Kölner TTITT Lokal-Knzeiger Nr. 98 Bezugspreis: Bei Botenzustellung: Ausgabe A monatlich .70 RM. zuzügl. 30 J Beitrag z. Zustellgeld; Ausg. B(mit d. Samstags erscheinend. illustr. Beil.„Heimat u. Welt“) 1,85 RM., zuzügl. 30 Beitrag z. Zustellgeld; bei deutschen Postanstalt.: Ausg. A 1,70 RM. Ausg. B 1,85 RM.; jede Ausgabe einschl. 56 J Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 4 Zustellgeld der Post. , 9. April 1932 Betlagen: Der Sonntag. Der Sport, Die bunte Welt, Die Frau in Familie und Volksgemeinschaft, Für unsere Kinder, Rundfunk=Nachrichten, Reise und Wochenend, Die Scholie. Heimat und Welt. illustrierte Beilage zur Ausgabe B Anzeigenpreis: Je mm Höhe Platzanzeige 10 J, auswärtige 13 J, rubrizierte Gelegenheits- und Familienanzeigen 7 J, Stellengesuche 6 4, Reklamen 60 J, auswärts 70 J, Platzvorschriften 10% Zuschlag.— Kleine rubrizierte, Anzeigen erscheinen nach Auswahl auch in Nebenausgaben.— Postscheckkonto Köln 1065. Erfüllungsort und Gerichtsstand Köln. 10 pfennig Jahrg. 47 Am Zwischen Hindenburg und Hitler Hindenburg ist der Kandidat der sittlichen Anwartschaft auf den Präsidentenstuhl. Hitler ist der Kandidat des überheblichen Anspruchs auf diesen Stuhl. Vor dem 13. März glaubte diese Ueberheblichlichkeit, Deutschland und der Welt verkünden zu dürfen: Hitler wird Reichspräsident. Nach dem 13. März gestattete die Ueberheblichkeit des ersten Wahlgangs nicht den Schritt zur Demut, vor dem Sieger vom 13. März in Ritterlichkeit den Degen zu senken. Die wahlberechtigten Staatsbürger, die zwischen Hindenburg und Hitler stehen, haben bis zum 13. März nur zu zwei Fünfteln sich den Glauben einimpfen lassen, daß Hitler Präsident werden müßte. Drei Fünftel haben sich damals schon für den berufenen Anwärter Hindenburg gegen den stürmischen Ehrgeizigen Hitler ausgesprochen. Es wäre nur ein halber Sieg Hindenburgs gewesen, wenn die auf ihn entfallenden, Stimmen lediglich die Verneinung Hitlers bedeutet hätten. Es war ein ganzer Sieg, weil sie die Bejahung Hindenburgs darstellten. Ist die These zu kühn? Nein, sie läßt sich beweisen: Der Wahn, Hitler als Reichspräsident müsse unabänderlich kommen, schlug viele Deutsche in seinen Bann. Unendlich viele von ihnen erlagen diesem Wahn, gerieten in den Bann aus Aengsten heraus. Die Aengste wuchsen teils unter der Beeinflussung der lärmenden Agitation des Trommlers. Sie wuchsen andernteils unter dem Drucke terroristischen Auftretens der Privatarmee Hitlers. Furcht und Angst glaubten es mit den vermeintlichen= Machthabern von morgen halten zu mussen. Man wollte sich darauf berufen können, um im Dritten Reiche ungeschoren zu bleiben. Vielen Millionen Aengstlichen vom 13. März wird inzwischen an 18 Millionen Mutigen ein Licht darüber aufgegangen sein, daß die Treibhausbäume aus dem Braunen Hause nicht in den Himmel wachsen. Mut und Verstand führte die Hindenburgwähler vom 13. März zur Urne. Darin liegt die absolute Bejahung Hindenburgs. Warum wieder Hindenburg? Es war gut, daß es einen Osterfrieden gab. Acht Tage Wahlkampf genügten vollauf, um zu sagen, was im Nachgang zum 13. März zu sagen war. Acht Tage Wahlkampf genügten auch, um die Gemüter zuweilen mehr zu erhitzen, als gut war. Wahlkämpfe sind reizvoll, aber auch gefährlich. Gegensätze werden vertieft, das Brückenschlagen wird schwerer. Deutsche Not braucht Brücken. Wir stehen außenvolitisch vor wichtigsten Entscheidungen. Sie sind ebenso schicksalsschwer, wie die Entscheidungen vom Jahre 1918 und 1919. Am 10. April muß innenpolitisch eine Entscheidung fallen, die die Voraussetzung für erfolgreiche Außenpolitik werden kann. Wie diese Entscheidung aussehen muß? Formulieren wir es so: Jeder Deutsche weiß, was er von dem Frankreich Tardieus zu erwarten hat! Dieses Frankreich wartet auf den Sieg Hitlers. Dieses Frankreich braucht Gründe für das Verharren bei seiner Despotie über Europa. Ein Sieg Hitlers wäre willkommener Boden dafür gewesen. Der Sieg Hindenburgs wird Herrn Tardieu, einem der maßgebenden Verfasser des Versailler Vertrags, den Boden entziehen. Der kluge Deutsche weiß drum, (Fortsetzung Seite##— Vertretet ihr den Ropf, der Giltschlange der Twietracht! Bahnt ihm eine Gasse, dem aul's köchste bedrohten uneren Frieden! Mackt ihr ein#nde, der brudermörderischen(ewaltpolitik der Straße! Kellt ihn ausrichten, den starken, alle schützenden Ordnungsstaat! Fordert ihn mit Nlachdruck, den Einsatz der Staatsautorität gegen jede Ack von Rewolutionchgen! Rust sie zurück, die notgepeitschten Irrenden, die sich dem Kaß gegen ihre Volksgenossen verschrieben kaben! Unterwerst ihm euck nicht, dem Jerror eines Gesinnungszwangs, der euch die Freikeit eures Juns und Denkens rauben will! Betrachtet ihn als Schande, den Anschluß an die Aengstlichen und Jurchtsamen! 1„ Betrachtet sie als Ehre, die Tugekörigkeit zu den Rutigen und Cutschlossenen! Zwingt sie herbei, die deutsche Volksgemeinschalt und deutsche Einigkeit! Rellt sie schlagen, die Brücken über Klusten tielbesckämender Feindschalt unter Volksgenossen! Bereitet ihn vor, den endlichen Tusammenschluß aller guten Deutschen! Relst sie wirken, die nach innen und nach außen siegreich wirkende Kralt zu neuem Aufstieg, zu neuer Woklkahrt für jeden einzelnen von euck und für die Gesamtheit! Wer riel, selbst ein leuchtendes Beispiel für das, was er Lordert, von jeher zur Eintracht und zum Frieden? Wer rief zu Bruderliebe und Ordnung? Wer ist der Ausdruck köchster Staatsautorität in der ganzen Wuckt seiner edlen Versönlichkeit? Wer sand sein Leben lang in der Reihe der Mutigen und #tschlossenen im Jreudienste an Volk und Vaterland? Wer mahnte undbtässig zur volksgemeinschaftlichen Gezinnung, zum Brückenschlag über beschämende Klusten der Feindschalt? Wer verkörpert im Inlande und im Auslande, im Genusse der größten Kochachtung vor Größe und Unantastbarkeit seiner Käunlichkeit, Deutschlands Ehre und Deutschlands Kralt zur Einigkeit? Wer?? Der stille Grobe und der große Stille, der in Rrieg und Frieden tausendtach Bewährte, der Mann, dem morgen, am 10. April, die Stimme ganz Deutschlands gehören sollle, der Mann, dem die Stimmenmehrheit aller Hlugen, aller Weilblichenden, aller Klarschäuenden, aller Unbetörten als Geschenk der Treue und Dankbarkeit in die Urne gelegt wird: Hindenburg!!! Auf zum Millionenbekenntnis für ihn! Rein Mann, keine Frau, kein Jungmann, keine Jungtrau darf daheim bleiben! Es geht morgen, schärfer noch, als am 13. März, um die Entscheidung, weil um die endgültige Enischeidung! Bedenht es gut! Kindenburgs Sieg muß ein ganz großer, ein ganz überwältigender werden, würdig eines Siegers von Tannenberg! Auf jede Stimme kommt es 13 ** **•*••** A Seite 2 Nr. 98 Lokal=Anzeiger Samstag, 9. April 1932 (Fortsetzung: Wovon man spricht) daß seine Stimme Hindenburg gehört! Warum nicht Hitler? Von den Idealisten im Lager der Nationalsozialisten war vielleicht Hitler selbst der größte. Sein Idealismus ist aber längst so übersteigert, daß er zum Illusionismus geworden ist. Aus den Illusionen wuchs die bedenkliche Selbsttäuschung Hitlers über Wert und Bedeutung der eigenen Persönlichkeit. Wir Deutsche könnten seit 1914 gelernt haben, daß Selbsttäuschung Verhängnis ist. Wir sind im Kriege der Selbsttäuschung erlegen, eine mehr als 25fache Uebermacht einer Welt von Feinden bezwingen zu können. Unterschätzung des Gegners, Ueberschätzung der eigenen Kraft verhinderten, rechtzeitig Schluß zu machen. Nach dem Kriege, nach dem Zusammenbruch kamen wieder Illusionsjahre. Sie bedeuteten Ueberschätzung der eigenen wirtschaftlichen Kraft. Hinter der Selbsttäuschung stand wieder ein Zusammenbruch in Gestalt schmerzlichster Ernüchterung. In Gestalt der wehetuenden Einsicht, daß ohne harte Opfer, ohne tausend Verzichte kein Aufstieg möglich ist. Die inzwischen eingetretene Weltkrise verschärfte den Zwang zu so bitterer Einsicht. Hier ist aber das Bittere die Bitterkeit der heilenden Arznei. Brüning hat sie dem Volke gereicht. Hitler möchte sie Brüning aus der Hand schlagen. Hitler hat denen, die mit Sehnsucht darauf warten, daß alles besser werde, die breiten bequemen Straßen vorgegaukelt. Sie führen nicht empor, aber es gibt sie auch nicht. Darum weiß der kluge Deutsche, daß er Hitler seine Stimme versagen muß. Wählt„Volksgemeinschaft!“ Kinodramatische Werbearbeit für Hitler seit dem 13. März war bestimmt, glauben zu machen, daß auch Adolf Hitler berufener Anwärter auf die Präsidentschaft sei. Man hat es auf dem Wege der Verhimmelung mit der Massenbeeinflussung versucht. Daneben ist nur verräterisch offenbar geworden, in welcher Form und mit welchen terroristischen, diktatorischen Maßnahmen der Amtsantritt Hitlers vor sich gehen sollte. Die oft beteuerte Legalität steht heute in so grellem Lichte, daß jeder Sehende erkennen kann: es waren nur leere Beschwichtigungsversuche. Die Ankunft des Dritten Reiches sollte Bürgerkrieg bedeuten. Es nützt nichts, zu bestreiten, es ist so. Deutscher Bürgerkrieg wäre deutscher Untergang. Nicht die 11 Millionen, die für Hitler gestimmt haben, wollen den Bürgerkrieg Aber die Hunderttausende, die erwiesen dafür gedrillt sind, für die die Pläne in der Nacht vom 13. zum 14. März bereitlagen, die wollten ihn. Sie wollten ihn, weil die meisten von ihnen wenig oder nichts zu verlieren haben, weil sie glaubten, für sich nur gewinnen zu können. Darf ein Sechzig=Millionenvolk sich von einigen Hunderttausend ins Verderben treiben lassen? Diejenigen, die am 13. März des Mutes entbehrten, Hindenburg zu bejahen, sollten sich diese Frage sehr ernst vorlegen. Am 10. April ist noch Zeit und Gelegenheit. in die Front derer einzuschwenken, die in Deutschland den innenpolitischen Frieden wollen. Am 10. April ist noch Zeit, in die große Volksgemeinschaft der Ordnungsliebenden einzuschwenken. Es ist aber auch höchste Zeit, es zu tun! Zwietracht schwächt, Gemeinschaft und Einigkeit stärkt. Deutschland braucht die Kraft der inneren Einigkeit. Wenn die deutschen Unterhändler um deutschen Aufstieg bei den kommenden Verhandlungen mit einer uns noch zu großem Teile feindlich gesinnten Welt den stärksten, den ziehenden Trumpf ausspielen wollen und sollen, dann muß auf dieser Karte stehen: Deutschland ist einig! Es gibt zurzeit keine Persönlichkeit, in der sich der Einigkeitswille besser verkörperte, als in Hindenburg. Wer sein Vaterland liebt, wer sein Volk, alle Nationalsozialisten und Kommunisten eingeschlossen, vor dem Verderben retten will, der wähle Hindenburg! Das Triduum Abersdeshroßen Rom, 8April. Das Triduum zu Ehren Alberts des Großen nahm heute vormittag in der Kirche Santa Maria sopra Minerva um .30 Uhr seinen Anfang mit einer hauptsächlich für die geistigen Institute und die Gläubigen der italienischen Sprache vom Bischof von Caserta gelesenen Messe mit Generalkommunion. Um.30 Uhr fand bei herrlicher Beleuchtung der feierliche Einzug des Präfekten der Konzilskongregation Kardinal Serafini mit anschließendem Pontifikalamt statt. Der Kirchenfürst war begleitet von allen Dominikanern Roms und zahlreichen italienischen und ausländischen Söhnen des hl. Dominikus, darunter die Ordensprovinziale von Deutschland und Oesterreich. Kardinal Frühwirth wohnte der erhebenden Feier in der Thomas=Kapelle der Basilika bei. Zahlreiche Vertreter des diplomatischen Korps waren erschienen. Die gesanglichen Darbietungen der Sängerkapelle von Santa Maria Maggiore und der Studierenden des Dominikaner=Kollegiums Angelicum standen nach Stimmenmaterial und Leistungen auf anerkannter Höhe. Beim Offertorium wurde ein Resurrexit von Palestrina eingelegt. Das wunderbare gotische Gotteshaus war von Gläubigen dicht gefüllt. Einige bemerkenswerte Programmänderungen in der dreitägigen Albertusfeier sind noch eingetreten. Hervorzuheben ist, daß am Samstag, der in erster Linie für die französischen Kollegien Roms und die französische Kolonie bestimmt ist, die Kommunionmesse von TitularErzbischof Baudrillart, dem Rektor des Pariser Institut catholique, abgehalten wird, ein erfreulicher Beweis dafür, welch hohes Ansehen der deutsche Heilige und Kirchenlehrer Albert auch in Frankreich genießt. Die Festpredigt wird der Dominikanergeneral Gillet halten, während am Sonntagmorgen der bedeutende Dogmatiker und Kenner der Geschichte der Scholastik Prälat Universitätsprofessor Dr. Grabmann(München) predigen wird. Das Ende der Donaukonferenz Termin des Wiederzusammentritts noch unbestimmt„ Weitere prüfung wirtschaftlicher punkte Hochverrat der Nazis in Anhalt? Der Oberreichsanwalt hat ein Verfahren eingeleitet WTB Dessau, 8April. In der heutigen Sitzung des Anhaltischen Landtages teilte Staatsminister Dr. Weber in Uebereinstimmung mit dem Oberreichsanwalt mit, auf Grund von Urkundenmaterial habe sich der dringende Verdacht ergeben, daß Mitglieder der NSDAP. den Plan vorbereitet hätten, die Verfassung des Reiches und des Landes Anhalt gewaltsam zu ändern. Zu diesem Zweck sei eine militärische Ausrüstung der SA vorgenommen und die militärische Besetzung wichtiger öffentlicher Gebäude in Dessau und die Festnahme führender Mitglieder der Regierung sowie des Staates Anhalt vorgesehen gewesen. Der Oberreichsanwalt habe ein Ermittlungsverfahren wegen Vorbereitung zum Hochverrat eingeleitet, das noch nicht abgeschlossen sei. Der geplante Marsch auf München WTB München,.April. Die Bayerische Amtliche Pressestelle veröffentlicht eine Mitteilung, in der es heißt: Neuerdings erlassen Ortsführer der NSDAP in der Presse, offenbar auf höheren Befehl, allenthalben Erklärungen gegen das von uns veröffentliche amtliche Material über die von nationalsozialistischer Seite getroffenen Vorbereitungen für den„Hitler=Sieg am 13. März. Auch diese offiziellen Ableug nungsversuche sind nicht imstande, die von uns bekanntgegebenen Tatsachen aus der Welt zu schaffen. Es ist neben vielem anderen festgestellt, daß die SA=Mannschaften in den Bezirken Augsburg, Günzburg, Kempten, Lindau, Markt Oberdorf, Menningen, Mindelheim, Schwab München. Sonthofen und Wertingen zu sammengezogen waren. Die Leute waren mit Rucksaa oder Tornister sowie mit Wäsche und Proviant für mehrere Tage ausgerüstet. And schließlich in Hessen WTB Darmstadt,.April. Die hessische Regierung veröffentlicht heute umfangreiches Material über die Organisation der SA= un SS=Formationen in Hessen und deren Zusammenziehung, während des ersten Wahlgangs zur Reichspräsidentenwahl. Offenkundig nach zentraler Anweisung und einheitlichem Plan, so heißt es in dem Bericht, seien diese ormationen an verschiedenen Plätzen des andes zusammengezogen worden. Sie waren feldmarschmäßig ausgerüstet gewesen und hätten Befehl gehabt, bis zum 14. März an diesen Stellen zu bleiben. Am 11 März erklärte der SS=Sturmführer Dernehl bei einem Sturmappell in Darmstadt, jeder einzelne Staffelmann solle die sog. Blutscheu überwinden und andere ins Jenseits befördern. bevor er selbst daran glauben müsse. Anschließend daran wurden Verbandspäckchen ausgegeben. Ferner wird darauf verwiesen, daß die SA= und SS=Leute bestrebt seien, sich„um jeden Preis und auf jede Art und Weise“ in den Besitz von Waffen zu setzen. WTB London,.April. Die Viermächtekonferenz hat sich heute mittag ohne nähere Angabe eines Termins für den Wiederzusammentritt vertagt. Nach Abschluß der heutigen Sitzung wurde folgendes Kommuniqué ausgegeben: Die auf der Konferenz vertretenen Regierungen sind darüber einig, daß die finanzielle und wirtschaftliche Lage der Donauländer rasches, planmäßiges Handeln sowohl seitens der Donauländer als auch anderer Staaten erfordert, wenn sie auf eine gesunde Grundlage gestellt werden soll. Sie sind ferner darüber einig, daß ein solches Handeln im Interesse der wirtschaftlichen Wiederherstellung Europas liegt und ein erster Schritt aus diesem Wege sein kann. Als Ergebnis der Beratungen der Konferenz sind eine Anzahl wirtschaftlicher Punkte aufgetaucht, die weitere Prüfung und weitere Erhebungen erfordern. Die bevorstehenden Genfer Tagungen würden in der nächsten Woche auf alle Fälle die Fortsetzung der gegenwärtigen Beratungen verhindern. Unter diesen Umständen hat jede der vier Regierungen zugesagt, den drei anderen sobald als Arme Frau!!! Steht da an einer Haltestelle der Linie 5 ein Zettelverteiler für Hindenburg. Einem jeden drückt er nach Möglichkeit einen Zettel in die Hand. So auch einer gutgekleideten Dame, die ein kleines Hakenkreuz trägt. Sie nimmt den Zettel in Empfang. Dann aber kam ihre politische Gesinnung zum Ausdruck. Den Zettel wütend zerknittern, ihn bespucken, zur Erde werfen und mit Füßen treten, war das Geschehen weniger Augenblicke. Arme Frau! Wie tief ist dein Haß, wie armselig deine Gesinnung?!... Selbst ein einfacher möglich eine eingehende Darstellung ihrer Auffassungen über die zurückge*** des weiZettel muß darunter leiden. —merk— Wieder billigeres Geld Diskontsatz von 6 auf 5½ prozent, Lombardsatz auf 6½ Prozent ermäßigt WTB Berlin,.April. Die Reichsbank hat mit Wirkung ab 9. April 1932 den Diskontsatz von 6 auf 5½ Prozent, den Lombard= satz von 7 auf 6½ Prozent ermäßigt. Die Reichsbank teilt mit: Die Reichsbank läßt mit dieser Ermäßigung in Fortsetzung ihrer bisherigen Politik der Wirtschaft diejenige Erleichterung zuteil werden, die mit Rücksicht auf die Gesamtsitugtion zurzeit als möglich erscheint. Hervorgehoben wurde, daß seit der Herabsetzung des Reichsbankdiskontsatzes von 7 auf 6 Prozent mit Wirkung vom 9. März die Verflüssigung des Geldmarktes sich fortgesetzt hat und daß die übliche Unterbrechung durch den Quartalstermin verhältnismäßig gering war und rasch überwunden worden ist. Senkung der Vermögenssteuer CNB Berlin,.April. In Kürze soll die bereits angekündigte Senkung der Vermögenssteuer zur Durchführung kommen. Der Reichsfinanzminister wird dabei zum erstenmal von der ihm in der Dezember=Verordnung erteilten Ermächtigung Gebrauch machen, die Vermögenssteuer dem veränderten Steuerwert der Vermögensteile anzupassen. Da die erste Vermögenssteuerrate am 15. Mai fällig ist, soll die Senkung noch in diesem Monat durchgeführt werden. Die entsprechende Verordnung wird be. reits ausgearbeitet und vom Reichsfinanz minister nach seiner Rückkehr nach Berlin erlassen werden. stellten Punkte und über die beste Art teren Vorgehens zuzustellen. Aus diesem Kommuniqué geht hervor, daß die Konferenz kein greifbares Ergebnis gehabt hat. Von deutscher Seite war bekanntlich von Anfang an daran gezweifelt worden, daß in der kurzen Zeit von drei Tagen ein genügendes Resultat zustandekommen werde. Die Erörterung hat so weitgehende Meinungsverschiedenheiten in der Frage der Zusammensetzung einer Donaukonferenz, der Meistbegünstigungen sowie in der Frage der Präferenzen ans Licht gebracht, daß eine gründliche Vorbereitung im Sinne des veröffentlichten Kommuniqués notwendig ist, bevor eine endgültige Lösung des Donauproblems in Aussicht gestellt werden kann. Was wählen die Straßenbahner? Im Westdeutschen Beobachter vom 7. April findet sich ein Aufruf für Hitler, der von einer Anzahl Arbeiter unterschrieben ist. Unter den Unterzeichnern befinden sich sechs Straßenbahner der städtischen Bahnen Köln.(Einer davon nannte sich Kassenbote.) Es soll der Eindruck erweckt werden, daß eine große Zahl Straßenbahner in Köln hinter Hitler steht. Wir Kölner Straßenbahner legen Wert darauf, festzustellen, daß dies nicht der Fall ist. Die angeführten Leute sind dieselben, deren Namen im vorigen Jahr bei der Betriebsratswahl der Bahnen auf einer Liste der NSDAP. prangten. Sie erzielten damals 199 Stimmen bei einer Gesamtbelegschaft von rund 5000 Straßenbahnern. Das sind knapp 4 v. H. und von den 18 Sitzen, die zur Verteilung kamen, konnten sie keinen einzigen erobern. Daraus geht unzweideutig hervor, daß die Nazis nicht das Vertrauen der Kölner Straßenbahner besitzen. Die überwiegende Mehrheit stand und steht auch heute noch hinter den Gewerkschaften. Gewiß wurden auch den Straßenbahnern schwere Opfer auferlegt. Wenn aber jemand glauben würde, die Arbeiterschaft hätte nichts mehr zu verlieren, so dürfte er sehr auf dem Holzwege sein. Würde ein Hitler mit seinem Anhang ans Ruder kommen, was Gott verhüten moge, so wäre aber auch alles verloren, was die Arbeiterschaft in jahrzehntelangem Kampf erobert hat und was heute noch unter schweren Opfern gehalten wird. Es ware deshalb unverantwortlich von der Arbeiterschaft wenn sie diesen Abenteuerern an die Macht verhelfen würde: Denn sie würde damit ihr eigenes Grab schaufeln. Weil sie das wissen, deshalb wählen die Straßenbahner in Köln in ihrer überwältigenden Mehrheit Hindenburg!! 1 * „#es chr April 1932 Aitteitungaskat aller wesickentacten Jurn= wuck Snoctversähucdte 4 Amstliches Gegan der Deutscten Ju Handballsport in der 9T Am die Reisterschaft der Turnerinnen— Deutsche Neisterschaft Für die Kölner Vereine dürfte in erster Linie das Abschneiden des Gaumeisters KTV 43 im ersten Entscheidungsspiel um die Kreismeisterschaft gegen den Meister des Vorjahres, Krefeld 55, in der Turnerinnenklasse von Bedeutung sein. Dann beginnt in Eschwege bei dem dortigen Turnverein der Reigen der Entscheidungstreffen um die Handballmeisterschaft der Turner, wo der dritte Rheinlandvertreter TuFV Niederpleis seine Aussichten im weiteren Wettbewerb beweisen will. Für die Jugend des Kölner Turngaues ist die entscheidende Begegnung zwischen den Besten. TV Kalk 74 und TV Dellbrück 95, ebenfalls spannend. Daneben finden noch zahlreiche Gesellschaftstreffen statt, die zum Teil einen recht pannenden Verlauf rechtfertigen Kölner TV 43 Ti.— Kreselder T8.55.7. Noch in bester Erinnerung ist das vorjährige Zusammentreffen dieser beiden Spitzenmannschaften Rheinlands im Turnerinnenhandball, das mit einem deutlichen Siege der städter endete. In diesem Kampfe stehen die Kölnerinnen auf eigenem Boden, der immerhin ein nicht zu unterschätzender Vorteil ist. Dazu hat sich die einheimische Mannschaft gut herausgearbeitet und wird bestimmt nicht so ohne weiteres zu bezwingen sein. Jugend TV Kall 74— TV, Dellbrück 95. Noch vor wenigen Wochen standen sich beide Mannschaften in der Gruppensiegerrunde gegenüber und holte Kalk auf eigenem Platze ein beachtenswertes Unentschieden heraus. dem einwandfreien Platze der T6 Mülheim im Fort 11 wird Dellbrück durch sein besseres Können den Sieg davontragen und das Jugendbanner für ein Jahr in seine Obhut nehmen können. Gesellschaftsspiele TV Mülheim 50— TV Ehrenfeld 79. Die Leistungen beider Mannschaften gewährleisten einen spannenden Kampf, den die Gäste durch ihre größere Durchschlagskraft entscheidend beeinflussen werden. Anwurfzeiten: 1. 16.30 Uhr, 2. 15.15 Uhr, Jugend 14 Uhr im Turnerheim Tußch Rippes 78— Kölner Sc 99. 3u einem Klubkampf treten diese beiden Vereine in Nippes an. Die Frage nach dem Sieger ist offen zu lassen, da beide in jHscg. Verhäne gute Leistungen zeigten. 1. 11.15 Uhr, 2. 10 Uhr. Kölner TV 43— Sportfreunde 93. Die WSVer zeigten bisweilen ganz hervorragende Leistungen und waren für manchen Spitzen reiter schon ein Hindernis. Der KTV muß sich hier also vorsehen. Anfang 11.15 Uhr. Brühler WV— TusV Langel. Zwei gleichwertige Gegner werden sich im Brühler Stadion nichts nachgeben, wenn nicht Langel manchmal überraschen würde. 15 Uhr. Deutzer TV— TV Kalk Res. Deutz wird sich nach seinem Abfallen auch hier mit einer sicheren Niederlage zufrieden geben müssen. TusB Porz— TB Sürth. Wie in den bisherigen Begegnungen wird auch hier Sürth einen klaren Sieg buchen. 14 Uhr. TusC Frechen—. T9 Merheim. Daß sich hier der Klassenunterschied deutlich auswirken wird, dürfte ebenfalls feststehen. 11 Uhr. TV Urbach—. T8 Jahn Sülz. Hier findet ein offenes Treffen statt, welches die Urbacher, durch den eigenen Platz begünstigt, knapp gewinnen werden. 16 Uhr. TV Dellbrück— TußV Bergisch Gladbach Der Aufschwung der Gäste ist nicht abzuleugnen, was die Dellbrücker an ihrem Siege kaum hindern wird. 15.30 Uhr. Tbd. Dellbrück Turnerkreis Nippes. Die Gäste haben vom Hinspiel her noch etwas gutzumachen, was ihnen ihrem Können entsprechend eigentlich gelingen müßte. 16.30 Uhr. TuSV Köln=Süd—T Forsbach. Nach einseitigem Kampf wird hier der=Klassenmeister und Gast der Erstklassigen klar unterliegen. 11.15 Uhr. TV Jahn Wahn— Siegburger TV. Die Gäste dürften hier kaum zu Worte kommen, da die Kölner Mannschaften doch etwas besser sind. 11 Uhr. Tschft. Mauenheim Res.— TV Wesseling. Diesen Kampf müßten die Gäste, durch ihren Erfolg vom Vorsonntag angespornt, klar gewinnen. 16.15 Uhr. Weitere Spiele: Dünnwalder WV 2.— TV Dellbrück 2..30 Uhr; TuSV Langel 2. gegen SC Porz 2. 11 Uhr; TV Kalk 5.— T6 Mülheim 5. 10 Uhr: TusC Frechen 2.— 7B Merheim 2..45 Uhr; Tschft. Mauenheim 3. gegen TV Wesseling 2. 15.15 Uhr; TV Dellbrüc 3. gegen TußV Bergisch Gladbach 2. 14.15 Uhr; Tbd. Dellbrück 2.— Turnerkreis 2. 15.15 Uhr Tschft. Nord 2.— BfR rrh. 2. 10 Uhr. Jugend: TV Mülheim—. TV Ehrenfeld 14 Uhr: TV Jahn Wahn— Siegburger TV 0 Uhr: Tschft. Mauenheim— TusV Leverkusen 14.15 Uhr; Reichsbahn TusV gegen Turnerkreis 11 Uhr; Brühler TV— TuSP Langel 14 Uhr; Tschft. Nord— BfR rrh. 11 Uhr. Turnerinnenspiele. TuSV Köln=Süd gegen TV Ehrenfeld 75. Das Wiederholungstreffen müßte dem Können beider Mannschaften nach wiederum mit einem sicheren Sieg der Gäste enden..15 Uhr. Tschft. Manenheim— Tuss Leverkusen. Wie in der verflossenen Meisterschaft werden sich die Gäste abermals durchsetzen können. 13.30 Uhr. Kölner TV 43 15— TB Merheim 95. Dieses Treffen ist als Einleitung des großen Kreisspieles gedacht und werden die 43er nur mit größter Mühe erfolgreich bleiben. 14 Uhr in der Ostkampfbahn. Erscheint täglich hian Kerz 1 Rund um den Schwimmsport Neue Rekorde in Westdeutschland Handballvorrunde am 14. 4. Wegen der Landtagswahlen hat die deutsch Sportbehörde die Vorrunde zur Handballmeisterschaft auf Sonntag. 1, leat. Fur diese Vorrunde stehen auerd.no, noch nicht alle Teilnehmer fest, und es ist auch sehr fraglich, ob bis zum genannten Termin sämtliche Vertreter ermittelt sind. Trotzdem hat der DsB=Spielausschuß auch Paarungen vorgenommen und die Austragungsstätten angesetzt, und zwar steigen d Spiele wie folgt:... S5garg HamBesa Le. Haise, Kaskel. se. Seis, Polizei Berlin(Titelgerteidiger)— HindenWeißenfels. 3. Vertreter in Hannover: Postsportvereirz, Bogager gegen Polizei Halle; in Nachen Bfö A oder Kupferhütte Duisburg(2. Vertreter Wesitdeutschlands)—„B MguvEpanhae Hamburg: Spög Fürth— 1. Spandauer PHC. Westdeutsche und Deutsche Meisterschaft Da der dritte Handball=Vertreter Westdeutschlands erst am 17. April zwischen dem Pelizgi; sportverein Bielefeld, dem Sieger der Runde der Zweiten, und dem Zweiten aus der Meister runde ermittelt werden kann, wird der dritt grün=weiße Vertreter noch nicht an diesem Tage zum DSB.=Vorrundenkampf in Weißenfels antreten können. Man wird also, wie vorauszusehen war, noch einige Aenderungen für die deutsche Handballmeisterschaft vornehmen müssen. Mit unserer Behauptung, daß di# beiden Kölner Vereine Poseidon und Sparta die deutsche Hochburg im Schwimmsport nach Westdeutschland verlegt haben, behielten wir schon vor einem Jahre Recht. als man die Erfolge der Domstädter mehr als Zufallssiege bezeichnen wollte. Beide Mannschaften wurden auf lange Sicht trainiert und systematisch auf weitere Leistungsverbesserungen vorbereitet. In der vergangenen Woche unternahmen die Kölner auf der rekordfähigen Bahn des Düsseldorfer Stadtbades an der Kettwiger Straße verschiedene Versuche auf bestehende deutsche Bestleistungen. Einige Tage später war das Ohligser Stadtbad der Schauplatz neuer Rekordleistungen der beiden rheinischen Vereine. Bemerkenswert bei der Beurteilung der schwimmerischen Leistung ist die Leichtigkeit, mit der die neuen Rekorde geschaffen wurden. Dabei wurden die bestehenden Höchstleistungen nicht nur um Zehntelsekunden, sondern zum Teil sehr erheblich— bis zu Sekunden— unterboten. Man wird nicht lange zu warten brauchen, dann lassen die Kölner mehr von sich hören. Die übrigen westdeutschen Spitzenmannschaften haben in den beiden Kölner Vereinen einen guten Schrittmacher; es scheint aber so, daß das angeschlagene Tempo für die anderen zu schnell ist. Düsseldorf 09 dürfte der einzige Verein sein, der den Zwischenraum nicht vergrößern läßt. Die Gartenstädter konnten vor einigen Tagen in der 4X100=Meter=Bruststaffel eine neue Jahresbestzeit erzielen. Von besonderem Interesse sind die beiden Wasserballspiele, die die deutsche Nationalmannschaft am 28. und 29. Mai in Barmen und Bocholt gegen eine westdeutsche Auswahlmannschaft bestreitet. Leider wird man den Kölner Schwart in der Ländermannschaft beschäftigen, so daß die Westdeutschen stark gehandicapt den Kampf aufnehmen müsen. Vielleicht ließe sich eine Vereinbarung erzielen. Schwartz beim zweiten Spiel in der westdeutschen Sieben spielen zu lassen, so daß dann eine Begegnung Westdeutschland gegen Mitteldeutschland zustande käme. Darauf hat die gesamte westdeutsche Schwimmgemeinde schon seit zwei Jahren vergebens gewartet. Der Westen hatte immer schon die Courage, gegen Mitteldeutschland anzutreten. Mittel wußte niemals etwas Besseres, als Terminnot bei der Beantwortung der westdeutschen Einladung vorzuschützen. Wir glauben nicht daran, daß sich die DSV=Führer auf einen Kampf Mittel=West einlassen werden. Für die Vorbereitungen der westdeutschen Mannschaft werden Veranstalter gesucht, die gegen Erstat: tung der Fahrtkosten die Traininggsspiele übernehmen wollen. Der Deutsche Schwimmverband macht sich die größten Kopfschmerzen, wie er seine OlympiaMannschaft zusammensetzen kann. Die Wasser ballmannschaft soll auf alle Fälle die Welt meisterschaft verteidigen. Ferner sollen Schwim mer und Schwimmerinnen berücksichtigt werden, die berechtigte Aussichten auf einen der drei ersten Plätze haben. Feststehen soll auch die Teilnahme der Eurovameisterin Olaa Jordan(Nürnberal im Kunstspringen für Damen und Leo Esser in der gleichen Konkurrenz für Herren. Deutschland hat aber noch eine Weltmeisterschaft zu verteidigen, und zwar über 200 Meter Brust für Damen. Wir alauben kaum, daß von den„Springern das Leistungsniveau der Amerikaner erreicht werden kann. Im Brustschwimmen hat die Maadeburgerin Lisa Rocke allerdings Chancen. nachdem sie in der letzten Zeit bedeutende Fortschritte machte und den Weltrekord im Training verschiedentlich unterbieten konnte. Die Teilnahme von Ernst Küppers über 100 Meter Rücken dürfte auch nicht in Frage gestellt werden; auch verdient der Berliner Wittenberg einen Start über 200 Meter Brust. Wer die überlegene Klasse der amerikanischen Kunstspringerlinnen) im Training Wettkampf beobachtet hat, der gibt den Deut schen keine Chance. Somit ware es für Deutschland von Vorteil, eher die Schwimmersinnen) zu berücksichtigen, die erste internationale Klasse darstellen. Nun wartet man auch noch auf die Freiwasserzeiten von Deiters(Köln) und unserem neuen Rekordmann Fischer(Wesermünde). Bei der außerordentlichen Veranlagung kann schon damit gerechnet werden, daß sich auch diese beiden Schwimmer in kurzer Zeit dem internationalen Spitzenniveau anschließen werden. Der Verband hat seine Sorgen. Wenn er aber Geld hat und Schwimmer stellen kann. die Olympia=Medaillen erringen können, dann soll er sie auf eigene Kosten mitnehmen. Das kann die DSV=Kasse vertragen. Gestern morgen verschied der Vorsitzende der Köln=Sülzer Spielvereinigung 07 e.., Herr Sebastian Kerz, plötzlich und unerwartet. Sebastian Kerz war einer der Pioniere und treuesten Mitarbeiter seines Vereins. Sülz 07 war sein Werk, seine Gründung. Er erlebte die guten und bösen Tage dieses Vereins, blieb stets ein aufrichtiger Sportsmann. Er übernahm wieder die Vereinsleitung im vorletzten Jahre, als das Schiff des Vereins falsch gesteuert wurde. Eine langwierige, schwere Krankheit im vergangenen Jahre hat den wackeren Kämpen stark mitgenommen. Sein plötzlicher Tod kommt dennoch den vielen seiner Sportsfreunde, deren Kreis sich weit über die Vereinsgrenzen hinausdehnt, unerwartet. Wir trauern mit der großen Sportsgemeinde um den treuen, geraden und aufrichtigen Sportsmann. Die Sportredaktion. Arsenal geschlagen Englischer Wochentagsfußball Bei den englischen Meisterschaftsspielen am Mittwoch gab es eine große Ueberraschung, denn der Pokalfavorit Arsenal ließ sich in Sunderland mit:0 schlagen. Der Tabellenführer Everton hat nun vier Punkte Vorsprung vor Arsenal. Es wird den Londonern wohl nicht mehr möglich sein, Pokal und Meisterschaft zu gewinnen, denn in den Punktespielen stehen nur noch sechs Begegnungen aus. Everton müßte somit als Meister angesehen werden. Londons zweitbeste Mannschaft Chelsea unterlag in Liverpool mit:2, während Huddersfield Town über Manchester City mit:0 triumphierte. In der schottischen Meisterschaft besiegte Aberdeen Kilmarnock mit:0. Kleine Notizen Ehrenfeld— Brühl auch vormittags Der Ehrenfelder FV 1910 teilt uns mit, daß er das Meisterschaftsspiel gegen Brühl nach Vereinbarung mit Brühl bereits vormittags um 11 Uhr austrägt. Neuendorfs Elf gegen Sülz 07 Der Mittelrheinbezirksmeister FC Neuendorf tritt in folgender stärkster Aufstellung an: Urmetzer Scheidgen Wagner Knop Kläber Gauchsel Mondorf Schäfer Pies Esch Weber Von den Waldlaufmeisterschaften hat man sonderbarerweise nichts über den Lauf der Alten Herrenklasse gelesen. Bei den Turnern legt man viel mehr Wert auf die Wett kämpfe der Alten als in den Sportverbänden. Uebrigens nahm von Köln Hans Rolinger in der Alte=Herren=Klasse des WSV teil und kam an 6. Stelle ein. Die rechtsrheinische Radrennbahn Die ursprünglich für den kommenden Sonntag angesetzte Eröffnung der neuen rechtsrheinischen Radrennbahn im Sportpark an der Herlerburg mußte infolge technischer Schwierigkeiten verschoben werden. 99er Österspiele überall Utrecht: Hercules— KSC 99 1.:1. Deventer: Go Ahead— KSC 99 1.:1. Antwerpen: DSC— KSC 99(Reisemannschaft) :7. Kesselheim: SC— KSC 99 Lehrmannschaft:6. Bad Salzig: Salzig— KSC 99 Lehrmannschaft:4. Holzkaul: Holzkaul— KSC 99 3.:3. Limburg: BfR— KSC 99 1a Jgd:8. Oberdollendorf: SC— KSC 99 1. Handball.7. Oberkassel: SC— KSC 99 Jgd Handball:6. Köln; MSC— KSC 99 1. Hocken:2, Ausiria Wien kommt wieder Das schon seit einiger Zeit abgeschlossene Fußballspiel zwischen dem derzeitigen westdeutschen Meister Fortuna Düsseldorf und der österreichischen Profimannschaft von Austria ist jetzt vom Westdeutschen Spielverband für den 1. Mai genehmigt worden. Fortuna Düsseldorf wird zu Beginn des Monats Mai außerdem eine größere Wettspielreise nach Nord= und Mitteldeutschland unternehmen. Am Himmelfahrtstage(5. Mai) spielen die Düsseldorfer gegen den hannoverschen Meister Arminia Hannover; am 7. Mai bestreiten sie in der Reichshauptstadt das Rückspiel gegen den deutschen Meister HerthaBSC. der in Düsseldorf vor einigen Wochen :2 unterlag. Den Beschluß der Reise bildet am 8. Mai ein Spiel in Magdeburg gegen eine Auswahlelf des Mittel=Elbe=Gaues. Heute morgen 6 Uhr 1. van Kempen=L. Pijnenburg 234 Punkte, 2. Blanchonnet=Guimbretiere 145 Punkte, 3. Choury=Fabre 104 Punkte; eine Runde zurück: 4. Charlier=Deneef 173 Punkte, 5. PelissierLedduc 140 Punkte, 6. Linari=di Paco 113 Punkte; zwei Runden zurück: 7. Thierbach=Siegel 112 Punkte, 8. Wambst=Broccardo 79 Punkte; drei Runden zurück: 9. Bulla=Boucheron 122 Punkte; sechs Runden zurück: 10. DebruyckereDecorte 146 Punkte, 11. Coupry=Pecqueux 137 Punkte; sieben Runden zurück: 12. BattesiniBresciani 123 Punkte, 13. Mercviel=Foucaux 57 Punkte; neun Runden zurück: 14. Mouton allein 127 Punkte. Berichtigung Rhenania Euskirchen— Germania Liblar :14(:7) Euskirchen hatte Ostermontag Liblar zu einem Freundschaftsspiel verpflichtet. Liblar zeigte in diesem Treffen dem Eifelgau, wie man in der=Klasse im Kölner Gau Handball spielt. Es regnete sozusagen an Toren. In unserem ersten Bericht hatten wir den Sieger mit dem Besiegten verwcheselt. Aus dem Firmensport Die Firmensportvereine Westdeutschlands tagen heute in Köln, um die Gründung eines westdeutschen Firmenund Behördensportverbandes zu beraten. Der Zweck des Zusammenschlusses soll eine bessere Verbindung untereinander herstellen und ferner zum Ziele haben, Austragung von westdeutschen Firmenschaften in allen Sportarten einzuführen. Der Sportbetrieb am Samstag: Es spielen im ball: Rheinboden— Humboldt im Stadion, Siegel gegen Schlachthof auf dem KFV 02=Platze, ferner noch Markthalle 2. gegen Allianz 2. und Colonia 2.— Stein= berg 2. Am Sonntag spielen: Miele— Dafaka, Platz KFV, vorm. Im Gesellschaftsspiel treffen sich Allianz gegen Rhenus Rheinsee, Stollwerck gegen Markthalle, Schell— Standard, Stüßgen— Steinberg und Siegel 2.— Obdachlosenasyl. Dann noch Kino für Jedermann— Rubens und Kino für Jedermann 2. gegen I. P. Bachem 1. Im Handballspiel kämpfen um die Gruppenmeisterschaft Brügelmann— Humboldt., ferner spielen Schell gegen Siegel und I. P. Bachem— Bamberger& Hertz. Nächsten Dienstag findet ein Spiel des Hotasportverbandes auf dem Platz des KBV 07 statt und zwar Städtemannschaft Aachen— Städtemannschaft Köln. Verantwortlich für den Sport: I. *** „ n**.* *****" n** —**„„**** Seite 8 Nr. 98 Lokal=Anzeiger Samstag, 9. April 1932 inalomss Tapeten und Wanasolle Roderne Aummusternsen Künstlermuster 4 Linolcum Teppiche, Diwan- u. Reisedecken.e Berte.„ E M. 2o n W Couch, Klubsessel mit modernen Bezügen, in allen Macharten. Erstklassige Arbeit. Billigste Preise. anton mülhens, Helenenstraße 6 Rechen- u. Schreibmaschinen reporiert billigst Büromaschinenmeister Schaaf, Köln, Kolumbastraße 1 a. Telephon 2280 67 Berufung im prozeß Weisbach Der Standpunkt der Stadtverwaltung WP Düsseldorf. 8. April. Gegen das Urteil im Arbeitsgerichtsprozeß, den Generalmusikdirektor Weisbach gegen die Stadt Düsseldorf mit Erfolg geführt hat, hat die Stadt Berufung beim Landesarbeitsgericht eingelegt. Die im Urteil des Arbeitsgerichts niedergelegte Rechtsauffassung steht, wie der Pressedienst der Stadt Düsseldorf mitteilt, im genauen Gegensatz zu der von der Stadtgemeinde vertretenen rechtlichen Beurteilung. Man würde den Sinn und den Zweck der erlassenen Notverordnung mißverstehen, wenn man behaupten wollte, daß die Kündigung des damals bestehenden Vertrages des Herrn Generalmusikdirektors Weisbach nur zu dem Zwecke der Verminderung seiner Einkommensbezüge erfolgen konnte. Wenn der Gesetzgeber dies beabsichtigt hätte, dann wäre eine Kündigung des Anstellungsvertrages überhaupt nicht notwendig gewesen, sondern er hätte, wie in den voraufgegangenen Notverordnungen, einfach prozentuale Verminderung der Dienstbezüge anordnen können. Gerade die Kündigungsmöglichkeit eines bestehenden Vertrages sollte doch den Zweck haben, nicht nur die Einkommensbezüge zu vermindern, sondern auch den sonstigen materiellen Inhalt eines Vertrages im Sinne von Sparmaßnahmen zu ändern. Die Stadtverwaltung vertritt nach wie vor den Standpunkt, daß Herr Weisbach seinerzeit bei Abschluß des neuen Vertrages den Ernst der Lage genau erfaßt hat und er nur deswegen auch einer Aenderung seines Vertrages mit einer anderen Kündigungsmöglichkeit aus freier Ueberzeugung zugestimmt hat. Die Haupttäter der Hückeswagener Schießerei bleiben in Haft WP Wuppertal. 9April. Vor dem Wuppertaler Untersuchungsrichter fanden jetzt die ersten Zeugenvernehmungen über die blutigen Ausschreitungen in Hückeswagen am 13. März statt Im Anschluß an die Zeugenvernehmung wurde über die Haftentlassung verhandelt. Der Untersuchungsrichter verfügte die Entlassung von vier Verhafteten, die nicht geschossen haben; dagegen bleiben die drei Haupttäter darunter der Hausbesitzer Marx und ein Zahnarzt aus Lennep, in Haft. Ein Geisteskranker untersuchte die Patienten WP Dortmuno, 8 April. In einem Krankenhauz in Derne erschien am Donnerstagvormittag ein Mann der sich als Feldmarschall und Arzt ausgab und der Schwester erklärte, beauftragt zu sein. Frauen zu untersuchen. Der Mann ging auch gleich zum ersten Krankenbett und begann mit der Untersuchung einer Frau. Er verordnete der Patientin Fleischbrühe da sie zu schwach sei. Die inzwischen von der Anstaltsleitung benachrichtigte Polizei nahm den Mann fest und brachte ihn zur Wache. Hier stellte sich heraus. daß es sich um einen geisteskranken Voramann aus Oberaden handelt, der der Nervenanstalt des Städtischen Krankenhauses zugeführt wurde. Aus dem brennenden Auto gerettet WP Hattingen, 9April. In der Frühe des Donnerstags wurde der an der Straße Hattingen—Linden wohnende Wirt Bosselmann durch einen lauten Knall aus dem Schlaf geweckt. Als er ans Fenster trat, sah er auf der Straße ein lichterloh brennendes Auto. aus dem in diesem Augenblick ein Mann sprang und sich auf die Erde warf, um die brennenden Kleider zu löschen. Der Wirt eilte hinzu, beteiligte sich an dem Löschen der Kleidung und sorgte für die Ueberführung des schwer verbrannten Mannes ins Krankenhaus. Es handelt sich um den Autobesitzer Warsitz, der in mäßigem Tempo gegen einen Baum gefahren ist, wobei der Benzintank explodierte. Fast sechs Millionen Fehlbetrag in Koblenz WP Koblenz,.April. Oberbürgermeister Dr. Rosendahl gab in einer Pressebesprechung den Haushaltsentwurf für 1932 bekannt. Der Etat schließt in Einnahmen mit 16,4 und in Ausgaben mit 17,26 Millionen Mark ab, so daß sich ein Fehlbetrag von 860000 Mark ergibt. In dem Entwurf sind nicht enthalten die Defizite aus früheren Jahren mit 4,1 Millionen, desgleichen nicht der Fehlbetrag des laufenden Rechnungsjahres, der mit 775000 Mark angenommen wird. Somit ergibt sich ein ungedeckter Fehlbetrag von.7 Millionen Mark. In der reißenden Ahr ertrunken WP Ahrweiler,.April. Auch das Ahrtal ist durch die Regengüsse der letzten Tage und das plötzliche Anschwellen der Ahr sehr stark mitgenommen worden. In Brück wollte eine Frau ihr Schwein, das ihr entlaufen war und geradeswegs in die Ahr steuerte, wieder einholen, hatte aber mit der reißenden Strömung nicht gerechnet. Sie verlor das Gleichgewicht und trieb vor den Augen ihrer entsetzten Angehörigen ab. Ihre Leiche wurde noch nicht gefunden. Auch der Aprilsturm hat große Verwüstungen angerichtet. Zahlreiche Dächer, Zäune etc. wurden in Mitleidenschaft gezogen. Die Straßen sind vielfach mit Splittern übersät. Selbstmord eines Lehrers WP Maria=Laach,.April. Aus einem Fischweiher am Laacher See wurde gestern morgen eine männliche Leiche geborgen. Wie aus den vorgefundenen Papieren hervorgeht, handelt es sich um einen 35jährigen Lehrer aus Reusrath(Landkreis Solingen). Der Unglückliche hatte sich die Pulsadern geöffnet und dann ins Wasser gestürzt. Ueber die Gründe des Mann erschlagen worden ist. Die Leiche wies schwere, gräßliche Verletzungen, besonders am Kopf. auf. Die Staatsanwaltschaft ist mit der Aufklärung des Mordes beschäftigt. Der Mann mit 100 Einbrüchen WP Aachen,.April. Im November 1931 wurden in Aachen etwa 40 Mansardendiebstähle ausgeführt. Der Täter konnte seinerzeit nicht gefaßt werden. Im März und April d. J. nahmen die Mansardendiebstähle wieder erheblich zu. Nach den Ermittlungen der Kriminalpolizei mußte derselbe Täter in Frage kommen, der bereits im vorigen Jahre hier aufgetreten war. Infolge der sofort einsetzenden umfangreichen Fahndungsmaßnahmen und dank der Mitarbeit des Publikums konnte der Täter jetzt in einem Hause in der Rolandstraße festgenommen werden. Es handelt sich um einen jungen Mann aus Köln. Er war im Besitze einer Monatskarte der Reichsbahn und fuhr sofort nach Ausführung der Diebstähle wieder nach Köln zurück, wo er da; Diebesgut an den Mann bringen konnte. Auch nach Düren. Düsseldorf und Bonn hat er seine Diebesfahrten ausgedehnt und mit gleichem Erfolg gearbeitet. Etwa 100 Einbrüche kommen auf sein Konto. Schüsse in der Stadt Düren,.April. Gestern vormittag kontrollierten vier Zollbeamte die Leute in de. Vereinsküche in der Schützenstraße, einem Selbstmordes ist nichts bekannt. Selbstmord eines Stadtrats und seiner Frau WP Alzey. 8 April. Gestern vormittag wur den der 56jährige Futtermittelhändler und Stadtrat Emil Cordruwisc und seine Ehefrau in der Küche ihrer Wohnung in der Spießgasse mit Gas vergiftet tot aufgefunden. Es liegt vermutlich Selbstmord infolge wirtschaftlicher Schwierigkeiten vor. Die Toten hinterlassen einen 25jährigen Sohn und eine 15 Jahre alte Tochter. Die Leiche in der Dunggrube— Mord? WP Sprendlingen, 8April. Gestern vormittag fand ein landwirtschaftlicher Arbeiter beim Aufladen von Dung in einer Dunggrube eines hiesigen Gehöfts die Leiche eines 82jährigen Mannes. Die Staatsanwaltschaft in Mainz und die Landeskriminalpolizei in Worms wurden sofort benachrichtigt. Unter Hinzuziehung eines Arztes wurde festgestellt daß der städtischen Aufenthalts= und Speiseraum für Erwerbslose, und stellten verschiedene Männer fest, die geschmuggelte Zigaretten verkauften. Die Beamten wurden bedroht und mußten Schreckschüsse abgeben, um sich der Angreifer zu erwehren. Die rasch sich in der Schützenstraße und Kölnstraße ansammelnde Menschenmenge nahm Partei gegen die Beamten und mußte von der Polizei zerstreut werden. Der Dillinger Lohngeldraub vor Gericht Schwere Zuchthausstrafen WP Saarbrücken,.April. Im Dillinger Raubprozeß wurde am Donnerstag das Urteil verkündet. Groß erhielt wegen schweren Raubes in Tateinheit mit versuchtem Totschlag insgesamt zehn Jahre Zuchthaus, Tartoni wegen schweren Raubes in Tateinheit mit Totschlagsversuch acht Jahre Zuchthaus. Beiden wurden die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren aberkannt; außerdem wurde Stellung unter Polizeiaufsicht für zulässig erklärt. Die Verurteilten hatten vor etwa einem Jahr Lohngelder der Dillinger Hütte in Höhe von 100000 Franken geraubt. die ihnen aber bei der Verfolgung wieder abgejagt wurden. Dabei war einer der Verbrecher bei einem Feuergefecht mit einem Polizeibeamten schwer verletzt worden, und auch einer der Verfolger war von den Räubern durch einen Schuß in die Brust schwer verwundet worden. aes ec Der Frauendiplomat Capitol Ein entzückender Blödsinn von vertrottelten Diplomaten. Das ist hier Diplomaten=Aufgabe: Den Regimentsmarsch blasen, wenn der junge Rittmeister Sowieso Gefahr läuft, sich in eine Dame der Gesellschaft zu ver ieben. Nur keinen Skandal. Und wenn der ganze Film darüber langweilig wird, aber um Himmelswillen keinen Skandal! Mar Hansen ist dieser Rittmeister mit der verheerenden Anziehungskraft glaubt übrigenz im Parkett kein Mensch). Na, hat wenigstens einen erträglichen Tonfilm=Tenor. Anton Nainten ist neuerdings Spezialität für vertrottelte Exzellenzen. Leo Sle1ak singt auch mal im Tonfilm.(Warum so selten?) Aber wie kann man sich nur so schludderig filmen lassen? Martha Eggerth erfüllt das Klischee der Edel=Balletteuse mit Blutwärme. Viele Frauen sind der Meinung, daß Hilde Hildebrandt in diesem Film eine unmögliche Frisur hat. Aber vielleicht gibt es Schlimmeres. „Musik muß sein!“ singt der Rittmeister. Darum wird in diesem Filmchen fleißig gesungen. Ganz hübsche Melodien übrigens. Sonst ist über den Film nicht viel zu sagen.—e RT PGRT MIT.-S.-MONTE ROSAG an einschl. voller Verpflegung PALASTINA UND AGYPTEN 2. Mai ab Venedig— 24. Mal in Genua über Cortu, Rhodos, Beirut(Syrien), Halta(Palästina), Port Sald (Agypten), Messina(Taormina), Neape!(Rom) SUDITALIEN · SUDSPANIEN: MAROKKO 26. Mal ab Genua— 13. Juni in Hamburg über Neapel(Rom). Palermo, Palma de Mallorca, Mdlaga(Granada) Ceuta(Tetuan), Cadiz(Sevilla). Lissabon Uekuun„ vorrno!“ Celhmgpuksen 82 „Astmol 107 Beeisenälbigung Ie Unotfeeen Man achte auf die Originalschachtel in schwarzer Blechpackung. Depots in Köln: Apotheke zum gol. Kopf, Schildergasse 69-73; Glocken-Apoth, Am Maiz üchel, Hansa-Aroth.; Platz d. Republik 7. Dep. in Deutz: Löwen-Apotheke, Freiheitstre“e 7. a Edeläpfel Ztr. 20 Mk. 50 PId11., incl. Winter. verpack., frei Haus Köln, Voreinsend. od. Nachnahme P. Scheckk. Nürnberg 26 920. Viele Auerkenng. u. Nachb. Bürgermstr. Haas Hotstetten b. Gemün den-Main. 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April 1932. Eine Meldung aus Wilhelmshaven, vom 5. April datiert, besagt, daß an Stelle des Kreuzers„Emden", der bisher die Ausbildung d Oststernachencse der Reichematue betgrgte, setzt der Kreazer„Köler treten vich. Der Kreuzer, Aus alie Lshan eunegcheiten Nordseflottenverbande ausgeschieden und zum Schulkreuzer bestimmt worden. Er wird demnächst die Reise nach Kie., t Heimathosen, antreten. Der Krenger Fölu“, der seit seiner Zodieustellung imn Jahre 1330 dle Poltentrenger dem Foltenverbande angenorte. wird die„Emden“, die nach ihrer Rückkehr von der letzten Auslandsreise Frontkreuzer geworden ist, im Ausland vertreten und seine bn eg ie die. Vagacdan don Keuen„Aüier, dur se auit der sthaichen Reuezite Khenten e2. Ersesst, herich, eist interessanten Bericht des Obermatrosengefreiten Tacke über eine der letzten Auslandsfahrten besonders aktuen. Es handelt sich um eine nach Las Palmas(Kanarische Inseln), die Januar stattfand: 1. Tag Bereits vor Weihnachten war uns bekanntgeworden, daß wir im Januar zu artilleriestischen Erprobungen eine Fahrt in den Atlantik machen sollten. Als anzulaufender Hafen wurde von der Marineleitung Ponta Delgada auf den Azoren bestimmt. Heute morgen(7. Januar) um 11 Uhr war seeklar. Bis zum„Leinen los standen die Wagen der Lieferanten vor dem Schiff. Auf der Schleusenmauer hatten sich trotz des unfreundlichen Wetters allerlei Menschen eingefunden.: Hauptsächlich Verwandte und Bekannte der Besatzung, die den Ihren ein letztes Lebewohl zuwinken wollten. Pünktlich um 12 Uhr öffnete sich die Schleuse. Unter den Klängen:„Muß i denn zum Städtelein hinaus!“ verließen wir für drei Wochen Wilhelmshaven. Kaum aus der Schleuse heraus, begann unser Schiff zu schlingern Eine Mahnung für alle, die leicht seekrank werden. 2. Tag Heute morgen 6 Uhr erreichten wir den Eingang des Aermelkanals. Zu gleicher Zeit wurden die Uhren eine halbe Stunde zurückgestellt. Nach und nach tauchten die Umrisse der englischen Küste auf. Um 12 Uhr wi den die Uhren nochmals eine halbe Stunde zurückgestellt. Kurz darauf hatten wir Dover querab. Inzwischen hatte das Schlingern des Schiffes stark zugenommen. Zu denen, die gestern bereits dem Meer ihren Tribut bringen mußten, gesellten sich heute noch viele hinzu. Oftmals hingen zu gleicher Zeit mehrere über dem Ausguß. Jedes neue Opfer der Seekrankheit wurde von den an Deck stehenden Kameraden mit großem Hallo begrüßt. Trafen im Laufe des Tages viele Dampfer, die uns durch Flaggensignale„Gute Reise“ wünschten 4. Tag Bereits beim„Alle Mann sich waschen“ taucht das Gerücht auf, daß wir in der Nacht unseren Kurs geändert hätten Zunächst hielten wir es für einen Scherz. Jedoch wurde uns später bekanntgegeben, daß wir um 2 Uhr heute nacht von der Marineleitung funkentelegraphisch die Nachricht bekommen hätten, daß in Ponta Delgada die Pest ausgebrochen sei und wir Kurs nach Las Palmas auf den Kanarischen Inseln nehmen sollten. Einige freuten sich, andere dagegen hätten lieber die Azoren als Reiseziel genommen. Das Wetter ist auch heute noch nicht besser geworden. Das Sitzen an den Backen war unmöglich.„Hätte der Seemann nicht seinen Humor, käm ihm das Meer viel salziger vor Gegen 24 Uhr hatten wir Kav Finisterre querab. Haben somit die gefährlichste Ecke hinter uns. 6. Tag Als wir heute nach dem Wecken an Deck traten, lachte uns klarblauer Himmel entgegen. Zwar schlingerten wir noch stark, das Oberdeck blieb jedoch trocken. Es ist über Nacht Sommer geworden. In der Mittagspause suchte sich jeder ein Plätzchen an Deck. um im schönsten Sonnenschein Siesta zu halten. Von 18 bis 19.30 Uhr gab unsere Kapelle ein Konzert, wenn auch manchmal die Notenständer beim Ueberholen durcheinander fielen, so wickelte sie jedoch unentwegt ihr Programm ab. Heute nachmittag trafen wir einen Schwarm Tümmler (Schweinsfische), die uns einige Zeit Geleit gaben. Man sollte es kaum glauben, daß diese schweren Tiere solch elegante Sprünge machen könnten. Leider können sie das Tempo der modernen Schiffe nicht lange durchhalten. 7. Tag Wir fuhren heute ziemlich dicht an der afrikanischen Küste entlang. In der Mittagszeit sahen wir an Backbord den ersten Haifisch. Küste bot wenig Abwechslung, meist sahen wir nur Sand und von keinem Baum und Strauch bewachsene Felsen. Hin und wieder tauchte eine kleine Ortschaft auf. 8. Tag Der heutige Tag verging uns damit, daß wir unserem Schiff den letzten Schliff für das Einlaufen in Las Palmas gaben. Um 19 Uhr wurde auf der Schanze der„eeorn=Film“ gezeigt; dazu spielte die Bordkapelle. 9. Tag Heute, am Jubiläumstage der„Köln“(Indienststellung am 15. Januar 1930) liefen wir um 10 Uhr in Las Palmas ein. Da die Mole nicht frei war, mußten wir im Hafen vor Anker gehen. Haben beide Buganker ausgeworfen und mit dem Heck an einer Boje festgemacht Beim Einlaufen wurde in der Hafeneinfahrt der übliche Landessalut geschossen. Wir lagen kaum fest, da war unser Schiff bereits von Bumbootshändlern umringt. Vor allem viele Boote mit Apfelsinen und Bananen. In verschiedenen Booten befanden sich Jungens, die nach ins Wasser geworfenen Geldmünzen tauchten Kanarienvögel wurden gleichfalls in großen Mengen angepriesen. So wie man sich an Deck sehen ließ, schrien sie einem ihren scheinbar auswendig gelernten Spruch entgegen:„Du Amigo(Freund), kaufen Vogel de Canaria, gute Sänger, singe fein, fein!“ 10. Tag Wer Spanien und die Sitten der Bevölkerung bereits Spanien und die Sitten der Bevölkerung kennt. dem fällt es auf, daß durch die Revolution sich manches geandert hat. Die Preise sind sehr verschieden. Verschiedentlich kostet ein Glas Wein.50 Peseten(Peseta.36 .), während man in manchen Lokalen schon für 0,20 Peseta ein Glas Wein bekommen konnte. Heute mittag war„alle Mann achteraus"; unser Erster Offizier hielt eine Ansprache anläßlich des Jubilaums unserer„Köln“. Er streifte in kurzen Zügen die Ereignisse und erfolgreichen Fahrten der beiden Jahre. Sodann verlas er uns die Glückwünsche unserer Patenstadt. 12. Tag Von der Wörmannlinie wurden uns heute vier Omnibusse zur Verfügung gestellt. Die Fahrt ging zunächst durch die Stadt und dann hinauf in die Berge. In tausend Meter Höhe konnten wir Las Valmas liegen sehen. 1930 waren wir bis zum erloschenen Kruter hinauf gefahren, an dessen Abhang sich das Höhlendorf Atalaya befindet. In erstaunlich dürftigen Verhältnissen leben die Menschen da oben Uns allen hatte der Ausflug bei dem herrlichen Wetter viel Freude bereitet. 15. Tag Heute früh haben wir nach der Mole zwecks Oelüberahme verholt. Um 17 Uhr war seeklar. Die Deutschen von Las Palmas hatten sich fast sämtlich zum Abschied eingefunden. Bei„Leinen los“ spielte unsere Kapelle„Wem Gott will rechte Gunst erweisen. Fahren mit direktem Kurs zur Heimat. Die Dünung ließ unsere„Köln“, sobald wir den Hafen verlassen hatten, stark schlingern. 16. Tag Am heutigen Tage wurden wieder artilleristische Erprobungen abgehalten. Der Atlantik war heute so ruhig, wie ein Binnensee Die Mittagspause diente den meisten dazu. nochmals ein Sonnenbad zu nehmen. Denn ab morgen wird die Temperatur wieder abnehmen. Um 17 Uhr war„Boje über Bord“. Diese Uebung dient dazu, den Rettungsbootsmannschaften Gelegenheit zum Training zu geben. 18. Tag Nach dem Reinschiff spielte unsere Kapelle an Deck. Sahen während dieser Zeit einen großen Schwarm Haifische, die sich bis dicht an unser Schiff heranwagten. 16 Uhr hatten wir Lissabon querab. Gegen Abend nahm die Dünung wieder zu. 19. Tag In der heutigen Nacht ist die Temperatur bereits erheblich gefallen. Zwar strahlte auch heute am Tage noch die Sonne, jedoch mahnte uns der kalte Wind daran, daß wir nordwärts fahren. Kap Finisterre hatten wir um 9 Uhr erreicht. Trafen am Tage häufig Dampfer. Am Nachmittag regnete es zum erstenmal wieder. 20. Tag Trafen gegen 7 Uhr zwei englische Zerstörer, ungefähr in der Bauart wie unsere Raubtierklasse(Iltis usw.) Im Kanal herrscht reger Dampferverkehr. 22. Tag Um 11 Uhr sollten wir heute in Wilhelmshaven einlaufen, aber kurz vor unserem Ziel hüllte uns dichtester Nebel ein. Wir haben uns damit abgefunden, erst morgen einzulaufen. 23. Tag Unser erster Blick galt heute nach dem Wecken dem Wetter. Waren sehr erstaunt, bereits in der Schleuse zu liegen. Die Wache hatte allein das Manöver gemacht, dadurch hatten wir nichts davon. Um 8 Uhr verholten wir nach unserm Liegeplatz. Obermatrosengefreiter Heinrich Tacke, Kreuzer„Köln“. Von links nach rechts, oben angefangen: Das Ziel: Las Palmao— Kreimume— Bumboote Hafen von Las Palmas— Die drei letzten Bilder: Schwere See, mit bereitwilligen„Meeresopfern"(an Schadenfreude fehlt es nicht) ******„*• ********* *** PG0TTR 5// Seite 10 Nr. 98 Lokal=Anzeiger Samstag, 9. April 1932 KOLNHAMRHEIN Handschuhe von Fürsten, Edelfräulein und Bürgern G Krönungshandschuh aus dem Mittelalter Eine Ausstellung Ein Handschuhmacher aus Königsberg ließ es sich nicht daran genug sein, sein Handwerk auszuüben, wie es die Mode seiner Zeit erforderte. Er war viel mehr besinnlicher Natur, spürte der Geschichte und den Anfängen seines Gewerbes nach, und so verdankt man ihm heute eine Sammlung von Handschuhen aus 6 Jahrhunderten, die in Berlin, Wien, Amsterdam und wo man sie sonst zeigte, mit Recht sehr beachtet wurde. Sie gibt uns nämlich nicht nur Gelegenheit festzustellen, daß der durchbrochene Spitzenhandschuh unserer Mütter wieder aufgelebt ist, sondern sogar auch, daß die chauffierende Dame unserer Zeit ihre Hände mit dem gleichen Stulphandschuh bekleidet, den ein Edelfräulein um 1600 zur Falkenjagd trug, und daß die langen ledernen, zart goldbemalten oder bestickten Gesellschaftshandschuhe um 1800 von den gegenwärtigen an Eleganz nicht zu übertreffen sind. „Alles schon mai da gewesen“ nennt das Kaufhaus Peters diese sehr reizvolle und seltene kulturhistorische Schau, die in der Handschuhabteilung des Hauses in einer Reihe von Vitrinen zusammen mit Kostümbildern der in Frage kommenden Zeiten sehr geschickt und aufschlußreich aufgebaut ist. Es fehlt nicht als Ergänzung eine besondere Gruppe von Trachtenhandschuhen, in der die buntgestrickten Litauer und Norweger lustig hervortreten, sowie eine besondere Aufklärung über Handschuhmaterial und die Verarbeitung des Handschuhleders. Auf die uralte Geschichte des Handschuhs — schon von Rebekka wird in der Bibel erzählt, daß sie die Hände ihres Sohnes Jakob mit den Fellen eines Böckchens bedeckte— ist in der Ausstellung durch das Bild eines Handschuhes hingedeutet, das im Grabe TutanchAmons gefunden wurde. Das Ausstellungsgut selbst reicht in Originalen oder anerkannt einwandfreien Kopien zurück ins 13. und 14. Jahrhundert. Aus dieser Zeit werden gewirkte Handschuhe gezeigt, die liturgischen Zwecken dienten. In der Blütezeit des deutschen Kaisertums wurde der Handschuh zum Symbol der Macht, und bei der Zeremonie der Krönung war eines der wichtigsten Insignien der perl= und edelsteinbesetzte Handschuh, den die Ausstellung ebenfalls zeigt. Sie führt uns den eisenbeschlagenen Handschuh vor, der zum Waffenhandwerk des Ritters gehörte und erst im höfischen Leben des weniger kriegerischen 14. und 15. Jahrhunderts taucht nun die Formen unserer Sporthandschuhe hier längst in solidester Ausführung und mit den gleichen Bemühungen um Schmuck versehen, getragen wurden, und vor den Ausstellungs= objekten aus der Blüteperiode des Handschuhes im 16. Jahrhundert fühlen wir uns ebenfalls auf ganz vertrautem Boden, nur durch Reichtum und Kostbarkeit übertreffen die Kinder dieser Zeit die unseren, mit denen sie wieder die Stulpen, die Verwendung von Brokat und Stickerei, ja die Art der Fingereinsätze gemeinsam haben. Ein Paar Handschuhe aus braunem Ziegenleder, die Naht in Grätenstich aus lachsroter Seide ausgeführt, auf dem Handrücken mit einem grünen Drachen bestickt, soll aus dem Besitz der Königin Elisabeth von England stammen. Viel schlichter wieder finden wir den kräftigen Lederhandschuh aus der Zeit Wallensteins. An die Stelle des luxuriösen Handschuhkleinods tritt der einfache Kavalier= handschuh, nur manchmal noch mit Spitzen besetzt. Man zeigt mit Ehrfurcht auf einen Handschuh Friedrichs des Großen und einen zartgrauen schlichten Lederhandschuh, den die Königin Luise getragen haben soll. Einfach sieht man den Handschuh des 19. Jahrhunderts und der jüngstvergangenen Zeit. Er ist der tägliche Gebrauchsgegenstand des Bürgers, und erst seit 1928 beginnt seine beachtliche Wiedergeburt als keineswegs mehr unbedeutsames Ausstattungsstück. Besonders auch zum Abendkleid der Dame wird der Handschuh wieder unerhört kompliziert gearbeitet, gestickt, gestanzt, mit Seide und Band garniert. Als Attribut einer ganz weiblichen Mode mußte auch der Frauenhandschuh reizvoll, kokett und nicht selten sehr spielerisch werden. Interessant ist für den aufmerksamen Beschauer zweifellos noch im besonderen der Vergleich zwischen Hand= und Maschinenarbeit in den verschiedenen Zeiten Die zugleich sehr lehrreiche und amüsante Ausstellung ist nur bis Donnerstag, den 14. April, zu sehen. Damenhandschuh von 1600 auch der Damenhandschuh aut, den sa der Ritter beim Turnier am Helm zu tragen pflegte. Wir sehen staunend, daß Temperatur=Stürze O jemineh, dies Wetter Bringt mich um den Verstand: Es heulen Frühlingsstürme Jetzt über Stadt und Land. Scheint eben noch die Sonne, So kracht der Donner gleich; Es prasseln Hagelkörner Ins Schrebergärten=Reich Dann reaner es in Strömen—; Ziehst du den Parapluie, Lacht unverhofft die Sonne Verklärt und hold wie nie. Der Sturz der Temp'raturen Kam plötzlich über Nacht; Genau so schnell entlarvte Man Adolfs braune Macht. In Köln gedeiht ein Pflänzchen „Kornblume“ zubenannt, Durch böse Schlägereien Unrühmlichst längst bekannt. Hier hauen Kommunisten Mit Nazi=Helden sich. Ach, oft ist was gefällig Am Blaubach, denke ich. So steht man nun im Wahlkampf. Wen wählen wir? Fürwahr Nur Hindenburg! Ich glaube ist un Das ist uns allen klar! Caramba. Erholung für das Großstadtkind Die segensreiche Einrichtung der Kölner Ferienkolonien Ein vorbildliches sozialpädagogisches Hilfswerk— Gefährdung aus Mangel an Mitteln Köln. den 9. Avril 1932. Seit 52 Jahren besteht in Köln der Verein für Ferienkolonien, der sich die uneigennützige und fördernswerte Aufgabe gestellt hat, ärmeren erholungsbedürftigen Großstadtschulkindern einen mehrwöchigen gesunden Landaufenthalt zu ermöglichen. Der Verein, der von der städtischen Verwaltung, besonders aber aus Kreisen der Wirtschaft, stets stark unterstützt wurde, hatte in Friedenszeiten ein nennenswertes Vermögen zusammengebracht, dessen Zinsen schon ausreichten, um jedes Jahr eine Anzahl von Kolonien in die waldreichen Gegenden des Westerwaldes, des Sieg= und Bröltales zu entsenden. Bis zu 600 Kinder wurden in den letzten Vorkriegsjahren jeden Sommer zu einem Landaufenthalt von durchschnittlich drei Wochen hinausgeschickt, daneben wurde eine Anzahl von Milchstationen unterhalten, die regelmäßig während der Ferien schwächlichen und blutarmen Kindern zu einer Erholungskur zur Verfügung standen. Leider hat die Inflation dieser segensreichen, von der gesamten Kölner Bevölkerung dankbar empfundenen Einrichtung einen schweren Stoß versetzt. Erfreulicherweise haben namhafte Spenden bessergestellter Kölner Bürger den Gedanken der Ferienkolonien dann in den letzten Jahren wieder kräftiger aufleven lassen. Seit 1929 konnten wieder elf Kolonien ausgerüstet werden, die jeden Sommer etwa 330 Stadtkindern einen erfrischenden Aufenthalt in Bergluft und Wald boten. Das Leben in solchen Kolonien ist streng auf das Ziel einer möglichst vollständigen und allseitigen körperlichen und geistigen Erholung der Kinder gerichtet. Bei allen Zugeständnissen an die frohe Kindernatur ist deshalb eine Betreuung besonders wichtig. Auch die Auswahl betont diesen Gesichtspunkt und muß ihn betonen, falls nicht der ganze Zweck der Einrichtung in Frage gestellt werden soll. Nicht nur schwache Gesundheit und soziale Bedürftigkeit sind allein ausschlaggebend, es wird auch streng darauf geachtet, daß die Kinder schon in der städtischen Schule ein tadelloses Betragen an den Tag legten, was Gewähr dafür bietet, daß den Aufsichtspersonen die Arbeit nicht zu sehr erschwert wird. Maßgebend für die Verteilung der vorgesehenen Kinderzahl auf die einzelnen Schulen ist die paritätische Berücksichtigung aller Schulgattungen. Auch Hilfsschulkinder sind nicht ausgeschlossen, sie werden auf die einzelnen Kolonien verteilt. Leiter einer Koloniegruppe von 30 bis 35 Kindern ist ein Volksschullehrer oder eine Lehrerin, von denen einige ihre Kolonie ununterbrochen seit mehr als 20 Jahren betreuen. Die Leiter sammeln die Kinder mehrere Wochen vor den Ferien, um sie auf das Gemeinschaftsleben in der Kolonie vorzubereiten: beim Besuch der Eltern lernen sie die Kinder und ihre heimische Umwelt näher kennen und helfen nach Bedarf bei der notwendigen kleinen Ausstattung. Eine zweite schulärztliche Untersuchung kurz vor der Abreise scheidet kranke Teilnehmer aus. Schließlich wird an den zuständigen Stellen durch amtliche Bescheinigung festgestellt, daß ansteckende Krankheiten in den Kolonieorten nicht aufgetreten sind. Die Ferienorte selbst sind so gewählt, daß die Kinder den sonntäglichen Gottesdienst besuchen können. Untergebracht sind die Kinder in einem großen Saal, der in Schlafraum mit Waschgelegenheit und Kleiderablage und Speiseraum aufgeteilt ist und Platz für Aufenthalt an Regentagen zuläßt. Von hier aus wickelt sich das Tagesleben der Kolonie ab. das abwechslungsreich in Spiel und Ruhe, gemeinsamen Mahlzeiten, Spaziergängen und Ausflügen unter steter Ueberwachung verläuft. Unterkunft, Reinhaltung der Räume und gute Verpflegung sind durch Vertrag mit dem Wirt geregelt, durch ortsansässige Vertrauenspersonen des Vereins, Pfarrer und Bürgermeister, wird eine freundliche Verbindung mit der Ortsbevölkerung hergestellt. Haftpflicht= und Unfallversicherung gewähren den Kindern und Leitern Sicherheit. Unglücklicherweise ist durch die dauernde Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage auch die Finanzkraft des Vereins äußerst geschwächt: größere Beihilfen aus dem Kreise der Bürgerschaft bleiben aus. Besonders bedauerlich ist, daß bei der angespannten Finanzlage der Stadt Köln die jedes Jahr von dieser Seite gewährte Unterstützung für diesen Sommer ernsthaft in Frage gestellt ist. Sollten sich die schlimmsten Befürchtungen erfüllen, so würde in diesem Sommer nur die Ferienkolonie, die von der Baronin von Oppenheim in Quadrath unterhalten wird, und vier weitere Kolonien. die von der Kölner Kleingartenbewegung zur Hälfte finanziert werden, bestehen bleiben können. Der Verein ist fest entschlossen. wenigstens dieses kleine Programm durchzuführen. auch wenn dabei die letzten Mittel ausgegeben werden müßten. Das würde natürlich bedeuten, daß in diesem Sommer Hunderte von armen Großstadtkindern, von denen man weiß, daß sie die freie Natur oft nur aus ganz flüchtigen Vorstellungen kennen und denen besonders heute eine Erholung bitter nottäte. zu Hause bleiben müßten und der Straße überlassen wären. Trotz der bestehenden Schwierigkeiten sollte daher die Stadt Köln diesen harten Abstrich im Wohlfahrtsetat, der ja auch nur eine geringfügige Ausgabeersparnis bedeutet, nicht vornehmen. Aber auch der Appell, den der Verein für Ferienkolonien an die Bürgerschaft richtet, dürfte nicht ungehört verhallen. Beiträge für diesen wirklich unterstützungswerten Zweck können auf Postscheckkonto Köln 12 707 eingezahlt werden. Die Milchversorgung Kölns Unter außerordentlich starker Beteiligung sämtlicher für die Milchversorgung des Stadtbezirks Köln verantwortlichen Kreise tagte unter dem Vorsitz von Dr. Kleinertz die Milcharbeitsgemeinschaft, um zu den schwebenden Fragen der Milchpreisregelung Stellung zu nehmen. Die von dem rheinischwestfälischen Ausschuß für die Preisregelung aufgestellten Richtlinien wurden von der Versammlung einstimmig übernommen. Der zurzeit festgestellte Kleinhandelsverkaufspreis beträgt für lose Milch 22 Pf. pro Liter ab Laden und 24 Pf. frei Haus. Im weiteren Verlauf der Sitzung beriet man die Mittel und Wege zur Erhaltung und Sicherung der Ordnung auf dem Kölner Milchmarkt. Der Vorstand soll bei der Kölner Regierung vorstellig werden, um im Wege einer Verordnung die Preisregelung festzulegen, wie dies bereits in Berlin und im Regierungsbezirk Düsseldorf geschehen ist. Als Mittel der Selbsthilfe zur Schaffung einer einheitlichen Milchmarktordnung werden dem Vorstand zur Durchführung geeignete Maßnahmen anheimgegeben, zu deren gemeinsamer Handhabung sich sämtliche Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft verpflichtet haben. Kölner Sommerausstellung Der Reichskommissar für Ausstellungen und Messen hat die Kölner Sommerausstellung „Der Schutz von Eigentum und Leben“, die am 8. Mai im Staatenhaus des Rheinparks eröffnet wird, als reichswichtig bezeichnet. Damit wird nicht nur die allgemeine Bedeutung der Ausstellung unterstrichen, sondern diese Bezeichnung bedeutet auch eine Empfehlung an das Reich, sich an der Ausstellung zu beteiligen. Die Reichsbehörden haben ihr Interesse an der Veranstaltung denn auch dadurch bekundet, daß sie mit verschiedenen Sondersausstellungen vertreten sein werden. Samstag, 9. April 1932 Abstimnung in den Krantenanstalten Im Anschluß an die öffentliche Bekanntmachung(Plakatanschlag) vom 4. 4. 32 wird für die Krankenanstalten, in denen Abstim. mungsräume geschaffen worden sind, noch folgendes bestimmt: a) die Abstimmungszeit ist allgemein von 10 bis 12 Uhr vormittag: b) für die in Betracht kommenden Anstalten ist, mit Ausnahme der Krankenanstalt Lindenburg, je 1 Abstimmungsraum einzurichten. Die Lindenburg richtet 3 solcher Räume ein. Es ist zulässig, daß innerhalb der festgesetzten Abstimmungszeit die Abstimmungsräume nach Bedarf in die einzelnen Stockwercke verlegt werden so daß hierdurch den Kranken eine Erleichterung geschaffen werden kann. Folgende Krankenanstalten usw. erklärten nach Erscheinen der öffentlichen Bekanntmachung vom 4. 4. 32, daß sie auf die Einrichtung von eigenen Abstimmungsräumen nachträglich verzichten. Eduardushaus, chir.-orthop. Klinik, Deutz, Custodisstraße 3/17; Wöchnerinnenheim, Alteburger Straße 8/12. Eine Erklärung die mißdeutet werden könnte Das hiesige nationalsozialistische Blatt bringt in großer Aufmachung eine Verlautbarung von Professor Richard Trunk. die mit den Worten beginnt:„Ich glaube an Adolf Hitler...! Niemand wird Herrn Trunk das Recht bestreiten. seine politische Meinung zu äußern und zu betätigen. An sich wäre dieses sein Glaubensbekenntnis— das deutlich zeigt, daß man ein guter Komponist sein kann, ohne deshalb auch ein kluger Politiker zu sein— für die breitere Oeffentlichkeit belanglos und man könnte darüber ebenso zur Tagesordnung übergehen wie über die Auslassungen anderer„führender Männer des Geisteslebens“ in der Nazipresse. Aber— Herr Trunk ist in Köln hauptsächlich bekannt als Dirigent des Kölner Männer=Gesang=Vereins, eines Vereins der im öffentlichen Leben, nicht zuletzt bei vaterstädtischen und vaterländischen Anlässen keine geringe Rolle spielt. Bei der Art und Weise, wie solche Kundmachungen in der gegenwärtigen Wahlagitation erfahrungsgemäß von gewisser Seite ausgedeutet und ausgebeutet werden, könnten aus der Erklärung Trunks unter Umständen falsche Schlüsse auf den von ihm musikalisch geleiteten Verein gezogen werden. Es besteht daher Veranlassung festzustellen, daß der Kölner Männer=Gesang=Verein — wie uns von maßgebender Seite ausdrücklich bestätigt wird— ein unpolitischer Verein ist der mit der rein persönlichen Erklärung des Herrn Trunk nicht das Geringste zu tun hat. propaganda am Wahltag Der Regierungspräsident teilt mit: Am Wahlsonntag sind Versammlungen und Umzüge unter freiem Himmel irgendwelcher Art nicht zugelassen. Um Irrtümer zu vermeiden, sei darauf hingewiesen, daß unter das Verbot auch fallen Wahlwerbung, Propaganda unter freiem Himmel mit Lautsprechern, Umherfahren oder stragen von Plakaten, Sprechchöre, Aufstellen und Tragen von Plakaten und Tafeln am Eingang zu den Wahllokalen. Alle Polizeiverwaltungen sind unterrichtet. G. Schmitter, H. Rubstea, Eobels u. Bhaoff, Erb u. Cb., Württembergische Metallwarenfabrik, Büttgen, Sesterhenn, Schmitz, Opladen usw. Auf allen fünf Bahnen der Sporthalle Schaafenstraße ist Großbetrieb. Selbst die Damen sind mit dabei und Kegeln unter sich um gestiftete Ehrenpreise. Die Parole dieses Verbandes ist: Jeder Kegler und jede Keglerin eine Kugel für die Nothilfe! Rheinpark=Schützenfest im Mai Frühlingsfest und Festzug der Schützen Im Mai wird in Köln allerhand los sein. Am 8. Mai wird im Staatenhaus die Ausstellung„Der Schutz von Eigentum und Leben“ eröffnet, die bis Oktober dauert. Am 8. Mai wird ferner, worüber schon berichtet wurde, eine„#viner Woche" beginnen, in der ein großer Umzug und ein Schaufensterwettbewerb der Kölner Geschäftswelt die Höhepunkte sein werden. Einen besonders schönen Auftakt zu diesen beiden großen Veranstaltungen wird ein Frühlingsfest der Kölner Schützen vom.—8. Mai mit Frühlingsschießen bilden, das der Verband der Schützenvereine von Köln und Umgegend im Rheinpark veranstaltet. Der Reinertrag wird der Kölner Nothilfe überwiesen. Der Festplatz wird das Bild eines großen Schützenfestes mit all seinem bunten und lustigen Treiben für groß und klein bieten. Am Tage Christi=Himmelfahrt, am 5. Mai, soll ein Festzug der Kölner Schützen sein. Hoffentlich wird gutes Wetter die Tage begleiten. Nach dem langen Winter sehnt sich wohl jeder nach ein paar frohen, sonnigen Stunden. Der Wohltätigkeitsverein hält Rückschau Am Mittwoch hielt der„Cölner Wohltätigkeits=Verein“ in seinem Hause Sternengasse 25 unter dem Vorsitz des Herrn Dr. phil. h. c. Franz Philipps seine 55. Generalversammlung ab. Der Verein, der eine rein private Sie waren aus Köln Gestern gegen 20 Uhr wurde in Kürten auf eine Kontoristin der Allgemeinen Ortskrankenkasse Wipperfürth ein fall verübt. Die Kontoristin entstieg einem Wagen der Wupper=Sieg=.=G. und wurde sogleich von zwei jungen Leuten verfolgt, die ihr unter Vorhaltung einer Pistole eine Aktentasche mit 500 Mark Bargeld, das sie zur Auszahlung an arbeitsunfähige Kassenmitglieder mirfuhrte, entrissen. Während des Ueberfalls hatte sich ein Auto langsam genähert, das die Räuber nach vollbrachter Tat zur Flucht benutzten. Die durch die Polizeiverwaltung in Kürten benachrichtigte Polizeiverwaltung Bergisch Gladbach nahm sofort Aufstellung. Es ihr. gegen 22 Uhr das Auto, das bei dem Raubüberfall benutzt worden war, anzuhalten. Zwei Insassen wurden festgenommen während eine weitere Person unterwegs das Auto verlassen hatte und mit dem Geld verschwunden war. 44u6 5 Nach anfänglichem Leugnen gab einer der Festgenommenen seine Beteiligung am Raubüberfall zu Die weiteren Ermittlungen werden fortgesetzt, und es steht zu erwarten, daß der dritte Täter im Laufe des Tages festgenommen werden wird. Sämtliche Täter w auch das bei der Ausführung der Tat benutzte Auto stammen aus Köln. lung ab. Der Berein, der rinr.L Karitas aus freiwilligen Spenden Kölner Bür ger übt, unterstützt seinen Satzungen gemäß würdige ortsangehörige Hilfsbedürftige aller Konfessionen und möchte zur Besei. gung Straßenbettelei beitragen. Durch Not und Tod verlor der Verein im Jahre 1931 55 Mitglie der, gewann aber nicht weniger als 125 neue hinzu, so daß am 31. März 1932 dem Verein 1030 Mitglieder angehörten. Dank der Opferfreudigkeit vieler Kölner Bürger hat sich der Verein auch in diesen furchtbaren Notzeiten bewährt und sich nach Kräften um die Linderung des nächsten Elends bemüht. Seine Leistungen haben sich trotz unwesentlicher Steigerung der Einnahmen gegen das Vorjahr erhöht. Der Verein behielt seine wöchentliche Brotausgabe bei und brachte während der Wintermonate des Berichtsjahres außerdem andere Lebensmittel im Gewicht von 7440 Pfund zur Verteilung. Der Ertrag der Hauskollekte vor Weihnachten entsprach nicht dem Ertrage früherer Jahre, da ja doch an die Hilfsbereitschaft des einzelnen heute von so vielen Seiten appelliert wird. Trotzdem konnten an 240 Familien Bett= und Leibwäsche, an 120 alte Männer Rauchtabak, an 100 Knaben Schuhe und an 80 Mädchen Maßkleider zur Verteilung gebracht, 100 große Lebensmittelpakete und 60 Geldgeschenke an verschämte Arme gegeben werden. Der Vorsitzende dankte in seinen Ausführungen allen Helfern und Spendern des Vereins auf das wärmste. Er nannte mit besonderer Dankbarkeit die Firma MannesmannröhrenLager G. m. b., Köln, die dem Verein für die Wintermonate 2000 M. überwies, durch die 400 äußerst Bedürftigen eine Hilfe zuteil werden konnte. Da der Verein ohne jede Unterstützung durch öffentliche Mittel seine Arbeit ganz auf dem aufbaut bittet Eine Anzeige enthelree.—..— In der nächsten Woche ist keine Sitzung der Stadtverordneten. versönliches Herr Veter Koch, Ehrenfeld, Geißelstraße 118, feierte am 7. April in körperlicher und geistiger Frische im Kreise seiner Familie seinen 70. Geburtstag. Seit über 35 Jahren ist er im Dienste des Roten Kreuzes auf das Wohl seiner Mitmenschen bedacht und mancher dankt iym heute für seine stete Hilfsbereitschaft. Der Freiwilligen Sanitätskolonne vom Roten Kreuz, Ehrenfeld, ist er ein eifriges Mit glied. Er bekleidet hier als Gruppenführer den Posten des ersten Materialverwalters. Pastoral=wissenschaftlicher Vortrag Der bekannte Biologe Prof. Dr. Baron wird Montag, den 11. April nachmittags Punkt 4 Uhr, im Pfarrsaal von St. Aposteln Apostelnkloster 22. für den Kölner Klerus einen auf den neuesten Forschungen beruhenden Vortrag halten über:„Die Rationalisierung der Geburten und ihre Methoden". Die gesamte Geistlichkeit der sechs Stadtdekanate ist durch die Dechanten zur Teil nahme herzlich eingeladen. Dritter Orden des hl. Franziskus Ulrichgasse Sonntag, 10. April, morgens 7 Uhr, Gemeinschaftsmesse mit gemeinschaftlicher hl. Kommunion..30 Uhr Versammlung für die Frauen und Jungfrauen mit gemeinsamer Profeßerneuerung und Feier des goldenen Lrotzggiupithuine von zwei Mitschwestern. Profeßzettel mitbringen! Nach der Versammlung Novizenunterricht und Klarabund. Montag, den 11. April, abends 8 Uhr, Sühnestunde des Paschalisbundes. Mittwoch. den 13. April, abends 8 Uhr. Vorstandssitzung der Bünde im Heim(Ankerstraße). Sonntag. den 8. Mai(Sonntag vor Pfingsten), findet unsere diesjährige Wallfahrt nach Neviges statl. Näheres wird noch bekannt gegeben. Montag, den 11. April, morgens 8 Uhr, in der Klosterkirche feierliches Requiem von seiten des Dritten Ordens für unseren verstorbenen Mitbruder Johann Schnellen. P. Spieker S. J. spricht Montag, den 11. April, abends.15 Uhr, in St. Joseph, Ehrenfeld, für Männer und Jungmänner über das Thema:„#er katbolische Mann der modernen Zeit im Privatleben“. Anschließend findet Aussprache statt. Zur Diskussion steht:„Wie kommt der einzelne zum Eigentum?“ Zu diesen Veranstaltungen sind alle ernst strebenden Männer und Jungmänner herzlich eingeladen. Arbeitsgemeinschaft der Jungfrauenvereine Groß=Köln Die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft treffen sich mit den Präfektinnen und Gruppenführerinnen am Dienstag, den 12. April, im Pfarrsaal von Sankt Michael, Köln, Moltkestraße 119—121. In einfachen Abschiedsfeier wollen wir Herrn präses Heinrichsbauer Dank sagen für seine auf opfernde Arbeit. Wir erwarten alle! * Kirchenmusikalische Uraufführung in St. Mechtern. Morgen, Sonntag, 10. April, findet in der Mess um.30 Uhr in St. Mechtern, Köln=Ehrenfeld, die Ur aufführung einer polyphonen Bearbeitung der dem Chor zufallenden Partien aus dem Volkshochamt von Dr. Eschmann statt. Nr. 98 Seite 11 Gesamtverband deutscher Angestellten=Gewerkschaften, DHV., Goebenstraße 10 12.: Fachgruppe Großhandel: Ervortfragen der Gegenwart“. 13..: Fachgri Metallindustrie, Draht und Kabel, Filmvortrag:,„der stählerne Renner“, Orchestergilde: Uebungsabend. 15. Fachgruppen Chemie, Oele und Fette, Handelslehrer Krämer:„Die wichtigsten Grundbegrisse der chemischen Industrie“, Volksbürgerliche Arkeilgemeinschaft: Arbeitsabend jeden zweiten und vierten Freitag. Zimmer 27. Arbeitsgemeinschaft, stellenloser THVer: Zusammenkunft jeden Montag, Mittwoch un Kauselchr 2. Th. Büt,.(Sgelistz, C4., Cehe. sitrmen=Uebungskortore, Zimmer 42/43. 16. 4: Elernund Freundesabend„Die deutsche Kaufmannsjugend und ihr Bund“ im großen Saale des Verbandshauses. Deutscher Werkmeister=Bund, Venloer Wall 1. 9..: Ortsgruppe Ehrenfeld: 20 Uhr Montatsversammlung, Lokal Flau, Hauptstraße 2.— Vervand niker, Jugendgruppe, Venloer Wall 1. 12..: 20 Uhr Verbandsheim, Venloer Wall 1, Kursus. 15..: 16 Uhr Verbandsheim, Venloer Wall 1, Kursus.— Arbeits gemeinschaft stellenloser Techniker im V. d. T. 12. 16 Uhr Versammlung aller stellenlosen Kollegen im Verbandsheim. Thema: Fragen der Stellenvermittlung und Büdung eines Rotgemeinschafts=Ausschusses, Ortsgruppe Köln. 13..: 20 Uhr Monatsversammlung, Goebenstraße 10, Thema:„Zur Reform der Sozialversicherung". — Verband der weibl. Handels= und Büroangestellten, Köln, Gereonstraße 13. 11..: Gymnastik 18.30 bis 19.30 Uhr. 12..: Stenographie=Uebungsabend 19.30 bis 20.30 Uhr. Buchführung, Französisch 19.30 Uhr. 13..: Vorstandssitzung, Besprechung des Sommerplanes, Verschiedenes. 14..: Gruppenabend, Jugendgruppe 1, 19.30 bis 21.30 Uhr. Vortrag Fräulein Hölzgens über „Heimgestaltung“, Englisch Fortgeschrittene, Stenographie Fortgeschrittene. 15..: Teilnahme am Vortrag. 14. 2. Stenographie Anfänger 20 Uhr. Wetter bis morgen Ankündigungen Temperaturanstieg Erneute Wetterverschlechterung, stark auffrischende südliche bis südwestliche Winde, wieder Eintrübung mit Regenfällen, Temperaturanstieg. Köln=Flughafen: Maximum plus 7,9 Grad, Minimum plus 0,5 Grad Celsius, Niederschlag 4,0 Millimeter. Handelsnachrichten Wagengestellung der Reichsbahn am 8. April 1932 Ruhrbezirk: gestellt 13896, gefehlt 0; Aachener Moylenvezirt: gestellt 1588, gefehlt 0; Rhein. Braunkohlenbezirk: gestellt 3688, gesehlt 0. Breitlauch Gestern ist ein Arbeitsloser, der auf einem unbeleuchteten Fahrrad mit einem gefüllten Rucksack über den Hohenstaufenring fuhr, gestellt worden Der Rucksack enthielt etwa 50 Pfo Breitlauch den er aus Kleingärten in der Nähe des Luxemburger Walles gestohlen hatte. Er wurde festgenommen. Rothilfe=Kegeln Die vereinigten Kegelklubs von Köln und Umgebung stellen sich Sonntag morgen ebenfalls in den Dienst der allgemeinen Nothilfe. Sie haben ein Kegeln um den großen Preis der Stadt Köln ausgeschrieben, das in der Sporthalle Schaffenstr. 26 zum Austraa kommt. Es sind dann ferner noch gestiftet Preise der Ritterbrauerei, Brauerei Gaffel, W. u. C. Platzmann, Hilfswillen der Kölner Bürger aufbaut, bittet er auch um eine weitere tatkräftige Unterstützung seiner Bestrebungen durch Zuführung neuer Mitglieder und Mittel. Der Mindestbeitrag beträgt jährlich 5 M. Jedes Mitglied erhält das bekannte kleine Schild zur Verhütung der Türbettelei. Beiträge und Spenden können auf Postscheckkonto Köln Nr. 7495 überwiesen oder auf dem Geschäftszimmer, Sternengasse 25, eingezahlt werden. Im Café Germania jastiert im Monat April Henry Kaßbon mit seinem Orchester. Laut Prospekt ist Kaßbon Kölner, heißt also vielleicht doch Heinrich. Je deutscher einer heißt, wenn er was kann, um so wertvoller ist er uns Deutschen. Und Kaßbon kann was. Kaßdon ist eimn Joz-Pelier reinster Prägung. Das heißt, er beherrscht den Rhythmus, er pflegt ihn, er schmückt ihn aus, er kleidet ihn in Musik. Zuweilen setzt er sich über Takt=Gesetze hinweg und zwingt bekannte Melodien in einen eigenen Rhythmus. Das ist keine Verbalhornung, keine dilettantische Filigran=Arbeit; es ist ein Ausleben und Austoben des Seine Musiker sir, beste Klasse, vorzügliche Solisten von vorbildlicher Disziplin und verblüffender Technik. Ihre Stärke ist zweifellos der Jazztakt. In ihm sind sie zu Hause, ihn untermalen sie, geben ihm Leben, Verve und wunderliche Begeisterung. Gassenhauer erhalten unter ihren Händen Form und Farbe. Aber sie sind auch geschmeidige Konzertmusiker, und ihre von Kaßbon geleiteten eigenwilligen Instrumentierungen beliebter Konzertstücke sind nicht ohne Reiz. Kaßbon hat auch im Germania einen verdienten Erse. * Dr. E. Rubensohn II, Hohenzollernring 14 legt, um Verwechselungen, wie sie bereits erfolgt sind. vorzubeugen, Wert auf die Mitteilung, daß er mit dem Arzt gleichen Namens, über dessen * Jungmänner=Bund„St. Anna“. 10..: 7 Uhr gem. Monatskommunion. 41,.: 17.30 und 19.30 Uhr Wölfingsgruppen. 20 Uhr Theaterabteilung. Bezirksvorstehersitzung. 12..: 16.30 Uhr Jungscharstunde. 20 Uhr Sturmscharabend, 20 Uhr Gemeinschaftsabend der Neulinge und Schulentlassenen. 13..: 16.30 Uhr Jungscharstunde. 19.30 Uhr Pfodfinder, Sippe Adler. 20.30 Uhr politischer Ausspracheabend. Jungmännerbund von Dr. Gail. 14..: Turnabend, 20 Uhr 2. Sturmschargruppe. 15..: 20 Uhr Zusammenkunft Altersmannschaften. Pfadfinderheimabend. 16..: 19.30 Uhr Heimabend Jungtusa, * Kath. Arbeiterverein, Köln=Mitte. 10. 4. gem. hl. Kommunion, 7 Uhr, St. Peter. 14. 4. 20.30 Uhr Mitgliederversammlung im Paulinussälchen, Sternengasse 65. * Jugendbund im Gewerkschaftsbund der Angestellten, Köln. Am Sonntag, den 10. April, 18 Uhr, spricht Herr P. C. Ettighoffer, der Dichter der beiden Bücher:„Feldgrau schafft Dividende",„Gespenster am Toten Mann“ zu der Angestelltenjugend im Vortragssaal von Photo=Brenner, Köln, Kreuzgasse—11. Gäste sind willkommen. * Lehrgänge für Techniker und Facharbeiter des Bauwesens an der Höh. Techn. Staatslehranstalt für Hochund Tiefbau, Salierring 32. Unter den gegenwärtigen wirtschaftlichen Verhältnissen steht nur ein geringer Prozentsatz von Technikern, die eine hohere technische Staatslehranstalt(früher Baugewerkschule) absolviert haben, und nur ein kleiner Teil von technischen Facharbeitern noch in Arbeit; die große Mehrzahl ist arbeitslos. Diesen sollen die fachlichen Fertigkeiten und Kenntnisse durch Kurse erhalten bleiben und befestigt werden; auch ist durch dieselben Weiterbildung beabsichtigt. Beginn der Kurse aus dem Hoch= und Tiefbau Montag, 11. April, 18.45 Uhr. Für arbeitslose Teilnehmer kostenfrei! * Kölner Vereinigung für kunstgeschichtliche Besichtigungen. Sonntag, 10. April: Pützchen, Vilich, Schwarz=Rheindorf. Abfahrt: Hauptbahnhof: 11.03 Uhr. Sonntagskarte bis Beual. Führung: Dr. Krudewig. Gäste willkommen, * Bund für Vogelschutz: Weiher am Aachener Tor, 7 Uhr vormittags. Verein für Natur. und Heimatkunde: Die Abfahrtzeit wird wegen der Wahl von 8 Uhr ab Heumarkt mit Linie B(Sonntagskarte Bensberg) auf 10.30 Uhr verlegt. Alles andere bleibt unverändert. Verantwortlich für die Redaktion: Dr. Hans Koch; für den Anzeigenteil: I Stotz: Verlag und Druck: Kölner Görreshaus A. G. Alle in Köln. Berliner Devl Berlin, 8. 4 B. Aires(1 Peso) apan(1 len) England(1 F) New York(1 8) Rio de laneiro(1 Milreis) Holland(100 Gulden) Belgien(100 Belga) anzig(100 Gulden) talen 100 Lire) Dänemark 100 Kronen) Frankreich 100 Fr.) Prag 100 Kronen) Schwciz(100 Fr.) Spanien(100 Peso) Schweden(100 Kronen) Wien(100 Schilling) senmarkt. 7. 4. „068 389 15,98 .209 259 170.53 28.94 82.42 21.70 81.71 16.60 12.466 81.82 .92 84.82 49.95 Kölner Getreide-, Futtermittel- und Warenbörse 8. 4. 26.75 32,00-13.50 21,50 22,75-23.25 21,50-22.25 16.25-17.25 17.25-18.25 18.00-18.50 18.00-18.50 19.00-20.50 16.25-1775 17,75-18,00 36.00 6. 4 26,25-26,60 32,00-33,50 21,25-21,50 22,75-23.25 21,50-22.25 16,00-17,00 17.25-18.25 11.75-18.25 17.75-18.25 18.50-19.50 .25-17.75 17,75-18,00 36,00 Weizen, cheinisch. 74-741 kg , a u s l ä n d i s c h e r Roggen. rheinisch. 72-721 kg. " nordd. 73-74 kg. ausländischer Hafer niesiger norddeutscher Puttergerste, ausländische Wintergerste, inländische. Sommergerste. inländische Mais. grober Mais, kleiner Wei enmehl, inländisch Rheinische. Weizenbäckermehl mit Auslandsweizer Roggenmehl. 70%, inländisch mit Auslandsrogg Roggenschrot, inländischer mit Auslandsroggen Weizenkleie 1) Roggenkleie 1) Biertreber 1) Leinkuchenmehl 38%,). Erdnußikuchennehl 50% 54% U Sor#ischrot extrahiert 46%). Rapskucher 38% Palmkernkuchen, lose, 21%. Trockenschnitzel, lose Zuckerschnitzel. lose Rohmelasse. Wiesenheu, mländ., lose inländ. gepreßt Kleehen, inländ. lose „„ gepreßt. „ a u s l ä n d i s c h e s Roggenstroh, gepreßt?) Weizenstroh gepreßt?). aferstroh gepreit Inländisches Getreide war anhaltend begehrt gesucht und „urde höher bezahlt. Alles andere blieb gut behauptet. 38,00 29,50-30.50 29,50-30,50 25,00-25,50 25,00-25, 75 11,00-12,25 10.00-10.50 12,00-12,75 13,00-13.25 13.25-13.75 14,25-14,75 .50-13, 75 .25 12,00-12,50 .75-.25 10,00-1025 .25-.50 .20-0, 80 7,00-.0 3,10-.30 3,00-3,20 80-.00 38,00 29.50-30,50 29,50-30,50 25,00-25,50 25,00-25,75 10,50-11,75 10,00-10,50 2,00-12.75 13,00-13.25 3,25-13.75 4,25-14.75 .50-13.75 .25 12,00-12.50 7,75-.25 10,00-1025 8,25-.50 5,00-.60 .50-.60 3,10-3,30 3,00-.20 .80-3,00 8. 4. 22-23 23-25 Ermordung gestern berichtet wurde, identisch und verwandt ist. nicht Reis Bumna Rangoon Reis Rüböl(ohne raß) Sojadl ohne Fab). Salatöl Erdauböl extrat.(ohne Faß) Pflaumen(kaliforn. Deutsche Pack.) ½ Kiste 50/60 „ ½ Kiste 70/80 50/60 calitorn Original Packung 70/80„„„ Aptelnnge Baais prime N. St. 1/ Kiste " extra choice kalilornisch dortkosen choice nördliche SultanasSmynate ines. Carabouru) ""(lup Carabournu alltorn, naturel „ ertra choice gebleicht Korinthen, er. choice Amalias Kokosnub, geraspelt. Basis mittel Falls nichts anderes vermerkt, gelten die Preise 44-46 63-57 60-63 48-49 42-43 51-52 44-45 78-80 88-90 100-10 86-88 95-97 75 95-100 86-87 54-55 1aselnußkerne Spanier..: Jaselnußkerne Kerrassunder Mandein la gewählte süße in Ball andeln P& G. mn Ballen. aselnüsse runde Sizilianer „ lange Giovann Talnüsse rumän, gebleicht sortiert " franz Gornes extre (artottelmehl superor nlandszucker Crystan " Grystall Raffinade Jonnen, Alttel gereinigt..... " Lange, gereinigt... rosen, jelbe Viktorie „„" handverles. insen, mittel „ helle: Malzkaftee, lose, einschl. Sach. Kornkaltee 8. 4. 148-150 146-148 190-192 190-192 31,00-33,00 66,00-67,00 67,50-68,00 19-21 27-29 26-28 34-36 32-36 48-55 40-44 41-45 Schmalz(Hordam. pure lard) m Kist. oder Kübeln von 25 kg Zutter(inländ 1 Erzeugerpreis „ 1 ab Verladestat „" I ohne Verpack. Eier inländ. trische über 60 g d. 81. „„„ 55 0„„ rische unter 55 g das Stüc ausländ. trische üb. 60 das Stück „„„ 55„„ *„„ unt 55„„ Eier konservierte... das Stück Kühlhaus„ 6 " Kall„„ silsiter(ise volllett..... tolländer Gouds 45% F. i. Ir. lolländer Edamer 40% F. 1. Ir. 5mmenthaler la mburge Alloduer 20%. 8. 4. 72-76 240 230 .05½-.06½ .05-C,05½ 04½-.05 .05½-006½ .00-0,05½ 04½-.05 124-140 110-220 86-130 170-210 66-76 Holl. Heringe, 800/850 ½ Tonne für 100 kg Frachtlage Köln verzollt. Die Preise sind Eintuhr- und Großhandelspreise(Börsenpreise). Seite 12 Nr. 98 Lokal=Anzeiger Samstag, 9. April 1932 Aufgepaßt, hier Kölner Pferdemarkt Wo der Stock noch nicht unmodern geworden ist„ Von Zigeunern und Pferden Köln, Stadt des„schweren Schlages“.„ Siebenmal Handschlag, Die Sandbahn Erlebnis in der Straßenbahn „Bitte einmal zum Schlachthof!“ sage ich zu dem Schaffner in der Linie 20, und in dem Moment blicken mich sämtliche Insassen des Wagens prüfend an. Ich habe so etwas nicht gern, man wird verlegen. Ich blicke vorsichtig an mir herunter, ob etwas an meinem Anzug nicht stimmt, ich schaue verschämt in einen Spiegel, ob ich vielleicht schwarz im Gesicht bin, ich visitiere meine Kameratasche, ob sie eventuell nicht„in Butter“ ist... Ich kann nichts entdecken, ich sehe aus, wie jeder andere Mitteleuropäer auch! Und in dem Bewußtsein meiner Tadellosigkeit wage ich es, nun meinerseits die Leute zu fixieren. Und siehe da, es gibt etwas zu fixieren. Die Herren, die außer mir den Wagen füllen, haben alle irgendwie etwas Einheitliches an sich. Sie sehen alle samt und sonders gesund und robust aus, tragen mit wenigen Ausnahmen Lodenmäntel und— haben sämtlih einen handfesten Spazierstock bei sich. Es wird mir plötzlich klar, daß es Leute sind, die zum Pferdemarkt wollen und ihre Aufmerksamkeit meiner Wenigkeit gegenüber galt nur der Frage, was ich sei, Käufer, Verkäufer oder Makler. Ob sie mir mein Metier zum Schluß ebenso angesehen haben, wie ich ihnen das ihre, weiß ich nicht, denn als ich bei dieser Ueberlegung angekommen war, stieg alles aus; wir waren am Schlachthof. Eintritt 50 Pfennige Wahrhaftig, es kostet Eintritt. wenn man zum Pferdemarkt will! Ich finde, es ist das eine äußerst. spaßige Angelegenheit. Sie eröffnet einen weiten Blickpunkt. Wie wäre es, wenn alle Leute das tun wollten? Warenhäuser könnten wirklich damit glänzende Einkünfte erzielen, wenn sie von ihren Käufern zunähst einmal einen Obulus nehmen wollten. Aber ich will nicht wieder boshaft sein, mir hat man nichts abgenommen! Da ich glaubhaft versichern konnte, weder ein Pferd kaufen noch verkaufen zu wollen, ließ man mich auf mein ehrliches Gesicht hin umsonst hinein. Tierärzte auf Posten Kurz hinter dem Eingang stehen einige Herren in weißen Kitteln in der schönen Frühlingssonne und unterhalten sich miteinander. Als jetzt ein Wagen mit Pferd in den Hof einrollt, springt einer von den weißen Männern hinzu und untersucht kurz und schmerzlos das Tier. Es darf kein Pferd den Schlachthof ohne tierärztliche Untersuchung betreten, damit keine Seuchen eingeschleppt werden. Und der kurze Blick verrät dem Tierarzt sofort; ob Krankheit oder Gesundheit vorliegt. Pferde lassen sich betrachten Gleich zur rechten Hand liegt die große Halle, in der der eigentliche Pferdemarkt stattfindet. Rechts und links vom Hauptdurchgang sind die Boxen, in denen die Marktobjekte auf ihr künftiges Schicksal warten. Aber— der Pferdemarkt ist nicht mehr, was er war. Vor dem Kriege, als das Auto noch nicht seine Allherrschaft angetreten hatte, da war die Halle wohl ganz gefüllt, denn es standen bei einem Markt an die 1000 Gäule dort, heute sind es nur noch 350. Es sind meist sehr schwere Pferde, viel belgische Kaltblüter. die in Köln zum Markt kommen. Die einzelnen Pferdemärkte haben nämlich ihre besondere Pferdeklasse, die sie bevorzugen. Selbstverständlich richtet sich diese Auslese nach den Eigenheiten der Landschaft. Hier in Köln, wo der Bedarf für das Vorgebirge gedeckt wird, wo Pferde für Steinbruchfuhren und Braunkohlen gebraucht werden, ist der schwere Pferdeschlag an seinem Platz, während Dortmund, das als schärfste Konkurrenz für Köln in Frage kommt, den leichteren bevorzugt. Da stehen also diese„Enakssöhne“ friedlich in ihren Boxen und warten. Und die wimmelnden Menschen rund um sie her und das Stimmengewirr können sie nicht aus der Ruhe bringen. Manche halten teilnahmslos die Augen geschlossen, andere brauchen keinen Verdauungsschlaf und sehen mit klugen Augen umher. Es sondern sich deutlich die Temperamente! Etwas vom Dferdehandel Pferdehandel, das ist etwas, was man nicht in drei knappen Lehrjahren erlernen kann. Kenntnisse und Geschäft vererben sich meist seit Generationen in der Familie fort, und die jungen Menschen wachsen damit auf. Daher mag es kommen, daß viel mehr als in anderen Berufen, sich hier alte Geschäftsgebräuche erhalten haben. Bei Pferdekauf und=verkauf gibt es auch heute noch nichts Schriftliches. Alles geht auf Handschlag. Dreimal müssen sich die Hände treffen, lassen sie zum dritten Mal einander los. dann ist das Geschäft perfekt, wenn nicht noch beim dritten Mal eine Bedingung genannt wird. „550 Mark!“ bietet der Käufer und hält die Hand hin. r „570 Mark!“ antwortet der Verkäufer und schlägt zum ersten Male ein. „Nein, 550 Mark!“ beharrt der Käufer und hält wiederum die Hand hin. „Also 565 Mark!“ seufzt der Verkäufer und schlägt zum zweiten Male ein. Höchstens 555 Mark!“ beharrt der Käufer und fordert zum dritten Einschlag auf. Da aber anscheinend zwei Dickköpfe aneinandergeraten sind, so beharrt der Verkäufer auf seiner Forderung. Siebenmal im ganzen geht der Handschlag hin und her, und die beiden können und können nicht einig werden. Natürlich stehen sie nicht einsam bei diesem Handel da, eine ganze Korona sieht zu und beBegutachtung gleitet den Vorgang mit vassenden Bemerkungen, Besonders die beiderseitigen Makler, die den Verkauf eingeleitet haben, reden hier zu und da zu. Doch es nutzt nichts, keiner von beiden will nachgeben! Sie halten sich bei den Händen, und niemand von ihnen läßt los, weil er sich nicht den Entschluß abringen kann, seinen Beutel um fünf Emmchen zu schädigen. Da endlich greift einer der Makler ein:„Ichschlage durch!“ sagt er und haut mit aller Macht auf die festen Männerfäuste, die nun doch herunterDer Handschlag Das schwere Kaltblut sinken: Das Geschäft ist besiegelt, und jede von beiden Parteien trägt die fünf Mark zu 50 zent. Und letzten Endes sind allezufrieden: der Verkäufer, weil er seinen Gaul los wurde, der Bauer. weil er ein Pferd hat, das ihm gefällt, die Makler, weil sie Mittlergebühren einstreichen können. Zigeunerkünste Doch nicht immer sind die Käufer zufrieden, und das kommt so: einen großen Anteil der Verkäufer stellen die Zigeuner. In den letzten Jahren wächst ihr Zuzug zum Kölner Pferdemarkt noch andauernd. Und niemand versteht die Kunst des Roßtäuschens so gut, wie der Zigeuner. Immer ist er auf der Suche nach einem Tauschgeschäft, und man braucht nicht besonders zu sagen, wer dabei der verdienende Teil ist. Und niemand versteht auch so gut wie der Zigeuner die Kunst der Täuschung. Sie können wirklich und wahrhaftig aus einem alten abgetriebenen Gaul einen feurigen Hengst machen, wenigstens für den Markttag und den Augenschein. Sie haben ihn irgendwo bei einem Bäuerchen gesehen und dem Manne schnell klargemacht, daß sie noch ein gutes Werk tun, wenn sie ihm für sein Tier bare 50 Mark auf den Tisch legen. Und der Bauer läßt sich überreden, denn er weiß selbst, daß sein Pferd nicht mehr viel wert ist. Dann beginnt die Kunst des Zigeuners. Das Pferdchen darf sich auf seine alten Tage einmal ausruhen, es darf auf die Weide. es frißt sich rund und satt und hat eine ganz nette Fülle angesetzt. Dann wird es gestriegelt und gepflegt, nach Bedarf auch etwas gefärbt, und niemand merkt, was hinter dem Tier schon an Alter und Arbeitsleistung steht. Und trotzdem jeder weiß, was Zigeuner aus Pferden zu machen verstehen, mässen sie doch ihre Käufer finden, sonst wären sie nicht so zahlreich vertreten. Und hätten nicht immer so die Taschen voll Geld! Eine Begegnung Unter den Zigeunern fällt mir einer besonders auf. Wo habe ich doch diesen riesigen schwarzen Kerl schon einmal gesehen? Ich krame in meinem Gedächtnis, und plötzlich weiß ich es: Beim Bezirksausschuß! Damals wollte der Mann die Erlaubnis zum Pferdehandel haben. Und im Zuschauerraum saß seine winzige, unendlich bunt gekleidete Frau und soufflierte ihm laut und eindringlich, was er den hohen Herren zu sagen habe. Der schwarze Hüne konnte es seiner kleinen bessern Hälfte absolut nicht gut genug mahen. Und als sein Gesuch abgelehnt wurde, bekam er zu diesem Fehlschlag noch eine deftige Gardinenpredigt. Und heute? Er handelt doch mit Pferden! Und ist diesmal Herr der Situation, denn Frauen haben auf dem Pferdemarkt nichts zu suchen! Er redet mit den Armen und Beinen, und kein Bezirksausschuß der Welt hindert ihn daran, Pferde zu tauschen, wie seine Väter es taten und seine Söhne es tun werden. Auf der Sandbahn Dem Gaul, der in der Box steht, kann man wahrhaftig nicht ansehen, wie er läuft Und darauf kommt es doch an! Wenn der Käufer kritisch Box um Box durchwandert hat, von 300 Verkäufern und ebensoviel Maklern angeredet worden ist und sämtliche möglichen Vorzüge der Tiere hat nennen hören, dann ist es allmählich an der Zeit, eine Entscheidung zu fällen. Es geht auf die Sandbahn! Das Tier seiner Wahl wird von einem Koppelknecht herausgeführt und soll nun in freier Luft erweisen, was es kann Schritt, Trab. Galopp muß es laufen, stehen muß es, die Füße heben muß es, man schaut ihm ins Maul, kurz, was betrachtet werden kann, wird gemacht auf der Sandbahn. Ueberall stehen hier Gruppen von Interessenten um einen Bock herum und raten, was er wohl taugt. Und es hätte nicht viel daran gefehlt, daß ich umgerannt worden wäre, wenn von allen Richtungen her die Prüfungskandidaten Probe liefen. Und die Sandbahn ist auch der Ort für den Handschlag, nach dem Spichwort: Schmiede das Eisen, so lang es noch warm ist! Auf der Sandbahn entscheidet es sich auch, ob der letzte Pferdemarkt gut oder schlecht war, denn sie ist sein Mittelpunkt. Der König sucht eine Brücke Vor zwei Jahren war in das rumänische Budget eine Summe für den Bau einer kleinen Brücke über das Flüßchen Delich eingesetzt worden. Anläßlich der rumänischen Herbitmanöver, denen der König beiwohnte, ergab es sich daß eine Ueberquerung dieses Flüßchens eine große Zeitersparnis bedeuten würde. Man besann sich darauf, daß in der Nähe die neuerbaute Brücke liegen müsse. Man ritt, der König und eine große Kavalkade. Stunde um Stunde aber die Brücke wollte nicht kommen. Man glaubte, sich in der Richtung geirrt zu haben, aber ein Blick auf die Karte zeigte, daß man die Brücke schon längst passiert haben müßte Die Situation war furchtbar peinlich. Wo war die Brücke? Es war allen Anwesenden klar, daß es eine sener Brücken war, die nur im Budget zu stehen pfiegen. Aber, wie sag ichs meinem König? Da faßte sich der Generalquartiermeister ein Herz und sprach:„Diese Ueberschwemmungen!“. Man überquerte dann das Flüßchen auf einer Furt. Oi B EILAGE Z O M LO K AL-ANZEIGERVOM 9. APRIL 1932. AHRGANG 4 7 Das Dorf der Domarchitekten Winter in Campione am Luganer See Sanft und blau ist der See... auch etwas kalt, denn der frischgefallene Schnee auf den Berggipfeln leuchtet aus dem Wasserspiegel. Aber die Sonne wirft ihre Strahlen, eine Flut von Wärme und Freude in die zitternde Atmosphäre. Ein urgroßes Schweigen steht in der Natur. Still und bräutlich schmückt sich die japanische Mispel dort im Terrassengarten. Reif und schwer hängen die lohgelben Früchte des Orangenbaumes im dichten immergrünen Blattwerk. Die Kamelie mummelt sich noch in verschlossener Knospe und zaghaft verströmen schon einige Mimosenflocken ihren Atem, den sinnbetörendsten Frühlingsduft... Ueber den Berghängen liegt es kahl und fahl... ein kurzer, traumähnlicher Winterschlaf. Das Schiff gleitet fast geräuschlos aus dem Hafen in Lugano, durchschneidet das klarblaue nasse Element, umkreist den trutzigen Wächter von Lugano, den majestätisch thronenden San Salvatore, und legt schon nach 20 Minuten vor Campione an. Schlaf hat sich auch hier über die Ufer gesenkt. Ein verwunschener Dornröschenschlaf... Müßig ankern die Fischerbarken mit ihrem leeren Dachgerippe. Das lange Kasino=Gebäude mit der schönen Seeterrasse ist zur lautlosen Statue erstarrt, zu einem fernen wundersamen Bild. Der Spielsaal hat vor noch nicht langer Zeit viele Gäste hergelockt. Heute aber heißt es definitiv: „Messieurs les jeux sont faits... rien ne vas plus!“ Im Schwyzer Ländle rollen die Kugeln wieder und vergessen ist Campione, die italienische Enklave, die bald im Ruf einer Spielhölle stand, denn der Fluch haftet sich pfeilschnell an die Roulette.... Campione gehörte im Mittelalter als kaiserliches Lehen zum Kloster Sant' Ambrogo in einen imposanten Anblick. Sie grüßt von erhöhter Terrasse in die Ferne. Eine doppelte Freitreppe führt in vier Absätzen zu ihr hinauf. Durch zwei Grotten sickert, leise glucksend, eine Quelle. Die Treppen sind grasüberwuchert, und es schaut alles sehr vergessen in die Welt. So ein echter, friedlich schlummernder Wintertag hat sich hier verkörpert. Die schlanken Zypressen stehen hier sozusagen Totenwache, und doch weht ein Hauch eigener Schönheit um den geheiligten Ort.„ Die Fassade der altersgrauen Kirche ist in der Barockzeit erneuert worden und demzufolge in der Ausschmückung barock überladen. Ebenso birgt das Innere reichliche Stukkatur und anspruchsvolle Fresken. Auf der Südwand des Kirchenschiffs sieht man jedoch Spuren von wertvollen Malereien eines Meisters des 14. Jahrhunderts, die, einmal übertüncht, nur teilweise wieder freigelegt werden konnten. Wie aus dem schweizerischen Nachbardorf Bissone, so sind auch aus Campione viele Künstler hervorgegangen. Manche zogen in alten Zeiten früh schon nach Mailand und fanden in der lombardischen Hauptstadt Gelegenheit, ihr Talent auszubilden. Ihre Namen finden sich schon zu Beginn des herrlichen Dombaues von Mailand unter den an diesem Werk schaffenden Architekten, Bildhauern und Steinhauern. Sie bildeten sogar eine eigene Baukünstlerschule. Die Protektion der geistlichen Herrschaft vom Kloster Sant' Ambrogio zu Mailand mag das ihre dazu beigetragen haben. Und immer noch wachsen die Künstler, die bildenden, schauenden Künstler, am Luganer See wie Pilze aus dem Boden, denn an ihrer Wiege schon singen die Musen. Das Land der Mignon vergoldet den Tag. Am Abend sinkt die Sonne blutrot hinter den Erlöserberg, und ein helles, purpurnes Feuer umhüllt das kleine Dorf, das einem Ausschnitt aus einer alten Märchenfibel gleicht... R. K. blieb Campione seinem untertänig. Lugano und das fremde kleine Fischerdorf vertrugen sich brüderlich und teilten sich in ihren Kastanienwäldern Jagdrecht und Holzschlag. Campione stellte in Kriegszeiten den Schweizern zwei Männer und leistete Beiträge zu den Kosten. Wer in der Vogtei Lugano in ngnade fiel, war aus Campione verbannt. Diesem einmütigen Nachbar=Idyll machte im Jahre 1797 ein zisalpinischer Kommissar in Begleitung von zwei französischen Offizieren ein jähes Ende. Aller Protest des Klostervikars, Pater Ottaviano Carboni, gegen die Usurpation geheiligter Rechte half nichts. Auf dem Dorfplatz wurde der Freiheitsbaum mit der phrugischen Mütze aufgerichtet. Jetzt liegt mitten im schweizerischen Gebiet ein Dorf, das unter italienischer Oberhoheit steht. Es hat aber die Vergünstigung, daß es in so schwieriger Lage Zollfreiheit genießt. Die Grenzen ziehen sich nur wenig den Berghang hinan. Im Norden liegen sie neben Cavallino, wo abends bunte Lichtkugeln in das selige Antlitz feuriger Apachentänzer funkeln. Südlich überschreitet man beim Sanktuarium der„Madonna“ die Grenze. Gegensätze entfalten also schon die Grenzlinien. Diese alte Kirche, der Maria Annunziata geweiht, bietet vom See aus Das Rotschwänzchen Frühling war’s. Zwar etwas spärlich noch. Aber wer Augen hatte, zu sehen, der sah. Ueberall kroch es aus winterlichen Winkeln. Doch um die Turnhalle an der langgezogenen, unfertigen Straße lag noch dumpfes Brüten. Grau und verwaschen schliefen die nüchternen Wände in die jungen Tage. Selbst die grünen Fensterläden fanden keinen Mut, zur neuwerdenden Umwelt Brücken zu schlagen. Hin und wieder ging ein Stürmen durch den Raum, wenn junge Menschen dort ihre Glieder tummelten. Doch die Halle schlief. Müde ächzten die Dielen, und das Gebälk murrte hohl. Urplötzlich aber war er gekommen. War's am Tage, war's in der Nacht? Die Halle hatte ihren Frühling. Durch ein offenes Oberlicht war er diebisch eingeschlichen. Und nun saß das Rotschwänzchen, der Hallenfrühling, auf seinem Nest, das luftig und lustig in einem Balkenwinkel hing. Die Turnerjungen rissen Mund und Nase auf. Die Mädels machten feuchtrührende Augen. Der brütende Vogel wurde zum Liebling aller. Einmal dicker Medizinball gegen den nesttragenden Balken, da setzten die Herzschläge der Turner angstbebend aus. Doch der Vogel blieb, ließ sich durch nichts von seiner Pflicht abhalten. Nur„das Fenster offenhalten!“ hieß es nach stiller Vereinbarung. Und das war recht so. Aber in irgendeiner Stunde sahen Langfinger das Rotschwänzchen durchs offene Oberlicht fliegen. Das war ein Fingerzeig, den der Satan geboren. Nun steht das emsige Rotschwänzchen wegen Verleitung zum Diebstahl vor dem Richter der öffentlichen Moral. Das war ein Schlag. Die ganze Wasserleitungsanlage und die hochgeschätzte Brauseeinrichtung hatten sich auf Fahrt" begeben. Und irgendwo verwandelten die Diebe die Bleirohre in kitzelnden Schnaps. Der Turnwart wollte eine Beschwerde an den Tierschutzverein loslassen. Doch die Feder brachte keinen anständigen Satz zuwege; selbst die geschäftige Schreibmaschine bockte. Kurz, die Beschwerde unterblieb, denn der Turnwart hatte selbst ein Rotschwänzchenherz, und— es war eben Frühling! Adolf Schreiber. Am Himmelswillen ein Junge! Im Lichtspielhaus zu Southend=on=Sea (England) schnurrt der Film ab wie jeden Abend. Eine haarsträubende Geschichte, die da gespielt wird. Ein Kinderraub als Mittelpunkt der ganzen Handlung. Wie interessant, wie spannend doch, jetzt, wo alles vom geraubten Lindbergh=Kind spricht! Na, ein Glück nur, daß es im Leben so aufregende Szenen gar nicht gibt! Aber was ist da plötzlich an der Tür los? Man sieht nichts, weil es ja mitten in der Vorstellung ist. Man hört aber die aufgeregten Stimmen:„Ist er hier? Ja? Nein: Ein schwarzes Schnurrbärtchen hat er und so einen rätselhaften Blick. Wissen Sie, so ein wenig weltentrückt. Ein großer Mann. Schön ist er. besonders wenn er lächelt. Haben Sie ihn nicht gesehen? Antworten Sie doch endlich!“ Mag sein, daß die Platzanweiserin ihn gesehen hat, den Gesuchten. Aber da sind ja so viele Besucher, die sich für schön halten, und schwarze Schnurrbärtchen, rätselhafte Blicke haben manche. Also weiß die Platzanweiserin mit dem besten Willen nicht, ob der Gesuchte im Hause ist. Aber da es sich um einen fürchterlichen, eiligen Fall handeln muß, da anscheinend irgendein Menschenleben auf dem Spiel steht... Oder sollte es sich um einen Mörder handeln, den sie da suchen? Auf jeden Fall muß das Licht an, die Vorstellung unterbrochen werden. Aus!„Meine Herrschaften, bitte, bleiben Sie ruhig sitzen! Nur keine Aufregung, um Himmelswillen keine Panik! Es ist gleich alles vorbei.“ Nun sieht man sie auch, die beiden Aufgeregten, die beiden Frauen, die den Mann mit dem schwarzen Schnurrbärtchen und dem rätselhaften Lächeln suchen. Wie die Furien rasen sie durch die Bankreihen:„Wo ist er nur? Bert, wo bist du?" Da, dort drüben erhebt er sich. Schön sieht er zwar gerade nicht aus. Aber aufgeregt ist er auch: Was denn?" Da, nun muß sie kommen, die fürchterliche, die erschütternde Nachricht vom Unglück oder vom Mord. oder was es sonst sein mag!„Bert“. kreischt auch schon die eine Stimme im höchsten Diskant,„Bert, komm sofort nach Hause! Es ist ein Junge!“ Wenn die Leute von Southend=on=Sea nicht so gutmütig wären, hätte es dort im Lichtspielhaus zwei Leichen gegeben. Hugo Kann Am 2. April 1932 starb in Berlin=Zehlendorf der bekannte Komponist Hugo Kaun. Er war 69 Jahre alt und erlag einem Herzschlag. Kaun hat auf verschiedenen Gebieten Bedeutsames geleistet, und besonders in allen Kreisen des Männergesangs, nicht zuletzt auch in Nordamerika, wo er lange Zeit wirkte, Tod schmerzlich empfunden. Er schuf u. a. Opern z. B.„Der Fremde“,„Menandra“ usw. Neue Dokumente zum Krieg im Westen. Mit einem Geleitwort des Generalfeldmarschalls von Hindenburg. unter Mitarbeit bekannter Heerführer, die als Verfasser für die Kriegsgeschichte der einzelnen Frontabschnitte zeichnen, wird in Kürze eine Veröffentlichung erscheinen, die für alle Frontkämpfer ein Ereignis bedeutet. Die erste farbige Bilddarstellung der Westfront wird in einem repräsentativen Tafelwerk: Das Gesicht der Westfront, das bei der Akademischen Verlagsgesellschaft Athnaion m. b.., Potsdam, erscheint, der Oeffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Diese wertvollen historischen Bilddokumente, die der Kriegsmaler Ernst Vollbehr auf Veranlassung der Obersten Heeresleitung in den vier Kriegsjahren schuf, geben ein wirklichkeitsgetreues, ungemein eindrucksvolles Abbild der französischen Frontlandschaft von der Schweiz bis zur Nordsee. Sämtliche Bilder sind während der Kampfhandlungen vom Flugzeug und Fesselballon oder von der vordersten Linie aus gemalt und zu großen Panoramagemälden unter Assistenz sachkundiger Generalstabsoffiziere ausgeführt worden. Der schöne Junge Von Wilhelm Auffermann Die Reinigungsanstalt schien einer der tollsten Sammelplätze der obdachlosen Bettler, die nachts unter Brücken, in Gassenwinkeln, Hauseingangen und überfüllten Asylen schliefen, zu sein. In den wartesaalähnlichen Räumen lungerten sie herum, wie Lumpenbündel, ärgerten die schnauzigen Polizeibeamten und kratzten sich dabei die Haut wund. Ein Schutzmann verlangte meine Papiere:„Was wollen Sie hier?" „Was ich will?“— Ich zeigte ihm meinen Paß: „Studien machen.“—„O, entschuldigen Sie. Eine ausgezeichnete Idee! Gehen Sie nur gleich nach vorne!“.40 Ich kam neben ein altes Männchen zu stehen das einen Bart wie ein wilder Russe hatte und aus Langeweile irgend etwas aus einem schmutzigen Sack futterte. Das Sonderbarste aber war der überaus schmierige, riesige Kalabreser auf seinem Kopf Das Leben schien bestimmt nicht sehr liebenswürdig mit dem struppigen, knurrigen Kerl gewesen zu sein— bestimmt nicht. Erst als ich mich absichtlich heftiger zu kratzen begann. nickte er mir zu, voll Verständnis, und ein flüchtiges Lächeln huschte über seine verwitterten Elendzüge.„Läuse!“ knurrte er schadenfroh,„Läuse! Du hast wohl noch mehr ale ich!“ Nach einer halben Stunde wurden wir zu den Kabinen gelassen, nachdem wir unsere Kleider in numerierte Körbe zur gleichzeitigen infektion abgegeben hatten. Mit einem Töpfchen grauenhaft riechender Salbe und einer Bürste ausgerüstet, biß ich in den sauren Apfel. Und der war wirklich sauer. Schwamm, Bürste und Salbe darüber. Und ein wenig Vergessen! Als ich meine Kabine verließ, traf ich wieder mit dem kleinen Rübezahl zusammen. Er hatte seinen Korb schon, schnappte aber vor Erregung nach Luft, konnte den Kalabreser nicht finden Knurrend zog er seine Lumpen an. Erst zum Abschied fragte er mit geballten Fäusten den Wärter nach dem Hut.„Wann bekomme ich denn — den schwarzen Hut— den meinigen? Ah, der war aus Filz, der ist— nicht mehr da. verbrannt!“ antwortete der Wärter. Verbrannt?“ wiederholte ungläubig Rübezahl als hätte er nicht recht verstanden. Gewiß, dicker Filz wird immer verbrannt! „Und das Hutband?“ fragte er zitternd weiter, da war ein schwarzes Hutband auch drauf?! Der 5½jährige Rudolf Lang ist das erste Kind, das den Atlantik in einem Luftfahrzeug überquert. Rudi war bisher bei Pflegeeltern in Ulm untergebracht und übersiedelt jetzt auf die modernste Weise zu Vater und Mutter, die in Buenos Aires leben. Von Pernambuco aus fliegt Rudi sofort mit einem Anschlußflugzeug des Condor=Syndikats weiter ins elterliche Heim. „Verbrannt!“ Verbrannt?... Schon verbrannt?“ sagte er mit erhobener Stimme und beginnender Empörung.„Gebt mir meinen Hut wieder... Ich will den Hut...!“ heulte und schrie er.„Den Hut...!“ „Was hat der?“ fragte ein dazugetretener Polizist. „Ich will den Hut noch einmal sehen, bat der Alte. „Ich will den Hut noch einmal sehen", beharrte er. Der Wärter tuschelte einem andren zu, dann sagte er laut:„Sie brauchen sich nicht aufzuregen. Es ist ja alles gut. Der Hut ist noch da. Sie können ihn wieder haben, damit Sie beruhigt sind. Gleich bekommen Sie Ihren LauseDer Hut wurde gebracht. Er war wirklich noch da. man hatte ihn nur zur sofortigen Verbrennung fortgeräumt. Der Wärter behauptete, so ein schmieriger Kalabreser wäre ihm noch nie in die Finger gekommen. Gierig griff der Alte danach, nestelte am Band— und zog vor unseren Augen ein kleines Bildchen hervor, eine kleine, vergilbte Photographie. Schmiß glücklich den Hut wieder hin und ging. Ich war verblüfft. Lief ihm nach und holte ihn ein.„Du,“ sagte ich.„Du, Alter. war das deine Frau?“ Er knurrte etwas Unverständliches in den Bart hinein.—„War das deine Frau?“ wiederholte ich. Da zeigte er mir das Bildchen, hatte es noch in der Hand gehalten, und eine Träne kroch ihm dabei in den struppigen Bart. Ein kleiner Junge war auf dem Bild zu sehen, ein schöner, kleiner Junge mit großen, unschuldigen Augen. „Ein schöner Junge!“ murmelte ich.„Ist das dein Junge, Alter? Er sieht dir etwas ähnlich! log ich, erschüttert über so viel arme Liebe. Was!“ brauste er auf und schielte mich mit seinen schiefen Aeuglein aufs höchste erbost an: „Untersteh' dich nicht noch einmal, und sag das! Der sieht mir bestimmt nicht gleich. Das— war ich!“ 1 Und eilig hastete er davon. 64 Gitta Alpar und Gustav Fröhlich heiraten! Am Dienstag, den 5. April, fand im Standesamt Zehlendorf=Mitte die Hochzeit der beiden bekannten Filmdarsteller Gitta Alpar und Gustav Fröhlich statt. AP=Bild zeigt Eitta Alpar und Gustav Fröhlich nach der Trauung vor dem Standesamt. Links hinter ihnen Direktor Rotter und Gattin, links dahinter die Filmschauspielerin Claire Rommer. Privatmittagstisch Servierfräulein:„Himbeer= oder Ananaspudding oder Griesflammerie?“ Herr:„Ist ganz gleich— lassen Sie mich raten, was es war, wenn ich's gegessen habe!“ —— Seite 14 Nr. 98 Lokal=Anzeiger Samstag, 9. April 1932 Konapf ühhns Leben ET Copyright by Hermann Schaffstein Verlag, Köln. (Fortsetzung und Schluß.) Raabarka gab jeder seiner Töchter vierhundert Kronen. und Martha bekam von Lulle achthundert. Kviträv nahm sein Geld aus der Tasche. Er nahm vierhundert Kronen davon, ging zu Anna Stordal hin und gab sie ihr: Nicht nur deshalb. weil ich unterwegs gelobt habe, daß du die Hälfte von meinem Part bekommen solltest, wenn wir mit heiler Haut heimkommen, sondern weil Nils Stordal ein Prachtkerl gewesen ist.“".. Und als sie meinte, daß sie nicht so viel Geld annehmen könne, sagte Raabarka:. „Nimm es nur. Anna, denn Kviträ—äv legt es sonst doch nur in Ag—aqua—avit an.“ Als Krestoffer und der„norwegische Löwe sich spät in der Nacht ins Bett gelegt hatten, sagte Krestoffer: „Du, Karen, hast du schon darüber nachgedacht, was wir mit Anna Stordal und ihren beiden Kindern anfangen sollen?“ „Schlaf nun endlich ein, Krestoffer. Ich werde die Sache schon ordnen.“ Krestoffer schlief schon, als der„norwegische Löwe“ ihn noch murmeln hörte: „Ja, du ordnest das sicher und noch mehr dazu, Karen“, und dann schnarchte er los. Weihnachten war vorbei. Daß„Hvalrossen“ doch noch heimgekommen war kam den Leuten in der Stadt fast wie ein Wunder vor. Es wurde jetzt allgemein bekannt, nicht allein in Tromsö, sondern weitumher, daß Krestoffer und seine ganze Familie zu denen gehörten, die das Meer nicht haben will. In all den vergangenen Jahren waren ihm die Leute mit gespannter Aufmerksamkeit gefolgt, wenn er einmal übers andere wohlbehalten vom Eismeer heimkam. Denn auch da war er oft so in Gefahr gewesen, daß nur wenig Hoffnung bestanden hatte, ihn lebend zurückkommen zu sehen. Einmal über das andere und Jahr auf Jahr hatte man davon gesprochen. Krestoffer sei so weit nordwärts gesegelt, daß die, welche ihn zuletzt gesichtet hatten, davon überzeugt waren, daß er jetzt für alle Ewigkeit nicht lebend zurückkäme. Aber wer stets wiederkam, das war Krestoffer mit seinen Leuten. Wenn er nun auch in diesem Jahr heimkam, obgleich die ganze Stadt Tromsö davon überzeugt gewesen war, daß er nicht wiederkommen würde, und obgleich sogar seine eigene Frau, die sonst nie die Hoffnung und den Glauben an ihn aufgab, im Kontor von Aagaard hatte eingestehen müssen, daß Krestoffer verschwunden sei, ja, da mußte man schon die Tatsache festnageln, daß. so gewiß das Meer ihn nicht haben wollte, ebenso sicher auch das Eis mit einem Kerl wie Krestoffer Kalvaag, nicht mehr als nötig zu tun haben mochte Man schrieb heute den 8. Januar. Andr. Aagaard ging den Kai hinunter. Er kam von seinem Geschäft und holte sich dort unten wie immer etwas frische Luft, bevor er zum Mittagessen ging.„ Er blieb stehen denn er hörte Leute sprechen. Aber wo war das? Vorsichtig schob er den Kopf um die Ecke. An der äußersten Spitze des Kais saßen in dem alten Fangboot, das dort halbvoll von Schnee und Eis stand, vier Mann, jeder mit einer Flasche, und tranken. Ach,“ sagte Aagaard.„es ist wirklich traurig mit diesen Eismeerleuten und ihrer häßlichen Unsitte, Branntwein zu trinken.“ Der Konsul war nicht in besonder; Stimmung Deshalb ging er zu ihnen hin und stand so plötzlich vor den vier Männern, daß sie nicht einmal Zeit fanden, die Flaschen zu verstecken. Aagaard sah sich die Männer an. Als er aber Krestoffer Kalvaag erkannte, wurde er sogleich milder und sagte: „Guten Tag.i Kalvaag, sitzen Sie hier und sprechen vom Eismeer und von der Tour für das nächste Jahr? Nächstes Mal dürfen Sie aber nicht so weit in den Winter hinein fortbleiben, daß Sie uns alle miteinander hier in Tromsö erschrecken.". Nein“, sagte Krestoffer,„wir sprechen nicht vom Eismeer Wir saßen hier nur und sprachen „Ne e ie unge“ kann schließlich hier zusammenkommen und über schlimmere Dinge als Hochzeiten verhandeln, obgleich manch einer, der sich verheiratete hinterher, zweifellos gefunden hat, daß er im Packcis eingeschlossen wurde, und damit war Aagaards schlechte Laune auch Lus', Raabarka und Kviträv saßen wie auf Nadeln. Sie wußten erst nicht, ob sie die Mützen abnehmen sollten versuchten aber alle drei so gut wie möglich die Aoreszitfseshen u verstecken, damit der Konsul sie nicht sehe. gaard sah die drei Leute an. Sagen Sie mir Kalvaag, sind das die Leute, die mit Ihnen auf dem Eismeer waren?“ „Ja“, sagte Krestoffer,„der eine ist Nikolai Lian. den alle Naabarka nennen, und der andere ist Karl Breivik den sie Lulle nennen, und der dritte ist Ola Suß, den sie Kviträv nennen. „Jaja,“ sagte Aagaard„ich entsinne mich, von ihnen schon gehört zu haben. Wohl tüchtige Eismeerleute alle drei“, fügte er hinzu. „Oh ja,“ sagte Krestoffer,„Die machen alle drei ihre Sache gut.“ Aagaard sagte Lebewohl. Er sah ja die Flaschen und wußte, daß sie, solange er dort stand, den Branntwein nicht anrühren würden. Als Aagaard so weit weg war. daß er nicht hören konnte, was sie sagten, meinte Lulle: „Teufel, daß Aagaard nichts gesehen hat. das war fein gemacht.“ Vor dem Haus in der Vestergate standen vier Pferde vor Schlitten gespannt. Es waren die Pferde des Fuhrmanns Lauritz Olsen. Die feinsten Pferde in Tromsö und von dem besten Fuhrmann der Stadt, Er und seine Söhne waren in großer Gala. Sie sollten Braut und Bräutigam fahren.„ Aus dem Haus trat Anna Stordal. Der Bräutigam war Kviträv. Sie setzen sich in den ersten Schlitten. Dann stiegen Krestoffer Kalvaag und Madam Kalvaag in den zweiten. Den dritten füllten Lulle und seine Witwe aus Lofoten, und in den vierten stieg voller Würde Raabarka mit seinen beiden Töchtern. Alle hatten sich neu eingekleidet. Es sah ganz so aus als wären ihnen die Kleider im Wege. Raabarka war fast hilflos. Es war das erstemal in seinem Leben, daß er einen steifen Kragen um den Hals hatte. Als sie durch die Storgate fuhren, grüßten ihn ein paar Kameraden. Raabarka konnte den Kopf allein nicht zur Seite drehen. Den ganzen Oberkörper von den Hüften aufwärts mußte er drehen. Schließlich hatte er sich doch mühevoll umgedreht; als er aber seinen Freunden zunigen wollte, klemmte sich das Kinn im Kragen Das Haus in der Vestergate hatte nicht Platz für so viele Hochzeitsgäste. Dort waren von vornherein genug Menschen. Zwei Klapptische waren in der Stube bei Krestoffer zu einem Tisch zusammengestellt. Die Stühle standen rund um den Tisch mit den Lehnen unmittelbar an der Wand. Damit die Hochzeitsgäste zu ihren Plätzen kommen ronnten, mußten sie im Gänsemarsch gehen und die Stühle vorsichtig ganz unter den Tisch schieben, bis sie ihre Plätze erreicht hatten. Eine von Raabarkas Töchtern wartete auf, aber sie ram nur bis zur Stubentür. Deshalb reichte sie die Hochzeitsgerichte Lulle der in der Türöffnung saß. Dann gingen die Schüsseln von Mann zu Mann. Eine richtige Tafelrunde. Die Schüsseln mußten denselben Weg zurück, denn es gab nur eine Tür von der Stube zum Flur. Und dort wurde angerichteet. Dann klopfte Lulle an seine Flasche. Er hatte bereits einen kleinen Schwips. Aus einem Paket zog er ein feines Kviträvfell hervor, das von Klaus Andersen zu einem Pelzkragen verarDas war ein Geschenk von Lulle und RaaEr hob den Pelzkragen hoch und legte ihn Anna Stordal um den Hals. Ohne auch nur ein Wort zu sagen, setzte er sich, aber er blinzelte zu Krestoffer hinüber, der wieder Raabarka zublinzelte. Das war ein Blinzeln zwischen den dreien, wie es Krestoffer an sich hatte, wenn er mit einem Paket unter dem Arm aus dem Samlag für Branntweinhandel herauskam. Ein Blinzeln, das mehr sagte als Worte Am folgenden Tag saßen Kviträv und Anna daheim in dem Zimmer, das sie gemietet hatten. Kviträv holte seinen Handkoffer und öffnete ihn. Darin lag eine Dungrihose und ein Kamm. Indem er darauf zeigte, sagte er zu seiner Frau. Ich war drei Jahre auf See draußen. Da siehst du alles was ich hatte, als ich nach Norwegen heimkam nach drei Jahre langer Schufterei. Weniger kann es bei Krestoffer wohl nicht werden.“ An demselben Nachmittag lag Krestoffer behaglich auf seinem Sofa und schmökte seine lange Pfeife im Wert von Kr..50. Karen saß neben ihm mit dem Kleinsten auf dem Schoß, als Krestoffer sagte: „Daß wir Kviträv fest als Matrosen an Bord von„Hvalrossen" bekamen, das war„fein Karen blickte zur Decke auf und meinte: Alles. was du machst Krestoffer, ist„fein gemacht", und mit einem Lächeln sah sie auf alle die frohen Kindergesichter in der Runde. Unser neuer Feuilletonroman im Arteil von Zeitungslesern Ein begeisterter Leser schickte für die Kinderhilfe 60 Pfennig, zum Dank dafür, daß er über Anne Karine Corvin jeden Taglachen darf. Das ist die rechte, karitative Gesinnung. Ein Herr in den besten Jahren dichtete sogar... und nicht einmal schlecht. Er verfaßte folgenden Song auf Anne Carine Corvin Mutter, Tochter, Vater, Sohn Alle warten mittags schon Auf die droll'ge Kari Anne, Alles ist in ihrem Banne. Lachen wirkt wie Medizin, Darum sei„ihr“ auch verziehn, Daß beim Pufferbacken, Kochen, Man das Lesen hat gerochen. Ein'ge Puffer sind verbrannt, Weil vor Lesewut verrannt Mutter, Tochter, Oma, Nichte, Sind in eure Mordsgeschichte. Du bist, lieber Redakteur, Schuld an diesem grand malheur. Weißt du, bester Zeitungsmann, Was du jetzo angetan? Tadeln wollt' ich knittelweis', Lob ist's aber, denn ich weiß, Bringst du immer solche Sachen, Wirst du niemals Pleite machen. Also, liebe Leserinnen und Leser: Freut euch auf Anne Karine Corvin! Abenden tritt Elly Ney auch als Solistin auf und bietet den Freunden ihrer großen die=Moll=Sonate von Brahms und die Apassionata von Beethoven. Alles Nähere in der heutigen Anzeige. Städtische Bühnen Köln Wochenspielplan vom 10. bis 19. April Kamera als Werbekraft Auftakt zur Kölner Frühjahrsmesse Opernhaus: Sonntag, 10. April: 14. Fremdenvorstellung für die Kölner Vereinigung auswartiger Opernfreunde (Gruppe): Hoffmanns Erzählungen. 15.30 Uhr, Ende gegen 18.30 Uhr. Beschr. Kartenverkauf ab 9.., 11 Uhr, Opernhauskasse, Preise M:.80 bis .00 M.— Gasparone. 13.(7) Vorst., Reihe 7, 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr. Preise N:.00 .00 M Montag, 11. April: Keine Vorstellung. Dienstag, 12. Aprl: Die, Fledernaus, 39 Uhr, gegen 23.15 Uhr. Preise N:.00—.00 M. Mittwoch, 13. April: Tannhäuser. 14.(8) Vorst., Reihe Za, 19 Uhr, Ende gegen 23 Uhr, Preise N: Donnerstag, 1° April: La Traviata. 13.(7) Vorst., Reihe 4b, 20—22.30 Uhr, Preise N:.00—.00 M. Freitag, 15. April: Gasparone. 20 Uhr, Ende gegen 23 Uhr, Preise N:.00—.00 M. Samstag, 16. April: Der Freischütz. 13.(7) Reihe 6a, 19.30—22.45 Uhr, Preise N:.00—.00 Connte, 17. April: 15. Fremdenvorstellung für die Kölner Vereinigung auswärtiger Opernfreunde (Gruppe): Gasparone. 15.30 Uhr, Ende gegen 18.30 Uhr. Beschr. Kartenverkauf ab 16.., 11 Uhr, Opernhauskasse. Preise A:.80—.00 M.— Zum ersten Male: Li=Tai=Pe. 20 Uhr, Preise E:.25 bis .00 M. Montag, 18. April: Keine Vorstellung. Dienstag, 19. April: Othello. 20—23 Uhr, Preise N: .00—.00 M Im Rahmen einer Monatsversammlung sprach Werbeleiter Wagenknecht vor der Ortsgruppe Köln des Deutschen Reklame=Verbandes e. V. Bekanntlich wird die diesjährige Frühjahrsmesse durch eine Sonderschau bereichert:„Das werbende Photo“. Gleichsam als Auftakt zu dieser Schau erzählte der Referent des Abends aus der Praxis des Werbephotographen. Er zeigte und bewies, daß viele große Firmen der Markenbranche in letzter Zeit mit Vorliebe das gutgesehene Lichtbild der Zeichnung vorziehen. Es handelt sich nur darum, die von einem Photo ausgehende Werbekraft richtig anzuwenden. In erster Linie muß natürlich auch das Lichtbild gut und packend sein. Der Redner zeigte die verschiedenen, für den Werbeleiter in Frage kommenden Kameras, denn nicht jeder Apparat ist zu gebrauchen, weil hier vielfach mehr als nur Amateurarbeit geleistet werden soll. Er sprach von den Kunstlichtquellen, die heute nicht nur technisch einwandfrei, sondern sogar billig auf den Markt gebracht werden. Ein gutes Bild kann natürlich nur durch Verwendung von gutem Aufnahmematerial hergestellt, und die Frage, oder Platte, nur von Fall zu Fäll erwogen werden. Natürlich gebührt heute der Kleinkamera ein Ehrenplatz im„Handwerksgerät des Werbeleiters, weil sich dami“ zu jeder Zeit ohne große Vorbereitungen jene Bilder knipsen lassen, die allein das Leben zeigen wie es ist, ohne Pose. Zum Schluß erklärte der Redner das neuste Tonfilmgerät, das fabrikmäßig in einem kleinen Handkoffer geliefert wird, zusammen mit den Filmlampen und Apparaten. Es braucht der Fabrikant also in Zukunft nur noch solch einen Koffer ohne menschliche Begleitung durch die Welt zu schicken, von einem Kunden zum andern Der Koffer, d. h. das darin verborgene Tonfilmgerät bestreitet den Vortrag ganz allein, man braucht es nur an eine Lichtleitung anzuschließen. Ob solche Erfindung, die manchen Werbeleiter mit der Zeit überflüssig machen wird, ein großer Segen ist, mag dahingestellt bleiben. Schauspielhaus: Sonntag, 10. April: 3. Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble: Familie Schimek. Mieten, Zehnerhefte und sonstige Vergünstigungen aufgehoben. 16—18.15 Uhr. Preise N:.80—.50 M.— 4. Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble: Nemo=Bank. Mieten, Zehnerhefte und sonstige Vergünstigungen aufgehoben. 20—22.30 Uhr, Preise G:.25—.50 M. Montag, 11. April: Flieger. 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr, Preise N:.80—.50 M. Dienstag, 12. April: Flieger. 11.(7) Vorst., Reihe 2, Preise N:.80—.50 M. Mittwoch, 13. April: Zum ersten Male: Zur gold Liebe. 11.(.) Vorst., Reihe 35, Schülerhefte ungültig, 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr, Preise N: .80—.50 M. Donnerstag, 14. April: Zur gold'nen Liebe. 11.(7) Vorst., Reihe 4a, Schülerhefte ungültig. 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr, Preise N:.80—.50 M. Freitag, 15. April. Egmont. 20—23 Uhr, Preise N: .80—.50 M. Samstag, 16. April: Zur gold'nen Liebe 11.(7) Vorst., Reihe 6b, 19.30 Uhr, Ende gegen 22.15 Uhr, Preise N: 0,80—5,50 M.— Letztes Gastspiel Max Pallenberg mit Ensemble: Wau=Wau, 22.30 bis 24.30 Uhr. Sonntag, 17. April: Staatliche Hochschule für Musik— 15. Aufführung der Opernschule: Die weiße Dame. 11 Uhr. Halbe Normalpreise:.40—.75 M.— Zur gold nen Liebe. Schülerhefte ungültig. 20 Uhr, Ende gegen 22.45 Uhr. Preise N:.80—.50 M. Montag, 18. April: Flieger. 20 Uhr, Ende gegen 22 Uhr. Preise N:.80—.50 M. Dienstag, 19. April: Egmont. 20—23 Uhr, Preise N: .80—.50 M. * Die zwei Kammermusikabende des EllyNey=Trios, der erste Donnerstag, 14. April, ein Brahms=Schubert=Abend. der zweite Freitag. 15. April, ein Beethoven=Abend, finden beide um 20 Uhr im großen Saal der Lese zu volkstümlichen Preisen statt. Im Trio hat Elly Ney den Klavierpart. Willi Stroß spielt Violine. Ludwig Hoelscher Violincell. Das Zusammenspiel der drei Künstler fand überall hohe Anerkennung. An beiden Lars Hansen, der Dichterdes Nordmeeres TROMSöER SEETEUFEL Ein echtes Wikingerboch, kraftvroll und stimnmungemächtig“, Bremer,„gchzischten. S LEBEN KAMPF UM „Das Buch list nicht nur durch das interessante remde Hlefsten)menechlichen Gehaik ein - In Ganzleinen RM..50 Zu haben in der Gildebuchhandlung Köln, Neumarkt.— Hermann SchaffsteinVerlag, K ö1n. Sa Frühlingsfahrt durch Syrien und Palästina Die durch ihre außerordentlich preiswerten Mittelmeerreisen bekannte Hamburg=Südamerikanische Dampfschiffahrts=Gesellschaft veranstaltet in diesem Jahr in der Zeit vom 2. bis 24. Mai mit ihrem.=S.„Monte Rosa“. eine Syrien=, Palästina= und Aegypten=Reise, deren Beteiligung bereits für einen Fahrpreis von 240,— Mark an möglich ist. Auf dieser Fahrt wird außer der griechischen Insel Corfu erstmalig die reizende Insel Rhodos angelaufen. Taormina mit dem bekannten griechischrömischen Theater und Neapel werden besucht. Das Hauptziel der Reise— Palästina— wird alle Herzen höher schlagen lassen, in denen das glühende Verlangen nach einer Fahrt in das„Gelobte Land“ wach ist, dem Lande, in welchem drei Religionen ihre heiligsten Ueberlieferungen verehren! Der Anblick der unzähligen frommen Erinnerungsstätten aus der alt= und neutestamentlichen Zeit mit ihren unnennbar tiefen religiösen Gefühlswerten, dazu der unmittelbare Zauber des bestrickenden Frühlings in Palästina, der das Land im Mai mit einem reichen vielfarbigen Blumenteppich bedeckt und eine wahrhaft herrliche Temperatur spendet— das alles wird tief zum Herzen der Reiseteilnehmer sprechen. Aber wer den Orient schauen will in seiner unendlich vielgestaltigen Lebensfülle, der muß Aegypten gesehen haben. Aegypten, das Reich der Pharaonen, das uns all die fabelhafte Pracht und Herrlichkeit und die ganze Mystik und Romantik des Orients verkörpert. Rätselhaftes Morgenland, das mit den unvergänglichen Denkmälern vieltausendjähriger Geschichte in unsere Tage herüberragt wie ein Märchen aus„Tausendundeiner Nacht". Kostenlose Auskunft und Drucksachen durch das Reisebüro Jos. Hartmann, Köln, Hohe Straße 142. A I Samskan. J. April 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 98 Seihe 19 Danksagung AnläBlich des Heimganges meines lieben, guten Gatten, unseres treusorgenden Vaters. Großvaters, Schwiegervaters, Bruders, Schwagers und Onkels sind uns so überaus sahlreiche Beweise herzlicher und inniger Teilnahme sugegangen, daß es unmöglich ist, jedem einzelnen besonders zu danken. Wir sprechen daher auf diesem Wege allen Verwandten, Nachbarn, Freunden, Geschäftsfreunden und Bekannten, sowie der Freien Schweinemetzger-Innung Köln, der Freien Ochsenmetsger-Innung Köln, dem Quartettverein der Freien Schweinemetzger-Innung, der Handwerkskammer Köln, dem Innungsausschuß Köln, dem Vorstand und Aufsichtsrat der Kölner Handelsbank, der Krankenkasse der Freien Schweinemetzger-Innung, dem Glasschädenschutz der Fleischer-Innungen Köln, Mülheim und Kalk, ganz besonders auch allen Kölner und auswärtigen Handwerker-Innungen, den städtischen und staatlichen Behörden, der Schlacht- und Viehhofverwaltung, der Fleischtransport-Vereinigung, der Kölner Engrosschlächter-Vereinigung, dem Verein der Viehkommissionäre Köln-Schlachthof, dem Deutschen Fleischer-Verband, dem Rhein.-Westf. Fleischer-Verband, dem Rheinischen Innungskrankenkassen-Verband, der Kölnischen Karnevalsgesellschaft, dem Kölner Fischschutz-Verein, allen Taubenliebhaber-Vereinen und-Vereinigungen, dem Kölner Tambourklub und den Katholischen Gesellenvereinen für die innige und herzliche Teilnahme und für die überaus schönen Krans- und Blumenspenden unsern tiefempfundenen Dank aus. Köln-Ehrenfeld G. A. Welly Staatlich geprüft. Dentist Verzogen nach Wißmannstr. 31 Habe meine Zahnpraxis verlegt von Hohenzollernring 33 nach Limburger Str. 31 E. Fenske, Dentist. Köln, den 10. Aoril 1932 Pfälverstraße 70. Im Namen der Familie: Frau Witwe Franz Wahl TAPETEN .MKlederstein Eck. Alter Markt. Rathaus Led.=„Summi=, Wachstuch, Linoleum, Balatum uckerkranke Kein Hungern nötig. Größte Erfolge. Kosten lose Auskunft u. Tatsachenberichte: Ch. Meyer, Straßbourg, Postlach 243, Kehl 96a(Baden) Statt jeder besonderen Anzeige. Heute morgen.45 Uhr verschied infolge Altersschwäche, wohlvorbereitet durch den Empfing der heiligen Sterbesakramente, mein lieber Gatte, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Urgroßvater, Bruder, Schwager, Onkel, der wohlachtbare Herr Kaspar Hüsch Metzger im Alter von 83 Jahren. Um stille Teilnahme bitten: Familie Kaspar Hüsch Köln-Worringen, Pankratiusstraße 10. den I. koct. Die Beerdigung findet statt am Montag, den 11. Aprtl. vormittags 9 Uhr, vom Sterbehause aus. Daran anschließend die feierlichen Exequien in der Pfarrkirche zu Köln-Worringen. Danksagung Für die vielen trostspendenden Beweise aufrichtiger Anteilnahme beim Hinscheiden meines lieben unvergeßlichen Gatten, unseres hersensguten Vaters, die senönen Kranz- und Blumenspenden, sowie die zahlreiche ehrende Begleitung zur letzten Ruhestätte, sagen wir biermit unseren tiefempfundenen Dank. Freu Wwe. Peter Eichhorn und Kinder Köln, Eleaßstraße S. im Aprtl 1932 Danksagung. Für die zahlreichen Beweise inniger Teilnahme aus Anlaß des Hinscheidens meiner lieben Gattin und unserer guten Mutter sowie fur die viele Kranzspenden und die überaus zahlreiche Beteili gung bei der Beerdigung statten wir hiermit allen und jedem unseren herzlichsten Dank ab. Köln-Niehl, den 9. April 1932. Heinrich Wolff und Kinder Das Sechswochenamt für meine liebe unvergeßliche Frau, meine gute Mutter, die wohlachtbare Frau Wilhelm Klein Anna Elisabeth geb. Vaerken findet statt am Dienstag, 12. April, morgens 8½ Uhr. in der Pfarrkirche St. Maternus, wozu freundlichst einladen Wilhelm Klein Dr. jur. Willy Klein Nach Gottes unerforschlichem Willen starb am den 8. April 1932, versehen mit den heiligen Sakramenten der römisch-katholischen Kirche, mein guter Mann, mein lieber Bruder, unser Schwager und Onkel Herr Sebastian Kerz Kaufmann in Köln-Sülz Im Alter von 52 Jahren. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Frau Sebastian Kerz geb. Jox. Köln-Sülx, den 8. April 1932. KEMEIIENT SN Die felerlichen Exequien sind am Montag, den 11. April 1932, vormittags 9 Uhr, in der Nikolauskirche zu Köln-Sülz, Berrenrather Straße. Daran anschließend ist die Begleitung vom Trauerhause Berrenrather Straße 201 zur Militärringstraße zwecks Ueberführung nach Bad Neuenahr. Die Beerdigung erfolgt am gleichen Tage, 16 Uhr, In Bad Neuenahr, vom Hause Ahrstraße 11 aus. Sollte iemand aus Versehen eine besondere Binladung nicht erhalten haben, o bitten wur, dieses als solche zu betrachten. I EME I EANNLEEENE EE S Das r. Jahrgedächtnis für meinen innigstgeliebten Gatten, unseren treusorgenden Vater Herrn Johann Odenthal findet statt am Montag, den 11. April 1932, morgens 8 Uhr, in der Pfarrkirche St. Stephan zu Köln-Lindenthal, wozu freundlichst einladen Frau Witwe. Johann Odenthal und Kinder. Ischlas-, Gichtund Rheumatismuskranken leile ich gern gegen 15 Ptg. Rückporto sonst kostenfrei mit. wie ich vor ahren von meinem schweren Ischiasund Rheumaleiden in ganz kurzer Zeit befreit wurde. Stieling, Kantinenpächter Frankturt Oder 106 Jädenstraße 6 C Welcher Edeldenkende würde brav. Jung. der talentvoll ist u. gut lernt, die Möglichkeit geben, das Gymnasium weiter zu besuchen, eotl. gegen spätere Rückzahlg.(Haussicherheit). Angebote u. E 76 an die Hauptveriretung KölnEhreufeld, Venloer Giache 69. Dienstag, den 12. April 1932, 20 Uhr. Im großen Saale des Vereinshauses, Antoniterstraße 21—25: Vortrag des KneippArztes Dr. med Dengler, über Drohende Zeit-Krankheiten: Harneäureüberladung, Arterienverkalkung, Gicht, Rheuma, Krebs“ ihre Verhütung und Heilung durch biologische Faktoren. Die Unnatur unserer Lebensverhäftnisse und Lebensweise, ihre Einwirkung auf den gesamten Organismus, auf Konstitution und Disposition zu bestimmten Erkrankungen des Stoffwechsels, Folgen der Stoffwechselstörungen. Besonderheiten der Arterienverkalkung, der rheumatisch-gichtischen Erkrankungen und der bösartigen Geschwulste. Wichtige Lebensziele materieller und geistiger Art.— Mitglieder.30 RM. Nichtmitglieder.50 RM. Aufgebot. Nachstehende Sparkassenbücher der Sparkasse der Stadt Köln sind nach Angabe der Konteninhaber verlorengegangen: H 390178 Eßmann, Paul. Eulengarten 12 H 534 489 Aldenhoven, Heinrich„„„. Suobelrapher Str. 121 1 548 646 Braß, Maiihias Quatermarkt 5 H 653217 Taurat, Auguste Vergolaß 11 H 657 061. Mecking Friedrich...... Zollstockgurtel 6 H 658007 Blech, Sally. Hohe Sie.„ Schlenstedt, Franz Ehefrau Ar Lösfler, Margareie III 99 618 Löffler, Klara V 131 058 Schultz Henry..... Dr. Dombrowsky, Alfred Walkenbach, Peter Eheleute Selbach, Heinrich Ehefrau. Rotokranz, Edmund....: gl Jun 807 Glock. Günther...... Berliner Str 397 Becker, Michael Hartwichstr. 60 I 86 925 III 99617 VII 31 507 VIII 111 665 XII 85 529 XII XIV XVIII XIX XIV 82 960 51 862 3 191 Roisdorfer Str. 4 Moselstr. 48 Moselstr. 48 Bismarckstr. 24 Leverkusen Glarstr. 61 Eyihstr. 87 Esserstr. 43 3 725 Hraby, Maria Weihasestr. 58 MODERNE BESTECKE Echt Silber, 90 und 100 Gramm Silberauflage. 72 teil. Garnitur 100 Gramm, schwere Ausführung mit rostfreien Klingen von RM. 135.— an MAX MERGENBAUM KÖLN, AM HOF 33, GEGR. 1879 45 700 Weingarten, Jean...... Frankrurter Str. 152 Gemäß§ 20 Absatz 4 der Satzung der Sparkasse der Stadt Köln in der Fassung vom 20. September 1928 werden diese Sparbücher öffentlich aufgeboten und die jetzigen Inhaver der Sparbücher aufgefordert, bis zum 4. 6. 1932 die Bücher bei uns vorzulegen und ihre Rechte geltend zu machen. Falls diese Sparbücher bis zu diesem Tage nicht vorgelegt worden sind, Berechtigten auf Grund der Kassenbücher neue Sparbücher ausgestellt und die oben aufgeführten für kraftlos erlärt. Der Vorsitzende Köln. den 9. April 1932. des Vorstandes der Spartasse der Stadt Köln. Spihz Veteorineter. rauringecke Linn, Apostelnstr. 4 gegenöber der Kirche. Brillant-Schmuck, Goldwaren Uhren, Silber=Bestecke, Pfandscheine, An- und Verkauf Köln, Kammergasse 27. I Jos. Kaindl, Wie neu wird Ihr alter Damen- oder Herrenhuf nur beim gelernten Hutmacher gereinigt, gefärbi und modernisiert Hutfabrik Ich habe mich in Köln-Braunsfeld Aachener Str. 557 b als Zahnarzt niedergelassen. Dr. Fritz Meid Sprechstunden—12 und—8, Samstags—1 Ferurnt 47318 Ernst Weiß Spezialist für 5 Haarkrank- E heiten. Dipl.-Lehrer T Köln: Große Budengasse 23„ Erfolg amtlich bestätigt. Zurück Prof. Dr. Haberland Allgemeine Medizin, Chirurgie, Geschwulstleiden kosmetische Korrekturen: Gesichts-, Brust-, Bauch-, Beinplastik Kalser-Wilhelm-Ring 46 Alle Krankenkassen. 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St. schreibi u. a.„Ich sehe mich genötigt, Ihnen nach zwei Jahren meinen innigsten Tank auszusprechen... wurde ich ganz befreit von meinem Leiden. Bandagen für alle Arten von Unterleibsbrüchen. nach Maß in garantiert unübertroffenei Ausführung K Ruffing Spezial=Baudagist Koln Richard=Wagner=Straße 16 chreit von—4. Samstags—1 Uhr. 1 14 ****-„ Seite 20 Nr. 98 Lokal=Anzeiger Samstag, 9. April 1932 Verein der hl. Elisabeth der Pfarre St. Peter, Köln Heute entschlief sanft nach kurzer, schwerer Krankheit meine liebe Frau, unsere gute Mutter Frau Wilhelm Boes Claire geb. Burbach Sie starb, wohlvorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbesakramente im Alter von 52 Jahren. Wilhelm Boes, Rektor i.., Sophia Boes, Taubstummenoberlehrerin, Josefine Boes, Jugendfürsorgerin. Köln(Cäcilienstraße), den 8. April 1932. Die feierlichen Exequien sind am Dienstag, den 12. April 1932, um 9 Uhr, in der Hauptpfarrkirche St. Peter. Die Beerdigung findet an demselben Tage, um 16 Uhr, von der Leichenhalle Melaten aus statt. Am 8. April, nachmittags 4¼ Uhr, starb die 1. Vorsitzende der St. Elisabeth-Konferenz St. Peter. Frau Rektor Wilhelm Boes Die feierlichen Exequien werden gehalten amDienstag. den 12.April, um 9 Uhr, in St. Peter. Die Beerdigung ist am gleichen Tage, um 4 Uhr, von der Leichenhalle des Friedhofes Melaten aus. Wir bitten die Mitglieder der Elisabeth-Konferenzen um ihr Gebet und um Teilnahme an den Exequien und an der Beerdigung. Im Namen d. Elisabeth-Konferenz der Pfarre St. Peter H. Taepper, Pfarrer. Blumen= Rasen Köln, Weyerstr. 8 Fernspr. 219947 Speztalgeschäft feiner Blumen u. Kranzspenden Besorgung nach allen Richtungen. PflanzenDekoranion Schreib maschine neuwertig, sehr bill. zu verkaufen. Off. u. 738 an die Geschäftsst. d. Bl. Bevorzugt bei Einkäufen die * Inserenten deg E Unseren beiden Jungen wurde heute ein Schwesterchen geschenkt. In dankbarer Freude: Dr. med. Maria Pohl geb. Sellinger Dr. med. Fritz Pohl z. Zr. Städt. Frauenklinik, Kerpener Straße. Köln-Deutz, den 9. April 1932 4 Preuß.-Süddeutsche Staatslotterie Ziehung.Klasse 22. u. 23.April Lospreise ½ ¼ ½ ½ Kunstseiden-Beiderwand Ia Qual. in uni und gestreift- Meter Mousseline für das praktische Sommerkleid in entzückenden neuen Dessins- Meter Kleiderzephir prachtvolle Qualität, in den beliebten Farben, bleu, lila, grün..- Meter Ia. Qualitäten und schöne Farben Meter Hemdenllanell-Reste Zwirn-Oktord-Reste indanthren von .65 .45 .37 .39 Modeneuheiten! A.— 10.— 20.— 40.— Neu: 100 neue Schlußprämien zu je 3000 Mark Felix Jerusalem Staatl. Lotterie-Einnehmer Köln, Kl. Neugasse 1 A Zugang Komödienstr.— U. Sachsenh. .-.-K. 51971:: Fernsprecher 226666 Ihre Küken gehen, ob den kostspleligen oder gewinnbringenden, bestimmen Sie. Die Wahl des Kükenfutters ist für den zukünftigen LegeErfolg entscheidend. Machen Sie daher keine kostspieligen Fütterungsversuche und geben Sie gleich von klein auf das ausprobierte, zuverlässige Küken-Mischfutter Bergischeskraftfutterwerk Gmbh.Düsseldort-Hofen ANEEE Am 11. April, vorm. von 9 Uhr ab, werden bei der Güterabfertigung Köln=Gereon unanbringliche Güter öffentlich meistbietend gegen Barzahlung versteigert. Unter anderm 2 Ballen Rohgummt(400 kg), mehrere Ballen Papier, 1 Kiste Fahrradsampen, 1 Kiste Blechwaren, 1 Kiste 3 Rollenketten und 9 Kettenrader. 4 Kisten Holzkitt mit Verdünnungsmasse(390 kg), 1 Paar eiserne Gestange für Bestrahlungsinstitut, 1 Sack Lederabfälle und sonstige Eisen=, Holz=, Textil=, Woll- und Webwalen, alle Kleider u. Wäsche. eere Körbe, Kisten und Koffer u. a. m. Reichsbahndirektion Köln. jetzt Breite Str. 58-60, 1. Eig. gegenüber der Kölnischen Zeitung. Durchgehend geöffnet! Zu vergeben ist: Liefern und Aufstellen von Kriegergedenksteinen auf den Ehrenfriedhöfen der Stadt Termin: 20. April 1932, 9 Uhr Unterlagen 0,60 M. solange vorrätig.(Nur gegen Barvoreinsendung, keine Briefmarken, keine Nachnahme). Verkauf der Unterlagen Schildergasse 94—96a, 2. Stock, Zimmer 221, von —11 Uhr. Die verschlossenen Angebote werden dort, Zimmer 204, wieder abgegeben. Oberbürgermeister, Köln. Aufforderung zur Entrichtung von Vorauszahlungen auf die staatliche Grundvermögenssteuer, den Zuschlag hierzu, den Gemeindezuschlag und die Gemeindesonderzuschläge zur steuer sowie die Hauszinssteuer für das RechNac den Bestimmungen des Grundvermögenssteuergesetzes und der Hauszinssteuerverordnung haben die Steuerpflichtigen bis zum Empfang der Steuerbescheide für das Rechnungsjahr 1932 Vorauszahlungen in Höhe der für das Rechnungsjahr 1931 angeforderten Beträge zu entrichten. Die Eigentümer hauszinssteuerpflichtiger Grundstücke sind berechtigt, die Vorauszahlungen auf die Hauszinssteuer um ein Sechstel zu kürzen. Die Vorauszahlungen sind zu leisten: Für den Monat April bis zum 15. April 1932, für den Monat Mai bis zum 15. Mai 1932, für den Monat Juni bis zum 15. Juni 1932. Eine Schonfrist besteht nicht Bei verspäteter Entrichtung der Vorauszahlungen wird für jeden angefangenen halben Monat ein Verzugszuschlag von 1½ v. J. des Rückstandes erhoben. M st Steuerrückstände werden im Verwaltungszwangsverfahren beigetrieben. Die Zahlungen sind an die städtischen. Zahlstellen zu leisten. Der Steuerbescheid für das Rechnungsjahr 1931 ist bei der Zahlung voruesen. Hberbürgermeiter, Küln. anstalten Im Anschluß an die öffentliche Bekannt machung(Plakatanschlag), vom 4. April 1932 wird für die Krankenanstalten, in denen Ab stimmungsräume geschaffen worden sind, noch folgendes bestimmt: a) die Abstimmungszeit ist allgemein von 10 bis 12 Uhr vormittags festgesetzt, 5) für die in Betracht kommenden Anstalten ist, mit Ausnahme der Krankenanstalt Lindenburg, je 1 Abstimmungsraum einzurichten. Die Lindenburg richtet 3 solcher Räume ein. Es ist zulässig, daß innerhalb der festgesetzten Abstimmungszeit die Abstimmungsräume nach Bedarf in die einzelnen Stockwerke verlegt werden, so daß hierdurch den Kranken eine Erleichterung geschaffen werden kann Folgende Krankenanstalten usw. erklärten nach Erscheinen der öffentlichen Bekanntmachung vom 4. April 1932, daß sie auf die Einrichtung von eignen Abstimmungsräumen nachträglich verzichten Eduardushaus, chir. orthop. Klinik, Deutz, Custodisstraße 3/17, Wöchnerinnenheim, Alteburger Straße 8/12. Oberbürgermeister, Köln. Es werden ötfentlich meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert: Am Montag, den 11. April 1932, sollen versteigert werden: a) in Köln=Merkenich um 9 Uhr: 1 Radioapparat mit Zubehör und Lautsprecher, 1 Küchenanrichte, b) in Köln=Fühlingen um 11 Uhr: 1 Büfettschrank, 1 Klavier, c) in Köln=Weiler um 12 Uhr: 1 TischGrammophon, 1 Tisch d) in Köln=Niehl um 15 Uhr: 1 Personenkraftwagen Oakland, 35 PS. Treffpunkt der Käufer: zu a) um.45 Uhr an der Post, zu b) um 10.45 Uhr an der Kirche, zu c) um 11.45 Uhr an der Kirche, zu d) um 14.45 Uhr an der Elekirischen. Rick, Obergerichtsvollzieher in Köln. Am Dienstag, den 12. April 1932, sollen versteigert werden:. 1. in Hürth um 10.15 Uhr: 1 Vertiko, 1 Radio, 1 Schreibmaschine; 2. in Hermülhelm um 11 Uhr: 1 Aulziehrisch, 1 Klavier, 1 Lieferwagen; 3. in Altstädten um 10.45 Uhr: 1 Näh4. in Burbach um 10.45 Uhr: 1 Küchenbüfett; 5. in Kalscheuren um 11.30 Uhr: Lampen, Wasserbehälter, Flaschen, 1 Tafel verzinktes Eisenblech, Schmirgelscheiben, 1 Bretterwand u. dergl. mehr; 6. in Kendenich um 11.45 Uhr: 2 Büfeits, 1 Kredenz, 1 Küchenbüfett; 7. in Fischenich um 12 Uhr: 1 Milch. wagen, 1 Schreibtisch, 1 Theke m. Marmor; 8. in Efferen um 13.30 Uhr: 1 Schwein, 35 Elektro=Tuchscheren. Kaufer wollen sich sammeln zu 1. in der Gastwirtschaft Köp, zu 2. in der Gastwirtschaft Simon, zu 3. in der Gastwirtschaft Köln, zu 4. Ecke Berrenrather und Gleueler Straße, zu 5. in der Gastwirtschaft am Bahnhof, zu 6. Gastwirtschaft Weser, zu 7. Gastwirt. schaft Schaaf, zu 8. Gastwirtschaft Miß. Champignon Obergerichtsvollzieher in Köln. Am Dienstag, den 12. April 1932, mittags 12 Uhr, sollen im Pfandlokal Klapperhof 33 versteigert werden: Küchen, Wohn=, Schlaf=, Speise=, Herrenzimmer u. Büromöbel, Schreibmaschinen, Radios, Lampen, Grammophone, Werkschränke, 1 Citroën=Limousine, Trumeaupiegel, Sofas, Mistbeetfenster, Klaviere, 1 Motorrad, Theken, Gemälde, 1 Kreisknetmaschine, Nähmaschinen, 1 Caslocher, 15 Dosen Streichhölzer 20 Schachteln Imi, 10 Pfund Kaffee mit 2 Behäliern, Fahrräder, 1 Fahrradrahmen, 1 elektr. Bohrmaschine, Zigarren, Ausstellschränke, 1 Dauerwellen=Apparat, 1 Damen=Frisiertisch, 1 Frisierstuhl, 1 Kassette, Teppiche, Flurgarderoben, 1 Löffelbrett, 1 Wand schoner, Staubsauger, 1 Regulator u. a. m Giesen Gerichtsvollzieher in Köln. Am Dienstag, den 12. April 1932, vorm. 11 Uhr, sollen Klapperhof Nr. 33 versteigert werden: Klavier, Büfett, Schränke, Kredenz, Bücherschränke, Stühle, Eisschrank, Schreibmaschine u. a. m. Semrau Obergerichtsvollzieher in Köln Oeffentliche Versteigerung. Am Montag, den 11. April 1932, mittags 12 Uhr, sollen im Lager Weichserhof 43 versteigert werden: Herrenzimmer, Speisezimmer, Küche, geschnitzt. Musikzimmer, Eisschrank, Schreibmaschine, Typenbürsten. Bohnerapparate, Schlafzimmer. Sauerzapfe Obergerichtsvollzieher in Köln. etzt inserleren. Anzelgenaufträge möglichst rechtzellig zur Geschäftsstelle ds.Bl. bringen Bitte empfehlen Sie diese Zeitung bei Freunden und Bekannten In der nachsten Woche in keine Sitzung der Stadtverordnetenversammlung. Oberbürgermeister Köln Städt. Leihhaus, Köln Paulstraße 9a Pfänderverkauf: Verkaufszeit—12, 15—18, Mittwochs und Samstags von—13 Uhr. Gold Kleider 11., 12., 18. u. 19. April 13., 14., 20., 21. und 22. April, 15. und 16. April, 23. April Verkaufslokal Leihhaus Ehrenfeld, Platenstr.32 Wirtschaft Hoschler Ulrichsgasse 14, Auktionshalle Thelen Freihändiger Verkauf von Ziwegnz, Gad= und Silbersachen werkReichspräsidentenwahl am 10. April Gewählt wird von 9 Uhr morgens bis 6 Uhr abends Wer keine Wahlkarte mehr hat und in der Liste steht, kann mit anderer Legitimation wählen! Am Wahlsonntag ist das Parteisekretariat, Köln, Rubensstraße 11, von 8½ bis 18 Uhr durchgehend geöffnet. In allen Wahlangelegenheiten wird Auskunft gegeben(Fernruf 218931). Nach Wahlschluß treffen sich alle Parteifreunde und das junge Zentrum ab 19 Uhr in: Köln: Bürgergesellschaft. Vortragsaal Appellhofplatz; Mülheim: Gesellenhaus, Steinkopfstraße 11/13. Nippes: Restaurant Schnackertz. Florastraße Ecke Bülowstraße. Auskunft in Wahlangelegenheiten wird noch an folgenden Stellen erteilt: Köln Alt= und Neustadt Altstadt I(Dom, Alban Martin): bei Franz Steffens, Gr. Neugasse 1(Fernruf 22 45 12). Herz=Jesu: Vereinshaus, Zülpicher Straße 34 (Fernruf 21 46 63). Kunibert: Pfarrsaal Kunibertskloster(Fernruf 75214). Vororte Bickendorf=Ossendorf: Pfarrheim. Rochusstraße Dünnwald: Jugendheim(600 16); ab 18.30 Uhr Zusammenkunft bei Melzer(609 69). Ehrenfeld=Anna: Vereinshaus. Schirmerstraße 41 (Fernruf Heimerzheim 53321). Ehrenfeld=Josef: Leobau, Philippstraße 37/39 (51398). Ehrenfeld, Peter-Barbara: Gastwirt Fischer Subbelrather Straße(571 31); nachher dort Zusammenkunft. Flittard: Auskunft 6 05 03. Humboldt: Sälchen unter der Kirche. Lindenthal: Wirtschaft Balensiefer, Bachemer Straße 129(43297). Mauenheim: Atehof 21(723 70). Mülheim, Elisabeth: Gesellenverein Steinkopfstraße 11/13(619 10). Rath: Wirtschaft Wwe. Schneider, Rösrather Straße. Sülz: Vereinshaus, Berrenrather Straße 254 bis 258. Parteifreunde sind, zur Mitarbeit am Wahltage herzlich willkommen. Wer ein Auto zur Verfügung stellen kann wird freundlichst darum gebeten, dem Sekretariat Mitteilung zu machen. Jede Unterstützung wird dankbar angenommen. Achtung! Es wird nochmals darauf aufmerksam gemacht, daß die Ausübung des Wahlrechts nicht von dem Besitz der Wahleinladungskarte abhängig ist. Für den, der nicht mehr im Besitz der vor dem 1. Wahlgang versandten Wahleinladungskarte ist, empfiehlt es sich aber einen anderen Ausweis bei der Wahl bereit zu halten.