e 1 Nr 60 von 19.10 Uhr rgen.15 Uhr slotterie ar 1942 Jewähr) e zu je 10 00 zu je 5000 M 4000 Mk. au 3000 Mk. al 19. 54 Gewinn 1 16828 67·92 29167 14374 88 754 3244 9. 102 Gewinn 35 159 4635 141 289 152 30 85 695 23 385 65 027 54 926 39 222 189 30 238 06 266 08 36141 39920 ine zu je 40 00 je 20 000 M 10 000 Mk. al Mk. auf 30 13 10 12 Gewinr 63 298 255 76 3000 Mk. al 13. 30 Getinn 95357 14767 89 636 325 zu je 1000 M) 38 666 4180 102 241 111 32 52.875 91 559 46 571 95 116 57•229 159•2 20119 2503 306 51 363 56 gen Strecke von daneben bei migungspflicht tsleiter. 1942 Hoevel. Id1. Hälen irz 1942 wird Zollhäfen und insestadt Köln hr festgesetzt. abakwaren n für Tabakstätten. Trinkemischtwarenfgefordert, die 1941 bis einnnahmten Ab. Tabakkontrollje 500 Stück prüfung bereit in die Beutel rauchte Brief10. März 1942 eister. Köln ibahnbetrieb z 1942. treten ein: Verdunkelung eizten verlänvom BetricbsWährend dieahrtzeiten die en Tagesfahraus den Ausaltestellen ermit Ausnahme nuten un der nuten gesetzt leutigen ahrreten folgende rtrichtung geNeumarkt über Neumarkt: och zwischen rkt. Die Fühom. Hbf. fällt die nach dem rück durchgenur noch bis diedhof: während der .30—20.00 Uhr geführt. WähAhrt zwischen Hbt.— Museum Longerich über h Merheim Irh. hnen 11 und 17 erigen Strecke d. Liebigstraße Zeiten des Belicher Verkehr Uhr ab Dom eiben bestehen. 23.30 Uhr ab ahrt bis Wiesße werden die e und Robert. Stelzmann-Str. send IItung iet INNISTEE rma-Asthmaohne Clas. ge: Lungenische S 20 RM nitbringen! uier-Häuser vorstraße 23 Ruf 22 84 43 Bezugspreis monatl. RN1.30, Postbezug monatl. RMI.30 (einschl. 21 Pfg. Postzeitungsgebühr) zuzügl. 42 Pfg. Zustellgebühr Köln, Montag, den 2. März 1942 DIE GROSSE KÖLNER MORGENZETTUNG Schriftleitung: Köln, Stolkgasse 25—31. Nr. 220301. Schalterstunden—18 Uhr. Verkaufspreis 10 Pfg. Das deutsche Sto f3truppunternehmen über das Asousche Meer 60 km Nachtmarsch über das Eis An der kaukasischen Küste gelegener feindlicher Stützpunkt samt Besatzung vernichtet Berlin, 1. März.(dub) Zu dem im heuagen Wehrmachtsbericht(siehe Seite 2) gemeldeten, deutschen Stoßtruppunternehmen über das Asowsche Meer werden noch folgende Einzelheiten bekannt: In der Nacht vom 26. zum 27. Februar gingen mehrere kampfkräftige deutsche Stoßtrupps von dem Nordufer der Küste des Asowschen Meeres über das Eis in Richtung auf die feindliche Küste am Südufer dieses Meeres vor. Nach 30 Kilometer langem beschwerlichem Marsch über das Eis griffen die Stoßtrupps einen an der kaukasischen Küste gelegenen feindlichen Stützpunkt an. Die durch den kühnen Angriff völlig überraschten Bolschewisten zogen sich in ein zur Verteidigung besonders ausgebautes Blockhaus zurück. Ihre heftige Gegenwehr nutzte ihnen jedoch nichts. Durch geballte Ladungen wurde auch der letzte Widerstand der Bolschewisten gebrochen und der Stützpunkt mit seiner gesamten Besatzung vernichtet. Nach erfolgreicher Durchführung des Unternehmens traten die Stoßtrupps den Rückmarsch über das Eis an und kehrten vollzählig zu ihrem Ausgangspunkt zurück. Um diese Tat in ihrem vollen Umfange würdigen zu können, muß man sich vergegenwärtigen, daß schon allein der nächtliche Marsch von 60 Kilometer über das Eis eine außerordentliche Leistung darstellt. Die gefrorene Fläche des Asowschen Meeres ist nicht etwa eine glatte Eisbahn, sondern von Eisblöcken und Schneeverwehungen bedeckt und dadurch sehr unwegsam. Deutsche Kampfhandlungen in letzter Woche im Wechsel von Angriff und Abwehr Berlin, 1. März.(dnb) Die Kampfhandlungen des deutschen Heeres in der abgelaufenen Woche an der gesamten Ostfront verliefen im Wechsel von Angriff und Abweyr. Zahlreiche Vorstöße feindlicher Kräfte brachen im wirkungsvollen Feuer der deutschen Truppen zusammen. Die unter rücksichtslosem Einsatz an Menschen vorgetragenen Angriffe der Bolschewisten scheiterten an allen Frontabschnitten unter hohen Verlusten. So brachten in den letzten Tagen die deut schen und rumänischen Verbände die Angriffe des Feindes auf der Halbinsel Krim zum Erliegen, und der Gegner hatte als einziges Resultat eine große Zahl von Gefallenen vor den deutschen Linien zurücklassen müssen. Im Südabschnitt und im mittleren Teil sowie im Raum nordostwärts des Ilmensees dauerten die erbitterten Abwehrkämpfe zum Teil bei starker Kälte in widrigem Gelände an. Von den Truppen unseres Heeres wurden hohe Leistungen verlangt, aber sie erfüllten restlos die an sie gestellten Anfor derungen. An verschiedenen Stellen der Ost front brachten erfolgreiche Gegenangriffe Raumgewinn und die Zerschlagung feindlicher Kräfte bis zur Vernichtung. Deutsche Sturzkampfflugzeuge bombar dierten im mittleren Abschnitt der Ostfront Bereitstellungsräume des Feindes, in denen sich bolschewistische Infanterieeinheiten, verstärkt durch schwere Panzer, zu Durchbruchsversuchen formierten. Acht Panzer wurden durch Volltreffer zerstört und brannten aus. Drei Geschütze, 44 Lastkraftwagen und mehr als.50 Fahrzeuge anderer Art fielen den Bomben zum Opfer. Bei Angriffen auf Unterkünfte und sowjetische Depots in belegten Ortschaften gingen mehrfach große Benzinlager in die Luft. Auf einer Bahnlinie im rückwärtigen Gebiet des mittleren Kampfabchnittes wurden unter Dampf stehende Züge chwer beschädigt; ein großer Lokomotivschuppen in einem Verkehrsknotenpunkt wurde durch Volltreffer in Trümmer gelegt. Murmanst wurde bombardiert Berlin, 1. März(dnb) Deutsche Sturzkampfflugzeuge bombardierten gestern den owjetischen Hafen Murmansk. Durch Bombenvolltreffer starken Kalibers wurde ein Handelsschiff von 10000 BRT. getroffen. Starke Rauchentwicklung wurde nach den Bombendetonationen beobachtet. Mit schweren Beschädigungen des Schiffes ist zu rechnen. Die Stukas durchbrachen die Flaksperren, die von den Geschützen des Schiffes und von den Batterien des Stadtgebietes über die Lagerhallen und Kais gelegt wurden und warfen ihre Bomben im Sturzflug auf die befohlenen Ziele. Der Mittelteil des Hafens wurde verschiedentlich schwer getroffen. Sowjetische Jäger vermochten ebenfalls nicht, die wiederholten Angriffe abzuwehren. Auch auf der Fischerhalbinsel wurden Treffer in Barackenlagern des Feindes erzielt, die Brände und Zerstörungen verursachten. An den beiden Fronten auf der Krim setzte der Feind am 28. Februar seine Angriffe, wenn auch in geringerem Umfange als am Vortage, fort. Die Vorstöße waren insbesondere von Artillerie, Panzern und Fliegern unterstützt. Auch die gestrigen Angriffe scheiterten an dem zähen Widerstand unserer Truppen, die stellenweise zum Nahkampf übergingen, teilweise bereits vor der Hauptkampflinie im zusammengefaßten Feuer. Nach bisherigen Zählungen wurden 1300 Gefangene gemacht. Die blutigen Verluste des Feindes sind außerordentlich hoch. An der Front auf der Halbinsel Kertsch wurden bisher über 4000 Tote gezählt. Davon lagen 3000 gefallene Bolschewisten allein im Abschnitt einer deutschen sion, die sich seit Beginn der Abwehrkämpfe durch zähen Widerstand gegen den zahlenmäßig überlegenen Feind und kühne Gegenstöße besonders auszeichnete. Japans Seesiege bei Soerabaya=Batavia Kern der seindlichen Flotten in ostindischen Gewässern vernichtet“ Nach der Torpedierung der„Ark Royal“ Der englischen Zeitschrift„Sphere“ entnehmen wir dieses sensationelle Bilddokument, das den 22 600 to großen englischen Flugzeugträger„Ark Royal“ nach der Torpedierung kenden Zustand zeigt. Als die„Ark Royal“ den vernichtenden Torpedoschuß auf Deck einige startbereite Flugzeuge, die später zusammen mit dem Schiff untergingen, da sie bei der schweren Schlagseite des Flugzeugträgers nicht mehr starten konnten. Tokio, 1. März.(Ostasiendienst des DNB.) Das Kaiserliche Hauptquartier gibt am Sonntag bekannt: In der Seeschlacht bei Soerabaya versenkte die japanische Marine drei Kreuzer und sechs Zerstörer. Schwer beschädigt wurden vier Kreuzer. In der Seeschlacht bei Batavia wurde ein schwerer amerikanischer Kreuzer versenkt. Ein japanischer Zerstörer wurde leicht beschädigt, er ist jedoch nicht kampf unfähig.„ Das Kaiserliche Hauptquartier gab am Sonntag um 16 Uhr zu den bereits gemeldeten großen Seegefechten bei Soerabaya und Batavia erganzend bekannt, daß japanische Marineeinheiten, die in den ostindischen Gewässern operierten, im Verlauf von zwei Gefechten mit den vereinten feindlichen Flotten am 27. Februar und am Sonntag früh fünf feindliche Kreuzer, darunter einen großen USA=Kreuzer, und sechs Zerstörer versenkt, sowie vier weitere feindliche Kreuzer schwer beschädigt haben. Bei dem einen Seegefecht, das bei Soerabaya stattfand, und das zwischen der Abenddämmerung des 27. Februar und dem Morgengrauen des 28. Februar stattfand, sind, nach Berichten, die bis zum Sonntagmorgen eingingen, drei feindliche Kreuzer und sechs Zerstörer versenkt worden, während vier weitere Kreuzer schwer beschädigt wurden. Bei dem anderen Seegefecht, das als„Seegefecht bei Batavia“ bezeichnet wird und am Sonntagmorgen stattfand, wurden ein großer USA=Kreuzer und ein australischer Kreuzer Als Ergebnis der beiden Seegefechte, so schließt das Kaiserliche Hauptquartier seinen Bericht, haben die in den niederländisch-ostindischen Gewässern operierenden japanischen Flotteneinheiten praktisch die Hauptgruppe der kombinierten feindlichen Flotten vernichtet und sind jetzt mit der Säuberung der Gewässer beschäftigt. In der Sundastraße: Kriegsschiff in Brand geworfen, zwei Kreuzer und ein Zerstörer schwer beschädigt Tokio. 1. März(Ostassendienst des DNB.) Das Kaiserliche Hauptquartier teilt mit: Die sapanische Armeeluftwaffe hat bei einem Angriff auf feindliche Seestreitkräfte in der Sundastraße ein 3000 Tonnen großes Kriegsschiff in Brand gesetzt sowie zwei Krenzer und einen Zerstörer bombardiert und schwer beschädigt. Daladier über die Rüstung Frankreichs Er wälzt Schuld auf Obersten Kriegsrat— Vertagung auf Dienstag Neues in Kürze Wieder Briten=Bomber vor Gibraltar abgestürzt Ein weiteres englisches Bombenflugzeug stürzte, wie Stefani aus Tetuan meldet, gestern vor Gibraltar ab. Ein in der Nähe befindliches Fischerboot rettete drei Mann der Besatzung und brachte sie nach Gibraltar zurück. Ein Mann der Besatzung kam ums Leben. Zwei bolschewistische Flugzeuge von italienischen Jägern abgeschossen Italienische Jagdflugzeuge, die im Laufe des gestrigen Tages zur Unterstötzung des Heeres im Süden der Ostfroni in die Erdkämpfe eingrufen, zwangen einige sowjetische Flugzeuge zu Luftkämpfen Die italienischen Jagdflieger schossen dabei ohne eigene Verluste zwei feindliche Flugzeuge ab(onb) Kalkutta befürchtet Fliegerangriffe Der Gouverneur von Bengalen erließ an die Bevölkerung von Kalkutta einen Aufruf, sich auf Fliegerangriffe vorzubereiten„Wir wissen nicht", erklärte er.„wann und wie uns der#####ag treffen wird Aber wir müssen bereit sein. In Kalkutta werden die Luftschutzeinrichtungen überprüft werden" Jüdische Schieber in der Türkei verurteilt Das Gericht von Istanbul hat einige aus England. Polen und Deutschland gekommene Juden des Besitzes von falschen Pässen und der Verbreitung falscher britischer Banknoten wegen zu Gefängnisstrafen von einem Monat bis zu drei Jahren und Geldstrafen verurteilt. Einweihung des Hauses der Italiener in Stuttgart Die feierliche Einweihung des Hauses der Jtaliener bildete den Höbepunkt der Veranstaltungen anläßlich des Besuches des Königlich Italienischen Botschafters Dino Alfieri in Stuttgart. Der Botschafter gab seiner Freude Ausdruck, daß er bei seiner ersten Reise nach Stutgart Gelegenheit hatte. das Haus der Italiener einwethen zu dürfen Ee freue ihn auch besonders feststellen zu können in welch verständutsvoller Zusammenarbet alle deutschen Stellen mit den ialienischen Arga niationen stehen. K0 Riom. 1. März. Nach Eröffnung des 5. Verhandlungstages brachte der Vorsitzende Caous im Anschluß an die Verhandlungen des Vortages mangelhafte Produktion an Flak- und Vernichtungswaffen zur Debatte. Er fragte Daladier, was er zu der Tatsache zu sagen habe, daß am 1. September 1939 nur 100 einrohrige Flakgeschütze und kein einziges Doppelrohr-Geschütz vorhanden gewesen seien. Daladier bestritt die Richtigkeit dieser Zitfer und griff bis 1930/31 zurück. Schon damals seien 400 Millionen Franken für diese Waffe bewilligt worden, bis 1935 habe man keine weiteren Ausgaben gemacht. Man habe zu viel Zeit an Experimenten verloren. Er müsse allerdings zugeben, daß die Serienherstellung natürlich infolge der ewigen Versuche zu spät eingesetzt habe.„Diejenigen, die behaupten, daß wir überhaupt keine Waffen besaßen, daß wir zu wenig Flugzeuge und zu wenig Geschütze hatten, haben selbst versäumt, solche zu bauen. Bis 1939 hat man versucht, einen Mustertyp der 22=Millimeter=Haubitze zu schaffen, aber jedesmal nach praktischen Versuchen hat der Generalstab den Typ fallen lassen.“ Bei seiner weiteren Verteidigung beging Daladier allerdings einen schweren Fehler, indem er erklärte, man könne nicht erwarten, daß der Vierjahresplan. der vom 1. Januar 1937 bis zum 1. Januar 1941 lief, bereits 1939 beendet war. Die fatale Tatsache des Kriegsausbruches 1939 sei in diesen Plan hineingeplatzt. Eine ähnlich fatale Tatsache erkläre heute die Lage der Alliierten im Pazifik Daladier stellte sich damit selbst in Widerspruch zu seiner Erklärung vom 23. August 1939. als er in einer Militärkonferenz versicherte, daß Frankreich bereit sei und es an nichts fehle. Die Untersuchung wandte sich dann der Frage zu warum die Magiotlinie nicht nach Nordwesten fortgesetzt worden sei. Daladier erklärte, er bedauere das heute noch. griff aber scharf den Obersten Kriegsrat an. der 1937 aus Vorschlag Pétains sich gegen die Berestigung der Nordgrenze ausa#nrechen habe 1932 habe der da#alige K ster und heutige französische Gesandte in Madrid, Francois Pietry, einen Kredit von 240 Mil lionen Franken für die Befestigung der Nord grenze vorgeschlagen. Der Oberste Kriegsvat habe diesen Kredit verweigert. 1933 habe er, Daladier, nach einer Reise durch den Nordosten in einer Note an den obersten Kriegsrat betont, daß die Verlängerung der Magiotlinie notwendig sei. 1934 sei ein Kredit zu diesem Zweck im Budget vorgesehen gewesen. 1936, als Daladier wieder in die Regierung eintrat, habe er sich entschlossen, die nur schwach vorwärtsgehenden Arbeiten energisch zu fördern. Im weiteren Verlauf sprach Daladier über die Ansicht maßgebender Militärs über die militärische Situation an der Nordostgrenze im Falle eines Krieges. Marschall Pédain habe sich seinerzeit dem Armeeausschuß des Senats gegenüber dahin geäußert, daß die Wälder der Ardennen nördlich Montmedy derart undurchdringlich seien, daß man sie als Zone der Vernichtung betrachten könne. Es genüge, Bunker zu errichten. Da die Front dort keine Tiefe besitze, könne der Feind sich auf keinen Kampf einlassen. Tue er das trotzdem, so könnten die französischen Truppen sich auf die Befestigungen der Ardennen zurückziehen. Diesen Aeußerungen, so erklärte Daladier, habe er nichts hinzuzufügen außer der Feststellung, daß die sogenannte Ardennen=Konzeption einer der schwerwiegendsten Gründe für die Niederlage Frankreichs sei. Jedenfalts könne er für sich in Anspruch nehmen, an der Nordostgrenze eine Reihe von Festungen wie Montmedy und Valenciennes angelegt zu haben, die über ständige Garnisonen verfügten. Daladier bleibt nach diesen Ausführungen bei seiner bekannten These, daß die französische Armee rüstungsmäßig in der Lage gewesen wäre, den Krieg zu gewinnen. Er richtete in diesem Zusammenhang einen erneuten scharfen Angriff gegen seine Ankläger. Im zweiten Teil des Verhandlungstages ersucht der Vorsitzende Dalodier, sich über die von der Anklage behaupteten falschen Aeußerungen vor der Kammer zu äußern. Es handelt sich hierbei um Erklärungen, die Daladier am 16. 6. 39 abgegeben hatte. Daladier versichterte damals, daß das zweirohrige 25imm=Hotchtiß=Flakgeschütz und das 90=mm=Flakgeschütz, ein ganz neuer Typ, nunmehr serienweise hergestellt würden. Der Vorsitzende hält dem das erste Protokoll des Armeeausschusses des Senats vom Oktober 1939 entgegen, in dem Daladier getadelt wird. Daladier gibt zu, daß die am 16. Juni abgegebenen Erklärungen nicht zutreffend waren. behauptet aber, er sei selbst über die wirkliche Lage getäuscht worden. Am 17. Juli 1939 habe er dem Vorsitzenden des Armeeausschusses des Senats, Reibel, mitgeteilt, daß die beiden Geschütze vorläufig nur als Prototyp vorhanden seien und daß die Massenproduktion erst im Frühjahr 1940 beginnen könnte. Er habe also seinen Fehler vom 16. 6. einen Monat später völlig wieder gut gemacht. Im übrigen habe dieser materielle Irrtum auf die Haltung des Parlaments überhaupt keine Wirtung gehabt. Der Vorsitzende kam dann auf die Ar beitsgesetze vom Juli 1936 zu spre chen. Daladier unterzeichnete damals einen Erlaß, darin Ueberstunden verboten wurden. In seiner Erwiderung auf diesen Vorwurf erklärte Daladier sich bereit, die Verantwor tung für diesen Erlaß zu übernehmen, der jedoch bald darauf durch ein Dekret aufgeho ben worden sei, das die Ableistung von Ueber stunden wieder als gesetzlich erklärte. Grund sätzlich bemerkte er, daß er bei all seinen Handlungen auf das soziale Klima hätte Rück sicht nehmen müssen. Generalstaatsanwalt Cassagneau hielt Daladier vor, daß laut den Angaben des Ar beitsministeriums 1,9 Millionen Arbeitsstun den verloren gegangen seien. Was hätte man in diesen Stunden nicht alles fabrizieren können! Daladier bezweifelte die Richtigkeit die ser Angaben. Als letzte Frage kam die Na tionalisierung von Rüstungsfabriken zur Sprache. Der Vorsitzende bemerkte, daß der Generalstab gegen dieses Dekret Daladiers Einwendungen erhoben habe. Daladier erklärte, daß für dieses Dekret nicht nur er, sondern das ganze Parlament verantwortlich sei. Im übrigen sei die Rüstungsfabrikation dadurch nicht beeinträchtigt worden. Vielmehr habe die Nationalisierung von 10 Rüstungsfabriken der nationalen Verteidigung noch ge nützt. Die Verteidigung Daladiers in der zweiten Verhandlungshälfte war bedeutend schwächer als vorher. Man merkte, daß der Angeklagte von Minute zu Minute nervoser wurde und daß die Beherrschung des Prozeßstoffes ihm große Schwierigkeiten machte. Er antwortete auf die ihm gestellten Fragen nur noch avathisch und ohne die sonst üblichen Gesten. Bevor eine weniere vom Vorsitzenden angedeutete Frage zur Verhandlung kam, ersuchte Daladier um Abbruch der Sitzung, da er zu stark ermüdet sei. Der Vorsitzende gab dem statt und vertagte die Verhandlung auf Dienstagnachmittag. Warum Farughi zurücktrat Es Adana, 1. März. Dem bereits gemelde ten Rücktritt der iranischen Regierungging eine mehrstündige Geheimsitzung des iranischen Parlaments voraus. Aus den vorangegange nen, teilweise sehr stürmisch verlaufenen Sitzun gen des iranischen Parlaments ist mit Sicher heit zu schließen, daß auch heute wieder die Frage der Durchführung des Vertrages mit England und der Sowjetunion im Mittelpunkt der Debatte stand. Diese Frage hatte bereits kürzlich zum Rücktritt des mranischen Finanz= ministers und des Wirtschaftsministers geführt. Das zweile große Problem des Iran, das kürzlich sogar zu einem formellen Protestschritt des Schah geführt hat, ist die den ganzen Iran durchdringende Bolschewisten=Propaganda sowie die von Moskau aus künstlich geschürte Separatistenbewegung im iranischen Aserbeidschan. Ein vielsagendes Dokument Der Eindruck, den die Erklärung des indischen Nationalistenführers Bose hervorgerufen hat, ist entsprechend der Bedeutung dieser Aktion und des Zeitpunktes, in dem sie unternommen wurde, von bemerkenswerter Stärke. In der Italienischen Presse wird hervorgehoben, daß es sich um ein vielsagendes Dokument handele, aus dem die jahrelangen Leiden Indiens unter dem Joch seiner Unterdrücker sprächen. Wenn man die bedeutsamen Ausführungen Boses auf eine kurze Formel bringen wolle, dann könne man sagen, daß Indien vor die schicksalhafte Wahl gestellt sei: Heute oder nie! Wenn Indien diese große geschichtliche Gelegenheit nicht wahrnehme, dann sei sein Schicksal für weitere Jahrhunderte Im Sinne einer Fortdauer der Knechtschaft entschieden. In England selbst hat man die Bedeutung dieser Aktion ebenfalls In vollem Umfange verstanden, und die Befürchtungen, die dadurch in London hervorgerufen worden sind, bestätigen, wie ernst man diese Sache nimmt. Vor allem die„Times“ hat in dieser Hinsicht recht deutlich erkennen lassen, was man in England denkt und wünscht. Der Verlust von Indien, der das Ergebnis einer im jetzigen Augenblick kraftvoll eingeleiteten nationalistischen Freiheitsbewegung der Inder sein könnte, stehwie ein Schreckgespenst vor den Augen der Engländer. Dieser Verlust gilt für sie geradezu als etwas völlig Unmösliches und deshalb wird nun in zwölfter Stunde versucht, den Indern mit allerlei Versprechungen gut zuzureden, damit sie nich aus der englischen Reihe ausbrechen. Aller dings sind solche Versprechungen schor allzu oft gemacht und niemals gehalter worden, und auch jetzt ist zwischen der Zeilen der entsprechenden Erörterungen in der englischen Presse bereits zu erkennen. daß man auch diesmal um die Verwirklichung solcher Zusagen möglichst herumkommen möchte. So wird u. a. darüber geklagt, daß innerhalb der nach Hunderten von Millionen zählenden Bevölkerung Indiens niemals eine wirkliche Einigkeit geherrscht habe Aber dieses Bedauern wird offenbar nu zum Schein geäußert, denn In Wirklichkei hat man in England diese Unfreihe: zwischen den Indischen Völkerschafte immer dazu benutzt, um die englische Herrschaft um so sicherer zu verankern dieses Rezept möchte man offenbar auch für die Zukunft wieder anwenden könner Der Schutz des Landes gegen eventuelle japanische Angriffe aber soll nach der englischen Wünschen möglichst von deindischen Bevölkerung selbst übernommer werden. Als Kampftruppen zur Verteidigung des englischen Besitzes in Indien sin die Inder den Engländern auch heute noch gut genug. Aber in Indien ist dieser britische Standpunkt inzwischen ebenfalls erkannt worden und der Aufruf Boses dürfte ein übriges dazu beigetragen, um den Widerstandswillen aller Inder gegen die britische Methode indische Soldaten in Dienste Englands bluten zu lassen, weiter zu vereinheitlichen und zu befestigen. Glückwünsche des Führers zum Nationaltag von Mandschukuo Der Führer hat dem Kaiser von Mandschuku# anläßlich des Nationaltages von Mandschukudrahtlich seine Glückwünsche übermittelt. Montag, den 2. März 1942 DER NEUETAG Nr.(1 Wanderer zwischen Tod und Leben Deutsche-Boote auf Feindfahrt in der Polarnacht Von Kriegsberichter Dr. Horst Gotthard Ost I. Eismeersiurm Von langer Feindfahrt aus den Polargewässern zurückgekehrt, gibt in der nachfolgenden Schilderung ein deutscher Kriegsberichter erstmalig einen Einblick in den unerhört entbehrungsvollen Dienst deutscher-Boot=Männer in der ewigen Nacht des Eismeeres. „Zwote Seewache sich klarmachen— Anzug, Badehose, Regenschirm" tönt es durch den Lautsprecher. Wir wissen, was diese scherzhafte Ankündigung bedeutet. Es ist heute der 25. Dezember, 1. Weihnachtstag. Draußen weht der Wind mit Stärke acht aus West bis Nordwest. Wir befinden uns in nördlichsten Breiten, in denen unseres Wissens noch nie Seekrieg geführ wurde, in denen die Seefahrt an sich schon härtesten Kampf bedeutet zu dieser Jahreszeit. Hastig schlucken wir den letzten Bissen hinunter, steigen in unsere Lederkombinationen, würgen uns die Gummistiefel an die Füße, drehen uns dicke Schals um den Hals. Das Boot rollt wie betrunken von einer Seite auf die andere. Unter diesen Umständen ist das „Sichklarmachen" allein schon eine körperliche Anstrengung. Alle Naselang muß man das Hosenbein oder den Stiefel fahren lassen und sich festhalten, wenn der Raum, in dem wir uns befinden, sich um 45 Grad schräg stellt. Außerdem ist uns nicht ganz wohl. Es drängt uns, an die srische Lust zu kommen. Im Kopf verspüren wir einen dumpfen Druck, und der Magen zeigt das Bestreben, sich selbständig zu machen. Jetzt kommen auch noch die Männer der 2. Wache aus dem Bugraum. Jedesmal, wenn einer vorbeigeht, muß ich meim Anziehen unterbrechen. In dem schmalen Gang von der Breite eines mittelstarken Mannes spielt sich der ganze Verkehr innerhalb des Bootes ab. Endlich bin ich fertig. Ich taumele nach achtern, stoße bald rechts, bald links gegen die Wand. In der Zentrale liegt das olivfarbene, blanke Gummizeug bereit. Wir zerren die widerstrebenden Gummihosen über die Seestiefel, ziehen uns Gummijacken über das Lederzeug. Den Abschluß bildet ein Kopfschutz aus grauem Gummistoff, der eng anliegt, nur Augen, Mund und Nase freiläßt und nach unten in ein kurzes Cape ausgeht, das eben über die Schultern fällt. Er schützt Hals und Nacken vor dem Eindringen von Seewasser. Ein Kamerad legt uns einen der handbreiten Anschnallgurte um und zieht das Schloß zu. An der Seite baunelt ein Stropp aus dickem Stahldraht mit einem schweren Karabinerhaken daran. Oben ist pechschwarze Nacht. Wir können zunächst nichts erkennen „Festhalten!“ schreit der Wachoffizier der 1. Ssewache. Wir klammern uns an. Schwer holt das Boot über. Eine See rauscht über uns hinweg. Wasser stürzt uns über Gesicht und Schultern, benimmt uns für Augenblicke den Atem, füllt die Brücke bis zur halben Höhe des Brückenkleides, steigt zwischen Hosenbeinen und Stiefelschaft empor und dringt in die Seestiefel ein. Nun wissen wir, was los ist! Wir lösen die 1. Wache ab, haken die Karabinerhaken unserer Gurte in die Griffstangen an der Innenseite der Brückenverkleidung, daß wir etwas Bewegungsfreiheit haben. „Und so ein Wetter wagen Sie uns anzubieten!!?“ sagt der ablösende Wachoffizier zu seinem Kameraden. Der ist dafür berüchtigt, daß er schlechtes Wetter„macht". Er steht sich mit Neptun nicht gut und kann ihn anscheinend auch durch gelegentliche„Opfer“ nicht milder stimmen. Jedenfalls brist es auf seiner Wache immer gewaltig auf, wie die zwote Seewache behauptet. „Na, wollen mal sehen, was sich machen läßt“, läßt sich der Zwo W. O.(Zweite Wachoffizier) gönnerhaft vernehmen, als ob er mit Neptun auf dem Duzfuß stände. Er kennt ihn gut von seiner langen Seefahrtszeit bei der Handelsmarine. Im Wassergebirge Das Boot benimmt sich wunderbar in dem schweren Seegang. Es klettert fost über alle Seen hinweg. Seine Bewegumngen sind weich und ausgeglichen. Hinter dem Brückenkleid, das an der Oberkante eine besonders konstruierte Winddüse trägt, merken wir fast nichts von dem Sturm, der über uns hingwegbraust. Wenn der Mond ab und zu durch die Wolken blickt, sehen wir um uns eine Wasserlandschaft von grausig=wilder Schönheit. Unser Boot strebt durch ein Dünenmeer, dessen Kämme wohl sechs bis acht Meter hoch sind. Wenn wir uns in einem Tal befinden, steigen rings um uns schwarze Hänge empor, die auf ihren Kämmen weiße Gischthäupter tragen. Ost steigen sie so nahe an die Turmwand, daß wir uns mit einer Tasse Wasser daraus schöpfen könnten, während wir bei ruhiger See normalerweise fünf Meter über dem Meeresspiegel stehen. Ueber uns sehen wir ein Stückchen Himmel. Dann krängt das Boot hart bis zu 45, ja 50 Grad, klettert in dieser Lage den nächsten Hang empor und richtet sich oben langsam auf. Dort bietet sich uns für Sekunden ein wunderbares Bild. Ringsum rollende, schwarze Wasserverge, auf denen das Mondlicht glitzert. Ueber den Himmel fliegen zersetzte Wolken. In diesen Sekunden suchen wir mit unseren Gläsern die Kimm ab. Wir stehen ja hier, um feindliche Schisse zu sehen; um zu sehen, fahren wir durch diese tobende Wasserwüste. statt gemütlich auf Tiefe zu gehen, wo uns der Seegang nichts anhaben kann. Dann senkt sich der Bug. Es geht wieder abwärts. Die nächste See hat es in sich. Ein weißer Gischtkamm krönt ihr Haupt. Der Brecher donnert gegen die Turmwand mit dem Geräusch eines schweren=Zuges, der über eine Brücke rast. Die Spritzer peitschen uns ins Gesicht, als wenn man uns eine Hand voll Gartenkies dagegen würfe. Unsere Augen sind für Minuten geblendet. Das Salzwasser brennt. Das nächste Mal possen wir besser auf. Wenn Neptun unten gegen den Turm klopft, machen wir ihm oben sofort eine diese Verbeugung. Das lernt sich schnell, und das erforderliche Tempo hat man bald heraus. Windstärke 9 bis 10 Allmählich spüren wir die Kälte. Die Brücke überzieht sich wie eine Torte mit blankem Zuckerguß. Das Geschütz aus dem Verdeck ist schon längst zu einem bizarren Monstrum aus der Waffenkammer einer Feenkönigin oder Eisprinzessin geworden. Von den Netzabweisern hängen lange Eisfahnen schräg nach Lee. Ueber die Stirn baumeln uns kleine Eiszapfen, die die Sicht behindern. In Augenbrauen und Schnurrbart siedeln sich Eisbrocken an. Plötzlich wird es ganz dunkel. Der Mond verschwindet. Eine Schneebö zieht heran. Flocken wirbeln um uns. Die Seen werden merklich schwerer und höher. Das Rauschen und Singen des Sturms um den Turm steigt um einen Ton höher. Sicht ist überhaupt nicht mehr. Wir haben das Gefühl, in einer Luftschaukel zu sitzen, so rasch steigt und fällt das Boot. Der Turm beschreibt wilde Pendelkreise nach rechts und links. Die Bewegungen werden härter, stoßweiser. „In den Böen Stärke—10!“ schreit mir der W. O. ins Ohr. Eben rast ein Brecher gegen uns an. Die Brücke füllt sich halb mit Wasser. Rasch wirft der W. O. das Turmluk zu, damit die drinnen nicht absaufen. Eben sind wir über den Berg weg und wollen schon ins nächste Tal steigen, da stürmt der zweite gegen uns an. Das Boot, in einer Abwärtsbewegung begriffen, kann nicht so schnell hochkommen. Viele Tonnen Wasser drücken aufs Vor= und Achterschiff. Die See rollt über uns weg. Die dritte folgt gleich Welle der Entmutigung in England Was Reisende über die dort vorherrschende Stimmung berichten Ueber die Wollhandschuhe quälen wir uns ein paar gelbe Gummifäustlinge, die wir über die Jackenärmel heraufziehen. Um den Hals hängt das gute Zeiß Glas. Jetzt sind wir fertig und stehen da, schwer und unbeweglich wie die Tucher.. Nun aber hinauf! Es wird höchste Zeit. Die Luft in der Zentrale, aus Oel= Gummi=, Essens= und Menschengeruch gemischt, ist kaum noch zu ertragen. Kampf mit dem rasenden Element Scht— platsch, rauscht es den Niedergang zum Turmluk herunter. Wasser stürzt herab, eimerweis, tonnenweis, läuft über die Platten, versickert in der Bilge. Platsch— ein zweiter Guß, und ein dritter! Da scheint ja oben allerlei los zu sein. So, nun sind die drei Secn vorüber; jetzt schnell hinauf! Kaum passen wir noch durchs Turmluk in unserer„Taucher=Ausrüstung". Wirksame Tiefangriffe deutscher Jäger auf britisches-Boot Berlin, 1. März.(dnb) Zum Wehrmachtsbericht vom 28. Februar wird ergänzend gemeldet: Eine Rotte deutscher Jagdjlieger vom Muster Me 109 entdeckte bei freier Jagd vor La Valetta ein britisches=Boot im aufgetauchten Zustande, das auf die Insel Malta zusteuerte. In wiederholten Tiefangriffen bekämpften die Me 109 das.Boot und töteten mehrere Mann der Besatzung. Das tauchende=Boot erhielt mehrere Kanonentreifer. Die deutschen Jagdflieger beobachteten im Abflug einen umfangreichen Oelfleck an der Stelle, wo das 11 Boot imn Meer verschwunden war. BS Rom, 1. März. Aus London eingetroffene Reisende berichten, daß eine Welle der Entmutigung in allen Schichten des englischen Volkes festzustellen sei. Das sichtbare Nachlassen der Moral der englischen Bevölkerung wird von den Reisenden nicht allein auf die ununterbrochene Reihe schwerer militärischer Rückschläge, sondern darüber hinaus auf das wachsende Empfinden der breiten Massen zurückgeführt, daß die Regierung Churchis jede klare politische Orientierung in der Kriegführung verloren habe und unfähig sei einen Ausweg aus der täglich hoffnungsloser werdenden Lage des britischen Weltreiches zu finden. Zu diesem merkbaren Absinken der allgemeinen Stimmung in England hätten in hohem Maße auch der unglückliche Verlauf der Libyen=Offensive beigetragen und die schweren Einbußen der britischen Seeherrschaft, die bisher vom englischen Volk als unangreifbar angesehen wurde. Die weitreichenden Hoffnungen, die die englische Oeffentlichkeit ferner auf den Kriegseinsatz der Vereinigten Staaten und den Sowjets setzten, hätten sich ebenfalls als unbegründet erwiesen. Ueberall in London werde heute die Aufsassung laut, daß der Kriegseintritt der Vereinigten Staaten in keiner Weise die Lage Großbritanniens geändert habe. Breite Schichten des englischen Volkes sind sogar davon überzeugt, daß die Vereinigten Staaten nicht einmal fähig sind, Japan anzugreifen. Die allgemeine Mißstimmung richte sich gegen ChurchilI und Eden. die als die Hauptschuldigen für die alarmierende Lage angesehen werden, in der sich das britische Weltreich gegenwärtig befindet. Ueberall werde in England heute die Frage laut, ob der Zusammenbruch des britischen Weltreiches noch aufzuhalten sei, und welche Gefahren dem britischen Mutterland im Frühjahr drohen. Selbst in militärischen Kreisen, die bisher noch immer eine optimistische Haltung z. wahren suchten, wird die Besorgnis um das Schicksal Indiens, Australiens und Neuseelands nicht mehr verheimlicht. Es wird offen zugegeben, daß das britische Mutterland heute nicht mehr in der Lage ist, genügend Verstärkungen nach den bedrohten Pazifikgebieten zu entsenden. Ernste Sorge bereitet in London ferner die Zukunft Kanadas. wo eine aktive Propaganda zum direkten Anschluß an die Vereinigten Staaten im Gange ist. Weiter bereite die in der Südafrikanischen Union um sich greisende revolutionäre Bewegung in London große Sorge. Die Versuche der Regierungskreise, die Oeffentlichkeit mit Versprechungen auf die Zukunft zu vertrösten, erweisen sich immer deutlicher als wirkungslos. Churchill beginne, so wird weiter berichtet, nicht nur seine bisherige große Popularität, sondern auch das Vertrauen der Nation zu verlieren. Die monotone Inhaltslosigkeit seiner letzten Parlamentsneden bestätigten den allgemein vorherrschenden Eindruck, daß die Kräfte dieses Mannes erschöpft sind. Sein Auftreten im Unterhaus soll in den letzten Tagen den Eindruck eines Ertrinkenden hinterlassen haben, der sich verzweifelt an den letzten Rettungsgürtel zu klammern sucht. Die Eindrücke der in Lissabon aus London eingetroffenen Reisenden gehen zusammenfassend dahin, daß die innere Krise in England weiter wächst. Der Wehrmachtsbericht: 30 km über das Asousche Meer Deutsche Stoßtrurps drangen bis zum Südufer Aus dem Führersaupiquariier, 1. März. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf der Halbinsel Kertich verlor der Gegner in den Kämpfen der letzten Tage über 4000 Tote und 66 Panzer. In der Nacht zum 27. Februar drangen deutsche Stoßtrupps 30 Kilometer weit über das Eis des Asowschen Meeres bis zu dessen Sädufer vor und vernichteten ohne eigene Verlufte einen feindlichen Stützpunkt mit seiner Besatzung. An der Donez-Front sind weitere schwere Kämpfe im Gange. Italienische und slowakische Truppen wiesen von Panzern unterstützte Angriffe der Sowjets ab. Die Luftwaffe zerschlug an verschiedenen Abschnitten der Oftfront feindliche Bereitstellungen und vernichtete zahlreiche Panzer, Geschütze und Fahrzeuge. Im hohen Norden richteten sich wirksame Luftangriffe gegen militärische Anlagen des Hafens Murmansk. Ein großer Transporter wurde durch Bombenwurf beschädigt. In Nordafrika wurden britische Aufklärungskräfte zurückgeworfen. Deutsche Jäger zersprengten feindliche Panzerspähabteilungen. Im Kanalgebiet schoß ein Schwarm deutscher Jäger ohne eigene Verluste aus einem stärkeren britischen Jagdverband drei Flugzeuge ab. Ein weiteres feindliches Jagdflugzeug wurde an der belgischen Küste im Luftkampf zum Absturz gebracht. Itallenischer Wehrmachtsbericht Rom, 1. März. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Sonntag gibt bekannt: Im Verlaufe eines lebhaften Zusammenstoßes zwischen Aufklärungstrupps südöstlich von Tmimi vernichteten wir vier Straßenpanzer, brachten einige Gefangene ein und zwangen den Feind zum Rückzug. Trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse führte einer unserer Jagdverbände unter Befehl von Major Antonio Vizzotto einen kühnen Angriff auf den Flugplatz von El Ade durch, der im Tiefflug mit den Bordwaffen beschossen wurde. Etwa zehn feindliche, am Boden abgestellte Flugzeuge wurden vernichtet. Auf dem Rückflug griff der Verband erfolgreich Kraftwagenansammlungen an. Sämtliche Flugzeuge kehrten zu ihrem Stützpunkt zurück. Die Tätigkeit der feindlichen Luftwaffe beschränkte sich auf nächtliche Einflüge auf Tripolis und Bengasi, wo ein englisches Flugzeug von der Bodenabwehr abgeschossen wurde. Die mit Fallschirm abgesprungene Besatzung wurde gefangen genommen. Deutsche Flugzeuge setzten die Bombardierung der militärischen Anlagen auf Malta fort. Gestern vormittag stürzte, ein feindlicher Vomber bei Pantelleria ab. Die fünfköpfige Besatzung kam ums Leben. Ein anderer feindlicher Bomber, der gezwungen wurde, bei Pachino(Syrakus) zu landen, geriet in Brand, die aus sechs Mann, darunter einem Hauptmann und einem Amerikaner, bestehende Besatzung wurde gefangen genommen. Einer unserer Frachtdampfer mit zahlreichen englischen Gefangenen an Bord wurde auf der Rückfahrt von Libyen torpediert und versenkt. Die ungünstigen Seerverhältnisse erschwerten die zurzeit im Gange befindliche Rettungsaktion. hinterher. Für kurze Zeit steht die Oberkante Turm gleich mit der Wasseroberfläche. Wir stehen bis an die Brust im Wasser. Vom Boot ist nichts mehr zu sehen außer dem Stückchen Brückenverkleidung, an das wir uns anklammern. Es sieht aus, als ob das Boot unter uns wegsinkt. Ein verdammtes Gefühl, wenn man oben angeschlossen auf der Brücke hängt und schon anderthalb Meter Wasser über dem Turmluk stehen. Ich klettere auf ein Trittbrett an der Innenseite des Brückenkleides und spähe, ob vom Vor= und Achterschiff noch etwas zu sehen ist. Nichts mehr! Da, voraus springt eine weiße Fahne von Wasserstaub senkrecht aus der See. Dort muß der Bug sein. Wenige Sekunden darauf steigt er aus dem Wasser. Langsam, langsam taucht das Boot auf. Das Wasser auf der Brücke verläuft sich. Die Lenzpumpen drücken das eingedrungene Wasser aus dem Boot. Wir stellen fest: Dank unserer„Taucher=Ausrüstung“ sind wir vollkommen trocken geblieven am Leibe. Nur in den Stiefeln schwappt das Wasser. Eisern steht die Wache Trotzdem ist uns in der frischen Luft viel wohler, als denen unten im Boot. Aus dem Turm und der Zentrale dringt das Röcheln und Brechen der Seekranken. Aber eisern stehen sie auf ihren Posten. Der Dienst dort unten, wo es zwar warm und trocken ist, ist in der Boots= und Maschinenluft mindestens ebenso schwer wie oben auf der Brücke. (Fortsetzung siehe Seite 6) Beförderungen in der Wehrmacht Berlin, 1. März.(dub) Der Führer hat besördert: 1. Im Heer: Mit Wirkung vom 1. Februar 1942: Zum Generaloberst: den General der Panzertruppe Model; zum Generalleutnant: den Generalmajor Nehring; zum Generalmajor: den Oberst Rupp.— Mit Wirkung vom 1. März 1942: Zum General der Infanterie: den Generalleutnant Kleffel; zum General der Gebirgstruppe: den Generalleutnant Konrad; zum General der Artillerie: den Generalleutnant Angelis; zu Generalleutnanten: die Generalmajore Böttcher, Oberlin, von Tettau, Burckhardt, Graf von Rothkirch und Trach, Lechner (Adolf), Kurz.— Zu Generalmajoren: die Obersten Sauvant, Dr. Ing. Ritter von Horstig genannt'Aubigny von Engelbrunner, von Erdmannsdorff(Werner), von der Linde, von Bismarck(Georg), Schmidt(Friedrich), Thomaschki, Müller(Richard), Roßbach, Dipl.=Ing. Schlemmer, Forst(Werner), Eberbach, Recknagel, Greiner. Außerdem wurden im Heer befördert: 249 Oberstleutnante zu Obersten. In der Kriegsmarine: Mit Wirtung vom 1. März 1942: Zu Admiralen: die Vizeadmirale Mewis, von Schrader;— zu Vizeadmiralen: die Konteradmirale Kurze, Schenk, Lohmann;— zu Konteradmiralen: die Kapitäne zur See Schirlitz, von Götze, Utke;— zu Kapitänen zur See: die Fregattenkapitäne Löwisch(Wolf), Engelhardt, Neumann=Stapenhorst, Schaitler, Koch(Henry), Mecke;— zum Kapitän zur See(Ing.): den Fregattenkapitän (Ing.) Dorn. In der Luftwarte: Mit Wirkung vom 1. März 1942: Zum Generaloberst: den General der Flieger Freiherr von Richthofen;— zum General der Flieger: den Generalleutnant Waber;— zum Generalleutnant: den Generalmajor Hoffmann von Waldau.— Mit Wirkung vom 1. Februar 1942: Zu Obersten: die Oberstleutnante Fleischer, Keller, Heilmann, Maaß. Mit Wirkung vom 1. März 1942: Zu Obersten den Oberstleutnant Evers, die Oberstleutnante i. G. Weygoldt, Korte, Giese, die Oberstleutnante Zencominierski, Schlack, Löbisch, Parrisius, von Veltheim, Huber, Aue, Knoke, Viek, Wilke, von Alten. Mengo, Klitzsch, Stahel, Dipl. Ing. Hummel, Woli, Löwe, Herrmann, Forster, Alber. Munske, Drautz, Dipl.=Ing. Rechholtz, Arlt, Löhr, Bachmann. van Koelwojk, Mann, Dr. Stein. Dr. Ing. Gade, Dr. Freiherr von Wrede, Vollbracht, von Seydlitz=Kurzbach, Bütdingen, Störmer. Freiherr von Pechmann, von Böhm=Bezing, Bendix, Koppe, Mezler, von Wedel, Averdam. Glückwunsch des Reichsmarschalls an Generaloberst von Richthofen Hauptquartier. 1. März.(dub) Reichsmarschall Göring richtete an Generaloberft von Richthofen folgendes Glückwunschtelegramm: „Zu Ihrer Beförderung zum Generaloberst übermittle ich Ihnen, lieber Richthofen, in dankbarer Anerkennung meine aufrichtigsten Glückwünsche. Ich freue mich und bin stolz, daß der Führer durch diese hohe Auszeichnung Ihre außerordentlichen Verdienste und den Heldenmut Ihrer Verbände in solch besonderer Weise gewürdigt hat. Heil Hitler! Ihr Göring, Reichsmarschall des Großdeutschen Reiches.“ Diese Nummer umfaßt 6 Seiten Druck und Verlag: Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei EmbH-Verlagsleiter: Dr. Erich Vaternahm-Hauotschriftleiter: Dr. Hans Koch. Preisl. 14. Nachdrucksrecht: Albert LangenGeorx Muller Verlax München Behaglich geborgen im Schutze der Hügelkette lag der Näsbyhof. Groß und gelb und alterW zümlich. Mit 2 Reihen weißumrahmter Fenster— in verschiedener Größe und verschiedener Höhe und einzelnen schwarzen.....—... Bundsenstern dazwischen.„Akkurat wie Onkel lich ihre Tabaksqualmwolken hinauf. Matthias schwarzlockigem Haar, unter jedem Nasenloch einen schwarzen Haarbüschel. Im Sofa, räkelte sein Jugendfreund und Nachbar Kapitän Mandt seinen Korpus. Kapitän Mandts Stammplatz war das Sofa, denn Stühle waren im allgemeinen zu eng für sein wohlbeleibte Person. Die Nase saß schief in dem runden Vollmondgesicht und leuchtete— rot und festlich. „Backbordlaterne, Onkel Mandt", pflegte Anne Karine zu sagen. Es dampfte aus den Toddygläsern, und die langen Meerschaumpfeisen schickten unaufhörMandts Zähne", sagte Anna Karine Corvins, fünfzehnjährige Tochter, die nicht nur Matthias Corvin, sondern auch Onkel Mandt und den ganzen Näsbyhof regierte. Vom Hause abwärts liefen steile, schneebedeckte Halden. Kleine schiefe Zäunchen krabbelten kreuz und quer daran in die Höhe. Unten im Tal wurden die Lichter eins nach dem anderen angesteckt. Immer mehr und mehr. Und die Sterne bekamen immer mehr Glanz,— während das lächerliche Möndchen sich beschämt hinter die Tannenwipfel verkroch, weil ihm die Sterne total den Rang abliefen. „Wie ich dir sage, Mandt. Das Kind muß weg. Hast du es nicht selbst heute gehört. Sie imitiert dich— deine Ausdrücke— alles. Das geht so nicht länger.“ „Imitiert sie ihren leiblichen Vater nicht etwa auch, Matthias Corvin?“ fragte Kapitan Mand und versuchte beleidigt auszusehen. „So?„Tod und Schmalzlerche ist wohl mein Ausdruck, Frederik Mandt. He?“ sagte Matthias Corvin triumphierend. Kapitän Mandt ließ seine schwere Faust auf den Tisch fallen, daß die Toddygläser klirrten „Himmelkreuzdonnerwetter. Die Kari ist das einzige Weibsbild, das einem keine UngemütIm Herrenzimmer auf dem Näsbyhof lichkeit verschafft. Sie ist'n Prachtkerl, ist sie. schwebte eine Friedfertigkeitswolke von Varinas= Wenn du die nach der Stadt schickst— obenKnaster über dem roßhaargepolsterten Birken=drein zu deiner superklugen Frau Schwester—, möblement. Die beiden Hunde räkelten sich vor dann kommt sie uns nach Hause als bleichdem Ofen, der glühte und prasselte. Die Oesen süchtige Semmelpuppe— mit dem Kopp voll auf dem Näsbyhof waren alle wie gewaltige Leutnants und solchem Zeugs. Oder sie bleibt Bäuche, die nie satt wurden. Sie verschlangen sich treu, und dann ärgert sie die liebenswerte ein Dutzend Birkenklötze in einem Happen, Frau Corvinia so grün und blau, daß sie mit polterten und glühten ein kleines Weilchen, daß Schimpf und Schande nach Hause gejagt wird. die Stube wie ein Backosen war, und schickten Willst du das, Corvin? Nachdem Corvinia dann schleunigst den Rauch durch den Schorn= uns prophezeit hat, daß wir das Kind nicht zu tein hinaus. lernenen imstonde wären? Besinne dich. Corvin, Im Schankelstuhl saß Matthias Corvin, besinne dich!“ Nach dieser ungewohnt langen klein und bräunlich, mit graugesprenkeltem Rede nahm Kapitän Mandt einen mächtigen Schluck Toddy— und fügte mit total veränderter Stimme hinzu:„Und was soll denn aus uns werden, Corvin, ohne das Mädel?“ „Es muß eben gehen, Mandt. Morgen schreibe ich an Corvinia“, sagte Matthias Corvin engerisch. Die Stimmung wollte nicht wieder so recht auf die Höhe kommen. Und Kapitän Mandt bestellte sein Pferd. Als er im Schlitten saß, ging oben im ersten Stock ein Fenster auf. Ein dunkler, kurzgeschnittener Krauskopf fuhr heraus.„Du, Onkel Mandt, daß du die Sau nicht kaufst! Ich war heut' da und hab' sie besichtigt. Sie taugt nix. Nacht, Onkel Mandt.“ „Nacht, Mädel“, nickte Onkel Mandt. Und als er durch die Wintemacht heimfuhr— sich ganz auf seinen Gaul verlassend— sagte Onkel Mandt, bei sich, daß Matthlas Corvin ein Schaf wär', wenn er das Mädel nach der Stadt schickte. Das waren bloß Reminiszenzen von dem verderblichen Einfluß der„Posteline". Ja, ja, die Ehe war die Wurzel alles Uebels. Tod und Schmalzlerche, das war sie. Matthias Corvin aber setzte sich hin und schrieb an seine Schwester in der Stadt, ob sie und Schwager Dietrich, der Oberstleutnant, seine Tochter Anne Karine ein Zeitlang bei sich aufnehmen wollten. Die Corvins waren aus Ungarn gekommen Durch vier Generationen waren sie Besitzer des Näsbyhofes gewesen. Sie waren klein, schwarzlockig und hitzig, die Frauen waren alle blond gewesen, aber das half nicht die Spur. Alle die kleinen Corvinchen kamen braunhäutig und mit schwarzen Zotteln über den ganzen Schädel zur Welt. Matthias Corvin war dem Beispiel seiner Vorfahren gefolgt, als er sich in spätem Alter noch verheiratete. Frau Malvina war hellrötlich, mit wasserblauen Augen und großen sommersprossen auf Gesicht und Händen. Aber sanft war Frau Malvina nicht. Wenn sie den linken Mundwinkel herabzog, dann wußte der jähzonige Eheherr, daß es das gescheiteste war, kehrt zu machen, und zwar sofort. Sonst konnten in Matthias Corvins Weg leicht viele kleine Steinchen kommen und selbigen Weg annähernd unpassierbar machen. Sieben Jahre lang war Frau Malvina gekränkt gewesen, als sie keine Kinder bekam. Und als dann endlich Anne Karine zur Welt kam, brüllend und schwarzlockig— mit den klaren grünen Augen der Corvins unter geraden schwarzen Augenbrauen—, da war sie wieder darüber gekränkt. Und von Stund' an begann sie planmäßig das Corvinsche Temperament aus dem kleinen braunen Geschöpf herauszutreiben. Die Folge davon war, daß Anne Karine nach „Vater“ rief, wo alle anderen Kinder nach „Mutter“ gerufen hätten. Und trotzdem Matthias Corvin enttäuscht gewesen war, wie alle Väter, die einen Namen und einen Familienbesitz zu vererben haben, tröstete er sich damit, daß ein Mädel doch immerhin besser war wie gar kein Erbe. Und somit akzeptierte Matthias Corvin seinen kleinen Balg mit einer Liebe, so zärtlich und warm, daß sie über Anne Karines ganze Kindheit Sonnenschein warf. Als Anne Karine sechs Jahre alt war, geschah es eines Tages, daß Frau Malvina nicht von ihrem Bett aufstand. Es wurde eine Zeitlang still im Hause. Der Doktorwagen stand jeden Tag vor der Tür, manchmal sogar zweimal am Tag. Und Anne Karine durfte nicht zur Mutter hinein. Nachts stand ihr Bettchen in Vaters Arbeitszimmer. Und Vater schlief auf dem Sosa. Und mit Vaters Hand in der ihren schlief Klein Anne Karine in einer Atmosphäre von Hunden und Tabak, die kein Lüsten und kein Großreinemachen aus Matthias Corvins Zimmer vertreiben konnten. Und jeden Tag kam Onkel Mandt und nahm sie vor sich auf den Sattel und ritt mit ihr aus. Und jeden Nachmittag saß sie auf Onkel Mands Knie und hörte Geschichten von „Unkas" und„Pan“ und„Diana“ und einer Heerschar anderer Jagdhunde aus Onkel Mandts Bekanntenkreis. Und dann in einer Nacht kam Vater und weckte Anne Karine und trug sie hinauf zur Mutter und legte sie in Mutters Arme— dicht an Mutters blasses Gesicht. Und Mutter streichelte ihr den Kopf mit einer kalten Hand und flüsterte:„Gott segne dich“. Dann trug Vater sie wieder hinunter. Aber jedesmal später, wenn Anne Karine an Mutter dachte, hörte sie die drei Worte: „Gott segne dich" und roch den strengen Medizingeruch. Fünf Tage später fuhr Anne Karine in dem großen Kutschwagen zusammen mit Vater und Vaters Schwester, Tante Corvinia, zur Kirche. Aber vor den Wagen waren die Gelben gespannt und nicht die Rappen. Die Rappen fuhren voran und zogen einen großen Hausen von Blumen. Und mitten in dem Blumenhaufen war Mutter. hatten die Mädchen gesagt. Aber das war sicher nicht wahr; denn Mutter war doch im Himmel, sagte Vater. Und alle Blumen ließen sie in ein großes Loch in der Erde hineinrutschen. Als sie nach Hause kamen, nahm Tante Corvinia Anne Karine auf den Schoß und sagte, Mutter wäre jetzt beim lieben Gott und käme nie wieder. „Von wem krieg' ich denn jetzt Schelte, von dir?“, fragte Anne Karine treuherzig. Aber Frau Corninia stieß Anne Karine vom Schoß und packte sie hart am Arm und fragte, wie sie sich nur unterstehen könnte. „Ja. Schelte kriegt man doch immer von Damen, nicht?“ sagte Anne Karine. Fortsetzung folgt. ** RECHTSRHENISCHES KOLN Montag, 2. März 1942/ Nr. 61 Anfangs Määz Ich han et gesinn— ich han et gehoot; ich han et, ehr Lückcher, gläupt, faktisch gespoot. Vum Kopp bes zom Zih, do hät et rumoo't: Et Fröhjohr, dat mein' ich; ich sagen et koot. Beloo't doch ens selvs, Lück, an Struch un an Baum de Knöpp, doren schlief noch dä sillige Draum: vun Blädder un Blöte, vum döffige Mai, wann Weechter un Fante fruh danze’r Reih. De Meischer, de Finke, die han ald gequiddelt; de Mäle han höösch ald gestemmb ens ehr Fiddel. Un wann noo bei üch sitz och alles rumoo't, dann weßt ehr:’r Winter sitz lang nit mih doo't. Un brängk och'r Määz noch nit luuter Genögte, dot dröm doch ör Wöbcher— die helle— ald bööschte. Dä Mäaz dröm, dat eß doch'ne prächtige Poosch; verdriev'e’r Winter— meer alles eß Woosch. Peter Kintgen von Westen her in halber Höhe das Siebengestirn, Perseus Kassiopeia und Kepheus bedecken. wahrend in gleicher Richtung Andromeda. Dreieck und Widder zur Gesichtslinie abschließen. Die Planeten Mars. Jupiter und Saturn verkürzen ihre Sichtbarkeitsdauer weiter auf die erste Nachthälfte Venus als Morgenstern kommt etwa zwei Stunden vor der Sonne im Osten herauf. diesen Himmelsteil mit ihrem prächtigen Glanze beherrschend. Auch Merkur kann morgens in der zweiten Märzwoche aufgefunden werden, wo seine Sichtbarkeit am Osthimmel allerdings nicht allzu günstig ist Die Sonne tritt am 21 aus dem Zeichen der Fische in das des Widders. womit auf der nördlichen Erdhalbkugel kalendermäßig der Frühling auf der südlichen Hälfte der Herbst einsetzt. Die Tageslänge steigt von 10 Stunden 45 Minuten am 1 auf 12 Stunden 40 Minuten am 31. März. Am 16. findet eine Teilverfinsterung der Sonne statt, die jedoch in Europa unsichtbar bleibt. Der Mond dagegen erleidet eine totale Verfinsterung, die bei uns in ihrer ganzen Dauer verfolgt werden kann. Am 2. März, um 22 Uhr 28 Mnuten. beginnt die Erscheinung, um ihren Höhepunkt am 3. von 0 Uhr 33 Minuten bis 2 Uhr 10 Minuten zu erreichen, wahrend welcher Zeit die Vollmondscheibe völlig im Erdschatten steht. Um 4 Uhr 15 Minuten ist der interessante Himmelsvorgang beendet. Die Hauptlichtgestalten des Erdbegleiters treten ein am 3. um 1 Uhr (Vollmond). 9. um 23 Uhr(Letztes Viertel), 17. um 1 Uhr(Neumond) und 25. um 1 Uhr(Erstes Viertel). Dr. W. P. Großer Wagen im Zenith Interessante Himmelsrundschau für März In den Abendstunden— Anfang des Monats um 23, Mitte um 22. Ende um 21 Uhr— nimmt der Große Wagen, die bekannteste Sterngruppe unserer Breiten. von allen Bildern die nächste Stellung zum Scheitelpunk: des Himmels ein. Im Vergleich zu den Vormonaten ist er förmlich zum Zenith hinaufgefahren, allerdings mit der Deichsel nach hinten. Folgt man deren Richtung, so trifft man genau im Osten in halber Himmelshöhe auf die gelbe Riesensonne Arctur im Bootes. Die Verlängerung dieser Linie führt ziemlich tief im Südosten auf Spica, den weißen Hauptstern der Jungfrau, die seit vergangenem Herbst am Abendhimmel nicht zu sehen war. Auch das danebenstehende Viereck des Raben und der größte Teil der langgestreckten Wasserschlange sowie im Nordosten der Herkules und die Leier mit der strahlenden Wega kommen neu über den Horizont empor. Im Süden lenkt der Löwe mit dem hellen Regulus und dem sichelförmig geschwungenen Haupt den Blick auf sich, während im Südwesten noch die eigentlichen Wintersternbilder mit prächtigem Glanz das Firmament erfüllen. Zum letzten Male vor dem nächsten Winter ist hier das Große Sechseck vollständig sichtbar: oberhalb von Regulus glänzt das Zwilligspaar Kastor und Pollux, Procyon im Kleinen Hund folgt unterhalb, darauf Sirius. Wiederansteigend führt die Linie auf Orion und den rötlichen Aldebaran im Stier. Die Spitze der Figur. Kapella im Fuhrmann, liegt schon im nordwestlichen Teil des Himmels, den Widerklage nicht gerechtfertigt In einem Kölner Großbetrieb war ein Kontorist seit zwei Jahren tätig. Er erhielt vom Betriebsführer etwa 500 Mark zur Beschaffung von Beitragsmarken für die Deutsche Arbeitsfront. Der Kontorist unterschlug das Geld und die Firma klagte am Kölner Arbeitsgericht gegen ihn auf Zahlung von 487.80 Mark veruntreuten Geldes. Wegen dieser Unterschlagung war der Kontorist bereits vom Landgericht zu drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Der Beklagte machte geltend, er habe gegen die Klägerin auch eine Forderung von tausend Mark wegen zu wenig gezahlten Tarifgehalts, die er durch Widerklage von der Klägerin verlangte. Das Gericht, entschied: Die Beweisaufnahme hat ergeben, daß der Beklagte sich rechtswidrig 487,80 Mark angeeignet hat, also ist die Forderung der Firma begründet. Die Gegenforderung des Kontoristen auf Zahlung von 1000 Mark ist nicht begründet. Dieser war als Kontorist eingestellt. behauptet aber, er sei als selbständiger Buchhalter von der Firma beschäftigt worden und hätte daher nach Gruppe II des Einzelhandelstarifes bezahlt werden müssen, während er nur als Kontorist entlohnt worden sei. Die Zeugen haben glaubwürdig bekundet, daß der Kläger nur Arbeiten geleistet hat, die in dem Rahmen der Tätigkeit eines Kontoristen fallen. An einen selbständigen Buchhalter würden andere Forderungen gestellt. Der Klage der Firma wurde zugesprochen. Der Kontorist hat 487,80 Mark nebst 4 Prozent Zinsen seit 3. Dezember 1939 zu zahlen. Die Widerklage wurde abgewiesen. 64 99 Künftige Primadonnen Kleider und Leute, gestern und heute Streifzug durch die Mode von Jahrtausenden, in der Gauhauptstadt unternommen vom BOM=Werk„Glaube und Schönheit“. Die Opernklasse der Kölner Musikhochschule veranstaltete wieder einen Abend mit Szenen aus Opern. Unser Bild: Kartenszene aus „Carmen“, Photo: Felten Am Sonntagmorgen konnten Sie durch die freundliche Vermittlung des BDM=Werkes Glaube und Schönheit", im Skala=Theater der Nofretete persönlich begegnen, und so Sie von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch gemacht haben sollten, haben Sie wirklich etwas versäumt. Die ägyptische Königin trug ihr allerneuestes, die Figur prachtvoll und unaufdringlich betonendes Kostüm mit breitem buntfarbenem Saum und Kragen. Sitz und Chick machten der Abteilung Mode und Bühnenkostüme der Meisterschule Köln(Johanna Rapmund, Emma Dauer) alle Ehre. Würdevoll und gemessen entstieg die Majestät der Vergangenheit, wandelte vor dem blaßgelben Vorhang auf und nieder und verschwand wie ein Traumbild, dessen gegenwartsgebundene Realität lediglich die seidenen Strümpfe und die dicksohligen Sandalen des 20. Jahrhunderts bestätigten. Aber warum von solchen kleinen Kapriolen des Augenblicks sprechen, wenn der lebendige Eindruck so stark ist?! „Kleider und Leute, gestern und heute", hieß das von Johanna Rapmund erdachte Thema der reizvollen Huldigung vor der Göttin Mode und ihren höchst anmutigen Launen, mit der das BDM=Werk seine diesjährige Werbewoche beendete. Warum soll man die Kräfte einer schaffensfreudigen Gemeinschaft nicht einmal unter einem Motto zusammenfassen das die alltäglichen Dinge mit Schönheit, Heiterkeit und Phantasie überglänzt? Das ist kein sinnloses und kein zeitfernes Tun. Eher ein Stück Kulturgeschichte am greifbaren Beispiel erarbeitet, denn Mode und Zeitgeist sind eng miteinander verschwistert. Vor diesen modischen Kabinettstückchen, bei denen die hohe Kunst der Maler und Bildhauer, besonders was die fernere Vergangenheit angeht. Pate gestanden hat, stand die Ansprache der GebietsmädelfühDer ungenügend geheizte Raum Seit Oktober 1939 bis September 1941 stand eine Frau als Büroangestellte in Diensten einer Behörde. Der Ehemann der Frau behauptete, diese habe sich im November 1939 infolge ungenügender Heizung der Diensträume eine Grippe zugezogen. Trotz aller Vorstellungen sei in dem Dienstraum keine Abhilfe geschaffen worden. So habe sich der Zustand seiner Frau derart verschlimmert, daß sie im Juni 1941 einen Facharzt für Lungenkrankheiten aufsuchen mußte. Auf Grund eines Röntgenbildes habe der Facharzt eine Lungentuberkulose festgestellt und ihre Ueberweisung in ein Krankenhaus angeordnet. Später sei seine Frau in ein Sanatorium im Schwarzwald gekommen und hier wurde eine 60prozentige Arbeitsunfähigkeit festgestellt. Der Ehemann klagte nun am Kölner Arbeitsgericht, die in Frage kommende Behörde zu verurteilen, an ihn 1230 Mark seit 30. Juni 1941 zu zahlen, ferner festzustellen, daß die Beklagte verpflichtet ist, allen Schaden zu ersetzen, der entstanden ist und noch entstehen wird dadurch, daß sich seine Ehefrau in Diensten der beklagten Behörde eine Lungentuberkulose zugezogen hat, und ihr ein angemessenes Schmerzensgeld zu zahlen Der Vertreter der Beklagten bestritt, daß sie bezüglich des Dienstraumes, in dem die Frau des rerin Hilde Schulze, die Sinn und Zweck der Veranstaltung nachdrücklich unterstrich. Begleitet von Musik(am Flügel Emmi Graeger) und von den zierlichen Versen von Ruth Raaf, schritten, trippelten, wandelten und schwebten sie daher, die Damen der Antike— kokett und kleidsam der erste Damenhut über dem roten Schleier der Frau aus Tanagra, die Schönen des Mittelalters und der Renaissance aus Flandern, Frankreich, Florenz und Deutschland. Der Prunk des Barock glitt ab zu der gewagten Zierlichkeit des Rokokos und der Zupfzeit, die Wertherzeit, das Biedermeier— alles kam zu seinem modischen Recht. Und die leicht ironisch gefärbte Huldigung an die nahe und nächste Vergangenheit mit dem eingeblendeten Journal der Sportmodelle zwischen 1850 und 1910 steigerten das Vergnügen ins Ungemessene. Die ältere Generation im Zuschauerraum begegnete ihren eigenen Kleidern, dem staubaufwirbelnden Schleppenrock, den wagenradgroßen Hüten von 1912, dem Humpelrock und anderen Raritäten. Der Vamp und das Girl von gestern versuchten sich im zeitgerechten Augenaufschlag, und die Mode von heute, repräsentierte sich ein wenig zaghaft mit deutlichen Rücksichten auf die Punktkarte, aber nicht weniger nett und einfallreich als die Moden von früher. Als dann im großen Finale noch einmal alle Moden paradierten, voran, wie's sich gehört, die Königin vom Nil, bestätigte sich die alte Weisheit, daß die Beharrlichkeit nur im ständigen Wechsel zu finden und jedes schöne Kleid so schön ist wie seine Trägerin. Die Mädels waren mit Vergnügen in ihre jeweiligen Kostüme geschlüpft, und gefielen sich und den andern in ihrer verwandelten Gestalt. Hoffentlich ist man ihnen so nicht das letztemal begegnet. by. Klägers gearbeitet hat, ein Verschulden treffe. Wenn diese sich in dem Raum erkältet habe, so könne das nur darauf zurückgeführt werden, daß sie sich zu dünn angezogen habe. Der Kausalzusammenhang zwischen der Grippe und der Tuberkulose werde bestritten. Wahrscheinlich habe die Ehefrau des Klägers schon vor ihrem Eintritt in Westdeutsche Kurzmeldungen Freche Diebstähle eines 15jährigen Mädchens. Bereits gegen Ende vorigen Jahres hatte ein 15jähriges Mädchen aus Rohdenhaus bei Wülfrath unliebsames Aufsehen durch einen verwegenen Diebstahl erregt Es hatte einer Frau, die auf dem Ladentisch eines Geschäftes während des Einkaufs ihre Handtasche liegen hatte, die Geldbörse mit 48 Mark Inhalt entwenbet. Auf besonders raffinierte Weise konnte das Mädchen jetzt wieder einen Diebstahl in Flandersbach ausführen. Die Fünfzehnjährige paßte einem Jungen auf, von dem sie wußte, daß ihm in einem Geschaft ein 20-Markschein gewechselt worden war. Sie sagte ihm, daß er für die Mutter noch ein Putzmittel holen solle, während sie inzwischen auf die Einkauftasche aufpassen wolle. In der Zeit der Ausführung dieses fingierten Auftrages durch den Jungen entwendete das Mädchen ihm einen großeren Geldbetrag aus der Einkauftasche. Neuer Senatspräsident am Reichsgekicht. Der Führer hat auf Vorschlag des Reichsministers der Justiz den Reichsgerichtsrat Blumberger zum Senatspräsidenten beim Reichsgericht ernannt. Paul Blumberger wurde am 24. Juni 1879 in Düsseldorf geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums an Marzellen zu Köln studierte er an der Universität Bonn Rechtswissenschaft. Am 6. Juli 1905 Assessor geworden. führte ihn sein weiterer Weg über das Landgericht bzw. Oberlandesgericht Köln am 1. April 1930 als Hilfsrichter zum Reichsgericht. Am 1. Juli 1930 erfolgte dann seine Ernennung zum Reichsgerichtsrat Der neue Senatspräsiden: gehört seit längerer Zeit dem Großen Senat fr.. Zivilsachen beim Reichsgericht an. Verlängerung des Fuhrentgeltzuschlages. Der Oberpräsident der Rheinprovinz— Preisbildungsstelle— teilt mit: Der Zuschlag in Höhe von 10 v. H. und die örtlich festgesetzten höheren Zuschläge, die in der Zeit vom 23 Februar bis 1. März 1942 einschließlich von dem Speditions= und Fuhrgewerbe aus besonderen Gründen erhoben werden konnten, können auch in der Zeit vom 2. März bis 8. März 1942 einschließlich erhoben werden. Nähere Einzelheiten sind bei den zuständigen Preisbehörden, Industrie- und Handelskammern sowie bei den Fachgruppen zu erfahren. 194ler stark gefragt. Nachdem der 1941er am Mittelrhein nun konsumfertig ist, hat sich nach dem brauchbaren Wein eine starke Nachfrage entwickelt. Im Bacharacher Gebiet wurden in allen Orten größere und kleinere Posten zu den festgesetzten Preisen abgesetzt. Die Winzergenossenschaften sind nicht in der Lage, allen Ansprüchen des freihändigen Weingeschaftes zu genügen, wet. sie ihre eigenen Ausschankstellen versorgen müssen Ein Eisenbahn=Jubiläum 75 Jahre Bergisch=Märkische Strecke Solingen: Bereits 108 Jahre sind nun verflossen, seitdem der Westen Deutschlands seine erste Eisenbahn in der Strecke Düsseldorf—Erkrath erhielt. Mitte der 60er Jahre begann dann auch die Bergisch=Märkische Eisenbahngesellschaft mit dem Bau der Strecke Gruiten—Chligs—Wald(so hief damals der heutige Bahnhof Solingen=Obligs)— Leichlingen—Opladen—Mülheim—Deutz, die im Jahre 1867 vollendet wurde. Zusammen mit dieser Hauptverkehrsstraße von Elberfeld nach Kölndie den Solinger Bezirk an seinem westlichen Ausläufer berührte, erfolgte auch der Bau der Zweigbahn Ohligs=Wald—Solingen, die ebenfalls in Jahre 1867 fertiggestellt wurde. Beide Strecker# blühten schnell auf, doch ern volle 30 Jahre sta ter, im Juli 1897, konnte die Strecke ChligWald—Solingen nach der Fertigstellung der Müng stener Brücke nach Remscheid fortgesetzt werden Die Remscheider Strecke begeht also in diesen Jahre ihr 45jähriges Bestehen. Vollsschädling hingerichtet Dortmund: Die Justizpressestelle beim Oberlandesgericht in Hamm teilt mit: Am 28. Februar 1942 ist der am 6. Juli 1917 in Gelsenkirchen geborene Franz Lerchner hingerichtet worden, den das Sendergericht in Essen als Volksschädling zum Code verurteilt hat. Lerchner, der wiederholt vorbestraft war, hat kurz nach seiner Entlassung aus der Strafhaft unter Ausnutzung der Verdunkelung wieder Einbruchsdiebstähle begangen. Am 28. Februar 1942 ist der am 21. September 1907 in Gelsenkirchen geborene Karl Wiechowski hingerichtet worden, den das Sondergericht in Dortmund als Volksschädling und gefährlichen Gewohnheitsverdrecher zum Tode verurteilt hat. Der oft vorbestrafte Verurteilte hatte wieder viele Einbrüche. und zwar unter Ausnutzung der Verdunkelung verübt. Frühmittelalterliche Architektur im Kölner Raum P. A. Tholen sprach in der Kölner Anthropologischen Gesellschaft ihre Dienste die Tuberkulose gehabt. Nach einer eingehenden Beweisaufnahme fällte das Arbeitsgericht ein Urteil, in dem es heißt: Es kann kein Zweifel an dem Kausalzusammenhang zwischen Tuberkulose und der mangelhaften Beheizung der Büros bestehen. Daß die Frau des Klägers irgend ein Mitverschulden träfe, hat die Beklagte nicht nachgewiesen. Die Forderung für Aufwendungen von 1230 Mark ist der Höhe nach nicht bestritten. Der Feststellungsantrag ist gerechtfertigt. Was das Schmerzensgeld anlangt, so ist mit Rücksicht auf die schweren körperlichen und seelischen Folgen, die das Verzschulden der Beklagten für die Frau des Klägers gehabt hat, ein Betrag von 1000 Mark angemessen. Für einen Vortrag über„Frühmittelalterliche Architektur im Kölner Raum“ hätte die Anthropologische Gesellschaft keinen Berufeneren finden können, als den Kölner Archäologen Tholen. Er hat das Verdienst, unbelastet von Vorurteilen und gegen mancherlei Zweifel und Bedenken, zu kultur= und kunstgeschichtlich wichtigen Ergebnissen gekommen zu sein, die er sozusagen als geschlossene Rückschau auf die Forscherarbeit eines halben Lebens vor seinen Zuhörern ausbreitete. Als Mann der Praxis, der Theorien nur gelten läßt, wenn sie auf dem gesunden Fundament der Erfahrung aufgebaut sind, ging er den Dingen, in diesem besonderen Fall Grundriß und Mauerwerk alter Sakralbauten, auf den Grund, und— erhärtet durch eine erstaunliche Fülle von Bestätigungen— gelang es ihm, unter und in der dreischiffigen Basilika des Hochmittelaltars mit ihrer deutlichen Anlehnung an südliche Bauformen (Rundapsis), den ursprünglich fränkischen Hallenbau wieder zu entdecken. Immer einmal wieder ist eine Einzelheit über Tholens Arbeit in die Oeffentlichkeit gedrungen. Trotzdem stand man erstannt vor der unerwarteten Reichhaltigkeit seiner Beispiele früher deutscher Baukunst, von deren Vorhandensein man so wenig wußte. Nicht nur in den Großbauten der Städte, sondern auch in den Landkirchen des westlichen Deutschlands ist, der Meinung zum Trotz, die meisten Bauten seien dem Normanneneinfall zum Opfer gefallen, viel erhalten geblieben, versteckt unter Erweiterungsbauten romanischen und gotischen Stils und unter dem Stuck des Barock. Der Kölner Archäologe ist den spärlichen Andeutungen in der Schichtung des Mauerwerks, in der Fügung und Führung der Fenster, der Türen nachgegangen, und hat daraus die wechselvolle Geschichte des Bauwerks abgelesen. In diesem Zusammenhang sei an eine Reihe von Veröffentlichungen in der Kölner Presse über das Krieler Dömchen vor einigen Jahren erinnert, die sich auf die Forschungsarbeiten von P. A. Tholen stützen, der für die von Direktor Dr. Fremersdorf geleitete Römisch=Germanische Abteilung des Wallraf=Richartz=Museums arbeitet. Es würde zu weit führen, jedes einzelne Beispiel zu nennen, das Tholen für seine Erörterungen eines rheinfränkischen Stils der karolingischen und ottonischen Zeit heranzieht. Naturgemäß muß er sich auf Grundriß und Mauerwerk beschränken, weil sehr wenige Einzelheiten der Architektur die Zeit überdauert haben. Am wichtigsten und weittragendsten erscheint sein Nachweis einer Hallenkirche ottonischer Zeit bei St. Pantaleon in Köln, weil hier einer der repräsentativen Großbauten ganz offensichtlich aus rein deutschem Stilempfinden geschaffen wurde. Das Raummaß ist der germanische Schuh, die Raumform das längliche, weitspannende Rechteck, typisch für den fränkischen Hallenbau. Er ist im Mittelschiff, dem eine spätere Zeit die Seitenschiffe anfügte, erhalten geblieben. Die Baumeister des Mittelalters waren nicht radikal, sondern ökonomisch. Alte Mauern, alte Fundamente haben sie unbedenklich benutzt. Anund Umbauten vorgenommen und das Vorhandene, soweit angängig, geschont; letzten Endes verdanken wir ihnen auch Maß und Grundriß der fränkischen Kirchenbauten, soweit sie aus Stein waren. Holzbauten haben, der Vergänglichkeit des Materials wegen, die Jahrhunderte nicht überdauern können. Sie unterscheiden sich von den romanischen Bauten der Rheinlande durch die Einschiffigkeit und durch die rechteckige Apsis, die gegen den Kirchenraum streng abgeschlossen ist, die Hauptwand schiebt sich weit vor und läßt nur einen verhältnismäßig schmalen Durchgang frei. Das Heilige ist vom Profanen deutlich geschieden. Das Mauerwerk selbst ist nur von kleinen Fenstern durchbrochen gewesen, dafür aber selbst reich gegliedert(zum Teil durch Einschichtung von römischen Ziegeln). Es kann wie eine ornamentierte Fläche wirken. Dieses Ornament ist aber nach außen gekehrt. Innen mögen andere Schmuckformen geherrscht haben. Typisch für die fränkischen Bauten nannte Tholen die Michelskapellen — er zeigte deren mehrere— in den Obergeschossen der um die Jahrhundertwende reichlicher bestätigten Kirchtürme an der Westwand. In ihm mag sich eine lichte, kampffrohe Gottheit vorchristlicher Zeit verbergen, die den Franken so teuer war, daß sie ihrer Verehrung nicht entraten mochten. Das langjährige Verschollensein der frühmittelalterlichen Architektur und ihre Beziehungen zur bodenständigen Baukunst ist noch lange nicht restlos geklärt. Aber ein wichtiger und bedeutungsvoller Schritt zur Lösung vieler Probleme ist mit den Tholenschen Untersuchungen im Kölner Raum getan. Die, denen er die Ergebnisse seiner langjährigen Forschungen, durch Lichtbilder unterstützt, vorlegte, dankten ihm durch Anteilnahme, gespannte Aufmerksamkeit und sehr herzlichen Beifall, der vor allem der kühnen Selbstverständlichkeit der von ihm entwickelten Gedanken und Folgerungen galt, die er aus dem eiservoll zusammengetragenen Tatsachenmaterial entwickelte. Cläre Bury „Der Musterbauer“ Erstaufführung im Schauspielhaus Wir sahen die neue Komödie„Der Musterbauer“ von August Hinrichs, dem erfolgreichen Autor der Komödien„Wenn der Hahn kräht" und„Krach um Jolanthe“. Der Hahn kräht immer noch, und auch Jolanthe lebt noch! Nur heißt sie diesmal Genoveva, und nicht wegen ihr sondern wegen anderer heiterer Zufälligkeiten gibt es Krach. „Krach“ ist eigentlich zuviel gesagt. Dafür ist Herr Hofmeyer, der Musterbauer, ein viel zu jovialer, verträglicher und auch reicher Mann! Mit Geld kann man halt alles machen! So denkt auch Herr Hofmeyer, der des Lebens in der Stadt und der ewigen Sitzungen im Aufsichtsrat überdrüssig. ein Landgut gekauft und dort nun einen Musterbetrieb mit allen„modernen Errungenschaften der landwirtschaftlichen Betriebstechnik“ einrichten will Aber mit Geld, guten Absichten und theoretischen, aus Büchern geschöpften Kenntnissen allein kann man keinen Hof bewirtschaften. Das muß zu seinem Leidwesen nicht nur Herr Hofmeyer, sondern auch Fräulein Dorothea, das reizende Töchterlein des Musterbauern, erfahren Und erst die„lieben" Nachbarn“! Auch sie profitieren vom Gelde des Musterbauern, aber wenn sie auf eine alte Gerechtsame verzichten sollen. dann verdrücken sie sich und haben allerlei knifilige Ausreden!„Gegen Bauernichläue kämpfen sogar die Advokaten vergebens", läßt Hinrichs den Rechtsanwalt Dr. Stamer. den Rechtsbeistand des Musterbauern, sagen. Dr. Stamer freit um Dorothea. Aber er ist ein gar zu schüchterner Verehrer und Liebhaber, der sich das Fräulein schließlich geradezu vor der Nase wegschnappen läßt Und zwar von dem jungen Hofbauern Bernd Bruns der ein wenig Mitleid mit dem Musterbauern. vor allem aber mit der jungen„Bäuerin“ hat. Freilich, wenn das Spiel anläuft sieht es nicht so aus als ob Dorothea und Bernd sich„kreegen“ würd n! Sie werfen sich einige saftige„Brocken“ an den Kopf und sind von ihrer Feindschaft überzeugt. Aber der Zuschauer schmunzelt und weiß bereits, daß aus den Geg. nern ein freundliches Paar werden wird. Prompt stellt sich im dritten Bild auch das große Ereignis ein. In einer ländlichen, von reifendem Korn umwogten Liebeslaube werden aus Dorothea und Bernd zwei Liebesleute, und der Rechtsanwalt ist großzügig genug, dem jungen Paar Glück zu wünschen. Was aber mit dem Musterbauer? Er ist im Grunde froh über diese unerwartete Wendung. Denn die Last des Hofes fängt immer mehr an zu drücken. Der Musterbetrieb klappt nicht. Prodieren geht über Studieren! Aber das Probieren kostet immer neue Wertpapiere. Und gegen die Schläue der Bauern ..(siehe oben!). Gern überläßt er den Hof seinem Schwiegersohn. Der wird ihn recht bewirtschaften. Zwar modern, aber mit den reichen Erfahrungen der Altvorderen. Und auch mit der Bauernschläue wird er fertig. Herr Hofmeyer kehrt in die Stadt zurück. Er wird nunmehr im Aufsichtsrat den Vorsitz übernehmen. August Hinrichs hat uns mit diesem„Musterbauer“ eine neue und in vieler Hinsicht sogar zeitgemäße Bauernkomödie geschenkt. Er lehrt uns darin, daß neben dem Neuen auch das gute Alte immer noch seinen Wert behalten kann. Besonders auf dem Lande! Er läßt die Personen seines Spiels zwar viel über ländliche Dinge: über den Fettgehalt der Milch, über den Familiensinn von Genoveva, über den Zuchthengst Ajax und über Wegerechte plaudern. aber vor einer„landwirtschaftlichen“ Komödie bewahrte ihn sein Theaterinstinkt. Ist der„Musterbauer“ in seiner Handlung auch nicht so verdichtet wie das große Erfolgsstück vom„kräbenden Hahn", so enthält er trotzdem genug stoffliche Substanz, uns einen vergnügten Abend zu bereiten Nicht zuletzt auch darum, weil das„Milien" so ausgezeichnet getroffen ist Oder sollte dieses so ausgezeichnet getroffene Milieu das Ergebnis der Spielleitung von Ernst Hetting sein, der diesmal das Regiebuch in eine Hände genommen hat? Was der Autor andeutete, wußte der Spielleiter auszuführen und zu verdichten. Vom ersten bis zum letzten Bild bleibt das Spiel prächtig im Fluß, und die bunte Bewegtheit der meisten Szenen verdiente filmisch festgehalten zu werden. Ganz vortrefflich zum Beispiel das Richtfest im zweiten Bilde mit Zimmergesellen, Musik, Mädchen und Bauern! Das ist eine Regie, wie wir sie jeder Neueinstudierung wünschen! Ueberhaupt haben alle Neueinstudierungen im Schauspielhaus den Vorzug, von der ersten bis zur letzten Partie entscheidend besetzt zu sein! So auch ist es im„Musterbauer“! Ist in dieser Hinsicht Wilhelm Pilgram als Musterbauer nicht ein prachtvoller Typus, ein Optimist, der die Dinge nimmt, wie sie sind? Versteht sich, daß auch Gudtun Genest als Dorothea wieder allerliebste Figur macht! Zum Entzücken der Zuschauer spielt sie das zum frischen Landmädel gewandelte Stadtfräulein, das sein Herz dem jungen Bauern schenkt. In dieser Rolle sehen wir Alois Garg! Er ist ein forscher und schmucker junger Mann, der nicht nur den Pflug, sondern auch die Theorie kennt und sogar— im Gegensatz zu den anderen Nachbarn— hochdeutsch spricht! Gern erklären wir uns mit dieser Besetzung einverstanden. Der zwar bei den Bauern redegewandte, bei Dorothea aber ach so schüchterne und nicht mit der Sprache herausrückende Rechtsanwalt findet durch Haus Simshauser eine dem Charakter der Rolle durchaus entsprechende Verkörperung. Allein wegen der auf die Bühne gebrachten Bauerntypen sollte man sich diesen„Musterbauer“ ansehen. Den Vogel schießt wieder Raul Senden ab! Er ist auch in dieser Komödie wieder Großknecht und heißt auch wieder Jochen. Mit unvergleichlicher Kunst der Maske, Sprache und Bewegung spielt Senden wieder einen alten Schlauberger. Seine Heimkehr von der Pferdeprämiierung(wir brachten sie gestern im Bilde!) ist eine der köstlichsten Episoden des Spiels. Jeder Bauer ist sozusagen ein Typus für sich! Ulrich Verden und Alfred Wehle, Karl Raaf und Josef Wallbrück! Ein besonderes Kompliment dem Theaterfriseur. der auch in der Maske diese Typen so prächtig gestaltet hat! In schwungvoll geschweiften Hamburger Zimmermannsbuxen tritt Heinz Froitzheim auf, der die kleine, aber hübsche Rolle eines Zimmerpoliers spielt. Dann noch die Frauen im Hause des Musterbauern! Käthe Hausa als deftige Wirtschafterin und Retha Rena als drollige und dralle Kleinmagd mit einem verlangenden Blick zum jungen Bruns! Eine hübsche Bauernstube mit städtischem Einschlag und einen ländlichen Hausgarten mit romantischem Felderblick schuf Erich Metzoldt. Das Stück gefiel ungemein. Die Besucher überboten sich in Beifallsbekundungen Robert Greven. 1. Mozartfeier der Oper Karl Dammer als Konzertdirigent Die Kölner Oper, im Mozartgedenkjahr bereits sehr bestimmend mit einer Reihe von Neueinstudierungen Mozartscher Opernwerke hervorgetreten(eine Neueinstudierung des„Don Giovanni“ ist nahezu aufführungsbereit!), gedenkt des Meisters außerdem mit zwei Morgenseiern, von denen die erste mit Konzertmusik bereits gestern morgen im Opernhaus stattfand, während eine zweite Feier am kommenden Sonntag außer der getanzten„Kleinen Nachtmusik“ eine Jugendoper des Meisters bringen wird. Auch der Schatz von Mozarts Kirchenmusik scheint unerschöpflich. Es wird das besondere Verdienst dieser Morgenfeier bleiben, ein Werk Mozarts ans Licht gezogen zu haben, das man neben die reifsten Schöpfungen des Meisters stellen kann, obwohl es Mozart im jugendlichen Alter von nur 20 Jahren schrieb. Es ist die Litanei„de venerabili oltaris saeramenti“ in Es=dur für vier Solostimmen, Orchester, gemischten Chor und Orgel. In der edlen Klang= und Ausdruckshaltung dieser auch an dunklen und tragischen Stimmungen reichen Litanei steht Mozart ganz unter dem Einfluß der konzertanten italienischen Kirchenmusik seiner Zeit. Zur Wiedergabe und packenden Gestaltung dieses klangedlen Werkes vereinigten sich einzig und allein Kräfte der Kölner Oper. Den stattlichen Opernchor hatte Kapellmeister Peter Hammers als Dirigent des Chorwerks sozusagen über Nacht in einen Konzertchor verwandelt, der in der Fülle und Schönheit des Gesamtklangs geradezu faszinierte. Der Aufführung standen ferner die schönen und koloraturgewandten Stimmen von Olga Tschörner, Adelheid Wollgarten Matthias Nelles und Gerbard Groschel zur Verfügung. Ein nicht minder wichtiger Faktor in dieser künstlerisch überragenden Aufführung, die einen Vergleich mit den Konzerten im Salzburger Dom nicht zu scheuen brauchte, war die Mitwirkung des Städtischen Orchesters und des Opernhaus=Organisten Hermann Werner. Die Hörer waren entzückt vom Werk und seiner Klangwerdung. Immer wieder riefen sie die Solisten an die Rampe Der feierlichen„musica sacra“, folgte Instrumentalmusik. Die Berliner Konzertpianistin Irene Schnering spielte ein bezaubernd schönes Konzertspielwerk von Mozart, und zwar das.dur=Klavierkonzert(Köchel Nr. 453). Die im Figurenwerk kristallklare, im Ausdruck tiefgründige und in der Prägung des Klaviertons ebenso klingende wie sensible Wiedergabe wurde zu einem außerordentlichen Erfolg für die Berliner Künstlerin, die mit Beifall und Blumen reich geehrt wurde. Der Dirigent des begleitenden und mitgestaltenden Kammerorchesters war diesmal Generalmusikdirektor Karl Dammer, der sich zumal im abschließenden Werk der Morgenfeier: der Jupiter=Sinfonie, erstmalig in Köln als Konzertdirigent vorstellte. nachdem er in dieser Eigenschaft noch vor kurzem in Berlin mit einem Konzert der Berliner Philharmoniker Aufmerksamkeit und Anerkennung auf sich gelenkt hat. Auch auf dem Podium ist Karl Dammer ein geistvoller und charakteristischer Musiker und Gestalter. Seine klare und elastische Zeichengebung verbindet sich mit einer frischen und natürlichen Musizierlaune. Er verschmäht die„interessanten“ Gesten des Pultvirtuosen und läßt dem Orchester im Rahmen seiner künstlerischen Ueberzeugung völlige Gestaltungsfreiheit. Co ergab die Wiedergabe der Jupiter=Sinsonie ein Klangbild, das bei aller Werktreue auch seiner subjektiven Züge nicht entbehrte. Daß die Kammermusiker des Städtischen Orchesters„ihren Mozart“ nicht nur den Noten, sondern auch dem Geist nach beherrschen, ergab diese Wiedergabe mit einer geradezu beglückenden Selbstverständlichkeit. Das restlos besetzte Haus— Morgenfeiern„ziehen“ also doch noch!— überbot sich in Beifall für das Orchester und seinen Dirigenten(Einige fehlerhafte und belanglose Notizen auf dem Programmzettel legen die Forderung nabe, die Kommentierung solcher Veranstaltungen in Zukunft den Fachleuten zu überlassen.) Robert Greven Montag, den 2. März 1942 DER NEUE TAG Nr. 61 Zwischen Tod und Leben (Fortsetzung von der 2. Seite) Auch wir merken allmählich die wüste Schaukelei in den Knochen. Eine dumpfe Müdigkeit legt sich auf den Kopf.„Schlafen, nur schlafen“, denkt man. Die nächste See, die uns ins Gesicht klatscht,„erfrischt“ wieder für ein paar Minuten. Die Glieder werden allmählich steif und gefuhllos. Mechanisch heben wir das Glas an die Augen und suchen die Kimm ab, wenn wir in einem Wasserberg sind. Das alte Rheuma macht sich bemerkbar. Wir treten von einem Fuß auf den anderen, aber davon werden sie auch nicht wärmer. Auch die längste Wache nimmt einmal ein Ende. Mit steifen Fingern haken wir die Karabinerhaken aus. Die See ist etwas ruhiger geworden. Die Zwote Wache hat mal wieder ihre Schuldigkeit getan. Schwer und unbeholfen klettern wir durch das Turmluk. In der Zentrale blendet uns das helle Licht. Hilfreiche Kameraden ziehen uns das Gummizeug vom Leibe. Wir sind zu steif gefr. reien. Die Finger ioren, um uns selber davon zu befreien. versagen den Dienst. Dicke Eisschalen platzen von unserem Zeug. Zunächst sagen wir nicht viel. In den Augenbrauen und den Barthaaren taut das Eis. Um Mund, Nase und Augen haben wir dicke Salzkrusten. Ah, wie warm, trocken und hell es im Boot ist. Wir fühlen uns geborgen. IN Sane Heute von 19.12 Uhr bis morgen.13 Uhr „Was gibt's denn zu essen?" Die Lebens geister erwachen. Wir klettern nach vorn, waschen uns das Salz aus den Augen, ziehen uns die Seestiefel von den Füßen und warmen Finger und Zehen am elektrischen Ofen. Forts. folgt. Flüchtlinge aus Rangun berichten Tokio. 1. März.(Ostasiendienst des DRB.) Der Berichterstatter von„Jomiuri Schimbun“ berichtet über Gespräche mit Flüchtlingen aus Rangun, die ein eindrucksvolles Bild der heute in der Hauptstadt Burmas herrschenden Zustände vermitteln. Mit zunehmenden Luftangriffen der Japaner, so heißt es in diesem Bericht, flüchteten zahlreiche Bewohner der Stadt in die umliegenden Berge. Auch die Regierung und das Armeekommando, sollen ihren Sitz bereits nach Mandalay verlegt haben. Von den 400000 Einwohnern seien nur noch 100000 zurückgeblieben. Die meisten Läden seien geschlossen, und auch die Straßenbahn habe den Betrieb eingestellt. Alle Ausfallstraßen seien mit Wagen und Menschen vollgestopft, Soldaten und Zivilisten bildeten ein wirres Durcheinander. Die Behörden hätten schon seit einiger Zeit eine beängstigende Nervosität an den Tag gelegt. Chinesen, die sich als Anhänger der Nationalregierung in Nanking zu erkennen gaben, wurden verfolgt und bedroht, während man den Anhängern Tschungkings amtlich entgegenkomme, soweit es irgend möglich sei. Von der Behandlung japanischer Zivilisten könne man gar nicht reden, ihr Schicksal sei unbekannt. Die Unabhängigkeitsbewegung in Burma werde britischen Repressalien ausgesetzt, was im Volke die größte Erbitterung hervorgerufen habe. Der Rundfunk am Montag Erich Röhn und Helmut Hildegheti sind die Solisten der Sendung„Dus Rondo“ von 15.30 bis 16.00 Uhr, die dieser heiteren und anmutigen Musikform mit Kompositionen von Schubert gewidmet ist.— Viele Künstler und Orchester geben Leipzigs beliebter Sendung„Für jeden etwas" von 20.20—22.00 Uhr unterhaltende Abwechslung.— Werke von Haydn, Beethoven, Spohr und Mar# cello dirigiert Prof. Dr. Fritz Stein in der Musik zur Dämmerstunde von 17.10—18.30 Uhr im Deutschlandsender. Solisten: Rudolf Schulz(Violine) und Georg Riha(Oboe).„Tänze aus aller Welt“ von 20.15—21.00 Uhr. Der deutsche Walzer eröffnet und beschließt die Reihe. Elisabeth Schwartzkopf singt den Dorfschwalbenwalzer von Strauß und als italienischen Tanz eine Tarantella von Rossini. Für Spanien spielt Taspar Cassado, Juan Manin einen eigenen iberischen Tanz. Michael Raucheisen und Willi Stech tragen norwegische Tänze von Grieg vor; ein ungarischer Tanz von Brahms, gespielt von Wilhelm Backhaus, und ein finnischer von Jean Sibelus mit Emil Telmany vervollständigen das Programm.— Ein Festakt des Reichssenders Wien wird in Gemeinschaft mit dem Kulturamt der Stadt Wien anläßlich der vor 75 Jahren erfolgten Uraufführung des Walzers„An der schönen blauen Donau“ von 21.00—22.00 Uhr gesendet. Wiener Symphoniker, Wiener Sängerknaben, der Wiener Gesangverein und Solisten gestalten das Programm, in dessen Mittelpunkt der Straußsche Walzer steht. 6. Deutsche Reichslotterie (5. Klasse) Ziehung vom 27. Februar 1942 Gewinnauszug(ohne Gewähr) Vormittags: 9 Gewinne zu je 10 000 Mk. auf 29 596 317 949 333 723. 6 Gewinne zu je 5000 Mk. auf 113 376 301 989. 3 Gewinne zu je 4000 Mk. auf 83 920. 21 Gewinne zu je 3000 Mk. auf 26 053 74 837 151 414 208 897 259 006 292 644 384 917. 33 Gewinne zu je 2000 Mk. auf 158082 164 143 244 471 255 070 268897 291 437 315 872 316911 365 771 391 405 393272. 84 Gewinne zu je 1000 Mk. auf 47 750 48623 48973 54 427 54 938 59 831 67 033 67 446 89 686 109 346 113 172 116 953 123 181 142 811 151 670 154 451 234 697 246 424 250 489 275 767 281 585 306 940 226 847 270 646 367673. 162 952 263 220 347 904 Nachmittags: 3 Gewinne zu je 10 000 RM auf 140 033. 6 Gewinne zu je 5000 Mk. auf 135 317 140 698. 15 Gewinne zu je 4000 Mk. auf 32 500 92 159 227 809 270 230 317 042. 18 Gewinne zu je 3000 Mk. auf 209 051 217603 228 466 263 233 343747 355 234. 42 Gewinne zu je 2000 Mk. auf 31 400 43 093 110 877 114092 134 853 138 480 147123 157 657 185 265 188 406 246000 265 876 358 367. 78 Gewinne zu je 1000 Mk. auf 13 385 15 176 15 993 47819 48107 50 126 55 423 70 518 137 246 144 198 165 983 191 237 211 251 230 394 253 487 256 951 271 700 274417 284 279 287 893 316 705 326184 331 673 342 159 358 713 398 754. 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Hohenzollernring 60: Kameraden- Birgel. Hardt- Igdl. zugel .30.45.10 Passade. Hohe Str.: Gold In New Frisko" Söh ker. Golling. Jansen If. 11.00.35.10.45 Regina. Weidengasse: Leichte Muse Was eine Frau im Frühling träumt“ Fritsch Seeck Weiser Jugendl. nich zngel. Hl..45.15.30 Ws.00.30.45.10 BLS., Buchforst: 6 Tage Helmaturlaub- Fröhlich. Andergast. Jug. ab 14 Jahre zugel.- Anlang.00 1I. 2 15.30.10 Corso. Lindenthal, Dürener Str. 227: Illuslon-Horney, heesters. Sessak .45.20 6 50- lugendl. nicht zugel. Deulich. Deutzer Freiheit: Illusion Hieesters. Werner, Sessak-.00 .40" Jugendl. nicht zugelassen Filmburg. Nippes. Neußer Straße: La Habaners Leander. Marian Jugendl. nicht zugel. Hf..30 .50.30 Ws..00.20.00 Helios. Ehrenfeld: Illuslon- Heesters Horney„.00.00.00 Jugendliche nicht zugelassen Hofburg-Lichtspiele. Mülheim: Hannelore Schroth. Geraldine Katt Kleine Mädchen— große Sorgen .15.00 700" Nicht jugendfrei Lichtburd. Kalb Kalker Hauptstr. 118—122 Mutter- Gigli. Höhn. 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Im ogramme umgeher ealste Ent unktrichter gen die Lwt pannen Die an urchführur mpfe für eisterschaft roisdo staltung, BSG ortlich zei ämpfe un Kämpf ege und ier I urora) be nd, währ eiten Ri henania) eger erkl rgebi änger: =Bann istungsklo nnn 217 urora), wicht: P eif=Bann Fli ei onner B hrt(Colo wicht: U eimer=Ba ichtgewich inn. 65 uch(Tro nia), Pur henania) rck), Pul illesbachewsky=Ba traschewst inn 217 hwergew gen Fron ld. Sen urora) tier in de wicht: M mia), S heiten Ri ebietsmei In der irden an ebietes 1 chtheben ann 16, ipen(67 mt 90 cheibenha n Leistun rd das E eisterschaf ielen. Ergeb ka:.1 eichsbahr ln 53). öln 93 Hansen kg: 1. 8 uskirchen asse bis tmann 1 kg: 1. 9 iler 389) ebach 389 rgebn Große=A Münster: ub217). kg.: achen/25), kg.: 1. b17), kg.: 1. E asse über Langer ). Klasse Kaufman 217). Kl 217), 2. Der 5 Der Re iordnung „Für die ten ab nde Best ischließlic vie Leh lässig, ü vortverke. u(Spor ngen üb portbere inn der eter in e —— Montag, 2. März 1942. Nr. 61 Ringer, Richter, Regeln Im Fachamt Schwerathletik im SRL beschäftigt man sich wieder einmal einhender mit Regelfragen und Kampfrichteresen, eine der wertvollsten Arbeiten überupt, die im Ringen geradezu unerschöpfliche ufgaben stellt. Die Grundregeln werden cht mehr viel zu verbessern sein, aber die uslegungen lassen viel zu wünschen übrig. isbesondere taucht immer wieder die Frage if, wie man den schneidigen Einsatz der Akden fördern kann. Denn die Jugend wird m ältesten, natürlichen Zweirampf nur dann eiter zuströmen wie im letzten Jahr, wenn r Reiz der Kämpfe erhalten bleiot. So stehen bei den demnächst stattfindenden ei Reichslehrgängen der Kampfrichterobmänr der Gaue und Bereiche die Erörterungen er die Bewertung des Kampfes im Vorderund. Im Zeichen der abgegrenzten Sportogramme ist die Punktwertung nicht umgehen, wenn auch der Schultersieg die ealste Entscheidung auf der Matte ist. Die unktrichter sollen jetzt in schärfster Weise gen die Ringer Front machen, die das Ringen im Kampf so auffassen, als absolvierten sie eine Turnübung. Wenn das Erstreben eines Fallsieges nicht klar erkennbar ist, erhält der Ringer beträchtliche Nachteile bei der Bewertung. Tüchtige Kampfleiter werden ein Uebriges tun, um gegen„Maurer“ mit schnell erfolgenden Verwarnungen vorzugehen. Schließlich soll mehr denn je von der Disqualisikation bei den Ringern Gebrauch gemacht werden, deren sogenannte„Taktik" allein darin besteht, abzuwarten, ob der Gegner irgendeine Dummheit macht. Es muß also alles getan werden, damit die Ringer immer mehr zu spannungsvollen Kampfhandlungen kommen, die das wundervolle Kräftespiel dieses herrlichen Mann=gegen=Mann=Kampfes offenbaren. Auf diese Weise werden auch die Richter in großem Maße dazu beitragen, daß Ringen wahrer Volkssport wird. Nicht jeder gute Punktrichter ist auch ein tüchtiger Kampfleiter. Wenn auch Ueblung und Erfahrungen erst die absolute Sicherheit und das Vermögen blitzschnellen Erfassens brenzlicher Situationen geben, muß der kampfleitende Richter darüber hinaus eine gewisse Begabung für sein Amt mitbringen. Kampfleiter und Punktrichter können 75 Prozent zum Gelingen einer Ringkampfveranstaltung beitragen. Wenn Schalke 04 dabei wäre... Römische Pläne im Fußsball 7 Schweden sucht Gegner 7 Frankreichs erstes Länderspiel Wie aus einer kurzen Notiz über die letzte Sitzung des Italienischen Fußballverbandes hervorgeht, ist ein neues internationales Fußball=Projekt in Aussicht genommen und in seinem Grundgedanken ebenso interessant und richtungweisend, wie es in seinem wahrscheinlichen fußballfportlichen Ausmaß großartig genannt werden kann. Ein Fußballturnier der Achse. Als Zeitpunkt der Austragung wird der Juni oder September des Jahres 1942 vorgeschlagen, während der Ort der Kämpfe noch einer kommenden Vereinbarung vorbehalten ist. Teilnahmeberechtigt soll je eine Vereinsmannschaft aus Deutschland, Italien, Ungarn, Kroatien und evtl. noch der Slowakei sein, die jeweils von den in Frage kommenden Landesverbänden namhaft gemacht wind. So greifbar naheliegend der Gedanke eines solchen Turniers angesichts der neuen politischen Konstellation in Europa für jeden ennzelnen Fußballfreund der beteiligten Nationen auch sein mag, so nachhaltigen Eindruck wird dieser Plan vermutlich allenthalben hervorgerufen haben, dem man einfach nichts Besseres wünschen kann, als daß er sich verwirklichen läßt. Zwar darf dabei nicht übersehen werden, daß sich diesem großen Vorhaben ebenso große Schwierigkeiten, ganz besonders unter den heutigen Verhältnissen entgegenstellen, aber eine solche Sache wäre so wunderbar, gäbe einen so lebendigen Beweis für die sich fortwährend weiter ausdehnende Solidarität zunächst der europäischen Achsenmächte, daß sich die aufzuwendenden Mühen im Erfolg tausendfach lohnen würden. Dabei denken wir Zwei.-.-Siege in Troisdorf pannende Meisterschafts-Ausscheidungskämpfe unserer Amateurboker Feiner Abschluss in Prag Doppelsieg der Ostpreußen 7 Pawlik-Seeliger vor Gerdom-Braun Die an fünf Kampftagen im März zur urchführung gelangenden Ausscheidungsmpfe für die diesjährigen Amateur=Voxisterschaften wurden am Sonntag in roisdorf mit einer gut besuchten Veristaltung, für die die Wettkampfgemeinschaft BSG Dynamit.=G. Troisdorf verantortlich zeichnete, eröffnet. Es gab spannende ämpfe und durchweg gute Leistungen. In n Kämpfen der Senioren gab es.=.= ege und zwar siegte im Bantamgewicht tier I(Bonner BC) über Thomas urora) bereits in der ersten Runde entscheind, während Werner(Troisdorf) in der heiten Runde im Kampf gegen Sistig henania) aufgab, der damit zum.=.eger erklärt wurde. Ergebnisse: Jugend: Leichtgewicht ifänger: Bovy=Bann 53(Postsport) gegen ith=Bann 217(Postsport), Punktsieger Bovy. istungsklasse: Papiergewicht C: Chmurawainn 217(Stollwerck)— Meyer=Bann 16 urora), Punktsieger Chmurawa. Bantamwicht: Pinsdor=Bann 53(Postsport) gegen eeif=Bann 314(Stollwerck), Punktsieger eif. Fliegengewicht: Stier II=Bann 160 onner BE)— Daenert=Reichsbann Seeirt(Colonia), Punktsieger Stier II. Federwicht: Urny=Bann 53(Reichsbahn) gegen eimer=Bann 16(Aurora), Punktsieger Urny. ichtgewicht: Over I(Troisdorf)— Keller= ann. 65(Reichsbahn), Punktsieger Over I, uch(Troisdorf)— Gehlke=Bann 53(Rhenia), Punktsieger Gehlke, Lohrbach=Bann 53 henania)— Deimann=Bann 217(Stollrck), Punktsieger Deimann. Weltergewicht: illesbach=Bann 16(Aurora)— Baraewsky=Bann 53(Reichsbahn), Punktsieger graschewsky. Gilles(Colonia)— Claseninn 217(Stollwerck), Punktsieger Clasen. hwergewicht: Balven=Bann 16(Postsport) gen Fromhold(Colonia), Punktsieger Fromld. Senioren: Bantamgewicht: Thomas urora)— Stier I(Bonner BC), Sieger lier in der ersten Runde durch k. o. Mittelwicht: Werner(Troisdorf)— Sistig(Rhenia), Sieger Sistig durch k. o. in der beiten Runde. ebietsmeisterschaften im Ringen, Gewichtheben, Judo In der Sporthalle in der Werkstattstraße irden am Sonntag die Meisterschaften des ebietes 11 Köln=Aachen im Ringen, Geschtheben und Judo durchgeführt. Aus Köln ann 16, 53, 217), Aachen(25), Uebach(389), ipen(673) und Euskirchen nahmen insgemt 90 HJ=Sportler den Kampf an der cheibenhantel sowie auf der Matte auf. Mit n Leistungen durfte man zufrieden sein und rd das Gebiet 11 bei den Deutschen Zugendeisterschaften in Stuttgart eine gute Rolle ielen. Ergebnisse: Gewichtheben: Klasse bis kg: 1. Ortmann(Köln 93/217), 2. Bläsing eichsbahn Köln 53), 3. Schmitz(Reichsbahn ln 53). Klasse bis 55 kg: 1. Zehnpfennig öln 93/217), 2. Müller(Euskirchen /272), Hansen(Reichsbahn Köln/53). Klasse bis kg: 1. Kipp(Köln 93/217), 2. Blankenheim uskirchen 272), 3. Hilgers(AC 1892/16. asse bis 65 kg: 1. Dott(Köln 93/217), 2. tmann II(Reichsbahn Köln/53). Klasse bis kg: 1. Ramm(Köln 93/217), 2. Lenz(Bäsiler 389). Klasse über 70 kg: 1. Matisiak ebach 389). Ergebnisse: Judo: Klasse bis 45 kg. Große=Wächter(Aachen/25) Kl. bis 56 kg.: Münstermann(Aachen/25), 2. Cornell(Judoub/217), 3. Bürgerhausen(Aachen/25). Klasse 5 kg.: 1. Krach(Post Köln/217), 2. Spix achen/25), 3. Falkenberg(Aachen/25). Klasse b kg.: 1. Hermanns(Aachen/25), 2. Gau(Judoub/217), 3. Paling(Judo=Club/217). Klasse über kg.: 1. Ebel(Reichsbsahn Köln/53). Ringen: asse über 40 ka.: 1. E. Unger(Köln 93/217), Langer(Uebach/389), 3. Rademacher, Uebach 1. Klasse bis 45 kg.: 1. Reichert(Köln 93/217), Kaufmann(Aachen/25), 3. J. Unger Köln 217). Klasse bis 50 kg.: 1. Ortmann Köln 217), 2. Bläsing(Reichsbahn Köln/53), 3. BüsDer sportbetrieb geht weiter Der Reichssportführer gibt folgende ordnung bekannt: „Für die Einschränkung des Sportverkehrs lten ab 2. März 1942 bis auf weiteres folnde Bestimmungen: Sportveranstaltungen ischließlich der Meisterschaftsspiele des RSRL vie Lehrgänge sind örtlich uneingeschränkt lässig. überörtlich nur soweit, als sich der vortverkehr auf dem ortszuständigen Sportu(Sportbereich) besrchänkt. Sportveranstalagen über die Grenzen eines Sportgaues portbereiches) hinaus sind nur zulässig, inn der Reiseweg nicht mehr als 50 Kiloeter in einer Richtung beträgt.“ gen(Reichsbahn Köln/53). Klasse bis 55 kg.: 1. Braun(Köln 93/217), 2. Steinweg(Köln 93/217), 3. Zeupfennig(Köln 93/217). Klasse bis 60 kg.: 1. Kipp(Köln 93/217), 2. Herzog AC 1892/16), 3. Reinhard(Reichsbahn Köln/53). Klasse bis 65 kg.: 1. Dott(Köln 93/217), 2. Becker(AC 1892/16). Klasse über 70 kg.: 1. Ramm Köln 93/217), 2. Wienand(AC 189A2/16). Klasse über 70 kg.: 1. Matisiak(Uebach/389). Tüchtige Westkalen HJ-Gevietsvergleichskämpfe im Schwimmen Im vollbesetzten Dortmunder Südbad kam am Sonntagnachmittag ein Doppelvergleichskampf im Schwimmen zur Durchführung. Bei der Hitler=Jugend standen sich die Gebiete Westfalen und Mittelelbe gegenüber, während beim BDM die Gebiete Westfalen, RuhrNiederrhein und Hamburg ihren fälligen Rückstand erledigten. Der HI=Vergleichskampf wurde von den Westfalenjungen unerwartet hoch mit 80:64 Punkten gegen die starken Jungen von Mittelelbe gewonnen. Auch das Wasserballspiel konnten die Westfalen im Endspurt klar mit 11:6(:4) für sich entscheiden.— Beim BDM gingen die Westfalenmädchen wieder als Favoritinnen in den Kampf. Um den zweiten Platz lieferten sich die Hamburgerinnen und die Mädel von RuhrNiederrhein eine scharfe Auseinandersetzung, während im Dezember v. J. in Altenessen Ruhr=Niederrhein den zweiten Platz belegte, behielten diesmal die Hamburgerinnen knapp die Oberhand. Das Ergebnis lautete: 1. Westfalen 70 Punkte, 2. Hamburg 46., 3. RuhrNiederrhein 44 P. Es muß erwähnt werden, daß Ruhr=Niederrhein ohne einige Spitzenkräfte in Dortmund startete, so fehlte u. a. Gisela Mertesacker(Duisburg). Vom Federbrett und Turm Reichsjugendklasse sprang in Wien Der unter Leitung von Hanns Kefer im Wiener Amalienbad durchgeführte Lehrgang der Hitler=Jugend für die Leistungsgruppe im Wasserspringen wurde am Sonntag mit verschiedenen Prüfungswettbewerben abgeschlossen. Mit Ausnahme des Jugendmeisters Günther Haase(Hamburg) waren alle leistungsfähigen jungen Springer zur Stelle. Im Turmspringen war Kurt Polly(Wien) tonangebend, während das Kunstspringen von Pradler(Niederschlesten) gewonnen wurde. Als bester Pimpf auf dem Federbrett erwies sich der Wiener Broschek. Ergebnisse: Kunstspringen: 1. Pradler(Niederschlesien) 85,96., 2. Polly(Wien) 82,41, 3. Mathi(Wien) 79,24, 4. Hamm(Hamburg) 73,11, 5. Vollmer(Niedersachsen) 73,01, 6. Schurbaum(Berlin) 72,70. Turmspringen: 1. Polly(Wien) 56,71 Punkte, 2. Mathi(Wien) 52,50, 3. Schurbaum (Berlin) 51,37, 4. Schaiger(Württemberg) 48,70, 5. Pradler(Niederschlesien) 48,18, 6. Helm(Berlin) 46,92. Kunstspringen 2I: 1. Broschek(Wien) 33,89, 2. Ehler(BöhmenMähren) 25,20, 3. Baumann(Niedersachsen) 23,13, 4. Gloth(Ostland) 20,16 Punkte. Die eissportliche Veranstaltung der HitlerJugend in Prag wurde am Sonntagnachmittag im Winterstadion vor vollbesetzten Tribünen abgeschlossen. Reichsjugendführer Axmann und Staatssekretär,=Gruppenführer Frank, wohnten der Schlußveranstaltung bei, in der der neue deutsche Jugendmeister im Eishockey der Hitler=Jugend ermittelt wurde. Ostpreußen, das schon am Vormittag das Turnier der Pimpfenmannschaften gewonnen hatte, siegte auch im Entscheidungsspiel der Hitler=Jugend und feierte damit einen doppelten Triumph. Das Ergebnis des Schlußkampfes der Hitlerjungen von Ostpreußen und Hochland lautete::1(:1,:0, :). Die Hochländer waren anfangs auf dem besten Wege, für eine Riesenüberraschung zu sorgen, konnten aber dann das im ersten Drittel errungene Führungstor im zweiten Spielabschnitt nicht behaupten und mußten sogar im Schlußdrittel die klare spieltechnische Ueberlegenheit der Ostpreußen durch zwei weitere Treffer anerkennen. Ostpreußens Pimpfe blieben über Schwaben knapp aber verdient mit:0(:),:0,:0) siegreich. Im Kampf um den dritten Platz bei der Eishockeymeisterschaft der HJ kam der letzte Meister Wien mit:2(:1,:0,:1) über Schwaben zum Erfolg. * Erwartungsgemäß setzte sich um den Titel im Eiskunstlaufen des BDM wieder die Wienerin Martha Musilek durch, die für ihre feine Leistung in der Kür einstimmig auf den ersten Platz gesetzt wurde. Inge Jell (Hochland) folgte sicher als Zweite, während die weitere Reihenfolge erst durch die Mehrzahl der besseren Platzziffern zugunsten von Irene Braun(Hochland) festgestellt werden konnte. Zu einem eindeutigen Sieg kamen im Paarlausen B0M=HJ die Wiener Eva PawlikRudi Seeliger, die Anneliese GerdomHermann Braun(Köln=Aachen) als Titelverteidiger klar auf den zweiten Platz verwiesen. Bunte Reihe im Sport Die von der AG Bruno Mussolini veranstalteten Berufsboxkämpfe in Rom hatten wieder einen ausgezeichneten Publikumserfolg aufzuweisen. Im Mittelpunkt stand die Begegnung der Weltergewichtler Michele Palermo und Egisto Peire, die nach acht Runden überraschend unentschieden ausging. Gleichfalls unentschieden endete der Kampf zwischen dem Europameister im Fliegengewicht, Urbinati, und Morabito. Im Leichtgewicht schlieg Proietti Gualandri nach Punkten, und im Mittelgewicht zeigte sich Palmarini mit dem gleichen Ergebnis Bottarelli überlegen. * In Stockholm wird ein Kampftag der Berufsboxer vorbereitet, der im Laufe des Monats April in Alvikshalle veranstaltet werden soll. Das Haupttreffen soll die Schwergewichtler Olle Tandberg und Arno Kölblin im Rückkampf sehen, nachdem sich beide vor wenigen Wochen in Stuttgart unentschieden trennten. Sollte der Deutsche nicht antreten können, ist als weiterer Gogner der Italiener Luigi Musina in Aussicht genommen, der im Januar in Goeteborg gegen den Schweden nur knapp nach Punkten unterlag. Zum Länderspiel gegen Frankreich am 8. März. in Marseille hat der Wiener Fußballehrer Karl Rappan bereits 13 Spieler bezeichnet, die für die Schweizer Nationalmannschaft aufgestellt werden sollen. Es sind dies: Ballabio(Grenchen) und Glur(Young Boys Gallen) als Verteidiger, Springer, Rikckenbach(beide Graßhoppers), Vernati(Luzern), und Paul Aebi(Grenchen) als Läufer, Bickel, Amado(beide Graßhoppers). Monnard, Walacek(beide Servette) und Kappenberger(Basel) als Stürmer. Die Reise werden zwei weitere, noch zu bestimmende Spieler, mitmachen. * Der 12. Avril ist der Tag des deutschen Rudersports 1942. Der Befehl zum Beginn des Ruderjahres wird von Wien aus durch den Reichssportführer gegeben. Im MittelAllesauf einen Blick Ergebnisliste: Berlinvrandenburg: Union Oberschöneweide— Blauweiß 1890:4. SV Marga gegen Minerva 93:2. HarthaBSC— Wacker 04 :3. Lufthansa— Tennis Borussia:3. Brandenburger SC 05— Ordnungspolizei Berlin:2. Niederschlesien: Breslau 02— LSV Reinecke Brieg:1. Tuspo. Liegnitz— DSV Schweidnitz:2. Sachsen: Dresdner SC— Ordnungspolizei Chemnitz:1. SV Riesa— Tura 99 Leipzig:2. Chemnitzer BC— Döbelner SC:2. SC Planitz gegen VfL Zwickau(Fr.=Sp.):2. Mitte: SV 05 Dessan— Wacker Halale:0. Niedersachsen: Hannover 96— VfL Osnabrückck:1. Kurhessen: Kurhessen Kassel— Spielverein Kassel:2. Hermannia Kassel— BC Sport Kassel :1. BB 06 Kassel— SC 03 Kassel:1. Hessen=Nassau: FC 93 Hanau— Kickers Offenbach:4. Westmark: FV Metz— SV Düdelingen (Fr.=Sp.):1. Wartbeland: DSC.— Reichsbahn Vosen•0. DanzigWestpreu ßen: Wacker Danzig gegen HUS Marienwerder:6. Hansa Elbing gegen 1919 Neufahrwasser:7. Ordnungspolizei Tanzig gegen SC 05 Elbing:0. Sudetenland: RSTG Prag— LSV Olmütz:2. Italien: Lazio Rom— Liguria•0. Ambrosiana Mailand— Turin:3. Livorno— Triest:0. Modena gegen Venedig:1. Neapel— Atalanta:0. FC Bologna— FC Mailand:1. Juventus Turin gegen AS Rom:0. Genua 93— Florenz:0. Ungarn: FC Szolnok— Salgotarjan:2. Gamma gegen Elektromos:0. MABAG—. Ferencvaros:2. NAC Klausenburg— NAC Großwardein:5. Szeged— WMF Csepel;2. Lampart— Ujpest :2. Kispest— Szegediner Eisenbahner:1. Dimavag— NAC Neusatz:1. Im Mittelpunkt der in Brüssel veranstalteten Berufsboxkämpfe stand die Begegnung zwischen Gustav Roth(Belgien) und Levasseur(Frankreich), den beiden Landesmeistern im Halbschwergewicht. Roth kam in zehn Runden zu einem überzeugenden Punktsieg. Belgiens Fliegengewichtsmeister Degrisse schlug seinen Landsmann Doyen schon in der fünften Runde entscheidend. * Die ausgezeichnete norwegische Kunstlaufmeisterin Turid Helland=Bjoernstad hat sich wieder nach Berlin begeben. Sie hat die Absicht, an verschiedenen Eissportveranstaltungen in Berlin und im Reich teilzunehmen. punkt der Feierstunde, auf der der Reichssportführer, der Reichsfachamtsleiter und der Sportbereichsführer sprechen werden, steht eine Gefallenenehrung. Alle deutschen Rudervereine führen nach dem Startbefehl ein Dauerrudern durch. Am Vortage des Anruderns werden allenthalben Kameradschaftsabende veranstaltet. Der Düsseldorfer Reiter= und Rennverein hat seinen für den 15. März ausgeschriebenen Galopprenntag, der die diesjährige Rennzeit einleiten sollte, aus technischen Gründen ab sagen müssen. Die Arbeitsmöglichkeit der Ställe war in den letzten Wochen so stark be hindert, daß das Nennungsergebnis weit hinter dem erforderlichen Minimum zurückblieb. Für den zweiten Düsseldorfer Renntag (22. März) ist am 3. März Nennungsschluß, dessen Ergebnis abgewartet wird, um zu ent scheiden, ob auch dieser Renntag ausfällt. * Im ausverkauften Berliner Sportpalast kam am Samstag das zur Berliner Meisterschaft zählende Eishockeyspiel zwischen dem Titelverteidiger Rot=Weiß und der Mannschaft von Brandenburg Berlin zur Durchführung. Die Rot=Weißen erwiesen sich als die besser zusammenspielende Einheit, die dann auch klar mit:1(:0,:0,:1) gewann und nun auf den alten Widersacher Berliner Schlittschuhklub trifft. Schibubat(3) und Schwarz schossen die Tore für den Sieger, ehe Hillmann den Ehrentreffer für Brandenburg erzielte. Die Schwimmer des Gaues Köln=Aachen haben im Monat März zwei Startmöglichkeiten im eigenen Gaugebiet. Im Bonner Viktoriabad findet am 7. 3. ein Staffelabend statt, der folgende Wettbewerbe vorsieht: 3mal 60 Meter Brust, 3mal 60 Meter Kraul und Zmal 60 Meter Lagen. Ein Wasserballspiel, Kunstspringen und Figurenlegen runden die Sportfolge ab. Die zweite Veranstaltung wird für den 29. März angekündigt, und zwar ist es die Hürther Sparta, die eine umfangreiche Wettkampffolge für Männer, Frauen und Jugend ausgeschrieben hat. * Die Berliner Deutschlandhalle setzt die Reihe ihrer Renntage am 8. März fort. Im Mittelpunkt werden die Wettbewerbe der Dauerfahrer stehen, für die bereits Meister Lohmann, Stach, Kilian, Weckerling, Schindler, Haffmann, Wesenberg und der Däne Danholt verpflichtet worden sind. Die besten Berliner Amateurfahrer mit Werner Bunzel, Wiemer usw. an der Spitze, bestreiten einen Mehrkampf. * Der deutsche Fußballmeister Rapid Wien konnte den Wettspielangeboten des Dresdner SC und des Hamburger SV nicht entsprechen, weil an beiden Osterfeiertagen in Wien Meisterschaftsspiele durchgeführt werden, an denen die Hütteldorfer beteiligt sind. Rapid hat den DSC und den HSV um neue Terminvorschläge für Mai oder Juni gebeten. Die Fußballverbände von Rumänien und der Slowakei sind übereingekommen, die Rückspiele der beiden Nationalmannschaften in der zweiten Hälfte des Monats Mai in Preßburg zu veranstalten. In der ersten Begegnung am 12. Oktober v. J. in Bukarest siegte Rumänien knapp mit:2 Toren. * Der Gau Moselland hat das mit Hessen=Nassau für den 8. März vereinbarte Fußball=Freundschaftsspiel auf den 5. April Ostersonntag) verlegt. Esch bleibt Austragungsort. Als Ersatz für den aufgeschobenen Gaukampf findet am 8. März im Anschluß an einen Lehrgang der Moselland=Spitzenspieler in Differdingen ein Spiel zugunsten einer Gauauswahlelf und einer verstärkten Stadtmannschaft von Esch in Esch statt. erst zuletzt an den finanziellen Erfolg, der als solcher sowieso schon gegeben ist. Natürlich interessieren wir uns als Sportter in erster Linie für das sportliche Moment, für die fußballsportliche Demonstration. Und diese müßte denn entsprechend sein. Vermutlich wurd über dieses Turnier, das, falls es zur Durchührung gelangt, schlechthin als Schlager des Jahres gelten kann, zu gegebener Zeit noch viel zu sagen uno zu schreiben sein, dafür braucht man aber jetzt, um die Groß, des sportlichen Anlasses darzutun, nicht viel Worte u machen: er wirbt aus sich selbst genügend. Wenn, um nur einmal einige Namen der etvl. Teilnehmer zu nennen, Vereine wie Schalke 04, AS Roma, Ferencvaros Budapest und Gradjansti Agram, in einem offiziellen Turnier, das einer inoffiziellen Europameisterschaft der Vereine gleichkäme, zusammentreffen, dann kann es für jeden von uns nur einen einzigen Wunsch geben: dabei sein zu dürfen. Man darf heute schon die Stadt beneiden, in deren Mauern dieses Turier vonstatten gehen wird. Wer denkt bei diesem Anlaß nicht sofort an den jahrelang hoch im Kurs stehenden Wettbewerb um den Mitropa=Cup, bei dem zwar nicht immer alles reibungslos verlaufen ist, bei dem aber stets hochklassiger Fußball gezeigt wurde und an dem stets die gesamte Fußballwelt des Festlandes interessiert war. Im dritten Jahre des gewaltigsten militärischen Ringens der Weltgeschichte entwickelt der kontinentale Fußballsport eine geradezu erstaunliche Aktivität. Abgesehen von unserem eigenen großen Länderspielprogramm (die Notwendigkeit der Verlegung eines Länderspieles, wie beispielsweise Ungarn—Deutschland, hat schon oft auch im Zeitalter geruhsamer Bürgerlichkeit bestanden) entfalten auch andere Nationen, so u. a. Schweden und Frankreich, stärkere Anstrengungen, um den Länderspielverkehr wieder stärker auszudehnen. Die Schweden haben jetzt ihr Jahresprogramm für 1942 bekanntgegeben. Es umfaßt zwei Spiele im eigenen Land gegen Dänemark und Finnland, und zwei draußen: die Rückspiele gegen Dänemark und Deutschland. Darüber hinaus aber bemühen sich die Schweden, den Verkehr auch mit anderen, früher schon zu ihren ständigen Länderspielgegnern gehörigen, Nationen wieder aufzunehmen. Man darf bezweifeln, daß ihnen das schon im laufenden Jahre möglich sein wird. Die Treffen gegen Deutschland und Dänemark gehören jedenfalls für Schweden zu den eigentlichen Fußballschlagern des Jahres; dabei gilt die Begegnung mit Dänemark sogar als„das Spiel der Spiele". Der Termin des Spieles gegen Deutschland ist noch nicht bekannt. Hoffentlich sind wir gerade zu diesem Zeitpunkt in der glücklichen Lage, eine schlagkräftige Streitmacht zu stellen, um das letzte Stockholmer Ergebnis einer kleinen Korrektur unterziehen zu können. Erstaunlich starke Impulse sind auch neuerdings wieder im französischen Sport spürbar. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß diese nicht ohne deutsche Unterstützung in so kurzer Zeit nach Abschluß des Waffenstillstandes lebendig werden konnten. Abgesehen von anderen sportlichen Begebenheiten in Frankreich sind die beiden bevorstehenden Länderspiele der französischen Nationalmannschaft gegen die Schweiz am 8. März in Marseille und schon einen Sonntag später in Sevilla gegen die Spanier recht bemerkenswert. Dafür, daß es sich hier um die ersten Länderspiele der Franzosen seit Kriegsbeginn handelt, haben sie sich jedenfalls für den Anfang schon an recht beachtliche Aufgaben herangewagt, denn schließlich wissen wir noch aus frischer Erinnerung, wessen die Schweiz fähig ist und schließlich sind auch vom spanischen Fußball schon wieder so verheißende Meldungen in die Welt gegangen, daß Frankreichs Mannschaft schon vom Fußballglück geführt werden muß, um in diesen beiden Treffen einigermaßen erfolgreich bestehen zu können. * Frankreich hat seine Mannschaft bereits bekanntgegeben. Angesichts der Namen ist zweierlei überraschend: einmal, daß doch wieder auch nur naturalisierte Franzosen in die Nationalelf eingereiht wurden und damit der für die französische Mentalität etwas überraschend gekommene Entschluß, künftig nur gebürtige Franzosen in der Nationalmannschaft zu verwenden, also sehr schnell wieder fallen gelassen wurde, zum anderen, daß sowohl Spieler des unbesetzten wie auch des— besetzten Gebietes aufgestellt werden konnten. Diese letztere Tatsache darf also auch wieder als richtungweisend für die positive und außergewöhnlich entgegenkommende Einstellung der deutschen Behörden angesehen werden, denn ohne eine solche wäre die Aufstellung eines großen Teiles der Spieler ja nicht möglich gewesen, wie überhaupt der französische Fußball unmöglich sich schon jetzt wieder an solche Aufgaben hätte heranwagen können, wenn Deutschlands Besatzungsbehörden auch nur in etwa Gleiches mit Gleichem vergelten würden und sich etwa so einstellten, wie anno dazumal die Franzosen am— Rhein. Wir sehen also in Frankreichs Mannschaft altbekannte Namen wiederkehren, als da sind: van Dooren, Bourbotte, Diagne und der fast weltberühmte Aston, der damals in der Kontinentelf gegen England als rechter Flügelstürmer mitwirkte und den ein so bekannter Fachmann wie Heinz Ott selbst heute noch für den besten Rechtsaußen Europas hält. Daneben hat man natürlich, so möchte man sagen, auch auf die Dienste des ehemaligen Wieners Jordan und der gewesenen Ungarn Simony und Koranyi nicht verzichten wollen, möglicherweise hat man sogar wegen diesen den(schon gefaßten) Vorsatz der Verwendung nur gebürtiger Franzosen so schnell wieder über Bord geworfen. Auf den ersten Blick haben also die Franzosen eine auf dem Papier überraschend gute Streitmacht aufgeboten, und wenn der junge Arneaudau von den Gerondins in Bordeaux den ihm jetzt schon zuerkannten guten Ruf auch nur in etwa rechtfertigt, dann ist auch der Franzosen jahrelanges Suchen nach einem geeigneten Linksaußen endlich von Erfolg gekrönt. Bekanntlich hatte man Frankreich über lange Jahre hinweg„das Land ohne Linksaußen“ getauft. C. F. Berger Montag, den 2. März 1942 DER NEUE TAG 61 Mein Freund, der japanische Händler Eine kleine menschliche Liebenswürdigkeit machte sich bezahlt Vor einigen Jahren lebte ich in Papeete, der Hauptstadt von Tahiti, und war damals so schlecht bei Kasse, daß ich mich in ein einzimmeriges Häuschen mit kleinem Gartengrund, ungefähr 50 Kilometer von der Stadt entfernt, zurückzog. Die Monatsmiete betrug zehn Franken. Der Erdboden war so fruchtbar, daß ich beschloß, einen Gemüsegarten anzulegen. Der Versuch erwies sich als Fehlschlag. Millionen kleiner roter Ameisen schleppten fast den ganzen Samen fort, und Landkrabben fraßen das Wenige, was wuchs. Nach drei Monaten war alles, was ich als Frucht meiner Mühen aufzuweisen hatte: zwei Maiskolben, deren Körner die Ratten gefressen hatten, drei winzige Tomaten und ein Kürbis. Das war eine teure Ernte. Trotzdem beschloß ich, es noch einmal zu versuchen, und ließ mir von zu Hause eine kleine Auswahl neuer Samensorten schicken. Als ich aber, die Aussaat vorzubereiten, das Unkraut jätete und die Heerscharen wartender Ameisen und Landkrabben sah, verlor ich den Mut.„Besser, ich kehre wieder zur Schriftstellerei zurück!“ dachte ich. An diesem Nachmittag säuberte ich gerade meine verrostete Schreibmaschine, als ein Japaner namens Kondo, der in der Nachbarschaft wohnte, in seinem klapprigen, ungesederten Wagen vorbeifuhr. Ich wußte, daß er einen Garten hatte, in gezahlt. Wie aber stand es mit dem Essen? Drei Monate von 128 Franken zu leben, war unmöglich. Also beschloß ich, es gar nicht erst zu versuchen: ich gav 25 Franken für Eingeborenentabak aus(wenn ich schreiben sollte, mußte ich Tabak haben) und legte das meiste von dem restlichen Geld in süßen Kartoffeln und Büchsenfleisch an. Drei Tage später plagte ich mich vergeblich, einen Artikel über meine letzten Erlebnisse in der Südsee zu schreiben, als ich aus meiner weit von mir.“—„Kondo ist mein Schwager. Er mir einen Brief senden. Sagt, Sie hätten ihm Samen für seinen Garten gegeben. Ich heiße Kunimoto, habe hier Laden",— und er deutete die Straße hinunter.„Wann Sie gehen heim?“—„Heute vormittag mit dem Autobus.“—„Wiedersehen!“ sagte er und huschte fort. Während ich auf den Omnibus wartete, saß ich auf der„Strandgutbank“, die an Schiffsankunftstagen gewöhnlich von Gestrandeten aus aller Herren Länder besetzt ist. Sie warten auf Briefe mit Geldinhalt,— die fast nie ankommen. „Heute in drei Monaten“, dachte ich,„werde auch ich hier sitzen und die gleiche vergebliche Hoffnung hegen“. Nach Zahlung des Fahrgeldes blieben mir neun Franken übrig. Mit den Landkrabben und Mapénüssen würde ich Alfred Richter erzählt: Tee aus Ceylon nicht verhungern, und inzwischen würde ich mich „„vergeschlagenen Stimmung burch ein ganz meiner Schreibarbeit widmen. Als ich, Klopfen an der Tür geweckt wurde. Es war am Ziel angekommen, aus dem Omnibus stieg, „Kleiner Geschenk für dich“, sagte er und fuhr rasch wieder davon. Sein freigebiges Geschenk war ein Lebensretter. Mein Büchsenfleisch und die süßen Kartoffeln waren nahrhaft, aber inzwischen konnte ich kaum mehr ihren Anblick ertragen. Sofort plante ich einen Hühnerschmaus, aber nach abermaligem Nachdenken band ich die Henne an einen Holzstoß im Hof, holte ein paar von Ratten halb aufgefressene Kokosnüsse und fütterte sie damit. Nachdem ich eine aus sechs Eiern gequirlte Omelette verspeist hatte, setzte ich mich mit Begeisterung wieder an meinen Schreibtisch. Der allmonatlich verkehrende Postdampfer dem er süße Kartoffeln, Wassermelonen und war früh am nächsten Morgen in Papeete Feldmais pflanzte. Also rief ich ihn an und fällig, und ich beschloß, mein Manuskript selbst schenkte ihm die Päckchen mit den Samen=## diela n bain 1— körnern. Ich erklärte ihm, was jedes Päckchen enthielt. Er grunzte:„Wieviel?“—„Nichts!“ gab ich zur Antwort.„Ein Geschenk für sie.“ Er umklammerte das Sitzbrett des Wagens, um nicht herunterzufallen, sonst verriet kein anderes Anzeichen sein Erstaunen. In der Folgezeit vergaß ich Herrn Kondo, in Anspruch genommen, wie ich war, von dem Problem, wie ich von meinem Kapital von 128 Frank geschrieben und untergebracht hätte. Meine Miete war wohl für drei Monate im voraus sörderung der Schachtel an mich bezahlt. Ich öffnete sie und fand eine mit Bleistift geschriebene Karte:„Herr Hultman, für Sie! Kunimoto.“ In der Schachtel lagen zwei Pfund Schokolade, einige Litschinüsse, eine kleine Flasche Champagner, zwei seidene Taschentücher und ein seidener Schlafanzug. Ich senkte die Champagnerflasche zum Kaltwerden in meinen Zisternenbrunnen hinunter; dann kümmerte ich mich um meine Henne. Sie hatte sich losgemacht, und ich fand sie unter der Treppe, wo sie ein Ei gelegt hatte, auf dem sie brütend saß. Ich schwelgte in Krabben und Mapénüssen. Vor lauter Geschäftigkeit hatte ich den Chamauf dieses Schif zu bringen. Um Geld zu Hausherr und mehrere seiner Kinder unveresen s erce e n den###gs von dem Wein, machte ich mich Schokolade. Am nächsten Morgen fand ich auf 1 Imeiner Veranda ein Bündel Bananen, sowie Ich erreichte Papeete beim Morgengrauen, gerade als der Dampfer einlief. Am Postamt gab ich meinen Doppelbrief mit stummem Gebet ab. Dann frühstückte ich bescheiden. Ich schlenderte eben den bunten Strand entlang, leben sollte, bis ich eine Geschichte als mir ein dicker, kleiner Japaner nachgerannt kam:„Sie kennen Herrn Kondo?“ fragte er —„Ja“, antwortete ich.„Er wohnt nicht Der„Schwan von Pesaro“ Zum 150. Geburtstag Rossinis Gioacchino Rossini gehört zu jener kleinen Zahl von Menschen, die— soll man sie beneiden oder bedauern?!— nur in Abständen von 4 Jahren ihren Geburtstag feiern können, denn er wurde am Schalttag des Jahres 1792 in Pesaro in der Romagna geboren. Er gehört ferner zu jener auch nicht eben graßen Zahl von Komponisten, die aus einem der praktischen Musikbetätigung zugewandten Elternhause stammt; war doch sein Vater Waldhorist und seine mit einer hübschen Stimme begabte Mutter als Sängerin anerkannt. Mit 15 Jahren nimmt der junge Rossini in Bologna den ersten geregelten Unterricht in der Komposition, bricht das Studium aber sehr bald ab, nachdem sein Lehrer erklärt hatte, für das Schreiben von Opern reiche der einfache Kontrapunkt aus. Und Rossini wollte Opern schreiben! So debütierte der Achtzehnjährige denn auch gleich erfolgreich in Venedig, kam ein halbes Jahr später in Bologna mit einer zweiten Oper heraus, die ebenfalls Anerkennung fand und erhielt min von allen Seiten Aufträge. Nach der„Italienerin in Algier“ galt er— eben erst zwanzigjährig— bereits als der größte italienische Opernkomponist. Den stolzesten Triumph seines Lebens aber ftierte er mit seinem„Barbier von Sevilla", der noch heute dem Namen Rossinis Glanz verleiht. Es war auch ein ganz besonderer Triumph, denn bei der Uraufführung in Rom (1816) hatte es einen Theaterskandal von unerhörten Ausmaßen gegeben. Das römische Publikum stand von vorwherein in Opposition u dem Werk, weil es den gleichen Text benutzte, wie die mamals beliebte Oper Paisiellos. Ohne eigentlich recht hinzuhören, nur aus Voreingenommenheit inszenierte man eine tumultarische Ablehnuna. wobei der Zufall in Form einer Reihe von Mißgeschicken noch fördernd zur Hilfe kam. Nur Rossinis Arie fand Beachtung und erntete sogar Hervorrufe. In ruhiger, vielleicht auch etwas neugieriger Stimmung wurde die erste Wiederholung angehört. Hier wuchs die Begeisterung plötzlich von Nummer zu Nummer, und nach Schluß wurde Rossini, der dieser Aufführung verständlicherweise serngeblieben war, in einem schnell improvisierten Fackelzug ins Theater und auf die Bühne geholt, wo ihm das Publikum stürmisch zujubelte. Dreizehn Jahre später, nach einem reichen und erfolggekrönten Schaffen, beschloß Rossini seine Laufbahn als Opernkomponist mit „Wilhelm Tell“(1829) und schrieb bis zu seinem Tode im Jahre 1868, also fast während der Hälfte seines Lebens, nur noch das berühmt gewordene„Stabat mater", von eingen wenigen Gelegenheitskompositionen abgesehen. „Der Schwan von Pesaro", wie ihn der Italiener stolz nent, war auf der Höhe seines Ruhmes und in der Vollkraft seines Schaffens verstummt. Lothar Band. einen Sack Orangen und Mangos. Von da ab war ich nie ohne Fische oder Früchte, die mir mein Hausherr oder seine Frau gesandt hatten. Ich wurde mit Spenden überschüttet und dachte mit aufrichtiger Freude daran, daß ich sie alle Herrn Kondo verdankte. Der dritte seit Aufgabe meines Manuskripts ankommende Dampfer wurde inzwischen fällig. Ich schlug alle meine guten Vorsätze in den Wind und ging zum Auslieferungsschalter. Zuerst sagte das Mädchen, es sei nichts für mich gekommen. Als ich mich schon zum Gehen anschickte, fragte sie noch einmal nach meinem Namen.„Ja“, sagte sie dann,„ein Brief ist da. 50 Centimes, bitte.“ Als ich das bezahlt hatte, blieb mir noch ein 25=Centimes=Stück, die kleinste Münze. Aber der Brief enthielt eine Mitteilung, daß mein Manuskript, angenommen sei, nebst einem Scheck über 2000 Franken! Für mich war das ein Vermögen. Es ermöglichte mir, Tahiti zu verlassen. Und ich wußte, wenn ich jetzt nicht abfuhr, würde ich vielleicht nie wieder das Geld für eine Schiffskarte haben. (Aus dem Schwedischen von H. B. Wagenseil.) Eric Hultman Wir lernten Rövermunds in der Pension „Eichendorffruhe“ kennen, und Rövermunds waren reizende Leute. Und Frau Knäx selber, die Pensionsinhaberin, machte sich uns durch den fabelhaften Tee verehrungswürdig, den sie uns, gegen entsprechende Berechnung natürlich, kredenzte. Wir nahmen diesen Tee jeden Nachmittag um fünf Uhr, als feine Leute. Rövermunds taten es bereits um vier. Aber auch sie waren trotzdem ganz feine Leute, wie es schien. Man konnte mit ihnen über die höchsten und die wichtigsten Dinge des Daseins sprechen, zum Beispiel darüber, woher diese märchenhafte Frau Knär wohl ihren fast noch märchenhafteren Tee hätte. Da zuckten beide Rövermunds die Achseln und sagten wie aus einem Munde:„Wer weiß!“ Wir waren derselben Ansicht:„Wer weiß", und sagten das. Wir waren uns also alle vollkommen einig. Aber trotzdem wollte es meine Frau genauer wissen.„Sie haben wohl einen Onkel auf Ceylon?“ fragte sie überfallartig die Witwe Knäx und drohte dabei schelmisch mit dem Finger, als die würdige Matrone gerade wieder einmal mit dem Teebrett erschien. Frau Knäx zuckte leicht zusammen, schloß den Mund zu einem und die Augen zu zwei Strichen und verharrte in dieser Pose des Abwartens neuer Angriffe, aber auch der inneren Sammlung mehrere Sekunden, während deren wir sie genau beobachteten. Aber dann war ihr Paroxismus vorüber, sie öffnete die Augen und auch den Mund, lächelte geheimnisvoll und vieldeutig und gab die aufschlußreiche Antwort:„Wer weiß!“ Nun wußten wir also Bescheid und sagten es mit Augenzwinkern Rövermunds:„Diese Knäx hat einen Onkel auf Ceylon". Rövermunds lachten über diesen Blödsinn, und selbstverständlich lachten wir, schon aus guter Erziehung, mit. Und dann luden uns Rövermunds übermütig zum Vieruhrtee ein. Der Tee an diesem Nachmittag bei Rövermunds war fast noch besser als der, den wir jeden Tag von Frau Knär kriegten, wenigstens schien es uns so. Aber das konnte auch an der netten Gesellschaft liegen; Rövermunds waren zu reizende Menschen.„Trinken Sie Ihren Tee doch überhaupt immer mit uns“, meinte am Ende Frau Rövermund, und schon der Geselligkeit wegen sagten wir im Herzen bereits ja, während unser Mund,— auch dies der guten Erziehung wegen— noch Einwendungen machte. Rövermunds ließen die aber nicht gelten, und so nahmen wir tatsächlich drei Tage den Tee bei Rövermunds. Er mundete jeden Tag kraftvoller und köstlicher. Nein, diese Knär! Ihr Onkel mußte auf Ceylon eine riesige Teepflanzung haben! Wir sprachen oft scherzend darüber, und jedesmal wollten Rövermunds sich ausschütten vor Lachen. Am vierten Mittag sagte meine Frau zu mir:„Du, so geht das nicht weiter, wir müssen uns endlich mal revanchieren.“ „Das meine ich schon lange“, sagte ich, aber ich hatte überhaupt noch nicht darüber nachgedacht. Wozu auch? Der Tee bei Rövermunds war doch Spitzensache! Aber ich gab nun meiner Frau recht, und also wurden Rövermunds für den gleichen Nachmittag zu uns zum Fünfuhrtee eingeladen, das war nun einmal unsere Teezeit. Und Frau Knäx wurde benachrichtigt. Was machte sie? Sie erklärte barsch, sie hätte keinen Tee mehr. Wir machten Augen wie Ueberseedampfer=Bullaugen, so groß. Da wurde die Knäx etwas unsicher, daß sie glei so grob gewesen war und meinte:„Sie glaub es wohl nicht?“ „Allerdings nicht“, sagten wir eisig. Da wa der Knäx schwach, man sah es ihr an, sie sa auf einen Stuhl, verlor auf einmal alle He tung und murmelte:„Da können Sie ja au ziehen, oder mich anzeigen. Ja, das könn Sie!“ Wir starrten sie an, als wäre sie er indische Märchenerzählerin, und ich wur wütend. Da war es ganz aus. Jetzt begar Frau Knäx zu schluchzen. Fluchtartig verließ wir die Küche und eilten zu Rövermunds. E hörten uns an, und dann lachten sie so, u vielleicht wild gewordene Walrösser lache „Herrschaften“, sagte endlich Rövermund, a er mal nicht mehr weiterlachen konnte, und 0 er einsah, daß hier nun endlich Erklärung geboten werden mußten,„Herrschaften, k Sache ist ganz einfach. Sie tranken um fü und wir stets um vier. Da die Knäx oh Zweifel überhaupt keinen echten Tee besi hat sie Ihnen einfach einen zweiten Aufg von dem unsrigen gegeben. Da wir nun hei gar keinen trinken, sondern bei Ihnen ei geladen sind, sitzt die Dame fest. Denn m einen Onkel auf Ceylon hat, das sind wir! hat uns noch kurz vor Kriegsausbruch a versorgt, und keine Bange, der Tee ordnungsgemäß verzollt und in aller For Rechtens unser Eigentum. Dürfen wir Sie a zum Tee einladen?—“ Das Schlachtschiff „Scharnhorst“, von einem zur-Boots- und Flugzeugsicherung eingesetzten Torpedoboot aus gesehen PK-Aufnahme: Kriegsberichter Schlemmer GIII) Die bunte Welt Tabak als Heiratsvermittler Der Tabak spielt in manchen Ländern eine mehr als merkwürdige Rolle, und nur wenige werden wissen, daß der Tabak sogar den Heiratsvermittler ersetzen muß. So ist es z. B. in Guatemala Sitte, daß junge Männer die Zigarre in folgender Weise dabei benutzen. Wenn dort ein junger Mann ein Mädchen liebt, so klingelt er an der Tür des Hauses, in dem das Mädchen wohnt, und bittet um Feuer für eine Zigarre. Dieser erste Schritt soll die Eltern des Mädchens nur aufmerksam machen. Wenn er sich aber zum zweiten Male unter dem Vorwand des Feuerbittens meldet, dann wissen sie, woran sie sind, und treffen ihre Maßnahmen, um beim dritten entscheidenden Versuch den entsprechenden Bescheid— je nachdem ihre Erkundigungen lauten— geben zu können. Dieser dritte Besuch erfolgt gewöhnlich sehr bald nach dem zweiten. Ist der Freier nicht angenehm, so wird ihm das Feuer ab= und die Tür vor der Nase zugeschlagen. Ein Korb. wie er wohl drastischer nicht gegeben werden kann! Ist er aber willkommen, so wird ihm freundlichst Feuer gereicht. Er zündet seine Zigarre an und betritt das Haus, wo ihn die Familie empfängt. Jetzt kommt es zur Erklärung, das Mädchen tritt ihm entgegen und reicht ihm die Hände. Hat er dann eine Zigarre aufgeraucht, so wird ihm die nächste von seiner Braut gereicht, die ihm auch die Zigarre anzündet. Was kocheich ar-. Familiensuppe Falsche Frikadellen mit Wirsingkohl und brauner Soße Zu falschen Frikadellen mit Wirsingkohl ist ein Teller KnorrFamillensuppe schon des Richtige. Die Zubereitung aller Knorr-Suppon ist denkbar einfach. Sie werden nur mit Wasser gekocht — alle anderen Zutaten enthält bereits der Knorr-Suppenwürfel. Wie man schnell und mühelos— ohne Fleisch und ohne Fett!— eine gute, braune Soße auf den Tisch bringt, sagt ihnen das nachstehende Rezept. Diese braune Soße eignet sich übrigens auch zum Strecken, Verbessern und Binden anderer Soßen, wenn sie zu schwach und dünn geraten sind. Versuchen Sie es nur mal! Braune Soße Den Unort Soßenwürfel fein zerdrücken, glattrühren und mit ½/4 Liter Wasser unter Umrühren 3 Minuten kochen. Aezept ausschneiden und aufbewahren! Sie können es Immer verwenden— auch wenn Sie heute mal keinen Knorr-Würfel bekommen haben. Ein deutscher Gelehrter Deutsches Kulturleben im Spiegel Vor dreißig Jahren, am 5. März 1942, starb der Histortker, Germanin und Musikforscher Rochus Freiherr von Liliencron. Der Name des stillen Gelehrten ist in der breiten Leffentlichkeit wenig bekannt geworden, denn er trat ganz hinter seinem Hauptwerk zurück, das nicht seinen Namen, wohl aber seinen Geist tragt: der „Allgemeinen Deutschen Biographie“ dieses„unschätzbaren Besitzes für die Nation“, wie Leopold von Ranke sie nannte. Von den ersten Anfangen an und fast vier Johrzehnte lang hat Liliencron, die Herausgabe geleitet Welche ungeheure Fülle von Arbeitskraft darauf verwendet werden mußte. läßt sich vielleicht daraus ermessen, daß unter seiner Leitung 1418 gelehrte Mitarbeiter tatig waren. An einem schonen Herbstnachmittag des Jahres 1909 blickten viele Kurgaste Kartsbads erstannt einem alten Herrn nach. der soeben frisch und angeregt von einer dreistundigen Fußwanderung durch die Wälder der Umgebung zurückkam. Ein Herr von Lilieneron, der auf der Rückreise nach Berlin in Karlsbad ein paar Tage die Fahrt unterbrochen hatte. Und neunzig Jahre! Die Tamen und Herren schuttelten den Kopf vor Verwunderung. Ein Historiker? So einer, der sein ganzes Leben im Staud der Bebtiotheken verbrachte, so ein verknöcherter, einseniger dünkelhafter Gelehrter! Nein, sie hatten sich einen solchen Menschen ganz anders vorgestellt. Und noch mehr würden sich die guten Leute gewundert haben, wenn sie ein paar Wochen vorber den alten Herrn bei einem ihm zu Ehren veranstalteten Konzert in Düsseldorf hatten sehen konnen Wie Künstler, Diplomaten und Wissenschaftler die Unterhaltung des noch immer glänznden Gesellschafters suchten, dessen seiner Humer nie versiegte Seine Herkunft und sein diplotisches Geschick brachten es mit sich, daß er mit Fürstenhäusern und führenden Politikern in enge Fühlung trat, sein klarer Geist und sein Ueberblick über die weiten Gebiete wissenschaftlicher Forschung brachten ihm die Anerkennung und oft lebenslange Zuneigung der bedeutendsten Gelehrten seiner Zeit. Und seine musikalische Forschungsarbeit, seine Liebe zum Theater, sein seines Verstandnis für die bildende Kunst verschafften ihm vertrauten Umgang mut zahlreichen Künstlern. In das Album des derühmten Lübecker Germanistenkongresses batte der junge Liliencron eingetragen:„Den Blick zum Besten, den Fuß im Festen". Er hatte das Wort am Schluß seines Lebens unter sein Lebenswerk setzen konnen: Was immer er anfaßte, das tat er gründlich. Und er war nicht nur tatig, er hatte auch wirklich etwas zu sagen. Er sprach ein Urteil erst dann aus. wenn er wußte, daß der Grund sicher war auf dem er stand. Kein Buch brachte er in die Oeffentlichkeit, wenn er nicht das sichere Gefühl datte etwas Eigenes zu bringen. Er trug nur den einen Wunsch im Herzen— Deutschland zu dienen. Bernhard Gündel Gastspiel der Berliner Staatsoper in Krakau Auf Einladung des Generalgouverneurs, Reichs.nister Dr. Frank. gab die Berliner Staatsoper in Krakau zwei Gastvorstellungen mit Mozarts „Cosi fan tutte“. Sowohl am ersten sowie am repräsentativen zweiten Abend war das Staatstheater des Generalgouvernements bis auf den letzten Platz besetzt von einer aufgeschlossenen, beifallsfreudigen deutschen Kunstgemeinde, die in Gegenwart der Spitzenvertreter der Regierungsbehörden und der Wehrmacht den Berliner Kunstlern begeistert zujudelte Rodert Heger dirigierte das junge Orchester des Krakauer Staatstheaters und hielt es in Uebereinstimmung mit den trefflich singenden und unter Wolf Volkers Regie mit rokokohafter Spielfreude flüssig und unproblematisch agierenden Colisten. Käte Heidersbach als die mehr verinnerlichte Else Tegethoff als die kaprigiöse der beiden Schwestern, Peter Anders mit leicht geführtem Tenor und Will: Domgraf=Faßbender mit markigem Bariton als die beiden edenso spielgewandten Liebhaber in doppelter Gestalt, angestiftet von dem lebenslustigen Skeptiker Lugen Fuchs und der als Despina in jeder Weise überragenden Erna Berger bildeten das Ensemble einer aus Mozartschem Geist dargebotenen mustkalischen Komödie. Nach den Berliner Bühnenbildentwurfen von Smil Preetorius war eine Ausstattung in Krakau eigens hergestellt worden. Für das Kunstieben in der Hauptstadt des Generalgonvernements, das von der Inttiative des Generalgonverneurs wesentliche Impulse empfängt, war dieses wohlgelungene Gastspiel der Berliner Staatsoper ein dankbar bestätigter Höhepunkt der ganzen Spielzeit. Johannes Jacobi Große deutsche Bibliotheken Wie sich aus einer Statistik ergibt, waren Mitte 1940 folgende zehn Institute die größten wissenschaftlichen Bibliotheken Deutschlands: 1. Preußische Staatsbibliotbek Berlin 2399000 Bäande. 2. Baver. Staatsbibliothek Munchen 2132 199 Bande, 3. Deutsche Bücherei Leipzig 1 008 541 Bande, 4. Nationalbibliothek Wien 1 366 000 Bande, 5. Universitatsbibliotdel Leipzig 1352 726 Bande, 7. Untversitätsbibliotbek Wien 1 268 411 Bande.* Untversitätsbibliothek München 1070 696 Bande. 9. Wurttemb. Landesbebliotbek Stuttgart § 469 Bande, und 10. Universttatsbibliothek Gottingen 927 905 Bände. Man vermißt in dieser Aufstellung die großen rheinischen Bibliotbeken. Das erklärt sich aber leicht daraus, daß sie nach der Zahl ihrer Bände nachgeordnet sind, obgleich deespielsweise Koln mit seinen beiden Sektionen etwa 000000 Bände zählt und demnach an einer der nächsten Stellen folgen muß. Etwas anderes ist es, wenn man vom Wert des Bibliotbeksbestandes ausgeht. So betrachtet, kommt nicht nur den Bebliotheken von Koln sondern auch den Bibliotbeken von Bonn, Aachen und Trier eine vorderiründige Bedeutung zu wobei für Nachen noch einzufügen ist, daß die Bibliotbek der dortigen Hochschule mit rund 105 000 Banden unter den chnischen Biblietheken Großdeutschlands an der Stelle stebt Es dürfte sicherlich interessieren, welche Rolle die örtlichen Bibliotheken spielen. Zunächst ist festzuhalten, daß sie rm innerdeutschen Verkehr alle Bände vermitteln, die sie selbst nicht besitzen. Die B bliotheken sind also nicht nur gehalten, ihre Bestände auszuleihen und bereitzustellen, sondern sie auch auf Anforderung nach auswärts zu vergeben. Bis zum Kriege war ein Verleih nach dem Ausland möglich, der jedoch über diplomatische Wege ging(Auswärtiges Amt). Deutsche Geistesschau in Flandern Die deutsche Buchausstellung, die im Palast der Schonen Künste in Brussel eröffnet wurde. tragt den Charakter einer umfassenden Kulturschau. Man sieht in sieben Sälen etwa 3000 Bücher Im Hauptsaal sind um das Buch des Führers„Mein Kampf“, das auch in flämischer Uebersetzung vorliegt, die Grundschriften des National= ozialismus gruppiert. Zu den großen Themen der Geschichte und der heutigen Weltpolitik gehören zablreiche wissenschaftliche Veroffentlichungen Unter der Literatur über Amerika steht als neuestes Werk das Buch Giselber Wirsings.„Der maß. lose Kontinent", das auch in flämischer Ueberletzung herauskommen wird In der Abteilung deutsch=flämisches Schreittum wurden die wichtigsten Dokumente aus den letzten Jahrzehnten zusammengetragen, darunter das gesamte Werk von Hendrik Conscienee, das im Laufe der letzten Jahrzehnte in 30 deutschen Uebersetzungen vorlieg: und dessen Lieder und Gedichte schon 1842 in Gent doppelsprachig Deutsch und Flämisch erschienen sind. Dazu kommen die Uebertragungen der Werke von Streuvels. Verschäve. Timmermanns. Walschäp. Clas und de Pillecijn, dazu der Priefwechsel, den Pol de Mont mit zablreichen deutschen Dichtern seiner Zeit geführt hat. Es schließen sich an umfassende deutsche Reproduktionen lämischer Kunstwerke dazu gebört ein in Frankurt erschienenes großes Mappenwerk:„Meisterzeichnungen des Museums der schönen Künste zu Brüssel“ und ein in Wien veröffentlichtes Werk „Zeichnungen und Aquarelle slämischer und bolländ'scher Meister des 15 bis 17 Jahrbunderts“ Das Gegenstück zur Uebertragung flämischer Werke ens Deutsche bilden die Uebertragungen deutscher dichterischer und wissenschaftlicher Werke, man sie die Namen Bruno Brehm. Erwin Guido Kohle heyer, Ina Seibel u. a. stark vertreten ist de rein technische Schrifttum. Alles in allem ei umfassende, fast überwältigende Schau des den schen Buches. Die große geistige Linie geht weit sie hat trotz des Krieges keine Unterbrechung fahren. Pompejanisches Wandgemälde in Trief Gelegentlich der Ausschachtungsarbeiten in e Weinkeller in der Trierer Gilbertstraße vore zwei Jahrzehnten fand man umfangreiche Bi stücke von Wandmalereien, die der damalige teilungsdirektor des Landeomuseums, Dr. 7 Steiner, in mehr als hundert Kisten bergen im Museum sicherstellen ließ. Leider hatte die Bergung nur höchst unvollkommen durchfül lassen, so daß vieles verloren gegangen war. der derzeitige Direktor des Landesmuseums, fessor von Massow, im Jahre 1935 sein Amt trat, stand er vor der Entscheidung, ob die im mehr zerbröckelnden Malereireste doch noch b beitet werden oder in einigen Jahren als Se fortgekehrt werden sollten. Im Jahre 1938 n er dann trotz äußerster Schwierigkeiten und scheinbaren Hoffnungslosigkeit der Aufgabe die beu in Angriff und begann aus den rund 80 Fragmenten, die kaum größer als ein Handte oft aber klein wie eine Briefmarke sind, die tien zusammenzusetzen. Zurzeit sind manche ßeren Partien fertiggestellt, wobe: sich erwies et sich bei den Malereien um solche von zwei# mern handelte. Bis zu einem gewissen# konnte sogar das Dekorationsprinzep schon gestellt werden. Vergleiche mit Wandmalereien Pompeji lassen den Schluß zu, daß die stehung der Trierer Funde in die Zeit des En der pompejanischen Wandmalerei oder eine ringe Zeitspanne später fallen dürfte Un hängig davon wurde die in den Estricht geschlossene Keramik etwa um das Jahr 100 n der Zeitwende datiert. Damit aber verlieren erierer Molereien keineswegs an Wert sond gewinnen noch größere Bedeutung, da aus Zeit nach Pompesis Untergang selbst aus d Suden nur Weniges an Malereien erhalten in