Verlag und Schriftleitung: Köln, Stolkgasse 25—31. Die Schalterräume sind durchgehend von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Postscheckkouto: Der Neue Tag, Amt Köln Nr. 59000. Sammelruf: 220301; nach 20 Uhr: Hauptschriftleitung: 220301; Sportschriftleitung: 220302; Schriftleitung: 22 03 03: Anzeigen: 2203 04; Betrieb: 22 03 05 Nr. 216 Dienstag, den 5. August 1941 Einzelpreis 10 Pfg. Kriegswichtige Ziele von deutschen Bombern angegriffen Deutsche Luftangriffe im Rildelta Die britischen Hoffnungen auf eine Erleichterung in Nordafrika gründlich betrogen Voo unserem OSt-Berichterstatter * Stockholm, 5. Aug. Zum zweiten Male im Laufe einer einzigen Woche meldete der OKW=Bericht kurz und sachlich, daß kriegswichtige Ziele im Nildelta, vor allem der Hasen von Alexandrien, Port Said, die Suezkanalzone und Flugplätze in der Nähe der Hauptstadt Kairo mit Erfolg angegriffen worden seien. Was so kurz und sachlich vom OKW festgestellt wird, scheint in Wirklichkeit eine umfassende Angriffsartion zu sein, denn am Montag wurde in Kairo amtlich mitgeteilt, daß in der letzten Nacht praktisch in sämtlichen Städten und Ortschaften des gesamten Nildeltas die Sirenen heulten. Dem Namen nach wurden alle Angriffsziele bekannt gegeben: die Kriegshäfen Alexandrien und Port Said, mehrere ungenannte Stellen am Suezkanal, die Hauptstadt Kairc, Gebäude in der Nähe Kairos. Die britischen militärischen Stellen in Kairo haben selbstverständlich nicht den Mut gehabt, selbst ein Kommuniqué über diese neuen nächtlichen Angriffe auf kriegswichtige Ziele i Unterägypten zu veröffentlichen, sondern verschanzen sich aufs neue hinter dem ägyptischen Ministerium für Innere Sicherheit. Aus dem Wortlaut dieses ägyptischen Kommuniqués geht hervor, daß die ungenannten Gebiete, die in der Nähe von Kairo angegriffen wurden, aller Wahrscheinlichkeit nach Flugzplätze der britischen Luftwaffe sind. Unter dem hartnäckigen Schweigen der militärischen Stellen Kairos scheint sich im übrigen nicht nur Erstaunen, sondern beträchtliche Beunruhigung zu verstecken. In den letzten Wochen, vor allem seit Ausbruch der Feindseligleiten in der Sowjetunion, waren nämlich die Kommuniqués der britischen militärischen Stellen in Kairo zum Teil recht optimistisch gefärbt, obgleich aus ihrem Inhalt nicht erkennbar war, worauf sich dieser Optimismus begründete. Offenbar hatte man auch in Kairo sich ganz den Wunschträumen hingegeden, daß der Krieg in der Sowjetunion irgendeine Art von Erleichterung für die Briten in Tobruk und an der Sollum=Front herbeiführen würde. Mit diesem Tone ist es jetzt aber aus. Man spricht im Gegenteil davon, daß die deutsche Luftwaffe in Libyen verstarkt worden sei— was meist eine Art Entschuldigung dafür sein soll, daß es den deutschen Fliegern wieder einmal gelungen ist, beträchtlichen Sachschaden in den Gebieten anzurichten, die sie angegrissen hatten. Einem amerikanischen Berichterstatter in Kairo hat die britische Militärzensur zu melden gestattet, die deutsche Luftwaffe in Libyen„scheine zu versuchen, mit der britischen Luftwaffe in Libyen in Kontakt zu kommen". Mehr durfte der Aermste nicht sagen. Aber es ist klar, daß er von starker Angriffstätigkeit der deutschen Luftwasse in Nordafrika sprechen wollte, aver das Kind nicht beim Namen nennen durfte. Sowjet=Verbänden die Flucht verlegt Berlin, 4. Aug. Im Raume südlich von Kiew kam es am 3. August zu einem förmlichen Wettlauf zwischen sowjetischen Verbänden, die der drohenden Umklammerung zu entgehen versuchten, und einer deutschen Vorausabteilung, die die Einschließung vollenden sollte. Im letzten Augenblick verlegte die Vorausabteilung den Bolschewissen den Weg. Auf einer Entsernung von wenigen hundert Metern lag vor der Vorausabteilung, die eine Höhensteilung bezogen hatte, ein Netz von Straßen, auf denen es von bolschewistischen Kolonnen wimmelte. In direktem Beschuß schlugen die Granaten der deutschen Sturmgeschütze, der Infanterie= und Flakgeschütze in die bolschewistischen Kolonnen hinein. Auf den Straßen wuchs das Trümmerfeld, immer neue Kolonnen tauchten auf und wurden von den deutschen Granaten erfaßt. Auch ein vollbeladener Eisenbahnzug, der am Horizont erschien, wurde durch Volltreffer vernichtet. Zuletzt blieb den Bolschewisten nichts anderes übrig, als umzukehren. Die Einschließung war vollendet. „Einladung" nach smolenst Berlin, 4. Aug. Die Aussagen des an der Ostfront von deutschen Trupgen gefangen genommenen Kommandierenden Generals eines bolschewistischen Armeekorps haben gezeigt, daß die Transportschwierigkeiten für die zusammengebrochenen Sowjetarmeen sich in unvorstellbarem Maße verstärkt haben. Die Bolschewisten müssen die größte Mühe aufwenden, wenigstens kleine Transporte mit Lebensmitteln, Munition und Treibstoff an die Front zu bringen. Wenn eine Moskauer Sendung die Behauptung aufstellt, daß eine Moskauer Theatergesellschaft am 2. August Erweiterter Kriegseinsatz des Reichsarbeitsdienstes der weiblichen Jugend Berlin, 4. Aug. In Anerkennung der Erziehungsarbeit des Reschsarbeitsdienstes hat der Führer dem Reichsarbeitsdienst der weiblichen Jugeno neue Aufgaben auf dem Gebiet des Kriegseinsatzes der Frau gestellt Durch Führer=Erlaß werden die zum Reichsarbeitsdienst eingezogenen Mädchen nach Ableistung ihrer Reichsarbeitsdienstpflicht aut weitere sechs Monate zum Krieasyilfsdienst verpflichtet. Der Kriegshilfsdienst des Reichsarbeitsdienstes wird abgeleistet im Burobctrieb bei Dienststellen der Wehrmacht und bei Behörden, bei gesundheitlichen und sozialen Einrichtungen(z. B. Kinderlandverschickung, Krankenhäuser) und in Einzelfällen auch bei Hilfsbedürftigen, insbesondere kinderreichen Familien. Gleichzeitig hat der Führer eine Erhöhung der Stärke des Reichsarbeitsdienstes der weiblichen Jugend auf 130000 Arbeitsmaiden befohlen. nach Smolensk abgereist sei, um dort vor Truppen zu spielen, so ist sie herzlich eingeladen, in Smolenst, das sich seit dem 16. Juni fest in deutscher Hand befindet, vor gefangenen Bolschewisten eine Gastrolle zu geben. Schleusen im Stalinkanal durch Stukaangriff zerstört Helsinki, 4. Aug. Einen Bericht von der finnischen Ostfront veröffentlicht die Zeitung Uuso Suomi am Sonntag auf der ersten Seite. Hierbei werden namentlich Gefangenen=Aussagen angeführt. So wird die Aussage eines Gesangenen aus Sorokka am Weißen Meer wiedergegeben, der erzählte, daß dort ein Frauenbataillon„zur inneren Sicherheit" aufgestellt wurde. Ueber die Erfolge der deutschen Luftangriffe auf den Stalinkanal berichtet ein weiterer Gefangener, daß bei einem Angriff mit Sturzbombern vier große Kanalschleusen schwer zerstört worden seien. Sofort nach der Bombardierung seien 35000 Gefangene aus den Gefängnissen zu Kanalarbeiten mobilisiert worden, die nach viertägiger Tag= und Nachtarbeit die Schleusen wieder ausgebessert hätten. Ein Geheimbefehl der Sowjets Sowjeksoldaten glauben nicht mehr den Lügen der Kommissare Berlin, 4. Aug. Augenscheinlich haben viele Sowjetsoldaten im Laufe der Kampfhandlungen eingesehen, daß sie auf das schändlichste belogen und betrogen werden, so daß sie den wilden Gerüchten ihrer politischen Kommissare keinen Glauben mehr schenken. Davon zeugt ein Geheimbefehl, der einer deutschen Panzerabteilung am 3. August auf einem sowjetischen Gefechtsstand im Süden der Ostfront in die Hände fiel. In diesem Befehl, der sich an den Chef des Stabes der dritten sowjetischen Abteilung der Südfront wendet, heißt es wörtlich:„Es ist mehrfach festgestellt worden, daß Sowjetsoldaten ihre Kameraden zur Fahnenflucht aufhetzten. Gestützt auf Aussagen der ukrainischen Zivilbevölkerung, erklärten sie, daß die deutschen Soldaten an ihren Kriegsgefangenen keine Repressalien ergreisen, sondern sie gut behandeln und verpflegen. Diesen Provokatoren muß aufs schärfste entgegengetreten werden. Wer solche Aeußerungen verbreitet, ist sofort zu erschießen.“ London und der Feldzug im Osten Starke Nervosität an der Them##— Widersprüche in einem Atemzug Von unserem TT-Berichterstatter Genf, 5. Auge=Bezeichnend für die labile Stimmung, die gegenwärtig die politischen Kreise Londons gegenüber der Entwicklung des Ostfeldzuges erfüllt, ist ein Londoner Bericht aus amerikanischer Quelle. In diesem wird zugegeben, daß die Verluste der Sowjetarmee zweifellos sehr goß seien. Aber man klammere sich in der britischen Hauptstadt verzweifelt an die Hoffnung, daß das sowjetische Hauptquartier doch über die notwendigen Reserven verfüge. Dennoch, so führt man in Sachverständigenkreisen Londons aus, werde die Sowjetunion keine„regelrechte, großangelegte Gegenoffensive auslösen“, bevor die deutsche Armee nicht eine dritte „Blitzwelle“, gegen die sowjetischen Kräfte geschleudert habe. Denn man gebe sich in London auch wie in Moskau der Hoffnung hin, daß dann die deutschen Truppen etwas„erschöpft“ sein werden. Aber gerade in diesem Augenblick würden dann die„mächtigen Reserven“ des sowjetischen Oberkommandos eingesetzt werden. Indessen könnte aber vielleicht das sowjetische Oberkommando, so wird weiter aus London berichtet, Sachverständigen zufolge schon in die Lage versetzt werden, diese seine Reserven einsetzen zu müssen, um die neue dritte„Blitzwelle" der Deutschen abwehren zu können. Auf diese Weise könnte dann allerdings, so wird bedauernd bemerkt, die erhoffte Gegenoffensive der Sowjetarmee mangels Reserven nicht mehr zustande kommen. Dieser Bericht mit seinen widersprechenden Ueber legungen ist ein Beispiel für die Ohnmacht, mit der man in Großbritannien der planmäßigen Einkesselung und Vernichtung des sowjetischen Verbündeten zusehen muß. Man kann die bereits notorisch gewordenen ungcheuren Verluste der Sowjetarmee an Menschen und Material nicht mehr wegleugnen, weil man sich damit vor der Weltöffentlichkeit lächerlich machen würde. Aber dafür wird die bekannte und unkontrollierbare Platte von dem unerschöpflichen sowjetischen Menschenmaterial einmal mehr aufgelegt. Für die Unruhe, welche die Briten angesichts des offensichtlichen Versagens ihres neuen Kontinentaldegens erfüllt, ist auch ein Bericht des politischen Korrespondenten der Londoner Zeitung„Star“ charakteristisch, der zu erzählen weiß, daß sich viele Abgeordnete des britischen Parlaments nun darüber klar seien, daß die sogenannte zweite Front gegenüber Deutschland, die Stalin so per zweiselt verlange, jetzt fällig sei, aber nur durch eine „Offensive“ geschaffen werden könne. Die demnächst stattfindende letzte Unterhausdebatte vor den Ferien des Parlaments werde sich wohl mit dieser sogenannten zweiten Front befassen müssen. Allerdings, bemerkt die Zei tung, werde Churchill seine„Strategie“ kaum enthüllen. Es ist nun wohl in London schon jedermann klar geworden, daß die teuer bezahlte Offensive der britischen Luftwasse auf den Kontinent auf den planmäßigen Verlauf des Feldzuges im Osten nicht den geringsten Einfluß auszuüben vermochte. Herrn Churchill dürfte daher die Lust nach weiteren Abenteuern vergangen sein. Angesichts dieser Tatsache ist es begreiflich, daß man sich in London, wie wahrscheinlich auch in Moskau, der aus dem Westfeldzug bekannten Illusion hingebt, daß vielleicht doch noch ein Wunder den Verbündeten vor dem Untergang retten könnte. Zerstörte Stadtviertel von Kischinew, der Hauptstadt Bessarabiens, die dem skrupellosen Vernichtungswahn der Bolschewisten zum Opfer ßel Photo: PK-Brunnengräber-Presse-Hollmann Ostwärts Smolensk Die Vernichtung der Hauptmasse der ostwärte Smolensk eingeschlossenen Kräfte der Sowjetmacht führt den an anderen Stellen der Front umklammerten feindlichen Verbänden das Schicksal vor Augen, dem sie unabwendbar entgegengehen. Wo die deutschen Truppen eine Umklammerung durchgeführt haben, ist sie unzerreißbar und kein noch so verzweifelter Ausbruchsversuch oder Entlastungsangriff des Gegners hat bisher den angestrebten Erfolg gehabt, die eingeschlossenen Kräfte zu befreien. Ist der Kessel gebildet; so ist das Schicksal der Eingeschlossenen besiegelt. Ihnen muß im Verlauf der Kämpfe die Munition und der Treibstoff ausgehen, und nichts kann die Vernichtung abwenden. Die Bildung der Kessel ist lediglich das Ergebnis der Strategie beider Seiten. Die Versuche der Sowjets, die vorstoßenden deutschen Panzer einzukreisen und starke Kräfte zwischen die weit vorrückenden Panzer und die nachfolgende Infanterie zu schieben, werden von deutscher Seite mit der Umklammerung jener Sowjetkräfte beantwortet, die als sprengender Teil dienen sollten. Der deutschen Wehrmacht kommt es jetzt vor allem darauf an, möglichst viele Kräfte des Gegners einzufangen und zu vernichten. Die militärische Lage ist heute dadurch gekennzeichnet, daß die noch bestehenden Kessel weit zusammengedrängt wurden, und daß in der Ukraine wie auch bei Smolensk steigende Beute- und Gelangenen-Zahlen zu verzeichnen sind. Ein selbst für englische Begriffe ungewöhnliches Maß von Prahlereien und Verdrehungen der Sachlage ist gerade in diesen Tagen zu beobachten, in denen die Engländer und die Bolschewisten zu Lande, zu Wasser und in der Luft nichts als neue Niederlagen zu verzeichnen haben. Der Moskauer Rundfunk und mit ihm die englische Presse bemühen sich krampfhaft. der Weltöffentlichkeit gewisse Ereignisse vor Augen zu rücken, denen in prahlerischem Tone eine angebliche Bedeutung beigemessen wird, die sie nicht haben. Es handelt sich um die bereits gemeldete Anwesenheit des amerikanischen Sondergesandten Hopkins in Moskau und um den Abschluß eines Abkommens zwischen der Sowjetunion und jener Clique von Emigranten, die in London sitzt und sich auch heute noch als„polnische Regierung" bezeichnet. In Moskau erklärt man, daß durch diese Ereignisse die Front der demokratischen Länder noch erweitert werde, und besonders grotesk wirkt es, wenn in Moskau jetzt behauptet wird, die Sowjetunion wünsche die Schaffung eines freien selbständigen Polen. Die polnische Regierung hat seit mehr als hundert Jahren keinen schlimmeren Feind als das benachbarte Rußland gehabt, und noch nach dem polnischen Feldzuge von 1939 haben die Sowjets in dem Teile des früheren Polen, der unter ihre Herrschaft kam, ein beispielloses Terrorregiment ausgeübt. Es wirkt wenig glaubhaft, wenn Morkau jetzt plötzlich sein Herz für die Polen zu enddecken vorgibt. In der spanischen Presse sind diese beiden von der Moskauer Propaganda in den Vordergrund gerückten und von der Londoner Presse begierig aulgez illenen „Ereignisse“ in besonders scharler lronie gossiert worden. Man erinnert dort daran, dail die Sendboten Roosevelts allen den Völkern, die sie mit angeblichen Freundschaftsbesuchen bedacht haben nur Uinglück und Elend brachten, ganz gleich ob sie Buil.tt oder Donowan, Hopkins oder Jimmy Roosevelt hießen. Wenn aber die Bolschewisten jetzt davon schrärmen, daß sie ein Heer von 300 000 Folen aufstellen krnoten, so weist ein Blatt in Madrd mit Recht darauf hin, daß es sich um die Kriegsgelangenen handelt, die bisher in den bolschewistischen Konzentrationslagern salen, und die nun aus unversöhnlichen Feinden im Handumdrehen zu Verbündelen werden sollen. Das seien wirklich wunderbare Wirkungen der sowjelischen Konzentrationslager. Abgesehen von diesem zweitelhalten polnischen Heer aber prahlen sonjetische Mililärkreise in London damit, daß die Bolschewisten innerhalb der nächsten zwei Wochen eine Armee von über 3 Millionen Mann zur Gegenoffensive an der Ostfront anselzen würden, sobald die Deutschen ihre Reserven verausgabt hätten. Bis jetzt war aber in Wirklichkeit immer nur davon die Rede, daß die Sewjets in den Kämpfen östlich der Stalin-Linie bereits alle ihre Reserven eingesetzt haben— allerdings ohne jeden Erfolg. th Neue Alliiertenkonserenz in London (S/1 Stockholm, 5. Aug. Bereits Mitte dieses Monats soll im Londoner St.= tames Palast die zweite der sogenannten Alliiertenkonserenzen stattfinden. An der ersten, die am 12. Jumi abgehalten wurde, nahmen außer Vertretern Englands und der meisten britischen Dominions nur noch Abgesandte der Londoner Emigranten=Regierungen teil, und selbst von englischer Seite wurde ehrlich zugegeben, daß dieser ersten Alliiertenkonserenz eigentlich nur die Bedeutung„einer Geste der Solidarität“ zukam. Diesmal aber soll es ganz anders sein. Die Sowjetunion werde mitmachen und auch die U S A würden bei der Konferenz vertreten sein. Im Mittelpunkt der Erörterungen würden, so meint man in London, Wirtschaftsfragen stehen. Aber die Teilnahme der Sowjetunion beweise, daß auch militärische Fragen erörtert werden sollen. Die veränderte Lage in der Welt habe eine neue Alliiertenkonserenz notwendig gemacht. Unter veränderter Lage verstcht man in Londoner Kreisen offenbar hauptsächlich den Krieg gegen den Bolsche####### und an zweiter Stelle die schwierige Lage, in die sich Amerika und England durch die eigenen Provokationen gegenüber Japan im Fernen Osten hineinmanövriert haben. Inwieweit dieser bevorstehenden neuen Konferenz im Londoner St.=James=Palast mehr Bedeutung zukommen wird als ihrem Vorgänger, das muß dahingestellt bleiben. Aber es kann nicht daran gezweiselt werden, daß London mit neuen Faktoren und etwaigen militärischen Entwicklungen gerechnet werden muß, die bereits jetzt die verschiedensten Maßnahmen erforderlich machen. Dienstag, den 5. August 1941 Das Ritterkreuz für beispielhaften Einsatz Berlin, 4. Aug. Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen: Oberleutnant Thiel, Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader; Stabsfeldwebel Nacke, Flugzeugführer in einem Kampfgeschwader. Oberleutnant Erich Thiel, am 14. Juni 1912 in Heinrode geboren, hat als Staffelkapitän in einem Kampfgeschwader in über 100 Feindflügen an der Spitze seines Verbandes bedeutende Erfolge errungen. In kühnen Angriffsflügen gelang es ihm u.., eine bedeutende Flugzeugzellenfabrik, sowie einen Flugplatz in England vernichtend zu treffen. DER NEUE TAC Nr. 216 Stabsfeldwebel Rudolf Nacke, am 19. Dezember 1914 in Dresden geboren, steht mit über 100 Feindflügen als ältester und erfahrenster Flugzeugführer an der Spitze des fliegenden Personals seines Kampfgeschwaders. Durch beispielhafte Einsatzbereitschaft ausgezeichnet, verbunden mit großer Angriffsfreudigkeit und verwegenem Draufgängertum, gilt er für seinen Verband als kämpferisches Vorbild. Unter seinen Waffentaten in Polen und Frankreich ist vor allem der Tiefangriff auf den Bahnhof Rennes hervorzuheben, bei dem die völlige Zerstörung der Bahnanlagen und die Zerschlagung einer verladebereiten Division in erster Linie auf sein Konto kommen. Bei zahlreichen Großangriffen gegen Häsen und gegen militärisch wichtige Anlagen in England hat er die Spitzenmaschine gesteuert und trotz stärkster Flakabwehr bedeutende Erfolge erzielt. Durch seine Teilnahme an einem schweren Angriff auf eine Schiffswerft in England, die restlos zerstört wurde, krönte Stabsfeldwebel Nacke die ununterbrochene Reihe seiner kühnen und erfolgreichen Waffentaten. Der Wehrmachtsbericht: Sowjets ostwärts Smolensk vernichtet Lebenswichtige Verbindungen in der Ukraine abgeschnitten 7 Moskau bombardiert Italienischer Wehrmachtsbericht Japan läßt sich nicht beeindrucken Die Amtriebe Washingtons7 Neue Fragen um Thailand Von Kriegsberichter Paul Drobig Tokio, 5. Aug. Es ist an der Zeit, daß Japan seine Vorberettungen in Voraussicht der noch kommenden Ereignisse vervollständigt, so schreibt das bedeutende japanische Blatt„Asahi Schimbun" und erklärt weiter: Großbritannien, die Vereinigten Staaten und das Tschunking=Regime arbeiteten seit Beginn dieses Jahres zusammen, um die Einkreisung Japans zu vollenden. Aus diesem Grunde sei es zu verstehen, daß Japan den gemeinsamen Verteidigungspakt mit Fran* zosisch=Indochina abgeschlossen habe. Der Block, der zwischen Großbritannien, den Vereinigten Staaten, dem Tschungking=Regime und Niederländisch=Ostindien bestehe, trachte nunmehr auch danach, die Sowjetunion einzubeziehen. Was diese Staaten als Gegenleistung für ihre Hilfe an die Sowjetunion verlangten, sei für Japan von höchster Bedeutung. Japan habe mit den Sowjets einen Neutralitätspakt abgeschlossen, doch sollte die Sowjetunion den britisch=amerikanischen Forderungen nachgeben, so sei Japans zukünftige Einstellung und Handlungsweise durch den Dreierpakt klar festgelegt, und je größeren Druck Großbritannien und die Vereinigten Staaten auf Japan auszuüben versuchten, desto fester werde Japan seinen Entschluß zur Verwirklichung seiner Ideen in Ostasien verfolgen Diese Pressestimme gibt mit wünschenswerter Deutlichkeit wieder, wie Japan die Dinge verfolgt, die seinen eigenen Lebensraum betreffen. Allerdings ist zu sagen, daß die Besetzung Französisch Indochinas mit sapanischen Streitkräften doch sehr weitgehende Auswirkungen ge habt hat, vor allem was die Schärfe der geplanten Sanktionen gegen Japan betrifft. Man müsse nämlich feststellen, daß sowohl Australien und Neusceland als auch Niederländisch=Andien sich vorläufig geweigert haben, eine Politik gegen Japan einzuschlagen, die alle Brücken abbricht und in wirtschaftlicher Beziehung für die betrefsenden Länder selbst sehr schädlich wären. Man hat in London schon sehr deutlich das Unbehagen gezeiat, das über dieses zaghafte Vorgehen entstanden ist und versucht es dadurch auszugleichen, daß man sich fortgesetzt um neue Länder bemüht, die in die Front gegen Japan eingespannt werden können Hier handelt es sich in erster Linie, um Thailand, das nach übereinstimmenden Meldungen aus London und Washington angeblich„bedroht“ sein soll, obaleich Großbritannien ganz offen die in Burma stationierten Truppen verstärkt hat und dort auch dauernd neue Flugstützpunkte anlegt. Bei der Lage Thailands sind die begehrlichen Augen, die England macht, einiger maßen zu verstehen, denn wenn man die Absicht haben sollte, die Japaner, als Hinterindien zu verdrängen, dann würde Thailand die Landverbindung von Singapur über Burma nach Tschungking unterbrechen können Bei diesem sehr heiklen und einigermaßen komplizierten Fragenkompler ist zu berücksichtigen, daß Thailand wirtschaftlich sehr stark nach der angelsächsischen Seite hin orientiert war, während anderseits die sapa nische Vermittlung im bekannten Grenzstreit, zwischen Thailand und Französtsch=Indochtna, das jetzige Abkommen ut Französisch=Indochina über die gemeinsame Verteidigung und schließlich Japane, bekundeter, und durch die Tat welfach erhärteter Führungsanspruch im Fernen Osten nicht ganz ohne Einfliß auf die thafändische Politik gebsieden ist. Das beweist schließlich die Anerkennung Mandschukuos durch Thailand, das beweisen auch schließlich wirtschaftliche Abmachungen und die Kreditgewährung Japans an dieses Lond. Japans Position ist ohne Zweisel stärker geworden, was auch aus der Tatsache hervorgeht, daß Batavia erneut mit Tokio wirtschaftliche Fragen verhandelt, bei denen es sich in erster Linie wohl um Oellieferungen handeln dürfte. Man hat diese starke Position Japans natürlich auch in London und Washington erkannt, wenn man sich auch hütet, sie offen einzugestehen. Roosevelt ging auf seine geheimnisvolle Urlaubsreise mit den Worten, die Lage habe sich beruhigt, während die Londoner„Times“ die neuen Verhandlungen zwischen der Regierung von Niederländisch Indien und dem japanischen Generalkonsul dadurch ihren Lesern klarzumachen versuchte, daß sie von einer„neuen Frist“ sprach, die man Japan gewährt habe. Japan läßt sich selbstverständlich durch solche Manöver nicht beeindrucken und richtet sein Augenmerk vor allem auf die Umtriebe Washingtons. Die Verhandlungen des Rooseveltschen Sonderbeauftragten Hopkins in Moskau sind sehr aufmerksam verfolgt worden. Sollte die Sowjetunion die Hilfe Amerikas zu dem Preis bezahlen, daß der UISA in Wladiwostok und auf Kamtschatka Stützpunkte eingeräum werden, so würde das unmittelbar Tokio angehen, denn Wladiwostok wird in hiesigen politischen und militärischen Kreisen stets als eine Pistole angesehen, die unmittelbar auf das Herz Japans gerichtet ist. Die Einkreisung Japans China als Offensivbasis gedacht TI Tokio, 5. Aug. Auf Grund von aus Hanoi vorliegenden Informationen weist der dortige Vertreter der „Domiuri Schimbun“ auf die praktischen und systematischen Vorbereitungen Englands und vor allem der UISA zur beschleunigten offensiven Einkreisung Japans hin. China sei hierbei als erste Offensivbasis gegen Japan gedacht, meldet das Blatt. Das englisch=amerikanische Programm sehe neben der Einbeziehung Tschungkings und Moskaus in die annijapanische Front vor: 1. den Bau zahlreicher Flugplätze im südwestlichen China mit einem Kostenaufwand von 42 Millionen USA Dollar, 2. die Entsendung von 600 Flugzeugen dorthin, 3. die Entsendung von 200 britischen, bzw. amerikanischen und 100 sowjetischen Piloten, 4. den beschleunigten Bau einer Eisenbahnlinie zwischen Sibirien und Lantschou. Damit würden. so fährt der Bericht fort, der Chinakonflikt und der europäische Krieg untrennbar verbunden. Der Bau eines großen Flughafens in Tubangarble in der Provinz Bengalen(Vorder-Indien) durch die UISA zeige gleichzeitig die militärischen Vorbereitungen für Indien und den Nahen Osten. In diesem Zusammenhang tauchten immer wieder Gerüchte über eine Luftlinie zwischen Tschungking und Kairo auf Auf jeden Fall sei auch nach Auffassung politischer Kreise in Hanoi nach Abschluß des Verteidigungsabkommens zwischen Japan und Frankreich über Französisch= Indochina mit verstärkten englisch amerikanischen Be mühungen vor allem im südlichen und südwestlichen Asien zur Einkreisung Japans zu rechnen Aus dem Führerhauptquartier. 4. Aug. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Auf dem Umfassungsflügel in der Ukraine haben schnelle deutsche und ungarische Verbände lebenswichtige Eisenbahnverbindungen des Feindes abgeschnitten. Die Masse der ostwärts Smolensk eingeschlossenen Kräfte der Sowjetwehrmacht ist nunmehr vernichtei— der Rest steht vor der Auflösung. Kampfflugzeuge bombardierten in der letzten Nacht Versorgungs- und Rüstungsbetriebe in Moskau und einen wichtigen Verkehrsknotenpunkt im Quellgebiet der Düna Im Kampf gegen Großbritannien richteten sich wirksame Tagesangriffe der Luftwaffe gegen Eisenbahnanlagen an der Südostküste Englands. Bei den FarörInseln wurde ein Frachter von 1200 BRT versenkt. In der letzten Nacht belegten Kampfflugzeuge militärische Anlagen in verschiedenen Hafenstädten an der schottischen und englischen Ostküste, u. a. in Hull, mit Bomben schweren Kalibers. Große Brände entstanden. Im Mittelmeer erzielten deutsche und italienische Sturzkampfflugzeuge am 2. August nordwestlich Marsa Matruk Bombenvolltreffer aus zwei britischen Zerstörern. Weitere Luftangriffe richteten sich gegen Lagerhäuser und Flakstellungen des Feindes bei Tobruk. In Luftkämpfen wurden vier britische Jäger abgeschossen. Deutsche Kampfflugzeuge griffen in der vergangenen Nacht militärische Anlagen am Suez=Kanal an. Der Feind warf in der Nacht zum 4. August eine geringe Zahl von Spreng- und Brandbomben in Nordwest- und Westdeutschland. Es entstanden weder militärische noch wehrwirtschaftliche Schäden. Nachtjäger und Flakartillerie schossen drei der angreifenden britischen Bomber ab. Rom, 4. Aug. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Montag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: Der Flottenstützpunkt Malta ist erneut von Verbänden unserer Luftwaffe bombardiert worden. Einige feindliche Flugzeuge haben die Flugplätze von Catania und Reggio Calabria mit Mg-Feuer belegt. Es gab einige Verwundete und leichte Schäden. In Nordafrika erhebliche Tätigkeit von vorgeschobenen Posten an der Tobrukfront. Eine feindliche motorisierte Gruppe, die versuchte, sich unseren Stellungen zu nähern, wurde durch Artilleriefeuer gesprengt. Es wurden einige Gefangene gemacht. Englische Flugzeuge warfen auf Orte der Cyrenaika und Tripolitaniens Bomben und Splitterbomben ab, die drei Tote und etwa zehn Verwundete zur Folge hatten. Flugzeuaverbände der Achse haben befestigte Stellungen, Bodenabwehrstellungen, Lager und Kais von Tobruk bombardiert und Brände hervorgerufen. Sie erzielten weiter Volltreffer auf die Bahnanlagen von Marsa Matruk und auf feindliche Schiffe nordwestlich von Marsa Matruk, wo zwei Zerstörer getroffen wurden. Die gleichen Verbände haben vier englische Jagdflugzeuge brennend zum Absturz gebracht. Eines unserer im Atlantik operierenden-Boote ist nicht zu seinem Stützpunkt zurückgekehrt. Das englische.Bool„Fachulor“ von 1500 Tonnen wurde von einem Torpedoboot unter dem Befehl von Leutnant z. S. der Reserve Gino Rosica gerammt und in zwei Teile auseinandergerissen. 91 Mann der Besatzung wurden gerettet und gefangengenommen. In Ostafrika sind einige Abteilungen unserer Truppen im Abschnitt von Gondar kühn in die vorgeschobenen feindlichen Stellungen eingedrungen, wo sie Waffen erbeuteten und dem Gegner Verluste zufügten. Zähe Kämpfe um die Ladoga-Inseln Finnen und Sowjets kämpfen im gleichen Graben gegeneinander Neue Kostenübernahme Gegen falsche Gerüchte Luftschutzaufwendungen, die das Reich bezahlt Bertin, 4. Aug. Der Rescheminister der Veiftfahrt und Oberbeschlehader der Luftwasse hat jetzt Richtlinien mit den zuständigen Reichoministerien erlassen, die nähere Bestimmungen zu der vom Reich neu übernommenen Erstattung von Aufwendungen für den Luttschutztaundan in Wohnhausern enthalten. Das Reich erstattet danach dem Hauseigentümer die uunachst vorschußweise zu tragenden Kosten für die Beschaffung und Anlage der vor: geschriedenen Beleuchtung und Notbeleuchtung sowie der Heizungseinrichtungen aller Art mit Ausnahme der nicht fest eingevauten elektrischen Heizgerate, die vom Hauseigentümer oder den Mietern vomidergebend für die Benutzung in Luftschutzraum zur Verfügung gestellt werden. Ferner kommmt eine Kostenerstattung durch da Reich in Betracht für die Durchfuhrung von Brandmauerdurchbruchen. die Beheizung der Luftschugraume und die insolge Zurverfügungstellung von Luftschugzraum etwa gerechtsertigte Mietminderung. Gesamtkosten die zum Betrage von zehn RM werden nicht erstattet. Die Betriedskosten fur die Beleuchtuing und Notbeleuchtung tragt der Hauseigentümer. Werden Licht und Heizstrom über denselden Zahler entoommen, so werden auch die Stromkosten für die Beseuchtung des Luftschutzraumes erstattet. Bei Brandmauer durchbrüchen wird Havon ausgegangen, daß die Eigentümer der beteiligten Hauser jeweils die Hälfte der Kosten zu begleichen haden Das Reich erstattet die Beträge auf Antrag des Hauseigentümers, der Antrag ist an das zu ständige Finanzamt zu richten, unter Beitügung einer autachtlichen Aeußerung des Reichsluftschutzbund=Baubearbeitere über die Notwendigkeit der Maß jahme und Angemessenheit der Kosten. Die lausenden Kosten werden nur einmal jährlich in einer Summe erstattet. Nähere Bestimmungen üder das Erstattungsverfahren triftt der Reichsfinanzminister. Sowett ein Grundstück von öffentlichen Dienststellen genußt wird, werden die Kosten vom Reich nicht erstattet. Das gleiche gilt, sowett ein Grundstück von Betrieden genußt wird, die zum Werkluftschun oder zum erwetterten Seibstschutz gehören Generell gelten die Bestimmungen üder die Erstaltung durch das Reich nur für Kosten, die leit dem 1 Oktober 1940 entstanden sind Früher entstandene Kosten für die Herrichtung von Luftschutzräumen sind nach der bisherigen Regelung aufzudringen. Die Richilinen verpflichten im übrigen den Hauseigentümer, Iwa z nel gezahlte Umlagen dem Mieter zurückzuerstatten. Weder„Vermögensabgabe" noch„Beschlagnahme von Sparguthaben“ Berlin, 4 Aug. Der Staatssekretär im Reschotinanzministerium, Fritz Reinhardt, berichtet in der „Deutschen Stener Zeitung“ über die günstige Entwick lung des Steueraufkommens des Reiches. Dieses Steueraufkommen hat im Rechnungsjahr 1940 27.2 Milliarden Mark betragen und ist für das Rechnungsjahr 1941 auf 1 Milliarden Mark geschätzt worden. Die Entwicklung im bieherigen Teil des Rechnungsjahres 1941 laßt darauf schließen, daß das Steueraufkommen des Resches M Milliarden Mark im Rechnungsjahr 1941 sogar überschreiten wird. Bei dieser Entwicklung unseres Steueraufkommens ist gesichert, daß die Finanzen des Reiches ohn. Rücksicht auf die Dauer des Krieges in bester Ordnung bleiden. Bei dieser Gelegenheit weist der Staatssekretär darauf hin, daß alle Gerüchte, wonach der Kniegefmanzbedarf die Erhebung einer allgemeinen Vermogensabgabe“ oder gar die„Beschlagnadme“ bedinge, Unsinn sind. Die Vermögenssteuer habe im Rriege keinerlei Erhöhung erfahren, und sie werde auch keinerlei Erdöhung finden. Es let kein Kriegezuschlag zrr Vermögenssteuer eingeführt worden, und es werde auch kein Kriegszuschlag mir Vermögenssteuer kommen E; sei auch nicht daran gedacht, eine allgemeine„Vermogensabgabe“, einzuführen. Das Schwergewicht des deutichen Steuersysteme werde auch im Krieg nach wie vor auf der Besteuerung des Einkommens und des Umsaße- beruben, weil diese Besteuerungsarten die gerechtesten seten. Das Gerücht, daß eine„Beschlagnahme von Sparguthaden“ erwogen werde se' so unerdört, daß jeder, der so dummes Zeua nachredet. vor den Volksgerschtshof gehöre. Jeder Sparer möge versichert sein, daß es eine Geldanlage, die sicherer als Sparguthaden ist nicht gidt und daß er von seinem Sparkapital weder im Krieg noch nach dem Krieg etwae vertieren werde Die Finanzkraft des Reiches werde nach demn Krieg wahrscheinlich noch erhedlich stärker sein als heute. Es werde dann möglich sein, den Kriegszuschlag zur Einkommensteuer abzubauen und durch steuerliche Maßnahmen die Umstellung von der Kriegs= auf die Friedenswirtschaft zu erleichtern. Auch eine Erhöhung der Erbschaftssteuern sei nicht beabsichtigt. Helsinki, 4. Aug. Die finnische Zeitung„Aamulehti" veröffentlicht einen interessanten Artikel von einem Frontberichterstatter über die Kämpfe um die Inseln im Ladogasee. Eine finnische Abteilung hatte die Aufgabe, die Insel Lunkula, die dem Ort Pitkaeranta am Ostufer des Ladogasees vorgelagert ist, zu säubern, wobei sie zwei bolschewistischen Bataillonen gegenüberstand. Die Stärke des Feindes erhielt man aus Aussagen Gefangener. Es handelte sich hauptsächlich um Matrosen, die von Leningrad aus durch den Stalin=Kanal anfangs nach Norden transportiert wurden, dann aber plötzlich mit Schiffen auf die Insel Lunkula geworfen wurden. Bei der Säuberungsaktion gab es außergewöhnlich zähe Einzelkämpfe. Obgleich die Sowjets umzingelt wa ren, war es nicht möglich, sie zum Niederlegen der Wafsen zu bewegen. In dem dichten Gestrüpp der Insel gab es hestige Kämpfe mit Handgranaten und Maschinenpistolen. Der Feind versuchte, in den Gräben Schutz zu suchen, und es kam oft vor, daß Sowjets und Finnen ganz nahe beieinander in demselben Graben lagen. Aber die bessere Zucht und Ausbildung und vor allem die fri sche Initiative der Finnen trug den Sieg davon Während der Kämpfe versuchte der Feind von der Seeseite her etwa 350 Mann Nachschubtruppen zu landen, aber die finnische Artillerie machte diesen Landungsversuch zunichte. Schließlich stürzten sich die Bolschewisten Hals über Kopf ins Wasser, um die Flotteneinheiten schwimmend zu erreichen, was ihnen jedoch nicht gelang. Nach den Aussagen der Gefangenen war die Wirkung des Feldpost aus dem Osten Wen gidt es in der Heimat, der nicht hinter einer Feldpostnummer draußen wenigstens einen hätte, um den er Sorge hat und den er mit seinen Gedanken begleitet? Hinter der Nummer steht ein Mensch, den man liebt und an den man denkt, und die Gedanken bauen Brücken, die über viele hundert Kilometer reichen, von Osten nach Westen, aus einer Schlacht vielleicht in ein kleines Dorf. von einer Großstadt in eine weite, einsame Ebene des Ostens Die Feldpost ist das Bindeglied zwischen Heimat und Front, und für Unzählige ist ein kleines Kartenwort von draußen das große Ereignis der Woche, ein kleiner Gruß der anzeigt, daß es dem Bruder, dem Mann oder dem Vater an der Front gut geht und daß man sich keine Sorgen zu machen braucht Wenn der Brief mit der Feldpostnummer in den Postkasten gesteckt ist, dann wissen die meinten nicht, wie der Weg des Brieses weiterhin verlaufen wird. Dieser Feldpostbrief gehi durch die Hände besonderer Feldpost beamten, und es ist hier ein großer Apparat unermüdlich tatig, zu einer Sammelstelle, die zunächst die Briese nach den einzelnen Regionen und nach einem bestmmunten Schlussel verteilt, so daß von dieser ersten Sammelstelle aus die Briese sozwsagen auf den Hauptmarschwegen lo rollen, von denen dann Seitenwege obzweigen, dic schließlich dis ganz nach vorne führen. Mit den Nachschub kolonnen sind auch die Wagen der Feldpost unterwegs. die die Briese zu den Sammelstellen bringen, von wo sie weiter zu den Dioisionen und schließlich zusammen mit der Verpflegung zu den vordersten Kompanien gelangen, wo der Soldat zusammen mit dein Essen auch seine Post erhalt Genau so verläuft der Weg umgekehrt von der Fron: in die Heimat. Vorn bei den vordersten Kompanien wer den die Briese gesammelt und in immer größer werden den Sendungen schließlich in Eisendahnwaggons ins Reich geleitet. Nun stehen jegt unsere Soldaten mit ihren Teilen in der Somietunion rund 1500 Ki von Berlin entsernt und die, die oden an landfront kämpfen, sind durch noch viel mehr von ihrem Heimatort getrennt. Ein Brief aus genau liegenden finnischen Artilleriefeuers verheerend. Zwei Motortorpedoboote und zwei Kanonenboote wurden dabei versenkt. Eines dieser Boote schleppte Lastkähne mit Mannschaften. Als die Finnen die Insel erobert hatten, stellten sie fest, daß insgesamt 950 Sowjets gefallen waren, und daß die Kriegsbeute reichlich war. Nur wenige Sowjets irrten auf der Insel umher. Mit der gleichen fanatischen Verbissenheit kämpften die sowjetischen Truppen auch auf der nahegelegenen Insel Mantsi. Darum konnten auch dort nur wenige Gefangene gemacht werden. Diejenigen, die in Gefangenschaft gerieten, erzählten, daß es sich bei den Verteidigern meist um Schüler der Leningrader Unterseebootsschule gehandelt habe, der en erklärt worden war, daß ihre Landung auf der In el lediglich eine Uebung sei. Sie wurden unter dem Kommando eines Oberstleutnants und eines Kapitänleutnants auf die Insel geschafft. Dem ersteren gelang es, zu fliehen, der andere fiel. Die Gefangenen erklärten ferner, daß die Russen in der Dunkelheit irrtümlicherweise gegeneinander gekämpft hatten. Durch eine List glückte es an einer Stelle auch einer finnischen Abteilung, die Bolschewisten in der Nacht gegeneinander zu führen. Etwa 450 Sowjettruppen sind auf der Insel Mantsi gefallen. Die Kriegsbeute, die gemacht wurde, war bedeutend Die Insel befand sich nach der Einnahme in verhältnismäßig gutem Zustand. Die Gebäude waren nicht abgebrannt und die Felder größtenteils bebaut, wobei die Russen auch bereits versucht hatten, das Heu einzubringen. Man soll in der Heimat also nicht ungeduldig werden und sich nicht gleich große Sorgen machen, wenn der ersehnte Feldpostbrief auf sich warten läßt. Man soll auch daran denken, daß der Soldat vorn, von dem in diesen Tagen unerhört viel verlangt wird, der riesige Strecken marschiert, oft vier zu müde ist, um noch einen Brief zu schreiben, und sich lieber schnell irgendwo ausstreckt, um ein wenig zu schlafen, statt nun noch zu schreiben Geduld radezu ein unter den Osten die Briese gern zu bringen also, ein wenig Geduld! Es ist ohnehin geWunder, wie es die Feldpost fertig bringt, außerordentlich schwierigen Verhältnissen im und Karten so eran zu ihren EmpfänK. G. von Stackelberg. Kühner Angriff einer Vorausabteilung Berlin, 4. Aug. Eine deutsche Vorausabteilung drang am 3. August in kühnem Angriffsgeist in die in der Ukraine zurückweichenden bolschewistischen Kräfte ein. Die Sowjets erlitten weitere schwere blutige Verluste. Außerdem wurden zahlreiche Gefangene und große Beute eingebracht Rheinisch-Westfälische Börse gaben. Die Te Bsalt.=G I. G. Farden sten Norden braucht oft viele Tage, bevor er vordenten ometer der Finn Kilometer sem döch allein aus vordersten Konteradmiral Busse Leiter des Reichsbundes deutscher Seegeltung Der Führer hat den Obergeneralarbeitsführer Konteradmiral z. S. Busse als Nachfolger des verstordenen Admirals von Trotha zum Leiter des Reichsbundes deutscher Seegeltung berufen. den Sumpfregionen oder den Wäldern der Kompanie zurück zur ersten Sammelstelle gelangt Genau das gleiche ist auch an den anderen Stellen der gewaltigen Front der Fall, wo die Verbindungswege oft jehr schwierig sind, wo das Gelände jeglichen Transporten vielerlei Hindernisse entgegensteilt und schließlich manchmal dinter der Front noch versprengte seindliche Teile ihr Unwesen treiben, so daß der Nachschub und mit ihm auch die Feldpost sich regelrecht manch mal durchkämpfen müssen So ist es also kein Wunder, wenn ein Feldvastbrief, der ohnehin schon 1500 Kilometer zurücklegen und dann noch unter besonderen Geländeschwierigkeiten und bei oft schwierigsten Verkehrsverbindungen transportiert werden muß, seine Zeit braucht, bis er zu Hause ist Im Jahrer Frantrurt a IG Werten vo ten Erzeugnist Ich=Leichtmetalle wesentlichen der Erweiterung und Verbesserung der allgemeinen Güterversorgung dienen woitten, daß die Leinungen jedoch im Einsatz und der Bewährung dieser se im deutschen 2ch cialskampf die starkste Rechtfertigung erfahren. Der Roh* lea en Mitl Nu) meg 1940 auf 846,44(7 Beteiliaunagertrage brachten.25(24.65), Zinsen und sontige Kapitalerträge 6 46(.31), go. Erträge.47(.71). Aus dem Jodresgew nn von 58.756(56.071) werden wieder 5 v. H. Tivrdende auf 20 Vorzugs= und wieder 8 v. H. auf diesmal 73320(691.0) Stammaktien verteilt. Diese Nummer umfaßt 6 Seiten Druck und Verlar: Aner Verlege Anstalt un 1 Druckerei GmbH.— VerlagsleitDr. Eries Veternahm.— Heaptschriftleiter: Dr Hans Koch(verreist, Vertre: Dr. August Wegener.— Preisl. 12 Dienstag, den 5. August 1941 DER NEUE TAG Nr. Hans Berneburg erzählt: Unser aller Söhne und Brüder Der Schultenbauer wird in wenigen Monaten 75 Jahre alt. Aber wenn man ihn jetzt im Stall und auf dem Feld werken sieht, sieht keiner ihm die Last der Jahre an. Ungebeugt ist der Rücken, gerade sitzt er auf dem Wagen, und die Sense führt er mit weitausholendem Schwung. Ja, vor dem Kriege, als der Sohn und die Enkel sich um alles bekümmerten, was auf dem Hof zu schaffen war, hatte er sich auf sein Altenteil zurückgezogen, half nur gelegentlich im Stall und sorgte fast ausschsießlich für seinen Bienenstand, dem stets seine ganze Liebe gegolten hatte. Doch dann, als zwei der Knechte und die Enkel den Waffenrock anzogen, da erschien er, als sei das eine Selbstverständlichkeit, die keines Wortes bedürfe, frühmorgens auf dem Feld, und spätabends fuhr er selbst Grün und Klee für das Vieh auf den Hof. Der alte Schultenbauer war nur in den Jahren seiner aktiven Militärzeit über die Kreisstadt hinausgekommen. Und wenn das Gespräch auf diese Jahre kam, da er=bei der Kavallerie diente erzählte er auch wohl das eine oder andere von der schönen niedersächsischen Garnisonstadt, von Manöverbällen und Militärkonzerten, aber davon wurde immer nur am Rande berichtet. Die Stadt und ihre Vorzüge und Vergnügungen hatten ihm niemals mehr bedeuten können als sein Dorf, sein Hof und das Schaffen für die Seinen. Als ihn jetzt eines Sonntagnachmittags der Lehrer des Dorfes fragte, ob er, der noch so scharfe Augen habe und so regen Geistes sei, nicht Lust verspüre, einen richtigen Tonfilm zu sehen, da der Gaufilmwagen wieder ins Dorf gekommen sei, da schob er nur die Pfeise von einem Mundwinkel in den anderen, tat jedoch den Mund nicht auf und schüttelte nachdrücklich den Kopf. Erst als sein Sohn, auch schon ein Fünfzigjähriger, die Einladung des Lehrers unterstützte, sagte er:„Ich bin mein langes Leben ohne Kino ausgekommen und werde es in meinem hohen Alter auch!“ Und doch gelang das, was Lehrer und Sohn nicht erreichten, der jüngsten Tochter Lene.„Vater“, hatte sie gesagt,„die Filmleute zeigen auch eine Wochenschau. Also wahrheitsgetreue Bilder von unseren Soldaten, von ihren Kämpfen und Siegen. Du liest die Feldpostbriefe von Bernd und Franz doch immer so gründlich, willst du nicht auch einmal sehen, wie und wo sie kämpfen...?" Auch jetzt hatte der Alte erst nichts erwidert, aber er war am Nachmittag in seine Kammer gegangen, hatte die Holzschuhe mit den Sonntagsschuhen gewechselt, hatte sich den schwarzen Rock angezogen und sagte nur:„Gut, ich gehe mit!“ So kam es, daß der 75jährige Schultenbauer eine Wochenschau von den Kämpfen an der Ostfront erlebte. Er sah die unvergeßlichen Bilder des Aufmarsches, den heldenhaften Einsatz der Panzer und Flieger, er wurde Zeuge der unerhörten Marsch= und Gefechtsleistungen der Infanterie und sah das grauenhafte, maskenlose Gesicht des Bolschewismus, der seine Geißel schwang über verwüstete Länder und geknechtete Völker. In den ersten Abendstunden ging er allein, keinem der Besucher hatte er sich angeschlossen, langsamen Schrittes, auf einem Umweg durch seine Felder und Weiden heimwärts. Beim Abendessen sprach er kein Wort, erst als alle am Tisch ihn drängten, von seinen Eindrücken zu berichten, sagte er mit einem kaum merklichen, stillen und stolzen Lächeln:„Ich habe heute Franz und Bernd gesehen!" Nun redete man auf ihn ein, daß er sich irre, keiner von allen habe die beiden Enkelsöhne auf der Filmwand erkannt, aber der alte Bauer schob alle Gegenrede mit einer großen Handbewegung zur Seite: „Kinder, ich weiß doch, es waren nicht Franz und Bernd, und doch waren sie es! Jeder, der von den jungen Soldaten dort mit dem Gewehr im Anschlag lag, jeder, der durch die glühende Hitze marschierte, mit dem Kraftrad oder dem Panzer fuhr, war mir so nah, war mir so bekannt und so lieb, als seien es unsere leibhaftigen Kinder Eine tiefe, weihevolle Stille entstand. Erst der alte Schultenbauer unterbrach sie, wies mit der Hand auf das friedliche Bild der Felder und Wiesen, wie es sich vom kleinen Fenster der Küche aus bot, und sagte nur:„Und das alles tun sie für uns und den Frieden unserer Heimat...“ Dann stand er unvermittelt vom Tisch auf und schritt allein hinaus in die Abendstille dieses Sonntags, nur die Hunde begleiten ihn, aber auch sie sprangen nicht kläffend an ihm hoch, sondern hielten sich eng und still an seiner Seite. Im Dienst des Kaimanjäger-Bataillons Ein gefährliches Abenteuer in Bolivien 1# Von Herbert Reinhold Unter den Draufgängern des ersten bolivianischen Kaimanjägerbataillons taten sich die Brüder Jose und Jerome besonders hervor. Gleich ihren Kameraden hatten sie sich freiwillig dem abenteuerlichen Dienst auf den Wasserläufen der Grünen Hölle verschrieben. Jose war unter die Jäger gegangen, weil ihn Ruhm und hohe Schuß= und Fangprämien lockten, Jerome dagegen wurde von heißem Rachedurst getrieben. Nach beschwerlicher Reise durch siebergeschwängertes Land kämpften sie in vorderster Linie und besaßen bald den Ruf, die unerschrockensten Männer der Truppe zu sein. Sie selbst sprachen selten von ihren kühnen Taten zwischen Nacht bemächtigte sich seiner: Heute war ihnen das Jagdglück wieder einmal hold, heute durften sie wieder, jeder nach seinen Wünschen, eine Seite ihrer Rechnung abbuichen. Er rief den Bruder an, daß der sich ducken möge, damit er freier Schußfeld erhalte, doch Jerome gehorchte nicht Seine Fäuste hielten die Büchse gefaßt, er stand leicht vornübergebeugt, lächelte eigen und sprang auf einmal über Bord, mitten unter die Echsen, die ihn sofort an gingen. Jose vergaß zu schießen, so verwirrte ihn die Tat des Bruders. Ein Schrei blieb ihm im Halse stecken er starrte wie gebannt und hörte über den tausendsälti gen Geräuschen sein Herz schlagen. Erst nach langen und Tagwerden, noch weniger prahlten sie mit der statt=Sekunden hob er die Maschinenpistole und handelte. lichen Summe, die ihnen für die vielen erschlagenen und Aus der Tag graute, trieb ein Boot stromab. Soldaten erschossenen Echsen zugeschrieben wurde. Auf einen ver; des Kaimanjägerbataillons erkannten und bargen es. Sie dienten Urlaub, den ihnen wohlmeinende Vorgesetzte fanden darin einen bewußtlosen Schwerverletzten, den antrugen, verzichteten sie geradezu hartnäckig, obschon Kameraden Jerome, den sie rasch in ärztliche Obhut das mörderische Klima auch an ihrer Gesundheit zehrte. brachten. Wochenlang rang er mit dem Tode, dann Erst hätten sie ihre Aufgabe restlos zu erfüllen, sagten sie genas er. Und als er wieder klar zu denken vermochte, und griffen von neuem nach den Schußwaffen. Aexten und Fangleinen, um in schwankenden Booten nach den Kampfgebieten zu eilen. Jerome hatte sich dem für das ganze Land notwendig gewordenen Krieg gegen die Kaimanplage verschrieben, Mit Ferdi Schmitz und Willi Möchel Meisterschaften der Ringer im Feder- und Mittelgewicht Die Ruhrstadt Witten ist am Wochenende der Schauplatz des zweiten Teiles der Meisterschaften unserer Amateurringer. Entschieden werden die Tutelrampfe an Federgewicht unter 23 und im Mittelgewicht unter 2# Bewerbern. Zwar fehlt im Federgewicht der letztjährige Meister Siegmund Schweikert(Wiesenthal), doch mit Ferdinand Schmitz, Willi Möchel(beide Köln), Böck(Neuaubing) usw. ist das beste Aufgebot in dieser Klasse zur Stelle. Im Mittelgewicht nimmt zwar der Doppelmeister dennoch ist der Ansturm gerade auf diese Meisterschaft stärker denn je. Nachstehend die genaue Teilnehmerliste edergewicht: Ferdinand Schmiy, Willi Möchel(beide Köln), Bykoll(Dortmund), Scharder (Hörde), Wendemuth(Kirchlinde), Herbert Reschke(Berlin), Meyer(Bremen), Kuligowski(Hamburg), Böck(Neuaubing), Büssel(Hanau), Veil(Wilhelmshaven), Bauer(Halle), Schulze(Hannover), Brumpreiksz(Göppingen), Lecke, Neubauer(beide Kassel), Räder(Frankfurt a..), Goygowd(Essen), Balzer(Essen), Vondung (Ludwigshafen), Glod(Hohenlimburg) und Reinhardt (Hohenlimburg). Mittelgewicht: Ludwig Schweickert(Berlin), Karl Müller(Mülheim Ruhr), Könen(Mülheim Ruhr), Himmelmann, Scharfe(Dortmund), Sagave(Kirchlinde), Büngener(Hörde), Hill, Bastian(Hohenlimburg), Hilgert (Köln=Mülheim), Braun(Augsburg), Arnold, Schreyegg (München), Mergett(Frankfurt Main), Becker(Kassel), Stottmeyer(Greiz), Hoffmann(Greiz), Berg Krauskopf, Röttgen(Wilhelmshaven), Neueder(Neuaubing), Würzinger(Augsburg), Adolfs(Essen), Hohmann (Hamburg) und Hager(Untertürkheim). verlangte er nach einem Vorgesetzten, dem er eine Mel dung machte, die bald in aller Munde war, weil sie nicht nur der stolze Dank eines Geretteten, sondern auch und vor allem die Aussage über ein beispielhaftes Geschehnis war. Sie sagte nicht mehr und nicht weniger, als daß Neusel gegen Heuser in Paris Auch Eder und Hower boxen im Wagramsaal Im Rahmen des großen Pariser Wehrmachtssportfestes werden am 17. August im Ring des WagramSaales Kämpfe deutscher Berufsboxer veranstaltet. In Mittelpunkt wird die Begegnung im zwischen Walter Neusel und Adolf Heuser über sechs Runden stehen. Beide trafen zu Beginn des Jahres in der Berliner Deutschlandhalle zusammen. Damals mußte Heuser noch in der zehnten und letzten Runde wegen einer Mundverletzung aufgeben. Den zweiten Schwergewichtskampf liefern Heinz Sendel und Vinzenz Hower. Weltergewichtsmeister Eder hat den Hamburger Mittelgewichtler Spohrer zum Gegner erhalten und im Leichtgewicht sind Kurt Dalchow und Willi Seisler gepaart. Alles in allem eine gehaltvolle Karte, die unseren Soldaten guten Sport in allen Kämpfen verspricht. Europameister Bisterzo geschlagen Die zum Berufssport übergetretenen Meister der italienischen Boxamateure sind aus gutem Holz geschnitt Diese Tatsache wurde bei einem Kampfabend in Rom unterstrichen, wo der bekannte Roberto Prioetti schon in seinem sechsten Profikampf den Leichtgewichtseuropa meister Bruno Bisterzo in acht Runden überlegen nach Punkten besiegen konnte. Italiens neuer Schwergewichtsmeister Luigi Musina, kam über die lange Strecke gegen Lazzari zu einem sicheren Punkterfolg. Das Haupttreffen im Weltergewicht zwischen Michele Malermo und Amadeo Jejana eendete nach zehn Runden unentschieden: In der gleichen Gewichts klasse zwang Giusto Neire seinen Landsmann Salva tore Punturi in der sechsten Runde zur Aufgabe, und Ascensio Botta benötigte nur zwei Runden für seinen entscheidenden Sieg über Buratti. Grittner siegte.. aber Schmidts Rekord bleibt Die westdeuschen Sportgeher trafen sich am Sonntag in Köln=Kalk mit dem Vorhaben, den Stundenrekord des Hamburgers Hermann Schmidt zu verbessern. Die ungünstigen äußeren Vorbedingungen erschwerten jedoch diese Aufgabe. Grittner(Köln) erreichte als Sieger die Leistung von 12 537 Meter— Schmidts Rekord steht auf 13 109 Meter. Der Ausgang lag schon bald nach dem Start zwischen den Kölner Rekordgehern Grittner und Krüger. Auf dem letzten Teil des Weges mußte Krüger seinen Gegner ziehen lassen, der mit 200 Meter Vorsprung das Ziel als Sieger erreichte. Reichstrainer Schwab (Berlin), der der Veranstaltung beiwohnte, legte selbst einen 5000=Meter=Wettbewerb als„Training“ zurück und erzielte hierbei die gute Zeit von 23:30 Minuten. Ergebnis des Stunden=Wettbewerbs:=Klasse: 1. Hermann Grittner(Reichsbahn SG Köln) 12537 Meter, 2. Rudi Krüger(ASV Köln WH) 12302 Meter, 3. Schneidereith(Post Essen) 11 558,00 Meter. Altersklasse: 1. Höde(Reichsbahn SG Köln) 11 400 Meter, 2. Lahaye (Post Düsseldorf) 10 996 Meter, 3. Jakasolino(Post Diusseldorf) 10 739 Meter. Anfänger: 1. Koppmeier(BSG Hoesch Dortmund) 10 772 Meter, 2. Demanth(M. Gladbach) 10 244 Meter, 3. Jeckel(Post Düsseldorf) 9850 Meter. Die HJ-Boxer in Köln Gute Prüfungskämpfe im Stollwerck-Ring Gute Leistungen der HJ-Boxer sah man am Samstagabend im Stollwerck=Ring in Köln. Neben Schlagkraft und dem Willen zum Sieg konnte man auch technische Feinheiten feststellen. Unter den zahlreichen jugendlichen Besuchern, die mit Begeisterung bei der Sache waren, dürften viele Anhänger für den Faustkampfsport gewonnen worden sein. Nachfolgend die Ergebnisse: Fliegengewicht: Zimmermann(Bann 240 Troisdorf) Punktsieg über Hecker(53[Reichsbahn Köln); Prinz(53 Reichsb.) Punkts. ü. Greif(217/Stollwerck); Bantam: Nachtmann (217 Colonia) Punkts. u. Blankenberg 2(53 Reichsb.); Müller(16/Aurora) gegen Letsch(217 /Stollw.) unentschieden: Feder: Bausch(217/Colonia) Punkts. u. Berg(53 Reichsb.): Leicht: Büllesbach(16/Aurora) gegen Kaspers (240(Stollw.) abgebrochen, da beide ohne vorschriftsmäßigen Haarschnitt antraten: Schaaf(217/Colonia) Punkts. u. Keller(53 Reichsb.): Lohrbach(53 Rhenania Köln) Punkts. ü. Hecker(217Col.); Blankenberg 1(53 Reichsb.) Punkts. ü. Over(240/Troisdorf): Welter: Waßmann(217/Col.) Punkts. U. Engels(240 Troisdorf): Mittel A: Röseler(217/Post SG Köln) Punkts. ü. Wohlgemuth(16 Aurora): Mittel B: Plattes(65 Stollw.) Punkts. ü. Werner(240 Troisdorf). weil er einst samt den verstörten machtlosen Männern, auch Jose, nachdem er mit einigen gutgezielten Schüssen Frauen und Kindern, den Resten der Einwohnerschaft dem bedrängten Bruder Luft verschafft hatte, aus dem einer aufblühenden Siedlung, vor den anrückenden Unge Boote sprang, mitten unter die Ungeheuer, die er durch heuern weichen mußte. Als sich die beiden Jäger mel= großen Lärm gegen sich lockte. Kaltblütig bediente Jose deten und dabei verlangt wurde, daß sie ohne jeden seine Wasse, obschon er wußte, daß er auf die Dauer Anhang seien, nickte er schwer, denn noch immer stand den Echsen nicht gewachsen war. Er schoß und rief den vor seinen Augen das grausige Bild jenes letzten Tages Bruder an, der aus seinem Fieberwayn erwachte und am Rande des Urwaldes. Damals, ein junger Ehemann, sich verzweifelt wehrte. Ohne auch nur einmal an sich zu war er verspätet aus der Stadt zurückgekommen und denken, kämpfte er sich bis zu Jerome durch, der eingehatte die Ortschaft überfallen vorgefunden. Nach Stunden keilt war und gebissen umzusinken drohte. Mit einer heroischen Kampfes mußten die schlechtbewaffneten Men= Hand packte Jose den Bruder, mit der anderen schoß er, schen den ekelhaften Reptilien das Feld räumen. Damals sich und seiner Last Raum bis nach dem abtreibenden beschritt er den Weg der Rache, und der Bruder Jose Boote zu schaffen. Das Unmögliche gelang. Er faßte das schloß sich ihm sofort an. Nicht nur den Tod seiner ge Boot, warf den blutenden, wimmernden Jerome hinein liebten Frau, auch die Vertreibung von einem Besitz, der und schwang sich hinterher. Schon war er mit dem Oberihm durch harte Arbeit Heimat geworden war, hatte er körper drinnen, da schnappte es nach seinen Beinen, zu rächen. Sein Ziel war, so viel Ungeheuer zu vertil=, mnalmte, biß, und sein Rumpf sackte schwer auf die gen, daß jedermann und auch er nach dem Mikitärdienst Bootsplanken. Er verlor Blut, doch nicht das Bewußt ohne Furcht und Bangen an den Rand des Urwaldes sein. Grimmig lächelnd schob Jose die Maschinenpistole zurückkehren durften. Er kämpfte also gegen den Feind, über den Bootsrand und schoß bis zur Ermattung. Dann der ihm das schlimmste angetan, und er kämpfte mit dem lag er eine Zeitlana still, stöhnte und raffte sich plötzlich Bruder, verbissen und zäh. auf, nachzusehen, ob das Boot sicher im Strom treibe. Eines Nachts, im achten Monat des Einsatzes, be= Dabei verließen ihn die Kräfte, er kippte vornüber und aleitete Jerome den Bruder im Boot einen trüben Fluß verschwand in den Fluten stromaus. Obschon ihn das Fieber arg beutelte, ließ er] Jerome erzählte dies und setzte nach einer Atemsich nichts merken. Jose ruderte, Jerome stand aufrecht pause hinzu, daß des Bruders wahre Größe aus seiner und suchte die im Dunkeln liegenden Fluten aufmerksam Hinterlassenschaft besonders hervorgehe. In einem Briese ab. Hatte er etwas ausgemacht, das einem treibenden nämlich habe Jose bestimmt, daß nach seinem wohl Baumstamm ahnelte, knurrte er einen Besehl, und möglichen Tode die eine Hälfte seines Guthabens dem während das Boot beidrehte, hielt er die Büchse schuß: Bruder, die andere einem willigen Kameraden zufallen bereit. Sie kamen gut vorwärts und befanden sich un= möge unter der Bedingung, daß beide nach dem Feldzug weit einer flachen schlammigen Insel, als Jerome plötz=] gegen die Kaimane am Rande des Urwaldes neu siedel lich kurz ausschrie, die Büchse hochriß und schoß. Jose sahlten, als Pioniere und als Wächter. Jerome gelobte, nicht, wohin der Bruder geschossen, hörte aber aus dessen dieses Vermächtnis getreulich zu erfüllen, nahm aber Wutausbruch, daß er das Ziel versehlt hatte. Noch ner nach seiner Entlassung aus dem Lazarett nicht den Abder Schuß nicht verklungen, als ringsum das Wasser schied, sondern meldete sich bei seiner Truppe zurück, dort lebendig wurde Schatten geisterten, es klatschte, patschte bis zum Endsieg vollenden zu helfen, was begonnen und schwamm auf das Boot zu. Jose zog die Ruder ein war: die Ausrottung der Kaimanplage im bolivianischen und packte seine Maschinenpistole. Eine wilde Freude Urwald! als 21 Fehler heraus— wurde der Siegeswagen 1793 ausgestellt. Ein nationaler Trauertag war für die Berliner der 27. Oktober 1806. An der Spitze seiner Garden hielt Napoleon I. nach seinen Siegen über die preußischen Truppen seinen Einzug, und bereits am 21. Dezember mußte der Siegeswagen, in 12 Kisten verpackt, auf seinen Befehl die Reise nach Paris antreten, wo er den Parisern als Beutestück gezeigt wurde. Blücher holte die Quadriga 1814 zurück. Am 8. Juni 1814 traf sie wieder in Berlin ein, wurde am 30. Juni auf das Brandenburger Tor gewunden und am 7. August, als Friedrich Wilhelm III. an der Spitze seiner siegreichen Truppen durch das Branden burger Tor in Berlin einzog, wieder enthüllt. Damals erhielt die Viktoria auch eine neue Siegestrophäe. In den Eichen= und Lorbeerkranz wurde das Eiserne Kreuz gesetzt, darüber schwebt der preußische Adler. Immer wieder sah das Brandenburger Tor Einzugsseierlichkeiten für heimkehrende Truppen. Jubelnd wurden am 7. Dezember 1864 die Sieger von Düppel begrüßt, am 20. September 1866 zogen die Truppen ein, die Königgrätz gewonnen hatten, und wieder 1871 hielt Kaiser Wilhelm 1. an der Spitze seiner Truppen seinen triumphalen Einzug. Nunmehr war Berlin nicht nur die Hauptstadt Preußens, sondern gleichzeitig des geeinten Deutschen Reiches. Eine lange Reihe von Friedensjahren sah manches militärische Schauspiel am Brandenburger Tor. Dann folgten der August 1914, die schwarzen Tage des Novembers 1918, Unruhen und Blutvergießen. Durch das Brandenburger Tor zog der Sieger von Tannenberg als Reichspräsident in die Reichshauptstadt ein. Durch dieses Tor marschierte aber auch in den späten Abendstunden des 30. Januar 1933. Facein in den Händen, die SA zur Wilhelmstraße, wo Adolf Hitler und Hindenburg dem endlosen Strom der braunen Kämpfer dankten Abermals zwei Jahre später wird die Wache am Brandenburger Tor von Soldaten des Dritten Reiches bezogen. Wie einst treten die Posten ins Gewehr. Ein neuer Zeitabschnitt hat begonnen Reichskriegsflagge über Lemberg 150 Jahre Brandenburger Tor Ein Jubiläum in der Reichshauptstadt Wahrzeichen Berlins, mehr aber noch Sinnbild ruhmreichster preußisch deutscher Geschichte ist das Brandenburger Tor. Seit es vor 150 Jahren, am 6. August 1791, ohne jede Feierlichkeit— es wurde von der Uebergabe an die Wache nur ein nüchternes militärisches Protokoll an gesertigt— dem Verkehr eröffnet wurde, ist es zum Triumphbogen, zum Denkmal unsterblicher preußischdeutscher Siege geworden, sah es aber auch viele wechselvolle Ereignisse, Jubel und Freude, Trauer und Schmerz. Als der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. daran ging, Berlin seine Flächenausdehnung zu geben, da ließ er die Stadt gleichzeug durch eine neue Umwallung und Ummauerung mit einer Anzahl von Toren schützen. An der gleichen Stelle, an der sich heute das von dem schlesischen Baumeister Langhans geschaffene Meisterwerk erhebt, entstand damals das alte Brandenburger Tor, zwei schmale Türmchen, neben denen das Akzisehaus, die Wache und das Spritzenhaus standen 1787 gab Friedrich Wilhelm II. seinem Kabinett den Entschluß bekannt, am Ausgang der Linden zum Tierdes orientalischen Handels", und als diese Rolle wegen der Umlagerung der Verkehrswege zum Orient ausgespielt war, setzte eine rasche Industrialisierung ein, die miederum von der deutschen Kolonie Lembergs tatsräf tig vorangetragen wurde. Die Industrie arbeitet######te in der Hauptsache für die Landwirtschaft; sie baut die Geräte, Metallwaren und Maschinen, die der Bauer braucht und verarbeitet in Zuckerfabriken, Müllereien, Brauereien und Brennereien die Produkte, die das Land liefert. Auch der Handel hat sich zum überwiegenden Teil aus die Verwertung der überschüssigen Ernten aus den benachbarten fruchtbaren Distrikten eingestellt. Im Zuge der Stadterweiterung sind um den deutschen Stadtkern, der von schönen Grünanlagen umgeben ist, weitläufig gebaute neue Stadtteile entstanden, und zwar im Norden die Krakauer und im Süden die Haliczer=Vorstadt. Auch im Osten streben die volkreichen Vorstädte von Zolkiew und Lyczakowsk mit neuen Straßen ziemlich weit in die Ebene hinaus. Lemberg macht den Eindruck einer neuen Stadt, aber sie erinnert auf Schritt und Tritt daran, daß sie drei Völker, Polen, Juden und Ukrainer, beherbergt Bis zum Jahre 1862 war, die Unterrichtssprache in Lemberg deutsch; dann wurde sie fast gewaltsam durch die polnische Sprache verdrängt. Das lag daran, daß die im Jahre 1861 gegründete Universität Lemberg die polnischen Nationalisten in Scharen an sich zog und immer unduldsamer gegen das deutsche und ukrainische Volkstum vorgang. Von den 220000 Einwohnern der Stadt Lemberg waren nach der letzten polnischen Volkszählung erwa 110000 Polen, 30000 Ukrainer, und 80 000 Juden. Der zahlenmäßig nicht unbeträchtliche Anteil der Deutschen ist statistisch nicht ersaßt Lemberg ist ein Knotenpunkt des östlichen Eisenbahnverkehrs. Die Linie Krakau—Czernowitz geht über Lemberg, und die Bahnen nach Lublin, nach Kowel, nach Rowno, nach Tarnopol, nach Sianki, und nach Lawocz gehen von Lemberg aus. Auch der europäische Flugverkehr hatte bis zum Ausbruch des Krieges in Lemberg einen wichtigen Zwischenlandeplatz garten ein neues, würdigeres Tor errichten zu lassen. Der Baumeister Langhans, der zwei Jahre vorher nach Berlin gekommen war, erhielt den Auftrag, ein neues Wahrzeichen der Landeshauptstadt zu schaffen, das in allem einen Vergleich mit jedem anderen Werk dieser Art aushalten konnte. Als Karl Gotthard Langhans seinen Entwurf einreichte, schrieb er dazu:„Um dem Brandenburger Tor soviel Oeffnung zu geben, als möglich ist, habe ich das Stadttor von Athen zum Modell genommen.“ Und die ganze Anlage ist ja dann auch eine Nachbildung der weltberuhmten Propyläen von Athen geworden 1789 konnte Langhans mit dem Bau beginnen, aber drei Jahre vergingen, ebe sein Werk 1791 vor der Vollendung stand. Nach den Abrechnungen, die 1795 ausgestellt wurden, betrugen die Kosten genau 110092 Taler, 20 Groschen und 10 Pfennig. An Baumaterial wurden verbraucht: 995 400 Ziegelsteine, 1355 Kummen Feldsteine, 52 Prahme Kalksteine, 1240 Quadratfuß Eisenblech und Dachsteine, vor allem aber 73131 Kubikfuß Sandsteine. Der das Brandenburger Tor krönende Triumphwagen mit der Viktoria, den schon Langhans in seinem ersten. Modell dargestellt hatte, ist das Werk des großen Johann Gottfried Schadow. Nach langwierigen Vorarbeiten— als die Kupserschmiede Gebrüder Wohler ihre Modelle der vier Pferde an Schadow sandten, sand dieser nicht weniger Aufschwung der Stadt durch deutsche Kolonisten An dem kleinen Fluß Peltew, in der Ebene zwischen San, Bereth, Bug und Dujestr liegt beherrschend die Stadt Lemberg, auf deren Zitadelle, nun die deutsche Reichskriegsflagge weht. In den sieben Jahrhunderten seit der Gründung Lembergs durch Leo Danslowicz, den ukrainischen Fursten von Halicz, haben sich Ungarn, Polen, Oesterreicher und Russen verschiedentlich in der Herrschaft über die Stadt abgewechsekt, und die Kriegsheere der Kosaken, Türken und Schweden haben im 15., 16. und 17. Jahrhundert vor den Toren Lembergs gestanden; sie haben die reiche Stadt belagert, gestücmt, geplündert und schwer verwüstet. Schon allein diese kriegerischen Unternehmungen gegen Lemberg lassen auf die große wirtschaftliche und militärische Bedeutung der Stadt schließen. Der Aufstieg begann, als um das Jayr 1340 deutsche Siedler nach Lemberg zogen und dort ihr eigenes Kolonistenviertel aufbauten, das heute noch den inncron Stadtkern darstellt. Die Fürsten von Lemberg wußten, was sie an den Deutschen hatten, denn sie verlängerten und erweiterten durch ganze Jahrhunderte die deutschen Privilegien: sie gaben der ganzen Stadt das deutsche Magdeburger Recht, das bis zum Ausgang des Mittelalters in Kraft blieb. Lemberg war lange Zeit das„Emporium Statt jeder besonderen Anzeige! Nach Gottee hl. Willen ist heute abend 21.00 Uhr unsere liebe Mutter. Schulegermutter. Croß mutter. Schuester, Schudgerin und Tanie. Frau Wwe. Peter Wippenhohn Marte Katbarina geb. Posthoven versehen mit den hi Sterbesakramenten der tom-sain Kirche, nach sehwerem. mit großer Coduld ertrarenem Lelden. Im Alter von 77 Jahten in die Ewigkeit abberuien worden. Um atille Tellnahme bitten Familie Wippenhohn Famille Rocksin Familie Scharpey Köln-Kalk(Evthstr. 160, den 2 Auzust 10 Die felerlichen Exequien werden gehalten am Donnerstaa, dem 7. August 1941, morgens.15 Uhr(10 Uhr). in der Pfarrkirche St. Marten zu Koln-Kalk.'e Beerdigung findet statt am gleichen Tage nachm. 15..00 Uhr. von der Trauerhalle des Kalker Friedhofes Koln-Merheim rechtsch., aus. • Dienstag, den 5. August 1941 DER NEUE TAG Nr. 216 Die Bung des Todes tscher fo Ein Deuts 7. Fortsetzung War dies nun das Ende der so hoffnungsvoll begonnenen Fahrt? Sollte er untätig bleiben? Mauch ließ sich nicht einschüchtern, sein gutes Recht gab ihm Zuversicht; er suchte nach Auswegen und fand sie: Aus dem Dunkel der verfilzten Laubkronen rief der Honigvogel:„Honig, Hartley!“ sagte er lachend,„kommen Sie mit?“ „Geh'n Sie mit Makombo“, brummte der Jäger. Strahlend machte Mauch sich auf den Weg— er hatte einen Vorwand gesunden und konnte nun ungestört seine Arbeit fortsetzen. Langsam näherten sie sich jetzt dem Sopakwo. Sie folgten den Rufen des Vogels, bis sie zu einem hohlen Baume, einer Felsspalte oder einem Termitenhügel gelangten, wo sie das Bienennest fanden und ausräucherten. Abermals stieß er bei diesen Ausflügen auf ein starkes Quarzriff mit reichem Goldgehalt.„O, Master, darama(Gold) findest du viel hier. Soll ich dir zeigen? Nicht weit von hier.“ Der Forscher schüttelte traurig den Kopf:„Wir dürfen nicht, Makombo“. Der Jäger sprach schon längst kein Wort mehr mit Mauch. Mit finsterem Gesicht saß er im Wagen, abends abgesondert am Lagerfeuer, schweigsam waren die Mahlzeiten. Am Tati stieß der Forscher auf sein viertes Goldfeld, in welchem er binnen kurzer Zeit mehrere Pfund Gold hätte gewinnen können und aller Geldsorgen ein für allemal entledigt gewesen wäre. Aber die stumme Feindseligkeit des Jägers, die drohende Miene der offensichtlich ausgewiegelten Matebele=Träger, zwangen ihn zur Zurückhaltung. Bei einem heftigen Wortwechsel hob einer fand. das-sagenhafte Goldland Afrikas lotsachenbericht von .R. H. Becken Vertrieb: Carl Duncker Verlag. Berlin W 35 der Schwarzen plötzlich mit wutverzerrtem Gesicht die Flinte und drückte ab. Die Kugel ging vorbei, Hartley entwand dem Attentäter entsetzt die Waffe; aber Mauch wußte nun, woran er war. Ohne sich die Hände zu drücken, trennten sich die beiden in Thorndale. Mauch aber reiste über Pietscheffsstroom nach Pietermaritzburg, um der dortigen Regierung ausführlich über seine Entdeckungen zu berichten. VII. „Unser Pionier Mauch Doch sein Ruhm war ihm bereits vorausgeeilt. Als die erste Kunde in der Hauptstadt eintraf, packte die Bewohner eine mächtige Unruhe. Welche ungeheuren Möglichkeiten! Gold! Man dachte an die Tage von Sacramento in Kalifornien, an die märchenhaften Funde von Turon und Mount Alexander in Australien. In den rauchigen Kneipen saßen die Männer beisammen, sammelten sich auf den Straßen, diskutierten, gründeten Gesellschaften zur gemeinsamen Ausbeute der Felder, entwarfen Pläne. Und der Jubel kannte keine Grenzen mehr, als sie im„Transvaal Argus“ ein Lied lasen, das irgendein Begeisterter auf den großen„Prospektor“ gedichtet hatte. Singend zogen die Scharen in der Stadt umher: „... setzt euch in Marsch zu dem Gold, mit unserem Pionier Mauch...“ Er ahnte nichts von seinem Rahm. Auf einem Ochsenwagen traf er abends unerkannt und einsam in der Stadt Bauernküchen Tochter zimmer Kleinmöbel Klublische Blumensländer usw. Möbel- u. Wohnbedart Hans Schmitz K. G. Schildergasse 91 Flurdurchgand- Keine Schauf-nster ein, wo er sofort Major Erskine, den Gouverneur, auf suchte. Er wunderte sich über den feierlichen Empfang. „Hören Sie den Lärm“, fragte Erskine lächelnd.„Man hat ein Lied auf Sie gedichtet! Ganz Pietermaritzburg haben Sie in Aufruhr gebracht!" Mauch sah den Offizier verständnislos an. Mit Gold ist nicht zu spaßen, Mr Mauch!“ Erskine lachte:„Die Menschen verlieren ihr bißchen Verstand, wenn es um Gold geht. Sie waren noch nicht in Thorndale, da begann hier schon das Flüstern. Die Leute wiegen sich in den ausschweifensten Träumen nach einem neuen Kalifornien. Ich hoffe, daß Sie Ihre Nachforschungen fortsetzen werden.“ „Aber ich suche ja gar nicht nach Gold! Ich will Transvaal durchforschen! Ich arbeite wissenschaftlich! Die Gebiete zwischen Limpopo und Sambesi sind noch ganz unbekannt. Man unterschiebt mir Absichten, die ich nicht habe! Ich will die Ruinen von Simbabwo auffinden!“ Mauch sprach schnell mit wachsender Empörung. Jetzt erst dämmerte ihm die ungeheure Bedeutung seiner Entdeckung und deren unabsehbare Folgen. Er hatte die Vision von unendlichen Menschenströmen, die sich in das stille Land ergossen, gruben und wühlten, er sah Riesenstädte aus der Erde wachsen, sah Verbrechen, Krieg, Zerstörung— und erschauerte. Erskine entging die Erschütterung seines Gastes nicht. „Was haben Sie davon, wenn Sie die Ruinen wirklich finden? Ruhm— und was haben Sie von brotlosem Ruhm! Uebrigens zweifle ich an der Wahrheit des Gerüchtes. Die Eingeborenen besitzen grenzenlose Phantasie.“ „Es ist kein Märchen. Ich weiß es“, entgegnete der Forscher gelassen. Der Gouverneur machte eine beschwichtigende Gebärde:„Gut, gut, aber ich habe eine schönere Aufgabe für Sie. Eine der neugebildeten Goldgräbergesellschaften bittet Sie, sie zu den Feldern zu führen. Sie sollen die technische Leitung übernehmen. Es gibt kein besseres Geschäft.“ Mauch war betroffen. Für die Spanne eines Augenblicks überwöltigten ihn die Aussichten: war er reich, so 8 Helnrich Stollenwerk Aachener Str. 64 Ruf 5 26 45 Heinrich Kluxen Orthopädie- Bandagen Weyerstr. 46- Ruf: 21 41 78 Kunent, Willt Baumeiste Ber.-ing. VBl Vicchowstr. 8 Ruf 49353 Erdgeschoß- Lagerraum für Zeitungsdruckpapler zu mieten gesucht. 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Unter den Gebern befanden sich wissenschaftliche Verbände und Vereine der verschiedensten Städte Frankreichs, Deutschlands und Italiens. Die Württembergische Regierung hatte sich beteiligt, viele Gelehrte und Schulrektoren, Fabrikanten und auch einige Damen. Auch die englische Regierung versprach Mauch für seine Goldfunde eine Belohnung von 2000 Pf. St., doch hat er das Geld niemals erhalten. Jedenfalls war nun die ärgste Not behoben. In einem wahren Rausch des Glückes kaufte Mauch sofort für den größten Teil des Geldes— für 3500 Mark— die so lange bitter entbehrten astronomischen Instrumente. Bevor er aber zu einer dritten Reise— mit dem deutschen Ingenieur P. Jebe und Vincent Erskine, dem Sohn des Gouverneurs, aufbrach, wanderte er in die Diamantfelder am Vaal=Fluß, die vor kurzem erst erschlossen worden waren. Wo heute die Stadt Kimberley liegt, breitete sich damals eine graue Einöde aus. In wirrem Durcheinander standen dort Ochsenwagen, Zelte. Bretterbuden, Menschen aller Nationen durchwühlten die Erde, in den Nächten tobten Betrunkene, Schüsse knallten, Tanzmusik drang aus zweifelhaften Kneipen. Es hieß, eine jährliche Ausbeute im Werte von mindestens 100000 Pfund Sterling erwartet werde. Mauch wollte die Landschaft geographisch und kartographisch aufnehmen. Nun fesselte ihn das wilde Treiben fast noch mehr, und mit Besorgnis dachte er an die einsamen Lande des Nordens, die nun durch seine Funde dem gleichen Schicksal entgegengehen würden. Seine eigenen Versuche, einige Diamanten zu finden, schlugen freilich fehl. (Fortsetzung folgt) Optiker Jugendfrisches Sehen durch eine neuzeitliche Vollsichtbrille von Optikermeister Hoke, Neumarkt, Richmodishaus Wer in Köln erfolgreich und schnell einen brauchbaren Gegenstand ver äußern will. tut es mit einer Kleinen Anzeige MusikInstrumente Piano-Braun Pianos, Flügel, Kleinklaviere.— Hohenzollernring 31 UIZN .15.00.45 6. 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Auskunft über geeignete Lehranstalten ceben die Unter richtsrubnken in der Morgenzeitung Der Neue Tag Kiettenberg Wellensittich iunkelgrun, gold. gelb Kopf. zahm. entflogen. Gegen Belohnung von RM 20 abzugeb luch falls Tier beobachtet werden sollte bitte Anruf Nonnenstrombergstr. 9,1 Ruf: 411 96. Friesenstraße Calich 212428 Verlieren Sie auch nicht die weiteren Ange bote in unseren Bezirksausgaben aus dem Auge! Gereonstraße 46 Hostell 2288 /09 Herzorstraße-4 Kuers 9 86 22 Hohe Pforte Ecke Sternenkasse Hansen 2278 45 Hosengasse 12 Neunkirchen Johannisstraße 29 Einiz Jahnstraße 34 Simos Am 14. August 1941, 10 Uhr, sollen im Justizgebäude, Reichenspergerplatz 1. Zimmer 169. die nachbezeichneten Grundstücke versteigert werden: Schönhauserstraße, Acker, groß 18.79 Ar; daselbst. Acker, groß: 25.19 Ar; daselbst, Acker, groß 18.70 Ar. Eigentumer: Baugesellschaft Falk mit beschränkter Haftung in Köln letzt: Baugesellschaft Kremer m..., Köln). Köin, den 31. Juli 1941 Das Amtsgericht, Abt. 39. Am 14. August 1941, 10 Uhr, soll im Justizgebäude, Reichenspergerplatz 1. Zimmer 169, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Hermann-Löns-Straße, Acker, groß: 37.65 Ar Eigentümer: Baugesellschaft Falk mit beschränkter Haftung in Köln etzt Baugesellschaft Kremer m. b. H. Koln) Köln, den 31. Juli 1941. Das Amtsgericht, Abt. 39. Am Mittwoch, 6. Anzust 1941. sollen versteigert werden: um 12 Uhr In Koln-Thenhoves: eine Wanduhr. b) um 14 Uhr is Pulheim: ein Dauerbrenner, ein Motoread BSN. Trettounk: der Kaufer zu 2) um 11.45 Uhr an der Schule. zu b) 13.45 Uhr der Kreiskasse Rick. Oberzerichtsvollzieher. Alle Diejenigen! welche an frägem Stuhlgang mit den vielfachen Folgen:„Unreines Blut schlechte Verdauung. Benommenheif des Koplea übermäßiges Fett“ leiden werden ganz andere Menschen, wenn sie ein selbslbereitetes Heilwasser trinken aus Dr. Schieffer's Stoffwechselsalz Sie werden bald guten Erfolg teststellen und sich hreuen zu hören, daß Dr. Schief Stoffwechselsalz guch bei dauemdem Gebrauch, keine anderen als nur die Gesundheit fördernde Wirkung haf Goo 111 Deppeicios 1- Apotheine u Drogesim Rechtsrheinisches Köln Dienstag, den 5. August 1941 Nr. 216 Siebzehnhundert Jahre verschollen Wir notieren... Unsicherheit eines Radfahrers Ein aus der Nohlstraße nach rechts in die Sechzigstraße einbiegender Radfahrer wurde angesichts eines entgegenkommenden Lastkraftwagens unsicher und stürzte. Dabei zog er sich leichte Verletzungen zu. Kraftradler und Fußgänger In Höhe der Wahlenstraße stieß auf der Venloer Straße ein aus Richtung Stadtmitte kommender Kraftradfahrer mit einem Fußgänger zusammen. Während der Fußgänger nur leichtere Verletzungen erlitt, trug der Kraftradfahrer so schwere Verletzungen davon, daß er in ein Krankenhaus gebracht werden mußte. Einzigartiger Mosaikboden bei Ausgrabungen in der Kölner Altstadt gefunden Wann war es doch? Am Samstag. Da schrillte das Telefon und man gab bekannt, daß bei Erdarbeiten in der Altstadt ein Mosaikboden römischen Ursprungs gefunden worden sei. Die Ausgrabungen wären noch im Gange. Ausgrabungen? Man denkt dabei an Pompeji und Herkulaneum, an Schliemanns Troja, aber nicht an Köln. Natürlich ist man hingegangen zu der Fundstelle, die im trüben Licht des Morgens gewiß nicht vielversprechend aussah, wenigstens nicht für die Augen eines Laien. Ein paar Leute von der Presse und ein Photograph stiegen über Mauerreste, die ihnen noch nichts sagten, Lehm, Schutt und Geröll. Jemand gesellte sich zu ihnen und geleitete sie mit verblüffender Sicherheit durch das Gewirr der Gräben und Gänge. Erst als er mit ein paar Worten in dem scheinbaren Chaos eine Ordnung sehen lehrte, erkannte auch der Fremde in ihm den Kölner Archäologen Anton Tholen, der sich letzthin durch seine Forschungen an Sankt Severin hervorgetan hat. Schon seit Wochen ist er nun dabei, neben seiner Hauptarbeit, der Freilegung und Bestimmung einer sehr alten dreischiffigen Basilika, die vermutlich ein Projanbau war, die Grundmauern eines großartigen römischen Gebäudekomplexes freizulegen, der nach Süven hin von einer imponierenden Säulenkolonnade begrenzt war, und von dessen erstaunlicher Ausdehnung man erst im Fortschreiten der Arbeit erfuhr. Der Grundriß der prächtigen Zimmerfluchten, des Atriums, der Kalt= und Warmbäder, der sorgsam durchdachten Beheizung und Kanalisation wurde inzwischen geklärt. Man stieß dabei auf einen Saal, der in seiner Anlage nach Osten orientiert, zehn Meter lang und sieben Meter breit war. In den letzten Tagen des Juli lag über dem Fußboden noch eine Schuttschicht von fast einem halben Meter Dicke. Nun hat man einen langen Streifen des Estrichs freigelegt und— ist so etwas möglich? Kann ein Kunstwerk nach siebzehnhundertjährigem Verschollensein so herrlich auferstehen? So leuchtend ans Licht treten? Leben diese Bilder, diese Farben und Linien, in denen die Welt der beschwingten Daseinsfreude, die Griechenland schuf und Rom bewahrte, sich selbst in heiterer Vollkommenheit bejaht? Gewiß, da und dort fehlt ein Stück. Wo die Türschwelle war, ist der Boden im Laufe der Jahrtausende abgesunken und das Mosaik beschädigt. Ein Stück des Randornaments an der Längsseite und ein Teil der Fruchtzweige zerbröckelten beim Freilegen. Das Gewand I der Frau mit der Leier und dem seltsam abwesenden 1 Blick ist zerstört, aber ihren schönen Körper und die schreiI tenden Füße rührte die Vergänglichkeit nicht an, auch nicht die bräunlich=straffe Gestalt des flötespielenden 1 Mannes neben ihr. Und da tanzt eine musizierende Mänade vor dem Dionysosknaben, dem Hermes eine köstlich=dunkelbeerige Traube reicht.(Wenigstens möchte man die Gruppe nach griechischen Plastiken ähnlichen Charakters so deuten, ohne der Wissenschaft vorgreifen zu wollen.) Anmutig legt sich ein flatterndes, leuchtendblaues Tuch über ihre Schulter, schlingt sich ein grünes Gewand um hre Knie. Weinlaub umkränzt ihr Haar und das Haar der Götter, da sich Menschliches und Göttliches in seliger Selbstvergessenheit begegnet. Köstlich der trunkene Silen auf seinem Esel, der ob der ungefügen Last zornig die Ohren zurücklegt, aber brav weitertrabt, damit er sie bald los wird. Köstlich auch Ddie getriebene Kupferschale voll Aepfel, die Tauben der Venus neben dem doppelt gehenkelten Trinkbecher und die überraschend naturalistische Ente. Mehr gab am ersten Tag die Erde noch nicht frei. Zu denen, die da stehen, die da schauen und staunen ist der Kölner Oberbürgermeister Dr. Winkelnkemper getreten, begleitet von Bürgermeister Dr. Ludwig. Wer hat als Erster den Gedanken in Worte ge scher Mosaiken, die die Wissenschaft dem Kölner Boden In den Schienen hängen geblieben Auf dem. Salierring blieb ein Radfahrer, als er nach dem Ueberholen eines Personenkraftwagens wieder auf die rechte traßenseite fahren wollte, in den Schienen hängen und stürzte. Von dem nachfolgenden Lastkraftwagen wurde er erfaßt, eine kurze Strecke mitgeschleift und dabei schwer verletzt. Er fand Aufnahme im Krankenhaus. Auf die Verkehrsinsel gefahren An der Ecke Deutz=Mülheimer Straße—Konstantinstraße fuhr ein Kraftradfahrer auf die Verkehrsinsel. Er stürzte und erlitt so schwere Verletzungen, daß er einem Krankenhaute zugeführt werden mußte. Gestohlene Eckstein-Zigaretten In der Nacht zum 2. August verübten Diebe einen Einbruch in ein Tavaklager im südlichen Stadtteil Kölns. Sie entwendeten 190000 Eckstein=Zigaretten. Vor Ankauf wird gewarnt. Wer kann Angaben über den bzw. die Täter machen? Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet das 2. Kommissariat der Kriminalpolizeileitstelle Köln, Am Weidenbach 10; Ruf 210781, Nebenanschluß 684. Fahrer und Zeugen sollen sich melden Am 18. Juni, gegen.45 Uhr, befuhr ein Lastkraftwagen die Sinnersdorferstraße in Roggendorf in Richtung Köln. In Höhe des Gutshofes Oster streifte der Lastkraftwagen ein dort haltendes Pferdefuhrwerk, das schwer beschädigt wurde. Der Fahrer des Lastkraftwagens wird aufgefordert, sich bei der Verkehrsunfallbereitschaft i Köln, Polizeipräsidium, Zimmer 18a, zu melden. Zeugen des Unfalles werden gebeten, ihre Anschrift der genannten Dienststelle mitzuteilen. Gauausstellung Köln 1941 NSG Das Kulturwerk Köln-Aachen veranstaltet im Oktober in Gemeinschaft mit dem Kölnischen Kunstverein in dessen Ausstellungshaus am Friesenplatz eine Gauausstellung für Malerei, Plastik und Graphik. Teilnahmeberechtigt sind alle im Gau Köln-Aachen wohnenden oder geborenen Künstler, die Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste sind. Die Ausstellung, die möglichst nur verkäufliche Werke, die nach einem besonders strengen Maßstab ausgelesen werden, umfassen soll, wird, nachdem sie in Köln gezeigt wurde, auf dem Austauschwege in anderen Gauhauptstädten des Reiches gezeigt werden. Die auszustellenden Werke müssen bis zum 12. September 1941 im Haus des Kölnischen Kunstvereins, Köln, Friesenplatz, eingeliefert sein. Im Gau Köln-Aachen wohnende oder geborene Künstler, die sich an der Ausstellung beteiligen wollen, werden gebeten, ihr Interesse sofort dem Kulturwerk Köln-Aachen, Köln, Habsburgerring 1, schriftlich mitzuteilen. Dieses Teilstück aus dem Mosaik der Bacchanten, das man in dem neu aufgefundenen großlen römischen Palast vermutlich als Bodenverkleidung des Speisesaales entdeckt hat, zeint eine Szene aus der gricchischen Mythologie: Eine Mänade, eine der Begleiterinnen des Weingottes Dionvsos, tanzt vor dem Götterboten Hermes, der dem als Knabe dargestellten Dionysos eine Weintraube reicht Photos: Maier gewagt im Vertrauen auf die Technik, für die es kein des Weins verwandelt, über die eigene Sphäre hinausUnmöglich gibt. gehoben, taumelnd schreiten sie neuem Entzücken entgegen. öglich g Am Sonntag hat man nicht weiter gegraben. Aber die Ungeduld wollte ein Uebriges tun, und so gehörte der Tag dem Versuch, in der reichen Sammlung römi faßt, daß man das schon jetzt als Torso unvergleichlich schöne Bildwerk an der Fundstelle belassen sollte? Ein entrissen hat, ein Gegenstück zu dem Mosaik der Bacchanten zu finden. Es gelang nicht, denn es übertrifft EP PEKENTAA GIAInS CLIIS Nas mmino Geschenk an die Mit= und Nachwelt, eine einzigartige den bis jetzt berühmtesten Kölner Fund, das mächtige Möglichkeit, das Stadtbild um ein allen und immer(leider nicht ganz glücklich ergänzte) Philosophenmosaik zugängliches Zeugnis der großen Vergangenheit Kölns nicht nur an Größe, es hat ihm eine zauberhafte Bezu bereichern, ohne es den unberechenbaren Zufällig= wegtheit der Linie und###tah. Wrhiglait una keiten eines Transportes auszusetzen! Dieser Einfall lag wohl in der Luft, sprang aus der Atmosphäre der Stumde auf die Menschen über. Wenn schon der ganze Gebäudekompler, zu dem es gehört, kaum anders als im Plan zu bewahren sein wird, das Mosaik der Bacchanten moge da bleiben, wo es heute ist. Diese Bitte wird Der Kölner Oberbürgermeister Dr. Winkelnkemper besichtigt den sensationellen Fund in der Kölner Altstadt wegtheit der Linie und glühende Farbigkeit voraus, die won. nur von dem Torso des Zirkusmosaiks mit den, soweit es der Stil erlaubt, realist'sch gesehenen und dargestellten Gruppen der Gladiatoren und Zuschauer erreicht wird. Wie der schöne Boden mit den vier Delphinen und dem kleinen Eros(der auch ein Hermes sein könnte, denn er hat einen Geldbeutel in der Hans, mit dem sich der leichtherzige Gott der Liebe kaum beladen dürfte), ist es an die geometrische Aufteilung der Fläche gebunden. Aus klassisch klaren, sein abgestimmten Ornamenten, die unbedingt einer Zeit der Hochblüte angchören, also ins zweite nachchristliche Jahrhundert weisen, hebt sich das in einen hellen Untergrund hineinkomponierte Bildwerk, locker, frei, souverän in der Technik und im Ausdruck. Licht und Schatten greisen wundervoll ineinander. Ein Meisterwerk in der höchsten Bedeutung des Wortes, mit nichts zu vergleichen, weil so vollkommen es nur einmal geschaffen werden konnte Heute, am Montag, will man das Mittelstück des Mosaiks ausgraben. Kann das einer als registrierender Zuschauer erleben? Zwingt nicht die Erwartung des großen Augenblickes, wo ein Stück Schönheit der Welt neu geschenkt wird zur, wenn auch ganz bescheidenen, tätigen Anteilnahme? Spitzhacke und Spaten haben vorgearbeitet. Vorsichtig löst die kleine flache Schaufel die dünn gewordene Schuttschicht vom Boden ab. Sie besteht aus verkohltem Holz, zerbrochenen römischen Ziegeln, zähem Lehm, der noch die Wurzeln von Gräsern, die vor mehr als anderthalbem Jahrtausend wuchsen, festhält. Im dritten Jahrhundert muß ein Großfeuer das Gebäude vernichtet haben. Glühende Balken haben dem Steinwerk unverlöschliche Male eingebrannt. Es ist wie ein Wunder, daß man die Zeugen dieser Katastrophe, von der nicht einmal mehr die Sage weiß, mit den Händen greisen kann. Langsam, ganz langsam wird Zentimeter um Zentimeter freigelegt, schon hebt sich ein Arm ab, eine Hand, ein schreitender Fuß. Die Kostbarkeit des Fundes verbietet alle Hast, die ein lose sitzendes Mosaiksteinchen vielleicht von seiner Unterlage lösen könnte. Wir graben schon vierzig Minuten und wissen noch immer nicht, was das Bild darstellt. Unsere Erregung springt auf die Arbeiter über, die sich schweigend um die Fundstelle drängen Fünfzig Minuten. Eine Stunde. Nun ist es schon sicher, daß es sich um zwei Figuren handelt, eine Stunde und zehn Minuten, zwanzig, dreißig. Wasser und Bürste tun das Letzte. Irgendwo schlägt eine Uhr. Es ist Mittag. War nicht auch vorzeiten die goldene Mittagsstunde die Geburtsstunde des Dionysos, der hier in seliger Berauschtheit, auf einen bekränzten Jüngling gestützt, dem Schutt der Jahrhunderte entsteigt. Beide hat der Geist Der Knabe mit dem Thyrsosstab fühlt nicht mehr das Unnennbare, das ihn von seinem Begleiter trennt, der göttlichen Erhabenheit näher ist als der menschlichen Kleinheit. Der Meister des Mosaiks der Bacchanten wußte das. Und so legte er zwischen Dionysos und den andern das Gewand des Gottes, wundervoll abgestuft von dunklen zum hellen Blau. Immer und immer wieder treten die Männer in ihren Arbeitskitteln mit Hacke und Spaten heran. Kaum einer sagt etwas. Alle nehmen ein Stück leuchtender Schönheit mit hinein in ihren Tag. Und wir andern? Auch wir schauen, sind ergriffen und voller Bewunderung. Aber unsere Gedanken gehören schon nicht mehr dem, was wir jetzt beinahe beruhigt besitzen, sondern sind dem andern zugekehrt, was die Erde noch verhüllt. Was wird sie uns in den kommenden Tagen schenken? C. Bury. Das Landesarbeitsgericht soll entscheiden Eine in einem wehrwichtigen Betrieb tätige Arbeiterin klagte am Kölner Arbeitsgericht gegen den Betriebsinhaber auf Zahlung von 6,00 Mark als Ersatz für den Lohnausfall am Psingstmontag. Der Beklagte wandte ein, die Klägerin habe keinen Anspruch auf den eingeklagten Betrag, da sie am Samstag vor Pfingsten überhaupt nicht und am Tage nach dem Fest erst um 10 Uhr vormittags zur Arbeit erschienen sei. Der Ehemann der Klägerin, der diese vertrat, führte aus, er sei seinerzeit mit seiner Frau zum Beklagten gekommen, um für diese Arbeit zu suchen. Bei dieser Gelegenheit habe seine Frau erklärt, sie nehme die Stelle an unter der Bedingung, daß sie Samstags frei habe, um ihren Haushalt in Ordnung zu bringen. Hierauf habe der Beklagte geantwortet:„Dafür habe ich Verständnis.“ Dann erst habe seine Frau die Stelle angenommen und sei auch an keinem Samstag zur Arbeit erschienen, wie das vereinbort war. Am Tage nach Pfingsten sei morgens früh die Nachricht eingetroffen, daß seine erste Frau, von der er geschieden sei, in der Nacht durch einen Un glücksfall plötzlich gestorben sei und ihr kleines Töchterchen allein hinterlassen habe. Das Kind habe die leibliche Mutter noch mal sehen wollen, und so habe seine zweite Frau, die heutige Klägerin, sich bereit erklärt, das Kind zur Leichenhalle zu begleiten, und so sei sie erst Dienstags um 10 Uhr zur Arbeit erschienen und habe sich entschuldigt. Der Beklagte gab zu, daß er gesagt habe, daß er es verstehen könne, wenn eine Frau Samstags von der werktätigen Arbeit entbunden sein wolle, aber damit habe er doch nicht sagen wollen, daß die Klägerin Samstags überhaupt nicht zur Arbeit zu kommen brauche. Das Gericht brachte zum Ausdruck, daß es verständlich sei, daß die Klägerin angenommen habe, daß sie Samstags überhaupt nicht zur Arbeit zu kommen brauche. Sie sei ja auch an keinem Samstag zur Arbeit gekommen. Das Zuspätkommen am ersten Arbeitstag nach Pfingsten sei bei dem tragischen Unglücksfall als genügend entschuldigt anzusehen. Es sei daher zu empsehlen, daß der Beklagte ohne Urteil den ganzen Betrag zahle und daß er im Vergleich zum Ausdruck bringe, daß eine rechtliche Verpflichtung zur Zahlung nicht anerkannt werde. Die Klägerin lehnte diesen Zusatz ab, damit der Beklagte nicht später sagen könne, er habe ihr etwas geschenkt. Der Beklagte lehnte einen Vergleich überhaupt ab, und dann verurteilte das Arbeitsgericht den Beklagten kostenpflichtig, den eingeklagten Betrag zu zahlen. Da der Beklagte immer noch der Ansicht zu sein scheine, daß ihm unrecht geschehen sei, habe das Gericht die Berufung gegen diese Entscheidung zugelassen, um das Landesarbeitsgericht über die Streitfrage entscheiden zu lassen. Vorsichtig gehen die Auspraber zu Werk. Kein Steinchen dart zerbrechen, keins verloren gehen Personalchronik der Erzdiözese Köln Es wurden ernannt: Wagner, Franz, Ludwig, Kaplan in Roisdorf, zum Kaplan an St. Mechtern in Köln=Ehrenfeld, Dekanat Köln=West. Thommessen, Walter, Kaplan in Köln=Poll, zum Kaplan in Neuß=Weißenberg, Dekanai Neuß. Pesch, Christian, Kaplan an St. Clemens in Koln=Niebl, zum Kaplan in Mülheim-Ruhr=Dümpten, Dekanet Mulbeim-Ruhr. Kamphausen, Peter, Kaplan, bisher zur Ausbilfe in Mülheim=Ruhr=Dümpten, zum Kaplan an St. Stephan in Essen, Dekanat Essen=West. Büscher, Joseph, Kaplan an St. Stephan in Essen, zum Kaplan in Neuß=Grimmlingbausen, Dekanat enk. Noelke, Friedrich, Rendant am Erzbischöflichen Kollegium Albertinum in Bonn, zum Rektoratspfarrer in Habbelrath, Dekanat Kerven. Güßgen, Johannes, Kaplan, bisher zur Aushilfe an Herz Jesu in Düsseldors, Detanat DüsseldorfMitte, zum Kaplan daselbst. Kleine Borgmann, Heinrich, Kaplan, zur Aushilfe in Neuß=Weißenberg, zum Kaplan an St. Clemens in Köln=Niebl. Dekanat Köln=Nord. Wilden, Peter, Rektoratsverwalter an St. Mattbias in BottropEbel, Dekanat Essen=Nordwest, zum Rektoratspfarrer daselbst. Es sind gestorben: Am 21. Juli: Scholz, Karl, zuletzt Pfarrer von Belmicke, 53 Jahre alt: aus der Diözese Aachen am 15. Juni: Pievers, Joseph, Pfarrer in Rurdorf, Dekanat Linnich, 52 Jahre alt. Dienstag, den 5. August 1941 DER NEUE TAG Das Soujetparadies ohne Maske „ich habe die Früchte des Kommunismus gesehen“ Brief eines ehemaligen Kommunisten an einen Kreisleiter im Gau Köln-Aachen Nr. 216 „Werter Herr Kreisleiter! Ich muß Ihnen schreiben, daß ich froh bin, gegen den Bolschewismus in den Krieg zu gehen, obwohl ich ein Kommunist gewesen bin und auch für den Kommunismus gekämpft habe in der Kampfzeit. Ich habe nun die Früchte des Kommunismus mit eigenen Augen gesehen; es ist nur Ausbeutertum, wie es die Weit noch nicht gesehen hat...“ Diese erschütternden Sätze befinden sich in einem Brief, den der Gefreite List. am 18. Juli 1941 aus der Sowjet=Union an Kreisleiter Müllenmeister(Kreis Bergheim) richtete. Die einfache und klare Schirderung, die im wahrsten Sinne des Wortes ein Zeitdor#nent ist, läßt erkennen, daß die Ausführungen dieses deutschen Soldaten aus dem Herzen kommen, daß sie spontan das niederschmetternde Bild des bolschewistischen Elends wiedergeben, das er und Millionen seiner Kameraden im Freiheitskampf des deutschen Volkes gegen dic SowjctUnion überall sahen. Wegen der überzeugenden Eindring= lichkeit der Sprache ist der Oriainalbrief mit diesen Ausführungen abgedruckt. Das ist ein Be'spiel für hunderttausende Briefe, die von den heldenhaften Heutschen Kämpfern täglich in der Heimat eintressen. Je tiefer die deutschen Heere in das so laut und vie: gepriesene„Sowjet=Paradies“ vorstoßen, um so erschütternder sind die Schilderungen, die deutsche Soldaten von dem unsaßbaren Elend geben, das sich ihnen täglich hier darbietet: Unbebaute Felder in grenzenloser Oede, verfallene Hütten, in denen eine in jahrzehntelangem Terror völlig abgestumpfte Bevölkerung teilnahmslos dahinvege tiert, das ist die Sowjet=Union, das ist das„Vaterland aller Schaffenden", wie es wirklich ist und wie es die deutschen Soldaten jetzt sehen. Dieselben seelenlosen Gewaltmenschen, die dem jüdischen Machtwahn Millionen russischer Bauern opferten, hetzten in der Zeit der großen Hoffnungslosigkeit nach dem Zusammenbruch 1919 auch in deutschen Landen. Verbittert, verraten und ent täuscht folgten viele deutsche Arbeiter, den gleißenden kommunistischen Wahnideen verfallen, damals den Parolen des Klassenkampfes, weil sie glaubten, nur mit Hilfe des Kommunismus ihr Schicksal wenden zu können. „Schlugt die Nazis, wo ihr sie trefft!“, das war die blutige Hetzparole, unter der die kommunistisch verhetzten Volksgenossen auf Befehl Moskaus mit nie gekannter Brutalität ihre Brüder im nationalsozialtstischen Lager bei der Endphase des innerpolitischen Kampfes 1932 zu vernichten trachteten. Der Kommunismus wußte, im Nationalsozialismus war ihm der Todseind erwachsen, mit dem es keinen Ausgleich gab. Aber der Nationalsozialismus siegte, damals wie heute! Die Großzügigkeit, mit der der Führer und die NSDAP nach dem Niederbruch des Kommunismus in Deutschland 1933 auch die ehe maligen unversöhnlichen Gegner behandelten, öffnete dem großten Teil der kommunistischen Anhänger i Reich die Augen, denn auch sie waren in ihrem Herzen deutsch geblieben. In der Wehrmacht des Großdeutschen Reiches marschieren viele tausend ehrlicher deutscher Arbeiter mit, die einst im Kommunismus ihr Heil sahen. Beim Anblick des schauerlichen Elends der gequälten Völker der Sowjet-Union bewegt sie heute vor allem die eine Frage mit tiefer Eindringlichkeit: „Was wäre aus unserem schönen Vaterland, was mare aus Europa geworden, wenn die jüdisch bolschewist schen Hetzer in Deutschland zur Macht gekommen waren?“ habe zn Tie Ste 21 24 244 Jen Bo##e Pr#s Lalte Jelten.## Rerren. Auer he###s#nm dietes Aehrre###n onnen.#m Lrichere Romaunish Zen## K In- Reimat In den ungeheuren Weiten der Front im Osten, in den maotischen Zuständen der Sowjet=Union, sinden sie die erschütternde Antwort auf diese Frage. Und voiler Dankbarkeit gegen den Führer, der sie und Deutschland und damit Europa vor diesem Schicksal bewahrte, schrei den sie in schlichten überzeugten Worten nieder, was sie alle bewegt, wie dieser Gefreite an seinen Kreisleiter in der Heimat: „Dieses schreibt Ihnen ein früherer Kommunist, der stolz ist, mil dazu beitragen zu können, dem Führer zu helsen, den Bolschewismus mit Stumpf und Stiel auszurotten!“ Aus westdeutschen Gauen Böse Gedankenlosigkeit Wuppertal: Der Pressedienst der Reichsbahndirektion in Wuppertal teilt mit: Die Deutsche Reichsbahn hat wiederholt nach Durchfahrt von Reisezügen an Böschungen und Waldungen Brände beobachtet. Durch eingehende Beobachtungen wurde als Ursache festgestellt, daß Reisende noch glimmende Reste von Zigarren und Zigaretten achtlos aus den fahrenden Zügen geworfen hatten. Durch den starken Luftzug an den Zügen hatten sich diese noch brennenden Reste wieder entfacht. Das trockene Gras und Laub gaben genügend Nahrung zum Entstehen eines Brandes. Die Vernichtung von Teilen unserer schönen Waldungen und damit von wertvollstem Volksgut waren die Folgen dieser leichtfertigen Handlungsweisse. Die Deutsche Reichsbahn wird geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Unsitte durchführen. An alle Volksgenossen richtet sie die dringende Bitte, sich ebenfalls an der Beseitigung dieses Uebelstandes zu beteiligen. Unverbesserliche sind dem diensttuenden Personal der Züge unverzüglich anzuzeigen. 17000 Mk. zu Hause aufbewahrt Langenberg: Nur sein bereits fortgeschrittenes Alter und seine bisherige Straflosigkeit schützten einen 72jährigen Langenberger, der sich vor der Wuppertaler Strafkammer unter der Anklage der strafbaren Geldhortung zu verantworten hatte, vor einer empfindlicheren Strafe als der von zwei Monaten Gefängnis und 10000 M. Geldstrafe, auf die das Gericht erkannte. Der Angeklagte war bei der Abgabe der Steuererklärung in den Verdacht gekommen, einen Teil seines Vermögens verschwiegen zu haben, eine Annahme, die sich auch rechtfertigte, denn bei der Durchsuchung der Wohnung wurde außer mehreren auf fremde Namen ausgestellten Sparbüchern auch ein Barbetrag von 17 250 M. vorgefunden. Der Angeklagte ließ sich dahin ein, er habe selbst nicht gewußt, wieviel bares Geld er zu Hause habe. Seine Geschäfte seien bisher von seiner nunmehr verstorbenen Frau geführt worden. Auch seien ihm die einschlägigen gesetzlichen Vorschriften unbekannt gewesen. Seine Einlassungen konnten ihn vor der Strafe jedoch nicht schützen. Westdeutsche Kurzmeldungen „ einem Bootsunfall auf der Lahn er#en. Zwei verwundete Soldaten vergnngten sich Rassau am Samstagnachmittag mit einem Kahn auf der Lahn noch nicht geklärter Ursache kenterte plötzlich das , w o b r. b e i d e S o l d a t e n i n s W a s s e r f i e l e n. D a s i e n i c h t Lehiudert barenu eid durch ibre Verwundungen auch Lanute, Die sofarg a na uie umter, bevor Hilfe gebracht werden einsetzenden Bergungsarbeiten hatten zwar aldot ung### bei den Wiederbelebungsversuchen nur ein #roen zurückgerufen werden, während bei seinem Kameraden alle Anstrengungen vergeblich blieben. Ellnfuhrung des deutschen Gerichts=, VerDie Persthslsehe Tar L. Laa. ie. der die Pngrigrnthrisen Larenbura eingeführt worden, Gleschernosen git aut auch in diesem Gebiet das deutsche Jugendgerichtschlachthausim Schrebergarten. Das Essener Tondergericht verurteilte den 53 Jahre alten Otto Winnig aus Essen wegen fortgesetzten Verbrechens gegen die Kriegswirtschaftsverordnung zu einer Zuchthausstrafe von zwei ###o zu drei Jahren Ehrverlust. Ein 55 Jahre alter Mitangeklagter erhielt 1½ Jahre Gefängnis. Die Angeklagten atten nach und uckch in fünf Fällen mehr oder weniger ausgewachsene Schweine heimlich und zum Teil in einer Schreberwurden sie gefaßt eane Schwein in der Laube schlachteten, Fuchsplage im Kreise Soest. Als eine besonders oie Plage haben sich in der Soester Gegend die Räubereien der Füchse entwickelt. So wurden einem Bauern in zwei aufeinanderfolgenden Nachten 34 Stück Geflügel geraubt. Einem anderen Bauern wurden 50 Junghennen, einem dritten 60 Huhner geyoin Ein Bauer verlor sogar 80 Hühner. Amtliche Wasserslände vom 4. August früh 6 Uhr: Rheinfelden 2,94(+ 0,04); Breisach 266(—.07): Kehl 12; Marau 4,79(— 0,09); Mannheim.84(—.08); mnine inst(— 0,15); Bingen 2,58(— 0,16); Kaud.92(— 0 16: 2rier.51(—.19): Koblenz 2,72(—.22). Koln.83 .12); Lüsseldorf.15(—.01); Duisburg.09(+.11); Mulheim 1,47(unv.): Rubrort 1,28(+.12): Wesel.18 (r.20; Emmerich.35(+.26). R O M ANVON Das heißt also, du willst 2. Fortsetzung „Urlaub? Ich hab' keinen Urlaub. Ich habe ab gemustert.“ „So, abgemustert hast du nun eine Zeitlang hier bleiben „Meinetwegen kannst du so lange hier wohnen. Ich hab' aber bloß eine Kammer für dich frei, oben im vierten Stock, bei den Gehilfen. Wenn dir's nicht zu schlecht ist ich hab' nichts dagegen“ Sogleich fragte Franze:„Dars ich sie herrichten, die Kammer?“ „Nein, laß das nur! Zu was haben wir denn die Zwergerin! Die richtet ja auch die Gesellenkammern immer her.“ Holler schickte seine Tochter auf die Suche nach der Zwergerin, und als die Hausmeisterin dann erschien mußte Franz sogleich mit ihr gehen „Ich freu' mich schon furchtbar, daß der Franz mich besucht hat", begann nun Franze die Unterhaltung „So“, meinte Holler abwesend. Wieder blickte er sein Mundel unentwegt an „Ist er kein strammer Bursch, der Franz?“ fuhr Franze sort „Kein Wunder“, schmeichelte Holler,„wenn er dir so ahnlich sieht!" „Vater“, sagte Marianne schnell,„vergiß die Arbeit nicht! Du weißt, um zwolf Uhr hast du dem Fraulein Hetzel den Kranz versprochen" „Ach, die! Die kriegt ihr Zeug schon noch früh genug die verliedte Musch!“ Er wandte sich sofort wieder der Fränze zu:„Was hat er eigentlich gehabt, daß er so ungut war?“ „Ich weiß nicht, Onkel. Hab' mich selber drüber gewundert. Es wird halt doch die Müdigkeit gewesen sein.“ „Hoffentlich! Ich kann keine grantigen Gesichter um mich leiden" Er sah auf die Uhr.„Donnerwetter, ja! Die Marianne hat recht. Es ist wirklich die höchste Zeit, daß ich drunten weitermach" Aber als Holler dann unten in der Backstube werkte, mußte er andauernd über den neuen Besuch nachdenken. Wenn er aufrichtig sein sollte, dann gab er zu, daß er ihm sehr ungelegen kam. So ein Breider war immer ein Aufpasser. Er hatte zwar Fränzes wegen durchaus keine ab wegigen Gedanken, aber er hatte sich an ihre Anwesenheit, an die harmlos gemütlichen Plaudereien mit ihr, an manchen unschuldig freundlichen Blick des Mädels schon so gewöhnt, daß er oft sogar die Anwesenheit seiner Lochter als störend empfand. Ueber seine Empfindungen, für Franze machte er sich kaum Gedanken, und wenn ihm semand gesagt hätte, daß er eigentlich schon jetzt in sie verliebt sei, dann wurde er wohl gelacht, vielleicht auch urchterlich geschimpft haben. Schließlich tröstete er sich lbst. Ach was, ewig wird er nicht bleiden. Einmal muß „Ach, ich sind“ schon was“, wich Franz aus. Holler überlegte. Die Vormundschaft über den Burschen hatte er nun einmal auch übernommen, und so fragte er schließlich:„Hattest du am Ende Lust, Bäcker zu werden?“ „Bäcker?" „Natürlich! Was gibt's denn da viel zu staunen? Bist zwar schon ein bissel alt für einen Lehrbuben, aber das macht schließlich nichts. Und wenn du bei mir anfängst dann ist das nicht so schlimm.“ * Wui Sirtern. UmmarMin ja auch wieder weg. Für seinen Beruf aibt's in München Gott sei Dank, keine Möglichkeiten. Aber er täuschte sich, denn hernach, beim Essen, sagte Franz:„Ich bleib’ ganz hier.“ Holler verschlug's beinahe die Sprache.„Aber“, fragte er, wie stellst du dit denn das vor?“ Du kannst doch nicht für die Dauer ohne Arbeik bleiden! Auf der Isar gibtkeine Dampfer. Und Faltbootkapitan zu spielen, war glaub' ich, kein recht einträglicher Beruf.“ „Ich werd' schon was finden. Darüber brauchen Sie sich keine Sorgen zu machen. Ich falle Ihnen bestimmt nicht lange zur Last.“ „Jetzt hör' schon auf mit dem bloden„Sie! Du sagst zu mir du und Onkel, wie das auch die Fränze tut. Viel leicht verstehen wir uns dann besser. Also. wie stellst du dir dein zukunftiges Leden in Munchen vor?“ Darauf wußte Franz allerdings keine Antwort; er hatte selbst noch nicht darüber nachgedacht „Warum willst du denn deinen Beruf ausgeden?“ ragte Holler.„So was tit man doch nicht. Oder gefällt er dir am Ende nimmer? Das hattest du eigentlich schon rüher wissen müssen. Das Leben ist nicht so lang, daß man mit seiner Zeit so gedankenlos herumschmeißen kann Franz erschrak. Erst jetzt kam ihm zum Bewußtsein was er sich da eingebrockt hatte. Od ihm sein Beruf nicht mehr gefalle! Welche Frage! Seit er sich von Hamburg entsernt hatte, sah er im Geiste nichts anderes als Schiffe hörte sein Ohr nichts als das vertraute Rauschen des Meeres Und das sollte nun vorüber sein? Vorüber— weil er sich vorgenommen hatte, seine Schwester ritterlich zu betreuen, weil er diesem, nein, weil er jedem Mann zutiefst mißtraute und sie im Grunde überhaupt niemandem gonnte. „So red' doch endlich“, drang Holler in ihn. Der Vorschlag kam Franz unerwartet. Wenn er zustimmte, so sagte er sich, dann konnte er immer um seine Schwester sein und hatte reichlich Gelegenheit, den Vor mund zu beobachten, er konnte Fränze notfalls beistehen Ohne sich lange zu besinnen, sagte er zu „Recht so“, nickte Holler anerkennend.„Und nun komm nur gleich mit in die Backstube. Es ist zwar heut' nimmer viel zu tun, aber Zeit darfst du nicht mehr verlieren, wenn du nicht als Lehrling zum Militär kommen willst!“ Der Klatsch beginnt Eines Tages saß Fränze auf einem Hocker in dem schmalen und finsteren Laden des Schuhmachers Christian Notnagel und schaute zu, wie sich der Meister mit einem Schuh herumplagte, den sie ihm zum Flicken gegeben hatte. Der Meister war ganz in seine Arbeit vertieft. Sein Antlitz war zerfurcht wie ein Acker im Herbst, ein breu##, iber die Oberlippe hängender Schnurrbart wollte dem Gesicht etwas Martialisches geben, und vielleicht ware ihm dies auch gelungen, wenn die Augen ihn nicht Lügen gestraft hätten; in idnen spiegelten sich nur Güte und Sanftmut und manchmal auch ein schalkhafter Humor. Bei der Arbeit trug Notnagel eine Brille, deren Gläser in emem Stahlgestell ruhten. Wenn er aber mit jemand sprach oder wenn er von seiner Arbeit aufblickte, dann schob er die Brille über die Stirn, und das gab dann dem ganzen Gesicht etwas Besinnliches und Stillvergnügtes Hinten im Laden saß, wie stets, wenn iore Hausarbeit getan war. Anni, seine Tochter. Sie war von einer zerbrechlichen Schönheit: die dichten kastanienbraunen Haare leuchteten wie Kupfer, sobald die Sonne darauf schien, die Haut schien aus hauchdünnem Milchalas zu sein, seltsam mant schimmerte das Blut durch. Ihre Bewegungen waren von einer schläfrigen Müdigkeit, sobald sie sich aber mit semandem, der sie interessierie, unterhielt, dann wurde ihr Blick hungrig zugreisend, die seinen Nasenflugel bebten #eicht. und die Hande begleiteten ihre Worte mit lebhaften Gebärden. Gleich darauf fiel sie wieder in scheinbare Gleichgültigkent zurück. Sie hustete viel, war hoffnungslos lungenleidend, war eben Notnagels zartlich gcliebtes Kind und ganz große Sorge. In dem Vogelbauer, der über dem Schaufenster hing knabberte ein Kanarienvogel vergnugt an einem Salatmuß in den nämlich auch „MNanchmal slatteric er auf die Stange und schmetterte ein Lied. Dann sah Notnagel rasch auf, schob die Brille Der os Schezin nicte dem Tierchen wie einem guten Freund lächelnd zu Run war die Arbeit geran.„So“, sagte Rotnagel und reichte Franze die Schuhe,„der Schmerz wäre wieder einmal gestillt. Hoffentlich bleivt's Ihr einziger“. „Danke— und was hab' ich zu zahlen?“ „Eine Mark und sechzig, Fräulein, aber das eilt ja 9.##ronnen Sie auch ein anderes— schau mal, da stüabe u arbestenze g de sent nicht in der Notnagel stand rasch auf und sah durchs Schau Fränze sagte:„Nein, heut' nicht. Der Fahrkurs. Heute zum erstenmal. Er soll unseren Lieserwagen bedienen lernen.“ „Na, das wird ihm aber Spaß machen!“ „Hoffentlich“, seufzte Fränze Ueber so was freut sich wohl jeder Grund, sich zu bellagen. „Nein, wirklich nicht. Aber, das ist's ja eben. Ach Gott ich weiß ja selber nicht, was mit ihm los ist.“ simmen lar; dab's schon gehol., daß da erwas nicht recht „Warum? Was haben Sie gehört? Woher wissen Sie alerhand.. i verwunderlich? Man hört halt se emn u hört man, herr Rotnagel. Wer sagt was „„#0 regen Sie sich doch nicht unnütz auf! Es gibt keinen Menschen auf der ganzen Welt, der nicht mit Klatsch beworsen wird.“— Aber mein Bruder tut doch keinem Menschen etwas" ### ist doch kein Grund, nicht über ihn zu klatschen! Man schmmpft ja auch gar nicht über ihn. Man sagt nur, sein Verhältnis zu Herrn Holler nicht das beste sei und daß es neulich einen bösen Krach Gegeben habe.“ „So, das sagt man also. Und wer sagt das?“ „Wer soll so etwas schon sagen? Es gibt doch im ganzen Haus nur einen einzigen Menschen, der wie eine Schmeißfliege jeden Klatsch aus dem Hause trägt.“ „Die Zwergerin?“ „Ader n. n. Fraulein Fränze, die schimpft zwar, aber sie ist nicht bösartig.“ „Dann ist's natürlich das Fräulein Flechtner.“ „Ich will nichts gesagt haben, Fräulein Fränze“, sagte Notnagel und sah sie dabei sehr eigen an.„Aber Klatsch G 4latsch be#,##ub etwas steckt vatür'ich dahinter. ..— oas müssen Sie naturlich besser wissen (Fortsetzung folgt) 0