Kölner ETTT Lokal-Anzeiger Bezugspreis: Bei Botenzustellung: Ausgabe A monatkich .70 RM. zuzügl. 30 4 Beitrag z. Zustellgeld Ausg. B(mit d. Samstags erscheinend. illustr. Beil.„Heimat u. Welt“) 1,85 RM., zuzügl. 30 3 Beitrag z. Zustellgeld; bei deutschen Postanstalt.: Ausg. A 1,70 RM. Ausg. B 1,85 RM.; jede Ausgabe einschl. 56 4 Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 3 Zustellgeld der Post. Katholische Tageszeitung füe Köln und Umgebung Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Köln, Rheinische Volkswacht Lokal-Anzeiger für die Erft- Mülhetmer Volkszeitung- Lokal-Anzeiger für den Kreis Bergheim Hauptgeschäftsstelle und Redaktion: Neumarkt 18a—24. Fernruf: Sammelnummer 210921. Redaktions. Sprechstunden 12—1 Uhr. Zweigstelle: Mülheim, Adamsstraße 1. Fernruf Mülheim 61866 Rücksendung unverlangter Zuschriften und Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Wöchentlich Ausgaben. 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Zumeist ist es wohl so, daß politische Zusammenstöße sich so blitzschnell entwickeln, daß selbst Augenzeugen nicht mit letzter Sicherheit anzugeben vermögen,„wie es kam". Dadurch stößt man dann auf subjektive Darstellungen, die kraß von einander abweichen. Ob sich im vorliegenden Falle durch eingehende Untersuchungen und Zeugenaussagen nachträglich letzte Klarheit schaffen lassen wird über alles, was in Köln sich ereignete, das muß man abwarten. Es ist aber ungeheuere Uebertreibung, die Berichte über den Sonntag mit der Ueberschrift„Blutbad in Köln“ ins Land gehen zu lassen. Solche Ueberschriften sind Tendenz und dienen nicht der Beruhigung, der Ruhe und Ordnung, die doch angeblich alle wollen. „Nervöse Polizei“ Die Polizei sei nervös gewesen, sagen manche, die am Sonntag als Schaulustige auf der Straße waren.„Die Polizei hat musterhafte Ruhe bewahrt“— so erklären andere. Die Polizei handelte im Auftrage ihrer vorgesetzten Behörde in Berlin. So zu handeln ist ihre Pflicht. Ob ein Befehl richtig oder falsch, glücklich oder nicht glücklich ist, das ist nicht zu entscheiden durch eine Truppe. Für die Truppe gilt immer nur die Ausführung des Befehls. Das sollte man keinen Augenblick aus dem Auge lassen, d. h. man sollte die Schuvoleute nicht verantwortlich machen für eine Politik, die einem nicht gefällt. Man sollte sich lieber einmal fragen, ob es nicht Sache des ganzen Volkes sein müßte, der Volksvolizei ihr hartes Amt zu erleichtern, statt es zu erschweren. Diese Leute kommen doch aus dem Alarmzustand seit Monaten nicht mehr heraus. Ist es nicht menschlich begreiflich, wenn darüber wirklich der eine oder andere einmal nervös wird? Die Schuvo setzt sich ein für die Wahrung der Ordnung. Sie muß sich leider einsetzen für den Schutz von Volksgenossen vor Volksgenossen! Es kann ihr nicht zugemutet werden, sich für ihre pflichtmäßige und befehlsgemäße Haltung auch noch beschimpfen und beleidigen zu lassen, wie es am Sonntag vielfach geschehen sein soll. Es ist außerordentlich bequem, sich am Biertisch in Positur zu setzen und über die Leute zu wettern, die von berufswegen draußen auf der Straße kämpfen müssen und die dabei selber täglich ihre Haut zu Markte tragen, damit— jene Kritikaster am Biertisch ihren Schovpen in Ruhe trinken können. An einem aufgeregten Tage, an dem tausende Schutzleute für die Wahrung der Ordnung in Bewegung gesetzt werden, wird es unter den Tausenden immer einen oder den anderen geben, der einmal nicht richtig handelt, vielleicht sogar einen bösen Mißgriff begeht. Aber man soll nicht immer nur auf die Polizisten starren und an sie mit der Sonde der Kritik herangehen. Man darf sich auch die Gegenseite unter die Luve nehmen, und wird dann vermutlich schnell der Schutzpolizei mit mehr Gerechtigkeit gegenübertreten. Die Sonntagsheiligung Wenn das Demonstrationsverbot in Preußen auf Grund der Konferenz des ReiFortsetzung Seite 2 Wie der Reichsdeutsche Beckers aus der Gefangenschaft entfloh Erstes Interview nach der Flucht aus Litauen rz Berlin, 21.Juni. Der Reichsdeutsche Beckers, der im April von den Litauern in Memel unter Spionageverdacht verhaftet worden war, um in Kowno vor das Kriegsgericht gestellt zu werden, gewährte einem Mitarbeiter des Politischen Pressedienstes in Berlin nach seiner gelungenen Flucht aus der Gefangenschaft eine kurze Unterredung. Beckers, der immer noch sehr leidend aussieht, und der noch lange Zeit zu tun, haben wird, um die skandalöse Behandlung: die ihm die Litauer zuteil werden ließen, zu überwinden, erzählte zunächst, daß ihn die Litauer zusammen mit Raubmördern, und anderen schweren Verbrechern in einem Zuchthaus gefangen hielten und daß er erst, nachdem sein Gesundheitszustand völlig zerrüttet war, die Erlaubnis erhielt, sich bis zum Abschluß des gegen ihn schwebenden Verfahrens in Nidden aufzuhalten. Beckers, der immer wieder seine völlige Unschuld betont, hatte in den letzten Tagen auf Grund bestimmter Vorfälle den Eindruck, daß die Litauer ihn künftig wieder schärfer anfossen würden. Da außerdem die Litauer die Absicht hatten, die Verhandlung gegen ihn und Mayers zusammen durchzuführen, hätte er unter Umständen noch ein Jahr warien mussen, da aus formal=juristischen Gründen die Verhandlung gegen Mayers, der bekanntlich inzwischen Vizepräsident des Memelländischen Landtages geworden ist, nicht früher stattfinden konnte. Beckers hatte in Nidden Besuch von seiner Frau, mit der er den Fluchtplan eingehend besprochen hatte. Beckers betont immer wieder, wie außerordentlich tapfer sich seine Frau verhalten habe und daß sie für iyn mehr geleistet habe, als man einer Frau im allgemeinen zumuten könne. Am 18. Juni entfernte er sich um 2 Uhr mitWird Amerika deutlich? WTB Lausanne, 21.Juni. Ein gewisses Aufsehen erregte eine gestern in den späten Abendstunden stattgefundene Zusammenkunft zwischen Herriot und dem amerikanischen Delegierten in Genf, Gibson. Sie fand in Morges, unweit Lausanne, statt. Dabei hat gutem Vernehmen nach, Gibson Herrlot erklart. wenn Frankreich die amerikanischen Wünsche in bezug auf die quantitative Abrüstung nicht erfülle, so könne es nicht erwarten, daß Amerika die Kriegsschulden streiche; denn die Last dieser Schulden betrüge nureinen Bruchteil derjenigen der Rüstungsausgaben. Diese Erklärung ist insofern besonders bemerkenswert, als sie zum erstenmale aus einem berufenen amerikanischen Munde in diesem Zu sammenhang eine Bezugnahme auf die Notwendigkeit oder Möglichkeit einer Kriegsschuldenstreichung enthält. Es verlautet heute morgen, daß unter Umständen Herriot im Zusammenhang mit diesen gestrigen Unterhaltungen vorübergehend nach Genf fahren wird. * WTB London, 21.Juni. Die Nachrichten der Morgenblätter aus Lausanne lauten wenig erfteulich Immerhin wird betont daß es voreilig ware auch nur von einer Stockung der Verhandlugen zu sprechen, wenn auch zwischen der englischen Forderung nach völliger Beseitigung der Reparationen und dem französischen Verlangen, daß Deutschland„nach Wiederher stellung der wirtschaftlichen Wohlfahrt" noch irgendwelche Zahlungen leisten solle noch kein Ausgleich habe hergestellt werden können. Der Lausanner Berichterstatter Reuters nennt die Erklärung Herriots vor französischen Pressevertretern, eine völlige Annullierung der Reparationen lege Frankreich viel tags aus Nidden und begab sich ohne Hut und Mantel immer an der Küste entlang auf den Weg nach der deutschen Grenze, die von Ndden etwa 11 Kilometer entfernt ist. Eine Stunde später brach Frau Beckers aus Nidden auf und fuhr im Wagen auf der gewöhnlichen Landstraße, nachdem sie vorher mit ihrem Mann vereinbart hatte, daß sie sich jenseits der deutschen Grenze in Pillkoppen wiedertreffen würden. Als die Litauer merkten, daß Bekkers entflohen war, setzten sie selbstverständlich sofort dem Wagen von Frau Beckers nach, mußten jedoch zu ihrer Enttäuschung feststellen, daß sich Beckers selbst nicht in dem Wagen besand. WTB Paris, 21.Juni. Das, was Millionen von Franzosen denken, und was man in der letzten Zeit als Deutscher in vielen privaten Unterredungen mit Franzosen des werktätigen Lebens hören konnte, drückt heute Albert Dauzat in der Volonté aus. Er schreibt, Polen wolle von Frankreich eine Anleihe. Das wäre„noch schöner“, wenn eine französische Linksregierung Polen selbst Geld geben würde, damit es übermäßig rüste und sich der Pazifizierung in Europa widersetze. Do ul des! Sollte die Diktatur Pilsudskis so töricht sein, sich auf ihre Isolierung zu größere Opfer auf als England, unvollständig und irreführend. Die Erklärung zeige deutlich die Weite der Kluft zwischen dem englischen und dem französischen Standpunkt. Herriot sei während seines Pariser Aufenthalts offenbar unter den Einfluß von Kreisen der Rechten gekommen; infolgedessen sei seine Haltung etwas eigensinniger geworden. Der Sonderkorrespondent des News=Chronicle in Lausanne berichtet: Aus politischen Gründen wünschen die Franzosen dringend einige sichtbare Zugeständnisse zu erlangen als Ausgleich dafür, daß sie sich mit dem Moratorium für die Dauer der Konferenz einverstanden erklärten. Sie haben zwar keinen bestimmten Plan geben aber den Gedanken noch nicht auf, deutsche Eisenbahn=Obligationen zu erhalten. Demgegenüber hat MacDonald darauf hingewiesen, daß das Reparationsproblem in Zusammenhang mit der ganzen Weltkrise erwogen werden muß und daß eine Lösung, die sich auf technische oder juristische Erwägungen oder auf Deutschlands eventuelle künftige Zahlungsfähigkeit grunde, nicht als befriedigend betrachtet werden kann. Will der ehemalige Kaiser nach Deutschland zurückkehren? rz Berlin, 21.Juni. In politischen Kreisen der Reichshauptstadt wird mit einiger Ueberraschung eine Nachricht zur Kenntnis genommen, wonach der frühere deutsche Kaiser Wilhelm l. sich mit der Absicht tragen soll, im Herbst dieses Jahres nach Deutschland zu übersiedeln und seinen Wohnsitz in Coburg zu nehmen. Solche Nachrichten sind zwar schon des öfteren aufgetaucht, ohne daß sie hin terher durch die Tatsache bestätigt worden Als Frau Beckers in Pillkoppen ankam, traf sie wider Erwarten ihren Mann nicht. In hrer Aufregung mietete sie sich daraufhin ein Segelbooi und fuhr ihrem Manne trotz des herrschenden schweren Sturmes an der Küste entlang entgegen. Ihr Suchen war erfolglos. Schließlich brachte sie das Boot an Land— wie sich später herausstellte auf litauisches Gebeer. Nachforschungen am Ufer führten schließlich zur Entdeckung einer Fußspur, die Frau Bek kers als die ihres Mannes rekognoszierte. Sie fuhr daraufhin im Segelboot nach Pillkoppen zurück, wo sie endlich mit ihrem Manne zusammentraf. Infolge der erlittenen Aufregung wurde sie so schwer krank, daß sie noch am selben Abend ins Königsberger Krankenhaus übergeführt werden mußte und auch heute in Berlin schwer krank darniederliegt. Beckers selbst hat infolge des rigorosen Vorgehens der Litauer seine Existenz verloren, da ihn seine holländischen Arbeitgeber wegen der Verhaftung fristlos entlassen haben. Im übri gen hat er in einem Telegramm an seinen Kownoer Rechtsbeistand seine Flucht als eine Selbstbeurlaubung bezeichnet und höflichst darum gebeten, daß man ihm seine Urlaubspapiere freundlichst nachsenden möge und polen versteifen, und lieber das Bündnis mit Frank reich kündigen, so würde sich Frankreich damit abfinden. Das klarste Ergebnis dieses Bündnisses, das Frankreich im Falle eines Krieges eine unbedeutende Hilfe bringe, sei, daß es Frankreich sowohl von Deutschland wie von Rußland entfremde. Das Hauptinteresse Frankreichs sei aber, mit Deutschland in gutem Einverneh men zu leben und jede Reibungsmöglichkeit für die Zukunft zu vermeiden. Das Interesse Frankreichs falle mit dem Europas zusammen. Weshalb also zögern? wären. Immerhin bietet die Zusammensetzung der gegenwärtigen Reichsregierung eine gewisse Gewähr dafür, daß solche Pläne des früheren Kaisers zumindest in Kreisen der deutschen Regierung auf keine eigentliche Ablehnung stoßen würden. Des weiteren wird mit ziemlicher Bestimmtheit versichert, daß der jetzige deutsche Reichsaußenminister von Neurath seine persönlichen und freundschaftlichen Beziehungen zum englischen und zum italienischen Hofe bereits dazu benutzt habe, den Boden für eine Rückkehr des Kaisers nach Deutschland vorzubereiten, und daß man dort seinen Wünschen ein wohlwollen des Verständnis entgegengebracht habe. Neue nationalsozialistische Enthüllungen CNB München, 21. Juni. Die Nationalsozialistische Korrespondenz setzt heute ihre Mtteilungen über den Rotfronikämpferverband fort. Sie veröffentlicht einen„Erlaß“ der Reich######tung des Rotfrontkämpferbundes, von dem sie erklärt, er sei als Befehl an die Untergliederungen des Bundes wettergegangen. Dieser „Erlaß" sei vom 18. Juni datiert. In ihm heiße es unter anderem, daß jede sogenannte Untergruppe einen Abwehrmann zu stellen habe, der bewaffnet sein muxte. Diese Abwehrleute würden von den Zugführern des Pundes ernannt; sie seien nur den höheren Führern bekannt Die politik der Straße In Gleswitz WTB Gleiwitz, 20.Juni. Die Polizei schritt heute abend gegen Nationalsozialisten ein, die zum Teil in Uniform die Straßen der inneren Stadt durchzogen. Dabei kam es zu Zusammenstoßen, in deren Verlauf auch Schüsse fielen. Einzelheiten sind noch nicht bekannt. Was wird in Lausanne? Frankreich Sehr kühler Wind von paris nach Warschau Seite 2 Nr. 169 Lokal=Anzeiger Dienstag, 21. Juni 1932 D (Fortsetzung: Wovon man spricht) ches mit den Ländern, die am Mittwoch stattfindet, vielleicht aufgehoben werden sollte, dann wäre es nützlich, das mit einer Einschränkung zu tun: Am Sonntag sind politische Demonstrationen verboten! Die politischen Demonstrationen von heute sind zum größten Teile ausgesprochene Kampfkundgebungen. Sie sind ein Stück jener Politik der Straße, die leider in der Nachkriegszeit üble Gewohnheit geworden ist. Es verträgt sich denkbar schlecht mit der Sonntagsheiligung und mit der Ruhe des Sonntags, auf die schließlich jeder Anspruch hat— auch die Schupo:— wenn die Straßen erfüllt sind vom Geschrei der Sprechchöre, von Haß= und Kampfgesängen, und wenn sich dazu Spannungen anhäufen, für deren friedenstörende Entladung die Gefahr besteht, solange die Umzüge durch die Straßen gehen. Es genügt reichlich, wenn der ohnehin harte Werktag in seiner Unruhe durch die Politik der Straße noch verschärft wird. Den Sonntag sollte man wirklich zu einem Tag der Besinnlichlichkeit und der Verinnerlichung wieder werden lassen. Da die neue Regierung des Reiches und ihre Helfer so stark betont haben, daß sie gegenüber dem Marxismus und Bolschewismus den christlichen Gedanken stark zur Geltung bringen wollen, kann es ihnen nur aus der Seele gesprochen sein, wenn jemand fordert: den Sonntag frei für die politische Ruhe in Deutschland! Harras. Hitler beim Reichsinnenminister CRB Berlin, 21.Juni. Wie wir erfahren, hat der Führer der Nationalsozialistischen Partei, Adolf Hitler, gestern dem Reichsinnenminister Freiherrn von Gayl einen Besuch abgestattet. Die Deutsche Zeitung, die über die Besprechungen zwischen dem Minister und Hitler berichtet, behauptet, daß Hitler insbesondere die Vorgänge in München und Köln zur Sprache gebracht und Vorstellungen erhoben habe gegen die Nichtdurchführung der politischen Verordnungen in den einzelnen Ländern. Eine amtliche Mitteilung war, wie das Blatt schreibt, in später Nachtstunde nicht zu erhalten. Saargebiet ist kein Reparationsobjekt! Die saarländischen parteien bekunden ihren festen Willen, die Rückgliederung an Deutschland zu erzwingen haben, dem Abkommen auf dem Fuße der Gleichberechtigung mit den Unterzeichnerstaaten beizutreten. Das Mietsbeihilfesystem im Juli CNB Berlin, 20.Juni. Durch die preußische Verordnung vom 9. Juni d. J. sind die Vorschriften über die Stundung und Niederschlagung der Hauszinssteuer für hilfsbedürftige Mieter aufgehoben und statt dessen ist das Mietbeihilfesystem eingeführt worden. Die Neuordnung tritt ab 1. Juli d. J. in Kraft. Es wird technisch unmöglich sein, die durch diese Aenderung bedingte Umstellung der Arbeiten auf die Fürsorgebehörde bis zum 1. Juli durchzuführen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst mitteilt, hat der preußische Firanzminister daher genehmigt, daß den Hauseigentümern, denen bisher Stundung hilfsbedürftiger Mieter gewährt wurde, für den Monat Juli stillschweigend noch ein intsprechender Betrag zinslos bis zur erstinstanzlichen Entscheidung durch die Fürsorgebehörde gestundet wird. WTB Saarbrücken, 20.Juni. In der heutigen Sitzung des Landesrates gaben das Ze trum, die Deutsch=Saarländlsche Volkspartei und die Nationalsozia listen eine Ertlärung zur Fügelie Ferirnsch one Saaraebietes ab, in der sie der Entrüstung darüber Ausdruck gaben, daß gewisse Kreise versuchen, das Saargebiet als Repara tionsprojekt zu betrachten, und die Forderun aufstellen, daß das Saarstatut oone Volksab stimmung in seiner gegenwärtigen Form ver ewigt werden soll. Der Landesrat stellt demgegenüber ausdrücklich fest: nach dem Wortlaut des Saarstatuts hat die Saarbevölkerung über ihre politische Zukunft selbst zu entscheiden. Nach dem Willen der gesamten Bevölkerung darf die Lösung der Saarfrage nicht anders erfolgen, als daß das geamte Saargebiet politisch und pirtschaftlich vorbehaltlos an das Deutsche Reich wieder angegliedert wird. Wenn Frankreich nicht vorher seine Bereitwilligkeit zu einer solchen Lösung gibt, wird diese Lösung auf Grund des Ergebnisses der Volksabstimmung im Jahre 1935 erfolgen. E wird dabei ausdrücklich festgestellt, daß im Saar statut die Volksabstimmung an keinerlei Bedingungen geknüpft ist, sondern unter allen Umständen zu dem vorgesehenen Zeitpunkt stattfinden muß. Die Saarbevölkerung wird es unter keinen Umständen zulassen, daß ihr dieses Recht auf politische Selbstbestimmung in irgend einer Weise beeinträchtigt wird. Ebenso kann eine Hinausschiebung der Volksabstimmung oder eine Verlängerung des Saarstatuts ohne Volksabstimmung niemals auch nur in Erwägung gezogen werden.— Die sozialdemokratische Partei gab ebenfalls zur Rückgliederung eine Erklärung ab. in der die restlose territoriale Rückgliederung an Preußen bzw. Bayern gefordert und gleichfalls gegen die politischen und wirtschaftlichen Annektionshoffnungen gewisser französischer Rechtskreise protestiert wird. Gleichzeitig sagt die Sozialdemokratie an der Saai der neuen deutschen Regierung für den Fall eines Abweichens von der republikanischen außenpolitischen Linie der deutsch=französischen Verständigung unter Wahrung aller Lebensrechte Deutschlands und für den Fall jeder innenpolitischen Reaktion die schärfste Opposition an. Vom Eucharistischen Kongreß Einzug des Kardinallegaten in Dublin RTB Dublin. 20.Juni. Kardinal Laurt, Legat des Papstes bei dem am Mittwoch beginnenden Eucharistischen Kongren. ist nachmittag in Kingstown eingetroffen. Der Freisagt Der chtegt, mr. Geaa#. Se: haupt zukommt. Fliegerkorps, Artillerie und Kavallerie wabei der Begrüßung des Kardinallegaten zugegen. De Valera hatte sich persönlich am Kai eingefunden, um ihn zu begrüßen. Durch ein Spalier von knieenden Menschen begab sich Kardinal Lauri mit seinem Gefolge nach der irischen Hauptstadt, an deren Toren ihn der Bürgermeister in einer historischen Karosse erwartete. * Dublin, 20.Juni. Der Legat des Papstes. Kardinal Lauri, begab sich heute mit den hier eingetroffenen Kardinälen, Erzbischöfen und anderen Würdenträgern der Kirche zur Kathedrale, wo er um den Segen Gottes für den Eucharistischen Kongreß flehte. Die Feier endete mit dem apostolischen Segen.— Viel erörtert wird hier die Tatsache, daß die Regierung des Irischen Freistaates den Generalgouverneur nicht zu dem offiziellen Empfang eingeladen hat, der morgen abend zu Ehren des Päpstlichen Legaten veranstaltet wird. Sommers Anfang Bekommen wir wirtlich den heißen Dürresommer? Am Dienstag. den 21. Juni. um 4 Uhr nachmittags, erreicht in ihrer scheinbaren Jahresbahn die Sonne den nördlichsten Punkt den Wendekreis des Krebses. Wir haben den läng sten Tag und die kürzeste Nacht; der astronon isch=kalendarische Sommer beginnt, die sogenannte Hochsommerzeit, der jedermann m der sicheren Erwartung von Wärme und Son nenschein entgegensieht.....14 82 Die Monate Juli und August die Zeit der großen Ferien und der Ernte, soll das gutmachen, was Frühling und Vorsommer so oft — und auch diesmal— zu wünschen übriggelassen haben; denn wenn wir die vergangenen drei Monate bei Lichte besehen, so können wir nur feststellen daß der Frühling 1932 kei neswegs eine gute Note verdient hat. Er war kaum befriedigend": denn wirklich frühlingshaft ist er nur einige Male und nur für kurze Zeitspannen gewesen. Wird nun der eigentliche Sommer die Hoffnungen erfüllen die man in diesem Bahr auf setz:? Die Erwartungen sind ja diesmal dadurch besonders hochgespannt, daß schon seit Inthronisation des Freiburger Erzbischofs WTB Freiburg i.., 20.Juni. Die Inthronisation des neuen Erzbischofs Dr. Conrad Groeber fand heute vormittag im Freiburger Münster in Anwesenheit vieler hoher geistlicher Würdenträger statt. Der Feier wohnte u. a. der badische Staatspräsident Dr. Schmitt bei. Katholikenkundgebung CRB Freiburg(Breisgau), 20 Juni. Auf dem Münsterplatz vor dem erzbischoflichen Palais veranstalteten Sonntagabend die Katholiken Freiburgs eine Kundgebung für den Erzbischof Dr. Conrad Groeber, den früheren Bischof von Meissen. Etwa 15 000 Personen nahmen teil. Neben der hohen Geistlichkeit der Erzdiözese nahmen auch der badische Staatspräsident Dr. Schmitt, Kultusminister Dr Baumgartner, die Bürgermeister der Stadt Freiburg und zahlreiche Reichs= und Landtagsabgeordnete teil. An die Adresse Frankreich Telephonat Hoover—Gibson WTB Washington, 20.Juni. Präsident Hoover, der auch an diesem Wochenende in Washington blieb, hatte ein längeres Telephongespräch mit Botschafter Gibson in Genf, über dessen Inhalt Stillschweigen bewahrt wird. Es verlautet, daß im Weißen Haus der Ton der fransischen Presse, besonders in den letzten Tagen, verstimmt habe. Wenige Tage vor der Lausanner Konferenz habe Staatssekretär Stimson die fremden Diplomaten ausdrücklich darauf hingewiesen, daß Europa nicht einfach ganze finanzielle Probleme Amerika in den Schoß werfen könne. Die formelle Vorbedingung für Hoovers Aussichten und Bemühungen, den Kongreß zur Revision der Schuldenfrage zu bestimmen, sei also, wie so oft betont, die Einigung Europas über die Reparationen, sodann individuelle Anträge auf Feststellung der Zahlungsfähigkeit des betreffenden Schuldnerstaates; sachliche Vorbedingung sei die Bereitwilligkeit, die Rüstungen herabzusetzen und die Wehretats erheblich zu beschneiden. Man nimmt an, daß Hoover in diesem Sinne gestern zu Gibson gesprochen und besonders betont habe, daß Europa auf keine Sympathie hoffen könne, solange es gewaltige Summen für Kriegsrüstungen ausgebe. Die Beamten in Amerika UP Washington, 21.Juni. Das Repräsentantenhaus genehmigte den Plan Hoovers, nach welchem für eine Reihe von Bundesbeamten eine fünftägige Woche eingeführt werden soll, während die Mehrzahl der Bundesbeamten jährlich einen Monat Urlaub ohne Bezahlung nehmen soll. Dagegen wies das Repräsentantenhaus den demokratischen Vorschlag zurück, nach welchem die Gehälter der Bundesbeamten um 10 Prozent gekürzt werden sollen. Gescheiterte Sammlung Das Zentrum ist Ordnungsblock Berlin, 20.Juni. Von den Bestrebungen auf Sammlung der bürgerlichen Mitte ist es still geworden. Der Berliner Ausschuß, der die Gründung einer neuen Mittelpartei vorbereiten sollte, scheint seine Bemühungen aufgeben zu wollen. Aus seinem Kreise kommen Klagen darüber, daß sich so wenig bekannte Persönlichkeiten bereitgefunden haben, sich zur Verfügung zu stellen. Er hat zuerst eine halbe Absage von Hugenberg, dann eine ganze Abvon der Staatsvartei und gestern auch, wie schon mitgeteilt, von der Deutschen Volkspartei erhalten, die selbständig in den Wahlkampf ziehen will. Zwar sieht sie sich nach Listenverbindung um, und sie will auch deshalb bei der Deutschnationalen Volkspartei anklopfen, aber die Bedingungen, die Hugenberg voraussichtlich stellen wird, dürften für die Deutsche Volkspartei unannehmbar sein. So wird aus der ganzen Sammlungsaktion nichts anderes herauskommen als die regionale Listenverbindung mehr oder minder bankerotter Parteien. Das hessische Beispiel hat wieder bewiesen, daß die bürgerliche Mitte durch eine mechanische Zusammenlegung der verschiedenen Gruppen nicht zu retten ist. Aller Voraussicht nach wird es bei den bevorstehenden Reichstagswahlen somit an einer brauchbaren Aufnahmestellung für die ehemaligen Wähler der Parteien zwischen Zentrum und Nationalsozialisten fehlen. Im Zentrum aber ist sie gegeben. Abbau von Zollmauern Holland— Belgien— Turemburg WTB Lausanne, 20.Juni. Die Vertreter der holländischen, belgischen und luxemburgischen Regierung haben nach Befragung der interessierten Regierungen eine Konvention paraphiert, die die gegenseitige und progressive Herabsetzung der Wirtschaftsschranken vorsieht und die sie unverzüglich ihren Regierungen für die endgültige Annahme unterbreiten werden. Die teilnehmenden Staaten verpflichten sich, in ihren gegenseitigen Beziehungen keine neuen Zölle zu errichten und zu einer jährlichen Herabsetzung des gegenseitigen Zollniveaus von 10 v. H. bis zu einem bestimmten Niveau zu schreiten. Sie verpflichten sich fernerhin, untereinander keine neuen Einschränkungsmaßnahmen gegen die Einfuhr oder gegen die Ausfuhr zu verhängen, außer in bestimmten Einzelfällen. Jeder dritte Staat soll die Möglichkeit CNB Berlin, 21.Juni. Der Parteiführer der Landvolkpartei hat an Geheimrat Wildhagen, über dessen Bemühungen um die Gründung einer Einheitspartei der bürgerlichen Mitte bereits berichtet worden ist, folgendes Telegramm gerichtet als Antwort auf eine Aufforderung Wildhagens, sich an einer solchen Gründung zu Das Deutsche Landvolk ist in klarer Erkenntnis der Notwendigkeit nationaler Sammlung seinerseits entschlossen, einen Verlust nationaler Wählerstimmen bei den bevorstehenden Wahlen unter allen Umständen zu verhüten, sieht aber in einer Neugründung nach den bisherigen Erfahrungen nicht das geeignete Mittel zur Erreichung dieses Zieles.“ * CRB München, 20. Juni. Zwischen dem Bayerischen Bauern= und Mittelstandsbund und der Bayerischen Volkspartei wird für die Reichstagswahlen unter der Bezeichnung „Bayernblock“, eine enge Verbindung angestrebt. Sie soll zur Aufgabe haben, eine foderalistische bayerische Front in dem kommenden Reichstag zu stellen. dem vergangenen Winter von den verschieden sten Seiten, von Berufenen und Unberufenen, ein warmer und trockner Sommer angekündigt worden ist. Ernsthaft zu werten hiervon im wesentlichen nur der Versuch einer Fernprognose von Professor Baur dem Leiter der Staatlichen Forschungsstelle für langfristige Vettervorhersage in Frankfurt a. M. der auf Grund der seit langem von vielen Forschern nachgewiesenen Zusammenhänge zwischen der terung und den Sonnenfleckenperioden sow aus statistischen Untersuchungen des Witte rungsverlaufs innerhalb langer Zeiträume zu dem Schluß gekommen ist, daß der Hochsommer 1932 trocken und warm werden wird. Baur und nach ihm auch Hennig stützen sich mit ihrer Voraussage für den Sommer 1932 auch auf den Umstand, daß seit fast einem Vierteljahrtausend in den letzten vier Jahren vor dem jeweiligen, im Mittel alle 11.3 Jahre eintretenden Fleckenminimum in nie drei nasse Hochsommer hintereinander aufgetreten sind. Nun waren, wie man weiß, die beiden Hochsommer 1930 und 1931 sehr regnerisch und da nächst. Fleckenminimum steht für 1933 oder 1934 bevor Baur hat somit gut Grund für die Annahme, daß der Hochsommer 1932 nicht wieder ein ausgesprochener Regensommer werden wird. Es ist aber zu beachten, daß zwischen einem lolchen ugd eingg heiße Dürresommer— wie wir ion zuletzt 1921 und 1911 hattei— und wie er diesmal infolge von allerlei laienhaften Ankündigungen allgemein erwartet wird noch manche Variationen möglich sind. Esg auch mäßig warme feuchte, und es gibt, wenn auch seltener relativ kühle und dabei verhältnismäßig trockne Sommer. Bedeutsam ist seiner der bei den bisherigen Untersuchungen onscheinend noch gar nicht beachtete Umstand, daß die wirklich heißen und troknen Sommer die man die„.r„Sommer“ nennen kann sich schon sehr frühzeitig im Jahr aus charakteristischen Merkmalen anzukündigen pflegen. Solchen großen Sommern geh: nämlich fast ausnahmslos ein warmes Frühjahr und vor allem ein warmer Juni den mehr als 200 Jahren seit dem Beginn exakter meteorologischer Aufzeichnungen in Deutschland hat es 15 wirklich he Sommer gegeben. Von diesen hatten einen zu warmen und nur 2— das waren rade die beiden letzten von 1911 und 1921— einen zu kühlen Juni; ebenso ging ihnen dreizehnmal ein zu warmes, nur zweimal ein normales. niemals also ein zu kaltes Frühjahr voraus. Dabei ist bemerkenswert daß vor den fünf allerheißesten Sommern dreimal auch das Frühjahr außerordentlich warm gewesen ist. Dagegen war vor 12 weiteren, mäßig warmen Sommern dei Frühling siebenmal kalt, zweimal normal und nur dreimal warm. De. diesjährige Frühling war der Temperatur nach ungefähr normal; der Juni wird keinesfall; einen nennenswerten Wärmeüberschuß aufweisen; denn eine erhebliche Zahl von Tagen war bereits zu kalt, und wenn das letzte Monatsdrittel nicht noch große Hitze bringen sollte, dürfte auch dieser Monat nur knapp sein normales Temperaturmittel erreichen. Unter Würdigung dieser Umstände hat also der diesjährige Sommer doch nur wenig Aussicht, heiß zu werden. Ebenso ist es recht fraglich ob er besonders trocken werden wird, denn die lange Dürreperiode die vom Beginn des Jahres bis tief in den Mai hinein gedauert hat. erscheint beendet, und es bleibt abzuwarten ob sie von neuem einsetzt. Alles in allem betrachtet, ist also die Wahr scheinlichkeit, daß der Hochsommer 1932 heiß und trocken werden wird, nur gering. und vermutlich wird er nur normal oder etwas über normal warm werden, wobei es auch an Niederschlägen in normaler Menge wohl nicht fehlen dürfte. 21. Juni 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 169 Seite 7 We Weiss ist Abenteuer-Roman von StWeiss Seialeig Ludwig von Wohl. (25. Fortsetzung) Er war bei der sechzehnten oder siebzehnten Zigarette, als es ihm einfiel, auf die Uhr zu sehen. Halb zehn... Wo blieb Grimaldi? Alle Läden waren längst geschlossen. Vielleicht amüsierte er sich irgendwo? Marseille bot ja reichlich Gelegenheit dazu, und er hatte so lustig geblinzelt, als er ging. Im Grunde beneidenswert, so eine einfache Bestie zu sein, ohne jede Hemmung, ohne jeden Minderwertigkeitskomplex. Er öffnete das Fenster. Der fröhliche Straßenlärm der Cannebière flutete herauf. Plötzlich schlug hinter ihm die Tür zu. Er drehte sich um. Eine Frau stand im Zimmer. Eine junge, schöne Frau, die er nicht kannte. Sie lehnte an der Tür; ihre Brust hod und senkte sich in raschen Stößen. Er mußte wohl ein ziemlich dummes Gesicht machen; denn trotz ihrer unverkennbaren Aufregung lächelte sie. „Verzeihen Sie, bitte!“ bat sie atemlos.„Es ist sehr unkorrekt von mir, so bei Ihnen einzudringen, aber ich wußte mir nicht anders zu helfen.“ „Aber bitte sehr!“ stotterte er.„Wollen Sie nicht Platz nehmen?“ Die junge Frau errötete.„Ich— ich weiß wirklich nicht, ob ich darf...“ Sie sah entzückend aus in ihrer Verwirrung. Hendrik de Groot hatte seine Fassung wiedergefunden.„Warum denn nicht, Madame? Ich bitte Sie!“ Er machte eine höfliche Handbewegung nach dem kleinen Tischchen am Fenster, an dem er eben noch gesessen hatte. Aber sie schüttelte das Köpfchen, daß ihr helles Haar flatterte.„Nein— es geht nicht! Außerdem: Ich din Ihnen eine Erklärung schuldig...“ „Nicht im geringsten, Madame!“ widersprach Hendrik.„Sie sind da! Das ist eine viel zu sympathische Tatsache, als daß ich sie mir dadurch entkräften lasse, daß ich sie nur einem Zufall verdanke.“ „Einer Unannehmlichkeit", verbesserte die junge Frau, mit gesenkten Augen.„Ich war zu Besuch bei— einer Freundin; und zufällig kam mein Mann in das Hotel— und ich weiß daß er meine Freundin nicht ausstehen kann und daß er nicht will, daß ich mit ihr zusammenkomme.“ „Aha!“ nickte Hendrik ernsthaft.„Das kann ich ganz gut verstehen.“ Sie machte große Augen.„Wieso? Kennen Sie denn meine Freundin?“ „Nein. Aber ich wäre auf jedes zweibeinige Wesen eifersüchtig, wenn ich Ihr Mann wäre." „Schrecklich, diese Männer!“. Sie lachten beide. „Und jetzt müssen Sie sich wirklich setzen!“ bat er.„Sie sind natürlich sehr erschrocken.. Darf ich Ihnen ein Glas Port anbieten?“ Sie zögerte. Aber die Ungewöhnlichkeit der Situation schien ihr Spaß zu machen.„Gut— aber Sie müssen mittrinken. Und, bitte geben Sie mir eine Zigarette!“ „Mit Vergnügen, Madame!“ Er war in strahlender Laune. Gerade so ein amüsantes Intermezzo ist nötig gewesen! dachte er. Seit Tagen und Tagen, nein Wochen immer nur Depression, Unsicherheit, Furcht... Eine prachtvolle Abwechselung, diese leichtsinnige kleine Person! Die„Freundin“ war natürlich ein Freund. Und die Selbstverständlichkett, mit der sie jetzt mit einem Wildfremden flirtete, war fabelhaft. Wie alt konnte ne sein? Vierundzwanzig— sechsundzwanzig...„Wisen Sie, was Sie sind, Madame? Sie sind der Anfang zu einem Roman!“ „Oh.... Ihr Blick bremste ein wenig. Aber es war nicht ernsthaft gemeint. Sie lachte sogar dabei.„Haben Sie kein zweites Glas?“ fragte sie, als er ihr eingegossen hatte. „Ich kann klingeln.“ „Damit man mich bei Ihnen sieht! Was fällt Ihnen ein?“ „Warten Sie! Ich nehme das Glas meines Freundes von nebenan... Nein, haben Sie keine Angst! Er ist nicht da.“ In Grimaldis Zimmer stand stets eine Flasche Whisky, genau wie sonst in seiner Kabine. Hendrik de Groot nahm das Glas und kehrte zu seiner Besucherin zurück. Sie saß noch immer am Tischchen und hatte ihren Wein nicht angerührt. „Warum trinken Sie nicht?“ fragte er vorwurfsvoll. „Das ist doch Ihr Glas! Ich kann doch nicht aus Ihrem Glase trinken. So befreundet sind wir noch nicht... Geben Sie mir dieses! Es ist frisch.“ Er schenkte ihr lächelnd ein.„Ihre Freundin soll lebenm sagte er ernsthaft.„Sie hat uns zusammengeführt.“ „Ihr Freund soll leben!“ sagte sie mit leiem Spott.„Ich trinke aus seinem Glas. Geben Sie mir noch eine Zigarette! Der Port ist ganz gut. Die Zigaretten übrigens auch. Sie wissen das Gute zu schätzen, scheint es.“ Er beugte sich vor.„Allerdings“, sagte er— oder vielmehr, er wollte es sagen. Aber es wurde nur ein unartikulierter Laut. Eine Läbmung schien auf seinen Stimmbändern zu liegen. Zugleich fühlte er, wie sein Herz rasend zu klopfen begann. Was ist denn los? dachte er verwundert. Und dann sah er plötzlich, daß die schönen hellbräunlichen Augen der jungen Frau starr und lauernd auf ihn gerichtet waken... Wieder wollte## etwas sagen. Aber nun begann sich das Zimmer im Kreise um ihn zu drehen; er griff in die Luft und stürzte ab, in unendliche Tiefen... * Ungefähr um die Zeit, als die unbekannte junge Frau bei Hendrik de Groot erschien, könnte man einen kleinen tiefschwarzen Tibbuknaben in wilden Sprüngen durch die Straßen Marseilles galoppieren sehen. Achmed trug, wie stets, sein knallrotes Jäckchen, seinen roten Fes und seine weiten roten Hosen und glich so einer aus unerklärlichen Gründen wildgewordenen Reklamefigur für irgendeine Schokolade oder Zigarette. Achmed hatte von Natur aus die schläfrigen, phlegmatischen Bewegungen eines kleinen Bären. Man konnte zum Beispiel nicht sagen: „Achmed öffnete die Tür". wenn man korrekt sein wollte. Man mußte sich ungefähr so ausdrücken:„Achmed traf Vorkehrungen, um sich daranzumachen, die Tür zu öffnen.“ Jede kleine Bewegung wurde eine wunderlich komplizierte, tapsige Art von Aktion. Heute und jetzt. Er rannte, wie aus der Kanone geschossen, über die Straßen und Plätze. rempelte in fünf Minuten zwei Dutzend Personen an, überhüpfte die Körbe von Marktweibern, wurde zweimal ums Haar von schwerfällig dahinsegelnden Autobussen erfaßt und brauste dann, gefolgt von einer Gewitterwolke von Schimpfworten, die Rue de Rome entlang. Er suchte und fand ohne Mühe ein kleines Hotel, erfuhr, daß Monsieur Schott Nummer 39 hatte, und zu Hause war, und stürmte die Treppe hinauf, ohne sich darum zu kümmern, daß der Portier ihm empört nachrief. er müsse doch erst angemeldet werden. Er vergaß sogar das Klopfen und stand endlich vor Christian, keuchend, schweißüberströmt und mit wild rollenden Augen. „Was ist denn los?“ fragte Schott ärgerlich. Er saß seit einer Stunde verbittert und allein in seinem Zimmer. Die Nachforschungen der Polizei blieben ohne Ergebnis. Die Tänzerin Djana Shahid. bisher wohnhaft im Hotel Dulaurier, war unauffindbar. Und vor allem: Delia war wieder mal fortgegangen. Ohne ein Wort zu sagen. Er entbehrte sie in einer Weise, die er selbst schon als unvernünftig empfand. Ihre Nähe, der Klang ihrer Stimme, ihr leises Lachen waren Notwendigkeiten. Unglaublich, was Frauen für Zeit damit verbringen. Einkäufe zu machen, zum Friseur zu gehen und Freundinnen zu besuchen! Delia hatte zwei Freundinnen in Marseille, die sie sehr zu lieben schien.„Du mußt nicht böse sein, aber ich will weder Catherine noch Odette vernachlässigen. Sie waren immer gut zu mir. Und wir sprechen fast immer von dir.“— Was sollte man dagegen tun? Achmed brauchte eine volle Minute, bis er so weit war daß er reden konnte. Und dann purzelten die Worte übereinander, wie Clowns einer Knockabouttruppe.„Monsieur mußgleichmitmirkommen— Madame istingefahr— Madame wirdgefangengehalten— ichhabe alle Hotels antelephoniert, bisichwußte, womonsieurist...“ Madame ist in Gefahr?“ Selbstverständlich dachte Schott an Delia.„Was soll das heißen? So rede doch, Junge.“ „Madame wirdgefangengehalten— sieistinden Vier Jungfrauens.— Madame hatmichantelephoniert— ichsollfeststellen, womonsteurwohnt.“ „Feststellen, wo ich wohne?“ Trotz seiner seiner Aufregung begriff Schott, daß hier etwas nicht stimmte.„Ich glaube, du irrst dich in der Adresse mein Junge. Wen suchst du? Wer schickt dich?“ „Ichsuchemonsieur Schott... Istmonsieurnicht monsieurschott?“ „Ich heiße Schott.“ Wer schickt Dich? Wer ist In Gefahr?“ „Madame— Madame Shahid!“ Und plötzlich fiel Achmed sein genauer Auftrag weder ein.„Madame Shahid läßt Monsieur Schott sagen, sieistnichmadameshahid— Madame heißt Sybil Termeer!“ Schott fuhr zurück.„Bist du— bist du verrückt? Sibyl Termeer?“ „Madame heißt Sibyl Termeer!“ wiederholte Achmed ängstlich „Sibyl— sagst du? Sie heißt——“ „Madame heißt nicht Madame Shahid...“ „Shahid—? Etwa Djana Shahid?“ Achmeds Augen leuchteten auf. Das erste Zeichen, daß der große Mann verstanden hatte. Der war also doch vielleicht nicht ganz verrückt? „Ja, Monsieur: Madame Djana Shahid!“ „Die Tänzerin aus dem=Tabarin=?“ „Ja, Monsieur!“ Ich bin verrückt! dachte Schott— fast aus dem gleichen Grund, aus dem Achmed ihn für normal hielt. Djana Shahid sollte Sibyl Termeer sein? Achmed bekam wieder ängstliche Augen.„Madameistingefahr!“ sprudelte er hervor.„Madame hat mich antelephoniert im Tabarin=— man hält Madame gefangen— ich soll Monsieur Schott holen Monsieur Schott soll Madame helfen...“ Ich habe alle Hotels angerufen; Madame wußte nicht, wo Monsteur wohnt...“ Schott kam zu sich. Und wenn das alles siebenfacher Irrsinn war— man mußte der Sache auf den Grund gehen.„Wo, sagst du, ist Sy—, ist Madame?“ Vortsetzung folgt.) „Bunburh“. Kölner Schauspielschule Die Mitglieder der Städtischen Schauspielschule beendeten ihren zweijährigen Ausbildungsgang mit einer Abschlußaufführung von Oskar Wildes„Bunbury“(Ernst sein ist alles) im Schauspielhause. Es hat sich viel geändert seit der Zeit, da diese „Triviale Komödie für seriöse Leute“ geschrieben wurde(1895) und gesellschaftlich aktuell war. Daß sie sich immer noch behauptet, verdankt sie der Schlagfertigkeit, mit der sie mehr oder weniger geistreiche Ein= und Ausfälle von sich gibt. Sie stellt heute erhöhte Anforderungen, nicht an das individuelle Gestaltungsvermögen des Darstellers, sondern an seine Sprechfertigkeit und Redegewandtheit; denn es gibt wenig zu gestalten. Die Personen des Stückes sind schwach. Ihre Aktualität als Vertreter bestimmter Gesellschaftsschichten haben sie längst eingebüßt. Sie leben nur noch von den Geistesblitzen, von dem paradoren Wort= und Gedankenspiel des Dichters, von der Sprunghaftigkeit und Beweglichkeit seiner Phantasie, von der Eleganz der Bühnensprache, in die er triviale Straßen= und Alltagsweisheit kleidete, um damit ein etwas empfindsames— übrigens heute weniger steifes— Publikum angenehm zu unterhalten. Die Darsteller von heute müssen ihre Kräfte verdoppeln, damit die Jagd von Augenblickseinfällen keine Lücke bekommt. Eine Sekunde des Verweilens veranlaßt den Zuhörer zum Nachdenken, und die bunten Geistesblitze entpuppen sich als banale Wahrheiten(lies: Wahrscheinlichkeiten oder Möglichkeiten).— Wie jede zunftgerechte Komödie endet das Spiel mit ein paar Verlobungen. Reinhard Lehmanns Regieführung wurde den erhöhten Forderungen gerecht. Das Anspruchslose und Unverbindliche des Inhalts wird unterstrichen, das Spielerische hervorgekehrt und beschleunigt. Das Sentimentale und Banale kommt— ohne Verzerrung und komödienhafte Uebertreibung— zu natürlichem Durchbruch, indem der Eigenart der Darsteller starke Freiheiten gelassen werden. Unter ihnen Ernst Lamp als John Worthing frisch, lebendig und temperamentvoll, Werner Herrmann als Algernon Moncrieff zurückhaltender, aber feinfühliger für Pointen und Nuancen des Ausdrucks, für den Sinn von Wildes Stil und Wortklang. Die Gestalt der Lady Bracknell verkörperte Marlice Schwartz mit guter Wiedergabe von Ton und Haltung der selbstbewußten Vertreterin englischen Altadels: man spürte die undurchdringliche Sphäre aristokratischer Vornehmheit. Ihre Tochter Gwendolen, dargestellt durch Liselotte Koerfer. erinnert in ihrer Haltung noch an ihre Herkunft, ihre Gesinnung ist unbeschwert von Verantwortung gegenüber ihrer Ahnenreihe: die Vertreterin„traditionsloser“ Jugend. Von erfrischender Natürlichkeit war das Spiel von Gerda Lange, die sich der Rolle der Cecily Cardew angenommen hatte; selbst den romantisch=sentimentalen Anwandlungen verleiht sie ihre sympathische Natürlichkeit und Einfachheit. Prächtige Typen stellten Lotte Rausch als Gouvernante Miß Prism und Klaus Rohr als Rev. Canon Chasuble auf die Bühne, während Alexander Klein und Karl Schleo die steifgefälligen Herrschaftsdiener Alt=Englands wiedergaben. Die Aufführung, für die Erich Metzoldt charakteristische Bühnenbilder geliefert hatte, fand lebhaften Anklang und reichen Beifall, der die jungen Darsteller wiederholt auf die Bühne forderte. Dr. L. H. Kunst in Köln Der junge Kölner Maler Heinrich Kerp, dessen Aquarelle zurzeit in der Galerie Abels ausgestellt sind, ist von dem amerikanischen Museum in Chikago zu einer Ausstellung seiner Arbeiten eingeladen worden. Im Kaiserhof Das zweite Juni=Programm des KaiserhofPalastes bringt eine einzigartige Ueberraschung: das Gastspiel der jungen Vortragskünstlerin Lieselotte Wilke; schlank, hellblond, mit sommerlich gebränntem Gesicht erscheint sie in Küchenschürze und blauem Sweater=Kleid, singt von der Filmsehnsucht eines Berliner Dienstmädchens, von der Einsamkeit eines alleinstehenden, armen Mädchens und von den unerfüllten Wünschen eines kleinen Knaben. Alles das bringt sie mit einer bald mezzohaft dunklen, bald sopranhellen Stimme, in der sich ein wenig Melancholie, ein wenig Humor und sehr viel lächelndes Verstehen ausdrückt. Es ist das Verdienst des Kaiserhofes, nach den allbekannten Kanonen Cläre Waldoff und Trude Hesterberg nun auch einmal den zukunftsreichen Nachwuchs sprechen zu lassen und in der Tat, um Lieselotte Wilke lohnt sich schon ein Besuch des Kaiserhofs. Daneben ist dann vor allem der Clown Marti= nett mit seinem jonglierenden Raben zu nennen. Nicht allein, daß Martinett selbst eine Fülle ausgezeichneter Jongleurtricks vorführt, deren humorvolle Darbietung jeden Zuschauer in helles Entzücken versetzt, nein, auch der Rabe selbst ist bewundernswert, der mit Sicherheit nicht nur die kleinen Bällchen in seinem Schnabel auffängt, sondern auch eine Zigarre, eine Kerze und Ringe. Als Ansager bewährt sich wieder Fritz Hiddessen. ein amüsanter, witziger Plauderer, der seine Einfälle meist auch durch koboldige Schnörkel seiner Karikaturzeichnungen würzt. Erstaunliche akrobatische Sprungleistungen zeigen die 5 Winstons, flink, behend und ungeheuer geschmeidig springen sie einander von Schulter zu Schulter, verbinden es mit Saltos und enden mit einem furiosen Sprungfinale, als ob sie aus Marokko kämen. Großen Publikumserfolg bat wie immer wieder Carl Napp mit seinem Melonenhut, seinen schlappen Hosenbeinen und seinen weißen Handschuhen. Wie er seine Erlebnisse als Kinooperateur zum Besten gibt, das ist so ausgezeichnet, daß man kaum Zeit zur Besinnung hat und die Grenze nicht spürt, wo der Witz anfängt und der Blödsinn aufhört. Das Gelächter bei Napp ist endlos und elementar. Recht hübsche Tanzskizzen aus aller Welt bringt Mia Lias, pastellhaft zart und anmutig in jeder Geste und Bewegung Bezaubernd auch die Grazie und Schwerelosigkeit der akrobatischen Tänze der zwei Netroffs. Tont Flutz begleitet alle Darbietungen mit seinem Orchester ein fühlsam und führend, in den Pausen spielt er schmissig zum Tanz aus.— Pinxit.— Dichter tagen Der Bund Rheinischer Dichter hatte seine diesjährige Tagung, die unter dem Motto„Begegnung mit dem Nachbar“ stand, nach Trier einberufen. Dem Rufe waren im Vergleich zu früheren Tagungen überraschend viele Mitglieder gefolgt; aber man sah auch Dichter und Schriftsteller aus dem Elsaß, aus Luxemburg, Belgien, auch aus dessen flämischen Provinzen, und aus der Schweiz. Mit der Tagung verbunden war eine Ausstellung für Buch, Manuskript und Bild, die Samstagnachmittag eröffnet wurde. Anschließend wurde die Tagung im Kasino mit einer Begrüßungsansprache des Oberbürgermeisters Dr. Weitz eröffnet. Alfons Paquet dankte namens des Dichterbundes. Nach ihm sprachen der luxemburgische Dichter Batti Weber und der Schweizer Dr. Stickelberger warme Worte des Dankes. Letzterer lud den Bund für eine der nächsten Tagungen nach Basel ein. Abends schloß sich im Kasino eine öffentliche Festversammlung an. Alfons Paquet sprach über die Zukunftsaufgaben des Bundes Rheinischer Dichter: die dichterische Idee des Rheinlandes sichtbar zu machen und dem Worte Rheinland den Sinn einer Ganzheit wiederzugeben, der das Getrenntsein der einzelnen srovinzen, Landschaften, Länder und Menschen in diesem Strombezirk aufhebe. F. V. Toussaint van Boelaere erklärte im Namen aller flämischen Kollegen, daß sie mit den rheinischen Dichtern das gleiche Ziel verfolgten. Zwischen Flamen und Rheinländern beständen jahrhundertealte gemeinsame Erinnerungen kulturellen und künstlerischen Zusammenwirkens. Diese Erinnerungen gestatteten für die Zukunft brüderliche Zusammenarbeit. Ueber Dichtung und Politik und Die deutsche Dichtung in Luxemburg sprachen Sarnetzki (Köln) und Albert Höfler(Echternach). Am Sonntagvormittag lasen in einer Dichterstunde Anton Gabele(Koblenz), Albert Bauer, Werner Heinen und Paul Therstappen aus ihren Werken vor. Sonntagnachmittag wurden die Schätze der Trierer Stadtbibliothek, die Altertümer und Baudenkmäler von Trier besichtigt. Heute vormittag folgten die rheinischen Dichter einer Einladung des luxemburgischen Journalistenvereins zu einer Fahrt nach Luxemburg. Der Preis des Bundes Rheinischer Dichter in Höhe von 400 Mark, der am Sonntagmittag zum ersten Male zur Verteilung kam, wurde dem Dichter Heinrich Lersch und dem Schriftsteller Ernst Fuhrmann zuerkannt. Die nächste Tagung des Bundes wird am 17. und 18. September 1932 in Basel unter dem Thema„Mundart und Dichtung" stattfinden. Für die nächste Frühjahrstagung im Jahre 1933 wurde Düsseldorf in Aussicht genommen. LHEE gegen das Wundlaufen der Füßte und gegen Fußsschweils. Probieren Sie es Heinrich Mack Nachf., Ulm o. D. Rücktrtt Furtwänglers als Leiters der Bayreuther Festspiele Dr. Wilhelm Furtwängler ist von seinem Posten als musikalischer Leiter der Bayreuther Festspiele zurückgetreten. Der Grund liegt in prinzipiellen Differenzen mit Frau Winifred Wagner. * Der bestens bekannte Quartett=Verein Nippes, Dirigent Musikdirektor Oster, erfreute Sonntagvormittag die Kranken des St. Vinzenzhauses, Nippes durch den mustergültigen Vortrag mehrerer Lieder. Im Schwerthof Ein Neues ist geworden: der große Palisandersaal prangt im Blütenschmuck der Jahreszeit, rundun., in Fülle, in Pracht des Schauens und des Duftes. Geschmackvoll aufgeteilte, hellfarbige Blumenkästen zieren die Wände, umschließen die Musikanten, als ob sie in einer großen Blütenlaube säßen. Ist schon diese Ausgestaltung des Raumes geeignet, dem Besucher den angenehmen Eindruck zu vermitteln, er säße in einem Garten, so wird dieser Eindruck man möchte sagen zur Tatsache durch die Ausführung einer guten Idee: drei Oberlichter, also das Glasdach in seiner Gesamtheit, sind fahrbar gemacht. Elektrische Kraft schiebt sie, fast unhörbar, zur Seite, der Blick des Untensitzenden geht emvor in den blauen Himmel der Tagessonne oder in das Sternengezelt des Abendhimmels. Man genießt die frische Luft, als ob man im Freien säße und das Gefühl. einen Aufenthalt im Garten zu genießen, ist fast vollständig. Da die geöffneten Oberlichter, jedes mehrere Meter im Geviert, wie Erhaustoren wirken, erfüllen sie zugleich den Zweck, eine angenehm empfundene Erneuerung tabakrauchgeschwängerter Luft des großen Raumes in kaum einer halben Minute zu erreichen. Die Firma Hovmann in Köln=Ehrenfeld hat die Anlage zu Dank und Nutzen der immer zahlreichen Besucher der beliebt gewordenen wohlseilen Gaststätte, die ab 22 Uhr abends auch allerlei kabarettmäßige Unterhaltung bietet, hergestellt. * Die Rheinterrassen Köln=Rodenkirchen veranstalten am Dienstag 21. d.., einen Sondertag, betitelt:„Die Dame und der Hund“. Die schönsten Hunde der Damen werden mit wertvollen Preisen von einem bekannten Kölner Juwelier prämtiert. Jede Dame mit Hund nimmt ohne Vorführung an der Prämtierung teil. * Der Reichsbund ehemaliger 69er begeht am 2. und 3. Juli 1932 seinen Regimentstag in Köln. Zu iner Besprechung versammeln sich alle in Köln und Umgebung wohnenden 69er am Montag, 20. Juni, abends 8 Uhr, in der Kölner Bürgergesellschaft. Kr: Seite 8 Nr. 169 Lokal=Anzeiger Dienstag, 21. Juni 1932 Das Liebfrauenhaus in Bonn Ein ideales Erholungsheim katholischer Jungfrauenvereine Kochküche Ee it dus Sch.., goder Ltzrezig sigh, gat siür nP ersolg oder Rißersolg. Die Bindung Pfarre arbeitet für boh, ooift zsangerhand ist eine mehr organisatorische Angedarüber binaus iu einem Pilalied nur bei ganz außerordentlichen Gelegenheiten einmal legenbeit, die 0: doe Frennung in Fruppenarbeit, so unentbehrlich sie für die Erfasung der und die Bildung kleiner Gemelnschaften ist, kommt dem noch enkgegen. heutigen Zeit durchaus entsprechen. Erfreulich Kein Wunder, daß da der Gedanke entstand für alle Jungmädchen= und Jungfrauenvereine ein gemeinsames Heim zu schaffen, das Sammelbecken und Kraftquelle sein müßte. Und es lag auf der Hand, daß es sich dabei nur um ein Erholungsheim handeln könne, das darüber hinaus allerdings bei Exerzitien und Schulungskursen besondere Aufgaben haben dürfte. So erstand 1927 auf dem Venusberg in Bonn das Liebfrauenhaus. das diese Aufgaben zu erfüllen hat. Hier soll der Kontakt von jungen katholischen zueinander geschlossen werden; hier werden Standes= und Wesensunterschiede überbrück indem junge Mädchen verschiedenster Herkunft sich kennen und schätzen lernen. Die Tatsache, Mitglied zu sein bei einem Verbande, der 655 Vereinen 135000 Mitglieder umfaßt, soll hier, im Liebfrauenhaus, zum Erleburs werden. Schon die äußere Lage dieses Erholungshauses auf der Höhe des waldigen Venusberges macht es für seine Zwecke äußerst geeignet. Vierzig Morgen Wald, die als Park eingefriedigt mit zum Hause gehören, versprechen selbst demjenigen, der weite Wandgrungen scheut, reiche Erholungsmöglichkeiten: Wieviel indet erst der, der, wie unsere Jungmädchen meist, mit Freuden den Weg unter seine Fuße, nehmen will! Da ist Bonn, die alte Studentenstadt, mit ihrer Aufgeschlossenheit zum Rheine hin, da grüßt die Godesburg aus der Nähe uno das Siebengebirge, der Kottenforst öffnet seine tiefen Wälder, das Vorgebirge seine lieblichen Höhen, die Siegmündung hat mit schlanken Pappelbäumen den Reiz niederrhei nischer Landschaft. diese selten schöne und abwechslungsreiche Landschaft ist der breite weiße Bau des Lieb frauenhauses als ein Wahrzeichen hineingelagert. 93 Betten stehen für Feriengäste zur Verfügung. teils in Einzelzimmern, teils mehrere zusammen, um jedem etwas zu bieten. 3 Mark, .50 Mark und 4 Mark sind Preise, die der ist es, daß man bedürftigen Mitgliedern auf weitgehende Weise entgegenkommen kann. Das Haus wird geleitet von Schwestern Unserer Lieben Frau aus Mülhausen, die sich freuen, den vom Beruf Erschöpften Ordnung und Pflege ungedeihen zu lassen. In der schönen Kapelle ist täglich hl. Messe, oft liturgisch ausgestaltet und als Missa recitata, wie denn überhaupt liturgische Schulung hier eine Pflegestätte gefunden hat allein schon dadurch, daß der Abt von Maria=Laach schon einige Male im Liebfrauenhaus Einführungen in den Geist der Liturgie leitete. Und damit sind wir schon bei dem der zweiten Bestimmung des Hauses: Der geistigen Weiterführung zu dienen. Wenn der frohe Schwarm der Sommergäste, die auch nicht ohne geistige Anregung blieben, verflogen ist, dann wandelt sich das Gesicht des Hauses mit der Jahreszeit: Sommerfröhlichkeit weicht der Winterarbeit. Gleich am Beginn des Winters stehen drei Lehrgänge und Arbeitsgemeinschaften für Liturgie, einmal für Führerinnen von Jugendgruppen:„Jugendführung aus dem Geiste der Liturgie", dann für Präfektinnen:„Liturgische Orientierung der Jugendpädagogik“ und schließlich ein liturgischer Lehrgang für Oberinnen der Schwesternhäuser. Dann kommt etwas ganz Lebensnahes und Zeitgebundenes:„Besinnlich=frohe WochenWende für arbeitslose Mitglieder.“ Wobei die Fassung „Wochen=Wende“ sinngebend über dieser Veranstaltung stehen soll: Arbeitslose Menschen sollen aus der Verzweiflung über ihr Schicksal hinausgeführt werden zu höherer Erkenntnis und besserem Streben. Wie denn überhaupt die Jungfrauenvereine sich mit besonderer Liebe ihrer arbeitslosen Mitglieder annehmen. An zwei Stellen in der Erzdiözese Köln, in Süng und in Geistingen, haben sie einen Freiwilligen Arbeitsdienst eingerichtet, denen andere folgen sollen. Die Mädchen wohnen zusammen in einem für diesen Zweck zur Verfügung gestellten Heim. Unter der Leitung einer land= und hauswirtschaftlich ausgebildeten Lehrerin arbeiten sie in Haus und Garten. Die freien Stunden sind der Ausbildung der Persönlichkeit und frohem Wandern gewidmet. Dieser Arbeitsdienst zusammen mit der Veranstaltung im Liebfrauenhaus beweist, wie sehr man in den Jungfrauenkongregationen, in denen Voreingenommene so gerne eine veraltete Einrichtung sehen möchten, wie sehr diese Kongregationen in der Zeit stehen und mit der Zeit gehen. Auf die Wochen=Wende folgt ein Lehrgang in Laienspiel, Volks lied und Volkstanz, weil auch unsere katholischen Jungmädchen an der wiedererwachten Freude an alten Dingen teil haben sollen. Die nächste Folge wird wieder der ernsten Arbeit gewidmet sein: Tagung für Führerinnen„Gottgewollte Führerschaft" und Lehrgang für Ordensfrauen:„Jugend von heute“. Anschließend noch einmal Gymnastik und Volkstanz. Der November schließt mit einer liturgischen Tagung für Präsides. Abermals eine Einführung für Ordensfrauen:„Neuzeitliche Jugendpädagogik". Kurz vor Weihnachten wiederum die Führerinnen unter dem schönen Gedanken:„Echten Führertums Freude und innerer Gewinn". Zwischen diese einzelnen Tagungen und Schulungskurse immer wieder eingestreut: Exerzitien für Jungfrauen, Mitarbeiterinnen, Lehrerinnen und Führerinnen. Aus all diesen Veranstaltungen blickt das geistige Antlitz des Liebfrauenhauses und das heißt: Verantwortung und Persönlichkeitsformung! Katholische Jugendführer sind sich bewußt, wie kostbar das Material ist, daß ihnen in die Hände gegeben wurde. Immer wieder ringen sie, wie der Arbeitsplan eines einzigen Winters beweist, in der Auseinandersetzung um die jugendliche Seele. Der Festgottesdienst am Katholikentag Den Gipfelpunkt der alljährlichen Katholiken= versammlungen bildet stets der Festgottesdienst am Sonntag. In innigem Glauben finden sich hier immer wieder Hunderttausende zusammen, um durch die Teilnahme am hl. Opfer ihrer Treue zur Kirche Ausdruck zu geben. Da der Katholikentag in diesem Jahre in Essen stattfindet, im Zentrum eines dichtbesiedelten Gebietes mit überwiegend katholischer Bevölkerung, ist mit einer außerordentlich großen Beteiligung zu rechnen. Nach den bisherigen Schätzungen werden zum Festgottesdienst 200 000 Besucher erwartet. Naturgemäß ist kein Platz einer Stadt groß genug, um diese Scharen fassen zu können; man hat daher für diesen Zweck ein Gelände von 25 Morgen gepachtet, das auf dem Baldeneyer Berg gelegen ist, einem Teil jenes Höhenzuges längs der Ruhr, bis zu dem sich die Stadt Essen erstreckt. Eine Lautsprecheranlage wird Predigt und Gesang in allen Teilen des riesigen Platzes verständlich machen. Von n a Sh en Am 25. Juni 1932 wird in Rheydt(Rheinl.) eine von dem Dortmunder Bildhauer Walter Kniebe geschaffenes Gefallenen=Ehrenmal eingeweiht. Die 20 Meter hohe Gruppe, die St Michael darstellt, wurde von dem Künstler allein ganz in Kupfer getrieben. fünf Bahnhöfen, die in der Nähe dieses Punktes liegen, und zu denen die Sonderzüge der Reichsbahn geführt werden, werden die Massen hier zusammenströmen. Unzählige werden von Straßenbahn und Omnibus heranbefördert, und Tausende und aber Tausende werden aus dem inneren Stadtgebiet zu Fuß heranmarschieren. Für die glatte Abwicklung dieses Riesenverkehrs wird durch umfangreiche und weitsichtige Maßnahmen Sorge getragen werden. So wird sich am Morgen des Sonntags, des 4. September, auf der Höhe der Ruhrberge, im gleichen Blick die Naturschönheiten und die industrielle Zusammenballung dieses Gebietes offenbarend, ein grandioses Schauspiel darbieten: Oben, auf der Höhe des Geländes, der Altar, angelehnt an die natürliche Waldkulisse, rings herum ein Kranz von Priestern aller Rangstufen, Bergknappen mit Schlegel und Grubenlampen, Studenten in Wichs, die Sturmschar in ihrer silbergrauen Kluft, 1500 Mann Ehrengarde, 40000 Mann uniformierte SebastianusSchützen, ringsum eine Mauer von Fahnen, auf dem Platz fliegende Banner an hohen Masten und darunter die ungezählten Scharen des gläubigen Volkes, singend und in Ehrfurcht anbetend. Die Kundgebung zur Kolpingswallfahrt Aus Anlaß der ersten geschlossenen Wallfahrt zum Grabe des Gesellenvaters Adolf Kolping durch den Essener Bezirksverband war im großen Saal des Kolpinghauses eine Feierstunde der Industriejugend. Der Diözesansenior Bade(Essen) leitete. Das Orchester des Kölner Zentralvereins und seine Wandergruppen gaben der Veranstaltung festliches Gepräge. Fahnenund Fanfarenmarsch eröffneten die Feier. Schlafstube Der Diözesansenior begrüßte die Wallfahrer und dankt dem Kölner Zentralverein für die Gastfreundschaft. Vom Sinn dieser Wallfahrt sagte er, sie wolle eine religiöse, katholisch=soziale Demonstration sein, Demonstration des Geistes und der Willenskraft. Das religiöse Ziel der Wallfahrt sei gewesen, den Himmel anzustürmen, Adolf Kolping die Ehre der Altäre zuteil werden zu lassen und dem Gesellenvater selbst an seinem Grabe die Sorgen der Jetztzeit zur fürbittenden Hilfe vorzutragen. Diese erste korporative Wallfahrt zum Grabe Kolpings sei nicht„organisiert“ worden. Man habe keine Propaganda gemacht. Als aus einer gelegentlichen Aeußerung in gemütlichem Kreise im Steeler Verein der Gedanke von irgend jemand geäußert worden sei, habe er wie ein Lauffeuer gewirkt und spontane Zustimmung anderer Bezirksvereine gebracht. Es galt aber auch im jetzigen ernstesten Augenblick deutscher Geschichte, eine wirkungsvolle Demonstration katholischer Industriejugend zum sozialen deutschen Katholizismus zu veranstalten. Dann sprach Verbandssekretär Dr. Reiner= mann vom Generalsekretariat der katholischen Gesellenvereine Köln über das Thema: Des Gesellen Kampf um nationale, politische und soziale Freiheit. Die begeisternde Rede löste an vielen Stellen uno vo- allem am Schluß tosenden Beifall aus. Der Gesellenverein stehe in der Bewegung der Zeit. Er sei willens, sie mit zu formen. Kolping habe dazu das Rüstzeug gegeben. Die geistige Zerrissenheit unserer Zeit, die soziale Not und die politische Siedehitze könnten darum nur so volksverderblich sich ausdehnen, weil man die Verbindung von Religion und Leben verloren habe. Die Religion sei nicht Privatsache. Der Kolpingssohn wolle sie hinaustragen ins Leben in seiner vielgestaltigen Form, weil er nur so Heilung von den Uebeln unserer Zeit erwartet. Katholisches praktisches Christentum sei national und sozial. Daß der deutsche Katholizismus national sei, christlich= national, habe er in der Nachkriegszeit vor allen Dingen mit unübersehbarer Deutlichkeit gezeigt. In Schlesien, in Tirol, im Rheinland und an der Saar hätten katholische Deutsche in hervorragendem Maße dem Einbruch fremdländischer Geistesart gewehrt und diese Länderstriche der deutschen Nation erhalten. Die deutschen Katholiken ließen sich an Nationalbewußtsein von keinem andern Deutschen übertreffen. Sie verlangten aber für sich und ihre Weltanschauung absolute und in jeder Weise vervurgte Freiheit. Alle Versuche, deutschen Katholizismus wieder in politische und soziale Fesseln zu legen, würden auf den einhelligen Widerstand aller Katholiken stoßen. Die deutsche Nation habe vom deutschen Katholizismus her unendliche Kulturwerte empfangen, und die Katholiken seien auch heute jederzeit bereit, des Vaterlandes getreueste Söhne zu sein. Der deutsche Katholizismus sei seinem innersten Wesen nach sozial. Kolping, Ketteler, Hitze hätten dem deutschen Volke sozialpolitische Werte geschaffen, um das uns auch in der Notzeit alle Länder der Welt beneideten. Die deutschen Katholiken betrachteten sich heute mehr als je aber auch als Hüter einer sozialen deutschen Staatsidee. Darum aber kämofe der Katholik für seine politische und nationale Freiheit. Wie in der Vergangenheit, so hänge heute und morgen von der Haltung des deutschen Katholizismus das Schicksal Deutschlands ab. Heute müsse der Katholizismus besonders um die Erhaltung und Sicherung des Vollsstaates ringen. Geisteskräfte von gestern könnten die urwüchsige Kraft der breiten Volksschichten nicht einkerkern. Wenn man glaube, mit einer Walze der plötzlichen politischen und sozialen Reaktion die aufkommende Volksstaatsbereitschaft und religiöse Ueberzeugung niederhalten zu können, so werde diese Walze auf Eisen stoßen. Man werde den deutschen Katholizismus hinter der Weimarer Verfassung stehen sehen:„Wir anerkennen Reformnotwendigkeiten, wir verlangen vor allem eine gesunde Reichsreform im Sinne eines naturgewachsenen Förderalismus!" In einem zweiten und dritten Teil seiner Rede sprach dann Dr. Reinermann über den Kampf des Gesellenvereins um eine neue Volksordnung, insbesondere um eine berufsständische Organisation der deutschen Wirtschaft, und schließlich über die Erziehungsarbeit des Gesellenvereins, die an die konservativen Wurzeln unteres nationalen Seins, Familie, Sitte. Glaube, Volkstum, herangeht. Zum Schluß der Kundgebung sprach Bezirks prases Emonds. Seine Ansprache war eine Zusammenfassung der vorgebrachten Tagung. Das Kolpingslied schloß die prächtige Kundgedung. Die Wallfahrt selbst wurde mit einer feierlichen Andacht in der Minoritenkirche beendet. Bezirkspräses Emonds hielt den Gesellen die gerade Lebenslinie Kolpings vor Augen. In der schlichten, einfachen Pflichterfüllung und in seinem absoluten Gottvertrauen liege der Schlüssel seiner Heiligkeit. Dienstag, 21. Juni 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 169 Seite 3 Die gewerkschaftlichen Spitzenverbände zur neuen unsozialen Rotverordnung CNB Berlin, 20.Juni. Die unterzeichneten gewerkschaftlichen Spitzenverbände stellen einmütig fest, daß die in der Notverordnung enthaltenen Abbaumaßnahmen und Neubelastungen die schlimmsten Befürchtungen, die die gesamte deutsche Arbeiterschaft auf Grund der programmatischen Erklärung der Reichsregierung hegen mußte, weit übertreffen. Damit habe sie den Kampf ausgenommen gegen die sozialen Einrichtungen des Staates, den sie als„soziale Wohlfahrtsanstalt“ bezeichnet hat. Dieser Angriff muß von den Gewerkschaften der Arbeiter, Angestellten und Beamten als eine Herausforderung empfunden und mit Entschiedenheit zurückgewiesen werden. Die unter größten Opfern der Arbeit aufgebauten sozialen Versicherungseinrichtungen sind in ihren Grundlagen bedroht. Die Arbeitslosenversicherung ist praktisch beseitigt. Die Arbeitslosen werden rücksichtslos der„Armenpflege“ überlassen. Die steuerlichen Neubelastunge#i sind vornehmlich den leistungsschwachen Schichten auferlegt. Kein Arbeitsbeschaffungsplan, auch sonst kein aufbauender, in die Zurunft weisender Gedanke, der eine Besserung der furchtbaren Wirtschaftslage und ein Ende der immer fortschreitenden Verelendung des Volkes erhoffen läßt, ist zu erkennen. Die Gewerkschaften wissen, daß die Not der Zeit Opfer fordert. Aber sie verlangen im Geist wahrer Volksgemeinschaft eine sozial gerechte Verteilung unvermeidbarer Lasten. Ein Staat, der sich in erster Linie zum Schutze des Besitzes bereitfindet, verkennt seine vornehmste soziale Aufgabe. Die Gewerkschaften appellieren an alle Kräfte in Staat und Volk, denen die Einheit des Volkes und das Wohl der Gesamtheit am Herzen liegt, sich mit ihnen in der Bekämpfung dieser sozialen Unrechte zu vereinen. Sie sind entschlossen, ihre ganze Kraft einzusetzen, um den breiten Massen des Volkes wieder einen Lebensraum zu verschaffen, der die unerläßliche Voraussetzung für die Gesundung von Wirtschaft und Staat ist. Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund— Gesamtverband christlicher Gewerkschaften— Gewerkschaftsring Deutscher Arbeiter= und Angestelltenverbände— Allgemeiner Freier Angestelltenbund— Allgemeiner Deutscher Beamtenbund— Gesamtverband Deutscher Verkehrs= und Staatsbediensteter Ausschußbeschlüsse in preußen Einkommen über 12000 Mark sollen weggesteuert werden B03 Berlin. 20.Juni. Der Hauptausschuß hat am Montagabend einen kommunistischen Antrag angenommen, wonach das Staatsministerium ersucht wird, alle Einkommen, soweit sie 12000 Mark im Jahre übersteigen, restlos wegzusteuern. Die den Großkapitalisten, den Direktoren, der oberen Bürokratie, den Großpensionären und anderen überflüssigen Einkommensbeziehern weggesteuerten Einkommensteile sollen zur höheren Unterstützung aller Unterstützungsempfänger und zur Arbeitsbeschaffung verwandt werden. Für den Antrag stimmten außer den Kommunisten die Sozialdemokraten, dagegen die Deutschnationalen; Nationalsozialisten und Zentrum enthielten sich der Stimme Ein weiterer kommunistischer Antrag, der das Staatsministerium ersucht, die durch die letzten Notverordnungen angeordneten Einkommenskürzungen und Massensteuern nicht durch zuführen wurde mit den Stimmen der Antragsteller, der Nationalsozialisten und Deutschnationalen angenommen. Annahme fand auch ein nationalsozialistischer Antrag, wonach das Staatsministerium ersucht wird, auf die Reichsregierung einzuwirken, die östlichen Landesgrenzen gegen den Zuzug der polnischen Industrie= und Landarbeiter auch weiterhin zu sperren. Bekanntlich ist von der Reichsregierung eine Grenzsperre für das Jahr 1932 verfügt worden. Die Frauen und das Zentrum Frauenbeiräte tagten in Essen Effen, 20.Juni. Der Reichsfrauenbeirat der Zentrumspartei hatte heute zu einer Arbeitstagung in dem Frauenbundhause zu Essen=West eingeladen. Es waren hauptsächlich die Frauenbeiräte von Rheinland, Westfalen und Hessen=Nassau anwesend. Die prächtige Stimmung dieser Versammlung konnte Frau Ministerialrätin Helene Weber nicht besser kennzeichnen, als mit dem Satz:„Die Zentrumspartei weiß immer noch nicht ganz, welch prächtige Kampfestruppe sie in den Frauen hat.“ Aber der Vortrag des Reichsministers a. D. Dr. Bell brachte schon eine gewisse Korrektur dieses Satzes nach der positiven Seite. Denn Dr. Bell bekundete in seinen Ausführungen, daß er die politische Aufgeschlossenheit und die Einsicht der Frauen in die Größe dieser bewegten politischen Zeiten wohl zu schätzen wisse. Der Redner schilderte die Ereignisse, die mit dem Sturz Brünings zusammenhängen. Er stellte ihn in eine Linie mit dem Versuch Bismarcks, das Zentrum von innen heraus zur Auflösung zu bringen, mit dem von Miquel'schen Vorstoße in den 90er Jahren, mit dem Manöver Bülow=Dernburg im Jahre 1907. Ueberall zeigte sich der Grundgedanke, das bestgehaßte Zentrum politisch auszuschalten. Auch diesmal fand sich in der schwierigsten politischen Situation aus unseren eigenen Reihen„der 15. Nothelfer“. Bei den Entscheidungen über die Gesichtspunkte, die für den Wahlkampf bestimmend sind, sagte Dr. Bell u..: Unser Programm wird uns davor bewahren, uns zum Anhängsel irgendeines anderen Parteigebildes zu degradieren. Wir haben in vergangenen Zeiten unseren Stolz vor Königsthronen bewiesen, wir haben auch unseren Stolz gegenüber gewissem Druck der Straße. Gegenüber einem oft erhobenen Vorwurf über das Verhältnis des Zentrums zur Sozialdemokratie erklärte Dr. Bell, die Zutreiber des Marxismus soll man anderswo suchen als im Zentrumslager. Neben dem Kommunismus steht dessen Stiefbruder, der Nationalsozialismus. Frau Abg. Helene Weber machte grundsätzliche Ausführungen zur Außenpolitik und zur Staatspolitik überhaupt, die zur Information der Zuhörerinnen und zur Klärung der Gesamtsituation wesentlich beitrugen. Frau Abg. Teusch kennzeichnete den Unterschied zwischen dem sozialpolitischen Wollen Brünings und der Regierung von Papen. Die Regierungserklärung bedeutete einen Riß. Man empfände die Erklärung als volksfremd, als verständnislos gegenüber all dem Leid, das die breiten Schichten unseres Volkes drückt. Die Auffassungen der Regierung über ihre sozialpolitische Linie gipfelten in dem Satze:„Die deutsche Sozialversicherung ist bankerott.“ Selten ist eine Kundgebung nach der sozialpolitischen Seite so verständnislos gewesen wie diese, weder in der Vorkriegszeit, noch während der Kriegsjahre. Wertvolle Anregungen gab in echt fraulichem Verständnis Frau Abg. Weber über die Teilnahme der Frau an der WahlDie deutschen Delegierten in Lausanne Oben: Außenminister von Neurath, Reichskanzler von Papen, Botschafter Nadolny.— Unten: Reichsfinanzminister Graf Schwerin=Krosigk, Reichswirtschaftsminister Prof. Warmbold, Staatssekretär von Bülow arbeit. Die Reden wurden von den Zentrumsfrauen mit lebhafter Zustimmung entgegengenommen. Aber der Wert dieser Arbeitsversammlung lag nicht so sehr in den Vorträgen als in der weitgehenden Aussprache, die Gelegenheit bot, mit den gegenwärtigen politischen Vorgängen sich bis ins einzelne und kleinste zu beschäftigen in Rede und Gegenrede und von Frau zu Frau. Die Versammlung schloß ab mit einer Kundgebung der Frauen für tatkräftige uno zielbewußte Arbeit zugunsten des Zentrums in der Wahlbewegung. Menschen und Schicksale Leichtsinn, der drei Menschenleben forderte WTB Lötzen, 20.Juni. Auf der Mitte des Rheinersees kenterte infolge Schaukelns einer der sechs Insassen das Motorboot des Justizobersekretärs Maschlanka aus Rhein auf der Heimfahrt von einem Ausflug. Maschlanka, der Kaufmann Podbielsti aus Rhein und eine Gutsbesitzerstochter aus Steinwalde ertranken. Die übrigen Fahrgäste konnten sich an das Boot klammern und wurden gerettet. Spiel mit der Waffe Ein Toter, ein Schwerverletzter WTB Swinemünde, 20.Juni. Durch unvorsichtiges Umgehen mit einem alten Gewehr erschoß in Casekow der 15jährige Werner Hen ning seinen zwölf Jahre alten Bruder und verletzte den 23 Jahre alten landwirtschaftlichen Arbeiter Willi Lempcke schwer. Werner Henning fand in einem Schuppen ein altes Gewehr, einen Vorderlader, das von Lempcke öfter zum Krähenschießen benutzt wurde. Er legte, in dem Glauben, das Gewehr sei nicht geladen, auf die beiden jungen Leute an beiden jungen Leute an. Ehe Lempcke es verhindern konnte, krachte ein Schuß und die Schrotladung drang dem Schüler Erwin Henning, dem Bruder des Schuler Erwin Henning, dem Bruder des Schützen, in die linke Brustseite. Der Junge brach bewußtlos zusammen und starb einige Minuten darauf. Auch Lempcke wurde von der Schrotladung getroffen und erlitt schwere Verletzungen im Rücken. Er wurde in bedenklichem Zustande in das Krankenhaus gebracht. Aschenregen in den Anden Vor neuem Bulkanausbruch? Santiago, 20.Juni. (..) In den Anden, die vor zwei Monaten von fürchterlichen Vulkanerruptionen heimgesucht wurden, sind wieder die düsteren und unheimlich bedeutungsvollen Aschenregen aufgetaucht. Die Stadt Mendoza wurde dieser Tage Stunden hindurch von Asche überschüttet, ohne daß zunächst festzustellen war, woher diese neuen Aschenregen kamen. Man glaubte zunächst, daß die alten Aschenmengen aus der Katastrophenkette vor acht Wochen herniederkämen, aber sehr bald wußte man, daß man es mit einem neuen drohenden Vorzeichen zu tun hatte. Der Vulkan Descabezado war wieder in Tätigkeit getreten, und gleichzeitig hatte man viele Kilometer weit Erdbeben verspürt. Nach den ersten in Mendoza einlaufenden Nachrichten, hat der Ausbruch des Descabezado keine Menschenleben gefordert, aber dafür, die Bevölkerung aufs neue in den Zustand der Panik gejagt. Mitten in der Nacht sollen die Bewohner aller umliegenden Dörfer im Gebiet des Descabezado aus ihren Behausungen geflüchtet sein. Alle schreiend:„Das Ende der Welt ist gekommen!“ Da man auch an anderer Stelle wieder unterirdisches Grollen vernommen hat, befürchtet man eine neue Vulkankatastrophe in den Anden. Geplanter Anschlag gegen das Weiße Haus? WTB Washington, 21.Juni. Die New Yorker Geheimpolizei hat den hiesigen Behörden mitgeteilt, daß zwei Männer in einem mit Explosivstoffen beladenen Kraftwagen nach Washington mit der Absicht fahren, das Weiße Haus in die Luft zu sprengen. Infolgedessen werden alle Einfahrtstraßen der Hauptstadt streng bewacht, und die Wache des Weißen Hauses ist verstärkt worden. Chefredakteur Dr. Dückers 1 WP Saarbrücken, 21.Juni. Der frühere Chefredakteur der Saarbrücker Landeszeitung und bisherige Leiter der Saarbrücker Korrespondenz in Saarbrücken, Dr. Peter Dückers, ist heute nacht an den Folgen einer Blinddarmoperation im Alter von 50 Jahren gestorben. Dr. Dückers war früher Hauptschriftleiter der Rheinischen Volkswacht in Köln. Rauchen Sie lieber eine Zigarelte ueniger ober dafür eine gute Usrct! 1manns Bunls Bilder und werkvalle Stickereien *** ## # 4 Seite 4 Nr. 169 Lokal=Anzeiger Dienstag, 21. Juni 1932 Die Konsumgenossenschaften Eine Tagung in Essen Essen, 19.Juni. Die Bezirksverbände Rheinland und Westfalen im Reichsverband deutscher Konsumvereine, Köln, veranstalteten am Sonntag, den 19. Juni, im Saalbau in Essen einen gemeinsamen Genossenschaftstag. Nach Vorträgen des Generaldirektors Schlack und des Geschäftsführers Schmi (Köln) wurde eine Entschließung gefaßt, in der es heißt: vorzugte steuerliche Behandlung der Konsumgenossenschaften nicht stattfindet, daß vielmehr die Konsumgenossenschaften dieselben Steuern zahlen wie die Genossenschaften der anderen Stände. Unsere Forderung der Offenlegung der Steuerlisten, die gerade vom privaten Einzelhandel abgelehnt wird, würde den Beweis für unsere Darlegungen erbringen. Dazu kommt noch, daß die Konsumgenossenschaften zu den pünktlichsten Steuerzahlern in Reich, Staat und Gemeinden gehören. Der Genossenschaftstag wendet sich ebenfalls mit Nachdruck gegen die Proteste, die gerade seitens der Empfänger von Staatssubventionen gegen die berechtigte Forderung der Konsumgenossenschaftsverbände an das Reich auf Rückzahlung der ungerechten Sonderumsatzsteuer zur Stützung von in Schwierigkeit geratenen Konsumgenossenschaften erhoben werden. Die erneute Hingabe von 15 Millionen Reichsmark an die gewerblichen Genossenschaften im Etat 1932/33, neben den auf Grund der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 gewährten 20 Millionen Reichsmark, gibt der Forderung der Konsumgenossenschaften erhöhten Rechtsanspruch. Von einem Hebekran erdrückt WP Oelde, 21.Juni. Auf dem Güterbahnhof Oelde riß beim Montieren eines Hebekrans die Kette, worauf der Kran herunterstürzte und den Bahnarbeiter Walkenhaus erdrückte. Der Tod trat auf der Stelle ein. Ein anderer Bahnarbeiter erlitt leichte Kopfverletzungen. Massenklage gegen die Reichsbahn WP Essen, 21.Juni. Am 24. Juni beginnt im Essener Landgericht eine Sitzung des Essener Arbeitsgerichts, in der eine Massenklage von Eisenbahnarbeitern gegen die Reichsbahngesellschaft verhandelt wird. Insgesamt 120 entlassene Eisenbahnarbeiter, von denen die meisten über 25, einige sogar 40 Jahre in Diensten der Reichsbahn standen, klagen auf Wiedereinstellung. Sie weisen darauf hin, daß sie in früheren Zeiten durch Annahme von Arbeit in der Privatindustrie(vor allem während des Krieges in der Rüstungsindustrie) leicht das Doppelte dessen hätten verdienen können, was ihnen die Reichsbahn zahlte, und daß sie nur deswegen in Reichsbahndiensten geblieben seien, weil ihnen die zuständigen Stellen immer wieder versichert hätten, daß sie für Lebenszeit gesichert seien und nach eingetretener Arbeitsunfähigkeit Zusatzrenten erhalten würden. Beides sei durch die Kündigung hinfällig geworden.— Ein unlängst anberaumter Gütetermin war fruchtlos verlaufen. Die Kasse einer Sterbelade unterschlagen WP Wattenscheid, 20.Juni. Bei einer Kassenuntersuchung der Sterbelade„Westenfeld“ stellte sich heraus, daß der Kassenbestand in Höhe von 3000 Mark unterschlagen war. Aus diesem Anlaß fand gestern eine Mitgliederversammlung statt, bei der der ungetreue Kassierer Kasper selbst erschien. Er gab seine Verfehlungen zu und suchte seine Handlungsweise zu. entschuldigen. Das Geld hat Kasper beim Wetten verloren. Die Mitglieder nahmen gegen Kasper eine drohende Haltung ein, so daß man sich genötigt sah, die Polizei zu verständigen, die Kasper aus der Versammlung heraus verhaftete. Unerklärlich ist, wie trotz der ständig vorgenommenen Kassenrevisionen Kasper sein Treiben fortsetzen konnte. Gerettete vom Dampfer „Georges Philippar“ in Mainz WP Mainz, 21.Juni. Ingenieur Bernhard Valentin und seine Frau, die bei dem Brand des französischen Passagierdampfers„Georges Philippar“ glücklich gerettet wurden, sind jetzt wieder in Mainz eingetroffen. Reich mit Blumen ausgerüstet, empfingen die Fami lienmitglieder Verwandten und Bekannten die nach großen Strapazen geretteten Angehörigen m Mainzer Hauptbahnhof. Auch die Stadt Mainz hatte durch Oberbürgermeister Dr. Ehr hard den Geretteten ein prächtiges Blumenangebinde als Willkommengruß überbringen lassen. Einbruch in das Schloß Hohenbuchau Acht Gemälde und zwölf Vasen gestohlen WP Wiesbaden, 20.Juni. Nachdem es um das prachtvolle Schloß Hohenbuchau, das in der letzten Zeit viel in der Oeffentlichkeit genannt wurde, weil es infolge zu hoher Steuerlasten abgebrochen werden sollte, etwas ruhiger geworden war, steht es jetzt durch einen raffinierten Einbruch, der in der Nacht zum Samstag ausgeführt wurde, wieder im Mittelpunkt. Unbekannte Diebe haben folgende acht Gemälde gestohlen:„Enten auf dem Weiher“ von A. v. Menzel,„Dame am Fenster eines altdeutschen Zimmers“, Maler unbekannt, zwei Gemälde von J. v. Gisela„Kartenlegerin“ und„Dame“. Damenbildnis aus der Zeit Friedrich des Großen von Friedrich Wagner, Bildnis der Kaiserin Katharina II., Maler unbekannt, zwei Gemälde von J. Kretschmar Großmutter Enkel tadelnd" und„Großmutter Enkel lobend". Außerdem wurden zwölf wertvolle Vasen aus Bronze und chinesischem Ton gestohlen. Es wird vermutet, daß die wertvolle Beute nach dem Ausland geschafft wird. Die Wiesbadener Kriminalpolizei ist eifrig mit der Aufklärung des etwas mysteriösen Falles beschäftigt. Furchtbare Bluttat in Marl— Tochter und Dienstknecht erschossen aufgefunden WP Marl, 21. Juni. Als der Landwirt Große=Schulte in der Bauernschaft Lippe am Montag früh gegen.30 Uhr seine Hausbewohner wecken wollte, fand er auf der Diele seine 14 Jahre alte Tochter Maria in ihrem Blute liegeno vor. Das Mädchen war durch einen Schuß in die rechte Schläfe getötet worden. Wenige Schritte weiter lag der 23 Jahre alte Dienstknecht Josef Newy mit einer Schußwunde in der linken Schläfe und war ebenfalls tot. Die Ermittlungen der Mordkommission des Polizeipräsidiums Recklinghausen ergaben, daß Newy am Montag in den frühen Morgenstunden zunächst das Mädchen und dann sich selbst erschossen hat. Die Tat wurde mit einer 08=Pistole ausgeführt. Bei dem Mörder fand man noch fünf Schuß Munition. Nach den Feststellungen der Polizei hatte Newy mit dem jungen Mädchen ein Liebesverhältnis unterhalten, das aber von niemand bemerkt worden war. Aus einem hinterlassenen Brief geht hervor, daß die Tat auf Liebeskummer zurückzuführen ist. Der Knecht war schon seit zwei Jahren bei GroßeSchulte in Stellung. Trotzdem ihm vor einem halben Jahr gekündigt worden war, hatte der Hofbesitzer ihn aus Mitleid behalten. Falschmünzerbande auf frischer ertappt WP Aachen, 21.Juni. Den gemeinsamen Bemühungen der hiesigen Falschgeldstelle und den Ortspolizeibehörden von Stolberg und Büsbach gelang es in der Nacht zum Sonntag, in Büsbach eine gefahrliche Falschmünzerbande festzunehmen. Die Falschmünzer wurden mitten in ihrer Arbeit, die sie meist nur bei Nachtzeit auszuüben pflegten, überrascht. Als die Beamten erschienen, wurden gerade die Formen für Fünfmarkstücke hergestellt, während die übrigen Arbeiten noch im Laufe der Nacht erledigt werden sollten. Früher hergestellte Falschstücke, die gut versteckt waren, wurden vorgefunden. Bei den noch in der Nacht vorgenommenen Vernehmungen legten die Burschen nach längerem Leugnen ein Geständnis ab. Sie erklärten, schon vor mehreren Monaten mit ihren Arbeiten begonnen und falsche Zweimarkstücke hergestellt zu haben, die in der Umgebung von Aachen in Wirtschaften und kleineren Geschäften abgesetzt wurden. Merkwürdigerweise sind diese Stücke in den verschiedenen Geschäften von den Verkäufern und Wirten als unecht erkannt und den Fälschern zurückgegeben worden, ohne daß der Polizei Mitteilung gemacht wurde. Friedhofsschänder an der Arbeit WP Trier. 21. Juni. Auf dem jüdischen Friedhof in Butzweiler bei Trier wurde am Sonntag entdeckt, daß 15 Grabsteine umgeworfen und zum Teil zerstört worden sind. Die Tat liegt zwei bis drei Tage zuruck. Man vermutet, daß politische Bewegründe bei dem Zerstörungswerk mitgewirkt haben. Von den Tätern fehlt jede Spur. im Interesse der Jugend irkung einer solchen BeLandeseisenbahnrat Köln Der Ständige Ausschuß des Landeseisenbahnrats Köln hielt heute unter dem Vorsitze des Reichsbahndirektionspräsidenten von Guerard und im Beisein von Vertretern auch der Reichsbahndirektionen Essen und Wuppertal eine Sitzung ab. Auf der Tagesordnung standen Anträge auf Einbeziehung des Elbumschlags in den Ortskohlentarif für Hamburg und auf weitere Ermäßigung des oberrheinischen Umschlagtarifs für Kohlen. Nach eingehender Beratung wurden die beiden Anträge einstimmig befürwortet. Unberechtigtes Verlängern von Ferien Man schreibt uns von zuständiger Stelle: Immer wieder werden die Eltern seitens der Schulen darauf hingewiesen, daß zum Reisen die Ferien da sind und daß über die Ferien hinaus nur in ganz besonders gelagerten Ausnahmefällen Urlaub erteilt werden kann. So ernst nimmt die Behörde diese Bestimmung, daß das Rheinische Provinzialschulkollegium(PSK) sogar fordert, daß es selbst angerufen werden muß, falls die Ferien durch Beurlaubung im Anschluß an diese auch nur um wenige Tage verlängert werden sollen. In der letzten Nummer der„Mitteilungen des PSK Koblenz" weist nunmehr der Präsi dent selbst mit allem Nachdruck darauf hin, daß es nach der neuen Schulordnung, die vor kurzem in der gesamten Presse bekannt gegeben wurde, auch einen Fall der Entfernung eines Schülers von der Schule im Verwaltungswege gibt, und zwar weist er darauf im Anschluß an die Urlaubsfrage hin:„Es ist in den letzten Jahren vorgekommen, daß Eltern, etwa im Anschluß an die Ferien oder auch sonst ihr Kind von der Schule aum dann ferngehalten haben, wenn die Schule oder die Schulaussichtsbehörde den Grund nicht als ausreichend anerkennen konnte und daher das Urlaubsgesuch ablehnen mußte. Soweit uns(dem PSK) solche Falle bekannt wurden, haben wir dem Anstaltsleiter unter Bezugnahme auf den Erlaß vom 21. De zemder 1922 empfohlen, den betreffenden Schüler nicht mehr als zur Schule gehörig zu betrachten. weil die Eltern durch ihr Verhalten das Vertragsverhältnis gelöst haben, in das sie durch Anmeldung und Aufnahme ihres Kindes zur Schule getreten waren. Durch§ 23. Absatz 2 der Schulordnung hat nunmehr die Schule für solche Fälle eine wichtige Handhobe. Es ist notwendig, daß diese Bestimmung den Eltern allgemein bekannt wird. Denn wichtiger als die vorgesehenStrafe ist natürlic die vorbeugende stimmung. (Der Paragraph lautet: Ist das bestimmungswidrige Verhalten des Schülers auf den Willen des Erziehungsberechtigten zurückzuführen, so behält sich die Schule das Recht vor, wenn der Erziehungsberechtigte zur Einhaltung der Vorschriften auf andere Weise nicht veranlaßt werden kann, den Schüler im Verwaltungswege von der Schule zu entfernen.) Die Verzugszuschläge bei den Staatssteuern Auch im Land Preußen finden, wie ein Ministerial= erlaß vom 1. Februar 1932 ausführt, die Vorschriften über die Verzugszuschläge die für die Reichssteuern gelten, Anwendung und zwar auf die staatliche Grundvermögensteuer einschl. des staatlichen Zuschlages und die Hauszinssteuer, die Gewerbesteuer und die Gemeindegrundsteuer, dagegen nicht auf die übrigen Staats= und Gemeindesteuern. Sie gelten nur insoweit als es sich um Zahlungen auf die Steuer selbst und— bei der Gewerbesteuer— auf die Zuschläge wegen verspäteter Steuer selbst und— bei der Gewerbesteuer— auf die Zuschläge wegen verspäteter Abgabe der Steuererklärung handelt, nicht dagegen, soweit Zinsen, Strafbeträge oder Kosten rückständig sind. Soweit Verzugszinsen erhoben werden, kommt die Erhebung von Verzugszuschlägen nicht in Die Verzugszuschläge sind nach dem Ministerialerlaß ohne Rücksicht darauf verwirkt, ob den Steuerpflichtigen an der Verzögerung der Zahlung ein Verschulden trifft. Erweist sich die Erhebung von Verzugszuschlägen im Einzelfalle als eine unbillige Härte, so hat auf Antrag die für die Bewilligung von Stundungen zuständige Stelle zu prüfen, ob ausnahmsweise die Voraussetzungen für eine nachträgliche Stundung der Steuerschuld für den ganzen Zeitraum oder einen Teil desselben vorliegen. Die Kasse ist nicht befugt, aus Billigkeitsgründen von der Erhebung von Verzugszuschlägen Abstand zu nehmen. Wird ein vom Steuerpflichtigen gestellter Stundungsantrag abgelehnt, der abgelehnte Bescheid aber erst nach oder unmittelbar vor dem Fälligkeitstermin dem Antragsteller bekanntgegeben, so ist der Rückstand— trotz Ablehnung im übrigen— in der Regel wenigstens bis zu einem Termin(zinslos oder gegen Verzinsung) zu stunden, der einige Tage nach der Zustellung des Bescheides liegt. Eine solche, einem Erlaß der Verzugszuschläge gleichkommende Stundung ist auch dann nicht ausgeschlossen, wenn das Stundungsgesuch verspätet eingereicht ist. Sie ist aber nicht angebracht, wenn das Stundungsgesuch mutwillig gestellt ist. Die Stundung kann auf einen Teil der Gesamtheit beschränkt werden, z. B. auf die Zeit von der Einreichung des Stundungsantrages an, so daß fur die Zeit von der Fälligkeit an bis zur Einreichung des Stundungsantrages Verzugszuschläge zu entrichten sind. Wird der Steuerbetrag nicht bis zu dem Zeitpunkt entrichtet, bis zu welchem die nachträgliche Stundung bewilligt ist, so sind von diesem Zeitpunkt ab Verzugszuschläge verwirkt. Die Steuerkassen sind ermächtigt, bei geringfügigen Fristüberschreitungen von der Einziehung der Verzugszuschläge abzusehen. Eine Ueberschreitung der Frist bis zu drei Werktagen ist jedenfalls als geringfügig im Sinne dieser Bestimmung anzusehen. In solchen Fällen ist von der Erhebung der Verzugszuschläge stets abzusehen, wenn nicht besondere Gründe für die Einziehung sprechen. Wenn z. B. Steuerpflichtige die Ueberschreitung des Fälligkeitszeitpunktes um einige Tage zur Regel werden lassen sollten, kann es sich empfehlen, durch Anforderung des Verzugszuschlages auf die Einhaltung der ordentlichen Zahlungstermine hinzuwirken. Die Zuschläge werden dann aber bei, oder sofort nach Eingang der Zahlung angefordert. Spätere Nachforderungen sollen vermieden werden. Die Mahnung des Schuldners bleibt ohne Rücksicht auf diese für die Verzugszuschläge getroffene Regelung sofort nach Ablauf des Fälligkeitstages zulässig. Eine möglichst sofortige Mahnung liegt auch im Interesse des Schuldners, da dadurch das Anwachsen der Verzugszuschläge vermieden werden kann. Prinzip individueller Selbstliebe, individuellen Selbstinteresses, individueller Selbstbehauptung im Verkehr. Das Gesamtwohl kann nicht bestehen, wo Privatinteressen auf Kosten der öffentlichen, allen gemeinsamen Wohlfahrt sich durchsetzen wollen... Alle Staatsbürger als solche sind gleichberechtigt, keiner hat grundsätzlich mehr Rechte als der andere... „Die Lasten sind... nach Maßgabe der Leistungsfähigkeit zu verteilen. „Der Bürger muß überall... seine privaten Interessen der Gesamtheit unterordnen;... da ist kein Platz... für eine utilitarisch=ökonomische Wertung des Staates, der nur dazu berufen sei, die Freiheiten egoistischer Tendenzen und das Eigentum jener zweibeinigen Wesen zu schützen, die kein höheres Ziel kennen, als möglichst billig zu kaufen und möglichst teuer zu verkaufen. Da ist auch kein Raum für den Absolutismus der Staatsgewalt. Das Recht des Staates reicht nicht weiter als sein Zweck... .. Alle Dinge haben Preis; der Mensch hat Würde!“ Der Mensch ist„niemals Objekt oder Werkzeug, immer und überall Subjekt und Ziel schaft. Und das gilt auch von dem ärmsten Lohnarbeiter". Der Mensch ist der Herr der Welt und nicht das Kapital...„„ „Echte Demokratie will keine Tilgung aller Unterschiede. Was sie erstrebt, das ist Leben, Entwicklung für jede Kraft im Volke, die dem Guten, dem Wohle der Menschheit dien.... Aus:„Der christliche Sozialismus die Wirtschaftsordnung der Zukunft. Nach Heinr. Pesch S. J. Dargestellt von Heinr. Lechtape, Freiburg i. Br. 1919. Herdersche Verlagshandlung(Seite 3. 8, 10, 18, 39 und 42.) Bücherschau Warum ist der Himmel blau? Warum ist der Himmel im Gebirge blauer alz in der Ebene? Warum über der freien Natur blauer als über den großen Städten? Ein jeder von uns hat sich darüber sicher schon einmal Gedanken gemacht. Der 8. Band des„Großen Brockhaus“:) gibt uns unter dem Stichwort„Himmelsfarbe“. Auskunft darüber, knapp und klar, ohne jede unnötige Breite und doch erschöpfend. Der neue Band umfaßt alle Stichwörter, die mit dem Buchstaben H beginnen, und wir finden eine große Anzahl von Artikeln, die unsere besondere Aufmerksamkeit beanspruchen durfen. Das erste Hochhaus in Amerika wurde bereitz im Jahre 1883 erbaut, gegenwärtig haben wir in USA. über 4788 Gebäude mit mehr als 10 Stock werken, davon 377 mit über 20 Stockwerken. Die zu diesem Artikel gehörende Tafel zeigt uns die berühmtesten Hochhäuser der Welt und gibt gleichzeitig einen Einblick in die Technik des Hochhausbaues. Wenige Seiten weiter stoßen wir auf den Arrikel„Hochstationen“ mit einer Uebersicht über die bekanntesten meteorologischen Hochstationen, aus der wir ersehen, daß die höchste Wetterwarte der Welt in Bolivien liegt(4920 Meter), während sich die höchste Wetterwarte in Europa auf dem Monte Rosa in 4560 Meter Höhe befindet. Tierfreunde werden an Bildtafeln„Hunoe“(55 Abbildungen) ihre helle Freude haben, der dazu übersichtliche Arrikel(zehn Spalten Text) gibt uns nicht nur eine ausführliche Klasseneinteilung(über die Stammesgeschichten unseres vierbeinigen Freundes können wir recht intexessante Einzelheiten unter„Haustiere" nachlesen), sondern auch Angaben über Hundezucht, Hundedressur oder Hundekrankheiten, ein neuer Beweis, daß der Große Brockhaus“ kein trockenes wissenschaftliches Werk ist. Auf eine andere wichtige Eigenschaft des „Großen Brockhaus“, sollte immer von neuem hingewiesen werden: die unbestechliche Sachlichkeit, mit der er über alle Dinge berichtet, die für den Menschen von heute von Wichtigkeit sind. Die Verzugszuschläge bei den Gemeindesteuern Wie bereits ausgeführt, gelten die Verzugszuschläge auch für die Gemeindegrundsteuer, dagegen nicht für die übrigen Gemeindesteuern, also z. B. nicht für die Bürgersteuer. Im übrigen sind die Gemeinden ersucht, die oben genannten für die Staatssteuern maßgebenden Grundsätze auch auf ihre Steuern anzuwenden. Kapitalismus und Christentum stehen einander gegenüber wie Feuer und Wasser!" „„Kapitalismus= ist eine Wirtschaftsverfassung, in welcher die Volkswirtschaft ganz von dem privaten Geldinteresse beherrscht wird, wo man den Profit unter dem Schleier einer verfälschten Produktionskostenberechnung und mit den dunkeln Mitteln der Geheimdiplomatie raffinierter Bilanzen zu verdecken versteht, wo der materialistisch=mammonistische Geist oberster Leiter in... Der individualistische Kapitalismus bat die christliche Moral mit Fußen getreten, er hat sich nicht darum gekümmert, was die Rücksichten wahren Volkswohlstandes erforderten, sondern er hat immer nur, seinen privatwirtschaftlichen Gewinn gesucht... Der Individualismus, der das bis jetzt herrschende Prinzip unserer Volkswirtschaft, des liberal=kapitalistischen Wirtschaftssystems, gewesen ist, beruht auf dem *)„Der Große Brockbaus“. Band 8(—Hr 796 Seiten, mit vielen Abbildungen und Karten, in Ganzleinen 23.40 Mark(bei Umtausch eines alten Lerikons lt. Sonderbedingungen 21,15 Mark). *„Armee im Schatten“, Die Tragödie eines Reiches. Roman von Bodo Kaltenboeck.(310 Seiten, Preis Ganzleinen.50.). Verlagsanstalt Tyrolia, Innsbruck.— Ein für uns Deutsche reizvolles und interessantes Buch, das bald unsere begeisterte Zustimmung, bald unseren Widerspruch herausfordert. Und doch, der Spiegel, der dem Deutschen der Vorkriegszeit und der Kriegszeit vorgehalten wird, zeigt Züge, die wir nicht einfach nur mit einer abweisenden Handbewegung wegwischen können. Laßt uns nachdenken, ob wir dem Oesterreicher nicht heute noch in manchem Unrecht tun! Im einzelnen stellt das Buch in der Form eines Romans den letzten Todeskampf der ehemaligen österreichisch=ungarischen Monarchie dar, der auf das engste mit dem Kampf seiner Armee verbunden ist. Wir hören Dinge, die bei uns vollkommen unbekannt geblieben oder in ihrer Bedeutung von uns nicht im ganzen Umfang erfaßt worden sind. Der Roman gliedert sich in fünf große Teile. Im ersten Teil,„Die Waldschlacht“, wird des Krieges in den Karpathen ge dacht, einer Tragödie des Winters, die auch von dem späteren Hochgebirgskrieg nicht überboten wird. Der Abschnitt„Schwarze Madonna“ bring t den ersten großen Fall von Hochverrat. Zu stärkster Eindringlichkeit steigert sich die Schilderung der Kämpfe im Abschnitt„Am Isonzo“, der die beste Darstellung dieser von uns Deutschen viel zu wenig gewürdigten Kriegsfront ist. Der vierte Teil„O Land Tirol.. führt uns in den Hochgebirgskrieg, den wir in seiner geradezu phantastischen Unwahrscheinlichkeit erleben. Das Buch schließt mit dem Abschnitt„Der Untergang“ Hier vollendet sich das Schicksal der Armee unseres Bundesgenossen, um über ihr eigenes Ende hinaus zum Schicksal der deutschen Stellung im Osten und Südosten zu werden. Der Held des Romanes fällt nach dem Kriege im Kärntner Freiheitskampf. Die Darstellung des Verfassers ist außerordentlich lebendig und packend, ohne falsche Patbetik, bei allem Realismus von verklärender dichterischer Sprache getragen. H2 Stunden ist Deutschland mit Bomdenfungzeugen bedeckt De lohl der Sonbenfugmm.. roc ogr Aur ongaf banuno O ue * Sind Luftstreitkräfte Augrissowassen? Die Konferenzen der Militärsachverständigen auf der Abrüstungs= konferenz werden bald beendigt sein Die Militärs der einzelnen Staaten konnten nur über wenige Bunkte ein übereinstimmendes Gutachten abgeben. Man war sich nicht einmal darüber einig, ob Tanks, ob Kriegsflugzeuge als Angriffswaffen anzusprechen sind. An und für sich wäre es sehr einfach, wenn sich die Sachverständigen die von Deutschland aufgestellte Formel zu eigen gemacht bätten, daß alle Waffengattungen, die Deutschland verboten sind, als Angriffswaffen zu bezeichnen sind. Wie unsinnig die Behauptung ist, Luftstreitkräfte seien keine Angriffswaffen, illustriert unser Bild. Angenommen, daß alle Bombenflugzeuge, die Frankreich und seine Verhaben, mit Sprengstoff beladen über Deutschland fliegen, so wird Westdeutschland auf je 200 akm Bodenfläche ein Bombenflugzeug bis 1000 ka Sprengstoff mit sich führen kann. Da nur der 100. ist leicht einzusehen, wie ungebeuerlich Leben und SicherA seher Aurrech bündeten startbereit steben in ganz Süd-, Mittel= und kommen, das ungefähr 900——.. Teil der Gesamtfläche besiedelt ist, so in leicht einzuseven, wie ungebeuerlich Leven und beit des deutschen Volkes durch die Luftrüsung Frankreichs und seiner Verbündeten gejährdet sind. Kleine Kapitel Mit und ohne Kritik Der Fall Reichsliga. Das Thema von der Schaffung der Reichsliga in Deutschland ist letzthin wieder vielfach erörtert und dabei ausgiebigst abgelehnt und befehdet worden. Leider muß grundsätzlich festgestellt werden, daß bei der Beurteilung dieser Angelegenheit ein schwerwiegender Fehler gemacht wird. Man kann bekanntlich mit Kanonen nach Spatzen schießen, aber hier geschieht das Umgekehrte: es wird mit einer Kinderpistole auf Elefanten geschossen. Die Wünsche, Hoffnungen und Meinungen werden nicht als das hingestellt, was sie sind, sondern als Tatsachen. Man ist durchweg nicht aufrichtig genug, einfach zu erklären, daß dieser oder jener Zustand unerwünscht sei, sondern hilft sich mit einer Bagatellisierung der Sache. Und doch ist es grundfalsch, die Reichsliga für eine Bagatelle halten zu wollen. Sie st nicht nur das Phantasiegebilde einiger Interessenten. Wäre das der Fall, dann könnte man schnell zur Tagesordnung übergehen. Aber die Leute, die sich um das Zustandekommen der Reichsliga bemühen, sind auch keine vollendeten Dummköpfe, sie wissen auch Schwierigkeiten zu erkennen und sie zu bekämpfen. Sie wissen daher auch, daß es Mittel und Wege gibt. Kurz und gut: das Gespenst„Reichsliga“ ist keine Bagatelle, weil es nicht nur ein Wunschtraum kühner Optimisten ist, sondern eine Sache, die durch äußere Umstände erzwungen werden kann. Hier liegt das Hauptgewicht. Erzwungen!!! Die wirtschaftlichen Verhältnisse haben eine Aenderung der Amateurdefinition erzwungen, die steuerlichen Verhältnisse könnten sehr leicht eine Reichsliga erzwingen. So nämlich liegt der Fall. Die Steuerbehörde ist der eigentliche Feind, nicht etwa die Reichsliga=Interessenten, die ja nur die Situation ausnutzen wollen, die von der Steuer geschaffen wird. Es ist Tatsache, daß die Berliner Steuerbehörde hinter dem vorjährigen deutschen Meister Hertha BSC her ist. Es ist so gut wie erwiesen, daß ein früheres Mitglied der Hertha=Mannschaft höchst peinliche Aussagen gemacht hat. Es ist für einen denkenden Menschen klar, daß alle diese Dinge ja doch nicht geheim bleiben könnten, zumal jedes Kind weiß, daß Hertha=BSC große Zuwendungen an seine Spieler gegeben hat, die nicht als Spesen allein gerechtfertigt werden können. Nun ergibt sich folgender interessante Fall: der Vorsitzende von Hertha=BSC interessiert sich sehr für die Reichsliga. Es wäre natürlich für diesen Verein viel besser, alle Wochen mit erster deutscher Klasse zu spielen, als mit untergeordneten Lokalgegnern. Der Verein Hertha=BSC ist den bisherigen Zustand leid. Neulich ist einmal der Gerichtsvollzieher bei einem Spiel erschienen und hat die Einnahme beschlagnahmt. Das Schreckgespenst der Steuerbehörde spukt überall umher. Was nun, wenn Hertha=BSC die Karten aufdeckt und die Steuer das Material bekommt, das sie braucht, um allen an den Kragen zu gehen? Was geschieht dann??? Das, was jetzt in Berlin geschieht, ist die Fortsetzung des Falles WSV=Schalke. Der WSV wollte ja auch den Berufsfußball erzwingen, um die Trennung zu schaffen. Dem WSV gelang diese Aufgabe nicht, wohl aber könnte sie dem Finanzamt gelingen. Oder wagt jemand zu bestreiten, daß das Finanzamt stärker ist als der WSV? Und deswegen ist es lächerlich, die Gefahr der Reichsliga(eine Gefahr vom Standpunkt der Gegner) zu bagatellisieren. Die stärksten Argumente gegen die Reichsliga sind nicht etwa die Hoffnungen und Wünsche der anderen, denn für Hoffnungen und Wünsche kann man sich nichts kaufen und mit Gefühlen wird nichts Positives geschaffen, im Gegensatz zu der leider in Deutschland verbreiteten Einstellung. Aber die großen Feinde der Reichsliga sind die wirtschaftlichen Verhältnisse die selbst das Erzwungene noch unmöglich machen. Wenn wir nämlich normale Zeiten hätten, würde das Vorgehen der Steuerbehörden schon seine Auswirkungen gehabt haben, aber jetzt ist die Zeit zu ungünstig. Das aber andert nichts an der Tatsache, daß jahrelange Zustände die Gefahr heraufbeschworen haben, die jetzt bekämpft wird, und die ernster genommen werden darf als es geschieht, weil wirksame Kräfte hinter ihr stehen. * Liquidation der Vergangenheit. Wenn auch in Deutschland der Kampf um die Weltmeisterhaft zwischen Jack Sharkey und Max Schmeling nicht mit jener Verve behandelt wurde, wie das sonst üblich war, wenn auch eine viel üchternere Beurteilung in diesen Dingen eingetreten ist, weil schließlich auch der naivste Laie die Wahrheit von reiner Reklame zu unterscheiden weiß, so ist doch in den letzten Tagen das Interesse wieder lebhafter geworden Diese kurze Steigerung vor dem Kampf war verständlich. In Amerika wurde natürlich eifrig die Reklametrommel gerührt, und bei dieser Gelegenheit ist etwas nicht genügend beachtet worden, was eigentlich die Hauprlache sein müßte. Es wurde nämlich berichtet, daß Max Schmeling sich wieder mit seinem früheren Maager Arthur Bülow ausgesöhnt hat. Wenn das wahr ist und Max Schmeling damit ein Stück aus seiner Vergangenheit liquidiert, so bedeutet das die Tilgung eines schwarten Punktes auf der Weste des Weltmeisters. Denn nichts hat darüber hinwegtäuschen können, daß die Angelegenheit Schmeling—-Bülow 21. Juni 1932 Aiteitungsskat alter wesichentschen Juun= und Spactnerächucte 4 Auscklickes Oegan der Deutachen Jugenstratt Er Auftakt in Wimbledon von Cramm eröffnet das Turnier— Schlechtes Wetter 14 Tage lang werden die Augen der Tenniswelt auf Wimbledon gerichtet, wo die All=Englandmeisterschaften am Montag begonnen haben. Die äußeren Umstände waren wenig günstig, denn das Wetter war schlecht und auch der Besuch konnte gar nicht befriedigen, obwohl schon am ersten Tage eine Reihe der Spitzenspieler in Aktion trat. Gottfried von Cramm eröffnete das Turnier mit seinem Spiel gegen den Inder Fyzee. Nur im ersten Satz hatte der Deutsche zu kämpfen, beherrschte dann aber den Exoten wie er wollte und siegte schließlich leicht in drei Sätzen:5,:3,:1. Der Dresdner Haensch hatte dagegen das Pech auf den bekannten Engländer Delaporte zu treffen, dem er einen erbitterten zweistündigen Kampf lieferte, aber in fünf Sätzen:6,:4,:3,:6,:2 geschlagen wurde. Amerikas Meister, Elsworth Vines, fertigte den Franzosen Duplaix in drei Sätzen :5,:3,:4 ab und der Engländer Fred Perry schlug seinen Landsmann Jamson:3,:2,:4 aus dem Felde. Den zweiten deutschen Sieg erfocht Dr. H. Kleinschroth nach schweren fünf Sätzen:3,:6, :7,:6,:2 gegen den Engländer Freshwater. In den übrigen Spielen setzten sich die Favoriten durch, wenn auch zum Teil mit recht knappen Ergebnissen: Sidney Wodd besiegte den Engländer Weß:2,:2,:6 und Mangin blieb über den Prager Hecht:1,:0,:3 erfolgreich. Henry Cochet mußte ebenfalls kämpfen, um den Briten Patridge:5,:3,:2 auszuschalten. Der Engländer Hughes lag gegen den Japaner Kawaburg bereits mit zwei Verlustsätzen im Rückstand als er mächtig aufdrehte und noch:6, :6,:3,:2,:2 gewann. Crawford=Australien schlug Vinall:4,:4,:3. Frankreichs bester Nachwuchsspieler und Schüler Henry Cochets, André Merlin, traf auf den „fliegenden Basken" Jean Borotra, der sich seinem jüngeren Landsmann in einem erbitterten Fünfsatzkampf:6,:1,:6,:4, 6:2 überlegen zeigte. Unerwartet harten Widerstand fand Bunny Austin bei seinem Landsmann Young. Dennoch siegte Austin in drei Sätzen :2,:7,:3. wo. Leichtathletik Kölner Leichtathleten in Brüssel Bei einem internationalen Leichtathletik meeting in Brüssel am kommenden Sonntag werden auch einige Kölner Athleten an den Start gehen. Weber(KBC) bestreitet den 800=Meter=Lauf, Dielefeld(KBC) und Höcke (.SV) die 400 Meter=Konkurrenz, während Neuhaus über 200 Meter an den Ablauf geht. Wahrscheinlich wird auch noch Berrig(Kölner BC) am 5000=Meter=Lauf teilnehmen. Remecz' Diskuswurf war noch besser Durch einen Hörfehler ist der Rekordwurf des ungarischen Wurfathleten Joseph Remecz falsch durchgegeben worden. Der Magyare warf die Diskusscheibe sogar 50,74 Meter weit und nicht 50,47 Meter, wie zuerst gemeldet. Turner bei den DSB=Meisterschaften Für die deutschen Meisterschaften der Män ner(Hannover) und Frauen(Berlin) hat der Rheinische Turnkreis seine besten Leute gemeldet. Es starten: Männer: 100 und 200 Meter: Brouwers(Homberger TV), 800 Meter: Vach(Barmen 46), Speerwerfen: Grospitz (Emmerich), Dreisprung: Navitzki(Osterfeld): Frauen: 100 Meter: Albus(Barmen 46), Hochsprung: Notte(Düsseldorf=Grafenberg) und Niederhoff(Velbert), Speerwerfen: Schumann (Essener TB), Kugelstoßen und Diskuswerfen: Hermann(Köln). Neuer Hürden=Weltrekord der Frauen Die Meldungen von neuen Rekorden und vor allem Welthöchstleistungen aus Amerika laufen fast täglich ein, so daß man fast glauben könnte, die europäischen Leichtathleten dürften in Los Angeles überhaupt keine Chancen haben. Größtenteils sieht die Sache aber im Wettkampf gegeneinander gewöhnlich etwas anders aus. Jetzt meldet der Draht wieder aus Pasadena in Kalifornien einen neuen Weltrekord von Fr. Anne Obrien, die schon vor kurzem durch gute Leistungen von sich reden machte. Sie soll über 80 Meter Hürden 11,8 Sekunden gelaufen sein und hätte damit den bisherigen Weltrekord der Schwedin Jacobsen um 0,2 Sek, unterboten. Italien siegt in Zürich Der Leichtathletik=Länderkampf zwischen Italien und der Schweiz in Zürich endete mit dem erwarteten Siege der Italiener von 92:65 Punkten. Die Schweiz stellte nur in vier Konkurrenzen den Sieger, während Italien in allen übrigen Wettbewerben erfolgreich sein konnte. Ausgezeichnet war der Schweizer Sprinter Vogel, der über 100 und 200 Meter erfolgreich blieb. Im Hochsprung wartete Tomasi mit der famosen Leistung von 1,95 Meter auf. Schwimmsport Heute abend trefefn sich im Stadion um die Gau=Wasserballmeisterschaft zunächst Rhenania Deutz 1. und Neptun Ehrenfeld 1. um 8 Uhr und daran anschließend Rhenania Deutz 2.— Delphin Köln 1. Beide Spiele versprechen wieder interessanten Sport. Es ist ja nicht das erste Mal, daß sich die Mannschaften gegenüberstehen. Ueber allen Mannschaften ragt zwar Rhenania Deutz, der man schon ohne weiteres den Titel des Gaumeisters zusprechen kann. Ganz gewiß aber sind die Rhenanen auch für höhere Ziele befähigt, und es sollte uns nicht wundern, wenn diese auch beim 3. Reichstreffen in Dortmund mit an erster Stelle zu finden sind. Rhenania schlug ja am vergangenen Dienstag Delphin mit:2. Neptun wird wohl oder übel ebenfalls dran glauben müssen. str. Brandenburgische Schwimm=Meisterschaften Das Wetter machte den Brandenburgischen Meisterschaften der Schwimmer einen argen Strich durch die Rechnung, so daß das Deutsche Bad in Treptow nur einen geringen Besuch aufwies. Dafür waren aber die sportlichen Leistungen um so besser. Im Kraulschwimmen über 200 und 400 Meter kam Haberer(Wasserfreunde 09) zu einem Doppelerfolg in:28,2 bzw. :26 Minuten. Der Spandauer Block war über 100 Meter Kraul der weitaus beste und siegte in:03,4 Minuten. Bei den Damen holte sich Frl Middendorf von Nixe Charlottenburg den Titel über 100 Meter Kraul in:17,2 vor ihrer Vereinskameradin Frl. Mörschel, die einen peinlichen Nachgeschmack hinterlassen mußte, weil hier ein Stück Undankbarkeit zu erkennen war. Schmeling hat viele große Kämpfe gewonnen, aber einen hatte er verloren. den gegen seine bessere Einsicht. Schmeling ließ sich von Dingen beeinflussen, die er schärfer hätte durchschauen müssen. Er durfte nie vergessen, daß er durch Bülow alles geworden ist. Ein Max Schmeling wäre ohne Arthur Bülow undenkbar gewesen. Um so mehr hätte das Gefühl der Dankbarkeit den Jüngeren an seinen Entdecker und Mentor ketten müssen. Die Trennung war vielleicht notwendig, aber die Formen hätten andere sein müssen. Bülow war der Aeltere, ein nervöser, reizbarer Mensch, der der Nachsicht bedarf. Der Weltmeister Max Schmeling hätte das erkennen sollen. Es ehrt Max Schmeling, daß er sich mit Bülew ausgesöhnt hat. Es würde ihn besonders ehren, wenn er selbst den ersten Schritt getan hätte, es wäre schön, wenn er die dargebotene sand nicht zurückgestoßen hat. In dem Augenblick, wo Schmeling und Bülow wieder Freunde sind, müssen die Gegner des Weltmeisters verDrei Jahre lang haben Schmeling und Bülow — Bülon man von im Stteit gelebt. Bülow hat immr zu Schmeling gehalten, er sprach von ihm wie n einem eigenen Werk spricht. Der Streit konnte die Empfindungen des Mannes nicht auslöschen. Schmeling versuchte, diese Empfindungen zu ignor#eren, versuchte den Mann auszumerzen aus seiner Erinnerung, überging ihn geflissentlich in seinen Lebensbeschreibungen und schwieg ihn tot. Aber er konnte sein Gewissen nicht ganz betäuben, konnte seine Erinnerung nicht ganz auslöschen. Max im Glück hat vergessen, daß man ein großer Boxer, ein Weltmeister sein kann, um doch einer kleinen Regung ausgeliefert zu sein. stummen, die immer sehr zahlreich gewesen sind. Und ganz Amerika freut sich über diese Geste des Weltmeisters. Niemand würde sie für einen Reklametrick halten, um das Publikum anzulocken, jeder empfindet, daß dieser Schritt notwendig war und gerade die Amerikaner, die oft noch wie die Kinder sind, haben für solche Dinge ein seines Empfinden. * Der ständige Wechsel. Nichts ist so beständig wie der Wechsel, sagt ein wahres Sprichwort. Wir sind seit Jahren gewöhnt, mit größter Hochachtung von der schwedischen Leichtathletik zu sprechen. Der Länderkampf Deutschland— Schweden war immer ein erstrebenswertes Ziel. Am Sonntag hat Norwegen die Schweden mit 90:79 Punkten geschlagen. Die Großmacht ist mit einem Male entthront worden und ein anderer ist aufgetaucht, an den keiner dachte. Die Leistungen, die von den Norwegern erzielt wurden, sind teilweise ausgezeichnet, die Schweden dagegen haben ihren Nimbus verloren. Automatisch damit verliert das deutsch=schwedische Projekt an Aktualität, um einer Begegnung Deutschland— Norwegen größeres Inzuwenden zu lassen.(—1 :21,6 Min. benötigte. Eine ganz vorzügliche Leistung vollbrachte der deutsche Rekordmann Wittenberg=Berlin über 200 Meter Brust, die er in:51,8 Minuten absolvierte. Rückenmeister über 100 Meter wurde Schuven(Poseidon Berlin) in:19,2 Minuten überraschend vor dem Berliner Siebold(:21 Min.). Bei den Damen siegte im gleichen Wettbewerb Frl. Mehlitz(Germania Weißensee) in der mäßigen Zeit von:33,7 Min. In der Lagenstaffel war Poseidon Berlin erfolgreich, während bei den Damen Nixe Charlottenburg diese Konkurrenz im Alleingang und außerdem die=mal=100Meter=Kraulstaffel gewann. Die Herren=Kraul= staffel über=mal=200=Meter sicherte sich der SSC 89 Berlin in überlegener Weise in 10:24 Minuten. Glänzende Zeiten der französischen Schwimmer Die französischen Schwimm=Meisterschaften brachten in den letzten Kämpfen am Sonntagnachmittag in Marseille weitere ausgezeichnete Leistungen. Jean Taris holte sich auch den Titel über 100 Meter Kraul in:00,6 Min. und der neue Weltrekordmann im Brustschwimmen. Cartonnet bestätigte seine letzten guten Leistungen über 200 Meter durch einen Sieg in der europäischen Bestzeit im freien Wasser von:45,8 Minuten. In der=mal200=MeterStaffel wurde vom CRS Marseille ein neuer Landesrekord mit 10:10,8 Min. aufgestellt; der alte Rekord wurde um fast 6 Sekunden unterboten. Bei den Frauen stegte Yvonne Godard über 100 Meter Kraul in der vorzüglichen Zeit von:10,4 Min. und auch im 100=Meter=Rückenschwimmen erzielte Frl. Salgado mit:26 Min. eine gute Zeit. Hilde Salbert schwimmt Rekord Die deutsche Freistilrekordschwimmerin Hilde Salbert(Gleiwitz) konnte bei einer Veranstaltung in Troppau den deutschen Rekord im 100=Meter=Kraulschwimmen für Damen um 9/10 Sek. auf:12,4 Min. verbessern. Man muß allerdings abwarten, ob diese Leistung offiziell anerkannt werden kann. Radsport Deutschland siegt in Zürich Der Radländerkampf in Zürich zwischen Deutschland und der Schweiz wurde von den deutschen Fahrern überlegen mit 26:17 Punkten gewonnen. Bei den Fliegern triumphierte Matthias Engel und bei den Stehern in beiden 50=Kilometer=Läufen einmal Krewer und einmal Hille. Kleinkalibersport Vereinsmeisterschaft 1932 Die KKS=Abteilung der Kriminal=Polizei Köln, angeschlossen dem Deutschen Kartell für Jagd. und Sportschießen, hatte am Sonntag ihren großen Tag. Es wurde um die Vereinsmeisterschaft im Kleinkaliberschießen mit offener und beliebiger Visierung gekämpft. Dank der guten Vorlage von Schmidt, der mit 130 Ringen das Rennen aufnahm, wurden seine Klubkameraden zu höchsten Leistungen angespornt. Kettner schoß 137 Ringe und Ohde übertrumpfte diese Leistung noch mit dem hervorragenden Ergebnis von 141 Ringen, von 150 überhaupt möglichen Ringen. Im Schießen mit beliebiger Visierung revanchierte sich Kettner, indem er 141 Ringe schoß und seine Kameraden Ohde mit 128 Ringen und Schmidt mit 125 Ringen hinter sich ließ. Für Westdeutschland sind diese Ergebnisse bemerkenswert, und zeugt dies von den Fortschritten, den gerade der Kleinkaliberschießsport in Westdeutschland gemacht hat. Die Ergebnisse sind:(15 Schuß in drei Anschlagsarten 50 Meter): Vereinsmeister mit offener Visierung: 10er Ringscheibe. 1. Ohde 141 Ringe, 2. Kettner 137 Rg., 3. Schmidt 130 Ng., 4. Krämer 121 Rg., 5. Richmann 119 Rg., 6. Gohrbandt 118 Rg., 7. Hermann 113 Rg., 8. Kneip 112 Rg., 9. Gleixner 110 Rg., 10. Haertel 98 Rg. Vereinsmeister mit beliebiger Visierung: 1. Kettner 141 Rg., 2. Ohde 128 Rg., 3. Schmidt 125 Rg., 4. Krämer 118 Rg. Fussballsport Germania Vorwärts 1.— Sportfreunde Nippes 1.:5 Bei den Diplomspielen der„Agrippina=Köln" stieg am Freitag das Endspiel zwischen Germania Vorwärts 1. und Sportfteunde Nippes 1. Es wurde ein ausgesprochenes Kampfspiel vorgeführt. Die körperliche Ueberlegenheit der Germanen wurde durch die Schnelligkeit der Sportfreunde wettgemacht. In der ersten Hälfte hatten die Kölner etwas mehr vom Spiel. Die Nippeser begnügten sich damit den Vorsprung von:1 zu halten und die Germanen müde zu machen. In der zweiten Halbzeit änderte sich das Bild: die Sportfreunde kamen mehr und mehr auf und ihren zwei Toren noch drei hinzufügen, während den Germanen nur noch ein Treffer beschieden war. Beide Mannschaften verfügen über sehr gutes Material und werden bei den kommenden Meisterschaftsspielen zu beachten sein. Jos. B. Verantwortlich für den Sport: J. Züudort. Wie soll man Milch trinken? MP Die Abneigung vieler Menschen insbesondere der Kinder gegen Milch hat fast immer nur einen einzigen stichhaltigen Grund: sie trinken die Milch nicht richtig. Dadurch entstehen Magenbeschwerden, Verdauungsstörungen aller Art, die vom Betroffenen lediglich dem Genuß der Milch selbst zugeschrieben werden und seine heftige Abneigung erklärlich werden lassen. Wird nämlich die Milch rasch und in„großen Zügen“ getrunken, bilden sich im Magen große Klumpen Casein, dem Hauptbestandteil der Milch, die nur sehr schwer und langsam(bis zu sechs Stunden) verdaut werden können. Es ist selbstverständlich, daß diese außerordentliche Ueberlastung das ganze Verdauungssystem stört und bei längerem Milchtrinken zu anscheinend chronischen Verdauungsstörungen führt. Diesem Uebel ist aber ungemein leicht abzuhelfen. Man trinke ken in einem Zeitraum von etwa fünf Minuten. Dadurch wird bewirkt, daß sich nur ganz kleine Caseinklümpchen im Magen bilden können, die verhältnismäßig sehr rasch verdaut werden, zudem werden die wertvollsten der Ernährungsstoffe weitaus leichter aufgesogen und es kann keinerlei Störung im Verdauungsapparat eintreten. Sowohl Kinder wie Erwachsene werden, wenn sie aus diese Weise Milch trinken, sofort ihre Abneigung verlieren und zum vollen Genuß dieses wichtigen Nahrungsmittels kommen. Was englische Schriftsteller verdienen Dem Vingtième Siccle entnimmt das Neue Reich eine Zusammenstellung des Einkommens einiger englischer und amerikanischer Schriftsteller. An der Spitze steht der kürzlich verstorbene Kriminalschriftsteller Edgar Wallace. Man schätzt, daß er seit seinem ersten literarischen Erfolg bis zu seinem Tode mindestens eine Million Pfund Sterling verdient hat. aber er hinterließ dennoch bedeutende Schulden. An zweiter Stelle steht Noel Coward. Dramatiker, Schauspieler und Regisseur, der mit seinen literarischen Erzeugnissen durchschnittlich je Jahr 50 000 Pfund Sterling verdient. Dann folgt Bernard Shaw mit einem durchschnittlichen Jahresverdienst von 35 000 Pfund. Als nächster wäre A. Mine zu nennen, ein außerhalb der angelsächsischen Welt fast unbekannter Schriftsteller, der für seine Kindergeschichten jährlich an 30000 Pfund verdient. Am bekanntesten ist sein„Winnie the Pooh“ Die Helden und Heldinnen des Romans wurden als Puppen, Talismen, Nippgegenstände hergestellt und erhöhten so seine Einnahmen Ihm folgt H. G. Wells mit einem jährlichen Einkommen von 25 000 Pfund. Ebensoviel verdient James Barrie, Schriftsteller und Dramaturg, Verfasser des„Peter Pan“. Die Bücher und Stücke Sommerset Maughans tragen ihrem Verfasser jährlich 15000—20000 Pfund ein. Der Humorist Wodehouse verdient ungefähr ebensoviel, Hutchinson, M. Arlen und Ph Oppenheim schließen sich an. Galsworthy, ohne Zweifel einer der Wertvollsten der zeitgenössischen englischen Literatur, verdient ungefähr 10 000 Pfund je Jahr. Hier noch einige Zahlen über allgemein bekannte Werke:„Journeys End“ brachte seinem Verfasser Sheriff 50.000 Pfund Sterling; Noel Coward erhielt für seine Operette„Bitter Sweet“ als Autorenhonorar 30000 Pfund Sterling. Seine Autorenrechte brachten ihm in Amerika und vom Film noch weitere 300000 Pfund ein. Für„Outline of History" erhielt H. G. Wells 80000 Pfund; Wodhouse erhält für seine humoristischen Filmskizzen in Hollywood ein Wochenhonorar von Bild zeigt die Fensterflügel des Hauses, die mit einem Stahlrahmen umgeben sind und sich nach innen und außen entsprechend der Windrichtung verstellen lassen. 400 Pfund. Dagegen ist das Honorar, das Remarque für„Im Westen nichts Neues“ in der Höhe von 60 000 Pfund erzielte, im Verhältnis zu seinen angelsächsischen Kollegen nicht sehr groß. Neues von Filser Begreifliche Neugier Filser fährt eines Tages mit der Filserin in die Stadt und geht zum Photographen:„Bitt' schön, möchtens net mei Alte photographieren „Mit größtem Vergnügen!“ sagt der Photograph.„Bitte nehmen Sie Platz!“— Und zur Filserin gewandt:„Bitte, jetzt ein recht freundliches Gesicht zu machen! Eins, zwei, drei— fertig! So in acht Tagen können Sie die Bilder holen.“ Meint Filser:„Dank schön— dank schön, nicht notwendig— brauch' koane Bilder! Sagn's mir nur, was i schuldig bin!“ „Ja, warum haben Sie dann Ihre Frau photographieren lassen?“ „Wissen's, Herr Photograph, mei Alte is a rechte Bißgurn, und da war i so neugierig, wie sie ausschaut, wenn sö a freundliches'sicht macht!“ * Rabattmarken Wenn Filser in die Stadt fährt, geht er immer in ein bestimmtes Geschäft, um Lebensmittel und Sonstiges zu kaufen. In diesem Geschäft werden den Kunden Rabattmarken ausgehändigt. Filser bekommt vom Chef des Geschäfts die Rabattmarken überreicht. „Na, na! die mag i nimmer— die habn koan Wert!“ meint Filser entrüstet. „Was?“ antwortet der verblüffte Geschäftsmann.„Keinen Wert? Die haben freilich einen Wert. Ihr müßt sie halt aufkleben.“ „Das is es ja'rad!“ entgegnet der noch immer entrüstete Filser.„Die Brief' sind alle wieder zurückgekommen!“ * Nur in der Statistik Eines Tages wird Filser vom Finanzamt aufgefordert, eine genaue Viehzählung vorzunehmen und entsprechend an die Behörde zu berichten. Er hat Fragebogen auszufüllen und schreibt bei den Rindern folgendes: Die Bauern— dann folgen die Namen—, die gleichen Viecher wie im vorigen Jahr. Betreff der Anzahl der Schafe: Gehorsamste Schafanzeige. Einem hohen Finanzamt wird hiermit mitgeteilt, daß die hiesige Gemeinde aus 350 Schafen besteht, worunter ein räudiger Bock. Der Bürgermeister Filser. Der Lehrer hatte versucht, den Begriff Bürgerkrieg klarzumachen „Wie nennt man es, wenn Deutsche gegen Deutsche kämpfen?" fragte er. Und Willi sagte prompt: „Reichstagswahl, Herr Lehrer.“ ein Glas Milch an ganz kleinen SchlükDas erste Wohnhaus ganz aus Stahl aus der Haus=Schau„Sonne und Luft“ in Berlin Auf dem Berliner Messegelände in der Ausstellung„Sonne, Luft und Haus für alle“ wurde am 15. Juni ein Haus ganz aus Stahl fertiggestellt. Es besteht aus zwei Zimmern, Küche, Korridor. Duschraum und einer 20 Quadratmeter großen Veranda. Der Preis dieses Stahlhauses beträgt 4700 M. Nur das Fundament muß aus Stein gebaut werden und kostet 300 M. Luft und Sonne Von Dr. Max Hirsch. Generalsekretär der Balneologischen Gesellschaft DKES. Wenn die ersten Strahlen der Früh lingssonne sich hervorwagen, dann sind es nicht nur Luft-, Licht und Sonnenfanatiker, die daran denken, dieses gesundheitsspendende Dreigestirn auf sich wirken zu lassen und anderen zu empfehlen. Auf dem Wege„Zurück zur Natur!“ bedeutete die Empfehlung de: Luftbades eine ganz besonder: wichtige Etappe, besonders wenn das Ziel„Abhärtung" heißt. Abhärtung wurde um so notwendiger, je mehr der Mensch in Wohnungen und Kleider gezwangt wurde die seine Haut ihrer von Natur aus so bewundernwerten Fähigkeit der Wärmeregulierung deraubt haben Es dürfte wohl damit, daß man immer von „Luft, Licht und Sonne“ als einem einheit lichen Begriff, spricht, zusammenhängen, daß man nachdem man unter„Lichtbad“ das elektrische Lintbad versteht von„Luft- und Sonnenbad“, spricht, wenn man das„Luftbad“ meint. Man denkt ader bei der Empfehlung des Luft= und Sonnenbade; nur an das Luftbad. d. b. einen Aufenthalt in der Luft in unbekleidetem Zustand, an die Einwirkung der Luft von Wind und Wetter aus den Körper. um die Reizungen der Luft auf die Haut wirken zu lassen in Form von Luftbewegung. von Tem veratur. von Lichtstrahlen und natürlich auch von Sonnenstrahlen, aber von Sonnenstrahlen nur in vorsichtiger Form. Bei der Einwirkung der Temperatur und der Luftbewegung ist es eine Grundbedingung den Körper allmählich an ihre Reizwirkungen zu gewöhnen. Man beginnt mit dem Luftdad in der warmen Jahreszeit und gewöhnt den Körper ganz allmählich daran, immer kühlere und kalte Luft zu vertragen. Diese Reizungen läßt man erst kurze Zeit wirken und dann immer längere Zeit. Den Verlust an Wärme durch die Wärmeabgabe an die Haut sucht man durch Körperbewegung. Laufen, Gymnastik und dergleichen In alb deim Luftbad schon eine gewisse Vorsicht nötig, so gilt es bei der Einwirkung der Sonnenstrahlen noch wesentlich vorsichtiger zu sein. Es kann nicht genug darauf hingewiesen werden, wie schädlich, ja wie gefährlich es ist seinen ganzen Körper längere Zeit, gar stundenlang, wie man das im Sommer häufig sieht, der Wirkung der Sonnenstrah len auszusetzen— und noch dazu, wie man im Hochsommer immer wieder sieht— an der See, wo durch die Reflexwirkung von der leuchtenden Meeresfläche, und dem hellen Strande die Sonnenstrahlen eine enorm gesteigerte Wirkung entfalten. Sonnenstrahlen sind ein Heil. mirtel wie der große Entdecker der Sonnenstrahlendehandlung. Dr. Oscar Bernhard in St Moritz zum Segen der Menschheit gelehrt hat. Wie jedes Heilmittel üben Sonnenstrahlen eine Reiwirkung aus die innerhalb gewisser Grenzen ein Heilmittel sind über die Grenzen hin aus aber schädlich— als Gift— wirken. Wir ken Sonnenstrahlen— hinsichtlich der Zeit und der Ausdehnung der bestrahlten Stellen vorsichtig dosiert— etwa bei der Knochentuberkulose heilend, so wirken sie bei überstarter Anwendung hinsichtlich Zeit und Ausdehnung auf die Körperoderflache schadigend Nicht nur schädigend, indem sie Entzündungen auf der Haut hervorrufen dis zur Blasenbildung son dern mehr noch dadurch schädigend, daß sich die Reaktion auf die Hautreizung in inneren. in ledenswichtigen Organen widerspiegelt. Ist der richtig dosierte Reiz der Sonnenstradlen im stande, die Widerstandskraft im Körper dis zur gewünschten Höhe zu steigern und dadurch Heilungen dervorzurufen so wird eine Ueberdoste rung der Sonnenstrahlen durch zu lange Ausdehnung der Sonnenwirkung auf zu große Teile des Körper; die Reiwwirkung so stark werden lassen, daß schlummernde Tuberkuloseberde in Knochen wieder aufflackern und statt der Heilung eine Zerstörung eintritt Das gleiche gilt auch für die Lungentuderkulose bei der man als Folge übermäßig ausgedehnter Sonnenbestrahlung nicht zu selten ein Wiederaufflammen des Tuberkuloseherdes mit Lungenblutungen erlebt Wer die Wirtung de# strahlen kennt geht vorsichtig mit ihnen um und wendet sie nur zur Behandlung von Krankheiten an, bei der Knochentuberkulose so, daß am ersten Tage etwa dreimal täglich je fünf Minuten lange beide Fußrücken bestrahlt werden, am nächsten Tage dreimal täglich fünf Minuten lang beide Unterschenkel, wieder am nächsten Tage dreimal täglich zehn Minuten lang beide Fußrücken bestrahlt werden. usw., bis schließlich dreimal täglich fünf und zwanzig bis dreißig Minuten lang beide Fußrücken oder beide Unterschenkel den Sonnenstrahlen ausgesetzt werden Dibei werden die übrigen Körperteile sorgfältig vor der Einwirkung der Sonnenstrahlen geschützt. Den ganzen Körver den Son nenstrahlen längere Zeit auszusetzen, daran denkt niemand, der ihre Kraft kennt. Wenn die Art und Weise wie heute vielfach „Sonnenbäder“, angewendet werden, nicht immer zu Katastrophen führt. so braucht man des wegen nicht die Warnungen für übertrieben zu halten oder darauf zu pochen daß man über eine Konstitution verfugt für die alle diese Warnungen nicht gelten. Nicht jede Ueberschreitung einer War nung hat eine Katastropbe zur Folge; aber wenn sie einmal zu einem Unglück führt, dann ist das Unglück unter Umständen nicht wieder gut zu machen. Den Begriff„Sonnenbad" sollte es nicht geben, sondern nur den Begriffnnenvenandlung". und unter dem Begriff„Luftbad“ sollte man nicht das „Sonnenbad“ versteden. Wir müssen beide Begriffe scharf voneinander trennen und es uns abgewöhnen, von Luft. und Sonnenbad zu sprechen. Das Luftbad(im Schatten oder bei geringer Sonnenstrahlung!) mit gleichzeiger Gomnastik ist als vorzügliches Mittel zur Stärkung des Körpers und zur Abhartung zu pflegen: die Einwirkung von Sennenstrahlen in aber als „Sonnenbehandlung“ in die Hand des Arztes zu legen. Der kleine Joseph hat gebeichtet. Und wernt. „Warum weinst du?“ fragt ihn die Mutter. „Ich soll sechs Vaterunser beten", brüllt Joseph,„und wir haben doch erst eins in der Schule gelernt!" * Fragt der kleine Erich: „Vati, was sind das für Drähte längs der Landstraße?" „Das ist für die Telegraphie.“ „Vati! Und warum sind auf der anderen Seite der Landstraße keine Drähte?" „Das wird für die drahtlose Telegraphie sein, dummer Bengel!" Das vielbegehrte Eie Dienstag, 21. Juni 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 169 Seite 9 AMRHEIN un Ehrensache! Gustav Halm(Köln) liest am 25. Juni in der Kinderstunde des Westdeutschen Rundfunks eigene Geschichten und Märchen. Hier eine Probe: Ziegenböckchen stand im Gras, Meckert' fröhlich, rupft und fraß. Sieh, da kommt von ungefähr Nachbars kleiner Hans daher. Kaum sieht Böckchen Hänslein kommen, Einen Anlauf hat's genommen, Schwuppdiwupp: Und hoch im Bogen Ist der Hans ins Gras geflogen! Aber gleich mit viel Geschick Faßt den Bock er beim Genick Und kopfüber und kopfunter Kugeln sie den Hang hinunter. Und mit Sonntagsrock und=mütze Landet Hans in einer Pfütze! Böckchen stemmt und sträubt sich heftig, Aber Hans ist ihm zu kräftig... Und so wälzen sich die zwei In dem zähen Pfützenbrei. Grade schaut besorgt vom Haus Vater nach dem Söhnchen aus. Ei, da sieht er voller Schrecken Unsre zwei im Schlamme stecken! Sorgenvoll um Rock und Hos' Ruft er:„Hans, laß los, laß los!“ Aber Hans, als Ehrenmann, Schreit:„Der böse Bock fing an, Und wenn er nicht den Letzten kriegt, Denkt er am End', er hätt' gesiegt!“ Schon im Jahre 1931 Jetzt beginnt die Erholungszeit! pakete und Kinder Kölner Eisenbahnkinder fahren in den Westerwald Na, war diesmal eine Aufregung in der Vorhalle des Kölner Bahnhofs. Fünfzig kleine Kölnerinnen standen mit Sack und Pack bereit zur Fahrt in den Westerwald, wo sie sechs Wochen lang bleiben werden. Welche Freude. die Großstadt jetzt verlassen zu dürfen, zum Aufenthalt in dem Jugendheim des Eisenbahner Frauenvereins zu Steimel im Westerwald. Sechs Wochen lang werden sie Licht, Luft und Sonne genießen und dann hoffentlich braun gebrannt und ausgeruht in die Stadt zurückkehren. Mancher Erwachsene, der dieses Jahr auf eine Ferienreise verzichten muß, warf— halb Neid, halb erfreut— einen Blick auf die glücklichen Kinder, die da in den wunderbaren Morgen hinausfuhren, glücklich, weil sie gottlob nichts von der Schwere der Zeit wissen. Doch sechs Wochen Trennung vom Elternhaus sind eine lange Zeit. Man konnte die Besorgnis mancher Mütter verstehen, die ihre Sprößlinge hier sozusagen„schützend“ umstanden. Für viele Kinder war es ja die erste große Reise, die erste große Abwesenheit vom Elternhaus. Blaß und mager sehen die Mädchen aus. Ihnen wird die Luft oben im Westerwald sicherlich bald die Backen röten. Das ist ja der Zweck dieser Reise. In einem Augenwinkel wars die Freude vor den kommenden Wochen ungebundener Freiheit, im anderen eine kleine, verdrückte Heimwehträne. Rasch wurde nochmal die gute Mutti gedrückt. Hoffentlich verscheucht die Sonne bald das Schmerzwöllchen. Ein Fünfjähriges tat furchtbar selbständig, hielt sein neues Handköfferchen wie eine erwachsene Dame in der Hand und stolzierte mit wichtiger Miene auf und ab. Inzwischen trafen schon der Transportleiter, 1 Erwerbstätiger stützt 3 Arbeitslose Merkwürdigkeiten des Kölner Arbeitsmarkts— Seit 1930 geht es anderen Städten noch schlechter In der Schriftenreihe Kölner Verwaltung, Wirtschaft und Statistik, herausgegeben vom Statistischen Amt der Stadt Köln, erscheint als 9. Band eine Untersuchung über den Kolner Arbeitsmarkt, bearbeitet von Dr. Bernhard Mewes. Die Darstellung, deren Zahlenmaterial in der heutigen Entwicklung wieder neue Züge ausweist, ist besonders wegen ihrer grundsätzlichen Feststellungen beachtenswert. Obersekretär Förster, begleitet von vier anderen Herren der Reichsbahn, ein. Die Namen der Kinder werden verlesen und die Eltern müssen eine Liste unterschreiben, in der sie die Anwesenheit der Kinder bescheinigen. Nur Herr Schulz fehlte. Na, wo bleibt denn Herr Schulz mit seinem Sprößling? Herr Schuuuulz! Und da kam er schon, der Herr Schulz, mit hochrotem Gesicht, begleitet von zwei himmelblauen stupsnäsigen Töchterchen. Er bahnte sich einen Weg durch die Menschenmasse, setzte langsam und bedächtig seinen Namen unter die Liste. So, jetzt konnte die Reise ins märchenhafte Ferienland beginnen. In langem Zuge ging es die Treppe hinauf auf den Bahnsteig, die Pakete mit dem Kleinen, nicht umgekehrt, weil die Pakete größer waren. Punkt.10 lief der fahrplanmäßige Zug mit dem Sonderwagen ein. Keine Kleinigkeit, in wenigen Minuten eine so große Kinderschar gut unterzubringen. Und wenn sich nicht die Väter tatkräftig an dieser„Unterbringungsaktion“ beteiligt hätten, dann wäre wohl ein heilloses Durcheinander entstanden. So klappte denn alles vorzüglich. Dicht gedrängt standen die kleinen„Weltreisenden" an den Fenstern und nahmen die letzten Ermahnungen der besorgten Mütter in Empfang. „Zieht euch nur ja warm an, damit ihr euch nicht erkältet,“ meinte eine besonders ängstliche Mama. Es waren ganz genau 24 Grad im Schatten. „Heini, das erste Butterbrot packst du hinter Brühl aus, das zweite hinter Bonn. Paß auf, daß Rudi sich den Finger nicht klemmt...“ Abfahrt! Der Mann mit der roten Mütze winkte mit dem zweifarbigen Kuchenteller und im Geflatter von mehr oder weniger sauberer Taschentüchern fuhr der Zug langsam aus dem Halbdunkel der Bahnhofshalle in den Glast der Sonne in die Freiheit, in die Ferien... Die„Schutz"=Werbewochen Als erste der in Verbindung mit der Kölner Sommerausstellung„Der Schutz von Eigentum und Leben“ veranstalteten Werbewochen findet vom 18. bis 26. Juni eine Versicherungswoche statt. Sie wird durchgeführt von der Kölner Vereinigung zur Förderung des Fachwissens im Versicherungsgewerbe e. V. und dem Reichsverband der deutschen Generalagenten. An allen Tagen der Woche werden von führenden Fachleuten des Versicherungsfaches im Vorführungsraum des Staatenhauses im Die sorgfältig durchgeführten Vergleichsrechnungen ergeben, daß der Kölner Arbeitsmarkt gegenüber dem rheinischen und dem Reichsarbeitsmarkt besonders in den früheren Jahren eine ungünstige Lage zeigt. In der letzten Krise seit 1930 hat die Arbeitslosigkeit in Köln daher denn auch nicht mehr eine so starke Zunahme erfahren, wie nach der Gesamtwirtschaftslage im Reich und im Rheinland hätte angenommen werden müssen. Dies beruht auch darauf, daß die Krise besonders stark die Produktionsmittelindustrien er faßt hat. Köln hat durch seinen hohen Anteil an Konsumgüterindustrien einen geringen Ausgleich schaffen können. Nach einer Gegenüberstellung aus dem Jahre 1931 waren im Metallgewerbe 33000 Arbeitsgesuche und 700 offene Stellen, im Bekleidungsgewerbe 13000 und 3000, im Baugewerbe 21.000 und 500, im Verkehrsgewerbe 15000 und 2700, in der Gruppe der ungelernten Arbeiter 57.000 und 3000, bei den kaufmännischen Angestellten 20000 Arbeitsgesuche und 3000 offene Stellen vorhanden. Ende 1929 waren von den Wohlfahrtserwerbslosen fast die Hälfte ungelernte Arbeiter, von den Arbeitslosenunterstützungsempfängern nur 23 v.., von den Krisenunterstützungsempfängern nur 12 v. H. Verhältnismäßig hoch war der Anteil der Wohlfahrtserwerbslosen, serner bei den Hausangestellten und den kaufmännischen Angestellten, sowie bei den Angehörigen des Baugewerbes, des Obst= und Schankwirtsgewerdes und des Verkehrsgewerdes. Der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Kölner Arbeitslosen betrug Anfang 1920 erst 14 v.., Ende 1931 22 v. H. Der Grund für diese starke Zunahme der Frauenarbeitslosigkeit liegt in der erheblich verringerten Aufnahmefahigkeit des Berufsmarktes für Hausangestellte. Auch unter den Jugendlichen ist die Arbeitsmarktlage sehr ungünstig, was zur Hauptsache auf die im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung große Anzahl von Jugendlichen zurückzuführen ist. Wie zu erwarten, sind die Auswirkungen der Arbeitslosigkeit auf die Bevölkerungsbewegung auch in Köln deutlich zu erkennen. Nimmt man für das Jahr 1920 eine Meßzahl von 100 an, so lauten für 1931 die entsprechenden Vergleichszahlen für Arbeitssuchende 178,5, für Eheschließungen 64,3, für Lebendgeborene 60,5, für Zugezogene 66,4, für Abwandernde 74,8. Die Zahl der Lebendgeburten ist also im Jahre 1931 im Vergleich zu 1920 um rund 40 p zurückgegangen, gleichzeitig liegt ein erheblicher Wanderverlust vor. Die Belastung der Stadtverwaltung durch den Arbeitsmarkt drückt sich vor allem in der steigenden Zahl der Wohlfahrtserwerbslosen aus. Von eniem Unterstützungsaufwand von 45,33 Millionen Mark(1931) entfielen auf den Aufwand des Arbeitsamtes 26,85, auf Wohlfahrtserwerbslose 17,99 und auf Zuschußempfänger 0,5 Millionen Mark. Seit 1928 ist die Belastung der Stadt von 29 auf 47 v. H. gestiegen. Bereits 1930 konnte der Unterstützungsaufwand der Stadt für Erwerbslose durch die Reichssteuerüberweisungen aus Einkommen=, Körperschafts=, Umsatz=, Kraftfahrzeug= und Gesellschaftssteuer nicht mehr gedeckt werden. Wie stark die Kölner Bevölkerung selbst an der Aufbringung der Lasten beteiligt ist, ergibt ein Vergleich zwischen Unterstützungsaufwand pro Kopf der Bevölkerung. der 1931 etwa 61.— M. im Jahre, also.— M. im Monat betrug und den von den Erwerbstätigen erreichten. Also schon im Jahre 1931 die etwa 14 M. monatlich für jeden Erwerbstätigenerreichten. Also schon im Jahre 1931 mußte ein Kölner Erwerbstätiger drei arbeitslose Mitbürger aus seinem Arbeitseinkommen mit unterstützen Ein Blick auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit in einigen größeren Städten Westdeutschlands zeigt, daß Köln Mitte 1929 eine besonders schlechte Arbeitsmarktlage aufwies. Vom Winter 1930 aber ist in Städten wie Essen. Dortmund. Düsseldorf, Duisburg=Hamborn, Wuppertal. Gelsenkirchen und Frankfurt a. M. die Arbeitslosigkeit derart angewachsen, daß sie trotz erheblicher Steigerung auch der Kölner Arbeitslosenzahl in den genannten Städten noch drückender auf Gemeindehaushalt und Bürgerschaft lastet, als dies bereits in Köln der Fall ist, Riesenkranschiffe zum Besuch auf dem Rhein Rheinpark Vorträge über wichtige wirtschaftliche und rechtliche Fragen aus allen Gebieten des Versicherungswesens gehalten. Als zweite Werbewoche schließt sich vom 26. Juni bis 2. Juli eine Rundfunkwoche an. Sie wird am 26. Juni im Kongreßhaus im Rheinpark durch Oberbürgermeister Dr. Adenauer eröffnet. Bei der Eröffnungsfeier, die durch den Rundfunk übertragen wird, sprechen der Reichsfunkkommissar Staatssekretär a. D. Dr. Bredow und der Rektor der Kölner Universität, Professor Dr. Kuske. Ausstellung„Der Schutz" bis 20 Uhr geöffnet Um der werktätigen Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, auch an Wochentagen die Ausstellung zu besuchen, hat sich die Ausstellungsleitung auf vielseitigen Wunsch entschlossen, trotz der damit für sie verbundenen Mehrkosten die Ausstellung ab Dienstag, 21. Juni, bis 20 Uhr geöffnet zu lassen. Jetzt sind die anderen dran! ommunistische Ausschreitungen in Köln In den späten Abendstunden des Montag wurde in der Rheingasse ein Polizeiwachtmeister von einem Trupp Kommunisten überfallen. Der Beamte erhielt einen Messerstich in den linken Unterkiefer und wurde durch Steinwürse verletzt, so daß er gezwungen war, von der Schußwafse Gebrauch zu machen. Von den Tätern konnte niemand ermittelt werden, auch konnte nicht festgestellt werden, ob einer von den Angreisern durch die Schüsse verwundet wurde. Gegen 10.30 Uhr drangen Kommunisten in ein Lokal in der Rembrandtstraße ein, bedrohten dort anwesende Nationalsozialisten und begannen, die Einrichtung zu demolieren. Das Ueberfallkommando konnte keinen der Täter mehr feststellen. Einbrüche und Diebstähle In der vorletzten Nacht wurde der Schaukasten einer Buchhandlung auf der Venloer Straße eingeschlagen und mehrere Bücher entwendet. Auf der Siegburger Straße brachen Diebe in ein Kolonialwarengeschäft ein und stahlen eine Menge Lebensmittel. Aus einem Schaukasten auf der Hohe Straße stahlen Diebe nach Zertrümmerung der Scheibe verschiedene Damenblusen und Strickwaren. In der letzten Nacht sind in der Arndtstraße durch Einbruch in eine Polsterei verschiedene Coupons Möbelbezugsstofse gestohlen worden. In den Rhein gefallen Gestern, in den Abendstunden, stürzte ein Arbeiter aus Deutz in der Nähe der Frohngasse in den Rhein. Vorübergehende Spaziergänger zogen den Verunglückten heraus und sorgten für seine Ueberführung in das Hospital. 0 Zur Bergung des ansangs Mai im Rhein gesunkenen jetzt aus Rotterdam 480=Tonnen=Schleppkahne hat man zwei Rahnschisse an die Unglücksstelle zwischen Düsseldorf und Köln beordert. Kranschisse dieser Größe hat man seit 1914 nicht mehr aus dem Rhein gesehen. Das größere der beiden Schisse hat eine Hebkraft von 150 Tonnen, das kleinere eine von 70 bis 80 Tonnen. Die„Hebeböcke“ der beiden Schisse, die sich bis knapp über den Schifferand neigen lassen, sind 30 Meter hoch. Die deutsche Rheinschiffahrt kennt Hebeböcke dieses Ausmaßes nicht, da diese vornehmlich in den Welthasenstädten Verwendung finden. — Lokal=Anzeiger Dienstag, 21. Juni 1932 Leberall Abstriche und Rückgänge Die Einzeletats des neuen stadtkölnischen Haushaltsplans Wir bringen heute den abschließenden zweiten Teil der Uebersicht über die Einzeletats des neuen städtischen Haushaltsplans: Der Haushaltsplan der Jugendpflege und Leibesübungen erfordert einen um 74 400 M. verminderten Zuschuß von 394 300 M. In ihm sind die Einnahmen des Stadions um 94700., die Einnahmen der Jugendherbergen um 24.800 M. niedriger angesetzt, da die Wirtschaftslage eine verminderte Inanspruchnahme dieser Einrichtungen mit Sicherheit erwarten läßt. Der Haushaltsplan Kindergärten und Horte sieht einen Wenigerzuschuß von 81 400 M. vor, der unter anderem dadurch erzielt wird, daß die Anstalten während der Schulferien geschlossen bleiben, um dadurch die Kosten der Urlaubsvertretung einzusparen. Zwei Kindergärten sind endgültig geschlossen worden. Bei, dem Haushaltsplan Kindererholungsheime ist zu erwähnen, daß das Seekinderheim Duhnen geschlossen wurde. Im Haushaltsplan des Gesundheitsamts bleiben die Einnahmen um 179500 M. hinter denen des Rechnungsjahres 1931 zurück. Die Wenigereinnahme erklärt sich daraus, daß die Kosten der gesundheitsfürsorgerischen Maßnahmen in den Schulen nicht mehr vom Haushaltsplan des Wohlfahrtsamts und der Volksschulen erstattet und die Einnahmen und Ausgaben aus der schulzahnärztlichen Behandlung nunmehr im Haushaltsplan der Krankenanstalten ausgewiesen werden Außerdem mußten die Einnahmen an Desinfektions= und Untersuchungsgebühren um rund 69000 M. geringer vorgesehen werden. Die Ausgaben für nebenamtlich tätige Aerzte konnten fast ganz fallen gelassen werden, statt 45000 M. im Rechnungsjahr 1931 sind nur noch 5000 M. vorgesehen Dagegen mußten die Ausgaben für Heilungskosten für Geschlechtskranke um 33300 M. auf 130000 M. erhöht(!) werden,— auch eine Folge der gegenwärtigen Wirtschaftslage, die eine starke Zunahme der Prostitution herbeigeführt hat. Der Haushaltsplan Krankenanstalten erfordert einen Zuschun von 1 601 500 M. gegen 1799300 M. im Rechnungsjahr 1931. Die erhebliche Kürzung der persönlichen und sachlichen Kredite um insgesamt rund.32 Millionen M wirkt sich deshalb nicht stärker aus. weil auch die Einnahmen erbeblich niedrige: vorgesehen werden mußten. Dabei ist in Anpassung an die tatsächliche Belegung im verflossenen Rechnungsfahr mit einer durchschnittlichen Belegung von rund 68 Proz. der vorhandenen 3312 Betten gerechnet. Die stadtischen Bader werden auch im Rechnungsjahr 19.32 unter schlechtem Besuch zu leiden haben, so daß auch als Folge der verbilligten Tarise— ein erbedlicher Rückgang der Einnahmen im Haushaltsplan vorgesehen werden mußte. Durch eine stärkere Senkung der Sachausgaben war es jedoch trotzdem möglich, den Zuschunbedarf noch etwas zu vermindern Die Wohnungs fürsorge erfordert unter Berücksichtigung der Rückflusse aus Bauhypotheken einen Zuschußbedars von 505 000 M. Dieser Zuschuß wird erforderlich. weil der gemeindliche Anteil am Hauozinosteueraufkommen für Wohnungsdauzwecke ab 1932 in Fortfall kommt und somit die im Haushalteplan der Wohnungsfürsorge entstehenden zwangslautigen Ausgaden— Mittel für Neubauten sind nicht mehr vorgesehen— aus stadtischen Mitteln bestritten werden müssen Im Haushallsplan „Ranaldauabtellung“ wurde der zur Adgeltung der Ranalgeduhren erforderlich. Sonderzuschlag zur Geundvermögenosteuer von 45 auf 43 Prozent gesenkt. Der Haushaltsplan„Straßzenreinigung und Judepatk“ gleicht sich nunmehr aus. es konnte ogar die als Zuschlag zur Grundsteuer erhodene Strabenteinigungs= und Mulladfuhrgebuhr von 139 Prozent auf 111 Prosent ermanigt werden. Diele Ermänigung in allerdinge nicht allein aus die allgemeinen Kurjungen inrückzufuhren, sondetn auch auf eine erhedliche Ernichtankung der nicht renelmänig wiederkehrenden Ausgaden und auf eine vorüdergedende einigende Rürtung der Erneuerungerücklagen Schlie#lich erforderte auch ie Mullverbsennungsenitel! nur wehr“ einen Zuschutz von 1941 100 Rtatt 600 100 M. im Rechnungsseht 1001. Diele Verminderung wurde durch die im ocr: slobenen Jahre durchefuhrte Beittedoumstellung. die neden erbedlden Einoatungen an ichlichen Ausgaden eine Rutzung deo Peronal. olldestandes um 19 Ksofe drechte und durch vorüdergehende Streichung der Zufübrungen zu! Erneueru#gs#ucklage erreicht Bei den Jeuetleichenstalten vertingerton sich die periönlichen Ausgaden um 20 Promnt Die Erneuerungsrucklagen und oof: übergedend ganz fortgefallen. Demgegenudet ldnt dne getingere Geitellung von ichetheitewachen dei besendeten Betanstaltungen und die Einschrankung dei Rrankendetördetungslosten eine gewisse Beiminderung der =nnzhmen vortu den.— Der Zu chufarf detragt 1 174 000 M. gegen 1 900 200 M im Rechnung=sohr 1931. VERTEILUNG DES GESAMTZUSGIUSSBEDARFS AUF DIE HAUPTARSCHNNTTE DES HAUSHALTSPLANES IN HUNDERTTEILEN Gemanosonsfallen Der Haushaltsplan Begräbniswesen und Friedhöse, der im Rechnungsjahr 1931 noch mit einem Zuschuß von 291700 M. abschloß, konnte trotz erheblichen Rückganges der Einnahmen durch starke Verringerung der Ausgaben, insbesondere für Löhne, ausgeglichen werden Im Haushaltsplan der össentlichen Anlagen wurde trotz weiterer erheblicher Zunahme der Grünflächen eine erneute Kürzung der persönlichen und sachlichen Ausgaben vorgenom men, so daß im laufenden Rechnungsjahr der Betrieb nur notdürftig aufrechterhalten werden kann. Wenn trotz dieser Kürzungen der Gesamtzuschuß nur um 89100 M. vermindert in die Erscheinung tritt, so ist dies im wesentlichen auf den Schuldendienst für die aus dem Haushaltsplan, Allgemeines Grundvermögen übernommenen Grundstücke zu erklären Im Betriebe des Leihhausee ist infolge der fortschreitenden Verarmung der Bevölkerung eine weitere Steigerung des Verkehrs festzustellen. Der Pfanderbest uand ist von 92 907 Stück mit 1 563 152 M. Darlehen am 1. April 1931 auf 110 701 Stück mit 1 658 491 M am 1. April 1932 gestiegen. Zur Unterbringung der Kleiderpfänder müssen jetzt die Aellerräume des Gebäudes mitverwandt werden Die Gas=, Wasser= und Elektrizitätswerke verzeichnen einen durch die Entwicklung der Wirtschaftslage beeinflußten ständigen Kuckgang des Absages. Auch durch die in Verfolg der Preissenkungsaktion vorgenommene Ermazigung der Tarise konnte dieser Absatzrückgang nicht aufgehalten werden Bei den Gaswerken kommt hinzu, daß auch die Verwettung der Nebenerzeugnisse geringere Erträge abwirst als in den Vorjahren. Jer dieser Sachlage konnten als Ablieferung der Werke nur noch 2353.1000 M. gegenuder #irchee 26 861000 M. im Rechnungsjahr 1931 vorgesehen werden. Auch bei den Städtischen Bahnen hält trotz der Tarissenkung der Verkehrsrucgang an. Das Jahr 1931 brachte einen Personenverkehr von 136 146 000(im Vorjahr 161797000). Die Einnahmen aus dem Personenverkehr betrugen im Rechnungsjahr 1931 24 686000 M.(im Vorjahr 29 160000.). Da für 1932 nur noch mit einer Einnahme von 22 155000 M. gerechnet werden kann, so mußte die Ablieferung auf 925.000 M. gegenüber 1 850000 M. im Rechnungsjahr 1931 beschränkt werden. Zu dem Betrieb der Kölner StraßenOmnibus=Gesellscaft m. b.., gleichfalls einen Rückgang in der Zahl der beförderten Personen aufweist und deren Einnahmen infolgedessen um 200000 M. geringer veranschlagt werden mußten werden die Stadtischen Baihnen einen Zuschuß von 236 200 Mark leisten müssen. Die Entwicklung der Wirtschaftslage hat auch den Verkehr in den städtischen Hasen sehr nachteilig beeinflußt. Dennoch gleichen sich Einnahmen und Ausgaben des Betriedes als olchen dadurch aus, daß neben starker Einchränkung der sachlichen Ausgaben und neden erheblicher Kürrung der Rücklagen die Zahl der Beamten um 13 und die der Arbeiter um 20 Kräfte verringert wurde. Im Haushaltsplan Flughasen und Luftverkehr vermindert sich der Zuschuß um 46 00 M. Die Leistung von Flugbeihilfen wurde eingeschrankt Der Schlacht= und Biehhof wird den Betrieb in der bieberigen Weise aufrechterhalten da Auftrieb zu den Schlacht viehmärkten und die Schlachtungen selbst nicht zurückgegangen sind, sondern sogar eine leichte Steigerung aegenüder dem Vorjahre ausweisen Dagegen ist die Ernsuhr von Frischfleisch, someit es untersuchungspflichtig ist, um etwa die Hälfte zurückgegangen. Bemerkenswert ist, daß die Abwanderung der Viehtransporte vom Eisenbahn= auf den Kraftwagenverkehr angehalten hat und daß infolgedessen die Einnahmen und Ausgaben für„Eisenbahn= fracht“ von 500000 M. auf 260000 M. vermindert werden mußten. Im Haushaltsplan der Sparkasse sind die Ansätze, dem verminderten Geldverkehr entsprechend, wesentlich niedriger gehalten als im Vorjahr. Der Haushaltsplan schließt, in Einnahme und Ausgabe sich ausgleichend, mit 17·892000 M. gegenüber 21151000 M. im Vorjahre ab. Die Hypothekenanstalt, für die ein besonderer Haushaltsplan aufgestellt wurde, schließt mit einem Zuschuß von 177 500 M. ab, der auf die zurzeit noch bestehenden Zinsdifferenzen zurückzuführen ist. Im Haushaltsplan der Steuerverwaltung mußten die Einnahmen aus Ueberweisungssteuern um 12,6 Millionen M. niedriger eingesetzt werden als im Vorjahre. Während sie im Haushaltsplan für 1930 noch 32.24 Prozent und im Haushaltsplan für 1931 23.32 Prozent des Zuschußbedarfs deckten, ist dies für 1932 nur noch in Höhe von 10,7 Prozent der Fall! Der Rückgang der Einnahmen aus städtischen Steuern beträgt gegenüber dem Haushaltsplan des Vorjahres rund 12 Millionen., obwohl die Bürgersteuer seit Verabschiedung des Haushaltsplans für 1931 von 200 Prozent auf 350 Prozent des Landessatzes erhöht worden ist. Den stärksten Einnahmerückgang weisen die Gewerbesteuer und die Gemeindebiersteuer auf. Die vom Reiche vorgenommene Senkung der Gemeindebiersteuer um 40 Prodent hat eine Wenigereinnahme von 1440000 M. zur Folge. Jetzt geht's los Ankaufsverhandlungen wegen der Mülheimer Kleinbaln Durch das bekannte Reichsberichtsurtei# in Sachen Kölner Stadiverwaltung gegen Mülheimer Kleinbahn.=G. ist die Frage des Ueberganges dieses Restes privatwirtschaftlicher Unternehmung aus dem Gebiet des kölnischen Straßenbahnwesens in ein akutes Stadium getreten. Wie wir soeben hören, haben sich zwischen der Kölner Stadtverwaltung und der Mülheimer Kleinbahngesellschaft bereits ofsizielle Verhandlungen angesponnen. Die Stadtverwaltung ist mit dem Lahmsyer=Konzern in eine erste guhlungrahme eingetreten, und zwar über die Höhe des Kauspreises. Alle in dieser Angslegenheit zurzeit noch schwebenden Prozesse wurden vorläufig sistiert Schlafwagen III. Klasse nach München Wie uns das Mitteleuropäische Reisebüro, Domkloster 3, mitteilt, erfreut sich der mit Inkrafttreten des Sommerfahrplanes wieder eingeführte Liegewagen III. Klasse von K öln nach München im 1) 48 groter Beliebtheit beim reisenden Publikum. Der Preis für den Liegewagen inkl. Bettplätze betagt M pro Perion. Der Liegewagen verläßt Köln um 19.02 Uhr und trifft in München um.40 Uhr ein dietet also die Möglichkeit. alle wichtigen Anschlüsse ab Munchen zu erreichen. Einem Kaufmann von auswärts sind in einer Wirtschaft am Rhein 190 M. gestohlen worden. Zwei in seiner Gesellschaft defindliche Frauensversonen wurden wegen Verdachts des Diedstahls festgenommen. Ceschichten von der Kölner Oper Der plan der neuen Spieizei 7 Wendung zum klassischen Reperion 7 Appell zu verstärkter Werbung Der Verein der Freunde der Kölner Oper hielt gestern nachmittag im Iladellensaal deGürzeniche eine ordentliche Mitglicderversammlung ab Der Vorn#ende wedern. rat Brecht. erof uchte Versammlung mit geschaftlichen Mit tetlungen. Anschlienend gab Schnmenter Dr Rothe den Rechen ch##ftsdericht. Kr HerKatt den Bericht uder die dewegung. Dem Vorstand wurde Eniliinung er. teil Die dierauf getatigte Neuwabl ner Kandes ergad Wiederwadl des dioder kandes für den derstordenen Justtiratuchs wurde Dr. Hermann Neuerdurg in den##rknd gewählt. In wuimen Worten gedichte der Vorsigende der grogen Verdienste, die ur Justiztat Juche um den Verein zeworden dude Aus dem Geschaft=bericht des Borsigenden 1 desondere der Dank an die Theaterlettung dervoriudeden für die in der vergungenen Spteliett erstmale eingetudeten Mor zenvetankltungen die einen Datatte: den Gindlick in die Neueinsudeerun der Opet gad Dr. Jalowen der Lette: dieser Berinkaltungen, bade sich dadurch debesonderen Yank des Beteine verdien: Beiuch der Vorstellungen dade-# gehoden und der Rüdtische Zuschur e# in Kolagetinge: geworden im kierhaltnte zu allen undeten gleichsfahigen Stadten Zwet sei die Egiktenz der Oper. wenn auch unter Ginsdicalung für die na“ Sotelgn, genchen abe: der Novell. des= und Bekanntenkreuen Plagmieter iu M0: den mun# sich noch verstarten. Eo mu#e S0! kommen, daß der Aölner die 1 per edensogern und hautig desuche, wie das Rina. Jutendant Bros. Hofmüller auserte sich darauf über die Overnfragen im allgemeinen unter Berücksichtigung des für den nachsten Winter in„Aussicht genommenen Werke kommen hierdet so zut wie nicht in Betracht Wadrend im lenten Spielahr über 10 neue Opern angedoten waren. nd * die Opet eines Italieners und ein Nachlakwert Alderte Für die Tdeaterlettung, die darauf in dem Publikum Neues zu bieten. erd der von selds eine beda andt Wendung zum klasltschen Aepertoir: für„Orpheus“.„Idomenee“ und Eurganide“ darf dao Interesse des Tarltfume mohl vorsusdeent werden, zumal dieies senige Opernensemd.e fü: diese Wiendung eine aufe Grundlage ergidt. Ju Aus##t ge* w e i t e r b e n e i n J o k l u e d m i l H e r Wegnerschen Werke mit Neuet=ubtetung deoRien:“ unIIe!“, ebale kierb: Ioflus mit der er##twaligen Auftubde:#ltaniichen Berpet und einer Neuein Rudterung doo„Falkaff“, Haue Ware:: neueke Budnenwett Das Herz" warde in ######em Jahre nim: geeden Seil es gemessen.n er Weekung an eren Pindnen. nict den vollen Einan aller Krätte in SeStt:1e Dien Mörl## werr eine Neuautnabmne 307 Litianers Dei uime Heintich“ Dao Rosarttepettett jon mit 1er bls. panai“ isere“ uns dei„Gatsah: rung zuo dem Setall- mit der musikaden Erneuetung aun eine lolce des Bubnen. dildes ans dem Geise Mozarte erfabten In Sp##clope: IR die Atiadut von K#::s Straug= Ausii genommen A „„omente“ mitd man in der###. Stmußcen Bearbeitung kennen lernen, die in Magdedurg den statttten Sationerfolg hatte. Dem Wunche, daß auch in der kommenden Spielze#t Morgenveranstaltungen in der Form der bisdeeigen zegeden werden mate Prof Hofmuller Erfullung iu Zum Schusse dankte der Redner dem Verein Kolner Operntsreunde für das dem Theater in so enticheidende: Meise entgegengebrachte Interesse und dat, die cs auch serner dem Operninsttute iu bewahren Verwaltungsd rektor Molitor sprach dar: auf über Art und Technik der neuen Mitgliederwerdung. üder die an dieser Stelle derette derichtet wolden Ik Leitmotiv auch der neu in Angei### in nedmenden Werdung musse sein: In jede Koiner Zamilie eine Opernplenmiet Der Bornzende fugte seinem Dank für die Auzrudt ungen de: Intendanten aucd einete# die Modnung dinm mit allen Kratten fur die I beaterwerdung tatig in ein Go sei nich: üderttieden zu dedaupten dan die Auftut:ungen der Rölne: Opet. fnode ondett die Kgne Borsellungen, zu den desen in Dent###** in: 10 Loet wie se aus den Datlegungen von pre Hotmuller in et#eden wi. dalte er tur einen ##arken Antzied erneut das deusische Aulturau: i Henen und die Liede int Heimat und Batetland— katten Zum Schluse denkte der Redner auch der Breise fur idre tatt:gftgen Unterkunungen de: Besttedungen des Bereins Beiocord#tet Dr. à. c. Meerseld iprach im Ramen de: Betwaltung auc dem Radtiden Finasmup###### einen Oenk aus dem es nicht leicht gewe den i 2n Jus-u iui Fortfühtung de: Opet in dieee: Rotzen zu geden. Dienstag, 21. Juni 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 169 Seite 13 Mädchen Zuverl., ehrl. Mann für Waren erteilung gesucht. Fester Lohn wöchentlich K 40-: Transportrad und Kundenstamm vorh. K 200,— Sicherheit u. Warenunterkunftsraum(Keller) Bedingung. Anau. 1354 .d Geschaftsst. d. Bl. Isolierschlauch Auswärtige Firma sucht Arbeiter der mit der Lackierung von Isolierschlauchen aller Art, insbesondere mit der Herstellung von 100-mStücken in jeder Hinsicht vollständig vertraut ist. Guter Lohn, Reisevergür. Schriftl. Ang. unt. C 327 an die Geschaftsst. d. Bl. 25., sucht Stelle für alle Hausarbeit. Lanajädr. Zeugnisse. Angebote an Annahmest Peter Forst, lessen bei Köln. Mädchen weches kochen kann, für Küche u. Hausarbeit zum 30. Juni gesucht. Bäckerei Schäfer, Koln, Weyerstraße67 He ie Umzug Erfahr. 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Köln(Brabanter Straße), Köln-Kalkerfeld, Würzburg, Koblenz, Mains. den 19. Juni 1932. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Donnerstag, den 23. Juni, vormittags 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Michael.— Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Westfriedhofes aus.— Von Beileidsbesuchen bitten wir höflichst Abstand zu nehmen,— Sonderwagen der Straßenbahn fahren 3½ Uhr nachmittags ab Kamckestraße(Friesenplatz). Gott dem Allmächtigen hat es In seinem unerforschlichen Ratschluß gefallen, heute morgen 7½ Uhr meinen Innigstgeliebten Gatten, unseren guten Schwager und Onkel Herrn Karl Felderhoff nach kurzem schweren Leiden, verschen mit den Heilmitteln der röm.-kath. Kirche, im Alter von 51 Jahren, zu sich in die Ewigkeit zu nchmen. mn Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Karl Felderhoff Karoline geb. Bechen Köln(Martinsfeld 26), Koln-Nippes. Köln-Riehl, den 20. Juni 1932. Die feierlichen Erequien werden gehalten am Donnerstag. den 23. Juni. vorm. 8½ Uhr In der Pfarrkirche St. Pantaleon. Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, nachmittags 3 Uhr. von der Leichenhalle des Sudfriedhofes.— Sollte Jemand aus Verschen keine besondere Einladung erhalten haben, so bitten wir. dieses als solche au betrachten. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Rat schluß gefallen, heute abend 7½ Uhr unseren lieben, treusorgenden Vater, Schwiegervater, Großvater. Urgroßvater, Schwager und Onkel, den wohlschtbaren Herrn Jakob Müller Oberpostsekretür i. R. nech langem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, verschen mit den Hellsmitteln der katholischen Kirche, im Alter von 70 Jahren zu sich in die Ewigkeit au nehmen. Um ein stllles(jebet bisten dig trauernden Hinterblichenen Gertrud Baust geb. Muller Therese Muller Joscph Muller Johann Baust 3 Enkel, 2 Urenkel Kolo-Mulhelm, Andresestraße 24. den 19. Juni 1982. Dle teieflben Hrequien werden geheiten am Donnerstag, den 11. Juni 1911, vormittage 81. Uhr, in der Parraircbe 1 scbirisen Die Beerchigung findet etat: am gleihen Iage, nehmittags um) Uhr, le neuen Friedhofrs Koln-Hohenberg. Frankturter Str. em Sollte jemnanii aus Verschen keine breondere Anzeige erhalten haben, m bitten wir, diesc als wiche su betrachten. Sonnabend 23¼ Uhr entschlief sanft und gottergeben mein lieber Gatte, unser treusorgender Vater, Schwiegervater, Großvater und Urgroßvater, Schwager und Onkel, der wohlachtbare Herr Peter Bachem versehen mit den Heilsmitteln der römisch-katholischen Kirche, nach einem arbeits- und segensreichen, 88jährigen Leben. In tiefer Trauer: Frau Peter Bachem Luise geb. Hölzer Fritz Heusch, Regierungs- und Baurat a. D. und Frau Christine geb. Bachem Wine Fanz Meyer Maria geb. Bachem Helene Bachem Josef Bachem, Architekt BOA u. Frau Henriefte geb. Schneider Köln-Mülheim. Düsseldorfer KUTn-Wurherin, Buselidel Berlin-Tempelhof, Serrig(Saar), den 19. Juni 1932. Peter Bachem und Frau Bäbby geb. Nossem Gustav Degen, Architekt und Frau Paula geb. Bachem Otto Bachem, Architekt und Frau Gustel geb. Hindel Ferdinand Meyer, stud. chem. Luise Meyer 12 Enkel und 4 Urenkel Straße 154, Berlin-Johannisthal, Die feierlichen Exequien werden gehalten am Donnerstag, den 23. Juni 1932, vormittags ½9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Antonius zu Köln-Mülheim.— Die Beerdigung findet statt am gleichen Tage, nachmittags 3½ Uhr, von der Leichenhalle des neuen Friedhofes Köln-Höhenberg aus. Gott dem Allmächtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschluß gefallen, heute gegen 12 Uhr mittags unsere innigstgeliebte und treusorgende Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwester, Schwägerin und Tante TE AOELEEEE KE KAE SEE IIIE TTIIELII LAAEEANNES Dienstag, 21. Juni 1932 SAADLE RPPE Heute: Opernhaus 20 Uhr: Li-Tai-Pe Schausplelhaus 20 Uhr: Zur goldenen Liebe Mittwoch, den 22. Juni 1932: Opernhaus (Telephon 21 08 21) Das Rheingold Musikal. Leitung: Eugen Szenkar Wotan: Treskow, Donner: Knäpper, Frohr Steland, Loge: Witt, Fasolt: Weber, Fafner: Horn, Alberich: Schmid-Scherf, Mime: Alsen, Fricka: Wollgarten, Freia: Engel, Erda: Henderichs, Woglinde: Neumann-Knapp, Wellgunde: Herwig, Floßhilde: Loos-Werther. Anfang 20, Ende 22½ Uhr Schausplelhaus (Telephon 22 60 48) Minna von Barnhelm Tellheim: Poelzig, Barnhelm: Kasten, Bruchsall: Senden, Franziska: Erdmann, Just: Wittgen, Werner: Manz, Wirt: Brodowski, Dame: Brauer, Feldjäger: Froitzheim. Marlinière: Deltgen. Anfang 15½. Ende gegen 17¾ Uhr Geschlossene Vorstellung für Erwerbslose Der 18. Oktober(Schäfer) Bauer: Manz, Arco: Aßmann, Blassa: Lundt, Henkel: Parsen, Linnemann: Krahmer, Müller: Richter, Schlagenhauff: Wittgen, Delarède: Senden. Anfang 20¼ Uhr. Ende 22 Uhr Donnerstag, den 23. Juni 1932. Opernhaus 18½ Uhr: Die Walküre Schauspielhaus 20 Uhr: Zur goldenen Liebe Frau Wwe. Jos. Bongard Gertrud geb. Pützer versehen mit den Heilsmitteln der römisch-kathol. Kirche, im Alter von 52 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. In tiefer Trauer: Fritz Bongard Jos. Bongard Finni Bongard geb. Lessenich Martin Jos. Bongard als Enkel und die übrigen Anverwandten. Köln-Sülz. Berrenrather Str. 254/58, Köln, KölnBickendorf, Hürth, Aachen, Groß-Vernich, Gemünd und Racine(Nordamerika), den 18. Juni 1932. Die feierlichen Exequien werden am Mittwoch, den 22. Juni 1932, morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Nikolaus zu Köln-Sülz gehalten. Die Beerdigung findet am gleichen Tage. nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Südfriedhofes aus statt. Stahlmatratzen Auflegematratzen, eigne Polsterwerkstatte. Verk. von Schonerdecken. Reparaturen, Umspannen, Verstärken Abholen und Zustellen in 1 Tage. Fabrik 35 Neuber Straße 35 Ieleion 711I—— Keine Filialen!— Bitte auf Hausnummer achten! 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Danksagung Für die vielen Beweise aufrichtiger Teilnahme und die zahlreiche Beteiligung bei dem Begrabnis meineieben liattes, apreche ich allen Verwandten und ellachmern, besonders dem Kath. Beamtenverein Sulz-Klettenberg, dem Eisenbahngrsangverein Köln-Elfeltor, dem Instrumentalverein Koln-Eiteltor und den Bewohnern der Gelsbergstraße meinen dielgefühlten Dank aos. Wug. Kospor Kronzhoff. Koln-Klettenberg. Juni 1932 Blumen-Rosen Weyerstraße 8 Telephon 2199 47 f. Blumen-, Kranzspenden, PflanrenDekorationen Besorgung nach allen Richtungen Juwelen Gold Silderwaren. Uhren. Ketten sterGelegenden###aufe Schnlisler Kontosr.s em Malzduchel. IIIRETTLIEIEE Aktenzeichen: 1 M 136 31 Köln, den 17. Juni 1932. Bekanntmachung. „Durch Urteil der 3. großen Strafkammer des Landgerichts in Köln vom v. Mai 1932 ist der Schriftleiter Dr. Winkelnkemper wegen öffentlicher Beleidigung des Reichsministers a. D. Dr. Hilferding, degangen durch den Artikel im Westdeutschen Beobachter vom 21 April 1931— Nr. 92 des 7. Jahrganges— mit der üderschrift:„perr Dr. Hilferding“, zu einer weldstrafe von 500.— RM kostenpflichtig verurteilt worden“. Der Oberstaatsanwalt. Zu A 65 III. Die Stad gemeinde Köln—. Amt 4— besichtiat das folgende bisder duchung#####ee n- in Su#####rund un eeniiaen sen und de ntrag zu dieem Zwecke die Auestellung eines Besinzeugnisses. Gemarbung Langenbrück Nlur 5 Nr. 885/0 14. grog 1 s1. Eiwaige Emwendungen gegen die oinirazun erruche ich diunen 14 Tagen im Stadtdau. Burzenichttraße. Zimmer 126, schriftlich oder zu Protokoll getteno zu machen. Koln, den 18. Juni 1932 Der Oberbürgermeister als Ortspollscibehürde. ECTEE Es werden öffentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Inserleren bringt ∆ Mittwoch, den 22. Juni 1932, mittags 12 Uhr, sollen im Pfandlokale Rolandstr. 10. versteigert werden: 1 Schreidmaschine„Orga". Schreibtische, Gasberde Radiogerat mit Lautsprecher, 1 versenkdare Nahmaschine, Waschtische, Nachtschränkchen, 1 Guwien. Nationa.= Registrierkassen Klaviere, 1 elektr. Bodner, Rossen-„ chen Wern, Chai elongues. Büchersoranke 1 Rechenma chine, 1 Schreidmaschine „Ideal“ 1 Schreidma chine„AEG“, Soiat 1 Teetisch, 1 Boden=Seedlampe 1 Klurzarderode 1 Ausstellung schrank, 1 Schre##omaschine„Continental“, Seandudren, S geschnigte Stüdle, 1 runder Tisch, 1 Truhe, Teopiche, 3 Toledowaagen Zu ers, Verseitep##de, Perser#rucken 1 Auodroschte, 1 Adlerwagen und sonnges medr. Weither, Odergerin:3vollzieder in Köln. Am Dennerstag. den 23. Juni 1932, sollen versteigert werden: # in Köln=Vorringen um 12 Uhr: 15 Vollen, 6 Enten, 6 Ganse, 1 Eisen„ e Beri mii Zu#eder, 1 Rachtschranschen, 1 Kooberd. 1 Lisch. I kleine Brutmaschine, 1 Kuchen#####rank. 1 Soia: d' in Kön=Rogsendorf dzw. Thendoven um 13 Uhr: 1 Sota, 1 Rädmaschine. Tiettpunk: der Kaufe: zu a) um 11.45 Uhr an der Wirtschaft Dausendusche! zu b) um 12.45 an der Kirche. Rick. Odergerichtsvollzieder in Köln. I Am Donnerstag, den 23. Juni 1932, vor#or, sollen im Pfandlokale Köln, Klapperhef s versteigert werden: 1 großere Anzahl Haus= und Büromöbel, eldichränke, Schreibmaschinen„Orga“. „Stoewer“,„AEG“, Mercedes, Bilder, Oien mit Umdau, Registrierkasse, 500 Flaschen verschiedene Weine, Singer=Nahmaschine, Klavier, Handkofter, Lederko#fer. Handiaschen, Zigarrentaschen, Reitenecessaire, Sportgurtel, 1 Telejunkenapparat mit Lautsprecher, 1 Herrenanzug 1 Mantel, 1 Herdaussatz. 1 serlessel, Franzbranntwein, Brennesselwasser, Naortalze, Kochsalze, Zahnpasten, 30 Gläser Honig umw. Bickel. Obergerichts vollzieder in Köln. LIEFERTTHNEN DIE DEUTSCHE BILDZENTRALE U. KLISCHEEANSTALT KöLN GERTRUDENSTRASSE-8 FERNSPRECHER 212500 Dienstag, 21. Juni 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 169 Seite 11 Die neue Straßenbahnverbindung Heumarkt—Neumarkt prinzipielle Einigung erzielt! Verlegung beider Gleise durch den Durchbruch so gut wie sicher Die für die Kleinbahnaufsicht zustänKöln, 21.Juni. Bei der am Samstagmorgen aus Anlaß der Veröffentlichung des Entwurfs zum Haushaltsplan 1932•33 veranstalteten Pressebesprechung deutete der Oberbürgermeister an, daß die Frage der neuen Straßenbahnverbindung Heumarkt—Neumarkt vor dem Abschluß stehe. Er betonte, wie unsere Leser sich erinnern werden, dabei auch in anderem Zusammenhang, wie sehr schwierig es gewesen sei, sich durch das Durcheinander behördlicher Zuständigkeiten und Instanzen hindurchzuwinden und kündigte an, daß er den Wirrwarr auf dem Gebiete der Verwaltung nach Abschluß der Angelegenheit einmal an diesem interessanten Beispiel darlegen lassen werde. Wir haben uns auf Grund der Ausführungen des Oberbürgermeisters inzwischen nach dem Stand der Dinge erkundigt und dabei folgendes erfahren: Der Kölner Regierungspräsident hat sich mit erfreulicher Aufgeschlossenheit der Belange der Stadt Köln angenommen und die Bedeutung der neuen Verbindung vollaufanerkannt. Er hat sich dabei auf den zuletzt von der Stadtverwaltung ausgearbeiteten Entwurf der Verlegung beider Gleise durch Ost=West=Durchbruch Cäcilienstraße, Blindgasse, Pipinstraße, Elogiusplatz zum Heumarkt gestellt. Der Brief Oder: die begehrten Dollars dige Stelle bei der Kölner Reichsbahndirektion neigte jedoch mehr dem ursprünglichen Plan einer Teilung der Gleise zu, also der Verlegung des einen durch die Schildergasse und des anderen durch den oben genannten Straßenzug. Sie führte dabei vor allen Dingen Gründe der Verkehrssicherheit ins Feld. Der Kölner Regierungspräsident bemühte sich daraufhin um eine Einigung, und es gelang, da alle Gewähr für eine Erfüllung der technischen Anforderungen der Reichsbahndirektion gegeben wurde, diese zur Zustimmung zu dem Plan der Stadtverwaltung dann zu bewegen, wenn die Regierung die Verkehrssicherheit der neuen Regelung für gegeben erkläre. Die Regierung hat sich dazu bereit erklärt. Es beginnt nunmehr das landespolizeiliche Prüfungsverfahren, das heißt die Pläne werden nach Fertigstellung von der Stadtverwaltung in nächster Zeit offengelegt zur Vorbringung etwaiger Einsprüche. Das Handelsministerium hat, wie wir hören, den Standpunkt vertreten, daß die Regelung der Angelegenheit Sache der lokalen Aufsichtsbehörden sei. Man wird die Perioer Sertaliaton Beshald unr bunt Anspruch zu nehmen brauchen, wenn es sich im Laufe des Einspruchsverfahrens als notwen dig erweisen sollte. aus ASA — Eine durchsichtige Sache Ankündigungen „Menschenkenntnis und Ingenieurberuf!“ Der vor einiger Zeit vom„Verein Deutscher Ingenieure" und anderen technisch=wissenschaftlichen Vereinen ins Leben gerufene„Ingenieurdienst“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge heranwachsende Ingenieure und Techniker zu betreuen und ihnen Beschäftigung und Ausbildung zu verschaffen. Die Wirksamkeit des Ingenieurdienstes ist u. a. zu erkennen an dem jetzt schon zweiten Sprechabend über Menschenkenntnis. Sprechen wird wieder Werbeberater Hermann Schubert. Und zwar dieses Mal über das Thema:„Menschen unter der Lupe“.„Aus der Werkstatt des Graphologen". Der Vortrag findet statt am 23. Juni, 20 Uhr im„Haus der Technik“, Übierring 48. * Studenten spielen Theater!„Die Nachrichter“ sind Werkstudenten, hervorgegangen aus dem Theaterwissenschaftlichen Seminar des Münchener Professors Dr. Arthur Kutscher, die sich nach dem Muster der Schöpfer des modernen Brettls, den elf Scharfrichtern, die bekanntlich ja auch aus München hervorgegangen sind, zu einem akademischen Brettl, unter dem Namen„Die vier Nachrichter" zusammengetan haben. Sie sind in weiten Kreisen bekanntgeworden durch ihre Vortragstätigkeit an den großen deutschen Sendern und durch Schallplatten. Sie werden mit ihrem eigenen Ensemble am Freitag, 24. Juni, um 20 Uhr, am Samstag, 25. Juni, um 22.15 Uhr, und am Sonntag, 26. Juni, um 15.30 Uhr im Schauspielhaus gastieren. * Der zweite Hausfrauennachmittag in der Ausstellung„Der Schutz" im Rheinpark ist morgen, Mittwoch, von 15 Uhr ab. Jede Besucherin kann sich für 50 Pf. die Ausstellung ansehen, die auch der denkenden Hausfrau manches zeigt, aus dem sie für ihren und ihrer Familie Schutz lernen kann. Zweckmäßig ist es, an einer der kostenlosen Vorführungen teilzunehmen, bei denen auf das Interesse der Frau an der Ausstellung Bedacht genommen wird. Die Inhaberin der Eintrittskarte kann ferner Filmvorführungen im Ausstellungskino beiwohnen und vor allem: sie bekommt eine gute Tasse Kaffee und ein Stück Kuchen umsonst. * Das Engelbert=Haas=Konservatorium hat seinem „ unf=Vorschule für Kinder und Jugendliche angegliedert. In—1½= jährigen Kursen wird eine allgemeine musikalische und instrumentale Vorbildung gegeben. Das Schul geld ist sehr niedrig gehalten. Alles Nähere zu erfah ren, Köln, Kaiser=Wilhelm=Ring 6. * Im Rheinpavillon Koln=Rodenkirchen findet am Mittwoch, 22. d.., eine Wiederholung des großen Kinderfestes, verbunden mit PuppenschönheitsKonkurrenz für Mädchen und Rollschuh und Schnellläufer=Geschicklichkeits=Wettbewerb für Knaben statt. Für die Kleinen sind schöne Preise ausgesetzt. Die Leitung hat der beliebte„Onkel Friedolin". * Die Rheinische Energie.=G. hat anläßlich der Feier ihres 60jährigen Bestehens dem Herrn Oberbürgermeister 3000 Mark für Wohltätigkeitszwecke zur Verfügung gestellt. Die Neugier ist eine zwar wenig schöne, dafür aber um so verbreiterte Eigenschaft. Aber auch das„wenig schön" wäre noch nicht so chlimm, bedenklich jedoch muß es erscheinen, wenn sich damit noch andere Absichten verbinden, die bestimmt noch weniger schön sind. Der angeklagte junge Mann bestritt allerdings diese böse Absicht. Leider kann man es ihm icht glauben. Als der Brief aus USA ins Haus kam, hatte ihn für einen abwesenden Hausgenossen angenommen. Er steckte ihn in die Tasche und vergaß“ ihn. So sagte er. „Ich habe ihn mindestens vierzehn Tage mit mir herumgetragen. Wahrscheinlich noch lönger. Ich weiß das nicht mehr genau.“ „Das ist auch nicht so wichtig“, bemerkt der Richter unbeirrt,„aber was taten Sie dann?“ „Ich hatte Angst, den Brief so spät abzageben, und wollte doch einmal sehen, ob etwas Wichtiges darin war. Da habe ich ihn denn usgemacht.. „Das Wichtige— das waren wohl Dollars!“ „Nein, an so etwas habe ich nicht gedacht“ „Das sollen wir glauben? Sagen Sie doch e Wahrheit! Sie mögen den Brief noch n paar Tage geschlossen bei sich getragen haFür alle Fälle. Es hätte doch jemand ihn klamieren können. Und als niemand danach ragte, fühlten Sie sich sicher. Und so reugieist doch kein Mensch, daß er aus bloßer Neugierde das Briefgeheimnis eines anderen bricht, daß er fremdes Eigentum unterschlägt und sich einer Bestrafung aussetzt.— Also, wie ist das mit dem Brief?“ „Ich habe gesagt, wie es wirklich war.“ „Sie haben sich aber doch schon zu anderen geäußert, daß der Empfänger des öfteren schon Geld aus Amerika bekommen hat?“ „Das stimmt, aber an die Dollars habe ich nicht gedacht. Es waren ja auch keine dar'.“ Wie dem auch sei, die Unterschlagung ist oisenbar: die Verletzung des Briefgeheimnisses auch. Gerade das muß seine empfindliche Strafe finden. Anderseits ist der junge Mann nicht vorbestraft, und die gewinnsüchtige Absicht ist letzten Endes nicht mathematisch genau erwiesen. Auch wird dem Angeklagten zugute gehalten, daß er wenigstens mit seinem Geständnis nicht dritte Personen in falschen Verdacht hat kommen lassen. Eine Geldstrafe könnte vielleicht das Gegebene sein, wenn nicht der Angeklagte arbeitslos ware und doch nicht zahlen könnte. Eine kleine Gefängnisstrafe, auf eine Bewährungsfrist von drei Jahren ausgesetzt, soll ihm eine ständige Mahnung sein. Einmal ist er einer„Gelegenheitsversuchung anheimgefallen. Das darf nicht wieder sein. Er muß wissen, was ihm bevorsteht, wenn er — noch einmal ein Brief aus USA„vergißt“. Der neue Altar Stimmungsvolles Bild vom vergangenen Sonntag Auch Sonntag sanden in Köln wieder verschiedene Pfarrprozessionen statt, die sich in allem gewohnten Glanz entsalteten. In der Pfarre St. Michael war von der MannerKongeegation ein prächtiger, in aller Schlichtheit wuchtig wirkender neuer Altar geschaffen vorden, und zwar unmittelbar vor der Michaels=Kirche. Unser Bild zeigt den neuen Altar im Augenblick des Segene * Im Bund der Kaufmannsjugend im DHB spricht am Mittwoch, 22. Juni, 20.15 Uhr, im Kaufmännischen Jugendheim, Goebenstraße 10, Studienrat Gail zu Lichtbildern über„Aus Kölns Geschichte“. Eintritt frei. * Kath. Kaufm. Verein Köln e. V. Donnerstag, 23. Juni, pünktlich 20.30 Uhr im Heim, Benesisstraße 6, Familienabend, mit Namenstagsfeier unseres 1. Vorsitzenden, Herrn Anton Geyer. Wir bitten um pünktliches und zahlreiches Erscheinen Die Musikschule Berger, Rippes, die ihren Rus dem Grunder, Professor Fedor Berger, verdankt, erbrachte mit ihren diesjährigen Schuler konzert in der Aula des Gymnasiums Nippes aufs neue den Beweis, daß die Anstalt trotz der Schwere der Zeit ihren guten Ruf erhalten hat. Von den Goigern verdien! Leo Eysoldt, jun., der die Spanische Sinsonie von Lalo ausdrucksvoll gestaltete, und Hein rich Germeck nau der technisch=sicheren Wiedergabe des Vienx=Temps Konzerts, lobend erwähnt zu werden Carola Moser, anfänglich noch etwas befangen, bracht das Konzert von Beriot(erster Satz) sauber zu Ge hör. Die Klavierspieler: Rudi Kötter, Dietrich Knnty, Greichen Moser, Jochi Grünwald und Waldher Karneboge verrieten durchweg gute Schulung und beachtliches Können. Die Gesangschuler Hein Meinhardt, Tiny Dolle, Else Blumle und Hans Schwarz erneuten durch schönes Stimmaterial und gute Toubildung Zwei-cappella-Chöre von einer kleinen Schar junger Mädchen unter Leitung von Kathe Rein vorgetragen, eröffneten den Reigen. Ein Trio von Haydn, ausgeführt durch Käthe Rein, H. Germeck und Karl Buhr, der sich auch zuvor solistisch in dem Konzert von Goltermann betätigt hatte, machte den Beschluß. In die Begleitung teilten sich Kathe Rein, Frl. Gras und Walther Karneboge mit gutem An passungsvermogen. Geschäftliches Der Hausfrau Stolz, der schöne Wäscheschrank Wie ist er zusammengeschmolzen! Wie könnte man jetzt auch Anschaffungen machen, wo eg kaum zum Notwendigsten reicht. Da müssen wir es einmal in der wohlfahrts=Wertlotterie versuchen: 8180 Waschegewinne oder Gutscheine für Wasche im Werte bis zu je 100 Mark kommen dort zur Verlosung. Da lacht das Herz der Hausfrau! Da versucht auch sie einmal ihr Glück! Und wer weiß, vielleicht gewinnt sie nicht nur so einen schönen Gutschein für Wasche, auf den sie eventuell fur 100 Mark Wasche kaufen kann, vielleicht gewinnt sie sogar die Nähmaschine dazu oder was noch schöner ware, eines der schonen Hauser! Und wenn sie diese dann nicht will, kann sie die Barbetrage erhalten— 18 000 Mark oder 9000 Mark Was für Aussichten! Und alles für nur 1 Mark" Darum versuchen Sie schnell Ihr Gluck in der Wohlfahrts=Wertlotterie und beeilen Sie sich, ein Loz zu erstehen. Ziebung 7. Juli. Lose sind zu baben in der Geschaftsstelle des Katholischen Frauendundes, Appellhosplatz 32, Brenninkmeyer, Schildergasse 60, Psad-Nahmaschinen= Haus. Schildergasse 58, und in den Filialen; ferner im Gorreshaus, Neumarkt, bei Herdbuchel, KaiserDilhelm=Ring 18, Biergans, Alter Markz 75/79, Genske. Salierring. und in allen Geschaften, in denen Pakate der Woblfahrts-Lotterie aushangen S Vom Zentrum Bezirk Niehl Mutrwoch. 22 Juni, 20. 45 Uhr in der##nschen Burgergesellschaft(roter Saal), Sitzung der Vertrauensleute und Vorstandsmitglieder der Zentrumspartei und der katholischen Vereine. Tagevordnung Vortrag. Pol sch Lage Stadt. Schaeveni Besprechung der Wah vorbereitungen. Handelsnachrichten KOELNER WERTPAPIERBOERSE Deutsche Anlagepapiere OtscheAnl.-Ausl.-Sch. Otsche. Ablös.-Schuld ohne Auslos-Schein Kölner Anleibhe 1929 Rh.-Westt. Bodenkred. Gold-Plandbr. 8 1 „".4, 6 10.12 ."§. 7, 9. 17 " Liquid.-Pl. 8. 11 „.Gold-Pidbr. S. 8,13 „-Westl. Boden.15 „Gold-Plendbr. S. 16 RhG.-Kom.-Obl. 8. 1 Barm, Bankver. Berg. Märt. Commerzban Darmst. Ban Deutsch.Banku. Disc.-Ges. Aachen-Mönch Aachener Rück Agrippine Allianz „ Stuttg. Leb. Colonia Feuer 21. 6. 0 6 0 G 7566 81ka 750 0 hz Bank-Aktion 79,255 20. 6. 19,0 kr 62,0 G 41.0 G Versloherungs-Aktion 20. 6. 21. 6. 670,0 C 96,0 M 200,0 G 139.0 G 137,0 C 85,0 b0 96,0 G 200,0 137,0 G 137,0 G 85,0 00 Colonia Rück: Gladb. Feuer Kölner Hagel Kölner Lloyo Kölner Rückt 21..f 20. 6. 160,0 G 160,0 G 410,0 G/420,0 G 50,0 G 50,0 50 — 215,0 C/216, 0 Industrie-Aktien Köln, 21.Juni. Der Erwerb eines großen Postens Gelsenkirchenaktien durch das Reich löste an der Börse eine gewisse Verstimmung aus, zumal auch die Nachrichten aus Lausanne nicht gerade hoffnungsvoll lauten. Der feste Schluß der New Yorker Börse blieb ohne Einfluß. Bei Beginn der Börse herrschte größte Zurückhaltung und auch im Verlaufe konnte sich eine nennenswerte Geschäftstätigkeit nicht entwickeln. In der ersten Börsenstunde gingen lediglich Deutsche Erdöl, Mannesmann und Gelsenkirchen um. Gelsenkirchenei eröffneten 1¾ unter dem gestrigen Schlußkurs, zogen dann aber wieder um ½ Proz. an. Hoesch waren um ¼ Proz. gebessert. Mannesmann und Rhein. Stahlwerke stellten sich ¼ Proz. niedriger. Deutsche Erdöl verkehrten unverändert. Für Rhein. Braunkohle kam ein erster Kurs nicht zustande. Am Elektromarkt erwiesen sich Siemens& Halske als widerstandsfähig. Schuckert blieben ohne ersten Kurs. Von Bankaktien waren Reichsbankanteile gehalten. Am Einheitomarkt ergaben sich keine nennenswerten Kursveränderungen. Von Pfandbriefen waren Westdeutsche Bodenbank eine Kleinigkeit fester, Rhein. Bodenbank waren gut gehalten. Von Versicherungswerten zogen Nachen-Münchener Feuer weiter an. Im freien Verkehr lagen Kaliwerte unverändert. Gegen Schluß hörte man für.=G. Farbenindustrie einen Kurs von 90,5 Proz., Gelsenkirchener 40¼ Proz., Mannesmann 39 39½ Proz., Hoesch 25—251 Proz., Rhein. Braunkohle 159 Proz., Deutsche Erdol bis 61 Proz., Siemens& Halske 117 Proz. Schuckert 56½ Proz, Wintershall 70 Proz,, Burbach 26 Proz. Die Borse schloß äußerst ruhig. Borliner Devlsonmarkt. Berlin 21. 6 B. Alres(1 Peso) apan(1 len) Ungland(1 4) New Vort(1 8) Rio de laneiro(1 Milreis) Jolland(100 Ciulden) Velgien 100 Belgn Janrig(100 Culden) talen 1100.ire) änemart 100 Kronen) Frankreich(100 Fr.) rau(100 Kronen) Schwciz(100 Fr.) Spanien(100 Peso) Schweden(100 Kronen) Wien 1100 Schilling) 20. 6. .948 .289 15.25 .200 .326 170.13 68.54 62.22 .60 93.27 16.54 12.466 61.99 34 67 76.02 61 95 * Wagengestellung der Reichobahn am 20. Juni. Ruhrbezirk: gestellt 16.306, gesehlt 0. Nachener Kohlenbezirk: gestellt: 1981, gesehlt 0: Rhein. Braunkohlenbezirk: gestellt 2506, geschlt 0. Wetter bis morgen Zwar— aber Weiterhin unbeständig, aber nicht unsteundlich. Keine nennenswerte Niederschläge. Marimum im Kölner Flughasen 19,7, Minimum 7,9 Grad Celsius. Amtl. Wasserstands-Nachrichten Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Hans Koch; für den Anzeigenteil: I Stoyz; Verlag und Druck: Kölner Görresbaus A. G. Alle m Köln. Seite 12 Nr. 169 Lokal=Anzeiger Dienstag, 21. Juni 1932 Guter Rat billig! Kalte Speisen für heiße Tage 7 Ausstellung im Haus Baums Wenn schon sonst die Frage: Was soll ich heute kochen? nicht gerade einfach zu lösen ist, weil die allgemein beschränkten Mittel der Hausfrau überall die Hände binden, so ist es in der Sommerhitze doppelt schwer. Der Mensch ist wählerischer als sonst und nicht etwa, weil er plötzlich Launen hätte, sondern weil die Natur sich selbst hilft, indem der Körper sich gegen die Speisen sträubt, die ihn zu der Hitze zu sehr belasten würden. Was also soll die Hausfrau kochen? Jeden Morgen steht dieses Problem wieder vor ihr und verlangt gebieterisch, daß sie es angreife. Dieser Verlegenheit hat sich Haus Baums angenommen und gibt in der Ausstellung„Kalte Speisen für heiße Tage“ allen, die sie hören wollen, unentgeltlich gute Ratschläge. Und zwar ist man diesmal weit über den Rahmen der Elektro=Werbung hinausgegangen, weil alles Gezeigte sich natürlich ebensogut auch ohne Elektrizität bereiten läßt. Allerdings allerdings...! Elektrizität ist schon eine feine Sache, besonders im Sommer. Nehmen wir einmal an, wir wollen wieder mal einen Tagesausflug machen. Proviant nehmen wir mit und haben deshalb, wenn wir abends nach Hause kommen, absolut keinen Appetit auf Butterbrote, weil wir den ganzen Tag kaum etwas anderes genossen haben. Kochen aber will die Hausfrau, die von der tüchtigen Wanderung ebenso ihre Glieder spürt, wie die andern, auch nicht meyr. Was also tun? Da bietet die Elektrizität eine geradezu ideale Lösung: Kochröhre mit Schaltuhr! Man setzt also morgens um Sechs, ehe man wegging, ein vorbereitetes Essen in die Röhre, meinethalben vier oder mehr Kessel: Fleisch, Gemüse, Suppe und Kartoffel. Dann stellt man eine Schaltuhr auf 6 Uhr, berechnet sich die Kochdauer und setzt den zweiten Zeiger auf deren Beendigung, sagen wir 7 Uhr. Dann wird folgendes vor sich gehen: Um 6 Uhr schaltet sich der Strom ein, um 7 Uhr schaltet er sich wieder aus und da die Röhre dicht verschlossen ist, wird das Essen auch noch warm sein, wenn wir statt um 7 erst um 9 Uhr nach Hause kommen sollten. Dabei ist die ganze Sache durchaus erschwinglich, 48 M. die Röhre, 25 M. die Schaltuhr. Wie denn überhaupt eine elektrische Küche nicht mehr teuer und daher nicht mehr selten ist. 6000 Kölner Haushaltungen und 50 Großküchen sind auf elektrischen Betrieb eingestellt und die Zahl wächst immer weiter. Aber wir wollten ja von kalten Speisen sprechen, denen diese Ausstellung gilt. In höchst appetitlicher Aufmachung sind sie auf hübsch gedeckten Tischen zu sehen. In natura! Je nach Bedarf neu hergestellt. Frühstück, Mittag= und Abendbrot. Picknick im Freien, alles ist berücksichtigt. Was also essen wir an heißen Tagen? Die Antwort lautet kurz und bündig: Süßspeisen! Warum? Nun. weil sie kalt am besten schmecken und sich am ehesten mit Obst, das doch aller Sehnsucht ist, vertragen. Obst als Nachtisch ist heute für viele unerschwinglich, darum heißt es, das Obst einzubezienen in die Mahlzeit, etwa an der Stelle, die an weniger warmen Tagen das Fleisch einnimmt. Wie wäre es z. B. mit einem Obstauflauf? Aus Grieß Reis oder Sago herzustellen, mit einem Würfel Fett,—4 Eiern, etwas kucker, einer Handvoll Rosinen und ein Paar Mandeln. Unter, den schmackhaften Auflauf dann eineinhalb Pfund Obst gemischt und man wird schauen, wie er beim Mittagessen selbst dem Hausherrn mundet, der sonst für etwas Handfestes plädiert Oder. warum essen wir den gesunden weißen Quarkkäse immer nur phantasielos aufs Brot gestrichen. Wenn wir ihn durchs Sieb treiben, ihn mit Milch. Zucker und Zimt wurzen, ihn abwechselnd mit geriebenem Schwarzbrot in eine Schale füllen und zum Abschluß mit einigen Bananenscheiben garnieren, dann haben wir eine Kaltspeise, die ebenso gut schmeckt wie sie aussieht und dabei außerordentlich gesund ist. Oder Getränke? Warum immer Kaffee? Zwei Löffel Puderzucker, den Saft von vier Zitronen und ein Liter Milch geschüttelt vertragen sich blendend, und, wenn sie in gekühlten Bechern gereicht werden, sind sie ein Erfrischungsgetränk, daß sich neben jedem anderen sehen lassen kann. Oder wer hat es geahnt, daß man aus Dr. Oetkers Soße=Pulver„Apfersinengeschmack“ mit wenig Kosten, aber etwas List und Tücke eine Orangeade bereiten kann? Warum jetzt in der Erdbeerzeit die köstlichen Früchte nur immer auf gleiche Art genießen. Man kann so schnell eine herrliche Erdbeerschaumspeise bereiten und hat dann fur den Sonntag ein wahres Festgericht. Und wenn wir schon für die vielen kommenden Namenstage backen wollen, warum dann nicht ein mandelleuchtendes Früchtebrot, das unserem Magen bei der Hitze so wohlbekommt? Man kann schon etwas lernen! Und was das schönste ist, die Rezepte werden nicht eifersüchtig verheimlicht, sondern sie sind neben jedem Gericht zu finden. Und wer zu bequem ist, sie abzuschreiben, bekommt sie für ein paar Pfennig fertig geschrieben. Die„gesundesten Lebensverhältnisse“ von ganz Köln müßten wohl in Holweide sein, so las man vor einigen Tagen im Kölner Lokal=Anzeiger, weil dort in neun fast nebeneinanderstehenden Häusern sieben Personen über 70 Jahre und 2 über 80 Jahre alt seien. Dazu chreibt uns ein Leser aus Nippes, daß in der Merheimer Straße in einem Abschnitt von nur 150 Meter Länge(zwischen Mauenheimer und Eckewartstraße, im Volksmund„Auf der Insel“ genannt) acht Personen wohnen, welche ein Alter von zusammmen etwa 660 Jahre haben und zwar in Nr. 298 Herr Anton Hilden, 83 Jahre, Frau Kundgen. 90 Jahre. in Nr 300 Peter Seifert. 80 Jakre. in Nr. 302 Herr Joh. Cremer, 75 Jahre, in Nr. 324 Frau Dittgen, 87 Jahre, in Nr. 328 Frau Koch, 83 Jahre, in Nr. 342 Frau Röper, 84 Jahre und in Nr. 269 Frau Bay 81 Jahre. Ein noch gunstigeres Verhältnis als in Holweide. Päpsliches Werk der Franziskus-XaveriusMissionsverein. Sammelstellen für Missionsgaben befinden sich in Köln, Kloster Kupfergasse Schwalbengasse3, Kalk Franziskuskloster, Markt 3, Mülheim. Elisabeth kloster Adamsstr Nr. 40,.-vippes, Kath. Vereinshaus, Gocher Str. 11-13. Jede(iabe Heiden kinder kirchliche Gebrauchs-Tegen stände, Staniol, Frei marken, Geldbeträge. wird dankend angenommen. Betten Auf dem Berlich Das gute Spezialgeschäft für alle Betten u. Bettwaren. Federreinigung, Aufarbeiten von Matratzen billigst. Heydt Eche Schwalbengasse Gemeinnützige Aktiengesellschaft für Wohnungsbau zu Köln Rechnunas-Abschluß zum 31. Dezember 1931 Vermögenswerte Miethäuser: Grundstücke" Aufbauten" abzügl. Abschreibungen aus 1924-1930 1931 1 303 267.07 415 526,26 Hochbetrieb Billige Gesellschaftereisen nach Wilhelmehaven Um die Vorteile der Gesellschaftereisen dem Erbolungsgedanken nutbar zu machen, veranstaltet das Reiseburo Karl woerster. G. m. b.., Düsseldorf. Königsallee 68. im Zusammenwirken mit der Wiel heimshavener Badeverwaltung am 10. Juli und 14. August zwei billige Sonderfahrten Wilhelmsbaven und Helgoland. Der Aufenthalt an der Nordsee ist auf 15 bzw. 8 Tage bemessen. er Preis stellt sich auf 114 10 M. für 15 Tage uns 78 10 M für 8 Tage Gedoten wird dasur: Reise Koln—Wilbelmsbaven und zurück, vorzügliche Unterkunst und Verpflegung Campferfahrt nach Helgoland, Mittagessen im dortigen Kurhaus, Abendfahrt in Sec.#tadtrundfahrt Besichtigungen, freie Benutzung der Seebadeanstalten usw. Anmeldeschluß=Tage vor der Adreise. Ausfuhrsind durch das Reieburo Foerster zu Kölner Hauptmarkt Schon von gestern abend an trafen andauernd die Zufuhren zum heutigen Hauptmarkt ein. Bald waren alle bisher zu Marktflächen benutzte Flecken am Heumarkt und Sassenhof besetzt. Dann mußte zum ersten Male auch der nördliche Heumarkt ab Denkmal in Benutzung genommen werden. Hier wurden die Obstmengen aus dem Vorgebirge, vom Oberrhein und aus dem Badischen untergebracht. Das Angebot in Erdbeeren und Kirschen war überaus groß, dasselbe galt für dicke Bohnen, Erbsen und Salat. Kurz nach Mitternacht waren schon sehr viele auswärtige Aufkäufer eingetroffen und es entwickelte sich ein flottes Geschäft. allerdings bei gedrückten Preisen. Es herrschte zeitweise ein lebensgefährlicher Fuhrwerksverkehr und wenn dieses reibungslos von statten ging, so war es wohl auf die Aufmerksamkeit der Verkehrspolizei, zurückzuführen. Man sah Polizeibeamte, die Pferdekarren aus dem Wege führten und Handkarren zur Seite schoben. Der Spargelmarkt war gut beschickt, aber die Nachfrage nicht groß. An den Fischständen und auf dem Geflügelmarkt war es ruhig. kosteten im Großhandel: Kartoffeln, alte Industrie.50—4, neue Kartoffeln 6,50—8,50 M. der Zentner. Erbsen 15—20, Wirsing—5,5, Rhabarber .—3. Dicke Bohnen 10—13, Spargel 28—35, zweite Sorte 13—22, Saueramper 18—20 Pfg. das Pfd., Mangold 2,5—3,5, Rübstiel 2,5—4, Möhrchen—10, Radieschen—5, Schnittlauch 2,5, Petersilie 5, Bohnenkraut.—3 Pfg. das Gebund. Kopfsalat—8, Spitzkohl 7. 15, Kohlrabi—8, Rettich—10, Gurken 20 bis 30 Pfg. das Stück, Kirschen, süße 19—35, saure 3. Erdbeeren 23—35, Stachelbeeren 12—15, Süßrahm= dutter 123 190. Landbutter 110—120 Pfg. das Pfd, Eier—8 Pfg. das Stück.— An Auslandswaren: Tomaten—44, ägyptische Zwiedeln 10—12, ital. wiedeln—10, grüne Bohnen 18—25. Erbsen 15, ital. Kartoffeln—9. belg. 8, Dicke Bohnen 10 Pfg das Pfd Mohrchen 35—45 Pfg. das Gebund, Gurken 16—18, Blumenkohl 40—47 Pfg. das erng,####plauch 100—120 Pfa. der Kranz, amerik. Aepfel. Kiste 17. Birnen. Kiste 17—18, Apfelsinen(Valencia) Kiste 18—21.(Jaffa) 16—18, Zitronen. Kiste zu 150 12. zu 300 Stück 15—22 M. Kirschen 20 dis 35. Aprikosen 35—45, belg. Trauben 200, Ananas 100-110. Bananen 33 35 Pfg. das Pfund Rathollsche Jugend- und Eheberatungsstelle. Unentgeltliche Beratung und Auskunft= erteilung. Sprechstunden: Jeden Mittwoch, nachmittags von-8 Uhr im Severinstlester, Severinstraße 71-73 Erwerbshäuser(noch nicht aufgelassen) Neubauten Unbebaute Grundstücke Baustoffe abzügl. Abschreibung Restkaufpreise aufgelassener Erwerbshäuser Geschäftseinrichtung„„ abzügl. Abschreibung Beteiligungen„„„ Vermögen der Ernst Cassel-Stiftung-„„ Wertpaniere„ abzügl. Abschreibung Kassenbestand Vorschuß auf Straßenbaukosten" Vorausgezahlte Versicherungsprämien Forderungen: a) Bankguthaben b) Noch nicht ausgezahlte fällige Hypotheken. c) Sonstige„„„„„„ Geldbeschaffungskosten„„„„ abzügl. Abschreibungen aus 1929-30 461 487.88 „ 1931 423 230.60 nzeigen und AbonnementsAnnahme Verbindlich keiten Bestie Katze“ Der der in lichten Lernt Reklame richtig lesen. und die Wirtschaft wird genesen! Reklame ist ein planmaßiger Weg ja die oder Pilicht der Wirtschaft, ihre Leistungen eindruck in meethin bekanntzugeden, und dadurch immer mehr erdett zu schaffen Das allgemeine und mit der Volksbildung erstarkende Interesse am Fortschritt in aller Welt macht die Reiiung zum täglichen B# um unentbehrlichen geistigen Nadrungsmittel unin zum wirksamsten Reklamemittel. Freilic jede ###tel laßt sich nun richtig gebrauchen oder auch arg mißbrauchen. Es lohnt sich deshalb die Muhe tungs-Inserat oder am einfachsten gleich Jeitungs=Rotiz dier auf ihre wahre Gesinnung rundlich zu prüfen und im voraus schon zu entcheiden, ob hier schnode Gewinnsucht oder keine Freude an der gewissenhaften Herntellung einer tgarette am Werke war Mit nur 4 Pfennigen sind sie dann üdrigens schon imstande. Ihr Urteil sicher zu kontrolliern. Erproben Sie es zunachst an„Vergmann=Klasse!". Das ist die Jubiläumszigarette— mit oder auch ohne Mundstück— von 10 Jahre Haus Bergmann. Klasse: die Gute, Klasse: das Format, Klasse: der Preis, Klasse, die lustdichte kunstlerische Packung, Klasse: die jestlichen Jubiläumszugaben deutscher Bild- und Stickereikunst! Reklame richtig lesen, und Deutschland wird genesen! Kölner Katzenschutz=Verein schreibt uns zu unserer Ausgabe vom 17. Juni veröffentNotiz folgendes: In dem fraglichen Artikel tritt der leider noch weit verbreitete Aberglaude vom„Wurm im Schwanz der Katze" wieder zu Tage. Folgende Punkte seien zur Klarstellung angeführt. Sie stellen zugleich die Ansicht des von uns als Sachverständigen defragten Tierarztes Dr. B. Frank(Köln) dar: Es ist ein alter Volksaberglaube, daß der Schwanz der Katze häufig einer Wurmerkrankung ausgesetzt sei. Seldstverständlich unterliegt auch die Katze, wie jedes andere Tier. anderweitigen parasitären und nichtparasitären Hautkrankheiten, auch am Schwanze, die sich jedoch auf gänzlich andere Weise außern. Der Aderglaube in dieser Hinsicht führt so weit, daß Leute bei den Tierärzten erscheinen und ditten. ihrer Katze ein Stück vom Schwanz abzuschneiden, damit der Teufel ausgetrieben werde. Für jeden gebildeten Menschen dürfte diese Fabel hiermit schon genugend charakterisiert sein. Auch bei dem in dem detr. Artikel beschriebenen Vorfall wird die Erregung der Katze. welche ja an sich ein sehr sensibles und feinfühlendes Tier ist, darauf zurückzuführen sein, daß sie irgendeine schmerzhafte Veränderung am Körper hatte, welche von dem Kinde beim Spielen unvorsichtig angefaßt wurde und dem Tier Schmerzen verursachte. Unter diesen Umständen würde sich auch jeder Hund und jedes andere Tier zur Wehr setzen, ohne das man dasselbe gleich als„Bestie" bezeichnen dürfte. Köln: Brüsseler Platz 6 I. Beckma 55407 Friesenstraße 49 H. Gulich 21 24•28 dereonstraße 46 Peter Haubrich 228809 Kreielder Straße 23 A. Tenzen 73908 Lukemburger Straße 27 Peter lansen 21 8788 marunstelo 5 Nikolaus Förster 96707 Marzellenstraße 34 Alovs Nelles 224403 Mauritlossteinweg 93 Petei Schorr 213227 Neumark 168 20 Hauplgeschäftssfelle des Kölner Lokal Anzeigers 21 09•21 Neußer Straße 57 Chr Rodens 757.84 Ritterstraße 2 Anton Gebhardi 2286 06 Rotngerder bach 4# os. Iansen 215391 Sallerring 19 Emil Schweins mann 2154 21 Severinstrase 294 Hermann Dohm 226784 Oblerring 8 os. Boullet 922•29 walsenheusgasse 53 M. Damm ZUlpicher Straße V Schnock Aktienkapital: Vorzugs-Aktien Buchstabe A Aktien Buchstabe B Rücklage I(Gesetzliche Rücklage)„ Rücklage II(Freie Rücklage) Rücklage III(Erneuerungs-Rücklage) Grundstücks-Ausgleich-Konto Hypotheken„„„„ Noch zu zahlende Straßenbaukosten" Nicht abgehobene Gewinnanteile Ernst Cassel-Stiftung* Schulden: a) Kapital-Einzahlungen. b) Tilgungen der Kaufanwärter c) Sonstige Reingeninn„" GewinnSoIl Betriebs Unkosten u. Instandhaltung der Miethäuser Geschäfts-Unkosten„„„„„„„ abzügl. Baukosten-Anteil Zinsen: auf Hypothen und Zwischenkredite „ Kapitaleinzahlungen„ „ Tilgungen der Kaufanwärter Sonstige„„„„„„„„ Rückstellung für große Instandhaltungsarbeiten Abschreibungen: auf Miethänser „. Baustoffe „ Geldbeschaffungskosten „ Geschaftseinrichtung „ Wertpapiere„„* Reing winn„„„„„„ Haben Vortrag aus 1930 ieten„ Zinsen auf Restkaufpreise aufgelassener Häuser Zugeschriebene Bauzinsen Sonstige„„„„* Verschiedene Die Buchführung, der umstehende mit einer Bilanzabschlußsumme von 85 874 867.60 abschließende Jahresabschluß und der Geschaftsbericht entsprechen den Vorschrift der§§ 260, 260a und b. 261. 261a—e und 262 des Handelsuesetzbuches. Der Vorsta hat die verlangten Aufklärungen und Nachweise geliefert. Düsseldorf, den 4. Juni 1932. Dr. Schepp. Revisor des Verbandes Rheinischer Baugenossenschaften e In der ordentlichen Generalvensammlung vom 17. Juni 1932 wurden vorstcher Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung genehmigt und folgende Verteilung Reingewinns beschlossen: zur gesetzlichen Rücklage 5% von RM 416067.79""- RM 20 803.39 zur Rücklage II„„„„„„ 20 000.— 5% Gewinnanteil auf RM 7 500 000.— Aktien Buchstabe A und B„ 375 000, Vortrag auf neue Rechnung 819.20 RM 44 622.59 Demgemaß werden die Gewinnanteilscheine für 1931(Nr. 15 eingelöst mit RN.— abzgl. 10% Kapftalertragssteuer= RM.50 für jede Aktie von 100 Goldmark bei der Deutschen Bank und Diskontgesellschaft, Koln beim Bankhaus Sal. Oppenheim jr.& Cie., Köln Der Aufsichtsrat wurde in folgender Zusammensetzung neu gewählt: Oberburgermeister Dr. Konrad Adenauer. Stadtverordneter Johann Albem. Beigerner Dr. Hermann Best. Stadtverordneter Dr. Johannes Breisig. Geh. Finan Robert Burgers. Burgermeister Dr. Ernst Fresdorf. Stadtverordneter Robert Gör Kommerzienrat Arpold von Guilleaume. Geh. Kommerzienrat Dr. Louis Hagen. Sta verordneter Josef Held, Stadtverordneter Josef Henseler. Direktor Friedrich H Josef Jung. Josef Kiene. Stadtverordneter Albert Kreibohm. Stadtverordneter Generz koneul Heinrich Maus. Ernst Muth. Kommerzienrat Dr. Alfred Neven-DuMont, Reie# bahnoberrat Albert Oppenheim. Stadtverordneter Architekt Robert Perthel. Sta verordneter Heinrich Richter. Stadtverordneter Johann Rings, Frau Stadtverordn Gertrud Robertz. Stadtverordneter Rudolf Safarowsky. Stadtverordneter Dr. Herm Schafer. Rektor Franz Schmitz. Stadtverordneter Wilhelm Steimels. Regierungs### Dr. Heinrich Stinnes. Stadtverordneter Baugewerksmeister Johann Thiemann, Stad verordneter Hans Wecker. In der nachfolgenden Sitzung des Aufsichtsrats wurden gewählt zum Vorsitzenden Oberbürgermeister Dr. Konrad Adenauer. #um ersten stellvertretenden Vorsitzenden Geh. Kommerzienrat Dr. Louis Hagen. rum zweiten stellvertretenden Vorsitsenden Burgermeister Dr. Ernet Fresdorf. Koln den 11. Juni 19324 Der Vorstand.