Kölner FTTT Lokal-Knzeiger Bezugspreis: Bei Botenzustellung: Ausgabe A monatlich 1,70 RM zuzügl. 30 4 Beitrag z. Zustellgeld Ausg. B(mit d. Samstags erscheinend. illustr Beil.„Heimat u. Welt“) 1,85 RM., zuzüg! 30 3 Beitrag z. Zustellgeld; bei deutschen Postanstalt.: Ausg. A 1,70 RM. Ausg. B 1,85 RM.; jede Ausgabe einschl. 56 J Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 4 Zustellgeld der Post. Katholische Tageszeitung für Köln und Umgebung Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Köln, Kheinische Dolkswacht Lokal-Anzeiger für die Erft Mülhelmer Dolkszeitung Lokal-Auzeiger für den Kreis Berghein Hauptgeschäftsstelle und Redaktion: Neumarkt 18a—24. Fernruf: Sammelnummer 210921. RedaktionsSprechstunden 12—1 Uhr. Zweigstelle: Mülheim, Adamsstraße 1. Fernruf Mülheim 61866 Rücksendung unverlangter Zuschriften und Manuskripie erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist. Wöchentlich 7 Ausgaben. Anzeigenpreis: Je u Höhe Platzanzeige 10 J, auswärtige 13 J rubrizierte Gelegenheits= und Familien= anzeigen 7 J, Stellengesuche 6 J, Reklamen 60 4, auswärts 70 J, Platzvorschriften 10% Zuschlag.— Kleine rubrizierte Anzeigen erscheinen nach Auswahl auch in Nebenausgaben.— Postscheckkonto Köln 1065. Erfüllungsort und Gerichtsstand Köln. Nr. 116 Mittwoch, 27. April 1932 Beilagen: Der Sonntag. Der Sport, Die dunte Die Frau in Familie und Volksgemeinschaft Für unsere Kinder. Rundfunk=Nachrichten Reise und Wochenend Scholle Heimat und Welt illustreerte Beilage zur Ausgabe B Einzelpreis 10 pfennig Jahrg. 47 Dichtung und Wahrheit Nach jeder Neuwahl ist die Frage interessant „wer wird regieren?“ Diesem Interesse entgegenzukommen, wird beinahe soviel„gedichtet" und„gereimt“, wie an manchen Stellen vor der Wahl. Nicht immer ist es nur Reportereifer. Oft verraten sich in erdichteten Nachrichten Wünsche als Väter der Gedanken. Andere unrichtige Meldungen werden„fabriziert", um als sogenannte Versuchsballons aufgelassen zu werden. Irgend jemand soll damit verlockt werden, aus seiner Zurückhaltung herauszutreten. Für die Beurteilung von Stimmungen ist die Wiedergabe auch fühlbar erdichteter Mitteilungen brauchbar. Darum ist die Wiedergabe gerechtfertigt, obwohl sie mit Fragezeichen und Vorbehalten erfolgen muß, und obwohl das Dementi dazu oft schon auf dem Draht liegt. Eile mit Weile Was werden die Kommunisten tun, so fragt man mit Bezug auf die Geschäftsordnung für die Ministerpräsidentenwahl in Preußen. Schon glaubte man's zu wissen, da dementierte auch Hr. Thälmann. Was wird das Zentrum tun? Das ist nach dem Wahlausgang in Preußen für viele die wichtigste Frage. Deshalb flocht sich schon in den ersten zweimal 24 Stunden ein lieblicher Märchenkranz um dieses Rätsel. Gelöst wurde es nicht. Einstweilen bleibt das Zentrum für die von Ungeduld fast Zornigen die Sphinx. Wenn es soweit ist, wird das Zentrum seine Fragen stellen und dann wird sich zeigen, ob sich im nationalsozialistischen Lager der neuzeitlichee Oedipus findet, der sie so beantworten kann, daß das Zentrum sich bewogen fühlen darf, sich vom Felsen seiner Ruhe in den Strudel irgendwelcher Koalitionsverhandlungen zu stürzen. Ja=Stimmen und Neinsager Es gab am 24. April Gewinn und Sieg. Den Gewinn brachte die Partei der Reinsager heim, der Nationalsozialismus.„Kunststück!" Bei diesen Chancen! Die allgemeine Not bringt es mit sich, daß die Schar der Opponenten von Natur groß ist. Man braucht diese Opposition gegen die Bitterkeiten der Zeitlage nur geschickt und ohne irgendwelche Hemmungen zu organisieren und— die„große“ Partei ist da. Ihre Stimmenzahl ist zahlenmäßiger Gewinn. Ja=Stimmen bedeuten in solcher Zeit viel mehr. Es ist unendlich viel schwerer, Bekenner zum Opfergedanken als Ausgangspunkt für positive Aufbau= und Rettungsarbeit zu gewinnen. Durch Opfer zur nationalen Freiheit— das ist die von der Wirklichkeit diktierte Losung. Keine bequeme Losung, aber eine, die vom vaterländischen Geiste, der Illusionen wecken als Sünde betrachtet, ausgegeben werden m u ß. Das Zentrum gibt die Losung aus. Trotz ihrer Härte strömten ihm große Wählermassen zu. Sie sagten„dennoch“ ja. Darin liegt des Zentrums Sieg. Er ist viel mehr als ein Gewinnen. Augen links! In der„Roten Fahne" steht, die Kommunisten würden alles tun, um den Nazis den Weg zur Regierungsmacht zu versperren. Das Zen trum wird auch dieser Lockung, schon zu sprechen, widerstehen. Aber: der Vorwärts erörtert in Verbindung mit der kommunistischen Ankündigung das Thema„Einheit der Arbeiter“. Wenn es weiter gesponnen wird, wenn es in der (Fortsetzung Seite 2 Paoli Schwartz erzählt Erste Begegnung mit dem letzten deutschen Kriegsgefangenen Sechs Jahre Teufelsinsel, fünf Jahre Cahenne Der Heimkehrer dankt seinen Freunden— Jene, die er nicht mehr sehen wird Die Kölnische Volkszeitung hat ein Redaktionsmitglied nach Plymouth zum Abholen des letzten deutschen Kriegsgefangenen, des Elsässers Paoli Schwartz, entsandt. Ueber das erste Zusammentreffen mit dem Manne, der 11 Jahre lang als Verbannter in der französischen Strafkolonie Guayana schmachtete, meldet der Berichterstatter folgendes: Ein schmaler, braungebrannter Mann mit scharfen Zügen steht vor mir. Grau ist sein Haar. Seine Hände zittern vor Aufregung. Nach 11 Jahren Abwesenheit sieht er jetzt zum ersten Male wieder europäischen Boden. Ich rede ihn an, ich begrüße ihn. Er staunt über die deutschen Laute und findet zuerst keine Antwort. Tränen verschleiern seine Augen. Dann spricht der Mann. Spricht langsam, bedächtig, jedes Wort gleichsam suchend. Er spricht das Deutsche fast schon wie eine Fremdsprache, mit harter Betonung, aber mit dem alemannischen Tonfall der Elsässer. „Ja, ich freue mich. Es ist alles so rasch gekommen nach den vielen Jahren des Wartens. Jetzt ist's nur ein Traum, weiter nichts. Manchmal meine ich, es könnte gar nicht sein. Ich hatte mich schon mit der lebenslänglichen Verbannung abgefunden. Nun die Befreiung, die mir eine Freude bringt, ist viel zu groß, um sie fassen zu können, nach sechs Jahren Teufelsinsel und fünf Jahren Cayenne.“ „Haben Sie denn nichts von den steten deutschen Bemühungen, gehört, Herr Schwartz, wußten Sie nicht, daß viele Hände und viele Köpfe zu Ihrer Befreiung am Werk waren?“ „Doch, ich erfuhr hin und wieder davon, teils offiziell oder nur unter der Hand, durch Indiskretionen eines mir befreundeten Mischlings der von Cayenne auf dem Verwaltungshauptbüro saß. Ich wußte, daß Professor Grimm aus Essen ständig für mich arbeitete. daß der deutsche Botschafter Dr. Mayer und von Hoesch in Paris, sowie die beiden Botschaftsräte von Rintelen und Forster wegen meiner Sache mit dem französischen Justizministerium in Fühlung standen, daß ferner die Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener, vertreten durch von Lersner und Ibrügger, sich meines Falles warm annahm. Auch die Anfrage im Reichstag, eingebracht durch die Reichstagsabgeordneten Rippel, Bornemann und Lindeiner=Wildau ist mir nicht unbekannt geblieben und hat mir neuen Mut zum Durchhalten gegeben.“ „Und auf französischer Seite, Herr Schwartz, hat sich kein Mensch bemüht, das an Ihnen vollbrachte Unrecht rückgängig zu machen?“ „Doch, es hat auch Franzosen gegeben, die sich für meine Befreiung einsetzten und ihren Landsleuten öffentlich und tapfer den großen Justizirrtum vorwarfen. Denn es gibt auch in Frankreich ehrliche und gerechte Menschen. Ich denke zuerst an den Pariser Rechtsanwalt Abrami, der bis zu seinem Tode im Jahre 1928 immer wieder meinen Fall zur Sprache brachte und meine Befreiung verlangte. Ich denke auch an Paul=Boncour und seinen Mitarbeiter Eugene Frot, die in ständiger Mitarbeit mit meinem Hauptwohltäter und ersten Beschützer, dem Professor Grimm, mehr als ein Jahrzehnt sich für mich einsetzten. Kurz nach meiner Freilassung erfuhr ich auch von den zahlreichen Bemühungen des Jungdeutschen Ordens. Ich muß sagen, daß mich die Kraft so vieler wertvoller und hochstehender Menschen rührt und mir beweist, daß die Menschlichkeit, an der ich oft zweifelte, doch nicht tot ist.“ Die mageren Hände fahren nervös über das verhärmte Gesicht, Tränen rollen langsam über die eingefallenen Wangen. Es ist erschütternd, diesen 46jährigen Mann weinen zu sehen, vor Freude über seine Befreiung, vor Dankbarkeit für alle, die sich für ihn einsetzten, vor Schmerz über bittere Erinnerungen der letzten 13 Jahre. „Was wollen Sie tun, Herr Schwartz, wollen Sie Ihren früheren Beruf wieder aufnehmen, oder was gedenken Sie zu unternehmen?" „Ich war ja Privatlehrer, möchte mir natürlich wieder einen guten Schülerkreis suchen, aber ich könnte gleichfalls jederzeit eine Stelle als Laborant in einem medizinisch=bakteriologischen Institut ausfüllen, da ich drüben in den letzten Jahren als solcher beschäftigt war, die Aerzte oft vollkommen vertrat und mir durch Selbststudium, ein umfangreiches Wissen aneignete. Natürlich werde ich auch meine Erfahrungen und Erlebnisse auf der Teufelsinsel und in Cayenne der Oeffentlichkeit mitteilen. Ich will dies tun, um endlich die Wahrheit über diese französischen Strafkolonien bekanntzugeben. Es ist viel Unrichtiges und viel Unsinn darüber geschrieben worden. Zuerst aber will ich nach Hause, zu meinem Sohn und meiner Mutter. In Kehl am Rhein wohnt meine alte Mutter, fast achtzigjährig. Sie ist bettlägerig= und schwach, hat man mir geschrieben. Nur noch die Hoffnung, mich wiederzusehen, hält sie aufrecht, weiter nichts. Ich muß eilen, daß ich sie noch am Leben treffe.. Ich schweige, ich frage nicht mehr und gehe stumm neben dem vom Schicksal so schwer gebeugten Menschen. Ich lasse ihm noch einige Stunden, vielleicht auch noch einige Tage, die schöne Hoffnung, seine Mutter wiederzusehen. Ich bringe die Grausamkeit nicht fertig, ihm zu erklären, daß seine Hoffnung vergebens ist, weil seine Mutter seit Wochen schon unter frisch grünendem Rasen ruht... Seite 2 Nr. 116 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 27. April 1932 (Fortsetzung: Wovon man spricht) SPD und KPD Sympathien begegnet, wenn Annäherungen zwischen beiden„marxistischen“ Parteien herauswachsen würden, dann könnte eine Entwicklung sich anbahnen, die für die Zentrumspartei eine weitere Erhöhung seiner ohnehin großen Bedeutung als Verkörperung einer gesunden Mitte mit sich bringen muß. Jedenfalls: Alles ist in Fluß. Darum keine Ruhelager aus Lorbeeren errichtet! Es gibt ein festes Gefüge, einen starken Block überzeugungstreuer Zentrumswähler. Dieses kostbare Gut gilt es in der nächsten Zeit organisationsmäßig auszuwerten. Was zu geschehen hat, formulierte in den letzten Tagen eine parteiamtliche Stelle beachtenswert so: Von unten angefangen bis in die Großorganisationen hinein hat sofort eine neue Werbearbeit zu beginnen, damit wir ein doppeltes Ziel— und im Hinblick auf die gegenwärtige innenpolitische Gesamtsituation recht schnell— erreichen! 1. Sammlung jener früheren Zentrums wähler, die aus heute 4 diZwecklose Bereitschaft? ENB Hamburg, 26 April. Die nationalsoziaBürgerschaftsfraktion veröffentlicht eine kutierenden Gründen nicht mehr zu disvorübergehend, die Partei verließen. Jetzt kommt die Zeit, sie zurückzugewinnen, sie aufzufangen, wenn sie erneut abirren von jenen Gruppen, bei denen sie zuletzt glaubten, einen Halt finden zu können. 2. Mobilisierung der Jugend. Wir haben eine Jugend hinter uns, auf die wir stolz sein dürfen. Aber noch nicht die ganze katholische Jugend erfassen wir. Das muß nachgeholt werden und kann es auch. Gesunde Unruhe als positive sachliche, aber eifrige Werbearbeit, das muß das Kennzeichen der Bewegung im Zentrum für die nächste Zukunft sein! Wir sind in Deutschland und besonders auch in Preußen noch weit davon entfernt, eine politische Konsolidierung zu haben, die spießbürgerliche Geruhsamkeit gestattete. Das Blut muß in Wallung bleiben! Harras. iktische Bürgerschaftsfraktion veröffentlicht tung, in der es heißt, daß die Partei zur Führung der Regierungsgeschäfte bereit sei und ihre Hand allen Gruppen reiche, die gewillt seien, gemeinsam mit ihr am Wiederaufbau Hamburgs und damit Deutschlands zu arbeiten. Die Nationalsozialistische Partei erblicke den Sinn des Wahlausganges in einer Ablösung des alten Senats durch eine Regierung unter nationalsozialistischer Führung. Dieser Erklärung ist nach dem Urteil von Kreisen, die den regierenden Gruppen des Senats nahestehen, keinerlei praktice Bedeutung beizumessen. Die Nationalozialisten und die Deutschnationalen können mit der Deutschen Volkspartei und selbst unter Einchluß der Christlich=Sozialen und der Wirtchaftspartei überhaupt keinen Senat bilden, der eine Mehrheit hinter sich hätte. Auch wenn man noch die beiden Zentrumsabgeordneten hinzurechnen würde, wären es im ganzen immer erst 67 Abgeordnete, denen genau die gleiche Zahl Sozialdemokraten und Staatsparteiler gegenüberstände, außerdem noch 26 Kommunisten. Es wird also schon so kommen, daß der jetzige Senat die Geschäfte weiterführen wird, bis man sich zu einer erneuten Auflösung der Bürgerschaft entschließt. Man glaubt aber vorläufig nicht, daß dies sobald der Fall sein wird. Schwinde!!! WTB Genf, 26 April. Der Genfer Vertreter des Völkischen Reobachters berichtet auf Grund von Informationen aus französischen Kreisen über Zugeständnisse, die Reichskanzler Dr. Brünina dem französischen Ministerpräsidenten in der Reparationsfrage gemacht haben soll. Diese Meldung von solchen Zugeständnissen, die sich u. a. auf die Einwilligung in ein dreijähriges Moratorium oder gar auf die bedingungslose Unterwerfung unter die Entscheidungen einer Konferenz erstrecken sollen, entbehrt jeglicher Begrüdung. Auf dem Boden der Tatsachen Zur Ministerpräsidentenwahl in preußen Es gibt auch vieles, was nicht auf dem Boden der Tatsachen wächst Rützliche Geduldsübung Endgültiges Wahlergebnis in zwölf Tagen B03 Berlin, 26 April. Wie das Nachrichtenbüro des B03 meldet, veröffentlicht der Landeswahlleiter heute im Reichs= und Staatsanzeiger das vorläufige Gesamtergebnis der Neuwahl zum Preußischen Landtag. Aber erst, wenn die Kreiswahlleiter ihre Abschlußsitzungen gehalten haben. kann der Landeswahlausschuß seinerseits das endgültige amtliche Wahlergebnis feststellen, mit dessen Veröffentlichung man in zehn bis zwölf Tagen rechnen kann. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sich hierbei noch die eine ooer andere Mandatsvermehrung ergibt. weil einigen bürgerlichen Parteien in mehreren Wahlkreisen nur verhältnismäßig wenige Stimmen zur Erlangung eines weiteren Mandats fehlen. Nach Feststellung des amtlichen Gesamtergebnisses wird man zwar wissen, wie viele Abgeordnete der neue Landtag enthält, aber noch nicht endgültig, welche Persönlichkeiten die Abgeordnetensitze einnehmen; denn der Landeswahlleiter richtet nach Bekanntgabe des amtlichen Ergebnisses erst die Frage an die Abgeordneten, ob sie ihr Mandat annehmen wollen. Zur Beantwortung dieser Frage steht den Abgeordneten eine Frist von 14 Tagen zu. eilt noch nicht CRB Berlin, 26. April. Das Generalsekretariat der Deutschen Zentrumspartei teilt mit: Die Meldung, daß Verhandlungen über eine Regierungsbildung in Preußen seitens der Nationalsozialisten mit der Zenerumspartet begonnen hätten, entsprechen nicht der Wahrheit. * Alle Meldungen über Verhandlungen zwischen Nationalsozialisten und Zentrum sind falsch. Es ist bisher keine irgendwie geartete Fühlungnahme zwischen den beiden Parteien erfolgt. Tatsache ist lediglich folgendes: Dienstag nachmittag hat eine Besprechung des Vorstandes der Reichstagsfraktion des Zentrums stattgefunden, an der auch Mitglieder der Landtagsfraktion teilnahmen. Am nächsten Samstag hält der geschäftsführende Vorstand der Reichspartei eine Sitzung ab. und in der nächsten Woche versammelt sich der geschäftsführende Vorstand der Preußischen Zentrumspartet. Der Vorsitzende der Gesamtpartei, Prälat Kaas, wird am Donnerstag in Berlin erwartet. Der Reichskanzler wird voraussichtlich erst am Ende der Woche, vielleicht sogar erst im Sonntag nach der Reichshauptstadt zurückkehren können. In den Beratungen der Parzum 24. Mai ist aus technischen Gründen unmöglich. Auch eine Auflösung des jetzigen Landtags könnte den Termin nicht verfrühen; denn der Landtag kann nicht eher zusammentreten, bis ein den Bestimmungen des Landeswahlgesetzes entsprechendes und gültiges amtliches Wahlergebnis zusammen mit den Annahmeerklärungen der einzelnen gewählten Abgeordneten vorliegt. Während früher die Abgeordneten der Landesliste automatisch aufrückten, wenn ihre Vorgänger ihren Kreiswahlvorschlag angenommen hatten, ist jetzt die Bestimmung der Abgeordneten aus der Landesliste der Entscheidung der Parteien vorbehalten. Der Landeswahlleiter muß deshalb erst eine achttägige Entscheidungsfrist der Parteien abwarten. Reichstag am 9. Mai B03 Berlin, 26 April. Der Aeltestenrat des Reichstags beschloß am Dienstag, gemäß dem Vorschlage der Regierung, den Reichstag für den 9. Mai zu einer kurzen Tagung einzuberufen, in der die erste Lesung des Etats erledigt werden soll. * Auf der Tagesordnung steht das Schuldentilgungsgesetz, durch das die Kreugeranleihe verlängert werden soll. In Verbindung mit dieser Vorlage wird eine politische Aussprache stattfinden. die gleichzeitig formell als erste Lesung des Reichshaushaltsplans für 1932 gilt Die ganze Aussprache dauert vier Tage und wird voraussichtlich mit der Abstimmung uber Mißtrauensanträge gegen die Regierung enden Nach der Pfingstpause wird der Reichstag entweder in der letzten Mai= oder der ersten Juniwoche wieder zusammentreten. Die Nationalsozialisten versuchen immer wieder, auch Neuwahlen zum Reichstag zu erzwingen. Dazu fehlt ihnen aber jede Handhabe. Anträge auf Reichs. tagsauflösung sind rechtlich wirkungslos, da nur der Reichspräsident die Befuanis hat, vorzeitig Neuwahlen zum Reichstag auszuschreiben. Auch ein Volksentscheid über Reichstagsauflösung ist nach der Reichsverfassung nicht möglich da es sich hier nicht um ein Gesetz, sondern um eine Verwaltungsbefugnis handelt, die nur das Staatsoberhaupt ausüben kann. Bei allen kommenden Verhandlungen über neue Koalitionen in Preußen und im Reich werden Bestrebungen, die die Auflösung des Reichstages bezwecken, erfolglos bleiben Menschen und Schicksale teiinstanzen wird die politische Lage besprochen werden. Beschlüsse sind nicht zu erwarten, da keine Tatsachen vorliegen, die eine sofortige Stellungnahme nötig machen. In der ersten Sitzung des Landtags wird das Präsidium des Landtags gewählt werden müssen. Die Nationalsozialisten erheben Anspruch auf den ersten Präsidenten, der ihnen nach ihrer Fraktionsstärke auch zusteht. Das Zentrum hat stets nach dem Grundsatz gehandelt. daß der Präsident des Parlaments der stärksten Partei entnommen werden muß. Daran wird es auch jetzt festhalten unter der selbstverständlichen Bedingung, daß auch die anderen Parteien nach diesen parlamentarischen Regeln verfahren und die übrigen Stellen im Präsidium nach der Stärke der Fraktionen besetzen. Nach den bisherigen Feststellungen ist der nationalsozialistische Abgeordnete General Litzmann Alterspräsident. Auch KpD dementiert CNB Berlin, 26 April. Das Zentralkomitee der KPD veröffentlicht eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Nach Blättermeldungen aus London soll der Führer der KPD. Ernst Thälmann, gegenüber dem Korrespondenten der Daily Mail Erklärungen über die zukünftige Taktik der Kommunistischen Partei im Preußischen Landtag abgegeben haben. Diese Meldungen beruhen auf freier Erfindung. Alle Mutmaßungen über eine angebliche grundsätzliche Aenderung der Taktik der Kommunistischen Partei sind haltlose Kombinationen. Die Entscheidung über das Verhalten der Kommunisten zu bestimmten Fragen im Preußischen Landtag wird das Zentralkomitee der KPD im Einvernehmen mit der preußischen Landtagsfraktion zu gegebener Zeit herbeiführen. Am 24. Mai Eine Erklärung der preußischen Regierung WTB Berlin, 26.April. Der Amtliche Preußische Pressedienst teilt mit: Das preußische Staatsministerium hat heute auf Grund des Artikels 17 der preußischen Verfassung beschlossen, den neuen Landtag zum 24 Mai dieses Jahres einzuberufen und ihm als verfassungsmäßige, Folge aus dem Ausfall der Wahlen seinen Rücktrikt in seiner Gesamtheit mitzuteilen..„ Bis zur Neuwahl des Ministerpräsidenten und der Uebernahme der Geschäfte durch eine neue Regierung ist das Staatsministerium auf Grund des Artikels 59 der Verfassung verpflichtet, im Amte zu bleiben. Eine frühere Einberufung des Landtags als Der Abgebaute als Mörder UP Warschau, 26 April Gaston Keller, der französische Generaldirektor der Textilfirma Cirardow, eines der größten polnischen Unternehmen der Branche, wurde heute nachmittag auf offener Straße von einem abgebauten Angestellten der Firma mit Namen Blanchowski durch zwei Revolverschüsse aus nächster Nähe getötet. Keller, an dessen Firma französisches Kapital stark beteiligt ist, gehörte zu den wichtigsten Vermittlern von französischen Krediten für die polnische Industrie. Der Gemeindewald WTB Bukarest, 26 April. Die Bauern der Gemeinde Sonfalan=Klausenburg, die gegen die Verstaatlichung ihres Gemeindewaldes protestierten, gerieten gestern abend mit der Gendarmerie in Streitigkeiten. Die Beamten waren schließlich gezwungen, mit der Schußwafse vorzugehen. Zwei Bauern wurden getotet und zwei schwer verwundet. Neuer Rennwagen verbrannt WTB Paris, 26. April. Ein von dem französischen Ingenieur Stapp gebautes Automobil, mit dem dieser die Schnelligkeitsrekorde des Engländers Major Campbell zu schlagen beabsichtigte, ist heute in St. Nazaire in Brand geraten und zerstört worden. Das Automobil, das drei Motoren von 800 PS aufwies und theoretisch eine Stundengeschwindigkeit-von 500 bis 600 Kilometer zu erzielen in der Lage gewesen wäre, war auf den Strand befördert worden, und Ingenieur Stapp bestieg den Wagen mit einem Monteur. Kaum war er 200 Meter in geringer Geschwindigkeit gerollt, als plötzlich eine leichte Rauchfahne bemerkt wurde. Stapp und sein Monteur sprangen sofort aus dem Wagen und haben nur leichte Verletzungen erlitten. Der Kraftwagen verbrannte. Auf den Leim gegangen WTB Wandsbek, 26 April. Die Zollfahndungsstelle hat hier eine vierköpfige Tabak= schmugglerkolonne, die in sechs Tagen 23 Zentner Tabak von Holland, hereingebracht haben soll, festgenommen. Der Fang soll durch einen Trick gelungen sein. Ein Zollbeamter habe sich das volle Vertrauen der Bande zu erringen gewußt und sei als fünfter Mann eingeweiht worden. Nachdem er mehrere Züge mitgemacht hatte, habe er die Fahndungsstelle benachrichtigt. Die Schmuggler seien völlig überrascht worden. „M 2“ wird gehoben London, 26.April. In wenigen Tagen wird die Katastrophe vom Untergang des englischen Unterseebootes„M“, bei der die gesamte Mannschaft unter Wasser erstickt ist, ihre Aufklärung finden. Nach langen Vorbereitungen und mühevollen Versuchen ist man nun so weit, daß das Schiff gehoben werden kann. Die Tau her, gie schon seit längerer Zeit unter Wasser arbeiten, um die Hebung zu ermöglichen erzählen erschütternde Einzelheiten. Die Toten liegen und stehen in den Kajüten, als ob lie noch am Leben waren Manche halten noch krampfhaft Werkzruge in der Hand, mit denen sie wahrscheinlich irgendwelche Versuche unternehmen wollten, aus ihrer furchtbaren Lage befreit zu werden. Andere wieder schienen sich in ihr trauriges Schicksal gleichmütig gefunden zu haben. Sobald die Hebung des Schiffez geglückt ist, wird man sofort an die genauen Untersuchungen über die Urlucke der Katastrophe gehen. Lausanner Konferenz am 16. Juni ENB Berlin, 26. April. Auf Grund des Beschlusses der sechs Mächte: Deutschland, England, Frankreich. Italien, Belgien und Japan hat gestern der brittsche Botchafter in Berlin eine Note überreicht, in der angefragt wird, ob die deutsche Regierung damit einverstanden ist, daß die Lausanner Reparationskonferenz am 16. Juni beginnt. Eine gleichlautende Note haben die englischen diplomatischen Vertreter in Pari=, Rom, Brüssel und Tokio überreicht. In politischen Kreisen hält man es für sicher, daß sich die deutsche Regierung mit diesem Termin einverstanden erklären wird. Bemerkenswerte Zusammenkunft Genf, 26 April. Wie bei internationalen Verhandlungen gewöhnlich, haben sich auch in Genf die Dinge wieder einmal gewandelt— nicht die vorgesehene Vertagung des Hauptausschusses, sondern der geplante Genfer Aufenthalt der Minister der Großmächte. Heute morgen lud der amerikanische Außenminister Stimson den deutschen Reichskanzler und Staatssekretär von Bülow sowie den englischen Ministerpräsidenten MacDonalo zu einer Besprechung in seine Villa in Bessinge. Der Unterredung wohnten von amerikanischer Seite die beiden Delegierten Gibson und Normane Davis bei. In einem längeren Meinungsaustausch wurden, wie es in einer auf Wunsch der Beteiligten von der englischen Delegation herausgegebenen Verlautbarung heißt.„einige Punkte der Abrüstungsfrage" besprochen. Im Laufe der Unterhaltung. die sehr eingehend und wichtig gewesen zu sein scheint. beschlossen die drei Minister, ihren Genfer Aufenthalt zu verlängern und diesen Meinungsaustausch mit dem französischen Ministerpräsidenten Tardieu und dem italienischen Außenminister Grandi fortzusetzen. Die heutige Zusammenkunft der Staatsmänner und ihre Beschlüsse werden hier allgemein stark beachtet. Besonders weist man darauf hin, daß die Anregung von Stimson ausging Demnach scheinen die Amerikaner ihre Initiative in der Abrüstungsfrage zunächst verstärken zu wollen, womit die Möglichkeit besteht daß ein etwaiger Erfolg dieser Initiative, über den die kommenden Besprechungen entscheiden, auch Rückwirkungen auf die amerikanische Haltung in der Schuldenfrage hätte. Diskontsenkung? WTB Berlin, 27.April. Wie WXB=Handelsdienst erfährt, ist der Zentralausschuß der Reichsbank auf heute, 16 Uhr, einberufen. Wie wir aus Bankkreisen hören, dürfte die Frage einer Diskontsenkung um ½ Prozent behandelt werden. Das Ergebnis für das Zentrum in den Wahltreisen In die Tabelle, die wir unter dieser Ueberschrift veröffentlichten, hat sich ein Fehler eingeschlichen. Es stand dort Frankfurt (Oder) 49263 am 20. Mai 1928 und 13261 am 24. April 1932. Die letzte Ziffer stimmt nicht! 1930 schon brachten es die Zentrumsleute im genannten Wahlkreise auf 52 600 Stimmen und jetzt bei der Preußenwahl sogar auf 58 859. Das sind 6259 mehr als 1930 und 9596 mehr als 1928— ein glänzender Erfolg, den wir den Parteifreunden „auf der anderen Seite“ zu ihrer verdienten Ehrenrettung gegenüber der irrigen Angabe hiermit berichtigend bestätigen. Ein seltenes Ereignis Wesideutscher Groß=Conntrh=Lauf Erez.Chontry=Wettlauf auf der Pferderennbahn? Es wird genügend Sportinteressenten geben, die vielleicht von dieser Art des Wettkampfes nur wenig oder sogar gar nichts wissen. In Deutschland kennt man den Hindernislauf ja kaum Waldläufe werden auf gepflegten Waldwegen ausgetragen, stellen kaum mehr Anforderungen an die Teilnehmer als ein Lauf auf der Aschenbahn, und wenn dann im Ausland einmal ein Hindernislauf von Bedeutung ausgetragen wird, mußte die DSB schon mehr als einmal ablehnen weil die deutsche Langstrecken=Elite auf diesem für sie neuen Gebiet nicht genügend geschult ist. Im Ausland, vor allem in Frankreich, Belgien und den britischen Ländern, ist der CroßCountry=Lauf ein fast sonntägliches Ereignis. Hunderte von Teilnehmern starten auf unwegsamem Wald. und Wiesengelände müssen natürliche und künstliche Hindernisse überwinden, und wenn einmal etwas ganz Besonderes geboten werden soll, wählt man den weichen Boden einer großen Pferderennbahn, der bei geschickter Anlegung der Hindernisse an die Ausdauer der Teilnehmer schon seine Anforderungen stellt. Auch Italien hat sich in den letzten Jahren angeschlossen und bereits bei großen internationalen Wettbewerben große Erfolge verzeichnen können. In Deutschland hat man schon seit Jahren darauf hingewiesen, daß uns der Croß=CountryLauf in dem sonst umfangreichen leichtathletischen Programm fehlt. Immer wieder wurde gesagt daß das Ausland riesige Teilnehmerzahlen und große Zuschauermengen aufbrächte, aber einmal selbst auf einer deutschen Rennbahn einen Versuch zu machen das wagie man nur in den wenigsten Fällen und dann mit überraschend gutem Erfolge. Der Westdeutsche Spiel=Verband ruft zum 1. Westdeutschen Hindernis=Langstreckenlauf! Auf der berrlich gelegenen Pferderennd ihn im Grafenberger Walde in Düsseldorf wird man am 5. Mai(Christi Himmelfahrt) zum erstenmal auch im deutschen Westen Gelegenheit haben. diesen neuartigen und doch so interessanten Wettbewerb kennenzulernen. Der veranstaltende Verband hat keine Mühe gescheut, die Veranstaltung zu einem besonderen Ereignis auszuarbeiten. Alle westdeutschen Sportler können teilnehmen: WSV, DT. DIK. Verbände, die keinen Wettkampfverkehr mit dem WSV haben, selbst vereinslose Leichtathleten aus dem westdeutschen Verbandsgebiet sind zugelassen. Um nun aber auch Spezialisten anderer Verbände zu Wort kommen zu lassen, wurden Brandenburg und Norddeutschland, die im Waldlauf anerkannt führend sind, mit ihren Verbandsmannschaften verpflichtet. An Verbänden Vereinen und Leichtathleten liegt es nun die Veranstaltung so zu unterstützen, daß sie in jeder Weise einen Erfolg bringt. Zu einer weiteren Hebung der deutschen Leichtathletik würde das nicht wenig beitragen. Drei Gruppen mit acht Klassen wurden gebil. det! Jeder interessierte Sportler kann seine Klasse seinen Leistungen anpassen. Das Hauptinteresse wird natürlich die Meisterklasse finden, die mit der Sonderklasse zusammen vier Runden zu insgesamt 7500 Meter zurückzulegen hat. Jede Runde bringt vier Hindernisse, die zweifellos dazu beitragen werden diesen L uf besonders interessant zu gestalten. Die Gruppe 2, Leistungsklasse 2 und 3. Altersklasse 1 und Jugendklasse 1, hat zwei Runden zu rund 3700 Meter zurückzulegen. Die Gruppe 3 ist der Klasse der Mittelstreckler, Jugendklasse 2 und Altersklasse 2 vorbehalten. 1850 Meter beträgt die Strecke, die auf einer Runde vier Hindernisse vorsieht. Die Läufe werden als Einzel. und Mann. schaftswettbewerb durchgeführt. Eine Mannschaft besteht aus drei Läufern und einem Ersatzmann Meldeschluß ist der 1. Mai an E. J. Bedarff, Düsseldorf, Klosterstraße 44(Fernruf 15895 und 19535). Ein Erfolg dieser Veranstaltung ist im Interesse der deutschen Leichtathletik nur zu wünschen. Die Veranstalter haben das ihre getan nun haben Vereine und Aktive das Wort! Bunte Ecke Grundlagen des Sporterfolges Die hervoragenden Leistungen amerikanischer Leichtathleten beruhen auf ganz besonderen Voraussetzungen und sind keineswegs die Produkte einer von der Natur bevorzugten Rasse. Sie sind vielmehr in allererster Linie auf die durchaus sportgemäße Trainings= und Lebensauffassung der Ausübenden zurückzuführen. Die jungen, großen Kanonen sind alle— ob man es in Europa glauben will oder nicht— in jeder Hinsicht abstinent. Die auf den Universitäten studierenden und Sport betreibenden Studenten arbeiten entweder an ihrem beruflichen Pensum, oder sie liegen im Klub herum, trainieren oder schlafen. In den großen Klubs ist sogar den Frauen der Eintritt verboten, wie die Athleten auch sonst von allem, was Frau ist, ferngehalten werden. Die Venzke. Eastman, Spitz usw. dürfen während ihrer Sportausübungszeit einfach nicht so leben wie andere Menschen, und nur unter Anwendung strengster Selbstdisziplin lassen sich außergewöhnliche Sportleistungen erzielen. Ein neuer Tennisstern Englands Tennissport, der wahrlich nicht arm an großen Könnern ist hat schon zu Beginn der neuen Tennissaison einen neuen Tennisstern erhalten, der nach Suzanne Lenglen und Helen Wills dazu berufen erscheint, zu den ganz Großen dieses Sports zu gehören. Es ist die 18jährige Kathleen Stommers, die nach außergewöhnlicher Siegesserie jetzt die Meisterschaft auf Hartplätzen von Surrey gewann. Ihr HauptBilliger Sportsonderzug nach Brüssel Zu dem Spiel Westdeutschland gegen Belgien am 22. Mai in Brüssel läßt das Reisebüro Lindemann einen Sonderzug fahren, der am 22 Mai. nachts.30 Uhr, von Köln abfährt und am Wettspieltage .55 Uhr in Brüssel eintrifft. Die Rückfahrt von Brüssel erfolgt abends 19.02 Uhr; die Ankunft in Köln ist nachts kurz nach 12 Uhr Da das Spiel in Brüssel voraussichtlich schon um 3 Uhr beginnt, ist also Gelegenheit genug, Brüssel am Morgen und auch noch nach dem Spiel kennenzulernen. Besonderer Paß oder ein Visum wiro nicht verlangt, da die Fahrtteilnehmer durch Sammelausweis des Ressebüros legitimiert sind. Der Fahrpreis fur diese Reise beträgt in der 3. Klasse 11,60 und für die 2. Klasse 15,90 Mark. Die Eintrittspreise zum Spiel betragen.75 bis.75 Mark. Der Vorverkauf dieser Karten endet am 7. Mai, so daß Interessenten anempfohlen werden muß, sich möglichst bis zum 5 Mai mit dem Reisebüro Lindemann, Köln, Domkloster 2 (Hotel Großer Kurfürst), in Verbindung zu setzen. Die Sportrevue des Tages vorzug ist ihr harter Schlag, den sie auch nach zweistündigem Spiel nicht einbüßt. Sie verfügt außerdem über eine bemerkenswerte Ruhe und Konzentrationsfähigkeit im Spiel und ist darin manchen Gegnerinnen überlegen. Ihre einzige Schwäche liegt in mangelnder Ballkontrolle, doch läßt sich dieser Fehler durch Training und Wettkampf überwinden. Nens sana in corpore san. Dieser Sinnspruch der Antike hat neuerdings im Sport Geltung gefunden und wird auch von einer Vertreterin der akademischen Jugend hinsichtlich der Wahl des Mannes gefordert, den sich die junge Frau von heute wünscht.„Chancen hat bei uns der Mann, der neben dem nötigen Grips und Energie für wissenschaftliche Arbeiten vor allem Sportsmann ist.=Gesunder Geist im gesunden Körper=— da haben sie meinen Typ! Wir Mädels von heute sind gar nicht verstiegen in unseren Ansprüchen, ein geistig geweckter Junge mit sportgestähltem, gesundem Körper, mit dem man sich über alles unterhalten kann. auf den Verlaß ist, der einem auch als Mann imponiert— das ist alles, was wir von dem Mann, den wir heiraten, erwarten!"— So lautet kurz und bündig die Forderung der Frau von heute. Amerikanische Sportaufsassung Im Lande des Dollars bilden das Geschäft und die Ausnützung des Sportsmannes beziehungsweise seiner Leistung zu geschäftlichen Zwecken eine starke Benachteiligung der ganzen Sportauffassung. Nicht die Leistung, nicht der Mann ist die Sensation, sondern der Mann ist nur derjenige, der mit seiner Leistung die Veranstaltung zu einer Sensation macht. In engem Zusammenhang mit dieser Mentalität steht das Trachten, den leistungsfähigen Sportsmann so viel als möglich von Arbeit fernzuhalten, weil man allein hierin die Grundlage eines intensiven und seriösen Trainings erblickt, was auf der anderen Seite für manchen jungen Sportsmann mit großen Gefahren für seine menschliche und berufliche Weiterentwicklung verbunden ist. Englands Fußball unerreicht Neue Erklärungen von Nerz Der DFB=Sportlehrer Otto Nerz. der in der vergangenen Woche in England war und dann am Sonntag bereits in Dresden wieder dem Spiel Mitteldeutschland— Niederösterreich beiwohnte, äußerte sich in bemerkenswerter Weise über das Stärkeverhältnis zwischen dem englischen und dem österreichischen Fußballsport. Nerz meinte, daß bei aller Anerkennung der technischen Reife des Wiener Spiels doch noch ein erheblicher Unterschied besteht und daß Englands Fußball nach wie vor als unerreicht gelten muß. Steffes und Damerow enttäuschen In Lille fanden Radrennen statt, an denen auch der deutsche Fliegermeister Steffes (Köln) teilnahm. Im Fliegerkampf mußte Steffes aber den Gesamtsieg an den Belgier Scherens abtreten, der alle drei Läufe gewann. Die nächsten Plätze belegten die beiden Franzosen Beaufrand und Caugant. rennen statt, bei denen der Krefelder Damerow stark enttäuschte, denn er mußte sich in allen drei Läufen mit dem letzten Platz begnügen. Den Sieg errang Verkeyn vor Benoit. In Angouleme zeigte sich Frankreichs Meisterfahrer Michard wieder einmal dem dänischen Weltmeister Falck=Hansen eindeutig überlegen. Deutsche Turnerschaft Handballsport in der DT TusV Ehrenfeld 2.— TV Kalk 3.•7(•); Tschft Mauenheim 2.— TV Kalk 4.:7(•); TV Wahn 2.— TV Ehrenfeld 3.:2(:); TV Urbach 2.— Vingst 05 2.:1(:); TV Urbach 1.— Vingst 1.•4(:); TV Sürth 2. gegen TB Merheim 2.•6(:); TV Forsbach 1.— TusV Köln=Süd 1. und TuSCl Frechen 1.— Deutzer TV 1. ausgefallen; TV Gut Heil Brück 1.— TB Dellbrück 2.:6(•); TG Mülheim 4.— TußV Berg. Gladbach 2. :5(:); TG Mülheim V.— TV Höhenberg 2.•4(:); TV Gr.=Königsdorf 1. gegen SV Br. Landauer 2.:3(•): TuFG Nippes 3.— KCIfR 2.•3(:); TV Thomasberg 2.— Reichsbahn TusV 2.:2(:); Dabringhausener TV— Dünnwalder TV 2.•4 (:); Tschft Nord 2.— Köln 65 2.:2(:). Jugendspiele: Tschft Mauenheim gegen TV Kalk:8(•); Brühler TV— TV Ehrenfeld:0(:); Turnerkreis Nippes— Sportfreunde 93:2(:); KTV 43— BfR rrh.:8 (:); Tschft Köln=Nord— Köln 65:12(:). Turnerinnen: Tschft Nord— Köln 65 :1(:). Olympia=Ausscheidungen in Köln Im vollbesetzten Kölner Handelshof wurden am Freitagabend die Olympia=Ausscheidungen im Mittel= und Federgewicht durchgeführt. In der letzten Klasse fehlte allerdings einer der aussichtsreichen Kandidaten, denn Bracht=Düsseldorf mußte infolge Erkrankung absagen. Im Mittelgewicht siegte Rennen im ersten Kampf über den Elberfelder Schmidt durch technischen k. o. in der dritten Runde. Im zweiten Kampf erhielt Storm=Quisburg die zweifelhafte Punktenscheidung über den Colonen Müller zugesprochen. Im Endkampf hatte der Duisburger aber gegen Rennen nichts zu bestellen und wurde sicher und verdient ausgepunktet.— Im Federgewicht war für Bracht der Duisburg=Ruhrorter Scholten eingesprungen, der dem Colonen Cramer eine ausgeglichene Partie lieferte und nach Abschluß des interessanten Kampfes sogar die Punktenscheidung erhielt, die allerdings beim Publikum keine rechte Anerkennung fand. Randbemerkungen Also wird der Koblenzer Verbandstag des WSV sich mehr oder weniger mit dem Antrag auf Abänderung des Spielsystems mit rückwirkender Kraft befassen müssen. Es wäre zuviel verlangt, wenn man, ehe alle Anträge im einzelnen bekannt sind, sich ausführlich mit denselben auseinandersetzen wollte. Die Stimmung ist folgende: Rheinbezirk, ohne Antrag. geteilte Meinung. Entscheidung in Koblenz: Der Berg.=Märk. Bezirk stimmte mit 298 zu 261 für die Aenderung der Münsteraner Beschlüsse, also für einen Aufstieg. Der Niederrheinbezirk ist mit überwältigender Mehrheit für Aufstieg und gegen einen Abstieg. Der Ruhrbezirk lehnt ebenfalls einen Abstieg ab und fordert den Aufstieg aller Gruppensieger. Damit ist Münster mehr oder weniger gefallen Es kommt nur auf die Geschicklichkeit der Verbandsleitung an. eine Katastrophe zu verhindern. Wir sind also so weit im WSV. daß man, statt endlich eine Verbandsliga zu schaffen den Weg geht, allmählich nur noch eine Klasse zu bilden. Unter diesen Umständen werden wir allmählich aus dem Bewerb jener, die um einen Meistertitel kämpfen, ausscheiden. * Nun meckert man auch schon in Essen darüber, daß man das Endspiel Schalke gegen Berussia nach Köln gelegt hat. Man glaubt also auch in Essen, daß man dort, ohne einen „Sturm auf die Barrikaden“ zu entfesseln, auskommen könnte. Man weiß wirklich nicht, was sich solche Kritiker eigentlich noch denken. Im übrigen hoffen wir, auch diese Pessimisten notz alledem im Kölner Stadion begrüßen zu können, damit sie selbst ein Endspiel in einem Rahmen miterleben das einem WSV und seinem riesengroßen Sportbetrieb würdig ist. Die Schalker haben sich übrigens nicht bange machen lassen. Sie scheuen auch den Weg nach Köln nicht und haben bereits zwei Sonderzuge angemeldet. Also werden auch die blauweißen Fähnchen wieder zu Tausenden im weiten Rund des Kölner Stadions flattern und „winke, winke machen", werm ihre treuen Knappen zu Erfolgen kommen. Daß diese Schalker=Anhänger in gewohnter Weise ihre Sirenen nicht zu Hause lassen, ist anzunehmen. Es wird also wieder ein Großkimpftag allererster Ordnung werden. Zündorf. Schwimmen in der DIK Internes Schwimmfest des SV Rhenania Deutz Das Interne der Rhenania(DJK) war eine in allen Teilen gelungene Veranstaltung. Sowohl Eltern als auch die Freunde des Vereins, bewiesen wie so oft ihre Anhänglichkeit an den Verein und der gute Besuch ließ darauf schließen, daß die Anhängerschaft noch ständig wächst. Außer einer Reihe Ehrengäste zeichnete Bezirksvorsitzender, Kaplan Vendt, die Veranstaltung durch seinen Besuch aus und wandte sich in für den Schwimmsport der DIK werbenden Worten an die Anwesenden. Nachdem der Verein in einigen Kämpfen seine sehr starke Schüler= und Jugendgruppen vorgeführt hatte, begannen die Wettbewerbe der Senioren, die vollauf befriedigten, zumal in den Kämpfen mit den Gästen aus .Gladbach, die sich gut herausgemacht haben, und heute schon teilweise für die Kölner Vereine einen starken Gegner abgeben. Mit kempletter Mannschaft, hätten sie sowohl in den Einzel= wie in den Mannschaftskämpfen besser ab#schnitten. Da auch Berger Westdeutscher Spielverband Endsplel um die W. S..-Meisterschaft F. C. Schalke 04 gegen Borussia Fulda am Sonntag, den 1. Mai. 14 Uhr, in der Hauptkampfbahn des Stadion: Ab 14 Uhr: Leichtathletik-Klunkamur Köln, Düsseldorf, Dulsburg. Essen Vorverkauf bis Samstag, 12 Uhr, bei den hiesigen Tageszeitungen und bei der W. S..-Geschäftsstelle Köln, Am Hof 14. Eintrittspreise im Vorverkauf von.80 bis.50 RM., Eintrittspreise an der Tageskasse von.- bis.- Mk. Für Erwerbelose an der Tageskasse.50 RM. 1 Pressekarten sind anzufor dern beim Verband der Westdeutschen Sportpresse, Köln, Langgasse 3. (Dülken) bei ihnen fehlte, mußte man sich dessen Zusammentreffen mit Pazen entgehen lassen. Dafür wurde man entschädigt durch den Einlagekampf Pazen gegen Tiehle(Rex Rheni) den der letztere überraschend gewann. Die Siegerliste: Schülerbrustschwimmen: 1. Köller 39,2; Jugendbrust= schwimmen: 1. Hans Sturm 36,2; Jugendbrust= schwimmen 80 Meter: 1. Dömgörgen:15,8, 2. Busch :17,2; Juniorbrustschwimmen: 1. Theo Wester:17,2, 2. Moritz:23,8; Alte Herren über 30 Jahre 40 Meter: 1. Jos. Hilgers 34,2, 2. Hans Schuster 35,1; Schülerfreistil: 1. Kohl 37,2, 2. Dregger 38,2; Jugendfreistil 40 Meter: 1. Hud. Wiegers 26,8, 2. Kohl 28,6; Schülerrücken 40 Meter: 1. Köller 43.4; Jugendrücken 80 Meter: 1. Hub. Wiegers:12,2; Jugend=Springen: 1. Windheuser 24.70 Pkt.; 2. Wiggers 23,10 Pkr.; 100 Meter Freistil: 1. Tiehle(Rex=Rheni):09,8, 2. Pazen(Rhenania):09,9. Klubkampf Möve=.=Gladbach— Rhenania Deutz•8. Lagenstaffel: 1. Rhenania:26, 2. Möve:28,2; Bruststafsel 4X80 Meter: 1. Möve:36,4, 2. Rhenania :49; Tauchen 40 Meter: 1. Menden(Rhenania) 32 Sek., 2. Thomas(Rhenania) 33; Springen: 1. Limbertz(Rhenania); Wasservall: Möve=.=Gladbach gegen Rhenania:11. In der ersten Spielhälfte täuschte man sich an den Rhenanen, die am vergangenen Sonntag noch den Tourniersieg von Düsseldorf mit heimbrachten. Sie zeigten kein überzeugendes Spiel, während die Gäste es besser konnten und zeitweise in Führung lagen. Nach der Pause besannen sich die Kölner und legten Tor auf Tor vor, bei denen Möve nichts mehr anhaben konnte. Hervorzuheben ist die sehr gute und korrekte Leitung der Schiri. Der Wasserballrückkampf Berg. Gladbach 1. gegen Rhenania Deutz 2. konnten die Deutzer auf Grund ihrer besseren Spielauslegung:8 gewinnen. Die Berg. Gladbacher kamen eben gegen die wurfgewandteren Deutzer nicht mit und mußten die ausgefeiltere Technik derselben anerkennen. Schwimmerisch waren ihnen diesmal die Deutzer auch überlegen. Verantwortlich für den Sport: J. Zündorf. Die Scholle LANDWTRTSCHAFTUND GARTENBAU Die Kirsche Der Monatsplan Der Erdbohrer as. Sie ist nach den Erdbeeren die erste Frucht zum Rohgenuß und von groß und klein sehr geschätzt. Nur von wenigen Obstsorten werden in so kurzer Zeit so bedeutende Mengen verbraucht. Aber auch wirtschaftlich findet die Kirsche in vielen Haushaltungen sehr vielseitige Verwendung. In Jahren mit Ueberfluß wird in Kirschengegenden das prächtige Kirschwasser gebrannt. Der Kirschbaum ist sehr genügsam, gedeiht auch gut auf steinigem Boden, wenn dieser sonnig gelegen ist; Abhänge und Böschungen werden auch gern mit Kirschen bepflanzt. Leichte Sandböden sagen ihr weniger zu, wenn diese womöglich auch noch trocken sind; sie sind zu kalkarm, die Bäume neigen gern zur Spitzendürre. Schwere Böden halten im Untergrund Feuchtigkeit und sagen ihr besser zu. Infolgedessen kommt die Kirsche auch auf trockenem Lehm immer noch gut fort. In nassem Boden neigt sie sehr zu Harzfluß. Hier hat man nur mit wurzelechten Sauerkirschen noch Erfolge. Kalk und Kali sind zwei wichtige Faktoren für das gute Gedeihen der Kirsche. Als Form wird in der Hauptsache Hoch= und Halbstamm verwendet, und das mit Recht. Formbäume sind wenig dankbar; die Sauerkirschen machen davon eine Ausnahme, insbesondere ist die Schattenmorelle, auf Prunus Mahaleb veredelt, ungemein dankbar. Alle Formbäume werden auf Prunus Mahaleb veredelt. Diese Unterlage ist genügsamer als die der Kirsche. Zur Hochstammzucht werden die hellrindigen Vogelkischen verwandt. Sie haben die größte Lebensdauer und werden bis zur Krone hochgezogen und dann erst veredelt. Die Entwicklung des Kirschbaumes geht sehr schnell. In den ersten Jahren ist ein Rückschnitt der Krone zu empfehlen, später nicht mehr. Harzfluß und Monilia sind zwei gefährliche Krankheiten. Bei Harzfluß ist meist Kalkarmut, zu viel Stickstoff oder auch zu feuchter Boden die Ursache. Die Monilia tritt besonders stark bei den Sauerkirschen auf; wiederholtes Bespritzen mit zweiprozentiger Kupferkalkbrühe im Apil=Mai bietet den besten Schutz. Zu tief gepflanzte Obstbäume können ihren Besitzer zur Verzweiflung bringen, denn sie gedeihen nicht und tragen schlecht, sondern kränkeln und sind dadurch eine ständige Quelle von Aerger und Verdruß Wer Bäume im Garten hat die scheinbar ohne Grund versagen halte sich nicht gleich betrogen, sondern prüfe vor allem den Stand der betreffenden, daß der Wurzelhals nicht etwa in der Erde steht. Sind die zu tief gepflanzten Bäume noch jung so pflanze man sie um, sind sie alt und nicht mehr gut verpflanzbar, so lege man den Wurzelhal; frei und treffe durch Steine. Einfassungen usw. Vorkehrungen, daß er nicht wieder verschüttet wird Ein alter Eiserapfelbaum in meinem Garten, der mehrere Jahre nach einander kaum 20 Pfund brachte, gab nach Freilegung regelmäßig Ernten von 3 bis 4 Zentner. kop. im Gemüsegarten Frühkohlpflanzen können nun unbedenklich ausgepflanzt werden, die der späteren Sorten folgen von Mitte Mai an, ebenso Sellerie und Kohlrabi, die bei zu früher Pflanzung und zu kalter Witterung zu schlecht Knollen bilden. Vergeßt nicht, alle schon gepflanzten etwas anzuhäufeln, damit sie an den Stengeln noch Wurzeln bilden und demzufolge sich kräftiger entwickeln können. Die Erbsenbeete sind durchzuhacken und dabei die Reihen zu häufeln. Auch sollte nicht vergessen werden rechtzeitig Reiser oder Drahtgeflechte zum Hochranken anzubringen. Porree wird in 10 Zentimeter tiefe Rillen gepflanzt. Später wird die Erde von beiden Seiten an die Pflanzen herangezogen. Kopfsalat, Radieschen und Sommerretiche werden dauernd weiter ausgesät. Diese nahrhaften und gesunden Gemüse sollten niemals im Garten fehlen! Winterrettiche säen wir besser erst gegen Ende des Monats, aber recht weitläufig. Später müssen wir sie noch auf etwa 10—15 Zentimeter verziehen. Beim Rhabarber ist die Ernte im vollen Gange. Wir geben reichlich Jauchegüsse und entfernen rechtzeitig die Blütenkolben, weil sonst die Blatternte nachläßt. Busch. und Stangenbohnen werden gelegt, aber nie mehr als—7 Bohnen in ein Loch. Bei den Stangenbohnen sollten die Stangen gleich beim Säen aufgestellt werden. Es hat sich hierbei herausgestellt, daß die Bohnen an den senkrecht gestellten Stangen bessere Erträge liefern als an den schräg gestellten. Häufeln der jungen Pflänzchen ist sehr zu empfehlen! Rosenkohl und Grünkohl kann Ende Mai auf besonderem Saatbeet gleich ins Freie ausgesät werden. Später muß dann ein Verstopfen oder Pikieren der Pflänzchen erfolgen, um kräftige und gedrungene Pflanzen zum Auspflanzen an Ort und Stelle zu erhalten. An heißen Tagen dürfen wir nur abends gießen, niemals in der Mittagshitze. Ueberhaupt sollte das Gießen stets gründlich und einmalig durchdringend geschehen, das ist besser als öfteres und ungenügendes Gießen. Das Gießwasser soll abgestanden sein, um Wachstumsstockungen zu vermeiden die bei zu kaltem Wasser gar zu leicht entstehen. Brunnenwasser sollte man deshalb tunlichst nicht verwenden, dagegen das Regenwasser sammeln, wo es nur geht. Zur Spargelernte, die sich bis Ende Juni hinzieht, benutzen wir ein langes Spargelmesser und stechen die Stangen bis ziemlich an den Wurzelstock ab, ohne natürlich die Wurzeln zu beschädigen. Gestochen werden sollen alle aus der Erde kommenden Pfeifen also auch die ganz dünnen, wir würden sonst die Pflanzen zu sehr schwächen. Auch das Unkraut ist gleich beim Stechen der Pfeifen mit zu entfernen. Hacken der Gemüsebeete darf nicht unterlassen werden, es fördert das Wachstum der Pflanzen oft mehr als zu reichliche Dunggaben. Zum Auspflanzen von Tomaten wähle man nur kräftiges Pflanzmaterial. Schwache Pflanzen kümmern zu leicht. Vor allem sollte man die Pflanzstellen reichlich mit Kompost anreichern. Leergewordene Mistbeetkästen werden sofort wieder frisch bepflanzt.(Helfer.) Beliebte Rüben— und Kohlgemüse Wie man sie kultiviert Rosenrost Wenn sich im Frühjahr auf der Unterseite der Rosenblätter kleine gelbliche bis rotbraune Flecken zeigen, so ist der Rosenrost im Anzug. Man schneide die befallenen Blätter sofort ab und verbrenne sie und wenn sich an den Zweigen auch derartige Flecke finden, so entferne man diese nicht minder sonst verbreitet sich der Rost immer mehr. Die Blätter verlieren ihre grüne Farbe, werden gelb und können nicht mehr richtig arbeiten so daß der Stock darunter leidet. Am meisten werden die Remon. tantrosen davon befallen und übertragen ihn dann auch auf die übrigen. Die Sporen des Rostes überwintern an den Stämmen und Zweigen und werden am besten durch einen Anstrich mit Schwefelkalium vernichtet. Auch regelmäßiges starkes Zurückschneiden im Laufe des Sommers unterstützt durch kräftiges Düngen und Bewässern hilft zur Verringerung, da durch daz flotte Wachstum und durch die ständige Neubildung von Blättern und Zweigen der Rost. der die jungen Bildungen weniger als alte befällt, nachläßt. Wie erzielt man frühe Erdbeeren? Um frühe Erdbeeren zu erhalten, verfahre man folgendermaßen: Man wähle ein Erdbeerbeet, moglichst an sonniger Mauer oder an geschütztem südlichen Abhange, reinige die Pflanzen, lockere das Beet und setzte einen leeren Mistbeetkasten mit Fenster darüber. Bei Sonnenschein werden die Fenster gelüftet, wenn nötig die Pflanzen begossen. Man erhält durch diese wenig zeitraubende Arbeit drei bis vier Wochen früher reife Erdbeeren als auf dem Lande. Das Pflanzen von Gemüse und Blumen erfolgt am besten bei trübem Wetter. Bei Trockenheit und sonnigem Wetter ist es empfehlenswert. die Wurzeln der Setzlinge vor dem Pflanzen in einen Brei aus Lehm und Kuhfladen einzutauchen, der die Wurzeln schützend umaibt und darum zum schnelleren und sicheren Anwachsen beiträgt. Gemüse bedeutet immer eine willkommene Abwechslung der Mittagstafel. Wer sich jedes bißchen Gemüse kaufen muß, ist übel dran, weil gerade das Frischgemüse nicht mehr für jeden erschwinglich ist. Der Schrebergärtner kann sich noch am besten die verschiedensten Gemüsearten leisten. Aber er weiß manchmal nicht, wie dieses oder jenes Gemüse am zweckmäßigsten zu kultivieren ist. Einige Anleitungen dürften daher auf fruchtbaren Boden fallen Zu den beliebtesten Gemüsen zählt der Blumenroyl, er ist aber auch am schwierigsten zu ziehen. Ein sehr nahrhafter, stark gedüngter Boden, feuchte Luft und ausreichende Bewässerung sind Vorbedingungen einer ertragreichen Kultur. Man unterscheidet frühen und spaten Blumenkohl. Die empfehlenswertesten Sorten sind Erfurter Zwerg. eine Sorte, die sich für alle Zwecke, sowohl zum Treiben als auch für Früh- und Spätkulturen ins freie Land eignet. Die denkbar besten Erfahrungen hat man auch mit dem großen Erfurter gemacht, eine frühe, gute Landsorte. Empfohlen werden können dann noch neben anderen Enkhuizer Markt und Algier Blumenkohl. zum Treiben findet Aussaat im Januar ins Mistbeet statt, im März oder Anfang April auf einen gut zubereiteten warmen Kasten auspflanzen. Die Entfernung beträgt 60 Zentimeter. Bei der Freilandkultur Aussaat im Februar und März auf einen Kasten, und dann später im April bis Juni ins freie Land auspflanzen. Pflanzenweite 60 bis 65 Zentimeter. Für früheren Blumenkohl ist auch eine Herbstaussaat im September äußerst zu empfehlen Die Pflänzchen sind in einem kalten Kasten zu pikieren und darin zu überwintern. Bei drohendem Frestwetter umgibt man den Kasten mit einem Mist= oder Laubumschlag. Bei gelindem Wetter ist fleißiges Lüften unerläßlich. Das Auspflanzen der überwinterten Pflänzchen geschieht im April. Was die Kohlgemüse anbetrifft, so unterscheidet man Speise=, Zier= und Futterkohle. Der Speisekohl, der unter dem Namen Grün= oder Braunkohl bekannt ist, ist natürlich der wichtigste. Man kultiviert niedrige, mittelhohe, hoh., ggüne, braune und weniger gekrauste Varietätell, je nach den Gegenden. Die Farbe und Höhe hat, wie vereinzelt angenommen wird, nicht den mindesten Einfluß auf die Qualität des Gemüses. Die Aussaat erfolgt im Mai oder Juni ins freie Land oder in abgeerntetes Mistbeet. Für die Kultur der Blätterkohlgemüse spricht vor allem die Tatsache, daß er nur geringe Ansprüche an den Boden stellt Sie bringen noch in weniger guten Lagen zufriedenstellende Erträge. Mit bestem Erfolge kultiviert man sie auf abgeernteten Gartenstücken. Frühkartoffeln, Salat und Erbsen. Die Pflanzweite richtet sich nach der Größe, ist jedoch nicht unter 40 Zentimeter und nicht über 60 Zentimeter. Der Blätterkohl hat auch den Vorzug, sehr wetterfest zu sein; er kann ruhig über Winter an Ort und Stelle stehen bleiben, ja, er mundet sogar am besten, wenn er einmal Frost bekommen hat. Die am meisten angebauten Sorten sind der niedrige, grüne, feingekrauste, der Dreiblumen. der halbhohe, moßkrause und der sehr grüne krause. Nun noch einiges über Zierkohl. schöner dekorativer Wirkung ist hier besonders der Plumerge, ein Winterkohl mit weiß= oder rotgescheckten moosgekrausten Blättern. Er wird im Winter in Töpfe gepflanzt. Zur Ausschmückung von Balkons eignet er sich in denkbar bester Weise. Von guter Schmuckwirkung ist auch der Palmenbaumkohl, der bis 1½ Meter hoch wird und mit feinen ausgebreiteten Blättern einer kleinen Palme ähnelt. Um seine volle Schönheit zu entfalten, bedarf er reichlicher Düngung und Bewässerung. Die Kultur ist wie der Grünkohl.„ In den letzten Jahren wird zwar der Rosenkohl, auch Brüsseler Sprossenkohl genannt. in stärkerem Maße angebaut als bisher. aber doch noch nicht in dem Maße, wie er es verdient. Die Blattröschen, an dem bis zu 1 Meter hohen Strunk in großen Mengen erscheinend. ergeben ein sehr delikates Wintergemüse. Aussaat in Zwischenräumen von April bis Ende Mai. Er muß weit, nicht unter 60 Zentimeter Entfernung, angepflanzt werden, und es ist am besten, dies in einzelnen Reihen vorzunehmen. Die Entwicklung der Rosen wird gefördert, wenn man im September das Herz ausschneidet. Obwohl der Rosenkohl ziemlich unempfindlich gegen Kälte ist, darf es doch nicht unterlassen werden. die Pflanzen, im Herbst mit Fichten= oder Tannenreisern zu bedecken; noch besser ist es allerdings, wenn man die Ballen herausnimmt und in Kellern oder Gruben einschlägt. Beliebte Sorten sind Erfurter halb hoher und Hackner. Die Kohlrüben gelten, unberechtigterweise als das Gemüse der armen Leute. Sie sind dabei wohlschmeckend und gehören in jede Küche. Es gibt gelbfleischige und weißfleischige Sorten. Die gelben Sorten sind für schweren Boden dankbarer, die weißfleischigen für leichten. Die Kultur gleicht der des Weißkohls. Die Aussaat erfolgt im April oder Mai, spätestens Anfang Juni ins freie Land oder in ein abgetragenes Fruchtbeet; sobald die Pflanzen erstarkt sind, pflanzt man sie auf 35 bis 45 Zentimeter Entfernung. wobei die Wurzeln etwas gekürzt werden. werl dies die Größe der Rübe befördert und die Bildung starker Seitenwurzeln verhindert. Die Kohlrübe liebt einen feuchten, nahrhaften, sandigen aber auch humosen Boden Oefteres Behacken und Anhäufeln ist ratsam. weil dadurch dem Holzigwerden vorgebeugt wird. Zum Schluß wollen wir uns noch den Mai=, auch Speiserüben genannt, zuwenden. Die Aussaat erfolgt von März bis Mai in Zwischenräumen von 2 bis 3 Wochen direkt ins freie Land: diese Rüben lassen sich nämlich schwer verpflanzen; die Aussaat erfolgt in Rethen und zwar möglichst dünn. Nach Aufgang sind die Pflänzchen auf ungefähr 8 Zentimeter zu verdünnen. Da die Pflanzen stark von ErdMit Hilfe des Erdbohrers kann man Löcher von 12½—20 Zentimeter Durchmesser mühelos ausheben. Man dreht nur an dem Handgriff; jedes Drücken ist beim Bohrer unnötig. Die durch den Erdbohrer erzielbare Zeitersparnis wurde durch Versuche ausgemessen. So leistete ein Mann beim Pfählesetzen(jeden zehnten Pfahl doppelt versteifen und festrammen) — beim Löcherherstellen mit dem Spaten: 3½ Pähle in der Stunde, mit dem Erdbohrer: 9 Pfähle in der Stunde. Vorteilhaft ist bei der Arbeit des Erdbohrers, daß die ins Bohrloch gesetzten Pfähle gleich feststehen, weil die Wandungen des Bohrloches nicht einfallen. Man braucht also den Pfahl weder zu rammen noch benötigt man eine Hilfskraft, die den Pfahl festhält. Ke. flöhen heimgesucht werden und ihnen oft ganze Aussaaten zum Opfer fallen, tut man gut, öftek die Beete zu spritzen und mit Tabakstaub und Ofenruß zu bestäuben. Will man auch im Herbst noch Rüben haben, so muß man im Juli bis August nochmals ansäen. Sehr beliebt sind die halblangen Verlus= und Lokalsorten. Heinz Mielert Geflügelstall im Mai Im Mai geht es im Geflügelstall am lebendigsten zu; die Zucht stehr auf der Höhe. Wer von den ersten Glucken nicht genügend Tiere zur Nachzucht erhalten hat, kann und soll jetzt noch Eier unterlegen. Die Tiere kommen gerade zur besten Jahreszeit aus und wachsen schnell und kräftig heran. Man darf nie vergessen: selbst ziehen ist immer und in jedem Falle das Beste. Man weiß vor allem was man hat und ist sich sicher, keine Krankheiten mit einzuschleppen. Man sollte ein Zuchttier immer nur von den besten Hühnern nehmen, man hat dann die sicherste Gewähr, den Eierertrag auf das bestmögliche zu steigern. Bastarde und Kreuzungen sind nicht zu empfehlen, sondern stets vom Uebel. Es gibt zwar Kreuzungen, die in erster Generation sehr gut legen, aber ihre Nachkommen, werden immer schlechter, und aus ihnen fallende Hühner können die ganze Zucht verderben. Auf Sauberkeit der Futtergefäße und des Stalles ist zu achten. Man streue Insektenpulver und gebe reichlich Gelegenheit zu Stauboder Sandbädern. Hat sich Ungeziefer im Stalle eingenistet, so lege man, nachdem man die Hühner entfernt, einen Lappen mit Schwefelkohlenstoff hinein und halte das Gelaß einige Stunden geschlossen. Kücken lasse man nicht ins Freie, bis der Tau getrocknet ist. Für.50 Mk. den ganzen Garten volter Blumen! Um den Kundenkreis zu erweitern, biete ich zum Probe bezug an: 10 E elbuschrosen für Garten und Töpfe, das Edelste, was darin existiert, starke Sträucher. I. 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Das Sensationelle ist aber, daß der Betrieb dieser ganzen komplizierten Einrichtung nicht einen einzigen Pfennig kosten soll, da sie weder Kohlen noch elektrischen Strom noch irgendeine andere künstliche Energiequelle benötigt. Die Erbauer des Hauses gingen von einem sehr bekannten physikalischen Gesetz aus, das in der Herstellung der sogenannten ThermosFlaschen auf der ganzen Welt eine nützliche Verwendung gefunden hat. Eine ThermosFlasche hält bekanntlich heiße Getränke warm und kühle kalt, ganz unabhängig von der Außentemperatur. Die amerikanischen Konstrukteure sagten sich, daß es möglich sein müßte, auch große Räume, die von Menschen bewohnt werden, nach dem Prinzip der Thermos=Flasche zu heizen und zu kühlen, so daß eine angenehme Innentemperatur für alle Jahreszeiten fast ohne(!?) zusätzliche Heizkörper aufrechterhalten werden könne. Nach dem gleichen Prinzip würde ein solches Gebäude auch in den Hundstagen des Sommers eine frische Kühle in seinem Inneren bewahren. Dieses„Thermos=Prinzip“ ruht auf der Tatfache, daß man zwischen die äußere Hülle und das eigentliche Behältnis einen außerordentlich schlechten Wärmeleiter einfügt, so daß ein Temperaturausgleich nur äußerst langsam vonstatten gehen kann, Am besten unterbindet man die Wärmestrahlung dadurch, daß man das Innengefäß mit einer Schutzhülle umgibt, die überhaupt nicht leitet, mit anderen Worten, daß man einen luftleeren Raum, ein Vacuum schafft. Der letzte Rest des Wärmeverlustes wird durch einen Spiegel verhindert, der die Wärmestrahlung in das Innere zurückwirft. Natürlich läßt sich eine derartige Vorrichtung nicht naturgetreu für die Konstruktion eines Thermos=Hauses verwenden. Die Ingenieure gehen aber beim Bau dieses neuartigen Hauses in ganz ähnlicher Weise vor. Zunächst einmal werden die meisten Wände des Hauses aus Glas bestehen, und zwar kommt eine Glasart zur Verwendung, die Wärmestrahlung zurückwirft, sie also spiegelt. Die nötige Festigkeit des Hauses wird dadurch erreicht, daß man die Glaswände, die im übrigen nach Belieben durchsichtig bleiben oder einen tapetenähnlichen Anstrich erhalten, in ein Gestell aus hohlen Ziegelsteinen einsetzt. Aus dem Inneren dieser Steine ist die Luft ausgepumpt worden, um das zur Verhinderung der Wärmestrahlung nötige Vacuum zu schaffen. Nach Berechnung seiner Erbauer soll das Haus, solange es bewohnt wird, in allen Jahreszeiten eine gleichmäßige Zimmertemperatur von 16 bis 18 Grad aufweisen. Als Heizung dient hier gewissermaßen die Wärmeausstrahlung des menschlichen Körpers(??). Im Sommer dagegen werden die spiegelnden Glasscheiben der Hitze den Eintritt verwehren. Wenn man auch anerkennen muß, daß das Prinzip, auf das sich die amerikanischen Konstrukteure stützen, durchaus den Naturgesetzen entspricht, so darf man freilich nicht übersehen. daß sich gleichwohl Verlustquellen für die Wärme im Winter und Eintrittsmöglichkeit für die Hitze im Sommer ergeben. Denn schließlich müssen ja die Bewohner dieses Wunderhauses auch gelegentlich einmal die Fenster öffnen, und dann wird die automatische Thermosheizung und=kühlung ein wenig gestört. Aus eben diesem Grunde wird man auch für „ungewöhnlich strenge“ Winter doch eine Notheizung einbauen. Das Thermos=Haus stellt also einstweilen nur einen Versuch, wenn auch einen überaus interessanten Versuch dar. Es wird ein Weg gezeigt, wie man die hohen Heizungskosten zumindest beträchtlich herabsetzen kann. Die automatische Kühlung im Sommer wird man als angenehme Beigabe besonders gern hinnehmen. ungenegrn Schaufenstereinbrecher CNB Berlin, 26. April. Liebhaber von wertvollen Musikinstrumenten und Radioapparaten scheinen drei Burschen zu sein, die gestern in den späten Abendstunden kurz hintereinander zwei tolle Schaufenstereinbrüche verübten. Gegen 10 Uhr fuhr ein eleganter Mercedeswagen vor einer Musikalienhandlung in Neukölln vor, dem drei Männer entstiegen. Einer von ihnen schlug mit einem eisernen Wagenheber die große Schaufensterscheibe ein, worauf die anderen beiden Mäner in das Schaufenster einstiegen, in Sekundenschnelle zwei wertvolle Akkordions an sich nahmen, wieder in den Wagen sprangen und in rasender Fahrt davonfuhren. Etwa eine Stunde später statteten die gleichen Täter einem Radiogeschäft in Stralau=Rummelsburg auf genau die gleiche Weise einen Besuch ab. Hier waren ihre Beute mehrere Radioapparate. Wie inzwischen von der Polizei festgestellt wurde, war der Mercedeswagen am Abend auf der Straße gestohlen worden. Lehmann und seine Sekretärin WTB München, 26.April. Der Generalbevollmächtigte einer amerikanischen Pelztierzuchtgesellschaft, Walth. Lehmann, wohnhaft in Seeshaupt bei Tutzing, wurde heute wegen Vergehens gegen die Devisenverordnung zu einem Jahr 14 Tagen Gefänanis. 102 Mark Geldstrafe und zur Einziehung eines bei seiner Sekretärin beschlagnahmten Betrages von 22000 Mark für die nicht einziehbaren verschobenen Beträge verurteilt. Lehmann hatte seit Juli vorigen Jahres in kleinen Beträgen zusammen 53000 Mark, deren Ausfuhr ihm ausdrücklich verweigert worden war, ins Ausland gebracht, desgleichen einmal 88000 Mark und weiter durch seinen in Vaduz ansässigen Bruder 70000 Mark. Ferner hat er im April seine mitangeklagte Sekretärin mit 22000 Mark und kleineren Beträgen in Schweizer Franken nach St. Gallen geschickt. Die Sekretärin war bei der Ueberfahrt über den Bodensee errappt worden, wodurch die Schiebungen ans Tageslicht kamen. Die Sekretärin wurde zu drei Monaten Gefängnis mit bedingtem Straferlaß und 10 000 Mark Geldstrafe verurteilt und Lehmann verpflichtet, die Geldstrafe seiner Sekretärin zu übernehmen. Wirbelsturm WTB Memphis(Tenessee), 25. April. Bei einem Wirbelsturm sollen in drei Städten des Staates Tenessee sieben Personen getötet worden sein. Der Sturm, der von einem äußerst heftigen Gewitter und Hagelschlag begleitet war, verwüstete auch mehrere Ortschaften in Arkansas und Alabama und vernichtete dort die Ernte. In Budapest haben sich in letzter Zeit die Kasseneinbrüche und Ueberfälle auf Geldinstitute in erschreckendem Maße vermehrt. So fiel erst unlängst wieder zwei Räubern in einer Sparkasse ein großer Betrag in die Hände, ohne daß man die Verbrechern fassen konnte. Der Bankwelt hat sich bei diesen Zuständen naturgemäß große Erregung bemächtigt, und man ist bestrebt, von sich aus ähnliche Vorkommnisse künftighin zu verhindern. Unter Hinzuziehung der Polizei wurden Konferenzen abgehalten, in denen Sicherungen besprochen wurden, die den Bankräubern ihre Tätigkeit jedenfalls außerordentlich erschweren werden. Vor allem sollen in Zukunft die Schalterbeamten mit treffsicheren Brownings ausgerüstet werden, aber außerdem wird man auch den elektrischen Strom gegen die Unterweltler als Kampfmittel anwenden. Ein bedeutender Techniker hat einen Plan ausgearbeitet, demzufolge jeder Beamte, der sich in der Bank aufhält, von seinem Platz aus bei Ueberfällen die starken Eisengittern, hinter denen die Kassierer amtieren, unter Strom setzen kann. Im selben Augenblick, in dem die Banditen die eisernen Gitter berühren, werden sie durch die Elektrizität unschädlich gemacht. Mittwoch. 27. April 1932 Lokal=Anzeiger Copyright Keystone View Co. Die amerikanische Maskentänzerin Myra Kinch ist in Berlin eingetroffen, um ihre europäische Tournee mit einer Tanzmatinee in Peinhardts Komödie zu beginnen. Siewollen den Mount Everest überfliegen Drei Deutsche wollen diese nächste Weltsensation in der Fliegerei vollbringen In den nächsten Wochen wird das Flugwesen um eine Weltsensation reicher sein. Drei deutsche Flieger wollen zur weltersten Ueberfliegung des höchsten Berges der Erde, des 8800 Meter hohen Mount Everest, von Berlin aus starten. Die drei kühnen Piloten fallen jetzt durch ihre sensationellen Höhenprobeflüge auf den Flugplätzen Staaken und Tempelhof auf und heißen, Willy Ruge, Gustav Basser und Karl Fernstaedt. Welche schwierige Aufgabe sich die drei bekannten Flieger mit der Bezwingung des Mount Everest gestellt haben, geht schon daraus hervor, daß dieses Wagnis mindestens fünf Monate dauern wird. Die Flieger werden die 7000 Kilometer lange Strecke von Berlin aus in ihrem eigens zu diesem Zweck angefertigten Eindecker=Kabinenflugzeug, das mit besonderem Höhenmotor und ganz neuartigen Sauerstoffgeräten ausgerüstet ist, zurücklegen. Von einem festen Startlager in Darjiling (Tibet) aus wollen sie abwechselnd Versuche zur Ueberfliegung des Berggiganten unternehmen. Wie viele Flüge bis zur Bezwingung des Berges notwendig sein werden, kann man natürlich nicht voraussehen. Jedenfalls rechnen die Flieger mit einem beträchtlichen Kostenaufwand von mindestens 200000 Mark. Der Flug der drei Piloten führt von Berlin nach Wien, über Sofia nach Konstantinopel, durch die Türkei, Persien, Belutschistan, über Delhi, Kalkutta nach Darjiling. Die Idee der Bezwingung des Mount Everest ist uralt. Zahlreiche Aber noch ein anderer Plan ist aufgetaucht, der viel verspricht und der wahrscheinlich schon in der nächsten Zeit Anwendung finden wird. Darnach will man alle Kassenschalter auf Versenkungen stellen. Im Moment der Gefahr können der Schalterbeamte oder auch andere in der Bank befindliche Angestellte durch den Druck auf einen Knopf die Kassen mitsamt den Beamten in die Tiefe lassen. Das ist für den Fall gedacht, daß die Räuber nach amerikanischen Methoden jeden, der sich ihnen in den Weg stellt, mit Revolvern bedrohen. Die Auslösung der Versenkung kann auch durch irgendeinen Beamten, der sich nicht in der Schußrichtung befindet, also nicht in unmittelbarer Gefahr schwebt, vorgenommen werden und innerhalb weniger Sckunden sind, die Kassen und die bedrohten Schalterangestellten verschwunden. Sämtliche Budapester Geldinstitute haben sich für die Annahme dieses Planes ausgesprochen und sind entschlossen. selbst unter großen geldlichen Opfern, die durch die notwendigen großen Umbauten entstehen dürften, die Sicherungen gegen das Banditentum einzuführen. französische und deutsche Bergsteiger=Expeditionen scheiterten. Nun wollen es die drei deutschen Flieger versuchen. Ruge und Fernstaedt sind in der Bergfliegerei nicht unerfahren. Sie erregten zum ersten Male das Interesse der großen Oeffentlichkeit, als sie am 19. März 1922 mit dem Fliegermajor Hailer gemeinsam die erste Landung auf der Zugspitze vornahmen. Damals verpflanzten sie eine Erinnerungstafel auf die Zugspitze und überflogen kurze Zeit danach, von Sportehrgeiz getrieben, als erste Piloten den Groß=Glockner und den Groß=Venediger. In letzter Zeit wurde Willy Ruge, den die Regierung der Vereinigten Staaten für seine fliegerischen Heldenleistungen zu ihrem EhrenKorporal ernannte, durch die Reportage:„Ich photographiere mich beim Fallschirmabsprung, auch in Nichtfliegerkreisen populär. Der dritte Mann im Bunde ist der Flieger Gustav Basser. Basser ist der einzige Pilot, der in 20 Fliegerjahren auch nicht den geringsten Flugunfall erlitt. Man sagt, nun wäre er für immer gegen alles Unheil geseit. Im Jahre 1914 stellte er mit einem Passagierflug Berlin Konstantinopel den ersten Weltrekord im Fernflug auf. Während des Weltkrieges war Basser Chefpilot der Rumpler=Werke. Selbstverständlich haben die Flieger noch mit manchen Schwierigkeiten zu kämpfen. Es gilt, unzählige Erlaubnisscheine zur Ueberfliegung von unzähligen Ländern und Ländchen zu erlangen oder aber die verschiedenen Verbote— zu umgehen. Weltsensationen zu unternehmen, sind von Amts wegen strengstens verboten, werden aber bekanntlich verziehen, wenn sie geglückt sind. Auch die drei Everest=Flieger werden wahrscheinlich unter Umgehung so manchen Verhotes ihre Fahrt antreten müssen, denn wollten sie von den vielen Ländchen des Orients nach dem Gesetz des Luftrechts die Zustimmung zur Ueberfliegung einholen, sie säßen in zehn Jahren vieleicht noch in Berlin. Die drei Piloten betonen ausdrücklich, daß sie mit ihrem Flug nicht wissenschaftliche Resultate erzielen wollen, sie wollen zunächst aus sportlichem Ehrgeiz, als erste Piloten der Welt, den Gipfel des Mount Everest bezwingen, um so den Weg zu bahnen für alle diejenigen, die wissenschaftlichem Interesse nach der Durchforschung des Mount Everest drängt. M. P. Himalaja=Expedition CRB München, 27.April. Die deutsche Himalaja=Expedition ist am gestrigen Dienstag. nachts 11.10 Uhr, von München über den Brenner nach Genua abgereist. Von München aus traten sieben Mitglieder unter der Führung von Ingenieur Merkl die Reise an, unter ihnen der Amerikaner Herron und die„Zeltmutter“". Miß Knowl= ton. In Kufstein gesellten sich noch drei weitere Mitglieder der Expedition zu. Zur Verabschiedung hatten sich viele alpine Freunde, unter ihnen auch der Leiter der letzten großen deutschen Himalaja=Expedition, Notar Bauer, auf dem Münchener Bahnhof eingefunden. Nr. 115 Seite 3 We Nie-und deppelter Rabatt Von Donnerstag, dem 28. April bis Samstag, dem 30. April auf alle Waren (mit Ausnahme weniger Artikel) doppelte Rabattmarken! Auf Wunsch statt Rabaft bei Einkauf für 2 RM ein schöner Dessertteller, bei Einkauf für 3 RM eine seine Tasse mit Untertasse aus echt bayerischem Qualitäts-Porzellan. HHAET Heize ohne Kohle! Das Ende der Zentralheizung?? erste„Thermos=Haus“ der Welt: im Winter warm, im Sommer kühl Seite 4 Nr. 116 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 27. April 1932 Silbergeld im brennenden Haus Bauernsohn verunglückt, als er es herausholen will— Brandstiftung? Monschau, 27.April. Ein schweres Schadenfeuer hat in der Nacht ein großes landwirtschaftliches Anwesen in Paustenbach bei Simmerath vernichtet. Die Flammen wurden erst bemerkt, als der Sohn von dem Geprassel der vor Hitze zerspringenden Dachziegel und von dem hellen Feuerschein des brennenden Hauses geweckt wurde. Er alarmierte sofort sämtliche Familienmitglieder, die nur mit dem Notdürftigsten bekleidet das brennende Haus verließen. Nachdem man zuerst aus dem brennenden Stallgebäude das Vieh. etwa zehn Stück, herausgezerrt hatte, eilte der Sohn noch einmal ins brennende Wohnhaus zurück, um wichtige Naniere und eine größere Menge dort aufbewahrten Silbergeldes zu bergen. Dabei wurde ihm der Rückweg abgeschnitten, weil inzwischen die brennende Treppe zusammengestürzt war. Er konnte sich nur durch einen Sprung aus der ersten Etage ins Freie retten, den er in dem Augenblick wagte, als hinter ihm die Decke des Zimmers mit lautem Getöse zusammenstürzte. Beim Sprung zog er sich eine schwere Rippenquetschung zu. Sein Ziel, die Rettung des Silbergeldes, hatte er doch nicht erreicht. Man fand es nachher zu einem unformigen Klumpen zusammengeschmolzen in den Trümmern des ausgebrannten Hauses. Wohnhaus, Stall und Scheune sind mitsamt den Vorräten und dem ganzen Inventar fast bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Die Freiwillige Feuerwehr Simmerath, die sehr schnell am Tatort erschienen war, war gegenüber der Macht der Flammen hilflos. Das Haus selbst war gegen Feuer versichert, dagegen das Inventar nicht, so daß der Eigentümer einen bedeutenden Schaden erlitten hat. Ueber die Ursache des Feuers, das wahrscheinlich vom Giebel des Pferdestalles ausging, konnte noch nichts sicheres festgestellt werden, man glaubt jedoch sichere dafür zu haben, daß es sich um stiftung handelt. Anzeichen Brand= 47 v. H. Einsparungen im Bonner Etat WP Bonn, 27.April. Die Bonner Stadtverwaltung hat gestern in einer Pressebesprechung den Entwurf des Haushaltsplanes 1932 bekanntgegeben. Die Einsparung beträgt rund 47 v. H. Der Haushaltsplan schließt ab in den Einnahmen mit 22386 579 M.(im Vorjahre 42379 129.) In den Ausgaben mit 23 268 250 M.(i. V. 44 029 129.). Es bleibt demnach ein ungedeckter Bedarf von 881671 M. im Gegensatz zum Vorjahre in Höhe von 1650 000 M.— Im Vordergrund des Interesses steht die Weiterführung des Stadttheaters und die Erhaltung des Orchesters. Das Theater erfordert voraussichtlich einen Zuschuß von 254000 M. der es der Verwaltung unmöglich macht, das Theater in der jetzigen Form weiterzuführen. Die Verhandlung mit dem Lokalverband Bonn der Deutschen Bühnengenossenschaft hat zu dem Ergebnis geführt, daß der Lokalverband die Spielbetriebe für die Spielzeit 1932/33 auf genossenschaftlicher Grundlage in eigener Rechnung weiterführt, wenn die Stadt Bonn das Theater spielfertig zur Verfügung stellt. Die Verwaltung hat in diesem Falle rund 100000 M. weniger aufzubringen. Das Städtische Orchester hat durch vermehrte Tätigkeit im vergangenen Winter. durch Notverordnung und freiwillige Gehaltskürzung soviel aren können, das seine Weiterführung gesichert erscheint. Die Stadtverordneten werden sich Ende Mai mit dem Etat zu befassen haben. Regreßtlage gegen den Favag=Aufsichtsratsvorsitzenden WTB Frankfurt a.., 26. April. Vor dem Landgericht wurde heute die im Dezember bis zur Beeendigung des Favag=Strafprozesses ausKsenzte Regreßklage des Favag=Aktionärs Pohlmann(Berlin) gegen den Aufsichtsratsvorsitzenden Hoff verhandelt. Der Vertreter des Klägers wies auf die grundsätzliche Bedeutung des Prozesses für die Gesamtaktionäre hin und betonte, daß es nicht mehr wie recht und billig sei, wenn auch die Verwaltung einer Aktiengesellschaft von jedem einzelnen Aktionär zur Verantwortung gezogen werden kanne. Der Anwalt des Beklagten beantragte Klageabweisung aus rechtlichen und tatsächlichen Gründen. Es könne eine Regreßpflicht nur dann bestehen, wenn man zu der Feststellung kommen könne, Hoff habe bei seinem Handeln die Vorstellung gehabt, sein Verhalten führe zu einer Schädigung der Favag. Aber eine Beweisführung werde nie möglich sein. Befragen, ob er Teile seines Favag=Aktien angelegt hätte, daß er für 90000 Mark vorEntscheidung Herbst ist unter allen Umständen wieder vorgesehen. Es ist lediglich geplant, in den Siedlungen die Küchen, vielleicht unter etwas veränderten Verhältnissen, auch während des Sommers aufrecht zu erhalten, da die Mieter hier durch die hohen Neubaumieten besonders belastet sind. Die Finanzierung wird größtenteils durch die Gartenstadt= und Aktienbaugesellschaft erfolgen. Tot in der Badeanstalt aufgefunden WP Gladbach=Rheydt, 27. April. In den Auskleideräumen des Russischen Bades im Städtischen Kaiserbad fanden am Montagabend Angestellte Kleidungsstücke, obwohl sich keine Besucherin zum Bade gemeldet hatte. Beim Nachforschen entdeckten sie dann im Bade selbst die 63jährige Kleinkinderlehrerin Salbach, die tot auf der Bank saß. Ein Herzschlag hatte ihrem Leben ein Ende bereitet. Die Lehrerin hatte vier Stunden vorher, bevor sie aufgefunden wurde, die Badeanstalt betreten. Weiterführung des Wuppertaler Theaters gesichert WP Wuppertal, 27. April. Obgleich die Wahlen eine öffentliche Werbung für die Zeichnung von Beträgen für die neue Wuppertaler Theatergesellschaft unmöglich machten, sind doch bereits 43000 Mark an Anteilen für die G. m. b. H. gezeichnet worden, so daß, da die Verwaltung nur eine Mindestsumme von 40000 Mark verlangt hatte, das Wuppertaler Theater für die nächste Spielzeit gesichert ist. Von der bisher gezeichneten Summe, die noch durch Werbung erhöht werden soll, wurden 35 500 Mark von Einzelzeichnern und 7500 Mark von Verbänden aufgebracht. Wie der Oberbürgermeister im Ausschuß mitteilte, soll die Arbeit der Theatergesellschaft in der Hauptsache von einem 14köpfigen Aufsichtsrat geleitet werden, der sich zusammensetzt aus je zwei Vertretern der Stadtverwaltung, der Stadtverordnetenversammlung, der Bühnenangehörigen und Besucherorganisationen, ferner aus je drei Vertretern der Privatzeichner und der Verbände. Der Düsseldorfer Orang=Utang eingegangen WP Düsseldorf, 27.April. Im hiesigen Zoologischen Garten ist gestern der Orang=Utang eingegangen. Somit befindet sich jetzt nur noch ein Exemplar in Gefangenschaft, und zwar im Berliner Zoologischen Garten. Handelsnachrichten. KOELNER WERTPAPIERBOERSE Deutsche Anlagepapiere Notlandung solche Auf Vermögens in bekundete Hoff, Favagaktien besessen habe. Hoff wurde aufgefordert, den Entwurf der letzten Vermögenssteuererklärung vor dem Zusammenbruch der Favag dem Gericht zulegen. Das Gericht wird seine am 24. Mai verkünden. Milzbrandbazillen im Rasiervinsel? Frankfurt. 27. April. Ein eigenartiges Vorkommen beschäftigt gegenwärtig die Aerzteschaft und andere interessierte Kreise. Vor einer Woche ließ sich ein 37jähriger Direktor P. A. in einem hiesigen Friseurgeschäft rasieren. Schon nach ganz kurzer Zeit zeigten na im Gesicht Insektionserscheinungen. die trotz umfangreicher ärztlicher Hilfe immer größeren Umfang annahmen und dem Kranken wahnsinnige Schmerzen bereiteten. Nach dem Besund der Aerzte handelt es sich um eine milzbrandähnliche Erkrankung. die nach knapp zwei Tagen den Tod des bisher gesunden und kräftigen Mannes herbeiführte. Wie das Gift in die Haut des Mannes gekommen ist, das zur Insektion geführt hat, darüber werden augenblicklich umfangreiche Versuche angestellt, besonders dahingehend. ob sich vielleicht in einem Rasiervinsel Milzbrandbazillen befunden haben. Schließung der Frankfurter Erwerbslosenküchen WP Frankfurt a.., 27. April. Der Vorstand des Vereins Erwerbslosenküche sprach sich am Montag fast einstimmig für die Schließung der Erwerbslosenküchen zum 15. Mai aus, da die Mittel des Vereins erschöpft sind. Insgesamt hat der Verein bisher rund 350 000 Nark aufgebracht. Die Wiedereröffnung zum WTB Trier, 26 April. Heute mittag um 12.30 Uhr überflogen zwei französische Militärflugzeuge, die aus südlicher Richtung kamen, die deutsche Grenze in der Nähe des Rehlingenhofes bei Palzen an der Obermosel. Nachdem sie über dem Hof mehrmals gekreuzt hatten. ging einer der Apparate auf deutschem Boden nieder. Das Flugzeug wurde bei der Landung leicht beschädigt. Der zweite Apparat flog darauf wieder über die Grenze zurück. Landjäger und Polizei waren sofort zur Stelle, hielten den Flieger fest und stellten den Apparat unter Bewachung. Der Flieger erklärte, von Straßburg gekommen zu sein und sich verirrt zu haben. Die Landung habe wegen Motordefektes erfolgen müssen. Nazi=Gemeindevorsteher provoziert einen Geistlichen Jakobwüllesheim. 27. April. Der abgesetzte Gemeindevorsteher Hansen, der in der Wahlversammlung am Samstag als nationalsozialistischer Störenfried eine so unrühmliche Rolle spielte, begegnete u. a. mit dem Fahrrad dem hiesigen Ortspfarrer. Hansen rief dem Pastor mit wutverzerrtem Gesicht„Pfui, Pfui, Heil Hitler, Heil Hitler!“ zu. Der Pfarrer ließ die Anpöbelung unbeachtet, worauf der Nazi mit dem Rade umkehrte, dem Pfarrer nachfuhr, ihn im Vorbeifahren streifte und ihm nochmals„Heil Hitler!“ ins Gesicht schrie. Genossen dieses sauberen Gemeindevorstehers a. D. unterstützten ihn aus dem Hintergrund mit ihrem Geschrei. Ein Landwirt begleitete dann den Pastor. Die Emvörung über dieses skandalöse Benehmen Hansens ist in der katholischen Bevölkerung naturgemäß stark. Zuchthaus für einen Kirchendieb Nachen, 27. April. Am Erweiterten Schöffengericht wurden die beiden Einbrecher, die am 30. Januar d. J. in die Pfarrkirche St. Peter eingebrochen waren und dort sieben Opferstöcke gewaltsam öffneten und mit dem Geld das Weite gesucht hatten, abgeurteilt. Sie waren vom Küster bemerkt worden, als sie gerade die Sakristei durch das Dachsenster verließen und über mehrere Dächer flüchteten. Der eine ist dann nach einiger Zeit in einem benachbarten Koylenlager, wo er sich versteckt hatte, von dem Ueberfallkommando der Polizei aufgestobert worden. Er wurde gestern vom Gericht, weil es sich bei ihm um einen mehrfach einschlägig Vorbestraften handelt, zu zwei Jahren Zuchthaus. sein Mittäter zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. Am Tag der Goldenen Hochzeit bestohlen WP Gladbach=Rheydt, 27. April. Während die Eheleute Büttgenbach im Ortsteil Biesel unter allgemeiner Anteilnahme der Bevölketung ihre Goldene Hochzeit feierten, drang ein Schleichdieb in die verlassene Wohnung der alten Leute ein und stahl ihnen ihre gesamten Ersparnisse. Es fiel ihm ein Geldbetrag von 600 Mark in die Hände, darunter die Ehrengabe, die dem Jubelpaar wenige Stunden vorher von Reich und Staat überreicht worden war. Außerdem nahm der Dieb noch einige Sparbücher mit, die für ihn aber wertlos sind, da sie bei der Kasse noch rechtzeitig gesperrt wurden. Der Spitzbube, der sich mit einem Nachschlüssel Eingang in die Wohnung verschafft hatte, muß mit den örtlichen Verhältnissen sehr gut vertraut gewesen sein, da er den Notgroschen der alten Leute in kurzer Zeit fand. Bank=Aktien: Barm. Bankv. 60,0 bG, Berg. Märk. Commerzbank 22,5 bz, Darmst. Bank 23,25 G, Deutsch. Bank u. Disc.=Ges. 38,0 bz, Dresdner Bank 23,25 bz, Reichsbank 108.0 G, Rh.=W..=Kred. 61,5 G, Westd. .=Kr.=A. 57,5 G. Industrie=Aktien: Basalt.=G..0 G, Farben=Ind. 93.0 bB, Felten u. Guill. 31,0 G, Rasquin 13,0 G, Rhein. Braunk. 147,35 bz, Cement Heidelb. 42,0 G, Dahlbusch 28,25 bz, D. Reichb. S. u..=A. 75,5 bz, Hubertus 109,0 bB, Kabel Rheydt 88,0 G, KlöcknerWerk 22,0 bz, Schuckert Elektr. 45,5 G, Stollwerck 25,25 bz, Dolorit Basalt 7,5 G, Verein, Stahlw. 15,5 G. Berliner Devlsenmarkt. Berlin, 26. 4. G B B. Aires(1 Peso) apan(1 len) Eingland(1 g) New Vork(1 8) Rio de laneiro(1 Milreis) Holland(100 Gulden) Belgien 100 Belga anzia(100 Gulden) tal en 100 Lire) Dänemark 100 Kronen) Frankreich 100 Pr.) Prag 100 Kronen) Schweiz(100 Fr.) Spanien(100 Peso) Schweden(100 Kronen) Wien(100 Schilling) 25. 4. .023 .359 15.66 .202 .279 170.53 58.97 82,67 21,63 85.,86 .58 .465 81.67 33,07 76.47 51.95 Berliner Fruchtmarkt. Amtl. Preise in Mark(bei Getreide und Oelsaaten für 1000 sonst für 100 kg) 26 4. Weizen, märk 15-76 kg... Putterweisen, märk. 70-71 kg. Sommerweizen, märk. 80-81 kg. Roggen märk. " russischer Cierste. Winter neue " Brau Putter- und ndustric Hlater märkischer Mais greitbar Berlin „ ½a Plata Weizenmehl. trei Berlin Roggenmchi 70% frei Berlin 60% trei Bernu nächstwochig Weizenkleie. Irei Berlin Roggenkleie, frei Berlin Weizenkleie-Melasse Kabs Rübsamen Ceinsast Viktorinerbsen Speiseerbsen, kleine Futtererbsen Peluschten Ackerbohnen Wicken Lupinen, blaue „ gelde Serradella neue Leinkuchen. Basis 31% Erdnußkucher 50% Erdoußkuchenmehl 50% Trockenschnitzel Soiabohnenschrot extrahiert 46% ab Hamburg ab Stettin Kartoffelflocken treie 267,0-269, 199.-2010 195,0 90.-194 79,-189 61 ,0-166,0 32,25-36,00 26,00-27.65 11.75-12.00 10,00-10 3 5 18,00-24,00 21,00-24,00 15,00-17,00 16.50-18,50 15,00-1,00 16,00-18.50 10.00-1175 14,00-1550 30,00-35 00 10.80 .20 12.00 .40 12,00 12.50 25. 4 265 ,0-267,0 198.-2000 195,0 90,0-194 79.—189 162 ,0-1670 32.25-35,90 26,00-27.65 11,75-12,00 10,00-10 35 18,00-24,00 21,00-24,00 15,00-17,00 .60-18.50 15,00-17,00 6„00-18.50 0 4,00-1550 30,00-75 50 10.80 12.20 12.00 .40 12.00 12.50 17.30-17.75 17,30-17,75 Kölner Getreide-, Futtermittel- und Warenbörse Roggen 26 4. 1 22. 4. 27,50-21,75 27,00-27,25 33,00-31,50 33.00- 4 50 .50 1 22,00 22,75-23,26 22, 75-.25 21.20-22.00 21,25-22,00 16.25-17,256,25-17, 25 17.50-18.50. 50-18. .00-19.50.00-19 50 20.00-21,50 20.00-21,50 6,25-17.50 16,25-1 17.75 17,75-18.00 38.25 38.00 Weizen, cheinisch. 74-741 kg , a u s l a n d i s c h e r heinisch 72-721 kg. nordd. 73-74 kg. ausländischer Mafer niesiger. norddeutscher Putt ergerste, ausländische Wintergerste, inländische. somn ergerste inlandische Mais grober Mais, kleiner Wei enmehl, inländisch kheinische Weizenbsckermeh mit Auslandsweirer Rosgen neh 10% inlandisch " m i t A u s l a n d s r o g g Roggenschrot, inländischer mit Auslandsrogger Velzenkleic 1) Roggenkleie 1) Biertreber Leinkuchenmehl 38%, 1) Erdoußkuchen; eh 50%). „ 54%*) So##schrof extrabiert 40% 1) Rapekucher 30% ’almkernkuchen, osc. 21% Trockenschnitzel, lose Zuckerschnitzel lose tohmelasse Viesenben nländ. losr " nländ., gepreßt Cleehen nland ose " geprett " s u s l a n l i s c h e s Koggenstroh zepretin Veizenstroh reprett:?) laferatroh gepreßtt 9. Inländisches Brorgetreide wurde höher bezahlt, mehl war beiestigt, Puttermittel schwacher. 39.00 38, 75 29,00-30,00 29,00-30,00 29,50-30,00 29, 50- 0,00 25,00-25.50 25. 00-25,50 24,50-25,20 24, 50=25,25 10,00-10.50 10,00-10.50 2,00-12 75 12.00-12, 75 .75-12 25 .50-.75 .50 13.75 .50-12 7 .25 .00-12 50 12.75-13.25 3, 75-14.2 2. 75-13.00 11.25-12,00 50-12.2 7,50-.00 7, 75-.25 10,00-10,25 10,00-105 8,25-.50 .20-.80 .00-.00 .60-.80 .40-3 60 .41-.6 .25-.50 .20—„8 .00-.0 1,60-.80 1,40-.60 .40-.60 WeizenAmtlicher Bonner Markt=Bericht vom 26. April 1932 Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für ½ Kilogramm und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Kartoffeln: Nieren, 50 Kilogramm, 550, Oberl. Industrie, 50 Kilogramm, 400—420, Hiesige Industrie, 50 Kilogramm, 360—380, Rhein. Hess. Industrie 1. Sorte 475, Saat=Kartoffeln: Holl. Erstlinge 10—11., Juli=Nieren 6,50., Odenwälder Blaue 6,80., Spätwirsing, ausl. 10—12, Schnittgemüse 8 bis 12, Weißkohl, ausl. 10, Rotkohl, ausl. 10, Blumenkohl, ausl. 30—60, Krauskohl—4, Chikorie 30—35, ausl. neue Kartoffeln 17—19 d. Pfd., Dicke Bohnen in Schoten, ausl. 23—28, Kohlrabi, das Stück—4, Möhren, Pfd.—8, Karotten—5, Rhabarber—7, Rettich, weiß od. schwarz, das Stück—4, Meerrettich, das Stück 20—30, Rübstiele, Gebund—8, Radieschen, Gebund 9, Gurken, das Stück 45—50, ausl. das Stück 40—50, Schwarzwurzeln, Gebund 12—13, Spinat 1½ bis 2½, Sellerie, das Stück 15—20, Breitlauch, das Sick—7, Kopfsalat, ausl. das Stck. 15—20, Feldsalat 15—20, Zwiebeln, ausl. 12—13, Tomaten, ausl. 40—50, Aepfel, ausl 30—40, Eßäpfel 20—25, Kochäpfel—15, Ananas 100—110, Apfelsinen—10, Bananen 30 bis 35, Zitronen—7, Walnüsse 40—50, Paranüsse, ausl. 40—60, Kokosnüsse, ausl., das Stück 25—30, Erdnüsse, ausl. 20—25, Trauben, weiße, ausl. 65—70, Eier, das Stück 5,5—6,5, Molkereibutter 135—145, Landbutter 120—130, Holländer Käse 70—120, Schweizer Käse 110 bis 130, Edamer Käse 50—70. Bonner Schlachtviehmarkt vom 26. April 1932 Auftrieb: 5 Ochsen, 38 Kühe und Rinder, 18 Bullen, 204 Kälber, 148 Schweine. Bezahlt wurden für ein Pfund Schlachtgewicht(in Pfennigen): Ochsen—, Kühe und Rinder 38—52, Bullen 42—48, Kälber 40 bis 68, Schweine 44—52,(Die Preise sind Marktpreise und enthalten alle Unkosten der Händler). Geschäftsgang sehr schleppend. Neuß, 25 April Am Produktenmarkt kosteten Weizen 27, Roggen 21,50—22, Wintergerste 18 19, inländ. Hafer 16,25—17,25, Weizen(Bäcker=)mehl 38 bis 38,75, Roggenmehl 29,50 30, fremdes Roggenschrot 24,50, desgl inländ. 25—25,50(alles in Mark die 100 Kilogramm). Palmkuchen 11,75—12, 37proz. Leinkuchenmehl 12—12,25, Rapskuchen 9, 50proz. Erdnußkuchenmehl 12,50—12,75, Sojaschrot 12,50, Baumwollsaatmehl 12,50—12,75. rhein. Kokoskuchen 12 bis 13,50, grobe Weizenkleie 12,25 12,50, Weizenbollmehl 13—13 25(alles in Mark für 100 Kilogramm, brutto, Getreide und Kuchen lose). Leinöl 25, Ruböl 51, rohes Erdnußöl 53, Sojabohnenöl 33.50, Palmkernöl 35. (alles in Mark für 100 Kilogramm ohne Faß). Roisdorf, 26 April1932. Auf der heutigen Gemüse= und Obst=Versteigerung der VersteigerungsZentrale landwirtschaftlicher Erzeugnisse G. m. b. H. nurden folgende Preise in Mark) erzielt: Je 100 Pfund Kartoffeln.30—.60, rote Möhren 1. 5,40 bis .50, rote Bete.50—5, Rhabarber 9,90—11,20, Rosenkohl 1. 10.80—12,40, Feldsalat 7,50—11,20, Spinat .20—3, Schnittlauch 2,40—.50, Schnittgemüse 10,60 bis 11,40. Je 100 Bund Radies.20 5,40, Petersilie—7,20. Je 100 Stück Porree 1..30—4,20, Porree 2. 1,80—2,90, Sellerie 1. 34,90, Sellerie 2. 19,20—21,40. Nächste Versteigerung: 28. April. ERZE, METALLE. Berliner Metalle Elektroly-Kupfer Alumimum-993 i B. Walz- und Drahtbarr 998. Reinnickel-99: Antimon-Regulus Feinsilber(für1 kg) Der Reichsbankausweis Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 23. April 1932 hat sich in der dritten Aprilwoche die gesamte Kapitalanlage der Bank in Wechseln und Schecks. Lombards und Effekten um 145,4 Mill. M. auf 3341,2 Mill, M. verringert. An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen zusammen sind 131,0 Mill. M. in die Kassen der Reichsbank zuruckgeflossen, und zwar hat sich der Umlauf an Reichsbanknoten um 125,2 Mill. M. auf 3 875.2 Mill., derjenige an Rentenbankscheinen um 5,8 Millionen auf 396 8 Millionen M. verringert. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen haben sich um 1,2 Millionen auf 989,0 Millionen M. erhoht. Im einzelnen haben die Bestände an Gold um 0,1 Millionen auf 859,9 Millionen M. und die Bestände an deckungsfähigen Devisen um 1,0 Millionen auf 129,0 Millionen M. zugenommen Die Deckung der Noten durch Gold und deckungsfähige Devisen beträgt 25,5 Proz. gegen 24,7 Proz. in der Vorwoche. Drei Sondertage bei Kaisers Wenn eine Firma wie Kaiser's Kafseegeschäft auf ihre guten und billigen Erzeugnisse doppelte Rabattmarken gibt, dann weiß man: billiger geht's wirklich nicht Keine Hau-au sollte daher die drei Sondertage—. Donnerstag, den 28. bis Samstag, den 30. April— versäumen, die Kaiser's Kaffeegeschäft in der heutigen Anzeige ankündigt. Auf Wunsch statt 10 Prozent Rabatt bei Einkauf für 3 Reichsmark(mit Ausnahme weniger Artikel) eine schöne Tasse mit Untertasse und dei Einkauf für 2 Reichsmark einen hübschen Tessertteller aus geschmackvollem echt bayerischen Porzellan. Johann Tserklaes Graf von Tilly Anläßlich seines 300. Todestages am 30. April In diesem Monat jährt sich zum 300. Male der Todestag des Grafen Tilly, des Führers und Generalissimus der Ligatruppen im Dreißigjährigen Kriege. Umstritten als Feldherr und Mensch, stand sein Bild bis auf unsere Tage keineswegs eindeutig fest. Zwar haben um 1900 vor allem norddeutsche Forscher zahlreiche Korrekturen an der geschichtlichen Ueberlieferung vorgenommen; so wurden die Ursachen des Brandes Magdeburgs aufgedeckt, für den der kaiserliche Feldherr Tilly verantwortlich gemacht worden war; allein einem Süddeutschen blieb es vorbehalten, nach langjährigen Studien unter Ausnutzung zahlreicher unbekannter Quellen der Münchener Staatsarchive ein Lebensbild Tillys als Feldherrn und Menschen zu formen, das der geschichtlichen Wahrheit erstmals vollauf gerecht wird.(Tilly, der Heilige im Harnisch. Von Georg Gilardone. 163 Seiten. Mit 15 Einschaltbildern. Kartoniert 1,80., Halbleinen 2,70 Mark, Ganzleinen 3,60., Verlag Joseph Kösel u. Friedrich Pustet, München.) Gilardone, dessen Schrift unter anderem einen ausgezeichneten Ueberblick über die bestehende Tilly=Literatur enthält, ist den Ursachen der Tillygreuel und=verleumdungen nachgegangen und stößt debei auf Tillys großen nordischen Gegner. Gustav Adolf. Der Schwedenkönig ist es gewesen, der mit Erfolg versucht hat, den kaiserlichen Feldherrn auch auf einem anderen Boden als dem der Waffen zu schlagen: durch Ausstreuen falscher Nachrichten über Tilly sollten immer mehr Schwankende zu erklärten Gegnern des Niederländers gemacht werden. Dieses Lügengewebe, eine für die damalige Zeit noch ungewöhnliche Waffe, hat sich durch drei Jahrhunderte zu halten vermocht; noch Schiller ist ihm erlegen in seiner Geschichte des Dreißigjährigen Krieges, in der Tilly als Träger der menschlichen Schlechtigkeiten erscheint, während Gustav Adolf, sein Widerpart, das Gute und Lichte verkörpert. Uebrigens begnügt sich Gilardone nicht damit, Tillys Persönlichkeit von den Schlacken geschichtlicher Fälschung zu befreien, er zeichnet, ausgehend vom Elternhaus und der politischen Konstell tion der Jugendjahre, den langsamen aber beharrlichen Aufstieg des jungen Kriegsmannes zum bayerischen Generalleutnant und Feldherrn der Liga. Es ist ungemein lesenswert, den jungen Niederländer auf seinem Entwicklungsgang zu begleiten Im Knabenalter mußte er mit seinen Eltern und seinem älteren Bruder ins Bistum Lüttich flüchten, nachdem der Vater sich gelegentlich einer Adelsfronde gegen den Landesherrn, Philipp von Spanien. das Verbannungsurteil zugezogen hatte. Alba. so wähnt man. soll mit dem Tillys Vater gegebenen Rat, seine Söhne in spanische Dienste treten zu lassen, bestimmend auf den Lebensweg Johann's eingewirkt haben. Sieben Jahre diente der junge Tilly in einem wallonischen Regiment, ehe er den untersten Offiziersgrad erreichte. Vorübergehend focht er dann in der Gefolgschaft des zum Erzbischof von Köln gewählten Ernst von Bayern gegen dessen zum Kalvinismus übergetretenen Vorgänger. Erst 1609 erfolgt seine Ernennung zm bayerischen Generalleutnant durch Kurfürst Maximilian. Dreiundzwanzig Jahre hat dieses Bündnis zwischen Tilly und dem süddeutschen Vorkämpfer für die Sache Gottes und des Reichs gedauert. Aus dem militärischen Verhältnis beider kristallisierte sich im Laufe der Jahre eine Waffenbrüderschaft heraus, die erst der Tod löste. Wenn auch Maximilian von der Residenz in München aus mit seinen Anordnungen über Organisatorisches und Strategisches in die Heeresführung des öfteren einschneidend eingriff, so hatte Tilly doch genügend freie Hand, sich ungehemmt zu entfalten. Ob er sich um die Disziplin seiner Truppen kümmerte, um Ersatz oder Quartier besorgt war, Operationen im Gelände leitete und selbst in den Nahkampf eingriff. immer blieb er sich gleich in seinen Grundsätzen. Seine tiefreligiöse Einstellung, unerschütterliches Gottvertrauen und eine besondere Verehrung der Gottesmutter. deren Altöttinger Bild er auf einem seiner Feldzeichen mitführte, ließen ihn bis ins Greisenalter hinein in aszetischer Haltung den dornigen Weg des Soldaten gehen. An Tilly haftet nichts von dem Prunk, mit dem sich, um einen anderen Namen aus dem großen Kriege zu nennen, Wallenstein umgab. So wie er unter seinen eigenen Leuten auf Manneszucht hielt, von seinen Offizieren Bezahlung ihres Bedarfes im fremden Lande verlangte, so forderte er auch von sich selbst die höchste Einfachheit und Anspruchslosigkeit. Angebotene Geschenke feindlicher Städte, ihn zu beeinflussen, wies er ausnahmslos zurück. Für die Nichtausfertigung des kaiserlichen Diploms, das ihn mit dem Fürstenhut von Kahlenberg schmücken sollte, zahlte er dem kaiserlichen Sekretär 500 Goldgulden. Er ritt eine kleine graue Stute. im Halfter steckte eine unscheinbare Pistole für den persönlichen Schutz; seine Tracht mutete altmodisch, der Landsknechtzeit entstammend, an. So tritt er vor das Auge des Lesers, dem Gilardones plastische Darstellung einen höchst lebendigen Einblick in jene Zentren vermittelt, die das Geschick des deutschen Reiches im großen Kriege entscheidend bestimmten. Am 15. April 1632 trat der Sieger von Wimpfen. Neckargemünd, Stadtlohn. Lutter am Barenberge und Eroberer Magdeburgs zum letzten Waffengang bei Rain am Lech an. Wiederum führte Tilly persönlich Teile seines Fußvolks gegen die hartnäckig den Fluß überschreitenden Schweden. Die Verwundung, die der Führer bei diesem Kampf empfing— eine Doppelhackenkugel zerschmetterte das rechte Bein— führte zwei Wochen später zum Tode. In Ingolstadt, wohin sich die Armee unter Führung des Kurfürsten Maximilian zurückzog, beschloß Tilly seine irdische Laufbahn. Sieben Narben aus früheren Schlachten wies der Körper des Toten auf, darunter eine Doppelverletzung des rechten Armes, die ihn beim Reiten schwer behindert haben mag. Der Neffe des Feldherrn ließ ihn in dem Erbbegräbnis der bayerischen Linie, dem Wallfahrtsort Altötting beisetzen, eine sinnvolle Anordnung angesichts des engen Verhältnisses des Toten zu dieser Gnadenstätte. Von besonderer Bedeutung ist das letzte Kapitel des Buches, in dem sich Gilardone mit den ehrabschneiderischen Historikern des Heerführers auseinandersetzt. Gefallen ist das Odium des brandschatzenden Plünderers, der den Brand Magdeburgs entfesselte, gefallen ist der hämische Leumund, sich nach dem Brauch der Zeit an fremdem Gut zu bereichern. Statt dessen ersteht vor dem Leser ein verantwortungsbewußter, ritterlicher Charakter, ein Märtyrer seiner religiösen und politischen Ueberzeugung, der mit Recht verdient, ein Heiliger im Harnisch genannt zu werden. Gilardones Schrift ist berufen, der geschichtlichen Wahrheit über eine der bedeutendsten Gestalten des Dreißigjährigen Krieges zum Durchbruch zu verhelfen. Nach Jahrhunderten der Verleumdung und der literarischen Befehdung kann der 300. Todestag eines der Tapfersten und Edelsten, die auf deutscher Erde geblutet haben, nicht würdiger begangen werden als durch diesen Ehrenkranz, den Gilardone dem stillen Schläfer in Altötting auf den Sarkophag legt. Wer hat den Beruf verfehit? (Nachdruck verboten.) Ein Grobschmied, der zartfühlend ist. Ein Seifenhändler, der nicht in gutem Geruch steht. Ein Liebhaber, der herzlos ist. Ein Eishändler der einem die Hölle heiß macht. Ein Althändler, der Junggeselle bleibt. Ein Stubenhocker, der kein Sitzfleisch hat. Ein Kammerjäger, der ein Tierfreund ist. Ein Souffleur, der keinem den Text zu lesen vermag. Ein Reoner, der auf den Mund gefallen ist. Ein Filmschauspieler, der nicht im Bilde ist. Ein Schwerverbrecher der leichtlebig ist. Ein Botaniker, der den Bock zum Gärtner macht. Ein Schuster. der nicht weiß, wo ihn der Schuh drückt. Ein Heldentenor der kleinlaut wird. Ein Winzer, der nicht weiß, wo Barthel den Most holt. Ein Millionär, der minderwertig ist. Ein Tiefbaumeister, der hoch hinaus will. Ein Schneider der leicht den Faden verliert. Ein Bauer, der sein Licht unter den Scheffel stellt. Ein Scharfrichter, dessen Delinquent den Kopf verloren hat. Ein Theologe, der keinem die Leviten lesen kann. Eine„Stütze“, die kein Haushalten kann. Eine Overndiva, bei der man kein Gehör findet. Eine Tänzerin, mit der man nicht auf gutem Fuße steht. J. Limbach. Ratgeber für Theaterbesucher Nachdruck verboten.) Es gehe: der Barmixer— in den Liebestrank, der Hochstapler— in Weh dem, der lügt, der Botaniker— in das Blumenboot, der Zoologe— in die Fledermaus der Küster— in die Versunkene Glocke, der Pantoffelheld— in Der Widerspenstigen Zähmung, der Ballettmeister— in Und Pippa tanzt. de: Langschläfer— in Das Leben ein Traum, der Juwelier— in Rheingold der Dieb— in den’wissenswurm, der Kürschner— in den Biberpelz. der Wählerische— in Was Ihr wollt, der Straßenbahner— in Elektra der Boxer— in Ueber die Kraft, der Melancholiker— in Doppelselbstmord der Heizer— in Feuersnot; das Aufwaschmädel— in den Zerbrochenen Krug. Lene Voigt. Ideenverbindung Neffe:„Gestatte, liebe Tante, daß ich dir meinen Freund Graf Krackwitz vorstelle. Er kommt gerade von den Kanarischen Inseln.“ Tante:„Ach. wie interessant! Würden Sie uns nicht ein Lied vorsingen?" H. St. „Ihr Männer seid doch tatsächlich keine Bohne wert!" „Muß wohl stimmen, denn ich merke es deutlich an meinem Kaffee!“ Die Glocken von Intragna Ein Histörchen aus dem Land der„Hundert Täler“ Es führen zwei Bahnlinien durch die Schweizer Alpenkette dem Süden zu. Das ist das imposante technische Werk des GotthardDurchganges. Dann die Simplonbahn, die bald hinter dem Tunnel italienisches Gebiet durchläuft. Steigt man aber in Domodossola aus und benützt die elektrische Bahn durchs Centovalli (hundert Täler). so kommt man wiederum auf schmeizerischen Boden Hinter Camedo ist Tessinerland und die Endstation heißt Locarno. Intragna, der letzte Ort im Centovalli, liegt auf einem rebenumsponnenen Hügel. an dessen Fuß zwei wildzerklüftete Schluchten ausmünden. Rechts stürmt aus dem tiefen Bett des Val Ein Schupo= geht auf einen Ziehharmonikamann zu und sagt: „Begleiten Sie mich!" „Gern, Herr Wachtmeister! Wat woll'n Se singen?“ Onsermone der Isorno, und das stattliche Hügeldorf umrauschen die Wasser der Melezza. Eine seltene Flußromantik spricht hier zu dem Wanderer. Fürf Brücken übersieht man von hier aus auf einmal. Es sind hochgewölbte alte Steinbrücken, die plastisch vor dem blauen Lago Maggiore, vor kantigen Felskolossen und weichen Bergkonturen stehen und auch die Technik schmiegt sich mit kunstvollen Eisenbrücken in dieses pittoreske Landschaftsbild. Weithinaus über die Pedemonte=Ebene und hinauf in das herrliche Bergland der„Hundect Täler“ grüßt der Kirchturm von Intragna, der größte Glockenturm des Tessins. Die Kirche ist St. Gottardo, dem einstigen Bischof von Hildesheim, geweiht, und es werden hier vier Reliquien dieses Heiligen aufbewahrt. Die neue erweiterte Kirche mit dem neuen Glockenturm wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Das Oratorium S. Gottardo(alte Kirche) ist im Jahre 1474 eingeweiht worden, und der alte Kirchturm stammt noch aus weiter zurückliegenden Zeiten. Zum neuen Campanile, romanischen Stils wünschte nun die Gemeinde von Intragna auch ein schönes Glockenspiel. Der alte Turm barg vier Glocken. Im Jahre 1775 wurden drei Glocken im neuen Turm angebracht. 1840 eine neue große Glocke von einem Glockengießer Bizzozero aus Varese gegossen und 1845 eine zweite große Glocke und eine kleine mit den andern vereint, so daß nun ein wunderschönes Spiel von sechs Glocken vom hohen Turm von Intragna erklingt Die Geschichte dieser zweiten großen Glocke aber lebt in den Gemütern der guten Gebirgler als erhebende Erinnerung einer kleinen spitzen Heldentat. Und das kam so. Diese Glocke war von der Gemeinde Locarno Anno 1800 zum Verkauf ausgeschrieben. Auf der Versteigerung wurde sie dem Gemeindevertreter von Intragna zugesprochen. Einen Monat danach wollten einige Gemeindemitglieder von Intragna die Glocke in Locarno abholen. Die Locarneser aber waren nun mit dem Handel nicht mehr einverstanden. Die Käufer mußten die Gerichte in Anspruch nehmen, und der Fall zog sich endlos in die Länge. Inzwischen hatten die Leute von Intragna von den Locarnesern manche Hänselei zu ertragen, und wenn sie an Markttagen mit ihrer Ware auf der Piazza Grande von Locarno standen, hörten sie von allen Seiten den lachenden Zuruf: „Oh donna dal gerlo— Oh galantom dal barghei— A si chi a teul campanon?“ Diese Worte sind im Tessiner Dialekt gesprochen und bedeuten zu deutsch: „O Frau mit der Hutte— O edler guter Mann mit dem Tragkorb— Bist du da, um die Glocke mitzunehmen?“ Trotz aller Gutmütigkeit der Talbewohner des Tessins hatten sie schließlich doch genug von der Verspottung und machten den Scherz der Locarneser zur Tat. An einem schönen Oktobertag im Jahre 1802 zogen. auf Beschluß der Gemeindeversammlung, viele bewaffnete Männer von Intragna nach Locarno. In Losone borgten sie ein Ochsengespann mit einem Wagen voll Holzbündel. Diese wurden an dem Glockenturm von S. Antonio in Locarno aufgeschichtet. Sodann stiegen die Männer von Intragna auf den Turm hinauf und warfen ihre Glocke auf die Holzbündel herab. Im Triumphzug brachten sie nun die Glocke nach Intragna. Die Locarneser leisteten nicht einmal Widerstand, so überrascht waren sie von diesem eigenmächtigen Vorgehen dieser Hinterwäldler. Endlich Anno 1804 wurde dann die Angelegenheit zur allseitigen Zufriedenheit von den Behörden erledigt. Die Glocke ist nochmals nachgewogen und der Preis festgesetzt worden. Immerhin soll dies ein sehr hoher Preis geLwesen sein, wie heute noch die Inschrift der Glocke beweist. Die Glocke wurde erst im Jahre 1845 in den schönen schlanken Campanile gehoben. Dort thront sie hoch über alter Erde, die noch Gräber der heidnischen Ligurier vorchristlicher Zeit birgt. Vom Haus der Glocke, vom größten Kirchturm des Tessins. spricht der Tessiner auch in dem launigen Dialekt=Vers: „El pont de Mili, El campani’lntragn Ela fam dell Usernon': Son i tre rarita del canton.“ (Die Brücke von Melide, Der Kirchturm von Intragna Und die Hunger im Onsernonetal Sind die drei Seltenheiten des Kantons.) Die Brücke von Melide bei Lugano ist jedem Südenfahrer als Meisterwerk der Technik bekannt, weniger dagegen der Hunger im Onsernone=Tal. Die Bauern haben an dem steilen Gelände nur wenig Feld zum Bebauen und leben ganz von der Strohfleckterei. Allerdings sind viele ausgewandert, und die Männer arbeiten den Sommer über als Maurer an den Seen, in der deutschen Schweiz oder im Ausland, und manchen reichen, sogar berühmten Bürger sah das Onsernonetal wieder heimkehren. Die Ursache des Sprichworts beruht auch auf einer historischen Begebenheit.— Ob nun von diesen drei Seltenheiten des Tessins der Kirchturm von Intragna mit seiner denkwürdigen Glocke alle überleben wird?... R. K. Nach Wunsch „Verzeihung! Sind Sie die Dame. die sich nach dem Inserat mit skleinem Beamtene zu verheiraten wünscht?“ Seite 6 Nr. 116 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 27. Avvil 1932 Copyright: Romanvertrieb der Verlage Georg Müller und Albert Langen, München. (14. Fortsetzung) Kapitän Mandt las den Brief dreimal hintereinander. Bei jedem Male sah er Corvin fragend an. Aber Matthias Corvin sagte nichts. „Donner und Doria, das ist doch zu toll. Unsrer Kari so was anzutun. Einfach mir nichts dir nichts zu sterben,“ donnerte er endlich.„Und uns das Frauenzimmer auf den Hals zu laden. Weigere dich, Corvin. Weigere dich, Mensch. Du bist doch Herr in deinem eigenen Haus.— Uebrigens,“ fügte er hinzu,„vielleicht war es ganz gut, daß er starb, wer weiß, vielleicht war es gut.“ „Das sage lieber nicht zu Kari, Mandt,“ sagte Matthias Corvin still. Kapitän Mandt las den Brief noch einmal. „Ist schon gut. Ist schon gut, Corvin. Lahme Beine. Armes Würmchen. Wir wollen gut sein, Corvin, Donnerwetter, das wollen wir. Lahme Beine. Da kann sie nicht umhergehen und schnüffeln. Muß hübsch sitzen bleiben, wo wir sie hinsetzen. Wir wollen sehr gut zu ihr sein, Corvin.“ Während die Glocken läuteten und Leutnant Einar Bersin auf dem Kirchhof unter den alten Hängebirken in die Erde gesenkt wurde, glitt der Zug in den Bahnhof, der dem Näsbyhof zunächst gelegenen Station ein. Anne Karine klemmte ihre Nase ganz flach an das Kupeefenster. Schon konnte sie die Schlitten sehen, den Kutschschlitten mit den zwei Braunen, den Breitschlitten mit„Plim“, den Schmalschlitten — ihren eignen kleinen Schmalschlitten— mit ihrem eignen lieben kleinen Blakken. Martin hielt die Pferde. Blakken brauchte nicht gehalten zu werden. Der stand da, den hübschen hellen Kopf ganz ruhig dem Zug zugewandt, und sah zu. Ach fein, den alten lieben Blakken wiederzusehen. Und denk' nur, es liegt noch Schnee. Nur hier und da ein paar schwarze Erdflecke auf den Feldern.— Erde. Jetzt senken sie... Vielleicht in diesem Augenblick.— Nein, nicht denken. Da standen Vater und Onkel Mandt auf dem Bahnsteig und spähten in alle Kupeefenster hinein. * Matthias Corvin hob behutsam eine kleine lichte Gestalt aus dem Schlitten und trug sie direkt ins Sofa in der großen Stube auf Näsby. „Willkommen auf Näsby, Sophie. Vergiß nun nicht, daß du in allem Karis Schwesterchen bist“, sagte Matthias Corvin. Das kleine Persönchen dort im Sofa schluchzte nur und drückte dankbar Matthias Corvins Hand. Onkel Mandt ging vor dem Sofa auf und ab und starrte Sophie an. Erst ungeheuer mißtrauisch, aber nach und nach freundlicher,— bis endlich seine Gefühle kulminierten und er ins Eßzimmer marschierte und mit einem randvollen Glas Wein zurückkam. „Trink,“ donnerte er und hielt Sophie das Glas hin, die nicht anders konnte, als es leeren. „Das stärkt,“ sagte Onkel Mandt und wanderte mit dem leeren Glas wieder hinaus. Sein Mißtrauen wurde wieder wach, als er sah, daß Sophie einen Stuhl hatte, in dem sie sich selbst umherfahren konnte. Aber trotzdem war es Onkel Mandt, der sich ausbat, Sophie die Treppe hinauftragen zu dürfen, als sie zu Bett wollte. „Sie erinnert mich wahrhaftigen Gott an den lahmen Kanarienvogel, den meine Mutter mal hatte,“ sagte er, als er wieder unten war. Frau Corvinia war mit Sophie hinaufgegangen. Anne Karine war allein mit ihren beiden Vätern. Wie gut, wieder bei euch daheim zu sein, Matthias Corvin strich ihr linkisch übers Haar und sagte nichts. „Ja, Kari. Laß dich nicht wieder verlocken, Näsby zu verlassen,“ sagte Onkel Mandt.„Aber du hast uns Ehre gemacht draußen in der Welt, Mädel. Dafür kannst du deinem alten Onkel Mandt danken, der dir solide Kenntnisse und ein honettes und gebildetes Wesen beigebracht hat. Donner und Doria.“ „Ja, Onkel Mandt, dafür danke ich dir auch. Und jetzt muß du mir helfen, Sophie beizubringen, daß ihr sie ebenso liebhaben wollt wie mich, nicht wahr, Vater?" Matthias Corvin nickte. „Nein, Kari, gut wollen wir sein, sehr gut. Aber ebenso liebhaben, einen fremden Kanarienvogel ebenso lieb wie unser eignes Kind— nee. Kari. das kannst du denn doch nicht verlangen. Ebenso nicht, Donner und Doria.“ „Du mußt nicht mehr Donner und Doria sagen. Onkel Mandt.“ sagte Anne Karine. „Wa as? Darf ich nicht mehr deutsch reden?" Onke! Mandt starrte Kari an, als sähe er sie zum erstenmal in seinem Leben. „Nein. Es könnte nämlich sein, daß jemand es nicht mag, selbst wenn er es nicht sagt.— Gute Nacht,“ nickte Anne Karine ernsthaft. Sie ging nach oben und schlief ein, in Kleidern, mit ihrem Köpfchen auf Sophies Arm. Aber unten saß Kapitän Mandt und glotzte seinen Freund Matthias Cornin an. Dann schlug 1 mit der Faust auf den Tisch. „Wäre sie länger aus unsrer Aufsicht weggewesen, dann hätte sie doch Schaden genommen, Corvin. Todsicher. Donner und Doria.“ Zweiter Teil Zwei Jahre später Die Lonna— oder wie es auf der Karte hieß: der Lonnsee— schlief seinen weißen Winterschlaf. Lang und schmal ging sie aufwärts durch die flachen Gauen. Mittendrin machte sie einen Abstecher nach dem kleinen stillen Städtchen, um dort ein bißchen Leben in die Bude zu bringen. Aber wenn die Lonna schlief, schlief die Stadt mit. Und die Lonna ging weiter um die breite Landzunge herum, wo draußen auf der Spitze die Kirche auf der Wacht stand, und machte sich schmäler und schmäler, je weiter sie nordwärts kroch. Sie schmiegte sich traulich an den Näsgau, der sich breit und mächtig den Näsbyberg hinaufdehnte. Schirmend ragte der hinter den langen gelben Gebäuden von Näsby, dem alten Hof der Corvins, hoch. Die Näsbyhäuser lagen im Viereck um den großen Hofplatz herum — mit weißen Fensterrahmen und weißer Eingangstreppe. Der Hof gehörte jetzt Maithias Corvin. Aber Herrin auf dem Hofe war seine achtzehnjährige Tochter Anne Karine. Um den Grimsgau machte die Lonna einen Umweg, denn dort stand der Tannenwald dicht und schwarz bis ans Ufer hin und schob den Grimshof fast in den See hinaus. Der Hof lag an der äußersten Landspitze. Groß und weiß und regellos gebaut, halb aus Stein und halb aus Holz, mit riesigen steinernen Treppen an beiden Seiten und einer großen angeklecksten Glasveranda, die im Oberstock einen Altan bildete. Ursprünglich war Erim Staatshof gewesen. war aber durch Tauschvertrag in den Besitz von Major Mogens gekommen und gehörte noch heute dessen Familie. Zwanzig Jahre lang hatte der Hof jetzt unbewohnt gestanden, und der Verwalter Peder Snilen schaltete eigenmächtig und unredlich mit dem Gute seines Herrn Barten Mogens. Der Grimswald folgte der Lonna nach Norden, wo er mit dem Näsbywald zusammenstieß, da, wo die Orra aus dem Näsgau hervorgerieselt kommt und in den See hinabschlüpft. Nördlich vom Grimswald lag das Berghotel. Es war zwischen Weihnacht und Neujahr. Es hatte getaut, und hinterher hatte die Kälte eingesetzt, knirschend und knitternd, und hatte den Tannenwald weiß und steif wie sprödes Glas gemacht. Und die Wege waren so glatt, daß Pferde und Menschen sich nur schwer auf den Beinen halten konnten. Die Gäste des Sanatoriums— die älteren, die nicht Ski liefen— hielten sich den größten Teil des Tages drinnen beim Kartenspiel auf. Aber die Frau Generalin Rosa Mogens meinte, sie sei der frischen Luft wegen hierhergekommen. Da sei es richtig, soviel frische Luft wie möglich zu schnappen. Und wenn Frau Rosa Mogens heraus hatte, daß eine Sache richtig war, dann tat sie die Sache— mitten durch alle entfesselten Naturkräfte, Schicklichkeit, Familienklatsch und Kritik hindurch. Die Generalin hatte einen langen Gang gemacht und wußte jetzt anscheinend nicht recht, wo sie war. Mitten auf dem steilen Weg blieb sie stehen und sah zweifelnd nach oben und nach unten. Der Weg war nach beiden Seiten hin spiegelglatt. Sie sah in den verschneiten Hochwald hinein und über die tote Fläche der Lonna. Die Sonne saß tief in einen dicken weißgrauen Himmel vermummt. Es war gang still. Nicht ein Laut— nur das Eichhörnchen saß und schabte an der Baumrinde, klammerte sich fest an den Stamm, drehte starr vor Schreck das Köpfchen und sah die Generalin Aogene an. Die sah auch gar nicht so ganz ungefährlich aus. Sie stapfte in niedrigen Mannsstiefeln aus Fettleder einher. in einem Pelz. der in der Taille von einem Riemen zusammengehalten wurde. Auf dem Gipfel des weißen straff hochgekämmten Haares saß eine kleine abgeknabberte Pensylvaniapelzmütze. Bei der Wahl ihrer Kleider nahm die Generalin auf nichts anders Rücksicht, als auf Bequemlichkeit und Dauerhaftigkeit. Uebrigens kleidete sie sich zum großen Teil in die hinterlassenen Effekten des seligen Generals. Die Generalin prustete. Sie nahm die Mütze ab und wischte ihr großes rosiges Gesicht mit ihrem riesigen Herrentaschentuch ab. „Puh.“ sagte sie und lehnte ihren wohlbleibten Korpus schwer auf den dünnen silberbeschlagenen Stock. Knacks, sagte der Stock. Die Generalin hielt den Stummel in die Höhe und sah ihn ärgerlich an. „Da hast du mir ja einen netten Streich gespielt, mein Lieber.“ sagte ne.„Hab' ich's nicht gleich gesagt, als du mir ins Haus kamst, du warst mir zu fein.“ Die Generalin sprach sehr laut. Ihr Gehör war nicht mehr ganz prima, ihre Stimme war aber um so tüchtiger. Die Generalin hatte die Angewohnheit, laut zu denken—. eine Gewohnheit, die ihre Angehörigen nicht besonders schätzten. (Fortsetzung folgt.) Auslandsreisen ohne paß CNB Haag, 13.April. Vor einiger Zeit hat ein Engländer der höchst amüsierten Welt erzahlt, wie er mit einem Reisepaß seiner Frau, den er irrtümlich an Stelle seines eigenen mitnahm, fünf Grenzen überschreiten konnte, ohne daß es einem einzigen der vielen Grenzhüter auch nur aufgefallen wäre, daß dieser Paß nicht nur nicht auf den Reisenden ausgestellt war, sondern überdies keine Gültigkeit mehr hatte, da seine Laufzeit längst erloschen war. Diese beweiskräftige Demonstration der Ueberflüssigkeit von Grenzsperren mit all ihren Schikanen hat in der abenteuerlichen Reise einer jungen Holländerin, der es gelang, überhaupt ohne Paß zwei Grenzen zu überschreiten, eine Wiederholung gefunden. Die hiesige 18jährige Lyzealschülerin„Elsa Hannesen war vor etwa einer Woche spurlos verschwunden. Sie hatte sich am Tage ihres Verschwindens mit ihrem Fahrrad zur Schule begeben und ist seither nicht mehr gesehen worden. Schon befürchtete man das Schlimmste, um so mehr, als Elsa Hannesen ängstlich über den Ausfall ihres Abgangszeugnisses war. Dieser Tage traf aber aus Epernay in Frankreich die erfreuliche Mitteilung ein, die verschwundene Schülerin habe sich in völlig erschöpftem Zustand bei der dortigen Polizei gemeldet. In starker nervöser Ueberspannung war sie an dem Tage ihres Verschwindens auf ihr Fahrrad gestiegen und wahllos stets weiter in südlicher Richtung gefahren. Ohne daran gehindert zu werden, überschritt sie zunächst die belgische und dann die französische Grenze. Obwohl sie nur den geringen Geldbetrag von zwei holländischen Gulden bei sich trug, brachte sie es doch fertig, beinahe eine Woche unterwegs zu bleiben und 500 Kilometer zurückzulegen. Des Nachts fand sie meist bei hilfsbereiten Bauernfamilien Unterkunft. Fräulein Hertha Mann=Berlin hat als erste Gehilfin vor der Fleischer=Innung die Gesellenprüfung in der Schlachtung von Kleinvieh bestanden. Sie ist der erste weibliche Schlächtergeselle im Zentralviehhof Steuertermine für Mai 1832 Die Schonfrist von einer Woche, die früher bestanden hat, ist für alle Steuern mit Ausnahme der Unsatzsteuer weggefallen. Die Steuern müssen also spätestens am Fälligkeitstage entrichtet werden. Geschieht das nicht, so sind Verzugszinsen in Höhe von 12 v. H. bzw. Verzugszuschläge zu entrichten, die ab 1. Februar 1932 wieder eingeführt worden sind und 1½ Prozent pro halben Monat betragen. Bei gestundeten Steuern betrug der Zinssatz bisher—12 Prozent jährlich, ab 1. Januar 1932 betragen die Stundungszinsen—8 Prozent jährlich. Wenn die Steuerschuld nicht am Fälligkeitstage oder in einer Summe gezahlt werden kann, empfiehlt es sich, rechtzeitig einen Stunduingsantrag zu stellen. Für Lohn= und Umsatzsteuer wird, dem Wesen dieser Steuern entsprechend, eine Stundung jedoch regelmäßig nicht gewährt. 5. Mai: Zahlung oder Ueberweisung der einbehaltenen Lohnsteuerbeträge für die Zeit vom 16. bis 30. April 1932 an die Finanzkasse bzw. Einkleben und Entwerten der Steuermarken bei nicht mehr als drei dauernd beschäftigten Arbeitnehmern zu Anfang des Kalenderjahres oder bei Eröffnung des Betriebes. Gleichzeitig ist eine Anmeldung über die vom Arbeitgeber einbehaltenen Lohnsteuerbeträge abzugeben. Kein Schonfrist. 5. Mai: Abführung der Ledigensteuer bei Lohnsteuerpflichtigen. Keine Schonfrist. Bemerkung: Bei Lohnsteuerpflichtigen(auch solchen, die wegen eines Gesamteinkommens von über 8000 M. zu veranlagen waren, fallen zunächst die Abschläge von der Lohnsteuer in Höhe von 25 Prozent(höchstens 3 M. monatlich) weg. Weiter wird bei ledigen Lohnsteuerpflichtigen, wenn ihr Gehalt oder ihr Lohn 320 M. monatlich übersteigt, zu der Lohnsteuer ein Zuschlag von 10 Prozent erhoben. Bei erhöhtem steuerfreiem Lohnbetrag erhöht sich die Grenze von 220 M. entsprechend. Bei der Steuerberechnung nach einem festen Prozentsatz (z. B. Akkord= und Heimarbeiter) nur Wegfall des Abschlages. 5. Mai: Abführung der Krisenlohnsteuer. Keine Schonfrist. Bemerkung: Krisenlohnsteuerpflichtig sind die lohnsteuerpflichtigen Personen. Befreit sind diejenigen Personen, die lohnsteuerfrei sind, und ferner die Personen, deren Bezüge der allgemeinen Kürzung nach der Notverordnung zum 5. Juni 1931 unterliegen. 10. Mai: Fälligkeitstermin der Bürgersteuer bei Lohnsteuerpflichtigen. 10. Mai: Einkommensteuervorauszahlungen sind in diesem Monat nicht zu entrichten. Die nächste Zahlung ist erst wieder im Juni 1932 fällig. Bemerkung: Durch die Notverordnung vom 8. Dezember 1931 sind zur Deckung des Fehlbetrages, der sich im Reichshaushalt 1931 ergibt, die Vorauszahlungen auf die Einkommensteuer, die bisher am 10. des ersten Quartalmonates für das verflossene Quartal zu entlichten waren, auf den letzten Monat des betreffenden Quartals vorgelegt worden. 10. Mai: Körperschaftssteuervorauszahlungen für das erste Quartal 1932. Keine Schonfrist. Das hinsichtlich der Einkommensteuer Gesogte gilt hier entsprechend. 10. Mai: Umsatzsteuervoranmeldungenund Narauszablungen der Monatszahler für den Monat April. Schonfrist bis 17. Mai. 10. Mai: Anmeldung und Zahlung der Börsenumsatzsteuer im Verrechnungsverfahren für den Monat April 1932. Keine Schonfrist. 10. Mai: Abführung der Gemeindebiersteuer an die Gemeindekasse. 10. Mai: Entrichtung der Gemeindegetränkesteuer an die Gemeindekasse. 15. Mai: Zahlung der Kirchensteuer in manchen Gemeinden. Bemerkung: Die Kirchensteuer ist bestimmungsgemäß in vier Raten zu entrichten. Da das Rechnungsjahr 1932 vom 1. April 1932 bis 31. März 1932 läuft, die Kirchensteuerbescheide für das Rechnungsjahr 1932 noch nicht zugestellt sind— dies ist erst nach Abschluß der Einkommensteuerveranlagung möglich, weil von dieser regelmäßig die Höhe der Kirchensteuer abhängig ist—, wird man zweckmäßigerweise einen Betrag— etwa ein Viertel der Kirchensteuer 1931— à Konto bei der zuständigen Kirchenkasse bzw. Zahlstelle einzahlen. 15. Mai. Vermögenssteuervorauszahlungen für das 2. Quartal 1932. Keine Schonfrist. 15. Mai: Gewerbesteuervorauszahlungen für das 1. Quartal des Rechnungsjahres 1932. Keine Schonfrist. 15. Mai: Zahlung der staatlichen Grundvermögenssteuer uno= Zuschläge hierzu, und zwar für die städtischen Grundstücke für den Monat Mai für die landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen und gärtnerisch genutzten Grundstücke für die Zeit vom 1. April bis 30. Juni 1932. Bemerkung: Das Grundvermögenssteuergesetz ist bis 31. März 1933 verlängert worden: ebenso sind die Gemeindezuschläge fortzuentrichten. 15. Mai: Zahlung der Hauszinssteuer für den Monat Mai 1932. Keine Schonfrist. Bemerkung: Sämtliche für das Steuerjahr 1931/32(1. Avril 1931 bis 31. März 1932) bewilligten Stundungen der Hauszinssteuer mit dem Ziel auf Niederschlagung laufen mit Ende März 1932 ab. Soweit die Voraussetzungen für eine derartige Stundung nach dem 1. April 1932 noch fortbestehen, sind die Anträge zu wiederholen. Zu den Anträgen sind die amtlichen Vordrucke zu benutzen. 18. Mai: Zahlung einer Rate von 30 Prozen: auf die steuerfreie Reichsbahnanleihe. 20. Mai: Zahlung oder Ueberweisung der einbehaltenen Lohnsteuerbeträge für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1932 bzw. Einkleben und Entwerten der Steuermarken bei nicht mehr als drei dauernd beschäftigten Arbeitnehmern zu Anfang eines Kalenderjahres bzw. bei Eröffnung des Betriebes. Keine SchonMai: Abführung der Ledigensteuer bei Lohnsteuerpflichtigen. Keine Schonfrist, 20. Mai: Abführung der Krisenlohnsteuer. Keine Schonfrist. Garnspinner im Jrak uf einer mehrere hundert Meter langen Bahn wiro im Irak das Garn zu Schals und anderen wecken gesponnen Die Arbeitsweise ist immer noch die uralie, primitive, wie zu den Zeiten der Vorräter.— Im Hintergrunde sieht man tausendjährige Ruinen. (Copyright Keystone View Co.) Mittwoch, 27. April 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 116 Seite 9 AM Schwindeln ist nicht schön! Sonntag abend fährt ein kleiner offener Personenwagen zum Weidenbach. Ein Schupo ist darin, und weil er nicht allein fährt, schauen ihm alle Leute nach. Denn wo Schupo und Zivilist zusammenfahren, suchen die eifrigen Augen der Straßenpassanten immer den Leidtragenden. Im Weidenbach blinkt Sonntags hinter den Fenstern kein Licht. Aber das ganze Riesengebäude liegt doch nicht tot. Unten am Eingang wacht die„Kriminalwache". Hier laufen die Anzeigen ein, die Meldungen von mancherlei Betrogenen, Bestohlenen, über's Ohr Gehauenen. Denn auch am Sonntag ruht die Gilde der Betrüger nicht. Nebenbei laufen auch die Betrüger ein, die das Unglück hatten, der Polizei in die Finger zu geraten. Die liefert sie hier ab. Ein langer Schupo führt jetzt einen jungen Mann herein. Der sieht zwar weniger aus wie ein Schwindler als wie ein Jüngling, der einen dummen Streich vollführt hat und nun am Ende seines Wissens steht. er Schupo flüstert etwas mit dem Wachhabenden, dieser wendet sich an einen anderen Beamten. „Schmitz, untersuchen Sie eben den Mann.“ Hier auf der Kriminalwache gibt es keine Uniformierte, und Schmitz, der Zivilist, nähert sich freundlich dem jungen Manne. Er hat das im Griff. Seine Hände rutschen über Rock und Taschen und selbst über die Hosenbeine, in denen auch etwas versteckt sein könnte. Dabei entspinnt sich folgende Unterhaltung. „Na, warum denn hier?“ „Schwindelei.“ „Schwindeln tut man nicht.“ —— Schweigen. „Meinen Sie das nicht auch?“—— Schweigen. „Oder möchten Sie gerne beschwindelt sein?“ „Nein.“ „Sehen Sie, darum ist das nicht schön.“ Inzwischen ist die notwendige Prozedur beendet, und Schmitz, der leichtfingrige, philosophierende Schmitz, setzt sich jetzt an die Schreibmaschine. „Na, wie war das denn?“ * Wer ahnte denn auch, daß Herr Baron von Eichkranz hier hocherrötend seine Taschen untersuchen lassen mußte. Er war gedrungen und träftig gebaut, mit gut geschnittenem Gesicht, hinter dem allerdings die Zeichen einer leichten Dummheit leuchteten. Aber was im Verborgenen leuchtet, fällt nicht jedem auf. So hatte die Tante des„Barons“ ihren 18jährigen Neffen von Dortmund nach Köln geschickt, damit er dort 240 M. an der Bank abhebe. Der Neffe aber verwechselte die Bank mit der Bar, vergnügte sich dort sehr gut und hatte schließlich den Auftrag, das Geld abzugeben, restlos ausgeführt. Dann stieg er in einem Kölner Hotel ab, schrieb ins Gästebuch ein„Baron Freiherr von Eichkranz“ und ließ es sich gut gehen. Am Morgen bestellte er eine Droschke, gao zuvor dem Oberkellner. der ihm einen mißtrauischen Blick zuwarf, einen Zettel. darauf stand: Ist„berechtigt, für mich 5000 M. in Empfang zu nehmen. Eichkranz.“ Dann fuhr er mit der Droschke nach Koblenz, sagte dort dem Chauffeur, daß er erst zum Flugplatz müsse, um von einem dort ankommenden Freunde Geld in Empfang zu nehmen. Der Chauffeur fuhr den„Baron" aber zum nächsten Polizeirevier. Man hatte jedoch Vertrauen dort(Koblenz soll für alten Adel überhaupt Verständnis haben) und ließ ihn laufen. Da nahm der Chauffeur den jungen Mann wieder mit nach Köln. Als er hier im Getriebe des Verkehrs ausreißen wollte, mißlang ihm dieser letzte Streich, und nun steckte ihn der Chauffeur zum drittenmal in den Wagen und fuhr in Richtung Polizei. Den Schlußsatz dieses kleinen Schwankes bilden nun die drei ernsthaften Worte: Unterschlagung. Hochstapelei und Zechprellerei. F. Das Schnellverfahren gegen Dr. Len und Genossen findet auch Mittwoch noch nicht statt, da der Reichstagsabgeordnete Wels, aus den als Zeugen nicht verzichtet werden kann und der sich wieder in Berlin befindet, nicht reisesählg ist. Die Strafkammer des Landgerichts hat auf Haftbeschwerde die Haftbefehle gegen Dr. Ley und Fuchs mangels Fluchtverdachts oder Verdunkelungsgefahr aufgehoben. Amtl. Wasserstands-Nachrichten Basel Konstanz Kchl Mainz Bingen Kaub RHEIN Am Abend des 27. April schlug die Geburtsstunde 90 Jahre Kölner Männer=Gesang=Verein! „Durch das Schöne stets das Gute“— Die glanzvolle Vergangenheit— Joseph Schwartz der Meisterdirigent— Ein köstliches Erbe ist weiter zu erhalten und auszubauen Kleine Ursache, große Wirkung! Aus magerer Wurzel ein wuchtiger, schattenreicher Baum! Wie so oft im Leben, so sicher hier!— Da treffen sich am Abend des 27. April 1842 einige sangesfreudige junge Männer, zumeist Mitglieder des Domchores, auf Veranlassung von Caspar Krahé im Hause des Herrn Wessel, Georgstraße 7, und beschließen in Begeisterung für das deutsche Lied, einen Verein zu grunden, welcher in öffentlichen Aufführungen zu patriotischen, vaterstädtischen und wohltätigen Zwecken den deutschen Männergesang heben und weiter verbreiten soll. Die Geburtsstunde des„Kölner Männer=Gesang=Vereins“ hatte geschlagen! 16. Februar 1843 zum Besten der Armenschulen Kölns statt. Schnell erklimmt der Verein künstlerische Höhe: 1844 wird auf dem Wettstreit in Gent der 1. Siegespreis ersungen, 1845 auf dem großen Wettstreit in Brüssel, 1850 auf dem Wettstreit in Düsseldorf und 1851 auf dem Wettstreit in Antwerven der 1. Preis(und der Drix’excellencel. Große Reisen konnte der hierdurch zu internationaler Bedeutung herangewachsene Verein nun auch machen. 1853 fand die erste Sängerfahrt nach England statt, wo er elf Konzerte und einen Liedervortrag vor der Königin Viktoria geben konnte. Auf der zweiten Sängerfahrt nach England(1854) werden 19 Konzerte in London, Manchester und Liverpool veranstaltet. 1855 gibt der Verein auf einer Sängerfahrt nach Paris dort 13 Konzerte. Gelegentlich eines Liedervortrags vor König Friedrich Wilhelm IV. im Marmor=Palais zu Potsdam erhält er die Große goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft. 1857 befindet sich der Verein auf der dritten Reise nach England:er gibt dort 12 Konzerte, bei denen der geborene Kölner Jacques Offenbach als Solist(Cello) mitwirkt. Zum Geburtstag der Königin Viktoria uno zu einem Hofkonzert wird er wiederum zugezogen. 1858 singt er vor dieser Königin nochmals im Gürzenich zu Köln und 1861 in einem Hofkonzert vor dem König und der Königin von Preußen im Brühler Schloß. Im Jahre 1867 wird die von der städtischen Verwaltung zur Verfügung gestellte Rathauskapelle als Probelokal bezogen. Bei dem 25. Stiftungsfest war vor allem die stolze Tatsache festzustellen, daß der Verein in 236 Konzerten die Kunst förderte und der Wohltätigkeit diente, auf 36 Sängerfahrten Städte des In= und Auslandes unter größten Ehren aufsuchte und die Gesamtsumme von 53033 Taler zu vaterländischen, vaterstädtischen und wohltätigen Zwecken verwenden konnte. Mittlerweile ward auch der Gedanke eines eigenen Vereinshauses in Erwägung gezogen. 1873 wurde das alte Kölner Patrizierhaus„Zur Wolkenburg“ übernommen und nach erfolgtem Umbau am 11. Februar 1874 feierlich als Vereinshaus eingeweiht. Die stolze Sängerburg ist bekanntlich trotz der Nöte der Zeit auch heute noch im Vereinseigentum, und ihre Wände wüßten, wenn sie sprechen könnten, von manchem Schönen, Guten und Frohen zu erzählen. Neben vielen anderen Fahrten wurden hauptsächlich noch folgende Sängerreisen gemacht: im Jahre 1883 die 4. Sängerfahrt nach England mit 11 Konzerten, 1884 die Reise nach Berlin. 1889 die 1. Fahrt nach Italien(u. a. wird im Quirinal vor dem König und der Königin gesungen), 1894 die Konzertreise nach Süddeutsch= land und der Schweiz. 1895 Reise nach Berlin mit einem Konzert vor dem Kaiser und anderen Fürstlichkeiten, 1901 Reise nach Wien(Konzert in Schloß Schönbrunn vor Kaiser Franz Josef., der dem Verein die Goldene Medaille für Kunst und Wissenschaft verlieh), 1908 die Reise nach Belgien und England. 1910 die große Italienreise. 1922 die Reise nach Berlin, Hamburg und Münster, zugleich als die Stimme des besetzten Gebietes, 1924 Reise nach Süddeutschland und der Schweiz, 1927 Reise nach Süddeutschland und Oesterreich. 1928 Beteiligung am Sängerbundesfest in Wien mit einem Sonderkonzert Mit berechtigtem Stolz darf der Verein sich rühmen, mit seinen Wohltätigkeitskonzerten bis heute insgesamt über eine halbe Million Reichsmark ersungen zu haben. Die künstlerische Leitung lag allzeit in guten Händen, so daß überragende Kulturhöhe des Singens zur Tradition geworden ist. Der erste Dirigent, Franz Weber(1805 zu Köln geboren), war Organist an der Domkirche und stand als Gründer und Dirigent vieler Gesangvereine und Orchestergesellschaften, als stellvertretender Direktor der damaligen Rheinischen Musikschule ein halbes Jahrhundert lang im Mittelpunkt des musikalischen Lebens in Köln. Ihm ist der schnelle hochkünstlerische Aufschwung des Vereins zu danken. Franz Weber, der erste Dirigent Am folgenden Tage findet schon eine weitere Versammlung bei Gastwirt König, im„Bönnschen Hof“(Waidmarkt 39) statt, in der von 20 Anwesenden das Statut beraten, Domorganist Franz Weber zum Dirigenten auf Lebenszeit bestellt, ein Vorstand mit Caspar Krahé an der Spitze gewählt und der Wahlspruch:„Durch das Schöne stets das Gute" festgelegt wird. Heute sind seit jener denkwürdigen Gründung 90 Jahre verrlossen, und der Chronist darf sagen, daß wohl kaum ein Männergesangverein in Deutschland eine solch glanzvolle Geschichte zu verzeichnen hat. Staunend und mit Ehrfurcht liest man die Blätter dieser Geschichte, von der hier einiges angeführt werden soll. Schon am 5. Juni 1842, also sechs Wochen nach der Gründung, findet das 1. Konzert im Bergischen Dom zu Altenberg statt. Kurz nach der Uebersiedlung aus der Musikalienhandlung von Eck und Comp. (Hohe Straße 113) in sein neues Probelokal in der alten Brauerzunft(Schildergasse 96) zeigt sich die karitative Einstellung des Vereins: es findet die erste öffentliche Aufführung im neuen Heim am Meister Joseph Schwartz Präsident Louis von Otbegkaven 1876 wurde er auf der Straße von einem tödlichen Schlaganfall betroffen. Das iom vom Verein gestiftete Ehrenarab wird noch heute von diesem treu gepflegt. Sein Nachfolger war bis 1885 der in Holland gevurtige Sam. de Lange. dem allerdings das feurige Temperament des Rheinländers Weber fehlte. Unter ihm erzielte der Verein ruhmreiche Erfolge in deutschen Städten und besonders 1883 in London. Nach seinem Weggang nach Holland wurde Heinrich Zöllner: der Sohn des Komponisten Karl Zöllner, zum Dirigenten gewählt. Zöllners Ruhm als Dirigent und Komponist ist weit über Deutschlands Grenzen bekannt geworden, und so nahm er 1890 einen Ruf als Dirigent des New Yorker„Deutschen Liederkranz“ an. Der ganze Verein gab seinem scheidenden Führer und Ehrenmitglied bis. Bremen das Geleit, wo er unter ihm das letzte Konzert sang. Kaum eineinhalb Jahre hatte dann Otto Singer die musikalische Leitung, der aber in Köln nicht rechten Fuß fassen konnte. Sein Abgang fiel gerade in die Zeit des 50. Stiftungsfestes, zu dem sich der damalige Direktor des Konservatoriums, Dr. Franz Wüllner, bereit erklärt hatte, das Festkonzert zu dirigieren. Er empfahl aber, für die vorangehenden Proben den damals als Dirigenten des„Kölner Liederkranz“ bestbekannten Konzertmeister Josef Schwartz heranzuziehen. Dieser gefiel in den Proben derartig, daß er am 6. April 1892 einstimmig zum Dirigenten gewahlt wurde. Hier stand der rechte und wahrscheinlich der beste aller deutschen Chordirigenten am richtigen Pletz. Was er geleistet hat, ist weltbekannt. Der kl Rechtsanwalt Albekt Heimann, Präsident seit 1924 Seite 10 Nr. 116 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 27. Avril 1932 Modellhüte ieir Damenhüte! „„„ 1 Umarbeiten getragener Hüte nach Modellen zu billigen Preisen Kinderhute 188 160 1° 2° r2 Schautenster— Auswahl 2ooo Hüte— Größte Kopfweiten vorrätig Fedor Samue Glockengasse 1. Ecke Herzogstraße und doch so große Mann mit dem fabelhaften absoluten Gehör, das ihn erst recht zum Chordirigenten stempelte, hatte ein Feld gefunden, wo er sich ganz ausgeben konnte. Er leitete den Verein in hervorragender Weise auf den großen Reisen nach Wien, Belgien, England, Italien und— bei den Wettstreiten um die Kaiserkette. Auf dem 1. Wettstreit deutscher Männergesangvereine in Kassel 9839) errang er mit seinem Verein den von Wilhelm II. gestifteten Wanderpreis, die zoldene Kaiserkette. Unendlicher Jubel erfaßte damals die ganze Kölner Bürgerschaft. Die Liebe der Kölner ist gerade den Siegen auf den Kaiser=Wettsingen zu verdanken und nicht zuletzt dem glänzenden Führer Josef Schwartz. 1909 errang er zum zweiten Male die Kaiserkette, und damit standen der Ruhm des Vereins und die autoritativ maßgebende Qualität seines Meisterdirigenten auf dem Kulminationspunkt. 32 Jahre lang hat der ob seiner persönlichen Bescheidenheit um so großere Josef Schwartz die musikalische Führung des Vereins gehabt, bis er 1924 mit Rücksicht auf sein hohes Alter den Taktstock niederlegte und in Dankbarkeit zum Ehrendirigent gewählt wurde. Höchste Auszeichnungen wurden ihm zuteil. Die schönste Ehrung aber bedeutet für ihn die dankbare Achtung aller deutschen Sänger, insbesondere aber die liebende Verehrung seiner früheren Sänger im K..=.=V. Am 22. Dezember 1924 wurde Richard Trunk zum Vereinsdirigenten gewählt. Männer aus guten Kölner Kreisen haben als Präsidenten an der Spitze des Vereins gestanden, so nach Caspar Krahé die Herren Albert Heimann, Amtsrichter Crönert, Justizrat Dr. Max Peusquens, Louis von Othegraven, August Wilfert, heute Rechtsanwalt Albert Heimann, der der Enkel des früheren Präsidenten Heimann ist. Für die vaterstädtischen Belange und vor allem für die Besonderheiten echt kölnischer Art und kölnischen Humors hat sich der Jubelverein stets mit besonderer Liebe eingesetzt. Namen wie die seiner Mitglieder Andreas Pütz, Tony Avenarius, Fritz Hönig, Heinrich Hack, Josef Boden und Otto Thissen und andere bezeugen dies. Die besondere Pflege kölnischer Mundart und kölnischen Humors hat sich die Theatergemeinschaft innerhalb des Vereins, die„Cäcilia Wolkenbura" als Nachfolgerin der Gesellschaft Fidelio, der Lucretia Bude, Augustin Casino und Albano Gürzenich zur Aufgabe gestellt. Die jährlichen Aufführungen im Kölner Schauspielhaus, die sog.„Divertissementchen“, erfreuen sich mit ihrer parodistischen Eigenart und dem humorvoll musikalischen Einschlag stets der Gunst des Kölner Publikums. Wenn„et Zillche" alljährlich um die Karnevalszeit ruft, hat es fast immer ausverkaufte Häuser, deren Ertrag wieder wohltätigen Zwecken zugute kommt. Hier in diesem frohen Reich der Laune und kölnischer Volkskunst führt nach Rudolf Adam zurzeit Dr. Josef Boden das Präsidentenzepter. Wenige, aber hervorragende Ehrenmitglieder zählt der Verein zu den Seinigen. Musikalisch wie gesellschaftlich steht er bei seinem 90. Wiegenfest auftraditioneller Höhe. Große Zuneigung der Kölner Bürgerschaft hat er sich errungen und ersungen, große Kunst zum Wohl der deutschen Musik und des Männer= gesangs geleistet, mit seinem Lied und getreu seinem Wahlspruch aber auch manche Träne Notleidender getrocknet. Mit vielen Ehrungen und äußeren Ehrenzeichen vermag das Vereinsarchiv eine selten glänzende Geschichte aufzuweisen. Möge er stets so wie bisher weiter fortwirken zu seinem eigenen Ruhm, zur hervorragenden Pflege deutscher Musikkultur und zur Freude und Ehre seiner Vaterstadt Köln! Dr. WIh1 Czwoydzinskl. Der neue Beitragserstattungs=Anspruch weiblicher Versicherter in der AB. Bisher wurde das Ruhegeld neben sonstigen Bezügen aus der Sozialversicherung, Versorgungs- oder beamtenrechtlichen Renten unverkuczt weitergefuhrt, nur bei Zusammentreffen des Ruhegeldes mit einer Rente aus der Angestellten= oder Invaliden=Versicherung in einer Person (1. B Zusammentreffen eines Ruhegeldes aus eigner Versicherung mit einer Witwenrente aus der Angestelltenversicherung ooer Invalidenversicherung des Ehemannes) wurde nur die höchste Rente und von der anderen Rente ohne Kinderzuschuß die Halfte als Zusatz rente gewährt. Dies veranlaßte viele weibliche, Versicherte, die im Falle der Verheiratung und des Ausscheidens aus der Versicherung einen Anspruch auf Erstattung der Hälfte ihrer gezahlten Beiträge hatten, von diesem Rechte keinen Gebrauch zu machen, sondern sich in Erwartung dei ihnen nach dem Gesetz in Aussicht stehenden Rentenleistung freiwillig weiter zu versichern. Die vierte Notverordnung hat diese Rechtslage insofern verändert, als nunmehr das Rubegeld neben sonstigen Bezugen aus der Sozial=Versicherung. Versorgungsoder beamtenrechtlichen Renten bis zur Höhe dieser Bezüge ruht und bei Zusammentreffen eines Ruhegeldes aus der Invalidenversicherung oder Angestelltenversicherung nur noch die höchste Rente gewährt wird, die odige Zusatzrente aber wegfällt. Tarin liegt eine Härte fur die Versicherten, die sich im Vertrauen auf die bisherige Rechtslage freiwillig weiterversichert haben. Um diese Härte zu mildern, gibt ihnen die Verordnung zur Durchfuhrung der Vorschriften der vierten Notverordnung die Möglichkeit, noch nachträglich statt des Ruhegeldes, das auf Grund der Notverordnung ruhen oder nur verkürzt gewährt werden würde, die Erstattung zu wöhlen. Dies Recht steht also nur den weiblichen Versicherten zu, die seinerzeit bei Ausscheiben und Verheiratung bereits einen Anspruch auf unn dr- Beiträge hatten, von diesem Recht aber keinen Gebrauch machten, sondern es vorgezogen haben, sich Kein Recht auf Rückerstattung haben demnach diejenigen, die seinerzeit bei Ausscheiden und Verheiratung keinen Anspruch auf Rückerstattung hatten, auch nicht diejenigen, die damals wohl einen Anspruch auf Rückerstattung hatten, aber noch kein Ruhegeld beziehen. Auch denen, die bereits ein Ruhegeld beziehen, steht ein Anspruch auf Erstattung erst dann zu, wenn zu diesem Ruhegeld noch eine zweite Rente, z. B. Witwenrente aus der Versicherung des verstorbenen Ehemannes hinzutritt und dann die eine Rente nach den Bestimmungen der Notverordnung ruhen würde. Diejenigen weiblichen Versicherten, die sich seinerzeit die Beiträge hätten erstatten lassen können, sich aber freiwillig weiterversichert haben und ein Ruhegeld noch nicht beziehen, müssen sich zunächst noch freiwillig weiterversichern, um sich die Anwartschaft auf das Ruhegeld zu erhalten. Tritt dann der Versicherungefall für das Ruhegeld ein, würde das Ruhegeld aber auf Grund der Bestimmungen der Notverordnung zu ruhen haben, so können sie dann ebenfalls den Antrag auf Erstattung stellen. Ob es sich für eine Versicherte empfiehlt, von diesem Recht auf Beitragserstattung Gebrauch zu machen, kann nur nach Lage des Einzelfalles beurteilt werden. Wird die Erstattung gewählt, so ist damit der Anspruch auf Ruhegeld endgültig erloschen und lebt auch dann nicht wieder auf, wenn die das Ruhen bewirkende Rente wegfällt, z. B die Witwenrente infolge Verheiratung in Wegfall kommt. Erstattet werden von den seit dem 1. Januar 1924 entrichteten Beiträgen die Hälfte der Pflichtbeiträge sowie der vor der Heirat entrichteten freiwilligen Beiträge. Die seit der Verbeiratung entrichteten freiwilligen Beiträge werden in voller Höhe erstattet. Einen Erstattungsanspruch auf Grund der Notverordnung hat eine weibliche Versicherte also nur dann, wenn im einzelnen folgende Voraussetzungen erfüllt sind: 1. sie muß vor dem 1. Januar 1932 geheiratet haben (.=O. v. 30. Januar 1932); 2. sie darf nicht später als 3 Jahre nach der Heirat aus der Pflichtversicherung ausgeschieden sein; 3. sie muß die Anwartschaft bei der Heirat und beim Ausscheiden aus der Pflichtversicherung aufrecht erhalten haben; 4. sie muß die Wartezeit bis zur Heirat erfüllt haben (60 Beitragsmonate, wenn mindestens 30 Pflichtbeiträge vorhanden, sonst 90 Beitragsmonate); 5. sie muß nach der Heirat und nach dem Ausscheiden an Stelle der Erstattung die freiwillige Weiterversicherung gewählt und die Anwartschaft weiter aufrecht erhalten haben; 6. sie muß Anspruch auf Ruhegeld wegen Berufsunfähigkeit oder Alters haben; 7. infolge Zusammentreffens ihres Ruhegeldes mit einer anderen Rente muß eine dieser Renten ganz oder teilweise ruhen(gemäß der vierten Notverordnung, siehe oben). Ist auch nur eine dieser sieben Voraussetzungen nicht erfüllt, so kann der nachträgliche Erstattungsanspruch nicht geltend gemacht werden. W. * In der von der Wirtschafts= und Sozialwissenschaftlichen Fakultät veranstalteten Vortragsreihe„Tagesfragen der Wirtschaftspolitik“, spricht Mittwoch, 27. April, um 20 Uhr, im Hörsaal 6 der Universität Professor Dr. Geldmacher über das Thema„Reaktion des wirtschaftlichen Betriebes auf die Ertragsminderung durch die Tribute“. Bücherschau Ist Begabung vererbbar? Schon seit langer Zeit hat man sich mit dieser schwierigen Frage beschäftigt, und interessant ist es, etwas über die Ereignisse der Forschung auf diesem Gebiete zu erfahren. Man hat oft behauptet, ein Haupttalent vererbe sich nie, doch das ist nicht ganz richtig, man müßte besser sagen, es muß sich nicht in jedem Fall vererben. Zum Beispiel hat Goethes Sohn August nicht die dichterische Begabung des Vaters geerbt, dafür aber ein Nebentalent, seinen wirtschaftlichen Sinn, Goethe war nämlich ein ausgezeichneter Rechner. Besonders auffällig ist die Vererbung des musikalischen Talentes und der Schauspielkunst in manchen Familien, was man oft durch Generationen hindurch beobachten kann, und wovon uns Dr. Otto Runge in dem neuesten Heft von Lyon's illustrierter Frauenzeitschrift„Modenschau“ interessante Beispiele gibt. Mit derselben Aufmerksamkeit wie diesen Artikel verfolgt der Leser einige andere fesselnde Aufsätze:„Mit Goethe durch Weimar",„Von Doppelgängern und Zwillingen“. Und welcher sorgenden Hausfrau wären nicht die vielen praktischen Ratschläge fur die Berufsausbildung der Tochter, für Schönheitspflege, Küche und Haushalt willkommen, Der zum Teil farbige Modenteil dieses Aprilheftes der„Modenschau" orientiert die Frauenwelt über die neuesten Sommer=, Frühjahrsund Sportmoden und erfreut unter anderem die gern handarbeitende Frau mit einigen geschmackvollen, leicht anzufertigenden Pullovern in Häkel= und Strickarbeit. * Vom Gesetz und von der Liebe. Ein Zyklus von Rundfunkvorträgen über die Gebote Gottes. Von P. Lippert, S. J.„Ars sacra“, Josef Müller, München. Brosch. 4,20 Mark, Halbleder.80 Mark 347 Seiten.— Pater Lipperts Rundfuntvorträge über die Gebote Gottes, geha ten bei den sonntäglichen Münchener Morgenfeiern, liegen nun, vom Verlage bestens ausgestattet, im Drucke vor. Der warmfühlende Priester, feinsinnige Ethiker und durchaus moderne Mensch weist hier den Weg aus den Problemen und Krisen der Jetztzeit: Das Mittel zur Behebung aller sozialen, wirtschaftlichen und seelischen Not liegt in der Befolgung der Gebote Gottes. Gottes Gesetz hat ewige Geltung. Seine Gebote verpflichten auch die Menschen von heute. In Liebe gegeben und in Liebe erfüllt aber sind sie„Gesetze der Freiheit, Gesetze der Gemeinschaft und Gesetze des Lebens". Sie sind kein Zwang, sondern Befreiung. Sie enthalten die eindeutige Lösung aller Gegenwartsfragen in sich. Sie führen zur rechten Freiheit, wahren Volksgemeinschaft und zum höheren Leben. Dr. Am. S. „Ald längs verkimmelt?“ Zwei„sagenhafte“ Millionen=Erbschaften, die nach Köln fallen sollen Durch den Beitrag in Nr. 112 des LokalAnzeigers vom 23. April 1932(„Die sagenhafte Erbschaft") veranlaßt, wird uns geschrieben: Jahre 1760 starb in Holland ein Fräulein von Daemen mit Hinterlassung eines aus mehreren Millionen holländischer Gulden bestehenden Vermögens. In ihrem Testamente hatte sie festgesetzt, daß zunächst ihre Nichten und Neffen sich der lebenslänglichen Nutznießung der Zinsen aus diesem Vermögen erfreuen sollten. Nach dieser aber sollte die ganze Erbschaft unter bestimmte anverwandte Familien geteilt werden. Zu diesen gehörte u. a. auch die gräfliche Familie von Stierum und die Kölner Bürgermeisterfamilie von Wintzler. In der Tat kam ein Teil dieses Vermögens an die von Wintzlersche Familie und dann später durch Erbgang an die Kölner Familien von Pütz und von Gall. Ein anderer Teil jedoch, angeblich 80000 Gulden, soll wegen Erbstreitigkeiten der Grafen von Stierum in Amsterdam bei der sogenannten Weißkammer deponiert worden sein. Allen späteren Bemühungen der Erben von Stierum, darunter auch einiger Kölner Familien. diesen Schatz zu„heben“, war ein Erfolg bislang nicht beschieden. Eine andere große Erbschaft von angeblich 10 Millionen Goldmark bildet die Hoffnung einer Kölner Familie Nicolini, deren Ursprung in Italien zu suchen ist. Ihr Ahn, der diese Erbschaft hinterlassen hat, war ein italienischer Graf, dessen beide Söhne an der alten Kölner Universität studierten und nicht mehr in ihre Heimat zurückkehrten, da Liebesbande sie in Köln gefesselt hielten: der ältere Sohn ehelichte nämlich eine schöne Müllerstochter aus der Nähe von Worringen, und der jüngere vermählte sich mit einer Bürgerstochter aus oder bei Köln. Diese„Mesalliancen“ hatten die Enterbung der beiden Grafensöhne zur Folge. Jedoch die Nachkommen der Nicolinischen Familie, wozu auch Kölns größter Humorist, Maria Heinrich Hoster, alias Antun Meis, gehörte, ließen nichts unversucht, um in den Besitz dieser Millionen=Erbschaft zu kommen. Selbst Fürst Bismarck soll sich seinerzeit um diese Erbschaftsangelegenheit bemüht haben, allein ohne Erfolg. Während eine gewisse Frau D. in KölnEhrenfeld— auch Nicolinischer Abstammung— bis an ihr Lebensende in der festen Hoffnung lebte, in den Besitz dieser Erbschaft zu gelangen, sprach sich Hosters Bruder, der ehemalige Buchdruckereibesitzer Wilhelm Hoster, nicht so optimistisch aus. Sein geflügeltes Wort war: „'r krigge jo doch nir: dat Geld est ald längs verkimmelt!" P. P. Tr. Arbeitslose wurden ausgeforscht Wechselschwindler, der raffiniert arbeitete Einen erstaunlich einfachen Schwindel, dem die betroffenen Banken nunmehr, durch das Vorgerommene gemahnt, leicht Einhalt tun können hat ein Mann namens Schillinger verübt der wegen Wechselbetrügereien von verschiedenen Statsanwaltschaften gesucht und jetzt in Frankfurt festgenommen wurde. Nach Angaben der Polizei ist das Verfahren Schillingers„genial“ zu nennen. In Köln beauftragte dieser Mann telephonisch einen Rechtsanwalt dem er sich als Herr Klein ausgab, für ihn bei einer Bank einen Wechsel von 8500 Mark einzuziehen. Gleichzeitig hatte er die Bank telephonisch gebeten. den Wechsel für diesen Namen in Ordnung gehen zu lassen Der Rechtsanwalt führte den Auftrag aus. Als aber Schillinger durch einen Boten das Geld abholen lassen wollte, schönfte er Verdacht. Es blieb dadurch nur beim Versuch des Betruges Einige Tage später beauftragte er unter dem Namen Werker einen Arbeitslosen, bei der Kreissparkasse ebenfalls einen Wechsel über 600 Mark einzuziehen. Als dieser Schwindel glückte, wurde er flüchtig. In anderen Städten hat der Schwindler erfolgreicher gearbeitet. So fielen ihm in Berlin 6500 Mark und in Düsseldorf 650 Mark in die Hände. Die Telephongespräche sind aber nicht das Erstaunliche an dem Trick des Betrügers. Er setzte sich mit Arbeitsämtern in Verbindung und verlangte„vertrauenswürdige“ Angestellte. denen er Stellen besorgen wollte. Bei der Vorstellung fragte er die Betreffenden über ihre früheren Arbeitsbeziehungen aus, erkundigte sich über die Bankverbindung der Arbeitgever, er brauchte wahrscheinlich auch deren Schriftzüge unter den Zeugnissen. und konnte auf diese Weise mit Erfola Wechsel fälschen und auch einlösen. Die Schriftfälschungen waren sehr geschickt ausgeführt. Durch besondere Vorsicht der Banken dürften solche Betrügereien in Zukunft leicht zu vermeiden sein. Zum Tode des Erzbischofs Dr. piffl schreibt Pater Dr. Bernh. Brunauer=Dabernig im Kleinen Volksblatt(Wien) unter der Ueberschrift„Unserem Kardinal“ die folgenden Zeilen: An deiner Bahre kann man keine großen Worte sagen. Sie sollten vielmehr hoch vom Kahlenberge Zweige tragen. Und mit den Blüten, die uns erste Frühlingstage bringen, Sollten den Sarg sie, während Kinder kleine Lieder singen, Bestreuen und bedecken, bist du ganz und gar verschwindest Und in dem Blumenmeer von deinem Wiener= walde Ruhe findest. Sie sollten Veilchen dir und Primeln nah zum Herzen legen! Symbol der Schlichtheit! Sie war deiner Umwelt großer Segen, Den du als Mensch, und dieser warst du ganz. so reich gespendet Und den du ohne Unterschied der Menschheit zugewendet. Du hast dies Wien geliebt, um das dein Herz sich rastlos mühte. Dein schönster Ehrentitel ist: ein Mensch warst du voll Güte! Was stünde höher noch im Preis in dieser Zeit der großen Schmerzen? Ganz Wien stimmt tieferschüttert an das Hohelied von deinem Herzen! * WTB Wien, 26 April. Unter starker Teilnahme der katholischen Bevölkerung Wiens fanden heute die Leichenfeierlichkeiten für den verstorbenen Erzbischof Kardinal Dr. Piffl statt. Vom erzbischöflichen Palais bewegte sich der Trauerzug zum Stephansdom. Vor dem Sarge schritten der gesamte Klerus der Diözese Wien. die Bischöfe Oesterreichs, Kardinal von Faulhaber, München, sowie der päpstliche Nunzius. Dem Sarge folgten der Bundespräsident, die Präsidenten des Nationalrates und des Bundesrates und Bundeskanzler Dr. Buresch mit den übrigen Mitgliedern der Regierung. In der Stephanskirche hatte sich das gesamte Diplomatische Corps. Bürgermeister Seitz und zahlreiche Trauergäste von Rang, sowie Vertreter der protestantischen Kirche und der israelitischen Kultusgemeinde versammelt. Die Einsegnung im Dom nahm der päpstliche Nunzius Sibilia vor. Der Bezirksverband Köln des Verbandes katholischer Beamtenvereine Deutschlands hält am Sonntag, den 1. Mai, im Pfarrsaal von St. Michael seine Frühjahrsdelegiertentagung ab. Der Generalsekretär des Verbandes, Dr. Zimmermann, wird referieren über„Ein Jahr Notzeit und Beamtenpolitik“. Außerdem werden geschäftliche und organisatorische Dinge zu behandeln sein. Unter den katholischen Standesvereinen haben die Beamtenvereine vielleicht den schwersten Stand inbezug auf ihre gesamte Arbeit sowohl und deren Anerkennung, wie auch im besonderen inbezug auf die Gewinnung von Mitgliedern. Der Beamte ist durchweg noch nicht so gut geschult für die Behandlung der Fragen, die das Wesen der Standesvereine ausmachen, wie etwa die Angehörigen der andern, im freien Erwerbsleben stehenden Stände, die seit Jahrzehnten iare Standesorganisationen besitzen und pflegen und ausbauen konnten. Zudem ist das Gros der Beamten in einem schon beträchtlich vorgerückten Alter. Die Zahl der jungen Beamten ist recht klein, weil seit Jahren kaum noch Nachwuchs herangezogen worden ist. Rechnet man noch die ständigen Angriffe auf das Beamtentum hinzu, die auf den Einzelnen verbitternd wirkten und ihn, weil er glaubte, doch keine Hilfe zu bekommen, dem Standesverein fernhhielten, so kann man wohl verstehen, warum die Leitung des Verbandes einen besonders schweren Stand hat im Ausbau der Standesidee. Um so viel höher ist es zu bewerten, daß der Verband unentwegt und glücklich weiter gearbeitet hat, auch in dem abgelaufenen schlimmen Notjahr, daß neue Vereine entstanden und alte an Mitgli dern berrächtlich zunahmen. Wenn hier in Köln. an der Wiege des Verbandes, auch leider keine Zunahme verzeichnet werden kann, so darf das nicht mutlos machen. Im Gegenteil soll die Tatsache, daß so viele Tausende trotz der Ungunst der Verhältnisse treu zum Verbande gehalten haben, ein Antrieb sein, um mit Gottvertrauen und neuem Mut weiter zu arbeiten. Darum werden auch gewiß zahlreiche Deleaierte zur Frühjahrstagung eilen, um sich wieder einmal gegenseitig auszusprechen und dann mit frischem Eifer in ihrem Vereinsbezirk die Werbearbeit von neuem zu betreiben. J. B. Klosterkirche der Karmeliterinnen, Köln=Lindenthal, Dürener Straße 89 Sonntag, den 1. Mai, Bruderschaftsversammlung zu Ehren der hl. Theresia vom Kinde Jesu. 4 Uhr nachmittags Predigt, Andacht und Segen. Nach der Andacht Verehrung der Reliquie der Heiligen. Gelegenheit zur Aufnahme in die Bruderschaft. 4 Mittwoch. 21. Avril 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 116 Seite 13 Kein Goldstrom? Sensationelle Untersuchungen des Forschers Le Dannois (M..) Man war bisher allgemein der Ansicht daß das milde Klima Westeuropas einem warmen, aus dem tropischen Amerika kommenden Meeresstrom, dem Golfstrom, zu verdanken ist. In diesem Zusammenhange hatte man sich sogar Erwägungen darüber hingegeben, daß an der Meerenge von Florida geschehene unterseeische Veränderungen des Meerbodens den Golfstrom ablenken und so einen unheilvollen Einfluß auf das Klima von West= und Mitteleuropa ausüben können. Auch befürchtete man, daß die Ablenkung des Golfstromes die Wanderungen der für die menschliche Ernährung wichtigsten Seefische ungünstig beeinflussen würde. Der Leiter des französischen Institutes für Wissenschaft und Technik des Fischfanges, Prof. Le Dannois. hat diese Fragen seit mehr als zehn Jahren eifrig studiert und ist zu einem geradezu sensationellen Ergebnis gekommen. Es existiert nämlich überhaupt keine einheitliche Meeresströmung, die aus den Tropen kommt und die europäischen Küsten erwärmt. Die warmen Wassermengen, die uns vor strengen Wintern und allzu heißen Sommern in gleicher Weise schützen, haben einen gänzlich anderen Ursprung. Prof. Dannois hat alle Beweise über die Existenz des Golfstromes ad absurdum geführt und eine sehr einleuchtende Erklärung für die Existenz anderer warmer Meeresströmungen gegeben, die mit den amerikanischen Gewässern nicht das geringste zu tun haben. Bisher hatte man die Existenz des Golfstromes insbesondere aus der Tatsache gefolgert, daß Flaschenposten, die man an der mittelamerikanischen Küste ins Meer geworfen hatte, in der Regel in Europa angespült wurden. Das erklärt sich aber daraus, daß den größten Teil des Jahres hindurch auf dem Atlantik Westwinde wehen, die die Meeresströmung bis zu einer Tiefe von 15 Meter beeinflussen können und daher schwimmende Gegenstände vom westlichen Amerika nach dem östlich gelegenen Europa treiben. Prof. Dannois machte zahlreiche Reisen im nördlichen Atlantik und fand seine Hypothesen bestätigt. Es existiert nämlich eine viel gewaltigere Erscheinung als die des hypothetischen Golfstromes. Es ist dieses eine strömende Bewegung des gesamten Ozeans, der sich aus zwei verschiedenen Wasserarten zusammensetzt, die im ewigen Kampfe miteinander liegen. Es handelt sich hier um die aus den Polgegenden stammenden kalten Gewässer, die wenig salzhaltig sind. Sie schließen jene andere Art von Ozeanwasser ein, die die Hauptmenge des Atlantiks darstellt, sehr stark salzhaltig ist und eine bedeutend höhere Temperatur aufweist. Das warme Wasser des eigentlichen Atlantiks versucht nun dauernd, sich über die kalten Polarströmungen emporzuschieben, nach dem bekannten Gesetze, daß warmes Wasser leichter als kaltes ist. Lediglich dieser Kampf zweier feindlicher Meeresgewässer, den der Forscher als„transgression" bezeichnet, ist es also, der milde Meeresströmungen nach Europas Küsten bringt und das heimische Klima beeinflußt. Innerhalb bestimmter Perioden von 4½ und 9 Jahren dringt das warme Ozeanwasser weiter nach Norden vor und wallt wieder zurück. Eine Meeresströmung, die aus dem Golf von Mexiko kommt, ist viel zu schwach, um bis nach Europa zu gelangen. Sie verzweigt sich in zwei Aeste, deren einer Neufundland berührt, deren anderer sich in der Mitte des Atlantiks verliert und nicht einmal die Azoren berührt. Einen Golfstrom im Sinne der bisherigen Auffassung gibt es also nicht, und man braucht keine Sorge zu haben, daß natürliche oder künstliche Veränderungen an der Küste von Florida Europas Klima beeinflussen könnten. Uraltes Fabeltier Einhornapotheke heißt sie. Sie ist in jeder Stadt ungefähr zu finden und ist meist sehr alt. Was ist das für ein Tier, das Einhorn? Es ist im Brehm nicht zu finden. Aber in Grimms Märchen ist zu lesen, wie das tapfere Schneiderlein dieses seltsame Tier durch eine ebenso einfache wie verblüffende List überwand. Die Naturgeschichte des Einhorn ist uralt. Schon Alexander der Große hat angeblich auf dieses Tier Jagd gemacht. Und diese Jagdgeschichte ist sehr amüsant. Aber seine Blütezeit erlebte dieses Fabelwesen im Mittelalter. Es muß hier geradezu massenhaft aufgetreten sein. Man erlegte es auf eine ebenso schlichte wie rührende Weise. Es wurde eine Jungfrau in den Wald geschickt, in dem das Tier hauste. Und sobald es das Mädchen erblickte, kam es zutraulich herbei und legte seinen Kopf in des Mägdleins Schoß. In diesem Augenblick brachen die Jäger aus den Büschen, fesselten das überraschte Tier und nahmen ihm das Horn ab. Dieses Horn, ungefähr zwei Meter lang, gerade und in sich selbst etwas gewunden, war ein außerordentlich begehrter Handelsartikel. Nein, so sagenhaft das Tier selbst war und sich eigentlich niemand rühmen konnte, es schon einmal gesehen zu haben, dieses zwei Meter lange und spitze Horn kam im Handel vor. Es war natürlich sehr selten, wie das nicht anders zu erwarten war, aber es kostete auch danach. Für ein ganzes Horn wurden ungefähr 20 000 bis 30 000 Taler gezahlt. Es hatte einen Raritätswert aber vor allen Dingen auch einen medizinischen. Das Einhorn galt als sicher wirkendes Gegengiftmittel. Und Apotheken, die eines besaßen, verhehlten dies keineswegs. Die Anwendung des Mittels war denkbar einfach. Man schabte kleine Teile davon ab und nahm sie ein. Begüterte Familien ließen sich jedoch kostbare Becher aus den Hörnern herstellen oder sie stellten ein in Gold gerahmtes tSück Einhorn auf den Mittagstisch und— die armen Menschen müssen eine abergläubische Furcht vor Gift gehabt haben— wenn die Getränke oder Speisen vergiftet waren, begann das Horn zu Schwitzen. Solche Becher sind heute noch in den Schatzkammern verschiedener Häuser und Städte zu finden. Die Stadt Frankfurt besitzt einen, im habsburgischen Kronschatz gab es sogar mehrere kostbare Stücke usw. Erst im 17. Jahrhundert bekam der Glaube an das Einhorn und damit auch an seine Wunderwirkung einen empfindlichen Stoß. Die Schweden waren im Lande gewesen während des Dreißigjährigen Krieges, und sie waren unklug genug zu verraten, daß das vermeintliche Horn des Einhornz in Wirklichkeit von einem Wal stammte, dem Narwal, der von den Schweden in Massen gefangen wurde. Es war wirklich unklug, vom Standpunkt der Schweden aus, denn der Preis für das Einhorn fiel jetzt rapide von 30 000 Talern auf dreißig Taler für das Stück. Ja, dreißig Taler kostete jetzt ein Narwalzahn, zwei Meter lang, gerade und etwaz in sich selbst gewunden. Das Einhorn war verschwunden. Aber noch im vergangenen Jahrhundert konnte ein Direktor des Brüsseler Zoos eine durchaus ernsthafte Biographie des Einhorns schreiben, das seiner Ansicht nach irgendwo in Asien vorkommen mußte. J. R. S. 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Geschäftsgutbaben-.. Mk. 197 465,64 2. Gesetzliche Rücklage-„„„ 27 195,16 3. Hitfsrücklage...„„„ 19 257,91 4. Erneuerungsrücklage„ 291.09 5. Hypotheken...."„ 2996819 57 6. Bauzuschüsse d. Mitglieder„ 69 202,93 7. Spareinlagen.Mitglieder„ 18 860,75 8. Sonstige Schulden."„„ 15 454,26 9. Reingewinn„„„ 11 778,52 Mt. 3347331.83 Mitgliederbewegung: Mitgliederbestand amAnfang des Geschäftsjahres 524 Mitglieder mit 538 Anteilen Zugang an neuen Mitgliedern....... 13„„„ 557 Mitglieder mi: 551 Anteilen Abgang im letzten Geschäftsjahr„ 54„„ 35 Bestand am Ende des Geschäftsjahres 503 Mitglieder mit 516 Anteilen Die Geschäftsguthaben sämtlicher Mitglieder haben sich im Laufe des Geschaftsjahres um Mt. 1040,15 vermindert. Der Gesamibetrag der Hafisummen beläuft sich au Mk. 258 000.—, also Mt. 11000,— weniger als am Ende des Vorjahres. Für den Aufsichtsrat: Becker, Delmes, Müller. Der Vorstand: Staudt, Zurnieden, Kurtscheld. Rosen Köln, Weuerstr. 8 Fernspr. 219947 Spezialgeschäft seiner Blumen u. 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Seifensieder; Wehle, Buyck: Wittgen, Ruysum: Sumalviko, Vansen: Richter. Anfang 20. Ende 23 Uhr Freitag, den 29. April 1932: Opernhaus Tannhäuser Schauspielhaus 20 Uhr: Flleger Geschlossene Vorstellung für die Freie Volksbühne HATAIELLEITE Telephon 21 55 05 Mittwoch, 27., Donnerstag, 28. April abends 8 Uhr Unwiderrutlich letzte 2 Tage Henny Porten persönlich mit eigenem Ensemble in Madame sans gene Lustspiel n. Sardou v. Oskar Blumenthal.— Volkstümliche Preise: .80.10,.25,.50,.00,.50, .75,.00,.50 M I. Schreibmaschinon liefer, Reuen- u. Sult Eiomnsultneh repariert billigst Büromaschinenmeister Schaaf, Köln, Kolumbastraße 1 a. Telephon 228667. VINIRAN-STEE Die Oberbauarbesten von km 4,8 bis 5,9 D ino von.9 bis 79 der Sirecke Koln— Neuß sollen vergeben werden: Auszuführen sind unter erschwerenden Betriebsverhaltnissen etwa 7000 m2 Walzarbeiten, 8000 t Steinschlaabettung, 4000 m Gleisverlegung, 1000 m Gleisverschwenkung, 30 0 m Gleisaufnahme und sonstige Arbeiten. Verdingungs unterlagen können, sowein vorrätig. ab 28. April 1932 vom ReichsbahnNeuvauamt Koln I in Köln, Kostgasse 2, Zimmer 227, für.50 RM. in bar oder gegen Einsendung von.75 RM. durch Ponanweisung oder eingeschriebenen Brief bezogen werden. Bei Einsendung des Geldbetrages dur: gewohnlichen Brief wird eine Haitung für den Geldvetrag und eine Gewahr für die rechtzeitige Zustellung der Verdingung=un erlagen nicht übernomnen. Versiegelte Angebote mit Aufschrift:„Angebot für die Overbauarbeiten am Stellwer Nnt in Koln=Longerich“ sind dis zum 11. Mai 1932 vorm##age 11 Ur einzureichen. Zuschlagsfrist bis 15. Jun 193° Reichsbahn-Neubauamt Köln 1. Grundbesitzzeugnis. Die Stad gen einde Köln— Amt 4— beabsichtigt folgende, bisher butungsfreie Grundstucke in das Grundbuch eintragen zu lassen und beantragt zu diesem Zwecke die Austeung eines Besitzzeugnisses. Gemarkung Worringen, Industriegelände Flur H Nr. 418/071= 738 qm. 419/075 = 3042 am 420/087= 617 qm. und Flur J Nr. 790/0,217= 3058 gm, 797 .182= 527 qm. Erwaige Einwendungen ersuche io binnen 14 Tagen im Stadthaus. Gürzenichst aße Zimmer 112 schriftlich oder zur Niederschrift gelteno zu machen. Köln, den 21. April 1932. Der Oberbürgermeister al Ortspolizeibehörde. Die Fahrpläne der Omnibuslinien 3, h. 6. 7 und 9 werden an Tonn ag 5. Mai 19 2 geande:. Die Lini 2 wird au dem von der Annastraße über Bonner Straße—Bahenthalgurtel geleitet. Haltestellen sind an der Bonner Straße, Ecke Bayenhalgürtel und B yenthalgürtel, Ecke Golisteinstraße eingerichtet. Die Fahrzeiten sind aus den Ausbängefahrplänen ersichtlich Kölner Straßen-OmnibusGesellschaft.b. H. Veranlagung des Pferde= und Rindviehbestandes. Das Verzeichnis der Pflichti#en nebst den zu entrichtenden Abgaben für das Rechnungsjahr 1932 liegt vom 28. Arril bis ein chließlich 11. Mai de. Is., im Zim er 524 des Stad bauses während der Dieuststunden zur Einucht oifen. Antrage auf Abänderung oder Berichtigung dieses Verzeichnisses sind sparenens 10 Tage nach Ablauf der Offenlegungsirin schriftlich zu beantragen. Es werden veranlagt: für Peerde Folen Esel Maulliere und Manse je 0 0 RM., für Rndviey je.— RM. Oberbürgermeister, Köln. Bekanntmachung. Unter den Viehbeständen des Landwirtes Konrad Hans Schober in Marsdort. Gut Krummenhof, ist die Maul- und Klauenseuche ausgebrochen. Das Gehoft und die Ortschaft Maisdorf sind unter Sperte gestellt Die zur genuuen Beachtung in ortsüblicher Weise bekannt egebenen viehleuchenpolizeilien Anordnungen nebst Sirafandrohung sind am Gehöft und am Rathaus in Frechen angebracht. Frechen, den 23. April 1932. Der Bürgermeister als Ortsnalizeibehörde. IEE Es werden öllentlich meistbieiend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Am Freitag, den 29. April 1932, mittags 12 Uhr, sollen im Pfandlokal Köln, Rosandstraße 205, versteigert werden: 2 Bilder(Gemälde, Kredenz, PsaffNähmaschine, 1 Speisez mmer, Sofa, Sessel, Nachtrisch Waschemangel, 1 Klavier, Gasofen 16 Lampen, 2 Hobelbänke u. a. m. Fröhlich Oberverichtsvollzieher in Köln tinden Sie immer in der Gilde-Buchhandlung Köln, Neumarkt 18a—24. Fernruf: Sammel Nr. 210921 Seite 14 Nr. 116 Sltele Lokal=Anzeiger Mittwoch, 27. April 1932 Wir suchen tüchtigen Betriebsdirektor Günstige Tarife- kurze Wartezeit- hohe Bezüge. Bewerbung. v. Herren aus d. Zweck-, Bausparu. Versich.-Branche bevorzugt. allgemeine Spar- und Kreditkasse G...., Frankf. a.., Industriehaus Reichs-Fisch-Werbe-Woche Suche Jungen von 18—20 Jahren zum Melken u. allen landwirtschaftlichen Arbeiten. Paul Zimmermann, Hermülheim b. Köln Nr. 140 Kath., braves u. zuverlässiges, 24-28 J. altes Mädchen zur Verrichtung sämtl. Hausarbeiten für geistlichen Haushalt(3 Erwachsene) in rechtsrhein. Vorort Kölns sofort Angeb. u. 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Die Zahl der Eheschließungen weist ebenfalls, wie auch die allgemeine Bevölkerungszunahme, eine Verdoppelung auf. 1900 wurden 50 Ehen geschlossen und 1931 98. Wenn man nun annimmt, daß auch die Zahl der Geburten entsprechend gestiegen wäre, irrt man leider sehr. 1900 wurden 216 Kinder geboren bei 6046 Personen und 1931 wurden bei der doppelten Bevölkerungszahl nur 226 Kinder geboren. Dieser unerfreuliche Rückgang ist überall zu verzeichnen. Entsprechend dem Geburtenrückgang sank natürlich auch der Geburtenüberschuß über die Todesfälle. Dieser betrug 1900 89 Personen oder 15 je Tausend, 1931 nur noch 8,9 je Tausend. hl) Kierberg, 27. April.(Zwei Jubilare.) Am heutigen Tage ist Oberbahnhofsvorsteher Arleff seit 35 Jahren im Dienste der Reichsbahn. 23 Jahre schon ist er auf seinem Posten hier in Kierberg. Dem Jubilar sei noch recht lange ein erfolgreiches Arbeiten beschieden!— Herrn Bartscherer wurde am Montagabend aus Anlaß der Vollendung seines 70. Lebensjahres vom Kierberger Männergesangverein„Concordia“, dessen ältestes, aktives Mitglied er ist, ein sehr schönes Ständchen gebracht. Er war 44 Jahre im Dienste der Reichsbahn, zuletzt als Stellwerksmeister. Im Männergesangverein ist er schon seit 53 Jahren. Und bei der Freiwilligen Feuerwehr ist er ebenfalls Silberjubilar. Wir wünschen auch ihm noch einen recht langen Lebensabend. h= Hürth, 27. April.(Hühnerstall erbrochen.) Einem Invaliden wurde in der letzten Nacht der Hühnerstall ausgeraubt. Den Dieben, die vorher den Maschendraht des Stalles durchschnitten hatten, fielen drei Hühner in die Hände. h. Alstädten, 27. April.(Spinatdieb.) Am Sonntagmorgen traf ein auf Streife sich befindender Polizeibeamter einen Mann aus Efferen mit einem Sack Spinat, den er gestohlen hatte, an. Er wurde angezeigt. h. Gleuel, 27. April.(Brand im Kleiderschrank.) Vor einigen Tagen bemerkte die Frau eines Friseurs in Gleuel in ihrer Wohnung einen Brandgeruch. Als sie sich von der Ursache des Geruches überzeugen wollte und glaubte, daß Haare im Friseurzimmer verbrannt seien, mußte sie durch das Schlafzimmer schreiten. Hier entdeckte sie, daß aus dem Kleiderschrank Qualm hervorkam und auch schon die Flammen herausschlugen. Mit Hilfe der Nachbarschaft wurde der Brand, der leicht einen größeren Umfange hätte annehmen können, gelöscht. Der entstandene Brandschaden beträgt etwas über 1000 Mark. Köln=Land- Vorgebirge- Erst=Gebiet= Eisel Beilage zum Kölner Lokal=Anzeiger Der Sonntag in Krekel Die schöne Doppelfeier: Firmung und Kirchenweihe K— Krekel(Eifel), 27 April. Zum Abschluß seiner Firmungsreise weilte Weihbischof Dr. Sträter am Sonntag in Krekel. Die Einweihung der neuen Kirche hatte die ganze Pfarrgemeinde und zahlreiche Fremde herbeigeführt. Ein schöner Frühlingstag war über der Eifel angebrochen, als der Bischof von Steinfeld her in Krekel eintraf. Prachtvoll hatte die Jugend den Einzugsweg geschmückt. Frisches Tannengrün, die ersten Blumen der neuerwachten Natur, Girlanden, Fahnen und Wimpel, alles hatte man zur Begrüßung des Oberhirten herangezogen. Ueber 400 Jahre stand das alte Kirchlein, hat manches Schicksal mit angesehen. Nach frommer Tradition bauten die Grafen von Reifferscheid in der wilden rauhen Gegend zu Ehren der hl. Barbara eine Kapelle zum Danke für die Rettung aus größter Lebensgefahr. Auf dem günstig gelegenen Hochplateau siedelten sich dann immer mehr Leute an. So mußten die Mönche der nahen Abtei Steinfeld und später die Pfarrherren mehrfach das Kapellchen vergrößern, um die notwendige Seelsorge durchführen zu können. Alle großen Bewegungen im westlichen Europa gingen über die Höhe bei Krekel. Die Heeresmassen Napoleons, der Krieg von 1870, und auch die Heereszüge von 1914 und 1918 fluteten an dem Heiligtum der hl. Barbara vorbei. Das Kirchlein blieb von größerem Unheil verschont. Es kamen schlechte und gute Zeiten, mancher Beter fand hier Trost oder dankte für empfangene Wohltaten. Krekel wurde sogar zeitweise ein Mittelpunkt des geistigen Lebens in der Eifel. Noch lebt in der Erinnerung der alten Leute der Schrecken des Kulturkampfes. Es gelang dem damaligen Pfarrer von Krekel — Anton Schrammen— während dieser Zeit die ganzen umliegenden Pfarreien als eellsorger zu betreuen. Darum lebt auch heute noch sein Name und ehrt man sein Andenken weit über die Eifler Berge hinaus. Schlimme Feinde für das Krekeler Kirchlein waren jedoch die Witterungseinflüsse. Feuchtigkeit, und vor allem der übelste Geselle der Berge, der Sturm, hinterließen ihre sichtbaren Spuren. Vor einem Jahrzehnt war man gezwungen, den kleinen Turm wegen Baufälligkeit teilweise abzutragen. Es reifte der Plan zu einem notwendigen Neubau. Eine kleine Bausumme war gespart und gesammelt worden, Krieg und Inflation machten alles zunichte. Erst dem jetzigen Pfarrer Conrads ist das große Werk gelungen. Von edlem Idealismus getragen, übernahm er in zielbewußter Ausdauer die Führung. In schwerster Zeit wurde der Grundstein gelegt. Blauschimmernde Steinblöcke förderte man aus den nahen Bergen. Nach den Plänen und Zeichnungen des Baumeisters Fischer(Köln) wurde zurechtgehauen und geschichtet. Der Bau kostet ein kleines Vermögen. Die Landgemeinde selbst ist arm. Jahrelang mußte gespart und gesammelt werden, um das Geld für ein solches Unternehmen zu sichern. Ohne den Kostenvoranschlag zu überschreiten, ohne der Gemeinde eine Schuldenlast aufzubürden, wurde das Werk zu Ende geführt. Hunderte von Arbeitern wurden wochen= und monatelang beschäftigt, hatten dadurch Verdienst und Brot. Beim Fortschreiten der Einweihungszeremonien hatten sich immer mehr Gläubige eingefunden; dichtgedrängt standen die Massen und verfolgten gespannt den Gang der Handlung. Die Kirche ist nun geweiht für ihre Bestimmung und hat einen neuen Altar, der ebenfalls eingeweiht wurde. In den Altarstein senkte der Weihbischof bei der Weihe Reliquien von der hl. Ursula sowie von Märtyrern der Thebäischen Legion. Der Altar wird hergerichtet, die ersten Kerzen flammen auf neben dem schlichten einfachen Kreuze, das sich hoch in die Rundung erhebt. In dankbarer Freude schreitet der Pfarrer die Stufen hinauf, um zum ersten Male im neugeweihten Gotteshause das hl. Meßopfer darzubringen. In einer Ansprache wendet sich der Weihbischof an die Gläubigen. Er gibt seiner Freude Ausdruck über das wohlgelungene neue Gotteshaus das für die ganze Gemeinde bistmmt ist zum Mittelpunkt und Sammelpunkt in allen Lagen des Lebens. An jeden einzelnen Menschen wendet sich die Kirche, zeigt klar und deutlich den Weg, rüstet ihn aus, damit er den Kampf gegen die Leidenschaften erfolgreich aufnehmen kann. „Höret nicht auf die falschen Propheten, haltet fest an den guten alten Sitten und Gebräuchen, versammelt euch immer wieder im geweihten Gotteshauses, besonders bei der hl. Messe“, gab er als Ermahnung allen mit auf den Weg. Die weitere Weihe fand anschließend an die erste Messe statt. Junge Menschen, die noch nicht wissen, was ihnen bevorsteht im Leven. wurden in der hl. Firmung gesalbt und damit gestärkt und ausgerüstet für den späteren Kampf. Alle Anwesenden waren ergriffen vor der erhebenden doppelten Weihefeier. In nächster Nähe des Ortes dieser schönen Feier war das Schulhaus das Wahllokal des Bezirks. Schreiende Plakate, Flugblätter, Wahlzeitungen sind hier noch unbekannte Dinge Aber auch hier hat man gewählt. Sendlinge neuer Richtungen, die bis heute durch nichts ihre Befähigung bewiesen haben, sind bis ins letzte Bauerndorf vorgedrungen, haben mit Verdrehungen und Unwahrheiten nicht gespart und tausendfache Versprechungen gemacht, die sie nie erfüllen können. Fußend auf der bitteren Not der Grenzbezirke und des Landvolkes, hat man Einfältige und Kurzsichtige als billige Opfer gesucht. Immer wieder hört man die Frage: Was wird die Zukunft bringen? Schlechtes und Gutes, doch hoffen wir, daß es, wenn auch langsam, besser wird. Bonn-Land he) Wesseling, 27. April.(Jung=Zentrum.) Am Freitagabend, 20.30 Uhr, findet im alten Kloster ein Vortragsabend statt, zu dem alle jugenolichen Zentrumsanhänger eingeladen sind. n Kreis Beraheim o) Bergheim, 27 April.(Zwangsinnung aufgehoben) Die Polsterer= und Sattler= Zwangsinnung hielt hier bei Rößler eine Versammlung ab, die sich mit der beantragten Auflösung der Innung befaßte. Mit Mehrheit wurde der Beschluß gefaßt, die Innung aufzuheben. o) Etzweiler, 27. April.(Von der Schule.) Zum Nachfolger des nach Bonn versetzten Lehwurde der Schulamtsbewerber an die Volksschule Etzweiler rers Gierlich Hackenbroch versetzt. o) Horrem, 27 Werk) In de Avril.(Einbrecher am der Montagnacht wurde in das Lager der Edeka=Verkaufsgesellschaft am Gaswert hierselbst eingebrochen. Aus einem nahegelegenen Neubau hatten sich die Diebe eine Leiter geholt und waren so auf das flache Dach des Hauses geklettert Hier schnitten sie ein Stück aus der Bedachung und kamen so ins Innere. Gestohlen wurden nach den Feststellungen für mehrere hundert Mark Rauchwaren Kaffee Lebensmittel usw. Die Verfolgung mit einem Polizeihund ist ausgenommen worden o) Kerpen, 27 April.(Waldbrand.) In den Waldungen bei Schloß Lörsfeld brach am Sonntag ein Schadenfeuer aus, das schnell um sich griff. Die Kerpener Freiwillige Feuerwehr konnte den Brand so erfolgreich bekämpfen, daß nur einiges Unterbolz verbrannte, der Hochwald aber keinen nennenswerten Schaden erlitt. Das Feuer ist höchstwahrscheinlich durch die Unachtsamkeit von Ausflüglern entstanden. brevenbroich-Neuß b. Zons, 27 April.(Amtliches aus Zons.) Der Deichverband(Neuer Deichverband Dormagen=Zons) wird gemäß§ 316 des Wassergesetzes aufgelöst. Die Rechte und Pflichten, gehen auf den Deichverband Dormagen=Rheinfeld=Zons über. Gleichfalls wird die Deichschau DormagenRheinfeld aufgelöst. Rechte und Pflichten gehen auf vorgenannten Deichverband über. Kreis Eushirchen Förderung des Obsi= und Gemüsebaues im Kreise Euskirchen ( Euskirchen, 26.April. Am verflossenen Freitag tagte im Sitzungsaal des Kreishauses in Euskirchen unter Leitung des Verbandsvorsitzenden Landrat Mertens der Verband der Obst= und Gartenbauvereine. Die Vereine des Kreises hatten zu dieser Tagung sämtlich ihre Vertreter entsandt. Nach einer kurzen Begrüßungsansprache des Vorsitzenden erstattete Geschäftsführer Mortier den Geschäfts= und Kassenbericht. Die Kassenverhältnisse sind dank weitgehendster Unterstützung durch die Kreisverwaltung und einer sparsamen Geschäftsführung als durchaus günstig zu bezeichnen. Die Kasse gab zu Beanstandungen keinen Anlaß. Der Verbandsbeitrag blieb auf 20 Pf. pro Mitglied des angeschlossenen Vereins bestehen. Zum stellvertretenden Vorsitzenden bestimmte die Versammlung das Mitglied Rohr.— Weiter beschäftigte sich die Versammlung mit der Aufstellung des Sortenverzeichnisses für Beerenand Steinobst. Die Versammlung war mit dem Vorsitzenden allgemein der Ansicht, daß die Aufstellung dieses Verzeichnisses erforderlich sei. Die Kommission des Vorjahres wurde mit der lufstellung betraut. Zu dem Punkt„Verbandsschau 1932“ wies der Vorsitzende kurz auf den großen Erfolg der vorjährigen Verbandsschau in Lechenich hin und bezeichnete es im Interesse der Förderung des Verbandes sowie des Obst= und Gemüsebaues im Kreise als durchaus notwendia. eine gleiche Schau auch im laufenden Verbandsjahre abzuhalten, zumal die Finanzierung sichergestellt sei. Die Versammlung schloß sich einstimmig der Ansicht des Vorsitzenden an und setzte als Tag für die Schau den ersten Sonntag im Oktober fest. Mit Rücksicht auf die Feier des 25jährigen Bestehens des Vereins in Euskirchen beschloß die Versammlung einstimmig, diesem Verein die Verbandsschau zu übertragen. Das Ausstellungs= programm wird bis Mitte Juni aufgestellt und veröffentlicht. Hierauf sprach Landwirtschaftslehrer Dr. Dammertz von der Landwirtschaftsschule Zülpich über das Thema: Die Düngung der Obstbäume. Beobachtung und Erfahrung spielen in der Düngungsfrage die wichtigste Rolle; auf ihnen müsse sich die praktische Düngung aufbauen. Dringend zu empfehlen sei die Bodenuntersuchung auf Kalkgehalt. Die Ursache des schlechten Wachstums und der mangelhaften Ernte sei in den meisten Fällen auf die Kalkarmut des Bodens zurückzuführen. Obst= und Gemüselehrer Kick von der Ackerbauschule Lechenich hielt einen weiteren Vortrag über„Intensiver Gemüsebau“. Eine lebhafte Aussprache über die beiden Vorträge und einige geschäftliche Mitteilungen beschlossen die achte Verbandstagung. Hauptvertretungen Kreis Bergheim: Horrem, I. Floßdorf. Hindenburgstraße, Fernruf 243; Kreis Euskirchen: G. Müller, Gymnich, Hauptstr. 28; Kreis Schleiden: Mechernicher Anzeiger, Mechernich, Bahnstr. 465, Fernr. 63. Mittwoch, 27. April 1932 Aus der Eitel * Mechernich, 27. April.(Vorstandswahl im Zentrum.) Die Mechernicher Zentrumspartei ruft, wie alle vier Jahre, auch heute wieder zur Vornahme der Vorstandswahl alle ihre eingeschriebenen Mitglieder auf. Die Wahl findet am Donnerstag. 5. Mai(Christi=Himmelfahrt), vormittags nach dem Hochamt im Katholischen Vereinshaus statt. Es wäre zu wünschen, daß die Beteiligung recht stark würde, damit die Wahl von zahlreichen Mitgliedern getätigt werden kann und dadurch der zu wählende Vorstand einen möglichst starken Rückhalt erhält. Wahlberechtigt ist jedes eingeschriebene Mitglied; im Versammlungslokal kann man sich noch einschreiben lassen. hr] Mechernich 27. April(Gründung eines Motorradsportklubs.) Am vergangenen Sonntagnachmittag wurde im Lokale des Herrn Jean Schmidt, Bruchgasse, ein Motorradsportklub mit Anschluß an den ADAC gegründet. Dem Klub traten gleich über 20 Motorradsportler aus Mechernich und der näheren Umgebung bei. Die Wohl eines Vorstandes erfolgt in der am nächsten Samstag 30. April, 20 Uhr, im Lokale Schmidt stattfindenden Haupigründungsversammlung. r| Blankenheim, 27. April.(Patronatsfest.) Am Sonntag feierte Blankenheim das Fest seines Kirchenpatrons Sankt Georgius. Vor dem feierlichen Hochamte zog eine Prozession durch den geschmückten Ort. Vom Altar des Denkmals wurde der sakramentale Segen erteilt. Böllerschüsse leiteten den festlichen Tag ein und ertönten auch während des Gottesdienstes von den nahen Bergen. Abends spielte der Junggesellenverein ein vieraktiges Theaterstück „Bajazzo, das Spiel ist aus“(von Webels und Sieber) im Saale des Hotels zur Post. Die Zuschauer, die zahlreich erschienen waren, standen alle im Banne der ergreifenden Tragödie, die von den jungen Darstellern meisterhaft gespielt wurde. Hoffentlich findet eine Wiederholung dieses schönen Stückes statt; mancher würde sich das Spiel zum zweiten Male ansehen. rl Blankenheim, 27. April.(Wahlergebnisse aus der Blankenheimer Kante.) Blankenheim: S 8, DN 16. 3 163, K 12, DV 20, BP 1. WP 13. LP 9. St 4. NS 67, NO 1 Blanken= heimerdorf: S 1, DN 10, 3 144, K 5. DV 8. WP 5. LP 8. NS 148 Dollendorf: DN 28, 3 96, K 4, DV 1. WP 3. LP 52. NS 120, SA 1. Ripsdorf: S 2. DN 5. 3 148. K 4. WP 8. LP 45. St 1, RS 91. ChrV 1. SA 1. PP 1. Freilingen: S 1. DN 2. 3 72. K 2, MP 11. LP 42, NS 49 Lommersdorf: S 1. DN 1. 3 112. WP 10 LP 118 NS 8. Hüngersdorf: S 1. 3 109. DV 1, BP 1. WP 4. LP 30. NS 12. NO 1. hr) Schleiden, 25. April.(Kreis Schleidener Herdbuch= und Milchviehkontrollverein.) Der seit dem 1. April 1928 im Kreise Schleiden bestehende Herdbuch= und Milchviehkontroll= verein hat auch wiederum im verflossenen Geschäftsjahre nennenswerte Fortschritte gemacht Am 1. April d. J. betrug die Zahl der dem Verein angeschlossenen Mitglieder 61; die Gesamtzahl der zu kontrollierenden Kühe belief sich auf 452 Stück. Die letzte Jahresleistung des Vereins betrug 4179 M. Die Kontrollkosten für jede Kuh betragen nach Abzug der Verwaltungskosten.25 M. Mehr und mehr wird es den Landwirten verständlich, daß das Herdbuch mit seiner Milchkontrolle eine nutzbringende Einrichtung für die Eifeler Landwirtschaft ist. Daß auch die Kreisverwaltung dem Verein in wohlwollender Weise zur Seite steht, beweist die Tatsache, daß sie wiederum für das kommende Jahr trotz der allgemeinen ungünstigen Wirtschaftslage einen pekuniären Zuschuß bewilligt hat. Marktberichte ).( Euskirchen, 26. April.(Wochenmarktbericht.) Es kosteten in Pfennig! Butter 120. Eier.5, Käse 25, Aepfel 25 45, Kartoffeln 350, Kopisalat 20, Wirsing 15, Weißkoh! 15, Blumenkohl 70, Spinat 8, Karotten 10, Möhren 10. Zwiebel 20. Gurken 60, Tomaten 60, Breitlauch—10, Sellerie 10—30, Grünkohl 10, Rotkohl 15, Rindfleisch 70. Schweinefleisch ohne Knochen 90. mit Knochen 75, Schmalz 60. Speck fctt 75, ger. 80, Bratwurst frisch 80, ger. 80, beste Leberwurst 120, gem 30. Blutwurst 30 ck) Bitburg, 26 April.(Schweinemarkt.) Auf dem gestrigen Viehmarkt waren aufgetrieben: 4 fette Schweine, 160 Läuferschweine und 750 Ferkel. Den Besuch aus Landwirts= und Händlerkreisen konnte man nur mittelmäßig bezeichnen. Der Handel begann am Vormittag sehr schleppend. Später belebte sich das Geschäft, so daß der Markt zum Schluß geräumt wurde. Es kosten 6 bis 8 Wochen alte Ferkel 10, 12 bis 15 Mark; Läuferschweine je nach Alter und Qualität 20, 25 und 30 Mark je Stück; fette Schweine 30—33 Pf. je Pfund Lebendgewicht. Zum Versand gelangten 16 Lastautos und 4 Eisenbahnwagen. Nächster Markt: Montag, den 9. Mai. Verantwortlich für die Redaktion Dr. Heinz Stephan: für den Anzeigenteil: J. Stotz Verlag und Druck: Kölner Görreshaus A. G. Alle in Köln. Vergleichen und Sportgörtel prüfen Sie bitte diese Werbe-Angebote genau! Hüftgürtel elegant, aus kunstseid.### Atlas, halblange Form..50 Höftgürte! mit erhöht. Taille eleg. ange Form, aus Batist besonders leicht—— seitlich gehokt, mit Summitellen und 2 Paar Haltern..25 Höftgörtel seitl. gehokt, m. Gummiteilen, in uni Drell, m. 2 Poar Halt..95 Mieder- u. Korselett Vorführung bekannter Markenfirmen: Skl, Warner, Forma, Felina Mittwoch, Donnerstag und Freitag von 11 bis ½1 Uhr ½4 bis 5 Uhr! Höftgürtel seitlich gehakt, zum Schnören, in uni kräftigem Dreil„..75 Korselett für storke Damen, zum Schnüren, sol. Verarb., krättiger Drell-.90 Beachten Sie die 2 Spezialfenster an der Hohen Straße Warner's Magenhalter in verschiedenen Ausführungen Interessant ist unser Kinderwag.Angebot an and. Stelle dies. Zeitg. reen Seite 12 Nr. 116 Lokal=Anzeiger Mittwoch, 27. April 1932 Deutscho endkast Bezirk Vorgebirge Saxonia Merten— Vorwärts Hütte:1 (:). Nun glückte also diesmal den Platzherren die Revanche für die letzthin erlittene hohe Niederlage. Die Gäste dachten, auch diesmal wieder im Handumdrehen den Sieg zu erringen, hatten aber dabei die Rechnung ohne die Mertener gemacht, die durch die gewaltige Rückenstärkung ihres heimischen Publikums ziemlich spielstark wurden. Durch ihren Rieseneifer glückte ihnen der deutliche Sieg. Alemannia Adendorf—. Adler Waldorf:2 (:). Hier kämpften beide um die Hegemonig des Vorgebirges, kein Wunder also, daß det Kampf ziemlich lebhaft vonstatten ging. Natürlich meinten auch die Zuschauer den Ausgang des Spiels mitbestimmen zu müssen und bei einer Reiberei zwischen den Spielern brachen die Waldorfer das Spiel rechtzeitig ab. Man hatte doch bestimmt von beiden Mannschaften eine andere Spielauffassung erwartet. Die Instanz wird sich nun mit der Sache befassen müssen. Unitas Troisdorf— Sanitas Hemmerich:2 (:). Wachtberg Berkum— DIK Rheinbreitbach :3(:), Salia, Sechtem— Alt=Godesberg :1. Bezirk Horrem=Bergheim. In Hoven fand eine Sportwoche statt, wozu ein paar Spiele stattfanden, die dem Werbecharakter vollauf Genüge leisteten. Hoven 1— Westmark Düren:4(0:), DIK. Hoven 2— Wacker Düren:0(:), Endspiel Teutonia Birkesdorf—. Rurtal Schophoven:2(:0, Germania Brandenberg— Sparta Straß:0 (0:), Hertha Boich— Teutonia Thum:3 (3:0, Westmark— Bergfried:10(0:). Im Handball mußte wohl oder übel Alemannia Longerich der DIK Unitas den Sieg mit:5 überlassen. Vor allem waren die Angriffe der Gäste mit mehr Schwung vorgebracht. Die zweiten Mannschaften beider Abteilungen trennten sich beim Stande von:1. Bezirk Mittelerst Das war ein lustiges Treiben am vergangenen Sonntag auf dem Swister Berg. Fast restlos hatten die Abteilungen gemeldet. Begünstigt von dem schönen Wetter, hatte sich eine stattliche Zuschauermenge aus dem ganzen Beeingefunden. In dem Fußballmeisterschaftsspiel DIK Friesheim— DIK Köttingen, das um 13.30 Uhr stattfand, konnte Friesheim durch einen von Köttingen verwirkten Elfmeter die Punkte für sich buchen. Um 15 Uhr begannen die Läufe zum diesjährigen Frühjahrswaldlauf. 105 Meldungen lauen vor.=Klasse 3000=Meter=Mannschaftssieg Weilerswist: 1. Justen, Weilerswist; 2. Heibges, Weilerswist; 3. Krug, Lechenich, 4. Schuhmacher, Weilerswist. =Klasse, für Fußballer 1500 Meter, 40 Teilnehmer, Mannschaftssieg Kierdorf: 1. Riem, Erp; 2. Brahmer, Vernich, 3. Scholzer, Vernich; 4. Kolvenbach, Weilerswist, 5. Schmitz. Kierdorf; 6. Bauer., Kierdorf; 7. Böhm, Weilerswist; 8. Jauk. Liblar; 9. Bernatz, Kierdorf; 1. Jugend. 2000=Meter=Mannschaftssieg Erp: 1. Mörs, Theo, 1. Köttingen; 2. Riem, Erp; 3. Lämpge, Erp; 4. Rütt, Erp. Jugendfußballklasse, 1000=Meter=Mannschaftssieg Friesheim: 1. Platz, Friesheim; 2. Lorbach, Friesheim; 3. Badorf Johann, Friesheim; 4. Badorf Jos., Friesheim; 5. Schamboni, Liblar: 6. Badorf Heinr., Friesheim. Schüler, 1000=Meter=Mannschaftssieg Friesheim: 1. Decker, Friesheim; 2. Milz, Köttingen; 3. Berchen, Friesheim; 4. Schwingeler, Köttingen; 5. Jungfer, Weilerwist; 6. Müller, Weilerswist; 7. Badorf, Friesheim; 8. Rösch, Weilerswist; 9. Hadrisch, Köttingen. Sommerwerbespiele auf dem Waldlauf: Faustball Weilerswist— Dirmerzheim 58:57: Schlagball Niederberg— Ahrem 46:26. Das Faustballspiel war dichtumdrängt von Zuschauern. So kam es zu einem wirklichen Werbespiel für diese schöne Sporart. Bei dem Schlagballspiel konnte Niederberg seine Ahremer Freunde verdient schlagen. Im Klubkampf Weilerswist— Köln=Mauenheim am 17. April mußte Weilerswist mit 75:96 hinter den Gästen zurückstehen. Ein Minus von 20 Punkten brachte dabei die Weilerswister Jugend. Fußballspiel Weilerswist komb.— Brüggen:2. Die Sturmschar des Jungmännerverbandes Bezirk Lechenich hatte schon Samstag abend neben dem Weilerswister Sportplatz ihr Lager aufgeschlagen. Auch hier herrschte ein frohes Treiben. In und um Euskirchen Chlodwig Zülpich— Winfried Rölsdorf 2: 2. Die Zülpicher fühlten sich in dieser neuen Umgebung— sie spielen im nächsten Jahre ebenfalls in der Kreisklasse— recht achtbar. Zwangen den Gegner zur Herausgabe des ganzen Könnens und dürfen mit dem erzielten Resultat vollauf zufrieden sein. Die zweiten Mannschaften trennten sich ebenfalls 2:2. Adler Euskirchen— Konkordia Antweiler:6(0:). Die Euskirchener konnten in diesem Spiel kaum an ihre früheren Tage erinnern, sie spielten zwar im Sturm ganz nett, aber was nützt das, wenn die Tore ausbleiben. Dazu kam noch, daß ihr sonst so guter Hüter einen schwarzen Tag hatte und die tollsten Dinge durchgehen ließ. So wurde der Mannschaft jeder Mut genommen. Kolping Euskirchen— Konkordia Antweiler 2 2:3. Die Kolpingssöhne hätten auch nach ihrem Halbzeitstand von:0 nicht daran gedacht, daß sie am Ende noch mit dem obigen Resultat verlieren würden. Aber die Gäste spielten bis zum Wechsel verhalten und legten nachher so ungestüm los, daß die Euskirchener nicht mehr mitkamen. DIK. Gemünd— Spiel und Sport Nöthen •2(:). Die Gemünder sicherten sich durch diesen knappen Sieg die Gruppenmeisterschaft der Gauklasse. Ihr Spiel war von Energie getragen, und eine gute Rückenstärkung tat das ihrige dazu. Die Gemünder Stürmer wußten aus jedem Vorstoß etwas„Passendes" zu machen. Die andere Seite verscherzte sich durch ihr etwas phlegmatisches Spiel die Chancen. Rhenania Euskirchen— Chlodwig Zülpich 1b:3(1:). Die Rhenanen zogen gegen ihren Gegner mal wieder den kürzeren. Störche in der Weltstadt Das Bezirksamt Tempelhof hat im Franckepark neben anderem Getier auch ein paar„angesiedelt", das in jeder Weise gehegt wird und die besondere Freude der in de Park alltäglich spielenden Kinderschar jetzt erregt, denn— das Storchenpaar hat Nachwuch bekommen, wie der Parkwächter erzählt Das Bild zeigt das am Parktümpel auf einem Baumstumpf angelegte Nest mit dem StorchenElternpaar. Boxen Meisterschaftskämpfe Kraftsportverein Liblar— Kraftsportverein Köln=Süd Bantam: Schneider Liblar gegen Lamp Süd. Der Kölner siegte in einer halben Minute durch Hüftzug. Schneider, scheint am Ende seiner Kunst angelangt und muß einige Zeit ausFeder: Justen L. gegen Kuhlen S. Auch diesem Kölner gelang ein Blitzsieg. Justen ließ dies jedoch nicht auf sich sitzen und entschied einen Herausforderungskampf im gleichen Gewicht zu seinen Gunsten. Leicht: Görgen L. gegen Bradel S. Mit stoischer Ruhe, aber zäher Kraft fertigte Görgen seinen Gegner in drei Minuten durch Souplesse Welter: Glasmacher L. gegen Olbertz S. Dieser Atleth=Ersatz hatte sich tatsächlich auf die Hinterbeine gestellt und konnte nach hartem Kampf in der 7. Minute als Sieger erklärt werden. Mittel: Müller L. gegen Strunk S. Was der Liblarer am meisten fürchtete, trat ein. Durch Ausheber siegt Strunk in der 10. Minute. Halbschwer: Tondorf L. gegen Weber S. Es reichte nur zu einem Punktsieg für den Kölner. Tondorf machte ihm die Sache aber auch unverständlicherweise zu leicht. Schwer: Hoffmann L. gegen Drewing S. Hoffmann befand sich in guter Form. Sein Blitzsieg löste einen orkanartigen Beifallssturm aus. Gleich nach dem Schlußwort forderte der Kölner seinen Gegner. Zum Gaudium des Publikums wiederholte Hoffmann das Kunststück in derselben Zeit.„ Die Veranstaltung war über Erwarten stark besucht. Der Kraftsportverein Liblar gewinnt immer mehr Anhänger. Schiedsrichter Felten leitete die Kämpfe zur besten Zufriedenheit. Bücherschau * Das Ergebnis des großen„Photofreund"=Wettbewerbes„Das charakteristische Stilleben“, hat man Gelegenheit, in der Nummer vom 20. April des„Photofreundes“ zu bewundern. Ludwig R. Biber(Berlin) schreibt einen Leitartikel gegen die Ueberzah. der Photographieverbote in Deutschland, und von Paul Grobleben findet man in der gleichen Nummer einen ausgezeichnet illustrierten Aufsatz über Bildrevortage. Die Bastelecke, der Meinungsaustausch und die Rubrik„Was gibt es Neues.“ sind interessant, wie immer. Wer sich für diese Kunstzeitschrift interessiert, verlange kostenlos Prodenummer von Photokino=Verlag G. m. b.., Verlin S 14, Stallschreiberstr. 33. Verantwortlich für die Redaktion Dr. Heinz Stephan: für den Anzeigenteil: I Stotz. Verlag und Druck: Kölner Görreshaus A. G. Alle in Köln.