Verlag and Schriftleitung. Köln, Stolkgasse 23—31. 220301. Schalterstunden—18 Uhr. Iran und Indien Es gibt viele Zeichen für die Hilfslosigkeit der britischen Politik gegenüber den weltbewegenden Kräften dieses Krieges. England hat zwar den Stein ins Rollen gebracht, aber es kann ihn heute nicht mehr dirigieren, ja es kann auch nicht mehr in altgewohnter Weise die Wucht des Steinschlages auf andere ableiten, sondern steht selbst geduckt und nur noch an seine Insel geklammert unter dem drohenden Berg des Krieges. Es kann sich in dieser Lage nicht mehr rühren, ohne Gefahr zu laufen, erschlagen zu werden. So hat es die Initiative in der Kriegsführung der Alliierten ganz seinen Verbündeten überlassen müssen. Das bröckelnde Empire Es hat dabei erfahren müssen, daß diese auch in solchen Situationen nicht darauf verzichtet haben, die imperialistischen Zielsetzungen gegen den eignen Kriegspartner anzuwenden Der Ausverkauf des Empire an die USA ist eine der weltgeschichtlich bedeutungsvollsten Nebenerscheinungen des Krieges. In jüngster Zeit hat sich diese Entwicklung vor allem Australien zugewandt. England ist nicht mehr stark genug, diese seine Besitzung zu verteidigen, es hat zusehen müssen, wie Roosevelt den amerikanischen General MacArthur dorthin schickte und daß der Versuch Churchills, einen australischen Diplomaten in die Dienste des Mutterlandes zu stellen, von dem australischen Ministerpräsidenten glatt abgewiesen wurde. England hat die Macht und damit auch das Recht über Australien verloren. Es hat auch in einem anderen Ereignis der letzten Tage nur als Zuschauer fungieren können, da sein Dominion Kanada den Bau einer strategischen Straße durch sein Gebiet nach Alaska ganz den US=Amerikanern überlassen mußte, was trotz aller vertraglichen Zusicherung, daß diese Straße nach dem Krieg der Verwaltung Kanadas überlassen sein soll, nicht ohne Folgen für das Verhältnis zwischen den zwei Ländern bleiben kann und die Ausbootung Englands vom nordamerikanischen Gebiet nur beschleunigen wird. Sowjetischer Imperialismus England muß aber nicht nur seinem amerikanischen Partner gegenüber Federn lassen, auch den Sowjets muß es das Feld räumen, wo diese es nur verlangen. Das schmählichste Kapitel britischer Geschichte ist in dieser Hinsicht der Verrat an Europa, der jetzt noch wieder in den Besprechungen zwischen Churchill und Maisky eine neue Fixierung gefunden hat. Gerade diese räuberischen Forderungen der Sowjets, die auf Ueberlassung des ganzen europäischen Kontinents hinausgehen, machen es auch trotz aller britischen Dementis unzweifelhaft, daß auch der alte russische Appetit auf die Dardanellen von neuem ausgekommen ist und durch englische Zusicherungen eine Befriedigung erwartet, die in der Türkei mit großem Mißtrauen ausgenommen werden wird. Was hier noch aus taktischen Gründen der Zukunft anheimgegeben ist, das zeichnet sich aber im Jran schon als harte Wirklichkeit ab. Hier haben sich die Sowjets ungeniert daran gemacht, ihren Machtbereich ohne Rücksicht auf die Briten zu erweitern und damit eine machtpolitische Tatsache zu statuieren, die in der Geschichte der englischen Politik von unermeßlicher Bedeutung ist. Der russische Imperialismus hat seit Peters des Großen Zeiten nach Süden hin immer in zwei Richtungen tendiert: nach dem Bosporus hin, um den Zugang zum Mittelmeer zu beherrschen, und nach dem Persischen Golf hin, um sich einen direkten Weg zum Weltmeer zu schaffen. Diese Bestrebungen waren von dem Wunsch diktiert, eisfreie Häfen zu bekommen, die Rußland an seiner Nord= und Ostseite nicht besitzt. Dabei aber stieß Rußland in den britischen Machtraum vor und hat so immer wieder das Verhältnis zwischen beiden Ländern belastet. Dies um so mehr, als die russischen Ziele in das Vorfeld Indiens hinein reichten und diese„Perle der britischen Krone" überhaupt bedrohten. Hatte doch schon Peter der Große in seinem politischen Testament Indien ausdrücklich erwähnt, indem er als Zukunftsprogramm bestimmte:„Beim Niedergang Persiens Vordringen zum Persischen Golf und nach Indien, welches das Lagerhaus der Welt ist.“ Die russische Expanionspolitik, die jetzt von den Sowjets fortjesetzt wird, ist immer der englische Alpdruck ür Indien gewesen und er hat so weitgehend die britische Politik des letzten Jahrhunderts bestimmt, daß Historiker die ganze englische Entwicklung in dieser Zeit überhaupt unter den indischen Aspekt gestellt haben. Die Wege nach Indien In allen internationalen Wirren, an denen England beteiligt war oder die es selbst hervorgerufen hat, war immer die Sicherung dieses kostbarsten Besitzes die Hauptsorge der Engländer. Wegen des Seeweges nach Indien hat England ganz Afrika und Vorderindien nach der einen und Hinterindien auf der anderen Seite als Vorfeld betrachtet; es hat wegen des Suezkanals Frankreich aus Aegypten verdrängt, wegen des Kap der Guten Hoffnung die Buren in Südafrika unterworfen und wegen der Dardanellen den Krimkrieg gegen Rußland entfesselt, es hat auf der östlichen Flanke von Indien, um dessen Handel nach hina gegen Japan zu sichern., Singapur und Hongkong angelegt. Das sind nur einige wichtige Punkte aus dem englischen Verteigungsprogramm für Inoien. um ein unmittelFeindangriffe scheitern immer wieder an der deutschen Front Erfolgreiche Abwehrkämpfe im Osten Wirkungsvolle Luftangriffe auf Sewastopol— Neue Erfolge unserer=Boot=Waffe Frischer Wind im Film Ein frischer Wind weht auch in den Bereichen des deutschen Films; die Rede, die Reichsminister Dr. Goebbels am 28. Februar vor den Filmschaffenden gehalten hat, ist Auftakt für eine Intensivierung allen Bemühens zu Berlin, 21. März.(dub) Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, führte der Feind im Donezgebiet zahlreiche durch Panzer und starkes Artilleriefeuer unterstützte Angriffe gegen die deutschen Stellungen durch. Im Schutze der Dunkelheit gelang dem Feind an einer Stelle ein örtlicher Einbruch in die deutsche Stellung. Im Gegenstoß wurde die Einbruchsstelle jedoch bereinigt und dabei zwei feindliche Bataillone ausgerieben. Der Feind hatte sehr schwere blutige Verluste. 400 Gefangene und zahlreiches Kriegsgerät wurden eingebracht. An einem anderen Gefechtsstreifen wurde ein mit Panzerunterstützung anrollender feindlicher Angriff durch einen erfolgreichen Gegenstoß von eigenen Panzern und Infanterie aufgefangen uno zerschlagen. Im Verlaufe dieses Gegenstoßes wurden die Bolschewisten aus ihren Stellungen hinausgeworfen, ein am Vortage verlorenes Dorf zurückerobert und dabei vier feindliche Panzer vernichtet. Rumänische Verbände griffen in diese Kampfhandlungen erfolgreich ein. Ergebnislose Angriffe des Feindes richteten sich am gleichen Tage gegen die deutschen Stellungen im Raume ostwärts Charkow, wo der Feind in Stärke von zwei Regimentern und von einigen Panzern unterstützt vorging. Die Angriffe blieben im zusammengefaßten euer der deutschen Truppen liegen. Zwei Deutsche Kampfflugzeuge unternahmen, wie dieser Woche die Höhe von 14 Schiffen mit bereits gemeldet, in den gestrigen Abend= 92.000. BRT erreicht. Die Hunderttausendtunden einen heftigen Angriff. auf SewaTran tovol. Ein feindlicher Transportdampfer, der zur Verladung bereit am Kai lag, wurde von schweren Volltreffern vernichtet. Ein Tanker von 7000 BRT geriet in Brand. Trotz starken Flakfeuers warfen die Sturzkampfflugzeuge ihre Bomben in die befohlenen Ziele. Hierbei wurde die Schiffswerft von Sewastopol durch mehrere Treffer schwer beschädigt. Die abgeworfenen Bomben richteten besonders schwere Zerstorungen in den Verladeeinrichtungen und Tankanlagen des inneren Hafengebietes an. Das Kraftwerk von Sewastopol wurde gleichfalls durch Bombenvolltreffer empfindlich getroffen. Die im Einschließungsring von Sewastopol liegenden deutschen Heeresverbände konnten die außerordentliche Wirkung dieser Luftangriffe beobachten. Sie stellten eine hohe Rauchsäule nach einer schweren Explosion westlich der Südbucht fest. Mehrere Großfeuer hielten noch drei Stunden nach dem Angriff unvermindert an. Der Feuerschein von weiteren Bränden im Bereich des Hafens stand lange Zeit am Himmel von Sewastopol. An Amerikas Küste geht der Kampf gegen die Versorgungsschiffahrt des Feindes weiter. Heute wiederum meldete der Wehrmachtsbericht, daß unseren, Unterseebooten vor e n l i e g e n. Z w e i; d e r a m e r i k a n i s c h e n K ü s t e u n d v o r W e s t a f r i k a anzer wurden durch Flak abgeschossen. Die abermals sechs Schiffe mit 35000 BRT zum Kämpfe sind teilweise noch im Gange.! Opfer fielen. Damit hat die Versenkungsziffer Tonnen=Grenze dürfte aber wahrscheinlich auch diesmal überschritten sein, da weitere vier Handelsschiffe durch Torpedotreffer oder die Bomben unserer Kampfflugzeuge so schwer beschädigt wurden, daß auch mit ihrer Versenkung zu rechnen ist. Zu dem bereits im OKW=Bericht vom 21. Marz gemeldeten Angriff auf einen britischen Geleitzua werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: Deutsche Kampfflugzeuge sichteten in der Abenddämmerung des 20. März nördlich von New Quay (in Cornwall) einen britischen Geleitzug auf dem Wege zum Bristol=Kanal. Die Kampfflugzeuge griffen trotz heftigen Flakfeuers den seindlichen Bewacher unverzüglich an. Ein bewaffnetes Frachtschiff von 4000 BRT erhielt zwei Volltreffer mit 500=kg-Bomben. Nach den Detonationen der Bomben entstand auf dem Dampfer eine außergewöhnlich starke Explosion mit hohem Rauchpilz. Hochgeschleuderte Schiffsteile konnten von den Besatzungen der im Tiefflug über den Geleitzug gehenden Kampfflugzeuge beobachtet werden. Auf einem Handelsschiff von 3000 bis 4000 BRT stieg nach den Bombenangriffen eine hohe weiße Rauchsäule auf. Mit einer Kesselbeschädigung des Frachters ist zu rechnen. Ferner wurden gestern die Hafenanlagen von Falmouth an der Südküste von Cornwall mit guter Wirkung mit Bomben belegt. Roosevelt zum„Tag der ASA-Armee“ Lächerliche Erklärungen— Der kuriose Zwischenfall Casey th Berlin, 21. März. Präsident Roosevelt hat den 6. Apri zum„Tag der amerikanischen Armee“ erklärt, und er hat für diesen Tag im voraus eine Proklamation erlassen, die sich in ihren einzelnen Redewendungen als ein buntes Gemisch von Phrasen darstellt, wie es eigentlich nur ein Geisteskranker von sich geben kann, abgesehen davon, daß in diesen Sätzen eine Heuchelei zum Ausdruck kommt, die nur auzugut zum Charakterbild des Washingtoner Kriegstreibers paßt. Roosevelt sagt in seiner Proklamation:„Empört durch den Verrat der Achse und durch die Zurückweisung aller Ideale wie Ehre, Wahrheit und Anstand, die wir als freie Nation, die nur Gott untersteht, hochgehalten haben, haben wir es übernommen, eine Armee von Bürgern aus allen Teilen der Nation zu mobilisieren. Unsere Leute kommen aus allen Schichten und sind bereit, den Sieg zu erkämpfen, auf dem wir das feste Gebäude der Freiheit aufbauen können.“ Außerdem hat Roosevelt auch angekündigt, daß er persönlich sich bei seiner Altersklasse für die amerikanische Armee einschreiben lassen werde. Wie Roosevelt sich die Wirkung einer solchen Ankündigung denkt, ist recht zweifelhaft, denn es ist bekannt, daß.„ er seit seiner früheren Erkrankung auf Krückens öffentlichen beabsichtige und dieses Weißbuch trächtliche Krise in Australien hervorgerufen hat, soll nun durch ein Telephongespräch zwischen Churchill uno Curtin beigelegt werden, aber das zerbrochene Porellan wird dadurch zur heimlichen Schadenfreude Churchills gegenüber Roosevelt nicht wieder gekittet werden. Der„gestohlene“ Gesandte Zwischen Churchill und Curtin ist es nach dem ersten Platzen der Casey=Bombe zu einem stelegraphischen Wortwechsel gekommen, der seinen Höhepunkt fand, als Churchill erbittert über die Offenheit des australischen Ministerpräsidenten an Curtin ein Telegramm richtete, in dem er ihm zu verstehen gab, daß er beim besten Willen nicht„den Ton und den Inhalt der Curtinschen Erklärung über den Fall Casey“ verstehen könne. Der australische Ministerpräsident erklärte wenige Stunden später telegraphisch, er habe nicht das geringste dagegen, wenn Churchill die Telegramme, die er, Curtin, an ihn gerichtet habe, veröffentliche. Im übrigen möchte er ihn darauf aufmerksam machen, daß er den gesamten Telegrammwechsel zwischen ihm und Churchill in Form eines Weißbuches sofort zu vergeht, so daß es eigentlich ein Hohn auf die amerikanische Armee ist, wenn er sich zum Waffendienst melden will, da er schließlich nur die Karikatur eines Soldaten abgeben könnte. Zu einer Karikatur anderer Art ist der Zwischenfall mit der Berufung des Gesandten Casey in das Londoner Kriegskabinett geworden, denn dabei sind die politischen Beziehungen zwischen London, Washington und Canberra in einem sehr merkwürdigen Licht vor die Augen der Oeffentlichkeit getreten. Im gleichen Augenblick, in dem der australische Ministerpräsident offenbar großes Gewicht darauf legte, durch den Gesandten Casey die Beziehungen zu den USA zu befestigen, weil Australien ja nur noch von den Amerikanern Hilfe erwarten kann, funkt Churchill dazwischen und holt diesen für die australische Politik im Augenblick so wichtigen Mann von seinem Posten weg nach London. Casey selbst eentschuldigte sich damit, daß er geglaubt have, im Interesse seiner dienstlichen Pflichten zu handeln. Dieser ganze Wirrwarr, durch den Churchill eine beam Mittwoch in Canberra dem australischen Parlament vorlegen werde, wenn er Rede und Antwort über den unerhörten Fall eines„Diebstahls“ eines australischen Gesandten in Washington stehen werde. Weiter bezichtigte Curtin Churchill indirekt des Betrugs, da Churchill in einem Telegramm an Curtin behauptet habe, selbst mit Casey in Washington gesprochen und festgestellt zu haben, daß Casey sich„zu verändern“, wünsche. Casey selbst habe, der gegen an Curtin telegraphiert, daß die Ernennung für ihn völlig überraschend gekommen sei. Curtin hat ferner in seiner Erbitterung zum ersten Male, seitdem er Ministerpräsident Australiens ist, der Presse ein Interview gegeben. Zum Fall Casey erklärte Curtin unter anderem: Bei aller Bewunderung, die wir für Churchill haben, mußten wir doch zeitweilig die Ueberlegtheit gewisser Beschlüsse Churchills in diesem Kriege in Frage stellen, weil sie nicht nach rein strategischen Gesichtspunkten, sondern offenbar eher nach politischen gesaßt worden sind. Curtin schloß mit einem nochmaligen persönlichen Angriff gegen Churchill, indem er mit beißender Ironie erklärte: Selbstverständlich bin ich voll und ganz loyal gegenüber dem britischen Mutterlande, aber diese Loyalität gilt England(womit er sagen wollte: und nicht den Politikern in England). Roosevelt schaltet sich ein OE Amsterdam, 21. März. Nach einer Meldung aus Washington hatten der australische Außenminister Evat und der Gesandte Casey kurz nach ihrem Eintreffen in Washington eine kurze Besprechung mit Roosevelt im Weißen Haus. Evat erklärte, daß er Roosevelt am Samstag wieder aufsuchen werde. Volltreffer auf den Gouverneurspalast Besonders wuchtige Luftangriffe auf wichtige Plätze der Insel Malta gen rings um die Hafenbuchten wurden mehrere Batterien zum Schweigen gebracht. Besonders wirkungsvoll war ein halbstündiger Berlin, 21. März(dub) Wie das Oberkommando der Wehrmacht mitteilt, richteten deutsche Kampf= und Sturzkampfflugzeuge besonders wuchtige Luftangriffe auf Flugplätze der Insel Malra. Vom frühen Morgen bis in die Dämmerstunden des Abends erschienen die von Jägern begleiteten deutschen Kampfflugzeuge über der Insel und brachte. ihre Bombenlasten trotz heftigen Feuers der Flakbatterien zu den befohlenen Zielen. In La Valetta wurde am Morgen der Gouverneurs=Palast von einer Bombe schwersten Kalibers getroffen. Weitere Volltreffer erhielten die Versorgungsanlagen von La Valetta. Bei wiederholten Angriffen auf die Flakstellunbares Vordringen Rußlands nach Indien zu: Die Engländer mögen sich in ihrer unzweiP EE EII„I,f! Sot. Allae ahumücktinon Mutt damit träften molverhindern, das England hinter den russischen Feldzügen des 19. Jahrhunderts bis an den Orus heran witterte, haben die Briten das Glacis Indiens über Belutschistan bis an den Iran herangeschoben und über die Unabhangigkeits Afghanistans als Pufferstaat gewacht. Auch bei den russischen Gelüsten auf Persien, heute Iran genannt, hat England sich immer gleich dazwischen geschaltet und mitgegessen, wie es denn im Jahre 1907 bereits zu einer Teilung des Landes in eine russische und eine englische Interessensphäre gekommen war, auf die die Sowjetunion nach der militärischen Besetzung während des Weltkrieges dann 1917 verzichtet hatte, um damit der Gründung des neuen Staates Raum zu geben. Nun also haben die Sowjets die alte Politik gegen Iran wieder ausgenommen und scheuen sich nicht, das Uebergewicht, das sie jetzt dort haben und die Zwangslage, in der sich England befindet, in drastischer Weise auszunutzen. felhaften ohnmächtigen Wut damit trösten wol len, daß sie schon oft in der Geschichte ge wagte Spiele riskiert haben, um schließlich doch ihr Ziel zu erreichen. Aber diese gute Hypothek der Vergangenheit ist heute nun doch schon so sehr belastet, daß sie kaum noch eine Stütze der britischen Stimmung sein kann. Vielleicht ist gerade dies auch mit ein Grund dafür, daß die Engländer einen Mann wie Churchill ertragen, weil es nur einem Vabanquespieler wie ihm gegeben sein kann, zuzusehen, wie das britische Empire an allen Ecken und Enden bröckelt und wie Feinde und gefährliche Freunde vor allem auch an die Tore Indiens klopfen, von denen England bisher alle fremden Mächte ferngehalten hat. Der Krieg, der auch jetzt für England wieder nur ein politisches Spiel sein sollte, ist ihm diesmal über den Kopf gewachsen und fordert von ihm auch das kostbarste: Indien! Dr. A. W. Angriff auf den Flugplatz La Venezia. Heftige Explosionen und Brände in den Hallen, Reparaturwerkstätten und Treibstofflagern verursachten erhebliche Störungen. Ein britisches Flugzeug wurde am Boden zerstört. Die Flakartillerie setzte dem deutschen Großangriff verzweifeltes Feuer entgegen, mußte jedoch nach Bombentreffern in ihre Stellungen die Abwehr aufgeben. Die deutschen Jager verwickelten die britischen Jagdflugzeuge in Luftkämpfe und hielten den Sturzkampffliegern An= und Abflug frei; zwei Spitfires wurden abgeschossen. BS Rom, 21. März. Die deutsch=italienischen Angriffe gegen Malta, die außerordentliche Heftigkeit angenommen haben, werden in Italien mit gesteigertem Interesse verfolgt. Die Frontberichte der italienischen Zeitungen stellen seit Tagen übereinstimmend fest, daß die Wirkung der mit größten Kalibern durchgeführten Bombenanariffe immer verheerender werde und daß sich die Engländer vergebens bemühen, die furchtbaren Schäden wenigstens an den allernotwendigsten Stellen auszubessern oder zu beheben. Die in den letzten Wehrmachtberichten erwähnten Angriffe riefen nach einem ergänzenden Bericht des„Giornale'Italia“ wieder riesige Brände und Zerstörungen hervor. Die Angriffe werden von außerordentlich starken Kampf= und Jagdformationen durchgeführt. Die deutsche Luftwaffe belegte außerdem die Hafenanlagen von Tobruk wirksam mit Bomben und verursachte inmitten von Flakbatterien und Zeltlagern furchtbare Explosionen. Der neue Reichsfilmintendant, Ministerialrat Dr. Fritz Hippler Photo: Presse-Hoffmann immer lebhafterer Blüte einer Kunstkategorie, die die höchsten Möglichkeiten in sich trägt, wenn auch ihre Rätsel noch keineswegs völlig gelöst sind. Der Filmbesucher pflegt sich im allgemeinen darüber, wie das Kunstwerk aus Celluloid zustande gekommen ist, das seinen ungeteilten Beifall fand oder vielleicht auch zu Aeußerungen des Mißvergnügens Anlaß gab, nicht weiter den Kopf zu zerbrechen. Auch der Name der herstellenden Firma(Tobis, Terra oder Wien=Film) sagt ihm durchweg nur wenig; von dem, was da vor ihm abläuft, nachdem der Titel vorübergeschwirrt ist und bevor die eigentliche„Handlung" beginnt, merkt er sich außer den Namen der Hauptbarsteller, die er übrigens schon aus der Zeitung kennt, höchstens noch den Spielleiter. Und doch ware es gut, wenn er ein wenig tiefer zu sehen vermöchte; denn aus dem großen Gefüge der Organisation, die den deutschen Film trägt, erwächst ja schließlich erst das einzelne Filmwerk und es ist schon so, daß auf die Dauer eine gleichmäßig gute Produktion nicht zu erwarten ist, wenn das tragende Fundament Risse aufweist. Qualikätimbesten Sinne! In Deutschland wird unter einem so aktiven und aufgeschlossenen Minister wie Dr. Goebbels alles daran gesetzt, die Kunst des Films, die ja wie keine andere die breiten Massen ersaßt, in engsten Konnex zum wirklichen Leben zu bringen. Von jedem einzelnen Film, er mag als Stoff bringen, was immer sich denken läßt, muß verlangt werden, daß er„einschlägt“, daß er dem Publikum eine innere Bereicherung zutragt. Qualität im besten Sinne muß verwirklicht werden, mag es sich nun um einen der anspruchsvollen Großfilme handeln, von denen alle Welt spricht, oder um einen entspannenden Unterhaltungsstreifen, der uns ein wenig Freude und Entspannung in den nicht immer ganz leichten Alltag bringt. Diese Ziele sind aber nicht zu erreichen, wenn die tragenden Firmen nicht straff organisiert sind, wenn die allgemeine Produktionsplanung oder die Ausrichtung ihrer künstlerischen und geistigen Gesamthaltung Wünsche offen läßt, wenn der künstlerische Personaleinsatz nicht funktioniert oder wenn eines Tages der Nachwuchs fehlt. Die jüngst erfolgte Neuordnung der deutschen Filmwirtschaft soll diese wichtigen Dinge in möglichst vollkommenem Maße sicher stellen. Die bisher bestehenden sieben Produktionsfirmen Ufa, Bavaria, Terra, Tobis, WienFilm, Berlin=Film und Prag=Film waren zwar bereits Staatsgesellschaften, wirkten jedoch nebeneinander als völlig unabhängige Gebilde — jede mit eigenem Apparat für Verleih, Export, Werbung und so weiter. Dadurch war an anderen Stellen Ueberschneidung und Leerlauf entstanden. Nunmehr wird eine Dachgesellschaft mit dem Namen Ufa=Film GmbH(uFI) als Führungsorgan der bestehenden Gesellschaften sowohl die Produktions= wie auch die wirtschaftlichen und technischen Interessen zusammenfassen. Die Produktionsfirmen konzentrieren sich, von den Nebenaufgaben entlastet, völlig auf die Herstellung künstlerisch hochwertiger Filmwerke; sie behalten zu diesem Zweck ihre eigenen Stäbe und künstlerischen Hausgemeinschaften. Der Produktion der alten Ufa wird sich in diesem Rahmen die neugegründete Filmkunst GmbH widmen; das heißt also, daß die eigentliche Filmherstellung aus dem bisherigen Ufa=Konzern ausgegliedert wurde und auf die neugegründete Gesellschaft übergegangen ist. Die Dachgesellschaft Ufa=Film GmbH darf ebenso wenig verwechselt werden mit der alten Universum=Film AG, die bisher das Ufa=Zeichen führte, wie mit der neuen Ufa=Filmkunst=GmbH, die die Produktion der alten Ufa fortführt. Sie übernimmt im übrigen auch die Finanzierung der angeschlossenen Produktionsgesellschaften, wobei ihr die Filmkreditbank zur Seite steht. Ferner wird ihr noch die im vorigen Herbst gegründete Deutsche Sonntag, den 22. März 1942 DER NEUE TAG Nr. 81 Zum Persischen Golf? Stadt Tschungking wird evakuiert Jran. Sinkende Moral der USA=Streitkräfte in Corregidor Adana, 21. März.(dnb) Nach hier vor liegenden Meldungen aus gut unterrichteter iranischer Quelle hat die Sowjetunion die AbDerung kauf einer Benderunge).—.— britischen Demarkationslinie damit, daß die Verbindungslinien nach den Einfuhrhäfen im Persischen Golf verbessert und gegen jede Bedrohung geschützt werden müßten. Die Sowjettruppen sollen bereits in der Gegend von Suleimanya und Chanikin an der iranisch-irakischen Grenze stehen und Vorbereitungen zur Besetzung des gesamten westlichen Teiles von Iran bis zum Persischen Golf getroffen haben. Zeichenfilme=GmbH als Herstellerin von Trickfilmen unmittelbar angeschlossen, und schließlich betreut sie auch die kürzlich errichtete Deutsche Filmtheater=Gesellschaft, die ihrerseits bis Ende 1944 als Kern die 156 repräsentativen Ufa=Theater übernimmt, die sich heute schon im Reichsbesitz befinden. Die FilmtheaterGmbh soll hier und da auch als Auffanggesellschaft für solche Theater wirken, die bei der Auflösung der Theaterkonzerne frei werden (nach den neuen Bestimmungen dürfen Lichtspielhäuser nicht mehr durch Kapitalgesellschaften geführt werden). Wenn in ihr also alle Filmtheater aufgehen, die bisher im Besitz einer einzelnen Produktionsfirma ware.., also im eigenen Theaterpark im wesentlichen zur Ausnutzung der eigenen Filme gearbeitet haben, so heißt das nicht, daß ihr all die vielen tausend im Reich spielenden Filmtheater einverleibt werden. Alles in allem wird die Zahl der von der Filmtheater=Gesellschaft zu übernehmenden Theater nach einer Aeußerung des Reichsfilmintendanten höchstens 10 Prozent aller Kinos ausmachen; diese aber sollen für alle anderen beispielgebend sein. Der gesamte Bestand an Filmtheatern beträgt im Reich heute etwa 8000, einschließlich der 100 Theater im Generalgouvernement und der 1200 im Protektorat. Der Reichsfilmintendant Im Rahmen der Neuordnung kommt der neu geschaffenen Stellung des Reichsfilmintendanten eine hohe Bedeutung zu. Ihm obliggt im Rahmen der Ufa=Film=GmbH die allgemeine Produktionsplanung und=betreuung, wobei er naturgemäß die Möglichkeit hat, den Einsatz der einzelnen Gesellschaften entsprechend zu steuern. In das neue Amt wurde der Leiter der Filmabteilung im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda, Ministerialrat Dr. Fritz Hippler, berufen, der bereits seit einer Reihe von Jahren mit organisatorischen Führungsaufgaben des deutschen Films und mit der künstlerischen und weltanschaulichen Leitung einer Reihe von Filmwerken beschäfigt war. Dr. Hippler kam 1935 zum Film mit der Aufgabe, die künstlerische und politische Ausrichtung der vier bestehenden Wochenscheuen vorzunehmen; er wurde stellvertretender Leiter der Fachschaft Film. 1938 erhielt er den Auftrag zur Herstellung der Wahlfilme„Wort und Tat" und„Gestern und heute“ und des Dokumentarfilms„Legion Condor“, bei dem er selbst Regie führte. Ende Juni 1939 übernahm er den Auftrag, binnen kürzester Frist einen„Westwallfilm“ herzustellen; es folgten „Feldzug in Polen“ und„Der ewige Jude“ Im selben Jahr wurde Dr. Hippler Leiter der neugeschaffenen„Deutschen Wochenschauzentrale"; diese Tätigkeit behielt er auch nach seiner Berufung in das Ministerium bei. Von besonderem Interesse ist in diesem Zusammenhang eine soeben in Max Hesses Verlag, Berlin, als Band 8 der Schristenreihe der Reichsfilmkammer erschienene Broschüre aus der Feder Dr. Hipplers mut dem Titel „Betrachtungen zum Filmschaffen",(117., 2,50 Mark), in der die Erkenntnisse niedergelegt sind, die der neue Reichsfilmintendant in seiner bisherigen Tätigkeit gewonnen hat Der Verfasser setzt sich in ebenso temperamentvoller wie gründlicher Weise mit cen Problemen auseinander, die heute und in Zukunft im deutschen Film gelöst werden müssen. Im einzelnen rechtfertigt er vor allem die Güstigkeit des Führerprinzips im Filmschaffen Ker angegrenzte Verantwortlichkeiten ermöglichen, so stellt er fest, eine straffe und zielbewußte Arbeit, indem sie Leerlaus, Doppelarbeit und TW Tokio, 22. März. Der Generalstabschef der japanischen Streikräfte in China, Generalleutnant Ushiroku, erklärte nach Rückkehr von einer mehrtägigen Inspektion im Wohangebiet(zwischen Hankau und schang), daß täglich zahlreiche chinesische Soldaten überlaufen. Die Disziplin der Tschungkingtruppen schwinde immer mehr und die Hauptstadt Tschiangkaischeks stehe vor dem Zusammenbruch. Wenn auch Tschungking noch Hilfe von Großbritannien und USA erwarte, so sei es doch vollkommen isoliert. Nur die Größe des Landes ermöglichte den fünfjährigen Widerstand. Inzwischen aber sei das Verständnis des chinesischen Volkes für die Bedeutung des Krieges Großostasiens gewachsen, seitdem sich die Japaner im Süden siegreich behauptet haben. Nach Meldungen, die in Schanghai eingetroffen sind, hat die Stadtverwaltung von Tschungking die zwangsweise Evakulerung von Frauen und Kindern aus dem Stadtgebiet angeordnet als Vorsichtsmaßnahme gegen neue japanische Bombenangriffe, mit denen man zum Beginn der Saison für Fliegerangriffe, daß heißt vom Mai bis September, rechnet. Die gegenwärtige Massenabwanderung schätzt man auf 250000 Personen. Daß die Moral der USA=Streitkräfte, die in der Festung Corregidor eingeschlossen sind, infolge der fortgesetzten japanischen Bombenangriffe gesunken ist, geht aus einem Brief hervor, der von dem nordamerikanischen Oberstleutnant Wilson an seine Frau in den USA gerichtet ist und der in einem kürzlich von japanischen Truppen beschlagnahmten Postsack gefunden wurde. Wilson schildert das Leben in Corregidor wie das von Maulwürfen. Die Angriffe kämen wie Tornados auf die USA=Truppen. Die Lebensmittel seien knapp. Und es herrsche Mangel an Wasser. Jeden Tag gebe es weniger zu essen, und die Lage sei hoffnungslos. Die philippinischen Soldaten gehorchten nicht mehr den Befehlen und täglich gebe es zwischen den nordamerikanischen und philippinischen Soldaten Schlägereien. Auf Neu=Guinea macht der japanische Vormarsch weitere Fortschritte. Mehrere Goldfelder in der Gegend von Palamao, das heißt im Landesinneren, und im Süden der Insel wurden besetzt. crippselt in Kairo Militärische und politische Besprechungen OST Stockholm, 21. März. Cripps, dessen Indienreise sich etwas verzögerte, traf am Freitag in Kairo ein. Er wird dort mehrere Tage bleiben und ausgedehnte Verhandlungen nicht nur politischer, sondern besonders auch militärischer Art führen. An diesen Verhandlungen sollen vor allem der stellvertretende Chef des britischen Reichsgeneralstabes, General Nyl, der Oberkommandierende der britischen Streitkräfte in Nordafrika, General Auchinlek, und zahlreiche andere Offiziere teilnehmen sowie der britische Botschafter in Aegypten, Lampson, und andere Politiker. In politischen Kreisen Londons nimmt man an. daß Cripps vor allem die für die im Nahen Osten stehende britische Armee so wichtige Frage des Nachschubs aus Indien erörtern soll. Cripps wird also nach Indien kommen, nicht allein um den dortigen indischen Nationalisten Versprechungen zu machen, sondern gleichzeitig auch als Fürsprecher der britischen Armee im nahen Orient, die ja tatsächlich mehr denn je vom Nachschub aus Indien abhängig ist. Der Wehrmachtsbericht: 35 000 BRT Handelsschiffsraum von deutschen-Booten versenkt Aus dem Führerhauptauartier, 21 März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Halbinsel Kertsch setzte der Feind seine erfolglosen Angriffe fort. WeiAdolf=Sitler=Schüler in die Obhut der Partei übernommen Sonthofen, 21. März.(dnb) Auf der Ordensburg Sonthofen fand am Samstag der Schlußappell für die erstmals zur Entlassung kommenden ältesten Jahrgänge der zehn Adolf=Hitler=Schulen statt. Reichsleiter Baldur von Schirach überreichte 230 Jungen das Diplom der Adolf=Hitler=Schule, das zum Studium an allen Hochschulen berechtigt. Nach der Verpflichtung auf die Partei und dem Treueschwur auf den Führer übernahm Reichsorganisationsleiter Dr. Ley die Adolf=Hitler= Schüler in die Obhut der Partei. Reichsleiter von Schirach erinnerte an das vor Dr. Ley und ihm stehende Bild jenes Tages, an dem die Jugend als kleine Pimpfe bei der Gründung der Schulen als erster Jahrgang vor ihnen gestanden haben. Er sprach darüber, was er von dem im Frieden zur Entlassung gelangenden Jahrgängen an noch größeren Leistungen verlangen müsse. Der Name des Mannes, den sie trügen, verpflichtete Erzieher wie Schüler, niemals mit sich selbst und dem Erreichten zufrieden zu sein. In seinen Schlußworten sprach Dr. Ley allen, die am Aufbau der Adolf=Hitler=Schulen mitgewirkt haben, bewegten Dank aus, und wandte sich damit vor allem an Reichsleiter von Schirach, dessen Verdienst es bleibe, den revolutionären Gedanken in die Jugend hineingetragen zu haben. Attentat auf Nahas Pascha Britisches Militär feuert in die Menge BS Rom, 21. März. Auf den ägyptischen Ministerpräsidenten Nahas Pascha wurde am Freitag nach dem Verlassen der Moschee ein Revolverattentat verübt. Die Kugel drang in den Anzug, ohne Nahas Pascha zu tressen; sein im Auto mitfahrender Begleiter Amin Ousman wurde verletzt. Nahas Pascha hatte die bei der arabischen Universität Azhar gelegene Moschee Sidi al Huossiny besucht. Als er nach dem Verlassen der Moschee seinen Kraftwagen bestiegen hatte, sielen plötzlich aus der Menge Schüsse. Sofort nach dem Attentat wurde englisches Militär eingesetzt, das von der Schußwaffe Gebrauch machte und rücksichtslos in die Menschenmenge feuerte. Dabei fanden drei Personen den Tod. Oifiziersanwärter der Lustwasse Der Oberbesehlshaber der Luftwaffe gibt bekannt, daß die Einstellung der Offiziers=Anwärter der Fliegertruxpe und des IngenieurOffizier=Korps am 1. Juli und 11. November 1942. die der Flak und Luftnachrichtentruppe am 1. August 1942 erfolgt. Bewerbungen sind sofort bei der dem Wohnort des Bewerbers am nächsten liegenden Annahmestelle einzureichen. Für den westdeutschen Bezirk an: Annahmestelle 2 für Offiziersbewerber der Luftwasse, Hannover, Escher Straße 12. tere 16 sowjetische Panzer wurden vernichtet. Im Hasen der Festung Sewastopol versenkten Sturzkampfflugzeuge ein Handelsschiff von 4000 BAT und beschädigten einen großen Tanker so schwer, daß mit seiner Vernichtung zu rechnen ist. Bombenvolltreffer richteten in einer Schiffswerft, einem Kraftwerk und in Brennstofflagern große Zerstörungen an. Im Donezgebiet sowie im mittleren und nördlichen Frontabschnitt wurden weitere Angrisse der Sowjets abgewiesen. Bei erfolgreichen eigenen Angriffen hane der Feind hohe blutige Verluste. Schwere Artillerie beschoß mit guter Wirkung triegswichtige Anlagen in Leningrad. In der Zeit vom 13. bis 20. März verlor die sowjetische Luftwasfe 386 Flugzeuge, davon wurden 298 in Luftkämpfen und 14 durch Flakartillerie abgeschossen, der Rest am Boden zerstört. Während der gleichen Zeit gingen an der Ostfront 22 eigene Flugzeuge verloren. Auf Malta wurde der Flugplatz La Venezia und der Hasen La Valetta am Tage von deutschen Kampfflugzeugen in rollenden Angrissen mit Sprengbomben schweren und schwersten Kalibers belegt. In Luftkämpfen über der Insel und in Nordafrika verlor der Feind fünf Jagdflugzeuge. Deutsche Unterseeboote versenkten vor der amerikanischen Küste und vor Westafrika sechs feindliche Handelsschiffe mit zusammen 35 000 Neues in Kürze italienische Ehrung für Emil Jannings Der königlich=italienische Botschafter in Berlin, Dino Alfieri, überreichte in den Räumen der italienischen Botschaft dem Staatsschauspieler Emil Jannings für seine besonderen Verdienste um die deutsch=italienischen Kulturbeziehungen das große Offizierskreuz des Ordens der Krone von Italien. General von Gontard verstorden In Potsdam, wo er seinen Lebensabend verbrachte, verstarb im 82. Lebensjahr am 17. März General der Infanterie Friedrich von Gontard, Ritter des Pour le Mérite mit Eichenlaub, einer sehr selten verliehenen Weltkriegsauszeichnung. Die Goethe=Medaille für Pros. Dr. Borchling Der Führer hat dem erdentlichen Professor em. Dr. phil. Conrad Borchling in Hamburg aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres in Würdigung seiner wissenschaftlichen Verdienste auf dem Gebiet der niederdeutschen Philologie, die Goethe=Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. Prof. Hertwig mit Goethe-Medaille ausgezeichnet Der Führer hat dem ordentlichen Professor em. Geheimen Regierungsrat Dr.=Ing. e. H. August Hertwig in Berlin=Wilmersdorf aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres in Würdigung seiner Verdienste als Gelehrter und schöpferischer Ingenieur die Goethe=Medaille für Kunst und Wissenschaft verliehen. BRT sowie ein Küstenwachschiff der USAKriegsmarine. Beim Angriff auf einen Geleitzug im Atlantik erzielte ein Unterseeboot vier Torpedotreffer. Der Erfolg konnte jedoch wegen starker Abwehr nicht beobachte; werden. Im Seegebiet um England versenkte die Luftwasse aus einem Geleitzug heraus einen Frachter von 4000 BRT. Ein weiteres größeres Handelsschiff wurde durch Bombenwurf beschädigt. Die Bedienung eines Panzerabwehrgeschützes mit Unteroffizier Schott als Geschützführer und dem Gefreiten Müller als Richtschütze hat am 15. und 16. März an der Ostfront zehn feindliche Panzer abgeschossen. Bei den Operationen deutscher Unterseeboote. im amerikanischen Raum hat sich das Unterseeboot unter Führung des Korvettenkapitäns Porke besonders ausgezeichnet. Italienischer wehrmachtsbericht Rom, 21. März. Der italienische Wehrmachtsbericht gibt bekannt: Normale Spähtrupptätigkeit an der Cyrenaika-Front, In Luftkämpfen über Libyen und dem mittleren Mittelmeer verlor der Feind drei Curtis und zwei fire, die von deutschen Jägern abgeschossen wurden. Die Flakstellungen auf der Insel Malta wurden heftig bombardiert. In Marsa Creek erhielt ein Munitionslager Volltreffer und flog in die Luft. Im Hafen von La Valetta wurde ein großes-Boot stark beschädigt. Eines unserer=Boote kehrte nicht zu seinem Stützpunkt zurück. Unsere Torpedoflugzeuge trafen und versenkten im östlichen Mittelmeer ein Kriegsschiff mittlerer Tonnage im Verlauf einer Aktion gegen einen feindlichen Geleitzug. begründet folgerichtig eine führende Mitwirkung des Staates mit der Möglichkeit definitiver autoritärer Entscheidungen, stellt aber fest, daß staatliche Austräge, Wünsche, Abanderungen. kritische Ausstellungen usw. sich niemals auf die praktische, filmkünstlerische Arbeit als solche erstrecken, daß in dieser Beziehung vielmehr eine völlige Freiheit herrscht. Eine Reihe erfolgreicher Erfolgsfilme der letzten Zeit, zum Beispiel„Ohm Krüger", „Jud Süß“,„Bismarck",„Ich klage an“ und „Wunschkonzert" stellten ganz ausgesprochene Staatsaufträge dar; sie haben allerdings nachher„ihre genialen und werkbesessenen Gestalter gefunden und sind ailein erst durch sie zu überragenden Filmkunstwerken geworden". Was die Stofsplanung angeht, so wendet Dr. Hippler sich energisch gegen ein Von=derHand=in=den=Mund=Leben und fordert eine systematische Planung auf lange Sicht. In diesem Zusammenhang setzt er sich für die Schaffung einer Art„Film=Enzyklopädie“ ein, eines umfassenden Registers von Namen, Stichworten, Elementen und Begriffen, deren filmische Auswertbarkeit entweder auf den ersten Blick zu bejahen oder zumindest diskutabel wäre. Es ist in diesem Zusammenhang unmöglich, den Gedankenreichtum, den das Buch vermittelt, auch nur anzudeuten. Alles in allem ist es kennzeichnend für die gestalterische Persönlichkeit des Autors und sein enges Vertrautsein mit den bedeutsamen Problemen, an deren Lösung er nunmehr an führender Stelle zu arbeiten vermag. Der deutsche Film soll nach einem Wort von Dr. Goebbels endgültig „vom Kintopp zur Filmkunst" emporsteigen. Daß die künstlerischen Elemente gegeben sind, weiß nach den Leistungen der letzten Jahre ein jeder; eine straffe Regelung des Organisatorischen hat jetzt die sonstigen Voraussetzungen geschaffen. Dr. H. Koch Verabschiedung der ersten Maiden Im Festsaal des Hofbräuhauses verabschiedete am Freitag der Chef des Stabes des RAD, Obergeneralarbeitsführer Dr. Becker, die ersten zum halbjährigen Kriegshilfsdienst verpflichtet gewesenen Arbeitsmaiden. Er dankte ihnen und darüber hinaus allen Arbeitsmaiden im Großdeutschen Reich namens des Reichsarbeitsführers für ihre hervorragende Bewährung. „Orden vom römischen Adler" gegründet Das amtliche Gesetzblatt veröffentlicht eine Verordnung über die Errichtung des„Ordens vom römischen Adler". Großmeister des Ordens ist der König von Italien. Der Orden wird nur an Ausländer verliehen, die sich um Italien verdient gemacht haben: der Orden hat fünf Klassen. Japans Nahrungsmittelunabhängigkeit Wie der Abteilungsleiter im Agrarministerium, Zshii, in einer Rundfunkrede mitteilte, hält die japanische Regierung trotz der Eroberung der an Lebensmitteln überreichen Südgebiete unverändert an ihrer Politik fest, das Mutterland hinsichtlich der Nahrungsmittelversorgung vollständig selbstgenügsam zu machen. Postgebühren=Erhöhung in Japan In Japan tritt mit Wirkung vom 1. April eine Erhöhung der Post=, Telephon= und Telegranungebühren ein. Ausgenommen hiervon bleiben lediglich gewöhnliche Postkarten und Geschenksendungen an die Front. Die sapanische Verwaltung Javas Wie„Jomiuri Schimbun“ aus Batavia meldet, beabsichtigen die japanischen Militärbehörden in Java. alle indonesischen Verwaltungsbeamten beizubehalten. Japanische Kirschbäume zerstört Wie„Tokio Ritschi Nitschi“ meldet, haben sich die Washingtoner in einer eigenartigen Weise an Japan zu rächen versucht. Im Zentralpark von Washington haben sie japanische Kirschbäume, die ein Geschenk der Stadt Tokio waren, umgeschlagen. Telesondienst Tokio—Kabul eröffnet Ein Telefondienst zwischen Tokio und Kabul, der Hauptstadt von Afghanistan, ist am Donnerstag eröffnet worden. Dieser Fernsprechdienst überbrückt eine Entfernung von annähernd 4000 Meilen. Rücktritt des rumänischen Landwirtschaftsministers Marschall Antonescu hat den Rücktritt des Landwirtschaftsministers General Sichitiu angenommen. Unterstaatssekretär Aurelian Pana wurde mit der Durchführung der Geschäfte des Ministeriums betraut. 13,5 Millionen Pfund Staatsausgaben in Eire Vor dem irischen Senat gab der irische Finanz= minister Erklärungen zu den Staatsausgaben des kommenden Jahres, die er auf 13,5 Millionen Pfund schätzte, ab. 900000 Pfund sind für die Armee vorgesehen. Der Etat hat sich um 7 Millionen Pfund erhöht. Binnenschiffahrt in Paris zufriedenstellend Ein amtlicher Bericht über den Flußschiffahrtsverkehr im Seinehafen Paris zeigt, daß der Transportverkehr seit der Unterbrechung durch die Kriegsereignisse wieder in großem Ausmaße aufgenommen werden konnte. Weniger Alkoholexeesse in Frankreich Die Weinknappheit hat in Frankreich zu einem sterken Rückgang der Alkoholexcesse und=krankheiten geführt. Die Zahl der alkoholvergifteten ist auf ein Drittel zurückgegangen. Die Zahl der Betrunkenen dürfte um zwei Drittel gesunken sein. Französischer Schleichhandel In der Gegend vor Chartres ist eine Schleichhandelszentrale ausgehoben worden. Bei der Razzia wurden nicht weniger als 20 Personen ertappt, die gerade Nahrungsmittel einpackten, um sie als Handgepäck mit nach Paris zu nehmen. Von den 20 Verhafteten waren nicht weniger als 19 polnische Juden. Diese Nummer umfaßt 6 Seiten Rheinisch Westfälische Börse Düsseldorf, 21. März. Wie üblich zum Wochenschluß ließ das ohnehin ruhige Geschäft weiter nach. Die Kursentwicklung war jedoch überwiegend nach oben gerichtet. Basalt.=G. 76 3/8, Deutsche Erdöl 169¾. J. G. Farbenindustrie 207¼, Felten u. Guilleaume 154¼. Hösch=Köln=Neuessen 163 1/8, Kabel Rheydt 183. Kalker Brauerei 68, Klöckner=Werke 168 5/8, Mannesmann 158, Rhein. Braunkohlen 217 ¼, Rhein. Stahlwerke 190¼, Stollwerck 142½, Ver. Stahlwerke 157¼, Westd. Kaufhof 145¾. Commerzbank 150. Reichsbank 139 ¼. Allianz 325, Colonia Rückversicherung große 200, kleine 100. Druck und Verlag Kölrer Verlags-Anstalt und Druckerei GmbHi Verlarsleiter: Dr Erich Vsternahm- Haupt. schrüilleiter- D. Hane Kech Pretel 14 Nachdrucksrecht: Albert LangenCeorr Moller Verlac München 20. Fortsetzung. Er wandte sich an die Generalin und Otar. „Hören Sie, ist das nicht das Ideal eines Geschäftsbriefes:„Ich kause den Lonnwald, wenn ich ihn für den und den Preis kriege.“ Name drunter. Punktum.“ Alle lachten. Anne Karine sah den Advokaten an mit Augen, die vor Vergnügen tanzten „Ja, Briefe schreiben tut sie nicht gern. die Tante", lachte sie. „Aber Matthias Corvin hat doch gar keine Schwen.. sing die Generalin an.„Au. mein Fuß. Kind. Sie treten mich.“ „Wirklich? Pardon“, sagte Anne Karine unschuldig. „In meinem Beruf lernt man Damen. die sich kurz und bündig ausdrücken, schätzen“, fuhr Advokat Remer fort.„Ich würde wirklich der Dame gern mal hochachtungsvoll die Hand drücken.“ Anne Karine zögerte ein Weilchen. Dann schnappte sie nach den Fingern des Advokaten. „Bittschön“. sagte sie.„Ich bin nämlich meine Tante.“ Es dauerte ein Weilchen, ehe der Advokat sich von seinem Erstaunen erholen konnte. Er sah voll Interesse dieses acht zehnjährige Backfischchen an. das auf eigene Faust Wälder kaufte.„ „Mein Gott so'n kleines Häppchen. Das Geld hatte ich von meinem Onkel gekriegt, als er seinen Hof verkaufte. Wälder sind sicherer als Banken“, sagte Anne Karine ruhig und erfahren. Paul Remer plauderte weiter mit der jungen Dame. Er besaß eine Art von Beredsamkeit, die seine Zuhörer ganz vergessen machen konnte, was sie selbst eigentlich sagen wollten. Jetzt amüsierte es ihn, diese Beredsamkeit vor diesem jungen Mädchen zu entfalten, das da neben ihm ging, sich zu ihm vorbeugte und mit klaren, klugen Augen und kleinen, verständnisvollen Bemerkungen lauschte. Otar Mogens sah ihn neugierig an. Er hatte Remer noch niemals sich um eine Dame in dem Alter bemühen sehen. Der Herr Advokat interessserte sich überhaupt nicht sehr für Damen. Er stand sogar im Verdacht, ein klein wenig Weiberseind zu sein. Otar selbst war über die Maßen liebenswürdig gegen Fräulein Corvin— die Erbin von Näsby. Otar Mogens konnte die alten Familien des Landes an den Fingern aufzählen,—„es war weiß Gott nicht weit damit her“. „Mein Sohn ist unparteiisch. Er macht allen den Hof— ohne Rücksicht auf Alter oder Aussichten—, wenn sie bloß den höchsten Ranaklassen angehören,— oder mit dem Auswärtigen Minister vervettert sind". pflegte die Generalin zu sagen. Aber die Generalin sagte ja so manches, was ihren„Sohn Otar kränkte Der Sohn Otar erbot sich, Fräulein Corvin mit den Komtessen Wind bekannt zu machen Nein, danke. Fräulein Corvin hatte nicht den Wunsch. „Sind das nicht die beiden Bramaputrahühner, die immer im Essen herumstochern? Und Gesichter machen als ob alles schlecht chmeckte? Danke für Obst. Ich bleibe überhaupt nur ein paar Tage hier.— bloß Vater zuliebe. Vater ist nämlich selber me auf nem Sanatorium gewesen. Er stellt sich darunter gewiß was furchtbar Amüsantes vor. Danke. Ich will am liebsten mit Ihrer Mutter zusammen sein— und Advokat Remer." „Die Komtessen Wind gehören der vornehmsten dänischen Aristokratie an. Ich schätze mich glücklich, sie Cousinen nennen zu dürfen". antwortete Otar Mogens steif und vornehm. Daß ein Sanatoriumsgast abschlug, zwei lebenden Komtessen vorgestellt zu werden, das war in seiner Praxis noch nicht vorgekommen. Das ging über seinen Horizont. Außerdem sollte eine Corvin doch die rechten sozialen Begriffe haben. Da war natürlich wieder Mama mit ihrem Mundwerk um die Wege gewesen. Das Verhältnis zwischen den Komtessen und ihrer Tante war nämlich nicht eigentlich eine Busenfreundschaft zu nennen Die Komtessen waren entsetzt, sowie Tante Rosa nur den Mund öffnete. Und Tante Rosa pflegte zu sagen, die beiden Windspiele erinnerten sie an zwei Rasiermesser; alles, was ihnen in handareifliche Nähe kam, zerschnitten sie in tausend Stücke. „Ihre Form der Konversation ist, sich zu mokieren. Und das machen sie nicht mal amüsant. Sie sticheln nur. Pfui Deubel!“ sagte Tante Rosa Otar führte die Unterhaltung auf den Grimshof, das Gut seines Onkels. und Anne Karine gab sachverständig Bescheid über Land und Waldbesitz. Aber von Peder Snilen wollte sie nichts wissen. „Das einzige Mal, daß ich mit ihm sprach, log er mich an. Und Leute, die lügen, wo sie es gar nicht nötig haben, die lügen zehnmal so toll, wenn sie was zu verhehlen haben. darauf können Sie Gift nehmen“, sagte Anne Karine altklug.„Na sa, Sie werden's ja selbst rauskriegen, daß da was mulmig ist. Mannsleute lügen so dumm, wissen Sie.“ Advokat Remer ging mit der Generalin hinterher. Er sah immerzu die biegsame junge Gestalt da vor sich— und in die braunen Augen kam ein ganz klein wenig Wehmut. „Wer doch zehn Jahre jünger wäre“, sagten die Augen. Aber Advokat Remer war sich durchaus nicht bewußt, daß sie was sagten. Advokat Remer hatte auf dem Zimmer der Generalin eine Unterredung mit ihr und Otar gehabt. Er hatte ihnen mitgeteilt, daß auf seinem Bureau in der Stadt die Nachricht eingetroffen war, daß Barten Mogens in Rom ganz plötzlich gestorben war. Und er, Advokat Remer, habe das Testament in Verwahrung.“ Barten Mogens hatte den Grimshof und all sein Besitztum— wovon übrigens herzlich wenig übrig war— seinem Schwestersohn, Nils Barten Mogens Petersen vermacht, der von seinem zehnten Jahre an als Waise im Haus der Generalin Mogens gelebt hatte, bis er vor zwei Jahren zur See ging. Er sollte das Erbe antreten unter der Bedingung, daß er sich nur Mogens nenne und festen Wohnsitz auf Grim nehme. Denn Barten Mogens hatte einen Riecher davon bekommen, daß Peder Snilens Finger von der Sorte waren. an denen leicht was kleben blieb. Wenn Nils nicht auf Grim wohnen wollte, dann sollte das Gut lieber gleich verkauft und das Geld unter die Erben verteilt werden. Otar war wahnsinnig enttäuscht. Er ging mit langen Schritten in seinem Zimmer auf und ab. der Klemmer schnurrte in rasendem Tempo um den Zeigefinger. Er hatte Onkel Barten Aufmerksamkeiten erwiesen, vie sie sonst nur den höchstgestellten Personen zuteil wurden. Durch lange, entsetzliche Konzerte hatte er sich an seiner Seite durchgeödet. Sogar Vegetarianer war er acht Tage lang gewesen— bloß um Onkel Barten zu gefallen. Der Grimshof war in all seinen Zukunftsplänen immer der sichere, solide Hintergrund gewesen. Und nun hatte dieser Onkel ihn recht und schlecht um sein rechtmäßiges Eigentum betrogen. Hatte es Nils gegeben, den er bloß als einen kleinen blöden Dicksack gekannt hatte. Nils, der sich in den Ecken rumdrückte und Nägel kaute. Das tat er übrigens noch. Und der sollte nun als Repräsentant der Familie Mogens gelten. Otar warf sich in den Lehnstuhl. Er steckte eine Zigarre an. Nun hieß es, ruhig überlegen, was zu tun war. Es war ihm völlig klar, daß der vermeintliche Erbe des Grimhofes im gesellschaftlichen Leben eine ganz andere Persönlichkeit war als der arme Ministerialsekretär.— Wenn er auch zehnmal der Sohn des Generals Mogens und Schützling des Ministers war. Eine reiche Partie? Selbstverständlich. Aber wen? Vielleicht das Provinzgänschen mit der gellenden Stimme und den Stirnlocken— und der halben Million? Nein. Gott sei Dank! So tief brauchte man denn doch nicht zu steigen. Der arme Leutnant Melborn mußte sich ja mit ihrer Schwester und ihren ordinären Manieren schleppen— ein abschreckendes Beispiel. Die Komtessen? Hatten nicht genug.— Na, vorläufig eilte es ja nicht. Nächste Saison konnte neue Ware zu Markt kommen. Die Komtessen hatte er übrigens heute vemnachlässigt. Das ging nicht. Man durfte den blonden Doktor nicht die Téte nehmen lassen. Otar Mogens knipste mit dem langen Nagel des kleinen Fingers die Asche von der Zigarre. Er stand auf und fing an. seinen Außenmenschen vor dem Spiegel zu pflegen. Die kleine Corvin? Fortsetzung folgt.