutz der Vinzenzbrüder, und die Natur und die schöne Landschaft bewundern! Nur zu schnell sind die beiden Wochen vergangen, körperlich und seelisch gehoben, ziehen die Jungen nach zwei Wochen wieder zuruck ins Elternhaus und wissen nicht genug zu berichten, wie schön es da draußen gewesen, und mit welcher Liebe und Sorge die jungen Vinzenzbrüder sie verpflegt hätten. Kein Mißton, weder Unfall noch Krankheit, hat den schönen Aufenthalt gestört. außerordentlichem Danke sind die Jungen und ihre Eltern den jungen Vinzenzbrüdern und ihrem geistlichen Beirat verpflichtet, die die nicht unbeträchtlichen Kosten fast restlos durch den Verkauf von Postkarten aufgebracht haben. Die Jugend hat schon Begeisterung für vinzentinische Liebeswerke; man muß ihr nur den richtigen Weg weisen! Dann sind sie unerschöpflich in Opferbereitschaft und persönlicher Hingabe für ihre Mitmenschen. B. Köln unverwüstlich! Erfreulicher Geburtenüberschuß Das Jahr 1932 legt Wert vorteilhaft zu Köln, 15. Aug. Im Juni ist die Einwohnerzahl Kölns, wie der neueste Bericht des Statistischen Amtes meldet, ziemlich unverändert geblieben; sie stieg nur um drei Personen auf 741 278. Der Geburtenüberschuß belief sich auf 233, der Wanderungsverlust auf 230 Personen. Insgesamt betrug die Zahl der Geborenen 819, unter denen sich 796 lebend geborene(405 Knaben und 391 Mädchen) und 23 tot geborene Kinder befanden. Das zweite Vierteljahr brachte infolge eines Geburtenüberschusses von 658 Kindern trotz eines Wanderungsverlustes von 127 Personen eine Z u. nahme von 531 Personen, während derselbe Zeitraum des Vorjahres einen Verlust von 444 Personen aufwies. Die Gesamtzahl der Geburten, einschließlich 68 Totgeburten, betrug 2526. Im Berichtsmonat fanden 471 Eheschließungen statt, im Berichtsvierteljahr 1731, also im Vergleich zum ersten Vierteljahr mit 1365 um 366 mehr. Gestorben sind im Juni 563 Personen, darunter 41 Kinder im ersten Lebensjahr(Säuglinge). Das zweite Vierteljahr ist mit 1800 Todesfällen günniger verlaufen, als das erste Vierteljahr mit 2105. Ein besseres Ergebnis weist auch die Säuglingssteoblichkeit auf; hier stehen 170 Sterbefälle den 232 des ersten Vierteljahres gegenüber. Die Krei Der Fall mit der Geige Köln, 15. Aug. In der Dienstagnacht stahlen zwei junge Burschen aus Köln Worringen, die in einem Gartenlokal in Hitorf zu Gast waren, eine italienische Meistergeige aus dem Jahre 1701 im Werte von 6000 Mark in dem Augenblick, als Freunde des Besitzers der Geige, der Kapellmeister Heinz Schlabers aus Köln-Kall, das wertvolle Instkument mit einem ansehnlichen Paket Noten ins Auto verpackt hatten. Die Ermittlungen Schlabers am Mittwochmorgen ergaben jedoch, daß das Instrument samt Noten gestohlen worden war. Es meldeten sich Zeugen, die den Verdacht bestätigten und schließlich gelang es, einen jungen Menschen aufzutreiben, der geschen hatte, daß ein dritter Bursche in der Dienstagnacht zwei Motorradfahrern die Geige und die Roten auss Rad gereicht hatte. Der Zeuge konnte angeben, um wen es sich bei den beiden Motorradfahrern handelte. Sie waren ihm den Namen nach als in Worringen wohnhaft bekannt. Die Burschen hatten öfter in der Wirtschaft verkehrt. Die sonderbaren Gäste, bei denen das Instrument aufgesunden wurde, gaben an, ernens von dem hohen Wert des Stuckes keine Ahnung gehabt zu haben und außerdem die Sachen lediglich haben in Berwahrung nehmen zu wollen. Dem steht natürlich entgegen, daß (inmal ein Frtund des Kapellmeisters die Gegenstande in das für die Heimfahrt des Kapellmeisters bestimmte Automobil gebracht hat und dann der Umstand, daß die Burschen eine verhaltnismäßig lange Zeit über vergaßen, das Vorhandensein der Sachen zu melden, deren Verwahrung ne angeblich einzig erstrebt hatten. Die beiden Burschen werden sich wegen Diebstahls zu verantworten haben. Ankündigungen Im Germanie Ein erfteuliches Bild wird das Musikpodium des Case=Restaurant„Germania“ in der zweiten Hälfte des Monats Auauß bieten:. anmutige Damen wusizieren Die beruhmte Kapelle des Meister skrankheit nahm mit 94(80) Todesfällen die erste Stelle ein. Es folgten: Tuberkulose mit 65(55), darunter die Lungentuberkulose mit 49(41), Arterienverkalkung und Gehirnschlag mit je 48(79 bzw. 26), organische Herzleiden mit 47(43), angeborene Lebensschwäche und Bildungsfehler mit (32), Verunglückung mit 25(27) usw. Die Wirtschaftslage blieb im Berichtsmonat unverändert. Die Zahl der neu beantragten Konkurse war bedeutend höher als im Mai,, erreichte aber die Zahl vom Juni 1931 nicht. Die Zahl der neu beantragten Vergleichsverfahren blieb gegen die Vergleichsmonate start im Rückgang. Das Rheinische Braunkohlenrevier versandte weniger Braunkohlen als im Vormonat, doch mehr als im Juni des Vorjahres. Der Brikettversand verlief umgekehrt: Erhöhung gegen Mai, Rückgang gegen das Vorjahr Der Arbeitsmarkt zeigte eine erneute Verschlechterung. Im 2. Vierteljahr 1932 ergaben sich für den Gesamtbezirk folgende Gesamtzahlen der Arbeitslosen(d. h. Rest aus dem 1. Vierteljahr 1932 zuzüglich der Neumeldungen in den Monaten Anril bis einichl. Juni Männer, 31016 Frauen. Die entsprechenden Zahlen für das 1. Vierteljahr 1932 benn 99591 Männer und 31 405 Frauen, im 2. Bier teljahr 1931 83919 Männer und 27234 Frauen. Die Verbrauchszahlen der Gas= und Elektrizitätswerke blieben unter denen der Vermen monate(besonders unter denen vom Juni 1931), während die Wasserwerke eine Verbrauchs steigerung gegen den Vormonat und eine Abnahme gegen das Vorjahr zeigten Der Verkehr stand im Berichtsmonat Zeichen des fast allgemeinen Rüaganges der Reichsbahn ergab sich gegenüber den gleichsmonaten eine Senkung der Zahl ausgegebenen Fahrkarten von 15,2 Prozent 25,4 Prozent. Der Hasen konnt darauf, sich vom Vorjahr unterscheiden erhohen und zwar um 17,4 Prozent bzw. 13,5 Prozent. Im 2. Vierteljahr 1932 wurden insgesamt 618 257(511 455, 608 442) Tonnen umgeschlagen. Die Straßenbahnen wie auch die Vorortbahnen wiesen gegenüber dem durch die Kölner Verkehrswoche begünstigten Vormonat aufs neue eine erhebliche Abnahme der Fahrgastzahlen auf, ebenso im Vergleich zum Juni 1931. Im 2. Vierteljahr 1932 wurden befördert auf den Straßenbahnen 30 128000 (27 404 612, 33 233 575) Fahrgäste, auf den Vorortbahnen 3825 817(3429 002, 4578977) Personen. Am 1. Juli d. J. wurde eine neue Bestandsaufnahme der Zayl derasrfahrzeuge durchgeführt, die mit 18229 eine nur um 3 Fahrzeuge höhere Gesamtzahl als die der Fortschreibung ergab; die jetzt ermittelte Zahl dient für die weitere Fortschreibung als Grundlage. Die Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse ließ den Fremdenverkehr in der Gesamtfremdenzahl unter den vom Vormonat sinken, nur die Ausländerzahl war gegen Mai höher 12,7 Prozent). In der Jugendherberge blieben die Zahlen der Besucher und Uebernachtungen erheblich hinter denen des Vormonats zurück. Dagegen hatte der Uebungsbetrieb im Stadion die dovvelte Teilnehmerzahl des Vormonats aufzuweisen. Auch in den Badeanstalten steigerte sich der Betrieb um rund 40 Prozent. Bei einem Vergleich der Besucherzahlen des zweiten Vierteljahres 1932 mit denen des gleichen Vierteljahres 1931 zeigt sich, daß der Badebetrieb um rund 7 Prozent zurückgegangen ist. Die Feuerwehr wurde 168 mal alarmiert. Hiervon entfallen 32,1 Prozent auf Brände und 46.5 Prozent auf Hilfeleistungen; 10,1 Prozent waren blinde und 11,3 Prozent böswillige Alarme. Im zweiten Vierteljahr 1932 war die Zahl der Alarmierungen um 12.8 Prozent niedriger als im gleichen Vierteljahr 1931. In den Krankenanstalten hat die Zahl der stationär behandelten Personen ab=, die der ambulant behandelten zugenommen. Mitteilungen * Adolf Hoffmann aus Köln, der drei Jahre am Stadttheater Lübeck erfolgreich tätig war, dort u. u. den Hamlet, Fiesko, Egmont spielte, wurde von Intendant Dr. Pauly alz erster Hed und Bonvivan ans Stadttheater Saarbrücken berufen. Handelsnachrichten KOELNER WERTPAPIERBOERSE Deutsche Anlagepapiere DischeAnf.-Ausl.-Sch Otsche. Ablös.-Schuld ohne Auslos-Schein Kölner Anleihe 1929 Rh.-Westl. Bodenk##0. Gold-Plandbr. S 1 "" 8. 4. 6 10.12 „ 3. 7 9, 17 Cguid-Pl. S. 11 „Gold-Pidbr. 8..13 „-Hestl. Boden S. 15 „Gold-Plandbr.16 RhG--Kom.-Obl J. 1 15. 8. Barm, anfvel. Berg. Mär. Commerzban Dammat. Ban Deutsch. and u. Disc.-Ges. 80,0 C 69.0 bs 69.0 b2 17.750 69.255 69,0 hr 69,0 hz 57. G Bank-Aktien 15 8 13. 8 ch-Gold-Kom.-Oblig. 8. 4 5. 6 8. Vestd. Bodenkr.-GoldPfandbr S..14 :. a 1 1. 1 2 " S. 20,22 „„ S 24.26 "„ S. 23 " Liouid.-Pl 8. 18 18.6 C 75,0 G 18.5 hr 75,0 bs Nesunel Ban Neichsban Ih. Sauernbi h. W..-Kred. vesld..-Kr. 15. 8. 18.5 C 15 8 67,0 G 97.0 G 67,122 75.25 G 66,75 G 67,0 C 66,7560 78,0 br 13 8 18.5 Versioherunga-Aktien #schen-Münc! Aachener Köcl Agnnpine hlant Stulg. Tei 15 8 725,0 h 100. G 60 0 G 58. 0 13 8 710.0 bs 100,0 C 15. 8. 113 8. Coionie Rück Gladb. Feuer: Kölner Hagel Kölner Lloyo ölner Rückt 158.0 Gp PKemer Lieoyu 58. G 1 Kölne: Rück 1185.0 B 1180,0 B Colonis Feuerl 85.0 Gl 85.0(1 Industrie-Aktien in Bei Verder zw. einen Umschlag Herrenschneider=Innung Im Brauhaus„Im Kaiser“ fand eine Mitgliederversammlung der Herrenschneider=Innung statt unter Leitung des Obermeister Stiene, der den Vorstandsbericht erstattete. Anschließend sprach Herr Wirtz vom rstand dem Obermeister Stiene zur jahrigen Obermeistertätigkeit Glückwünsche aus. ane Arbeit habe er in den Jahren und vieles nte geleistet. Dr. Kaltwasser vom Verband Kölner innungen schloß sich den Glückwünschen im Namen Vervande= Kölner Innungen an. Nach der Ehrung berichtete Obermeister Stiene über den Verbandstag in Siegburg. In der sich anschließenAuesprache wurde nochmals auf das Gebaren der Kirma Barry und Co. hingewiesen, und lobend anerkannt, daß sich die Presse der ganzen Angelegenheit auf das beste angenommen hat. Des weiteren wurde besonder= in der Aussprache hervorgehoben, daß die Tarise für Telephon usw. hier noch nicht Anpassung an die heutigen Zeitverhältnisse verzeichnen können. Die Behandlung des weiteren Punktes der Tagesordnung und zwar die Bekämpfung der Schwarzarbeit wird zunächst eingehend ausgearbeitet, und in der nächsten Versammlung zur Aussprache gelangen. Adler-Brauere Alexanderwert Anenh Sprude asall.-G. onnel Bergu Graum.Tokun üderus eise Dahlbusch I. Neichab. §. 4 V. Oüsseld. Damp Farben-Indust elten&a Guill. Gelsonklich Bo apal #rpener g0 10630 Nubertus Kabe Rheyd alr Mauer Klöckner-Wert Kölndummii4d Mannesmann Aotor Deul! hönlr. Vergd. RhoinDamp sn thein(Ucke thein. Bau thein Braun hein. Stahln. hein. Wassel .-W Sprong odder grube ollwerc Onhafd Pen wvein. Stahln Tvoen-1 15. 8. 40.0 B 70.0 C 149.0 C 26,6 C 36.62 13. 8. 0 B 0 G 169.0 G 26,0 C Köln, 15.Ang. Die Börse eröffnete die neue Woche ziemlich geschäftslos. Die Geschäftslosigkeit und Unsicherheit kamen schon dadurch zum Ausdruck, daß an den Maklertafeln nur drei Papiere zur Notiz gelangten. Im Verkehr waren lediglich Ver. Stahlwerke, Dahlbusch und Hoesch. Farbenindustrie setzten mit 88½ Proz. ein, also ziemlich unverändert. Am Einheitsmarkt war die Tendenz überwiegend fest bei größter Geschäftsstille. Von Pfandbriefen waren Rhein Boden gehalten, West=Boden neigten eher zur Abschwächung. Gegen Schluß der Börse hörte man für Farbenindustrie 89½ Proz. Die Börse schloß ruhig und in freundlicher Haltung. Borliner O Berlin 15 8 11. Alres(1’eso) apan(1 len) ngland(1„ New Vort 3) Rio de laneiro(1 Milreis). tolland(100 Gulden) elgien 100 Belga anzig(100 Ciulden) talen 100.ire) Danemark 100 Kronen) Frankreich(100 Pr.) 'ras 100 Kronen) Schweiz(100 Fr.) Spanien(100 Peeo) Schweden(100 Kronen) Wien(100 Schilling) visenmarkt. 13. 8 .878 .6 .635 .00 324 69.73 66.30 61.9 21.53 79.07 16.49 17.468 91.92 .87 19.901 91.15 7 * K 8 Kölner Schlachtviehmarkt vom 16 August 1932 Auftrieb 1196 Stuch Grollvich, davon 193 Ocheen. darunter 98 Weidetlere, 114 Buller, derunter 220 Weidetierc. 600 Kühr, darunter 201 Weidetsere, I. Farsen, darunter 38 Weidetlere, 11 Presser, darunter— Weidetiere, 1100 K albe: 36 Schafe, 4916 Schweine. Carorh sten Jon=n Lang wird zeigen, daß sie Temperamen. und Musikalitat den so verwohnten Anspruchen der Germania=Besucher mehr als gerecht wird. Die Preise geiten in Mart tor 60 ag Lebendgenucht und eind Marttpreter für nöchtern sewogene###r und schlietten ämtliche Spesen des Iiandels ab Stall fur Frecht-, Markrund Vert aufshosten. Omestretrue sowir den natürlichen Gewichtsverlust ein, mnüsser eich elso weerntlich ober die Stallpreise erheben. Von Großvich wurden beste Tlare such noch’böber berahlt Des eschält war mit Coroftvich ruhig, mit Kalbern ziemlich beiebt, Markt gerdumt, mit Schweuen sehr schlecht Schwere, lette Schweine und Seuen waren stark vernachAssigt. Schafe wurden nichu notiert #eeter Schlechtungen den höche afie nöche mile — —"— Pholograph: Rüdell, Köln-Kalkerleid Köln=Mülheim. Ecke Danzigerstraße und Deutz=Mülheimer=Freiheit Altes Patrizierhaus gegenüber dem früheren Bürgermeisteramt verzollte: Eingeführtee Fleisch aus Holland 9000 ks Innereicn. Handel in Meeigen Schlschtungen und in eingebrschtem Hetech langeamn * Wagengestellung der Reichsbahn am 13. Ruhrbezirk: gestellt 13 388, Aachener Kohlenbezirk: gestellt 1862: Rhein. Braunkohlenbezirk: gestellt 1545. Gefehlt haben keine. 5— * · 4—* ** ** 5 Seite 10 Nr. 224 Lokal=Anzeiger Montag, 15. August 1932 HaleE See Oetfentlichrechtliche Versicherungsgesellschaft Konkurrenzlos bill. 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August 1932, vormittags 9 Uhr, soll im Justizgebaude, Reichenspergerplatz 1, Zimmer Nr. 178, nachbezeichnetes Grundstück versteigert werden: Köln-Ehrenfeld, Herkulesstr. 91 a) Wohnhaus mit Anbau und Hofraum, h) Stall und Lagergebaude, c) Schuppen, d) Schuppen, e) Schuppen, groß: 5,77 Ar. Nutzungswert: 2992 M. Köln, den 9. August 1932. Amtsgericht, Abt. 40. Gebrauchter modern. Puppenwagen zu kaufen gesucht. Ang. u. G 310 an die Annabmestelle Koln, Ritterstraße 2. II Wanzen ewie jedes Ungezieser vernicht unt Garantie Kammerjäger Simons Köln, Clemensstr. 27, Telephon 218251 Am 23. August 1932, vormittags 11½ Uhr, soll im Junizgebäude Reichenspergerplatz 1. Zimmer Nr. 77, nachbezeichnetes Grundstück versteigert werden: Köln, Vorgebirgstraße 41. a) Wohnhaus mit Anbau und Hofraum, groß: 3,49 Ar, Gesamtnutzungswert: 3900 M. Koln, den 10. August 1932. Amtsgericht, Abt. 40. Am Mittwoch, den 17. August 1932, vormittags 10.30 Uhr, sollen im Pfandlokale Rolandstraße 105 versteigert werden: 1. Einzelmodel auer Art, Leetspindel=Drehbank, Bohr= und Fräsmaschinen, Grammophon, Schreibmaschinen, Klavier, Speisezimmer. Elek rolug, Perserteppich, Sonellwagge, Eisschrank. Rad#oapparate, Ga###berd, Jagdgewehr. Fernglas. 5 elektr. Scheinwerfer und 4 Hörner, 3 Vergaser, Zeichn.=Sarank, 634 Stuck Hutschweißleder, Laden deke, Ausstellschrank, Nahmaschine, Stan uhr u. a..; 2. um 4 Uhr nachmittags Moselstraße 56: Materialschranke, Zeichentisch, Schreibtisch. Nähmaschine, braubstocke, Blech schere, Kaltsage, Abkant=, Sicken= und Bohrmaschine, Blechstanze, Richtplatten, Kristall=Kronleutter u. a. m. Herzogenrath Obergerichtsvollgerer in Köln. Am Mittwoch, den 17. Auaun 1932, vormittag: 11 Uhr, sollen im Pfandlokal Köln, Rolandstraße 105 verneigert werden: 1 Partie Model verschiedener Art, Tische, ##dle,###dnsche Ron= Eis=, X Beld=, Kleider=, Kuchen= und Ausstellschranke, Schreidmaschinen, Chaiselongues, Flurgarderoden, Teppiche, Sessel, Rauchlische Grammophone, Theken, Registrierlasten u. versch. a. Rogowski. Obergerichsvollzieber in Köln. Am Mittwoch, den 17. August 1932, vormittags 11 Uhr, sollen folgende Gegenstände versteinert werden: Theke. Regal. Sefsel. Schreidtisch, 1 größere Anzahl Rad#oteile, wie Kopfhörer, Sperrkreise, Lautsprecher, Transformatoren Schalter, Spulen usw. Kaufer sammeln sich Köln, Bahnhofstraße 4 Rickel, Obergerichtsvollzieher in Köln, Nr. 224 Seite 9 Montag. 15. August 1932 Lokal=Anzeiger Ein neudeutsches Vinzenzwerk Die aus Schülern höherer Lehranstalten bestehende Neudeutsche Vinzenzronferenz in Köln hat in den beiden letzten Jahren ein Liebeswerk vollbracht, das aufrichtige Bewunderung und Anerkennung verdient. Die jungen Vinzenzbrüder haben nicht weniger als 53 Schuljungen im Alter von 10 bis 14 Jahren aus den Pfarren St. Peter und St. Rochus in Ehrenfeld und Bickendorf für 14 Tage in einem von ihnen selbst eingerichteten Ferienlager in Bielstein, einem anmutig gelegenen Gehöft in der Nähe von Obersteg bei Immekeppel, untergebracht. Auf hochbepackten Lastwagen fuhren sie bei Beginn der Schulferien hinaus in die herrliche bergische Landschaft. Der erste Tag galt der Einrichtung des Lagers, das in einer Scheune in einfacher, aber gerade für Jungen, die etwas erleben wollen. passender Form untergebracht war. Da fehlte nichts, auch nicht die neudeutsche Flagge am hohen Mast, die schon von weitem dem Wanderer sagt, daß hier katholische Jugend am Werk ist. Der Speisesaal in einer anderen Scheune, schön geschmückt! Die Küche, bestehend aus großen Kesseln unmittelbar in Mutter Grün, versorgt von dem Küchenmeister, einem jungen Schüler, der erstaunliche Fertigkeiten in der Kochkunst besaß und Mahlzeiten zu bereiten wußte, die man in jedem Gasthause servieren kann. Mit der hl. Messe in der eigens eingerichteten Hauskapelle, zelebriert von Pater Vorspel. S. J. dem auch die Oberleitung des ganzen Lagers unterstand, begann jeden Morgen das Tagewerk. Dann ging es hinaus in die Wiese zu frohem Spiel und Turnen. Am Nachmittag nach ausgiebiger Ruhezeit Spaziergange in die wundervollen Wälder des bergischen Landes, Vorträge, wenn es einmal regnete, Gesangstunden usw. füllten die nur zu vergehenden Tage; selbstverständlich fehlte auch nicht das Lagerfeuer am Abend. Man muß die frischen Gesichter der Jungen gesehen, man muß sie„bei der Arbeit" im Speisesaal beobachtet haben i beurteilen zu können, wie hervorragend sit sich da draußen den ganzen Tag in frischer Luft, erholten. Da möchten sie immer bleiben, geborgen unter dem Schutz der Vinzenzbrüder, und die Natur und die schöne Landschaft bewundern! Nur zu schnell sind die beiden Wochen vergangen, körperlich und seelisch gehoben, ziehen die Jungen nach zwei Wochen wieder zuruck ins Elternhaus und wissen nicht genug zu berichten, wie schön es da draußen gewesen. und mit welcher Liebe und Sorge die jungen Vinzenzbrüder sie verpflegt hätten. Kein weder Unfall noch Krankheit, hat den schönen Aufenthalt gestört. Zu außerordentlichem Danke sind die Jungen und ihre Eltern den jungen Vinzenzbrüdern und ihrem geistlichen Beirat verpflichtet, die die nicht unbeträchtlichen Kosten fast restlos durch den Verkauf von Postkarten aufgebracht haben. Die Jugend hat schon Begeisterung für vinzentinische Liebeswerke; man muß ihr nur den richtigen Weg weisen! Dann sind sie unerschöpflich in Opferbereitschaft und persönlicher Hingabe für ihre Mitmenschen. Köln unverwüstlich! Erfreulicher Geburtenüberschuß Das Jahr 1932 legt Wert vorteilhaft zu darauf, sich vom Vorjahr unterscheiden Der Fall mit der Geige Köln, 15. Aug. In der Dienstagnacht stahlen zwei junge Burschen aus Köln Worringen, die in einem Gartenlokal in Hitorf zu Gast waren, eine italienische Meistergeige aus dem Jahre 1701 im Werte von 6000 Mark in dem Augenblick, als Freunde des Besitzers der Geige, der Kapellmeister Heinz Schlabers aus Köln=Kalk, das wertvolle Instrument mit einem ansehnlichen Paket Noten ins Auto verpackt hatten. Die Ermittlungen Schlabers am Mittwochmorgen ergaben jedoch, daß das Instrument samt Noten gestohlen worden war. Es meldeten sich Zeugen, die den Verdacht bestätigten und schließlich gelang es, einen jungen Menschen aufzutreiben, der gesehen hatte, daß ein dritter Bursche in der Dienstagnacht zwei Motorradfahrern die Geige und die Noten aufs Rad gereicht hatt.. konnte angeben, um wen es sich bei den beiden Motorradfahrern handelte. Sie waren ium den Namen nach als in Worringen wohnhaft bekannt. Die Burschen hatten öfter in der Wirtschaft verkehrt. Die sonderbaren Gäste, bei denen das Instrument aufgefunden wurde, gaben an. erstens von dem hohen Wert des Stückes keine Ahnung gehabt zu haben und außerdem die Sachen lediglich haben in Verwahrung nehmen zu wollen. Dem steht natürlich entgegen, daß Einmal ein Freund des Kapellmeisters die Gegenstände in das für die Heimfahrt des Kapellmeisters bestimmte Automobil gebracht hat und dann der Umstand, daß die Burschen eine verhältnismäßig lange Zeit über vergaßen, das Vorhandensein der Sachen zu melden, deren Verwahrung sie angeblich einzig erstrebt hatten. Die beiden Burschen werden sich wegen Diebstahls zu verantworten haben. Köln, 15. Aug. Im Juni ist die Einwohnerzahl Kölns, wie der neueste Bericht des Statistischen Amtes meldet, ziemlich unverändert geblieben; sie stieg nur um drei Personen auf 741 278. Der Geburtenüberschuß belief sich auf 233. der Wanderungsverlust auf 230 Personen. Insgesamt betrug die Zahl der Geborenen 819, unter denen sich 796 lebend geborene(405 Knaben und 391 Mädchen) und 23 tot geborene Kinder Das zweite Viertelsahr brachte infolge eines Geburtenüberschusses von 658 Kindern trotz eines Wanderungsverlustes von 127 Personen eine 5 u. nahme von 531 Personen, während derselbe Zeitraum des Vorjahres einen Verlust von 444 Personen aufwies. Die Gesamtzahl der Geburten, einschließlich 68 Totgeburten, betrug 2526. Im Berichtsmonat fanden 471 Eheschließungen statt, im Berichtsvierteljahr 1731, also im Vergleich zum ersten Vierteljahr mit 1365 um 366 mehr. Gestorben sind im Juni 563 Per sonen, darunter 41 Kinder im ersten jahr(Säuglinge). Das zweite Vierteljahr mit 1800 Todesfällen günstiger ver laufen, als das erste Vierteljahr mit 2105. Ein besseres Ergebnis weist auch die Säuglingssteoblichkeit auf: hier stehen 170 Sterbefälle den 232 des ersten Vierie, G re bs trankheit nahn git 91.90, Euberkalse mit 65(55), darunter die Longentuberkulose mit 49(41), Arterienvertalkung und Gehirnschlag mit je 48(79„bzw. 26), or ganische Herzleiden mit 47(43), angeborene Lebensschwäche und Bildungsfehler mit 26 (32), Verunglückung mit 25(27) usw. Die Wirtschaftslage blieb im Berichtsmonat unverändert. Die Zahl der neu beantragten Konkurse war bedeutend höher als im Mai,, er reichte aber die Zahl vom Juni 1931 nicht. Die Zahl der neu beantragten Vergleichsverfahren blieb gegen die Vergleichsmonate stark im Rückgang. Das Rheinische Braunkohlenrevier versandte weniger Braunkohlen als im Vor monat, doch mehr als im Juni des Vorjahres. Der Brikettversand verlief umgekehrt: Erhöhung gegen Mai, Rückgang gegen das Vorjahr. Der Arbeitsmarkt zeigte eine erneute Verschlechterung. Im 2. Vierteljahr 1932 erga ben sich für den Gesamtbezirk folgende Gesamtzahlen der Arbeitslosen(d. h. Rest aus dem I. Vierteljahr 1932 zuzüglich der Neumeldungen in den Monaten April bis einschl. Juniz 99.81 Männer, 31016 Frauen. Die entsprechenden Zahlen für das 1. Vierteljahr 1932 geltuge 99591 Männer und 31 405 Frauen, im 2. J1 teljahr 1931 83919 Männer und 27234 Frauen. Die Verbrauchszahlen der Gas= und Elektrizitätswerke blieben unter denen der Vergleichsmonate(besonders unter denen vom Juni 1931), während die Wasserwerke eine Verbrauchs ste gerung gegen den Vormonat und eine Abnahme gegen das Vorjahr zeigten Der Verkehr stand im Berichtsmonat Zeichen des fast allgemeinen Rückganges der Reichsbahn ergab sich gegenüber den gleichsmonaten eine Senkung der Zahl ausgegebenen Fahrkarten von 15,2 Prozent 25,4 Prozent. Der Hasen konnte seinen Umschlag erhöhen und zwar um 17,4 Prozent bzw. 13.5 Prozent. Im 2. Vierteljahr 1932 wurden insgesamt 618 257(511 455, 608 442) Tonnen umgeschlagen. Die Straßenbahnen wie auch die Vorortbahnen wiesen gegenüber dem durch die Kölner Verkehrswoche begünstigten Vormonat aufs neue eine erhebliche Abnahme der Fahrgastzahlen auf, ebenso im Vergleich zum Juni 1931. Im 2. Vierteljahr 1932 wurden befördert auf den Straßenbahnen 30 128000 (27 404 612, 33 233 575) Fahrgäste, auf den Vorortbahnen 3825 817(3429.002, 4578977) Versonen. Am 1. Juli d. J. wurde eine neue Bestandsaufnahme der Zahl der Kraft fahrzeuge durchgeführt, die mit 18•229 eine nur um 3 Fahrzeuge höhere Gesamtzahl als die der Fortschreibung ergab; die jetzt ermittelte Zahl dient für die weitere Fortschreibung als Grundlage. Die Ungunst der wirtschaftlichen Verhältnisse ließ den Fremdenverkehr in der Gesamtfremdenzahl unter den vom Vormonat sinken, nur die Ausländerzahl war gegen Mai höher 12,7 Prozent). In der Jugendherberge blieben die Zahlen der Besucher und Uebernachtungen erheblich hinter denen des Vormonats zurück. Dagegen hatte der Uebungsbetrieb im Stadion rahezu die dovvelte Teilnehmerzahl des Vormonats aufzuweisen. Auch in den Bade anstalten steigerte sich der Betrieb um rund 40 Prozent. Bei einem Vergleich der Besucherzahlen des zweiten Vierteljahres 193 mit denen des gleichen Vierteljahres 1931 zeig sich, daß der Badebetrieb um rund 7 Prozent zurückgegangen ist. Die Feuerwehr wurde 168 mal alarmiert, Hiervon entfallen 32,1 Prozent auf Brände und 46.5 Prozent auf Hilfe; leistungen; 10,1 Prozent waren blinde und 11,3 Prozent böswillige Alarme. Im zweiten Vierteljahr 1932 war die Zahl der Alarmierungen um 12.8 Prozent niedriger als im gleichen Vierteljahr 1931. In den Krankenanstalten hat die Zahl der stationär behandelten Personen ab-, die der ambulant behandelten zugenommen. Mitteilungen Der Saschdies Saecihen feosie. eun Handelsnachrichten KOELNER WERTPAPIERBOERSE Oeutsche Anlagepapiere 15. 8. Otschelnl.-Ausl.-Sch Dtsche. Ablös.-Schuld ohne Auslos-Schein Kölner Anleibe 1929 Rh.-Westl. Bodent#20 Gold-Plandbr. 8 1 „„ S. 4 K 10.12 a. 7 9. 17 Egud-Pl. S. 11 „ Gold-Pldbr. S. 8,13 „-Weatl. Boden S. 15 „Gold-Plandbr.16 RhG-Kom.-0b Barm, Sankver. Berg. Märt. Commerzban. Darmst. Ban Deutsch. an u. Disc.-Ges. 80,0 C 61 69,0 bs I 69,0 b 4 77.756 69.25b 61 69,0 h 81 69,0 h 57. C Bank-Aktien 15 8 13. 8 Jtesdnel Bam Neichsban Ih. Jauernb. h. W..-Kred. Vestd..-Kr. in-Gold-Kom.-Oblig. 8. 4 5. 6 " 3. Hezid. Bodenkr.-GoldPlandbr S..14 ::*3 : à 1 1. 1 2 S. 20.22 *„ S 24.26 "„ S. 23 Liguld.-Pl. 8. 18 18,5 G 18.5 hr 75,0 G 75,0 b 15 8. 18.5 C Versloherunga-Aktion ###chen-Münc Aschener Rück Agnopine Allian Stutig. L enl 15 8 725,0 h 100. G 60 0 G 58. 0 13 8 710.0 b 100,0 C 158,0 C 58,0 C 16. 8. 15 8 67,0 G 07.0 G 67.121 75,25 G 66,75 G 67,0 C 66,7500 78,0 bs 13 8 .5 b 13 8. Colonia Rück Gladb. Feuer Kölner Hagel Kölner Lloyo Kölner Rückt Htulg. Eonfer,— Colonis Feuer 85,0 G 80,0(1 Industrie-Aktien 185,0 B 15. 8. 185,0 B 13. 8. 40,0 B 70.0 C 119.0 C 26,6 C 38.62 40 10 0 B 9 6 169,0 G 26,0 C Herrenschneider=Innung Im Brauhaus„Im Kaiser“ fand eine Mitgliederversammlung der Herrenschneider=Innung statt unter Leitung des Obermeister Stiene, der den Vorstands berich erstattete. Anschließend sprach Herr Wirtz vom Innungsvorstand dem Obermeister Stiene zur scjährigen Obermeistertätigkeit Glückwünsche aus. Reice Arbeit habe er in den Jahren und vieles ute geleistet. Dr. Kaitwasser vom Verband Kolner Annungen schloß sich den Glückwünschen im Namen des Verbandes Kölner Innungen an. Nach der Ehrung berichtete Obermeister Stiene über den Verbandstag in Siegburg. In der eben den Aussprache wurde nochmals auf das Gebaren der Firma Barry und Co. hingewiesen, und lobend anerkannt, daß sich die Presse der ganzen Angelegenheit auf das beste angenommen hat. Des weiteren wurde besonders in der Aussprache hervorgehoben, daß die Tarife für Telephon usw. hier noch nicht Anpassung an die heutigen Zeitverhältnisse verzeichnen können. Die Behandlung des weiteren Punktes der Tagesordnung und zwar die Bekämpfung der Schwarzarbeit wird zunächst eingehend ausgearbeitet, und in der nächsten Versammlung zur Aussprache gelangen Adler-Brauere Alexanderwert Artenh Sprude nsall.-G. onnel Bergn Graunt.Zukung uderus ee Dahlbusch I. Reichab. §. 4 V. A. Düsseld. Damp Farben-Indust ellen a Guill. Gelsenklich Bg apag Harpone: go 1002c nbertur Kabe Rherd Köln, 15.Ang. Die Börse eröffnete die neue Woche ziemlich geschäftslos. Die Geschäftslosigkeit und Unsicherheit kamen schon daduich zum Ausdruck, daß an den Maklertafeln nur drei Papiere zur Notiz gelangten. Im Verkehr waren lediglich Ver. Stahlwerke Dahlbusch und Hoesch. Farbenindustrie setzten mit 88½ Proz. ein, also ziemlich unverändert. Am Einheitsmarkt war die Tendenz überwiegend fest bei großter Geschäftsstille. Von Pfandbriefen waren Rhein Boden gehalten, West=Boden neigten eher zur Abschwächung. Geaen Schluß der Börse hörte man für Farbenindustrie 89½ Proz Die Börse schloß ruhig und in freundlicher Haltung. Berllner Oevisonmarkt. Berlin 15 8 11. Aires(1 Peso) apan(1 len) Ungland(1 c) New Vork(1 8) Rio de laneiro(1 Milreis). Holland(100 Gulden) Belgien(100 Belga anzia(100 Culden) talen 100 Lire) Dänemark 100 Kronen) Prankreich(100 Pr.) PPraa 100 Kronen) Schweiz(100 Pr.) Spanien(100 Peso) Schweden(100 Kronen) Wien(100 Schilling) 13. 8 .816 .6 .635 .400 .324 169.73 56.30 81.91 21.63 78.07 16.48 12.465 91.92 .87 19.07 51.55 Ankündigungen Im Germania Ein erfreuliches Bild wird das Musikpodium des Café=Restaurant„Germania“ in der zweiten Hälfte des Monats August bieten:„12 anmutige Damen musizieren Die berühmte Kapelle des Meister Saxophonisten Jonnv Lana wird zeigen, daß sie an Temperament und Busikalität den so verwöhnten Anspruchen der Germania=Besucher mehr als gerecht wird. Kölner Schlachtviehmarkt vom 16 August 1932 Auftrieb 1196 Stuck Grollvieh, davon 193 Ochsen. darunter 98 Weidetiere, 314 Bullen, darunter 226 Weidetiere, 600 Kühr, darunter 200 Weidettere, 38 Weidetlere, 14 Presser, darunter— Weidetiere, 1100 Kalbe: 35 Schafe, 4918 Schweine. Ochsen Bullen Kühe Färsen 15. 8. *" 34-31 29-32 b¼ 30-33 73-28 9. 9 26-26 72-25 18-21 29-31 24-19 20-23 14-19 31—30 76-30 20-25 15. S. 8. 9. 42-40 33-40 25-32 48-61 49-53 49-53 46-51 40-46 Presser Die Preise gelten in Mark für 60 ks Lebendgewicht und eind Marktpreise für nüchtern sewogene Tiere und schlieben eämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frecht-, Marktund Vertaufskosten, Umest####teuer sowie den natürlichen Gewichtsverlun ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Von Großtvich wurden berte Tiere such noch’böber berahlt Das eschäft war mit Großvich ruhig, mit Kälbern ziemlich belebt, Markt geröumt, mit Schweu en sehr schlecht Schwere, fette Schweine und Seuen weren stark vernschlässigt. Schafe wurden nicht notiert. Hleeige Schlschfungen medr höchst. mille Rindfleisch“) Ocheenfl 5 Bullend. Kundeisch 5 „ 6 Pärsenfl 5 Pressertiench beiriert! Vordt Hintervierte Kalbtietsch“* 1ammeltleisch“% 5 nöche mitte 86 9 60 72 64 70 Pholograph: Rüdell, Köln-Kalkerfeld Köln=Mülheim. Ecke Danzigerstraße und Deutz=Mülheimer=Freiheit Altes Patrizierhaus gegenüber dem früheren Bürgermeisteramt Schweinen.“ Viertel.*“ ganze Tlere**“ ganze und halbe Ttere Eingsführten Fleisch aus Holland 9000 ka Innereien. Hande in hiesigen Schlschtungen und mn eingebrschtem Hleisch langen. * Wagengestellung der Reichsbahn am 13. August. Ruhrbezirk: gestellt 13 388; Aachener Kohlenbezirk: gestellt 1862: Rhein. Braunkohlenbezirk: gestellt 1545. Gefehlt haben keine. Seite 10 Nr. 224 Lokal=Anzeiger Montag, 15. August 1932 ale Se Oetientlichrechtliche VersicherungsKonkurrenzlos bill. Tarife für Leben, Sterbe all usw. sucht allerorts Agenten u. stille Mitarbeiter (Beamte. Angestellte) Hohe Vergütung. Verirauliche Angeb. unter 1751 an die Geschäftsstelle d. Bl. Kaffee Wiederverkäufer gesucht. Könn, Si.=Apern=Str Nr. 60, pariekte HerrenartikelGeschäft sucht verkaufstücht. Herrn zum Verkauf eines Spezialariikels an Privaie.(Hoher Verdienst.) Off. u. C 457 an die Gesch. d. Bl. erbeten. 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Annzhme Kein Drußseler Plap#### — 1— gaot: gfe *: tlen 2 2 ##ammeln sid Kein.##onde are Nickel, Odersert####ennieder in Rein, Nr. 224 Seite 7 Montag, 15. August 1932 Lokal=Anzeiger AMRHEIN Die neuen Ehrendomherren wurden gestern eingeführt n Stadtdechant Grysar und Stadtdechant kreutzer verlassen nach der Einführung den Dom Gestern morgen fand im Hohen Dome die rliche Einführung der drei neuen hrendomherren, der Stadtdechanten rr. Dr. Loebbel(Köln, St. Ursula), Migr. rysar(Düsseldorf, St. Antonius), Migr. Dr. Kreutzer(Essen=Altenessen, St. Johann) Nach der festlichen Kapitelsitzung zogen die Teilnehmer unter dem Geläute der großen Lomglocke in feierlicher Prozesion zum Hohen Chore. Unter Assistenz der beiden ältesten anesenden Domkapitulare Prälat Dr. verrenh und Prälat Engels nahm dann Komropst Dr. Paschen die Zeremonten der Amtseinführung vor. Außer den Vertretern de Kirchenvorstände hatte sich eine Anzahl Kölner Pfarrer eingesunden, so u. a. Dechant Migr. Kremer(Herz Jesu), Jechant Kratz(Ehrenfeld, Si. Anna), Dechant Kreue Buchheim, St. Mauritius), Pfarrer Bremer St. Gereon), Pfarrer Heidkamp(St. Kuni„ un an das Chorgebet das feierliche, Hochamt. * Domchor sang die vierstimmige Messe vo Vittoria, zum Offertorium die Motette Laue Dominum von Witt. Viele Gläubig onten der Feier bei. Den neuen Ehrendomherren ein aufrichtiges Geheimrat Tilmann 70 Jahre alt V versität wurde er zum ordentlichen Professor der Chirurgie ernannt, aus welchem Amte er am 1. Oktober 1930 wegen Erreichung der AltersSei. Ruf als Chirurg, namentlich in der Behandlung der Gehirnerkrankungen, war weit über Rheinlands Grenzen hinaus gedrungen. mit größter Verehrung hingen seine Kranken an ihm, der sie mit immer gleicher Liebenswürdigkeit behandelte. Herzensgüte war ein Hauptzug seines vornehmen Charakters, der ihn auch bei seinem geselligen Verkehr und in seinem Umgang mit Mitarbeitern und Kollegen neben seiner offenherzigen echt rheinischen Art— de Jubilar stammt aus Neuwied— begleitete und ihm auch hier allgemeine Hochachtung und anhängliche Liebe verschaffte. Das Vertrauen seiner Kollegen berief ihn in zahlreiche verantwortungsvolle Posten; er war geschäftsführender Professor der Akademie, Rektor der Universität. Dekan ihrer medizinischen Fakultät und Vorsitzender, vieler ärztlicher Vereine. Zurzeit ist er noch 1. sitzender des Allg. ärztlichen Vereins. Seine zahlreichen Freunde und Verehrer rusen ihm ein herzliches„Ad multos annos“ zu. Schwedische Gäste beim Oberbürgermeister Auf der Rückreise vom 22. Weltkongreß in Paris weilte die 40 Mann starke schwedische Delegation einige Tage in Koln. Sie wurde in Vertretung des Oberbürgermeisters vom Beigeordneten Bonner„empfangen, der der Hoffnung Ausdruck verliey, daß die skandinavischen Gäste in starkem Maße fur die nächstjährige Kongreßstadt Köln werben möchten. Diese Einladung bekam eine besondere Note durch die Besichtigung det Kon greß=Säle, die samt dem Nheinpark hohe Bewunderung bei den Gästen auslöste. Die Esperantisten freuten sich, diese herrliche Statte nun auch in natura zu sehen, nachdem der wohlgelungene Werbefilm der Star Köln in Paris bereits bei den angähernd 3000 Vertretern aller Länder Aufsehen erregte. Am Abend ihrer Ankunft fand eine Veranstaltung im engen Kreise statt, bei der 1 sitätsurofessor Dr. von Richter einen hochinteressanten Vortrag über die Biologie der Welthilfssprache hielt. Der schwedische Gelehrte, ebenfalls Mitglied der### ranto=Delegation, fand großen Beisall. In Ver tretung des schwedischen Generalkonsuls in Köln war Dr. Keller anwesend, der den Gästen auch die ganzen Tage über zur stand. Mit den Kölner Freunden, die den Gästen durch Stadtführung und Ausflüge den Aufenthalt so angenehm wie möglich machten, verbrachte man frohe Stunden. Ein herzliches Abschiednehmen, und mit einem frohen Wiedersehen 1073 in Koln ging es wieder der nordischen Heimat zu. Wurst und Kaffee Die Köchin eines gastwirtschaftlichen Betriebes war fristlos entlassen worden und verlangte am Arbeitsgericht 180.— Mt. Kundi gungsentschädigung für einen Monat Der Wirt wandte ein, er habe die Tasche der Klägerin untersucht und darin Wurst und ½ Pfund Katsee aus dem Betrieb entdeckt. Die Klagerin behauptete, ne sei zur Mitnahme von Lebensmitteln berechtigt gewesen. Dies sei ihr ausdrücklich zugesagt worDer Wirt gab z. der Klagerin gestattet zu haben. in Ausnahmefällen das Mittagessen mit nach Hause zu nehmen. Er bestritt, monat Kündigung vereinbart zu haben. Da er Mitglied der Wirt Tarif siebentati Pas Zweimal 300 * Se. ** —-— .— 4 * 4 45 Ausstellung: Tierbilder mit der Leica S-4 T. FrS S— Der Zoo ist mit der Zeit gegangen: Er weiß, daß man heutzutage Besonderco bieten muß. man die Menge locken will. Und so erdentt der geschäftige Direktor immer neue An ziehungspunkte. Mal sind es die Negerinnen mit den Tellermänschen, mal sind es zauberno Afrikaner, mal sind es Löwenbabns und augenblicklich sind co Tierphotoo. Doch ehe wir u diesen zuwenden, noch ein paar Worte über die Objekte. ung sei, gelte nach dem ündigung. Dann habe ne ellten beauftragt, ihr Zi#etrieb mitzubringen, die chied: Wenn auch der orden ist. Mittagessen mit en, so kann sie nicht das en. Lebensmittel aus den tzunehmen mit der ihr Abendenen Die Veraten zut Gewahrung von ur auf die Gewah Retrieb eingenom ben nicht zur Mitnahme In einem Betriede von urde das Mitnehmen von Kontrolle iu einer Gefahr fuhren. Die fristlose Ueberall, wohin der Blick des Besuchers fällt, wimmelt es zurzeit im Zoo von jungem Getier. 'u hübsch ist es, den tollen Sprungen der Rehkälbchen zuzusehen, die sich benehmen, als ob sie Ziegenböcke, nicht aber würdevolle Gewethträger werden wollten. Eines, das vor ein paar Stunden erst zur Welt kam, spaziert schon mit steisen Beinen im Gehege umher Doch nicht nur junge und neue Tiere zeigt der 300 auf, er hat sich auch selbst verandert und nicht zu seinem Nachteil, wie man sagen mun urch den Wegfall einiger Gebüschgruppen hat sich das gartenarchitektonische Bild geradezu unglaublich verändert: Wo früher der Blick an einem engen Umkreis hängen bleiben munie, schweift er heute frei über weite Rasenflachen, die nur hier und da von malerischen Baumgruppen unterbrochen sind. Gleich beim Eingang wohnen nun die Meerschweinchen, und zwar mit freiem Auslauf. Ihre Behausung ist so gehalten, daß sie auf und aerne Besuch von Kindern empfangen konnen, denen es gestattet ist, die niedere Brüstung zu überklettern, wenn nähere Bekanntschaft ae wünscht wird. Das wird man unsern Jungens nicht zweimal zu sagen brauchen. Selbst wenn kein Besuch zu erwarten ist, sind die Meerschweinchen immer noch nicht allein: Man har innen Papageten beigesellt, die in mingen über den einzelnen Voxen hängen Es sind die gleichen Burschen, wie sie drinnen, im großen Saale der Zoo=Gaststätten überlebensgroß im Bilde zu sehen sind. In der Ausstellung der Leicabilder, die im ganzen zirta 300 Tierphotos umsaßt. Portrats knipsen ist immer eine schwierige Angelegenheit. Wenn das Opfer auch nur in etwa Wind davon bekommt, dann setzt bestes Photographiergesicht aus, das dem All#agsgesmt diametral entgegengesetzt in und mog lichst unnatürlich aussicht. Die zweite Möglichken ist die, daß es sich nicht photographieten lassen will. Gewöhnlich aus Gründen der lieben Eitelkent. Tierportrats zu knipsen ist mindestens o schwer. Zwai macht das Tier kein merkt, ist es geängstigt, neugierig oder es wartet av. Auf jeden Fall verliert es ebenso seine Unbesangenheit wie der Mensch. Wer also liere knipsen will. der tut gut daran, ein moglichst unauffälliges Instrument zu venugen, damit seine Vilder dem alltäglichen Verhalten #T sast in der Hand verschwindet, ist die Leica. Bei der Eröffnung der Ausstellung, die vom in Gemeinschaft mit den Leitz=Werken, Wetzlar, veranstaltet wird, wies Dr. Hauchecorne daraus hin, wie sehr das Tierbild als lohnenden Motiv für den Amateur in Frage komme und dan getade die Eignung der Kleinkamera für diesen Zweck zu dem Entschluß geführt habe, die Ausstellung der Tierbilder, die im Frankfurter Zoo ungemeines Interesse gesunden habe, auch hier zu zeigen eerr Ernst Lein, der Ersinder der Leica, wies dann kurz auf die volkswirtschaftliche Bebeutung der Kleinbildphotographie hin. Wenn rs in vier Jahren gelungen sei 85000, Leicas abzusenen, von denen zuria 70 Prozent ins Aus11 sahl von 2000 Arbeitern Verdienst und Brot gegeben. 1* nun die Auestellung zetat. in schlecht###n einzigartig. Selbst bei Vergronerungen, die ein Vielhundertsaches des Originalnegativo betragen, bleibe das Norn durchaus sein und die des Viildes durchaus schars. Man kann im wahren Sinne der Wortes von fast unbegrenzten Moglichkeiten sprechen. Wundervoll gelungen sind unter anderem die Ausdruckostudien die alle Nüancen aufzeigen Herrsbar. der es sich im Wasser wohl n en intere bie ingen gehören die winzige Insekten u einen Hundesloh. sicht zu Angesicht ungenießen" kann Freunde des Kölner es freuen, auch eine ganze Anzahl icher Bilder auf „unserem“. Zoo ere Ein: uche nicht eingegangen zu 1131 werden O! er langjährige Direktor der chirurgischen deimrat Pros. Dr.] Zwei 1o Tilmann, vollendet am., Auguß, bruc 70. Lebensjahr.sln gangen: A n nd. nslau wurde anlalc burger He In der Weser ertrunken aus Köln=Dell Gymnaf 1 Woche Ueder seinen Lebe wurde en Dienst 1es Sjahrigen stadikol fuhrlich berichtet. Ausgebildet auf der arttlichen Akademte in Berlin. verbi in meater: onre in uven Bogtez nn wurde er an ante in Berlen kommandiert. wo LIT unternahmen verdanderung zur Lunedie Hameln an der babin schon verunterbrochen 17 lausene Wander Beim Baden an ###### ank der Istaun Freundes, der alle Anitrengungen machte, den #: den Augen seines r nlenden an 1 C— zu bringen, doch schließien von Kardeleden und stan; F,,## teteuge#tgmp, ht Eoser nicht mehr losder Chirurgie ansbildete. Er lalus bony, Ji: sieken..— bi, non Gand aus unternommene ufbahn des Doachullehrer: en an dieI Suchen ährte. Bei Wiedereröffnung der Kolner Uni= hart, ir von Land aus ch dem Ertrinkenden blied erfolglochlag trifft die Eliern des Ertrunkenen •hr graphiergesicht", aber wenn es eimae Spezial-MASS-Geschdft für alle BANDAGL ) Appekrath: C Kallerbach Köln, Marsilstein 12. Ecke Apostelnkloster. #igene Anfertigung ieder Art. Leibbinden, Bruchbandagen. Mieder. Koractte, Korseictte. Korsen leibbinden. Wochenbettbinden, patentamtt gen.., Fußlstänen, leicht. nicht fürbend. schmerztre#. Gummistrümpre— Krankenpficgcartikel. Aussiellung neuzeitlicher Arrzte- und Krankenhaasmöbel Licterant der Krankenkasen. HERREN- und DAMEN-Abteilung ** Seite 8 Nr. 224 Lokal=Anzeiger Montag. 15. August 1332 Köln—Münster a. St. Daß die Reichsbahngesellschaft Köln mit ihren Sonntags=Sonderzügen weiten Kreisen der Bevölkerung, besonders denjenigen, entgegengekommen ist, die sich eine längere Ferienreise nicht erlauben können— diese Zahl ist sehr groß—, das bewies die starke Beteiligung, die die gestrige Fahrt nach Münster am Stein gefunden hat. In raschem Tempo gings, von schönster Morgensonne begleitet, den Rhein hinauf, vorbei an den herrlich gelegenen Bergen und Burgen Auf der Strecke Koblenz—Bingerbrück verstummte auch die lebhafteste Unterhaltung. Leben und Treiben auf dem Rhein und die Schönheiten der Natur nahmen Augen und Herz der Ausflügler völlig in Anspruch. In Bingerbrück und Bad Kreuznach verließ ein Teil der Fahrgäste den Zug, die einen, um dem Niederwald=Denkmal einen Besuch abzustatten, die anderen, um Kreuznach mit seinen Salinen zu besichtigen. Der größte Teil aber begab sich nach dem romantisch gelegenen, im herrlichsten Naturschmuck prangenden Münster am Stein, dem Endziel der Reise. Sehr angenehm empfunden wurde, daß der Zug nur an ganz wenigen Orten hielt, so daß die Fahrt in je drei Stunden zurückgelegt wurde. 3. Rheinfahrt der„Rheinischen Hausfrau“ Die Zeitschrift„Rheinische Hausfrau“ veranstaltete dieser Tage ihre zweite Rheinfahrt in diesem Jahre, und zwar zum Niederrhein nach Kaiserswerth bei Düsseldorf. Das Motorschiff „Ernst Moritz Arndt“ der Köln=Düsseldorfer war sehr gut besetzt und die Leitung hatte für ein gutes Programm und beste Musik gesorgt, so daß fröhliche Stimmung herrschte. Unentwegt spiele die Jazzkapelle(Bluhm) zum Tanz und Mitsingen auf und wenn ich dann noch den Namen„August Batzem“ erwähne, so weiß jeder, daß die Hausfrauen, die mitgefahren, auf ihre Kosten gekommen sind. Natürlich fehlte auch die traditionelle humoristische Verlosung von„Onkel Nolte“ nicht. Am heitersten verlief wie immer die fünfstündige Heimfahrt, wozu Schiffsrestaurateur Hermann Gerlag wesentlich beitrug. Flugzeugführer werden und sein Am gestrigen Sontag sprach über dieses Thema Zivil=Ing Alfred Müller im Rahmen der Ausstellung„Der Schutz von Eigentum und Leben". Der Vortragende gab eine Uebersicht über die praktischen und theoretischen Prüfungen, die der ablegen muß, der Berufs= oder Sportflieger werden will. Die körperliche Eignung ist Vorbedingung, die von jedem erfüllt" werden muß, der Fliegen lernen will. Die Verdienstaussichten für Kunst=, Reklameund Verkehrsflieger seinen nicht gerade rosig, aber es bleibe doch die Hoffnung, sich durchzusetzen. Zum Schluß seiner Ausführungen zeigte der Redner im Lichtbild bemerkenswerte Typen des Leichtflugzeugbaues. Angefahren Gestern ist in Fühlingen eine Ehefrau aus der Berg.Gladbacher Straße in Mülheim mit schweren Kopfverletzungen auf der Straße aufgefunden worden. Sie wurde von einem Postautobus in das Krankenhaus eingeliefert, Angeblich sollen die Verletzungen durch Anfahren eines Radfahrers verursacht worden sein. Festgenommen Eltern besuchen ihre Kinder 8 Autobusse voll Sehnsucht Der Verband der Gartenbauvereine.V.„fliegt aus“ Vorgestern wurde ein hiesiger Geschäftsvertreter festgenommen, well er dringend verdächtig Ist. gemeinsam mit einem Lagerhalter einer Firma aus Brühl schwere Urkundensälschung und Betrug begangen zu haben. Sie haben mit einem gefalschten Lieserschein aus einer Juk= kerfabrik 30 Zentner Zucker erschwindelt, den sie an hiesige Geschäftsleute gegen Barzahlung verkauften. Der Lagerhalter ist ebenfalls festgenomien worden. Einbrüche und Diebstähle In der letzten Nacht ist auf der Severinstraße die Schaufensterscheibe eines Schuhgeschäftes eingeschlagen worden. Die Täter stahlen mehrere Paar Schuhe. * Bei einem Wohnungseinbruch in der Roonstraße sielen den Dieben ein Anzug und ein Ueberzieher in die Hände. * Gestern drangen Diebe in ein Strickwarengeschäft in der Kreuzgasse ein. Was gestohlen wurde, steht noch nicht fest. * In der Dreikönigenstraße erbeuteten Diebe bei einem Wohnungseinbruch einen Radioapparat Marke Lumophon=Weltmeister im Werte von 400 M. * Auf der Weyerstraße schlugen Diebe das Schaufenster eines Schuhgeschäftes ein und stahlen Schuhe im Werte von etwa 10 M * Vorgestern und gestern sind wieder mehrere unbeaufsichtigt auf der Straße stehende Auros erbrochen und bestohlen worden. Den Dieden fielen ein Musterkoffer mit Metallständern, eine Wagenuhr. ein Werkzeugkasten. eine Taschenlampe, eine Zulassungsbescheintgung und eine Steuerkarte auf den Namen Hugo Wolff. Zülpicher Wall 14, und ein Führerschein Klasse III B. auf den Namen Hermann Turin, Lützowstraße 25, in die Hände. * Im Kalkerseld. Galeleistraße 5, wurde ein öffentlicher Feuermelder aufgestellt. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Hane Koch; für den Anzeigenteil: J. Stoy; Verlag und Fruck: Kölner Görresbaus A. G. Alle in Koln. Das war eine ganze Karawane, die sich da gestern Morgen am Stapelhaus versammelte, Menschen über Menschen, die alle in den 8 Riesenautos Platz nahmen. Wenn man zuerst meinte, es würde nie und nimmer gelingen, diese Wagen zu füllen, so mußte man schon lange vor der Abfahrt sich eines Besseren belehren lassen. Schließlich war es so weit, daß nur mit Mühe noch ein Plätzchen für Nachzügler gefunden werden konnte. Ueber Nachzügler könnte man einmal eine tiefgründige. Untersuchung schreiben, die es er bringen müßte, woher gewisse Leute die Hoffnung nehmen, daß, wenn sie um 9 Uhr 30 ankommen, die Autos noch warten, und ferner, wieso die Autos dann wirtlich noch da sind. Und dann ging es los: Am Rhein vorbei bis zur Marienburg und dann über die Bonner Straße. Mit tiefem Neid sah man die Privatwagen über die neue Autostraße flitzen, wöhrend sie uns(wir waren zu schwer!) verboten war. Schließlich war Königswinter erreicht, wo die Fahrt sich landeinwärts wandte und die Wagen zu steigen begannen. Mit geöffneter Motorhaube, weil die Bezeichnung „Kühlwasser“ eine Lächerlichkeit für diese dam pfende Brühe gewesen wäre, schlichen die Köl ner Riesenautos im Zuckeltrab langsam das Siebengebirge hinan. Nach der Mittagspause auf Margaretenkreuz hatten die„Busse“ wieder frische Puste und eilten, beflügelt von den Wünschen der Menschen in ihnen, voran. Ach ja, das habe ich ja noch gar nicht gesagt: Die Insassen dieser 8 Autos waren samt und sonders Eltern, deren Kinder vom Verband der Gartenbauvereine in Ferienkolonien untergebracht sind, uno die eben diese Kinder besuchen wollten. Als wir in Heisterbacherrott einfuhren, da standen 30 Mädels am Wege und jubelten den Wagen entgegen. Und aus den Autos stürzten 30 Elternpaare und—„in den Armen lagen sich beide“ wie nach jahrelanges Trennung. Eine Flut von Menschen ergoß sich in den Tanzsaal, der nun drei Wochen lang das Heim Kölner Kinder ist. „Mutter, hier das ist mein Bett!“, und Mutter bewundert pflichtschuldig,„Mutter, hier sitze ich beim Essen!", und Mutter bewundert wieder aus aller Kraft,„Mutter, ich habe schon vier Pfund zugenommen!" und Mutter freut sich.„Mutter, und morgen darf ich wieder melken!" und Mutter staunt. Nach kurzem Aufenthalt gab es einen kleinen Abschied, da die Eltern zu den anderen Kolonien weiterfuhren, während die Kinde= zurückblieben, um dann nachher von allen Arten zusammen nach Stieldorf, dem Ziel des Aus fluges, geholt zu werden. Nächste Station war Rott schon im Siegerlande gelegen. Hier das gleiche Spiel, nur daß die Mädchen nicht wartend an der Straße standen. sondern. im Saal aufgebaut, die Eltern mit fröhlichem Lied und Fähndelschwenken empfingen. Dann auch: Erzählen, Besichtigen und wieder Erzählen und Abschiednehmen. Weiter ging die Fahrt nun nach Friedrichshöhe, wo die Herren Jungen wartend am Wegrain standen und nicht weniger stürmisch die Eltern begrüßten, und da es von hier bis Stieldorf, wo die letzte Kolonie der Kleingärtner untergebracht ist, nicht mehr lange zu fahren war, wurden in jeden„Bus“ ein paar Burschen hineingeschoben und dann gings weiter. Schon an der nächsten Wegbiegung sah man Stieldorf mit der auf kleinem Hügel liegenden Kirche und dem blauen Passionshaus im Tal liegen. Im Gasthof„Zur Post“ waren im Tanzsaal die Tische schon fertig gedeckt und es erhob sich sofort ein großes Schmausen. Mittlerweile waren die Mädchen eingetroffen, und als nun der erste Hunger gestillt war, zeigten die Kinder ihre netten Vorführungen, die überall riesigen Beifall fanden. Das war die Fahrt der Kölner Kleingärtner zu ihren Kindern. Mancher wird sich aber fragen:„Wie kommen die Kleingärtner dazu, Ferienkolonien zu haben?" Schon seit langen Jahren waren die Kleingärtner in Gemeinschaft mit dem Kölner Verein für Ferienkolonien an der guten Sache beteiligt und erst die Not der Zeit, die sich in den Finanzen dieses Vereins böse bemerkbar macht, brachte es mit sich, daß der Verband der Gartenbauvereine sich auf eigene Füße stellte. Wenigstens zum Teil, denn das vorhandene Mobiliar gehört noch dem Verein für Ferienkolonien und ist den Kleingärtnern zur Verfügung gestellt. Die Ferienkolonien sind auch ganz in der Weise dieses Vereins aufgezogen, in enger Zusammenarbeit mit dem Schulamt. Die einzelnen Kleingärtnervereine, deren in dem Verbande 43 zusammengeschlossen sind, nennen die Kinder, die sie zu schicken beabsichtigen. Die Namen werden dem Schulamt weitergegeben, das sich seinerseits mit den betreffenden Schulleitern in Verbindung setzt, um Bedürftigkeit und Würdigkeit der genannten Kinder zu prüfen. Folgt dann noch eine Untersuchung durch den Schularzt. 125 waren es in diesem Jahr in den vier Kolonien des Verbandes. Wie gut die Zusammenarbeit mit Schulamt und Verein für Ferienkolonien ist, beweist die Tatsache, daß Stadtschulrat Schu an der Tour teilnahm, herzlich willkommen geheißen vom Verbandsvorsitzenden. Stadtv. Rektor Houben. In kurzen herzlichen Reden wiesen beide Herren auf die schöne Arbeit des Verbandes der Gartenbauvereine hin, der seinerseits für jedes entsandte Kind 25 Mk bereitgestellt hat, während der vorschlagende Verein selbst noch 5 Mk. pro Kind zuzahlt. Man kann dem Verbande und seinem rührigen Vorsitzenden nur herzlichen Dank für die schöne Arbeit sagen, die es ermöglicht, so vielen Kindern goldene Ferientage zu schenken. S Ein alter Zentrumskämpe Traf ihn kürzlich in Unkel am Rhein, den 84jährigen Poliermeister Adolf., einst Inhaber einer großen Schreinerwerkstätte und Möbelpoliererei in Köln. Wohlbekannt den geistlichen und weltlichen Führern des rheinischen Katholizismus in den 70er und 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Er nennt sie seine persönlichen Freunde. Ind sie wußten den biederen, stets tat= und hülfsbereiten, selbstlosen, für Kirche, Zentrum und seinen Gesellenverein begeisterten Meister wohl zu schätzen. Aus Schlesien war er an den Rhein gekommen, nachdem er nach alter echter Handwerksburschenart die Länder unseres Erdteils durchwandert und überall bei den besten Meistern seines Faches sich ausgebildet hatte. In Köln ließ er sich nieder. Die Zeit, die er nicht in seiner Werkstatt zubrachte, opferte er dem katholischen Vereinsleben und politischer Betätigung. Erst auf das Drängen seiner geistlichen Freunde hin heiratete er. Seine acht Gesellen mußten doch eine Meisterin haben. Heute steht er wieder allein auf der Welt. Ganz allein. Ohne feste Unterkunft. Er arbeitet bei seinen Kunden. Und die geben ihm Obdach. Er macht ihnen aber auch wenig Umstände, bescheiden und anspruchslos, wie er ist. Er schläft grundsätzlich nur auf dem Fußboden, dem harten Boden, ohne jede Unterlage. Eine Decke hat er auch nicht nötig. Allenfalls dient dazu eine ausrangierte Jacke. Als Kopfkissen braucht er, was ihm gerade zur Hand ist: einen Sack, zusammengeknülltes Papier oder den Arm. Aber um alles in der Welt kein weiches Bett= oder Sophakissen! Als ich ihn in Unkel traf, kampierte er auf dem Steinboden einer offenen Veranda. Und die Nächte waren ziemlich kühl. Man hatte ihm ein Chaiselongue aufgenötigt. Ihr habt mir nicht gut geraten“, sagte er am anderen Morgen, „ich konnte nicht schlafen und nahm wieder Nachtquartier auf dem Steinboden. So schläft er —4 Stunden. Das genügt ihm, um wieder schaffen zu können. Und er schafft! Flink regt er seinen hageren, nur aus Knochen und Sehnen bestehenden Körper. Zehn, zwölf Stunden lang. Oft ohne jede Ruhevause. Und sein Handwerk versteht er noch aus dem ff. Bei der Arbeit erzählt er gern vom Zentrum, vom Gesellenverein, von Kämpfen und Wirren der Kulturkampfsjahre und wie er, als es nach Aufhebung des Priesterseminars keine Seminaristen mehr in Köln gab, im Dom Akoluthendienste getan habe. In Unkel war er gerade mit Herstellen von Türen und Fenstern beschäftigt. Da vassierte es ihm, daß ihm das benötigte Material ausging. Das lag in Köln. Und der 84jährige setzt sich in Trapp und geht am Spätnachmittag zu Fuß nach Köln und beladen mit seinem Material auch zu guß wieder zurück. Bald nach Mittag des folgenden Tages ist er wieder in Unkel— Unkel ist voi Köln ungefähr 50 Kilometer entfernt!— und nimmt sofort seine unterbrochene Arbeit wieder auf. Eine fast unglaubliche Zähigkeit! Aber er hat sich immer nur seinen Fußen anvertraut, benutzt niemals Eisenbahn oder sonstiges Fahrzeug. Daher sind ihm—4 Wegstunden nur ein„Katzensprung“ und er lächelt etwas mitleidig, wenn man seiner Verwunderung darüber Ausdruck gibt. Aeußerst anspruchslos im Essen und Trinken — ein Gläschen Wein leistet er sich gelegentlich noch— genügt ihm sein heutiges knappes Einkommen. Nur seine„Kluft" macht ihm zuweilen Sorge. Zur Zeit war es die Hose, die reformbedürftig war. Er hat sie sich selbst wieder zurecht geflickt. Mit Tischlerleim! Aber so recht will sie doch nicht halten. Mit glühender Begeisterung hängt er an seiner Partei und seinem Gesellenverein. Wenn in erreichbarer Nähe seiner jeweiligen Arbeits stätte— und—8 Wegstunden weit ist ihm durchaus„erreichbar“— die Kolvingsöhne eine besondere Veranstaltung haben, dann hält ihn auch die dringendste Arbeit nicht. Dann muß er hin. Da unter der Jugend fühlt er sich wohl. Und manches kluge und verständige Wort, au reicher Lebenserfahrung und Menschenkenntni heraus, weiß er ihr zu sagen. Und wie hier, so versteht er überall, wo es ihm angebracht scheint. mit Freimut und überzeugender Sachlichkeit für das Zentrum und seine Politik das Wort zu führen. Wahrlich, ein knorriger Zentrumsvet ran! Möge ihm noch manches Lebensjahr beschieden sein! Pfr. H. Die arbeitslose katholische Jugend Kölns bekennt sich zur Reichsverfassung Die Latbolische Jugend“ wein, welch teuren Schay# tretern der Bedorden und anderer Gäste im Stapeldause zusammen. Es ward auch für einen leidlichen Genuß Sorge getragen, was von den Erwerbslosen dankdar empfunden wurde und der Kuche des Stapeldauses und idrem Leiter H. Hendrichs alle Ehre eb nints er en geloden worden. Der Cine deutsche Singme Buchler, der Vorsitz zeledri# Kap einer Berse ui sand in St all de der ganse leitete die r Predigt, der der Grundgedank Lani uns trachten nach dem. was en zugrunde lag. betonte Kaplan r rag gefeiert werde in echter A deutsche Vollosamilie. Er derd mit einer Familie, stellte Aufbau. und Rechte dieser in Vergleich großen Staatsfamilie. Hochste Pflicht: deutsche Treue. Nteue, namentlich in der großen Not! Schaffen und beten auch für den inneren Frieden! Der blinde Organist Albert Comanns zeigte sich als Meister der Orgel Der beiligen Handlung wohnte als Vertreter des Regierungspräsidenten Regierungsrat Dr. Aschluß un die kirchliche Feier fanden sich mehrere hundert junge Erwerdslose mit den Veran 1 Bate Pflichte Aufgabe. mit der Nach dem Imber wickelte sich ein Programm ab, „„„„„„„- dasteht. Dr.#wepdeinski ab. Daiwischen gad es : Q u a r t e t t e u n d V o r- r a g e lten rch remnos uneigennutzig zur Verlan Buchler degrußte namentlich die znkte allen, die zum Gbelingen des Festes beiweltlichen Bedorden fur die Teilnabme an der Veranstaltung. noch für das stets freundliche Woblwollen Jugend“ gegenüber, insonderbeit deren Erwerb### izwerk Mit besonderer Freude stellte er den unentwegten Mut der jungen Erwerbslosen beraus, die mutig und beberzt gegen das Schicksal ankämpften, das der Herrgott über ne verhängt bat. Ir ganz vorzügliche Stimmung fuhrten die Worte des Herrn Kolter, des Bezirksleiters des Jungmarner=Verdandes un#mtaliedes der##atholische Jugend“ Köln. Vertreter der Lehrersh## und de- Kursusteilnedmer sprachen berili Dan'esworte für das stets hilfsberette Ardeiten von Kaplan Buchler, Wetter bis morgen Unsicher... Unsicheres Wetter und weiterhin örtliche Gewitterneigung. Marimum im Kölner Flughasen plus 29.3 Grad, Minimum plus 15,1 Grad Celsiuo, Riederschlag 24,9 Millimeter. Amtl. Wasserstands-Nachrichten Nr. 224 Seite 3 Montag. 15. August 1932 Lokal=Anzeiger Interessanter Vorschlag eines Signalsustems Eine infrarote Zollmauer soll in Zukunft jeden Schmugglerdurchbruch unmöglich machen MP Berlin, 14. August. Drahtm. Die wirtschaftliche Not und die großen Unterschiede im Preisniveau benachbarter Staaten haben den Schmuggel an Deutschlands Grenzen einen Umfang annehmen lassen, wie er seit Menschengedenken nicht dagewesen ist. Der Kampf der Zollbeamten gegen die vielfach international organisierten Banden hat eit langem nicht mehr den vollen erwünschten Erfolg. Es ist einfach unmöglich, mit einer bestimmten Zahl von Beamten die langgestreckten deutschen Grenzen abzusperren. Die Kundschafter der Schmuggler finden todsicher Stellen heraus, an denen im Augenblick kein Beamter zu finden ist. Jetzt scheint es gelungen zu sein, mit einer neuen Erfindung eine fast absolute Sicherung auch kilometerlanger Grenzübergänge zu arwährleisten. Die Erfindung, die eine unsichtbare Strahlenart zur Sperrung der Grenze benutzt, stammt aus dem Laboratorium der Siemenswerkstätten und ist praktisch erprobt worden. Schon jetzt wird an einigen Er soll die Form einer großen Ananas haben Der Menschen fressende Baum Die Aufgaben der Expedition des Kapitäns de la Motte=Hurst ssonders gesährbeten Stellen der Mestorze ie„Unsichtbare Mauer" von die„Guffcrour. genieuren und Monteuren aufgebaut Auf Bäumen, Pfählen oder im verborgen, wird ein kleiner, gepanzerter Appa1l. In soinem Innern arbeitet eine des roten Spektrums liegen. einer fernung von 100 oder mehr Meter fängt ein Spiegelsystem die unsichtbaren Strahlen auf, reflektiert sie über die bedrohten Grenzstellen zum„Sender“ zurück. Ein dort ebenfalls eingebauter„Empfänger", der mit einer Art Photozelle ausgerüstet ist, verwandelt das unsichtbare Licht in elektrischen Strom. Wenn nun eine Schmugglerbande oder ein Einzelgänger die unsichtbare Strahlenmauer durchbrechen will, so wird der elektrische Kreislauf des Schutzapparates gestört und auf dem Zollamt kann der wachhabende Beamte auf einer erleuchteten Tafer sofort sehen, in welchem Streckenabschnitt die Schmugller ihren Durchbruchsversuch machen. Die Zollbeamten brauchen sich also nicht mehr die ganze Nacht auf die Lauer zu legen, um vielleicht einen armen Einzelgänger zu erwischen und die Bande des großen„Unternehmers“ zu verpassen. Man wartet einfach im Zollhaus ab, bis der Alarm ertönt. Die Leuchttafel zeigt auch an. ob es nur ein einzelner ist, der die Strahlenmauer verbotenerweise durchbrechen will, ob es Personenlastautos oder ganze Trupps sind. Auf einfachste Weise können sich die Zollbeamten dann so verteilen, daß sie ihre stärkste Kraft an der Stelle größter Gefährdung einsetzen. Und der Kostenpunkt? Die gesamte Montage einer ununterbrochenen 1 Kilometer langen Strahlenmauer wird von Stemens auf 6000 M. veranschlagt. Zum Betriebe genügt der Netzstrom, der für wenige Pfennige zu haben ist. Wenn man bedenkt, mit welch riesigem Menschen= und Materialaufwand die Zollbehörden bisher arbeiten mußten, so scheint es nicht ausgeschlossen, daß sich die„Unsichtbare Mauer in kurzer Zeit für das Deutsche Reich sehr gut bezahlt macht. London, im August. United Preß Eine kleine Gruppe englischer Forschungsreisender wird in einigen Wochen auf der Insel Madagaskar landen, um nach dem berüchtigten Menschenfresser=Baum von Madagaskar zu suchen, über den wir vor einigen Tagen bereits berichten konnten. Dieser Menschenfresser=Baum soll nicht das Produkt einer ausschweifenden Phantasie sein, sondern in Wirklichkeit existièren. Wie der Leiter der Expedition, Kapitän de la Motte Hurst— Mitglied der Königlichen Geographischen Gesellschaft— versichert, scheinen bisherige Nachforschungen eindeutig auf die Existenz des Baumes und darauf hinzuweisen, daß zahlreiche Eingeborenenstämme dem Baum alljährlich mehrere ihrer Jungfrauen zum Opfer bringen. Mehrere Häuptlinge auf Madagaskar haben mir von diesem Baum erzählt", berichtet Kapitän Hurst.„und ich zweifle nicht daran, daß er wirklich existiert. Der geheimnisvolle Bau verschlingt menschliche Lebewesen. Da er von den Eingeborenen als Gottheit verehrt wird, ist es bisher schwer gefallen, nähere Informationen über ihn zu erhalten.". Der Menschenfresser=Baum wird vermutlich ein riesiges Exemplar einer der zahlreichen, der Wissenschaft bekannten fleischfressenden Pflanzen sein Auf Grund der Aussagen von Eingeborenen gibt Kapitän Hurst folgende Schilderung des Baumes: Er soll ungefähr die Form einer großen Ananas=Frucht haben, zweieinhalb, Meter hoch sein und einen Umfang von zwei Metern Der Kannibalen=Baum soll, wenn man seine Rinde mit einem Messer aufschlitzt, einen riechenden berauschenden Saft von sich geven, den die Eingeborenen vor ihren nien trinken. Tanzend umringen sie den Baum und geben dem als Opfer ausgesuchten Wädchen ihres Stammes soviel vom Saft des Baumezu trinken, daß es völlig berauscht ist. Dann schieben sie das Opfer den Stamm des Baumes hinauf. Die Fangarme und Blätter schenfresser=Baumes sind außerordentlich emp findlich. Sobald sie durch das Opfer berührt werden, umklammern die Fangarme das Mäd chen ziehen es zwischen die Blätter, und die Blätter schließen sich zu einem Dach das das Opfer vor den Augen der Zuschauer Immer fester schnüren sich die Blätter und Fangarme um das Opfer zusammen das durch diesen Druck wahrscheinlich erwürgt wird. Fünf bis sechs Tage hindurch bleibt die Laubkrone des Kannibalen=Baumes geschlossen. Oeffnet sie sich wieder, so sind vom Opfer nur noch die Knochen zu sehen alles andere hat der Baum mit seinen Säften aufgelöst und verzehrt. Die Expedition von Kapitän Hurst wird aus zwölf Teilnehmern— darunter eine Frau — bestehen. Man will bei Morundava landen und wird auf der Suche nach dem„Menschen: fresser=Baum das Gebiet von ungefähr sechs Stämmen durchqueren. Mehrere dieser Stämme sind den Weißen feindlich gesinnt, so daß das Unternehmen alles andere als gefahrlos ist. Nach fünf Monaten geborgen Die Tragödie im Bergwerk Prag, 14. Aug. Drahtm. Auf dem Kohinoor=Schacht, wo Mitte März acht Bergleute bei einer Grubenbrandkatastrophe ums Leben gekommen sind, wurden am Samstag vier von den Toten geborgen. Es handelt sich um zwei Grubenausseher und zwei Häuer, und die Umstände, unter denen sie gefunden wurden, weisen darauf hin, daß sich vier rechtzeitig hätten retten können, wenn ihr Pflichtbewußtsein nicht stärker gewesen### als ihr Selbsterhaltungstrieb. Die beiden Gru benausseher besanden sich namtsch, als der Brand ausbrach, in einem ungefährlichen Teil der Grube. Als sie hörten, daß Kameraden in Gefahr seien, brachen sie auf, um sie zu retten. anden sie noch lebend, aber statt mit ihnen den Weg ium Lustschacht zu nehmen, der ihnen sichere Rettung ermöglicht hätte, beschlossen si offenbar, das Feuer zu umgehen und die gefährdeten Grubenteile abzuschließen. So sanden sie alle vier den Tod. Gefälschte Versicherungsmarken Das Reich vor großem Schaden bewahrt Wien, 14. Aug. Drahtm. Der Wiener Polizei ist es gelungen, einen großzügig angelegten Schwindel aufzuklären und die Schuldigen zu verhaften. Friedensreden am Mosel=Kanal Die Schiffahrt von Diedenhofen bis Koblenz erwünscht Der 53jährige, in Neuburg a. D. in Bayern zebürtige Maurergehilfe Michael Karl. der seinen ständigen Wohnsitz in Augsburg hat und 4 Auni in Mien gemeldet ist, hat Paris, 14. Aug. Drahtm. Der Präsident der Republik. Lebrun, hat heute in Anwesenheit des Ministerpräsidenten Herriot und des Ministers für öffentliche Arbeiten, Daladier, den Mosel=Kanal Metz—Diedenhofen eingeweiht, mit dessen Bau 1929 begonnen worden war. Die Baukosten stellten sich auf 180 Millionen Frs. Die Arbeiten waren auf Sachlieferungskonto von deutschen Firmen ausgeführt worden. Bei der Einweihungsfeier hielten der Minister für öffentliche Arbeiten, Daladier, und Ministerpräsident Herriot Ansprachen. Minister Daladier führte aus: Wenn die Moselkanalisierung von Diedenhofen bis Koblenz erweitert werden könnte, welch' herrliche Aussichten würden sich dann im Wirtschaftsverkehr eröffnen. Jedenfalls ware nichts wünschenswerter als eine wirtschaftliche, loyale Zusammenarbeit der beiden Nachbarvölker. Frankreich habe nach dieser Richtung wiederholt Beweise seines Willens zur Zusammenarbeit gegeben. Auch Ministerpräsident Herrtot spielte auf die Mosel als Bindeglied zwischen dem Westen und dem Osten und auf Metz als wichtigen Umschlagplatz für den europäischen Warenaustausch an. Wir möchten, so führte er in diesem Zusammenhang aus, das Kriegsgespen für immer verschwunden sehen. Und wir hören befreundete Stimmen versichern, daß der Krieg für immer gebannt sei. Man möchte das glauben und sich diesem Optimismus hingeben aber trotz der feierlichsten Verpflichtungen und trotz des Briand=Kellogg=Paktes, den Staatssekretär Stimson kürzlich so hochherzig kommentierte, stellen wir auch Aufruse um die Gewalt und Lobgesänge auf den Krieg fest, den man für immer für verurteilt halten könnte. Die vernünftigen Völker bleiben friedliebend und Aus Anlaß der Einweihungsfeierlichkeiten fand ein Bankett statt, bei dem der Präsident der Republik. Lebrun, das Wort ergriff, und als wünschens= und erstrebenswertes Ziel die Schiffbarmachung des gesamten Mosellaufee hin stellte. Frankreich sei zwar entschlossen, heute wie gestern für seine Sicherheit zu sorgen, abe es sei es sich auch schuldig, seine traditionelle Rolle der Völkerannaherung hochzuhalten. einen ständigen Wohnnom 5 seit dem 1. Juni in Wien gemeldet ist, hat n Wien 200 000 Stück falsche Invalidenversicherungsmarken herstellen lassen, die auf versch denen Wegen nach Deutschland gebracht werden sollten. Durch das Eingreifen der Polizei konnte das Vorhaben Karls über die Vorarbeiten nich hinausgehen. Deutschland wurde dadurch vor einem Schaden von rund 480000 M. bewahrt Außer Karl, der in Wien verhaftet wurde, wurden zwei Komplicen in Augsburg in Haft genommen. Fünf Abstürze in den Bergen Verunglückte Hochtonristen Heiligenblut. 14. Aug. Drahtm. Im Glocknergebiet sind heute mittag drei Touristen von der Glocknerscharte in der Pallavicini=Rinne abgesturzt. Da die Wand 800 Meter abfäll:, muß mit dem Tode der Ver unglückten gerechnet werden. Die Namen de Touristen sind noch unbekannt. Eine Rettungs expedition ist bereits an die Unglücksstelle ab Wilden Kaiser bei Kufstein stürzten am Sonntag zwei Bergsteiger ab. von denen ein kaufmännischer Angestellter aus München, spater tot aufgefunden wurde. Sein Begleiter, Graf Luxburg, ist auf dem Transport ins Krankenhaus gestorben. Von Jelddieven ermordet Rüfselsheim. 14. Aug. Die Leiche des Feldschußen Burger aus Astteim, der am vergangenen Freitagabend von einem Dienstgang zurückgekehrt ist. wurde am Samstag in der Gemarkung Astheim aus dem„Main gelandet Es besteht der dringende Verdacht, daß der Beamte von Felddieben ermorde: worden ist. die darauf seine Leiche in den Fluß geworfen haben. Neues in Kürze Interessantes aus aller Welt Ein schwerer Wirbelsturm, der über die Stadt Agleton in Texas hinweggegangen ist, hat vier Häuserblocks im Geschäftsviertel, vollständig zer stört. Nach den bisherigen Feststellungen sind 2 Personen getötet und etwa 100 Personen verletzt worden 20—30 Personen werden noch vermißt. Durch ein Großfeuer wurde der obere Teil des Dorfes Weilheim bei Hechingen in der Nähe der Zollernburg vollkommen zerstört. 14 Gebäude liegen in Schutt und Asche. Viel Kleinvieh in in den Flammen umgekommen. Das Großvieh konnte noch rechtzeitig aus den Ställen herausgebracht werden. Polen hat einen Militärskandal. Der Kreisarzt der Industriestadt Olkugr, der gleichzeitig Führer der Regierungspartel ist und eine Anzahl angesehener Politiker, sind verhaftet worden. Sie werden beschuldigt, gegen hohe Bezahlung junge militärpflichtige Leute bei der Aushebungskommission im Attest als militäruntauglich bezeichnet zu haben. Der polnische Vizeinnenminister hat die Untersuchung der Affäre selbst in die Hand genommen. Uralzeff, der große Betrüger, der nachher von der Raifseisenbank aber selbst betrogen wurde, ist zur Verbüßung seiner dreijährigen Gesängnisstrafe festgenommen worden. Uralzeff sollte die Strafe schon lange angetreten haben. Er brachte aber immer neue Atteste bei, denen die Strafvollziehungsbehörde schließlich aber keinen Glauben mehr schenkte. Deshalb ließ sie ihn jetzt zur Strafverbüßung vorführen. * In der Frage des Fischereistreites an der Küste von Kamtschatka, der jahrelang zu wiederholten bewaffneten Zusammenstoßen zwischen russischen und japanischen Fischdampfern geführt hat, ist in Moskau nach langen Verhandlungen ein neues Abkommen zwischen den beiden Regierungen geschlossen worden. * Der Kreistag des Landkreises Emden hat beschlossen, beim Staatsgerichtshof gegen die Zusammenlegungsverordnung Klage zu erheben, falls die Zusammenlegung des Kreises Emden mit dem Landkreis Norden, durch die die Stadt Emden ihr Vor= und Hinterland verliert, nicht rückgängig gemacht wird. * Wie im vorigen Jahr übernimmt auch jetzt wieder der Reichsfinanzminister den Düngemittelsyndikaten gegenüber eine Bürgschaft in Höhe von 14.2 Millionen Mark zugunsten der Landwirtschaft, um die Versorgung mit Düngemittel für die Herbstdüngung sicherzustellen. * Unter der khakibraunen Sonne ist kein Ding unmöglich. Im Berliner Vorort Stealitz ist eine„Braune Hakenkreuz=Drogerie", eröffnet worden. Dort werden jetzt die Parteigenossen ihren Bedarf decken können, vom braunen Malzbonbon bis zur braunen Schmierseise; braunes Rattengift und braunes Brausepulver braune Waschlappen, alles braun, alles braun! Rintintins Nachfolger Fallschirmabsprung aus 2000 Meter Höhe New Vork, im August. Kaum ist der große Filmstar Rintintin zu Grabe getragen, schon erstand ihm in einem bisherigen Polizeihund ein würdiger Nachfolger. Vor einem großen Publikum stieg Rintintins Erbe mit seinem Herrn im Flugzeug auf und produzierte sich als Fallschirmabspringer. Selbstverständlich wurde er dabei gefilmt und alle Fachleute sind sich einig darüber gewesen, daß das Tier wie geschafsen für einen Filmstar sei. Das Flugzeug mit seinen Insassen stieg in eine Höhe von 2000 Meter. Auf Kommando seines Herrn stürzte sich der Hund aus dem Apparat. Sein Herr folgte ihm. Beide waren mit Fallschirmen versehen, die sich ordnungsgemäß öffneten, so daß Herrchen und Hund wohlbehalten auf der Erde landeten. Der neue Rintintin hatte den„Luftsprung“, gut überstanden, freute sich aber doch mächtig, als er wieder festen Boden unter den Pfoten hatte. Sein Herr, der wenige Augenblicke nach ihm unten ankam, wurde von seinem treuen Begleiter mit Freudengeheul empfangen, was bei den Tausenden von Zuschauern dieser interessanten Produktion einen tosenden Beifall auslöste. Die Filmgesellschaften haben sich sofort mit dem Besitzer des Hundes in Verbindung gesetzt und ihm den Vorschlag unterbreitet, seinen Hund für Filmzwecke zur Verfügung zu stellen. Der angehende Filmstar kann nämlich noch viel mehr als im Fallschirm aus 2000 Meter Höhe auf die Erde springen. Er ist, so wird von Sachverständigen behauptet, ein außerordentlich talentierter Schauspieler und würdig. die Rolle des verstorbenen Rintintin zu übernehmen. Schweres Unwetter im Kreis Ahrweiler Remagen, 14. Aug. Samstag nachmittag ging über dem unteren Kreig Ahrweiler, auf dem Gebiet zwischen Rhein Uhr Bad Neuenahr-Rheinbach=Mehlem ein schweres Unwetter nieder. Bald setzte auch ungewöhnlich hartnäckiger Regen ein und dicke Hagelschlossen klirrten an die Fenster. Das Unwetter dauerte etwa eine halbe Stunde. Besonders der Ort Kirschbaum bei Bad Neuenahr wurde stark mitgenommen. In wenigen Minuten waren die Dorfstraßen in ein Flußbett verwandelt. Eine fast kniehohe Wasser= und Schlammslut ergoß sich in die Niederungen des Ortes. Die noch nicht abgeernteten Haserfelder wurden erheblich beschädigt. Der größte Schaden ist in den Gärten entstanden, wo zurzeit alles im schönsten Wachstum steht. Von einer großen Scheune wurde daz Dach eingedrückt. Die Hauptstraße von Oberwinter stand fußhoch im Schlamm. Verschiedene Keller mußten ausgeschöpft werden. In Rolandseck stand am Aufgang zum Rolandsbogen ebenfalls ein fußhoher Schlammsee. Die Aufräumungsarbeiten dauerten bis in den späten Abend ese ben Tellge Fanlientess:. Keine Prachtbauten „ 4 Ueberschüsse kommes d9n Prospekte kostenlos durch die BezirksdirektionK öln Mozartstraße 11 Fernsprecher 21 95 94 Seite 4 Nr. 224 Lokal=Anzeiger Montag, 15. August 1932 Junge religiöse Kunst Eröffnung der Ausstellung in Düsseldorf Düsseldorf, 13. Aug. Am Samstag wurde in der Städt. Kunsthalle zu Düsseldorf die Ausstellung„Junge religiöse Kunst“ in schlichtem, aber feierlichem Rahmen eröffnet. Dr. theol. Alexander Pottgießer, der tatkräftige Förderer dieses Werkes, sprach einleitend über die Ziele und Wege der Ausstellung. Er betonte, daß die Spezialisierung der Ausstellung auf die junge religiöse Kunst kein Minderwertigkeitsurteil für die alte Kunst darstelle. Nicht alles, was jung sei, sei darum gut, und nicht alles, was alt sei, sei darum schlecht, aber gerade das Gährende und Aufdrängende, das Frische, Harte, Männliche der heutigen religiösen Kunst müsse einmal herausgestellt werden. Es sei zu dieser Ausstellung alles zugelassen worden, was einen Funken des Göttlichen irgendwie in sich trage, und es sei gewiß kein Werk in ihr, das innerlich verloren sei, wenn auch vielleicht manches noch nicht ganz ausgereift sei. Die Ausstellung solle nicht eine Art Kaviar für einige hundert Aesthetiker sein, sondern man hoffe, die weitesten Kreise hineinzuziehen, denn die Gemeinschaft von Kunst und Volk werde wesentlich getragen von dem Göttlichen in der Kunst. Oberbürgermeister Dr. Lehr dankte sodann im Namen der Stadt allen denen, die um das Zustandekommen und die Durchführung der Ausstellung sich verdient gemacht haben, in erster Linie Dr. Pottgießer. Er begrüßte es besonders, daß diese verinnerlichte Ausstellung heute in Düsseldorf eröffnet wurde an dem Tage, an dem in Berlin ein Erlaß des Herrn ReichsNochmals eine amtliche Verlautbarung Adolf Hitler möchte wie Mussolini Für den Wortbruch der ASDAp hat die Reichsregierung Zeugen un Venin Ber...... K..- 1--•-—„ kommissars Dr. Bracht erscheine, der sich eingehend gegen kulturelle Niedergangserscheinungen und typische Entartungen christlich=deutscher Volkskultur und Volkssitte ausspreche. Eine Wiedererneuerung unseres Volkes könne nur von innen heraus geschehen. Deshalb müßten alle kommenden Reformen auch diesem Erfordernis Rechnung tragen und die beobachteten Auswüchse und kulturellen Zersetzungserscheinungen unnachsichtig ausrotten. Zum Schluß sprach Stadtdechant Grysar, der hervorhob, daß es immer die heilige Aufgabe der Kirche gewesen sei, die Kunst zu schützen und zu stützen. Die Ansprachen wurden durch stimmungsvolle Musikvorträge eines Kammermusikorchesters unter Leitung von Dr. Paulig umrahmt. Salzburger Hochschulwoche Die katholischen Verbände Salzburg, 10. Aug. Drahtm. Die 2. Salzburger Hochschulwochen wurden Berlin, 15. Aug. Drahtm. Die an sich schon scharfe Erklärung der Reichsregierung über die Ablehnung der Hitlerschen Forderungen durch den Reichspräsidenten von Hindenburg wird heute durch eine amtliche Mitteilung ergänzt. An zuständiger Stelle wird erklärt, daß Adolf Hitler gegenüber dem Reichspräsidenten die Uebernahme der gesamten Staatsmacht gefordert hat und zwar mit den Worten, er beanspruche dieselbe Stellung, die Mussolini nach dem Marsch auf Rom besessen hat.(Der italienische Diktator Mussolini verfügte bekanntlich nach dem Marsch auf Rom über die Ministerpräsidentschaft, die Armee, die Marine, die Polizei, Außenministerium usw.) Weiter wird von zuständiger Stelle erklärt, daß die im amtlichen Kommunique am Samstag erwähnten Versprechungen der Nationalsozialisten hinsichtlich einer Tolerierung des Kabinetts Papen nicht nur von Adolf Hitler persönlich, sondern auch von anderen namhaften Nationalsozialisten wiederholt und ausdrücklich in dem Sinne gegeben worden sind, daß die NSDAP bereit sei, ein nationales Kabinett zu tolerieren, das vom Vertrauen des Reichspräsidenten getragen sei. Daß diese Tolerierung nicht nur auf eine kurze Zeit, sondern auf lange Sicht gedacht und versprochen war, geht zweifellos aus den der Reichsregierung und dem Reichspräsidenten gegebenen Versprechungen hervor. Für diese Aeußerungen sind eine ganze Anzahl ron Zeugen vorhanden. Durch die Haltung Hitlers ist, wir wir erfahren, in dem Verhältnis zwischen Hitler und Schleicher eine starke Verschärfung eingetreten. Während noch in der vorigen Woche die Nationalsozialisten Herrn Schleicher als den einzigen Mann bezeichneten, der würdig sei, in einem von ihnen geführten Kabinett zu bleiben, erklärt Hitler jetzt ganz offen, daß General Schleicher als erster aus dem Kabinett entfernt und durch einen anderen Mann ersetzt werden müsse. Die für den 16. und 17. August festgesetzte große Führer=Tagung der nationalsozialistischen Partei, die unter dem Vorsitz Hitters in Berlin stattfinden sollte und an der alle nationalsozialistischen Abgeordneten des Reichstages und Landtages teilnehmen sollten, ist plötzlich abgesagt worden. Am Vormittag in Brieg eröffnet Erste Sondergerichts=Sitzung Die Vorfälle von Ohlau sollen abgeurteilt werden gestern eröffnet. Sie werden vom Katholischen Akademikerverband und der Görres=Gesellschaft veranstaltet. Zahlreiche Professoren und Ehrengäste, darunter die deutschen Kardinäle und der bayerische Ministerpräsident Dr. Held, nahmen an der Eröffnung teil. Fürsterzbischof Dr. Rieder führte in seiner Eröffnungsrede u. a. aus, daß jeder Teilnehmer, ob Dozent oder Hörer, vor Gott und den Menschen die Verpflichtung übernehme, das in gemeinsamem Bemühen Erarbeitete fruchtbar werden zu lassen im Dienste am Nächsten. Die Verbindung zwischen Glauben und Wissen, die das tiefste Wesen der Salzburger Hochschulwochen ausmache, müsse mehr und mehr auf lebendiges Werden in der täglichen Berufsarbeit des Akademikers hinausgehen.„— Für den verstorbenen Führer des Salzburger Hochschulwerkes, Bundeskanzlers a. D. Dr. Seipel, wurde eine Trauerfeier veranstaltet. Prof. Dr. Mager(Salzburg) zeigte in seiner Gedenkrede die Charakterzüge, die dem Gelehrten und Staatsmann Seipel die vielbewunderte schöpferische Kraft gaben. Im Brunnen verschüttet Ein schweres Einsturzunglück in Neumünster Neumünster, 15. Aug. Drahtm. Ein seit Jahren nicht mehr benutzter Brunnen stürzte bei Aufräumungsarbeiten plotzlich ein. Drei Arbeiter, die sich auf am Boden des Brunnens befanden wurden unter dem niederstürzenden Gestein begraben. Einer konnte nur noch als Leiche gevorgen werden. Der Besitzer des Brunnens hatte drei Arbeitslose angestellt, den Brunnen zu säubern und das Geröll, das sich im Laufe der Jahre durch die abbröckelnden Seiten des Brunnens auf dem Grunde abgelagert hatte, hearufzuholen. Die Arbeiter stiegen auf einer langen Leiter hinunter. Als sie gerade mit der Arbeit fertig waren und die lehten Steine heraufholen wollten, stürzte der Brunnen ein. Zwei Männer, die sich noch auf der Leiter befanden, wurden von den herabstürzenden Steinen von der Leiter heruntergerissen und auf den Brunnengrund geschleudert. Der lehte Mann, der sich noch am Fuße der Leiter befand, war im Augebnlick von den Steinen zugedeckt. Jum Glück befanden sich einige Leute am Rande des Brunnens, die den Arbeiten zusahen. So wurde das Unglück sofort bemerkt und die Einwohnerschaft und Feuerwehr sofort alarmiert, die unter größten Vorsichtsmaßnahmen sofort mit den Rettungsarbeiten begannen. Die Feuerwehrleute schaufelten sorgfältig die oberen Erdmassen ab und bald lagen die Köpfe von zwei Verschütteten frei. Nach fast einstündiger Arbeit gelang es ihnen, ihre Körper ganz freizulegen und die Schwerverletzten ans Tageslicht zu befördern. Der dritte Arbeiter, der bei dem Unglück noch auf der untersten Sprosse der Leiter stand, konnte nicht mehr lebend gevorgen werden. Ihn traf die Wucht der herabfallenden Gesteinsmassen so stark, daß er sofort tot war. Er lag so tief unter dem Schutt begraben, daß erst nach zweistündigem Schaufeln seine Leiche geborgen werden konnte. Brieg, 15. Aug. Drahtm. Vor dem Sondergericht in Brieg(Schlesien) begann heute früh die Verhandlung wegen der Ohlauer Zusammenstöße zwischen Reichsbannerleuten bzw. Anhängern der Eisernen Front und Nationalsozialisten vom 9. Juli, bei denen zwei Nationalsozialisten getötet und 30 Personen verletzt worden waren. Die Angeklagten gehören dem Reichsbanner und der kommunistischen Partei an. Diese außergewöhnliche Gerichtssitzung hat in der Stadt großes Aufsehen hervorgerufen. Vor dem Landgericht hat sich eine große Volksmenge angesammelt. Die Polizei hat scharfe Absperrungsmaßnahmen durchgeführt. Auch im Gerichtssaal sieht man die Tschakos der Schutzpolizei. Der Anklage des Sondergerichts liegt der schwere Zusammenstoß zwischen nationalsozialistischen Sturmabteilungen und Reichsbannerleuten und Kommunisten in Ohlau in Schlesien zugrunde. Die Anklage lautet auf Rädelsführerschaft in vier Fällen und auf schweren Landfriedensbruch, außerdem Verstoß gegen das Gesetz über das Waffentragen. Bei dem Feuergefecht wurden zwei Nationalsozialisten getötet Die Verhandlungen gegen die Personen, die im Verdacht stehen, die tödlichen Schüsse abgefeuert zu haben, wurde aber abgetrennt. Nach der neuen Notverordnung werden diese Taten bekanntlich mit dem Tode bestraft, wenn sie nach der Inkraftsetzung der Notverordnung begangen wurden. Die schweren Strasen für Terrorakte kommen also in diesem Falle nicht zur Anwendung, da der Zusammenstoß sich bereits am 14. Juni ereignete. An diesem Tage hatten die Nationalsozialisten ein Sportfest in der Ortschaft Laskowitz. Auf dem Rückweg passierten sie den Ort Ohlau, wo es dann zu einer schweren Schießerei kam. Die Anklage nimmt an, daß Mitglieder des Reichsbanners, der Eisernen Front und der kommunistischen Roten Hilfe diesen Zusammenstoß verabredet und durchgeführt haben. Im ganzen sind 91 Zeugen gladen. Gleich zu Beginn der Verhandlung legte der Verteidiger der Reichsbannerleute Protest dagegen ein, daß die Angeklagten vor ein Sondergericht gestellt werden. In der Anklageschrift sei den Angeklagten mitgeteilt worden, daß sie von der Strafkammer des ordentlichen Gerichts abgeurkeilt würden. Erst vor drei Tagen habe man ihnen mitteilen lassen, daß sie summarisch von dem in der Notverordnung eingesetzlen Sondergericht verurteilt würden. Es sei einzig dastehend in der deutschen Justizgeschichte, daß die Angeklagten auf Grund einer Verordnung abgeurteilt werden sollten, die bei Begehung der Straftaten noch nicht bestanden hat. Man müßte größten Wert darauf legen, zu der Verhandlung auch Laienrichter hinzuzuziehen. Das Gericht ging ohne Stellungnahme über diesen Protest hinweg und trat sofort in die Verhandlugn ein. Dabei gab es einen kleinen Zwischenfall. Die Verteidiger baten um einen besonderen Tisch, auf den sie das umfangreiche Aktenmaterial legen könnten. Der Vorsitzende lehnte diesen Wunsch der Verteidiger ab, mit der Bemerkung, der Platz für die Verteidigung habe immer ausgereicht, er müsse auch jetzt genügen. Die Justizverwaltung legt, wie nach Bekanntgabe der Ferien=Notverordnung erklärt worden ist, größten Wert darauf, daß zu Vorsitzenden der neugebildeten Gerichte nur lang erfahrene Strafrichter ausgesucht werden. Denn die Vorsitzenden der Sondergerichte sind mit einer fast unumschränkten Macht versehen; sie haben weit umfangreichere Befugnisse als andere Gerichtsvorsitzende und Gerichte. Wird nämlich von der Staatsanwaltschaft ohne richterliche Voruntersuchung ein Tatbestand dem Sondergericht unterbreitet, so hat dieses nicht erst zu prüfen, ob ein Hauptverfahren zu eröffnen ist, sondern sofort Hauptverhandlungstermin anzusetzen, falls keine besonderen Bedenken bestehen. Die besonderen, bei den neuen Gerichten gebildeten Büros haben dann unverzüglich die Angeklagten, Zeugen und Sachverständigen zur Hauptverhandlung zu laden. Eine solche Ladung muß nicht eine Woche vorher erfolgen, sondern es genügen drei Tage Wenn der Vorsitzende aber noch schneller Termin ansetzen will, so kann er dies schon innerhalb von 24 Stunden tun. Inzwischen hat er die Entscheidung zu treffen, ob der Angeschuldigte in Untersuchungshaft zu nehmen ist. Eine besondere mündliche Verhandlung über die Aufrechterhaltung des Haftbefehls findet nicht statt. Der Vorsitzende hat weiter darüber zu befinden, ob oem Angeklaaten ein Verteidiger bestellt werden soll. Nur bei bsonders schweren Straftaten, di sonst als Kapitalverbrechen vor den Schwurgerichten verhandelt worden waren, muß ein Verteidiger bestellt werden, in anderen Sachen nur, wenn die Angeschuldigten stumm oder taub sind. Findet sodann die Hauptverhandlung statt, so bringt der besonders bestellte Staatsanwalt seine Anklage vor. In der weiteren Verhandlung zeigt sich dann die Allmacht des Vorsitzenden: er hat es nämlich in der Hand, zu bestimmen, welche Beweise erhoben werden sollen. Das Sondergericht kann jeden Belastungszeugen der Staatsanwaltschaft und jeden Entlastungszeugen des Angeklagten ablehnen, wenn es die Aufklärung der Sache für ausreichend hält. Hat das Sondergericht gesprochen, so ist der Fall erledigt, die Strafe— auch die Todesstrafe!— kann sogleich vollstreckt werden, es gibt weder Berufung noch Revision ans Reichsgericht. Nur die Möglichkeit eines Wiederaufnahmeverfahrens ist vorhanden. 50 Staatskommissare Auch Köln mit Steuern im Rückstand Berlin, 15. Aug. Drahtm. Wie wir erfahren, plank das preußische Staatsministerium durchgreifende Maßnahmen auf steuerlichem Gebiete. Es wird die Einsetzung einer großen Anzahl von Staatskommissaren in den Gemeinden beabsichtigt, die mit der Abführung der Steuern an die preußische Staatskasse im Rückstand geblieben sind und ihren Verpflichlungen trotz wiederholter Aufforderung nicht nachgekommen sind. An zuständiger Berliner Stelle wird zwar nähere Auskunft über diesen Eingriff in die Gemeindehoheit nicht gegeben, abe es wird betont, daß dem preußischen Staatsminißerium das Recht einer solchen Maßnahme zustht. Es wird damit gerechnet, daß die Einsetzung schon in der nächsten Zeit erfolgen wird. Einstweilen erhält sich das Gerücht von der Ernennung von ungefähr 50 Staatskommissaren. Die an uns herangetragene Nachricht, daß auch die Stadt Köln unter die neuen Maßnahmen fällt, konnte uns nicht bestätigt werden, wurde aber auch nicht dementiert. Köln, 15. Aug. Wie wir hierzu in Köln aus zuverlässiger Quelle erfahren, steht die Maßnahme der Regierung wahrscheinlich im Zusammenhang tail der Verordnung über den Finanzausgleich, die vor einiger Zeit erlassen wurde. Es ist richtig, daß auch Köln, wie die meisten anderen großen Städte mit der Ablieferung der Steuerbeträge seit einiger Zeit sich im Rückstand befindet. Es ist jedoch der Kölner Stadtverwaltung nichts darüber bekannt, daß gegen Köln Maßnahmen ergriffen werden sollen, die auf eine beschleunigte Ablieferung der rückständigen Steuerbeträge hinzielen. Auch die Zahl von 50 Gemeinden, die im Rückstande sein sollen, wird angezweifelt; denn es ist sicher, daß die Zahl der Städte, die ihre Steuerbeträge noch nicht abgeliefert haben, bedeutend größer ist. preuß.=Südd. Staatslotterie 13. August: Vormittags=Ziehung 2 Gewinne zu je 50.000.: 240 667. 2 Gewinne zu je 25 000.: 9668. 2 Gewinne zu je 10 000.: 392 838. 12 Gewinne zu je 5000.: 35 691 50 883 78 146 105 200 226 835 273 736. 16 Gewinne zu je 3000.: 21 898 35 289 59 550 139 745 194 314 307 259 311 436 392 848. 44 Gewinne zu je 2000.: 3307 5297 25 451 37 690 42 952 110 725 116 790 148 934 159 900 165 039 208 863 234 018 272 488 291 285 293 908 298 469 317 990 319 801 322 986 331 126 360 324 397 586. 112 Gewinne zu je 1000.: 3297 23241 26 748 35 401 40 755 44 773 56 923 73 646 111 051 111 555 118 253 136 429 141 745 149 840 152 468 155 725 179 612 183 872 187 051 190 002 191 218 197 160 200 652 202 804 205 423 209 749 212 299 230 875 235 874 238 201 249 635 250 238 251 378 251 674 253222 253 369 256 613 257 476 262 316 269 204 270 859 271 927 285 174 286 408 298 801 304 504 311 884 334 526 348 776 362 887 364 398 367 426 377 202 377 259 388 534 394 753. 200 Gewinne zu je 500.: 726 1066 3457 4349 8293 9111 10911 11 387 14980 19 035 24 792 28 211 28 464 31277 41 341 52 000 53026 53 460 57 507 59 578 69 258 79819 80 471 80 663 81 234 81 298 81 969 87 637 87 750 88 351 96 633 103 548 103 888 109 063 110 669 110 677 116 774 117224 122 025 123 142 124 999 127 223 132 308 132 476 143 208 147 792 149 492 150 653 155 050 162 824 170 863 172 138 174 322 182 812 183 389 183 478 188 131 191 227 193002 194 056 195 853 200 098 203 507 213 135 216 656 216 838 220 805 221 490 229 827 234 134 247095 257 818 261 972 277 957 290 776 291 560 294 500 297 669 298 987 301 849 302 689 306 690 308 721 312 907 323 256 327 740 329 779 332 131 332 471 335 210 339•327 348 177 348 408 359 445 363 565 365 008 369 154 375 932 389 953 396 248 Mieter=Forderungen Eine Entschließung der Würzburger Tagung Würzburg, 15. August. Drahtm. In Würzburg hat der 26. Deutsche Mietertag am Sonntag sein Ende gefunden. Eine Entschließung, die von der Delegiertenversammlung an den Reichstag gesandt wird, fordert ein Programm für Wohnungsbau und Siedlung mit Hilfe von öffentlichen Mitteln, den Erlaß eines Bodenreformgesetzes und eines Belastungssperrgesetzes, das den deutschen Grund und Boden vor neuer Ueberschuldung bewahrt. Ferner Schutz der Mieter vor Kündigung und Mietssteigerung und Senkung der Mieten unter Beseitigung des augenblicklichen Mißverhältnisses zwischen Einkommen und Miete. 13. August, Nachmittags=Ziehung Die politischen Gewalttaten in Chile haben in der letzten Zeit an Zahl so zugenommen, daß die Regierung sich zu ähnlichen Maßnahmen wie Deutschland gezwungen sah. Jeder, der bei Umzügen oder Aufständen den Tod eines Menschen verursacht, hat nach dem neuen chilenischen Gesetz sein Leben verwirkt.