Kölner FTIT Bezugspreis: Botenzustellung: Ausgabe A monatlich RM. zuzugl. 30 J Beitrag z. a. B(mit d. Samstags erscheinend. illustr. — lech 1,85 RM., zuzügl. Bei 1,70 Beil.„Heimat u. 90 4 Beitrag z. Welt anstalt.: Ausg. A.70 RM. Ansg. B.85 RM.,; jede Ausgabe einschl. 60 4 Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 4 Zustellgeld der Post. Anzeigenprets: Je mu höhe Platzanzeige 10 4, auswärtige 13 4, rabrtzierte Gelegenheits= und Fermiühten: anzeigen 7 4, Stellengesuche 5 J. Reklamen 60 4, auswärts 70 J, Platzvorschriften 10% Zuschlog.— Kleine rubrizierte Anzeigen erscheinen nach Auswahl auch in Nebenansgaben. Ex tallen — Postscheckonto Köin 1065. Nr. 51 Jahrg. 47 Ritterlicher Kampf Es ist ein Irrtum, anzunehmen, daß Hindenburg nicht geeignet und nicht berufen sei, auch fernerhin Reichspräsident zu bleiben. Es ist das Recht des Stahlhelms und anderer, zu irren. Für die Anhänger Hindenburgs ist es Recht und Pflicht, den Irrtum zu bekämpfen. Es geht um den Mann Hindenburg, um den außergewöhnlichen, hervorragenden, vielgeschätzten und hochgeachteten Deutschen Darum ist es besonders wichtig, ihm ritterlich gegenüberzutreten, wenn man glaubt, sein Gegner sein zu müssen. Neben vielen trüben und widerlichen Erscheinungen des Wahlkampfbeginns nimmt es sich rein deutsch gesehen, ganz losgelöst von parteiischen Rrwägungen, sympathisch aus, daß die Stahlhelmleitung verkündet: wir stehen zwar gegen Hindenburg(wenigstens im ersten Wahlgange!), aber es soll„ein ritterlicher Kampf“ werden. Schade nur, sehr schade, daß der Aufruf selbst schon an bestimmten Stellen nicht der Losung treu bleibt! Die Losung wird außerdem ihren vollen Wert erst bekommen, wenn sie verpflichtend herangetragen werden kann an Hugenberg und Hitler. Der Stahlhelm ist in beiden Rechtsparteien vertreten. Stark genug, um dort seiner Losung Geltung zu verschaffen? Die rechte Schulbankpolitik Reichsinnenminister Groener hat sich mit seinem Rundschreiben an die Parteien gegen die unrechte Befassung von Schülern mit Politik gewandt. Der Vizepräsident des Reichstags, Hr. von Kardorff, hat in einem Vortrage in Berlin gut ausgesprochen, wie man der Politik in der Schule vernünftig und nützlich nahekommen kann. Er sagte:„kein Staat kann es sich gefallen lassen, daß man in der Schule gegen seine Grundlagen Sturm läuft. Die Erziehung zu einem gesunden Nationalgefühl, Erweckung der Freude an der Politik und Erziehung zur Politik sind die wichtigsten Aufgaben des Geschichtsunterrichts Niemals hätte Deutschland soviel politische Fehler gemacht, wenn es seine Jugend so zur Politik zu erziehen verstanden hätte wie England. Das Schlagwort, daß der Deutsche politisch unbegabt sei, ist Unsinn. Es mangelt nur an Erziehung auf den höheren Schulen und an den Universitäten, wo sich die Nationalsozialisten prügeln, statt Geschichte und damit auch Politik zu lernen. Letztes Ziel der politischen Erziehung ist Achtung vor dem Gegner und die Erkenntnis der Schicksalsgemeinschaft aller Deutschen Das ist eine treffliche Formulierung des Notwendigen und Guten im Gegensatz zum Ueberflüssigen und Schädlichen. Man muß ihr wunschen, daß sie als Erkenntnisgut in alle Parteien eingeht und— daß ihr, was leider unerläßlich sein wird, im staatlichen strengen Verbot des Schädlichen Geltung verschafft wird. Geige und Czimbal Es soll ihnen in Dammsetzung gegen die Ueberflutung durch Saxophon und Schlagzeug. also durch Jazzmusik, wieder zum Siege verholfen werden. Emmerich Magyari, der Präsident des Vereins ungarischer Zigeunermusiker, will es Seine Kampfansage hängt mit der Kunst zusammen, die nach Brot geht. 1700 Zigeunermusiker, mit Familie rund 8000 bis 10000 Menschen, spüren die bittern Nöte der Erwerbslosigkeit. Der Vereinspräsident will die, die in Beschäftigung stehen, dafür gewinnen, jede Woche einen ganzen Abend die Jazz=Weisen zu voykottieren und aus ihren Programm zu streichen Ist Jazz nur eine„Mode“, die verschwinden wird, wie sie gekommen ist? Es gibt viele Musikfreunde, die wünschen, daß es so sei Die meisten musikanhörenden Menschen allerdings machen sich keine Gedanken darüber. „Am Ende der Geduld“ Ohrenbetäubendes Artilleriefeuer WTB Schanghai, 20.Febr. Um.50 Uhr morgens leitete ein ohrenbetäubendes Artilleriefeuer in der Nähe von Tschapai die japanische Offensive ein. Das japanische Hauptquartier gleicht einem Bienenkorb. Ein stetiger Strom von Truppen bewegt sich in Richtung auf Tschapai. Vor dem japanischen Hauptquartier stehen sechs Tanks in Bereitschaft. Um 8 Uhr hatte der japanische General Uyed erklärt: „Wir sind am Ende unserer Geduld. Um 7 Uhr waren die chinesischen Truppen noch in ihrer vordersten Linie. Wir gaben ihnen eine letzte Frist von 30 Minuten. Jetzt müssen wir die Offensive beginnen.“ Japanische Bombenflugzeuge, die um 730 Uhr aufgestiegen waren, kreisen über Nord=Tschapai. Die chinesische Antwort auf das japanische Ultimatum beschränkte sich auf eine Empfangsbestätigung. Der chinesische General macht darin lediglich darauf aufmerksam, daß seine Truppen lediglich einen Bestandteil der chinesischen Nationalregierung bildeten, die alle ihre Maßnahmen leite. Aus diesem Grunde habe er den Brief des japanischen Kommandanten an den chinesischen Außenminister weitergeleitet Böse Aussichten WTB Schanghai, 20.Febr. Die Japaner erklären bereits jetzt, daß bei einem Erfolg der Offensive ihre Aufgabe, die Chinesen aus den starken Schützengrabenstellungen zwischen der Eisenbahn und dem Tsudschau=Bach zu vertreiben, sehr schwer sein wird, und daß sich das Einschlagen von Geschossen in den englisch=amerikanischen Abschnitt der Niederlassung kaum vermeiden lassen werde. Schlangenstehen vor Goldwarenläden— ein Bild, das man jetzt täglich in Londoner Straßen Der ungewöhnliche Preis von 27 Schillingen, der jetzt für das Goldpfund gezahlt wird, lockt die Engländer, ihren Besitz an Schmucksachen und Goldmünzen beim Goldwarenhändler zu verkaufen. Das ist ein Zeichen für das wieder erstarkte Vertrauen zum Papierpfund. Die japanische Offensive im Gange WTB New York, 20. Febr. Wie Associated Preß aus Schanghai meldet, gab das japanische Hauptquartier um 11 Uhr(Schanghai=Zeit: etwa 4 Uhr MEZ) bekannt, daß die auf Kiang= wan vorstoßenden Truppen die Gebäude des Sportklubs, die am Rande der Ortschaft liegen, genommen haben. Die japanischen Truppen sollen auf harten Widerstand gestoßen sein. * WTB Paris, 20. Febr. Nach den aus Schanghai hier vorliegenden Nachrichten wird die Stärke der japanischen Truppen auf 24000 und die der chinesischen auf 44000 Mann geschätzt, doch die Japaner sind an Artillerie, Flugzeugen und Tanks stark überlegen. Kiangwan genommen? Nach schweren Kämpfen! WTB Schanghai, 20.Febr. Nach einer Mitteilung des japanischen Hauptquartiers sollen die japanischen Truppen Kiangwan an der Eisenbahn Schanghai—Wusung nach schweren Kämpfen eingenommen haben. Wie verlautet. werden die japanischen Truppen voraussichtlich in ihren augenblicklichen Stellungen erst festen Fuß zu fassen suchen, bevor sie erneut vorgehen. Die chinesischen Militärbehörden bestreiten aber diese Angaben und erklären, daß vielmehr die chinesischen Truppen die Japaner zurückgetrieben hätten. Was ist die Wahrheit? Die Kanonen WTB Schanghai, 20.Febr. Der durch Fliegerangriffe auf die Tschiangkaischek=Truppen eingeleitete japanische Angriff wurde mit heftigem Artilleriefeuer fortgesetzt, das die Chinesen, die ihre Stellungen zäh halten, alsbald erwiderten. Zurzeit ist der Artilleriekampf in vollem Gange. Tschapai wird fluchtartig von der einheimischen Bevölkerung geräumt. Viele Tausende haben sich auf Dschunken geflüchtet, da alle Wege stromaufwärts mitten durch den Kriegsschauplatz führen. Dennoch, man kann oft beobachten: dieselben „meisten“, die vorher nur das Ohr dem Jazz= rhythmus öffneten, öffnen plötzlich ihre Seele der Musik, wenn die Geige in ihrer alten Unwiderstehlichkeit weinend und lachend lockt. Vielleicht bleibt also Jazzmusik doch ein Fremdkörper im europäischen Kulturgute, früher oder später reif, wieder abgestoßen zu werden. Dann werden auch für Ungarns anerkannte Virtuosen wieder bessere Zeiten kommen. „Giftpilze“ Mehrere Mitglieder der Pariser Akademie für Medizin warnen davor. Aber nur vergleichsweise. Sie sehen wie schädliche Pilze aus der Erde schießen— die Bars! Nahe dem Place de la Concorde in Paris wurden in einer Straße innerhalb weniger Tage vier neue Bars eröffnet. Zehn insgesamt gibt es nun in dem kleinen Vierte! Ein Studienausschuß befürwortet behördliche Maßnahmen, denn er hat gefunden, daß die Ueberfülle der Bars Gefahr für Gefundheit und Wohlstand der Bevölkerung ist. Demnach beginnt die Solidität und Sparsamkeit des Durchschnittsparisers ins Wanken zu geraten. Das Land des Weines und Weingenusses aber soll bleiben, was es war und nicht in seinen Trinkfreuden dem„Mixer“ verfallen. In Köln ist die Beliebtheit des„Stehtrunkes“ auch gewachsen. Hier kommt aber prakttisch. weil es um Bier und Wein und nicht um „Bar“=Genüsse geht, gerade Einschränkung des Alkoholgenusses als Sparsamkeitswille zur Geltung! Die soziale Mischung der Stehschänkenbesucher sieht dabei bemerkenswert anders aus als vor dem Kriege. Kaum einer hat noch das Empfinden, sich etwas zu vergeben, wenn er an der Theke seinen Schoppen nimmt— Barbesucher rekrutieren sich in Köln nur aus gan, bestimmten Schichten. In Paris ist es, scheint's, anders. Der Linienfimmel Vor einem Pariser Friedensrichter standen sie, ein Arzt und eine junge Dame. Sie wollte die Arztrechnung nicht bezahlen. Warum?„Der Mann ist schuld daran, daß ich so stark geworden bin. Vorher hatte ich Linie, war schlank und modern und heute....“ Der Arzt kam zu Worte:„Richtig. Bevor ich die Beklagte behandelte, hatte sie Linie. Sie war überhaupt nur noch Linie. Von Rundungen auch nicht die geringste Spur. Sie Eine furchtbare Familientragödie ereignete sich in der Ortschaft Heidhof bei Dömnitz(Elbe). Die Frau des Arbeiters und Häuslers Jahnke warf, während ihr Mann sich auf der Arbeitsstelle befand, ihre beiden 3 und 9 Jahre alten Kinder in einen Brunnen, aus dem sie nur noch als Leichen geborgen werden konnten. Nach der Tat setzte die Frau die Betten in Brand. Die Wohnung brannte vollkommen aus. Seitdem ist die Frau verschwunden. Man vermutet Selbstmord. Der Anlaß zu der furchtbaren Tat ist noch nicht bekannt. war so schwach, daß ich ihr ein paar Spritzen geben mußte, um sie überhaupt am Leben zu erhalten. Ohne mich läge sie um ihrer Linie willen auf dem Friedhof. Nun will sie nicht meine Rechnung bezahlen, weil ich ihr soviel Fleisch auf die Knochen verschafft habe, wie der Mensch zum Leben unbedingt braucht.“ Die gesund Gemachte:„Der Arzt muß mich für meine verlorene Linie entschädigen! Lieber tot als dick! Eine Million Franken beanspruche ich!!!“ Der Friedensrichter war ein vernünftiger Mann. Er entschied ruhig:„Es ist die oberste Aufgabe des Arztes, für Gesundheit und Leben seiner Patienten zu sorgen. Die schlanke Linie kommt erst in zweiter Linie. Die Beklagte wird verurteilt, die Rechnung des Klägers und die Kosten des Verfahrens zu bezahlen.“ Eine lächerliche kleine Begebenheit, aber doch eine, die auch manche deutsche junge Dame beherzigen sollte! Vollschlank ist keine Modeangelegenheit, sondern eine Vernunftforderung! Der Linienfimmel ist Sünde gegen das wertvollste Frauenkapitel: Gesundheit!— Bitte. Harras. Seite 2 Nr. 51 Lokal=Anzeiger Samstag, 20. Februar 1932 Bier her— gegen Brüning! Ueber die Biersteuer soll der Kanzler zu Fall gebracht werden Das letzte Aufgebot der Harzburger Berlin, 19.Febr. Nachdem die Kommunisten Mißtrauensantrage gegen das Kabinett eingebracht haben, werden die Deutschnationalen und Nationalsozialisten diesem Beispiel folgen. Bei der letzten Abstimmungsschlacht im Reichstage ging die Regierung mit etwa 25 Stimmen Mehrheit als Siegerin hervor. Den Ausschlag gab damals die Wirtschaftspartei. die sich in letzter Stunde für das Kabinett entschied. Gründe, die die Wirtschaftspartei zu einer Aenderung ihrer Haltung veranlassen könnten, liegen nicht vor. Trotzdem hat die Rechtsopposition auf eine Schwenkung der Wirtschaftspartei ihre ganze Hoffnung gesetzt, und Hugenberg wird sicher nichts unversucht lassen, um diese Partei zu sich hinüberzuziehen. Die Vorgänge, die sich augenblicklich im deutschen Gastwirtsgewerbe abspielen. scheinen diese deutschnationalen Hoffnungen zu nähren. Wie man weiß, ist die an sich geringfügige Senkung des Bierpreises durch den Preiskommissar Dr. Goerdeler auf heftigen Widerstand der Gastwirte gestoßen. Die Vertreter des Gewerbes haben erklärt, daß eine solche Senkung ohne Milderung der Biersteuer nicht durchführbar sei. In Hamburg ist bekanntlich ein Bierstreik ausgebrochen und in Berlin hat sich ebenfalls ein Kampfausschuß gebildet, der völlig unter kommunistischem Einfluß steht, und für nächsten Montag auch den Bierboykott für die Reichshauptstadt proklamiert hat. Die Berufsorganisation der Gastwirte ist aber an diesen Vorgängen undeteiligt. Sie will erst am Sonntag Stellung nehmen. Inzwischen hat der Präsident des Deutschen Gastwirtsgewerbes, der Reichstagsabgeordnete der Wirtschaftspartei. Köster, mit dem Reichsfinanzminister über die Möglichkeit der Senkung der Biersteuer und, wenn möglich, die Abschaffung der Gemeindegetränkesteuer verhandelt. Es besteht wohl wenig Aussicht, daß diese steuerlichen Wünsche des Gastwirtsgewerbes voll erfüllt werden können, doch haben in der Aussprache zwischen dem Finanzminister und Vertretern des Gastwirtsgewerbes bestimmte Milderungen, wie Einführung eines Härteparagraphen in das Biersteuergesetz, eine Rolle gespielt. Die Verhandlungen sind noch nicht abgeschlossen, aber es erscheint durchaus möglich, daß dem Gastwirtsgewerbe für diese vom Preiskommissar angeordnete Senkung des Bierpreises ein Ausgleich gewährt wird. Es handelt sich hier um rein wirtschaftliche Fragen, denen die Rechtsopposition allerdings gern einen politischen Charakter geben möchte. Sie erwartet offenbar von der Wirtschaftspartei, daß sie aus Verärgerung über diese Vorgänge in die Opposition geht und dadurch die bisherige Mehrheit der Regierung in eine Minderheit verwandelt. In parlamentarischen Kreien hegt man diese Befürchtung nicht, glaubt vielmehr an einen Abstimmungssieg der Regierung in der bevorstehenden Reichstagstagung. 75 Jahre Norddeutscher Lloyd Der 20. Februar dieses Jahres bringt die 75. Wiederkehr des Gründungstages des Norddeutschen Lloyd durch H. H. Meier und Eduard Crüsemann. Die Gründung der Gesellschaft ging in erster Linie davon aus, eine leistungsfähige regelmäßige Dampferverbindung zwischen Bremen und New York zu schaffen, um den sich immer enger gestaltenden Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten von Amerika gerecht zu werden. Der Eröffnung des Bremen=Amerika=Dienstes ging die Errichtung eines Dienstes nach England voraus, die noch in das Gründungsjahr 1857 fiel. Der erste Dampfer nach New York,„Bremen", verließ etwa ein Jahr später, am 19. Juni 1858, Bremerhaven zu einer Zeit, als die Vereinigten Staaten von Amerika unter dem Einfluß einer schweren Wirtschaftskrise standen, die auch die europäischen Länder erheblich in Mitleidenschaft zog. Die Verhältnisse waren also nicht gerade geeignet, dem Lloyd die ersten Lebensschritte zu erleichtern. Jahren der Sorge folgten Jahre der Blüte. Das Rückgrat des Norddeutschen Lloyd bildete von Anfang an die Nordamerikafahrt, für die in den ersten Jahrzehnten auf den Reisen der Schiffe westwärts die Auswanderer das bei weitem überwiegende Kontingent der Fahrgäste stellten, während heimkehrend das Geschäft hauptsächlich auf Beförderung amerikanischer Rohprodukte beruhte. Später wurde, ohne daß die Auswandererbeförderung von ihrer hervorragenden Stellung verdrängt wurde, der Geschäfts= und Vergnügungsreisenden=Verkehr ein bedeutender Faktor im transatlantischen Geschäft der Gesellschaft. Vor Ausbruch des Weltkrieges stand der Norddeutsche Lloyd jedoch wieder vollkommen auf seiner früheren Höhe. Auf mehr als 40 Linien verkehrten damals seine Schiffe. Schwere Verluste hatte der Lloyd durch den Krieg und seine Auswirkungen zu verzeichnen. Im Herbst 1920 erst konnte ein bescheidener Frachtverkehr nach Brasilien wieder eingerichtet werden, dem 1921 die Wiedereröffnung des Passagierverkehrs nach Brasilien und Argentinien folgte. Im Februar 1922 sandte der Norddeutsche Lloyd seinen ersten eigenen Dampfer wieder von Bremen nach New York. Kurz vorher war auch der Dienst nach Ostasien als eigener unabhängiger Dienst für Passagier= und Frachtbeförderung wieder eröffnet worden. Dampferlinien von Bremen nach Philadelphia und Baltimore sowie nach Australien, Cuba und Canada folgten. Der Seebäderdienst nach Helgoland, Wangerooge und Norderney war bereits im Sommer 1919 wieder ins Leben gerufen worden. Erholungs= und Gesellschaftsreisen nach dem Süden und dem hohen Norden sowie volkstümliche Reisen nach Norwegen und vorübergehend auch nach den Ostseeländern erschienen seit 1925 wieder auf dem Fahrplan. Die wirtschaftlichen Verhältnisse, wie sie sich im Laufe der Jahre verschärft entwickelten, bereiteten dem früher bereits mehrfach eingehend erwogenen engen Zusammengehen des Norddeutschen Lloyd und der Hamburg=Amerika=Linie den Weg. Am 15. April 1930 wurde der Entwurf eines Gemeinschaftsvertrages von den Generalversammlungen beider Gesellschaften gleichZeitig genehmigt. Der Vertrag wurde auf die r von 50 Jahren abgeschlossen. Der gelegentlich der Indienststellung der„Bremen" besonders betonte Grundsatz des Norddeutschen Lloyd, durch die Güte des Gebotenen, insbesondere durch die Schnelligkeit und Pünktschteit des Vericher übezengend zu viten, bet sich als erfolgreich erwiesen. Und das kommt nicht nur ihm und seiner Heimatstadt Bremen, sondern weit darüber hinaus auch dem gesamten deutschen Vaterlande zugute. Haben die Sklareks sich gegenseitig betrogen? Verschwundene Gelder— Leo Sklarek will jetzt noch eine Villa kaufen Berlin, 19.Febr. Im Sklarek=Prozeß kam es heute zu einem sensationellen ZwischenWilli Sklarek weist darauf hin, daß in den letzten Monaten, nach Angaben des Buchhalters Lehmann, Beträge von einer Million Mark für private Zwecke entnommen worden sind, die aver weder er noch Leo bekommen hat. Willi Sklarek fragt, oo er die Schecks vorgelegt erhalten könne, um vielleicht feststellen zu können, wo das Geld hinkam. Wir wollen beweisen, so ruft Willi Sklarek, daß wir nichts beiseite geschafft haben, und können dann vielleicht feststellen, wer es hat. Ich habe schon eine Vermutung. wo das Geld ist; aber ich kann das doch noch nicht hier aussprechen. Willi Sklarek deutet noch an, daß sein Bruder Max vielleicht damit in Zusammenhang gebracht werden müsse Ganz überraschend stellt der Vorsitzende Leo Sklarek die Frage: Wenn Sie kein Geld beiseite geschafft haben, wovon wollten Sie si Leo: Das ist ein Märchen eigentlich eine Villa von 175000 kürzlich kaufen? Vorsitzender: Von zwei verschiedenen Seiten habe ich von Ihrem großen Interesse für Villen gehört. Die eine Villa sollte 170 000 Mark kosten, die andere liegt in Dahlem, und diese Villa soll sich Ihre Frau angesehen haben. Bei der anderen Villa waren Sie sogar mit Ihrer Frau zusammen zur Besichtigung und haben von der Notwendigkeit von Umbauten gesprochen. Leo: Das ist glatt erfunden. Ich bitte, die Leute zu fragen, die diese Schwindeleien aufgestellt haben. Vors.: Da ich kein Freund von Ueberraschungen bin, will ich Ihnen das vorher mitteilen. Wenn nun diese Villeneigentümer, die es nicht für richtig hielten, mit Leo Sklarek einen Grundstücksvertrag abzuschließen, hier vor Gericht kommen sollten? Leo: Dann werden sie sagen, daß sie sich in der Person geirrt haben. Es hat vielleicht iemand meinen Namen benutzt. Vors.: Den Mann mochte ich sehen, der Ihren Namen benutzt.(Große Heiterkeit.) Weiterverhandlung am Montag. Kurzmeldungen Frankreichs Regierungskrisis painlevé blieb erfolglos, er gibt seinen Auftrag zurück WTB Paris, 20.Febr. Painlevé hat an die Presse kurz nach 4 Uhr französischer Zeit folgende Erklärung abgegeben: Während zweier Tage habe ich keine Mühe gescheut, um die mir übertragene Aufgabe durchzuführen, nämlich, ein Ministerium der republikanischen Konziliation zu bilden. Die Linksparteien haben mir ihre volle Mitwirkung zugesagt und sind dabei sogar bis zur Selbstverleugnung gegangen Unterstützung von anderer Seite, auf die ich rechnen zu können glaubte, wurde mir systematisch verweiert. Ich hätte also nur ein Ministerium bilden können, das trotz seiner Tendenz und trotz seines Programms als ein KampfministeEs will schlecht zusammen passen, das was in Deutschland und was in der Welt vorgeht und katholisch gedachte Friedensbewegung, katholisch gewollte Volksgemeinschaft. Kampfnotwendigkeiten und ihre Erscheinungsformen können irremachen. Darum erscheint es angebracht, einige grundsätzliche Erwägungen zur Diskussion zu stellen. Es geschieht mit der nachstehenden kurzen Gedankenreihe. Die Redaktion. Verständigungspolitik. Ein etwas abgegriffenes Wort, aber nach wie vor ein programmatischer Begriff. Für katholische Denkweise ist der Begriff sogar eine Verpflichtung aus dem Glauben: liebe deinen Nächsten und liebet eure Feinde. Man kann grundsätzlich an dieser Politik festhalten und braucht doch nicht immer das Loblied des Nächsten und des Feindes zu singen. Es muß das Recht auch des Katholiken bleiben, beim rechten Namen zu nennen, was„Nächste“. und„Feinde“ ihrerseits an Verstößen gegen Verständigung sich leisten. Das gilt innenpolitisch und außenpolitisch. Pazifismus, der nur den Pazifismus sieht und nicht den Mißbrauch, den politische Gegner damit treiben, wird zur Schwäche. Das ist rium angesehen worden wäre. Ein derartiges Ergebnis wäre den Interessen des Landes sowie dem Charakter des mir übertragenen Auftrages zuwidergelaufen. Ich werde daher dem Präsidenten der Republik den Auftrag zur Kabinettsbildung zurückgeben. Das Abendliche Moskau(Weteschernaja Moskwa) schreibt:„In der Twerskajastraße ist jetzt ein billiges Restaurant eingerichtet worden, wo auf die Versorgungskarten schon Mittagessen für 2,60 bis 3 Rubel abgegeben werden, Abendessen gibt es von 9 bis 11 Uhr abends. Es kostet 6 bis 7 Rubel. der Pazifismus, der die echte gesunde Friedensbewegung in Mißkredit bringt. Echte Friedensgesinnung nach innen muß bei aller Anerkennung des politischen Gegners als vollwertigen Volksgenossens seinen Fehlern, Irrtümern und eventuellen Feindschaftsgesinnungen Kraft und Willen zur Abwehr gegenüberstellen. Das kann und soll in anständigen Formen geschehen. Echte Friedensgesinnung nach außen muß genau dasselbe tun. Die Einsicht, daß nur internationale Verständigung Weltwohlfahrt zurückbringen kann, oder daß im Rahmen solcher Ziele Deutschland und Frankreich aufeinander angewiesen sind, darf nie blind dafür machen, wie wenig guter Wille dazu bei führenden Franzosen vorhanden ist. Genf zeigt es, die Verschiebung von Lausanne hat es gezeigt. Neben allem Friedenswillen gibt es ein deutsches Recht auf Freiheit und Gleichberechtigung, ein deutsches Recht auf erträgliche Lebenshaltung, ein deutsches Recht auf Sicherheit, wie sie die anderen für sich fordern, ein deutsches Recht auf das Saarland, Die preußische Fraktion der Staatspartei verlangt in einem Urantrag von den zuständigen Ministerien und Behörden die schärfste Bekämpfung des organisierten politischen Rowdytums. Sie verlangt Schutz gegen Störung der öffentlichen Versammlungen und gegen terroristische Belästigungen Andersdenkender. * Bei einer in Saarau veranstalteten nationalsozialistischen Versammlung kam es zwischen politischen Gegnern zu einer großen Saalschlacht, bei der mehrere 100 Stühle und fast alle Tische demoliert wurden. Es gab mehrere Schwerverletzte. Die Tätlichkeiten setzten sich auf der Straße fort, dort wurde auch geschossen: dabei wurde ein Nationalsozialist getötet. Die Unruhen dauerten die ganze Nacht fort. * Der Inselvulkan Krakatau ist seit einigen Tagen wieder in Tätigkeit. Der größte Ausbruch, der neuerdings wahrgenommen wurde, erreichte eine Höhe von 400 Meter. * Nach einer Blättermeldung aus Memel ist die Vorführung des„Königin=Luise"=Films, in dem Henny Porten die Hauptrolle spielt, vom litauischen Kommandanten für das gesamte Memelgebiet verboten worden mit der Begründung, daß die gegenwärtige gespante Lage eine derartige Filmvorführung nicht zulasse.(Das schlechte Gewissen!) * Nach Blättermeldungen aus Innsbruck soll das Gut Taschenlehen bei Anpaß für den früheren Kronprinzen Otto angekauft worden sein, der das schloßartige Gebäude im kommenden Sommer zum Aufenthalt zu nehmen gedenke. Bei der Tiroler Landesregierung seien schon Schritte wegen der Einreiseerlaubnis für die Familie Habsburg eingeleitet worden. * Von einem Fischerboot wurde südwestlich von Marstal eine deutsche Mine aus dem Kriege aufgefischt, die nach hier eingebracht wurde. Eine von den Marinebehörden vorgenommene Untersuchung ergab, daß die ein deutsches Recht auf andere Landesteile, die gewaltsam uns genommen wurden, ein deutsches Recht auch auf deutsche Kolonien oder ein Mandat. Das alles sind Rechtsforderungen eines großen Volkes, die nicht in Tagen und Wochen, sondern nur in Jahren, manche vielleicht auch nur in Jahrzehnten der Erfüllung entgegengeführt werden können. Aber im Ringen um ihre Erfüllung gehören die deutschen Katholiken mit in die vorderste Front! Nicht obwohl, sondern gerade weil sie Träger der Friedensbewegung sind. Auf friedlichen Wegen und mit dem Endziel, dem Frieden zu dienen, sollen alle die genannten Rechtsforderungen verwirklicht werden. Auch auf Wegen des Friedens kann nicht immer mit Samthandschuhen gegangen werden. Der Kulturkampf der 70er Jahre wurde auch mit dem Ziele „Frieden“, in grundsätzlich friedensbereiter und friedenswilliger Gesinnung geführt, aber doch eben als Kampf! Wo gehobelt wird, fallen Späne! Zum Schlusse wird das Brett glatt: der alleinige Zweck des Hobelns. Nur Kampf als Selbstzweck ist vom Standpunkte des katholischen Friedensfreundes verwerflich. □O Mnie geladen war. Sie wurde auf einer kleinen unbewohnten Insel zur Explosion gebracht. Vor kurzem waren bereits drei deutsche Minen angetrieben, die nunmehr gleichfalls untersucht werden sollen. * In Berlin gibt es die sogenannte Filmbörse, wo die Statisten und Chargenspieler engagiert werden. Das Elend auf diesem Arbeitsmarkt ist außerordentlich groß. Es muß als ein recht trauriges Kuriosum gelten, daß hier Greise tagaus, tagein auf Arbeit warten. Es sitzen eine Reihe alter Männer und Frauen herum, die die siebzig schon lange überschritten haben. Der Senior ist ein 86jähriger Mann, ein früher gern gesehener Schauspieler. Aber auch er teilt das Los der anderen. Die Aufnahmeleiter engagieren diese Leute nicht, weil sie größtenteils den Strapazen einer Filmaufnahme nicht mehr gewachsen sind. Werden alte Leute gebraucht, so behilft man sich lieber mit Masken. * Der Schnellzug Berlin—Prag—Wien hatte eine Verspätung von 63 Minuten, deren Ursache die Entgleisung des Schlafwagens auf der Strecke Tetschen—Prag bildete. Es kam niemand zu Schaden. Der Vekehr wurde durch Umsteigen aufrechterhalten. * Der durch seinen Ozeanflug bekannt gewordene Charles Levine ist in New York verhaftet worden. Er wird beschuldigt, 100 amerikanische Telephonaktien gestohlen zu haben. Levine ist überhaupt eine, milde gesagt, sehr problematische Persönlichkeit. * Im Grubengebiet von Dombrowa in Krakau streiken 11006 Arbeiter. Die Kommunisten entfalten eine rege Propagandatätigkeit. * In Jaroslau in Galizien sind 60 Jesuiten eingetroffen, die aus Spanien vertrieben wurden. Sie wollen in dem früheren Jesuitenkloster, das zuletzt Salesianer=Patres innehatten, sich ansässig machen. * G. Karl Lahusen, der Hauptbeschuldigte in der Nordwolle=Angelegenheit, fühlt sich in der Haft nicht wohl. Er wollte entlassen werden. Ein Strafkammerbeschluß hält ihn im Untersuchungsgefängnis fest. * Irgendwelche agitatorische Zweckmeldung hatte erklärt, der Staatssekretär beim Reichspräsidenten Dr. Meißner und der Adjutant des Präsidenten Oberst von Hindenburg seien Mitglieder der Sozialdemokratischen Partei geworden. Dr. Meißner gehört keiner Partei an, Oberst von Hindenburg als aktiver Reichswehroffizier darf überhaupt nicht darüber nachdenken, sich irgendwelcher Partei anzuschließen. * Prinzessin Karoline Mathilde von Schleswig=Holstein ist im Alter von 72 Jahren auf Schloß von Grünholz(bei Eckernförde) gestorben. Sie war die um zwei Jahre jüngere Schwester der verstorbenen letzten Kaiserin. * In der Nähe von Gastorf bei Leitmeritz entgleiste ein Schlafwagen des Schnellzuges Prag— Berlin infolge Radreifenbruchs Personen wurden nicht verletzt. Auch sonst ist kein Schaden entstanden. Der Zug, der fahrplanmäßig um .11 Uhr in Tetschen eintreffen sollte, fuhr nach Auswechselung des Wagens mit etwa 4½stündiger Verspätung beschleunigt weiter. Von Dresden aus wurde für die auf ihn wartenden Berliner Passagiere ein Hilfszug eingesetzt. K 488 Seite 4 Nr. 51 Schleuderpreise Herde-Oefen Wagen's Ofen Alter Markt 26. Lokal=Anzeiger Samstag, 20. Februar 1932 ———— und Wandstoffe in allen Preislagenl. Ausführungen Künstlermuster PTapeten „Zeughausstraße 10(Ecke Mohrenstr.) Fernruf Sa.-Nr. 226941 Großsender Langenberg erhält eine neue Antenne Die elektrischen Abmessungen der bisherigen Antenne des Rundfunksenders Langenberg haben, wie Untersuchungen ergaben, für den neuen Großrundfunksender nicht die günstigsten Werte. Auch haben sich bei stärkerer Belastung der Antenne durch Wind oder Rauhreif Nachteile im Betriebe gezeigt. Die Antenne muß daher umgebaut werden. Während dieser Arbeiten, die mit Beschleunigung durchgeführt werden, sobald die neuen Antennenteile geliefert sind, muß der Sendebetrieb an ein bis zwei Tagen bis gegen 16.00 Uhr ruhen. Der Ausfall von Sendezeiten wird rechtzeitig vorher von dem Sender Langenberg bekanntgegeben. Schüsse auf einen Zollbeamten WP Aachen, 20. Febr. Zollbeamte der Zollaufsichtsstelle Aachen=Nord stellten in der Nähe von Hahnbruch eine Schmugglerkolonne, die mehr als 200 Pfund Rohkaffee in Säcken Wenn man phantomen nachjagt 270000 M. Darlehen aufgenommen, 175000 M. noch ungedeckt onin N nach dor Vorlesung der Schmuaaler bedroht. aus einiger nung wurden Sgüsse auf ihn abgegeben, die aber fehl gingen. Als der Beamte das Feuer erwiderte, zogen sich die Angreifer zurück. Verletzungen wurden nicht festgestellt. Zuchthaus für einen ungetreuen Postbeamten WV Gladbach=Rhendt, 20. Febr. Wieder mußte das Schöffengericht einen ungetreuen Postbediensteten zu einem Jahr Zuchthaus verurteilen. Der Postschaffner, der bereits 17 Jahre im Postdienst tätig ist, hatte sich fünf Briefe angeeignet und daraus 120 Mark en wendet. Die Briefe hat er verorannt und sich damit der Urkundenvernichtung gemacht. Die Verfehlungen wurden nach kurzer Zeit vom Ueberwachungsdienst aufgedeckt. Gerissene Logisschwindlerin verhaftet WP Düsseldorf, 20. Febr. Eine 19 Jahre alte Kontoristin J. L. aus Essen=Steele wurde hier wege; fortgesetzten Betruges festgenommen. Sie hatte sich in über 20 Fällen als Untermieterin eingemietet und ist in allen Fällen verschwunden, ohne die Mietschuld zu bezahlen. In einigen Fällen nannte sie sich Senta Friedheim, an anderen Stellen Jonni Salomon. In die von ihr gemieteten Wohnungen ließ sie aus Schuhgeschäften Musterware schicken, nahm den Boten bereits im Hausflur die Ware ab und verstand es, darauf zu verschwinden. Gleiche Betrügereien hat die Festgenommene in Krefeld und Elberfeld begangen. Ein Teil der erschwindelten Waren konnte wieder herbei geschafft werden. Raubüberfall auf eine Verkäuferin WP Düsseldorf, 20.Febr. Am Freitagmorgen gegen 11 Uhr wurde in der Corneliusstraße in einem Lebensmittelgeschäft eine Verkäuferin angeblich überfallen und ihr ein größe rer Geldbetrag geraubt. Die Kriminalpolizei ist mit der Aufklärung des Falles beschäftigt. Einbrecher verleihen eine„TapferkeitsMedaille“ WP Recklinghausen, 20. Febr. Vor einigen Tagen wurde versucht, in ein Geschäft in Her ten einzubrechen. Durch das entstehende Geräusch wurde ein Nachbar aufmerksam und verscheuchte die Einbrecher. Herren Ganoven nahmen ihr Mißgeschick mit Humor auf. Der wachsame Nachbar war nicht wenig überrascht, als er jetzt einen mit Schreibmaschine getippten Brief erhielt, in dem sich eine geschmackvolle Ehrenurkunde und außerdem fein säuberlich in Seidenpapier eingewickelt eine große kupferne„Tapferkeils Medaille“ am Bande für mannhaftes Verhalten gegenüber Einbrechern befand. In der von dem„Bürgermeister“ von Herten ausgestellten Urkunde heißt es u.., daß es leider die heutigen Gemeindefinanzen nicht erlaubten, wie sonst üblich, einen größeren Geldbetrag zu über weisen. Sie schloß:„Wir senden Ihnen daher eine Medaille mit Leistung entspricht, und hoffen, daß Sie die stets in Ehren tragen werden. ein toter Bergmann WP Dortmund, 20. Febr. Nach der Errechnung des Oberbergamtes betrug die Zahl der im Steinlohlenbergbau des Oögrbergantze, bezirks insgesamt vorgekommenen Unfälle im letzten Vierteljahr 1931 8579. Von diesen Unfällen verliefen 111 tödlich. Das heißt mit anderen Worten, daß täglich etwa 95 Bergleute verunglückten, davon einer tödlich. Beim Krähenschießen tödlich verunglückt Mülheim=Ruhr, 19. Febr. Heute morgen gegen 11 Uhr verunglückte der 59 Jahre alte Gutsbesitzer Hermann Mühlendyck auf seinem Grundstück beim Krähenschießen tödlich. Als er durch eine Hecke hindurchkroch, entlud sich seine mit Schrot geladene Flinte, wobei ihm die volle Ladung in die Brust drang. Seine Angehörigen fanden ihn auf der Suche hinter der Hecke liegend tot vor. WP Neuwied, 19. Febr. Vor dem Erweiter ten Schöffengericht Neuwied begann heute der Prozeß gegen den Studienrat Dr. Adolf Müller, der bis zum Sommer des vergangenen Jahres am Neuwieder Gymnasium tätig war. Neben Dr. Müller ist sein der. der Kaufmann Joseph Müller aus Wetzlar, angeklagt. Der Prozeß sechs Tage dauern. 98 Opfer der Angeklagten sind als Zeugen geladen. Dr. Müller werden 77, ihm und seinem zusammen sieben weitere Betrugsfälle zur gelegt. Von Ende 1929 bis zum Sommer 1931 hat Dr. Müller mehr als hundert sonen um Darlehen angegangen, die er meist auch erhielt. Mit seinem Bruder in Wetzlar und einem Kaufmann Ruhe wurde die Gründung eines Waxenhauses beschlossen. Die beiden Brüder brachten ein Barvermögen von 45000 Mark in die schaft. Das Unternehmen, in das 82000 Mark zum Kauf des Hausgrundstücks und 50.000 Mark für Einrichtungsgegennstände, gesteckt wurden, war bald mit hohen Schulden belastet. Mit 100000 Mark Unterbilanz ging die Firma Konkurs. Dr. Müller benötigte aber auch größere Mittel für die Verwertung eines Pate Buchdruckwesen. Der Bau der Modell maschine, einer vollautomatischen maschine, und die sonstigen Vorarbeiten machten einen Aufwand von 63000 Mark erforder. lich. Beide Unternehmen wollte Dr. Müller finanzieren. Er übernahm Bürgschaften. schrieb Wechsel aus, akzeptierte sie und verrfändete für die ausgenommenen Kredite sein Haus= und Grundvermögen, seine wertvolle Bibliothek und seine Wohnungseinrichtung. Insgesamt hat Dr. Müller nach und nach 270000 Mark Darlehen aufgenommen, von denen heute noch 175000 Mark ungedeckt sind. Abgerufene Gelder zahlte Dr. Müller mit neu aufgenommenen Krediten. Als sich die Zah lungsbefehle, Mahnungen und gerichtliche Klagen anhäuften, griff im Juni v. J. die Staatsanwaltschaft ein. Der Prozeß begann unter starkem Andrang des Publikum:. Die beiden Angeklagten werden von Rechtsanwalt Weber(Koblenz) verteidigt. Den Vorsitz führt Land= und Amts gerichtsrat Weyl. Dr. Müller erklärt nach der Verlesung der Anklageschrift, er habe sich für seine Betätigung auf karitativem Gebiet durch kaufmännische Verwertung seines Vermögens Mittel verschaffen wollen. Vor der Inflation habe er von allen Seiten größere Svenden für karitative Zwecke erhalten; aber diese Quellen waren nach der Stabilisierung versiegt, so daß er sich entschlos sen habe, durch ein Zusammengehen mit seinem Bruder zu Mitteln zu kommen. Einen großen Raum der Ausführungen Dr. Müllers nahmen seine Darlegungen über seine Tätigkeit in der Besetzungszeit und während der Separatistenherrschaft ein. Durch seine Fühlungnahme mit den franzosischen Besatzungsbehörden sei es ihm gelungen, außerordentliche Erleichterungen für die Bevölkerung des besetzten Gebiets zu erreichen; auf der anderen Seite hätte ihm diese Tätigkeit beinahe den Ausschluß aus der Partei eingebracht, da er von seinen Parteifreun den mißverstanden worden sei. Nach dem Lo: doner Abkommen habe er u. a. 200 angesehene ausgewiesene Bürger des Rheingaues wieder in ihre Heimat zurückkehren konnten. Eine besondere Rolle habe er in der Separatistenzeit zunächst dem Führer Dorten öffentlich entgegengetreten und habe durch seine Propagandatätigkeit erreicht, daß der Rheingau sich nicht der Separatistenbewegung angeschlossen habe. Später habe er sich mit Wissen der Wiesbadener Regierung in den Dortenschen Kreisen Eingang verschafft und dadurch Einblick in die Pläne der Separatisten gewonnen, über die er die Regierung ständig unterrichtete. Auch das habe ihm den Verdacht der Separatistenfreundlichkeit eingebracht. Zu seinen Geldgeschäften erklärt Dr. Müller, daß er auch heute noch der Meinung sei, daß durch eine günstige Verwertung des Patents die Gläubiger zu ihrem Gelde kämen. Hierauf erstatteten verschiedene Sachperständige ihr Gutachten. U. a. sagt Ingenieur Dr. Huth aus Frankfurt aus, daß er eine Verwertung des Patents bei einer günstigeren Gestaltung der Weltwirtschaftslage für moglich halte, wenn sich auch die Verbesserungen der Maschinen nur auf gewisse Teile bezögen. Der unruhige Berg bei Cochem WP Cochem, 20. Febr. Der nun schon fast zwei Jahre sinkende Berg bei Cochem, der die ganze Amgebung in Angst hält, ist vom 9. Januar bis 16. Februar um weitere 60 Zentimeter, also insgesamt um 8 Meter, gesunken. Täglich wird ein Fallen von 2 Zentimeter festgestellt. Tag für Tag lösen sich schwere Gesteinsmassen und stürzen mit donnerartigem Getöse in die Tiefe. Nach dem starken Frost der letzten Tage hat das plötzlich eintretende Tauwetter große Risse verursacht. Städtische Bühnen Köln Wochenspielplan vom 21. Februar bis 1. März 1932 (Aenderungen vorbehalten) Opernhaus Sonntag, 21. Februar: 13. Fremdenvorstellung für die Kölner Vereinigung auswärtiger Opernfreunde (Gruppe). Die Zauberflöte. 15.30—18.45 Uhr. Kartenverkauf ab 20.., 11 Uhr, Opernhauskasse. Preise 2(0,90—6,00). Aida. 20.15—23.30 Uhr. Preise 4(1,00—8,00). Montag, 22. Februar: Keine Vorstellung. Dienstag, 23. Februar: Simone Boccanegra. 10.(4) Vorst. Reihe 2. 20 bis gegen 23 Uhr. Preise 4a (1,25—9,50). Mittwoch, 24. Februar: Die Flucht in die Ehe. 10.(4) Vorst. Reihe 3a. 20 bis gegen 23 Uhr. Preise 4. Donnerstag, 25. Februar: Ein Maskenball. 9.(8) Vorst. Reihe 4b. 20 big gegen 22.15 Uhr. Pr. 4. Freitag. 26. Februar: Die Dubarry. Geschloss. Vorst. für die Freie Volksbühne. 20 bis geg. 22.45 Uhr. Samstag, 27. Februar: Simone Boccanegra. 10.(4) Vorst. Reihe 6b. 20 bis gegen 23 Uhr. Preise 4. Sonntag. 28. Februar: 12. Fremdenvorst, für die Kölnigung auswärtiger Overnfreund ner Vereinigung auswartiger Opernfreunde Gruppe). Tosca. 15.30 bis 18.15 Uhr. Beschr. Kartenverk. ab 27.., 11 Uhr, Opernhauskasse. Eine Familie vergiftet Bereits zwei Todesopfer WV Lüdenscheid, 20. Febr. barten Dünnebrett wurde eine dreiköpfige Familie, Mann, Frau und ein zweijähriges Kind, mit schweren Vergiftungserscheinungen im Schlafzimmer aufgefunden. Das Kind und der Mann sind bereits gestorben. Frau liegt noch schwer krank danieder. Man hatte zuerst angenommen, daß es sich um eine Lebensmittelvergiftung handele. Es dürfte aber nunmehr feststehen, daß eine Kohlenoxyd gasvergiftung vorliegt. Fünf Jahre Zuchthaus für den Mörder von Elsbach WP Darmstadt, 20. Febr. Das Schwurgericht in Darmstadt verurteilte am Donnerstagabend den Dienstknecht Han.„Drauot, am 6. November v. J. seinen Mit der Straße zwischen Elsbach und Erbach mit einem Eisenrohr totgeschlagen hatte, zu fünf Jahren Zuchthaus unter Versagung mil; dernder Umstände. Der Staatsanwalt hatte die Todesstrafe beantragt. Der Erschlagene war ein Nebenbuhler des Draudt bei einem Mädchen, und der Angeklagte wollte, wie er vor Gericht aussagte, seinem Nebenbuhler nur eins auswischen. Großfeuer gefährdet eine Kirche WP Gangelt, 20. Febr.„Donnerstzag, abend brach in dem Bauerngehöft des Landwirts Peters ein Feuer aus, das sich mit rasenoer Geschwindigkeit auf die Bischof ausdehnte und sie in kurzer Zeit in Asche legte. Die Feuerwehr von Gangelt war infolge Wassermangels gegen das Elemenr machtlos. Die inzwischen eingetroffene kirchener Feuerwehr entschloß sich Schlauchleitungen an die Jauche grube des angrenzenden Klosters zu igen dem Erfolg, daß der Brand auf seinen Herd beschränkt werden konnte. Die alte war durch den Funkenflug stark gef und die ebenfalls in der Nähe liegende Heilanstalt mußte vorübergehend geräumt werden. Die Ursache des Brandes ist ungeklärt, der Schaden sehr hoch. Ein Schmuggler erschossen, ein zweiter verletzt WP Goch, 20.Febr. Im niederrheinischen Grenzgebiet hat der Schmuggel am Freitagmorgen wiederum ein Todesopfer gefordert. Als mehrere Schmuggler von Zollbeamten gestellt wurden, versuchten diese sich durch die Flucht der Festnahme zu entziehen. Die Beamten forderten die Schmuggler zum Stehenbleiben auf. Diesem Abruf leisteten die Schmuggler keine Folge, so daß die Beamten auf die Flüchtenden scharfe Schüsse abgaben. Dabei erhielt der 38jährige Erwerbslose Jakob van Sambek aus Goch einen Schuß in den Bauch, der seinen sofortigen Tod zur Folge hatte. Sein Begleiter, der 19 Jahre alte Arbeiter 'Hone, kam mit einem Armschuß davon. Die Ausschreitungen in Neuwied Verhaftungen im Gerichtssaal WP Neuwied, 20. Febr. Die Rädelsführer der Ausschreitungen hatten sich gestern vor dem Schnellrichter zu verantworten. Da sich in der Verhandlung herausstellte, daß das Schwergewicht der Schuld auf zwei Arbeitern lastete, wurden diese zu je sechs Monaten Gefängnis verurteilt und sofort verhafret. Eine Frau wurde wegen Tätlichkeiten gegenüber Polizeibeamten zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt.— Der schwerverletzte Arbeiter liegt noch immer in bewußtlosem Zustand im Krankenhaus. Der Reichspräsident Ehrenschirmherr der Welt=Goethe=Ehrung WP Frankfurt am Main, 20. Febr. Wie das Generalsekretariat der Welt=Goethe=Ehrung mitteilt, hat Reichspräsident von Hindenburg die Ehrenschirmherrschaft über die Welt=GoetheEhrung übernommen. Des weiteren sind iyr zahlreiche Staaten und Städte, die deutschen Universitäten und eine Reihe von Einzelpersönlichkeiten beigetreten. An ausländischen Universitäten haben sich der Ehrung angeschlossen: Graz, Groningen, Amsterdam, New York, Tokio, ferner die Bibliotheque National in Paris, die Universitätsbibliothek in Nancy und die Carnegie=Stiftung, von bekannten Persönlichkeiten der Reichsinnenminister, der deutsche Botschafter, der französische Botschafter in Berlin, Francois Poncet, mit Botschaftsrat de Margerie, Romain Rolland, Rabindranath Tagore usw. 3000 Saarbergleute werden brotlos WP Saarbrücken. 20. Febr. Die Bemuhungen der Bergarbeiterorganisationen, den von der französischen Bergverwaltung beschlossenen Abbau von 5000 Bergleuten durch die Uebernahme weiterer Arbeitskürzungen seitens der Gesamtbelegschaft zu vermeiden, sind erfolglos verlausen. Die Bergverwaltung bleibt bei ihrem Entschluß und hat nunmehr mitgeteilt, daß bereits am 27. Februar 3000 von der vorgesehenen Gesamtzahl von 5000 Bergarbeitern zur Entlassung kommen werden. Darunter befinden sich 800 Saargänger. Das verschwundene Eifelmädchen WP Daun(Eifel), 20. Febr. Das Verschwinden des seit etwa zehn Tagen vermißten Mädchens aus dem Eifeldorfe Bleckhausen, ist noch immer nicht geklärt. Die Polizei hat vergeblich eingehende Nachforschungen angestellt und sogar die tiefen Ortsbrunnen untersuchen lassen. Eigenartig ist, daß im Jahre 1890, also vor 40 Jahren, ein Bruder des Vaters der Vermißten ebenfalls spurlos verschwunden ist, ohne daß bisher je ein Anhaltspunkt für seinen Aufenthaltsort gefunden worden ware. Preise 2. Die Fledermaus. 20—23 Uhr. Preise 4. Montag, 29. Februar: Hindus. Mieten, Zehnerhefte, Studentenhefte und sonstige Vergünstigungen aufgehoben. 20 big gegen 22.15 Uhr. Preise 4. Dienstag, 1. März: Tanz=Abend. 8. Geschloss. Vorst. für Erwerbslose. 20 bis gegen 22 Uhr. Schauspielhaus Sonntag, 21. Februar: Peer Gynt. 15—18.15 Uhr. Preise 2(.60—4,50) Flieger. 20.15—22.15 Uhr. Preise 4(0,80—7,00). Montag, 22. Februar: Gastspiel Cäcilia Wolkenburg: De Kölsche vör Thurant. Mieten, Zehnerhefte, Studentenhefte und sonstige Vergünstigungen aufgeh. 20 bis nach 23 Uhr. Pr. 3(.75—6,00). Dienstag, 23. Februar: Caramba. Geschloss. Vorst. für die Freie Volksbühne. 20 bis gegen 22.30 Uhr. Mittwoch, 24. Februar: Caramba. Geschloss. Vorst. für die Freie Volksbühne. 20 bis gegen 22.15 Uhr. Donnerstag, 25. Februar: Flieger. 8.(4) Vorst. Reihe 4a. 20—22 Uhr. Preise 4. Freitag, 26. Februar: Peer Gynt. 8.(4) Vorst. Reihe 5. 20—23.15 Uhr. Preise 4. Samstag, 27. Februar: Flieger. 8.(4) Vorst. Reihe 6a. 20—22 Uhr. Preise 4. Varieté=Abend mit Gastspiel Zirkus Knie. 22.30 bis 0,30 Uhr. Preise 0,65—4,50. Sonntag, 28. Februar: Hallo, wer fängt Flip und Flap. Schülerhefte aufgehoben. 16—18.45 Uhr. Märchenpreise 0,50—2,50 Mark. Katharina Knie. 8.(4) Vorst. Reihe 7. Preise 2. Montag, 29. Februar: Peer Gynt. Geschloss. Vorst. für den Bühnen=Volksbund. 20—23.15 Uhr. Dienstag, 1. März: Das Kamel geht durch das Nadelöhr. 9.(5) Vorst. Reihe 2 20—22.15 Uhr. Preise 4. 05 2 Kerslichen Glückwunsch Tum Kamenstag! Sonntag 21 FEBRUAR Donnerstag 25 FEBRUAR Seonora Matthias Freitag 26 FEBRUAR Mechtild Samstag, 20. Februar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 51 Seite 3 Volkstrauertag Und Das heilsame Bewußtsein des Ewig=Unzulänglichen in der Menschheit, die Tragik kurzsichtigen Irrtums, die Sünde der Schwäche und der Bosheit, ja, selbst die Unvollkommenheit der strebenden Tugend— das alles hat eine weithin deutliche Schärfung, eine bis in die Tiefen spürbare Erschütterung erfahren durch das Blutvergießen des großen Krieges, das sich in seiner äußeren Furchtbarkeit und seiner seelischen Belastung nie mehr und immer weniger aus dem Geschehen der Zeit verbannen läßt. Das weltanschauliche und politische Ringen, die wirtschaftlichen und sozialen Kämpfe, die nationalen und internationalen Spannungen der Gegenwart führen mit zwingender Geberde zu jener Weltblutschuld von 1914— 1918 zurück, die ungehoben und unbereinigt in unserem Gewissen liegt ein Stein des Anstoßes zu einer bedeutungsschweren Scheidung der Geister, um die nun allenthalben der Kampf entbrannt ist. Der Kamof um Recht und Frieden. Recht— nicht nur der geschriebenen Maximen! Und Frieden— nicht nur vergänglicher Verträge, sondern viel mehr noch unvergänglicher Menschenseelen! Der heutige Volkstrauertag, da wir der Millionen unserer Gefallenen gedenken, stellt uns — vielleicht gebieterischer als irgendwann bisher— die klare Frage: Wo stehen wir in diesem Kampf? Wo müssen wir stehen, wenn unser Gedenktag keine leere Geste, unsere Trauer nicht hohle Maske sein soll? Die Situation stellt diese Frage mit eiserner Notwendigkeit. Ob es den Beifall der Menge findet, ob es der Haltung dieser oder jener Partei entspricht, ob es den Zweifler zum Lächeln bringt, den Machthabern dieser Welt mißfällt, ob es die Sympathien des Auslands wachruft, ob die Menschen„Halleluja“ oder „Kreuzige“ schreien, oder was immer sonst geschehen mag— diese Entscheidung: nach Blut und Chaos, Gewalt und Tod nunmehr um jeden Preis das Recht zu wollen, die Wahrheit jenseits aller„Interessen", das Ja und Nein des Evangeliums ohne die tausendfältigen Klauseln egoistischer Ueberlistungstaktik, diese Entscheidung ist sonverän, ist unabhängig von jedem äußeren Ereignis, kann nicht bedingt sein von Politik Sie ist Geist vom Geiste! M diese Totenklage, sie ruht nicht aus! (Hölderlin) Lager, vor ihrer Armut, ihrer Zerstörung mit gesenktem Blick, im Herzen ein unbestechliches „Mea culpa“! Und in solch schuldbewußter Trauer werden wir fühlen, daß sie nichts ist als allerprivateste Beschwerde, unnütze Selbstbeweinung und von der echten Trauer um unsere Toten unendlich fern, wenn wir nicht über alle Gefühle hinaus— mögen sie menschlich noch so verständlich, schön, ja, erhaben sein!— den ungeheuren Sinn des Opfers jener Gefallenen und Geschlagenen begriffen haben. indem wir selbst durch unsere Entscheidung diesen Sinn bewirken! Den gleichen, wie ihn die Toten mit ihrem Tod besiegelt haben; den Kampf um Recht und Frieden! „Ein Notschrei ist im Menschen, Gedanken mit Trotz und Ingrimm: Weg mit dem Krieg, der scheußlichen Mißgeburt der Menschenlaster! Menschen schlachten sich in Massen, ohne sich zu kennen, zu hassen, zu lieben...—„Es wird eine große Aufgabe sein für unser gesamtes Volk, das praktisch zu verwerten, was wir innerlich durchlebt haben.“—„Nicht in der Führung des Schwertes liegt die höchste Stärke unseres Volkes, sondern in seinem inneren Wert als Kulturvolk.“ Das schrieben gefallene deutsche Studenten, vor ihrem Opfertode, an die Heimat! So schrieben Frontsoldaten aus aller Welt! Und unsere Entscheidung ist: Ob wir die lan kann sie nicht „erörtern“, man kann sich nur dazu bekennen oder ihr den Rücken kehren. Wir trauern um unsere Toten. Um Väter. Männer, Brüder und Söhne, die wir verloren haben. Um das Meer von Blut, das Meer von Schmerzen, das Meer von Elend, das rot das Land der Menschen überschwemmte und ihre Herzen in Nacht und Verzweiflung tauchte. Wir trauern um die jungen Leben, die hinsanken in Splitterschlag und Gifthauch, die sich zu Tode quälten in Gräben und Trichterfeld, in berstenden Dörfern, verschütteten Stollen, in weißen Kissen, im Schnee der Hochgebirge, im Durst der Steppe, in tückischem Sumpf und unbarmherziger Wüste. Wir trauern um die Blinden und Krüppel, die sich. vom Leben ausgestoßen und vom Tode verschmäht, durch ihr elendes Dasein schleppen. Wir trauern um die verwüsteten Seelen der armen Irren, die im Grauen der Schlachten den Verstand verloren. Nicht nur derjenigen, die in verschwiegenen Mauern dem Anblick der Welt entzogen sind, auch derer, denen der Glaube an Gott und Menschen und das Vertrauen auf die Kraft des Rechtes und der Liebe fühllos zerschlagen ward, die Massen der Enttäuschten, Verbitterten, Haßerfüllten, die nicht die Stärke finden, nach allem, was einst geschah, den langen Weg zurück zu gehen. Wir stehen an ihren Gräbern, an ihrem Stimme dieser, um die wir trauern, hören oder das Opfer der zehn Millionen Gefallenen, der sechs Millionen, die an den Folgen des Krieges starben, der fünfunddreißig Millionen, die dauernd krank oder beschädigt blieben, der achtundzwanzig Millionen Verwundeten des Weltkrieges verachten.... Wollen wir diese Wahrheit sehen oder unsere„Wahrheiten“ des größeren oder kleineren Profits von heute und morgen? Man kann es nicht zerreden, man muß sich entscheiden Bekenntnis und Tat! So gering ist dieser Tribut der Wahrheit und des Rechts im Vergleich zu denen, die ihr Leben, ihre Gesundheit gaben! Ohne die Tat ist aber unsere Trauer Schwall und unsere Erinnerung Hohn. Können wir nicht das Einfache begreifen: Unrecht zeugt Rache. Nache zeugt Krieg und Krieg zeugt wieder Unrecht? Erfahren gerade wir es nicht am eigenen Leibe? Wo ist das„Recht“, in dessen Namen jenes Morden, hüben und drüben,„geheiligt“ wurde! Wie werden wir der Kette dieses Verhängnisses entfliehen oyne die klare Entscheidung zum reinen Recht, ohne den Sinn des Opfers unserer Toten?? „Denn es ist doch widersinnig“, sagt Franz Keller(Caritas catholica im Dienste der Völkerversöhnung),„tatlos zuzusehen, bis die Menschen im Elend liegen, wenn man durch rechtzeitige Maßnahmen den Sturz ins Elend verhindern kann. Es ist widersinnig, mit der Fürsorge erst dann zu beginnen, wenn die Masse der Hilfsbedürftigen bereits so zahlreich geworden ist, daß die Hilfsmaßnahmen nur noch ungenügende Flickarbeit sein können. Und was ist alles, was gegen die Not geschieht, die Not des Nachkrieges. was ist es— mag es im einzelnen auch groß sein— denn anders als nur Stückwerk? Leisten wir ganze Arbeit! Entscheiden wir uns ohne Bedingungen, ohne Paktieren, ohne Vorbehalt. Denn alles Wenn und Aber ist feige Flucht vor der Verantwortung der Schuld. Der Schuld der Trauer um unsere Toten. Der Kampf ums Recht und um den Frieden ist echte Trauer, ist ganzer Kampf! Und wir haben die herrliche Zuversicht: Das andere wird euch hinzugegeben... Sorget nicht ängstlich! Zuerst aber das Reich Gottes: die Gerechtigkeit! Sonst wird der Totenklage kein Ende sein. Dr. W. M. Esser. „Das Volk hungert, der Kanzler tanzt“. Daß der Reichskanzler neben seiner politischen Tätigkeit auch gewissen gesellschaftlichen Verpflichtungen— die mit seinem Amte verbunden sind— nachkommen muß, wurde von den Nationalsozialisten zum Anlaß eines üblen und gehässigen Angriffs gegen ihn genommen. Brüning hatte Ende Januar v. I. den Berliner Presseball besucht. Eine gute Woche danach fand man diesen Besuch in der Deutschen Alpenwacht folgendermaßen dargestellt: Ein Bild, der Reichskanzler und die Gattin des Ministers Dietrich. Ein zweites Bild daneben, zwei junge Damen beim Sekttrinken. Dazu ein Begleittext, der Schmähungen über Schmähungen enthielt, daß„die Großen dieser Republik allabendlich Feste feiern" und daß man„Schluß mit diesem System“ fordere. Ueber dem Ganzen als Ueberschrift: „Das Volk hungert, sein Kanzler tanzt.“ Verantwortlich für diese Verdrehungen zeichnete der nationalsozialistische Schriftleiter Manfred von Rippentrop. Das Schwurgericht in Kempten hatte es fertig gebracht, in dem von der Staatsanwaltschaft angestrengten Prozeß den Schriftleiter freizusprechen(!), weil durch die Veröffentlichung nur— ganz allgemein— die seit dem politischen Umschwung in die Höhe gelangte Gesellschaftsschicht getroffen worden sein solle. Das Reichsgericht hat, so berichtet die Frankfurter Zeitung, dem Kemptener Schwurgericht jetzt eine Lektion erteilt. Reichsanwalt Schneidewien führte in der Verhandlung vor dem 1. Strafsenat am Dienstag aus, daß die Ueberschrift zweifellos den Kanzler und die Regierungsmitglieder persönlich treffe und die Bilder und der Begleittext von der Ueberschrift nicht losgelöst werden könnten. Dem Antrag des Reichsanwalts entsprechend, wurde der Freispruch aufgehoben. In der Urteilsbegründung betonte Senatspräsident Gündel, daß man der Ansicht des Schwurgerichts Kempten nicht beipflichten könne. Dies Gericht habe den Tatbestand nicht einwandfrei gewürdigt. Infolgedessen ist die Sache zurückverwiesen worden, aber nicht an das Kemptener Schwurgericht, sondern an das Schwurgericht München II. KOMMUNIO SEIT MEHR ALS FUNFZIG JAHREN Kleidl weißer Wollbatist mit Seidenstickerei, Seidenschleife und flottem Faltenröckchen, sehr kleidsam. Gr. 70 Kleid2 weißer Crépe Coid, reine Wolle, mit Stickereikragen u. Stulpen und hübschem Volantrock-- Gr. 70 Kleid 3 weißer Kunstseiden- Maroc. Kragen u. Stulpe mit Valenciennespitz. 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Nun wird es wieder wärmer, Bald hofft man auf den Lenz. Schon lockt die Frühlingsmode Die Frau, auf daß sie glänz'! Die Hütchen sind so niedlich, So klein und neckisch=zart, Strohhut aus blauem Corde Fürwahr— das ist apart! Es kam Herr Siegfried Arno Nach Köln, wer lacht da nicht— Ach, Bubi, welch' ein Näschen Trägst du da im Gesicht! Köln bahnt sich neue Wege In dem Museumsplan: Ein Freilicht=Luftmuseum In Deutz— so fängt es an. Zum Schluß ein kleiner Seufzer# Gebäudesteuerlast Und Grundbesitz=Abgaben In Köln!— Da sterb' ich fast! Was nützt uns Preisgestaltung Und Senkung im Tarif— Bei solchen Steuersätzen Geht doch die Sache schiefig Köln erwartet den Frühling mit falscher Bescheidenheit! 7 Fremdenverkehr und Ausland Die pläne des Verkehrsvereins„ Goethewoche steht bevor Einigung der Autorundfahrer Köln, den 20. Februar 1932. jeher ist Köln mit seinen vielen Sehenswürdigkeiten, den zahlreichen Denkmälern uno Außer den alten. schon früher eingeschlagenen Methoden der Werbeplakate, der opera-fortnight (Opernwoche) usw., müssen neue Wege ausfindig gemacht werden, um die Ausländer nach Köln zu ziehen. Die Weerbung muß intensiver, mit andern Worten, persönlicher werden, da dies die intensivste Art darstellt. Das ist natürlich schwierig, denn die schönen Zeiten der Pressa, wo es verhältnismäßig leicht war, größere internationale Kongresse und Veranstaltungen nach Köln zu bekommen, sind vorbei. Erfreulicherweise biete sich jedoch im Rahmen der von Mai bis Oktober geplanten Ausstellung: „Schutz von Eigentum und Leben“ die Möglichkeit, auch ausländische Kreise für Köln zu interessieren. Beabsichtigt sind neben einer Holzeswoche, die Vorträge,„gratische Vorführungen und Sportkämpfe bieten wird und sicher auch für die ausländische Polizei beachtenswert ist, die Abhaltung einer schutz= sowie einer Versicherungs= und Unfallverhütungswoche, die einen fachlichen Charakter tragen und dem Ausland eine gute Gelegenheit zur Unterrichtung bieten. Auch auf Goethewoche in Köln, sich wieder einmal mit Köln Vor dem ersten Strassenat des Reichsgerichts fanden gestern zwei Revisionsverhandlungen statt, die sich mit Kölner Straf prozessen beschäftigten. Das Finanzamt Köln=Altstadt wurde im Jahre 1927 um verschiedene Betrage geschädigt, daß Beamte auf den Soll-Steuer listen der Umsatzveranlagten Falschbuchungen vornahmen, so daß sich für die Steuerschuldner ein Steuerüberschuß ergab der bekanntlich auf Verlangen des Steuerschuldners erstattet werden muß. In Wirklichkeit waren die Steuerüberschüsse gar nicht vorhanden. Die Beamten gaben dann Anträge auf Rückerstattung in den Geschäftsgang, die sie selbst angefertigt hatten. Dann erfolgte die Beglaubigung durch einen Beamten und schließlich die Anweisung der Ueberschußbeträge. Die Kölner Strafkammer hatte diese Amtsverbrechen sehr streng geahndet: die Steuer assistenten Sch. und St. wurden zu hohen Zuchthausstrafen. Geldstrafen und Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt, während ein dritter Beamter nur wegen Hehlerei eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten sowie drei Jahre Ehrenrechtsverlust erhielt. Der Reichsanwalt lehnte die Revisionen der Angeklagten Sch. und St. als offensichtlich unbegründet ab und bat, nur der Revision de mitangeklagten K. stattzugeben, weil die Ver urteilung wegen Hehlerei nicht haltbar sei. Das Reichsgericht errannte nach dem Antrage des Reichsanwaltes: die Revisionen der Anaeklagten Sch. und St. werden kostenpflichtig verworfen; auf die Revision des Mitangeklagten K. wurde das Urteil aufgehoben und zur nochmaligen Verhandlung und Entscheidung Außerdem verhandelte das Reichsgericht gegen den Postschaffner Wilhelm., der beim Postamt Köln=Lindenthal als Geldzusteller beschäftigt war. Er hatte, um einen auf uneines Fehlbetrages alz Detzung verwandt schäftigt war. Er hatte, um einen auf ungeklärte Weise entstandenen Fehlbetrag zu decken, zwei Nachnahmesendungen nicht abgeliefert, sondern bis zur anderweitigen Regelung seines Fehlbetrages als Deckung verwandt. Obwohl die Kammer die größten Bedenken hatte sprach sie den Angeklagten doch frei. Hiergegen hatte die Staatsanwaltschaft Revision eingelegt. Der Reichsanwalt wollte es bei dem Freispruch wegen der Amtsunterschlagung bewenden lassen, forderte Angeklagten, weil er bei seiner Tat Briefe bzw. Urkunden unterdrückt habe. Das Gesetz des Kölner Lokalpatriotismus verdächtigen kann. in der Februarnummer der bekannten Zeitschrift„Der Städtetag“ veröffentlicht, wurde Köln im Sommerhalbjahr 1931(April bis September) von 278471 Fremden besucht, Nerlin zählte im gleichen Zeitraum 614 350 Fremde. München 445047. Hamburg Frankfurt a. M. 221 815 und Düsseldorf als nächstfolgende rheinische Konkurrenz sogar nur 86 346. Eine auffallende Tatsache, die sich Koln ze. trost als Zeichen seiner internationalen Geltung und Wertschätzung auslegen dorf, ist hier bei, daß Köln von allen deutschen Städten unter seinen Besuchern den bei weitem größten Anteil von ausländischen Gästen hat. 77600 Ausländer haben im Sommer des vergangenen Jahres die Domstadt aufgesucht, darunter allein 23189 Holländer und 18331 Engländer, Zahlen, die auch in ihrer absoluten Höhe von keiner Stadt des Reiches erreicht werden. Aus den Vereinigten Staaten kamen 14919 reisefrohe Amerikaner zum deutschen Rhein und nach Köln. Selbst aus dem Norden, Schweden. Norwegen und Dänemark, und auz südlichen Zonen, und der Schweiz, waren die Kölnfahrer sehr zahlreich, wenngleich Berlin für die nordischen Länder und München für den Süden aus begreiflichen Gründen größere Anziehungspunkte Trotz dieser für Köln sehr erfreulichen vergleichenden Statistik ist jedoch der Rückgang des Fremdenverkehrs des Sommers 1931 gegenüber dem Vorjahr mit 25,1 v. H. sehr hoch und in Anbetracht der Wichtigkeit der an diesem Verkehr beteiligten Gewerbe recht bedenklich. Wenn auch die Besucherzahlen nicht so katastrophal zurückgegangen sind wie z. B. in München um 34,1 v.., so muß doch die rückläufige Bewegung des Fremdenverkehrs auch in Köln dazu drängen, dieser Beschershrahre, I. 2Iu. Perel. 62, eie. teiligung des gesamten Kölner Wirtschaftslebens. Vielleicht hat es einmal einer solchen Ermunterung durch starken Verkehrsrückgang bedurft, um das bescheidene Köln, das in dieser Tugend eine Sonderstellung im Reich und besonders im Rheinland einnimmt, aus seiner menschlich zwar sympathischen, aber wirtschaftlich nicht mehr angangigen Reserve herauszuzwingen. Jedenfalls ist Tatsache, daß die rheinische Metropole in diesem Jahre mit ihrer oft bewiesenen forschen Tatkraft einen Werbefeldzug in eigener Sache plant. Für diese Werbung, die der Initiative des neugegründeten Kölner Verkehrsvereins entspringt, der allerdings in der heutigen, wirtschaftlich ausgeglichenen Zusammen, setzung weit früher ins Leben gerufen werden mußte, sind ohne Ueberheblichkeit in den vielfachen Vorzügen der Domstadt die hesten Voraussetzungen für einen vollen Erfolg gegeben. Die Art, wie der Kölner Verkehrsverein, der in verschiedenen Sitzungen bereits eine Reihe Maßnahmen geplant hat. die Werbung für den Fremdenverkehr aufzuziehen gedenkt, ist grundätzlich zu billigen. Auch hier hat sich die Not alsz Antrieb und starker Helfer erwiesen, denn die allgemeine Ebbe in den Kassen hat endlich zuwege gebracht, daß sich die vielen am Fremdenverkehr mittelbar oder unmittelbar beteiligten, untereinander scharf konkurrierenden Unternehmen zu einer gemeinsamen Aktionsbasis zusammengfunden die leider nicht ganz glücklich in die Karwoche gelegt werden müssen, eine Ausweitung der machen. Dabei wird besonderer Wert darauf gelegt weredn müssen, eine Ausweitung der Die inländische Werbung wird sich in diesem Jahre ganz besonders des Nahverkehrs annehmen. Vorträge in benachbarten Vereinen und Verbänden sind laufend vorgesehen, ferner eine Verkehrswoche mit Schaufensterwettbewerb un Reklamekorso, schließlich Sternfahrt aus Anlaß der Eröffnung der neuen Autostraße Köln Ein wichtiger Fortschritt ist in den letzten Tagen in der Frage der Autorundfahrten erreicht worden. Es hat schwer gehalten, in Köln, wo drei große und ebensoviel kleine Unternehmen einander gegenüberstehen, zu einer Einigung zu kommen. Inzwischen sind jedoch gewisse Vereinbarungen getroffen worden. Auch über den Verteilungsschlüssel besteht grundsätzlich Einigung. Damit werden die Fahrten besser, rentabler und vor allem auch billiger werden. In Richtung auf Verbilligung des Verkehrs laufen auch die Verhandlungen hinaus, die mit der Reichsbahn gepflogen werden. Der Erfolg der Einführung einer verlängerten Sonntagsfahrkarte zu Weihnachten hat gezeigt, daß Mehrumsatz auf Grund von Verbilligung auch ein annehmbares Geschäft sein kann. Zu Ostern und Pfingsten ist daher wieder mit einer Verlängerung der Sonntagskarten zu rechnen vielleicht wird auch in der nächsten Zeit die schon länger geplante Familienkarte kommen. Der Grundsatz der Verbilligung ist dem Verkehrsverein besonders ans Herz zu legen. Dadurch, daß in seinen Reihen alle am Fremdenverkehr interessierten Gewerbe vertreten sind, wird es möglich sein, in dieser Beziehung auf der ganzen Linie vorzugehen. Jedenfalls müssen auch in dieser Richtung alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden, wenn nicht der Sommer 1932 eine Enttäuschung bringen soll. sabe. Aus diesem Grunde Vekioeifans ulr uochmaligen Versauslung An ir diesem Falle erkannte das Reichsgericht nach dem Antrage des Reichsanwalts, ndem es das freisprechende Urteil der Kölner Strafkammer aufhob. Der Postschaffner wird sich also nochmals zu verantworten haben. haben. Diese Gemeinschaftsfront ist bitter notwendig und wie überall Grundvoraussetzung jeden Erfolges. Da Köln, wie aus den eingangs mitgeteilten Zahlen ohne weiteres einleuchtet, ein besonderes Interesse an einem starken Besuch durch auslandische Gäste hat. muß natürlich die Auslandswerbung bei allen Maßnahmen eine besonders wichtige Rolle spie. len. Die Aussichten sind ja hier nicht gerade rosig. nachdem selbst das reiselustige England die Parole des„stay at homa“, auf kölsch „Bliev zo Hus“, ausgibt.— Letzte Fahrt Das Begräbnis von S. Alfred Freiherrn von Oppenheim Eine Riesenauffahrt von Wagen an„Hal Thürmchen“, das die Oppenheimsche Flagge auf Halbmast gehißt hat. Drinnen wächst die Trauerversammlung so an, daß man nicht nur im Aufbahrungssaal, sondern auch in den Nebenräumen und auf Treppen Kopf an Kopf steht. Was von Behörden und der Wirtschaft Westdeutschlands Klang und Namen hat, ist vertreten. Dan.„spricht Pfarrer Langsam löst sich die Versammlung am Riehler Wall auf, bei Schloß Schlender Hant,#glte die Beisetzung im„engeren Kreise" stattfinden. Aber, nachdem unter Klängen einer Kapelle der mit einem großen Kreuz weißer Blumen gezierte Sarg in den Wagen gehoben war, folgten die Teilnehmer der Kölner Trauerfeier in ehr großer Zahl mit Kraftfahrzeugen über die Ringe und Landstraßen. Zu Quadrath wartete der ganze Ort auf seinen vornehmsten Bürger; die Beteiligung war ohne Rücksicht au Bekenntnisunterschiede allseitig. Das haupt der Stadt Köln, der bejahrte Präsident der Industrie= und Handelskammer Köln und hunderte andere von nah und fern geleiteten mit der Familie den Verstorbenen, den Feuerwehrleute ein großes Rund durch seinen Park trugen, zur offenen Gruft beim Friedhof der Gemeinde.„Dienet einander, ein jeglicher mit der Gabe, die ihm verliehen ist,“ war hier der Schriftspruch, den der zuständige Pfarrer einer Anrede zugrunde legte. „Bombe“ in der Loge Donnerstag abend, um.30 Uhr, explodierte im Flur eines Hauses am Apostelnkloster, dem Heim einer Freimaurerloge, eine Art Bombe mit großem Getöse, ohne allerdings Personen zu verletzen oder wesentlichen Sachschaden zu verursachen. Die sogleich alarmierte politische Polizei hat die Untersuchung sofort aufgenommen, mit dem bisherigen Ergebnis, daß die bübische Tat von 10 bis 15 jungen Leuten begangen wurde. Es handelte sich bei der Bombe um eine mit Karbid gefüllte Flasche. Falsche Sammler für die Obdachlosen Das Obdachlosen=Asyl bittet uns, darauf hinzuweisen, daß ein kleiner, dürftig gekleideter Mann(mit faltigem Gesicht und dunklem lockigem Haar), namens Alois Rahs. seit einiger Zeit immer wieder versucht, Gelder für sich zu erbetteln, indem er vorgibt, Beiträge für das Obdachlosen=Asyl zu sammeln. der Betreffende durch sehr freches Auftreten Gaben zu erzwingen. Auch andere Personen haben in der letzten Zeit versucht, auf Wege zu Geld zu kommen. Man übergebe solche Schwindler sofort der Polizei oder melde ihre Betrügereien der Asylleitung(Annostraße 7, Telephon 91351). Für die Beitragssammlung des Asyls sind nur zwei mit Ausweis versehene ältere Herren tätig, die eine Jahreskarte überreichen. Sonstige Spenden erbittet das Asyl auf Postscheckkonto Köln 5783. * In der nächsten Woche ist keine Sitzung der Stadtverordneten. I 91—— 8 148 * — Jeder Groschen und jedes Fünf=PfennigStück ist herzlich willkommen! Gefährliche Spatzenschießerei gen, die mit Hilfe der Polizei, Revier inl. a. gestellt wurden, ergaben, daß der Schuß vo einem leichtsinnigen Schützen von einem Kahn in der Nähe der Hängebrücke aus einem Flobert, das volizeilich beschlagnahmt wurde, abgegeben worden war. Es wird Sache der Polizei sein, diesem gefährlichen Unfug ein Ende zu machen. Vorbeugen ist besser und billiger als Heilen.— Dieser alte Erfahrungssatz gilt auch in bezug auf den Getreidebau, insofern als Lagerfrucht, Rostbefall und den damit Ernteschädigungen und Mehrarbeiten durch eine zeinig verabreichte Kaldungung—— —1½ Ztr. 40er Kalidüngesalz je Morgen weitgehend vorgebeugt werden kann. Konnte die Kalidüngung nicht vor der Saat verabreicht werden, so ist das Versäumte durch eine Kalikopfdüngung nachzuholen, jedoch ist in diesem Falle stets darauf zu achten, daß die Salze nur auf vollergrünte und trockene Pflanzenbestände gegeben werden. Seite 6 Nr. 51 Lokal=Anzeiger Samstag, 20. Februar 1932 Kölnischer Schrank (Dieses Bild eines der schönsten Möbelstücke des Rheinischen und Stadtgeschichtlichen Museums gehört zu dem Aussatz auf S. 13.) Aus einem fahrenden Lieferkraftwagen wurde in der Bayenstraße ein Paket seidene Krawatten im Gewicht von 9 Kilo gestohlen. * In einem Kaufhaus in der Schildergasse wurden einem Manne 310 Mark aus der Manteltasche gestohlen. Gestern wurden ein Auto und 17 Fahrräder gestohlen. Warnung! Am 15. und 18. Februar gab ein Unbekannter beim Mieten eines möblierten Zimmers je einen alten blauen Einhundertmarkschein mit dem Datum des 21. April 1910 in Zahlung, um mit diesem die Monatsmiete von 30 M. zu bezahlen. In einem Falle erhielt er 70 Mark und im anderen Falle 39 M. zurück. Um diese Beträge sind die Vermieter geschädigt, denn die in Zahlung gegebenen Scheine haben keinen Kurswert mehr. Da anzunehmen ist, daß der Unbekannte versuchen wird, diesen Trick noch weiter anzuwenden, wird vor dem Betrüger gewarnt. Er nennt sich Eisner und Euskirchen, angeblich Ingenieur, 45 Jahre alt, 1,75 bis 1,78 Meter groß, breitschultrig, kräftig, bartloses blasses Gesicht. Kleidung: dunkler Ueberzieher, dunkelgrauer Hut, hellbraune Glacéhandschuhe, gute Schuhe. Der Betrüger zeigt ein gewandtes Auftreten. Bezugscheine für verbilligtes Frischfleisch Im Februar werden wiederum die von der Reichsregierung überwiesenen Scheine für den verbilligten Bezug von frischem Rind= oder Schweinefleisch an die Bezugsberechtigten durch die bekannten Stellen des Arbeits= und des Wohlfahrtsamtes verteilt. Im Gegensatz zu den früheren Reichsbezugsscheinen für Frischfleisch hat der im Februar zur Verteilung kommende Fleischbezugsschein nicht 4 Abschnitte, sondern nur 2 Abschnitte für je 1 Pfund Frischfleisch. Die Verbilligung beträgt wie bisher 0,30 M. je Pfund. Bezugsberechtigte Unterstützungsempfänger mit 4 und mehr Angehörigen erhalten 2 Bezugsscheine mit je 2 Abschnitten. Wegen Betrugs wurde ein Arbeiter aus Köln=Ehrenfeld festgenommen. Er ließ durch seine Ehefrau Radiogeräte gegen geringe Anzahlung unter Eigentumsvorbehalt kaufen. Er selbst kaufte ebenfalls ein Radiogerät und versprach, am folgenden Tage Anzahlung zu leisten. Die erschwindelten Radiogeräte veräußerte er sofort nach Erhalt. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um einen Betrüger, der schon wiederholt vorbestraft ist. Ankündigungen Reichshallen=Operetten=Theater Vielfachen Wünschen entsprechend, hat sich die Direktion des Reichshallen=Theaters entschlossen, am Mittwoch, 24. Februar, nachmittags 4 Uhr, eine nochmalige Sondervorstellung zu veranstalten. Zur Aufführung gelangt letztmalig in dieser Saison die dreiaktige Operette:„Der Zarewitsch“ von Franz Lehar. In den Hauptrollen sind beschäftigt: Irma Pater, C. H. von Baum, Maria Karin, Hans Polscher, Arthur Klaproth, Leo Tischler, Ferdinand Mahir.— Um allen Kreisen des Publikums Gelegenheit zu geben, sich diese Operette anzusehen, ist der Preis für diese Sondervorstellung auf 1 Mark für alle Plätze angesetzt. Es ist ratsam, den Vorverkauf zu benutzen, um sich rechtzeitig gute Plätze zu sichern. * Der Verein zur Förderung des RautenstrauchJoest=Museums veranstaltet gemeinsam mit der Gesellschaft für Erdkunde und der Anthropologischen Gesellschaft am Freitag, 26. Februar, im Hörsaal 7 der Universität einen Lichtbildervortrag des Privatdozenten Dr. E. von Eickstädt(Breslau), über „Kassen und Völker Vorderindiens“ (Ergebnisse einer Forschungsreise). * Deutsch=Niederländisches Institut, Köln. In der Reihe von Vorträgen, die das Institut in diesem Winter veranstaltet hat, wird Professor Dr. H. C. Nipperdey am Dienstag, 23. Februar, 20 Uhr, im Hörsaal 4 der Universität sprechen über„Die Rechtsgrundlage des holländischen Handelsgesellschaftsrechts". Es ist dies der letzte Vortrag des Winterz im Rahmen des Instituts. Für den Sommer ist wieder eine Reihe interessanter Veranstaltungen vorgesehen. Der Eintritt zu dem Vortrag ist frei. * Die Bibliophilen=Gesellschaft Köln veranstaltet Dienstag, 23. Februar, abends.30 Uhr, einen Vortrag mit Lichtbildern von Dr. Geora Kinsky, Köln, über: „Musikdrucke als Teilgebiet der Bibliophilie". Der Vortrag ist in der Bücherstube am Dom(Domhof). Gleichzeitig findet eine Ausstellung sehr seltener musikalischer Erstausgaben(u. a. Titelblätter und Notenseiten berühmter Kompositionen in Stich und Druck) statt, die bisher öffentlich noch nicht gezeigt wurden. Eintritt frei. * Katholischer Deutscher Frauenbund, Zweigverein Köln: In der Vortragsreihe der Bildungskommission, die in diesem Winter die katholische Gegenwartsliteratur behandelt, wird am Donnerstag, 25. Februar, 20 Uhr im Festsaal der Bürgergesellschaft Pfarrer Dr. Grosche über das Thema:„Die Geisteshaltung katholischer Dichter Frankreichs“ sprechen. Der Vortrag wird, ausgehend von der Bedeutsamkeit der katholischen französischen Gegenwartsliteratur, die geschichtlichen Grundlagen der katholischen Renaissance in Frankreich und ihre Auswirkungen in der Literatur darlegen. Er darf auf das Interesse wetester Kreise rechnen, da Dr. Grosche als besonderer Kenner französischer Literatur gilt. Karten Appellhofplatz 32 und an der Abendkasse, * Der Katholische Beamtenverein. Riehl, veranstaltet am Mittwoch, 24. Februar, 20 Uhr, gemeinsam mit der Borromäus=Bibllothek einen„Dante=Abend im Musiksaal der katholischen Schule Garthestraße. Postrat Mooge spricht über:„Dante und die Göttliche Komödie". Anschließend erläuternde Lichtbilder. * D e r S c h u t z v e r b a n d d e r S c h w e r h ö r i g e n, E. V., Ortsgruppe Köln, hielt am 16. Februar im Brauhaus St. Peter, Sternengasse 89, seine Monatsversammlung ab. Die Universitäts=Ohrenklinik der Lindenburg hat sich dankenswerterweise bereiterklärt, eine Anzahl der bedürftigen Mitglieder zu sehr günstigen Bedingungen mit Ue=Strahlen zu behandeln. Diese Heilweise hat in den letzten Jahren große Erfolge bei allen Arten chronischer Schwerhörigkeit erzielt. Großen Beifall erntete Herr Ed. Feldmann (Kon=Deutz) mit seinem gesundheitswissenschaftlichen Vortrage über Korpulenz, Magerkeit, Wechseljahre, Hautpflege usw. Nächste Versammlung am Dienstag. 8. März, 20 Uhr, im gleichen Lokal(oberer Saal). * Der Reichsbund der Kinderreichen, Stadtverband Köln, Geschäftsstelle Köln=Mülheim, Rhodlusstraße 7, hält im Anschluß an seine Jahreshauptversammlung am Montag, 22. Februar, 20.30 Uhr, im Evangelischen Vereinshause, Rheingasse, eine Versammlung ab, zu der alle Mitglieder und Freunde der Bewegung herzlichst eingeladen sind. Referent des Abends ist Herr Superintendent, Liz. Klingenburg. * Der Bundestag der Bodenreformer findet statt in den Pfingstferien vom 16. bis 20. Mai in Danzig. Er wird sich befassen mit Fragen der Landwirtschaft, der Steuerreform, der Ueberwindung der Arbeitslosigkeit. Ein Besuch von Kloster Oliva und Bad Zoppot ist vorgesehen. Sein Ausklang ist ein Vortrag auf der Marienburg über„Die Finanzpolitik des Deutschritter=Ordens". Auskunft durch: Bund Deutscher Bodenreformer, Berlin NW 87, Lessingstraße 11. * Bund für Vogelschutz: Südfriedhof, Treffpunkt 9 Uhr Haupteingang. Wetter bis morgen Hindus spielen im Kölner Opernhaus Die Abschnitte der Fleischverbilligungsscheine konnen bis zum 19. März 1932 bei allen Fleischverkaufsstellen in Zahlung gegeben werden. Die Einlösung der von den Verkaufsstellen eingesammelten Abschnitte erfolgt bis zum 26. März 1932, soweit die Verkaufsstellen den Innungen angeschlossen sind, bei diesen, für die übrigen bei der Abrechnungsstelle, Kasinostraße 3. e ecech enn enannn Einbrüche und Diebstähle In der vorletzten Nacht wurde in die Geschäfts= und Lagerräume einer Firma in der Brückenstraße eingebrochen. Hierbei sind nach Angaben der geschädigten Firma Strümpfe, Socken, Handschuhe, Jacken und Hemden sowie andere Trikotagewaren im Werte von 15000 M. gestohlen worden. Sachdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet das 1. Kriminal=Kommissariat. Am Weidenbach Nr. 10. Zimmer 44. * In ein Möbelgeschäft auf dem Rothgerberbach drangen Einbrecher ein und durchwühlten alle Behältnisse. Aus einem Schreibpult stahlen sie 120 Mark. Unbeständig Unbeständig, meist nördliche bis östliche Winde, wechselnd bewölkt, zum Teil diesig und noch kalt, später strichweise abnehmende Bewölkung und wieder Frost wahrscheinlich. Maximum plus 7, Minimum minus Niederschlag 0,4 Millimeter. * Indische Hindus Uday Shan Kar tanzen und spielen Montag, 29. Februar, abends, im Opernhaus. Ihre jahrtausendalten Waffen= und Tempeltänze, ihre Märchen und Legenden werden in ihrer ganzen Herrlichkeit entstehen und einen Abend unvergeßlicher, beglückender Eindrücke erleben lassen. Die Farbenprächtigkeit der Gewänder, der reizvolle fremde Klang des indischen Orchesters, das 56 verschiedene original=indische Instrumente vereinigt, die vollendete Tanzkunst Uday Shan Kar's und seiner Partnerinnen haben überall die Besucher in den Bann dieser fernen Märchenwelt gezogen. Das Gastspiel ist nicht nur künstlerisch, sondern auch völkerkundlich wertvoll. Hermülheim Unsere Anzeigen- und Abonnements-Annahmestelle befindet sich bei Math. Wilkes Luxemburger Str. 79 Tel. 335 BERNT 2( PARTNER Groß=Köln Ein reichhaltiges Programm erwartet die vielen Freunde der Volksvergnügungsstätte. Das Steinbach-, ballett bringt drei Tänze. schmissig, stramm diszipli niert, am feinsten und wohlgefälligsten in der TangoPhantasie, Arrobatische Extravaganzen bringen Glory und Laron, eine Frau und ein Mann mit viel Humor, in ihren tollen Sprüngen. Nikolai Sinkowsky ist ein Balalaikavirtuose von ersten Qualitäten. Ihn am Flügel zu begleiten ist nicht leicht. Harry Blum, der Kapellmeister des Hauses, löst die Aufgabe bemerkenswert fein. Fräulein Bernt und ihr Partner stellen akrobatische Figuren auf die Bühne die etwas Außergewöhnliches bedeuten und sich vor allem durch die Gemessenheit, kraftvolle Ruhe und die Vornehmheit jeder Bewegung auszeichnen. Tausend Worte Unsinn verzapfen Wolf und Hoppé. Zwei Minuten ärgern sich einste Menschen darüber, aber die restliche Viertelstunde werden auch sie in den unwiderstehlichen des Lacherfolges dieser köstlichen Vortragskünstler gezogen Vier Iwanoffs treten mit dem Anspruch auf, den. besten Reckflugakt am deutschen Varieté zu zeigen. Es darf ihnen bestätigt werden, daß man sie noch nicht übertroffen sah. Und dann Siegfried Arno. Um ihn dreht sich der Lachschlager„Das Streichquartett". Eine einfache kleine lustige Sache, aber eine, die dem Meister des Humors in Sprechweise, Mimik und Geste ausgezeichnete Gelegenheit gibt, sich im ganzen Glanze seiner lustigen Unbezwinglichkeit zu zeigen. Man glaubt zu bemerken, daß Siegfried Arno im Grunde ein ernster Mensch ist Nicht nur gewollt nach der Art des Buster Keaton und anderer, sondern auch von Natur. Das gerade gibt seinem Spiel einen ganz besonderen Reiz Es liegt auf dei Grenze zwischen Lustspiel und Posse inzelheiten sino glatt unnachahmlich. Man hat ehrliche freude an Siegfried Arno, man hat sie aber auch an seinen Mitspielern, von denen besonders Ernst Senesch mit der Biergemütlichkeit seines behäbig frohen Lachens gefällt. Aber auch alle anderen runden das Spiel zu einem schönen Erfolge ab. Der Beifall ist stark und verdient. Das Gesamtprogramm in Groß=Köln bietet angenehme Zerstreuung. Im Kaiserhof Das Programm: Es wird angesagt von William Berner. Man kennt ihn von der Eröffnung des Kaiserhofs her. Ein quecksilbriger Plauderer, der es steht, Stimmung ins Publikum zu tragen. Er hat eine ganz eigene Note für die Ansage, man sieht ihn immer wieder gern kommen Im Mittelpunkt des Abends Claire Feldern am Flügel. Ein ganz fabelhaft vielseitiges Temperament artistischer und künstlerischer Betätigung. Eine Pianistin! Ihre internationalen Parodien zeugen von feinster Beobachtungsgabe. Sie würzt sie mit Humor im Mienenspiel, in der Geste, in der Wahl der Stimmlage. Bei aller sprühenden Lebendigkeit bleibt sie diszipliniert Mitten im Grotesken erinnert sie bei ihren kurzen Ansagen in der Sprechweise ihres wohllautenden Organs daran, daß sie immer salonfähig bleibt.— Das Tänzerische ist im Steinbachballett recht gut vertreten, daneben in ganz moderner Weise durch Yvonne und die Brüder Wally, zwei Riesen von Gestalt und dennoch geschmeidig und beweglich. Die drei bieten sehr feine Leistungen. Das ausgesprochene Artistische vertreten Monti Galicos, ein Exzentriker von Schlangenmenschengeschmeidigkeit, die Brüder Miler als stürzende Clowns, eine bedeutsame turnerische Leistung, und Mary Blank mit Assistentin als Jongleuse. Man muß ihr zugestehen, daß sie neben den männlichen Konkurrenten von Klasse, sich sehen lassen kann. Trude Alex, die von Groß=Köln her mit Recht beliebte Soubrette, erfreut mit der Lebhaftigkeit und Natürlichkeit ihrer stimmlich gut gefeilten Gesänge und durch das Sympathische ihrer Erscheinung. Endlich Tom Jersey: Ein Künstler auf dem Gebiete der Schattenspiele, wie man ihn noch selten sah! Er arbeitet nicht nur mit den Händen, sondern nimmt auch seinen Kopf zu Hilfe und bringt so Schattenbilder von Humor, aber auch solche, die künstlerischen Blick erkennen fassen. Vorher erweist sich Jersey als einer von denen, die die Zuschauer staunen lassen über jene Geschwindigkeit, die keine Hexerei ist. Man darf das Kaiserhof=Programm alles in allem als erstklassig bezeichnen. Indienfilm im Capitol Am Sonntag, 21. Februar d.., vormittags 11.30 Uhr, veranstaltet das Capitol im Rahmen einer Kulturfilmveranstaltung eine Matinée mit dem Film: Indien, das Land der Träume, ein Reisebericht von Lowell Thomas. Eine Reise durch ganz Indien. Neben den Errungenschaften der modernen Technik findet man noch von altersher überlieferte Gebräuche. Die heiligen Tempel und Feste der Hindus. Bombay die größte Handelsstadt Indiens. Leben und Treiben im heutigen Bombay. Die Reise auf dem Elefanten durch Lahore, die Hauptstadt des Fünfstromlandes Pandjab. 44 Samstag, 20. Februar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 51 Seite 7 Wichtige Frage kurz vor Östern soll das Kind werden? Der Schritt ins Leben— Arbeitsmarkt und Berufsberatung— Für Köln nicht ungünstig— Der neue Jahrgang kommt unter— Was kostet ein Studium?— Reportage über Eignungsprüfungen noa wenige Wochen, und ein Jahrgang der tungen vrnerntue. 2r... uu.4 tuc vicht i. tratigs, wi au den erten sichten ihrer heranwachsenden Kinder zu informieren. Wie bei der Nähmaschine muß die Figur durch Bewegen des Brettes nachgezogen werden In vier Etappen ist aus einem Blatt Papier ein Kuvert zu schneiden Berufsberatung ist zweierlei, einmal die Frage an den jungen Menschen: „Was willst du weroen?", aus die ihm nach gewissenhaftester Prüfung Antwort erteilt wird; zum anderen die Frage an den Arbeitsmarkt:„Was kannst du aufnehmen? Von diesen beiden Fragen scheint die letztere die wichtigste zu sein, denn auch der innigste Berufswunsch ist unnütz, wenn er unerfüllbar ist. Doch bleibt es auch hier nicht beim Fragen, sondern man bemüht sich, dem Arbeitsmarkt als Antwort nur taugliches Material zuzuweisen; für den jungen Menschen wäre es z. B. weit schädlicher, früh zu stranden. als den Beginn der Beerufstätigkeit noch ein Jahr hinauszuschieben. Darum gilt die Parole, daß nur berufsreife Schulentlassene untergebracht werden. Die anderen, nicht berufsreifen, die etwa 10 bis 15 Prozent eines Jahrganges ausmachen, haben verschiedene Möglichkeiten Entweder sie besuchen noch ein Jahr lang die Schule oder sie widmen ein Jahr der körperlichen Erholung, oder aber sie werden für leichtere landwirtschaftliche Arbeiten verwandt. Nach dem Verlauf des landwirtschaftlichen Jahres kommen solche Kinder fast immer körperlich und seelisch gefestigt in die Stadt zurück und sind dann in der Lage, die an sie gestellten Berufsforderungen zu erfüllen. Wie ist nun heute der Arbeitsmarkt und welche Aussichten eröffnen sich den Schulentlassenen? Jeder denkende Nensch muß sich sagen, daß es nicht immer so bleiben kann, wie es augenblicklich ist. Die sortwährende Unruhe auf dem Arbeitsmarkt muß sich früher oder später einmal legen, und wir werden dann erleben, daß wir, eventuell bei der gleichen Produktion wie früher, doch nicht mehr die Anzahl der Arbeiter gebrauchen können. wie damals, weil der Rationalisierungsprozeß in der Industrie unzählige Menschenkräfte überflüssig gemacht hat. Wer vor dieser Tatsache nicht die Augen verschließt kann es nicht bedauern, daß die Bevölkerung der Großstädte langsam, aber stetig zurückgeht. Siedlungs= und Umschulungsbestrebunaen für den arbeitslosen Großstädter, dessen Großeltern ja in vielen Fällen noch Bauern waren. und in dem das Gefühl fur die eigene Scholle schnel. zu neuem Leben erwachen wird, kommen dieser Tendenz entgegen. Wenn zudem in den Berufsberatungen ländlicher Distrikte vor der Abwanderung in die Großstadt gewarnt wird, wird mit der Zeit schon von hier aus der Arbeitsmarkt entlastet. Allerdings ist es tief bedauerlich, daß die Bildungsmöglichkeiten sich so stark in den Großstädten zentralisieren. Wäre der Landjugend an Ort und Stelle mehr geboten, würde der Zug zur Stadt bedeutend an Reiz verlieren. Wenn ein Anziehen des Arbeitsmarktes auch nur in etwa einsetzt, wird Köln weit gürstiger dastehen, als andere Bezirke, weil sein wirtschaftlicher Aufbau außerordentlich vielseitig ist. Es hat sowohl Bergbau als auch Eisen, chemische Industrie wie Maschinenwerke, Gummifabrikation wie Lederverarbeitung. Und ebenso bunt sind die Branchen im Handel. Außerdem ist noch ein Handwerk vorhanden, das in einzelnen Zweigen, etwa im Bäckergewerbe, führend in Deutschland ist. Köln wird also in jedem Falle, wo die Belebung des Arbeitsmarktes auch immer einsetzen wird, profitieren. Das Bestreben muß indes darauf hinausgehen, den Menschen statt der Fachausbildung, die für wenige immer eine dringende Notwendigkeit bleiben wird, eine Handhabe zur Persönlichkeitsbildung zu geben. Es ist ein Zeichen der Zeit. das wohl beachtet werden will, wenn kürzlich vor einem Arbeitsgericht über die Frage gestritten werden mußte, ob der Mann, der eine Buchungsmaschine bedient, noch ein kaufmännischer Angestellter sei, oder ob er als— Mechaniker zu betrachten wäre. Im Beratungsgespräch, das ja von Mensch zu Mensch geht und mancherlei seelische Berührungspunkte bringt, wird immer wieder auf die Persönlichkeitsbildung hingearbeitet, auf eine Bildung, die notwendig von jeder Radikalisierung abführen muß. Die Aussichten der Schulentlassenen Zwar sind die Schwierigkeiten groß. aber der jetzige Jahrgang— Kriegskinder— ist klein, und es besteht begrundete Aussicht, alle unterzubringen. Wenn auch am 1. April noch keine Lehrstelle da ist, bis zum Herbst hofft man für alle etwas zu haben, und nichts wäre unangebrachter, als wenn Eltern und Kinder sich beunruhigen wollten, wenn es „einige Zeit dauert". Gerade wegen der Schwierigkeiten sind besondere Aktionen unternommen worden. So hat die Berufsberatung sich in diesem Jahre mit der Industrie= und Handelskammer und ebenso mit der Handwerkskammer in Verbindung gesetzt, um Lehrstellen jur Abiturienten zu ermitteln. Trotzdem die Aktion erst kurze Zeit läuft, ist das Ergebnis sehr erfreulich. Zahlen lassen sich allerdings noch nicht geben, aber täglich leiten die Kammern Angebote von Firmen der Berufsberatung zu. Charakteristisch ist, daß man immer wieder verlangt, der Lehrling, auch wenn er Abiturient ist, dürfe sich nicht scheuen, von der Pike auf zu dienen und überall mit Hand anzulegen„Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, sagten unsere Eltern. und der Spruch hat heute doppelt und dreifach recht. Aber die Jungen sind auch bereit, auf diese Bedingungen einzugehen, weil sie zu schätzen wissen, was es bedeutet. uverhaupt unterDoch wollen nicht alle Abiturienten Lehrlinge werden. Der Zug zur Universität ist immer noch groß. So groß, daß die Abwanderung, die heute hier und da aus finanziellen Gründen einsetzt, als Gesundungsprozeß angesprochen werden muß. Das wird klar, wenn man kritisch das Anwachsen der Abiturienten in den letzten 30 Jahren betrachtet. 1900 waren es 5000 1911„„ 8000 1928„„ 21 000 1930„„ 30 000 Die letzte Zahl wächst noch gewaltig, wenn man berechnet, daß auch der Jahrgang 1930 schon zu den Kriegsgenerationen gehört, die im Durchschnitt 50 Prozent schwächer sind als Friedensgenerationen. Alles das können nur Annäherungswerte sein, da nur die Mindestkosten berücksichtigt sind. Auslandssemester, Promotion, sogar größere Kleideranschaffungen sind nicht eingerechnet. Die Volksschulen Auch beim 14jährigen ist heute der Pessimismus schon so stark, daß 25 Prozent aller Schüler ohne besondere Berufswünsche kommen, weitere 35 Prozent halten ihre Wünsche beweglich, weil sie wissen, daß man heute nehmen muß was man bekommt. Immerhin machen sich in den Berufswünschen Modeströmungen bemerkbar, die deutlich der jeweiligen Wirtschaftskonjunktur folgen. So ist seit der Aera des Bubenkopfes die Zahl der Friseuraspiranten sprunghaft gestiegen. Die Zahl stellte sich in den verschiedenen Jahren wie folgt: 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 38 3 10 22 94 254 288 353 Beim Kaufmann zeigt sich mit der Zunahme der schlechten Zeiten eine absteigende Durch gleichzeitiges Bewegen von zwei Kurbeln muß ein Kreis gezeichnet werden. Wer eignet sich zum Ordnen der Registratur? Absehen gilt nicht! Seite 8 Nr. 51 Lokal=Anzeiger Samstag, 20. Februar 1932 Linie, weil die Kinder klar erkennen, daß der Beruf nicht mehr so aussichtsreich ist wie früher: 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 473 584 732 563 390 373 417 316 Ebenso beim Bankbeamten: 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 15 43 84 14— 6 3 8 Bei dem Schneiderinnenberuf wird durch zunehmenden Bezug fertiger Konfektion der Wunsch ebenfalls stark herabgemindert: 1922 1923 1924 1925 1926 1927 1928 1929 1924 1597 1458 1539 1468 1281 1082 883 Dagegen ist andererseits der Wunsch, Verkäuferin zu werden, fast um das Doppelte gestiegen. Wenn der Berufsberatung die Wünsche vorliegen, folgt als nächste Station eine Besprechung mit dem Berufsberater. der, wenn es nöti folgt. Das Wort abschreckenden Klang, nur im Sinne von„Feststellung In dem Zimmer für Eignungsprüfungen hängen an den Wänden einige Tabellen. Buchstaben und Figuren der einen müssen auf der anderen wiedergefunden werden Wie das gemacht wird, verrät dem aufmerksamen Beobachter. wie die junge Berufsanwärterin arbeitet: Während die eine systematisch die Reihen absucht(die gewissenhafte Kontoristin!), erfaßt die andere gleich mit einem Blick den ganzu zen Komplex(die flinkere, aber flüchtigere Verkäuferin!). Da ist ein Tisch, auf dem eine Tafel mit weißem Blatt liegt, deren Muster durch Bewegen der Tafel unter einem feststehenden Stift nachgezogen werden muß— wie bei der Nähmaschine! Dort ist in vier Etappen aus einem gefaltenen Blatt Papier nach lage ein Kuvert zuzuschneiden. Wie das gemacht wird, ob langsam, genau, ob flüchtig, gut. ob ungeschickt oder gewissenschaft, alles wichtige Aufschlüsse für den Beobachter. Körvergröße und Gewicht werden festgestellt, die Handkraft wird geprüft Durch Bewegen zweier Kurbeln muß ein Kreis gezeichnet werden; gelingt es. so ist eine Begabung für zweihändige Arbeiten vorhanden. Beim künftigen Konditor wird der Geruchsinn geprüft: Zitrone und Essig, Vanille und Himbeer dürfen nicht verwechselt werden! Musiker werden auf Taktmaß untersucht, Reklame wünsche müssen sich durch Gefühl für wirksame Aufmachung als sinnvoll erweisen, Zuschneider müssen einen ganzen Irrgarten von Holzteilen möglichst sparsam zusammenlegen, kurz, alles ist nicht schwer, aber wer hindurchgegangen ist, von dem kann man aussagen, was er leisten wird und wozu er sich eignet.„ Und es ist sicher besser,„wenn der Berufsberater sagt:„Nein, Verkäuferin kannst du nicht werden, aber du hast das Zeug zu einer guten Schneiderin!", als wenn nach vergeblichen Versuchen der junge Mensch an seinen Fähigkeiten irre wird. paul von Schnitzler 1 In der vergangenen Nacht starb in Köln im Alter von 75 Jahren, nach längerer Krankheit der Landgerichtsrat a. H. Paul von Schnitzler, der jüngere Bruder des Kgl. Schwedischen Generalkonsuls Geheimrat Dr. Richard von Schnitzler, Teilhaber des Bankhauses J. H Stein. Der Verstorbene entstammt einer alten bergischen Familie, die 1822 ihren Wohnsitz nach Köln verlegte. Sein Großvater war führend im rheinischen Wirtschafts= und Kulturleben, seine Mutter war eine geborene vom Rath. Paul von Schnitzler widmete sich nach seinem Austritt aus dem Staatsdienste gemeinnützigen und Wohlfahrtsbestrebungen. Dabei hat er sich lange Jahre als Mitglied des Bezirksauschusses erfolgreich betätigt und sich auch wirtchaftlich hervorgetan. U. a. gehörte er zurzeit noch dem Aufsichtrat der I. G. Farbenindustrie an. in dessen engerem Vorstand sich sein ältester Sohn, Georg von Schnitzler, befindet. er war auch Ehrenmitglied des Rheinischen Vereins für Natur= und Heimatschutz. Er war mit einer van Joest aus der bekannten Kölner Familie Joest verheiratet. Kosten des Studiums Zur Information künftiger Studenten und ihrer Eltern geben wir eine Uebersicht über die Kosten der einzelnen Studien(dem Deutschen Hochschulführer 1932 entnommen). Lediglich die Kosten für katholische Theologen waren nicht genau zu ermitteln. Die Wohlfahrtssätze Einspruch des Zentrums gegen die Herabsetzung beim Regierungspräsidenten Wie in Nr. 49 mitgeteilt, beabsichtigt die städtische Verwaltung, die Wohlfahr: richtsätze ab 1. März um je 2 Marz sowohl für den Hauptunterstützungsempfänger als auch für die Frauen und Kinder herabzusetzen. Es ist weiterhin geplant. ab 1. April eine weitere Senkung des Satzeg um 2 Mark durchzuDiese Maßnahme hat nicht nur in den Kreisen der Beteiligten, sondern auch in der Burgerschaft erhebliche Bedenken ausgelöst. Wie wir erfahren, hat Stadtv. Schaeven sowohl im Namen der Kölner Zenrrumspartei als auch der Zentrumsfraktion der Stadtverordnetenversammlung bei dem gierungsvizepräsidenten, der den zurzeit abwesenden Regierungspräsidenten vertritt. Einpruch gegen die Herabsetzung erhoben. Studienfach Mindestdauer in Semestern Rechtswissenschaft Medizin, vorklinisch klinisch Zahnheilkunde, vorklinisch klinisch Tierheilkunde Philologie(Ziel höh. Lehramt) Mathematik, Physik Naturwissenschaften.„ (Chem., Geol., Zool., Botan.) Volkswirtschaft, Diplom „ Promotion Chemie, Verbandsexamen „ Promotion Pharmazie Handelswissenschaften, Diplom Promotion Menlrau und Vermessungskunde alles Verwandte Gebühren und Kolleggelder pro Semester RM 180—200 220—250 280—310 220—250 280—310 200—230 150—170 170—190 190—210 150—170 150—170 200—300 200—300 220—250 150—180 150—180 170—190 150—180 200—230 190—210 Gesamtkosten für Studien und Lebenshaltung RM 4200—5500 8600 5400 6500 5300 5500 5600 4000 5300 6000—7500 9000—10 500 3000 4000 5400 4100 5400 5800 4200—5600 Unter dem Verdacht der Antreue Die Pressestelle der Kriminalpolizei teilt mit: Gegen einen ehemaligen städtischen Beamten, der Hauptvorstandsmitglied einer Kölner Baugenossenschaft war, ist die Beschuldigung der Untreue erhoben worden. Er soll in den letzten Jahren Genossenschaftsgelder zu Privatzwecken verwandt haben. Die veruntreute Summe soll sich auf rund 50000 Mark belaufen. Ein weiteres ehemaliges Vorstandsmitglied wird als Mitschuldiger genannt. Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen sind eingeleitet, Einzelheiten können noch nicht mitgeteilt werden. Das beschuldigte ehemalige Hauptvorstandsmitglied war im Verlauf der Untersuchung gestern festgenommen indes unmittelbar nach der erfolgten Vernehmung des Mitbeschuldigten wieder entlassen worden, weil nach der Vernehmung des Mitbeschuldigten die Gründe, die zu der Festnahme geführt hatten, in Fortfall kamen. Es handelt sich, wie wir weiter hören, um einen Fall, der um rund ein Jahr zurückliegt. Wenigstens ist damals bereits das Ausscheiden der beiden Vorstandsmitglieder erfolgt. Durch eine anonyme Anzeige kam der Fall jetzt zur Kenntnis der Kriminalpolizei. Da sich der Fall noch im Stadium der ersten Untersuchung befindet, ist gegenwärtig ein Urteil darüber, ob eine strafbare Handlung vorliegt, sehr verfrüht. Aus Anlaß des Volkstrauertages läutet am Sonntag, den 21. Februar, die C Peters=Glocke im Kölner Dom von 13 13.30 Uhr. Volkstrauertag Am Sonntag veranstaltet im Schulbezirk die katholische Schule Borsigstraße um Uhr auf dem Westfriedhof eine feier für die Gefallenen. um 10.45 GedenkSparkasse erholt sich! Folgen der Julikrise durchweg überwunden Was nahm die Stadt an Steuern ein? Die post gibt ein Spiegelbild der Notzeit S Bezirk St. Peter=St. Barbara Montag, 22. Februar. 20 Uhr, im Lokale des Gastwirts Flau, Ecke Simarplatz und Hauffstraße, lung. Tagesordnung: 1.„Das„Repaxationsproblem Referent: Dr. Hilgermann(Köln); 2.„Deutschlands Forderung auf Sicherheit und Abrüstung“.(Vortrag mit Lichtbildern); 3. Verschiedenes. Kein Mitglied versäume, mit seinen wahlfähigen Angehörigen an dieser Versammlung teilzunehmen. Bezirk St. Anna Zur Versammlung des Nachbarbezirks St. Peter, am Montag, 22 Februar, 20 Uhr, bei Flau, Ecke Simarplatz, Hauffstraße, sind auch die Parteifreunde unseres Bezirks eingeladen. Handelsnachrichten. Amtlicher Vonner Markt=Bericht Köln, 20.Febr.1932. be st elale u netmen, as handel sch un das Dezem ber bese) entän de iblchgen interessante Entwicklungslinien und Tendenzen auf, planes um rund 150000 Mark übersteigen, aber die Verwaltung erklärt dies damit, daß in den Zahlen auch Einnahmen aus Veranlagungen für frühere Rechnungsjahre enthalten sind. Die Ueberweisungssteuern zeigen im Der Unterschied Die städtische Sparkasse ver1931 den meldet, daß das in seinen Auswirkungen hängnisvolle 3. Quartal des Jahres überwunden ist. Das Vertrauen zu Kassen und zur Währung hat sich neu gefestigt. Im 4. Quartal wurden 16 693 Sparbücher neu ausgefertigt(gegen 11 875 im.). war immer noch ein„reiner Abgang“ vol— Sparbüchern festzustellen(gegenüber 10.022 im .). Der Bestand an Sparbüchern betrug Ende des Jahres 1931 387575 gegenüber 224 09 am Ende des 3 Quartals. Immer noch uvexwogen auch im 4. Viertel die Ruckzah lungen, aber ihre Zahl hat erfreulicherweise ganz erheblich abgenommen: 98 311 gegenüber 190 170 Der Betrag der Bareinza„lungen belief sich im 4. Viertel insgsami auf 33992975 Mark gegenüber 37 771793 Mark im 3 Dies ist nun wieder ein Rückgang, aber man muß das psychologisch deuten und kommt auch dann wieder auf die Feststellung:„Man hat sich beruhigt. Die Rubrik„Rückzahlungen an Einlagen“ weist das aus, mehr noch der Betrag aller Svareinlagen am Ende des Quartals, der sich im 4. auf 169641 995 Mark belief gegenüber 164 286 945 am Ende des 3. Die Uebersicht der Steuereinnahmen der Stadt Köln vom 1. Oktober bis 31 Dezember 1931 hat, nachdem vor einigen Wochen erst der Oberbürgermeister eingehend Aufschluß gegeoen hat, keine sonderlich artuelle Bedeutung. Dazu kommt, daß die Zahlen in Anbetracht der Verschiedenartigkeit der Fälligkeitstexmin nicht einmal zuverlässige Vergleichsmöglichkeiten geben. Die städtischen Steuern sind insgesamt bisher(also in der Zeit vom 1. April bis 31. Dezember 1931) in den Einnahmen um rund 7 Millionen Mark gegenüber den Ansätzen des Haushaltsplanes zurückgeblieben. Uebersteigen allerdings die Einnahmen des Vorjahres um mehr als 2 Millionen. Ueberraschend ist die Tatsache, daß die Einnahmen an Gewerbesteuern die Sollzahlen des HaushaltsBerliner Devlsenmarkt. Berlin, 19. 2. B. Aires(1 Peso) apan(1 len) England(1 New Fork(1 8) Rio de laneiro(1 Milreis). Holland(100 Gulden) Belgien(100 Belga) Danzig(100 Gulden) talien 100 Lire) Dänemark(100 Kronen) Frankreich(100 Fr.) Prag(100 Kronen) Schweiz(100 Fr.) Spanien(100 Peso) Schweden(100 Kronen) Wien(100 Schilling) 18. 2. .028 .474 14.49 .200 .250 170.43 58,69 81.97 21.88 19.77 16,59 12.405 82.17 33,07 60.92 49.95 Kölner Getreide-, Futtermittel- und Warenbörss allgemeinen das gleiche Bild. zwischen den tatsächlichen und den Soll=Einnahmen beläuft sich hier auf 5 Millionen Mark. Die Differenz zwischen den Einnahmen der drei ersten Quartale des laufenden und des vergangenen Etatsjahres beträgt rund 11 Millionen Mark. Einkommen= und Körperschaftssteuern sind an dieser Differenz in erster Linie beteiligt. Die Gesamtsumme weist für die Zeit vom 1 April bis 31. Dezember 1931 Einnahmen in Höhe von 52 268 776 Mark aus gegenüber einer Soll=Einnahme von 64 066 950 Mark. Der Postverkehr hatte im 4. Vierteljahre 1931 durchweg eine Zunahme gegenüber dem 3. zu verzeichnen. Aber diese Zunahme, wohl in erster Linie auf den Weihnachtsverkehr zurückzuführen, ist nicht sehr erheblich und nicht ohne Schattenseite. Gerade die Ausnahmen geben ein betrübliches Bild der Wirtschaftsnot: die aufgelieferten und eingegangenen Einschreibebriefsendungen und die „Kästchen mit Wertangabe“ sind von 1217·302 auf 1 163032 zurück gegangen, die Telegramme von 603474 auf 517 422, die Zahl der Ferngespräche von 1 951 556 auf 1819 210, die der Durchgangsverbindungen von 425.010 auf 403 374. Im Postscheckverkehr wird ein Rückgang der Beträge von 2837381000 auf 2774 872000 Mark verzeichnet. Dasselbe gilt von der Summe der Auslandspostanweisungen im Abgang. Auch der Auslandspaketverkehr war im Abgang rückläufig. Weizen, cheinisch. 74-741 kg ausländischer Roggen. rheinisch. 72-721 kg. ausländischer Hafer hiesiger. norddeutscher ausländischer Puttergerste. ausländische Wintergerste, inländische. Sommergerste. inländische Mais grober Mais, kleiner Wei enmehl, inländisch Rheinische Weizenbäckermehl mit Auslandsweizen Roggenmehl 70%, inländisch mit Auslandsrogg Roggenschrot, inländischer mit Auslandsroggen eizenkleie 1) Roggenkleie 1) Biertreber). Leinkuchenmehl 38%, 1) Erdnußkuchennehl 50%). 54% 1). Sor#schrot extrahiert 46% 1) Rapskucher 38% Palmkernkuchen, losc, 21%... Trockenschnitzel, lose Zuckerschnitzel, lose Rohmelasse. Viesenheu inlánd., lose nlánd. gepreßt Klechen nländ, lose " gepreßt. „ a u s l a n d i s c h e s Roggenstroh, gepreßst?) Weizenstroh gepreßt?). Haferstroh, gepreist 9. " Brutto m. Sack: lab Rheinstation. Für 1004s Prachtlage Köln Inländisches Brotgetreide war leicht befestigt. Futtermittel blieben gut behauptet, alles andere unverändert. Reis Burma Rangoon Reis Rübol(ohne raß) Sojaöl(ohne Faß). Salatöl Erdaußöl extrat.(ohne Faß) 19. 2. 25.75 31,75-32,75 22.25 22,50-23,00 15,00-16,00 16.75-18.00 .001 17.50-18,00 17.50-18.50 16.50-17.75 .25 35.30 37.30 30.50-31,50 32,00 26,00 26,50 8,75-10, 75 8,50-.00 11.75-12.50 13.00-13.25 13.35-13.5 14, 35-11,5 12,00-12.21 .00 .001 6,50-7,00 8,50-.00 6,75-.25 4,50-.00 6,00-.00 versönliches 16. 2. 25,00-25,25 31.50-32.50 22,00-22.25 22,50-23.00 15,00-16,00 .75-18.00 17.00-1725 .25-17.75 .50-18.50 16,75-17.75 .25-18.50 34.75 36,75 30,00-31,00 31.75 25,75 26.25 8,75-10 75 .25-.75 11.75-12,50 13,00-13.25 13, 35-13,50 14, 35-14,50 2,00-12.25 .00 .00-115 6,00-6,50 8,50-.00 6,75-.25 .50-.00 6,00-.00 2,40=2,60 2,10-.40 .10-2,00 .40-.60 2,10-.40 .70-2,00 Amtlicher Bonner Markt=Bericht vom 19. Februar 1932 Lebhaftes Geschäft am Hauptmarkt Gezahlt wurden im Großhandel(in Pfennig für ½ Kilogramm und für rheinische Ware, wenn nichts anderes vermerkt): Kartoffeln. Nieren. 50 Kilogramm 550, Oberl. Industrie, 50 Kilogramm 400, Hiesige Industrie, 50 Kilogramm 380, Saat=Kartoffeln: Holl. Erstlinge 950—1100, Juli=Nieren 650—700. Odenwälder Blaue, Spätwirsing—7 Weißkohl 3½—4, ausl. 4 Rotkohl—5, ausl.—5, Blumenkohl, ausl. 25—60, Krauskohl—2½, Chikorie 25—30, Rosenkohl 13—15, Kohlrabi, das Stück—4, Möhren, Pfund—5, Karotten 6. Rettich, weiß oder schwarz—5, Meerrettich, das Stück 20—30, weiße Rüben—6, Schwarzwurzeln, Gebund 16—17, ausl. 20—25, Spinat 10—12. Sellerie, das Stück—18, Breitlauch, das Stück—8, Kopfsalat, ausl., das Stück—20, Endivien, ausl., das Stück 20 bis 30, Feldsalat 28—35, Zwiebel 14. ausl. 11—12 Aepfel, ausl 25—50, Eßäpfel 10—18. Kochäpfel—12, Ananas 100—120, Apfelsinen—10, Jaffa Apfelsinen 10—20, Bananen 26—30, Zitronen—10, Datteln, Schachtel 40—80, Feigen 23—30, Walnüsse 40—50, Haselnüsse 50—60, ausl. Paranüsse 40—60, ausl. Kokosnüsse, das Stück 20—30, ausl. Erdnüsse 25—30, Maronen 25—35. Brüsseler Trauben 200—220, ausl. weiße 45—55, Eier, das Stück—9, Molkereibutter (deutsche) 1,60, holländische 1,75, Landbutter 120—130 Holländer Käse 75—130, Schweizer Käse 120—140, Edamer Käse 60—75. Roisdorf, 19 Febr.1932. Auf der heutigen Gemüseund Obst=Versteigerung der Versteigerungs=Zentrale landwirtschaftlicher Erzeugnisse G. m b. H. wurden folgende Preise(in Mark) erzielt: Je 100 Pfund Kartoffeln 5,80—6,10, Zwiebel 11,10—12,40, rote Möhren 1. .30—2,90, rote Bete 2,10—3,20, Rotkohl 2,50—2,80, Wirsing.40—3, Rosenkohl 1. 10—13,50, Rosenkohl 2. .60—4,90 Grünkohl 1- 1,30, Spinat, gewaschener 8,10 bis 9. ungewaschener 10,40—11,80, Schwarzwurzeln 12 bis 14,20, Feldsalat, groß 12,40—15.30, Feldsalat, klein 19.70—22.80, Aepfel 1. 16,60—19.40, Aepfel 2. 8,40—9, Fallobst 5,10—6,20. je 100 Bund Petersilie 5,50—7,80, je 100 Stück Porree 1.—3,80, Porree 2, 1,90—2,70, Sellerie 1. 15.90—20,60. Sellerie 2. 7,10—10,30, Kohlrabi 2,30—2,70, Eier 8,90—.60, Butter 1,16—124. Nächste Versteigerung: 22. Februar. ERZE, METALLE. Berliner Metalle Elektrolyt-Kupfer Aluminium 38-993 i. B. Walz- und Drahtbarr. 998. Reinnickel 98-998 Antimon-Regulus Feinsilber(für 1 kg) 19. 2. 62 160 164 350 52,00-54,00 42,00-45 25 Herr Heinrich Blumenthal, Ehrenfeld. Gutenbergstraße 52, tritt am 21. Februar in sein 87. Lebensjahr. Er ist Kriegsteilnehmer von 1866 und 1870/71. Verantwortlich fur die Redaktion: T. Weinand; für den Anzeigenteil: J. Stotz; Verlag und Druck: Kölner Görreshaus A. G. Alle in Köln. 50/80„„ Aptelringe Basis prime N. 8t.“ „ extra choice kalitornisch Aprikosen choice nördliche Kiup Carabournu kalitorn, natura Korinthen. Kokosnuß choice Amalias Schmalz(Nordam. pure lard) in Kist. oder Kübeln von 25 kg Butter(inländ. I Erzeugerpreis „ I ab Verladestat „" I ohne Verpack. Eier inländ. trische über 60 g d. 81. trische unter 55 g das Stück „ ausländ. frische üb. 60 g das Stück „„„„ 55„„ "" unt 53„„ Eier konservierte... das Stück Kühlhaus„„ Kall„„ silsiter Käse, volltett..... Jolländer Goude 45% F. i. Vr. Holländer Edamer 40% E i. Tr. Emmenthaler la Limburger Allgäuer 20%.. 18. 2. 62 160 164 350 52,00-54,00 42,25-45,50 19. 2. 16-80 296 .07½-.09 .06¾-.07½ .06¼-.06¾ .07½-0 09 .06¾-.07½ 006-.06¾ 125-140 136-220 124-150 160-270 62-72 kosnub, geraspell, Basis Mitte“ WrWe Psen. Vorthac, ouniear Falls nichts anderes vermerkl, gelten die Preise für 100 kg Frachtlage Köln verzollt. Die Preise sind Einfuhr- und Großhandelspreise(Börsenpreise.) Nr. 51 Seite 9 Samstag, 20. Februar 1932 Lokal=Anzeiger Die Jugendkraft im Zeichen der Endspiele Wird Rheinland Zollstock das erste Hindernis glatt überstehen?— Runde der Zweiten bereits ohne Köln „„„. 1 1 U h r N i k t o r i a F r e c h e n A Nachdem unser Zweitvertreter für die Kreisendspiele, Arminia=Südstern, bereits beim ersten Start über den Altmeister Rheinfranken Düsseldorf strauchelte, sind jetzt alle Augen um so mehr auf den Ersten der Gruppe, und zwar Rheinland Zollstock gerichtet. Die Zollstocker greifen am Sonntag erstmalig in die Runde ein und wir hoffen, daß sie die in sie gesetzten Erwartungen vollauf erfüllen. Auch vor fremdem Publikum. Durch die Endspiele treten nun die anderen Ereignisse etwas in den Hintergrund. In der Runde der Ersten spielen: Winfried Rölsdorf—Rheinland Zollstock Mit gemischten Gefühlen werden wahrscheinlich die„Rheinländer" die Fahrt nach Düren, wo am Sonntag um 15 Uhr an der Ostschule der Kampf gegen die dort heimischen Rölsdorfer stattfindet, antreten. Zwar sind die Zollstocker den Rölsdorfern in technischer Beziehung über, aber gerade von diesem Kampf hängt für die Dürener alles ab; denn, wenn sie noch ein Wort mitreden wollen, müssen sie das Spiel unbedingt gewinnen. Denn der erste Kampf ging bereits verloren. Also. ihr Rheinländer: Vorsicht! DIK Homberg Hochheide 08— Lierenfeld Düsseldorf Dieses Spiel steigt in Mörs=Hochstraß, wobei wir den Gästen aber kaum Aussicht auf Sieg einräumen, da die Homberger unbedingt die erfahrenere Elf stellen.„„ SpuSp Schaag— Eintracht Cornelimünster Die Cornelimünsterer haben sich durch ihren überraschenden ersten:=Sieg glänzend eingeführt und hoffen, auch weiterhin so erfolgreich zu sein. In der Runde der Zweiten trifft in Myhl bei Heinsberg Roland Breberen auf Rasensport Giesenkirchen und in Heiligenhaus Liga Elberfeld auf DJK Meerbeck Eckart Düren erwartet in Zülpich Unitas Troisdorf, während Teutonia Kleinenbroich in Neuß den Altmeister Rheinfranken Düsseldorf empfängt. Ruhiger Kampftag in den Gauklassen? weit besser und wähnen sich auch im stillen schon als Sieger. Aber ob dies so ohne weiteres gelingt, möchten wir stark bezweifeln.— Winfriedia Mülheim hat den Sieg sicher gegen Johanniter Herrenstrunden, denn im beiderseitigen Können ist der Unterschied noch zu groß. 13.30 Uhr.— Colonia Humboldt wird der Adler Zündorf nichts anhaben können, wenn sie auch alles versucht, ein günstiges Resultat herauszuholen 14.30 Uhr.— Im Stadion trifft ebenfalls um 14.30 Uhr Kapitol Köln auf Merkuria Köln, wobei ein Sieger schwer vorauszusagen ist. Gruppe 3: Das Treffen Sportfreunde Nippes gegen Teutonia Widdersdorf ist für die weitere Gestaltung der Tabelle von großer Wichtigkeit. Den bisherigen Leistungen nach müßte Sportfreunde knapp gewinnen. 14 Uhr.— Alemannia Sinthern hat gegen Rasensport Stommeln noch nicht ganz gewonnen, denn bei dem Fleiß und Eifer der Gäste müssen sie auch schon ganz aus sich herausgehen. Ripuaria Fühlingen wird alles daransetzen, den nicht gerade günstigen Tabellenstand zu verbessern. Ob Phönix Pulheim sich damit so ohne weiteres zufrieden gibt, glauben wir kaum. Weitere Spiele. Gruppe 4: Borussig Hol weide— Adler Dellbrück um 11 Uhr. 13 Uhr Eintracht Mülheim—. Rasensport Deutz. Morgen ist ein Kampftag, dem man nichts Böses“ zutraut. Was in beiden Gruppen der Gauklasse sich mit einiger Berechtigung um den Titel bewirbt, wirds nicht allzu schwer haben, um den guten Platz sicher und warm zu halten. Ungewiß ist in der Gruppe 1 höchstens der Ausgang des Spiels Phönix Ehrenfeld— Kolpingia Zentral, weil die Ehrenfelder genügend Energie haben um die Gesellen von ihrem gewohnten Spiel abzubringen. Also, um mit der Hintermannschaft deren Sturm lahmzulegen. Das soll bisher kein Kunststück gewesen sein und darum sollten sich die Gesellen nach entschlosseneren Innenstürmern umtun. Erst wenn die gefunden sind, ist ihnen hier ein Erfolg sicher. In der Gruppe 2 Gruppe 5: 11 Uhr Viktoria Frechen— Rheinland Zollstock. 11 Uhr Arminia=Südstern gegen Einigkeit Habbelrath. Gruppe 6: 11 Uhr Rheingold Poll— Rasensport Stommeln, 14 Uhr Siegfriedia Klettenberg— Jugend Ehrenfelo, 14.30 Uhr Kolpingia Zentral— feld. Gruppe 7: Siegfried Kalk— thal. 11 Uhr Ommerborn Sand— ArminiaSüdstern, 12.30 Uhr DIK Junkersdorf gegen Rheinland Hermülheim. 12.30 Köln— Vorwärts Refrath, 14.30 Uhr Johanniter Herrenstrunden— Rheingold Poll. Und noch zwei Gesellschaftsspiele Unsere kreisklassige Wacker Sürth ist auch in ihrer Freizeit nicht müßig. Am Sonntag unternimmt sie eine Fahrt zu dem Erstvertreter d Siegrheingaues, Alt=Godesberg und hofft dort ein günstiges Resultat herauszuholen. Nach den letzten Fehlschlägen der Sürther glauben wir kaum an einen Sieg.„ Vorwärts Refrath hat sich für 14.30 Uhr Urban Deutz verpflichtet. Nachdem die Refrather wieder ihre frühere Schlagkraft besitzen, eilen sie von Erfolg zu Erfolg. Zwar haben sich die Deutzer auch stark verbessert, doch werden sie gegen die spielgewandteren Refrather nicht ankommen. fCr. Rheinkraft Ungleich ist das Paar Normannia Sinnersdorf Nippes Schon der Stand der beiden Kampfpartner in der Tabelle besagt das. Die Nippeser folgen dem Gegner in weitem Abstand und haben eigentlich nicht mehr als ihren Kampfeifer aufjuweisen, mit dem sie gegen Sinnersdorf zu felde ziehen. In jedem anderen####das Mittel zu„-hen. aber da die alle wäre Normannen selbst, nur erfolgreicher, damit operieren, ist wohl für die Rheinkraftler nicht viel zu erhoffen.— Auch nicht für die vereinigten Ehrenfelder im Treffen Jugend— Siegfriedia Denn die Jugeno hat die Tage, da sie die Klettenberger schlagen konnten, und das ist noch gar nicht so lange her,„verwunden". Sie ist nicht mehr in so guter Verfassung, wie zu Beginn der Meisterschaft, während die Siegfriedia jetzt erst recht in Schwung gekommen ist und ihren eigenen Willen zum Spiel un zwingenden zum Erfolg hat, der ihr auch jetzt wieder winkt. liegen die Dinge nicht viel anders. Die Favoriten werden ohne großen Kraftaufwand ihre Positionen festigen. Voraussetzung dafür ist in der Begegnung Rhenania— Spielvereinigung Overath allerdings, daß die Rhenanen jetzt wieder im Bilde sind und sich auf ihre„alten“. Taten besinnen. Bis vor kurzer Zeit ohne Punkt verlust, ist die Mannschaft in den letzten Spielen unerklärlich stark abgefallen, so daß sie einem Sorge macht. Gerade der spiel= und schußfreudige Kampfpartner wird sie daher vor eine schwere Aufgabe stellen. Borussia Holweide— Germania Porz ist eine nicht weniger interessante Angelegenhei dadurch geworden, daß die Holweider sich letz hin gegen große Gegner tapfer wehrten und sie schlugen. Bei den Porzern muß alles auf dem Posten sein, wenn sie das gleiche Verhängnis abwenden wollen. Normalerweise müßte das gelingen, denn sie sind spielerisch die bessere Elf.— Das Spiel Viktoria Hebborn— Spielver. 26 rey. führt zwar zwei gleichwertige Mannschaften zuammen, aber die Viktoria ist, Ziz zleichenräßagge und auch schlagkräftigere und sollte es daher über die zurzeit noch jungen Kräfte der 26er zu einem, vielleicht nur knappen Siege bringen Die stärkste Beachtung verdient aber die Partie Eintracht Mülheim— Rasensport Deutz. Beide Gegner haben sich zu guten Positione Vor dem Ende der'IK=Handball=Meisierschaft Die Meisterschaftsserie geht langsam ihrem Ende zu. Außer den wenigen Serienspielen finden auch einige Gesellschaftsspiele statt, wobei das Wohltätigkeitsspiel zum Besten der konfessionellen Nothilfe Dellbrücks. Adler Dellbrück gegen Akadem. Sportklub Köln(WSV) von besonderem Charakter ist. Das Spiel um den Verbleib in der Gauklasse zwischen Overstolz Köln und Roland Bickendorf gelangt nicht zum Austrag, da Overstolz abgesagt hat. In den unteren Klassen finden immer noch Stellungskämpfe statt, welche auf den Stand immer noch einen mesentlichen Einfluß verzeichnen. Adler Dellbrück— Akadem. Sportklub Köln (WSV) Die Dellbrücker haben mit dieser Verpflimtung keinen schlechten Griff gemacht. Werden Dmnien. Talfem. die Eintracht einen entsprechenden Fußball, mit dem sich was anstellen läßt. Ebenso wie mit dem frischen und zielbewußten der Deutzer. Und wer von beiden die Kraftprobe besteht, hat allerhand gewonnen. Fußball im Bezirk„ Es geht dem Ende zu Allmählich sondert sich auch hier die Spreu vom Weizen. Es geht sozusagen schon in das letzte Viertel der Meisterschaftsrunde. In verschiedenen Gruppen stehen die Gruppenmeister bereits fest. Dagegen ist am unteren Ende noch nicht alles klar und die nächsten Kämpfe werden uns auch hier schon ein gut Stück weiter bringen, wer nun eben der Leidtragende ist. Was geht nun am kommenden Sonntag hier Gruppe 1: Jan Wellem— Fortuna Opladen. Hier stehen die Opladener bereits als sicherer Gruppenmeister fest, haben also nichts mehr zu verspielen. Immerhin werden sie auch hier ver suchen. ihr letztes Spiel mit einem Siege abzuschließen. Zwar bedarf es hierzu des Einsetzens ihres ganzen Könnens, denn die Platzherren drängen mit Macht darauf, sich einen besseren Platz zu verschaffen. Spielbeginn 14.30 Uhr. Gruppe 2: Unitas Rheinkassel— Marathon Raderthal. Zwei unsichere Kantonisten, die hier die Klingen kreuzen. Beide haben noch so viele spielerische Schwächen, die nicht sind. Dazu hinken beide am unteren Ende nach Ein Unentschieden würde nicht überraschen 14.30 Uhr. Rheingold Poll— Kolpingia Kalk. Die Poller haben sich seit der kurzen Zeit ihres Bestehens mächtig nach vorne gearbeitet und stellen eine gut aufeinander abgestimmte Elf. ins Feld. Für die Gesellen wird es daher schwer halten. Lorbeeren zu ernten, denn die Poller benötigen die Punkte dringend, um sich die Gruppenmeisterschaft zu sichern 14.30 Uhr. Gruppe 3: Diese Gruppe ist wohl, mit wenigen Ausnahmen, eine der stärksten und ausgeglichensten der=Klasse. Denn noch fünf Mannschaften haben Aussichten auf den ersten Platz. Das wird bis zum Schluß noch ein heftiger Kampf werden. DIK Immendorf trifft auf Frankonia, hat aber selbst auf eigenem Gelände wenig Hoffnung, über die erfahrenere Elf der Gäste zu triumphieren. Die Frankonia muß sich zwar ihrer Aufgabe voll und ganz bewußt sein und die Heimischen nicht zu leicht nehmen, sonst sonst... 11 Uhr. Um 14 Uhr empfängt Einigkeit Habbelrach den Neuling Sparta Mülheim Eine ungleiche Partie. die hier ausgespielt wird, wobei der Sieger nur in Einigkeit feststeht. Für 14.30 Uhr haben sich bei Franken Lövenich die Kölner Rheinfranken angesagt. Hier geht es auf Biegen und Brechen, denn für beide steht sozusagen alles auf dem Spiel. In den Reihen der Lövenicher stecken gute Talente denen nur innerhalb der Mannschaft der feste Zusammenhalt fehlt. Eine„starke“ Hand würde hier gut tun und nichts mehr ware zu befürch ten. Aber solange dies fehlt, werden sie nicht weiterkommen. Auch an dem ner müßte noch so manches gefeilt werden, um sie in die vordersten Reihen stellen zu können. Das Spielprogramm der=Klasse Bereits um 10.30 Uhr ist bei Kolpingia doch die Gäste die Dellbrücker zu ihrem ganzen Können herausfordern. Aber wir glauben doch. daß Adler sich durchsetzen wird und einen mappen Sieg mitnimmt. Als Vorspiel für die kommenden Endspiele ist dies eine gute Probe. Beginn 15 Uhr auf der Dellbrücker Hardt Tusa Ehrenfeld— Alemannia Longerich. Beide Mannschaften stehen an Kampfeseifer sich in nichts nach. Haben doch die letzten Spiele bewiesen, daß Tusa wie auch Alemannia an Taktik gewonnen haben. Beginn 15 Uhr. Colonia Humboldt— Sportfreunde Rath=Heumar. Die Humboldter haben sich hier einen Neuling verschrieben. Die Gäste müssen sich schon sehr anstrengen, um hier der Colonia beizukommen. Beginn 11 Uhr. Die Meisterschaftsspiele Unitas Bocklemünd— Jugend Alt=Köln Meister gegen Zweitvertreter. Die Gäste wollen versuchen, im letzten Spiel dem AMeister die erste Schlappe beizubringen. Aber ob es gelingen wird, lassen wir offen. Beide Mannschaften werden sich sehr für den Sieg einsetzen. Beginn 15 Uhr. Phönix Ehrenfeld— SV Rhenania Deutz Wir glauben kaum, daß in diesem Spiele die Gäste gegen die heute gut aufgelegten Ehrenfelder ankommen können. Die letzten Spiele haben auch hier bewiesen, daß man über Phönix leicht straucheln kann. Beginn 15 Uhr. Die=Klasse schreitet ihrem letzten Spielsonntag entgegen. Sportfreunde Nippes und Rheinwacht Sülz ist die erste Paarung, bei der die Gäste sich schon anstrengen müssen, wenn sie nicht zwei, wenigstens einen Punkt abgeben werden. Beginn 10 Uhr. Eckart Köln— Jungwacht Hürth ist eine harte Nuß für die Hürther. Ist diese Klippe glücklich umschifft, wird ihnen wohl die Meisterschaft sicher sein Lindenthal hat Sparta Köln zu Gast und wird durch das gute Abschneiden der Sparta im letzten Spiel der Ausgang ungewiß bleiben. In der=Klasse, Gruppe 1, beginnen alle Spiele um 15 Uhr: DIK Schlebusch— Kolpingia Zentral wird den fallen; auch ist dies nur ein Pflichtgesellschaftsspiel. Rheintreu Flittard trifft aus Engelbert Riehl und ist hier der Ausgang ungewiß, da beide Mannschaften sich heute gleichwertig Falke Quadrath— Delphin Köln ist für die Kölner ein schwerer Gang. Hat doch in Quadrath kaum eine Mannschaft gewinnen können, so geben wir auch diesmal den Kölnern keine Chance. Oder werden wir eines Besseren belehrt? Germania Liblar— Rheinland Zollstock ist eine eindeutige Angelegenheit der Platzmannschaft, da die Zollstocker ihre Stärke verloren haben und die Mannschaft in ihren stungen sehr schwankt. In Gruppe 2 wird uns wohl das Spiel Siegfried Baumberg— Falke Ensen die vorläufige Entscheidung bringen. Beide punktegleich werden sich für den Sieg sehr einsetzen und ist die Frage nach dem Gewinner offen. Karolingia Nippes wird wohl über Schlebusch weiter erfolgreich bleiben. Weitere Spiele: 11 Uhr Adler Dellbrück gegen Tusa Ehrenfeld, Bonisatius Nippes—. Alemannia Longerich, Olymvia— Bergfried Ichendorf. Overstolz—. Bonifatius, Unitas Bocklemünd— Adler Dellbrück. Dreikönigen Bickendorf— Jugend Alt=Köln. Vorführung einer Jugendkraftstunde Im Rahmen der am Sonntag in Köln stattfindenden Kreis=Sportwarte=Tagung, welche die Gau= und Bezirkssportwarte des Kreises Niederrhein zu ihren jährlichen Vorberatungen vor dem Kreistag zusammenführt, wird um 10 Uh in der Turnhalle der Schule Lohrbergstraße in Klettenberg(Endstation Linie 20 und 21) eine Jugendkraftstunde gehalten, die den Obleuten neue Anregungen vermitteln soll fur die Gestaltung des Uebungsbetriebs in ihrer ferneren Bezirksarbeit.„ Den Uebungsleitern im Bezirk Köln ist Gelegenheit geboten, diese Jugendkraftstunde zu besuchen:„Ausweis, Verbandspaß. Kein Uebungsleiter wolle diese Gelegenheit versäumen. nach dei Wind richter, gu er=n# einmal der Gegner einen garen, Voxsprung erreicht hat, ist's mit ihrer Kampfkraft zu Ende. Wenn sie nun am Sonntag gegen die nicht immer spielstarken Ehrenfelder eine andere Kampfart einschlagen, dürfte ihnen der Exfolg sicher sein. Aber auch nur dann.— DIK Junkersdorf und Sportfreunde Wesseling haben in letzter Zeit merklich nachgelassen, bilden gemeinsam das„Schlußlicht. Vielleicht gibt hier der eigene Platz den Ausschlag zu einem knappen Sieg.— Der Hauptkampf spielt sich natürlich am Sonntag zwischen den Führenden der Gruppe um 14.30 Uhr in Hermülheim zwischen Rheinland Hermülheim und Hannibal Melaten ab. Beide schlugen sich bisher recht wacker. Den schußsicheren Sturm besitzen die Hermülheimer, dafür dürfen die Melatener das Recht für sich in Anspruch nehmen, die standfestere Hintermannschaft zu haben. Wenn sich nun dazu ihre Fünferreihe besser ergänzt, dann bangen wir nicht um den Enderfolg, der aber nur knapp sein wird. Die Leitung hat Hecker. — Martin Köln hat sich der Sturmvogel Bottenbroich zu erwehren, muß dabei aber schon mit ganz anderen Leistungen aufwarten, als bisher. Die Gäste beliebten nämlich in den letzten Spielen immer zu überraschen, und ist eine Formverbesserung ihrerseits nicht von der Hand zu weisen 14.30 Uhr. Gruppe 2: Bereits um 11 Uhr tut Eduard Deutz einen ungewissen und schwierigen Gang zu Rheingold Stammheim, mit der nicht gut Kirschen essen ist. Relativ stehen die Deutzer BfR— SS Elberfeld In letzter Stunde ist noch ein interessante Spielabschluß bekannt geworden. Der BfR hat sich den aus früheren Jahren schon bei uns bekannten Spiel= und Sportverein Elberfeld zu einem Gesellschaftsspiel verschrieben. Die Elberfelder stehen gleich dem VfR in ihrem heimatlichen Bezirk auch in diesem Jahre wieder im Vordergrund des Interesses, so daß man also auch mit einer guten Form der Gäste rechnen kann. Die Voraussetzungen für ein spannendes Spiel sind demnach so ziemlich erfüllt. Ueber den vermutlichen Ausgang läßt sich schwerlich etwas sagen. Vielleicht schafft es der BfR auch ohne E. Schröder und Döhmer, die ja in Paris weilen. Wieder Karl Schäfer und Sonja Henie Die Kunstlauf=Weltmeisterschaften in Montreal beendet Die beiden Kunstlauf=Olympiasieger Karl Schäfer(Oesterreich) und Sonja Henie(Norwegen) brachten erwartungsgemäß auch die Weltmeisterschaft 1932 an sich, die am Donnerstag in Montreal mit dem Kürlaufen beendet wurde. Schäfer, der in Abwesenheit des Schweden Gillis Grafström von vornherein nicht zu schlagen war, brachte den wertvollen Titel zum dritten Male an sich. An zweiter Stelle folgte bei den Herren der Kanadier Montgomery Wilson knapp vor dem Berliner Ernst Baier. Bei den Damen siegte zum fünften Male in ununterbrochener Reihenfolge die Norwegerin Sonja Henie. Wie beim Olympia, so endete Verantwortlich für den Sport: J. Zündorf. auch hier die Wienerin Fritzi Burger auf dem zweiten Platz. Die Meisterschaft im Paarlaufen fiel erwartungsgemäß an das französische Ehepaar Brunet, das die Ungarn Rotter=Szollas auf den zweiten Platz verwies. Großkampftag in der Rheinlandhalle Parole: Großer Sport bei kleinen Preisen Wie wir bereits gestern ausführlicher gemeldet haben, kommt am Sonntagabend in der Rheinlandhalle eine ausgezeichnet besetzte Boxkampf=Veranstaltung zur Durchführung. Bemerkenswert ist hier der Versuch der Unternehmer, erstmalig bei ausgesprochen kleinen Preisen, eine größere Veranstaltung durchzuführen. Am Start erscheinen wirklich gute Leute wie Besselmann, Hover, Prais usw., deren Namen, wie wir auch bereits gestern sagten, für gute sportliche Leistungen bürgen. Wir weisen bei dieser Gelegenheit auch auf das Inserat in dieser Ausgabe hin. Sonntag, Zi. Februar, abenos 8 Uhr, RHEINLANDHALLE: Box-Großkampftag 6 Paarungen, u..: Besselmann, Seyfried, Heinisch, K. Stein, Hower, Praiss usw. Notzeit-Preise von RN.70 bis.00, ab RM.— numeriert. Vorverkauf: Verkehrsamt, Lokal-Anzeiger, Stadt-Anzeiger, Kölner Tageblatt. Leonh. Tietz, Sporthaus Jansen,„Oddo“, Weschhardt, Hohe Straße 11, Rheinlandhalle. Seite 10 Nr. 51 Lokal=Anzeiger Samstag, 20. Februar 1932 Auf den Spuren Reportage zur Fastenzeit. des ersten Kreuzweges Ein rheinischer Pfarrer berichtet über Jerusalem. Was Jerusalem war und heute ist Ueber Jerusalem ist viel geschrieben und berichtet worden. Trotzdem sieht man die heilige Stadt immer wieder mit anderem Blick. Auf der ganzen Erde gibt es keinen Ort, der so im Mittelpunkt des Geschehens und der Sehnsucht gestanden hat wie Jerusalem, die geschichtlichste Stadt der Erde. Kulturen sind von dort ausgegangen, Milliarden bereits gestorbener, viele Millionen noch lebender Menschen haben von dort das Heil empfangen, den Trost ihrer lichen Religion. Es mögen die Sehenswürdigkeiten dieser Erde noch so gepriesen werden, man mag es den Touristen noch so bequem machen, fremde Länder und Erdteile zu besuchen, Jerusalem bleibt trotzdem immer die große Sehnsucht aller Christen, trotzdem diese Stadt eigentlich wenig Reize ausweisen kann und in einer Gegend liegt, die gar nicht herrlich genannt werden darf. Mit heiliger Scheu kommen die stadt bis Siloe hinab, stürmten dann die innere Umwallung und gelangten auf den Obermarkt. Titus hatte Schonung des Tempels und seiner ausgedehnten Anlagen befohlen, doch es kam so, wie Christus es wenige Jahre vorher geweissagt hatte, kein Stein blieb auf dem andern. Als die Vorhuten, der Geschichte nach aus syrischen Hilfstruppen bestehend, die Umfassungsmauern des Tempels erreichten und alle Tore verschlossen fanden, stieg ein Legionär auf die Schultern seiner Kameraden und warf eine Brandfackel über die Absperrung. Innerhalb weniger Stunden war die ganze Anlage ein Raub der Flammen, denn es gelang den Römern nicht mehr, die Kostbarkeiten des Tempels vor dem Feuer zu retten. Nur den siebenarmigen Leuchter nahmen die Sieger mit, so wie es auf dem Triumphbogen des Titus in Rom heute noch zu sehen ist. Damals gerieten 300 000 Juden in Gefangenschaft und wurden als Sklaven über alle Mittelmeerländer verkauft. Unter Kaiser Konstantin wurde die christliche Die Stätte der 1. Kreuzwegstation Pilger aus fernen Ländern und nehmen solch einen Gang zu den heiligen Stätten hin wie eine große Gnade. Das alte Testament berichtet an verschiedenen Stellen über Einnahmen und Zerstörungen Jerusalems durch fremde Heidenvölker. Die letzte und größte Zerstörung fand im Jahre 70 statt durch die Legionen des römischen Feldherrn Titus. Damals wurde die Stadt dem Erdboden gleichgemacht. Gräßliche Einzelheiten über die Belagerung und Erstürmung der Stadt berichtet der Geschichtsschreiber Flavius Josephus. Als die römischen Legionen von allen Seiten nahten und eine Belagerung der Stadt nicht meyr zu vermeiden war, verließen die Christen, eingedenk der Warnungen ihres Meisters, in aller Eile ihre Wohnungen und flüchteten in die Berge. Die Römer trieben die Bewohner kleinerer Ortschaften ringsum vor sich her in die Stadt, so daß rund eine Million Menschen eingeschlossen war, als die Belagerung im Frühjahr 70 begann. Die Römer eroberten und verbrannten zuerst die Akra=UnterReligion endgültig außer Verfolgung gesetzt und errang ihre volle Freiheit und Entfaltungsmöglichkeit. Damals begann das große Interesse der Christenheit für Jerusalem und die andern Orte, die Christus durch seinen Erdenwandel geheiligt hatte. Ueber dem heiligen Grab erbaute man die heute noch stehende große Kirche. Auch auf dem Oelberg wurde damals eine Basilika errichtet. Zu Beginn des 7. Jahrhunderts kamen die Perser und eroberten die inzwischen wieder aufgebaute Stadt. Einige Jahre später fiel sie in die Hände des Kalifen Omar und blieb bis 1099 ununterbrochen im Besitz der Jünger Mohammeds. Trotz= dem kamen alljährlich die Pilgerscharen aus dem fernen Abendland, um an den heiligen Stätten zu beten. Die Kalifen sperrten zeitweise die Stadt und das Land für die Christen, und so kam es zum Aufwallen heiliger Entrüstung im ganzen Abendland. Hunderttausende zogen hinaus; jeder Herzog stellte einen möglichst großen Heerbann und dann folgte die Eroberung der heiligen Stätten durch die Kreuzritter. Die Der Garten von Gethsemane mit den tausendjährigen Oelbäumen Das Grab des Lazarus in Bethanien siegreichen Christen gründeten das Königreich Jerusalem, das sich bis 1187 behaupten konnte. Nach dem Abzug der Kreuzfahrer erschienen die Franziskaner und retteten für das Christentum, was noch zu retten war. Diese frommen Mönche blieben auch unter der 1517 beginnenden türkischen Herrschaft treu auf ihrem Posten und errangen nach und nach die Achtung ihrer Gegner. Sie sind auch heute noch die berufenen Wächter des Heiligen Grabes.. Seit 1847 ist das lateinische Patriarchat in Jerusalem wieder errichtet. Heute, im Zeitalter der guten Verkehrsverhältnisse, ist eine Reise nach Jerusalem ja nicht mehr mit besonderen Strapazen verbunden, denn von der Küste aus fährt eine Bahn durch tige Hitze, und man ist augenblicklich mit dem Ausbeuten der Chemikalien im Sand der steilen Ufer beschäftigt. So wird auch das biblische Land heute schon industrialisiert, aber für den gläubigen Pilger, der aus fernen Landen kommt, diese Stätten zu besuchen, ist Jerusalem, ist überhaupt ganz Palästina auch heute noch ein Ziel der Sehnsucht, eine Erde, die man nur mit heiligen Schauern betritt. Ueber seine Fahrt nach Jerusalem und das große Erlebnis eines Kreuzweges am Ort des ersten und blutigen Kreuzzuges berichtet heute, hier folgent, der Pfarrer einer Gemeinde in Kölns Umgebung. Wo Pontius Pilatus richtete Die Kreuzwegandacht ist von jeher eine Lieblingsandacht der Katholiken gewesen. In jeder heiligen Fastenzeit zieht unser geistiges Auge hin nach Jerusalem, an die Stelle, wo vor 1900 Jahren der göttliche Meister seinen schwersten Gang gewandelt ist. Mit Recht freut sich darum jeder Pilger darauf, an Ort und Stelle auch den Kreuzweg gehen zu können. An allen Freitagen des Jahres pflegen nachmittags 3 Uhr die Franziskaner den hl. Kreuzweg zu gehen, und es war für uns eine Selbstverständlichkeit, uns diesen anzuschließen, um im gemeinsamen Gebet den Weg zu wandeln, den der göttliche Heiland mit seinem Kreuz gegangen ist. Es ist auch verwunderlich, daß kein Mensch in Jerusalem, trotzdem in der Hauptsache doch nur Mohammedaner da wohnen, Anstoß daran nimmt, wenn die frommen Pilger betend und singend durch die Stadt ziehen. (Fortsetzung folgt.) Ecce-homo-Bogen Die Straße ist die„Via dolorosa“, der„Weg der Schmerzen“ Von diesem Bogen aus zeigte der römische Landpfleger den dornengekrönten Christus einer wildschreienden Menschenmasse mit den Worten:„Seht diesen Menschen!“ die seltsame und steinige Gegend, die nur dort fruchtbar ist und an das biblische Land der Milch und des fließenden Honigs erinnert, wo neuzeitliche Ingenieurkunst wahre Wunder von Bewässerungsanlagen geschaffen hat. Dort sind aber die Ernten auch von märchenhaftem Reichtum. Von Jerusalem zum Toten Meer fährt heute ein bequemer Omnibus, fährt auf glatter, asphaltierter Straße. Es ist ein gar eigenartiges Gefühl, in dieses Loch, in diesen tiefsten Graben der Erde hinabzusteigen, denn die Ufer liegen hier 400 Meter unter der Fläche des Mittelmeeres. Hier in diesem Loch herrscht eine gewalDie Himmelfahrts=Moschee Bericht Ses Kr ie rau schafft Dividend. NRe- Cengeng, (43. Fortsetzung.) Nein, wir haben nicht geschlafen vor Freude und Genugtuung. Endlich läßt uns die Holle frei, endlich können wir der furchtbaren Sklavenarbeit unter der Erde entrinnen. Der Morgenappell findet uns frisch und wohlgemut angetreten mit allen unsern Habseligkeiten. Nach der Morgensuppe, die ganz besonders dünn und kraftlos ist, da wir ja keine Arbeit mehr leisten werden für die Zecengesellschaft, marschieren wir ab. Es geht durch die schwarze Gegend, dann bergauf. Gleich muß der Morgen grauen. Drunten im Tal ziehen die Grubenlichter wie Pünktchen dahin. Man erkennt deutlich die Stellen, wo Schächte gähnen, denn dort ist es besonders hell von vielen Lampen, weil gerade Seilfahrt ist und die Tagesschicht einfährt. Nun sind wir überflüssig geworden, weil zahlreiche Soldaten entlassen wurden und Arbeit finden müssen. Was hat man mit uns vor? Das ist doch ein bekannter Weg! Und dort ist ja auch— Gott stehe uns bei!— dort ist ja auch St. Genest=Lerpt?! Richtig, am Tor wird schon Blaché sichtbar und neben ihm, wie ein dunkler Strich, der baumlange Mephisto. Zehn Minuten später marschieren wir mit dröhnendem Parademarsch an Blaché vorbei durch das Tor des Straflagers. „Gepäck ablegen!“ Wir werden untersucht Was will man bei uns suchen, und was hofft man noch bei uns zu finden? Höchstens Läuse können wir abgeben, sonst nichts. Aber es liegt nun mal in der Gewohnheit dieser Menschenschinder, uns etwas zu quälen und zu beschäft:gen. Jetzt erwarten wir mit größter Furch den Augenblick des Einteilens auf die Stuben, doch zu unster größten Freude heißt es: Ihr werdet mit der Bahn wegtransportiert. Die Verhaltungsregeln für den Bahntransport sind folgende...“. Wir hören gar nicht hin. Es genügt, daß wir wegkommen, fort von Blaché und St. Genest. Der Quälgeist wollte uns also doch nur mal etwas Angst einjagen, weiter nichts. Noch ein Parademarsch, der letzte, den wir vor Blaché zu klopfen gezwungen sind. Dann schließen sich die Tore des Straflagers von St. =Lerpt hinter uns. Die Macht des berüchtigten Blache über uns ist erloschen. Wir fühlen uns frei und froh wie nach einem schweren Sturmangriff. Das Leben ist schön! Wir marschieren durch grünenden Wald, zwischen grünenden Wiesen. Tief unten, in den Tälern, qualmen Schlote, haspeln die schwarzen Räder auf den Fördertürmen. Dort fördert man Kohle. Dort haben wir gearbeitet. Entronnen, endlich entronnen! Kann uns das Leben noch Schrecken bieten? Kann uns überhaupt noch etwas niederschlagen nach Montrambert und St. Genest=Lerpt? Kaum! Das Leben geht weiter. Wir leben! Wir leben! Wir leben! Wälder grünen hoffnungsfroh. Frühling in Frankreich! Von Roanne über Versailles nach Carvin Die angekündigte Bahnfahrt ist kurz und bringt uns bis Roanne, wo wir in einer großen Spinnerei einquartiert werden. Mindestens 10 000 Gefangene liegen hier, meist Leute aus dem Zechengebiet und aus den Gegenden der Schwerindustrie bei Le Creusot. Wir sollen alle zum Wiederaufbau nach Nordfrankreich in die ehemalige Kampfzone kommen, erfahren wir. Man teilt uns in Kompanien von je 500 Mann ein. Froh sind wir, dem Lager Roanne den Rücken drehen zu können, denn hier herrscht ein unerträglicher Kastengeist unter den Deutschen: Die Feldwebel halten sich in besonders abgeteilten Räumen auf, und hier wieder die Einjährigen und die Aktiven für sich. Das gilt auch für Unteroffiziere und Fähnriche. Es ist kein guter „ Vellm in. Oeoss aa lann 10 Kameradst im Lager, es kann kaum ein guter Geist sein, weil die täglichen An= und Abtransporte hier alle ihre Untugenden, Läuse, Unreinlichkeiten und Krankheiten zurücklassen. Nachmittags rücken wir ab. Ein langer Zug bereit auf einem Verladebahnhof in der sebung von Roanne, für zwei Kompanien ihre Bewachungsmannschaften. Es ist schon dunkel, als wir endlich fahren und sogleich in tiefen, beruhigenden Schlaf fallen. Der Zug bummelt mit uns gemütlich durch ganz Frankreich, macht lange Pausen, pfeift viel, rüttelt uns durcheinander und bringt uns endlich, am Nachmittag des zweiten„Tages. in die Gegen südlich von Paris. Schlösser, Villen und Parks äumen den Bahndamm. Es ist„. ein herr licher Garten, in dem nur gute Menschen woh nen dürften. Noch ein langer, besonders dichter und schöner Park, und der Zug hält. Durch die Bar###e hindurch schimmert ein prachtvolles Schloß. Es ist Versailles, das so viele Geschichtserinnerungen weckt. Hier soll auch der Friedensvertrag demnächst unterzeichnet werden. Unser Transportzug hält schon eine gute halbe Stunde just hinter dem Schloß von Versailles. Eisenbahnarbeiter kommen vorvei zwichen den Gleisen. Sie sehen uns an den geöffneten Schiebetüren der Viehwagen stehen und erheben ein blödsinniges Geschrei, bewerfen uns mit Steinen, daß wir alle Schieber schließen müssen. Endlich setzt sich der Zug in Bewegung. Die Arbeitergruppe bleibt zurück, und wir können die Türen wieder aufschieben. Stellen uns dann in die Oeffnungen, grinsen vergnügt und gehässig und beantworteten das sich entfernende Schimpfen durch unanständige Gebärden. Die Arbeiter drohen ohnmächtig, aber wutschnaubend dem enteilenden Zug nach. Und da knirschen plötzlich die Räder und der Transport steht. Nun beginnen die Arbeiter zu laufen, um Rache zu nehmen. Untterwegs heben sie faustgroße Schotterstücke auf. Einige kommen mit drohend erhobenem Werkzeug. Gleich wird es uns an den Kragen gehn! Die Zornigen sind schon auf Steinwurfweite heran. Wir hören sie keuchen vor Wut. Einer zieht sein Dolchmesser. Sie laufen und stoßen furchtbare Flüche aus. Aber ehe sie sich auf das Trittbrett des letzten Wagens schwingen können, ehe sie noch am Ziel ihrer Rache sind, zieht der Zug an und entführt ihnen die Boches, die grinsenden, noch lauter höhnenden Boches. Die Franzosen bleiben zurück, knirschend vor Wut über ihre Niederlage. Wir winken ihnen hohnvoll zu, wodurch sie in Weißglut geraten. Gleich werden sie zerspringen vor Zorn. Da hält der Zug schon wieder. Diesmal kriegen wir die Hunde. Los, Me ser heraus!“ schreit der Anführer der Arbeiter und die ganze Bande setzt sich wieder in Trab, muß aber eine dritte Niederlage er. ben die Wegfahrt unstes Juge=, gi, Zarnigen blei. Lokomotive mächtig aus, und die Zornigen blei ben zurück, verschwinden hinter einer, Kurpe, Die Gefahr war eigentlich ziemlich groß. Leichtsinnig war auch unser Betragen, denn im Herzen des uns feindlich gesinnten Landes hätten wir uns nicht in Hänseleien einlassen sollen. Wir waren eben zu übermütig vor Freude. der Hölle in St. Genest=Lerpt entronnen zu sein. Gegen Abend fahren wir am Weichbild von Paris vorbei. Wir sehen den Eiffelturm in der Ferne und die weiße Kirche von Kontmartre. Vor acht Monaten sah ich diese Kirche und sen Turm auch, zum ersten Mal im Leben. mals war ich gerade der Hölle der schlacht entronnen, und jetzt habe ich so viel Grausamez und Trostloses hinter mir. Meine Füße haben fast ganz Frankreich durchwandert. Ich bin durch eine Welle von Haß und Gemeinheit gewandelt, und mein Herz ist Während dieser Nacht holt der Zug mächtig auf und beim Morgengrauen halten wir mitten im öden weiten Trümmerfeld in der Gegend von Albert. Ringsum, so weit das Auge reicht. ist Trichter an Trichter. Hie und da liegen zerschossene, halb abgebaute Tanks. Wir dürfen aussteigen und uns in den Trichtern waschen. Die Gefangenen von 1914 und 1915 machen große Augen. So schlimm hätten sie sich die Auswirkungen des Materialkrieges doch nicht vorgestellt. Dann fahren wir weiter. von Albert nach Arras. Es ist inzwischen heller, sonniger Tag geworden. Hin und wieder sehen wir ein Zeltlager, dicht mit Stacheldraht umgeben, und dahinter Kameraden, deutsche Gefangene, die hier mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt sind. Verlorene Posten in der unendlichen Kraterwüste. Zwischen Albert und Arras war die Bahnlinie mit ihren wechselnden hohen und tiefen Böschungen monatelang ein Brennpunkt des Kampfes. Wir sehen überall noch die eingeschnittenen Grabenlöcher die Gewehrauflagen, die Unterstände, verstreute, verlorene, zerbeulte Stahlhelme, deutsche, französische und englische Gewehre und Munition. unendlich# Munition. Es ist, als sei die Besatzung dieser Löcher soeben schlafen gegangen, und werde gleich wiederkommen, den unterbrochenen Krieg fortzusetzen. (Fortsetzung folgt.) Eindrucksvoller Gedenkstein für die deutschen Gefallenen auf dem Soldaten=Friedhof in Montdidier(Frankreich) „Trauernde Mutter“, Figur eines Kriegerdenkmals von Ernst Barlach, (Phot. Paul Cassirer, Berlin.) Streiks um Genußmittel, Briefmarken— und patronen Von Karl Ziegel. Das Abwehrmittel des Streiks oder Boykotts ist uralt. Eines der ältesten bekannten Beispiele eines systematisch durchgeführten Streiks enthält zum Beispiel die Ilia=, wo mit seinen 30000 Myrmidonen weigert, an dem Kampfe um Troja teilzunehmen. Grund: eine schöne Sklavin, die Agamemnon für sich beanspruchte. Briseis hieß sie. Achill streikte also, und das hätte die Griechen beinahe um Aber Hi“ soll von anderen, originelleren Streiks die Rede sein. Meist haben sich solche Streiks um bestimmte Genußmittel gedreht, oft um völlige Schimären. Einer der berühmtesten Streiks dieser Art ist der große amerikanische Teestreik, der den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg einleitete. England erhob damals auf die Einfuhr von Tee in den damaligen nordamerikanischen Dominialstaaten einen sogenannten„Genußzoll“, der einen leidenschaftlichen Protest Nordamerikas zur Folge hatte. Da Vorstellungen in London keinen Erfolg hatten, griff man zum Mittel des Streikboykotts. Kein Amerikaner sollte mehr englischen Tee trinken. Auf diese Weise hoffte man England um die erwartete Zolleinnahme zu betrügen und es zur Zurücknahme der mißliebigen Zollmaßnahme zu bewegen. Es war einer der wenigen Streiks dieser Art, die energisch und erfolgreich durchgeführt wurden. Kein Amerikaner trank mehr Tee. Wie man weiß, wurde der passive Widerstand dieses Boykotts dann dadurch in einen aktiven Widerstand verwandelt, daß im Hafen von Boston eine ganze Schiffsladung voll Tee in das Meer geworfen wurde, was England mit kriegerischen Maßnahmen beantwortete. Oefters sind in den letzten Jahren auch Deutschland Versuche gemacht worden, einen sogenannten„Raucherstreik“ in Szene zu setzen, vor allem gegen die allzu hohe steuerliche Belastung der Rauchmaterialien. All diese Versuche führten zu keinem Erfolg. Aber es hat doch einmal einen Raucherstreik gegeben, der Erfolg gehabt hat, allerdings nicht in unserer unmittelbaren Nähe. Es war die englische Insel Malta, die im Jahre 1861 zum Protest gegen die hohen Tabakpreise, die die ausländischen, besonders englischen, Händler erhoben, einen Streik inszenierte, der von der gesamten Inselbevölkerung befolgt wurde. Mit dem hohen Rauchwarenzoll, den der englische Gouverneur erhob, sollten vor allem die damals hohen schwebenden Schulden der Insel abgegolten werden. Der Streik wurde über ein Jahr lang befolgt; ihm kam allerdings zugure daß ein schwunghafter Schmuggel mit Rauchwaren einen teilweisen Ersatz für die legalen Raucherfreuden bot. Eine Intervention in London führte schließlich dazu, daß sich einige Deputierte des Unterhauses der leidenden Malteser annahmen, worauf der mißliebige Zoll aufgehoben wurde. Einen ähnlichen Streik hat es einmal auf dem ebenfalls englischen Gibraltar gegeben. Hier drehte er sich allerdings um Apfelsinen. Aus heute nicht mehr feststellbaren Gründen hatten die englischen Behörden die spanischen Apfelsinen mit einem hohen Einfuhrzoll belegt, was dazu führte, daß die einheimische Bevölkerung keine Apfelsinen mehr kaufte. Es gab damals sogar einen amüsanten Zwischenfall. indem nämlich schlaue Gibraltarbewohner darauf kamen, daß nur derjenige bestraft werden konnte, der Apfelsinen über die Erenze trägt". Man vergnügte sich also damit, daß man sich Apfelsinen über die Grenze zuwarf. Der Händler auf der spanischen Seite der Grenze warf die Apfelsinen in elegantem Bogen auf die englische Seite, wo sie gesmickt aufgefangen wurden. Die„Lücke im Gesetz wurde allerdings bald beseitigt. Der Apfelsinenstreik wurde beendet, als der mißliebige englische Gouverneur durch einen anderen, liberaler gesinnten ersetzt wurde. Einen Briefmarkenstreik gab es einmal in Belgien, allerdings in der Zeit, als Belgien noch unter holländischer Herrschaft stand. Der damalige König Wilhelm l. von Holland war in Belgien, auch im flämischen Teil tief verhaßt. Als daher neue Briefmarken herausgegeben wurden, die den holländischen König als Kopfbild aufwiesen, weigerte man sich in Belgien allgemein. diese Marken zu verwenden. Man umging die Briefmarke dadurch, daß man andere Werte kaufte und sie zusammenstellte. Das wurde allerdings immer schwieriger, als auch niedrigere Werte mit dem Kopfbild des holländischen Königs„herauskamen. Man bezahlte lieber hohe Poststrafen, als daß man die verhaßten Marken verwandte. Ein anderer Streik, der in seinem weiteren Verlauf zu blutigen, Auseinandersetzungen führte, war der indische Jahre 1857. Für die einheimischen indischen Soldaten sollten damals Patronen ausgegeben werden, bei deren Herstellung Schweinefett verwendet worden war Die Soldaten mohammedanischen Glaubens weigerten sich, Patronen anzunehmen. Als die Regierung hierauf einzulenken versuchte, indem nunmehr Patronen ausgegeben wurden, die mit Rinderfett hergestellt waren. waren es die hinduistischen Soldaten, die sich weigerten, diese Patronen anzunehmen. Als die englischen Offiziere die Soldaten zur Annahme zwingen wollten, war die Folge ein Massaker, das zum indischen Aufstand des Nana Sahib führte. Ein harmloserer Streik dieser Art ist jetzt gerade in Hamburg mit dem sogenannten „Bierstreik", im Gange, dessen Ausgang noch ungewiß ist. Dieser Streik richtet sich gegen die Bierpreissenkungsmaßnahmen des Preiskommissars Goerdeler. Eine halbe Million Franken für vier Briefmarken In Bordeaux hat ein Briefmarkensammler einen Fund gemacht, der ganz dazu angetan ist, in philatelistischen Kreisen lebhaftes Interesse zu erregen. Er hat nämlich vier französische Marken zu einem Franken von hellroter Farbe entdeckt, die im Jahre 1849 ausgegeben wurden, und deren Marktwert sich heute um die Grenze von einer halben Million Franken bewegt. Das Riesen=Thekmometer vor dem Schatzamt in Washington Die Skala zeigt jeden Tag die Ergebnisse der amerikanischen Winterhilfe=Sammlung an. Seite 12 Nr. 51 Lokal=Anzeiger Samstag, 20. Februar 1932 Ein Bischofswort über die presse Der Osservatore Romano veröffentlicht einen Brief des Bischofs von Basel und Lugano an das liberale Luzerner Tagblatt, der in seinen grundsätzlichen Darlegungen allgemeine Beachtung verdient und in seinen Schlußfolgerungen nicht nur auf die liberale Presse anr ist. ionszüge ogrgesehen. ionszüge genießt jeder wen Die genannte Zeitung hat sich in einem„OfBriefe“ an den Bischof gewandt mit einer in einen Ordensgeistlichen, der erner Te enre ce. Prozent Fahrpreisermäßt gung. Außer diesen regulären Passionsspielzügen verkehren aus Deutschland, Holland und Oesterreich zahlreiche Sonderzüge. Nach Rom, Jerusalem und Lourdes finden im Jahre 1932 Volkswallfahrten zu billigen Preisen statt. Auskunft über diese Fahrten erteilen alle Rotala=Stellen, sowie das Zentral=Pilgerbüro, Würzburg, Sterngasse 5. fenen bei einer Mission vor dem Luzerner Tagblatt gewarnt und dabei erklärt habe, er handle im Auftrage des Bischofs, Ferner beklagte das Blatt sich darüber, daß es jahraus jahrein Angriffen von seiten der Geistlichkeit ausgesetzt sei. In seiner Antwort schreibt der Bischof u..: „Ich verstehe, daß ein Missionär, der die Aufgabe hat, das Wort Gottes zu verkünden, der das Glaubensleben wieder neu anfachen, die Sünde bekämpfen und das Verantwortlichkeitsgefühl neu schärfen soll, nicht mit Stillschweigen an einer Presse vorbeigehen kann, die die Fundamente des Glaubens zu erschüttern sucht und so alle Anstrengungen der Seelsorge zunichte machen kann. Aber nicht verstehen kann ich es, wenn die Redaktion dieses Blattes sich nach all dem klagend an den Bischof wendet und das im Ton der verletzten Unschuld. Nein, meine verehrten Herren Redaktoren, muten Sie dem Bischof, dem Wächter des Glaubens, nicht zu, daß er einem Verkünder des Wortes Gottes verbiete, gegen eine solche kirchenfeindliche Presse mit allem Ernst Stellung zu nehmen!... Wenn der Klerus gegen Ihr Blatt Stellung nimmt, dann ist das Die Geistlichen erfüllen nur —*#cht, wenn gegenzur Wehr Schwer verständlich ist mir die Tatsache, daß so viele Katholiken sich die zahlreichen Angriffe gegen den Glauben in Ihrem Blatt klaglos gefallen lassen. Ich kann es mir erklären daraus, daß es geschieht aus einer zu großen Pietät gegenüber alter Gewohnheit, wohl auch daraus, daß vielen flüchtigen Lesern die Entgleisungen entgehen. Würden die praktizierenden Gläubigen aus Ihrer Lesergemeinde konsequent denken und nach ihrem katholischen Gewissen handeln, so müßten sie notwendig aus Ihrem Leserkreis ausscheiden und machen, wie mein lieber Vater sel ligen Glauben Ihr omrt, rirn lange war, refüsierte und unter kein enUmständen es weiter im Hause dulden wollte. Ich war damals ganz junger Student, aber ich gestehe, daß die energische Geste meines Vaters gegenüber Angriffen auf sein Heiligstes, den heiligen Glauben, mir mächtig imponierte und nicht wenig dazu beitrug, oas heilige Glaubensgut Ewiges Gebet Sonntag, 21. Februar, St. Rochus, Bickendorf. Montag, 22. Februar, Bocklemünd. Dienstag, 23. Februar, Müngersdorf. Mittwoch, 24. Februar, St. Barbara, Ehrenfeld Donnerstag, 25. Februar, St. Joseph, Ehrenfeld Liturgischer Wochenkalender Sonnian, 21. Februar 1932. Zweiter Fastensonntag. Violett. Introitus: Reminiscere. 2. Gedet von allen Heiligen, 3. für Lebende und Abgestorbene. Credo, Präsation von der Fastenzeit. Benedicamus. Die Orgel schweigt im Hochamt. Montag, 22. Februar. Petri Stuhlfeier zu Antiochien(Syrien). Weiß. Introitus: Statuit. Gloria. 2. Gebet vom hl. Paulus, 3. Gebet und letztes Evangelium von der Ferie. Credo. Präfation von den Messe von der Fevie: Violett. Inihr gutes Recht und ihre heilige Pflicht, sie sich Ihren Angriffen und Ausfällen g über zur Wehr setzen... Freitag, 26. Februar, St. Peter, Ehrenfeld Samstag, 27. Februar, St. Mechtern, Ehrenfeld. Sonntag, 28. Februar, St. Anna, Ehrenfeld. Gotteslästerer Rom. 15.Febr. Osservatore Romano teilt in seiner Rubrik„Katholisches Leben“ einen tief beklagenswerten Vorgang aus dem Bistum Adria in Venezien mit, der den Bischof von Adria zu einem Hirtenschreiben mit der Anordnung von Sühnegottesdiensten veranlaßt hat. Am Abend des Aschermittwochs sand in Baruchella im Saale der faszistischen abendlichen Fortbildungskurse in Gegenwart des Bürgermeisters und des politischen Sekretärs eine gotteslästerliche Aufführung der heiligen Messe statt, die bei allen Gläubigen das größte Aergernis erregt Das Organ des Heiligen Stuhles hebt in einer Note hervor, daß es sich bei der verwerflichen Tat nur um wenige übel beratene Personen gehandelt habe, und ist überzeugt, daß die Schuldigen exemplarisch bestraft werden. Aposteln. Oder Messe von der troitus: Redime me. 2. Gebet und vom Feste des hl. Petrus, 3. vom hl. Paulus. Präfa tion von der Fastenzeit. Bened. Dienstag, 23. Februar. Hl. Petrus Damian, Kirchenlehrer, Kardinalbischof von Ostia, f 1072. Weiß. Introitus: In medio. Gloria. 2. Gebet und letztes Evangelium von der Ferie. Credo. Präfation von der Fastenzeit. Oder Messe von der Vigil: Introitus: Tibi dipit. 2. Gebet vom bl. Petrus Damian, 3. Kön. Präsation von der Fastenzeit. Benedieamus. Mittwoch, 24. Februar. Schalttag. Violett. Stille Totenmessen und gesungene Vottvmessen sind erlaubt. Introitus: Ne derelinquas. 2. Gebet von der Vigil zum Feste des hl. Matthias, 3. von der gottes. Präfation von der Fastenzeit. Benedicamus. Letztes Evangelium von der.gil. Oder Messe von der Apostelvigil: Violett. Introitus: Ego autem. 2. Gebet und letztes Evangelium von der Ferie, 3. Ge bet von der Muttergottes. Präsation von der Fastenzeit. Benedicamus. Donnerstag, 25. Februar. Fest des heiligen Apostels Matthias, Märtyrer. Außer Exequien sind Totenmessen untersagt, Introitus: Mihi ria. 2. Gebet und letztes Evangelium von der Ferie. Credo. Präfation von den Aposteln. Freitag, 26. Februar. Violett. Introitus: Ego autem. Gebete wie Sonntag. Gen. 37,—22. Mt. 21, 33—46. Präsation von der Fastenzeit. Benedicamus. Samstaa, A. Fedruar. Von der Ferie. Simplex. Violett. Introitus: Lex Domini. Gebete wie Sonntag. Präfation von der Fastenzeit. Benedicamus. Sonntag. 28. Februar. 3. Fastensonntag. Gemiduplex. Violett. Introitus: Ocult Gebete wie 21. Februar. Credo. Präsation von der Fastenzeit. Benedicamus. Die Orgel schweigt im Hochamt. ger ein ernwandfreier Fernempfang gewährleistet ist, liefert der vor kurzem erschienene=Röhren=Wechselstrom=Netzempfänger Form W 30 der Nora=Radio G. m. b.., Berlin=Charlottenburg. Sowohl bei Empfang des jeweiligen Ortssenders, als auch bei Fernempfang gelingt es, durch Benutzung des Sperrkreises den jeweils störenden Sender derart zu schwächen, daß der gewünschte Sender klangrein und lautstark zu hören ist. Der genannte Apparat wird zum Preis von 90 Mark ohne Röhren geliefert. Je nach der verwendeten Endröhre(normale Lautsprecherröhre Schutzgitterröhre) beträgt der Preis des Röhensatzes 36.90 Mark bzw. 43.20 Mark. Der Wellenbereich von 170 bis 2000 Meter wird durch den„Selektionsschalter" bestrichen, eine Vorrichtung, die als kombinierter Antennenkopplungs= und Wahlschalter arbeitet. Auf diese Weise erübrigt sich, wie bei vielen anderen Empfängerausführungen, das Umstecken der Antenne in verschiedene Antennenanschlüsse, und die Aenderung des erforderlichen Kopplungsgrades vollzieht sich automatisch je nach der zu empfangenden Wellenlänge. Derselbe Schalter bedient gleichzeitig bei Verwendung des Geräteg zur elektrischen Wiedergabe von Schallplatten die erforderliche Umschaltung, so daß im Bruchteil einer Gekunde von Rundfunkempfang auf Schallplatte umgschaltet werden kann ohne daß in dem einen Fall der elektrische Tonabnehmer oder im anderen Fall die Antennenzuleitung entfernt zu werden brauchen. Der Emw#änger weist ferner eingebauten Lichtnetzkondensator(Lichtnetzantenne) auf, wodurch sich in vielen Fällen die Anlage einer besonderen Antenne erübrigt. Die gesamte Apparatur ist in ein formschönes, der heutigen Geschmacksrichtung angepaßtes Empfängergehäuse aus braunem Pretzmaterial eingebaut. selbst um so höher zu schätzen.“ Der Osservatore Romano fügt dem Bischöflichen Antwortschreiben die kurze, aber sehr angebrachte Bemerkung an:„Mögen auch gewisse Blätter anderer Länder daraus ihre Lehre ziehen!“ Albertus=Magnus=Feier in Rom Vom 1. bis 3 April 1932 findet in Rom ein Triduum zu Ehren des heiligen Albertus Magnus statt. Die Not der Zeit erlaubt den deutschen Katholiken, nicht in der Zahl nach Rom zu pilgern, wie es der freudige Anlaß verdiente. Aber einige Gruppen aus verschiedenen deutschen Gauen, die dem großen Heiligen besonders nahe stehen, dürfen nicht wird deshalb in mehreren Fahrten mit gleichem Ziele Gelegenheit geboten, an dem Triduum teil zunehmen. Es sind von Köln, Würzburg, Stuttgart und München her Fahrten vorbereitet, über deren Programm genaue Prospekte unverbindlich versandt werden vom Zentral=Pilgerbüro, Würzburg, Sterngasse 5, sowie vom Verein vom Heiligen Lande, Köln, Steinfeldergasse 17, vom Karitasverband für Württemberg, Stuttgart, Weißenburgstraße, und von allen Stellen des„Reisebüros für Katholiken Rotale“. #n Passionssoiel. in,#., hat#e Oberden Verdis Oper „Simone Boccanegra“ Die musikalische Tragödie des großen Tonmeisters Verdi(1813—1901) gelangte 1857 in Venedig zur Uraufführung:„Simone Boccanegra“. Oper in drei Akten und einem Vorspiel. Der Text des Librettisten Piave ist chwach und schwer verständlich. Der Stoff ist einer Vorlage des spanischen Konsuls in Genua, Guttierez, entlehnt. Genua und Fiesco kommen in dem Drama vor, aber die Handlung hat mit Schillers„Fiesco“ nichts gemeint. In den Kämpfen zwischen Volk und Adel der Republik Genua im 14. Jahrhundert erlangt das genuesische Volk das Uebergewicht. Auf Betreiben des Volksaufwieglers Paolo wird Mann aus dem Volke als Doge an die Spitze des Staates gestellt: Simone Boccanegra (1339). Er hatte von der Tochter des ihm feindlich gesinnten Adeligen Fiesco ein Kind. das er verschollen glaubt. Zwanzig wirbt der Doge für Paolo, der inzwischen Kanzler des neuen Reiches geworden ist, um eine Schöne mit Namen Amelia. Bei der Unterredung erkennt Boccanegra in Amelia seine eigene Tochter, die dem edlen Jüngling Gabriele herzlich zugetan ist. Nach abschlägigem Bescheid beschließt Paolo, die schöne Amelia gewaltsam zu entführen. Die Entführung wird vereitelt. Boccanegra zwingt Paolo vor dem hohen Rate, den schändlichen Anstifter der Entführung Amelias zu verfluchen, und Paolo verflucht sich damit selbst. Aus Rache mischt dieser dem Dogen einen furchtbaren Gifttrank, der langsam wirken soll. Bald wird Paolo durch seinen Uebertritt zu den Feinden des Dogen als Hochverräter entlarvt und hingerichtet. Amelia und Gabriele werden ein glückliches Paar. Der Doge Simone Boccanegra versöhnt sich mit dem alten Fiesco, da fordert das schleichende Gift sein unschuldiges Opfer. Tiefbetrauert stirbt der erste Doge von Genua Die Uraufführung der Oper in Venedig hatte nur einen mittelmäßigen Erfolg, der wohl auch durch eine schlechte Besetzung in zwei Hauptpartien so ausfallen mußte. Das Werk wurde in Neapel warm aufgenommen; in Mailand kam es durch eine schlechte Aufführung zu einem Durchfall. Verdi schreibt selbst 1859 darüber:„Der Durchfall des=Boccanegras in Mailand mußte kommen, und so ist er gekommen. Ein Boccanegra ohne Boccanegra! Schneidet einem Menschen den Kopf ab und suchet ihn dann zu erkennen, wenn das möglich ist!— Uebrigens— mögen Freunde und Feinde erzählen, was sie wollen: der=Boccanegras ist um nichts schlechter als allerhand andere Opern von mir, die mehr Glück hatten, vielleicht weil gerade eben=Boccanegras eine noch sorgfältigere Aufführung verlangt hätte und ein Publikum, das sich herbeiließe, zuzuhören... Was ist es doch mit dem Theater für eine traurige Sache!“ Nachdem Verdi zufällig in Köln 1875 einer Vorstellung von Schillers„Fiesco“ beigewohnt hatte, entschloß er sich zu einer Neubearbeitung des„Boccanegra“. Boito übernahm die textlichen Aenderungen, Verdi verbesserte und ergänzte seine Komposition besonders durch das bewundernswerte Finale des ersten Aktes. In der neuen Fassung wurde die Oper 1881 in der Mailänder Scala mit großem Beifalle gegeben. Von dem französischen Bariton Maurel, der den Titelhelden verkörperte, schrieb Verdi an einen Freund:„Schade! Wären Sie nach Mailand gekommen, so würden Sie einen Darsteller und Sänger kennen gelernt haben, wie man sie nur selten antrifft. Maurel ist ein Boccanegra, wie ich ihn nicht wieder finden werde!" Die Over scheint 1883 wohl zuletzt, und zwar in Paris mit diesem französischen Bariton aufgeführt worden zu sein. Der durchgreifende Erfolg blieb dem Werke leider versagt. M 1930 hat der deutsche Dichter Franz Werfel die vergessene Oper nach dem Piaveschen Text erneuert. Die Bezeichnung„lyrische Tragödie“ ist ein Uebersetzungsfehler Werfels; der Ausdruck lautet richtig„musikalische Tragödie“. Verdis musikalische Tragödie„Simone Boccanegra“ wird am 23. Februar 1932 erstmalig im Kölner Opernhaus aufgeführt. Dr. L. Biagionl, Köln. Geschäftliches Der neue Weg zum Fernempfang! Den Beweis, daß durch einen gleichzeitig in das Empfangsgerät eingebauten und genau abgeglichenen BAMEN 21 preuß.=Südd.=Klassenlotterie 19. 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Febr., ist Schluß! MICHEL HOHESTRASSE ECKE GURZENICHSTRASSE Samstag, 20. Februar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 51 Seite 15 AM VOLKSTRAUERTAG Sonntag, den 21. Februar, mittags 12.15 Uhr Gedächtnisteier Zur Kommunion Samt-SeidenrI im Gürzenich bis zu den feinsten und neuesten Süsssie— Keder und Kanio-palften Gedächtnisrede:22 zu Engros-Preisen direkt an Privatel Sagter ie Pute Vierhu iS iühge angalge Der“ Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. QualitätsWÖBEL Innenausbau nur vom Fachmann Jahrgedächtnis Das Jahrgedächtnis für Frau Wwe. Adam Balsam verw. Michael Greven, geb. Roleff findet am Dienstag, den 23. Februar 1932, vormittags 9 Uhr, in der Rektoratskirche zu Köln-Höhenhaus statt, wozu freundl. einladen Famillen Greven u. Balsam ca. 100cm, weichfließ. Kunstseide, für elegante Kleider, Wäsche u. 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Was soll ich nur tun?“ Der blonde Obersekundaner, dessen Fäuste zum Zupacken wie geschaffen scheinen, schrumpft auf seinem Sessel förmlich zusammen. Und der enttäuschte Ausdruck weicht auch nicht von seinem Gesicht, als der freundliche, bebrillte Herr ihm zur Maschinistenlaufbahn rät.„Vielleicht kommst du noch einmal als Maschinist auf ein Schiff. Und vor allem ist das ein Schlüsselberuf, der viele Möglichkeiten offen läßt.“ Schlüsselberufe: sie sind heute die große Losung. Wenigstens für den Anfänger. Später kann er sich ja immer noch einem Spezialfach zuwenden. Aber wer weiß denn, was später wird? Wer kann auch nur die wirtschaftliche Entwicklung der nächsten zwei, drei Jahre voraussehen? Nie war deshalb die Ratlosigkeit unter den Schulentlassenen und ihren Eltern so groß wie in diesem Jahr. Rund 600 000 Jungen und Mädels werden zu Ostern die Schulen des Deutschen Reiches verlassen und suchen schon jetzt sorgenvoll nach einem Weg in die Zukunft, Kinder, die im Krieg geboren, in Notzeiten aufgewachsen sind und uns Aelteren oft erschrekkend nüchtern und illusionsarm vorkamen.„Ich möchte Kaufmann oder Maurer werden,“ erklärt ein fünfzehnjähriger Mittelschüler.„Wie kommst du gerade auf diese zwei Berufe?"— „Eigentlich wäre mir Kaufmann lieber. Aber die Geschäfte geh'n doch so schlecht. Und ich hab' gehört, daß ich als Maurer mehr Geld verdienen kann.“ Dennoch haben es diese Vierzehn= bis Sechzehnjährigen leichter als ihre Kameraden von den höheren Schulen. Besonders die Mädchen finden oft rasch ein Unterkommen als Verkäuferin oder Kontoristin. Und sind die Burschen tüchtig und adrett, so läßt sich irgendeine Lehrstelle auch für sie ausfindig machen. Nur ist damit nicht viel getan. Denn wenn sie ihre Lehrzeit glücklich beendet haben, werden die neugebackenen Gesellen auf die Straße gesetzt. Wie es den Kindern ergehen wird, die Ostern großen Teil stempeln gehen, oder sie werden von den Eltern mitdurchgefüttert. 1927 bis 1929 waren eben gute Zeiten, außerdem fürchtete man einen Lehrlingsmangel in den kommenden Jahren(da sich der Geburtenausfall aus der Kriegszeit bemerkbar machen mußte), stellte also mehr Lehrlinge ein, als man eigentlich brauchte und schickte die Ueberflüssigen im schwarzen Jahr der Wirtschaftskrise einfach fort. Leider fehlt eine einheitliche Statistik, aber in Leipzig wurden z. B. 55 v. H. der Schneiderlehrlinge, 60 v. H. der Tischler, 45 v. H. der männlichen Kaufmannslehrlingen nach beendeter Lehrzeit entlassen(dagegen nur 15 v. H. der weiblichen Kaufmannslehrlinge. In Königsberg feiern 45 v. H. der Bäcker= und Stellmacherlehrlinge, 40 v. H. der Schmiede. Mit diesen arbeitsuchenden Vordermännern müssen die Jüngeren, die eben frisch von der Schulbank kommen, rechnen. Doch bis zur Gesellenprüfung haben sie noch lange Zeit. Und vielleicht setzt inzwischen der heiß ersehnte wirtschaftliche Aufschwung ein. In vielen praktischen Berufen ist die höhere Schulbildung eher ein Hindernis. Aber ein Abschluß soll da sein, sei es auch nur das Reifezeugnis einer Volks= oder Mittelschule. Freilich in unseren Tagen ist selbst das nicht immer möglich. Zehn, zwanzig Mark monatliches Schulgeld können ein Familienbudget schon über den Haufen werfen. Im Nebenzimmer, wo sich die jungen Mädchen Rat holen, beteuert gerade eine würdige Dame(guter Mittelstand, Beamten= oder Kaufmannsfamilie, taxiere ich): „Wir können das Schulgeld für unsere Hedwig nicht mehr aufbringen. Man hat es nach unserem früheren Einkommen bemessen, und ein Gesuch um Schulgeldbefreiung ist abgewiesen worden.“ Hedwig, eine bildhübsche Brünette, die für ihre 15 Jahre sehr gut entwickelt ist, hört schweigend zu. Sie hat nur einen Wunsch: Kindergärtnerin werden. „Dazu ist das Reifezeugnis unbedingt erforderlich. Könnten Sie Ihre Tochter nicht doch so lange in die Mittelschule schicken? Ohne Reifezeugnis fallen ja alle Vorteile der besseren Schulbildung fort.“ Der Mutter stehen die Tränen in den Augen, aber sie bleibt bei ihrem„Nein“. Die schwarzlockige Hedwig wird also nach einer Lehrstelle suchen.„Als Blumenbinderin,“ rät die Berufsberaterin.„Da hat sie doch mit etwas Lebendigem zu tun, wenn es auch keine Kinder sind und kann ihr nettes Zeichentalent verwerten.“ Fast ebensoviel zertretene Wünsche wie Ratsuchende! Leicht haben sie es nicht, diese jungen Menschen, die ihre Illusionen gleich beim Eintritt ins Leben begraben müssen. Aber ganz starke Neigungen brechen sich ja immer Bahn. Ueber alle Hindernisse hinweg. Wahrscheinlich See 1812 FÜR KOMMUNTON UND KONFIRMATION KNABEN-ANZUGE VORZUGLICH in QUALITAT und AUSFUHRUNG DABEI SEHR PREISWERT SAUER KöLN STOLLWERCKHAUS segelt der blonde Obersekundaner doch eines Tages über das Meer, und Hedwig pflegt statt der Blumen Menschenkinder, wenn es auch ihre eigenen sein sollten. In welche Schule schicken wir unser Kind? Man schreibt uns: Das ist in der heutigen Notzeit fast eine Schicksalsfrage; denn Fehlleitungen und dadurch verursachte unnötige Geldausgaben können nicht mehr ertragen werden. Alle Eltern, die ihren Kindern eine über die Volksschule hinausgehende Bildung zuteil werden lassen wollen, müssen sich zunächst entscheiden: Soll unser Kind einen Gelehrten=Beruf einschlagen und also später auf der Universität, der Technischen Hochschule, der Pädagogischen Akademie, der Landwirtschaftlichen= und Forsthochschule studieren, oder wollen und müssen wir uns aus wirtschaftlichen oder Gründen der Begabung mit einem praktischen Berufe in Handel und Gewerbe oder einer mittleren Beamtenstelle begnügen? Sollen der Sohn, die Tochter später nicht auf der Hochschule studieren, dann ist die Mittelschule die geeignete Schule. Die Mittelschule schließt sich wie die höhere an die Grundschule an, nimmt ihre Schüler also mit dem vollendeten 10. Lebensjahre auf, um sie in sechs Jahren zur mittleren Reife, dem früheren Einjährigen, zu führen. Sie will besonders die allgemein bildende Schule fur das praktisch veranlagte Kind sein. Die Mittelschulbildung ist vollständig abgerundet, abgeschlossen. Alles ist auf das praktische Leben eingestellt. Deutsch steht im Mittelpunkte. Von den beiden Fremdsprachen ist in Köln Französisch Pflichtfach, Englisch wahlfrei. Die Knabenmittelschule legt ferner besonderen Wert auf Werkunterricht, Kurzschrift, die Mädchen=Mittelschule dazu noch auf Nadelarbeit und Hauswirtschaft. Es kommt vor, daß manche Schüler und Schülerinnen nach der Grundschule zuerst auf die höhere Schule gehen und dann zur Mittelschule übertreten. Das ist verkehrt. Schüler, bei denen die Eltern Neigung zu praktischer Betätigung neben einer guten geistigen Begabung beobachten, sollten gleich zur Mittelschule kommen und sie erst mit dem Zeugnis der mittleren Reife verlassen. Wer vorher abgeht, lernt nichts Ganzes und nichts Halbes und wäre besser auf der Volksschule geblieben. Die Mittelschule verleiht zahlreiche Berechtigungen. Man möge sich darüber bei der Schulleitung erkundigen. Eine Aufnahmeprufung findet nicht statt. Statt dessen reicht die Grundschule die Zeugnisse der gemeldeten Schüler und ein Gutachten ein. Ein Ausschuß, der aus dem Leiter der Mittelschule, einem Mittelschul= und einem Grundschullehrer besteht, entscheidet über die Aufnahme. Künstliche Augen werden demnächst in Köln durch Vertreter der Firma F. Ad. Müller Söhne, Anstalt für künstliche Augen, in Wiesbaden, in Anwesenheit der Patienten nach der Natur angefertigt und eingepaßt. Näheres ist aus dem Inserat in vorliegender Nummer zu ersehen. Alumnat St. Anno Schülerheim für Städt. Vollrealgymnasium (Sexta Latein, Quarta Französisch, Untertertis Englisch) Bad Honnef am Rhein geleitet von den Schulbrüdern des heiligen Joh. v. La Salle. Gewissenhafte Beaufsichtigung und Erziebung. Nachhilfe. Untere Klassen bevorzust.— Prospekt durch die Leitung. Schule St. Michael auf halber Höhe des sagenumwob. 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Schülerheim unter geistlicher Leitung)— Beginn des Schuljahres 11. April 1932. Auskunft u. Anmeldung bei der Direktion der Schule, Mainz, Willigisplatz 2 Höhere Privatschule Frankstrahe 19 Aufnahme auf alle Klassen— MittagsSilentium— Sport-— Abendunterricht auch für Berufstätige- 12 Lehrkräfte verlangen Sie Schulordnung und Referenzensammlung Fernruf 21 5889. Sprechstunden täglich 10—1 Uhr. 1932/33 zum letsten Mal Lehrgang für Hauswirtschaft mit Prüfung in der Anstalt. Bewerberinnen müssen schon eine lehramtliche Prüfung abgelegt haben.— Anmeldungen bis spätestens 15. März. Rheinbach b. Bonn, St. Josef. Die Schwestern U. L. Frau. Schüler(innen) hol. verlorene Zeit wied. ein.Vorbereitung für alle Klassen u. Prüfungen. Unterricht —12, Anfertig. der Arbeiten unt. Aufsicht. 15—17 Uhr. Schulersatz. Verl. Sie Ref. F. Teutenberg u. Dr. phll. F. Teutenberg. Maurlllussteinweg iod(Neumarki) F. 213185 Neue Zirkel in der Englisch-Französisch-Spanisch.a Beginn am 25. Februar Bintritt für Fortgeschrittene jederzeit Köln, Schildergasse 114. KurzschriftSchreibmaschine, Fachlehrer Köln, Blumenthalstraße 5 Stenographie Französisch, Englisch monatlich.— M. Ang. unt. 289 an die Geschäftsstelle ds.Bl. Kaufm. Privatschule H. Bock Köln-Mülhelm Adamsstraße 7a- Fernsprecher 61726 Anmeldungen zu den Anfang April beginnenden Jahres- u. Halbjahreskursen für Schulentlassene und Erwachsene werden jetzt entgegengenommen. Sprechstunden:—12½,—9 Uhr. (Sonntags 11—1 Uhr)- Prospekt frei. Schulleiter: H. Bock. Musiklehrer Lehrerin, Klavier=, Harmonium=, Geigenunterricht 1,50#. Klavierüben, Leihgeigen kostenfrei. Seidenberg, Koln Von=Werth- Str. 30 stud. theol. gibt zielsichere Nachhilfe. Angebote unt. C 58 an die Gesch. ds. Blattes. Schnitmuster fürDamen- u. Herrenkleider u. Körpermaß angefertigt.liefert die Privat- Zuschneideschule d. ZuschneideVereinigung v. Rheinland u. Westf., Köln, Neumarkt 35. Inserleren bringt Gewinn Samstag, 20. Februar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 51 Seite 13 Im Deutzer Museumsbau Dokumente rheinischer Vergangenheit Der Auftakt des Rheinischen und Stadtgeschichtlichen Museums— Vielseitigkeit der Darstellung Interessante wissenschaftliche Vorarbeiten Stadttypen, an markanten Beispielen vorgeSeitdem im vorigen Jahr die Bestände des Historischen Museums aus den Torburgen nach Deutz geschafft worden sind, hört man in der Bürgerschaft viele neugierige Fragen, wann und wie die Dokumente kölnischer und rheinischer Vergangenheit den Besuchern wieder zugänglich gemacht werden sollen. Es ist an der Zeit, darüber einiges zu sagen. Während nämlich im Deutzer Museumsbau tiese Stille zu herrschen scheint, ist dort in Wirklichkeit seit Wochen und Monaten eine sehr rege Arbeit im Gange. Wie Oberbürgermeister Dr. Adenauer schon bei Wiedereröffnung des Kunstgewerbemuseums andeutete, wird auch das Rheinische und Stadtgeschichtliche Museum, das die Bestände aus den Kölner Festungen mit den Besitzstücken des anläßlich der Jahrtausendausstellung ins Leben gerufenen Rheinischen Museums vereinigt, teilweise noch im Laufe dieses Jahres— wahrscheinlich im Sommer— der Oeffentlichkeit übergeben. Dann wird sich drüben in Deutz eineunerschöpfliche Fundgrube für wissenschaftliche Arbeit, für bildnerische Aufgaben und Schulzwecke neu auftun. Modell von St. Gereon um 1800 sich anschließende Klosterbau ist deutlich sichtbar. Vor der Stiftskirche Lhristoph. Auf dem Gereonsdriesch erkent man die Pferdeschwemme. Ringsum Weinberge. Wenn man bedenkt, daß die regionale und lokale Geschichtsschreibung wenig älter ist als ein halbes Jahrhundert und daß erst seit der ##tmende rheinische und kölnische histo** rieben rische Forschung ernster und intensiver betrie worden ist, so wird es einem klar, welchen Um fang die wissenschaftlichen Vorarbeiten für den Aufbau des neuen Museums annehmen mußten. Wieviele Pläne und Bücher wollen studiert sein, ehe man ein Stadtmodell in all seinen Einzelheiten genau herstellen kann! Wieviel sorgsame Kleinarbeit steckt in dem dreifachen Kartothekapparat, in dem das überaus reichhaltige graphische Archiv erschlossen ist! Wie mühselig ist es, aus Büchern und Archivmaterialien gewisse statistische Grundlagen zu erarbeiten, die zur Verlebendigung der Ausstellungsgegenstände dienen sollen! Welche Schwierigkeiten macht das Zusammentragen all der Einzelheiten, die zu der in lebendige Bilddarstellung übertragenen Entwicklung des stadtkölnischen Haushaltes von 1370 bis 1930 benötigt wurden! All diese wissenschaftliche Arbeit, die Direktor Ewald und Dr. Klersch und ihre Mitarbeiter in den Jahren des Sammelns und des Aufbaues geleistet haben, wird nach der Eröffnung des Museums als selbstverständliche Voraussetzung angesehen werden; man sollte sie aber nicht unterschätzen oder gar übersehen. Außerordentliche Schwierigkeiten bereitet dem Aufbau die Raumgestaltung in dem Museumsbau, der in den hochgestockten, lichtdurchfluteten oberen Räumen prachtvolle Repräsentationssäle für eine Ausstellung bietet. die aber für museale Zwecke wenig geeignet sind oder wenigstens zu starker Raumverschwendung zwingen. Noch bedenklicher erscheinen weithin die unteren Räume, die gedrückt, schlecht belichtet, durch schwere Träger und eine ungemein störende Heizungsanlage beeinträchtigt sind. In Zusammenarbeit mit den Werkschulen die überhaupt wertvolle Helfer bei den Aufbauarbeiten des Museums stellen, werden aber wohl auch die Fragen der Raumgestaltung, die natürlich viel leichter zu behandeln wären, wenn entsprechende Mittel zur Verfügung ständen, eine befriedigende Lösung finden. Aufbauformen und Gliederung des Auseums werden gegenwärtig erst andeutungsweise sichtbar. Das verschiedenartige Material, das zur Darstellung gebracht werden soll, zwingt zu immer wechselnden Methoden, zu Gruppierungen unter immer neuen Gesichtspunkten, um das Höchstmaß der Schaubarkeit zu erreichen. Modelle, die Siedlungsformen, Stadtentwicklungen und Einzelbauwerke zeigen, stehen neben originalen und photographisch vergrößerten Graphiken, Photographien und Gemälden. Porträts berühmter Persönlichkeiten müssen eingegliedert werden in die Darstellung von Altertümern der Stadtverfassung, des Rechtswesens, der Zünfte. Kopien irgendwelcher Kunstgegenstände ergänzen die Originalbestände. Kunstgewerbe, Hausrat und Möbel aller Art zeugen von rheinischem Gewerbefleiß aller Zeiten. Vielseitigkeit ist Grundforderung in diesem Museum, das schon in seiner Entstehung überrascht durch die Mannigfaltigkeit kulturhistorischer und entwicklungsgeschichtlicher Gesichtspunkte, durch den Reichtum in Erscheinung tretender Zusammenhänge verschiedenster Lebensgebiete, durch die vielen Möglichkeiten volksbildnerischer und pädagogischer Auswertbarkeit. Daß der Aufbau unter den gegenwärtigen Zeitverhältnissen, bei dem Mangel an Mitteln nur in gemäßigtem Tempo vor sich gehen kann, ist gar nicht von Nachteil. Es ergeben sich so im bedächtigen Ablauf der Arbeit nicht nur ausstellungstechnisch manche reizvolle Einzelheiten, sondern es bleibt auch Zeit und Muße, die Pläne immer wieder zu überprüfen, nach neuen Denk= und Forschungsergebnissen zu verbessern und zu bereichern. Eine methodisch glückliche Einzellösung ist die Zusammenziehung der Kartographie in besonderen, den einzelnen Abteilungen angegliederten Nebenräumen, die dann durch Heraldik und Graphik etwas belebt werden. Die zunächst der Vollendung entgegengehenden Räume beginnen im Hauptsaal des Südflügels mit der Gruppe Rheinisches Stadtbild Hier stehen im Modell die aus ihrer Entstehungsgeschichte sich erklärenden verschiedenen des 17. und 18. Jahrhunderts Koblenz=Ehrenbreitstein und die Industriestädte: Krefeld und Barmen. Die Modelle werden belebt durch Photos, Darstellung der Stadtlegenden u. dgl. Vergrößerte Stiche füllen die Wände. Stadtbefestigung und-verteidigung bildet die nächsten Abteilung. Da findet man die erhaltenen Kölner Stadtbanner(zwei kleinere, an denen wahrscheinlich Stephan Lochner mitgearbeitet hat, und das von 1726 bekannte, in den Gürzenichfahnen kopierte und die kümmerlichen Restbestände des Kölner Zeughauses, Armbrüste, Gewehre und Rüstungen, von denen eine Jan von Werth zugeschrieben ist. Modelle der Aachener Landwehr und einzelner Festungsteile führen in weiteren Kreis. Angegliedert ist an diese Abteilung das Schützenwesen, das überleitet zu den Zünften. von denen leider so wenig Gegenständliches auf uns gekommen ist, da wahrscheinlich nach den Koalitionskriegen das gesamte Material von den Franzosen beschlagnahmt wurde. Einsam liegen in einem Schrank sechs Helme der Faßbinderzunft. Inmitten der wenigen erhaltenen Verwaltungs- und Justizaltertümer der Stadt Köln steht ein sehr instruktives Modell des hauses, wie es etwa in der Mitte des 18. Jahrhunderts sich präsentierte. Bildnisse der Kölner Bürgermeister schauen ernst auf die alte Schandfahne, freundlich auf die einzige erhaltene Ratsherrentracht und sorgenvoll auf die Entwicklung des städtischen Etats im Verlaufe von 560 Jahren. Modell des ersten Dampfschiffs auf dem Rhein Stadt und Kirche ist ein besonders umfassender Problemkreis, dessen Wichtigkeit noch dadurch gesteigert ist, daß sinngemäß Universität und Schulwesen hier angeschlossen werden mußten. Ein Modell von St. Gereon erhellt mit einem Schlage die städtebauliche Situation und Bedeutung des Stifts. Ebenso verdeutlicht KleinSt.=Martin die Funktion der Pfarrkirche. Als Beispiele alter Hospitäler werden Cues an der Mosel und Mainz gezeigt. Für das alte Schulwesen ist interessant die Sammlung physikalischer und sonstiger naturwissenschaftlicher Instrumente aus dem Jesuiten=(Marzellen=, Dreikönigen=) Gymnasium, die das ProvinzialSchulkollegium als Leihgabe überließ. Bibliothekswesen, Schultheater usw.— alles wird sich hier finden. Gewerbe, Handel und Verkehr baut sich in reichhaltigen Gruppen auf: Marktwesen und alte Kaufhäuser werden gezeigt. Alte Werkstätten von Handwerkern reihen sich in langer Folge: die Zinngießerei, die Goldschmiede, die Uhrmacherwerkstatt, die Kattundruckerei, die Töpferei, die Weberei, die Nagelschmiede u. a. Die Erzeugnisse der Werkstätten illustrieren ihre Arbeitsformen. In der Verkehrsabteilung ist das Brückenwesen und die Rheinschiffahrt mit besonderer Liebe behandelt. Da ist eine stattliche und amüsante Rheinflotte aus vielen Jahrhunderten(in verkleinerten Nachbildungen) zu sehen. Von den Räumen, die sich mit Bürgerhaus und Bürgerkultur beschäftigen werden, ist noch wenig zu sehen und zu sagen. Wohl reihen sich schon im Viereck der ehemaligen Stallungsbauten die Schätze der Abteilung. Tracht und Hausrat Rheinisches Kunstgewerbe verschiedenster Art und Herkunft: Gläser, Keramik, Porzellan ist in teilweise vorzüglichen Proben vertreten. Prachtvolle Möbel zeugen von tüchtiger, künstlerisch hochwertiger Handwerkerarbeit. Eine unübersehbare Fülle von Ausstellungsgegenständen breitet sich vor dem flüchtigen Besucher bei den Aufbauarbeiten aus. Wenn die Ordnung vollendet sein wird, werden die Kölner staunen, was aus den Beständen der Torburgen=Museen entstanden ist: eine umfassende Schaurheinischer Kultur und Geschichte. Die Rüstkammer Blick in die Werkstatt des Rheinischen Museums