06 Kölner Lotal-Knzeiger S 8 8 9 3 9 8 8 9 Bezugspreis: Bei Botenzustellung: Ausgabe A monatlich 30§ Beitrag z. Zustellgeld; bei deutschen Postanstalt.: Ausg. A 1,70 RM. Ausg. B 1,85 RM. jede Ausgabe einschl. 60 J Postzeitungs gebühr und zuzügl. 42 4 Zustellgeld der Post. Katholische Tageszeitung für Köln und Umgebung Amtliches Kreisblatt für den Landkreis Köln, Kheinische Dolkswacht Lokal-Anzeiger für die Erft Mülheimer Dolkszeitung Lokal-Anzeiger für den Kreis Vergheim Hauptgeschäftsstelle und Redaktion: Neumarkt 18a—24. Fernruf: Sammelnummer 210921. RedaktionsSprechstunden 12—1 Uhr Zweigstelle: Mülheim, Adamsstraße 1. Fernruf Mülheim 61866 Rücksendung unverlangten Zuschriften und Manuskripte erfolgt nur, wenn Rückporto beigefügt ist Wöchentlich 7 Ausgaben. Anzeigenpreis: Je mm Höhe Platzanzeige 11 4, auswärtige 14 J. rubrizierte Gelegenheits= und Familien= anzeigen 8 3, Stellengesuche 7 3, Reklamen 65 4, auswärt. 75 J, Platzvorschriften 10% Zuschlag. Postscheckkonto Köln 1065. Erfüllungsort und Gerichtsstand Köln Nr. 8 Freitag, 8. Junl. 1932 Beilagen: Der Sonntag, Der Sport, Die bunte Welt, Die Frau in Familie und Volksgemeinschaft, Für unsere Kinder, Rundfunk=Nachrichten, Reise und Wochenend, Die Scholle, Heimat und Welt, illustrierte Beilage zur Ausgabe B. Unterhaltung zu dreien— Hindenburg soll bleiben— Hitlers schwere Entscheidung Herr Hitler hat den Reichswehrminister Groener besucht. Der Reichskanzler war der dritte im Unterhaltungsraum. Das ist immerhin etwas Ungewöhnliches. Viele finden es erfreulich. Sie hoffen, daß aus dem Mut, sich auszusprechen, die Kraft zur Verständigung kommen kann. Solcher Hoffnung schließt man sich gerne an. Ob sie sich erfüllt? Noch weiß man es nicht. Hitler hat sich Bedenkzeit erbeten. Er will Rücksprache halten mit seinen Freunden aus der Harzburger Front. Die Entscheidung, vor die er gestellt ist, ist ja auch nicht ganz einfach für ihn. Er soll mit seiner Partei „Ja“ dazu sagen, daß Herr von Hindenburg Reichspräsident bleibt. Eine gewisse Bereitschaft, so wird behauptet, habe Hitler gezeigt. Bald wird man mehr wissen. Heute oder am Samstag wollen sich die drei genannten Herren wieder treffen * # nationalsozialistischen Lager hat man die Fühlungnahme mit einiger Aengstlichkeit verfolgt. Man versuchte sogar zu bestreiten, daß Hitler in Berlin sei Aber schließlich hatte das keinen Sinn mehr. Man korrigierte sich„offiziell“. Die Fühlungnahme hat den SA=Leuten am wenigsten gefallen. Ob nicht aber di Großzahl der Anhänger der Nationalsozialisten gand anders denkt? Man kennt viele von ihnen, die immer wieder die Zuversicht ausgesprochen haben, daß zwischen den Nationalsozialisten und den anderen Deutschen eines Tages Einigkeit und Friede herrschen werde. Diejenigen, die das wünschen, fühlen oft genug in ihren eigenen Unternehmungen allzu deutlich, wie nachteilig innenpolitischer Streit ist, wie wertvoll, dagegen innere Ruhe und Ordnung. Es kann also sein, daß Herr Hitler, wenn er sich zu einem Jawort entschließt, seine rauhen Kämpfer nicht erfreut. Um so mehr aber die viel zahlreicheren Le#lschen, die geglaubt haben, sich vorübergehend dem Nationalsozialismus anschließen zu sollen. * Der Reichskanzler hat auch mit den Sozialdemokraten verhandelt. E, braucht ja für die verfassungsmäßige Zweidrittelmehrheit einer Gemeinschaft von der äußersten Rechten bis zu den Sozialdemokraten einschließlich. Brüning hat allerlei Mut der Rechten und der Linken den Vorschlag zu machen für eine wichtige Abstimmung ihre böse Feindschaft zu vergessen. Er tut aber recht daran. Es gibt " noch immer einige wichtigere Dinge als varteipolitische Steckenpferde zu tummeln und sich in Feindschaften zu veraraben die unter Volksgenossen unwürdig sind. Natürlich ist in Vervindung mit der Besprechung zwischen Brüning. Groener und Hitler vom Austausch politischer Ver aungen die Rede. Eine vaterländische An gelegenheit soll zum politischen Geschäft degradiert werden? Hindenburg selbst wünscht es anders. Er hat seine Zustimmung zur Verlangerung der Amtsperiode abhängig gemar von der Voraussetzung daß die Parteien iy Ja ohne gegenseitige politische Bedingungen abgeben. Er gerade darf solches Verlangen stellen. Er selbst hat sich erwiesen als ein Mann. der überparteilich zu denten handeln versteht. Darum auch das starte 2 trauen zu ihm. Die Parteien sollten solcher überparteilicher Stellung auch fähig werden. * Der Reichstag hätte vor den Konferenzen in Lausanne und Genf eine glänzende Gelegenheit, der Welt das Schauspiel eines weitgehend einigen Deutschlands zu geben. Eine Mehrheit des deutschen Volkes, die bestimmt für das Bleiben Hindenburgs ist, würde sich ehrlich darüber freuen. Daß eine solche Kundgebung außenpolitisch von starker Wirkung sein müßte. ist klar. Stegerwald hat am Donnerstag in Köln gesagt, in ernsten Stunden hätte sich das deutsche Volk immer noch zusammengefunden. Hindenburgs Wiederwahl ist eine wichtige und ernste Angelegenheit. Wer kann es bestreiten? Wer nennt einen Nachfolger, dessen Name und Ansehen Gewicht genug hätte, nach einem Hindenburg ausreichende werbende Kraft bei einer Mehrzahl der Staatsbürger auszuüben? In den nächsten Tagen fallen Entscheidungen. die sich lange gut oder böse auswirken können. Möchten sie zum Guten ausschlagen! Die Reichstagsfraktionen zur Reichspräsidentenwahl Die Wirtschaftspartei für Verlängerung B03 Berlin,.Jan. Die Reichstagsfraktion der Wirtschaftspartei trat heute vormittag zu einer Sitzung zusammen, die sich auch mit den Verhandlungen der Regierung für eine etwaige Verlängerung der Amtszeit des Reichspräsidenten von Hindenburg beschäftigte. Wie das Nachrichtenbüro des BD3 erfährt, erklärte der Fraktionsvorsitzende Abg. Mollath unter allgemeiner Zustimmung, die Wirtschaftspartei würde es im außen= und innenpolitischen Interesse des Reiches begrüßen, wenn die Bemühungen des Reichskanzlers in dieser Frage Erfolg hätten. Sie wiro zu ihrem Teile alle Schritte unterstützen, die zu dem Erfolg führen können. daß dem Reiche die in der jetzigen kritischen Zeit besonders wertvolle Führung durch den Reichspräsidenten von Hindenburg erhalten bleibt. Die Reichstagsfraktion der Deutschnationalen Volksvartei deren Fraktionssitzung für Samstag einberufen ist, wird gleichfalls zu den Verhandlungen des Reichskanzlers in der Reichspräsidentenfrage Stellung nehmen. Der Parteiführer Dr. Hugenberg ist auf dem Wege nach Berlin. Die Sozialdemokratische Reichstagsfraktion wird voraussichtlich in der nächsten Woche eine Sitzung abhalten, in der der Fraktionsvorstand über die Besprechungen mit dem Reichskanzler berichten wird Es ist sicher damit zu rechnen, daß die Fraktion sich mit einer Verlängerung der Amtszeit des Reichspräsidenten von Hindenburg einverstanden erklärt unter der Voraussetzung, daß daran von anderen Parteien keine Bedingungen geknüpft werden, bzw. daß die Reichsregierung zur Erreichung dieses Zieles keine politischen Bindungen anderen Parteien gegenüber eingeht. Die für Dienstag anberaumte Aeltestenratssitzung wird auf jeden Fall stattfinden. Es ist jedoch möglich, daß in dieser Sitzung noch keine Entscheidung über die Einberufung des Reichstages fällt, weil die Vorverhandlungen über die Verlängerung der Amtszeit des Reichsprasidenten bis dahin noch nicht zum Abschluß gekommen sind. Sammeln, nicht trennen! Der Vorsitzende der Deutschen Zentrumspartei, prälat Kaas, für Zusammenfassung der Deutschen Zum Schluß der Tagung des Provinzialausschusses der Rheinischen Zentrumspartei(am 7. Januar in Köln) ergriff der Vorsitzende der Deutschen Zentrumspartei, Prälat Kaas, das Wort. Mit hinreißendem Schwung und kraftvoller Betonung der Stärke des Zentrums, aber auch gleichzeitig unter stärkster Akzentuierung des Volksgemeinschaftsgedankens, faßte er unter immer wiederholtem Beifall der Anwesenden das zusammen, was Geist und Inhalt der Tagung gewesen war. Er begründete die rückhaltlose Offenheit, mit der Minister Stegerwald gesprochen hatte: „Seien Sie überzeugt, daß die Kritiker in den verschiedensten Lagern nicht in der Lage waren, dem Volke diese Opfer zu ersparen. Wenn die Regierung sich nicht zu diesen Maßnahmen entschlossen hätte, ware in kürzester Frist eine wahrscheinlich nicht mehr sanierungsfähige Lage entstanden. Ich darf an meine Dortmunder Rede kurz nach Uebernahme des Parteivorsitzes erinnern. Ich habe damals frühzeitig Besinnung der Regierungsparteien auf sachliche Aufgaben verlangt und innere Sanierung als wesentlichste Voraussetzung eines erfolgreichen außenpolitischen Kampfes. Darin liegt auch der eigentliche Kern und das tiefste Motiv der gewaltigen Anforderungen, die heute an das Volk gestellt werden: Nur im Licht des großen nationalen Befreiungskampfes, nur als Auftakt zum Ringen um Gleichberechtigung in der Staaten= und Wirtschaftswelt können diese harten Zumutungen begriffen werden. Es geht um unser nationales Sein oder Nichtsein. In diese Gesamtschau müssen die Nöte eines jeden einzelnen Berufsstandes hineingestellt werden. Wer das tut und der Demagogie die Wahrheit entgegenstellt, wird den längsten Atem behalten.“ In diesem Zusammenhang wandte sich Dr. Kaas gegen die Ausführungen des Grafen von Kalckreuth in der Landbundversammlung in Hamm. „Bei der politischen Gesamtlage in unserem Vaterland", so fuhr Dr. Kaas fort„darf es nicht auf das Trennen ankommen, sondern vielmehr auf das Sammeln. Es ist die Eigenart der heutigen Lage, daß das Zentrum aufgehört hat, eine Partei im eigentlichen Sinne des Wortes zu sein. Das Vertrauen zur Güte unserer Sache und dieses Zusammengehörigkeitsgefühl sind mehr wert als ein Dutzend der politischen Armeekoprs, welche auf der anderen Seite stehen. Selbst auf die Gefahr hin, daß es manchem zu weitgehend erscheint, würde ich heute bereit sein, die Partei als solche zu opfern, um den Weg der nationalen Rettung zu gehen. Aber ich sehe bei andern diesen Willen zur Zusammenfassung nicht. Ich sehe nur Verhetzung, Verunglimpfung und Mißverständnisse. Darum müssen wir, weil die Rücksicht auf das Vaterland es gebietet, den Weg weitergehen, den wir bisher gegangen sind, den Weg der Sachlichkeit, der Wahrhaftigkeit, der Verständigung. Jede ehrliche Ansicht achten wir, Kampf aber dem unanständigen und böswilligen Gegner. Wer uns ehrlich und selbstlos die Hand reicht, dem reichen auch wir die unsre. Wer uns aber die Faust entgegenreckt, der wird merken, daß auch die Hände unserer Kämpfer sich zur Faust ballen können.“ 10 pfennig Jahrg. 47 Lausanne Für endgültige Regelung WTB Paris,.Jan. Jacques Kayser nimmt im heutigen Soir Stellung zu dem Vorschlag der Depeche de Toulouse zur Streichung der deutschen Reparationen. Er schreibt: Möge diese große Geste nur ein Teil eines umfassenden Aktionsplanes sein. Möge sie wirklich durch enge Verbindungen jene europäische Solidarität erzeugen, ohne die die Staaten Europas dem Kriege oder der Revolution ent gegengetrieben werden! Weshalb soll die Lausanner Konferen, nicht zur Entspannung in Europa uno zur Schaffung einer dauerhaften Organisation führen? So viele vorher, die Endgültiges vollbringen sollten, haben auf Sand gebaut, also kann doch eine Konferenz, die eigentlich nur eine provisorische Regelung finden sollte, zu einem endgultigen Akt der Befreiung von Krisen und ihren unheilvollen Folgen führen Mutmäßliches ENB London..Jan. Der diplomatische Korrespondent der Financial News schreiht, in gewöhnlich gutunterrichteten Kreisen werde solgende Reparationsregelung als möglich bezeichnet: Die Lausanner Konferenz werde ein zweijähriges Moratorium genau nach dem Poungplan beschließen. Die ungeschützten Annuitäten sollen Deutschland zurückgeliehen werden. Dann werde sich die Konferenz bis zum Juni verragen, wo eine inzwischen von Ausschüssen vorbereitete endgültige Regelung versucht werden solle, die von einer entsprechenden Neuregelung der Schuldenvereinbarung mit Amerika abhängig sein würde. Man hoffe, daß die Vereinigten Staaten ihre Haltung ändern würden, wenn alle Parteien Opferbereitschaft zeigten. Neues in Kürze Lloyd George erklärte gestern bei seiner Rückkehr nach England Pressevertretern: Alle Kriegsschulden und Reparationen mussen annulliert werden. Diesen Stand punkt habe ich schon 1922 vertreten und tue es noch heute. * Im Berliner Westen wurde der 34jährige österreichische Reisende Gerl von einem Unbekannten durch drei Schüsse niedergestreckt. Gerl verstarb im Krontenhaus. Man vermutet, daß es sich um eine Eisersuchtstat handelt. * Die Reichsregierung hat am 4. Januar 1932 verordnet, daß das durch Notenwechsel vom 22. Oktober 1931 abgeschlossene Handelsabkommen zwischen dem Deutschen Reich und Brasilien vorläufig angewendet wird * Meldungen aus Nymwegen und Maastricht zufolge ist der Wasserstand des Waal und der Maas, der seit mehreren Monaten außerordentlich niedrig war, in den letzten Tagen stark gestiegen. Seit Donnerstag früh führen beide Flüsse Hochwasser und sind an verschiedenen Stellen über die Ufer getreten. Bombenanschlag auf den Kaiser von Japan Es wurde niemand verletzt— Der Täter ist verhaftet WTB Tokio..Jan. Auf den Kaiser von Japan wurde während seiner Rückfahrt von einer militärischen Parade eine Bombe geworfen. Die Bombe platzte neben einem Wagen, der hinter dem des Kaisers fuhr. Es wurde niemand verletzt. Der Täter, ein Koreaner, wurde sofort verhaftet. Er hatte eine zweite Bombe in der Tasche. Die Polizei hatte alle Mühe, den Täter, einen kommunistischen Koreaner, vor den erregten Menschenmassen zu schützen. Eine Neunmächte=Aktion WTB Washington,.Jan. Außenminister Stimson sandte heute der chinesischen und der japanischen Regierung eine identische Note. deren Wortlaut er den hiesigen Vertretern der Unterzeichner des Neunmächtevertrages übergab. In der Note heißt es, durch die kürzlichen militärischen Vorgänge um Tschintschau sei der letzte Rest der chinesischen Verwaltungsautorität in der Südmandschurei zerstört. Die amerikanische Regierung könne eine de facto bestehende Lage nicht als eine de jure bestehende betrachten. Sie werde keine Abkommen zwischen den beiden Regierungen anerkennen, welche die vertraglichen Rechte der Vereinigten Staaten in China verletzten. Amerika werde auch kein Abkommen anerkennen, das gegen den Kelloggpakt verstoße WTB Washington, 8. Jan. Eine Meldung der Associated Preß aus Tokio von heute vormittag 10 Uhr japanischer Zeit besagt, die amerikanische Note sei in Tokio noch nicht veröffentlicht worden. Japan stehe aber dem Vernehmen nach auf dem Standpunkt, daß die Mandschurei nur Japan und China angehe, und daß daher kein Dritter Anlaß zur Einschreitung habe. Seite 2 Nr. 8 Lokal=Anzeiger Endlösung!! Die parole für Lausanne Berlin,.Jan. Der Reichskanzler hat die angekündigte Konferenz mit den in Berlin weilenden deutschen Botschaftern v. Hoesch, Schubert und Neurath abgehalten. Inzwischen wird die öffentliche Aussprache über die Lausanner Konferenz mit wachsendem Interesse fortgeführt. Dabei zeigt sich in einigen Kreisen die Besorgnis vor einer Zwischenlösung und vor einer Preisgabe der eigentlichen Ziele dieser Konferenz. Demgegenüber wird der deutsche Standpunkt noch einmal, wenn auch nicht amtlich, so doch von maßgeblicher Seite, wie folgt festgelegt: Es kann sich für Deutschland, aber bei wohlverstandenem Interesse der ganzen Welt, auch für die übrigen Mächte, keinesfalls um irgendwelche neuen Zwischenlösungen handeln, die niemals geeignet wären, den Albdruck des Mißtraueus von den Völkern zu nehmen. Das Ziel und die Aufgabe der Konferenz muß klar und eindeutig die Endlösung bleiben, die diesen Druck von der Welt nimmt. Jedenfalls wird die Reichsregierung mit aller Entschiedenheit an dieser Forderung festhalten, ohne sich durch taktische Bedürfnisse, die mehr oder weniger plausiber zurzeit hiergegen vorgetragen werden, von dieser notwendigen Linie abdrängen zu lassen. Etwas anderes ist es um den technischen Verlauf der Konferenz selbst Es wäre denkbar, daß ein derartig kompliziertes und in seinen Wirkungen weitverzweigtes Problem nicht am ersten Tage oder in einer vorher bestimmten Frist von Tagen und selbst Wochen vollständig und zur Zufriedenheit aller gelöst werden könnte, wie das die französisch=englischen Auseinandersetzungen schon erkennen lassen. Wenn das Endergebnis also nicht„uf Anhiev; zu erzielen ist, was auch bei optimistischer Beurteilung des bereits erreichten Maßes einer allgemeinen Erkenntnis kaum wahrscheinlich ist, so ist es doch möglich, daß sich die Durchführung der Verhandlungen noch in einem einzigen geschlossenen Vorgang vollzieht. Es wäre denkbar daß dazwischen etwa Besprechungen mit Amerika mit Finanzgruppen oder außenstehenden Interessenten lägen, daß Teilaufgaben einer angestrebten Vereinbarung im Wege der Einsetzung von Kommissionen vorbereitet werden müßten und daß sich aus auedem eine Streckung der Fristen ergäbe, die bis zur definitiven Gestaltung und vertragsmäßigen Festlegung von endgültigen Vereinbarungen verlaufen würden. Das wurde aber keinesfalls bedeuten, daß etwa die bevorstehende Lausanner Konferenz eine Zwischenlösung zu erbringen hätte und nach Ablauf einer gewissen Frist im Wege einer neuen Konferenz mit neuen Verhandlungen eine neue, dann endgültige Lösung herbeigeführt werden sollte. Es kann sich für uns nur um eine Konferenz mit einem Ziel der endgültigen Lösung handeln wie mühselig und kompliziert auch immer der Weg sein mag der zu dieser Entscheidung führt. Es scheint wichtig das gegenüber dem Durcheinander von Stimmen zu betonen, die durch die französischen Bemühungen um ein Einverständnis mit England und durch den Versuchsballon hervorgerufen worden sind. der bald von einem einjährigen, bald von einem sechsmonatigen oder noch von irgendeinem anderen Provisorium spricht * Entgegen den bisherigen Dispositionen wonach die drei deutschen Botschafter Donnerstag abend bereits wieder abreisen sollten ist nun vereinbart, daß sie zunächst bis Samstag in Berlin bleiben. Am Samstag wird eine neue Sitzung des Reparationsausschusses stattfinden, an der sie ebenfalls teilnehmen werden. Wachsende Einsicht Der Vertrag ohne Verstand WTB Paris,.Jan. Im Paris Midi macht der bekannte Wirtschaftspolitiker Romier den Urhebern des Versailler Vertrages den Vorwurf, sie hätten jedes Verständnis für die geschichtliche und wirtschaftliche Bedeutung des Begriffes„Kriegsentschädigung“ vermissen lassen. Am jährlich seinen Gläubigern eine Annuität in der bekannten Höhe zu zahlen, müsse der Schuldner sich auf die eine oder die andere Weise eine außerordentliche Einnahmequelle verschaffen denn wenn er aus seinen normalen Einnahmequellen zahlen würde, könnte er aronisch bankrott machen, und die Schulden würden auf diese Weise unmöglich einzutreiben sein. Der Mechanismus der internationalen Schulden habe sich als gebrechlich und zugleich als schädich erwiesen. Nicht nur habe er periodisch die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland vergiftet, sondern — und darauf werde so wenig geachtet— unaufhörlich den Geist des Mißtrauens zwischen Frankreich und seinen einstigen Verbündeten genährt. Solle man nun einfach einen dicken Strich durch alles machen? Das wohl nicht. nötig aber sei, während des Moratoriums abstrakte illusorische Rechnungsformeln durch ein System reeller Kompensationen und Hypotheken zu ersetzen, die auf einer internationalen Gemeinschaft der Gläubiger und Schuldner beruhten Das Märchen von den Geheimrüstungen CRB Berlin,.Jan. Angesichts der in der französischen Presse und Oeffentlichkeit in diesen Tagen immer wieder neu aufgewärmten Neun Millionen Deutsche Opfer der Arbeitslosigkeit Soll dieser Zustand in Lausanne verlängert und verschlimmert werden? Barbaren könnten entsprechender Beschlüsse fähig sein— Von Vertretern der Kulturvölker erwartet man Beschlüsse der Menschlichkeit! CNB Berlin,.Jan. Nach einem im Reichsarbeitsblatt veröffentlichten, mit aufschlußreichen Zahlenmaterial ausgestatteten Artikel des Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Dr. Syrup, über die finanzielle Bedeutung der Arbeitslosenhilfe im Deutschen Reich betrug die Gesamtzahl aller Arbeitslosen, wie sie von den Arbeitsämtern der Reichsanstalt ermittelt wurde, im Durchschnitt der letzten zwölf Monate 4 409378. Rechnet man zu den 4,409 Millionen gezählten Arbeitslosen noch die Familienmitglieder der verheirateten Arbeitslosen hinzu, so ergibt sich, daß im Durchschnitt des Jahres rund 9 Millionen Menschen, also etwa ein Siebentel der deutschen Bevölkerung, unmittelbar von der Arbeitslosigkeit betrossen wurden. Nach dem Stande von Ende November 1931 erhöht sich diese Zahl sogar auf 10 Millionen. Die laufende Unterstützung von durchschnittlich 3,745 Millionen Arbeitslosen mit annähernd 4 Millionen Familienangehörigen bedingte ungewöhnlich hohe finanzielle Aufwendungen. Insgesamt sind im Deutschen Reich in den vergangenen 12 Monaten für die Arbeitslosen 3 Milliarden Reichsmark ausgewandt worden. Die tatsächlichen Aufwendungen für die Arbeitslosenhilfe betragen: bei der Reichsanstalt 1 436 Millionen Mark beim Reich 801 Millionen Mark bei den Gemeinden 736 Millionen Mark zusammen 2973 Millionen Mark Um diesen Lastenausgleich würdigen zu können, wird darauf hingewiesen, daß die Höhe der Reichssteuerüberweisungen an die Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände in etwa der gleichen Zeit(1. Oktober 1930 bis 30. September 1931) insgesamt 2,579 Millionen Mark betrug. Der Verfasser macht dann noch interessante statistische Mitteilungen über die Verteilung der Arbeitslosen. So entfielen z. B.(einschließlich ihrer Familienangehörigen) auf 1000 Einwohner in Berlin, 201 Arbeitslose, in Oberhausen 258 und in Duisburg 287. 5666000 am 31. Dezember CNB Berlin,.Jan. Wie die Reichsanstalt für Arbeitslosenversicherung und Arbeitsvermittlung mitteilt, betrug die Zahl der Arbeitslosen am 31. Dezember 1931 rund 5 666 000. Das ist eine Zunahme von 316000 gegenüber dem 15. Dezember. Behauptungen von deutschen Geheimrüstungen, mit denen Frankreich die Forderung begründet, auf der kommenden Abrüstungskonferenz die Sicherheitsfrage in den Vordergrund zu schieben, wird von zuständiger deutscher Seite mit allem Nachdruck betont, daß die Abrüstungskonferenz auf keinen Fall in eine Sicherheitskonferenz umgewandelt werden darf. Die Aufgabe der Konferenz kann und darf nicht sein, die Sicherheitsfrage zu erörtern, sondern die Abrüstung der bisher noch immer stark gerüsteten Staaten in die Wege zu leiten. Der Sklarekprozeß Eine Reineidsanzeige CNB Berlin,.Jan. Gegen den Stadtschulrat Nydahl ist wegen seiner Zeugenaussage im Sklarekprozeß beim Oberstaatsanwalt Meineidsanzeige erstattet worden. Stadtschulrat Nydahl hatte vor einigen Wochen im Sklarekprozeß ausgesagt, daß er nur einen Mantel, einen Rock und eine Weste für zusammen 500 Mark bestellt und bezahlt habe. Rechtsanwalt Dr. Puppe hatte darauf Nydahl ein Schreiben des Direktors Würz vorgelegt, in welchem dieser ehrenwörtlich erklärte, daß Nydahl einen Anzug für 340 Mark bei den Sklareks bestellt und auch bezahlt hätte Rechtsanwalt Dr. Puppe stellte ferner unter Beweis, daß Würz in einer Vorstandssitzung des Deutschen Erziehungsbeirats bei der Erörterung der Beziehungen Nydahls zu den Sklareks erklärt hätte, daß Nydahl bei seiner Amerikareise, die die Stadt Berlin mit Böß unternahm, knapp bei Kasse gewesen sei und ihn, Würz, gebeten habe, den Anzug für ihn zu bezahlen. Wertlose Schecks Bei der Prozeßverhandlung über die Gefälligkeitsschecks im Sklarek=Prozeß stellte der Vorsitzende aus der Anklage fest, daß die Stadtbank allein für 28 Millionen Mark vordatierte Schecks von den Sklareks bekam, denen an Eingängen auf dem Postscheckkonto 300 Detektive suchen einen Mörder Selten hat ein Mordfall in einer Großstadt soviel Aufregung hervorgerufen, wie es bei der Ermordung der kleinen Vera Page in London der Fall gewesen ist. Die ganze Stadt wartet fieberhaft darauf, daß das entsetzliche Verbrechen aufgeklärt und gesühnt werden soll, das an einem kleinen Schulmädchen geschehen ist. Es ist bezeichnend für die Solidarität der großen englischen Blätter, daß keine große Zeitung nähere Details dieses furchtbaren Mordfalls gegeben hat. Der Körper des unglücklichen Mädchens war nämlich— als man die Leiche auffand— derart grauenhaft verstümmelt, daß man eine nähere Schilderung der Einzelheiten dem Publikum vorzuenthalten beschloß. Kein Londoner Blatt machte eine Ausnahme, alle verzichteten auf die grauenhafte Sensation. Inzwischen hat eine fieberhafte Suche nach dem Mörder eingesetzt, den man als einen neuen„Jua the Rivver“ bezeichnet. Der Hergang des Verbrechens ist etwa folgender gewesen: Vera Page, ein kleines, hübsches Mädchen, kam aus der Schule und wollte vor dem Heimnur 1½ Millionen Mark gegenüberstanden. Sobald derartige wertlose Schecks fällig geworden waren, wurden sie von der Stadtbank zurückgegeben und von den Sklareks durch neue. ebenso wertlose Schecks ersetzt. Auf die Erklärung des Stadtbankdirektors Hoffmann, die Revisionsberichte hätten ergeben, daß die Umsätze der Sklareks entsprechend groß waren, erwiderte der Vorsitzende, daß Hoffmann schon wegen derart phantastischer Zahlen hätte stutzig werden müssen; auch die Statusmeldungen hätten ergeben, daß der Kredit auf den absolut wertlosen Schecks basiert war, da die Sklareks zeitweilig gar keine Forderungen an die Stadt hatten. Sowohl Leo Sklarek als auch die Stadtbankdirektoren Hoffmann und Schmitt ertlarten,„nicht gewußt" zu haben, daß Schecks in Höhe von 80 Millionen gegeben worden waren. Der Vorsitzende berichtigte diese Zahl dahingehend, daß insgesamt sogar für 180 Millionen Mark Schecks ausgegeben worden waren. Berlin schnitt schlecht ab Ein Anklageschild CNB Berlin,.Jan Das Kammergericht hatte sich als letzte Instanz mit dem Prozeß gegen den Angestellten Schade zu beschäftigen, der im Jahre 1929 in Hirschgarten eine Tafel mit der Aufschrift anbrachte:„Tit diesem Grundstück bin ich von der Stadt Berlin betrogen worden.“ Schade hatte ein Grundstück gekauft, wegen dessen Bebauung er mit der Stadt Berlin in Streit geraten war Als ihm die Bauerlaubnis verweigert wurde, errichtete er auf dem Grundstück die Tafel mit jener Aufschrift. Der Magistrat stellte Strafantrag, und Schade wurde im Dezember 1929 vom Schöffengericht Köpenick zu 30 Mark Geldstrafe verurteilt. Die Berufungsinstanz, das Landgericht h, hielt den Wahrheitsbeweis für die in der Tafel aufgestellte Behauptung für erbracht und verurteilte ihn nur wegen formaler Beleidigung. Das Kammergericht kam heute zu der überraschenden Feststellung, daß überhaupt kein wirksamer weg noch ihre Tante besuchen, die Geburtstag hatte. Man nimmt an, daß das Mädchen von dem Mörder angesprochen wurde, als es vor einem Schaufenster stand. Zuletzt wurde das Kind in Begleitung eines auffallend großen Mannes in einer Konditorei gesehen, wo dieser ihr Süßigkeiten kaufte. Von diesem Moment ab hat man keine weiteren Anhaltspunkte. Vera blieb verschwunden. Erst zwei Tage später fand man die Leiche in einem Garten, der sich in einer ganz anderen Stadtgegend befindet. Zwischen dem Mörder und seinem Opfer muß sich ein erbitterter Kampf abgespielt haben. 300 Detektive suchen augenblicklich nach dem Mörder, ohne daß bisher der geringste Anhaltspunkt vorhanden wäre. Jetzt erst kann man sich die Tatsache erklären, daß in den letzten Wochen zahlreiche Kinder in London verschwunden sind. Bisher hatte die Polizei angenommen, daß die Vermißten aus Furcht vor Strafe oder aus Abenteuerlust das Elternhaus verlassen hätten. Jetzt glaubt man, daß all die verschwundenen Kinder dem grauenhaften Mörder zum Opfer gefallen sind. Erstaunlich bleibt nur, daß man bisher noch keine Leiche gefunden hat. Aber die Aerzte haben festgestellt, daß die kleine Vera Page schon zwei Tage tot gewesen sein muß, als man sie auffand. Daraus scheint hervorzugehen, daß der Mörder irgendeinen Aufbewahrungsort für die Leiche gehabt haben muß. Freitag, 8. Januar 1932 Strafantrag der Stadt Berlin vorlag. Das Verfahren mußte daher eingestellt werden. Veruntreuungen zum Nachteil der WTB Berlin,.Jan Zu den in der Presse umlaufenden Gerüchten von Veruntreuungen zum Nachteil der Reichsbahn wird uns von unterrichteter Seite mitgeteilt: Ein Teil der bei der Reichsbahn anfallenden Altstoffe aus Nichteisenmetallen wird auf verschiedenen Metallhütten auf neue Metalle und Legierungen umgearbeitet. Der Metallgehalt der Altstoffe wird durch Probenehmer und Chemiker festgestellt Es sind nur von der Handelskammer bestellte und vereidigte Probenehmer zugelassen, die im Wechsel tätig sind. Von einem dieser Probenehmer ist Anzeige über Unregelmäßigkeiten erstattet worden, die bei Probeentnahmen durch andere Probenehmer unter Mitwirkung von Werkangehörigen vorgekommen sein sollen. Die auf die Anzeige hin eingeleitete Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen. Beschlagnahmte Golddevisen WTB München,.Jan. Vor dem Schnellrichter hatte sich wegen eines Vergehens gegen das Devisengesetz heute eine Metzgermeisterswitwe zu verantworten, bei der gelegentlich einer Haussuchung 1500 amerikanische Dollar in Gold und 500 englische Pfund in Gold gefunden und beschlagnahmt worden waren. Die Angeklagte wurde zu 2000 Mark Geldstrafe verurteilt. Die beschlagnahmten Devisen wurden zugunsten des Staates eingezogen. Wasserschutzwerk vernichtet WTB Oldenburg,.Jan. Bei Augustfehn in Oldenburg wurde das große Wasserschutzwerk Holtgast von den Wassermassen zerstört. Der Schaden ist noch nicht abzusehen. Auf Monate hinaus wird die Ortschaft Augustfehm von einer Wasserwüste umgeben sein. Der Calmetie=prozeß Zwei Tage plädohers in Sicht WTB Lübeck,.Jan. Die Sitzung am kom menden Montag wird wahrscheinlich, wenn nicht Unvorhergesehenes eintritt. den Abschluß der Beweisaufnahme im Lübecker Tuberkuloseprozeß bringen. Nach den bisherigen Dispositionen sollen dann die Verhandlungen bis Freitag, den 15. d.., vertagt werden, damit die Staatsanwälte Gelegenheit erhalten, ihre Plädoyers vorzubereiten. Die Plädoyers der Staat sanwälte dürften zwei Tage in Anspruch nehmen. Keinesfalls werden die Anträge der Staatsanwaltschaft vor Samstag, den 16., bekanntgegeben werden. preiskommissar arbeitet CNB Berlin,.Jan. Da die Verordnung über den Preisaushang in einzelnen Fällen teils mißverstanden, teils nicht sorgfältig durchgeführt worden ist, wird, wie wir von berufener Seite hören, der Reichskommissar für Preisüberwachung für Abhilfe Sorge tragen. Der Reichskommissar hält es für unzulässig, daß mit den Preisverzeichnissen Reklameanzeigen verbunden werden. Gegen Firmen, die unwahre Preisangaben machen, wird mit allen Mitteln vorgegangen werden. Gegenwärtig wird geprüft, ob bei Markenartikeln die Preissenkung durch Hergabe einer größeren Menge an den Kunden zu dem bisherigen Preis ersetzt werden darf. Der Preiskommissar wird, wie man annimmt, wahrscheinlich dahin entscheiden, daß auf alle Fälle eine Preissenkung erfolgen muß. 82 Prozent aller Einwohner der Vereinigten Staaten zahlen überhaupt keine Einkommensteuer, während mehr als zweihundert Einwohner eine Einkommensteuer von mehr als einer Million zahlen. Da es sich nur schwer annehmen läßt, daß er Leichen in einer Wohnung aufbewahren kann, nimmt man an, daß der sicherlich geisteskranke Mörder seine abscheulichen Verbrechen in einer Garage verübt. Aber das sind alles nur Hypothesen, Vermutungen, die noch keine Sicherheit bieten. Der Fall des ermordeten kleinen Mädchens ist um so tragischer, als er bereits ein anderes, furchtbares Geschehen nach sich gezogen hat. Die Mutter der Ermordeten hat die Aufregung über das Vorgefallene so erschüttert, daß sie schwer erkrankt ist. Die Aerzte glauben kaum, daß die unglückliche Mutter noch gerettet werden kann, und so wird denn der bedauernswerte Vater des Opfers nicht nur den Verlust seiner Tochter, sondern auch den der Gattin zu beklagen haben. Man kann es also begreifen, wenn die Oeffentlichkeit mit ungeheuerer Erbitterung an den Nachforschungen nach dem Mörder teilnimmt. Allerdings ist es bisher noch nicht gelungen, auch nur die geringste Spur dieses Mannes zu finden. Kein Fingerabdruck, kein Haar des Mannes konnte gefunden werden. Da man es anscheinend mit einem Irrsinnigen zu tun hat, ist die Mördersuche noch schwieriger, denn es handelt sich ja nicht um einen Berufsverbrecher, den man an Hand von Listen aufspüren könnte. Wilhelm Genz. Freitag, 8. Januar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 8 Seite 7 Köln, wie es weini und lacht Millowitsch=Bühne „Volks=Revue“ in acht Bildern. Was heißt Volks=Revue? Revue fürs Volk, oder Revue des Volkes? Derlei Speziesbezeichnung ist immer gefährlich. Da ist er wieder, der kölsche Zauber, das Kokettieren mit der märchenhaften Gemütlichkeit von anno dunnemals: es war einmal eine Stadt, namens Köln, darin lebten nur Tünnese, Schäle. Hänneschen, Aennchen, Marktfrauen und einige Bürger. Und alle waren so schlagfertig und witzig, hatten einen so goldenen Humor, daß sich die Erinnerung an den frohen goldenen Glanz bis auf den heutigen Tag erhalten hat. Und in diesen harten Tagen, wenn die eisigen Stürme von Notverordnungen. Nachkriegsmisere und Rumba um das deutsche Haus toben dann ist da irgendwer, ein Kölner, schon bei Jahren, aber mit Initiative, der in der erkalteten Lava kölnischer Spezialveranlagung herumbuddelt und die tief vergrabenen, aber immer noch goldig schimmernden Relikti kölscher Gemütlichkeit und kölschen Humors an das graue Licht des modernen Alltags zerrt. So einer ist Karl Millowitsch. Mit dem Namen Millowitsch verbindet sich für die Neu=Kölner etwa der Begriff einer altväterlich, schelmisch und schwermütig flackernden Kerze in dem kalten, schematisierten Lichtermeer von Tausenden von Glühbirnen. Wobei der Vergleich auch vor dem Nachteil der Kerze gegenüber der Glühbirne nicht haltmacht. Es gibt Optimisten oder Karnevalsbegeisterte, die darauf schwören, daß auch heute noch das kölsche Gemüt inkl. Humor unter der erstarrten Decke des Alltags von 1932 brodele. Auch dieses Fünkchen entwehender Hoffnung hält der Name Millowitsch in Glut. Ebenda nun beginnt sein Verdienst, ideell versteht sich. Millowitsch glaubt an den Kölner und seine Neigung zu konservativer Arterhaltung. Dieser Glaube ist das Elixier seiner Beliebtheit und seines auch heute noch erstaunlichen Erfolges auf den Brettern, die seine Welt bedeuten. Köln, wie es weint und lacht“ ein Puppenspielsujet nach einer Idee von W. Millowitsch. Die Ideen der Firma Millowitsch sind volkstümlich wie ihre Preise. Hieraus ahnt man wohl auch den Zusammenhang mit dem Titel„Volks=Revue“. Karl Millowitsch führt Regie. Grobkörniger, drastischer Marktzauber, aus dem Boden ge stampfte Keilereien und Schimpflitaneien, dazu bald mit zittriger Altmänner=Wehmut, bald mit selbstsicherem Jugend=Uebermut gesungene Lob=Arien auf die gute alte Zeit bilden das Element der Revue. Dramatische„Krätzchen und ein roter Faden erdichteten Geschehens halten es mehr mit dem Theater. So entsteht ein Gemisch, das am Neuen sich ergötzt und mit dem Alten liebäugelt. In acht„Akten“. wie das Theater, und„Bildern“, wie die Revue sagt, hat man die Geschichte aufgeteilt. Die ersten drei sind den kölschen Mädchen gewidmet und den kölschen Originalen Tünnes, Schäl und Hänneschen(der letzte hier Hans Knoll nannt). Aus der festgefrorenen Erinnerung an diese Typen ersteht ein warmes Leben. Mit guter, ererbter Schauspielkunst wird es geboren. Wenn es ein solches Köln gegeben hat, und der fanatische Glanz in den Augen der „Ueberlebenden“, läßt daran keinen Zweifel, dann war es in der Tat ein Idyll. dem nachzutrauern sich verlohnt In den nächsten Bildern, betitelt:„Eine moderne Tanthippe" und„Der große Diebstahl", erreicht der Possenwitz seinen Gipfel, und das Dramatische nimmt konkrete Formen an. In der„Fidelen Gerichtssitzung“ feiert eine deftige Dialektik ihre Triumphe. und den Schluß. den Aufstieg des Findelkindes Aennchen zur Grä fin de Lafitte, hätten auch die Gebrüder Erimm nicht rührender und besänftigender ersonnen. So also sieht eine Volksrevue bei Millowitsch aus. Lachen soll und kann man herzlich. Der stürmische Beifall der Premierenbesucher war der mit Fleiß und Liebe und gutem Können gebrachten Darbietung zu Recht gezollt. Auch im Schauspielerischen ist man bei Millowitsch zu Hause. Karl Millowitsch mimt seinen Dienstmann Nr. 11 mit viel natürlichem Humor und darum ohne große Anstrengung. Die Namen der anderen sind uns alle gut bekannt: Ottomar Blaß. Hilde Fuchs=Millowitsch, die auch gesanglich sehr angenehm berührt. Hans Fuchs. Käthe Blaß und Willy Stassar ir. Die zwischenaktlichen Tanzdarbietungen erfreuen durch ihre Exaktheit. Kapellmeister Jakobs hält die Musiker in Zaum und Schwung. Diesem neuen Millowitsch=Produkt wünscht man ob seines sauberen Humors und seiner fleißigen Gekonntheit den verdienten Erfolg. F. Sa. Was 1932 los ist Die Kölner Messen und Ausstellungen— Frühjahrs= und Herbstmesse—„Wochenende für Jedermann“.— Aber keine besondere Aufmachung Interessenten der Messegruppe„Haus= und Wohnbedarf“ sind. Die Möbelmesse bleibt jedoch Das Kölner Messe= und Ausstellungsprogramm für dieses Jahr sieht, so schreibt das Städtische Presseamt, neben der bereits angekündigten Sommerausstellung„Der Schutz von Eigentum und Leben" im Rheinpark(Mai bis Oktober) auch wieder die üblichen Messeveranstaltungen im Frühjahr und Herbst vor. Die Frühjahrsmesse findet vom 10. bis 13. März statt. Wie in früheren Jahren werden auch diesmal wieder technische Fachveranstaltungen mit ihr verbunden. für die die Mitarbeit maßgebender wissenschaftlicher und technischer Fachorganisationen gewonnen worden ist. Die technische und organisatorische Fachberatung für die Hauptabteilung„Schmiermittel“ hat Dr.=Ing. e. h. M. Buchner(Hannover) übernommen. Ergänzt; wird die Messe durch verschiedene andere Sondergruppen, von denen die Ausstellung „Wochenende für Jedermann“ den Gedanken der früheren Messegruppe„Reisebedarf“ in zeitgemäßer Weise fortführt. Ueber eine Beteiligung des Auslandes an der Messe schweben zurzeit aussichtsreiche Verhandlungen, die in diesem Monat noch zum Abschluß kommen dürften. Einem Wunsch aus Kreisen der Aussteller und vor allem auch der Messebesucher folgend, hat man die Westdeutsche Möbelmesse (8. bis 10. März) wieder in eine zeitliche Verbindung mit der Frühjahrsmesse gebracht, da die Einkäufer der Möbelmesse vielfach auch wie bisher eine reine Fachmesse, zu der nur Fachleute Zutritt haben. Die Herbstmesse wird sich wieder im wesentlichen auf die große Gruppe Haus= und Wohnbedarf beschränken. Da auch diese Messe mit der Gastwirts= und Hotelfachmesse mancherlei Berührungspunkte hat, wird erwogen, beide in zeitliche Verbindung zu bringen. Im übrigen wird man sowohl bei den Messen als auch bei der Sommerausstellung „Der Schutz“ mit Rücksicht auf die Zeitverhältnisse auf alles verzichten, was irgendwelche besonderen Aufwendungen erfordern oder die Ausstellerfirmen über Gebühr belasten würde. Auf diese Weise wird es der Messeleitung auch gelingen, weiterhin ohne Zuschüsse zu arbeiten und doch die unter den gegenwärtigen Verhältnissen möglichen wirtschaftlichen und ideellen Erfolge für alle Beteiligten zu erzielen. Welchen Wert die Kölner Messen und Ausstellungen auch in der heutigen Zeit haben, hat des vergangene Jahr bewiesen Die verschiedenen Veranstaltungen(Frühjahrsmesse, Fachveranstaltung„Grubensicherheit", Ausstellung„Das Kind“, Herbstmesse, Funkschau und Westdeutsche Gastwirts= und Hotelfachmesse) haben zusammen rund 450000 Besucher in die Deutzer Ausstellungshallen geführt. Liebeskummer in den Tod In einer Kölner Privatpension Donnerstag ein etwa 21jähriger Fa###### sohn aus Wuppertal=Barmen seine Braut und brachte sich dann selbst einen Kopfschuß bei. Während das Mädchen sofort tot war, wurde der junge Mann mit schweren gen ins Bürgerhospital eingeliefert. Nach den ärztlichen Feststellungen sind seine Verletzungen nicht lebensgefährlich. Aus hinterlassenen Briesen geht hervor, daß die beiden jungen Leute aus Liebeskummer gemeinsam in den Tod gehen wollten. Die beiden waren am 4. Januar in der Kölner Pension abgestiegen. Der rasende Vom 7. Januar 1932 sind vier Verkehrsunfälle gemeldet. Zwei Personen wurden leicht, eine erheblich und ein dreijähriges Kind, das in Köln=Worringen auf der Neußer Landstraße von einem Lastkraftwagen mit Anhänger überfahren wurde. tödlich verletzt. Einbrüche und der letzten Nacht versuchten zwei Einbrecher in ein Zigarrengeschäft auf dem Turmchenswall einzubrechen. Beim Herannahen der Polizei flüchteten die Täter und entkamen. Ein Polizeibeamter gab auf die fliehenden Täter einen Schuß ab, der anscheinend sein Ziel verfehlte. * In der Saarstraße drangen Einbrecher in eine Bäckerei ein und stahlen einen Radioapparat, Backwaren und Schokolade. * In der Lütticher Straße wurden durch Einbruch in ein Lager Kurzwaren gestohlen. * In der Krefelder Straße wurde in die Filiale einer Konsumgenossenschaft eingebrochen. Gestohlen wurde eine Menge Lebensmittel. * In der Neußer Straße wurde das Schaufenster einer Lebensmittelfiliale eingeschlagen, Die Täter nahmen aus dem Fenster Lebensmittelauslagen mit. * Gestern wurden 2 Autos und 7 Fahrräder gestohlen. Ein Auto wurde zurückgeschafft. Wegen Autodiebstahls und wegen Fahrraddiebstahls wurde je eine Person festgenommen. 258 mal! Im Monat Dezember wurde die Feuerwehr 258mal in Anspruch genommen. Davon waren 8 Großfeuer, 10 Mittelfeuer, 109 Kleinfeuer, 27 Schornsteinfeuer, 13 böswillige Alarme. 18 blinde Lärme, 3 Wasserrohrbrüche, 3mal Einsturz von Gebäudeteilen, 4 Tierbefreiungen aus Notlage, 9 Verkehrsstörungen, 52 Samariter= hilfen und 2mal sonstige Veranlassungen. Die Krankenwagen führten 1225 Transporte aus und legten hierbei 11 078 Kilometer zurück. Versammlungskalender der christlichen Organasationen Christliche Gewerkschaften Bezirkskartell der christl. Gewerkschaften Köln. Dienstag 16 Uhr Franz=Hitze=Saal Frauenversammlung. Programme bei den Verbänden oder Bezirkskartell. Mittwoch 10.30 Uhr Franz=Hitze=Saal Versammlung der Vorstands und Ausschußmitglieder der Kölner Krantenkassen. Vortrag Kollege Albers. Zentralverband christl. Bauarbeiter. Jugendgruppe,„GroßKöln: Mittwoch 19 Uhr Verbandsbüro, Venloer Wall 9, Generalversammlung. Fachgruppe der Dachdecker und Bauklempner: Donnerstag 19 Uhr Generalversammlung im Deutschen Haus(Westbahnhof). Zentralverband christl. Fabrik= und Transportarbeiter Ortsgruppe Köln: Samstag 19.30 Uhr im Deutschen Haus(Westbahnhof). Vorstands= und Vertrauensleutesitzung. Ortsgruppe Ehrenfeld: Sonntag 10 Uhr Vertrauensmännerversammlung bei Esser, Ehrenfeld, Marienstraße, Ecke Sennefelderstraße Zentralverband der Nahrungs= und Genußmittel=Industriearbeiter. Jugendgruppe: Sonntag 10.30 Uhr im Deutschen Haus(Westbahnhof) Generalversammlung. Katholische Beamtenvereine Köln=Süd. Montag 20 Uhr St.=Josephshaus, Weißgerbereckgasse. Erweiterte Vorstandssitzung mit Vorbereitung zur Hauptversammlung. Köln=Sülz=Kleitenberg. Sonntag 20 Uhr Vereinshaus, Berrenrather Straße(Roter Saal), Generalversammlung. Katholische Arbeitervereine Bezirksverband der kathol. Arbeitervereine Köln=linksrh. Montag 19.30 Uhr im Leobau Köln=Ehrenfeld, Philippstraße, wichtige Konferenz der Vorstände und Vertrauensmänner der Vereine Ehrenfelds und Bicken dorfs. Zweck: bevorstehende Werbeaktion. Köln=Mitte. Donnerstag Monatsversammlung im Pau linussälchen, Sternengasse 65. 20.30 Uhr. Köln=Nord. Sonntag 19 Uhr Quartalversammlung der K. Z. Vorstandswahl. 20 Uhr Generalversammlung des Vereins. Dienstag 20 Uhr Ausspracheabend beim Köln=Rivpes. Sonntag 11 Uhr Generalversammlung der Krankengeld=Zuschußkasse im Rest. Thüringer vo#, Kempener Straße 56. St. Autonius, Köln=Mülheim. Sonntag 18 Uhr bildervortrag„Das wirtschaftliche Gesicht Deutschlands"; anschließend Generalversammlung. 11 Uhr QuartalsVersammlung der Krankengeldzuschußkasse. Uhr Zahlstelle der Notgemeinschaft. Alle Veranstaltungen im Stift. Katholische Kaufmännische Vereine KKV. e. V. Köln, Benesisstraße 6. Sonntag 9 Uhr Seelenmesse für Joy. Moers, Kapelle zur hl. Elisabeth, Antonsgasse. Mittwoch Wirtschafts= und sozialpolitischer Zirkel. Donnerstag Vereinsabend. Zwangloses Beisammensein und Spiel. Jeden Montag Tanzkränzchen Heim der kaufm. Gehilfinnen, Georgstraße: Vereinsheim Chorprobe. Jeden Dienstag und Samstag Mandolinenkränzchen. Ring junger katholischer Kaufleute im KKV, e. Mittwoch Wirtschafts= und sozialpolitischer Zirkel. Dienstag und Samstag siehe Stammverein. „Jung=Merkuria". Köln=Kalk. Sonntag 8 Uhr gem hl. Kommunion„St. Marien". Montag Vorstandssitzung beim Präses; Orchesterprobe. Dienstag Chorprobe und Nestabend Schwarze Schar. Mittwoch Generalversammlung(Vereinshaus), Neuwahl des Vorstandes. Anträge bis Montagabend beim Präses einzureichen Donnerstag Tanzkränzchen. Freitag Liter. KKV„Konstantia", Köln=Mülheim. Donnerstag Stammtischabend. Jung=Konstantia, Köln=Mülheim. 10. Januar, 9 Uhr, gem. hl. Kommunion im Gesellenhaus. 11. Jannar, 20.30 Uhr, Vortrag(Hans Fromm):„Die außere Haltung des jungen Kaufmannes".(Forts.). 13. Januar, 20 Uhr, Gemeinschaftsabend(Gesellenhaus). Prof. Berg:„Der Bolschewismus“(mit Lichtb.). Sonstige kaufmännische Vereinigungen Mar. Kongregation für Kaufmannslehrlinge, gegr. 1866. Sonntag 8 Uhr gem. hl. Kommunion Kapelle Stolzestraße. Montag Rechtschreibung, Englisch und Stenographie für Fortgeschr.; Kaufm. Rechnen; Vorstandssitzung. Dienstag 20.15 Uhr Andacht mit religiöser Ansprache für die Jüngeren, anschl. Versammlung. Englisch für Anfänger(). Mittwoch Kaufm. Wissen; Stenogr. Klub; Stenogr. für Anfänger; Englisch für Anfänger;(11), 20.30 Uhr Turnhalle, Zülpicher Straße. Donnerstag Französisch für Fortgeschrittene; Französisch für Anfänger, 19.30 Uhr Schwimmen im Hohenstaufenbad. Freitag 20.15 Uhr Andacht mit religiöser Ansprache für die Aelteren, anschl. Versammlung. Samstag Probe des Kleinen Orchesters: Theaterprobe. Verein kath. kaufm. Gehilfinnen und Beamtinnen E.., Georgstraße 7. Sonntag 17.30 Uhr Märchenabend (Lautengruppe), zum Besten unserer Stellenlosen Montag Gruppe Sonnenland. Dienstag Plakatschrift, Turnen, Kränzchen der älteren Mitglieder. Mittwoch Englisch. Stenographie, Nähen, Gruppe Lydia. Donnerstag 18—20 Krankenkasse, 19.30 Bücheraus gabe. Maschinenschreiben, Lautenkursus. Freitag Jugendabend Gruppe Elisabeth.— Im geheizten Saal können sich die stellenlosen Mitglieder tagsüber beschäftigen Katholische Gesellenvereine seutral. Sonntaa: 8 Uhr gem. hl. Kommunion, nachher Frühstück mit Konzert und Neuaufnahme im Kolpinghaus. 18.30 Uhr Danksagungsandacht Hauskapelle, 20 Uhr Festsaal 1. Theaterabend der Spielschar„Charleys Tante". Eintritt 50 und 80 Pig.— Montag: 20.30 Uhr Religionsvortrag in beiden Häusern. Bäcker: Mittwoch Vers., tgl. Tageskursus, außerdem Meisterkursus, Konditorkursus; Schreiner: Dienstag Vers., Kurse: Intarsienschneiden, Fachzeichn., Materialkunde und Fachrechn., Beiz= und Polierkursus; Metallhandwerker: Autokursus f. Anf., Fachzeichn. f. Schlosser, Planzeichn. f. Installateure, Allgem. Elektrotechnik; Maler: Donnerstag Vers., tgl. Tagesschule; Kaufleute: Kaufm. Allgemeinbildungskursus und Schönschreibekursus: Gärtner: Freitag Generalvers. und Kursus in Binderei; Friseure: Kurse wie bisher; Metzger: Freitag Vers.; Schuhmacher: Freiw. Arbeitsdienst; Bauhandwerker: Geometrie, Fachzeichn., Statik Modellieren; Stellmacher: Fachkunde und Zeichen kursus: Polsterer: Perspektivisches Zeichn., Projektion; Buchdrucker: Entwurf, Satz und Druck f. Gesellen und f. Lehrl., Druck und Schnitt f. beide Gruppen, Schrift f. beide Gruppen: Buchbinder: Praktischer Kur sus, Kursus Handvergolden: Allgemeinbildungskurse: Meisterkursus 1 und II. Englischkursus, Französischkursus, Spanischkursus, Deutsch und Schriftverkehr, Darst, Geometrie und Projektion, Allgem. Elektrotechnik: Allgem. Abteilungen: Arbeitsgem. f. Sozial und Wirtschaftskunde, Literarischer Zirkel, Spielschar Rednerzirkel, Windthorstbund, Esperantogruppe, Ge sangsabtlg., Schachabtlg., Streich und Blasorchester, Mandolinenabt., Kolpings wandernde Gesellen, Turnund Sportabt. Köln=Ehrenfeld. 10. Januar Generalkommunion.15 Uhr St. Mechtern. 11. Januar Versammlung mit Vortrag, Präses Cardauns:„Seligsprechung Adolf Kolpings", 12. Januar, 20.30 Uhr Gesangprobe. 13. Januar, 20.30 Uhr Generalvers. Schneiderfachabt. 14. Januar, 20.30 Uhr Neumitgliedervers. und Generalvers. Gesangabt.: 11 Uhr Generalvers. Maler20.30 Uhr Kalkulationskursus d. Metollhandwerker. 20.30 Uhr Generalvers. d. Schreinerfachabt. Köln=Mülheim. Sonntag 7 Uhr Generalkommunion St. Klemenskirche; 11—12 Uhr Geschäftsstunden; 11—12 Uhr Bücherei; 11 Uhr Schießübungen; 11 Uhr Generalvers. Gesangabt.; 11 Uhr Genervers. Malerfachabt.: 17—20 Uhr Filmvorführungen. Montag Lackierkursus: 20 Uhr Schneider Generalvers.; 20 Uhr Bäcker Generalvers.; 20 Uhr Turnaot. Generalvers. Dienstag Bäcker Schokoladenkursus: 20 Uhr Friseure Generalvers.; 20.30 Generalvers. Spielsch.: 20.15 Uhr Gesangabt. Probe. Mittwoch 18.—20 Uhr Metallhandwerker Projektionszeichnen; 20 Uhr Gemeinschaftsabend Arbeitsgem. kath. Männerver. Vortrag Prof. Berg:„Der Bolschewismus“, m. Lichtb. Eintrit frei. Donnerstag 20 Uhr Sitzung der inakt. Kommission. Friseure Fachab.; Schneider Fachab.; 19.30 Uhr Turnabt. Hallent.; 21 Uhr Sitzung aller Abteilungsvorstände Freitag Maler Lackierkursus; Metallhandwerker Werkstattab. Freitag 20.30 Uhr Vorstandssitz.: 20.30 Uhr Schreiner Treppenbaukursus; 20 Uhr Schachabt. Spielab. Samstag 20 Uhr Musikabt. Probe im Musikzimmer. Katholische Jungmännervereine Bezirksverband der kath. Jugend= und Jungmännervereine, Köln=linksrh. Montag 20 Uhr Kloster Jahnstraße 11, Seminar für Führer von Schülergruppen: Referent: Bezirkspräses Kaplan Venth. 20.30 Uhr Bezirksvorstandssitzung in der Wohnung des Bezirks präses, Köln. Quatermarkt 11 .V St. Peter, Köln. Freitag 20 Uhr Monatsandacht in der Kirche. Sonntag 7 Uhr gem. hl. Kommunion. Montag, nachts—2 Uhr Betstunde anläßlich des Ewigen Gebetes in St. Peter. Mittwoch 20.15 Uhr Paulinus=Sälchen Generalversammlung mit Vorstandswahl. Freitag 20 Uhr Kegeln im St.=Peter=Bräu, anschließend Generalversammlung des Kegelklubs. 93B Herz=Jesu, Mülheim. Freitag 20.30 Uhr Vorbereitungsandacht mit Predigt. Sonntag.15 Uhr gem. hl. Kommunion aller Mitglieder. Montag 20.15 Uhr Vortragsabend Jungmannschaft. Dienstag 17 Uhr Jungschar=Wanderer. 20 UUhr Sturmschar, Mittwoch 14 Uhr Schach für Schüler und Arbeitslose. 20 Uhr Sportausschuß. KJV St. Joseph, Köln=Kalk. Sonntag.45 Uhr gem. hl. Kommunion. 13.30 Uhr Dankandacht. Morgens 11—12.30 Uhr Kauf= und Spargelegenheit. Montag Geschäftsstunde. Donnerstag Vorstandssitzung. Jungschar: Montag 18 Uhr Wilde Geier; Dienstag 18 Uhr Jung=Siegfried: Mittwoch Gruppe 3. Jungenschaft: Gruppen Dienstag und Donnerstag. Jungmannschaft Mittwoch Chorprobe; Donnerstag Vorstandssitzung Longregation: Montag Andacht in Maria Hilf. Sturmschar: Montag Schwarze Falken; Dienstag Führersitzung. Mittwoch St. Georg: Donnerstag Burgunder. TIK Siegfried: Dienstag Versammlung; Freitag Turnen und Training in der Halle und Schwimmer=Training in Deutz. .8 St. Petrus=Canisius, Kalkerfeld. Gesangabteilung Herrenprobe, Sonntag 14 Uhr Orchester in der Kirche, ebenfalls Samstag. Knabenprobe Mittwochs 12.30, Samstag 14.30 und 19.30 Uhr in der Kirche. Spielschar Dienstag 20 Uhr Probe im Vereinszimmer. Wikinger Freitag 20 Uhr Heimabend. Wilde Gesellen Mittwoch 20 Uhr Heimabend. Jungschar Mittwoch 18 Uhr Zusammenkunft. Jungmänner=Aus sprache Donnerstag 20 Uhr Vortrag des Präses„Die Urkirche". Spielabend Samstag 20 Uhr verbunden mit Ping=Pong=Spielen im oberen Saale. K3V St. Engelbert, Köln=Richl. Sonntag.30 Uhr gem. hl. Kommunion: auschl. Kaffeetisch bei Stein büchel: 10—12 Uhr Sparkasse im Jugendheim; 20 Uhr Weihnachtsfeier für alle Mitglieder im Nachbarschafts haus(Angehörige willkommen). Montag 19.30 Uhr Turnen der DJK. Turnhalle. Dienstag 20 Uhr Versammlung der DIK im Jugendheim. Mittwoch 20 Uhr Sturmscharabend im Jugendheim. Freitag 20 Uhr Jungmännerabend bei Falderbaum; Jungschar (Schülergruppen) Montag DIK Turnhalle. Sturmschar Donnerstag im Jugendheim. .3B Köln=Bayenthal. Samstag 20.30 Uhr Religions= vortrag im Jünglingsheim. Sonntag 7 Uhr hl. Messe mit gem. hl. Kommunion. Frühstück fällt aus. Montag 20 Uhr Jungmännerabend im Jünglingsheim. Vortrag Jos. Gimborn. Dienstag 20 Uhr Heimabend der ersten Jungenschaft. 20 Uhr Heimabend der Sturmschar, 20 Uhr Spielersitzung der TIK=Fußballer. Mittwoch 20 Uhr Heimabend der 2. Jungenschaft. Donnerstag 19 Uhr Turnen. 20 Uhr Jugendkraftstunde für alle Mitglieder, 21 Uhr Führerabend beim Präses. Freitag 20 Uhr Spielabend. Katholischer Deutscher Frauenbund Zweigverein Köln Katholischer Deutscher Frauenbund, Zweigverein Köln. Die nächste Arbeitsgemeinschaft f. d. Arbeitskreis f. Soziale Fragen wird auf Donnerstag, 28. Januar, 17 Uhr, Appellhofplatz 32, verlegt. Frl. Göser spricht über„Die Regelung der Arbeitsverhältnisse unter besonderer Berücksichtigung der Lohnpelitik und der Methode des Klassenkampfes". Praktische Kurse: Nach mittags= und Abendkurse im Flicken, Umändern, Zu schneiden, Wäsche=.o Kleidernähen, gewerbl. Handarbeiten. Beste Fachkräfte. Billigste Preise. Mit glieder des Kath. Frauenbundes besondere Vergünstigung. Bezirk Rodenkirchen: Mitgliedervers. Dienstag, 17 Uhr im neuen Pfarrsaal, Hauptstraße. Frl. Hede Muhr. Kriminalbezirkssekretärin spricht über:„Die gefährdete Jugend und wir Frauen“. Allgemeine Vereine St.=Kuniberts=Bau= und Pfarrverein e. V. Dienstag 20.30 Uhr Monatsversammlung mit Lichtbildervortrag von Kaplan Loers:„Die Madonna in der Malerei". Mar. Kongregation für verheiratete Herren. gegr. 1871. Dienstag 20.15 Uhr Réunion francaise. Mittwoch 20.15 Andacht mit religiösem Vortrag, Kupfergasse. Anschließend Beisammensein Bürgergesellschaft. Mar. Kongregation für junge Kaufleute, gegr. 1858. Montag 20.15 Kurse für Fortgeschrittene, Englisch und Stenographie, Kaufm. Rechnen, Chorprobe. Diens tag 20.15 Uhr Réunion francaise. Vorbereitungszirkel auf R. fr. Probe des Salonorchesters, Engl. für Anfänger(). Mittwoch 20.15 Stenographischer Zirkel, Stenographie für Anfänger, Englisch für Anfänger(), Probe des Blasorchesters, Sanitätskorsus, Klampfenibungsabend. Turnen in der Schule Zülpicher Straße. Donnerstag 19.30 Schwimmen Hohenstaufenbad, Bücherausgabe 20.15 Andacht, religiöser Vortrag Kapelle Stolzestr. Anschl. Kölsche Ovend im Heim. Freitag 20.15 Uhr Theaterprobe. Spanisch für Anfänger, 20.30 Schach=, Spiel= und Skatabend im Heim. Samstag Italienisch für Anfänger, 20 Uhr Apologetischer Zirkel, 21 Uhr Vorstandssitzung. 7 W . 4 0 1 Guto Jelt BEILAGEZOM LOKAL ANZEIGER VOM 8. JANUAR 1932. JAHRGANG 4 6 Bericht Ges kr rau schaftt Dividend. BnR-u uäk) (6. Fortsetzung.) S. 132 Mein Nachbar, Fähnrich Zelthoff, ist nach acht Tagen fast geheilt. Seine Wunde war nicht tief, denn die Gewehrkugel hatte nur die Bauchdecke durchschlagen und die Eingeweide nicht verletzt. Im Nachbarbett auf der rechten Seite liegt schon der dritte Insasse. Der erste, jener Mann mit dem verbundenen Kopf, hat nur drei Tage gelitten, ohne die Besinnung wieder zu erlangen. Ein Glück für ihn. Seinen Nachfolger, einen Jungen von 18 Jahren, Jahrgang 1900, lieferte man mit zerschmetterten Beinen ein. Dreimal wurde er amputiert, aber die Vereiterung fraß sich immer höher. Nächtelang hallten seine Schreie durch das weißgetünchte „Grabgewölbe“. Eines Morgens war er sonderbar ruhig, lächelte sogar Seine linke Hand ruderte durch die Luft, tastete sich zu mir herüber:„Du, Kamerad, bleibst du auch bei mir?“ „Ja, Kleiner, ich bleibe hier, nun schlaf' aber!“ Seine Hand umklammerte mein Handgelenk, hielt es eisenfest Nach einer Stunde wurde der Fingergriff starr und kalt.... Am gleichen Tag starb ein zweiter Kamerad. Gastod! Man hatte ihn schon hoffnungslos und mit ausgespuckter Lunge eingeliefert. Gesicht und Hände waren blau angelaufen. Besonders die Hände dieses Menschen waren gräßlich geschwollen, schon halb verwest. Die beiden leeren Betten wurden noch am gleichen Nachmittag wieder belegt. Rechts neben mich kam ein älterer Mann mit Kieferschuß, und in das Bett des Gastoten legten sie einen blonden, starken Burschen mit grauenvollem Bauchschuß. Nun scheint der Tod für einige Zeit von uns gebannt. Unsere Heilung macht gute Fortschritte. Einige versuchen erste Humpelschritte. Ich habe eines Morgens meine zerschossene, zerfetzte Uniform wiederbekommen, gereinigt, entlaust und entkeimt. Leider ist sie dabei recht eingeschrumpft. Genau wie mein Körper. Ein Kamerad leiht mir eine dicke, derbe Stopfnadel. Das Garn zupfe ich aus der Wolldecke meines Lagers. Es ist prima Wolle, keine elende Ersatz=Baumwolle wie bei unseren Militärdecken Langsam. Stich um Stich im Bett sitzend, flicke ich meine Uniform, schneide aus den Innenbesätzen ein Stück feldgraues Tuch um es in die faustgroße Rückenwunde meines Rocks einzusetzen. Und während dieser durchaus feldmäßigen Tätigkeit fühle ich mich in die heimatliche Putz= und Flickstunde einer säuerlich duftenden Kasernenstube versetzt. Fast ungewollt, in meiner Zerstreutheit, kommt es leise aus mir heraus, und nach Wochen des Elends. nach VON F— 8 2 Schmerz und Todesgefahr, summen alte Soldatenlieder von meinen Lippen. Ist es ein Zeichen wiedererwachter Lebenslust, ist es Gewohnheit, Vergessensuchen oder Wehmut, die 25 Gefangenen im großen. getünchten Sarg singen auf einmal alle. Singen mit blutleeren Lippen das wehmütige Lied von der Annemarie von der Kugel, die uns vielleicht einst totschießen wird, uns und die ganze Kompanie. Singen das Lied vom Argonner Wald, wechseln zu lustigen Marschweisen hinüber: Wenn die Soldaten durch die Stadt marschieren... ei warum, ei darum, ei bloß wegen dem Tschingdarassa bummdarassa Nicht gelacht, nicht aufgeschaut! Jeder ist mit sich beschäftigt. Würden uns vielleicht voreinander schämen ob dieses Gesangs. Unsere Gedanken schweifen in frohe Garnisontage, verweilen bei Gelegenheiten, wo diese Lieder aus gutgelaunten Kehlen stiegen. Sie waren uns ein Stück Heimat, diese deutschen, diese schlichten Soldatenweisen. Sie waren uns Hoffnung und Trost, die kindlichen Worte; Erfrischung sind sie uns nun, hier im Herzen Frankreichs. Wir singen und singen. Der Posten draußen steht längst still und lauscht. Seine Bajonettspitze bewegt sich nicht mehr vor den Fenstern auf und ab. „Annemarie, du kriegst ein Kindelein!...“ kommt es von unseren Lippen. Da wird die Tür jäh aufgerissen, und mit hochrotem Kopf steht wutschnaubend ein französischer Unteroffizier in unserer Mitte: „Schnauze gehalten, ihr Schweine, das ist ein Lazarett, aber kein Café-chantant(Tingeltangel).“ Schreit es, funkelt uns an. Mann für Mann. So wie ein Boxer seinen Gegner anstarrt. Dann dreht er sich um. knallt die Tür zu. Wir legen uns nieder. Man kann die zahlreichen Fliegen summen hören. Nasen werden hochgezogen. Die 25 Gefangenen im„Grabgewölbe“ haben den Mut zum tröstenden Lied nicht mehr gefunden. Heimweh und Hunger Täglich kommen verwundete Deutsche an. Sie erzählen vom beginnenden Rückzug der Armee unter dem Oberbefehl von Hindenburg. Vorläufig sei es noch ein geordneter, strammer, langsamer Rückzug, aber die steten Verstärkungen an allen Brennpunkten durch wohlgenährte, frische amerikanische Divisionen, könne man deutlich spüren. Die Neueintreffenden sind mutlos und glauben nicht mehr an die glückliche Beendigung des Krieges. Unsere Wunden heilen schnell in dieser gesunden, südlichen Bergluft. Eigentlich ist die Luft zu schön und zu gesund für uns, denn sie verschafft eine Eßlust, die wir mit unsern geringen Tagesportionen unmöglich stillen und befriedigen können: Um 7 Uhr gibt es einen Becher dieses guten, starken Kaffees, den man nur in Frankreich so pechschwarz und so duftend zubereiten kann. Dazu wird ein winziges Stücklein Brot, eine kaum 30 Gramm schwere Schnitte, völlig trocken gereicht. Um 10 Uhr gibt es die Tagesration Brot. Je drei Mann müssen sich einen kleinen Leib teilen. Dieses Teilen geschieht mit größter Gewissenhaftigkeit, zu deren Unterstützung kleine, selbstgefertigte Waagen in Tätigkeit treten. Diese haben an den Schenkeln kurze Schnüre mit Holzzapfen, zum Aufstecken der Brotstücke. Es wird geschnitten, geteilt, geschnitten und immer wieder geschnitten, bis alles genau stimmt und die drei Teile völlig gleiches Gewicht haben. Dann erst beginnt ein allgemeines Schmatzen. Man will den Genuß des Brotessens möglichst verlängern und kaut langsam, mit Bedacht, aber wenn man nicht höllisch aufpaßt, kommt es vor, daß man vor Gier ganze Brocken fast ungekaut herunterschluckt. Der Hunger ist doch so furchtbar, und das Gefühl, etwas Dickes und Festes den Gaumen hinabgleiten lassen zu können, ist doch so schön. Wir nehmen uns alle fest vor, uns nach der Rückkehr jeden Tag an Brot satt zu essen, um mal alles gründlich nachzuholen. Ha, ganze Kanten wollen wir uns in den Mund stopfen, bis es nicht mehr geht. Nur satt sein, weiter nichts! Punkt 12 Uhr wird das Mittagessen gegeben; eine dünne Reisbreisuppe ist's und ein Becher voll Erbsen oder Bohnen. Hin und wieder kommt ein papierdünnes Stückchen Fleisch dazu oder Fisch, der jetzt, im heißen Sommer, immer verdorben ist und fürchterlich stinkt. Man hält sich die Nase zu, um nichts zu riechen, und schluckt mit geschlossenen Augen den Fraß hinunter. Die Säle sind nach solchen Fischmahlzeiten von furchtbarem Fäulnisgeruch erfüllt. Wir ekeln uns und würgen, aber der Hunger ist viel zu groß! Abends gibt es dann wieder einen Becher voll Gemüsebrei, weiter nichts. Gleich danach ist Appell, und wir werden eingeschlossen, bleiben uns überlassen bis zum frühen Morgen. In der Mitte der Säle„duften“ die Klosettkübel. Ist es ein Wunder, wenn das Heimweh sich einschleicht? Was sollen wir tun während der langen qualvollen Nächte? Ab 9 Uhr darf nicht mehr gesprochen werden Nun liegen wir einsam, starren in die Sterne, sehen das weiße Mondlicht emporkriechen. langsam bis zu den Fenstern. dann alles überfluten, den benachbarten Kastanienwald und die Berge ringsum und die Fernen. die Freiheit bedeuten. Dort hinter jenen Hügeln. weit weg, mag Deutschland liegen. Was tun sie nun dort? Wie leben sie? Wer lebt noch? Stimmt alles so, wie die Neuankommenden es erzählen? Sind die deutschen Armeen tatsächlich schon fast wieder am Chemin des Dames und war also das Opfer unseres siegreichen Vormarsches und unseres Blutes vergebens? Nein, nein, das darf nicht sein! Unmöglich! Langsam kriechen die Stunden dahin. Im Kastanienwald schreien die Käuze, winseln die Füchse. Irgendwo, sehr weit, fahren Züge. Es muß bei Limoges also etwa 20 Kilometer entfernt sein. Wir hören das an= und abschwellende Rollen. Manchmal reißt der Wind alle Geräusche fort, aber sie sind beharrlich, stark und kommen immer wieder. Gegen Morgen schläft man ein, erlebt ein tolles Sichsatt essen im Traum, sieht üppige Mahlzeiten... erwacht mit schwerem Kopf und einem dummen Gefühl in der Magengegend. Nach dem starken Kaffee um 7 Uhr wird es dann immer etwas besser. Man greift zum Buch, aus der Bücherei der schweizerischen Gesandtschaft in Paris, und muß erleben, daß immer wieder von Essen und Trinken darin geschrieben steht. Man sollte in Romanen nichts von gutem Essen und gutem Trinken schreiben, oder wenigstens nicht so eingehend und mit Wonne bei diesem Thema bleiben, denn für den Hungrigen, der das liest, ist es dann doppelt bitter, hungrig zu sein Zweimal in der Woche wird die angekommene Post verteilt. Die Leute der Frühjahrsschlacht, d. h. jene, die damals in Gefangenschaft gerieten, haben nun regelmäßig ihre Pakete und Briefe. Wir warten noch immer auf die erste Nachricht, denn es dauert 6 Wochen, bis ein Brief beantwortet ist. Wer ein Paket erhält, besonders jene, denen ein gütiges Geschick eine Sendung Zigaretten oder Zigarren beschert, sind vielbeneidete und vielbesuchte Leute. Man sitzt um sie herum, und im blauen Qualm des Tabaks kommt sogar einige Gemütlichkeit auf. Man schnüffelt den köstlichen Duft gierig ein, und um den Stummel erhebt sich oft ein großer, jäher Wortwechsel. Wir sind mißmutig, leicht gereizt und brüllen uns gegenseitig an. Nur gegen die Franzosen sind wir alle einig und bilden eine einzige, ununterbrochene Mauer des inneren Widerstandes und der Abwehr. Hunger macht müde und schlapp. Wir sitzen stundenlang in der Sonne, und wenn wir aufstehen dreht sich alles im Kopf herum. Es ist eine Blutleere im Gehirn und ein Zittern in den Gliedern. Vor unsern Augen flimmern dann Luft und Erde. Kommt eines Tages der französische Lazarettinspektor daher, ein altgedienter Kommißkopf. Ich springe nicht militärisch genug auf zum Gruß, weil ich vor Schwäche noch zu langsam bin, und ernte sofort meine vier Tage Arrest, den ersten Arrest meines Lebens. (Fortsetzung folgt.) Kolporteur Bibliobus Das Auto hebt den Buchabsatz In England erprobt man zurzeit ein neues Verfahren, den Bücherabsatz auf dem Land zu heben. Verwirklicht wird diese Absicht durch den„Bibliobus“, wie er schon seit Jahren in Amerika existiert. Es handelt sich dabei um den Verkauf von Büchern außerhalb der Städte; zu diesem Zweck veranstaltet man eine Buchausstellung im Automobil und übt den Sortimentsbuchhandel im Umherziehen aus. Eine junge Buchhändlerin, Ruth Niven, bereist zurzeit die Grafschaft Hampshire, Dorset und Somerset mit ihrem Reiseauto, das einen mit Büchern gefüllten Lastwagen hinter sich herschleppt. Dieser Wagen kann unterwegs mit ein paar Handgriffen in eine Bücherauslage verwandelt werven. Fräulein Niven führt außerdem ein Zelt mit, das ihr bei ungünstiger Witterung Schutz bietet und auch der Kundschaft ein Obdach gewährt, wenn sie sich vor dem fahrenden Schaufenster einfindet. Sie zog von Dorf zu Dorf und vermittelte auch den Bewohnern des entlegensten Winkels die Bekanntschaft mit Büchern, die diese Leute auf andere Weise wohl nie zu Gesicht bekommen hätten. Die junge Dame ist mit den Ergebnissen ihres Versuchs durchaus zufrieden, gibt jedoch zu, daß dieses neue Verfahren, Bücher an den Käufer zu bringen, noch besonderer Erfahrung bedarf. ZuDie Wärmflasche „Frieda, mein Mann hat sich erkältet. Legen Sie ihm bitte eine Flasche ins Bett!“ „Kognak oder Steinhäger, gnädige Frau?“ nächst wird es darauf ankommen, einen richtigen Fahrplan aufzustellen, damit sich die zu besuchenden Kunden im voraus auf die Ankunft des fliegenden Bücherladens einstellen können. Fräulein Niven erzählt von ihrer Reise viel Interessantes. Auf ihrer Fahrt kam sie auch nach einer Lungenheilstätte, wo sie unter Kranken und Aerzten kauffreudige Kunden fand. Dabei stellte sich heraus, daß die Frau des Portiers leidenschaftlich für Gedichte schwärmte; sie konnte jedoch ihr Bedürfnis, sich zu orientieren, nicht befriedigen, da der Besuch der Autobuchhandlung gerade mit dem Frühstück ihres Gatten zusammenfiel, der weniger für Literatur übrig hat als seine bessere Hälfte und den Ankauf von Büchern für einen entbehrlichen Luxus hält. Alle diese kleinen Dinge muß man erst in der Praxis kennenlernen, um einen richtigen Plan für die einzelnen Besuche aufstellen zu können. Vor allem aber wird es darauf ankommen, sich zuverlässig über den literarischen Geschmack der zu besuchenden Kundschaft zu unterrichten. So gab ein Zimmermann in der Grafschaft Somerset der Buchhändlerin den Bescheid, daß in dieser Gegend vor allem technische Bücher interessierten, worauf bei der Auswahl der Angebote Rücksicht zu nehmen ist. In anderen Gegenden werden andere Interessen vorherrschen, so daß eine individuelle Bedienung des Kunden zu den wichtigsten Erfordernissen gehört. Der Mann, der zum dritten Male starb Den meisten Menschen genügt es nicht, wenn sie einmal für tot erklärt werden. In der überwiegenden Mehrzahl der Fälle verspüren sie dann wirklich keine Lust mehr, noch weiter zu leben. Bei Higutschi Tschimaeson, einem alten japanischen Arbeiter, liegt die Sache anders. Dem wurde nämlich kürzlich zum dritten Male der Totenschein ausgestellt. Stets lagen ein paar leidlich vergnügte Jahre dazwischen. Das erste Mal war Tschimaeson bei der Arbeit auf den Kopf gefallen. Der Arzt erklärte ihn für tot und gab die„Leiche" zur Verbrennung frei. Der Verunglückte lag auch schon im Sarg und sollte samt diesem ins Krematorium wandern, als er noch rechtzeitig aus dem todähnlichen Schlaf erwachte, seine Lage erkannte und Hals über Kopf nach Hause rannte. Beim nächsten Mal regte er sich schon wesentlich weniger auf. Da war er krank gewesen und nach Ansicht des Arztes gestorben. Er äußerte freilich eine andere Meinung, als er wieder zur Verwunderung der Leidtragenden aus dem Sarg stieg und sich gemächlich nach Hause begab. Am nächsten Tage brachte er dem Arzt als höflicher Mensch den Totenschein persönlich zurück. Und nun ist Tschimaeson zum dritten Male gestorben. Er war in einer Sandgrube beschäftigt, als eine Wand einstürzte und ihn ein Meter tief unter sich begrub. Erst acht Stunden später konnte er nach fieberhaften Bemühungen der Polizei und seiner Mitarbeiter aus dem Sandgrab befreit werden. Natürlich gab er kein Lebenszeichen mehr von sich, und der Arzt stellte unbedenklich den Totenschein aus. Ein paar Stunden später aber erhob sich der Verstorbene in aller Gemütsruhe von seinem „Totenbett“ und begab sich ins Leben zurück. Man kann es ihm nicht übel nehmen, wenn er jetzt den Aerzten gegenüber ein wenig mißtrauisch ist. Aber sicher liegt die Schuld weniger an den braven Medizinern als an Tschimaesons unzerstörbarer Gesundheit. Arsenik hemmt den Krebs Dr. Hendrick von der kanadischen Universität Toronto gab kürzlich in berufenem Kreise bekannt, daß es ihm und seinem Mitarbeiter, Professor Burton, gelungen sei, Erfolge im Kampfe gegen den Krebs durch Anwendung von Arseniklösungen zu erzielen. Die Behandlung erfolgt durch Einspritzung der Lösung in das Blutkreislaufsystem. Dadurch scheint die Widerstandsfähigkeit des Körpers wesentlich erhöht zu werden. Neuwucherungen hören auf und Durchbrüche finden nicht mehr statt. Die Arseniklösung kann zwar noch nicht als ein Heilmittel gegen den Krebs angesprochen werden, aber sie wird in der Lage sein, das Leben des Kranken zu verlängern und seine Leiden zu lindern. „Todesstrafe“ für Hunde Aus Berlin wird berichtet: Die deutschen Tierschutz=Organisationen planen eine Aktion gegen die ungerechte Handhabung der Hundesteuer, die teilweise Härten enthält, die sich nur als unmenschlich bezeichnen lassen. Durch verschiedene neue Bestimmungen ist dafür gesorgt worden, daß die Eintreibung der Hundesteuer neuerdings noch rigoroser als bisher erfolgt. So werden in der letzten Zeit in Berlin jeden Tag durchschnittlich fünf Hunde. im Monatsdurchschnitt also 150 Hunde, gepfändet. Die gepfändeten Hunde gelangen zur Versteigerung, und wenn sie dort nicht mindestens drei Mark bringen, so werden sie ohne weiteres getötet. Und das alles nur. weil ihre Besitzer nicht in der Lagé waren, für sie die Hundesteuer aufzubringen. Diese Maßnahmen treffen ganz besonders hart jene Hundebesitzer, die ihre Tiere schon jahrelang haben und die Steuer bisher immer pünktlich entrichtet haben. Die Tierschutz=Organisationen streben nun an, Hundebesitzer, die für ihre Tiere bereits eine bestimmte Anzahl Jahre hindurch die Steuer bezahlt haben, von der Hundesteuer überhaupt zu befreien. Es sollen außerdem Maßnahmen erwogen werden, um zu verhindern, daß Hunde, die schließlich keine Schuld daran haben, wenn ihre Besitzer nicht die Steuer für sie bezahlen können, gleichsam als Strafe für die schlechte Wirtschaftslage ihres Besitzers mit dem„Tode bestraft“ werden. Japan hat eine zahlreichere Bevölkerung als Großbritannien, aber weniger anbaufähiges Land. Daher ist es nicht leicht, die nötige Nahrung für das Volk zu beschaffen, und es werden jährlich zehn bis zwanzig Millionen Scheffel Reis eingeführt Schlecht eingeschenkt „Herr Ober, ich hatte doch ä Glas Bier bestellt!„Sie bringen mir doch unten Nischt und oben Gischt!“ Freitag, 8. Januar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 8 Seite 3 Glänzende Zentrumsversammlung Der Reichsarbeitsminister am Rednerpult: Verkünder nüchterner Wahrheiten Fort mit den Illusionen— Wille zum Aufstieg Köln,.Jan.1932. Die Kölner Zentrumspartei eröffnete nach Beendigung des Weihnachtsburgfriedens mit einer großen Kundgebung in ihrem Hauptquartier, der Bürgergesellschaft, das politische Kampf= und Entscheidungsjahr 1932. Im Mittelpunkt dieser Kundgebung stand eine großangelegte Rede des Reichsarbeitsministers Dr. Stegerwald, der am Vormittag bereits vor dem Provinzialausschuß der Rheinischen Zentrumspartei gesprochen hatte. Der Große Saal der Bürgergesellschaft war überfüllt, so daß zahlreiche Teilnehmer sich mit einem Stehplatz begnügen mußten. Der Minister wurde bei seinem Erscheinen mit lebhaftem Händeklatschen begrüßt. Der Chfe der Kölner Zentrumspartei, Bibliotheksdirektor Dr. Reuter, betonte in seiner Begrüßungsansprache, daß die Zentrumspartei die Verhetzung des einen Volksteils durch den andern, wie er von den radikalen Parteien betrieben werde, unter allen Umständen verurteile. Sie begrüße freudig die Mahnung der deutschen Bischöfe, die Ehre des Mitmenschen zu achten. Wenn in der Versammlung auch Männer und Frauen anwesend seien, die anderen politischen Parteien angehörten, so nehme er an, daß ernstes Interesse sie hierhergeführt habe. Er heiße sie deshalb herzlich willkommen. Die Zentrumspartei habe sich immer auf diejenigen Kreise der Bevölkerung gestützt, in denen Besonnenheit zu Hause sei. Mit dem Parteichef Dr. Kaas, der ihm soeben noch herzliche Grüße an die Versammlung aufgetragen habe, sage er: Wenn der Weg der Regierung ein Kreuzweg sei, so wollten die Parteianhänger doch diesen Weg gehen und sich nicht auf den Weg Hitlers locken lassen, der ein Irrweg sei und sein werde. Der Redner umschrieb dann kurz die Bedeutung einer schlagkräftigen Zentrumspresse, die es, wie jede weltanschaulich gebundene Presse, augenblicklich besonders schwer habe. Er bat die Versammlung mit Nachdruck, die Kölner Parteipresse nach allen Kräften zu unterstützen. Weiterhin gedachte er des silbernen Stadtverordnetenjubiläums des Herrn Dech, dem d# unter dem lebhaften Beifall der Versammlung herzliche Glückwünsche aussprach. Dr. Reuter begrüßte dann die anwesenden Ehrengäste, insbesondere den Ehrenvorsitzenden der Kölner Partei, Stadtverordneten Rings, der sich zwar in den letzten Tagen etwas „zur Ruhe gesetzt“ habe, in dessen Lexikon der Begriff Ruhe jedoch eine wesentlich andere Bedeutung habe als gemeinhin. Dr. Reuter begrüßte ferner den Kölner Regierungspräsident Elfgen, Oberbürgermeister Dr. Adenauer, den Präsidenten des Landesfinanzamtes Ministerialdirektor z. D. Dr. v. Brandt, den Präsidenten des Landesarbeitsamtes Scheuble, den Chef der Rheinischen Zentrumspartei, Justizrat Dr. Mönnia. die Reichstagsabgeordneten Dr. Bürgers und Gerig sowie die vollzählig versammelte Rathausfraktion des Kölner Zentrums, schließlich vor allen Dingen den Redner; Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald. der ja, wie jedermann wisse, eine Säule der Regierung Brüning darstelle und mit die sauerste Regierungsarbeit zu tun habe.„„„ Mit stürmischem Beifall begrüßt, nahm dann Reichsarbeitsminister Dr. Stegerwald das Wort. Die Versammlung folgte seinen Ausführungen in lautloser Stille. Sie erwies sich dankbar dafür, daß Dr. Stegerwald die Mühe einer zweiten Rede am gleichen Tage nicht scheute und unterstrich die Kernstellen seiner Ausführungen mit aufrichtigem Beifall. Dr. Stegerwald führte u. c. aus: Wir streiten uns gegenwärtig in Deutschland heftig darum, ob die deutsche Politik seit der Staatsumwälzung richtig oder falsch war. Die Nationalsozialisten sagen, diese Politik sei falsch gewesen. Die tiefste Ursache dafür läge in dem verfehlten Regierungssystem, das mit der Staatsumwälzung zur Einführung gelangt sei.„ Das ist eine sehr oberflächliche Betrachtungsweise. Vor einigen Monaten saß ich in der Reimskanzlei in einer Konferenz neben einem bekannten rheinischen Großindustriellen, der ständig von den Fehlern des Zweiten Reiches sprach. Ich fragte, ob denn bei ihm die deutsche Geschichte erst mit dem 9. November 1918 beginne? Selbstverständlich sind seit der Staatsumwälzung in Deutschland große politische Fehler gemacht worden. Aber doch nicht erst seit der Staatsumwälzung. Wie war es denn vorher in der wilhelminischen Aera? Wenn von dem Abgang Bismarcks im Jahre 1890 bis zum Ausbruch des Weltkrieges 1914, also in 24 Jahren, seitens der Staatsführung die Hälfte von dem Gehirnschmalz verbraucht worden wäre, das tatsächlich seit der Staatsumwälzung aufgewandt worden ist, dann wären wir nicht in den Krieg hineingetaumelt, dann hätte es andere, für Deutschland tragbare Lösungen der weltpolitischen Streitfragen gegeben. Die wilhelminische Aera war ein halb absolutistisches Zeitalter, war also nahe verwandt mit dem von den Nationalsozialisten erstrebten Regime. mit dem neuen Dritten Reich. Es ist eden„alles schon dagewesen“. * Während des Krieges waren sich unsere Gegner darüber einig, daß Deutschland niedergerungen werden müsse. Ueber die Neugestaltung des europäischen Friedens waren sie sich nie einig. 1919 hatte man in Frankreich geglaubt, Deutschland könne und müsse 300 Milliarden Kriegstribute bezahlen; 1921 glaubte man beim Londoner Ultimatum. Deutschland mit 132 Milliarden belasten zu können; 1924 beim Dawesplan war man der Meinung, die deutsche Leistungsfähigkeit mit 60 Milliarden festsetzen zu sollen, 1929 beim Youngplan mit 36 Milliarden. 1931. also zwei Jahre später, reifte allmählich die Erkenntnis, daß ein Land allein nicht den größten aller Kriege in der Geschichte liquidieren kann; das war unsere Meinung schon seit 1919. Im Innern fehlte nach dem Kriege für das, was möglich und nicht möglich war. auf vielen Gebieten jedwedes Augenmaß. Während der wilhelminischen Aera ist die Pflege des staatsbürgerlichen Gemeinschaftsbewußtseins stark vernachlassiat worden. Was in politischer und staatsbürgerlicher Hinsicht in ein bis zwei Menschenaltern versäumt worden ist, kann in Deutschlands tiefster nicht in einigen Jahren nachgeholt und ausgeglichen werden. In diesen Zusammenhang muß die deutsche Politik des letzten Jahrzehnts hineingestellt und gesehen werden. Wenn man die Dinge so sieht— und niemand wird bestreiten wollen, daß diese Betrachtungsweise sehr nüchtern und real ist—, dann fehlt auch der Grund für die philisterhafte Weltuntergangsstimmung, die gegenwärtig in breiten Kreisen anzutreffen ist. Wir kommen in Deutschland am weitesten, wenn wir die politischen und wirtschaftlichen Fehler, die nicht bloß im letzten Jahrzehnt, sondern in den letzten Jayrzehnten gemacht worden sind, rückhaltlos anerkennen und daraus die richtigen Folgerungen zu ziehen versuchen. * Ausland und deutsches Volk haben von 1924—29 sich keine Rechenschaft darüber gegeben, was ein Volk leisten und nicht leisten kann. Wir haben uns nicht darüber den Kopf zerbrochen, daß Deutschland nicht jährlich—9 Milliarden Mark Zinsen herauswirtschaften, nicht über 8 Milliarden Mark Beamtengehälter in Reich, Ländern, Gemeinden, Reichsbahn und Reichspost aufzubringen vermag, nicht—9 Milliarden Mark für gesetzliche Sozialversicherung, für Arbeitslosenfürsorge und für Wohlfahrtspflege und daneben noch 2 Milliarden Mark für Reparationen, 1,9 Milliarden für Pensionen und 1,5 Milliarden für Kriegsbeschädigte. Neben diesen meyr als 30 Milliarden Mark und neben einer aufgeblähten öffentlichen Verwaltung sollte noch eine aufgeblähte Verwaltung in der Privatwirtschaft und ein überteuerter Güterverteilungsapparat aufrechterhalten werden. Daß dabei zum Schluß noch dauernd soviel übrig bleiben sollte, um die Betriebe ausreichend finanzieren zu können, um 21 Millionen Arbeitnehmer dauernd ausreichend beschäftigen und entlohnen können, war eine große Illusion und hatte mit den Realitäten des Lebens nichts zu tun. Der hauptsächlichste Sinn der Arbeit des Kabinetts Brüning war, das von der öffentlichen und von der Privatwirtschaft von 1924—29 verwirtschaftete Vertrauen im In= und Ausland wiederherzustellen, die öffentlichen Finanzen und die Finanzen der Privatwirtschaft ohne neue Schulden wieder in Ordnung zu bringen, die deutsche Wirtschaft möglichst wettbewerbsfählg gegenüber dem gewaltigen Weltdurcheinander zu erhalten, die deutsche Währung vor dem Währungsverfall zu schützen und aus Deutschland wieder ein billigeres Land zu machen. Ein großer Teil der Voraussetzungen für die umschriebenen Ziele ist bereits geschaffen. Wo ständen wir heute vor der Reparationskonferenz ohne die Arbeit der letzten anderthalb Jahre. Wo ständen wir heute, wenn in dieser Zeit nach denselben Methoden weitergearbeitet worden wäre wie in den Jahren 1924—29? Lesen Sie den letzten Bericht des Baseler Expertenkomitees, und Sie werden finden, daß die Kritik an der öffentlichen Wirtschaft in Deutschland, womit Parker Gilbert jahrelang die öffentliche Meinung der Welt bearbeitet hatte, jetzt verstummt ist. Es wurde ausdrücklich anerkannt, daß die gegenwärtige Regierung das Menschenmögliche für die Inordnungbringung von Staat und Wirtschaft getan hat. In den letzten Wochen gab es für die Reichsregierung finanzpolitisch zwei unverrückbare Gesichtspunkte: 1. Wir müssen unter allen Umständen mit einem ausgeglicheneren Etat nach Basel und nach Lausanne gehen. 2. Wir dürfen unter keinen Umständen wegen eines unausgeglichenen Etats in den internationalen Währungsverfall hineinschlittern. Diesen beiden großen Gesichtspunkten hatte sich alles andere unterzuordnen. * Ueber die Lohnfrage herrscht gegenwärtig in Deutschland eine große Verwirrung. Sie ist nicht das Primäre in der deutschen Wirtschaftspolitik. Das Primäre ist vielmehr die Preisfrage. In vielen Zweigen der Wirtschaft und in vielen Betrieben ist freilich bei der gegenwärtigen Gesamtverfassung der deutschen Wirtschaft ohne die Lohnfrage nicht an die Preisfrage heranzukommen, es sei denn, daß ein großes, unübersehbares Betriebssterben erfolgt mit vielen weiteren Bankzusammenbrüchen und mit einer weiteren großen Vermehrung der Arbeitslosigkeit. Lohn und Sozialpolitik können bei dem gegenwärtigen großen Weltdurcheinander und bei dem wirtschaftlichen und finanziellen Wirrwarr im Innern weniger denn je für sich allein gesehen werden. In Arbeiterkreisen herrscht heute weitgehend die Auffassung, der Staat würde immer mehr zur Lohnsenkungsmaschine. Das ist eine sehr falsche Meinung. Für den Staat gäbe es heute nichts einfacheres, als zu erklären: Wir mischen uns in die Lohnverhältnisse zwischen Arbeitgebern und Arbeitern nicht mehr ein, beide sollen, genau wie vor dem Kriege, sehen, wie sie miteinander fertig werden. Die Arbeitgeber waren mit solch einer These ohne weiteres einverstanden. Die Kommunisten auch. Wenn also die Regierung das täte, was die breitesten Kreise der Arbeitgeber und die Kommunisten wollen— allerdings aus entgegengesetzten Motiven heraus—, dann wäre sie über viele Schwierigkeiten hinweg. Auf den Arbeitsminister würde dann nicht mehr 10 Prozent von dem geschimpft, wie es heute an der Tagesordnung ist. Wie es bei 5 Millionen Arbeitslosen auerdings dann nach einem Jahr in Deutschland lohn= und gesamtpolitisch aussehen wurde: steht auf einem anderen Blatt. Die einzigen, die an einem solchen Zustand Freude empfinden würden, wären die kommunistischen Drahtzieher, nicht die kommunistischen Arbeiter. * Weihnachten sagte ich in einem Artikel, daß der Reichsarbeitsminister gegenwärtig in der Hauptsache dreierlei wolle: 1. Unbedingte Aufrechterhaltung der Währung. Wenn der Arbeiter zu wählen habe zwischen Lohnkürzung oder Lohn= und Währungsverfall, dann würde ihm die Wahl bestimmt nicht schwer fallen. Bei Lohnkürzungen ist Anfang und Ausmaß im allgemeinen übersehbar. Bei einem Währungsverfall sieht man den Anfang, nicht aber das Ende. 2. Erhaltung des kollektiven Arbeitsvertrages und des staatlichen Lohn schutzes während der größten Krisis eines Jahrhunderts, in deren Mittelpunkt Deutschland steht. Wir wollen nicht, daß Deutschland wieder politisch von einer dünnen Oberschicht regiert wird. Wir wollen auch nicht, daß der Arbeitgeber, insbesondere in der Großindustrie, wieder wie vor 1913 einseitig und willkürlich die Lohnund sonstigen Arbeitsbedingungen zu bestimmen hat. 3. Den Kern der Sozialversicherung über die größte Krisis, die die Sozialversicherung je zu bestehen hatte, hinüberretten. Diese drei Sätze bedeuten ein fundamentales Programm für die deutsche Arbeiterschaft. Wenn die Durchhaltung dieses Programms gelingt— und ich hoffe, daß es trotz aller Schwierigkeiten gelingt— dann bin ich der Ueberzeugung. daß in kurzer Zeit die Auffassung in Arbeiterkreisen allgemein ist, daß der während der tiefsten Depressionsperiode amtierende Arbeitsminister Größeres und Schwereres zu leisten hat als je einer seiner Amtsvorgänger seit der Staatsumwälzung. Daß daneben an der Lohnpolitik allerlei auszusetzen ist, ist selbstverständlich zugegeben: Auchmir wäre es lieber gewesen, wenn man die neue Lohnbasis durch das Schlichtungswesen anstatt durch Gesetz hätte schaffen können. Auch mir paßt es nicht, daß Gemeindearbeiter und Bergarbeiter lohnpolitisch sehr weit zurückgedrängt worden sind. Wenn aber die Währungspolitik und die Preispolitik gelingen soll— und diese waren das Größere, das Entscheidende, das Primäre—. dann mußte auch in der Lohnpolitik manches Unsympathische in den Kauf genommen werden. Die gegenwärtig in breiten Kreisen anzutreffende Weltuntergangsstimmung ist, wie gesagt, philisterhafte Spießbürgerei. Wir haben den Krieg überstanden, die Ruhrbesatzung, die größte Inflation der Geschichte und die gewaltige Banken= und Geldkrise des letzten Sommers. Wir müßten Trottel sein, wenn wir uns nicht die Kraft zutrauten zur Meisterung des Restes der Schwierigkeiten. Wir überstehen das Jahr 1932 ebenso, wie wir den Winter 1930—31 überstanden haben und wie wir den Winter 1931—32 überstehen werden. Die Aufgaben der nächsten Jahre sind: Befreiung des deutschen Volkes aus einer unmöglichen wirtschaftlichen und seelischen Lage, die gleichberechtigte Eingliederung Deutschlands in die internationale Völkerfamilie, die Läuterung und Vermählung des sozialen und des nationalen Gedankens. Schön ist die gegenwärtige Zeit gewiß nicht Groß ist sie aber auf alle Fälle. Gehen wir mit Entschlossenheit und Gottvertrauen an diese Aufgabe heran, damit nicht künftige Generationen von uns sagen können: es habe eine große Stunde ein kleines Geschlecht gefunden! Ueberflüssig zu sagen, daß diese Rede mit minutenlang anhaltendem Beifall quittiert wurde. Dieser Beifall war schon während des Verlaufs der anderthalbstündigen Ausführungen immer wieder zum Durchbruch gekommen. Eine warme Anerkennung für das unermüdliche und trotz jeglichen Mangels an Popularität unbeirrbare Schaffen des Reichsarbeitsministers lag in besonders lebhaftem Händeklatschen an der Stelle, an der der Redner sagte:„Der Arbeitsminister hat heute Größeres und Schwereres zu leisten als je ein Minister zuvor.“ Natürlich blieben auch Zwischenrufe von Teilnehmern aus anderen politischen Lagern nicht aus. Der Minister tat sie jedoch mit so viel Ueberlegenheit, Sachkenntnis und— Witz ab, daß der Beifall der Versammlung auch an diesen Stellen immer wieder von neuem ausbrach. Allem Anschein nach handelte es sich um Kommunisten: die Mahnung des Redners, sich Rußland doch einmal selbst anzusehen, schaffte schließlich sehr rasch Ruhe. Der Vorsitzende Dr. Reuter brachte zum Schluß ein begeistert aufgenommenes Hoch auf das deutsche Vaterland aus. Die Versammlung sang stehend das Deutschlandlied. Die Kölner Partei hat das Entscheidungsjahr 1932 wuchtig und in einer so glücklichen Form eröffnet, daß der Beweis der Unerschütterlichkeit ihrer altbewährten Schlagkraft auch bei all denen erbracht ist, denen diese Schlagkraft unbequem ist. Beikleinen Verletzungen EEE Er ist stets gebrauchsfertig, in wenigen Sekunden angelegt, allen hygienischen Anforderungen genügend. Hanseplast trägt sich sauber und bequem, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Verlangen Sie ausdrücklich Hansaplost. Weisen Sie angeblich„ebenso gutes“ zurück; es ist nicht dasselbe. 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Januar 1932 0 Die erste Autofernstraße Deutschlands Eröffnung der Strecke Bonn—Köln in diesem Frühjahr 7 Interessante technische Einzelheiten Die Beleuchtung der neuen Straße 7 Abschließende Angaben über den Amfang der Bauarbeiten Finanzierung und Weiterbau Die Nur=Autostraße(Kraftwagenbahn) bedeutet für die Bedürfnisse des Fernverkehrs einen verkehrsfortschrittlichen Gedanken, der für die Zukunft des Kraftfahrzeugverkehrs noch eine besondere Rolle spielen wird. Seiner Verwirklichung stellt die heutige schwere Krise noch außerordentliche Schwierigkeiten entgegen. Und trotz der schwierigen Zeitverhältnisse wurde der Bau der Kraftwagenstraße Bonn—Köln—Düsseldorf wegen des außerordentlich starken Umfanges des Kraftfahrzeugverkehrs auf dieser Strecke in Angriff genommen. Der Bau der Teilstrecke Bonn— Köln geht bereits seiner Fertigstellung entgegen. Die Eröffnung dieser Teilstrecke wird in diesem Fruhjahr erfolgen. Die Erfahrungen, die man auf dieser Teilstrecke machen wird, werden auch für den Bau weiterer Kraftwagenbahnen von Bedeutung sein. Hinsichtlich der technischen Ausführung der Kraftwagenbahn Köln—Bonn interessieren zunächst folgende Angaben: Die Straße ist in einer Breite von 12 Meter mit beiderseits je 2 Meter breiten Banketten ausgebaut, doch ist verschiedentlich die Fahrbahnbefestigung bis zu 14 Meter Breite ausgedehnt worden, um ein Abgleiten der Fahrzeuge sicher zu verhüten. Besonderer Wert wurde auf die Beibehaltung einer gleichmäßigen Sicht gelegt, wodurch teilweise erhebliche Abgrabungen in Krümmungen erforderlich wurden. Ebenso ist durch diesen Gesichtspunkt die eigenartige Linienführung der Strecke über Straßenunterführungen bedingt. Der Unterbau besteht aus Grobschlag auf Packlage. Er erhält eine vorläufige Decke aus Teersplitt. Die Bankette werden mit Teersplitt auf Schaumlava befestigt. Als endgültige Befestigung der Fahrbahndecke ist eine Ausführung ähnlich etwa der Traß=Kalkdecke von Halbach in Erwägung gezogen, die sich im Rheinland bisher gut bewährt hat. Als Verschleißschicht soll darauf Bitumen aufgebracht werden. Sämtliche Wege sind bis auf eine wichtige Straße bei Wesseling, die überführt wurde, durch Bauwerke überbrückt. 31 Bauwerke wurden ausgeführt. Es hat sich wiederholt als wirtschaftlicher erwiesen, ein Bauwerk zu erstellen, als Entschädigungen für Wirtschaftserschwernisse größeren Umfanges zu zahlen. Eine Beleuchtung der Straße ist in Aussicht genommen. Vorerst wird eine Probebeleuchtung auf 2 Kilometer Strecke ausgeführt. Interessante Versuche zur Schaffung neuartiger blendungsfreier Lichtquellen sind im Gange.(Das Reichsverkehrsministerium soll für die Beleuchtungsversuche eine einmalige Beihilfe von 100000 Mark geleistet haben.) Beiderseits wird die Fahrbahn durch weiße Kennpfosten eingeschlossen, die 60 Zentimeter über den Boden herausragen und nur einen Fuß von 30 Zentimeter besitzen, so daß sie einem dagegenprellenden Fahrzeug keinen Widerstand bieten. Die folgenden statistischen Zahlen geben einen guten Ueberblick über den Umfang der Bauarbeiten. Die gesamte Erdbewegung beträgt 700 000 Kubikmeter. Die Lösung des Bodens erfolgte durchweg von Hand, um die Zahl der zu beschäftigenden Erwerbslosen möglichst hoch zu halten. Verbraucht wurden 5367 Eisenbahn= wagen Packlage, 2000 Eisenbahnwagen Grobschlag, 1000 Eisenbahnwagen Splitt, 300 Eisenbahnwagen Teer=Makadam. Zur Erstellung der Bauwerke wurden insgesamt 13000 Kubikmeter Eisenbeton verarbeitet. Auch bei der Herstellung dieser Bauwerke wurden vornehmlich erwerbslose Facharbeiter verwendet. Die Baukosten betragen für die einfachen Wegüberbrückungen im Durchschnitt 40000 Mark, während die Kosten der größeren Bauwerke zwischen 100 000 bis 200 000 Mark liegen. Die bauausführenden Unternehmerfirmen wurden darauf verpflichtet, nicht mehr als —10% der Belegschaftsstärken an Facharbeitern und im übrigen Arbeitslose zu beschäftigen. Die gleiche Vorschrift galt auch für die Bauwerke. Es wurden bis zu 3000 Arbeitslose beschäftigt, die in der Regel nach dreimonatiger Tätigkeit ausgewechselt wurden. Auch die Nebenzweige der Bauwirtschaft erhielten durch den Bau dieser Straße erhebliche Beschäftigung. Auf der Baustelle wurden rund 200 000 Tagewerke geleistet gegenüber dem Voranschlage, der 150000 Tagewerke vorsah. Die während einer längeren Zeit herrschende ungünstige Witterung war dem Baufortschritt erheblich hinderlich. Zur Finanzierung der Straße Bonn—Köln ist zunächst zu bemerken, daß die Linie in einem verhältnismäßig wertvollen Gelände liegt. Infolgedessen waren auch die aufzuwendenden Grunderwerbskosten mit durchschnittlich 2 M. je Quadratmeter verhältnismäßig hoch. Die Kosten des Abschnitts Bonn—Köln waren mit 11 Millionen Mark veranschlagt worden. Hiervon werden jedoch erst etwa zwei Jahre nach dem Ausbau. wenn der Unterbau zur Ruhe gekommen ist, für die endgültige Fahrbahnbefestigung 3 Millionen Mark erforderlich, so daß für den Bau vorerst 8 Millionen Mark aufzubringen waren. Für die in die Planung mit einbezogene und nicht ausgeführte Umgehungsstraße Godorf—Wesseling waren bereits vom Provinziallandtag der Rheinprovinz 2 Millionen Mark zur Verfügung gestellt. Infolgedessen verblieben als Rest 6 Millionen Mark, die zur Verfügung zu stellen waren. Aus der wertschaffenden Arbeitslosenfürsorge wurden gezahlt: als verlorener Zuschuß 3 M. je Tagewerk, das sind bei 200 000 Tagewerken 600 000 M. Außerdem wurde für die Arbeiten fünffach verstärkte Förderung bewilligt, d. h. ein Darlehen gewährt, das sich je Tagewerk auf 5 mal 3 gleich 15 M. und somit insgesamt auf 3 Millionen Mark beläuft. Reich und Land sind an dem Darlehen je zur Hälfte beteiligt. Die Gelder werden durch die Bau= und Bodenbank.=., Berlin, zur Verfügung gestellt. Die restlichen 2,4 Millionen Mark sind vom Provinziallandtag bewilligt und in Form einer Anleihe bei der Landesbank sowie aus dem teilweisen Aufkommen der Kraftfahrzeugsteuer zur Verfügung gestellt. Der Kostenvoranschlag der Strecke von 11 bzw. 8 Millionen Mark bei einer Länge von rund 20 Kilometer wurde nicht überschritten. Die Vorarbeiten für die Weiterführung der Kraftwagenstraße von Köln nach Düsseldorf sind abgeschlossen. Die Gesamtlänge der Kraftwagenstraße Köln—Düsseldorf beträgt rund 29 Kilometer. Die Gesamtkosten werden mit 16 Millionen Mark veranschlagt, wobei ebenfalls die Ausführung der Arbeit als Notstandsarbeit vorgesehen ist. Die Weiterführung der Autobahn von Düsseldorf nach dem Industriegebiet wird von Düsseldorf aus westlich der Eisenbahnlinie nach Duisburg bis zu dem Raum geführt, wo der Ausgangspunkt für drei verschiedene Strecken sein wird, an welche sich die Autobahn gabelt; die erste Abzweigung über den Rhein nach Krefeld, die zweite nördlich über den Rhein=Herne=Kanal in den nordöstlichen Teil des Ruhrgebietes, die dritte über die Ruhr nach Essen. Durch diese Einteilung entsteht auch eine direkte Ost=West=Verbindung von Krefeld(linksrheinisch) nach dem Industriegebiet. In Essen erreicht die Autobahn Bonn— Köln—Düsseldorf—Ruhrgebiet ihr nördliches Ende. Die Fertigstellung dieses großen Projektes wird wohl noch einige Jahre auf sich warten lassen. Die Erfahrungen, die man auf der Strecke Bonn—Köln machen kann, werden auch die Arbeiten an der Fortsetzung nach Düsseldorf und dem Ruhrgebiet stark beeinflussen. Das mißhandelte Dienstmädchen Mittelalterliche Zustände— Zwei Monate Gefängnis Die Ehefrau A. aus Beckum hatte sich vor dem Schöffengericht in Münster wegen Mißhandlung ihres 18jährigen Dienstmädchens Käthe Havixbrock aus Stromberg zu verantworten. Käthe H. war von März bis Juli vorigen Jahres im Haushalt bei A. tätig, nachdem sie zuvor bei einem Landwirt in Stromberg beschäftigt war. Was das Mädchen, das einen sehr ordentlichen und wohlerzogenen Eindruck macht, erlitten, geht aus seinen nachfolgenden Aussagen hervor: „Ich wollte mich mal gern verändern und vom Lande in die Stadt. Durch die Zeitung erhielt ich die Stellung bei.“—„Und was haben Sie da alles erlitten und erlebt?"— „Ich habe dauernd Schimpfe bekommen. Fast täglich bekam ich Schläge von der Frau. Meistens schlug sie mich mit der Hand ins Gesicht, trat mit ihren Füßen gegen die meinen, so daß ich manchmal fürchterliche Schmerzen hatte. Meine Beine waren dann voll bunter Flecken und schwollen dermaßen an, daß ich keine Schuhe anzuziehen vermochte. Dauernd zog sie mich an den Ohren.“—„Hat Frau A. auch irgend etwas in der Hand gehabt, wenn Sie geschlagen wurden?“—„Ja. Einmal hatte sie einen viereckigen Wäschestock in der Hand, wie er beim Wäschespülen benutzt wird. Auch mit dem Stocheisen und einem Ringhaken vom Herd wurde ich gehauen“—„Wohin bekamen Sie die Schläge?“—„Auf den Rücken und überall hin. Wenn ich schrie, schimpfte sie.“—„Warum?“—„Das sollten die Leute aus der Nachbarschaft nicht hören. Liquidation der Linnicher ZuckerfabriksGenossenschaft WP Gladbach=Rheydt,.Jan. Wie nach dem Verlauf der im Dezember abgehaltenen Genossenschaftsversammlung der Zuckerfabriks=Genossenschaft Linnich nicht anders zu erwarten war, ist die Liquidation nun endgültig beschlossen worden. Die Mitglieder, die in Gladbach nochmals zusammenkamen und nun ohne Rücksicht auf die Anwesenden beschlußfähig waren, stimmten mit 800 gegen zwei Stimmen bei einer Enthaltung für die Auflösung Als Liquidatoren wurden die Landwirte Mertens (Schiefbahn), Deußen(Schaag) und Busch ochneukirch) gewählt. Beratend werden ihnen die Geschäftsführer Kall und Mergelsberg zur Seite stehen. Planwirtschaft für die höheren Schulen WP Gladbach=Rheydt,.Jan. Gemäß eines Beschlusses der Stadtverordnetenversammlung befaßte sich der Finanzausschuß nochmals mit der Frage der Planwirtschaft für die höheren Schulen der Stadt Gladbach-Rheydt. Nach eingehender Erörterung der Angelegenheit stimmte der Ausschuß mit Mehrheit dem Vorschlage der Verwaltung zu, für die Erhaltung der beiden staatlichen Aufbauschulen einzutreten, dagegen das Reform=Realgymnasium Odenkirchen allSchließlich kam meine frühere Dienstherrin und berichtete dann meinen Eltern darüber, wie ich aussah. Gekratzt und gebissen hat mich die Frau auch noch.—„Wie ging das denn zu?“—„Sie nahm in ihrer Wut zum Beispiel einfach meine Hand und biß hinein. Einmal erhielt ich sogar einen derartigen Schlag gegen die Nase, daß das Nasenbein brach.“(Es ist noch heute deutlich zu erkennen, daß die Nase ihre ursprüngliche Form verändert hat. Sie ist buchstäblich platt geschlagen.)„Das hindert mich noch heute. Ich kann fast durch die Nase keine Luft mehr kriegen.“ —„Haben Sie sich denn auch über das Essen zu beklagen?“—„Gesagt habe ich das nie. Aber morgens bekam ich nur trockene Knabbeln.“ Die weitere Vernehmung ergibt, daß das junge Mädchen sich genierte, seinen Eltern hiervon zu schreiben. Der Vater bekundete, daß das Mädchen bunt und blau geschlagen gewesen sei, als er es wieder zu sich genommen habe. Der Vertreter der Anklage beantragte Bestrafund auf Grund von§ 224, und zwar sechs Monate Gefängnis. Der Sachverständige, Prof. Dr. Többen, hatte zuvor in seinem Gutachten noch ausgeführt, daß Frau A. durch die kleinste Geschichte gleich erregt sei.— Das Schöffengericht ließ Milde walten(Warum?) und erkannte auf zwei Monate Gefängnis. die bei Zahlung von 300 Mark Buße auf drei Jahre ausgesetzt wurden. mählich aufzulösen. Die Verwaltung wurde be auftragt, die Entwürfe für den Haushaltsplan des Jahres 1932 auf dieser Grundlage aufzustellen. Unglaubliche Frechheit der Autodiebe WP Düsseldorf,.Jan. Am Mittwoch machte sich in der Viktoriastraße ein Mann in blauer Schlosserkleidung an einer kleinen Limousine zu schaffen, stieg dann kurzerhand ein und fuhr los. Im gleichen Augenblick kam aus einem Hause der Besitzer und sah seinen Wagen in der Ferne entschwinden. Schnell nahm er die Verfolgung auf. und der Zufall kam ihm zu Hilfe, denn der Dieb mußte eine Panne beheben. Der Eigentümer des Autos faßte beherzt zu, und bei dem sich entspinnenden Ringkampf gelang es dem Burschen, zu entfliehen. Er wurde aber eingeholt und der Polizei übergeben.— In der Erkrather Straße erfolgte ein Zusammenstoß zwischen zwei Personenkraftwagen. Einer der beiden Wagen fuhr hierbei eine Straßenlaterne um und kam auf dem Bürgersteig zum Halten. Zwei bisher Unbekannte ließen den Wagen an der Unfallstelle herrenlos stehen und entfernten sich eiligst Die Polizei stellte das Auto sicher. Die Feststellungen ergaben, daß der Kraftwagen in der Nacht zum Mittwoch in Elberfeld gestohlen worden ist. Der Besitzer des Wagens ist ermittelt. Neue Anlagen— neue Entlassungen Essen,.Jan. Die großen neuen Schachtanlagen der Zeche Zollverein in Katernberg, die zum Konzern der Vereinigten Stahlwerke gehört, sind nun nach langer Bauzeit fertiggestellt und werden am 1. Februar in Betrieb genommen. Gleichzeitig werden die Schachtanlagen von Zollverein I/II, III/X, IV/V und VIIIX bis auf Seilfahrt und Wetterführung stillgelegt. Durch die Zusammenlegung der Untertagebetriebe und die Einstellung der Uebertageanlagen, ferner auch deswegen, weil die Kokerei I/II völlig zum Erliegen kommt, ist damit zu rechnen, daß etwa 1000 Mann der Belegschaft entlassen werden müssen. Dr. Eichhoff 25 Jahre Dortmunder Bürgermeister WP Dortmund,.Jan. Oberbürgermeister Dr. Eichhoff begeht heute das 25jährige Dienstjubiläum, als Bürgermeister und Oberbürgermeister der Stadt Dortmund. Er wurde am 14. Januar 1873 in Essen geboren und 1905 als zweiter Bürgermeister nach Dortmund berufen. 1910 wurde er zum ersten Bürgermeister der Stadt gewählt und 1922 zum Oberbürgermeister. Dortmunds Finanznot Dortmund,.Jan. Bürgermeister Hirsch, Stadtrat Dr. Kaiser und Stadtverordnetenvorsteher Heußler haben sich nach Berlin begeben, um zunächst mit dem preußischen Minister des Innern, Severing, über die Finanznot der Stadt Dortmund zu verhandeln. Man erwartet in Dortmund eine weitgehende Unterstützung durch den Staat. Selbstmordversuch an der Hochspannungsleitung WP Giesen,.Jan. Dienstagnachmittag kletterte ein junger Student, der aus Darmstadt stammt und hier seinen Studien obliegt, unmittelbar vor der Stadtgrenze an einem Mast der Starkstromleitung der Ueberlandanlage empor, offenbar um durch Berührung mit der Hochspannungsleitung Selbstmoro zu begehen. Der junge Mann muß die Leitung aber nur ganz leicht berührt haben denn er stürzte mit verhältnismäßig leichten Brandwunden aus beträchtlicher Höhe. Passanten sorgten für seine Ueberführung in die Klinik. Ueber die Beweggründe des jungen Mannes ist bis jetzt nichts bekannt, Die Möhnetalsperre droht überzulaufen WP Arnsberg,.Jan. Die Möhnetalsperre ist soweit gefüllt, daß sie jeden Augenblick droht überzulaufen. In Eile wurde das Vieh aus den benachbarten Dörfern in Sicherheit gevracht. Zum Teil mußten Wohnungen geräumt werden, da sie vom Wasser so umspült werden, daß sie einzustürzen drohen. Nächtlicher Einbruch im Schutze des Motorgeräuschs WP Bonn,.Jan. Dienstag morgen gegen 5 Uhr wurde eine Polizeistreife in Beuel auf ein lautes Motorgeräusch aufmerksam, dem bald darauf das Klirren einer Scheibe folgte. Mit schußfertigen Pistolen eilten die Beamten zum Tatort, wo sie wahrnahmen, daß Diebe die Schaufensterscheibe eines Drogeriegeschaftes eingeschlagen und drei wertvolle Photoapparate geraubt hatten. Mehrere Schüsse. die ein Beamter dem enteilenden Wagen nachsandte, verfehlten anscheinend ihr Ziel, denn die Burschen besaßen die Frechheit, nach geraumer Zeit mit ihrem Auto die betreffende Straße abermals zu durchfahren. Ein Lieferwagen konnte die Geschwindigkeit des Verbrecherautos nicht beihalten, so daß die Verfolgung aufgegeben werden mußte. Kein weiteres Steigen der Mosel WP Trier,.Jan. Die Mosel ist infolge der starken Regenfälle von Mittwoch bis Donnerstagabend um ein Meter auf 4,28 Meter gestiegen. Bis 8 Uhr heute früh wurde ein stündliches Anschwellen um einen Zentimeter beobachtet; dann trat Stillstand ein. Eine ernstliche Hochwassergefahr besteht nicht, wenn auch die Leinpfade überschwemmt sind, das Wasser in verschiedene Keller gedrungen ist und die Fähren und Baggermaschinen ihren Dienst einstellen mußten. In den hochgehenden Fluten zu Tode gekommen WP Bremke(Kreis Meschede). 7. Jan. In den hochgehenden Fluten der Wenne kam in einer der letzten Nächte ein Waldarbeiter zu Tode. Es wird angenommen, daß der Mann in der Nacht den Weg verfehlt hat und in den Fluß gefallen ist. Explosionsunglück auf Burbacher Hütte WTB Saarbrücken,.Jan. Die Direktion der Burbacher Hütte teilt mit: Beim Stillsetzen eines in Betrieb befindlichen Ofens ereignete sich heute vormittag im Gasfang eine Explosion, bei der ein Stück der Leitung abgerissen wurde. Durch die dabei umherfliegenden Splitter wurden vier Arbeiter verletzt. Die Verletzungen sind alle leichterer Natur, so daß keiner der Arbeiter im Krankenhause aufgenommen wurde. Der Material= schaden ist gering und beschränkt sich im wesentlichen auf zerbrochene Fensterscheiben und durchgeschlagene Dachziegel. Von Köln ins nahe Bergische Land das heißt, billig reisen, ohne große Kosten. Die rot-weißen bequemen Wupper-Sieg-Großomnibusse bringen Sie vom Dom(Südseite) oder vom Heumarkt aus hinauf in die gesunden Höhen des Bergischen Landes. R(#dsaien: 2 00 11.25 12.30 16.00 19.40 und 23.14 Uhr. Abfahrt ab Heu narkt:.15 13.00 14.30 18.15 19.40 und S. 23.15 Uhr. Lichrung: B. Glaabsch-Gürscheis.-Kürten—Vioperkürh—klaiver—Luichenscheic. Riehruas: Oienthel-Alenberz—Oabrig heszen„llekengasen.— Kase gengald-Schwelm. Feue Fahroläne und raltblätte. kostenlos beim Städtischen Verkehrsamt Köln, Unter Fettenhennen, sowie bei den Omnibusführern und Schaffnern . FFRK Freitag, 8. Januar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 8 Seite 5 Die Nähmaschine Vor dem hellerleuchteten Schaufenster eines modernen Geschäftshauses stehen viele Menschen. Im Lokale sind Nähmaschinen ausgestellt. Mitten drin ist eine Maschine im Betrieb. Ueber den Nähtisch läuft unter dem Presserfüßchen her ein breites weißes Band, auf dem in Goldschrift die Vorzüge der Maschine angepriesen sind. Zwei junge Leute vor dem Schaufenster erregen meine Aufmerksamkeit. Brautleute offenbar. Des Mädchens Augen leuchten und musternd tasten sich seine Blicke von einer Nähmaschine zur anderen. Eine Weile stehen die beiden noch vor den sichtlich ersehnten Herrlichkeiten. Dann zieht das Mädchen die Handschuhe aus und kramt in seinem Täschchen. Wunde und aufgesprungene Arbeitshände fassen nach einem Sparkassenbuch und halten es verstohlen dem jungen Manne hin. Der schaut immer noch wie abwesend in das hellerleuchtete Geschäft hinein. Das Mädchen stößt ihn an. Er nimmt das Sparkassenbuch und schiebt es mit Festigkeit wieder in des Mädchens Tasche zurück.„Lena, mer künnen et nit“, höre ich ihn sagen.„Die ahl Maschin deiht et nit mieh“, entgegnet das Mädchen,„ich muß doch verdeene, su kumme mer nie zum Hierode“. Der junge Mann faßt seine Braut am Handgelenk, zieht sie zur Seite und— ins Geschäft. Ich ahne etwas von der Geschichte zweier Brautleute unserer Zeit, von Sorge, Entbehrung und rechter Liebe.—1. Bei Kopfschmerzen, nervösen, rheumatischen und gichtischen Schmerzen haben sich TogalTabletten hervorragend bewährt. Wenn Tausende von Aerzten dieses Mittel verordnen, können auch Sie es vertrauensvoll kaufen! In allen Avotheken. 12,6 Lith., 0,46 Chin., 74,3 Acid. acet, salic. Dech, 25 Jahre Stadtverordneter Die Zahl der Jubilare in parlamentarischen Körperschaften ist heutzutage gering; die Menschen und die Parteien wechseln zuviel. In der Kölner Stadtverordnetenversammlung sitzen viele junge Leute, wenigstens parlamentarisch junge. Auch beim Zentrum. Jubilare und alt gediente Leute sitzen nur beim Zentrum. Diese Verbindung zwischen jung und alt ist gut und nützlich. Der Führer einer kurz nach dem Kriege frisch gebackenen Partei verriet eines Tages seinen Kummer:„Ihr habt's gut im Zentrum. Bei jeder kommunalpolitischen Frage habt Ihr einen erfahrenen oder sachverständigen Kollegen zur Verfügung, während bei uns keiner mehr weiß als der andere. Deshalb sind wir auch schon öfters ausgerutscht.“ Dieser Führer spielt schon längst keine Rolle mehr. Seiner Partei geht's auch nicht besonders gut. Johannes Dech ist neven Rings, Mönnig und Gödde unter den amtierenden Stadtverordneten der vierte Silberjubilar, sowohl innerhalb der Zentrumsfraktion als auch der Stadtverordnetenversammlung. Er ist ein junger Jubilar, denn er steht erst vor Vollendung des 60. Lebensjahres. Jubilar also in einem Alter, in dem manche erst mit der Politik beginnen. Als Nachfolger des aus seinem Amte geschiedenen Stadtverordneten Zilkens wurde Dech seitens der dritten Wählerklasse im Dezember 1906 gewählt und am 10. Januar 1907 in sein Amt eingeführt. Er nahm in der Zentrumsfraktion an der Seite von Männern vie Kausen und Trimborn Platz, um mit vorbildlichem Fleiß seine Arbeit als Vertreter der Stadt Köln und ihrer Bürger zu beginnen. Uebermorgen sind's also 25 Jahre. Außer diesem Fleiß brachte er eine weitere Eigenschaft mit: Die Liebe zu seiner Vaterstadt. Er ist geboren am 20. Mai 1872 als Sohn; einer alten Kölner Kaufmannsfamilie, welche seit 1843 auf der Breiten Straße ansässig ist. Die Familie der Mutter 1120000 Mark Schäden Auch ein Beitrag zum Kapitel Hochwasser— Zahlen, die zu denken geben— Die Notwendigkeit umfassender Vorbeugung Köln. 8. Januar 1932. Das Hochwasserproblem ist in den letzten Wochen durch die Anfrage des Zentrumsstadtverordneten Dr. Söhling wegen der endgültigen Regelung der Darlehensrückzahlung wiederum besonders akut geworden. Außerdem haben die letzten Tage mit ihren starken Regenfällen bewiesen, daß in jedem Augenblick wieder Komplikationen eintreten können, denen man in Anbetracht der augenblicklichen Uferverhältnisse in Köln nicht gewachsen ist. Diese Gefahr ist um so größer, als bekanntlich das Hochwasser in den letzten zehn Jahren in einer Häufigkeit aufgetreten ist, wie man es in früheren Jahrzehnten nicht gekannt hat. Das Jahr 1931 hat Köln glücklicherweise mit einer solchen Katastrophe verschont; die Auswirkungen der Hochflut vom November 1930, vor allem aber von 1926, muchen sich dafür aver heute noch, insbesondere auf wirtschaftlichem Gebiete, bemerkbar. wohnt seit über 200 Jahren in der KolumbaPfarre. Volksschule Schwalbengasse. Gymnasium reuzgasse, die normale Entwicklung. Dann Lehre in der Branche des elterlichen Geschäfts (Lederhandel), welches er, noch nicht 20 Jahre alt. wegen des frühen Todes der Eltern übernehmen mußte, 1929 übertrug Herr Dech dies Geschäft einem älteren Angestellten. Seit 1909 führt er außerdem eine Geschäftsstelle der Preußischen Klassenlotterie, welche er mit der Zeit zu einer führenden dieser Art im Rheinland ausbaute. Schon früh wandte sich unser Jubilar den Angelegenheiten des öffentlichen Lebens zu. Er wurde schnell führendes Mitglied der ihn interessierenden Organisationen. Aus dem Katholischen Kaufmännischen Verein wurde er in die übrigen katholischen Verbände entsandt: Volksverein, Kartell der kathol. Vereine Kölns, Kölner Katholikenkomitee. Doch er war nicht nur in allen führenden Aemtern dieser Vereine, sondern auch ein tüchtiger, fleißiger Arbeiter, der vor keiner Aufgabe zurückwich. Seine verdienstvollste organisatorische Arbeit dürfte wohl die Vorbereitung und Durchführung der großen Prozession beim Eucharistischen Kongreß 1909 gewesen sein, an welcher 45000 Gläubige teilnahmen, 1897 war Dech Mitgründer des Kölner Windthorstbundes und schon seit 1893 als Vertrauensmann für die Zentrumspartei tätig. In Verlauf der Zeit wurde er in sämtliche leitenden Instanzen der Partei berufen und seit 1920 gehört er zu den stellvertretenden Vorsitzenden, seit demselben Jahre ist er Mitglied des Provinzialrates der Rheinprovinz. Mit Ausnahme einiger technischer Kommissionen hat Herr Dech wohl in sämtlichen Ausschüssen innerhalb der städtischen Verwaltung mitgearbeitet. Seit 1908 ist der Vorsitzender der Rechnungsprüfungskommission, wie er ja überhaupt als Kaufmann den finanziellen und steuerlichen Angelegenheiten sein stärkstes Interesse zuwendet. Von gegnerischer Seite wurde Herr Dech einmal als das kenntnisreichste Mitglied auf steuerpolitischem Gebiete seiner Fraktion bezeichnet. In diesen Fragen besonders, aber auch bei vielen anderen Gelegenheiten ist Dech der Sprecher der Fraktion gewesen, häufig im großen Saal der Bürgergesellschaft deren Berichterstatter. Wie bei vielen stark beschäftigten Menschen, so ist’s auch bei Herrn Dech, er findet immer noch Zeit zur Uebernahme einer weiteren Aufgabe; ob in der Kleinarbeit oder am Rednerpult, ob als Stadtverordneter oder in einem anderen Ehrenamt: Herr Dech ist stets zur Stelle. Herr Dech ist Inhaber des päpstlichen Ehrenkreuzes Pro Ecclesia et Pontifice und des Gregoriusordens, äußere Anerkennungen seiner Verdienste um die katholische Sache. Während des Krieges wurde er mit dem Eisernen Kreuz am weiß=schwarzen Bande ausgezeichnet. Er hatte während der Kriegsjahre ehrenamtlich die Leitung des Mieteinigungsamtes übernommen und die Differenzen beigelegt, die zwischen Hausbesitzern und den Frauen der zur Fahne Einberufenen entstanden. Der Vorstand der Kölner Zentrumspartei, die Schriftleitung des Kölner LokalAnzeigers, seine Berufs= und Amtskollegen und alle, die ihn kennen, beglückwünschen den Jubilar in freundlicher Gesinnung. Es soll damit verbunden werden der öffentliche Dank an einen Mann, der ein Vierteljahrhundert selbstlos im Interesse seiner Vaterstadt und seiner Mitbürger gearbeitet. Ehre, dem Ehre gebührt! —0e— 540000 Bücher! In Köln wird viel gelesen, 40% aller Leser der Volksbüchereien Erwerbslose 7 Neuerungen geplant Wie die Stadtverwaltung mitteilt, hat das Hochwasser vom November 1930 einen Schaden von insgesamt 1120000 Mark verursacht. Dieser Betrag setzt sich folgendermaßen zusammen: Von den etwa 2500 von der Ueberschwemmung belroffenen Häusern sind 30 gewerbliche Betriebe erfaßt worden. 6 Häuser mußten geräumt werden. Wenn auch kein Haus einstürzte oder unbrauchbar wurde, so waren die entstandenen Schäden doch auf 500 000 Mark zu schätzen, die natürlich nicht restlos aus Mitteln des Reiches oder der Stadt beseitigt werden konnten, da im Hinblick auf die allgemeine Finanzlage nur dann geholfen werden sollte, wenn der Betroffene bedürftig war. Zieht man in Betracht, daß etwa 200 Hektar Kulturland überschwemmt waren, so ist es nicht zu verwundern, daß der landwirtschaftliche Schaden auf 120000 Mark geschätzt werden mußte In diesen Zahlen sind die Schäden, die an Hochwasserschutzanlagen, Wasserläufen und Meliorationen entstanden waren und 72150 Mark betrugen, sowie die auf 61000 Mark geschätzten Schäden an öffentlichen Anlagen sowie ferner die Kosten der infolge des Hochwassers entstandenen Hilfsmaßnahmen in Höhe von 69.678 Mark nicht enthalten. U. a. wurden etwa 3 Kilometer Stege(1926 waren es 14 Kilometer) gebaut, 9 Kähne versahen den Verkehr in den überschwemmten Straßen(1926 waren es 108): 380 Arbeiter und 58 Beamte und Angestellte waren zweiPeinhalb Tage lang im Hochwasserschutz tätig; sie bauten Schutzdämme und„versahen den Kahnbetrieb(1926 beteiligten sich 1050 Arbeiter und 75 Beamte acht Tage lang an diesen und ähnlichen Arbeiten). Die Mittel, die von der preußischen Regierung zur Verfügung gestellt wurden, waren nur dazu bestimmt, die Bewohnbarkeit von Wohnungen durch Austrocknung und Instandsetzung zu erhalten und die Gesundheit der Bewohner sicherzustellen. Zur Austrocknung wurden je nach Bedarf Brennstoffe hergegeben, wobei nicht kleinlich verfahren wurde. Während im Anschluß an das große Hochwasser 1926 an Hochwassergeschädigte gewerblicher Unternehmungen in größerem Ausmaße Darlehen aus Mitteln des Reiches ausgegeben wurden, geschah dies beim Hochwasser Noovember 1930 nicht. Aus diesem Grunde haben die damaligen Darlehensnehmer heute noch Sorge wegen der Rückzahlungen. Ueber den Stand der Verhandlungen betreffend Niederschlagung der Darlehen ist erst kürzlich näheres mitgeteilt worden. Die Rückzahlung des am 1. 1. 1932 fälligen Drittels von rund 25000 Mark, wobei die bereits inzwischen erfolgten Rückzahlungen berücksichtigt sind, ist den Darlehnsnehmern seitens der Regierung bis 1. Juli 1932 gestundet worden. Eine Möglichkeit der Niederschlagung des gesamten Darlehens besteht zunächst nur dann, wenn die Niederschlagung zur Herbeiführung eines Zwangsvergleichs oder zur Abwendung eines Konkurses oder einer Zwangsversteigerung am Platze ist; endlich aber auch dann, wenn nfolge völliger Vermögenslosigkeit des Schuldners die Einziehung des Darlehens auch zu einem späteren Zeitpunkte ausgeschlossen und eine weitgehende Stundung — zwecklos ist. Die Volksbüchereien der Stadt Köln hatten im vergangenen Jahr eine außerordentliche Zunahme der Leser und täglichen Ausleihungen zu vezeichnen. Rund 540000 Ausleihungen wertvoller, sorgfältig ausgesuchter und auch äußerlich sauber gehaltener Bücher an über 26 000 erwachsene und jugendliche Leser (gegenüber 18600 im Jahre 1930) mußten im letzten Kalenderjahr bewältigt werden. Das Lesebedürfnis steigerte sich, wie man sieht, in dieser Zeit der Arbeitslosigkeit ganz erheblich. Ein großer Teil(rund 40 Prozent) der Leserschaft setzt sich aus Erwerbslosen zusammen, die im Buch wenigstens eine gewisse Beschäftigung. Ablenkung und Anregung finden. Leider stand und steht auch diese sozial wie kulturell gerade in heutiger Zeit so wichtige Arbeit stark unter dem Druck der wirtschaftlichen Krisis. Bei vermehrtem Anspruch verbrauchen sich die Bücher, wie erklärlich, rascher; so war es vorläufig unmöglich, die entstandenen Lücken und Ausscheidungen in genügendem Maße zu ersetzen. Die überall notwendigen Sparmaßnahmen hatten auch den zur Buchanschaffung vorgesehenen Betrag empfindlich beschnitten. Gleichwohl konnten wenigstens die wichtigsten und dringlichsten Neuerscheinungen angeschafft werden. Die im Dezember 1929 eröffnete Volksbücherei Mülheim hat einen überraschend starken Zulauf zu verzeichnen, so daß bereits jetzt der vorhandene Buchbestand leider bei weitem nicht ausreicht. Auch die im vergangenen Jahre(Ostern 1931) neo in Betrieb gesetzte fahrbare Autobücherei hat erwiesen wie groß das Lesebedürfnis gerade in den Vororten Kölns und wie dringend und wichtig seine Befriedigung ist. Rechtsrheinisch werden einmal in der Woche Höhenberg, Dellbrück. Holweide. Dünnwald, linksrheinisch Zollstock. Bayenthal, Riehl befahren. Auch hier genügt der angeschaffte Buchbestand dem sehr starken Lesebedürfnis aller Schichten noch nicht. Zur Frage was denn vor allem gelesen wird, sei nur kurz erwähnt, daß von den sehr stark beanspruchten Romanen und Erzählungen noch immer die Kriegsbücher wie auch soziale Romane(Gorki, Sinclair usw.) begehrt werden. Reisebeschreibungen aller Art, wie auch gute Biographien, die besonders von Frauen stark gelesen werden, gehören überall zum Kernbestand der Büchereien. Geschichtliche vor allem zeitgeschichtliche und politische Bücher der verschiedensten Richtungen werden gleichfalls häufig verlangt. Die soziale Betreuungsaufgabe wurde im Verein mit der Kölner Nothilfe für diesen Notwinter auch von den Volksbüchereien in Angriff genommen, insofern ein Teil der Lesesäle mehr oder weniger als Aufenthaltsräume eingerichtet wurde, die den ganzen Tag geöffnet nunmehr nicht nur zum Lesen, sondern auch zur Unterhaltung, für Vorträge und Veranstaltungen verschiedenster Art freigegeben sind Im übrigen bleibt, sofern eine Vermehrung der Unterhaltsmittel nicht möglich ist, für das nächste Jahr die nicht leichte Aufgabe, die noch immer wachsende Zahl der Besucher mit den gegebenen Mitteln und Kräften im Sinne einer kulturell verantwortlichen öffentlichen Büchereiarbeit zu befriedigen. Die Herausgabe verschiedener Fachkataloge, die den Gesamtbestand der Bücherei aufweisen sollen, ist für die nächste Zeit geplant. Zuerst werden hier erscheinen ein Gesamtkatalog über das Gebiet der Pädagogik sowie der Geschichte und Philosophie. Inzwischen liegt als Ergebnis sorgfältiger Sichtung ein auch äußerlich ansprechendes Druckverzeichnis„Bücher für Mädchen und Jungen"(im Alter von etwa 10 bis 14 Jahren) vor, das auch für die Eltern bei eotl. Büchereinkäufen von Wert sein kann, da ihm überdies ein genaues Preisverzeichnis beigeheftet ist. Seite 6 Nr. 8 Lokal=Anzeiger Freitag, 8. Januar 1932 Betrugsabsicht habe ihm ferngelegen. Er habe ja auch am folgenden Tage die Schuld beglichen. Aber— neben der einen Note liegt eine zweite, gleichfalls gefälscht, gleichfalls vom Angeklagten, der sie zwei Tage nach dem Spielchen im Café einem Vetter in Essen gegeben hat, bei dem sie beschlagnahmt wurde. Das gehört jedoch nicht zum Gegenstand der Verhandlung, da der freundliche Verwandte erklärte, er habe das Papier geschenkt erhalten. Der Staatsanwalt ließ angesichts der Lage die Anklage des Betrugs fallen, desgleichen die Anklage wegen Münzverbrechens aus 8147, beantragte aber wegen Münzvergehens nach § 148 eine Geldstrafe von 500., ersatzweise 25 Tage Gefängnis, und das Gericht erkannte in diesem Sinne. persönliches Eine Frage... Wissen Sie, wie man in Italien weite Gebiete unwirtlichen und ungesunden Sumpf= und Oedlandes durch gewaltige Arbeit zu fruchtbarem Ackerboden kultiviert, wie man Tausenden eine dauernde Existenzgrundlage aus dem Boden stampft, wie man die Zahl der italienischen Arbeitslosen durch systematische Pionier= arbeit erheblich verringert? Ein aufschlußreicher Bildaufsatz„Italien erobert sich eine Provinz“ informiert Sie in Nummer 2 der Heimat und Welt" über den Stand der Bonifikation in den Malariagebieten, in denen heute ein blühendes Leben heranwächst. (Aus Heimat und Welt Nr..) Das St.=Elisabeth=Rektorat in Mülheim ist in den sechs Jahren seines Bestehens zu einer Pfarrgemeinschaft geworden, in der die einzelnen Pfarrangehörigen mehr und mehr zu einer großen Familie zusammengewachsen sind. Das beweisen die gemeinsamen Veranstaltungen innerhalb und außerhalb der Kirche immer wieder. Und so war denn auch die Weihnachtsfeier des Rektorates, die am Dreikönigenfeste im Vereinshaus der Mutterpfarre stattfand, eine erneute Kundgebung des Gemeinschaftsgeistes und der Zusammengehörigkeit, die so viele aus allen Kreisen des Rektorates zusammenführte, daß der große Festsaal überfüllt war und viele wieder umkehren mußten. Die Festfolge brachte Musikvorträge, Chorlieder des Kirchenchores, Rezitationen, gemeinschaftliche Lieder und zum Schluß ein Krippenspiel, das in seiner Schlichtheit und Natürlichkeit, besonders aber in seinen stilvollen Bildern, recht wirkungsvoll war und Spielern wie Zuschauern eine wirkliche Andachtsstunde wurde. Den Mittelpunkt der Feier bildete die Ansprache von Pfarrektor Dr. Lieser von MariaHilf, der an das Evangelium des Dreikönigenfestes anknüpfte und die Berufung der Weisen aus dem Morgenlande sowie die Bedeutung des Sterns von Bethlehem erläuterte und fur unsere Zeit auswertet. „Dreimal böswillig!“ Ueble Belästigungen der Kölner Feuerwehr— Was die Gerichte dazu sagen Köln, den 8. Januar 1932 Fast jeden Tag berichtet die Kölner Feuerwehr von böswilligen Alarmierungen. Das sind üble Heldentaten solcher Leute, die ihren Ueberfluß an Geist oder Körperkraft nicht besser zu dokumentieren wissen, als durch derartige— man möchte fast sagen: veroremeriim.— Inanspruchnahme einer öffentlichen Einrichtung, die Tag und Nacht um die Verteidigung von Leben und Eigentum der Bürger einer ganzen großen Stadt bemüht ist. Erfreulicherweise lassen die Kölner Gerichte der Feuerwehr in diesen Fällen den Schutz angedeihen, der ihr zukommt. Voraussetzung ist natürlich, daß man einen solchen„böswilligen“ Helden faßt. Das war in dem Falle gelungen, der gestern vor dem Mülheimer Strafgericht zur Verhandlung stand. Es handelte sich um folgenden Sachverhalt: In der Nacht zum 1. November v. I.(Allerheiligentag) wurde die Mülheimer Feuerwehr von den Feuermeldern in der Keupstraße aus dreimal alarmiert: und zwar einmal vom Dreikönigen=Hospital, Keupstraße 2. aus und zweimal von Keupstraße 28 in der Nähe des Clevischen Ringes. Alle drei Male rückte die Feuerwehr aus; es kam auch Feuerwehr von den Kölner Wachen; alle mußten unverrichteter Sache wieder abziehen, da es sich um böswilligen Alarm gehandelt hatte. Am Dreikönigen=Hospital hatte ein Ehepaar, das aber nicht als Zeugen zu der Verhandlung vor dem Strafrichter geladen worden war, einen jungen Mann beobachtet, der dem als Täter Angeklagten sehr ähnlich gesehen hatte. Beim dritten Alarm wurde der Täter abgefaßt. Es befand sich nämlich, als er die Scheibe einschlug und die Klingel des Feuermelders ertönte, zufällig ein anderer junger Mann in der Nähe. und aus der in dem Hause befindlichen Wirtschaft begaben sich sofort mehrere Personen auf die Straße, so daß der Täter festgenommen und der Polizei übergeben werden konnte. Trotzdem er im dritten Fall abgefaßt worden war. leuanete er hartnäckig. Nach den Zeugenaussagen war der Angeklagte betrunken gewesen, aber nicht so, daß er nicht schleunigst hätte Fersengeld geben können. Der Amtsanwalt war der Ansicht, daß der Angeklagte in allen drei Fällen der Täter gewesen sei, den Beweis hielt er aber nur in einem Falle für erbracht. Solch böswilliger Alarm sei eine öffentliche Gefahr, weil die örtliche und auch andere Kölner Wehren ausrückten und dann unter Umständen an wirklich gefährdeten Stellen nicht eingesetzt werden könnten. Die Strafe musse avschreckend wirken; er beantrage zwei Monate. Das Urteil lautete auf zwei Wochen Gefängnis. Der Vorsitzende verurteilte ebenfalls in schärfsten Worten den böswilligen Feueralarm, für den es nur Gefängnisstrafe gebe. Durch Selbstschuß getötet In dem Kölner Stadtteil Gremberg wurde ein älterer Mann beim Hühnerdiebstahl durch einen Selbstschuß gerotet. Der Gastwirt F. war in der letzten Zeit mehrmals durch Diebstähle heimgesucht worden und hatte nunmehr in seinem Hühnerstall ein wehr mit dem Lauf auf die Tür angebracht. Der Abzughahn des Gewehres war durch einen Draht mit der Tür des Stalles so verbunden, daß der Schuß beim Oeffnen losgehen mußte. Der Dieb hatte die Tür erst eine Kleinigkeit geöffnet, als der Schuß losging. Die Kugel drang ihm in die Brust und führte seinen sofortigen Tod herbei. Der geätzte Davidsstern Freigesprochen, aber schwer belastet— Interessantes Wiederaufnahmeverfahren vor der zweiten Großen Strafkammer Köln..Jan. In der politischen Hochspannung der letzten Tage vor den Septemberwahlen 1930, am 12. September, entdeckte ein israelitischer Kaufman in Sülz, daß in der eben vergangenen Nacht ein rüpelhaftes„#llenrat“ auf seinen Laden begangen worden war, indem vorläufig unbekannte Leute zwei Schaufenster mit je einem sogenannten Davidsstern bemalt hatten. Diese zunächst als geschmacklose Flegelei anzusprechende Politik der Straße stellte sich dann, als man die Schmiererei abzuwaschen versuchte, außerdem als eine recht erhebliche Sachbeschädigung heraus. Während nämlich die Farbe abging, blieb die Zeichnung der Sterne doch in die Glasscheiben eingegraben, weil die Täter der Farbe offenbar einen ätzenden Stoff zugesetzt hatten. Ein Spielchen in Ehren Köln,.Jan. In seinem Heimatstädtchen Gummersbach nennt man den Angeklagten in vertrautem Kreise scherzhaft den Kommerzienrat. Ob das daher kommt, daß der 31jahrige Kaufmann seit einiger Zeit schon in Berlin die Filiale des elterlichen Geschäfts leitet oder ob es seiner großzügigen Lebenshaltung zu verdanken ist, wer weiß es? Sicher ist, daß der Angeklagte weltmännischen Passionen nicht abhold ist, wie seine Freuoe am Spiel beweist. Also spielte er mit einem alten Bekannten, der in der Nähe des Elternhauses wohnte, in einem Café in Gummersbach Ecarté. Und er verlor, verlor 120 Mark an einem Nachmittag. Aber man hat es ja! Doch nein, er hatte es nicht: Während des Spiels ging ihm nämlich das Geld aus, worauf der Partner streikte. Er wollte Geld sehen oder nicht mehr weiterspielen. Schade um das schöne Spiel, dachte der Angeklagte und drückte dem Realpolitiker des Ecarté zur Beruhigung eine englische Funfpfundnote in die Hand und ermahnte ihn, die Note nur ja nicht auszugeben. Er. der Schuldner, wollte ihm seine Spielschuld am nächsten Tage in deutschem Geld bezahlen und die Note müsse er unbedingt zurückbekommen. Also spielte man weiter. Am nächsten Morgen bekam der glückliche Gewinner der Fünfpfundnote in seinem Geschäft Besuch. Zufällig sprach man von englischem Gelde und dabei wurde die gewonnene Fünfpfundnote herumgereicht. Und die Geschäftsfreunde, die etwas davon verstanden, sagten, daß sie falsch sei. Der Gewinner schickte sein Laufmädel zur Bank, welche die Fälschung bestätigte. Nun liegt die Note auf dem Gerichtstisch mit dem schönen Stempel„Falsch! Prüfungsstelle der Reichsbankhauptkasse“. Der Angeklagte aber hat sich wegen Münzverbrechens und Betrugs zu verantworten. Er erklärte, er habe die falsche Note beim Aufräumen im väterlichen Geschäft gefunden und als Kuriosum zu sich gesteckt. Auf Grund der polizeilichen Ermittlungen in dieser Sache wurde seinerzeit der Angeklagte Ernst, seines Zeichens Nationalsozialist und SA=Führer, von Beruf Glasschleifer, unter Anklage gestellt. In der Hauptverhandlung erster Instanz wurde Ernst mangels Beweises freigesprochen. Durch die Voruntersuchung und die Ergebnisse der Beweisaufnahme war zwar festgestellt, daß Ernst in der fraglichen Nacht mit einem Auto eine Zeitlang durch die Straßen von Sülz hin und herfuhr, außerdem traten mehrere kommunistische Belastungszeugen auf. Aber trotzdem konnte das Gericht sich nicht entschließen, den Angeklagten zu verurteilen, weil eine allzu einseitige politische Einstellung unverkennbar war. Gegen den Freispruch hatten sowohl der Staatsanwalt als auch der Kaufmann, dessen Fenster beschädigt worden war und der als Nebenkläger zugelassen war, Berufung eingelegt, so daß die Angelegenheit vor der Strafkammer erneut verhandelt wurde. Die Strafkammer konnte die Bedenken des Vorrichters nicht teilen und verurteilte Ernst wegen Sachbeschädigung zu 2 Monaten Gefängnis. Nachdem die Revision des Angeklagten gegen diesen Spruch zurückgewiesen worden war, kam es gestern dennoch zu einer erneuten Hauptverhandlung im Wiederaufnahmeverfahren, weil sich inzwischen einige interessante Dinge ereignet hatten, welche die Grundlage des Prozesses wesentlich zu verändern schienen. Der Gang der Dinge wollte es, daß der Belastungszeuge P. auch in dem Schwurgerichtsprozeß zur Mordsache Höschel, der im Juli vorigen Jahres spielte, wegen seiner Aussage heftig angegriffen wurde. Insbesondere wurde die Glaubwürdigkeit des Zeugen P. lebhaft erörtert und bezweifelt, als ein anderer Zeuge, der Nationalist B. den P. als unzuverlässig erklärte. Nicht Ernst sei, wie P. behauptet habe der Täter an dem Schaufenster in Sülz gewesen, sondern er, der Zeuge B. selbst. Dies brachte B. in der Schwurgerichtsverhandlung nicht zum ersten Mal vor. Einige Zeit vorher war er bereits in diesem Sinne mit einer Selbstbezichtigung an die Staatsanwaltschaft herangetreten, die ihr aber keinen Glauben schenkte, so daß es zunächst nicht zu einem Verfahren kam. Erst als B. seine Selbstbeschuldigung in der Mordsache Höschel beschworen hatte, ließ die Anklagebehörde den an sich naheliegenden Verdacht fallen, daß es sich mit der Selbstbeschuldigung des B. nur um ein Manöver mit dunklen Hintergründen handele. So kam der Stein ins Rollen und Ernst betrieb die Wiederaufnahme seines Prozesses. die dann allerdings unvermeidlich war und gestern vor der Zweiten Großen Strafkammer unter dem Vorsitzenden Landgerichtsdirektor Liedgens verhandelt wurde. Das Bild der Untersuchungsergebnisse hat sich inzwischen nicht wesentlich verschoben. P. blieb dabei. Ernst als Täter erkannt zu haben. B. blieb bei seiner Behauptung, Alleintäter zu sein. Bei dieser Sachlage kam der Anklagevertreter zu dem Schluß. die Freisprechung des Angeklagten Ernst zu beantragen, während der Rechtsvertreter des Nebenklägers immer noch auf der Aussage des P. und der übrigen Belastungszeugen fußte und die Bestrafung des Angeklagten forderte. Die Strafkammer verwarf die Berufung der Staatsanwaltschaft auf Kosten der Staatskasse und die Berufung des Nebenklägers auf dessen Kosten und sprach den Angeklagten Ernst unter Aufhebung des ersten Strafkammerurteils mangels Beweises frei. In der sehr bemerkenswerten Begründung hob der Vorsitzende hervor, Ernst habe kein Recht, mit diesem Freispruch hocherhobenen Hauptes den Gerichtssaal zu verlassen. Das Gericht sei vollkommen davon überzeugt, daß er in der einen oder anderen Form an der niederträchtigen Handlung beteiligt sei, nur genügten die gewonnenen Ergebnisse nicht für den Nachweis, daß diese Beteiligung eine Straftat im Sinne des Gesetzes sei. Es bestehe aber in dieser Richtung nach wie vor der dringendste Verdacht. Ernst selbst habe, wenn er tatsächlich so unbeteiligt gewesen wäre, wie er angebe, von vornherein die volle Wahrheit sagen können und sich nicht erst nachweisen lassen, daß er in fraglicher Nacht, was er zunächst bestritt, durch die Sülzgegend fuhr. Der Freispruch könne daher nur mangels Beweises erfolgen, ein dringender Verdacht bleibe unausgeräumt. Frl. Nurharina Hochscherf aus Köln=Merheim (rechtsrh.) feiert am 10. Januar nicht, wie wir irrtümlich ankündigten, den 92., sondern den 90. Geburtstag. Ankündigungen Dritter Orden des hl. Franziskus, Köln=Ulrichgasse Sonntag, den 10. Januar, 7 Uhr, in der Klosterkirche Gemeinschaftsmesse; 15.30 Uhr Versammlung mit Ablaßsegen und feierlicher Profession. Nach der Versammlung Novizenunterricht in der Seitenkapelle und Klarabund im Heim. Montag, den 11. Janua#, 20 Uhr, Sühnestunde der Paschalisbrüder. Mittwoch, den 13. nuar, 20 Uhr, Vorstandssitzung der Brüder im Franziskusheim(Ankerstr.), Buße: Regel Kap. III§ 5. Klosterkirche der Karmeliterinnen, KölnLindenthal, Dürener Straße 89 Sonntag, 10. Januar. 10 Uhr wird eine hl. Messe am Theresienaltar gelesen für die lebenden und die verstorbenen Mitglieder der St.=Theresienbruderschaft. Nach der hl. Messe Sakramentaler Segen. Pater Dionysius Ortsiefer O. F. M. spricht am Montag, 11. Januar 1932, 20 Uhr, im Vortragssaal der Bürgergesellschaft, Appellhosplatz, auf der Monatsversammlung des Vereins ehemaliger Mittelschüler(=innen), Köln, über: Christliche Gedanken zur heutigen Zeit.— Zu diesem Vortrag haben auch Nichtmitglieder Zutritt. Pater Spieker S. J. spricht Montag, 11. Januar, 20.15 Uhr, in St. Josef, Ehrenfeld, über das Thema:„Ernste Besinnung“. Anschließend findet im Jugendheim die Aussprache statt, die sich zum Ziel gesetzt hat:„Wozu verpflichtet das Eigentum?" Alle ernst strebenden Männer und Jungmänner sind zu diesen Veranstaltungen recht herzlich eingeladen, „Charleys Tante“ im Kolpinghaus Die Spielschar des Gesellenvereins, deren Aufführung des„Herrn Senators“ uns noch in gutem Gedächtnis ist, bringt Sonntag, 10. Januar, 20 Uhr, im Festsaal des Kolpinghauses den bekannten Schwank:„Charleys Tante“ von Brandon Thomas zur Aufführung. Der Abend wird sich würdig den bisherigen Leistungen dieser Spielschar angliedern. Diese Theaterabende des Gesellenvereins verdienen guten Besuch, helfen sie doch dem Gesellenverein, seine wirklich positive und wirkungsvolle Erwerbslosenhilfe(er hat über 800 arbeitslose Mitglieder) durchzuführen. Daß der Besuch lohnen wird, dafür bürgt der gute Ruf dieser Laienspielgruppe. Der Eintritt ist 50 und 80 Pf. Mitglieder wie Freunde des Gesellenvereins sind herzlich eingeladen. Deutsch=Niederländisches Institut Im Rahmen der Winterveranstaltungen des DeutschNiederländischen Instituts Köln wird der bekannte holländische Kulturhistoriker Prof. Dr. Jan Huizinga aus Leiden, der Verfasser der berühmten Bücher„Der Herbst des Mittelalters",„Erasmus“, „Kulturhistorische Studien“ usw. Montag, 11., Dienstag, 12. und Donnerstag, 14. Januar, 20 Uhr, im Hörsaal 6 der Universität einen Zyklus von Vorträgen halten über„Holländische Kultur im 17 Jahrhundert". Die Vorträge finden in deutscher Sprache statt. Sie sind für jedermann zugänglich. Der Eintritt ist frei. * Der katholische Jungmännerverein Rodenkirchen veranstaltet am kommenden Sonntag um 19 Uhr im Saale des Gertrudenhofes, Hauptstraße, einen Theaterabend. Unter Leitung des Präses wird die Spielschar das Weihespiel„Thalia“ in fünf Akten mit Gesang. Reigen und Orchester von Racine aufführen. (Musik von Mendelssohn.) Es wirken mit: Jungmänner, Jungfrauen, Mädchen und Kinder, das verstärkte Jungmänner=Orchester, der Kirchenchor Cäcilia, die Tanzgruppe der Jungfrauenkongregation. Die Veranstaltung ist als Schlußakt der Erneuerungsarbeiten der Pfarrkirche gedacht. * Der Cäcilienverein Köln=Mülheim veranstaltet am kommenden Sonntag, 10. Januar, um 11.30 Uhr, im großen Saale des Liebfrauenhauses, Adamsstr. 40, ein volkstümliches Morgenkonzert. Außer dem Chor unter Chormeister meinr. Ferrenberg wirken ferner mit: Frau Amalie Ferrenberg(Sopran), Fritz Klosterhalfen(Tenor), Norb. Schneider(Klavier), und das Jugendquintett des Vereins. Das Programm sieht im ersten Teil Weihnachts= und im zweiten Teile Volkslieder vor. * Schauspielhaus. Am Samstag, 16. Januar, geht die Neueinstudierung von„Minna von Barnheim“.(Regie: Alfons Godard) zum erstenmal in Szene, Mit Lessings Lustspiel wurde das Schauspielhaus vor 60 Jahren eröffnet. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß der Beginn der Aufführung von„Peer Gynt“ am Montag, 11. Januar, auf 19.30 Uhr festgesetzt ist. * Universität Köln. Dr. phil. Erich Kosiol, der sich an der Un versität Köln für das Fach der Betriebswirtschaftslehre habilitiert hat, wird Montag, 11. Januar, 19 Uhr, in der Aula der Universität seine öffentliche, jedermann frei zugängliche Antrittsvorlesung über das Thema„Wesen und Ziele betriebswissenschaftlicher Statistik“ halten * Pros. Dr. Creutzburg(Techn. Hochschule Danzig) spricht im Auftrag des Geographischen Instituts der Universität über:„Danzig und Gdingen“ am Freitag 8 30 Uhr im Hörsaal 6 der Universität. * Der Kunstfreund veranstaltet Sonntag, 10. Januar, um 11 Uhr im Wallraf=Richartz=Museum einen Vortrag mit Lichtbildern von Dr. Lempertz über „Süddeutsche Schlösser“(Ansbach, Bruchsal, Heidelberg, Würzburg usw.). Nichtmitglieder haben Zutritt. * Im Museum für Naturkunde(Stapelhaus) findet der nächste öffentliche Lichtbildervortrag Sonntag, 10. Januar. pünktlich 11.15 Uhr, statt. Studienrat Dr. Gerresheim spricht über„Tiere und Pflan zen der rheinischen Heimat“. Eintritt in das Museum 10 Pf. einschließlich Vortrag. * Kölnischer Geschichtsverein. Am Samstag, 9. Ja nuar, findet eine Besichtigung der Handelskammer und der Trinitatiskirche, unter Führung von Baurat Dr. Vogts, statt. In der Trinitatiskirche Orgelvortrag des Organisten Albert Menn. Treffpunkt 15.15 Uhr vor der Handelskammer(Rheingasse 11). * Die Ortsgruppe Köln der Gruppe hirnverletzter Krieger im Zentralverband hält am Samstag, 9. Januar, 20 Uhr, im Ratskeller, Köln Alter Markt, ihre Generalversammlung ab. * Der Gartenbauverein Mülheim=Ost hält am Sonntag, 10. Januar, im katholischen Gesellenhaus, Steinkopf=Straße, seine Jahreshauptversammlung ab. Beginn.30 Uhr. * Der Verein der Jubilare des Carlswerks hält am Sonntag, 10. Januar. 10 Uhr. im Speisesaal des Werkes seine diesjährige Generalversammlung ab. Verantwortlich zur die Redaktion: Di Heinz Stephan; für den Anze genteil: I Stotz Verlag und Druck: Kölner Görreshaus A. Alle Köln. heim irr90. ckirche AbammKlaraUhr, 3. JaanzisölnMesse d die schaft. r, im spatz, aliger Bedanhaben Anstatt, chtet känner n recht ins noch in anuar, annten n don rd sich ielschar vereins esellenlle Ere Miti wird, pe. Der Freunde Deutschsekannte Hulühmten ismus“, DiensIhr, im Vorur im den in inn zunkirchen Uhr im einen ird die kten mit fführen. Jungdas verCäcilia, Die Verarbeiten tar, geht Barn nmal in chauspieldaß der !“ am t ist. losiol Fach der Montag, niversität se An„Wesen tlicher Danzig) ituts der jen“ am ät. 10. Jaum einen ertz über Bruchsal, er haben us) findet Sonntag. Studienrat id Pflan Museum g, 9. Ja kammer hrung von itatiskirche in. Treffngasse 11). nverletzter 1g, 9. Jakarkt, ihre hält am ellenhaus, nlung ab. s hält sesaal ng ab. am des 8. Jannar 1932 Aitteiktuagsprau aller wesichentechen Juen= uncd Spoctversähucte 4 Anitlichtes Oegan der Deutschten Jugendkrakt Erscheint täglich Wieder Fußball=Meisterschaftsspiele Vor der Klärung in Gruppe 1? Sülz 07 strebt zur Gruppenmeisterschaft— And der Club zur zweiten Stelle der Gruppe! Der MSL und ein guter Mittelplatz Sülz 07— SC.Gladbach Ueberspringen wir ohne längere Tiraden die bar von Punktespielen verstrichenen letzten Wochen und wenden uns also dem wichtigsten Spiele des kommenden Sonntags zu. Soll diesem Spieltag vorbehalten bleiben, uns wenigstens einen guten Schritt der so lange fragwürdig gewesenen Klärung in der toll bewegten Gruppe 2 näherzubringen?„Denn, abgesehen von dem Abschneiden der Sülzer Rothosen, verraten ja auch die übrigen Paarungen innerhalb dieser Abteilung soviel aufklärende Tendenz, daß sich nach Bewältigung der sonntäglichen Begegnungen der Kreis der wirklich noch ernsthaft in Frage kommenden Bewerber nur noch auf einige wenige Mannschaften er Es ist also doch noch so gekommen, wie man unter den Fachleuten zu Anfang der Saison Grund der Papierform anzunehmen geneigt war: die damals schon favorisierten keams aus Sülz und M. Gladbach stehen sich im intscheidenden Gang gegenüber Das Gute brach ich also schließlich doch noch Bahn. In Wirklichkeit solten wir es denn auch in Sülz und dem Gladbacher SC mit den gleichbleibend stärksten Mannschaften der Gruppe zu tun haben. In der Front der monatelangen harten Meisterschaftskämpfe haben sich beide Rannschaften in logischer Zuswärkang, ihre technisch guten Könnens in die vorderste Reihe der Meisterschaftsanwärter zu schieben ver mocht. Und dabei ist den Sülzern das Schicksal etwas mehr hold gewesen, als ihrem sonntäglichen Antipoden vom Gladbacher Wasserturm: ne dürfen das für sie wichtigste Spiel der ganzen Saison vor dem eigenen Publikum und auf vertrautem Kampfboden austragen. Man kommt also bei aller Achtung vor dem effektiven Kampf= und Spielvermögen der Gladbacher Blauweißen nicht daran vorbei, die Sülzer als Favorit zu küren, ist doch bei besonderen Anlässen gerade die Radrennbahn in Müngersdorf der Schauplatz der größten Sülzer Leistungen Daneben sprechen allerdings die, beiderseitigen letzten Spiele vorbehaltend eine ziemlich beredte Sprache. Sülz hat in Vingst seinem Ruf als Gruppenerster wenig Ehre gemacht, während anderseits der Sportklub kürzlich noch in Bergheim sein von großen Vorsätzen geleitetes Können einmal mehr unter denn bekanntlich lagen die Gladbacher schon in Führung als die Platzverhältnisse Einhalt geboten. Es rüttelt also genügend Spannung am Interesse der Zuschauer Bleiben wir vorerst bei den Kölner Spielen. Da lockt noch eine Begegnung, die vielseitigen Zuspruch finden könnte: tracht der starken Formverbesserung der Blauweißen ein beachtliches Unentschieden. Auf der anderen Seite haben wir nun einen wieder mächtig aufstrebenden MSV, der gerade in den letzten Wochen wieder glänzende Proben seiner früheren Schlagfertigkeit und auch effektiven spielerischen Leistungsfähigkeit abgelegt hat. Daran anknüpfend wird er wahrscheinlich auch diesmal wieder siegreicher Herr im eigenen Hause bleiben, wenngleich man an Hand von Beispielen genügend Ursache haben sollte, den Dürener Gast nicht zu unterschätzen. Hoch wird die Trefferspanne jedenfalls nicht werden, es sei denn, die Leute um Niggemeyer hätten wieder einen ihrer besonders guten Tage. Dann wird auch alle Stabilität der Dürener Tordeckung nichts fruchten. And draußen? Die auswärts stattfindenden Spiele stellen Recht gespannt darf man in der Gruppe 2 ebenfalls auf das Abschneiden der Blau=Weißen gegen Troisdorf in Troisdorf sein. Die Angelegenheit wird immerhin recht lebhaft verlaufen, denn einmal haben wir es mit einer zu Hause so starken Mannschaft wie Troisdorf zu tun, zum anderen ist gerade Lindenthal die Elf, die sich auch draußen nicht scheut, ungehemmt ihre Krafte auszuspielen. Wer dabei das bessere Ende für sich haben wird, ist schlecht zu beurteilen. Möglich, daß Troisdorf knapp die Oberhand behält. Leichter hat es schon der BFV. Der BfB 08 aus Aachen pflegt sich zwar überall recht hartnäckig seiner Haut zu wehren, ist aber doch spielerisch zu sehr unterlegen, um als Sieger in Frage zu kommen. In der Gruppe 3 sind die Aussichten des ViR, in Odenkirchen verhältnismäßig gut abzuschneiden, gar nicht so schlecht, denn Odenkirchen hat in den letzten Wochen zuviel verwundbare Stellen gezeigt, um als absoluter Favorit zu gelten. Meine Herren! Die auswarts startsindener:. verschiedene Kölner Mannschaften vor wirklich schwere Aufgaben. Da hat einmal der KBC den Gang zum Dürener SC vor sich. Wenn sich allerdings die Klettenberger konsequent auf der„ ausgesprochen spielerischen Linie halten könn And auch Vingst hat nach den letzten Spielen ten, wäre ein Erfolg für sie nicht ausgeschlos, zu urteilen, das Zeug, in Würselen ebenfalls sen, denn gerade gegen solche Gegner pflegt der„folgreich zu sein, wenn auch bisher noch Dürener SC, auch zu Hause, meist ziemlich keine auswärtige Mannschaft als Sieger herschlecht zu reagieren. Dellbrück hat zwar dem Vernehmen nach eine grundlegende und glückliche lung vorgenommen, ob die aber das Allgemeinkönnen so stark gefördert ha., um gegen. Lur: weiler zum Siege zu kommen, ist noch sehr zweifelhaft In erster Linie muß man hier schon zu den Platzherren halten. Alemannia müßte mit der Gladbacher Borussia ebenfalls relativ leicht fertig werden. er keine——„ auskommen konnte. Dem Siegburger SB werden alle Chancen gegen die Tura nichts itzen, um vom Tabellenende in sichernde Ge ilde enteilen zu können. Dazu ist noch nicht einmal ausgeschlossen, daß die Bonner gegen den Nachbarn wieder mit einer unerwartet guten Leistung aufwarten. C. F. Berger. Die Feiertagsstimmung ist tot. Es geht wieder notverordnungsgemäß. Die Folgen allzuvielen Printengenusses sind ausgelitten. Das Glücksferkel vom Silvesterbleigießen ist ausgeblieben— für viele. Sturm und Regen sind noch nicht überstanden. Der Silvesterkater dagegen dürfte am Neujahrstage im Stadion ausgefroren worden sein. Notiz nahmen alle vom Weihnachtsbraten gegen Amsterdam und von der viel besseren Neujahrsauflage gegen Budapest. Also— um unseren Kölner Fußball steht es besser, viel besser als manche bisher geschrieben haben. Wir wollen helfen aufbauen und— in Sülz 07 den kommenden Rheinbezirksmeister haben! Basta!— Uebrigens hat der KBC das Glück, in die nächste Pokalrunde mit eingeschoben„#u werden, weil ihm der Nachweis der Mitwirkung eines Nichtspielberechtigten Langenfelds gelang. So— das die Reportage! Wer hat nun das Glückslos für 1932 gezogen: Wir notieren: Rhenania— KEfR:3 Sülz 07—.Gladbach:1 MSV— Düren SV:1 DSC 03— KBE:2 Alemannia— Borussia:1 Baesweiler— Preußen,:2 BIV— BfB 08•0 Troisdorf—. Blauweiß•3 Odenkirchen— VfR 331 Siegburg— Tura:3 Würselen— Vingst:3 Sind Sie anderer Meinung? Reger Betrieb in der ersten Bezirksklasse Aktuelle Meisterschafts= und Gesellschaftsspiele Am punkte Heinz ot Vers A. G. Rhenania— Beide waren von Anfang an dazu verurteilt. im Schatten der Aachener Alemannia zu leben, dafür ist aber zwischen ihnen zu guter Letzt doch noch die Frage aktuell geworden, wer hinter dem Meister die zweite Stelle einnehmen darf. Zwar schien das für lange Zeit schon mit fast hundertprozentiger Sicherheit die Rhenania zu sein, doch hat es das Fußballglück bis zum Augenblick mit sich gebracht, im Club plötzlich einen ernsthaften Mitbewerber erstehen zu lassen Die alte Gegnerschaft zwischen den beiden ist also im letzten Augenblick noch etwas stärker unterstrichen worden. Was heißen soll, daß hier wahrscheinlich mit aller Erbitterung gekämpft wiro. Nimmt man dann noch die beiderseitig vorhandene gute Spieltechnik hinzu, so sind bestimmte Voraussetzungen für eine inhaltreiche Begegnung geschaffen Selbst die Tatsache, daß bei der Rhenania Stupp und beim Club Busch wegen erheblicher Verletzung nicht mittun können, vermag den Wert der Begegnung kaum zu schmälern. Vielleicht ersteht durch die zwangsläufige Umbesetzung beiden sogar ein neues Talent. Wer weiß? Der Ausgang des Spieles ist auf dem Papier offen, selbst angesichts der Platzvorteile der Rhenania. Reichmann ist mit von der Partie denn seine Heraussetzung war eine Ente Rechtsrheinisch harrt dann das sicherlich nicht minder spannende Treffen: MöV— Dürener SB der Entscheidung. Der. Dürener SV hat sich gechtsrheinisch einen guten Namen zu verschafsen gewußt, denn bei seinem jedesmaligen Besuch zog er ungeschlagen von dannen. Gegen den VfR gewann er knapp, aber durchaus verdient. und gegen Vingst erzielte er in Anbewird in der„zweiten" Liga am kommenden Sonntag nur an drei Stellen gekämpft; er sind die restlichen Spiele der ersten Serie. Recht interessant verspricht jedenfalls die Begegnung zwischen dem Nivveser SE und der in den letzten Monaten so spielstarken Unio u werden. Zwar kämpfen die Nippeser au dem eigenen vertrauten Gelände und haben dadurch natürlich gewisse Vorteile, doch hat das Vertrauen in ihre Stärke in den letzten Spielei, vor allem durch die hohe Niederlage gegen Frechen, einen ziemlichen Knacks erhalten. Die Mannschaft ist vielleicht schon etwas überspielt. Die Chance der Union ist also gar nicht so gering, sie besitzt als starkes Plus die weitaus größere Durchschlagskraft. Aber immerhin. Wenn sich die Nippeser mal wieder etwas zusammennehmen mürden, waren sie wohl in der Lage. die Union knapp zu schlagen. Ein heißes Ringen wird es aber auf alle Fälle werden.(Vor zu heißem Ringen warnen wir! Die Red.) Ehrenfeld 10 erwartet zu Hause den BfB Niehl. Das Spiel verspricht zwar ein ganz gutes zu werden, aber die Ehrenfelder scheinen doch die etwas geschlossenere Mannschaft zu sein. Niehl hat bis. heute gerade in dieser Hinsicht viel zu wünschen übrig gelassen und ist über eine hin und wieder gute technische Lei stung noch nicht hinausgekommen. Man darf also auch diesmal mit einem knappen Erfolg der Platzherren rechnen. In der Gruppe„Köln=rechts“ erwartet der Postsportverein den BfL Poll. Hier hat ohne Zweifel der Gast die größere Siegeschance, zumal er letzthin gegen die Kölner Viktoria noch glatt die Oberhand behalten konnte. Allerdings hat auch der Postsportverein seit seinem Aufstieg schon merkliche Fortschritte gemacht. Ob die über schon ausreichen die kampffrohen und auch spieltüchtigen Poller, die vor allen Dingen die größere Erfahrung mitbringen, geschlagen heimzuschicken, muß man füglich bezweifeln. Wir erwarten jedenfalls die Poller klar in Front. Freundschaftsspiele Da ist in erster Linie die Begegnung, die Phönix Ehrenfeld mit dem Spitzenreiter der Gruppe Köln rechts zusammenführt. Und das ist bekanntlich Leverkusen, das in den letzten Wochen unaufhaltsam bis zur Tabellenspitze vorgedrungen ist. Die Ehrenfelder haben sich also keine leichte Aufgabe ge stellt, wenngleich Spiele gegen anerkannt gute Gegner dem eigenen Können nur von Vortei sein können. Das Treffen verspricht also recht abwechslungsreich zu werden. Der vermutliche Ausgang wird aber höchstwahrscheinlich ein Sieg der Gäste sein. Ein Lokalderby. das sicherlich starke Anteilnahme seitens der interessierten Zuschauer finden wird, haben die beiden Deutzer Vereine Deutz 05 und Deutzer SV vereinbart Daß der Spielverein eine Klasse tiefer als der Sportverein rangiert ist, spielt dabei kaum eine Rolle, aktuell ist diese Begegnung trotzdem. und wenn wir uns recht entsinnen, ist wieder die erste seit längerer Zeit. Ohne Zweifel stellt Deutz 05 die technisch besser geschulte und auch erfahrene Mannschaft, die zudem auch in den vergangenen Wochen alles schlagen konnte, was sich ihr entgegen stellte. Aber wie das in einem Lokaltreffen so häufig geht, macht der aufgestachelte Eifer vieles wett. Und dazu sollten auch die Spielvereinler in der Lage sein. Nach be. Papielform müßte allerdings= 05 klar die Oberhand behalten können. Der BfB 05(Kalt) erwartet die Reserve; mannschaft des KSC, die bekanntlich recht spielstark ist. Gewähr für einen spannenden Kampf ist also vorhanden Bergisch Gladbach— Jugend Kall Die Paarung ist sicherlich zur richtigen Zeit zustandegekommen, denn beide Mannschaften sind gerade im Augenblick in bester Verfassung. Am Dreikönigentage hat die Jugend noch de BfB 05 überlegen mit:3 schlagen können. Trotzdem scheint es fraglich, ob die Kalker stark genug sind, am Kradepohl den Fahne zu heften, ist doch Bergisch Gladbach urplötzlich wieder richtig in Fahrt gekommen und vermochte sogar einem Rheydter SV ein durchaus verdientes Unentschieden abzunehmen. Wenn es also in den Reihen der Platzherren auch diesmal wieder so klappt, wird wahrscheinlich die Jugend im geschlagenen Felde bleiben. Pokalspiel Bahenthal— Küppersteg Die am letzten Sonntag durch schlechte Platzverhältnisse abgebrochene Pokalbegegnung kommt also übermorgen zur Entscheidung. Man darf wirklich gespannt auf den Ausgang sein, denn vor einer Woche war die Frage zwischen Sieger und Besiegtem im Moment des Abbruchs noch gar nicht geklärt, vielmehr hatte bis dahin Küppersteg eine durchaus ebenbürtige Partie geliefert. Wenn allerdings Bayenthal unter Führung seines jungen Repräsentativen Aretz mit allen Vorsätzen zu Werke geht, darf eigentlich der Sieg nicht ausbleiben. Wieder Dortmunder 6 Tage Zum siebten Male beginnt am kommenden Freitagabend in der Dortmunder Westfalenhalle, der größten deutschen, wenn nicht europaischen Sporthalle die große Sechstage=Fahrt, die man nach der Entwicklung dieser Sportart in den letzten Jahren besser die 145=Stundenjagd umbenennen würde. Zumal die Westfalenhalle diesmal eine Neuerung mit der Einführung der sogenannten Temporunden versucht, deren Punktergebnisse der Wertung zugezählt werden und die von der Rennleitung beliebig je zweimal in einer Nacht eingeschoben werden können. Bei einem ausgeglichenen Felde können diese Temporunden also von großer Bedeutung für den Ausgang werden. Weil die Veranstalter bisher immer mit einem vollem Erfolg rechnen konnten, haben sie auch diesmal wieder ein erstklassiges Feld zusammengebracht, das aus folgenden 13 Mannschaften besteht: Piet van Kempen=Pijnenburg(Holland); Charlier=Deneef(Belgien); Wambst=Broccardo(Frankreich); Linari=Dinale(Italien); Manthey=Oszmella(Deutschland); Rieger=Schenk(Deutschland); Schön=Göbel(Deutschland); Düllberg=Tietz(Deutschland); Rausch=Hürtgen(Deutschland); Kroll=Maidorn(Deutschland); Funda=Maczinski(Deutschland); Vopel=Korsmeier(Deutschland): Pützfeld=Meyer(Deutschland). In diesem Jahre ist die Frage nach dem Favoritenpaar kaum zu beantworten, denn es sind ein halbes Dutzend Mannschaften, die für den Endsieg mit der gleichen Berechtigung in Frage kommen. Seite 10 Nr. 8 Lokal=Anzeiger Freitag, 8. Januar 1932 Zweite Bezirksklasse! derzpeitensene Wiederum interessante Kämpfe— Spitzenreiter vor schweren Aufgaben Mit dem Abschluß des alten Jahres hätten programmgemäß die Punktespiele der ersten Serie eigentlich erledigt sein müssen. Aber eingeschobene Pokalsonntage und sonstige Spielausfälle ließen die Durchführung etwas in Rückstand kommen. Trotzdem haben mit Ausnahme der Gruppe 3 die beiden anderen Gruppen ihr Pensum fast erledigt. Er geht nun mit frischem Mut in die zweite Serie hinein, die sowohl für die Meisterschaftsanwärter als auch für diejenigen, welche am unteren Ende der Tabelle hängen, schicksalsbestimmend ist. Mit anderen Worten wird der Kampf nunmehr mit besonderer Heftigkeit aufflackern, denn sowohl das den kommenden Meistern winkende Ziel als auch das die Letzten bedrohende Gespenst des Abstiegs sind Anlaß genug. die einzelnen Mannschaften zu besonderen Taten anzuspornen. Rückschauend darf man wohl sagen, daß die Spiele mit wenigen Ausnahmen durchweg einen schönen und auch ruhigen Verlauf genommen haben und wir wollen hoffen, daß auch die Spiele im neuen Jahre den gleichen Charakter tragen. Ueberprüft man die Ergebnisse der ersten Serie und vergleicht sie mit dem Stand der Tabelle(die gestern von uns gebracht wurde), so kommt man zu der Ueberzeugung, daß sich tatsächlich die besten Mannschaften in den Vordergrund geschoben haben. Aber in den unteren Regionen befindet sich mancher Verein, der durch reichliches Pech in eine ernste Gefahr gedrängt worden ist. Zwar ist ja noch nichts verloren, denn der Weg bis zum endgültigen Entscheid ist noch lang. Wir geben trotzdem noch einmal dem Wunsche Raum, daß die wahrscheinlich nun immer härter werdenden Kämpfe kein Grund zur Ueberschreitung der Grenzen des sportlichen Anstandes sein mögen. Der kommende Sonntag bringt in der Gruppe 1 neben einem noch rückständigen Spiel aus der ersten Serie bereits den ersten Rückkampf. Die Gruppe 2 steigt in voller Stärke in die Rückspiele und lediglich die Gruppe 3 trägt noch Spiele der ersten Serie aus. Gruppe 1 Alemannia— Manfort. Der Spielstärke entsprechend müßte dieses Spiel eigentlich einen glatten Sieg der Gäste ergeben. Während die Sülzer sich bisher nicht durchsetzen konnten, hat Manfort bedeutend an Kraft gewonnen. Wir rechnen daher, trotz des fremden Platzes, mit deren sicherem Siege. KFV 02— Marienburg(Vorspiel:). Die Müngersdorfer konnten das erste Spiel nur knapp gewinnen, haben aber in zeit sich zu einer Mannschaft entwickelt, die mit vollem Recht die Tabelle führt. Aber auch die Marienburger erscheinen stark verbessert. Es dürfte somit zu einem interessanten Kampf kommen, den der bessere Müngersdorfer Sturm zu seinen Gunsten entscheiden sollte. Gruppe 2 Horrem— Quadrath(Vorspiel:). Trotz ihres anerkannt guten Könnens werden die Quadrather das Ergebnis des Vorspiels wohl kaum erreichen. Ja, man darf sogar sagen, daß es ihnen nicht gerade leicht fallen wird, gegen die immer besser gewordenen Horremer überhaupt zum Erfolge zu kommen. Zudem besitzt das Spiel noch einen lokalinternen Charakter, und bekanntlich liegt in diesen Spielen alles drin. Ausgang demnach ungewiß. Dormagen— Groß=Königsdorf(:). Nachdem die Dormagener glücklich die zweite Stelle der Tabelle erreicht haben, werden sie nichts unversucht lassen, diese auch zu behalten. GroßKönigsdorf wird trotz allen guten Willens auch diesmal kaum an einer Niederlage vorbeikommen(:.) Balkhausen— Knapsack(:). Die Balkhausener, die das erste Spiel in Knapsack verloren haben, brennen darauf, für diese Niederlage Revanche zu nehmen. Knapsack hat in der Zwischenzeit eine merkliche Wandlung seiner Spielstärke aufzuweisen, und so könnte das Vorhaben der Platzherren leicht zu einem Siege führen.(:.) Hürth— Pulheim(für Hürth). Hürth hat die beiden ersten Punkte gegen Pulheim kampflos gewonnen, da Pulheim noch kaltgestellt war. Nach dem Abschluß der ersten Serie nehmen nun beide Mannschaften die Schlußplätze der Tabelle ein. Sie haben also allen Grund, aus der Gefahrzone herauszukommen. Mithin wird das Spiel äußerst hart werden, sollte aber von den Hürthern gewonnen werden.(311.) Brüggen— Weiden(:). Die Weidener, die nach einer Reihe von Mißerfolgen kaum mehr eine gute Leistung aufbringen, dürften diesmal für einen Sieg nicht in Frage kommen Brüggen hat immer noch Aussichten, in die Spitzengruppe aufzurücken und wird daher seine Anstrengungen für einen Erfolg sicher verdoppeln. Das Ergebnis sollte daher diesmal:2 für Brüggen lauten Zous— Grefrath(:), Das unentschiedene Spiel der ersten Serie und der heutige Tabellenstand der beiden Vereine sind nicht mit dem Ergebnis in Einklang zu bringen. Zons als Mitbewerber um die Meisterschaft stellt eine kampferprobte Mannschaft ins Feld. gegen die Grefrath nicht viel zu bestellen hat. Ein sicherer:=Sieg für Zons ist keine Ueberraschung. Gruppe 3 KBE— KBV 07. Die schwache Mannschaft der Eisenbahner wird für die KBVer kein ernsthaftes Hindernis sein. Diese werden sich durch einen sicheren Sieg zwei weitere Punkte holen und ihre Spitzenstellung noch stärker festigen. Rodenkirchen— Urbach. Ohne Zweifel ein sehr interessantes Spiel, denn beide Einheiten haben in den letzten Spielen eine beachtliche Formverbesserung aufzuweisen. Ihre gleichwertige Spielstärke ist schon aus dem Tabellenstand ersichtlich. Rodenkirchen hat den Vorteil des eigenen Platzes. Das könnte für einen knappen Sieg vielleicht den Ausschlag geben. Polizei— Wahn. Wenn die Polizei ihre noch immer aussichtsreiche Position weiter festigen will, muß sie dieses Spiel unter allen Umständen gewinnen. Wahn wird sich zwar lebhaft zur Wehr setzen. Dies dürfte ihm aber wohl nicht viel nützen, denn die Polizei ist besser und wird auch gewinnen Gronau— Gremberg. Hier treffen sich zwei unsichere Kantonisten, die einmal hoch gewinnen und das andere Mal hoch geschlagen die Kampfstätte verlassen. Es ist daher sehr schwer zu sagen, wem man den Vorzug geben soll. Beide Mannschaften brauchen dringend Punkte, vielleicht ist die Reihe des Siegens wieder an Gronau. abi. Efferen— Eltag. Die Spg Eltag besucht zu einem Freundschaftsspiel die klassehöheren Efferener. Bei aller Anerkennung ihres spielerischen Aufschwunges im letzten Jahre dürfte ihr Können nicht dazu ausreichen, um den Platzleuten den Sieg streitig zu machen. aus dem Turnerlager zum Freundschaftsspiele an. Rein spielerisch schätzen wir die Platzleu leute ihren Am Wurfkreis des Zwei Bezirks-Endspiele— Rheindorf oder Leverkusen Am kommenden Sonntag beginnt die zweite Serie der Endspiele um die Rheinbezirksmeisterschaft. Es stehen wiederum zwei Spiele auf dem Programm, deren Ausgang aller Voraussicht nach vorauszusehen ist. So hat der MSV in Aachen gegen die Alemannia kaum eine Chance, ebensowenig ist in Düren mit einem Siege des DSC 03 zu rechnen In der Kölner 1. Klasse steigt eine Anzahl Freundschaftsspiele, von denen der Kampf KBC gegen ASV. den beide Einheiten in stärkster Besetzung bestreiten, das meiste Interesse beansprucht. Mehrere interessante Kämpfe um die Punkte finden in der zweiten Klasse statt. Hier interessiert in erster Linie das Spiel Rheindorf— Leverkusen, auf dessen Ausgang man allerseits gespannt ist und zu dem man einen Zuschauerrekord erwartet.(Beim Vorspiel in Leverkusen fanden sich bekanntlich tausend Zuschauer ein.) Alemannia— Mülheimer SV(Pankow). Zum Endrundenkampf um die Bezirksmeisterschaft erwartet in Aachen die dortige Alemannia den MSV 06. Recht knapp gewannen die Aachener in Mülheim das Vorspiel mit:3. Am Sonntag werden die Platzleute zeigen, was sie können. Ihre Mannschaft konnte sich inzwischen durch den Barmer Bender verstärken. Unser Tip lautet daher auf einen klaren Sieg der Alemannia. 11 Uhr. Bundespokal=Zwischenrunde am Sonntag Süd und Nord sind die Endspielfavoriten— In Köln? Die aujahrlich stattfindenden Fußballkämpfe um den Pokal des Deutschen Fußball=Bundes nehmen am Sonntag mit der Zwischenrunde des diesmaligen Wettbewerbs ihren Fortgang. Vier Verbände machen sich noch die als Pokalsieger eingetragen zu werden, nachdem die Vertreter von drei Verbänden in der Vorrunde ausgeschaltet wurden. Dazu auch Westdeutschland, das trotz starken Aufgevots in Breslau von Südostdeutschland mit :0 geschlagen wurde. Allerdings war die Mannschaft in der Läuferreihe zu schwach besetzt, um gegen die stark verbesserten Schlesier in der Heimat des Gegners ankommen zu können. Die beiden übrigen Vorrundenbegegnungen nahmen einen wesentlich knappen Ausgang. denn sowohl Brandenburg als auch Norddeutschland blieben über Mitteldeutschland bzw. den Baltenverband(jeweils mit :3) in der Verlängerung erfolgreich. Diesen drei Siegern Brandenburg, Nord= und Südostdeutschland gesellt sich in der Zwischenrunde der spielfrei gewesene Süden zu, der scheinbar wieder größeres Interesse an der Pokalkonkurrenz hat, da er im Gegensatz zu den letzten Jahren mit einer sehr starken Vertretung antritt. Dafür hat aber das Interesse der Berliner nachgelassen, die sich vor allem sträubten, die weite Fahrt nach Saarbrücken anzutreten. Süddeutschland wird die geschwächte Berliner Elf schlagen und der Norden sollte sich in Hamburg über Südostdeutschland hinwegsetzen. In Saarbrücken: Süddeutschland gegen Brandenburg Wenn man sich die beiden Mannschaften ansieht, die sich in Saarbrücken dem Dresdener Schiedsrichter Ruhland zum Kampf stellen werden. dann ergibt sich eine klare Ueberlegenheit der Süddeutschen. die eine recht starke Elf aufstellen. Berlin dagegen verzichtet auf eine Reihe der besten Spieler und wird daher einer glatten Niederlage kaum entgehen können. Die Mannschaften sind: Süd: Kreß; Schütz, Stubb; Gramlich, Leinberger; Zeimeth, Langenbein, Coonen, Rutz, Rühr, Kellerhoff. Berlin: Patrzek(Tennis Borussia); Emmerich(Tennis Borussia), Windolf(Viktoria); Fricke(Tennis=Borussia), Norrmann (Norden Nordwest), Klaaß(Tennis Borussia); Schröder(Tennis=Borussia), Appel(SV 92), Dreßler(TV Luckenwalde), Lehmann, Kirsey (beide Hertha). Einer Münchener Zeitungsmeldung zufolge sollen allerdings Bergmaier und Rohr abgesagt haben. Für Bergmaier würde sein Klubkamerad Welker spielen. was keine Schwächung bedeutet. Dagegen ist von einem Ersatz für Rohr noch nichts bekannt. Süddeutschland wird aber auf jeden Fall gewinnen und damit wieder einmal im Finale stehen. In Hamburg: Norddeutschland gegen Südostdeutschland Schwerer als der Süden wird es die norddeutsche Vertretung haben, auch wenn sie in Hamburg antreten kann. Südostdeutschland hat sich stark verbessert, wie schon erwähnt, den Westen mit•0 abgefertigt, und verfügt über eine wirklich gute Mannschaft. Der Norden tritt fast in gleicher Besetzung an wie am Neujahrstag in Mannheim zum Freundschaftskampf gegen den Süden, den er überraschend glatt mit :5 verlor. Daraus ist zu schließen, daß die norddeutsche Elf trotz ihrer großen Einheitlichkeit manche Schwächen besitzt. Aber daheim sollte doch ein knapper Sieg herauskommen. Dem Unparteiischen Flachowski=Werdau werden sich stellen:... an Nord: Blunck, Deier. Risse; Mahlmann (sämtlich HSV) Ohm. Lübke(beide Holstein Kiel); Dörfel(HSV). Widmaier. Ludwig (beide Holstein Kiel), Noack(HSV), Lakenmacher(Union Altona). Südost: Hoffmann; Schlesinger, Woydt (alle Breslau); Hanke(Zaborze), Heinzel, Langer(beide Breslau): Wenk, Joppich(beide Hoyerswerda), Steuer(Oels), Blaschke(Breslau), Pryssok(Beuthen). Düren 03— BfB 08 Aachen(Küppers). Der Altmeister BfB 08 weilt in Düren beim dortigen DSC 03. Obwohl u. A. n. die Leistungen der Aachener hinter denen ihres Rivalen Alemannia etwas zurückstehen, so glauben wir doch, daß die Bewegungsleute sich in Düren den Sieg nicht entgehen lassen werden, zumal der DSC in seinen Leistungen bei den letzten Spielen nicht überzeugen konnte. Kölner BE— Akademischer SV Köln (Stutzer). Beim KBC findet sich am Sonntag die spielstarke Mannschaft des ASV Köln zur Absolvierung eines Freundschaftssvieles ein. Die Gäste haben in den letzten Kämpfen bewiesen, daß sie wirklich etwas können und mit zu den besten Mannschaften des Kölner Gaues zählen Gegen sie haben die Platzleute, die am Sonntag mit kompletter Mannschaft antreten, einen schweren Stand. Einen Sieg wird die Platzmannschaft nicht erringen, vielmehr glauben wir, daß die Gäste das bessere Ende für sich beanspruchen. 11 Uhr. Dentz 05— Köln 93. Das Vorspiel vor einigen Wochen kennten die 93er nach offenem Sviel knapp zu ihren Gunsten entscheiden Auch diesmal alauben wir an einen Sieg der Gäste, da die Platzleute an Spielstärke nicht unwesentlich eingebüßt haben. 13.30 Uhr. (Sistenich). Kölner SC 99— BfB 05. Das Können beider Mannschaften bewegt sich auf ziemlich gleicher Stufe. Die Platzleute haben nach u. A. die größeren Aussichten auf einen Sieg. 15 Uhr.(Klinge.) Vorher 2. Mannschaften. Kölner FuxC 65— Turnerkreis Nippes. Die 65er treten am Sonntag auf ihrem Platze in Ossendorf gegen einen spielstarken Vertreter höher ein, als die Gäste, und erwarten sicheren Sieg. 15.30 Uhr.(Kautz.) SC Preußen— T6 Mülheim. Zwischen dem Können beider Einheiten besteht spielerisch kein allzu großer Unterschied. Uns erscheint der Sturm der Mülheimer etwas durchchlagskräftiger. 15 Uhr.(Meier.) Vorher spielen unter Behner die beiden 2. Mannschaften. Post=SB— SC Wacker. Ob die Gäste sich gegen die Platzleute durchsetzen, ist, da diese nicht komplett antreten, noch nicht bestimmt. Im übrigen ist der Ausgang des Treffens offen. 14.45 Uhr.(Küchenberg.) Zweite Klasse Kölner EfR— Jugend Kalk. Beide Mannschaften verfügen über gleichwertiges Können. Das Ende des Spieles ist daher offen zu lassen. 15 Uhr.(Schönenberg.) Vorspiel für KCR Rheindorf— Leverkusen. In Rheindorf ist am Sonntag Großkampftag. Hier erwartet der SSV seinen ärgsten Rivalen, die SpVg Wiesdorf=Leverkusen, zum fälligen Rückspiel. Das Vorspiel gewannen die Farbstädter verdient mit:3. Technisch erscheinen uns die Rheindorfer besser. Ihr Innensturm ist u A. n. jedoch körperlich reichlich schwach, und es ist fraglich, ob dieser sich gegen die stabile Leverkusener Hintermannschaft durchsetzen wird. Den Ausgang des Spieles, das für die Tabellenführung entscheidende Bedeutung hat, ist als offen anzusehen. 15 Uhr.(Güsgen.) Rhenania— Poseidon. Das mit den Schwimmern nicht zu scherzen ist, bewiesen diese in Leverkusen, wo die dortige SpVg am vergangenen Sonntag nur mit großer Mühe :2 gewinnen konnte. Die Rhenanen müssen daher schon alle Register ihres Könnens aufziehen, wenn sie das bessere Ende für sich beanspruchen wollen. Vorspiel:1 für Rhenania. 14.30 Uhr.(Gröbel.) MSC— Bonner FV. Die Marienburger gewannen in Bonn das Vorspiel mit:3 und dürften auf Grund ihrer derzeitigen guten Form sich auch im Rückspiel behaupten. 15.30 Uhr.(Behnel.) Horrem— Liblar. Das Spielniveau der Platzleute hat sich durch die Meisterschaftskämpfe etwas gehoben und werden die Gäste es daher diesmal nicht so leicht haben, als im Vorspiel, das sie mit:2 klar gewannen. Vingst 05— Sülz 07. Auf eigenem Platze konnten die Sülzer nur mit aller Mühe:4 gewinnen. Die Vingster werden versuchen, diese Niederlage diesmal wieder wettzumachen. Das Ende des Kampfes ist ungewiß. 11 Uhr (Jülicher.)„„„ Frechen— Rodenkirchen. Bei aller Anerkennung des spielerischen Könnens der Platzleute werden diese kaum in der Lage sein. eine Niederlage in diesem Punktekampf verhindern zu können. 15.15 Uhr.(Mertgen.) Weitere Spiele 3. Klasse: KBC 2.— Köln 65 2..30 Uhr. (Spiegel.) MSV 2.— Köln 93 2 10.35 Uhr. (Becker.) BfR 2.— Porz 2 13 Uhr.(Esser.) MSV 3.— Deutz 05 2..30 Uhr(Hackhausen.) Knapsack 1.— Viktoria 1. 15 Uhr. (Ritterbach.) Opladen 1.— Schlebusch 1. 10.45 Uhr.(Odenthal.) Leverkusen 2.— Leichlingen 1. 10 Uhr.(Boes.) MSV 4— KBC 3 11.40 Uhr.(Kehl) KBV 77 1.— Rhenania 2. 11 Uhr.(Glinsky.) Post 2.— KCFR 2. 13.30 Uhr.(Jost.) Sülz 2.— Liblar 2. 14 Uhr. (Stark.) Köln 93 3.— Vingst 05 2.(Hommel.) Hürth 2.— Poseidon 2. 10 Uhr.(Wilhelm.) Sülz 3.— Blau=Weiß 1. 15 Uhr.(Heimann.] Knapsack 2.— BfR 3 14 Uhr.(van Lück) Vinast?— MSC 2.(für MAC) Blau=Weiß 2.— Rodenkirchen 2. 14.30 Uhr. Rheindorf 2. gegen Langenfeld 2 14.45 Uhr(Meschkat.) Damon; Eltag 1— Köln 93 1. 10 Uhr. (Bosch.) BfR 2.— Eltag 2. 15 Uhr.(Rogalla.) Blau=Weiß 2.— Köln 65 2. 15 Uhr(Schäfer.) Germania 1.— Düren 03 1. 13 45 Uhr(Pick.) 1— Blau=Weiß 1. 15 Uhr.(Stöcker.) 1.— Post 1. 14 15 Uhr.(Hoffmann.) Lind 1— Köln 1. 11.30 Uhr.(Liever.) Spiele der Gauklasse Die spielerische Ausbeute am kommenden Sonntag beschränkt sich mit Ausnahme eines Meisterschaftsspieles(Ichendorf—. Kierberg) nur auf Gesellschaftsspiele. Es scheint, daß die einzelnen Vereine es vorziehen, sich bis zum Beginn der zweiten Serie am 24. Januar auszuruhen, da das Programm des Sonntags nicht all zu groß ist. Lövenich— KCfR Res. In den Gästen weilt ein technisch guter Gegner in Lövenich. Die Platzleute stehen den Gästen kaum etwas nach und ist das Ende dieses Treffens ungewiß. Longerim— Gleuel. Dieses Treffen läßt einen interessanten Vergleich zwischen der Spielstärke in den Gruppen 3 und 2 zu, da beide Mannschaften zu den stärksten ihrer Gruppe gehören. Die Platzleute erwarten wir auf Grund größerer Durchschlagskraft knapp in Front. Lind— Bergisch Gladbach=Hand. Aehnlich ist die Situation in diesem Spiel. Hier räumen wir den Gästen die größeren Aussichten auf einen knappen Sieg ein. Nippes 12(komb)— Buschbell. Die Platzleute werden sich in diesem Freundschaftsspiele einen knappen Sieg nicht entgehen lassen. Colonia Köln— Rath=Heumar. Die beiden führenden Mannschaften der Gruppe 1 und 4 wollen in diesem Treffen feststellen, in welcher Gruppe der bessere Fußball gespielt wird. Die Frage nach dem Sieger lassen wir offen. Eil— KSC Lehrmannschaft. In Eil sind die Aussichten der Gäste, denen ein spielerisch guter Ruf voraus geht, nicht all zu groß, vielmehr liegt ein Sieg der Einheimischen durchaus im Bereiche der Möglichkeit. SC Brauweiler— SC Meschenich. Die spielerisch guten Platzleute erwarten zu einem Freundschaftsspiel den klassenhöheren SC Meschenich. Den Ausgang dieses Treffens müssen wir nach Lage der Dinge offen lassen. Ostheim— Borussia Klettenberg. Die klassehöheren Gäste, die in ihrer Gruppe in den Punktespielen kaum eine nennenswerte Rolle spielen, werden in Ostheim ihre Not haben, sich hier durchzusetzen. Rondorf—. MSC 3. Wir erwarten in diesem Gesellschaftsspiel einen knappen Sieg der Platzleute. Godorf— KBV 07 Lehrm. Den Ausgang dieses Treffens müssen wir, da zwischen beiden Mannschaften zu wenig Vergleichsmöglichkeiten bestehen, offen lassen. Westhoven— BfB 05 Lehrm. Die Gäste konnten am Vorsonntage die komplette Mannschaft von Flittard besiegen. Ob sich bei der guten Form der Kalker die Platzleute durchsetzen, müssen wir erst abwarten. KSC 3.— T3 Merheim 1. Die Aussichten in diesem Freundschaftstreffen der beiden Nachbarn sind verteilt. Um die Punkte Ichendorf— Kierberg. Ichendorf erwartet den Tabellenführer Kierberg zum fälligen Meisterschaftsspiel. Die Gäste werden sich in diesem Treffen auf Grund ihres besseren Könnens Sieg und Punkte nicht entgehen lassen. In der Olympia=Sportstätte im Hochhaus(Raum 585), wird Sonntag, 10. Januar, 11 Uhr vormittags, ein Vortrag über die zurzeit modernste Selbstverteidigungsmethode, Jin=Jitsu, gehalten. An Hand praktischer Uebungen, wie vorbereitende Widerstandsgymnastik, Boden=, Partner= und Fallübungen sowie der radikalen und einfachen Selbstverteidigung wird das System des Iin=Jitsu erläutert. Die sportlichen Iin=Jitsu=Griffe und Würfe werden gezeigt und zum Schluß in einem sportlichen Kampf, zu dem die Kampfregeln und Wertungen besprochen werden, von erfahrenen Kämpfern ausgeführt und angewandt. Freitag, 8. Januar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 8 Seite 15 ir fahren hinaus zum Wintersport! Man könnte unendlich viele Modelle bringen, um zu zeigen, wie mannigfaltig die Formen der Anzüge für die verschiedensten Arten von Wintersport sind. Jedoch die echten Sportler tragen nur sogenannte klassische Anzüge. Das sind solche, die in erster Linie zweckdienlich und praktisch sind. Solche Anzüge sind auch kaum der Mode unterworfen. Unter diesem Gesichtspunkt sind die hier gezeigten Modelle zusammengestellt— und sind sie nicht trotz größter Schlichtheit sehr schön? Man kann ja durch farbiges Beiwerk: Mütze, Schal, Pullover, Schneebinden usw. Be lebung in den Anzug bringen. 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Frau Witwe Heinrich Koenen und Kinder Köln, Humboldt-Kolonie, den 8. Januar 1932. Kath. Frauenverein St. Marien Köln-Nippes. Am nächsten Samstag, nachm. 4 Uhr, wird das Mitglied unseres Vereins Frau Agnes Grossmann geb. Borum Kempener Straße 117 von der Leichenhalle des Nordfriedhofes aus beerdigt. Exequien: Samstag morgen 9 Uhr in St. Marien. Zur zahlreichen Beteiligung(Ehrensache!) ladet freundlichst ein: Der Präses. Rolladen alousien I. Meining Köln-Nippes Norden 79642 HARRY PIEL in seinem Sensationstilm 5 Kölner Kurhaus Hohenstaufenring 40 die moderne Gaststätte— alkcholfrei— steuerfrei Großausschank Kölner Engelbertusbrunnen und weiter 20 der bedeutendsten Kurbrunnen Deutschlands Auch im Winter und während der Karnevalszeit ist eine Brunnenkur und mäßiges Leben von großer Bedeutung für Körper. Geist und Geldbörse. Ferner unsere Milchkur-Diele Ia Trinkmilch. Joghurt, Dickmilch usw. Kaffee- Kakao- Tee Erstklassige Eier- und Käsespeisen. Wer Milch hat und Brot, hat keine Not. 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Verband Kölner Innungen und die Innungsausschüsse des Regierungsbezirks Kölnl" Schiunummummmmrrunnunnumannunuunsunniammmamunsnumunnungunummaunsunuggssuuinuusummunumummitge Ab heute Freitag: Anny Ondra Ivan Petrovich Betty Werner Georg Alexander in der lustigen Tonfilmoperette: Die Fledermaus nach Johann Strause unsterblichem Meisterwerk welsse Rausch Neue Wunder des Schneeschuhs Regie: Dr. Arnold Fanck Mitwirkende: Leni Riefenstahl Hannes Schneider Samstag, den 9. Januar 1932. Opernhaus Hänsel und Gretel Musikal. Leitung: Meinhard von Zallinger Peter: Knäpper, Gertrud: Wollgarten, Hänsel: Henderichs, Gretel: NeumannKnapp, Knusperhexe: Dieckmann Anfang 16½, Ende 18½ Uhr Perichole Musikal. Leitung: Dr. H. Jalowetz Andres: Salomon, Panatellas: Kämmel, Pedro: Knäpper, Tarapote: Schüttler, Piquillo: Witt, Perichole: Hein, Mastrilla: Loos-Werther, Frasquinella: Henderichs. Anfang 20. Ende gegen 23 Uhr Mietreihe VIa Schauspielhaus Das verflixte Geld(Rößler) Voß: Münzer, Tolander: Westermann, Anette: Monnard, Bertuch: Lundt, Tolander: Poelzig, Cresta: Wehle, Frau Cresta: Baumbach, Martin: Krahmer, Lehmann: Erdmann, Prokurist: Korth. Anfang 20. Ende nach 22 Uhr Mietreihe VIh Sonntag, den 10. Januar 1932: Opernhaus 15½ Uhr: Die Jüdin 7. Fremden-Vorstellung 20¼ Uhr: Die Dubarry Schauspielhaus 15½ Uhr: Hallo, wer fängt Flip und Flap: 20 Uhr: Caramba Direktion Dr. Eckert. Tägl. 8 Uhr, Sonntags.15 Uhr Der größte Saisonerfolg! Die Blume von Hawaii Musik von Paul Abraham. Komponist von Viktoria u. ihr Husar. Preise: 50 Pfg. bis 2,90 Mk. CAPITOLIIEränkischer ** P— I Hof. Komödienstraße 36 AB FREITAG Wo.%0 600 815 So. s1139 230 400 goo gis Billige Bücher finden Sie immer in der Gilde-Buchhandlung Neumarkt 18a KOIH Sammel-Nummer 2109 21 Stun LOKal-Anzeigers I Kath. Gesellenverein Köln-Zentral Bevorzugt bei Einkänfen die Inserenten der Gotur—. Mnnaarnrrrnarmrnzmznmzraamnnmishtlbg E Die Schulneulinge sind in diesem Jahre am 18. und 19. Januar, von—12, und von 14—16 Uhr, in den zuständigen Volksschulen unter Vorlage des Impfscheines und des Hausstandsbuches anzumelden. Die Kinder brauchen bei dieser Anmeldung nicht zugegen zu sein. Nach dem Schulpflichtgesetz vom 15. 12. 1927, werden nur die Kinder am 1. April 1932 schulpflichtig, die bis zum 30. Juni 1932 das 6. Lebensjahr vollenden. Diese werden im Laufe der Monate Januar und Februar durch die Schulärzte untersucht. Die nicht als schulfähig befundenen Kinder werden durch die Schulbehörde auf 1 Jahr vom Schulbesuch zurückgestellt. Kinder, die in der Zeit vom 1. Juli bis zum 30. September das 6. Lebensjahr vollenden, werden nur auf Antrag der Eriehungsberechtigten, wobei die Anmeldung als Antrag gilt, ausgenommen und damit schulpflichtig, vorausgesetzt, daß sie die für den Schulbesuch erforderliche körperliche und geistige Reife besitzen. Die Entscheidung wird den Eltern nach der schulärztlichen Untersuchung durch die Schule bekanntgegeben. Kinder, die diese Bedingungen nicht erfüllen, werden erst zu Ostern des folgenden Jahres schulpflichtig. Die im Vorjahre oder früher vom Schulbesuche zurückgestellten und noch nicht eingeschulten Kinder sind ebenfalls an den genannten Tagen neu anzumelden, Kinder, die nach dem 30. September 1926 geboren sind, können auf keinen Fall Ostern 1932 eingeschult werden. Das Vorstehende gilt auch für die in Köln ansässigen österreichischen Staatsangehörigen. Weitere Auskunft erteilt der Schulleiter. Oberbürgermeister Köln. Zwangsversteigerung Am 14. Januar 1932, vormittags 10 Uhr, soll im Justizgebäude Reichenspergerplatz 1, Zimmer 77, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln, Klingelpütz 29, a) Wohnhaus mit Anbau und Unterkellertem Hofraum; b) Lagerhaus; *) Mälzerei. Größe: 5,55 Ar, Nutzungswert: 6000 M. Köln, den 4. Januar 1932. Amtsgericht, Abtl. 40. Zwangsversteigerung Am 15. Januar 1932,.30 Uhr, soll im Justizgebäude, Reichenspergerplatz 1, Zimmer 77, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln, Rinkenpfuhl 40, a) Wohn= und Geschäftshaus, b) Hinterhaus. Größe: 1,06 Ar, Nutzungswert: 1250 M. Köln, den 4. Januar 1932. Amtsgericht, Abtl. 39. Zwangsversteigerung Am 15. Januar 1932, 10.20 Uhr, soll im Justizgebäude, Reichenspergerplatz 1, Zimmer 77, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln, Brüsseler Straße 18, Wohnhaus mit unterkellertem Hofraum, Größe: 3,27 Ar, Nutzungswert: 4700 Mark. Köln, den 4. Januar 1932. Amtsgericht, Abtl. 39. Unsere Spielschar bringt am Sonntag, den 10. Januar 1932 um 20 Uhr im Festsaal des Kolpinghauses: Charleys Tante“ Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas. Regie: Fritz Nitzgen Eintritt: 50 Pfg. und 80 Pig. Einlaß: 19.30 Uhr Teilarbeit im Dienste unserer Erwerbslosenhilfe! Mitglieder und Freunde des Gesellenvereins sind herzlich willkommen! Bekanntmachung Die infolge Ausbruchs der Maul= und Klauenseuche unter dem Rindviehbestande des Wilhelm Lenders in Freimersdorf über das Gehoft desselben und den Ori Freimersdorf verhängten Sperrmaßnahmen werden nach Erlöschen der Seuche viermit aufgehoben. Brauweiler, den 5. Januar 1932. Der Bürgermeister als Ortspolizeibehörde: Gasten. Zwangsversteigerung Am 12. Januar 1932, vormittags 10.10 Uhr, soll im Justizgebäude, Reichenspergerplatz 1, Zimmer 77, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln, An der Rechtschule 6, bebauter Hofraum, a) Wohnhaus mit Anbau und unterkellertem Hofraum; b) Hofüberdachung Größe:.88 Ar. Nutzungswert: insgesamt 21 300 M. Köln, den 6. Januar 1932. Amtsgericht, Abtl. 88. Zwanasversteigerung Am 15. Januar 1932, 10.10 Uhr, soll im Justizgebäude, Reichenspergerplatz 1, Zimmer 77, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln, Gottesweg 34, Wohnhaus mit Anbau und Hofraum, Größe: 1,88 Ar, Nutzungswert: 1000 Mark. Köln, den 5. Januar 1932. Amtsgericht. Abtl. 39. Zwangsversteigerung Am 15. Januar 1932, 10 Uhr, soll im Justizgebäude, Reichenspergerplatz 1, Zimmer 77, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln, Gottesweg 36, Wohnhaus mit Anbau und Hofraum, Größe: 1,83 Ar, Nutzungswert: 1000 M. Köln, den 6. Januar 1932. Amtsgericht, Abtl. 39. Zwangsversteigerung Am 15.Januar1932, vormittags.40 Uhr, soll im Justizgebäude Reichenspergerplatz 1, immer 77, das nachbezeichnete Grundstück versteigert werden: Köln=Ehrenfeld. Benloer Straße 361. Wohn= und Geschäftshaus mit Anbau und Hofraum, Größe: 2,04 ar, Nutzungswert: 2100.— M Koln, den 6. Januar 1932. Amtsgericht Abt. 39. Nächste Woche Ziehung! EET SIANE KAALEINELZIKIEBKERME He Amtenbrink, Köln Schildergasse 30 Postscheckkonto Köln 60470 Im neuen Jahr wieder Glück bei Amtenbrink! Die Prämie von 20000 RM. der ArbeiterWohlfahrts- Weihnachts- Lotterie fiel auf Nr. 1533311 in unsere Kollekte. Hof, Komödienstraße 36 nu..60.70.80 0. 90 betragen unsere neuen ermäßigten Eintrittspreise (RM..60 für Erwerbslose bis 5 Uhr) Das große Doppelprogramm Zwei Spitzentilme in einem Spielplan 1. Der schönste Film, die schönste Operette des Jahres, durch zogen von einer temperamentvollen und einer berauschenden Musik mit Michael Bohnen Friedel Schuster Viktoria und ihr Kusar Nach der Operette v. Paul Abraham Regie: RICHARD OSWALD Weitere Darsteiler: Ivan Petrowitsch, Ernst Verebes, Else Eister, Gretl Theimer, Willy Stettner, Julius Falkenstein Das mit großer Spannung erwartete Filmwerk, die Sensation der WeltHauptstädte des unsterblichen Charlie Chaplin Lichter der Großstadt Hierzu das KurztonfilmBeiprogramm Beginn werktags 3 Uhr, Sonntags 2 Uhr. te BIIDZENTRALEU. KLISCHEE-ANSTALTSR II TAASET Fo g — *4) 8. Januar 1932 Lokal=Anzeiger Nr. 8 Seite 11 Randbemerkungen Die Notwendigkeit einer besonderen OlympiaHilfe für unsere Leichtathleten findet immer mehr Verständnis. Norddeutschland hat erklärt, alles tun zu wollen, um den letzten aussichtsreichen Leichtathleten seines Verbandes nach Los Angeles zu bringen. Die westdeutsche Maßnahme des Zwangsverkaufs von Olympiamarken der DSB scheint mir nicht viel einzubringen. Jedenfalls kommen nur die Endspiele für einen Zwangsabsatz der Marken in Frage. Also nicht viel. Besser wäre schon, dem Gedanken Hamburgs folgend, im Mai einige Repräsentativspiele einzulegen und den ganzen Ertrag derselben der Expedition zur Verfügung zu stellen. Köln würde jedenfalls billigst die Kampfstätte und Organisation zur Verfügung stellen. * In.Gladbach wollte man boxen. Furs Geld. Die Stadt verlangte aber 45 Prozent Steuern.„Aus. Ja, nun schimpft man über die Stadt.Gladbach. Kein Sportverständnis habe sie. Bürokraten diktierten und hätten keine Ahnung. Daneben! Dort sitzt sogar ein ganz gerissener alter Sportsmann. Nämlich Löhmer, der mehrjährige Repräsentative im Tor der WSV=Mannschaft. Löhmer kennt übrigens auch etwas vom Boxen. Unsere alten Herren der Kölner Vereine, die früher gegen ihn gestürmt haben, werden sich manchen Nasenstübers Löhmers erinnern. Nein. Löhmer will den Berufsboxern den Weg nicht leicht machen. Und .Gladbachs Bürger haben Verständnis für diese Steuerhöhe. Aus.— Wenn diese Einstellung.Gladbachs Nachfolger fände, wäre es um manche überflüssige Sensation geschehen. Hein Müller wird in der englischen Presse gelobt. Er habe dem Gegner eine Boxstunde gegeben. Seit Carpentier habe nie ein Boxer so elegant gekämpft. Man will ihn bald im Ring wiedersehen. Inzwischen hat Hein Müller erfahren, wie sich fliegen läßt. Er wurde nett über den Ozean geschaukelt, mußte mit notlanden und erklärte dann, daß er lieber einen 15=Rundenkampf schwerster Art bestreiten wollte, als noch einmal einen solchen Teufelsflug mitumachen. Im übrigen wartet Hein Müller auf Larry Gains.(Oder wartet Gains nicht schon lange auf Müller?). * Nüßlein und Najuch sind erst wenige Tage in New York und standen bereits den„Direktoren“ des Rundreise=Zirkus höchst persönlich im Kampfe gegenüber. Die Probe war, wenn sie im Endeffekt nicht so sein mußte, ganz gut. Tilden=Hunter schlugen die Deutschen im Doppel mit:3,:6,:7. Es kann also rundSpor-Programm Sporiolalz Rhenania 1900 e. U. Meisterschaftsspiel Sonntag, den 10. Januar, vorm. 11 Uhr K. C. f. R. Rhenania Vorstand gegen Schiedsrichter Kein Pamphlet— sondern ein Wohltätigkeitsspiel der DIK. Mit solchen Spielen kann man immer noch „nachkommen“: die sind immer aktuell und nicht an die Zeit gebunden. haben gewissermaßen Dauerwert. Mehr auerdings für die Akteure, als(nach Diem) für die Zuschauerathleten. Die„Akteure“ holten sich hier an der Quelle der Freude neue Begeisterung fur die Sache, die sie sonst nur„verwalten“ dürfen. Das gab also eine Menge Freude,... un gelobt sei der Mann, der auf den nicht alltäglichen Gedanken kam. Um ohne Amschweife auf das Spiel zu kommen: Der„Vörstand“ setzte sich, wie gewöhnlich, energisch durch und die Schiedsrichter parierten. Nicht sogleich, Widersetzten sich dem Gegner und drangen mit drohenden Gebärden auf dessen Tor ein. Da aber das Schwergewicht der„Beamtenmannschaft“ im wahren Sinne des Wortes auf der zentnerschweren Hintermannschaft lag, wurde aus dem bösen Vorhaben der Schiris zunächst einmal nichts. Zerschellten alle An griffe an dem Bullwerk der Verteidigung des Vorstandes, die sich dafür mit den Lorbeeren des beifalfreudigen Publikums nur so. zudeghz ten. Besonders der Schwimmwart(Jo. Schmitz) als Hüter und der Schülerwart als linker Verteidiger(Lehrer Reudenbach), die beide die Fülle ihres Körpers dezent verdeckt hatten, heimsten für ihre bravouröse Abwehr Sonderap— läuse ein. Von dem Dreimeter=Ball„... den der Hüter, als wäre nichts geschehen, mit einer monchalanten Geste abtat, würde jede gereist werden. M. E. werden die Ergebnisse im Endeffekt so sein: Die Amerikaner gewinnen von drei Spielen zwei. Die Spannung bleibt dann bis zum Herbst bestehen. Und das freut einen denn ja auch. * Mit dem Wintersport sieht es wirklich mäßig aus. Nirgendwo Schnee, wenigstens für Wochenendsportler nicht. In der Eifel fegt Sturm und Regen über Wälder und Höhen. Flüsse drohen über die Ufer zu klettern. Auch im Sauerland ist noch nichts los. Doch— stopp, es soll wieder kälter werden. Man merkt's am Stockschnupfen. Er verschwindet. Also rüstet, ihr Skifahrer. Die Sonderzüge warten, bis aus der Eifel und dem Sauerlande die Kunde kommt: Schneehöhe 6 Zentimeter, Bobbahn fabelhaft, Sprungschanze herrlich. 4 Grad unter Null, lachender Sonnenschein.—— Pitter, spann et Schirm op, et rähnt. Civis. Der Handballsport der 9T 79— Kalk— Sonst schwacher Meisterschaftsbetrieb Der zweite Sonntag im neuen Jahre sieht nur wenige Meisterschaftstreffen vor. Dagegen wurde von Freundschaftsabschlüssen reger Gebrauch gemacht. Im Vordergrunde der Punktespiele steht die Begegnung zwischen dem an zweiter Stelle liegenden TV Ehrenfeld 79, der in letzter Zeit einen guten Aufschwung zu verzeichnen hat, und den Gruppenmeister TV — Bedeutung ist auch Kalk 74. Von besonderer Bedeutung ist auch das Zusammentreffen der aussichtsreichen Mannschaften der zweiten Klasse in Wahn zwischen dem dortigen Turnverein und dem benachbarten TV Urbach. Aus den Freundschaftstreffen ragt die Begegnung zwischen den an dritter Stelle liegenden Mannschaften beider Gruppen, Nord und Süd. Auch die Turnerinnenbegegnung KTV 43 und TuFG Nippes ist mit besonderer Spannung zu erwarten. TV Ehrenfeld 79— TV Kalk 74. Vor dem ersten Zusammentreffen beider Mannschaften hatten die Gastgeber noch Gelegenheit, die ungeschlagen führenden Kalker einzuholen. Heute sind die Gäste bereits als Gruppensieger gekrönt, da sie selbst bei einer Niederlage nichts an ihrer führenden Stelle einbüßen würden. Doch gilt es, festzustellen, ob beide Gruppenmeister ihre Spiele ungeschlagen beenden. Polizei=SV brachte es bereits in seiner Gruppe fertig, seine Gegner um 9 Punkte hinter sich zu lassen. Kalk liegt ebenfalls mit sechs Punkten vor Ehrenfeld. Die Gäste mit ihrer vorzüglichen Läuferreihe Emmerich. Mattar, Müller haben die erste Chance. Die Ehrenfelder Einheit ist im großen und ganzen ausgeglichen zu nennen. Doch sind im Schlußdreieck Mohr, Schmidt und Pfeil als besonders stark zu bezeichnen. Anfang 14.30 Uhr am Westfriedhof. TV Wahn— TV Urbach. Der Kampf um die Aufstieghoffnung. Ueberraschend gelang es den Wahnern, die ohne Verlustpunkt führenden Urbacher auf eigenem Platze niederzuhalten. Mit einem Unentschieden dürften beide Mannschaften, an ihren Leistungen gemessen, zufrieden sein. Anfang 11 Uhr. TV Mülheim 1. will sich durch einen Sieg über Polizei Res. über diese Mannschaft in der Tabelle setzen. 14.30 Uhr. Auch Leverkusen will seinen zweiten Platz gegen nicht preisgeben. 14.30 Uhr. SV Br. Landauer will sein letztes Meisterschaftsspiel um 10 Uhr bei der TG Mülheim 3. ebenfalls siegreich beenden. TusV Langel 1. muß, um die Meisterschaft der Gruppe 3 zu erringen, bei KTV 43 wenigstens einen Punkt holen. 14.30 Uhr. Deutz muß auf eigenem Platze Weiß 1. schlagen, um noch in die Entscheidung eingreifen zu können. Dünnwald wird gegen Bergisch Gladbach um 14.30 Uhr seine Aussichten nicht verderben. KTV 43 3.— Kalk 4. 10 Uhr. TG Mülheim 79 4.— Forsbach 1. 11.15 Uhr. Jugendspiele KTV 43— Reichsbahn 11.15 Uhr. TuFG Nippes— Turnerkreis 13.45 Uhr. Kalk gegen TV Ehrenfeld 79. 1. 11 Uhr. TV Dellbrück 2— Hoffnungsthal 1. 10.30 Uhr. Höhenberg 1.— Leverkusen 2. 13.45 Uhr. Nord 1. gegen Süd 1. 15 Uhr. ein Sieg der Gastgeber nicht, die auf eigenem Gelände stets gefährlich sind. Anwurf 11.15 Uhr am Grüngürtel.— TusV Ehrenfeld— TV Dellbrück. Ein großes Wagnis unternehmen die Dellbrücker gegen einen guten Gegner der ersten Klasse anzutreten Anfang 15 Uhr.„ TV Sürth— Brühler TV. Dasselbe ist von dieser Paarung zu sagen, die wohl mit einem deutlichen Siege der Gastgeber enden wird. Anzutreten. Anfang 15 Uhr. TusV Porz— SC 1. Porz. Die Turner aus Porz bringen ebenfalls allerlei Mut auf, gegen ihren erstklassigen Gegner aus dem Lager der Sportler anzutreten. Doch an einer Niederlage werden sie wohl nichts ändern können. Anwurf 14 Uhr. TuF Nippes— Merheim. Vor einem halben Jahre hätte man einen Nippeser Sieg für unwahrscheinlich gehalten. Heute sind ihr Siegeschancen an die erste Stelle zu setzen. Anfang 15 Uhr. Horrem— Gr.=Königsdorf. Das Zusammentreffen der beiden Ortsnachbarn wird wohl unentschieden auslaufen, da beide Mannschaften sich nichts nachstehen. 14.30 Uhr. Höhenberg— Leverkusen Res. Die in letzter Zeit in den Vordergrund getretenen Höhenberger werden ihren Gegner knapp bezwingen können. 15 Uhr. Frechen 1.— Landauer Res. Es wird den zurückgefallenen Gastgebern nicht gelingen, die spielstarke Reserve der Firmensportler niederzuhalten. 11 Uhr. Nord 2.— Süd 2. 10 Uhr. Tus Ehrenfeld 2.— TV Dellbrück 2. 13.45 Uhr. Horrem 2. gegen Gr.=Königsdorf 2. 13.30 Uhr. Wahn 2. gegen Urbach 2. 10 Uhr. Dünnwald 2. gegen Tbd. Dellbrück 2. 13.45 Uhr. TV Ehrenfeld gegen Reichsbahn 2. 11 Uhr. Nord 3.— Süd 3. .45 Uhr. Turnerinnenspiele Kölner TV 43— TuFG Nippes. Diese freundschaftliche Auseinandersetzung wird ebenfalls mit einem Siege des Gaumeisters enden, da auch der Tabellenzweite Nippes nicht an dessen Können heranreicht. 13.30 Uhr. TV Ehrenfeld 79— Landauer. Da Landauer in letzter Zeit nicht mehr die Erfolge des Vorjahres aufzuweisen hat, ist mit einem Siege der Blau=Gelben zu rechnen. 10 Uhr. Mauenheim—. Leverkusen 14.30 Uhr. Brühl gegen TV Dellbrück 11 Uhr Nord 1. gegen KTV 43 2. 14.15 Uhr. Auf Kölner Hockeyfeldern Gesellschaftsspiele Nord— Süd. Eine scharfe Auseinandersetzung, die noch vor 14 Tagen auf dem Sudplatz unentschieden endete. Auch heute dürfte ein Unentschieden nicht überraschen, aber auch Nachdem am Vorsonntag die Spiele wegen der schlechten Beschaffenheit der Plätze abgesagt werden mußten, sind diesmal unsere Kölner Vereine fast ausnahmslos im Kampf. Im Brennpunkt des Interesses steht vor allen Dingen das erneute Zusammentreffen zwischen Schwarz=Weiß— Kölner HC Die letzte Begegnung dieser beiden Rivalen blieb mit:1 ohne Entscheidung. In der Verteidigung und Läuferreihe dürfte eine gewisse Ausgeglichenheit bestehen, jedoch scheint uns der Platzherr— so er in stärkster Aufstellung antreten kann— in der Sturmreihe ein kleines Plus zu besitzen, das zu einem knappen Siege reichen sollte. Insgesamt treten sich die beiden Vereine mit sechs Einheiten gegenüber. Samstags schon eröffnen die 2. Damen den Reigen, den Sonntags .30 Uhr die 1. Damen fortsetzen; daran anschließend spielen 2. und 3. Herren und die Junioren. Das Spiel 1. Herrenmannschaften beginnt um 245 Uhr. In der Gesamtwertung erwarten wir den KHC vorne. Wenn auch der Reiz eines Lokaltreffens nicht gegeben ist, so steht in spielerischer Hinsicht die Auseinandersetzung zwischen Rot=Weiß— Bonner THV vielleicht über der des obigen Kampfes. Die Kölner sind in letzter Zeit stark nach vorne gekommen und auch heute in der Lage, vor allem einen durchschlagskräftigen Angriff zu stellen welcher der guten Bonner Abwehr bestimmt tüchtig zusetzen wird. Auf Grund dieser Er wägung ist ein Kölner Sieg wahrscheinlich. Die Begegnung Rot=Weiß A. H.— Kölner SC 99 dürfte für den Gast die beste Gelegenheit sein, zu lernen. Einen klaren und wahrscheinlich ziemlich hohen Vorsprung werden sich die alten Routiniers nicht nehmen lassen. Die unteren und Damenmannschaften des Stadionklubs haben teils Bonner, teils 99er zu Gegnern. Auf der rechten Rheinseite treten sich Schwarz=Rot— Marienburger THC gegenüber. Trotz ihres Nachlassens in der letzten Zeit werden die Marienburger, schon wegen ihrer ausgeglicheneren Halbreihe, stark genug sein, die Höhenberger sicher niederzuhalten. Mülheimer THC— Aachener HE Die Kölner werden sich gewaltig strecken müssen, wenn sie den Sieg über die äußerst schnellen und eifrigen Gäste im Hause halten wollen. Drei Kölner Vereine befinden sich auswärts. Blau=Weiß sollte beim Neuwieder SE nicht allzu großen Widerstand finden und leicht siegen. Marienburger SE wird wohl schwerlich den Rheydter SV schlagen können, wie auch der Kölner TV 43 in Elberfeld bei der T6 RotWeiß kaum zu Lorbeeren kommen wird. K. J. Der letzte Fernruf.. Schlebusch— Zollstock. Wie wir in letzter Stunde erfahren, findet das Meisterschaftsspiel Schlebusch gegen Zollstock am kommenden Sonntag nun doch statt, da nach den Verhandlungen vor dem Gau Köln auf Grund der Vorkommnisse beim Spiel gegen Köln 93 eine Sperrung der Zollstocker Mannschaft nicht erfolgte und auch die ausgefallenen Spiele mit Ausnahme des Spieles gegen Köln 93 nachgeholt werden. Im sonntäglichen Spiel werden sich gleichwertige Partner gegenüberstehen, jedoch muß abgewartet werden, ob sich die zwangsläufige Pause auf die Gästemannschaft nicht ungünstig ausgewirkt hat. Auf zum Stadion! Hier fällt nachm..30 auf der Radrennbann in dem Kampfe die Entscheidung, ob Köln an den Endspielen un die Rheinbezirksmeisterschaft beteiligt ist oder nicht. vorh. Spiel der Res.-Mannschaft Wegen des zu erwartenden Massenbesuches sind die Kassen ab 1 Uhr geöffnet ausgediente Torwart noch in späteren Zeiten träumen.... Aber das war wahrhaftig nicht die einzige Tat. die der Brave vollbrachte. An ihr und ihm rankte sich(bildlich gemeint) die ganze Mannschaft empor und stieß mit einem Feuer und einem Elan in die Reihen des Gegners, daß dem, um ein wenig zu übertreiben, Hören und Sehen verging: am rechten Verteidiger, in Zivil der Pressewart(Tönnchen Sampels), prallten Ball und Mann ab, rechts von ihm schwang der um 50 Prozent verjüngte Beisitzer(Lehrer Thomas) wie ein 21jähriger das„Sprungbein“, daß es eine wahre Freude war, und in der Mitte stürmte, drängte, drückte, lief, rannte schoß: kurz entfaltete der Leichtathletikwart (W. Erken), offenbar der schußfertigste Mann der Beamten, einen Eifer, als gelte es, ein ganzes Sportfest abzuwickeln. Dabei assistierte ihm links der Herr Kreisgeschäftsführer(R. Boas) mit einer Berechnung und Ueberlegung, wie es einfach nur einem Mann von solchem Rang und Adel kann... Nur im Sturm hauerte es etwas.: Zwar balancierte der Herr Bezirksleiter(Rodder) geschickt, mit weit ausgestreckten Fangarmen über das ungepflügte und durch den Frost zu harten„Knubbeln“ erstarrte Feld, flankte, was das Leder hielt, in die Mitte, aber der Innensturm stand auf so schwachen Beinen, daß alle Werte, die der Potschöberschte hier erarbeitete, glatt verloren gingen oder, um ein liebliches Wortspiel anzuwenden, sich wie ein totgeborenes Kind im Wer daran Schuld trug ist schwer zu sagen: ob der rempel= und tatendurstige Geschäftsführer(Kniep Dammers), der„halhrechts stürmte. ob der offenbar unter den klimatischen Einflüssen leidende Sommerspielwart(Haentges), der die Mitte zierte, oder ob der den flachen Paß als eine Bodenübung betrachtende stellvertretende Turnwart(Mennis).. das ist heute nicht mehr zu ergründen. Keinesfalls aber der auf dem linken Flügel prächtig agierende Handball=Obmann(Fuchs), denn er tat mehr als seine Pflicht und schoß, ohne viel Aufhebens davon zu machen, das erste Tor für die„Beamten".... Inzwischen hatten aber leider die Schiedsrichter deren schon zwei aus, rein subjektiv gesehen, zufällig geglückten Durchbrüchen erzielt und außerdem den rechten Verteidiger der Beamten so hart umgelegt, daß der offenbar gehandikapt war. Nur so läßt sich erklären, daß die Schiris bei der Pause mit:1 in Führung lagen. In der Halbzeit stürzten sich gleich mehrere Photographen auf die Mannschaften, und besonders die Vorstandself stand in der Brennweite der Kameras. Sie in ihrer ganzen Schlichtheit und Grazie auf die Platte zu bannen, war eine Rarität, die sich die pfiffigen Amateure nicht entgehen ließen. Für die letzte Hälfte hatten sich die Pfeifenmänner einen besonderen Kriegsplan zurechtgelegt, um den Beamten einmal die rechten Flötentöne beizubringen. Und der Plan gelang. In weniger als 10 Minuten waren die Biederen erst umstellt und dann zweimal überrumpelt worden. Eine peinliche Ueberraschung. Aber der Vorstand hatte sich schnell wieder gefaßt. Nach einigen Versuchen kam, um das treffend zu kennzeichnen, die Kombinationsmaschine des Vorstandes glänzend in Gang, in den vierten Gang sozusagen, und im Handumdrehen hatte der Pressewart, der jetzt das Amt des Mittelstürmers bekleidete und dort, wie von autoritativer Stelle versichert wurde, wie ein Salonspieler(im übertragenen Sinne also wie ein„Kammerspieler") wirkte, in einigen Alleingängen zwei Treffer aufgeholt. Der Ausgleich durch den weitaufgerückten linken Verteidiger ließ nicht lange auf sich warten. In dem dann sich heftig entspinnenden Kampf um die Führung blieben die Schiris, die sonst merklich nachließen, zunächst Sieger und erhöhten die Zahl ihrer Tore auf fünf. Aber der in hohe Fahrt gekommene Kreisgeschäftsführer stellte mit einem tollen, unmöglich zu berechnenden Weitschuß den Ausgleich wieder her und mit dem sechsten Tor krönte der Sommerspielwart seine krampfhaften Bemühungen, den Ball ins gegnerische Netz zu knobeln. Damit rückte der Sieg der„Beamten“, die augenscheinlich die Sympathien der Zuschauer hatten, in den Bereich der Möglichkeit und alles machte sich schon mit der bevorstehenden Sensation vertraut... als. o Schreck, der Bezirksleiter mit einer angeschossenen Hand einen Elfer verwirkte, den der Schiedsrichter=Obmann(Schmutz auf ihn!) höchst eigenbeinig, ins Tor sandte, obwohl der Hüter der„Beamten“ mit aller Grazie, die auszudrücken er fähig war, sich auf. bzw. neben das Leder warf. Gleich darauf kündete die Pfeife des richtigen Schiedsrichters trübe das Ende des Spiels mit :6 an, dessen frohe und heitere Note der „rechte Linienrichter“, der, nach seinem am Ueberrock baumelnden„Wappen“ wahrscheinlich einer Brauereimannschaft angehörte, während des ganzen Spiels noch erhöht hatte.„Auf ein Neues“ war die Parole, mit der die Mannschaften liebevoll voneinander schieden. Und dann wieder für die Karitas, der der Bezirk, selbst nicht mit Glücksgütern gesegnet. als Ertrag des Spiels einen netten Betrag überwies. Schmitzkirchen. 1 Seite 12 Nr. 8 Lokal=Anzeiger Freitag, 8. Januar 1932 K 0 Die erste Bürgersteuerrate 1931 Die Einbehaltung bei Wochenlohnempfängern Befreiung von der ersten Rate Infolge der schärferen Staffelung und der Zuschlagsberechtigung der Gemeinden ist die Bürgersteuer für 1931 bedeutend drückender als die Bürgersteuer 1930. Daher sind bei Wochenlohnempfängern viel mehr Zahlungstermine vorgesehen als für die Bürgersteuer 1930. Ueber die Einbehaltung der ersten Bürgersteuerrate bei Wochenlohnempfängern bestimmt der Erlaß des Reichsfinanzministers vom 14. Dezember 1931, S. 190 1A— 475 Ill folgendes:„Nach§ 13 Abs. 1 Nr. 1 DB. BSt. 1931 ist der erste Fälligkeitstag für die vom Arbeitslohn einzubehaltende Bürgersteuer der 10. Januar 1932. Die Steuer ist nach§ 15 Abs. 4 bei der nächsten auf den 10. Januar 1932 folgenden Lohnzahlung vom Arbeitslohn einzubehalten. Eine Reihe von gewerblichen Betrieben, insbesondere kurzarbeitende Betriebe, werden in der Zeit vom 28. Dezember 1931 bis 2. Januar 1932 aus betriebswirtschaftlichen Gründen geschlossen. Einzelne Betriebe, die so verfahren, gewähren ihren Arbeitnehmern in dieser Zeit Lohnvorschüsse, die bei den nächsten Lohnzahlungen des neuen Jahres abgerechnet werden. Sind die Löhne in diesen Fällen außerdem noch infolge Kurzarbeit gemindert, so würde es eine große Härte sein, wenn in dieser Zeit außer den Lohnvorschüssen auch noch die Bürgersteuerrate vom Lohn abzuziehen wäre. Unter der Voraussetzung, daß der Betrieb zwischen Weihnachten und Neujahr geschlossen ist, daß ferner die Arbeitnehmer für diese Zeit einen Lohnvorschuß erhalten und daß es sich endlich um kurzarbeitende Arbeitnehmer handelt, ermächtige ich ausnahmsweise die Arbeitgeber, die erste Bürgersteuerrate statt an der ersten auf den 10. Januar 1932 folgenden Lohnzahlung erst an der zweiten Lohnzahlung nach dem 10. Januar einzubehalten. In den Fällen, in denen auch noch diese Lohnzahlung durch die Verrechnung des Vorschusses bei den kurzarbeitenden Arbeitnehmern betroffen wird, darf die Einbehaltung sogar auf die dritte dem 10. Januar folgende Lohnzahlung verschoben werden. Eine weitere Verschiebung kommt nicht in Frage; dies gilt im letzteren Falle auch dann, wenn bei dieser Lohnzahlung zwei Bürgersteuern auf einmal abzuziehen sind, wie dies in den Gemeinden mit einer Bürgersteuer von mehr als 250 Prozent bei Wochenlohnempfängern der Fall ist.“ Für den Fall der Verschiebung der ersten Bürgersteuerrate nach dem genannten Erlaß ist es oft zweifelhaft, unter welchen Voraussetzungen Befreiung von der ersten Rate zu gewähren ist. Die Steuerpflicht für die erste Rate fällt weg, wenn am 10. Januar die Voraussetzungen des§ 4 Abs. 2 bis 5 der Bürgersteuerverordnung erfüllt sind. Ebenso kommt es für die Frage, ob im Hinblick auf die allgemeine Freigrenze von 10 Mark wöchentlich Befreiung zu gewähren ist, lediglich auf den Arbeitslohn an, der an sich bei der nächsten auf den 10. Januar folgenden Lohnzahlung zu zahlen gewesen wäre. Beispiel: Bei der Lohnzahlung am 15. Januar steht dem Arbeitnehmer an sich ein Bruttoarbeitslohn von 9,75 Mark zu, bei der Lohnzahlung am 22. und 29. Januar ein Bruttoarbeitslohn von je 11 Mark. Der Arbeitnehmer bleibt für die erste Rate, da der maßgebende Bruttoarbeitslohn nicht mehr als 10 Mark betrug, steuerfrei, obwohl bei der tatsächlichen Lohnzahlung— abgesehen von der Abrechnung des für die Weihnachtszeit gewährten Lohnvorschusses— der Lohn mehr als 10 Mark betrug. Wenn also in dem Betriebe die Einbehaltung der ersten Rate allgemein auf den 29. Januar verschoben ist(an dem gleichzeitig die zweite Rate einzubehalten ist), kann es vorkommen, daß bei dieser Lohnzahlung die erste Rate nicht einzubehalten, die 2. Rate dagegen einzubehalten ist und umgekehrt. Ermäßigter Gepäcktarif für Warenproben und Musterkoffer Ab 1. Januar 1932 können Geschäftsreisende, die Warenproben und Musterkoffer mit sich führen müssen, diese zu einem um 33¼ Prozent ermäßigten Gepäcktarif befördern Jeder Koffer für den die Ermäßigung beansprucht wird, muß mit einem deutlichen Kennzeichen(Buchstaben oder Nummer) versehen sein. Alle Koffer eines Reisenden müssen dasselbe Kennzeichen tragen. Erforderlich ist eine Bescheinigung der zuständigen Industrieund Handelskammer, die der Eisenbahn bei der Aufgabe und Auslieferung der Koffer stets unaufgefordert vorzulegen ist. Die Bescheinigung, die für eine Zeitdauer von zwei Jahren ausgestellt wird, enthält den Namen des Reisenden, den Namen der Firma, für die er tätig ist, die Angabe, daß der Inhaber Warenprobenoder Musterkoffer mit sich führen muß. die Angabe der Kennzeichen, die die Koffer tragen und die Angabe, welche Gewichte die Koffer etwa haben. Verbilligte Tiertarife Im Rahmen der Preissenkungsaktion der Reichsregierung hat die Deutsche Reichsbahn am 1. Januar 1932 auch für die Tiertarife eine Ermäßigung bis zu 15 Prozent vorgesehen. Dies ist die dritte fühlbare Verbilligung für Tierfrachten der Reichsbahn innerhalb Jahresfrist. Schon am 1. Februar 1931 trat gleichzeitig mit der Reform des Tiertarifs eine wesentliche Verbilligung der Tierfrachten, namentlich für Pferde, Jungrinder und für verpackte Tiere(in Käfigen, Kisten usw.) ein. Da die Tierfrachten an den Gütertarif gebunden sind, wurde auch in Verbindung mit der Herabsetzung der Wagenladungsklassen am 1. November 1931 eine weitere Ermäßigung der Tierfrachten(etwa 12 Prozent) durchgeführt. Vergleicht man die ab 1 Januar 1932 gültigen Frachtsätze mit denen des Oktobers 1931, so ergeben sich für Verfrachter von Tiersendungen recht erhebliche Ersparnisse. Der Kölner pferdemarkt für den Monat Januar 1932 fand am 6. d. M. in den Anlagen des Schlacht= und Viehhofes statt. Es wurden im ganzen 234 Tiere aufgetrieben, und zwar: 217 Arbeitspferde, 17 Geschäftswagenpferde; ferner 11 Fahrzeuge. Der Geschäftsgana war still. Der nächste Pferdemarkt ist am Mittwoch, den 3. Februar 1932. Gesamtverband Deutscher Angestellten=Gewerkschaften Ortsgruppe Köln, Goebenstraße 10. 11. 1. Monatsversammlung Verbandshaus: Wahl d. Stimmführer. Geschäftl. Mitteil. 13, 1. Orchesterver. Uebungsab. i. gr. Saal. Turner: Dienstag u. Freitag Hallenturnen Lochnerstraße. Schach: Freitag Spelabend, Zimmer 30. Kaufm. Stellenvermittl.: Dienstag u. Freitag 17—19 Uhr Berufsbahnberatung f. Eltern u. Lehrlinge. Bücherei: tgl. geöffn. 18—19 Uhr. Jugendgruppe im DHV. 13, 1. Jahresvers. d. Jugendgr. m. Bericht. d. Untergliederungen. 14. 1. Wanderhorden. 15. 1. Arbeitsab. d. ScheinfirmenUebungskontore, Zimmer 42/43. Sonntag Fahrt d. Wanderh. Verband der weibl. Handels= u. Büroangestellten, Köln, Gerconstr. 13. 11. 1. Gymnastik=Kursus Jugendherb 19—20 Uhr. Englisch Anfänger, Deutsch. Bllanzu. Steuerkunde. 20 Uhr, 12. 1. Stenogr.=Uebungsab. 19.30—20.30 Uhr, Französisch, Buchführung 20 Uhr 14. 1. Jugendgruppe I 19.30—21.30 Uhr. Frl. Schmitz (Frankenforst):„Die berufstätige Frau im Wandel der Zeit". Stenogr. Fortgeschrittene. 20 Uhr Englisch Fortgeschr. 15. 1. Stenographie Anfänger. Verband Deutscher Techniker. Mittwoch, 20 Uhr, Versammlung. DHV.=Haus, Goebenstr. Thema:„Rechtsgrundlage des Dienstvertrages". Die Arbeitsgemeinschaft der Vereinigung ehem. Kriegsgefangener Deutschlands e.., Ortsgruppe Köln, hät am Samstag. 9. Jan., abends 8 Uhr, im Brauhans St. Peter, Köln, Sternengasse, ihre Monatsversammlung ab. Si Zentrumspartei Gesamt=Rippes Sonntag, den 10. Januar 1932, nachmittags 5 Uhr. im Großen Saale des Vereinshauses St. Marien, Gocher Straße 11/13 große Zentrumsversammlung. Redner Abgeordneter Letterhaus und Dr. Reuter, Parteivorsitzender, sprechen über: Die sozialpolitische Lage im Reich und in Preußen. Bezirk Mülheim(Antonius) Sonntag, 10. Jan., 18 Uhr, im großen Saale des St. Antoniusstiftes Bezirksversammlung. Stadtv. Studienrat Gail hält einen Lichtbildervortrag:„Das wirtschaftliche Gesicht Deutschlands“. Anschließend wird derselbe Referent über die„allgemeine politische Lage“ sprechen. Bezirk Ursula Montag, 11. Jan., 20.15 Uhr, im Vereinssaale, Ursulagartenstraße 29, Vortrag mit Aussprache von Dr. Thies:„Wirtschaftsproblem des heutigen Rußland". politische Bildung Das Politische Seminar der Kölner Zentrumspartei wird in der zweiten Hälfte des Wintersemesters das Abrüstungsproblem, eine deutsche und internationale Schicksalsfrage erster Ordnung behandeln. Der Seminarplan sieht folgende Themen vor: Montag, 11. Jan., Dr. C. Becker: Kriegsrüstungen in der europäischen Geschichte; Montag, 18. Jan., Red. Dr. Hofmann: Die Kriegsschuldlüge; Montag, 25. Jan., Red. Horndasch: Die Abrüstungsverträge und ihre Durchführung: Montag, 1. Febr., Red. Horndasch: Die bisherige Diskussion über die Abrüstung und die Abrüstungskonferenz; Montag, 15. Febr., Reichstagsabg. Joos: Deutschland und Frankreich. Die Sitzungen finden im kleinen Festsaal der Kölner Bürgergesellschaft (Eingang Röhrergasse) abends.15—10.15 Uhr statt. Die Aufnahmebedingungen sind die gleichen wie bisher. Anmeldungen sind an das Sekretariat der Kölner Zentrumspartei, Rubensstr. 11, zu richten. Wetter bis morgen — Frost?“ Immer noch Niederschlagsneigung, langsamer Temperaturrückgang gegen 0 Grad bei nächtlichem Aufklaren. Strichweise etwas Frost. Maximum im Kölner Flughafen plus 7,9 Grad, Minimum plus 3,8 Grad, Niederschlag .8 mm. Devisenkurse Berlin, 8. 1. B. Aires(1 Peso) Kunada(1 kan Doll.) Japan(1 len) Kairo(1 Sgypt. Pld.) Istanbul(1 Pid.) England(1 4) New York(1 8) Rio d. lan.(1 Mlr.) Uruguay(1 Goldp.) Holland(100 Gld.) Athen 100 Drachm.) Belgien(100 Belga) Bukarest(100 Lei) Budapest(100Pengö) Danzig(100 Gld.) Finnland(100 f..) Italien(100 Lise) ugoslaw 1100 Din.) Kaunas(100 Litas) Dänemark 100 Kr. Lissabon 1100 Escu. Norwegen(100 Kr.) Frankreich(100 Fr.) Prag(100 Kr.) Island(100 isl. Kr.). Riga(100 Lais) Schwei(100 Fr.) Bulgarien(100 Lewa) Spanien(100 Pes.) Schweden(100 Kr) Estland(100 Kr) Wien(100 Schill.) Wenig veränderte Kurse G Essen,.Jan.1932. Am rheinisch-westfälischen Wertpapiermarkt war die Haltung heute weiter fest. Die Kurse der Aktien waren im allgemeinen aber nur wenig verändert. von Montanwerten wurden Mannesmann etwas höher bezahlt, während Deutsche Erdöl und I. G. Farben zu kaum veränderten Kursen gehandelt wurden. Recht lebhaftes Geschäft entwickelte sich wieder mit Burbach- und Wintershall-Aktien, die mehrere Prozent anzogen. Nach Kalikuxen zeigte sich einige Nachfrage, namentlich nach Beienrode. Am Markt der festverzinslichen Werte hielt die Nachfrage namentlich nach Industrieobligationen an. Zu Umsätzen kam es jedoch nur in wenigen Fällen, da entsprechendes Angebot fehlte. + Köln..Jan.1932. Die weiter feste Haltung der deutschen Werte an den Auslandsbörsen blieb auf den heutigen Verkehr von Büro zu Büro nicht ohne Einfluß. Das Geschäft war bei guten Umsätzen sehr lebhaft und die Haltung teilweise recht fest, wenn auch einige Werte in Reaktion auf die Steigerungen der letzten Tage geringfügig nachgaben. Die Nachfrage richtete sich vor allem auf Montanwerte. So lagen Mannesmann%, Hoesch-Köln-Neuessen 1½%. Ver. Stahlwerke, Phönix und Rheinstahl je 1% höher. Demgegenüber lagen Rheinische Braunkohle, wohl mit Rücksicht auf die Meldungen über verschlech terten Braunkohleabsatz in den letzten Monaten, etwa 1½% schwächer. Kaliwerte konnten ihren anfänglichen Verlust wieder aufholen und darüber hinaus noch—1½% gewinnen. I. G. Farbenindustrie waren bei guter Nachfrage 1½% höher. Reichsbankanteile waren wenig verändert. Elektrowerte gaben allgemein etwas nach. Siemens verloren%. AEG%.— Auf dem Rentenmarkt hatten Pfandbriefe gutes Geschäft und wurden—1% über der gestrigen Notiz gehandelt. Ausländische Wechsel. 7. 1. 91.50 WARENBERICHTE Ruhiger Berliner Fruchtmarkl □ Berlin,.Jan.1392. Der Berliner Fruchtmarkt verkehrte in ruhiger Haltung. Angebot und Nachfrage hielten sich so ziemlich die Waage. Im handelsrechtlichen Lieferungsgeschäft gelangten März- und Mai-Weizen unverändert zur Notierung An Roggen zogen beide Termine um ½ M. an; Mai-Hafer gewann ¼ M. Am Markt für greifbare Ware fand das kleine Angebot zum Teil auf unveränderter Grundlage glatt Aufnahme Bei Roggen wurde für die zur Verfügung stehende Ware ein um 1 M höherer Preis bewilligt, um so mehr, als etwas erhöhte Preise für Roggenmehl durchzusetzen waren. Allerdings klagen die Roggenmühlen fast durchweg über den geringen Mahllohn. Knapp angeboten und stärker begehrt waren billige Provinzroggenmehle. Weizen war von einigen Mühlen in den Forderungen um 25 Pfg. erhöht. Der laufende Verbrauch deckte sich jedoch fast durchweg zu gestrigen Preisen ein Hafer lag stetig: mer waren nur gestrige Preise zu erzielen. Futtergerste war etwas mehr gesucht; dagegen blieb Braugerste nach wie vor vernachlässigt. Amtl. Preise In Mark thei Getreide und Oelsaaten für 1000, sonst für 100 kg) Waten nän. 75-76 Futtenweizen, märt. 70-71 kg. Sommerweizen, märk. 78-79 kg. oggen, märt herste. Winter neue " Jraurutter- und Industrie u märkischerne " alte s. greitber Berlin " La Plata Weizenmehl, trei Berlin Veizenkleie-Melasse Raps 7. 1. „00-27,50 1,50-24,00 5,00-17,00 6,00-18,00 4,00-16,00 6,00-19,00 0,00-12,00 4,00-15,50 .00-27.00 2,30-12.40 12,10 11.80 .50 10.60 11,10 Weizen. März 243(zuletzt 243) gen. März 208½—209(207½-208), (153½—153), Mai 159½(159½—159¼). Mai 250¾—250½(251—250¾); RogMai 215(214½); Hafer, März 153 OBST GEMUESE Schleppender Absatz am Hauptmarkt X Köln,.Jan.1932. Heute war der Markt wieder mit Gemüse und Obst sehr stark beschickt. Der Absatz ging äußerst langsam vor sich, da die auswärtigen Aufkäufer nur in geringer Zahl erschienen waren. Gegen.30 Uhr trafen auch noch fünf Lastwagen mit Obst und Gemüse vom Bonner Markt ein, die am Sassenhof untergebracht wurden. In der Markthalle blieb es auch still. Das Angebot der Rheinfischer war größer als die Nachfrage. Lebhafter war es auf dem Geflügel- und Wildmarkt Im Großhandel kosteten: Kartoffeln, Industrie, 3,20—3,50., Nieren 4,50—4,60 M. der Zentner, Endivien—10, Kohlrabi—4, Rettich—4, Meerrettich 15—30 Pfg. das Stück, Weißkohl 2,8—3,3, Rotkohl.—3,5, Wirsing .—5, Grünkohl 2,5—3, Rosenkohl—8, Steckrüben—3, Spinat—6, weiße Rüben—3, Feldsalat 10—15, Karotten—6, Möhren—3, Zwiebeln.—10 Pfennig das Pfund, Schwarzwurzeln—15 Pfg. das Gebund, Molkereibutter .25—1,40., Landbutter.10—1,20 M. das Pfund Eler—12,5 Pfg. das Stück, Kochäpfel—8, Eßäpfel—30, Birnen 10—18 Pfg. das Pfund.— Von Auslandswaren bedangen: französ. Kopfsalat 22—25, Endivien 13—22, Blumenkohl 35—58 Pfg. das Stück. Schwarzwurzeln 22—25, Tomaten 35—50 Pfg. das Pfund, Zitronen Kiste zu 150 Stück—11, zu 300 Stück 12—15, Apfelsinen (Cap) Kiste 17—18,(Valencia) 12—19, amerikan. Aepfel Kiste 11—15, Birnen Kiste 22—23, Almeria-Trauben Faß 15—20., holl. Aepfel 10, Trauben 70—80, belg. 140—150, Bananen 28—30, Ananas 100—120. Maronen 15, Haselnüsse 45—55, Walnüsse 30—45, Feigen 25—80 Pfg. das Pfund, Datteln Karton 60 bis 75 Pig. ZUCKER Hamburger Zuckerbörse. 8 1. 10.30 Uh 1 7. 1..15 Uhr B O 1 b 6,50 6,30 6,60 6, 40 6,70 6,50 .80 6, 60 .00 6,75 .10 6. 90 B] G 6,65 6,40 .75 6,50 6,85 6,60 6,95 6,70 7,06 6,80 7,10 7,00 Amtliche Preise für gesunde, trockene Ware, nicht unter holl. Standard, 25 frei Seeschiffseite Hamburg für 50 kg einschl Sack. Magdeburger Zuckerbörse. Terminpreise für Weißrucker ausschließ: Sack und Verbrauchssteuer frei Seeschiffsseite Hamburg für 50 kg netto (Die Steuer beträgt 10.50., die Sackgebühr.60—.70 M für den Zentner.) 8 1. B G .65.46 6,85 6,65 7,20 7,00 B 1. 0 .70 6,50 6,90 6,70 .10 6,90 — Magdeburg,.Jan.1932. Weißzucker, einschließlich Sack und Ver brauchsteuer, für 50 kg brutto für netto. ab Verladestation Magdeburg und Umgebung, bei Mengen von mindestens 200 Zentner, gemahlene Melis, Liefe rung per Januar 31,65 M. Kaffee lasis Santos supertor Ami Preise 1. 1/2 K 8. 1. 10 Um 17. 1. 12.30 Uhr b KOLONIALWAREN Hamburger Kaffeebörse. März Mai— 30 Kaffee Basis Santos prima 30 G 30½ 31 31½ 7. 1 12.30 Uh B1 6/b 47 44— — 44½ VIEH FLEISCH :—: Geldern,.Jan.1932. Dem heutigen Schweinemarkt waren 230 junge Tiere zugeführt. Die Preise stellten sich für Schweine von—6 Wochen auf—8., von—8 Wochen auf—12., von—13 Wochen auf 12—13 M. Der Handel war flott. Hamburger Schlachtviehmarkt vom 8. Januar 1932. Auftrieb: 3792 Schweine. Es galten: 1. Beschaffenheit 41—42, 2. 40—41, 3. 38—40, 3a 37—38. 4. 29—33; Sauen 1. Beschaffenheit 30—34.(Alles in Pfennig für 1 Pfund Lebendgewicht.) Marktverlauf: ruhig. () Leer(Ostfriesland),.Jan.1932. Dem Zucht- und Nutzviehmarkt waren 330 Tiere zugetrieben, Dabei kosteten: hochtragende und frischmeike Kühe I. Sorte 430—470., II. 350—400., III. 220—300., hoch- und niedertragende Rinder I. Sorte 330—375 M. II. 260—300., III. 160—230.; jährige Bullen I. Sorte 300—400., II. 210—270., III. 125—180., halbjährige Kuhkälber 60—100., halbjährige Bullkälber 50—100.,—2jährige güste Rinder 125—210., Kälber bis zu zwei Wochen—15 M.(Ausgesuchte Tiere über Notiz.) Husum,.Jan.1932. Dem heutigen Ferkelmarkt waren 476 Tiere zugeführt. Der Handel war anfangs rege, später flauer. Dabei bedangen beste Ferkel 12—14., mittlere—11., geringere—9 M. das Stück; nach Gewicht schwere Ferkel 27—30 Pfg., leichte 26—28 Pfg. das Pfund.(Ausgesuchte Tiere über Notiz.) SPINNSTOFFE WEBWAREN Bremer BaumwollTerminbörse nüar März Ma luli Oktober Oezember Bremen Baumwolle middling universal stand. 8. 1 7. 1. 6. 1. 5. 1. 7,47 amer. Ctsl7,38 amer. Cts/7,27 amer.Ctsl 1,22 amer. Cta ERZE METALLE Berliner Metalle 8. 1 Elektrolyt-Kupfer 69 Aluminium 98-998 1. B. 160 Walz- u. Drahtbarr 9921 1 7. 1. .50 160 164 Reinnicke 98-998 Antiman-Fegulus Feinailber(tör 1 kg) 8. 1. 350 50,00-52,00 42,00-45,25 7. 1. 350 50,00-52,00 42.25-45,50 VERKEHRSWESEN Wagengestellung der Reichsbahn (.Jan.1932.) Ruhrbezirk: gestellt 17 757, gefehlt 0: Aachener Kohlenbezirk: gestellt 1806, gefehlt 0: Rhein. Braunkohlenbezirk: gestellt 3763, gefehlt 0. Schitferbörse in Ruhrort,.Jan.1932. Frachtsätze von den Rhein-RuhrHäfen nach Mainz und Mannheim je.90., Mainplätze bis Frankfurt 1,05., Aschaffenburg 1,15., Hanau 1,10., Karlsrube 1,10.. Lauterburg 1,15., Straßburg 1,40 M.(ausschl. Schleppen), Rotterdam 0,75—.80., Antwerpen und Gent je 1,30., Brüssel 1,70., Lüttich 2,10 M.(einschl. Schleppen); von den Häfen des Rhein-Herne Kanals nach Mainz und Mannheim je 1,05., Mainplätze bis Frankfurt.20., Aschaffenburg.30., Hanau 1,25., Karlsruhe.25., Lauterburg.30., Straßburg 1,55 M. (ausschl. Schleppen), Antwerpen und Gent je 1,45., Brüssel.85., Lüttich 2,35 M.(einschl. Schleppen): Schlepplönne von den Rhein-Ruhr-Häfen nach Mainz 0,90—1., Mannheim—1,10 M. Die an der Schifferbörse notierten Frachten sind die reinen Wasserfrachten, also ausschließlich Schlepplohn. Einladungskosten. Ufergeld Versicherung, Leichterkosten, Speditionsgebühren uew Wasserstands-Nachrichten Lokal=Anzeiger Nr. 8 Seite 13 Freitag, 8. Januar 1932 RUUNDFUNK·NACHRNCHT Sonntag, 10. Januar 1932 .00—.25 Uebertragung von der Norddeutschen Sendergruppe: Hamburger Hafenkonzert, auf dem Dampfer„Hamburg“ der Hamburg-Amerika-Linie Die Glocken vom Großen Michel, dem„Wahrzeichen der deutschen Seefahrer. 1. Choral: Harre, meine Seele. 2. Regimentskinder, Marsch von Fucik. 3. Ouvertüre zur Oper„Die Felsenmühle“, von Reissiger. 4. Potpourri aus der Operette„Das Dreimäderlhaus“ von Schubert-Berté. 5. Graf-Waldersee-Marsch von Köpke. 6. Finale aus„Ariele, die Tochter der Luft“ von E. Bach. 7. Fliegermarsch von Komzak. 8. Freut euch des Lebens, Potpourri von Lincke. 9. Schatzwalzer aus der Oper„Der Zigeunerbaron“ von Strauß. 10. Freundschaftsflagge, Marsch von Blon. .30—.55 Esperanto: Wilhelm Wingen. .00—.05 Uebertragung des Geläutes von St. Gereon, Köln. .05—10.00 Katholische Morgenfeler. Ansprache: Rektor Fuhrmanns. Köln. Kirchenchor St. Peter, Köln(Leiter: Dr. Kaspar Roeseling). Egbert Grape(Klavier), Hans Hilgers(Orgel). 1. Chorgesang: a) Reges Tarsis, Offertorium vom Feste der Erscheinung des Herrn aus dem Graduale Romanum, b) Dies sanctificatus von Palestrina. 2. Ansprache:„Die Festfeier der Erlösten“. 3. Chorgesang: Omnes de Saba von Roeseling. 4. Klaviersolo: Largo e mesto, aus der Sonate DDur op. 10 Nr. 3 von Beethoven. 5. Chorgesang: Gespräch der Hirten zu Bethlehem von Praetorius. 6. Klaviersolo: Adagio cantabile, aus der Sonate Pathétique op. 13 von Beethoven. 7. Chorgesang: a) Die Könige aus Saba kamen von Bach, b) Es führt drei Kön'ge Gottes Hand, Kirchen11.00—11.25 Meister des Reiseberichts. Friedrich Schnack: Auf ferner Insel— Reisen in Madagas30—12.05 Reichssendung: Bach-Kantate. Kantate zum 1. Sonntag nach Epiphania„Liebster Immanuel. Herzog der Frommen“ von Johann Sebastian Bach: Das Städtische und Gewandhausorchester zu Leipzig] Der Thomanerchor. Solisten: Dorothea Schröder(Alt), Hanns Fleischer (Tenor). Kurt Wichmann(Baß). Günther Ramin (Orgel), Friedbert Sammler(Cembalo), Carl Bartuzat(Flöte). Rudi Kemper(Oboe), Walter Heinze Oboe’amore), Leitung: Thomaskantor Dr. D. 12.25 Was jeder wissen sollte. Oberpostdirektor Meyer: Meine Fernsprechrechnung stimmt 12.30—12.55 Robert Walter: Zwei exotische Er13.00—14.30 Mittagskonzert, Leitung: Wolf. 1. Einzug der Gäste auf der Wartburg aus„Tannhäuser“ von Wagner. 2. Rosenkavalier Walzer von Strauß. 3. Fest-Ouvertüre von Lassen. 4. a) Ich liebe dich, b) Erotik von Grieg. 5. Erste Suite aus der„Arlesierin“ von Bizet. 6. Melodien aus der Operette„Der Zarewitsch“ von Lehar. 7. a) Nachtigall im Fliederbusch. Intermezzo von Krome, b) Spanische Serenade von Metra. 8. Westfalengruß. Marsch von Blankenburg. 14.30—14.50 Deutsche Einheitskurzschrift. Hans Moittor. 1 14.50—15.10 Schachfunk. Dr. A. van Nüß. 15.25—15.45 Emil Bernhard: Witz und Schlagfertig. keit im politischen Kampf. 15.45—16.05 Paul Laven: Bergwerk.(Zwei Er 16.05—16.30 Der Westfällsche Lebensraum. Landesrat Dr. Zuhorn: Die ersten Jahrzehnte der Provinz Westfalen. 16.30—18.00 Uebertragung vom Südwestfunk, Frankfurt: Vesperkonzert des Städtischen Kurorchesters Wiesbaden, Leitung: Musikdirektor Hermann Irmer. 1. Erinnerung an Chopin, Fantasie von Bekker. 2. Hesperusbahnen, Walzer von Strauß. 3. Serenade-Moll von Volkmann. 4. Ouvertüre zur Oper„Die Nibelungen“ von Dorn. 5. In der Kirche von Goepfart. 6. Ungarische Rhapsodie Nr. 12 von Liszt.ul. 5— 18.05—18.30 Die Welt auf der Schallplatte. Prof. Dr. Walter Bombe: Volk in den Abruzzen. 18.35—18.55 Uebertragung vom Bayerischen Rundfunk. München: Der Löwe und die Maus, verfaßt von den Kindern der Hohenzollernschule. Musik von Werner Egk. 19.00—19.45 Eine Stunde Kurzweil. 19.45 Sportvorbericht. 20.00 Gasparone. Operette in drei Aufzügen von Karl Millöcker. Dichtung: von F. Zell und R. Genée. Musikalische Leitung: Kühn. Spielleitung: Anheisser, Chöre: Maier. Carlotta, verwitwete Gräfin von Santa Croce: Edith Fils. Nasoni, Podesta von Syrakus: Hans Salomon, Sindulfo, sein Sohn: Hans Wocke. Erminio: Josef Schömmer. Benozzo. Wirt: Leonardo Aramesco, Sora, seine Frau: Astrid Maray, Zenobia. Gesellschafterin der Gräfin Carlotta: Helene Guermanova, Marietta, Kammerzofe: Else Fuchs, Nassoccio, Benozzos Onkel. Schmuggler: Erich Rauch. Gendarmen, Zollwächter Schmuggler, Bauern und Bäuerinnen Die Handlung spielt in und bei Syrakus auf Sizilien um 1820. 22.00 Letzte Meldungen. Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. Anschließend bis 23.45 Nachtmusik. Leitung: Wolf. 23.45—.10 Uebertragung aus der Westfalenhalle, Dortmund: Beim Dortmunder Sechstagerennen. Sprecher: Probst. Leuschner. 5. Melodien aus der Operette„Der Graf von Luxemburg“ von Lehar. 6. a) Pizzicato von Gillet. b) Andalusisches Ständchen von Jessel. 7. Die Musik kommt, Marsch Revue von Zimmer. 14.30 Schlachtviehmarktberichte. 15.30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15.50—16.20 Kinderstunde. Charlotte und Inge Blensdorf: Wir machen uns Flöten. Material: Etwa ½ m dünnbandiges Bambusrohr, 18—22 mm Durchmesser. Lineal, Holzfeile, Taschenmesser. Säge, glatte Korken, Bleistift, Papier. 16.20—17.00 Jugendfunk. 1. Rektor Simon: Aus den Erinnerungen eines westfälischen Dorfjungen von Fr. W. Grimme. 2. Heinz Raasch: Werkarbeit für die Jugend. Steckfiguren für den Sandkasten. 17.00—18.00 Vesperkonzert. Yella von Braun-Fernwald(Alt), Dr. Paul A. Pisk(Klavier). Oesterreichische Komponisten. 1. a) Drei Prinzessinnen von Gal. b) Der Ton von Marx, c) Schneeglöckchen von Korngold, d) Perlen glitten durch meine Hand von Rinaldini. 2. a) Kleine Festtagsmusik von Wetchy, b) Melodien für Klavier von Kauder, c) Klavierstücke von Kornauth. 3. a) Zwei Georgelieder von Wellesz, b) Im Vorübergehen von Stimmer, c) Schlafen, schlafen von Berg, d) Bitte von Felber. e) An die Sonne von Pisk. 4. a) Klavierstücke op. 39 von Krenck, b) Tanzfolge oder kleine Suite von Pisk. 18.10—18.35 Hellmuth H. Hellmuth: Zu Besuch beim russischen Rundfunk. 18.40—19.00 Aus Frauenbüchern und Frauenzeitschriften. Marie Theres van den Wyenbergh: Jungmädchen von heute. 19.00—19.15 Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15 Vom Tage. 19.30—19.55 Verkehrsrechtliche Tagesfragen. Universitätsprofessor Dr. Esch: Der Unfallprozeß. 19.55 Erste Abendmeldungen. 20.00 Abendkonzert. Das Kleine Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Eysoldt. 1. Sportwelt. Marsch von Pataky. 2. Großer chromatischer Walzer von Kockert. 3. Ouvertüre zur Oper„Das Mädchen aus Artois“ von Balfe. 4. Fantasie aus der Oper„Mareike von Nymwegen“ von’dlbert. 5. Die Hexe von Casadesus. Intermezzo: Klassisches Lied. und Ballade. Strienz(Baß), Grape (Begleitung). 1. Auf Flügeln des Gesanges. 2. Reiselied. von Mendelssohn. 3. Auf das Trinkglas eines verstorbenen Freundes. 4. Der Knabe mit dem Wunderhorn von Schumann. 5. Der Kontrabandist. 6. Prometheus von Wolf. 6. Zweite Suite aus„Peer Gynt“ von Grieg. 7. Das Herz des Pierrot von Clemus. 8. a) Am schwarzen See von Dvorak, b) Ein Tanz von Dvorak. 9. Potpourri aus der Operette„Die Kaiserin“ von Fall. Anschließend an die Letzten Meldungen bis 23.45 Nachmusik und Tanz, Leitung: Eysoldt. 23.45—.10 Uebertragung aus der Westfalenhalle, Dortmund: Beim Dortmunder Sechstagerennen. Sprecher: Probst. 10.15—11.15 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11.20—12.00 Schulfunk für Schüler aller Schulen vom 12. bis 16. Lebensjahr. Dr. Richard Wichterich: Vom Geld.(Eine kultur- und wirtschaftskundliche Plauderei.) 12.00—12.35 Schallplattenkonzert. 12.35 Funkwerbung mit Schallplatten. 12.50 Wetterbericht. 12.55 Nauener Zeitzeichen, Mittagsmeldungen und Zeltangabe.„ 13.05—14.30 Mittagskonzert, Leitung Eysoldt. 1. Kreuz und Krone, Marsch von Becker. 2. Der letzte Tropfen, Walzer von Kratzl. 8. Jubel Ouvertüre von Bach 4. Fantasie aus der Oper lephistopheles“ von Bolto. 5. Legende Nr. 7 von Dvorak. 6. Kaukasische Skizzen von Ippolitow. 7. Polnisches Fest von Chabrier. 8. Wiener Spaziergänge, Potpourri von Komzak. 15.30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15.50—16.20 Kinderstunde. Els Vordemberge: Wir spielen. S 16.20—16.30 Mitteilungen aus dem Schulfunk. 16.30—17.00 Aus dem Leben der höheren Schule. Studienrat Dr. Gottschow: Zwischen Schaffen und Schauen In der Erziehung zur bildenden Kunst.„ 17.00—18.00 Vesperkonzert, Leitung: Eysoldt. 1. Masuren-Marsch von Oschelt. 2. Ouvertüre zur Oper„Die Nürnberger Puppe“ von Adam. 3. Melodien aus„Andrea, Chénier“ von Giordano. 4. Hoch lebe der Tanz, Walzer von Waldteufel 5. Liebesträume von Liszt. 6. Ungarische Tänze Nr. 5 und 6 von Brahms. 18.00—18.20 Die Welt im Buch. Franz P. Brückner: Drei Zeitromane. 18.20—18.40 Für den Landwirt. Dipl.-Landwirt Rinke: Der neuzeitliche Silo als Kraftfuttersparer. 18.40—19.00 Französische Unterhaltung. Lektor Le Bourgeois— Lektor G. Perrot. 19.00—19.15 Wetterbericht, Zeitangabe. Wirtschafts meldungen und Sportvorbericht. 19.15—19.25 Zehn Minuten Funknachrichten. 19.30—19.55 Was jeder wissen sollte. Regierungs. rat Scholz: Vorschriften für den Radfahrverkehr. 19.55 Erste Abendmeldungen. 20.00—20.25 Von der Flöte zur Pauke(). Hans Ebert. 20.30 Uebertragung vom Südwestfunk, Frankfurt: Romantische Improvisationen. Eine Hörfolge aus deutscher Romantik von Willi Haas und Hanna Haas. Regie: Fritz Peter Buch. Sprecher: Franziska Kinz. Paul Wegener u. a. 22.00 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. 22.30—23.00 Uebertragung aus der Westfalenhalle, Dortmund: Belm Dortmunder Sechstagerennen. Sprecher: Probst— Heinemeyer.— Funkstille. Mittwoch, 13. Januar 1932 450 se Köln kostet Ihr Hut zum Aufmachen *—„Wie neu HUTFABRIK Schafgan Köln, Friesenstraße 23. Gegr. 1887 Dienstag, 12. Januar 1932 .45—.00 Leibesübungen. Dr. Ludwig Bach. .00 Wettervorhersage und Zeitangabe. .05—.00 Morgenkonzert. .00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10.00 Erste Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. .45—.00 Leibesübungen. Dr. Ludwig Bach. .00 Wettervorhersage und Zeitangabe. .05—.00 Morgenkonzert. .00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. .05—.30 Mutter und Kind. Gespräch. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.00 Erste Meldungen, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. Montag, 11. Januar 1932 .45.00 Leibesübungen. Dr. Ludwig Bach. .00 Wettervorhersage und Zeitangabe. .05.00 Morgenkonzert. .00 Wiederholung der Wettervorhersage, Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.00 Erste Meldungen. Zeitangabe und Wasser 10.15 11.15 Mensch und Welt. Gemeinschafts11. 129, Sp alfank für Schüler aller Schalen vom 12. bis 16. Lebensjahr. Dr. Richard Wichterich Vom Geld. Eine kultur- und wirtschaftskundliche Plauderei.) 12.00 12.35 Schallplattenkonzert. 12.35 Funkwerbung mit Schallplatten. 12.55 Nauener Zestzeiechen. Altagsweldungen und 13 5 14.30 Mittagskonzert. Leitung Woll. 1 Ungarische Lustspiel Ouverture von Keler Bela. 2 Tausend und eine Nacht. Walzer von Strauß 3 Szenen aus der Oper„Der Barbier von Se villa“ von Rossini, 4. Friedemann-Bach-Suite von Ihr da oben muht noch viel herunter, wenn ihr mir Konkurrenz machen wollt. KLUTTIA. Sparsame Olen und Herde für Unlon-Briketts HAAM KÖLN: HOHENZOLLERNRING 50. RUF 213732 OUSSELDORF · GRAF-ADOLF-STR. 75 · RUF 23174 Anzeigen in den„Rundfunk-Nachrichten“, des Kölner Lokal-Anzeigers werden eine ganze Woche lang von den Lesern täglich wiederholt beachtet. Lorgnetten sind die große Mode! In Platin, Silber, Gold und Perlmutt führt sie Optiker Weisheim Köln, Herzogstraße 30 Himmel un Ad das köstliche Eintopfgericht, nur mit HausmacherBlut- u. Leberwurst v. Wahl Röhrergasse 8 Tel. 228833 10.15—11.15 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11.20—12.00 Musikallscher Schulfunk für die Oberstufe höherer Lehranstalten: Haydns Jahreszeiten, eine Einführung in Form und Gehalt des Oratoriums. Leitung: Prof. Dr. Felix Oberborbeck. Chor und Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Zimmermann: Solisten: Hansen (Sopran), Aramesco(Tenor), Strienz(Baß). 1. Frühling: a) Chor:„Komm, holder Lenz“, b) Arie für Baß„Schon eilet frob der Ackersmann’ 2. Sommer: a) Rezitativ:„In grauem Schleier“, b) Rezitativ: Willkommen jetzt. 3. Herbst: a) Duett:„Ihr Schönen aus der Stadt“, b) Jagdchor. 4. Winter: Lied mit Chor:„Ein Mädchen, das auf Ehre hielt“ 12.00—12.50 Schallplattenkonzert. 12.50„Wetterbericht. 12.55 Nauener Zeitzeichen, Mitagsmeldungen und Zeitangabe.„ 13.05—14.30 Mittagskonzert, Leitung: Eysoldt. 1. Deutscher Reichsadler, Marsch von Friedemann. 2. Strandwellen. Walzer von Lüling. 3. Anacreon-Ouvertüre von Cherubini. 4. Fantasie aus der Oper„Das Heimchen am Herd“ von Goldmark. 5. Romanze von Renée. 6. Karawane, orientalische Suite von Joyee. 7. Wasserspiele. WalzerIntermezzo von Rüsch. 8. Potpourri aus der Operette„Das Spielzeug Ihrer Majestät“ von Königsberger. 15.30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15.50—16.20 Kinderstunde. Kasperltheater. 16.30—17.00 Aussprachestunde für Landschulen. Gustav Feger: Der Landlehrer in der Volksbildung.„ 17.00—18.00 Vesperkonzert des Orchesters des Westdeutschen Rundfunks. Leitung Kühn. Solistin: Olga von Krupka(Alt). 1. Romantische Ouvertüre von Thuille. 2. Lieder für Alt mit Orchester von Ehrenberg: Am Ufer; Elfenliedchen; Bleibe. 3. Fantastische Tänze von Turina: Verzückung: Traum: Orgie. 4. Lieder für Alt mit Orchester von Vultée: Schließe mir die Augen beide; Sonnenschein. 5. Vorspiel zum zweiten Aufzug der Oper„Ingwelde“ von Schilling. 18.10—18.30 Alfred Wolfenstein: Erinnerungen an Rilke 18.35—19.00 Meister der Naturschilderung Prof. Dr. Buytendijk(Groningen): Ein Hund sucht 19.00—19.15 Wetterbericht. Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15 19.30 Vor allem Gesundheit. Dr. Nettesheim: Beratung der hoffenden Mütter. 19.30—19.55 Weltpolitische Tagesfragen. Dr. Leo Schwering. M. d..: Wilson. 19.55 Erste Abendmeldungen.„„ 20.05—20.50 Die Welt auf der Schallplatte. Prof. Dr. Walter Bombe: Rom und Apulien 20.50 Der Grüne Kakadu. Groteske in einem Aufzug von Arthur Schnitzler Spielleitung: Rieth Emile Herzog von Cadignan: Fritz Reiff. Francois Vicomte von Nogeant: Paul Würtbenberger. Albin Chevalier: Richard Weimar. Der Marquis von Lansac: Walter G. Pastor. Séverine, seine Frau: Melitta Leithner. Rollin, Dichter: Friedrich Krahmer. Prospère, Wirt: Ludwig Barg. Henri:*** Balthasar: Frank Barufski. Guillaume: Albert Oettershagen. Scaevola: Martin Ullrich. Jules: Bruno Schröder. Etienne: Friedrich Rosenthal. Maurice: Hanns August Herten. Georgette: Martha Walter. Michette:**: Flipotte: Léocadie. Schauspielerin: Kaete Bierkowski. Grasset, Philosoph. Josef Kandner. Lebret: Paul Apel Grain, ein Strolch: Karl Wilhelmy. Der Commissär: Ernst Reschke. Adelige Schauspieler, Schauspielerinnen Bürger und Bürgerfrauen. Spielt in Paris am Abend des 14. Juli 1789 in der Spelunke Prospères. 22.00 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportberien:. Inschließend bis 23.00 Nachtmusik. Leitung: Wolf. 23.00 23.45 Konzertübertragung aus dem Cale Handelshof Essen. Kapelle Ben Berlin. 23.45—.10 Uebertragung aus der Westfalenhalle, Dortmund: Beim Dortmunder Sechstagerennen. Sprecher Probst. Donnerstag, 14. Januar 1932 .45—.00 Lelbesübungen. Dr. Ludwig Bach. .00 Wettervorhersage und Zeitangabe. .05—.00 Morgenkonzert .00 Wiederholung der Wettervorhersage. Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10.00 Erste Meldungen. Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen.„ 10.15—11.15 Mensch und Welt. Gemeinschaftsempfang für Arbeitslose. 11.20—12.00 Schulfunk für Schüler aller Schulen vom 12 bis 16 Lebensjahr. Von der Braunkohle in die 220 000-Volt-Leitung.(Ein Besuch in Europas größtem Kraftwerk). Leitung: Studienrat Brüls. 12.00 12.50 Schallplattenkonzert. 12.50 Wetterbericht. 12.55 Nauener Zeitzeichen. Mittagsmeldungen und Zeitangabe. 13.05—14.30 Mittagskonzert, Leitung: Eysoldt; Solist: Fritz Hölzer(Tenor), Begleitung: Grape. 1. Essener Lumpensammler, Marsch von Eysoldt. 2. Traumwalzer von Millöcker. 3. KarnevalOuvertüre von Dvorak. 4. Fantasie aus der Oper „Zaza“ von Leoncavallo. 5. Arien für Tenor: a)„Land so wunderbar“ aus der Oper„Die Afrikanerin“, von Meyerbeer: b) Blumen-Arie aus „Carmen“ von Bizet(Fritz Hölzer). 6. Klagelied von Massenet. 7. Russische Skizzen von Dreyer. 8. Potpourri aus der Operette„Der Göttergatte“ von Lehar. 14.30 Funkwerbung mit Schallplatten. 15.30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15.50 16.10 Kinderstunde. Els Vordemberge: Lustiges Allerlei. 16.10- 16.20 Mittellungen aus dem Schulfunk. 16.20—17.00 Funkpädagogische Arbeitsgemeinschaft. Grundformen und techniken des Arbeitsunterrichts Von den verschiedenen Unterrichtsformen. Leitung: Bünger. 17.00 18.00 Vesperkonzert. Dorothea Braus(Klavier) Hans Kämmel(Bariton) Begleitung: Egbert Grape. 1. Rondo D Dur von Mozart. 2. Vier Lieder: Der Gingganz. Die zwei Wurzeln, Igel und Agel, Das Knie von Graener. 8. Variationcn Seite 14 Nr. 8 Wir helien Ihnen an dem Aufbau Ihres neuen Heims, indem wir die Preise fü unsere bekannten Schlösser-Spe zial-Modelle, den Zeitverhält nissen Rechnung tragend, rücksichtslos auf einen bisher uner reichten Tiefstand gesenkt haben Möbelhaus Schlösser Lungengasse—11. Gegr. 1884 Neustadt-Ausstellung: Hohenstaufenring 78. -Dur op. 12 von Chopin. 4. Vier Lieder: Gebet, Die weggeworfene Flinte. Himmel und Erde, Der Rock von Graener. 5. Au bord’une source von Liszt. 6. Drei Lieder: Die Kugeln, Gespenst, Der Seufzer von Graener. 7. Sonett des Petrarca Nr. 104 von Liszt. 8. Zwei Lieder: Der Mond, Palmström von Graener. 9. Konzert- Etüde Des-Dur von Liszt. 18.00—18.20 Frauenstunde. Studienrätin Käthe Kler: Mutter und Tochter(). 18.20—18.40 Die Welt im Buch. Walter Bölsche: Neue deutsche Novellen und Erzählungen. 18.40—19.00 Italienisch. Universitätsprofessor Dr. Heinermann. 19.00—19.15 Wetterbericht. Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15—19.25 Vom Tage. 19.30—19.55 Jugend in Deutschland. Pater Esch: Die katholische Jugend und ihre Organisation(). 19.55 Erste Abendmeldungen 20.00—2100 Abendmusik. Leitung: Wolf. 1. Ouvertüre zur Oper„Die verkaufte Braut“ von Smetana. 2. Serenade von Volbach. 3. Melodien aus der Oper„Alda“ von Verdi. 4. Elegi sche Melodien für Streichorchester a) Gauklertanz, b) Hummelflug, Scherzo von Rimski-Korsakoff. 5. Flattergeister, Walzer von Strauß. 6. Csardas von Delibes 21.00 Der Pomeranzendieb. Heiteres Hörspiel nach Mörikes Novelle„Mozart auf der Reise nach Prag“ von Fritz Gerathewohl Spielleitung: Haslinde. Ein Graf: Georg Feuerherd. Gräfin: Helene Herter, Eugenie, beider Nichte: Rosl Schaffrian. Ein Baron, deren Verlobter: Kurt Richard Ruzicka. W. A. Mozart:**- Konstanze, seine Frau:*“. Velten. Gärtner des Grafen: Paul Hansen. Ein Erzähler: Wilhelm Wahl. Zeit: Herbst 1787 auf einem Schloß in Niederösterreich. Ausklang: Ouvertüre zur Oper „Don Giovanni“ von Mozart. Kammerorchester Leitung: Wolf 22.00 Letzte Meldungen. Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. Anschließend(etwa 22.40—23.10): Uebertragung aus der Westfalenhalle, Dortmund: Beim Dortmunder Sechstagerennen. Schluß des Rennens. Sprecher: Probst— Dr. Ernst. 23.10—24.00 Nachtmusik und Tanz. Leitung: Ersoldt. Lokal=Anzeiger Freitag, 8. Januar 1932 Wein Inventur-Ausverkauf in Porzellan und Glas Kristall und Keramik beginnt am Montag, den 11. Januar Er bietet Ihnen eine einzigartige Gelegenheit, noch unerfüllt gebliebene Wünsche zu verwirklichen. Ergänzen Sie Ihre Bestände in Tafel- und Katfeeservicen, Trinkglasgarnituren, Einzelgläsern, Tassen, Tellern und sonstigem Gebrauchsgeschurr.— Kommen Sie zu mir. Sie werden freudig überrascht sein über die Fülle günstigster Angebote und über die erstaunlich niedrigen Preise. WORDEN * BREITESTR 4 8/50 DAS FACHGESCHAFT FUR ERPROBTEN HAUSRAT Freitag, 15. Januar 1932 .45—.00 Lelbesübungen Dr. Ludwig Bach. .05—.00 Morgenkonzert. .45 Gymnastik für Frauen. Hilde Bremus. 10.00 Erste Meldungen. Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10.15—11.15 Mensch und Welt. Gemelnschaftsempfang für Arbeitslose. 11.20—11.50 Schulfunk für die Oberstufe höherer Lehranstalten. Englische Unterhaltung. 12.00—12.50 Schallplattenkonzert. 12.50 Wetterbericht. 13.05—14.30 Mlttagskonzert. Leitung: Wolf. 1.„Jocosa“, heitere Ouvertüre von Clemus. 2. LunaWalzer von Lincke. 3. Melodien aus der Oper „Der Freischütz“ von Weber. 4. a) Der Rosenkranz, Lied; b) Narzissus von Nevin. 5. Volksszenen aus der Oper„Der Evangelimann“ von Kienzl. 6. Kaukasische Skizzen von Ippolitow: Im Engpaß; Dorfszene; In der Moschee; Aufzug des Serdar. 7. Potpourri aus der Operette„Der lustige Krieg“ von Strauß. 8. Lust und Leben, Marsch von Blankenburg. 14.30 Funkwerbung mit Schallplatten. 15.30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15.50—16.20 Kinderstunde. Inge Blensdorf: Wir bauen an unseren Flöten weiter. 16.20—17.00 Jugendfunk. Ein Jahreskreis in Volksliedern. Mitwirkende: Der Kinderchor des Waisenhauses in Hoffnungsthal. Leitung: Gustav Feger. 17.00—18.00 Vesperkonzert. Egbert Grape(Klavier), Josefa Kastert(Violine), Karl Schwamberger (Cello). 1. Klavier-Trio-Dur, op. 11, von Beethoven. 2. Klavier-Trio-Moll von Reger. 18.10—18.35 Meine Heimat. Adolf von Hatzfeld. 18.40—19.00 Englische Unterhaltung. Lektor Dr. C. Bennet— Lektorin A. Rüschkamp-Whitehead. 19.00—19.15 Wetterbericht, Zeitangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht. 19.15—19.55 Drei Deutsche sprechen miteinander. 19.55 Erste Abendmeldungen. 20.00—20.30 Uebertragung vom Bayerischen Rundfunk. München: Reichssendung von HaydnSinfonien(). Sinfonie Nr. 55 Es-Dur(Der Schulmeister). Das Orchester des Bayerischen Rundfunks. Leitung: Hans A. Winter. 20.30 Fünf Jahre Langenberg. Wiederholung des Programms vom 15. Januar 1927. Das Orchester des Westdeutschen Rundfunks. Leitung: Buschkötter. 1. Brandenburgisches Konzert Nr. 3 von Bach. 2. Im Ringen um ein Ideal, sinfonische Dichtung von Schumann. 3. Erste Sinfonie-Moll von Brahms. 22.05 Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben, Sportbericht. Anschließend bis 24.00 Nachtmusik und Tanz. Leitung: Eysoldt. Samstag, 16. Januar 1932 .45—.00 Leibesübungen. Dr. Ludwig Bach. .00 Wettervorhersage und Zeitangabe. .05—.00 Morgenkonzert. .00—.40 Funkpädagogische Arbeitsgemeinschaft der Lehrer an Berufsschulen Handelsoberlehrer Stoltefuß: Die Schriftpflege in den kaufmännischen Berufs- und Handelsschulen 10.00 Erste Meldungen. Zeitangabe und Wasserstandsmeldungen. 10.15—11.15 Mensch und Welt. Gemelnschaftsempfang für Arbeitslose. 11.20—12.00 Deutschkundlicher Schulfunk für die Oberstufe höherer Lehranstalten. Leitung: Oberstudienrat Dr. Schneider. Sprecher: Ernst Hardt. Stefan George: Persönlichkeit und Werk. 12.00—12.35 Schallplattenkonzert. 12.35 Funkwerbung mit Schallplatten. 12.50 Wetterbericht. 12.55 Nauener Zeitzeichen Wittagsmeldungen und Zeitangabe. 13.05—14.30 Uebertragung aus der Stadthalle Gladbach-Rherdt: Mittagskonzert des ErwerbslosenOrchesters Gladbach-Rheydt. Leitung: Mathias Hohnen 1. Ouvertüre„Heimkehr aus der Fremde“ von Mendelssohn. 2. Fantasie aus der Oper„Jolanthe“ von Tschaikowsky. 3. Dornröschens Brautfahrt, Charakterstück von Klose. 4. Gasteiner Walzer von Kern. 5 Orientalische Suite von Popy. 6. Donna Vatra. Tango von Köp ping. 7. Die Pesther. Walzer von Lanner. 8. Funk marsch von Senger. 4 35—15.25 Wochenend-Konzert. 15.30 Wirtschaftsmeldungen und Zeitangabe. 15.50—16.20 Kinderstunde. Tierlieder und Geschichten. Marita Gründgens, Hans Hilgers. 16.20—16.40 Frauenstunde. Studienrätin Käthe Kley: Mutter und Tochter(2) 16.40—17.00 Englisch. Prof. Hase. 17.00—18.00 Uebertragung aus dem Ibach-Saal, Düsseldorf: Vesperkonzert der„Düsseldorfer Liedertafel" e. V. Leitung: Carl Maria Arz. So istin: Marga Bäuml(Gitarre). 1. Chöre: a) Abendfriede von Neumann; b) Es werde von Jung; c) Die Nacht von Schubert; d) In stiller Nacht von Brahms. 2. Instrumentalsoli: a) Erinnerungen an die Alhambra von Tarrega; b) Etude Nr. 23 von Coste: c) Etude Nr. 2 von Legnani. Marga Bäuml. 3. Chöre: a) Wie ist doch die Erde so schön von Reger; b) Liebe von Strauß; c) Nun leb wohl, du stille Gasse, Volkslied; d) In einem kühlen Grunde. Volkslied: e) Schwabenliesel von Moldenhauer. 18.00—18.40 Die soziale Stellung der berufstätigen Frau. Emmy Wingerath— Irma Fiebig— Hans Stein. 18.40—19.00 Der westfällsche Lebensraum. Die wirtschafts- und sozialgeschichtliche Entwicklung Westfalens(). Prof. Dr. Kuske: Das alte Westtalen. 19.00—19.15 Wetterbericht, Zeltangabe, Wirtschaftsmeldungen und Sportvorbericht 19.15—19.25 Zehn Minuten Bezirksfunkhilfe: eber die Verwendung von abgeschirmten Antennen. 19.30—19.55 Die Stunde des Arbeiters. Gewerkschaftssekretär Peter Mois: Aus der Praxis des Kündigungsrechts. 19 55 Erste Abendmeldungen. 20.00 Uebertragung aus Bielefeld: Lustiger Abend zum Besten der Winterhilfe des Westdeusschen Rundfunks. Das Kleine Orchester des Westdeutschen Rundfunks. Leitung: Eysoldt. Robert Nonnenbruch Hugo Fischer-Köppe. Robert Grüning Fritz Neumann, Hans Wocke, SingingBabies. Anschließend: Letzte Meldungen, Bericht über das geistige Leben. Sportbericht. Anschließend bis.00 Nachtmusik und Tanz. Leitung: Wolf. Modenheim- Damenhüte verlegt von Hohe Str. 104 nach Schildergasse 65-67, Ecke Antonigasse kröffnung Samstag nachmittag 4 Uhr Modenheim bringt den Atelierhut für die anspruchsvolle Dame zu mäßigen Preisen. 7 Schaufenster zeigen Uebergangshüte und Vorboten des Frühjahrs Imi Cinvverr Von Leonhard Schricke! (37. Fortsetzung) Damit wandte sich Imi zum Gehen, denn sie fühlte, daß ihre Kampfkraft so ziemlich aufgebraucht war. Aber da klang es hinter ihr wie ein Schrei: „Imi!“ Und als sie stehen blieb und sich umkehrte, stand Berta mit hängenden Armen und vorgebeugtem Kopf und starrte sie mit verzweifelten Augen an. „Siehst du nicht...?“— stieß sie hervor.— „Merkst du nicht, daß ich..., daß er..?“ „Um Jesu willen!“— schrie Imi auf. von einem aufrasenden Gedanken angefallen. Aber jetzt hatte Berta sich wieder in der Gewalt. „Schrei nicht die ganze Stadt zusammen!“ Da brach Imi auf den ersten besten Stuhl nieder und schlug die Hände vors Gesicht in grausigem Entsetzen und alles überflutender Not.— An den Geburtstagstisch kehrte sie nicht zurück, und auch am nächsten Tage vermied sie eine Begegnung mit der Schwester und hielt sich zumeist in ihrem Stübchen verborgen, gleichsam unter der Last begraben, die da so unversehens auf sie niedergestürzt war. Vergebens versuchte sie sich darunter hervorzuwinden, und wußte niemand, den sie um Hilfe hätte ansprechen können. Wie auch hätte sie es über sich bringen sollen, die Schande Bertas vor den Leuten bloßzulegen; sie wäre ja vor Scham vergangen und an dem in ihr wühlenden Weh vollends erstickt. Dabei kam mehr und mehr ein Schuldgefühl in ihr auf, daß sie für den Fehltritt der Verlorenen mit verantwortlich machte, weil sie als Aelteste die Mutterlose besser hätte beraten und behüten müssen. Aber was sie womöglich noch grausamer quälte, war das unabweisbare Entweder=Oder, vor das sie sich jetzt gestellt sah. Entweder mußte sie Berta fallen lassen und der lebenzertrümmernden Schande preisgeben, — oder sie mußte ihre Liebe und ihre Kunst opfern. Ihre Liebe und ihre Kunst! Denn daß sie mit ihrer Liebe auch ihre Kunst begrub, war nur allzu gewiß. Mit dem erträumten und heimlich aus aller Kraft ersehnten Glück an der Seite Franz Adams zerbrach ihr auch die Kraft. zu schaffen uno zu streben, und ihr blieb nichts, als trostloser Verzicht und ein langes, martervolles Sterben. So quälte sie sich durch die Stunden, und wand sich in den Würgerfäusten ihres Geschicks, während sich ihr törichtes Herz noch immer an leere Hoffnungen klammerte und ihre Seele sich noch immer lockende Bilder von dem verheißenen Land schier erdentrückter Schönheit schuf, in dem hoch über allem Alltagsleid und Alltagstreiben der Tempel hehrer Schaffensfreude stand und die Zaubergärten heiliger Kunst überschwenglich blühten. Aber plötzlich riß eine Frage sie aus aller folternden Wirrnis: Lag ihre Liebe, um die sie noch kämpfen zu dürfen meinte, denn nicht schon zertreten und zerweht? War nicht schon alles gegen sie entschieden? Konnte sie denn dem Manne, der ihre Schwester zu seiner Geliebten gemacht, noch jemals angehören? Ein gellendes„Aus!“ war die Antwort. 19. Kapitel Es war nicht leicht auszuführen, was sie plante, aber getan werden mußte und sollte es. Und als sie fühlte, wie ihr Herz davor zitterte und schrie, da schwor sie, ihre Mutter zur Zeugin anrufend, daß sie ihren Plan bei der ersten Begegnung mit Franz Adam ausführen wolle. die sicherlich das bevorstehende ErholungsKonzert, bei dem mitzuwirken sie eingeladen war, bringen würde. Sie hatte vorerst nur eine Lebensaufgabe: Schwester zu sein Der mutterlosen Berta Mutter zu sein. Unter Verzicht auf alles Eigenglüg auf alle eignen Wünsche und aller tiefsten Sehnsucht Erfüllung. Tante Peter hatte recht gehabt: sie hatte nur eine Lebensaufgabe—! Freilich, in der letzten Nacht vor dem vorauszusehenden Zusammentreffen würgte eine uneindämmliche Angst sie halb zu Tode. und immer wieder war ihre Seele auf der Flucht vor dem schier Unausführbaren. Der grauende Morgen fand sie noch wach. Todmüde erhob sie sich schließlich und verbrachte einen mühseligen Tag. Als dann die Stunde kam, die sie von dannen rief, der Begegnung entgegen, kleidete sie sich hastig an und trieb sich endlich gewaltsam auf den Weg. Daß ihr Franz Adam begrüßend entgegentreten würde, war gewiß, gehörte er doch mit zum„Konzert=Ehrenkomitee" und handelte es sich bei der Veranstaltung doch um eine Sache, bei der er nie zu fehlen pflegte nämlich um „Wohltätigkeit gratis und franko in vornehmster Packung“. Und richtig. Kaum, daß sie den Konzertsaal betreten, machte er sich auch schon munter und unbefangen an sie bevor noch ein anderer Herr des Komitees sie auch nur bemerkt hatte. Großgünstig, huldvoll. vor der hochachtbaren, vornehmen Versammlung sich gleichsam selber auszeichnend. waltete er alsbald vor aller Augen seines Amtes als Empfangskomitee und Mäcenas. Eine Weile stand Imi wie mit erstarrtem Blut, während er seinen Rücken rundete und sich aufs artigste um sie drehte.— dann mußte sie sich abwenden. Aber das focht den vieder einmal Begeisterten nicht an. der. wenn er auf den absurden Gedanken verfallen wäre, daß jemand private Angelegenheiten mit Kunstbelangen verquicke diese Vermengung zweier total verschiedener durch einen Abgrund getrennter Dinge höchst verwerflich und amusisch gefunden haben würde. So hielt er sich wacker an Imis Seite, was ihr alsbald eine feste Ruhe und die Kraft gab ihm mit wenigen ihr freilich eine Flut von Schmerzen entfesselnden Worten ins Gedächtnis zurückzurufen daß Berta eine Erklärung von ihm erwarte. Da tat er die Augen weit über das herkömmliche Maß auf und hauchte erstaunt:„Fräulein Berta“ „Sie will wissen——“ aber da versagte ihr die Stimme. Die offenbare Abschweifung von dem Jebiete der schönen Künste war dem Mäcenas in der Seele zuwider und erschien ihm, von einer Künstlerin unternommen doppelt unnatürlich und befremdlich Darum begann er jetzt ein eifriges Jonglieren mit seinem wohlriechenden Batisttüchlein, um das Unbehagliche der Situation und gleichzeitig seinen gerechten Unmut schicklich zu verscheuchen. Doch Imi stieß. alle Kräfte zusammenraffend, kaum vernehmbar über die zuckenden Lippen: „Eine Erklärung. Sie müssen...“ Da verneigte er sich ritterlich und versicherte, um dem Spektakel ein Ende zu machen, bevor ein anderer Mäcen hinzukam daß sie ihn aufs empfindlichste verletze „Gnädiges Fräulein wollen mich Fräulein Schwester gütigst rekommandieren und lag meiner Zurückhaltung nichts anderes zugrunde als hochachtungsvollste Reserve und habe ich nur notgedrungen in mein Fernbleiben gewilligt. Indem unser Artikel täglich an Konsumenten, unsere Firma an Renommee gewinnt, bin ich mehr als früher gebunden. Ein besteingeführtes Haus in Kunsteis, das en gros arbeitet, fordert per Tag vier und auch fünf Stunden meiner Zeit. Und habe ich, um die Ordres promptest zu erledigen, eine neue Maschine per Achse kommen lassen. die—“ Er verlor sich in Details; aber Imi hielt jetzt fest die Augen auf ihn gerichtet, der gewünschten Auskunft harrend. Ihr abwartender Blick störte ihn beträchtlich; er fand ihn ärgerlich und beinahe unanständig; da er aber auf keine Weise abzulenken und beim besten Willen nicht auf die Dauer mißzuverstehen war, bequemte er sich schließlich, maßen die eine Antwort auch nicht durch tausend andere zu ersetzen war, zu der gehorsamsten Bitte um eine abermalige Besuchserlaubnis, die ihm ohne Zögern gewährt wurde. Nun hatte Imi das ihrige getan. Aber erst am nächsten Tage, als sie sich klar bewußt ward, daß sich Franz Adam für Berta entschieden hatte, ohne ihrer selbst auch nur mit einem Worte zu gedenken oder sie mit dem letzten Verflackern eines Gefühls zu suchen; als ihr bewußt ward, daß sie abgetan und vergessen schien wie ein verloschener Lichtschein vergangener Jahrtausende, da brach ein Sturm von Weh unerwartet über sie herein; da erst merkte sie, was sie getan und wie im tiefsten Grunde ihrer Seele noch immer eine Hoffnung von der Liebe Franz Adams und von seiner Reue über seine Untreue geträumt; wie sie noch immer voll verborgener Sehnsucht gewesen und voll wunden Glaubens an ihn (Fortsetzung folgt.)