Verlag und Schriftleitung: Köln, Stolkgasse 25—31. Die Schalter sind durchgehend von 8 bis 19 Uhr geöffnet. Postscheckkonto: Der Neue Tag, Amt Köln Nr. 590 00 Nr. 330 Die große Kölner morgenzeitung Sammelrus: 2203 01; nach 20 Uhr: Hauptschriftleitung: 22 03 01: Sportschriftleitung: 2203 02; Schriftleitung: 22 03 03: Anzeigen: 22 03 04; Betrieb: 22 03 05 Samstag, den 30. November 1940 Zahlreiche Explosionen und Brände als Folge Deutscher Luftangriff auf Liverpool Mehrere Stunden über der westenglischen Hafenstadt und benachbarten Dockanlagen Berlin. 29. Nov. Nach beim Oberkommando der Wehrmacht vorliegenden Meldungen griffen in der Nacht zum 29. November deutsche Kampfgeschwader militärische Ziele in der westenglischen Hafenstadt Liverpool und in den benachbarten Dockanlagen von Birkenhead an. Die Angriffe erstreckten sich über mehrere Stunden. Die abgeworfenen Bomben hatten zahlreiche Explosionen und Brände zur Folge. Ein deutsches Flugzeug wird vermißt. * Der Angriff der deutschen Luftwaffe auf Liverpool hat mit dieser Stadt ein hervorragend wichtiges Zentrum der englischen Wirtschaft getroffen. Liverpool ist mit seinen 850 000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Englands. Sein Hafen ist der zweitgrößte der britischen Inse.. Dieser Hafen ist deshalb von lebenswichtiger Bedeutung für England, weil über ihn die Versorgung des englischen Industriegebietes der Midlands erfolgt. Damit ist Liverpool die Hauptversorgungsquelle für ein hochindustriali siertes Gebiet, in dem rund 10 Millionen Menschen leben. gestellten Aufgaben des Schutzes der Verbindungswege zu den italienischen Kriegsschauplätzen, sowie der Unterbindung der feindlichen Schiffahrt zu lösen wisse und damit alle voreiligen Voraussagen und Vorschußlorbeeren Churchills und seiner Propaganda Lügen gestraft habe. Tribuna betont, daß sich Englands Niedergang nicht nur zu Lande, wo sein Schicksal von der Widerstandsmöglichkeit der Griechen und der zusammengewürfelten Heere in Aegypten abhänge, sowie in der Luft, wo die deutsche und die italienische Luftwaffe täglich ihre Vorherrschaft bewiesen, sondern auch zur See immer deutlicher abzeichne. Italien sei stolz darauf, daß es mit ungleichen Kräften jene englische Seemacht schlagen konnte, die, wenn sie auch Englands Niederlagé nicht werde verhindern können, doch noch das festeste Bollwerk Gronbritanniens darstelle. In der Seeschlacht bei Sardinien habe Italiens stärkstes Schlachtschiff Vittorio Veneto seine Feuertaufe glänzend bestanden und den Engländern die Stärke seiner Feuerwirkung bewiesen, die es daraufhin vorgezogen hätten, abzudrehen. Die Bilanz der Seeschlacht sei klar zugunsten Italiens, venn mährend zwei große Kreuzer einwandfrei und schwer getroffen wurden, sei auf italienischer Seite nur ein 1620=Tonnen=Zerstörer se getroffen worden. Köln noch weiter„coventryrt Neue englische Lügenmeldung 7 Die Piloten„berichten 44 Die im Hasen von Liverpool angerichteten müssen also zu empfindlichen Versorgungsschwierigkeiten im Herzen Englands führen. Entsprechend dieser Sonderstellung gelangt über den Hafen von Liverpool ein Sechstel der gesamten englischen Einfuhr. Im Jahre 1937 wurden über Liverpool rund 11—12 Millionen Tonnen Einfuhrgüter bei einer Gesamteinfuhr Englands von rund 70 Millionen Tonnen importiert. Dabei standen Lebensmittel, Getreide, Genußmittel und Futtermittel an erster Stelle. Liverpool ist auch ein wichtiger Einfuhrhafen für Erdöl. Die Jaoreseinfuhr an Erdöl stellt sich auf fast eine Million Tonnen. Ferner war Liverpool früher als Holzeinfuhrhafen von größter Bedeutung. Liverpool verfügt im Hafen= und Stadtgebiet über ausgedehnte Lageranlagen. Charakteristisch sind die riesigen Getreidefilos und Lagerhäuser für die verschiedenen Güter Ueber ein Viertel der gesamten Lagerkapazität Englands für Getreide ist in Liverpool konzentriert. Außerdem befindet sich rund ein Achtel der englischen Getreidevermahlungskapazität im Hafen= und Stadtgebiet von Liverpool. Auch rund ein Sechstel der gesamten Lagerkapazität aller englischen Kühlhäuser ist in Liverpool vertreten. In den Speziallagerhäusern von Liverpool können ferner 150000 Ballen Wolle und 200000 Fässer Tabak gelagert werden. Von größter wehrwirtschaftlicher Bedeutung sind die Erdöllager von Liverpool. Der Hasen besitzt ein Speziallagergelände für Erdöl von 12 Hektar Größe. In diesem Gelände befinden sich zahlreiche Erdöltanks mit einem sehr großen Fassungsvermögen. Die Zerstörungen in diesen Erdöllagern dürften sich für die Midlands überaus nachteilig auswirken. Wichtig für die Versorgung ist auch die im Gebiet von Liverpool beheimatete Margarineindustrie, die rund ein Drittel der gesamten englischen Friedenskapazität kontrollierte. Wie wichtig der Hafen von Liverpool für das Industriegebiet der Midlands ist, geht aus der Tatsache hervor, daß der einzige Großkanal Englands, der mit großen Schiffen befahren werden kann, bei Liverpool seinen Anfang nimmt. Dieser Kanal führt nach Manchester. Seine Zerstörung oder Beschädigung dürfte für Manchester schwerste Auswirkungen haben. Im Stadtbezirk von Liverpool ist auch die englische Rüstungsindustrie mit einigen Werken vertreten. Am wichtigsten dürften die Montagewerke für Flugzeuge sein; in diesen Werken werden insbesondere die Lockhead=Bomber montiert. In der Nähe von Liverpool befindet sich die große aglische Glasscheibenfabrik. Bekanntlich konnte England hon im Frieden seinen Glasscheibenbedarf nur zu 75 om Hundert aus eigener Herstellung decken. Der riesige Glasscheibenbedarf, der sich im Kriege durch die deutschen Bombenangrisse ergeben hat, kann naturgemäß nur zu einem wesentlich geringeren Bruchteil befriedigt werden. Zerstörungen in der größten Glasscheibenfabrik Englands üssen zu einer weiteren Verschlechterung der englischen ersorgung mit Glasscheiben führen, die jetzt natürlich hr wichtig ist. Italiens Erfolge „Englands Niedergang zur See immer deutlicher" Rom, 29. Nov. Die in den Wehrmachtsberichten gemeldeten großen Erfolge der italienischen Kriegsmarine und Luftwaffe beherrschen auch am Freitag das Bild der:ömischen Abendpresse, die betont, daß bei der Verfolgung der britischen Seestreitkräfte ein weiteres großes englisches Kriegsschiff bei Malta einen Volltreffer erhielt. Gleichzeitig werden die neuerlichen Massenluftangriffe und die erfolgreichen Gegenangriffe dreier Divisionen gegen Griechenland unterstrichen. Der Direktor des halbamtlichen Giornale'Italia hebt hervor, daß die italienische Kriegsmarine ohne großen Larm, aber mit um so größerer Entschlossenheit die ihr Wieder Britenbomben auf eine Kirche und Wohnhäuser in Holland Amsterdam, 29. Nov. In der Nacht zum Donnerstag gr#fen Churchills Flieger wieder mehrfach nichtmilitärische Ziele in Holland an. Ein großer Teil der Bomben fiel auf freies Feld und richtete keinen Schaden an. Einige Wohngegenden haben jedoch gelitten. Dabei sind ungefähr 24 Häuser mehr oder weniger schwer beschädigt worden. In einem Ort Südhollands sind zahlreiche Brandbomben auf eine Kirche und die umliegenden Wohnhäuser abgeworfen worden. Die Kirche brannte zum größten Teil ob. In den Wohnhäusern entstanden Brände, die jedoch schnell gelöscht werden konnten. Eine Person wurde schwer verletzt. Berlin, 29. Nov. Je stärker die Schläge sind. die die deutsche Luftwaffe England versetzt, desto unverschämter werden die Lügen der englischen Amtsstellen, die diese über angebliche Erfolge der RAF in Deutschland verbreiten. Darum stellen sie den gewaltigen Zerstörungen in Bristol und anderen Städten die„Coventryrung Kölns“ entgegen. Was die Engländer in ihren Zwecklügen der Stadt Köln andichten, ist jedoch nur ein Abglanz dessen, was sie etwa in Birmingham und Coventry selbst erlebt haben. Wie plump und phantasiearm sie aber dabei vorgehen, zeigt z. B. der letzte Bericht des britischen Luftfahrtministeriums. der die schon am Vortage über Köln verbreiteten Lügen noch weiter ausspinnt. Wenn darn von der Bombardierung von Kais und Docks(!) gefaselt wird, so ist das direkt ein Beweis dafür, daß die amtlichen britischen Lügner an Bristol und andere englische Häfen dachten, als sie Köln sagten. Dieser Eindruck vertieft sich noch. wenn man die Einzelheiten liest, die dieser erbärmliche Lügenbericht gibt. Da ist außer Docks und Kais von Eisenbahnanlagen, Güterzügen. Bahnhöfen, Warenlagern Depots und Industriewerken die Rede— gerade wie in einem deutschen Bericht über die Wirkung eines deutschen Luftangriffes, nur mit dem Unterschied, daß die englischen Angaben völlig erdichtet sind und nur der Irreführung der unter dem Eindruck der deutschen Erfolge stehenden Bevölkerung dienen. Die Brände, die die englischen Flieger am Rhein angerichtet haben wollen, sind nur ein Widerschein des Feuers, das sich in den englischen Flüssen blutigrot widerspiegelt. Da läßt das britische Lügenm nisterium in seinem Lügenbericht neben zahlreichen anderen Bränden einen USA-Fachmänner schätzen 50 Prozent der Kapazität der englischen Werften verloren Newyork, 29. Nov. In fachmännischen Kreisen schätzt man, daß etwa 50 Prozent der Kapazität der englischen Werften durch den Luftkrieg verloren gegangen ist. Das Bauprogramm der Regierung, das sich für dieses Jahr cuf 1 250000 Tonnen belaufe, werde nur zu kleineren Telen durchgeführt werden können, und auch dies nur unter der Voraussetzung, daß nicht weitere Zerstörungen erfolgen. entstehen, der„eine Länge von 1500 Meter hatte und eine große Ausdehnung in die Breite". Natürlich wurde auch der„Verkehr unterbrochen“ und ein großes„Durcheinander" angerichtet, wobei die Zustände in England sichtlich Pate standen. Zum Schluß darf keinesfalls das schon berühmte Elektriz tätswerk fehlen. So heißt es denn in monotoner Abwandlung. „Auch die Elektrizitätszentrale wurde angegriffen und die Piloten berichten, daß sämtliche Bomben ins Zielgebiet niedersielen und Brände und heftige Explosionen verursachten.“ Nach der Lektüre dieses aufschlußreichen Berichtes über Köln, bei dessen Abfassung dem Berichterstatter sichtlich das Bild der Zerstörungen in London oder Bristol vor Augen stand. können wir uns sehr gut vorstellen, wie schlimm den Engländern die deutschen Massenangriffe in die Mochen gesahren sind. Daß sich aber dieser Zustand nicht wieder verwischt, dafür wird die deutsche Luftwaffe auch weiterhin Sorge tragen. Das ist so sicher, wie die englischen Berichte über Köln erstunken und erlogen sind. USA=Korrespondent widerlegt Newyork. 29. Nov. Gegenüber den Behauptungen Englands über Luftangrifse auf Köln bringt Newyork Times einen Bericht, demzufolge amerikanische Korrespomndenten den Luftangriff miterlebt haben. Ihrem Bericht nach hat sich der Angriff auf außerhalb liegende Bezirke beschränkt. Beim Flug über die Hauptindustriestädte des Westens wären keine Anzeichen von Schäden in großen Industrieanlagen festzustellen gewesen. Rheinbrücken wie Kanalbrücken seien noch intakt. Zwar möchte örtlich geringer Schaden angerichtet sein, aber die rheinische Industrie wäre nicht beeinträchtigt. Auch die Städte seien unversehrt. Dieser Umstand sei. so erklärt man, um so bedenklicher, als selbst das ursprüngliche Bauprogramm nicht ausreiche, um die Verluste durch seindliche Aktionen auszugleichen. In sachverständigen Kreisen warnt man vor den durch gewisse englische Stellen hervorgerufenen Hoffnungen auf den Schiffsbau in den britischen Dominien. Es sei eine Irreführung, wenn der englische Nachrichtendienst behaupte. in Kanada würden zahlreiche Schiffe für englische Rechnung gebaut. Die kanadischen Anlagen reichten längst nicht aus, um ein umfangreicheres Baulprogramm durchführen zu können. Das gleiche gelte in noch höherem Maße für Australien. Auch die Baukapazität der USA sei durchaus beschränkt. England könne also auf dem Gebiete des Schiffsbaues vom Ausland in absehbarer Zeit keine große Hilfe erwarten. Elsässische Freiheitskämpfer in Berlin Einzelpreis 10 Pfg. Alte Requisiten Während die deutschen Flieger durch den Angriff auf Plyfhouth die unverminderte Wucht der deutschen Offensive im Kampf gegen England erwiesen und während die deutschen Seestreitkräfte sehr eindrucksvolle neue Erfolge zu verzeichnen haben, versuchen die Engländer ihre eigene Position mit Mitteln zu verstärken, die sie von Anfang an mit Vorliebe angewandt haben. Zu diesen Mitteln gehört in erster Linie der Raub von fremden Handelsflotten, mit deren Tonnage die Engländer die immer größer werdenden Lücken in ihrer eigenen Handelsflotte auszufüllen suchen. Jetzt machen die Griechen die Erfahrung, daß diese englische Methode nach wie vor das Kernstück der sog. Hilfeleistung Englands für andere Länder bedeutet. Reuter hat eine Meldung ausgegeben, daß die griechische Regierung einem griechischen Flottenkomitee in London die Vollmacht gegeben hat, alle griechischen Schiffe außerhalb des Mittelmeeres und ebenso Schiffe einer bestimmten Größe auch im östlichen Mittelmeer zu requirieren, damit sie im Dienst der Kriegsführung verwendet werden können. Außerdem wird die Möglichkeit geschaffen, jedes griechische Schiff zu beschlagnahmen. Selbstverständlich sind diese Maßnahmen im engsten Einvernehmen mit den Engländern und lediglich im Interesse der englischen Seekriegsführung getroffen worden, und sie lassen außer der erwähnten englischen Raubmethode gleichzeitig erkennen, wie sehr die Griechen sich zum willenlosen Werkzeug der Londoner Kriegsführung hingegeben haben. Der Zugriff auf die Handelstonnage kleiner Nationen ist ein altes Requisit aus dem Arsenal der englischen Kriegsführung. Aber auch diese unfaire Waffe wird die Engländer nicht vor den Schwierigkeiten schützen, in die sie durch die deutschen-Boote, Ueberseestreitkräfte und Flieger gebracht werden. Ein Versuch anderer Art, die außerordentlich bedrohliche Situation Englands zu erleichtern, ist der Londoner Regierung jetzt gründlich fehlgeschlagen. Es handelt sich um das avermalide Werben um eine Zusammenarbeit mit Rußland. das Churchill trotz aller bisherigen Enttäuschungen wieder unternommen hat. Der Besuch Molotows in Berlin hat die Engländer besonders nervös gemacht, weil sie darin mit vollem Recht eine weitere bedeutsame Befestigung der deutsch-russischen Zusammenarbeit erblicken mußten, was zwangsläufig mit einem weiteren Sinken der englischen Hoffnungen auf eine Annäherung an die Sowjetunion verbunden sein mußte. Sie haben daraufhin den ebenso kümmerlichen wie aussichtslosen Versuch unternommen, noch einmal mit neuen Vorschlägen an die Sowjetunion heranzutreten, um irgendwie ein Störungsfeuer gegen die deutschrussischen Beziehungen zu eröffnen. Aber wie sahen diese Vorschläge aus? England bot die formelle Anerkennung des Anschlusses der baltischen Staaten an die Sowjetunion und den Verzicht auf eine Beteiligung Englands an einer Koalition gegen Rußland an. Es war von vornherein klar, daß derartige hohle und papierne Vorschläge in Moskau nicht ernst genommen werden konnten, besonders da die Engländer gleichzeitig den Goldbesitz Estlands und Lettlands sowie eine Anzahl Schiffe aus diesen Ländern, trotz der russischen Forderung nach Rückgabe, weiterhin widerrechtlich in England zurückbehalten. So stehen englische Versprechen und englische Realpolitik miteinander in Widerspruch und es gehört schon ein unfallbares Maß von krankhaftem Illusionismus dazu, wenn man in England glaubt, daß die Moskauer Regierung einen derartigen Widerspruch nicht erkennt und durchschaut. Nunmehr ist den Engländern in Moskau auch erklärt worden, daß die Sowjetregierung davon absehen möchte, die neuen englischen Vorschläge schriftlich zu beantworten, da es sich bei einer solchen Antwort nur um eine Ablehnung handeln könne. Man hat den Engländern auseinandergesetzt, daß ihre Angebote praktisch wert- und gegenstandslos sind, und es liegt eine bittere und berechtigte Ironie darin, wenn diese Mitteilung auch die Feststellung enthält, daß eine Koalition gegen die Sowjetunion für Rußland nur dann von Interesse wäre, wenn es sich um ein deutsch-englisches Bündnis handete. Diese einzige für Rußland gefährliche Koalition liege aber wohl kaum im Bereich der Möglichkeit. Churchill muß diese sarkastische Antwort aus Moskau einstecken, und er muß seine russischen Träume nun wohl endgültig begraben. Auch von einer Wiederaufnahme englisch-russischer Wirtschaftsverhandlungen ist keine Rede, da die Engländer in einer an das Unverständliche grenzenden Verkennung der„Lage gefordert hatten, daß die Sowjetunion die Erdöllieferungen nach Deutschland einschränken, aber nach England erhöhen solle. Sie hätten sich selbst sagen können daß sie mit einem solch anmaßenden Vorschlag in Moskau kein Glück haben würden. th. Auf Einladung des Reichsinnenministers Dr. Prick traf in Berlin eine Gruppe von Mitgefangenen des von den Pranzosen in Nanzie erschessenen elsässischen Preiheitskämpfers Dr. Karl Roes ein. Sie wurde von Reichsinnenminister Dr. Prick empfangen, der sie mit herzlichen Worten im Großdeutschen Reich willkommen hieß und ihnen für ihre Treue im Kampf um ihr Volkstum dankte.— Unser Bild: Reichsinnenminister Dr. Frick(Mitte) im Kreise der Elsässischen Freiheitskämpfer. Rechts neben dem Minister(1. Reihe) Staatsminister Dr. Meißner und Staatssekretär Pfundtnes, Links(in-Uniferm) Staatssekretär Dr. Stuckart Photo: Weltbild Englands„Hilfeleistung“. kontrolle der gesamten griechischen Schiffahrt Genf, 29. Nov. Wie der amtliche Londoner Funkdienst meldet, hat die griech'sche Regierung dem griechischen Schiffahrtsausschuß in London Generalvollmacht für die Kontrolle über die gesamte griechische Schiffahrt außerhalb der östlichen Gewässer des Mittelmeeres sowie über griechische Schiffe von mehr als 4000 Tonnen innerhalb der östlichen Gewässer des Mittelmeeres erteilt. Die Maßnahme wird damit„begründet". man wolle sicher gehen, daß die griechischen Schiffe dem Bedürfnis der Kriegsanstrengungen der„Alliierten"(lies: der Engländer!) entsprechend benutzt werden. Die britischen Seeräuber haben es also verstanden, sich mit Hilfe der bezahlten Strohmänner des sogenannten „griechischen“ Schiffahrtsausschusses in London in den Besitz fast der gesamten griechischen Handelsslotte zu setzen, die allerdings auch bisher schon fast ausschließlich für England gefahren ist. Das Hauptziel der britischen „Hilfeleistung“ für Griechenland— der Raub der immerhin nicht unbeträchtlichen griechischen Handelstonnag:— ist damit jedenfalls eindentig entlarot. *——* Samstag, den 30. November 1940 DER NEUE TAG Nr. 330 Der neue russische Botschafter in Berlin eingetroffen Erfolgreiches Gefecht im Kanal Zwei englische Zers örer torpediest 7 Fernkampfbatterien beschossen wieder Dover Auf dem Bahnhof Priedrichstraße traf der zum Botschafter der UdSSR in Berlin ernannte stellvertretende Außenkommissar Dekanosow ein, wo er vom stellvertretenden Chef des Protokolls. Gesandten Preiherrn von Halem, begrüßt wurde. Unser Bild: Botschafter Dekanosow und Gesandter von Halem beim Verlassen des Bahnsteiges Photo: Weltbild Der Wehrmachtsbericht: „Carlton“ und„Savoy“ getroffen TT Genf, 29. Nov. Zu den kürzlichen Bombardements von London gibt Reuter noch die Einzelheit, daß die beiden bekannten Hotels„Carlton“ und das größte und weltb rühmte„Savoy“ durch Bomben getrossen wurden. Im Carliongebäude hätte die Bombe das Dach durchschlagen und das Innere teilweise schwer verwüstet. Sehr aufschlußreich ist die Bemerkung. daß sich zurzeit des Bombardements in dielem ungeheuren Hotel ganze 120 Peisonen befanden Das Hotel„Savoy“ sei von zwei Bomben getroffen worden und mehrere Bewohner seien verletzt worden. Weiter berichtet Reuter, daß das Stadthaus von Leicester in den Midlands jüngst beschädigt wurde. Eine Bombe großen Kalibers sei auf das Dach gefallen und ei bis in das Erdgeschoß des großen Gebäudes durchgedrungen. Das Stadthaus, in dem sich de Gemeindeverwaltung und das Gericht befinden, sei bis auf einen kleinen Teil unbewohnbar geworden. Verschleppt und erschossen Bukarest, 29. Nov. Die rumänische Presse veröffentlicht folgende Mitteilung des Ministerpräsidiums:„Am 26. November wurde der gewesene Minister Madgearu von Unbekannten aus seiner Wohnung geholt. Nachmittags fand man ihn erschossen in einem Wilde auf Am Abend des 27 Novembers wurde Prof. Jorga von Unbekannten aus seiner Wohnung geholt. Die zu seiner findung und Befreiung rasch getroffenen Maßnahmen blieben ohne Erfolg. Am nächsten Morgen wurde seine von sechs Revolverkugeln durchbohrte Leiche in der Nähe von Plojeschti ausgefunden. Die Regierung ist auf der Suche nach den Schuldigen, die strenge Strafen auf Grund der bestehenden Gesetze zu erwarten haben.“ Der finnische Staatspräsident zurückgetreten Helsinkl, 29. Nov. Der finnische Staatspräsident Kallio hat sein Amt aus Gesundheitsrücksichten niedergelegt. Die Regierung hat dem Reichstag einen Gesetzesvorschlag unterbreitet, demzufolge die Elektoren der letzten Präsidentenwahl auch den neuen Präsidenten wählen solen. Die Amtszeit des neu zu wählenden Prästdenten soll sich auf die des zurückgetretenen Präsidenten beschränken. Arbeitsruhe in der Weihnachtszeit Beklin, 29. Noo. Die Weihnachtsfeiertage fallen in diesem Jahr auf einen Mittwoch und Donnerstag. Hierdurch betet sich in vielen Fällen die Möglichkeit, den Gefolgschaftsmitgliedern eine längere zusamnenhängende Freizeit durch Schließung des Betriebes an den Werktagen vor und nach den Feiertagen zu verschaffen. die aber mit Rücksicht auf die Verkehrslage an den Feiertagen möglichst nicht zu Reisen benutzt werden soll. Mit der Gewährung der Freizeit darf jedoch ncht ene Minderung des Einkommens der Gefolgschaftsmitglieder per bunden sein, die die Festtagsfreude beeinträchtigen würde Für die beiden Weihnachtsfeiertage ist der Lohn bereits auf Grund der Feiertagsanordnung vom 8. Dezember 1937 weiterzuzahlen. Ene Einbuße durch den Ausfall an Arbeitestunden an Werktagen kann soweit nicht bezahlter Urlaub in Frage kommt, durch Vor= oder Nacharbeit vermieden werden. Der Ausgleich wird in der Regel durch Verlängerung der werktäglichen Arbeitszeit vor und nach Weihnachten im Rahmen der geltenden Bestimmungen vorzunehmen sein. Bei mehrschscht ger Arbeitsweise oder solchen einschichtigen Betrieben, deren werktägliche Arbeitszeit bereits bis zur Höchstgrenze ausgedehnt ist, kann jedoch die ausfallende Arbeitsze't in der Regel nur durch Sonntagsarbeit ansaealschen werden. Der Reichsarbeitsminister hat genehmigt, daß in solchen Fällen an je einem Sonntag der Manate Dezember 1910 und Jannar, Februar. März 1941 gearbeiter. werden darf. Die-Vornahme der Sonntagsarbett ist aber den Gewerbeaufsichteämtern anzuzeigen, die in besonderen Fällen auch zulassen können, daß mehr als ein Sonntag im Monat ium Auegleich herangezogen wird. Nähere Auskunft hierüber erteilen die Gewerbeaufsichtsämter. Berlin. 29. Nov. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Deutsche Zerstörer unternahmen einen Vorstoß in den Westausgang des Kanals bis dicht unter die englische Küste. hierbei kam es zu einem Gefecht mit englischen Zerstörern. Es gelang, zwei feindliche Zerstörer zu korpedieren. Andere deutsche Zerstörer versenkten an der englischen Südküste zwei Dampfer von 9000 und 3000 BRT und zwei weitere kleinere feindliche Fahrzeuge. Die Luftwaffe setzte in der Nacht zum 28. und im Laufe des 28. Nov. ihre Vergeltungsangriffe gegen kriegswichlige Ziele im Stadtgebiet von London fort. Neue Brände und starke Detonationen wurden beobachtet. Stärkere Kräfte griffen in der Nacht zum 28. Nov., wie bereits gemeldet. Stadt und Hafenanlagen von Plymouth konzentrisch an und verursachten mehrere starke Explosionen sowie größere und kleinere Brände. Außerdem wurden Bahn- und Industrieanlagen einer anderen größeren Stadt in Schotsland wirkungsvoll mit Bomben belegt. Fernkampfbatterien des Heeres und der Kriegsmarine beschossen auch gestern feindliche Schiffe und andere Ziele im Raum von Dover. In der Nacht zum 29. warfen mehrere britische Flugzeuge in Noro- und Westdeutschland Sprengund Brandbomben. An einigen Häusern wurden erhebliche Sachschöden verursacht. Dachstuhlbrände konnsen bald gelöscht werden. Eine Bombe traf ein Resernelgzarett. Die Verluste des Gegners betrugen gestern nangsamt 13 Flunzenge, davon 11 im und zwei durch Fla'- und Varireartillerie. Vier eigene Flugzeuge werden vermißt. Italienischer Wehrmachtsbericht Erfolgreiche Gegenangriffe an der griechischen Front Rom, 29. Nov. Der italiknische Wehrmachtsbericht vom Freitag hat folgenden Wortlaut: Das Hauptquartier der Wehrmacht gibt bekannt: An der griechischen Front haben die Divisionen Ferrara, Siena und Eentauro von der 11. Armee im Verlauf des gestrigen Tages Gegenangriffe unternommen und jeden feindlichen Eindringungsversuch gewaltsam unterbunden. An der Front der 9. Armee kein besonderes Ereignis. Rund 300 Flugzeuge unserer Luftformationen haben die Zentren und die Verbindungswege bombardiert und dabei insbesondere in der Zone von Erseke und Sopiki die Ziele wiederholt getroffen, wobei Explosionen und Brände hervorgerufen wurden. In Erseke ist ein Brennstofflager unter MG-Feuer genommen und in Brand gesteckt worden. In den Lustkämpfen sind vier feindliche Jäger abgeschossen worden. Zwei eigene Flugzeuge sind nicht zurückgekehrt. An der Front der 9. Armee hat unsere Flak zwei Flugzeuge brennend abgeschossen. Ein Vomber landete im Flußbett des Devoll; die aus einem Offizier und zwei Unteroffizieren bestehende Besatzung wurde gefangen genommen. Andere Luftformationen haben die Ziele von Korfu bombardiert. Die militärischen Anlagen dieses Stützpunktes wurden von unseren Streitkräften am Morgen des 28. aus kurzer Entfernung einer längeren Bombardierung unterzogen. Dabei wurden folgende Ziele mit offensichtlich zerstörender Wirkung getroffen: die Batterien von S. Salvatore, S. Stefano, Cultura und Roda, ferner die Verteidigungsauliigen sowie die Kaserne von Sidari, die Rundsunkstation von Tignola sowie ein Beobachtungsposten. Die feingliche Abwehr war plan- und wirkungslos. Unsere Einheiten haben keinerlei Schaden erlitten. Eine in der Nähe von Malta gesichtete feindliche Marineformation wurde von unseren Luftstreitkräften erreicht und angegriffen. Ein großes Kriegsschiff erhielt durch eine Bombe schweren Kallbers einen Volltreffer. Bei den folgenden heftigen Luftkämpfen zwischen unseren von Jagdflugzeugen begleiteten Bombern= und seindlichen Jägern wurden fünf feindliche Flugzeuge abgeschossen und vier ernsthaft beschädigt. Ein eigenes Flugzeug ist nicht zurückgekehrt. Während der Nacht haben unsere Flugzeuge den Hafen von Valletta(Malta) bombardiert. In Ostafrika blieben keindliche Luftangriffe auf Tessenei ohne Folgen, während in El Uak zwei Personen verwundet und in Comar(Metemma) einige Eingeborene verwundet und ein Kind getötet wurden. Unser-Booi„Murconl“ hat im Atlantik einen beladenen englischen Transportdampfer von 10000 BRT versenkt. Feindliche Flugzeuge versuchten, die Städte Brindisi und Tarent zu erreichen. Auf Grund des heftigen Sperrfeuers der Flak konnte der Gegner nur in der Nähe von Brindisi Spreng= und Brandbomben abwerfen, die auf freies Feld und ins Meer fielen. Mit gesetzten Toppflaggen heimwärts Der Vorstoß unserer Zerstörer gegen Englands Küste Berlin, 29. Nov. Wie durch unsere Meldung und OKW=Bericht bereits bekannt wurde, haben deutsche Zertörer einen erfolgreichen Vorstoß gegen die englische Küste unternommen. Hierzu erfährt das DRB folgende Einzelheiten: Der Gegner hat die langen und unsichtigen Novembernichte dazu benutzt, den Verkehr unter der englischen Südküste in größerem Umfange wieder aufzunehmen. Aus diesem Grunde entschloß sich der Marine-GruppenBesehlshaber West, Zerstörer gegen die wieder belebten seindlichen Verkehrswege anzusetzen. Aehnliche Ueberegungen führten bereits früher zu einem Vorstoß in die südwestenglischen Seegebiete, bei dem— wie der OKW= Bericht vor einigen Wochen meldete— ein feindlicher Kreuzer durch einen Torpedo getrossen wurde. Bei einem neuen Vorstoß einiger unserer Zerstorer unter dem Führer der Zerstörer gelang es den Angreifern in der Nacht zum 25. November, zwei vollbeladene seindliche Dampfer von 9000 bzw. 3000 RBT zu versenken. Außerdem wurden in der gleichen Nacht drei Bewachungsfahrzeuge vernichtet. Durch diesen kühnen Vorstoß sowie Surch das frühere Unternehmen gewarnt, zog der Gegner starke Sicherungsstreitkräfte am Westausgang des Kanals zulammen und glaubte dadurch eine ausreichende Sicherung gegenüber der Wiederholung solcher deutschen ZerstörerRaids geschaffen zu haben. Von neuem liefen deutsche Zerstörer aus und vernichteten in der Nacht zum 29. November einen Schleppzug und einen Dampfer mittlerer Größe. Dieses nächtliche Vernichtungswerk wurde in gespenstischer Weise durch starke, von riesenhaften Stichflammen durchzuckte Blände, die von dem bonnandierten Kriegshafen Plymout herrührten, beleuchtet. Mehrere Stunden später kamen unsere Zerstörer mit einem stark überlegenen seindlichen Verband großer englischer Zerstörer ins Gefecht. Der Gegner drehte zum laufenden Gefecht auf, das sich auf Nordkurs entwickelte. Der eigene und der gegnerische Verband liefen höchste Fahrt. Unsere Zerstörer schossen Torpodos. Um.44 Uhr wurde ein feindlicher Zeistörer neuester Bauart von 1900 Tonnen Größe, mit acht 12em=.schützen bewaffnet, von zwei Torpedos getroffen, brach unter gewaltiger Feuerentwicklung auseinander und versank sofort. Ein anderer Zerstörer erhielt mittschiffs einen Volltrefser und kam sinkend außer Sicht des mit hoher Fahrt weiter laufenden Verbandes. Anschließend entwickelte ach ein Artilleriegefecht auf Südkurs, das um.05 Uhr infolge Außersichtkommens der englischen Zerstörer rbgebrochen wurde. Am Freitag gegen Mittag liefen unsere Zerstörer nach dem siegreichen Gefecht mit gesetzten Toppflaggen unversehrt in ihren Stützpunkten ein. Blitzschnell griff die Luftwaffe zu Wie ein deutscher Oberleutnant die Insel Jersey nahm Von Kriegsberichter Dr. Hermann Kindt(PK) Zwei britische Vorpostenschiffe durch Ilugzeug verienk Wie Reuter meldet, gingen die britischen Vorpostenschiffe„Dungenetz“ und Fontenoy“ auf Grund ihrer Beschüdigung durch ein feindliches Flugzeug verloren. Durch kühnen Zugriff der Luftwaffe wurden, so meldete der deutsche Rundfunk am Abend des 1. Juli, die Kanalinseln besetzt. Es ist interessant, einmal die Geschichte dieser Besetzung festzuhalten, wie sie wirklich war. Noch später wird gerade diese Teilaktion des Krieges Interesse dehalten, weil durch sie zum erstenmal englischer Boden in Europa durch deutsche Truppen besetzt wurde. Von der Normandie aus. vom Cap Caterst oder Cap de la Haguen, sind die Inseln als flache, graue Streifen zwischen Horizont und Meer zu sehen, als Streifen, die bei diesigem Wetter verschwinden. Was bergen sie? Die Fernrohre der Küstenverteidigung waren ständig auf sie gerchtet, denn hier lag England, hier lag seine letzte, Europa zugewandte Bastion, nachdem es vom Festland bereits versagt war. Die Führung hatte darum großer Interesse an den Inseln und hielt sie durch Luftaufklärung unter ständiger Kontrolle. Schließlich wollte man genau wissen, was eigentlich los war, zumal Gerüchte behaupteten, die Inseln seien völlig evakuiert. Aufklärer wurden darum zur Augenerkundung angesetzt. Am 30. Juni flog' Oderleutnant Kern einen dieser Aufträge, er soh Guernsev mit seinen Treibhäusern, das fe'sigere, unwirtlicher erscheinende Alderney, die kleine Insel Serk und wandte sich dann der größten Insel, Jersey, zu. Im Tiefflug rauschte er über Strand und Hafen, über die kleinen Anwesen und Ortschaften hinweg, dis er St. Hel'er erreichte. Die Straßen dieser Stadt lagen sast tot, die Insel schien ausgestorden. Bei genauem Zusehen endlch waren Menschen zu entdecken, die sich vorsichtig aus den Luftschutzkellern hervortrauten und neugierig nach oben schauten. Es gab also noch Loben auf Jersen! Das wichtigste Ergebnis aber, das dem General gemeldet werden konnte: Von Abwehr keine Spur! Auf dem Rückflug begegnete die Do drei gleichen Maschinen von der Schwesterstaffel. Sie flogen in Richtung Guernsen und desetzten diese Insel, wie später dekannt wurde. Die Engländer mußten aber inzwischen irgendwie Lunte gerochen haben, sie schickten zwei„Blenheim“ über den Kanal. Diese begegneten den drei Dornier=Kampfflugzeugen vor Guernsey, und dabei gelang es Oberleutnant Forster, sie beide mit seiner Aufklärungsmaschine abzuschleßen. Auf Grund der Erkundung beschloß der General, an die Insel Jersey eine Uebergabeaufforderung zu richten. Es war 2 Uhr nachts geworden, als die vom General unterzeichneten Uebergabeaufforderungen bei der Staffel eintrafen, je drei gleichlautende für Jersey und Alderney. Da es sich um einen Parlamentärbrief handelte, konnten die üblichen farbigen Meldebeutel nicht verwendet werden. Rasch wurden neue genäht mit einer weißen Fahne dran; sie wurden aus dem Bettuch des französischen Staffelkapitäns geschnitten, dessen verlassenes Quartier jetzt die deutsche Staffel übernommen hatte. Noch in tiefer Nacht wurde gestartet, je eine Maschine mit den Aufforderungen für Alderney, eine, mit Oberleutnant Kern, für Jersey. In auer Fruhe wurden die In# erreicht. Wieder dröhnte ein deutsches Flugzeug uner Jersey. Nur wenige„IInsulane“" waren schol. auf, aber der Meldeadwurfbeutel mit der Uebergabeaufforderung wurde beobachtet, gefunden und bei den Stellen abSpäter erzählte man auf der Insel, wie erschrocken das verträumte Städtchen St. Helior auf Jersey gewesen sei, zu so früher Morgenstunde Besuch und gleich solchen zu erhalten. Ein Hotelportier sand den Brief an den Zloilgouverneur und brachte ihn zum Bailiff(so heißt auf Jersey der oberste Beamte, der direkt der Krone untersteht). Nach dem Abwurf der Meldebeutel kehrten die beiden Flugzeuge zurück: der General wollte die Wirkung der Ueberaabeaufforderungen abwarten. Er hatte weiße Beflaggung als Zeichen der Uebergabe vorgeschrieben. Jeder kann sich denken, wie gespannt inzwischen die deutschen Flieger waren. Solch ein Unternehmen juckt in den Fingern, und man hat nicht eher Ruhe, als bis es glücklich zu Ende geführt ist.— Wilde Gerüchte sagten unterdes durch die Dienststellen. Eines von ihnen behauptete, daß englische Abwehrkräfte bei Jersey aufgetaucht seien, und zwar in Gestalt eines Kreuzers. Um hier Klarheit zu schaffen, wurde Oberleutnant Kern erneut zur Insel geschickt. Unangesochten ge2409 Gesuche bedacht „Stiftung für Opfer der Arbeit“ Berlin, 29. Nov. Vor einigen Tagen trat im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda der Ehrenausschuß der„Stiftung für Opfer der Arbeit" zu seiner üblichen Jahressitzung zusammen. Es lagen ihm 3749 Gesuche vor. Von ihnen wurden 2409 Gesuche mit einer Unterstützung bedacht und zwar in der Besamthöhe von 425 381 RM. Darunter befand sich eine erhebliche Anzahl von Bewilligungen, die bereits zum zwetten oder dritten Male erfolgten. 1340 Gesuche mußten abgelehnt werden, da die Voraussetzungen für die Gewährung einer Unterstützung aus der Stiftung nicht gegeben waren. Es wurde außerdem noch ein bestimmter Betrag für solche Gesuche bereitgestellt, die noch vor Weihnachten zur Erledigung gelangen. Es ist von der Geschäftsführung der Stiftung Sorge getragen, daß sämtliche Bewilligungen###en damit Bedachten noch rechtzeitig vor dem Weihnachtszest zugehen. Bau=Erlahrungsgemeinschaften Berlin, 29. Nov. Am 27. und 28. November fand die Herbstarbeitstagung des Großen Beirates der Wirtschaftsgruppe Bauindustrie statt. An der Tagung nahm Reichsminister Dr. Todt in seiner Eigenschaft als Generalbevollmächtigter für die Regelung der Bauwirtschaft teil. In einer Ansprache würdigte er die bisherige gute and fruchtbare Zusammenarbeit zwischen dem Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft und der Wirtschaftsgruppe Bauindustrie. Um diese Zusammenarbeit noch mehr zu vertiefen, werden Erfahrungsgemeinschaften gebildet. Es handelt sich hierbei im Prinzip um eine Organisation, wie sie ähnlich vom Reichsminister für Bewaffnung und Munition für die Aufgaben der Rüstung geschaffen worden ist. Vorläufig hat der Reichsnunister für Bewaffnung und Munition=sieben Erfahrungsgemeinschaften, und zwar für die Rationalisierung m Hochbau, Arbeitsvorbereitung in der Bauwirtschaft, Leistungsführung und Leistungsertüchtigung im Betrieb, Nachbuchungsfragen, Lohngestaltung, Baumaschinen und Geräte und schließlich Rechts= und Verdingungsfragen eingesetzt. Die Vorsitzer der Erfahrungsgemeinschaften bilden den„Bauwirtschaftsausschuß Dr. Todt". langte er dorthin, er sah und merkte nichts von einer Abwehr: die Insel lag genau so friedlich da, wie am Morgen oder am Tage zuvor. Wie dann die Maschine im Tiefflug über den Strand, den Gärten und Städtchen dahinjagte, überkam es ihm. Er sah das friedliche Leben unter sich, er sah die schöne Insel, er hatte den Auftrag, die Lage genau zu erkunden. Als sie über dem„Aairport“, dem schön gelegenen Flugplatz mit einem eleganten weißen Gebäude dahinsteuerten, hatte er sich entschieden. Sein Beschluß stand fest, er wollte die Insel nehmen. Das Flugzeug zog einige Kurven über den Flugplatz, dann gab er den Besehl zum Landen. Welche Empfindungen durchströmten die Besatzung! War der Fugplatz vermint, dann war alles aus, war tatsächlich Abwehr vorhanden, würde es ihnen nicht viel besser ergehen— würde aber alles gut laufen, und daran zweifelte eigentlich niemand, dann waren sie die ersten Deutschen, die den Fuß auf britischen Boden setzten. Einsam und verlassen rollte die Maschine auf dem weiten, leeren Rollfeld aus, dann griff Oberleutnant Kern zu seiner Pistole und sprang auf den Boden. Er schritt geradewegs auf das Verwaltungsgebäude zu; ihm folgte die Maschine, die mit schußbereiten MG.'s den Weg ins Ungewisse sicherte. Nichts geschah! Aus dem Flughafengebäude stürzte schließlich ein aufgeregter Herr, der zur großen Ueberraschung der Eindringlinge deutsch sprach. Er führte den Oberleutnant an das Telephon, und dieser setzte sich mir dem Bailifs in Verbindung. Jawohl, der Bailiff hätte die Uebergabeaufforderung erhalten. Warum denn noch nicht weiß geflaggt sei? Weil der Bailiff die Entscheidung des Parlaments habe abwarten müssen, das inzwischen die bedingungslose Uebergabe-gutgeheißen habe. Dieses bat der Bailiff dem General zu melden. Oberleutnant Kern teilte ihm anschließend mit, daß die Insel von Deutschland besetzt sei. Kurze Zeit darauf erschienen die von ihm herbeigeholten Flugzeuge der Staffel, alles brave Aufklärermaschinen. Sie hatten so viele Männer hineingepackt wie hineingingen. Während diese Maschinen über der Insel erschienen, hatte die weiße Beflaggung begonnen. Es war ein fast unwirklicher Anblick, als die deutschen Flieger unter dem Himmelblau dieses Sommertages eine anmutige Stadt sahen, aus der Weiß in allen Formen, vom Bettlaken zum Taschentuch, hervorleuchtete. Auf dem Flugplatz waren Arbeiter gerade damit beschäftigt, eine riesige, vier Quadratmeter große Fläche mit weißer Farbe zu streichen. Als der Staffelkapitän landete, erwartete ihn bereits der Bail'ff mit seinem Staatssekretär und dem Polizeichef im Flughafengebäude. Die Uebergabe war m Kürze vollzogen, wobei sich die englischen Beamten sehr korrekt verhielten. Auch heute ist das Verhältnis zwischen Besatzungstruppe und einheimischen Behörden nicht schlechter geworden. Die ersten Befchle wurden vom Staffelkapitän gleich vom„Airport“ aus erteilt. Die wenigen Männer, die mit dem ersten Flugzeug gekommen waren, übernahmen sofort den Nachrichtenapparat. Der Pfundkurs wurde bestimmt, eine Polrzeistunde für die Insel festgesetzt. Und dann fuhren die Deutschen, bestaunt von den„Bobbies" und der Bevölkerung, in den zur Verfügung gestellten Wagen nach St. Helier. Das alles geschah so selbstverständlich und schnell, als ob die Staffel den ganzen Krieg lang nichts anderes getan hälte, als Kanalinseln zu besetzen. Einige Stunden später landeten dann, wohlempfangen von den Kameraden der Luftwafse, Teilverbände des Heeres und der Marine in Transport=Jus. Sie fanden, wie auch auf Guernsey, das sie angefordert hatte, vollendete Tatsachen vor und begannen nun, in Zusammenarbeit mit den Männern der Luftwaffe die militärische Sicherung der Insel fortzusetzen. Kühn, hart und schnell zupackend sind die Schläge der deutschen Luftwaffe— das spürt der Engländer nun dauernd, seit er die Friedenshand des Führers zurückwies. Ein rascher Zugriff brachte die Insel Jersey in einer Schnelligkeit in deutsche Hand. die nach den Erfahrungen der Kriegsgeschichte nicht für möglich gehalten wurde. Noch am Abend wurde auf dem altertümlichen Fort Regent der Insel, das vorher jahrhundertelang die englische Besatzung deherbergt hatte, eine auf ein weißes Tuch gemalte Hakenkreuzfahne gehißt, dis zum Stolz aller Männer der Luftwaffe am nächsten Morgen eine von den Inselbewohnern genähte Hakenkreuzflagge in den strahlend blauen Aether stieg. Diese Ausgabe umfaßt 8 Seiten Druct und Verlag Kölner Verlags Anstalt und Druckeres GmbA Verlagsleiter Dr. Brich Vaternahm Hauptschriftlenter Dr Hans Kocn Stellvertreter des Hauntschrillletters und verantwortlion für Politik und Wirtschatts#en! Dr Auguse Wegener für Gemeindepolifik und stadtkölnischen Heimattell Dr Hans Koch für Umgebungs- und Provinzteil sowle den Bonner Heimartell Paul Saupe erkrankt!#.V O Lowig für Kunst and Unterhaltung Werner icter für den Sporttell Thee Kirschhaum für das rechterheintsche Gehter O Lowig für den Dürener Heimattell Huher: Vever , 2 Wenrmachtl 1 V Oete Lowis Verantwartlicher Anreizen. leiter Theo Muller Alle in Köln— Bezugspreie Monatlich 2 T RM. Postbezug monatlich.30 RM(einschlreßlich 28 Pfe Postzettungsgebühr) zuzüglich 42 Pfx. Zus.ellgebühren.— Preisliste 12 * Samstag, den 30. November 1210 „Deutsches Kraftfleisch“. 29. Nov. Das Verbot der Herstellung von Pesch i Beichmun in Atbich chgeschiasheren De iissen mit Ausnahme von Blut= und Leverwursterven in Schwarzblechdosen hat jetzt aurch eine Anordnung der Hauptvereinigung der deutschen Viehwirtschaft eine Aenderung erfahren. Während die Herstellung von Aufschnittwaren aus gekochtem und gebratenem Fleisch verboten war, kann jetzt deutsches Kraftfleisch hergestellt werden. Die Herstellung darf allerdings nicht in Weißoder Schwarzblechdosen erfolgen. Damit kommt praktisch nur die Fertigstellung in offenen Kästen oder in Därmen in Frage. Unter deutschem Kraftfleisch versteht man das früher unter der Bezeichnung Corned beef in den Verkehr gebrachte Rinderkraftfleisch. Keine Kriegssteuer für Weihnachtsgeschenke Berlin, 29. Nov. Der Reichsfinanzminister hat für die Weihnachtsgeschenke, die aus Anlaß des Weihnachtsfestes 1940 in der Zeit vom 25. November bis 24. Dezember gezahlt werden, die Befreiung vom Kriegszuschlag verDie Weihnachtsgeschenke bleiben für den KriegszuDER NEUE TAG Nr. 330 schlag zur Einkommensteuer außer Betracht, soweit sie im Einzelfall den Betrag des vor dem 1. November zunächst gezahlten Monatslohnes bzw. vierfachen Wochenlohnes nicht übersteigen. Sie unterliegen also nur der Lohnsteuer nach den festen Sätzen für sonstige Bezüge. Weihnachtsgeschenke des Arbeitgebers an seine zur Wehrmucht oder zu ähnlichen Dienstleistungen einberufenen Arbeitnehmer sind außerdem auch von der Lohnsteuer bzw. Einkomschäft zuletzt gezahlten Monatslohn bzw. vierfachen Wochenlohn nicht übersteigen. Vergütungen für Lohnausfälle Berlin, 29. Nov. Unternehmer gewähren ihren Gefolgschaftsmitgliedern zum Ausgleich von Lohnausfällen, die durch Fliegeralarm oder Beschädigung der Betriebe bei Luftangriffen verursacht sind und nicht durch Nacharbeit ausgeglichen werden, bestimmte Vergütungen nach den Richtlinien des Reichsarbeitsministers. Der Reichsfinanzminister hat jetzt entschieden, daß aus Billigkeitsgründen von einer Heranziehung dieser Vergütungen zur Lohnsummensteuer abgesehen werden soll, weil ihnen eine Arbeitsleistung nicht gegenübersteht Rheinisch-Westidlische Börse Düsseldors, 29. Nov. Die Stimmung an der Rbei fälischen Börse war im allgemeinen abwartend. Das nahm einen ruhigen Verlauf.„ Basalt AG 79¾, Braunkohle Zukunft 152, Deutsche Erdöl 172¼, J. G. Farbenindustrie 203 3/8, Felten u. Guilleaume 195, Hösch=Köln=Neuessen 156, Kabel Rheydt 288 ¼, Kalker Brauerei 79. Mannesmann 154 ¾, Rheinische Stablwerke 187, Stollwerck 162, Ver. Stahlwerke 143¾, Westd. Kaufhof 134¼, Commerzbank 141½, Reichsbank 120¼. Rheinisch=Westfälische Boden=Credit=Bank, Köln Das Institut kündigt sämtliche im Umlauf befindlichen 4½ Prozent Goldpfandbriefe seiner Serie 7 zur Rückzahlung zum 2. Januar 1941. Den Inhabern dieser Pfandbriefe wird ein Umtauschangebot derart unterbreitet, daß ihnen der gleiche Nominalbetrag in 4 Prozent Hypotheken=Pfandbriefen oer Bank Serie 20 zum Kurse von 100 Prozent frei von Spesen und Börsenumsatzsteuer angeboten wird. Die Anmeldung zum Umtausch hat bis zum 2. Januar 1941 zu erfolgen. Rheinische Kaufhalle In der ordentlichen 13. Hauptversammlung der„Rheinische Kaufhalle Aktiengesellschaft", Köln. die am 26. November 1940 stattfand, wurde der Abschluß für das am 31. Juli 1940 abgean von laufene Geschäftsjahr vorgelegt und die vom Vorstand vorgeschlagene Verteilung einer Tiowende von 8 Prozent genehmigt Das erzielte Ergebnis gestattet wiederum eine Zuweisung die Unterstützungskasse der Gefolgschaft in Höhe 150000 RM. Die ersten Monate des neuen Geschäftsjahres zeigen weitere Umsatz=Rückgänge, deren endgültiges Ausmaß heute noch nicht zu übersehen ist. Infolgedessen läßt sich über das Ergebnis des laufenden Geschäftsjahres noch nichts voraussagen. Das turnusmäßig ausscheidende Aufsichtsratsmitglied Herr Dr. Otto Baier, Köln, wurde wieder gewählt. Das neue französische Ford=Werk fast fertiggestellt Die neuen Fordwerke in Poissy sind inzwischen so gut wie fertiggestellt. Bekanntlich beabsichtigte die französische FordGesellschaft, in den neuen Anlagen nach Lösung des Verhältnisses zu Mathis wieder direkt eigene Wagen herzustellen. Die bisherige Produktionsgesellschaft Matford wird ihre Tätigkeit nach Poissy verlegen. Die Matford=Gesellschaft wies in den Monaten September bis Dezember 1939 nur ganz geringe Verkaufsziffern auf, worunter auch die Einnahmen der französischen Ford=Gesellschaft litten. Seit Januar 1940 konnte Matford jedoch eine gewisse Tätigkeit entfalten, die heute wieder befriedigend sein soll. Die weitere Tochter=Gesellschaft der französischen Ford=Gesellschaft, die Fordair, hat ihre Tätigkeit inzwischen völlig eingestellt. Sie befaßt sich nur noch mit der Liquidierung der dem Staat gegenüber eingegangenen Verpflichtungen. THEATER KONZERTE VERGNUGEN Theater der 136.„Krart nurch Freude“ vom 18.-30. 11. 1940 Nur noch heute M Tägl. 2 Vor stelungen 14 u. 17 Uhr. Ende 19.30 Uhr Karteavorverkaul 3 Tage Im voraus Tbeaterk. v. 11—18 Uhr(213344146) u. Vorverkaufsst. Elntrittspreise.80—.-(14 Uhr halbe Pr.). Wehrmachtangehörige(Unil.) 17-Uhr-Vorst. halbe Pr. . vor und Rach der Vorstelue WTETIK-TTTN anroslonsksoels A. bietrich AFIIEITDIE Kleine Preise 74 Das neue Asten Ein weltpolltischer Pilm der Tobl:- Degeto von Colin Ross „Spannend, reich u schon wie da: Leben selbet“ „Jepen, China, Indien, Siem zwischen gestern und morgen“ mehr als ein Reisefilm- ein politisches Dokument ersten Ranges“ sagt die Presse Nur morgen, Sonntag 11 Ur Numerlerte PIätze—.60 bis.50 Vorverkauf an der Theaterkaste Ccala Thealer In der Merzogett. HHHIIAI Taglich ab 17 Uhr Erische Scemuschein Gepflegte Blere und Getränke Gute Ruche „Suburger-JcUr Abosteinstraße 19 ###e Name— Els Begrin! Ricks Diele?ep###etastraß= u liche Kafleestunde Aglich ab 3 Uhr die gemülMusik" Sonntags geschlossen Kassels Bierstuben Große Neugasse 36 Bes.: erta Hassel Ruf: 22 39 85 „Wicküler Ehrenstraße—3 17 an der Ehrenstraße nhaber: Frea: Vosen Ruf: 21 20 24 Gaststätte im Apolte be#c. geöffnet.— Gepflegte Küche.— 2/e Bitburger Plls SO1%1g Riesenbrauhaus“ 9 vorm. Jos. Keller geben Apollo Bühnen der Hansestadt Köln Wochenspielplan vom 1. bis 10. Dezember Opernhaus: So. 2. Ring auswärtiger Theatertreunde. Gr. B La Traviata 14—10 45, 3. M. 7c dasselbe 17.30—20.15; Mo. und Di. keine Aufführung: Mi. 3. M. 31 Don Pasqusle 17.30 bis 19.30. Do. Der Evangelimann 14—16.30, 3. M. 4d dasselbe 17.15—19.45: Fr. 3. M. 5 d Die lustige Witwe 17 bis 19.30: Sa. 3. M. 6 d Borts Godunow 16—19.30: So. Der Wildschütz(geschlossene Vorstellung) 14—16.45, 3. M. 7 d Der Wildschütz 17 30—20: Mo. keine Aufführung: Di. 3. M. 2 a Enoch Arden 17—19.20. Schausplelhaus: Se. Der verlorene Himmeisschlüssel 14-10. 3. M. 7 a Aufruhr im Damenstitt 17—19.30: Mo. 3. Bunter Nachmittag 16—18.30: Di. Unterhaltungsabend 18—20: Mi. Das Mädchen TiI1 14.30—16.45 3. M. 3b dasselbe 17.15 bis 19.30: Do. 3. M. 4 b Cavour 17 15—19.00: Fr. 3 M öb Das Wintermärchen 16.00—19.30: Sa. Der verlorene Himmelsschlussel 14.30—16.30, 3 M. 6 b Minna von Barnhelm 17—20; So. Der verlorene Himmelsschlussel 10.30—12.00: Das Mädchen 1111 14—16.15, 3. M. 7 d dasselbe 17—19.15: Mo. Flachs. mann als Erzieher 17—19.30: Dl. 3. M. 2 b Aufruhr im Damenstilt 17—19.30. Neue NI-Annahmestelle für Anzeigen und Bezug befindet sich Hohepforte, Ecke Sternengasse Zigarrenhaus Joseph Hansen Ruf: 227845 Geue Jag H HXIN Se ENTTE II IIKKGMA TE Schildergans 90 l ANL N IECET 1 Knoteck, E Fentsch. Joe Stöcke. Das sündige Dort .00.15.00" Jug. nicht zugel. C Huber. Roberts. Retty. C. Weiser Wie konntest Du veronika! 2.05.40.00 lem Rieienstahl- Math. Wiemann Das blaue Licht .55.20 6 00 Leny Marenbach- Hans Sohnker FRAU NACH MASS TAuptiilm 11.1S.0 ASS 6 20 Wochensenau 12 45.00 S 28 7 S, Ferd Marlan Kristana Söderbeum Jud Silß .4 3 45.00 Kristina SöderbaumHeinr George Jud Stiß .00.25 3 45.00 Kristina Soderbaum- Werner Kraus Jud Suß .00 4 3 40 Kristina Söderbaum. Eugen Klönter Jud Süß * 1 40 Kristina Söderbaum- Theod Loos Jud Suß .00 1 3 0 ..) Alb. Watterstock- Auile Hörbiger Anneliese Uhlig„ Lucie Hollich MANEGE Ws.10.20 6. 20 HI 2 40.30.00 TE L. Marenbach..Hartmann. K. Dorsch irrtum des Herzens 11..30.55.20 Ws.00.25 C. Weiser. M. Andergast. Roberts Polterabend Hauptkilm:.00.45.30 Zu jedem Filmprogramm: Wellstadt-Varieté Ise Werner- Paul Hartmann Bal pare Ani 11 Ende d letzt Vorst.00 Al Matterstest Ein ganzer ll..45 500.151 Her Ws.15.30 6 45 M. Andergast- P. Hörbiger Höchzellsreise zu Oril Wo..20.90.20 So 1 00.20 5 50 Alemannia erreuruber Crage 167 SDiz ee Delibrücker Lichtspiele Brixitte Helm. H. Albers GOLD Jugendliche über 14 Jahre zugel. Ho..B.50 o. 10 So..00.20 S. 50 Das Elüsk vohnl nebenan .00 .00 Der Sündenbock uzendtrei .00.90.10 Olga Tschechows Hans Sibre Leidenschaft .00, letzte Vors ellung.00 6 PALAST I CAPITOL I GLORIA HOHENZOLLERNRING HOHENZOLLERNRING MORGEN Sonalag vormittag 1115 BREITE STRASSE 21 Nur einmallge Wiederholung der Kinder-Vorstellung MORGEN Sonntag vormittag 1115 Eine Fllmgroteske voller toller Einfälle ZIIEH am Ring Ruf: 2120 57 Wunder ae Apenwelt ein Alpentllm ind Tellen München, Hertenchiemsoa, bayer. Vorberge, alstein, Ellmau Im Kaisertal Minterbärenbad, Stripsenjoch Berühmte Klettorfahrt. Im„Wilden Keiser“, Wand„Riß-, Kaminkletlern, Bilder aus Fleischbenk- Ostwand, Totenkirchl, Südgret, Westwand Brenner, Sterzung, Boren Dolomitenstraße Karelsee. Fassalel, Rosengerten, Pordol, Missorina, e d Guglle de Amiels. Valolet tOrme Weinlese in Boren. Balzenbaus Ober die Stiltserjochstraße 12800 m) Comolee, lage Mag glore. Jungtrau, Mönch, Eiger u. v. a. m. Wintermärchen Alpenwelt im Schnee Oolomiten Im Winter Auf d.„Mon: idealit Im Beroich der 4900.: Gletschorbrüche. Eiewände Skiebfahrt u. 8 — Im Beiprogtamm.— Die nouerle deutsche Wochenschen Proise:— 80 bis 2— Kinder bie 14 Jehre halbe Pfel:e Vorverkeut ir Gange .45—.00".15 Unks der lsar rechts der Spree Charl. Schellhorn, Fritz Censchow am Ring Ruf: 2120 5S UIKGETE .30.45.00 3. Woche Ein Leben lang Pauia Wessely- I. Gottschalk Jugendliche nicht zugelassen Ruf: 21 20 59 11.00.20.40.00 Die letzte Runde Camilla Horn- Attila Hörbiger Nicht für Jugendliche IELREN der e Wundervolle Märchenwell aufef neve herrliche Tonfilme DIE STEENTALER Wie ein Dreves Mädchen alles verschenkt und doch ganr reich wird. DER SUSSEBRE Eine gent wrtige Geschichte von dem Brei, der eine ganze Stadt überschwemmt. DER KLEINEHAWTLMEN Wie der kleine Hawelmann mit soinem Himmelbett ub. d. genze Stadt u. d. Mimmei fährt. FASPER BEI DEN NILOEL Eine große Wellseite mit dem lustigen Kasper Stunden kIeIn Unvergeßliche fürgresun Eintrittspreise Kinder 30 bis 1— Erw..50 bis.20 Vorverk im Gange Par und PATACHON SCHLAGEN SICH DURCA Der Lange mit dem kurzen Namen Pat u der Kurze mit dem lan gen Namen Patechon nehmen mit diesem Film— einen ihrer lustigsten in der langen Reihe ihrer Ertolge— Abschied vom Publikum Lautes Lachen ertönt immer wieder bei den Abenteuern der beiden lustigen Gesellen im Mädchenpensionat, als Leichtmatrosen oder als Schmierenkomödlant. Ein Film zum lachen und FröhlichseIn! — Im Beiprogramm:— Die neueste deutsche Wochenscheu Preise:—.80 bis.— Jugendliche bis 14 1. halbe Prelse Vorverkauf im Gange Heute: Opernhaus(Rut 210821) Undine 16.30 bis 20 Uhr, Mietreihe 6 c Schauspielhaus(Ruf 22 60 48) Das Wintermärchen 17 bis 20 Uhr. Mietreihe 6 a Morgen, Sonntag: Opernhaus(Ruf 21 08 21) 2. Fremdenaufführung Ring ausw. Theaterfreunde, Gruppe B La Traviata 14 bis 16.45 Uhr La Traviata 1730 bis 20.25 Uhr Mietreihe 7c Schauspielhaus(Ruf 22 60 48) Uraufführung: Der verlorene Himmelsschlüssel 14 bis 16 Uhr Aufruhr im Damenstift 17 bis 19.30 Uhr Mietreihe 7 a C. Wieneke& Co., Köln Gaststätte Biere: Wicküler-Pilsner Spaten hell u. dunkel Thomae Hell-Urtyp Pilsner Urquel! Schnell und preiswert llefert die Kölner Verlags. Anstalt und Druckerei Nre Drucksachen Ruf: 220301 Eeakr-abihchlsrhichingn Morgen mittag u. abend La.Trauiate 0 vor und nach der oper? Opernhaus=Gaststätte sbei„Keinzenkol“. auf vorbestelluns für die Pausen Rut 21 94 40 sezenüber der Ose: Calé Kabsburg gegendber der Oper Ruf: 21 50 38 Union an Rina Burgerl. Gaststätte nh. los Feldes Hohenzollernring 20-: Rul: 21 27 20 und 21 27 31 Kaus Rechenberg Hohenrollerariag 10 Rut: 21 78 12 Em Kohndersch Die guten Blerstuben an der Oper Cornelius=Calé am Ring Hohentollernring 99 Rut 21 84 26 Restaurant Ring Leltung: Cart Schubert a. Fras- Hobenzollernring 30 Zu lausser Rilgers„Echt Rölsch“ Gürzesich-Brüs em Rinz Rut: 21 41 1 Calé Kueln vorm. Muscheic) Hohenstaufenring 30 RUf 21 71 71 Calé Reiten#### Strase: I Calé Füllenback Spezlalltät: Hühnersaope Hohenzollerarias 34 Rut 21 77 13 Schaalenstraße 69 Rul: 21 42 84" Peine Schneiderei I. Damen u. Herren. Spez. Abt. 1. sämtl. Untt. Jean Schneider Oberntekte für jede Aufführung am Lager Buchhandl. u. Antiauariat Binder st#s### str. 48 der mon zorieht„Dutsi Musikalischen Wirt„Prone förtsch Neue Mastrichter Str.26 Samstag, den 30. November 1940 Nr. 330 KöLNam Rhein Jetzt ist es Zeit! Paketebeladen strebt Frau Wernicke ihrer Wohnung zu, als sie unterwegs ihre Freundin Frau Lüders trifft. „Na, du bist ja ordentlich beladen, liebe Käthe“, sagt diese erstaunt,„hat einer bei euch Geburtstag?“ Aber Frau Wernicke schüttelt den Kopf.„Kein Gedanke an Geburtstag, Grete. Ich habe Weihnachtseinkäufe gemacht— seit drei Stunden bin ich in allen möglichen Geschäften herumgelaufen— naja, und hier siehst du eben das Ergebnis". Frau Lüders ist außerordentlich erstaunt.„Weihnachtsbesorgungen? Na höre mal— das hat doch noch lange Zeit! Volle drei Wochen! Das sollte mir einfallen, jetzt schon danach herumzulaufen. Bei uns wird's wohl so werden wie jedes Jahr: in den letzten Tagen sausen wir in der ganzen Stadt herum, und dann haven wir auch alles rasch zusammen". „Darauf möchte ich mich ja nun diesmal nicht verlassen. Was mich betrifft, so habe ich zunachst mal alle die Geschenke besorgt, die wir fortschicken wollen. Du weißt doch, daß alle Pakete und Päckchen möglichst schon in der ersten Dezemberwoche, spätestens aber bis zum 15. Dezember aufgegeben werden müssen. Na also schließlich will man doch, daß die Weihnachtspakete auch alle rechtzeitig ankommen!“ „Zugegeben— aber das andère hat doch wirklich noch Zeit—.„ „Sage das nicht. Wir müssen ja aach daran denken, daß es in diesem Jahre nicht so wie in Friedenszeiten überall Aushilfskräfte gibt. Da kann man sich vorstellen, wie lange man unter Umständen später warten muß, wenn überall ein großer Käuferansturm einsetzt. Ach nein, ehe ich mich dieser Strapaze aussetze, da fange ich lieber mit meinen Weihnachtsbesorgungen beizeiten an... „Wahrscheinlich hast du recht, liebe Käthe. Dann werde ich wohl am besten deinem Beispiel folgen und morgen auch gleich losgehen— denn darin muß ich dir beistimmen: jetzt hat man noch Auswahl und wird mit Aufmerksamkeit bedient." 8. Wir notieren... Einbrecherbanden ermittelt Zwei Einbrecherbanden sind von der Kriminaspolizei in Köln ermittelt und festgenommen worden. Ein 28jähriger und ein 23jähriger Arbeiter aus Kalk haben gemeinsam in Köln sieben und in Troisdorf zwei Geschäftseinbrüche ausgeführt. Der zweiten Bande gehörten zwei 20jährige und ein 19jähriger Arbeiter an die sich ohne feste Wohnung in Köln umhertrieben. Sie haben fünf Geschäftseinbrüche begangen. Die Festgenommenen wurden dem Richter vorgeführt. Verbotenes Wenden Auf der Reichsautobahn Köln—Düsseldorf, etwa zwei Kilometer vor der Abfahrt nach Mülheim. versuchte der Fahrer eines aus Richtung Düsseldorf kommenden Lastkraftwagens sein Fahrzeug auf der Autobahn zu wenden Hierbei fuhr er von der Fahrbahn nach Düsseldorf über die Grünfläche des Mttelstreifens. um in Richtung Köln weiterzufahren. Ein nachfolgender Personenkraftwagen, dessen Fahrer den im Wenden begriffenen Lastkraftwagen zu spät bemerkt hatte, fuhr gegen diesen. Bei dem Zusammenstoß wurde der Personenkraftwagen schwer beschädigt. Nette Früchtchen Zwei 16jährige Arbeiter aus Köln wurden wegen mehrerer Diebstähle von Lieferwagen festgenommen. Mit den gestohlenen Fahrzeugen machten sie Spazierfahrten Bei einer solchen kippte der Lieferwagen um und die Burschen versuchten, unerkannt zu verschwinden. Einer von ihnen wurde gefaßt. Er machte seine Mittäter darunter einen 14jährigen, namhaft. Die beiden 16jährigen wurden dem Richter vorgeführt; gegen den 14jährigen, dem noch ein Wohnungs= und ein Warenhausdiebstahl nachgewiesen wurden, sind Fürsorgemaßnahmen eingeleitet. Anhänger löste sich In der Kleinen Witschgasse löste sich an einem in Richtung der Straße im Sionsthal fahrenden Personenkraftwagen der mitgeführte Anhänger. Dieser rollte nach links auf den Gehweg und erfaßte dort zwei Kinder, die leicht verletzt ins Krankenhaus gebracht wurden. Kind verbrüht Was viele von„KdF“ nicht wissen Schönheit der Arbeit und Volksbildung auch im Kriege Unsichtbare Helfer der Bühne(11) Der Theatermeister KS!) Wenn die RSG„Kraft durch Freude“ in diesen Tagen auf iyr siebenjähriges Bestehen zurückblicken konnte, so wird sich mancher der schönen Stunden erinnert haben, die er dieser Feierabendorganisation verdankt. Sei es, daß er vor dem Kriege herrliche Urlaubsfahrten in die Schönheit der deutschen Gaue oder auch außerhalb der Reichsgrenzen verlebte, sei es, daß er vor und auch während des Krieges Erbauung an wertvollen Konzerten finden konnte, an guten Theateraufführungen, oder daß er frohe Stunden in den Bunten Abenden, die die NSG „Kraft durch Freude" zur Genüge durchführte, verlebte Viele haben im Deutschen Volksbildungswerk ihr Wissen bereichert, viele ihren Körper ertüchtigt in den Sportkursen der NSG„Kraft durch Freude". Arbeiter der Stirn und Faust konnten sich an der schönen Gestaltung der Betriebe erfreuen, für die das Amt Schönheit der Arbeit verantwortlich zeichnet. Alle diese Errungenschaften sind genügend bekannt und für den deutschen Volksgenossen heute schon fast eine Selbstverständlichkeit geworden. Und sie kommen jedem in Erinnerung, wenn er den Namen„Kraft durch Freude“ liest oder hört. Was aber die meisten Volksgenossen nicht wissen, ist die viele Arbeit der RSG„Kraft durch Freude“, die nicht direkt an die Oeffentlichkeit dringt, nämlich die Arbeit in den Betrieben. Dennoch ist es wichtig, daß alle Volksgenossen gerade anläßlich des Gründungstages der NSG„Kraft durch Freude“ auch das erfahren, das die NSG„Kraft durch Freude“, gerade während des Krieges ihre fortschrittliche Arbeit in den Betrieben nicht unterbrochen hat. Das Deutsche Volksbildungswerk im Gau Köln=Aachen konnte allein in der Gauhauptstadt Köln im vergangenen Jahr. also während der Kriegszeit, mehrere betriebseigene Volksbildungsstatten gründen, die in einzelnen Großbetrieben sich heute eines schönen Erfolges erfreuen. In diesen betriebseigenen Volksbildungsstätten haben die Gefolgschaftsmitglieder Gelegenheit, ihr Wissen zu bereichern. Die Betriebsführer der in Frage kommenden Betriebe haben trotz des Krieges schöne Uebungsräume hergerichtet. in denen nunmehr die Gefolgschaftsmitglieder Arbeitskreise für Musik, für Kunst und Volksinstrumente usw. durchführen können. Hier gibt es eine Briefmarkengilde, hier gibt es eine Schachgemeinschaft, hier gibt es Kurse für Laienschaffen in Photographie, Zeichnen, Malen. Modellieren, Holzschnitzen, Basteln, hier werden Sprachen wie Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Spanisch und Russisch gelehrt. Bei genügender Teilnehmerzahl sind ebenfalls vorgesehen Sprachen aller Gemeinschaften wie Niederländisch, Dänisch, Schwedisch, Isländisch und Portugiesisch. Auch der deutsche Tanz als Volkstanz ist im Leyrplan dieser betriebseigenen Volksbildungsstätte nicht vergessen. Ein schöner Beweis für die Tatsache, daß die NSG„Kraft durch Freude“ auch während des Krieges ihre Arbeit in den Betrieben tatkräftig fortsetzt. Aber nicht nur das Deutsche Volksbildungswerk ist erfolgreich vorgestoßen, sondern auch auf sozialem Gebiet hat das Amt Schönheit der Arbeit im letzten Jahr in den Betrieben schöne Erfolge zu verzeichnen gehabt. So konnten in verschiedenen Mittel= und Großbetrieben des Gaues Köln=Aachen unter manchmal nicht einfachen Verhältnissen bedingt durch die Kriegszeit, trotzdem vorbildliche Gemenschaftsräume für die Gefolgschaft geschaffen werden. Auch dies ist ein Beitrag zu den Erfolgen der NSG„Kraft durch Freude“, die in diesen Tagen auf ihr siebenjähriges Bestehen zurückblicken konnte. Und wenn von all dem Graßen in den letzten Tagen die Rede war, so soll auch diese Kleinarbeit in den Betrieben, die ein wichtiger Faktor der sozialen Aufbauarbeit der NSG„Kraft durch Freude" darstellt, nicht vergessen werden. Ludwig nahm Schlittschuhe„so“ mit Mit 41 Jahren elfmal vorbestraft— Nur mit Ho'e und Weste 5 In einem unbewachten Augenblick zog ein zweijähriges Kind in der elterlichen Wohnung einen Topf mit heißem Wasser vom Tisch herunter und verbrühte sich am ganzen Körper. An den Folgen der Verbrennungen ist das Kind im Kronkenhause verstorden. Die Schuldfrage wird noch geprüft. Vom Oster- zum Weihnachtsmärchen Ludwig ist mit seinen 41 Jahren elfmal vorbestraft. Zwar sind es keine hohen Strafen, aber manche waren doch immerhin ehrenrührig, wenn auch gerichtliche Ehrenstrafen nicht verhängt wurden. Diesen Ludwig ertappte man im September einmal, als er mit einem Paar Schlittschuhe in seiner Aktentasche aus einem Kölner Sportartikelgeschäft herauskam. Das war sehr sonderbar. In unseren Breitegraden pflegt man rämlich um solche Jahreszeit.noch nicht dem Eissport zu huldigen. In seiner Aktentasche hatte Ludwig außer den Schlittschuhen noch einen Dietrich, zwei lange Nägel und einen Schlüsselbund. Das war besonders interessant. Nun konnte man dem Ludwig bislang eine schwerere Straftat nicht nachsagen und auch der offensichtliche Diedstahl der Schlittschuhe schien wiederum eine Gelegenheitssache zu sein. So nahm wenigstens der Kölner Strafrichter an, vor dem sich Ludwig wegen des eigenartigen Diebstahls zu verantworten hatte. Ludwig war mit seiner Aktentasche mit den Schlitt schuhen geradewegs in die Arme eines Polizeibeamten gelaufen. Diesem erzählte er naiverweise, er habe die Schlittschuhe für seinen Neffen„gekauft", der sie angeblich„dringend" benötigte. In diese Angaben setzte der Polizeibeamte einigen Zweifel; er nahm den Angeklagten sofort mit, so daß dieser inzwischen sieben Wochen in Untersuchungshaft gesessen hatte. Vor dem Richter wiederholte Ludwig wieder seine Aus rede, sein Neffe habe„dringend“ ein Paar Schlittschuh benötigt, und er, der Onkel, habe sie ihm schenken wollen. Da er aber zufällig kein Geld besessen, habe er eine verlockende Gelegenheit benutzt, und die Schlittschuhe„so“ mitgenommen. Objektiv gesehen ist der Angeklagte gar kein übler Mensch, vielleicht sogar zu bedauern. Der medizinische Sachverständige legte für ihn ein gutes Wort ein. Ludwig leidet an einer unheilbaren Krankheit. Er ist genötigt, irgendein Medikament in größeren Dosen zu sich zu nehmen. Das darin enthaltene Gift bewirkte im Laufe der Zeit, daß der Angeklagte recht leichtfertig und haltlos wurde. Der Gutachter vermochte jedoch nicht, den Angeklagten als völlig unzurechnungsfähig anzusehen, auch nicht, wenn er unter dem Einfluß der Medikamente stehe. Der Richter hatte mit dem schon so häufig vorbestraften Manne ein Einsehen, und beließ es bei sieben Wochen Gefängnis, die durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt sein sollen. Der Richter gab dem Ludwig noch den Rat mit auf den Weg, im Sommer keine Schlitt schuhe mehr zu stehlen, weil man dadurch immerhin auffallen könne. An einem Sonntagmorgen im September fanden Kirchgänger den 34jährigen Albert, nur mit Hose und Weste angetan, vor der Kirche eines linksrheinischen Vorortes chlafend sitzen. Als die Leute ihn weckten, fuhr Albert erchreckt auf und ergriff die Flucht. Man nahm an, er habe dies aus lauter Verlegenheit getan und sei vielleicht „unter die Räuber geraten". Doch war dem nicht so. Albert war zwei oder drei Tage vorher aus dem Gefängnis entlassen worden und hatte nicht den Mut, ins Elternhaus zurückzukehren. Da hatte er sich mit zwei Mark in der Tasche in eine Gaststätte gesetzt und den ganzen Tag über aufgehalten. In einem günstigen Augenblick hatte er eine Flasche Weinbrand und eine Flasche Goldwasser aus einem Büfettschrank gestohlen und in seiner Rocktasche verschwinden lassen. Diese Getränke hatte er an dem darauffolgenden Abend und in der Nacht getrunken und sich dadurch einen ordentlichen Rausch verschafft, in dem er in der geschilderten Verfassung vor der Kirche landete. Nun hatte man Alberts Rock und auch seinen###ut geIn dem Rock fand man seine Adresse und diese funden hatto hatte man dem bestohlenen Wirt übergeben. Menschenfreundlich, wie der war, stellte er dem Albert Rock und Hut zu und fügte einen Zettel bei, der„freundliche Dieb“ möge doch so gut sein und die gestohlenen Getränke bezahlen, andernfalls Anzeige gegen ihn erstattet würde. Das konnte man wirklich als anständige Haltung bezeichnen. Albert reagierte aber nicht darauf. Seine Mutter bat den bestohlenen Wirt um Nachtsicht. Albert aber ließ nichts von sich hören. Endlich riß dem Wirt die Geduld und er erstattete Anzeige. Albert konnte nicht leugnen. Er gab an, er habe aus Verzweiflung gehandelt. Das wurde ihm aber nicht geglaubt. Dieser Diebstahl in der Gaststätte kam ihm teuer zu stehen. Es war ein Rücksalldiebstahl. Albert war schon bei dem letzten Strafverfahren die Sicherungsverwahrung angedroht worden. Diese wurde jetzt fällig. Ohn Zubilligung mildernder Umstände erhielt der Angeklagte wegen Rücksalldiebstahls zwei Jahre Zuchthaus und drei Jahre Ehrverlust. Dazu wurde auf Unterbringung in die Sicherungsverwahrung erkannt. Als Albert abgeführt wurde, schlug er mit der flachen Hand aus die Absperrung der Anklagebank und sagte:„Der verd.... Schnaps!“ Ob das Reue und Einsicht war? Photo: Maier Jeder Zuschauer mag sich schon gewundert haben, wie es möglich sein kann, daß in einer Umbaupause von wenigen Minuten der Vorhang sich über einem neuen Bild, über einer neuen Welt hebt, daß in kürzester Frist ganze Straßenzüge verschwunden sind und dafür plötzlich eine liebliche Meereslandschaft, ein Hochgebirge, ein üppig eingerichtetes Innenzimmer für das weitere Spiel bereitsteht. Begrisse wie die der Drehbühne, der Schiebebühne, auf deren mehrere Bilder schon vorher fertig aufgebaut sind, um die Pausen nach Möglichkeit zu verkürzen, sind vielen geläufig, ohne daß sich immer eine klare Vorstellung von ihrer praktischen Verwendung damit verbindet; doch auch im Besitze dieser manches klärenden Vorstellungen ist die Szenenverwandlung auf unseren Bühnen Anlaß genug zu staunender Verwunderung. In früheren Aufsätzen haben wir erzählt, wie die Pläne für die Theaterdekoration vom Schreibtisch des Bühnenbildners aus durch die Schreiner= und Malerwerkstätten ihrer Vollendung zugeführt werden. Die Dekoration erscheint nach ihrer Fertigstellung in Bruchstücken auf der Bühne, um alsbald den Weisungen des Theatermeisters untergeordnet zu werden. Der Theatermeister ist der Chef des Heeres der Bühnenarbeiter; er arbeitet nach den Intentionen des Bühnenbildners wie nach den Weisungen des Regisseurs, der für Proben und Aufführungen sein direkter Vorgesetzter ist. Seiner Einsicht, seinem großen praktischen Können aber ist die Organisation der bühnentechnischen Vorgänge allein anvertraut. Es ist nicht damit getan, möglichst stabile, illusionsfördernde Bauten auf der Bühne aufzuführen! Ein Theatermeister darf seine Strebepfeiler nicht„für die Ewigkeit" errichten, viel wichtiger ist es für ihn, daß er zwar fest, sehr fest baut, aber nicht so fest, daß nicht eine auf Sekundenzelt ausgesparte Verwandlung in die nächste Szenerie möglich wäre. Und diese Methoden der sicheren und dennoch rapid schnell wegzuräumenden Bühnenbautechnik kann ihn nur jahrelange praktische Erfahrung aus der Bühne selbst lehren. Technische Handwerkervorbereitung, staatliche Prüfungen, abgehalten von einer Kommission, der neben dem Betriebsdirektor, einem Regierungsrat auch der Branddirektor der Stadt angehört, sind die Vorbedingungen für seine Tätigkeit, das unsehlbare Gefühl aber für den zuverlässigen Wertbestand seiner Arbeit gewinnt er erst in eigener jahrelanger Erfahrung. Ein Schräubchen zu wenig, eine nicht ganz festgesicherte Podeststütze... schon kann ein Unglück auf der Bühne entstehen, das wertvolle Menschenleben kostet. Der Theatermeister trägt die strafrechtliche Verant— 2* Torträt einer jungen Kölner Schriftstellerin **: Raaf. die Verfasserin des Weihnachtsmärchens e keilorene Himmelsschlussel“, dessen Uraufführung im Schausptelhaus am.nntag stattfindet, wurde in Bad geboren. Außer ihrem Weihnachtsmärchen hat sie “ un einem ebenfalls in Koln uraufgeführten Ostermärchen große Bühnenerfolge zu verzeichnen gehabt. Eine Märchensammlung, ein kleiner Gedichtband, vier größere Novellen und eine Komödie hat die junge Schriftstellerin außerdem schon vollendet. Seit 1937 ist sie weiter ständige Mitarbeiterin am Jugendfunk des Reichssenders Köln und hat im Rahmen dieser Arbeit, die sich teilweise auch auf die Sender München und Wien erstreckt, 60 bis 70 Manuskripte verfaßt für Kinderstunden, Märchenaufführungen usw. Für den Rundfunk hat Riuh Raaf auch wiederholt Polksmärchen zu kurzen Spielen umgearbeuet Im Rahmen von 20—25=Minuten=Sendungen war es möglich, die Marchenhandlungen treu nach dem Vorbild ohne langere Zusätze und neuerfundene Nebenpersonen abrollen zu lassen. Die Darsteller waren, soweit es irgend möglich war, immer Kinder, Jungmadel und Pimpfe, die ihre Rollen dann im wahren Sinne des Wortes„spielten“, wie Kinder wehl auch aus sich heraus zu Haus Marchen spielen Ihre ersten, für ihre ganze Zukunft entscheidenden Theatereindrücke empfing Ruth Raaf als achtjähriges Mädchen im Kolner Schauspielhaus, dem sie nun mit der Urauffuhrung ihres Weihnachtsmärchens aufs neue dienen kann Vorbildliche Schulmusik Konzert des Frankfurter Musischen Gymnasiums Schulchor und Schul-Orchester des vor zwei Jahren gegründeten Musischen Gymnasiums Frankfurt, die sich augenblicklich auf einer Konzertreise befinden, statteten auch der Hansestadt Koln einen Besuch ab und durften, wie der gute Besuch des Konzerts im Gürzenich lehrte, auch bier der Aufmerksamkeit weitester Kreise, insbesondere aber der Kölner Schulmusiker, versichert sein. Auf dem Podum sah man ein stattliches Streich= hi weniger stattlichen Chor von KnabenTogleich das erste Stuck der Vortrag. Es liegt wohl kaum im Erziehungsplan des Musischen Gym nasiums, mit den genannten Knabenchoren in einen Wettbewerb zu treten. Während hier das Gesangliche zuweilen zu geradezu bewundernswerten künstlerischen Leistungen gesteigert ist, wird in Frankfurt das Haputgewicht wohl auf die musische Gesamterziehung gelegt, in deren Rahmen die Musik allerdinge die Hauptrolle spielt. So darf man den Frankfurter Knabenchor als das Ideal eines Schulchors hinstellen, bei dem die Erziehung zum musikalischen Horen und Singen fast noch hoher bewertet wird, als die unbedingte künstlerische Wirkung, wenngleich auch hier Ursache und Wirkung in einem starken Wechselverhältnis zueinander stehen dürften Vor allem ader belehrte die im Vortrag immerzu lebendige, in der Sicherheit der Intonation überraschende und in der musikalischen Gesamthaltung besonders wohltuende Wiedesgabe von Chorstücken aller Schwierigkeitsgrade, darunter altdeutsche Lieder von Lasso, Lechner, Haßler und Isaac, eine Gruppe Minnelieder von Hugo Tistler und eine kleine Schulkantate„Die Jahreszeiten“(mit Begleitung des Orchesters) von Fritz von Blon, daß auch an den Kolner Schulen die Musikpflege in hoher Blute steht und die Kolner Musikstudienrate mit den erreichten Graden ihrer kunstlerischen Musikerziehungstatigkeit wohl zufrieden sein konnen. Zu den weiteren instrumentalen und vokalen Gaben des Abends gehörten dann noch ein dem Typus der Bachschen Doppelkonzerte nachgebildetes Konzert für zwei Violinen und Streicher von Fritz von Blon, Deutsche Tänze von Schubert, Brahms stimmungsvoller Chor„Vineta“, das„Zigeunerleben von Schumann und andere Werke. In Vertretung von Professor Kurt Thomas wurde der Chor von Karl Riem, das Orchester von dem im vergangenen Jahr an das Frankfurter Gymnasium berufenen Kolner Musikerzieher Wilhelm Issel mann dirigiert. Robert Greven. Hraternieisterrage wortung für den reibungslosen Ablauf jeden Theater abends. Sein„Es geht nicht“ mag manchmal dem Regisseur die Haare zu Berg treiben, manchen Bühnenbildner, der seine letzten Wunschträume unerfüllt bleiben sieht, ärgern bis zu Schimpfkanonaden, aber dieses„Es geht nicht" wird bei einem verantwortungsbewußten Theatermeister(und Verantwortungsbewußtsein ist für ihn die allerwichtigste Voraussetzung für seine Berufseignung) nicht ohne Grund gesprochen und hat schon manches Unheil verhütet. Daß die Arbeit des Theatermeisters in Zeiten, da das„gelernte" und geschulte Arbeiterpersonal nicht vollzählig zur Verfügung steht, besonders schwierig ist, daß auch der einfache Bühnenarbeiter, auf der Probenarbeit aus jeden Griff festgelegt und eingesuchst, sehr schwer ersetzt werden kann, soll nicht verschwiegen werden. Daß über seine tägliche Bühnenarbeit hinaus für die Zukunft sehr genaue Vordispositionen getrossen werden müssen, daß er bei Vorstellungsänderunsen, die plötzlich notwendig werden, ein Meister in der Kunst des Umdisponierens sein muß, hebt die Verantwortlichkeit und den Berufsstand des Theatermeisters weit hinaus über die Solidität gut gelernter handwerklicher Tugenden und Fertigkeiten. Theatermeister sind Organisatoren, sie sind nicht nur Vorarbeiter ihres Bühnentrupps, sondern verantwortliche, in ihrem Sinne eigenschöpferische Diener der Bühnenkunst. Erchester und einen nicht weniger stattlichen Chor von Knaben und Mannerstimmen„Sogleich das erste Stuck der Vortrags folge: eine Intrade für Streicher von Hermann Schein, ließ erkennen, daß die jungen Frankfurter Musensöhne im Instrumentalspiel von den strichfesten Geigen bis hinab zum sonoren Kentrabaß höchst Beachtliches zu leisten vermogen In mehr als einer Hinsicht forderte sodann das Chorsingen der jugendlichen Knaben= und Männerstimmen zu Vergleichen mit anderen Jugendchören, vorab den bekannten Wiener Sängerknaben, Leipziger Thomanern oder den Regensburger„Domspatzen“ auf. „Us mingem Miljö“ Es ist naturlich das„Miljo“ des alten und des neuen Köln, das Heinz Maaka in seiner neuen Sammlung„Löstiger Familjeverzallcher“ meint. Hier fühlt er sich als echter Kolner zu Hause, und hier kann er aus der Fülle eigener Anschauungen und Erlebnisse schöpfen. So ist denn auch sein neues, bei Hoursch und Bechstedt, erschienenes Büchlein, zu dem Cornelia Herstatt den lustigen Umschlag zeichnete und kolorierte, wieder eine Fundgrube und gleichsam eine„Sammelstelle“ fur allerlei lustige Begebenheiten, in deren Darstellung sich sichere Beherrschung des heimatlichen Dialekts mit dem herzlichen Grundklang der Heimatliebe zu einem anregenden Ganzen verbindet. Werche * —— Samstas, den 30. November 1940 DER NEUE TAG Nr. 330 Aeußerst lebhaftes Kölner Hauptmarkt reich beschickt Der Kölner Hauptmarkt war gestern sehr reich beschickt. In der Kölner Bucht wird gegenwärtig so viel Gemüse geerntet, k. es unmöglich restlos auf dem Kölner Markt untergebracht werden kann. Täglich werden Bahnwagen mit Gemüsen der verigiedensten, Art verladen und nach auswärtigen Gebieten geleitet, 20 die ffeld= und Gartenerzeugnisse nicht in dem Uederfluß vorhanden sind, wie bei uns. Zur Räumung des großen Augebotes auf dem freien Platz und in der Markthalle waren aus den verschiedensten Bezirken, insbesondere wieder aus dem Industriegebiet, zahlreiche Kauflustige erschienen, auch der Kölner Kleinhandel kaufte fleißig ein. So entwickelte sich ein außerst lebhaftes Geschaft. Große Mengen Wirsinglohl waren aufgestapelt und zwei Stunden nach Eröffnung des Marktes sah man von den Bergen nicht viel mehr. Weißkohl war auch reichlich angeboten und wurde viel gekauft. Rotkohl so viel am Markt und bald ausverkauft. „Die diesjährige ergiebige Ernte in Blumenkohl aus der Kolner Bucht geht langsam zu Ende, aber dafür hatte das Ausland uns mehr mit diesem beliebten Gemüse bedacht, so daß der Bedauf auch hierin gedeckt werden konnte. Grünkohl war nicht so sehr gefragt. Rosenkohl war begehrt und bald war das große Angeboi abgesetzt. Ein belebtes Geschäft war in Spinat zu verzeichnen, der genügend angeboten und schnell verkauft Ihlrabi Felgeichnen,. Fnagene Ungevoten und schneu Verkauft war. Oberkohlrabi waren gefragt, in Erdkohlrabi war das Angebot größer als die Nachfrage. Flott abgesetzt wurden Möhren und weiße Rüben sowie Sellerieknollen zu Salatzwecken und Breitlauch zur Gemüsebereitung. Schwarzwurzeln, die auch aus Holland gekommen waren, wurden gern gekauft Knapp waren wieder Speisezwiebeln, Karotten wurden viel gekauft.“ Hiesigen Kopfsalat sah man fast nicht mehr, aber Treib hauskopfsalat aus Holland war reichlich angekommen und be gehrt. Feldsalat war bald abgesetzt, aber Endiviensalat gab es genügend. Tomaten aus der Umgebung waren kaum noch vorhanden, aber dafür gab es auslandische, die lebhaften Absatz fanden. Belgischer Schikoree war überreichlich angeboten. Der Markt konnte nicht ganz geräumt werden. Aepfel sind jetzt rationiert und werden nur an Kinder unter 18 Jahre und an Kranke gegen Marken abgegeben. Es losteten im Großhandel: Wirsing 5, Rotkohl 4,8, Weißkohl—3,8, Grünkohl 4,2, Spinat 7,5, Breitlauch 11—15, Rosenkohl 21—24, Feldsalat 35—40, weiße Rüben 2,3, Sellerieknollen 12—14, Speisezwiebeln 6,6, Schwarzwurzeln 14—15, holl. 20, Kurbisse—10, Tomaten 14—15, ausl. teurer, Möhren—5, Pfg. das halbe Kilo. Kopfsalat 5, holl. 13—14. Endivien.5 Blumenkohl 29—34, ausl. teuter, Rettich—5 Pfg. das Stück. Eine Rückschau Das Schachturnier im Generalgouvernement Das erste Schachturnier im Generalgouvernement hat einen propagandistischen Erfolg errungen, welchen selbst die kühnsten Optimisten nicht vorausgeahnt hatten. In den drei Austragungsorten Krakau, Bad Krynica und Warschau war der Andrang des Publikums ganz enorm. Generalgouverneur Reichsminister Dr. Frank hat sich durch diese Veranstaltung einen großen Verdienst um das deutsche Schach erworben. Die Leitung hatte der Großdeutsche Schachbund übernommen. Zahlreiche neue Schachgruppen konnten dem Bund zugeführt werden. Das Turnier hatte einen hochinteressanten und lebhaften Verlauf und endete im toten Rennen zwischen Bogoljubow und Kohler. Bogoljubow steht schon mehrere Jahrzehnte im deutschen Schachleben an führender Stelle. yingegen hat Kohler, zurzeit Träger des Waffenrocks, sich erst in den letzten Jahren langsam, aber sicher empor gearbeitet. Sein Stil ähnelt sehr dem des Deutschlandmeisters. Sorgfältige Eröffnungsbehandlung und ausgezeichnete Endspielführung sind seine stärksten Wassen. Sein Erfolg ist verdient. Richter hat seinen Oeynhausener Erfolg unter Beweis gestellt und manche wertvolle Partie geliefert. Nur ein bißchen mehr Aus westdeutschen Gauen Am 19000 Mark geprellt Auf der Anklagebank der Strafkammer des Landgerichts Münster saßen eine Frau Elsa Kla., ein Alb. Kra., ein Th. O. und eine Frau A. M. Dieses Komplott, besonders die beiden erstgenannten Hauptangeklagten, nutzten die Dummheit eines Mannes in einer Weise aus, die wohl kaum überboten werden kann. Der Geschädigte aus Beckum, ein 56 Jahre alter Junggeselle, der außer einem Hof von 70 Morgen noch allerhand Bargeld besitzt, lernte zu Karneval die Frau Kla. kennen. Er interessierte sich für die Frau. die übrigens verheiratet ist, und bald entwickelte sich eine nette Freundschaft. Man trank Sekt, machte Autofahrten, kehrte auch mal in einem Wäldchen ein, bis die Frau eines Tages angab, daß sie von ihm schwanger sei, aber eine Abtreibung vornehmen lassen wolle. Aber das koste Geld. Der Mann hatte Angst, daß sein Verhältnis mit der Frau herauskam und zückte nun am laufenden Band Geld, im ganzen 19000 RM. Alles, was ihm vorgeschwindelt wurde, glaubte er. Frau Kla. fühlte sich sehr krank, sie bekam Geld; der Angeklagte O. hatte angeblich der Frau ärztliche Hilfe geleistet, das kostete Geld und so fort. Das Urteil lautete gegen die Angeklagte Frau Kla. auf zwei Jahre Gefängnis, gegen Kra. auf drei Jahre Gefängnis, gegen den Angeklagten O. auf fünf Monate. Gefängnis und gegen die Angeklagte M. auf 400 RM Geldstrafe. Das Gericht bescheinigte dem Geschädigten, daß ein Großteil Schuld an seinem Leid und seinem erleichterten Geldbeutel ihn selbst treffe. 2299 Wohnungen für Solingen In das große Wohnungsbauprogramm des Führers, das die Errichtung von rund 6,1 Millionen Wohnungen nach dem Kriege vorsieht, schaltet sich auch die Klingenstadt tatkräftig ein. Allein die drei größten Bauvereine Solingens haben ein Bauprogramm aufgestellt, das die Erstellung von 2200 Wohnungen vorsieht. Die Pläne sind zum großen Teil bereits genehmigt und auch in der Finanzierung sichergestellt, so daß gleich nach Kriegsschluß mit dem Bau begonnen werden kann. Bemerkenswert ist, daß unter den geplanten Neuwohnungen der Hundertsatz an Vierzimmerwohnungen, wie es der Führer wünscht, bereits recht beträchtlich ist. Der Vorstand der Stadtsparkasse Solingen hat übrigens den Beschluß gefaßt, den Hypothekenzinssatz ab 1. Januar 1941 von fünf auf viereinhalb Prozent herabzusetzen. Dieser Beschluß gilt gleicherweise für Aufwertungshypotheken wie auch für neu zu gewährende Hypotheken. Ferner ist die Beleihungsgrenze, die durchweg im Reich noch 40 Prozent des Bau=Bodenwertes beträgt, auf 50 Prozent herabgesetzt worden, so daß man auch hierin eine wesentliche Förderung der Finanzierungsmöglichkeiten erblicken darf. Vernichtendes Schaden'ener In Hillring bei Unna entstand wahrscheinlich infolge Kurzschluß ein Brand an der Dreschmaschine, der ein ganzes Bauernanwesen einäscherte. Als plötzlich die Flammen aus der Maschine hervorschlugen, die das umherliegende Stroh erfaßten, war es schon zu spät, um mit Selbsthilfe dem Feuer zu Leibe zu gehen. Die Feuerlöschzüge aus Massen, Massener Heide, Billmerich und Holzwickede waren alsbald zur Stelle und griffen den Großbrand mit Motorspritzen an. Es konnte jedoch nicht verhindert werden, daß das Feuer auch auf das anliegende Wohnhaus übergriff. Die Feuersbrunst wütete derart, daß das Bauernhaus, die Stallungen und die große Scheune bis auf die Grundmauern abbrannten. Das Vieh. die Stroh= und Heuvorräte sowie ein Teil des Getreides verbrannten. Auch ein großer Teil der Einrichtung und der Maschinen wurde ein Raub der Flammen. Westdeutsche Kurzmeldungen Sonderbare Diebe: aber Einbruch bleibt Einbruch. In den letzten Tagen sind im Oberbergischen mehrfach Einbruchsdiebstähle in Kaninchenställe erfolgt. Der oder die Diebe hinterließen offenbar als Abgeltung für die gestohlenen Tiere bares Geld. Damit dürfte aber den Geschädigten, in den meisten Fällen Minderbemittelten, jedoch nicht geholfen sein. Einbruch bleibt zudem Einbruch, selbst wenn das gestohlene Gut mehrfach abgegolten wird. Vater mißhandelte Säualina. Mit 19 Jahren war Albert Schmitz aus Duisburg durch die Geburt eines Kindes in eine Ehe gezwungen worden, für die er durchaus noch nicht reif war. Seinen Mißmut hierüber ließ er fortgesetzt an dem Säugling aus. Wenn er schrie, wurde er geschlagen und je mehr er schrie, je schlimmer sausten die Schläge auf den kleinen Körper herab. Schließlich erstatteten die Nachbarn wegen der fortgesetzten Mißhandlungen des Kindes Anzeige gegen den unnatürlichen Vater. Vor Gericht gestellt, bestritt er die Mißhandlungen und führte die blauen Stellen am Körper des Kindes auf schlechte Pflege zurück, die ihm seine um mehrere Jahre ältere Frau angedeihen ließ. Schmitz wurde durch die Zeugen einwandfrei überführt und zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Sechs Verletzte bei einem Verkehrsunglück. Am Donnerstagabend gegen 7 Uhr geriet in Remscheid ein Omnibus infolge der Straßenglätte ins Rutschen, stieß gegen eine Haustreppe und riß einen Laternenpfahl um. Sechs Insassen des Omnibusses wurden durch Glassplitter leicht verletzt; drei von ihnen mußten sich in eine Klinik begeben. Pohltat in gemeinster Weise gelohnt. Ein bereits fünfmal wegen Diebstahls vorbestrafter 38jähriger Mann aus Essen hatte vor seiner letzten Verurteilung in der Untersuchungshaft einen Mann aus der Umgegend von Trier kennen gelernt, der ihm nach Verbüßung seiner Zuchthausstrafe eine Beschäftigung bei seinem Sohne vermittelte. Als er nun kaum aus dem Zuchthaus entlassen worden war, lohnte er die Wohltat damit, daß er aus einem aufgebrochenen Schreibtisch einen Schlüssel von einem Kleiderschrank nahm und aus diesem 270 Reichsmark und Kleidungsstücke entwendete Das Gericht erkannte entgegen dem Antrag des Staatsanwalts, der auf vier Jahre Zuchthaus lautete, auf eine Strafe von zwei Jahren zwei Monaten Zuchthaus, um auf diese Weise zu versuchen, aus ihm noch einen besseren Menschen zu machen. Amtliche Wasserslände Rheinfelden 2,50(unverändert): Breisach 2,77(—.04); Kehl 2,94(— 0,04); Maxau 4,58(— 0,07); Mannheim.75 (— 0,10); Mainz 3,43(—.06): Bingen 2,44(—.06): Kaub 2,78(— 0,10): Trier.20: Koblenz.84(— 0,12): Köln 2,93 (— 0,17); Tüsseldorf.36(—.14): Duisburg 1,35(—.15); Mülheim 1,47(unverändert); Ruhrort 1,58(— 0,14); Wesel 2,93(—.12). * Achtung, Verdunklungszeiten: Sonntag, 1. Dezember 1940: Sonnenaufgang:.10 Uhr; Sonnenuntergang: 17.30 Uhr. Tatelgeräte Bestecke Feine Stahlwaren lan Wiergenbaus Köln, Am Hof 33 Eigene Reparatur-Werkstätte und Schleitere TTETE EEINLEELLIELLIALMEEKE KALMNANTMAIEIE Reichhaltige Auswahl in Tafel- und Kaffeeservicen Ser Köln, Schildergasse Iba. Ecke Kreuzgasse Lampen Schürmann- Radio Shrenstraße 15—17 Ruf 213617 Glück und die Palme des Sieges wäre ihm zugefallen. Der sympathische Wiener Lokvenc ermüdete gegen Ende des Turniers, sonst ware er noch höher gekommen. 50 Prozent der möglichen Punkte und damit einen guten Mittelplatz haben Ahnes, Blümich, Mroß und Müller erzielt. Gilg war mit neun unentschiedenen Partien der „Remisen König", des Turniers. Kieninger, Rellstab und Eisinger bilden den Schluß. Deutschlandmeister Kieninger hatte das Mißgeschick, bei Beginn des Turniers zu erkranken und war daher den Anstrengungen eines so schweren Turniers nicht gewachsen. Soldat Eisinger mußte ein paar Runden vor Schluß abreisen. Seine restlichen Partien wurden seinen Gegnern gutgeschrieben. Das Turnier soll bereits im nächsten Jahr wiederholt werden Schlußstand: Bogoljudow, Kohler 7½, Richter 7, Lokvene 6, Blümich, Mroß, Muller, Ahnes 5½. Gilp 4½, Kieninger, Rellstab 4, Eisinger 3½ Punkte. Persönliches Frl. Käthe Strick, Ehrenfeld, Landmannstraße 28, sieht am 1. Dezember auf ein 25jahriges Bestehen ihres Geschäftes zurück. Zugleich ist sie 25 Jahre lang Bezieherin unseres Blattes. Der treuen Abonnentin herzlichen Glückwunsch Peter Igelhoff wird an Stelle des verbinderten Schuricke=Terzetts bei dem Meisterabend froher Unterhaltung mitwirken, den Will Glabe mit seinem Orchester am Dienstag, dem 3. Dezember, 18 Uhr, im Schauspielhaus veranstaltet Das Lehrzeugnis Ein 16jähriger Lehrling wurde nach zweijähriger Lehrzeit fristlos entlassen. Im Lehrzeugnis hatte der Handwerksmeister u. a. vermerkt:„Im ersten Jahre war der Lehrling gut, im zweuten aber undünktlich, und seine Entlassung erfolgte wegen Untreue." Der Vater des Lehrlings klagte gegen den Lehrmeister auf Ausstellung eines anständigen Zeugnisses, da der Junge mit dem vorliegenden Zeugnis keine neue Stelle erhalten weide Der Beklagte wandte ein, daß er wahrheitsgetreu das Zeugnis ausgestellt habe. Der Vorsitzende rügte es, daß in dieser Form das Lehrzeuguis ausgestellt wurde, die für die Zukunft des Jugendlichen ver###gnisvoll werden könne, um so mehr, als der Beklogte jer####von bei der Handwer''ammer gelegt habe. Es handle sich hier doch um einen 16jährigen, der die Tragweite seines Tuns wohl noch nicht so recht erfaßt habe. Da sei es doch Pflicht des Lehrmeisters gewesen, sich erst einmal mit den Eltern des Knaben in Verbindung zu setzen und zu benaten, was geschehen solle. Es sei überhaupt frag lich, ob ein Grund zur vorzeitigen Lösung des Lehrverhältnisses vorlag Es sei im vorliegenden Falle dringend zu emp fehlen, dem Lehrling ein anständiges Lehrzeugnis auszustellen, und den bezüglichen Vermerk im Arbeitsbuch wegen der angeblichen Untreue zu bezichtigen Der 72 Jahre alte Lehrmeister wurde am Gericht durch seinen altesten Sohn, der Soldat war und gegenwarng auf Urloub in Köln weilte, vertreten. Dieser erklärte hierauf, er verpflichte sich, dafur zu sorgen, daß der Lehrling ein ordnugsmäßiges Lehrzeugnis erhält, und das Arbeitsbuch entsprechend berichtigt werde. Sie hätte melden müssen Eine Hilfsangestellte einer Bezirksstelle des Ernährungsund Wirtschaftsamtes war fristlos entlassen worden unter der Beschuldigung, daß sie von ihr bekannten unehrlichen Handlungen eines dort tätigen Angestellten ihren Vorgesetzten keine Mitteilung gemacht hatte. Am Arbeitsgericht klagte die Entlassene gegen die Hansestadt Köln auf Zahlung von Kündigungsentschädigung und machte geltend, der betreffende Angestellte sei an sie herangetreten, um sie zur Teilnahme an Unredlichkeiten zu verleiten, was sie aber abgelehnt habe. Sie habe nicht gewußt, daß sie das melden mußte Der Vertreter der Stadt wies darauf hin, daß gerade die Angestellten des Ernährungsamtes besonders darauf Bedacht zu nehmen hätten, daß keine gewissenlose Elemente die Ernährungslage erschweren. Deshalb müsse die Stadtverwaltung auch mit schärfsten Mitteln bei derartigen Fällen eingreifen. Das Gericht schloß sich diesen Ausführungen an und erklärte, daß die Klagerin unbedingt von dem Vorgehen des Angestellten die Verwaltung hatte in Kenntnis setzen müssen und daß die fristlose Entlassung daher gerechtfertig sei. Da dies aber nicht aus böswilliger Absicht unterlassen zu sein scheine, sei zu empfehlen, der Klägerin noch bis Ende des Monats das Gehalt weiterzuzahlen. In diesem Sinne kam ein Vergleich zustande. Schluß des redaktionellen Teile 1. Kölner Handharmonika= und Akkordeon=Orchester. Sonntag 1. Dezember, Konzert mit Jugendorchester des Harmonika Unterricht Gengler. Gastspiel des Hohner=Duett Heinz und Klaus Gengler..30 Uhr Musikhochschule, Wolfsstraße 3. SLSSESEN ¾AINNNE K NAT mle der Usaut: Küchenmöbel, Küchengeräte Maraughy Köln Breite Straße 40—46 Möbel Kirschner Köln, Blaubach 8(am Waldmarkt) Küchen Wohnzimmer Schlafzimmer De MItLMeigenbaum BESTECKE-TAFELGERATE SOLINGER STAHLWAREN 2 61 Eigene Reparatur- Werkstätte und Senleiferei Das große Versprechen — Roman von Lotte Gumment 38. Fortsetzung „Nun, wenn eine Krankenschwester konnnt?“ fragte Hans lachend. „Krankenschwester?— Wer spricht denn davon?" war Martinas gereizte Antwort.„Wie ich Olaf kenne, sagt sie sofort zur Tür hinaus.“ Der Oberst sah mit hochgezogenen Augenbrauen Hans an und tein Blick schien zu sagen: Sehen Sie. Hans, so ist sie schon seit zwei Tagen. „Dann allo zu meinem Geburtstag bestunmt?" val Hans den Kommandeur. „Selbstverständlich lieber Hans! Sie können sich darauf verlassen. Wir treten pünktlch an.“ „Und wann ist das, Hans?" fragte Irene neugieng und lachte die Herren an.„Bin ich dann noch auf Trossin? Ich möchte doch meine Glückwünsche noch loswerden!" „Bestimmt sind Sie noch da liebe Irene!“ sagte Hans lachend.„Ohne Sie feiern wir keinen Gevunstag.“ Martina sah mit überwachen Augen Hans Liede zu diesem dlonden Madchen. Oder nuißte sie Frau sagen?— Was hatte sie vor Wochen daru gegeben, durfte sie dort stehen und dieses strahlende Lächeln für sich bucheen Ja. gabe sie ncht heute noch viel?— Martina wurde ärgerlich auf sich selbst. Ganz durcheinander war sie jetzt, und an allem war um dieser Unfall schuld Olafs Krank heit! „Also wir me den uns freuen!“ sagte Hans und schitttelte dem Oberst bereits die Hand. „Und viele Gruße an die liebe gnädige Frau!“ trug der Oberst noch auf.„„ „Von mir ebenfalls! sagte Martina mit ernstem Gesicht und streckte dem Besuch die Hand hin „Werd's gein ausrichten. Und sag deinem Vetter, wir wünichen unbekannterweise baldige Genesung Hoffentlich bringst du ihn dann einmal mit zu uns?“ „Vielleicht!" versprach Martina abweilend und ließ ihre Blicke immer wieder üder Hans und Irene gehen. Ihre Ehrlichkeit mußte selbst zugeben, wie schön dieses Mädchen war. Viel schöner als sie selbst! Ueberhaupt ihr chwarzes Haar! Blond war viel schöner. Schwarzhaarige Frauen gab es genügend, wirklich blonde viel seltener Man brachte Hans und Irene dis zu Tür. dann wurden sie von dem Stubemnnnädchen in Empfang genommen. „Martina. was war denn wieder mit Olaf los? Habt ihr euch gezankt?“ „Olaf ist doch krank!“ sagte Martina mit verschlossenem Gesicht.„Da kann man sich doch nicht zanken.“ „So! Und was soll die Geschichte mit der Krankenpflegerin?“ „Ach, es war nur ein Gedanke von mir.— Es kam mir vor als würde sich Olaf freuen, sähe er öfters ein anderes Gesicht vor sich Kann's ihm ja nicht verdenken. Wegen mir liegt er ja da!“ log Martina mt dem gleichgültigsten Gesicht. 4 „Aus dir werde ein anderer klug aber ich nicht zankie der Oberst. „Ich weiß. Großvater. Hast eben den Olaf bieder als mich! Er ist je auch desser viel besser als ich!“ schluchzte Martina auf und preßte die Handflächen in stummem Schmer; zusammen Großnater war jetzt immer so hart zu ihr Konnte denn ein Menich nicht enmal fehlen? Und sie war doch nicht schlecht. Aber manchmal war es nicht auszuhalten. mmer so neden Großpäteichen herzugehen. Viel Zärtlichkeiten hatte er ihr noch nie zukommen lassen, es lag nicht in seiner Art. Aber sie kannte ihn, wußte, wie viel er deutete wenn er einmal rosch ihren Kopf derd an einen Rock drückte und„Dununes Mädel“ oder„Wildkatze“ sagte, ihr in seiner rauhen Art über den Kopf fuhr der beim Gehen die rechte Hand auf die Schutter legte. Da spürte man die innere Verbundenheit wußte eins ist dem anderen ganz nahe. nicht nur äußerlich, und all das hatte ein Ende seit vorgestern. seit diesem unseligen Ritt. Großvater ging neden ihr her aber eben nur äußerlich. Und diese Strafe war zu hart Der Oberst war bei Martinas Anklage wohl ein wenig zusammengezuckt. Jetzt nickte er Martina zu.„Wärt ihr beide ums Leben gekommen, hätte ich mich als dritter dazulegen können!“ sagte er nur hart.„So ist es ja noch glimpflich abgelaufen. Aber nicht daran allein habe ich gebach „An was noch?“ „An deinen Vater. Martina. Eigentlich wollte ich es dir nie erzählen, aber viellecht ist es besser. Dein Vater. mein einziger Sohn, war ein lieber, üvermütiger Mensch, dem alle Welt gut war, aber leider war er zu weich, zu leichtsinnig.“ „In Geldsachen?“ „Auch da. Vielleicht wäre heut, lebte er noch, nicht allzuviel von meinem Vermögen übrig. Aber nicht allein das Er verlor be einem wilden Ritt sein Leven... und nicht nur er allein. Sein bester Freund, der Gast auf Söllin war ebenfalls. Eine Wiederholung dieses Falles hätte ich nicht überlebt!“ Der Oberst sah zum Fenster hinaus. er mochte Martinas Gesicht nicht sehen. Er kannte sie sa zu genau wußte, wie sie litt aber es war am besten, sie wußte Bescheid. Langsam, fast feierlich stand Martina auf. Ihr blasses Gesicht stand schemenhaft in dem halbdunklen Zimmer. „Ich danke dir. Großvater!“ hauchte sie dcht neven des Obersten Ohr. Gehst du jetzt ein wenig zu Olaf?“ Ohne ein Wort zu sagen stand der Overst auf und ging auf die Tür zu. „Der Mensch soll niat nur vor andern, sondern in erster Linie vor sich selbst bestehen können! Sein eigener Richter sein!“ sagt er. an der Tür stehend.„Und je eher du das erkennst. um so mehr wird dir das Leven geben.“ Die Tür fiel ins Schloß aber die Mädchengestalt riohrte sich nicht vom Fenster. Vo. sich selbst besorhen können! murmelten hre Lippen und sie wußte, unendlich schwer würde der Weg bis dahin dein. „Hans, Sie haben mir diese Martina von Söllin ganz anders geschildert, als wie ich sie kennengelernt habe! sagte Irene nachdenklich und strich ihrem Fuchs zart über den Hals. „Ja, Sie haben recht. Aber die Martina, die Sie heute kennenlernten, hat nichts mit der wilden, übermütigen Martina zu tun, die ich seit vielen Jahren kenne. Wenn ich nur wüßte, was sie so verändert hat?“ Hans sah grübelnd vor sich hin. „Ob es deser Unfall ist?" fragte Irene ihren Begleiter, schließlich muß jede Aenderung eine Ursache haben.„Schön ist das Mädchen!— Ob sie den Vetter liebt?“ „Nein, ganz bestimmt nicht!" kam rasch die Antwort. „Wissen Sie das ganz sicher?" Irene lächelte ungläubig. „Allerdings!" erwiderte Hans, und es wäre ihm lieber gewesen, hätte er das Gegenteil behaupten können. Aber Irene konnte so nur annehmen, Hans und Martina wären einig. Darum vielleicht das seltsame Verhalten des Mädchens. Womöglich war es Eisersucht? Ja, warum war sie hierher gekommen? Bald ist Weihnachten, dann würde sie schon wieder fort sein, würde nur manchmal hierher zurückdenken und auf eine Verlobungsanzeige warten. „Morgen ist schon der erste Advent!“ sagte sie seuf zend.„Wie rasch ein Jahr vergeht!" Dabei dachte sie an die Einsamkeit, in der sie, trotz der vielen Menschen, die sie tagtäglich in ihrem Beruf umgaben, lebte. Man muß alt sein, schöne Erinnerungen haben, um ganz allein, ohne schwere Gedanken leben zu können. „Ich freue mich darauf!“ nickte ihr Hans fröblich zu. Der erste Advent war schon für mich als Kind, ein Freudentag. Da aab es vom Weihnachtspfefferkuchen den allerersten, nur zum Schmecken, wie Mutter immer sagte. Dann durfte ich stets meinen Wunschzettel schreiben und eigenhändig den Adventskranz anzünden. Mutter hatte immer so eine eigene Art, diese kleinen Feste so feierlich und schön wie irgend möglich zu gestalten.“ „Mutter hat das nie getan“, schüttelte Irene traurig den Kopf.„Und einen Wunschzettel habe ich nie schreiben dürfen. Ich bekam alle Jahre, solange ich denken dann, dasselbe: Drei Paar wollene, selbstgestrickte Strümpfe die ich auf den Tod nicht ausstehen konnte, drei neue Schürzen ein Sonntagskleid, ein Paar neue Stuhe und zwei Bücher. Die Bücher waren das einzige, auf was ich mich die ganze Zeit über freute.“ „Und Puppen?“ „Puppen hatte ich. Sie waren alle noch von Mutter. die doch eine Lehrerstochter von Haus aus war. Schön waren die Puppen richt. aber ich schneiderte aus allen möglichen Lappen und Flicken die schönsten Kleider zusammen, so daß die anderen Kinder immer neidisch darauf waren“, erzählte Irene, und ihre Stimme wurde lebhafter.„Aber Mutter war eben von zu Hause aus so spartanisch einfach erzogen, sie kannte es nicht anders. Arme Irene! dachte Hans. Fortsetzung folgt. Mittelrhein—Westfalen Amateurboxkämpfe in der„Bürger" Eine Veranstaltung größeren Stils zieht das mittelrheinische Bereichsamt Boxen im NSRL am Sonntagnachmittag(16 Uhr) in der„Bürgergesellschaft“ am Appellhofplatz auf. Amateure aus dem Nachbarbereich Westfalen treten zu einem Kräftevergleich mit den Besten vom Mittelrhein an, in dessen Rahmen ein Weltergewichtsturnier durchgeführt wird, das gleichzeitig im Vordergrund der zehn Kämpfe umfassenden Sportfolge steht. Es ist also ein wahrer Großkampftag, dessen Ausbeute gut zu werden verspricht und dementsprechend seine Zugkraft nicht verfehlen sollte. In zwei Vorrundenkämpfen treten zunächst einmal die Gestalter des Weltergewichtsturniers an: Zeilhofer(Wehrmacht) gegen Noreck(Gladbeck) und Wallraf(Aachen) gegen Jugendmeister Busch(Lüdenscheid) sind die Gegner. Alle vier Boxer haben den Ruf verbissener Kämpfer und bester Techniker... und beides gepaart sieht gerade der Kölner Anhanger des Faustkampfsports gerne. Wer wird die Endrunde erreichen! Man rechnet mit dem Münchener Soldaten Zeilhofer und dem Jugendmeister aus Lüdenscheid, Busch. Es kann aber auch leicht anders kommen. (Hagen) im —.(Hagen) im (Bochum) im Mittelgewicht; Profitlich(Köln) gegen Weprich(Hörde) im Halbschwergewicht lauten die Paarungen der übrigen Seniorenkämpfe. Die stets gern gesehenen Gäste stehen zurzeit in den Ausscheidungen zur westfalischen Bereichsmeisterschaft. alle en sich bisher e haben sich bisher Empfehlung für zur westfälischen Bereichsmeisterschaft. behaupten können, und das ist ihre beste Empfehlung für Köln. Sie sind für diese Auseinandersetzung gerüstet, was wir allerdings auch berechtigt von unseren Vertretern sagen können, die an den hinter uns liegenden Kampftagen eine ausgezeichnete Ringform zeigten. Wir greifen Jager und Ulderich besonders heraus. Nagelschmidt darf gegen mann, der jüngst den auch hier bekannten Hagener Kraft besiegte, nicht zögern. Die letzte Runde allein wird da nichts mehr retten können Profitlich hat eine gute Trainingsform; wir hoffen, daß er sie mit in den Ring bringt Die Jugend fehlt auch diesmal nicht, und dus ist sehr zu begrüßen; denn gerade sie hat einen großen Anteil an der wieder ansteigenden Leistungskurve der Kölner und der mittelrheinischen Amateurboxer. Jugendmeister Virnich(Koln) gegen Weinen(Tortmund), Hambloch(Koln) gegen Preis und Jugendmeister Braun(Köln) gegen Lewandowski(Dortmund) stehen auf dem Programm. Wir sind davon überzeugt daß auch diese Kräfte nicht enttäuschen werden. Virnich und Hambloch als Techniker und Braun als unverwüstlicher Kämpfer sind berufen, mit zu dem vollen Gelingen der Veranstaltung die sportliche Seite der Veranstaltung, die uns Aufschlüsse über den Wertmesser der bald einsetzenden Mittelrhein=Meisterschaften zu bringen verspricht. Das Eisstadion ladet ein Hanne Niernberger, Ullrich Kuhn und Tanzpaar Wagner-Staniek Eishockey: Köln—Mannheim Am kommenden Sonntag tritt das Kölner Eisstadion mit seiner zweiten Veranstaltung in dieser Wintersaison an die Oeffentlichkeit und hat hierfür eine Darbietungsfolge zusammengestellt, die an Qualität und Vielseitigkeit ts zu wünschen übrig läßt. Wie immer, so steht diesmal der Kunstlauf im Mittelpunkt des umfangreichen Programms, und zwar sind es gleich vier unserer namhaftesten Vertreter bzw. Vertreterinnen, die uns auf dem glatten Parkett eine ausgiebige Probe ihres hervorragenden Könnens vermitteln werden. Wir nennen da zuerst Hanne Niernberger, die Zweite bei den deutschen Kunstlaufmeisterschaften des Vorjahres, die beim Kölner Publikum von ihren früheren Gastrollen her in bester Erinnerung steht und deren neuerliches Auftreten in Riehl gewiß freudig begrüßt wird. Die Münchenerin kann sehr viel, sie verfügt über eine ausgeseilte Lauftechnik und versteht ihre Kür mit Temperament und Grazie vorzuführen, so daß man ihres durchschlagenden Erfolges auch am kommenden Sonntag gewiß sein darf. Ein nicht minder guter Ruf geht dem Berliner Ullrich Kuhn voraus, der ebenfalls in Köln kein Unbekannter mehr ist und an gleicher Stätte schon oft über brausenden Beifall quittieren konnte, wenn er in gewagten Sprüngen und wirbelnden Pirrouetten über das Eis flog, mit dem er wie kaum ein anderer verwachsen scheint. Diese beiden erstklassigen„Nummern“ erfahren gleichermaßen ihre Krönung mit den reifen und stimmungsvollen Darbietungen des Wiener Tanzpaares Wagner=Stanier. von dem wir ebenfalls sagen können, daß es bei den hiesigen Eissportfreunden„einen dicken Stein im Brett“ hat und schon bei früheren Gelegenheiten durch die eigenwillige und scharmante Note seiner tänzerischen Vorführungen zu bestechen wußte. Wir erinnern nur an den bekannten das sympathische Paar aus der Ostmark vor zwei Jahren das Kölner Publikum sozusagen im Sturm eroberte und sich auf den stürmischen Beifall hin zu immer neuen Zugaben herbeiließ. Natürlich kommt neben diesen Spitzenkräften auch diesmal wieder der Nachwuchs zu Wort, und zwar werden uns die beiden Paare Osterholt=Ernst und Gerdom=Braun zeigen, daß sie die Zeit der Vorbereitungen gut genutzt und durch fleißiges Training ihr Können weiter gefördert haben Un amn Pro deut Handball Die ersten Rückspiele der Bereichsklasse Dachgem die Hinrunde in der Handball=Bereichsklasse erst am In der Kölner Staffel verteidigt der Herbstmeister Turnerkreis der Vorunde trennen sich die Geoner mit, einen tschiedenen:=Ergebnis und die Turner werden zufrieden Viktoria ist an der Vergisch Gladbacher Straße zu Gast und lage und sie werden sich daber große Mübe geben, um ein Ir de=Stafe Nachen muß der ungeschlagene Gruppenführer BfB 08 Aachen bei der starken Sportgemeinschaft Eschweiler antreten und hat dort mit einem großeren Widerstand u rechnen als im Hinspiel, das mit 5·9 verloren wurde. Alemannia macht zurzeit eine Schwächczeit durch und sollte aber doch gegen Teutonia Weiden zu einem Gewinn kommen(11:5 Turngemeinde Aachen kämpfte zuletzt gegen neichsbahn Jülich unentschieden:5, wird sich aber vor eigenen Zuschauern besser schlagen. Post=SB kann sich gegen TV Burtscheid nochmals Einige Nachzugsgefechte werden in der Kölner ersten Klasse gage“ X B 79 Ebrenfeld, TB Sürtb— 2B Kali, Müheiner SB 1I— Luftwaffen=SV, BSG Ford— BSG Landundsee, Kölner Turnerschaft 43 Sülz 07— Rhenania, Vingst 05 11 gegen Tus Ehrenfeld II, Post=SV— Blauweiß Knapsag, Kölner Turnerschaft 53 Frauen— Post=SV Frauen. In den meinen Begegnungen, haben die Platzvereine etwas größere Gewinngussichten, doch sind die Gegner im allgemeinen gleichwertig und Ueberraschungen können daher nicht ausbleiben. Schwerathletik Herausforderungskämpfe im Annohaus Em Sonntagmorgen 10 Uhr trit,k rpit einer grohen Bet, längerer Kampfumerbrechung nochmals mit er. gr eun#. bi anstaltung auf den Plan und greift damit„wieder Preze, oeg schwerathletischen Geschehnisse ein. Das Programm sieht foigende Paarungen im überaus reichhaltige Kampf: (Csern), Krinnek(Ml.eg, Per.(gske. Percehr sce, Pl. Die Programm=Zusammenstellung verspzicht, guten, orr. Freitag—Stüsser kann man gespannt sein. Und nun der gewissermaßen„kämpferische Teil“ des rogramms, dessen Kernstück der im Rahmen der westutschen Punktekämpse ausgetragene Köln— Mannheim darstellt. Die Mannsch, des Kölner Eis=Klubs, die schon im Spiel gegen durch ihren großartigen Einsatz angenehm überraschte, ist inzwischen vorteilhaft umgestellt worden. Sie sp folgender Besetzung: Tor: Daniels; Verteidigung: Auer, Maier: 1. Sturm: Brandenburg, Leser, Giorlani; 2. Sturm: Westermann, Jansen, Richartz. Auch die Mannheimer werden eine starke Mannschaft mitbringen, die uns wie folgt gemeldet wurde: Tor: Benkert: Verteidi gung: Lindner, Göbl; 1. Sturm: Feistritzer, Demmer, Rödiger; 2. Sturm: Ufer, Zasic. Aben. Ein Schnellauf=Klubkampf Wien— Köln umfaßt zwe Wettbewerbe über 2000 und 5000 Meter und sieht be Wien Fritz Wagner und Fritz Wirth am Start, während Kölns Vertretung bei Günther Schlösser und Gert Gauer in guten Händen liegt. Wir schätzen, daß dieses so überaus reichhaltige Programm genügen wird, um die schöne Anlage des Kölner Eisstadion auch am kommenden Sonntag wieder bis auf den letzten Platz zu füllen.— Aj Fußballsport Punktespiele der unteren Klassen Bis auf wenige Nachzügler erreichen die Meisterschaftskämpfe in der zweiten und dritten Klasse am Sonntag ihr ende Iin meisten Abteilungen haben sich eine oder zwei M die Spitze gesetzt, die nunmehr mit aller Kraft dafur sorgen werden, auch weiterhin in der Führung zu bleiben und später In Stafe, 1 liegen Rodenkirchen mit 11:1 und BC Gürth mit:1 Punkten an der Spitze vor Kölner BV 07 mit:3 Zählern, während SC Eintracht sowie SC Meschenich bereits acht und EE Arminia sogar zehn Minuspunkte tragen, Roden kirchen wird in dem Kampfe auf eigenem Plape gegen Weschenich zu einem Gewinn kommen, während BC Hürth, der Gast bei Kölner BB 07 ist, vor einer sehr schwierigen Aufgabe steht und diese kaum voll meistern sollte. SE Eintracht kämpft mit Arminia um Besetzung einer der letzten Tabellenplätze und Deutz 05 muß sich selbst am Fort Rauch vorsehen, denn BE Efferen ist ein starker Gegner und nicht leicht Piederzugrg## alk führt mit 10:2 Punkten die Staffel 2 an vor Preußen Tellbrück mit.1 und Fus Hobezhaus, gutt bürste gegen :2 Punkten bisher am besten geschlagen. Wenvoven sollte auch gegen Niehl II einen neuen Erfolg erzielen wird. In der Führung des Französischen Tennisverbandes wird in Kürze ein Wechsel angetündigt, d deg bisherige Präsident Pierre Gillou amtsmüde sein soll. Zu seinem Nachfolger wurde der einstige Davispokalspieler Rene Lacoste, einer der berühmten„vier Musketiere, auseriehen. Mit dem Niedersachsen=Fußball=Pokal wollen die fünf im Bereich Niedersachsen führenden Vereinsmannschaften die lange Pause zwischen den Punktespielen ausfüllen. Weider Bremen. VfL Osnabrück, SV 96 Hannover, Arminia Hannover und Eintracht Braunschweig beginnen am 1. Dezember mit der ersten Runde. * Lehrgänge für die Spitzenspieler hält Reichstrainer Josef Herberger in Straßbuig und Mülhausen ab. Im jüngsten Sportbereich des RSRL sieht man treten des Reichstrainers mit größtem Interesse entgegen. Hockensport Nachwuchs=Lehrgang im Kölner Stadion Ohne Pause geht es gleich in die zweite Spielhälfte. Dadurch, daß Schwarzweiß Köln von den Punktespielen zurückgetreten ist, stehen für kommenden Sonntag nur drei Meisterschaftsspiele auf dem Spielplan. Die beiden Kölner Begegnungen werden anläßlich eines Hockey=Nachwuchslehrganges im Kölner Stadion durchgefuhr! Postsportverein— Rotweiß Köln:„Das Schlußlicht" erwartet den„Spitzenreiter“ und ist selbstverständlich der Ausgang des Spiels davon abhängig, in welcher Laune“ sich die Stadionleute befinden. Jedenfalls werden die Rotweißen durch einen Sieg ihre Spitzenstellung festigen. VorSchwarzrot Köln— Marienburger 7He. Die Poller können zu diesem Spiel leider nicht mehr mit dem Urlauber Fritz Schafer antreten, der eventuell dem Spiel hatte Eck Preußen Teubrua mit vi1 und Tue Vingrimtael n Jählern. SBa Bergisch Gladbach mit.10 und Lustwassen=S' mit:11 Punkten sind die Tabellenletzten. Von großer Wichtigkeit ist der Ausgang des Kampfes Jugend Kalk gegen Tus Höbenhaus, da bier zwei Spitzenführer zulanzmenstotzen, von denen jeder gewinnen kann. SC Preußen wird mit SB Porz fertig werden, dagegen haben Sportfreunde 93 gegen Germania Mulheim noch nicht gewonnen und auch das Ende des Luftwaffen SV gegen Stg Bergisch Gladbach ist ungewiß. BE Quadrath hat die Führung der Staffel 3 mit 10•0 Punkten vor drei mit je drei Minustunkten belasteten„Manuschaften (Balkhausen, Grefrath und Brüggen). Quadrath sollte auch SSoen Prüggen, auf eigenem Gelände in Balthausen trifft in Grefrath auf einen gleichwertigen Gegner und SB Horrem kann SC Kerpen vor eigenen Zuschauern Post. SB hat in Staffel 4 die Spitze belegt mit 11:1 Punkten vor Rath Heumar und AgrippinalGermania 16 mit je drei Verlustpunkten. Die Stephansjunger sollten auf dem Platze der Reichsbahn zu einem Erfolge gelangen, wie auch Agrippina Germania 16 gegen Zollstock 05/08 einen Gewinn erzielen dürfte. BfB 05 Kalk erwartet in Tura 25 einen starken Gegner und SC Wacker muß sich anstrengen, um gegen BfB o0 in Vorteil zu kommen.— VfR Badorf steht auf dem ersten Platze der Staffel 5 bei•3 Punkten, doch liegen Sus Knapsack sowie BfL Sürth mit je:2 Zählern verhältnismäßig günstiger. Eine Sonntag, 1. Dezember 1940, 15 Uhr: Eiskunstlauf: Hanne Niernherger. Wien Ullrich Kuhn. Berlin Eistanz: Trude Wagner# Ernst Staniek, Wien Eisschnellauf: Klubkampf Wien—Köln, Staffel über 5000 m Eishockey: Punktspier um die Meisterschaft der Bereiche IX—XIV: Mannheimer Eis- und Rollsport-Club gegen Kölner Eis-Klub e. V. (Programm-Aenderung vorbehalten) Eintrittspreise RM.55 bis RM.75— Vorverkaufsstellen: Verkehrs-Verein am Dom. Thezterkasse am Neumarkt. Kraft durch Freude am Neumarkt. Tageskasse Eis. und SchwimmStadion Köln Eis-und Schwimm-Stadion Köln Amsterdamer Straße Ruf 741 86 und 741 87 Meisterschaltsspiel Union OS— Rhenania 11 Uhr Vorgebirgstor Nachruf Am 26. November 1940 verschied das Mitglied des Beirats des Vereins der Freunde und Förderer der Universität Köln, Herr Dr. Karl Georg Schmidt Oberbürgermeister der Hansestadt Köln Der Verein verliert mit dem Verstorbenen eines seiner hervorragendsten Mitglieder, der sich stets in hochherziger Weise für die Ziele des Vereins tatkräftig eingesetzt hat. Sein Andenken werden wir in Ehren halten! Leverkusen, den 29. November 1940. Verein der Freunde und Förderer der Universität Köln e. V. Dr. H. Kühne. Vorsitzer. Nachruf Wir erhalten soeben die Nachricht, das Herr Dr. Karl Georg Schmidt Oberbürgermeister der Hansestadt Köln Jrande Ufficiale dell Ordine della Corona’ltalia am 26. November 1940 nach kurzer schwerer Krankheit verschieden ist. Das Deutsch-Itallenische Kulturinstitut(Peisarcaa g# vom Beginn seiner Amtszeit an für die Hansestadt Koln aem Aufsich skomitee angehörte, verliert in ihm einen versignente: volen, ss-atigen und unefeh us ungergeslich zein. PETRARCA-HAUS Deutsch-Italienisches Kulturinstitut Der Präsldent: Balbise Glalleno Minister a.., Senator des Könlgreichs bungen. Moderne Brillen Optiker Weisheim. Herzogstraße 30(2) verSchietenes Feuerzeuge Reparaturen) Pfeitenheinrichs“. Gürzenichstraße 28. 16 920) Gott der Herr über Leben und Tod nahm heute morgen um.30 Uhr unsere. zute Tochter, unsere liebe — Schwester, Schwägerin und Tante. Fräulein Maria Rübe zu sich in die Ewigkei. Sie starb im Alter von 41 Jahren nach langer, schwerer Krankheit, vorbereitet durch ein christliches Leben. nach andächtigem Emplang der heiligen Sakramente. In tiefer Trauer: Familie Fritz Rübe Köln-Deutz(Deutz-Mülheimer Str. 190), 28. Novemder 1940. gehalten am Montag, dem der Pfaerkirch: St. Urban. Die feierlichen Exequien werden 2. Dezember, morgens.30 Uhr. Koln-Deutz. Ferdinands raße. Die Beerdigung findet statt am gleichen Taxe. nachm..30 Uhr von der Leichenhalle des Deutzer Friedhofes aus ##uch Ihre Familien-Anzeige genort in den Neuen 1ag Gottesdienst-Ordnung vangelisch am Sonntag, 1. Dezember 1940(I. Advent) Köln-Stadt: Antoniterkirche: 10 Wer ner Trinitatfskirche: 11.15 Nack. Kreuzkapelle: 10 Nack. Christuskirche: 10 tadecke. Lutherkirche: 10 Köhler. Ka läuserkirche: 11.15 Köhler(Abendmahl). Vororte Köln-linksrh.: Bayenthal: 10.30 Drießler. Rodenkirchen:.30 Drießler..0 stöck:.30 Salge. Lindenthal: 10 Schloß macher. Sölz: 10 Boysen. Braunztelc: 10 Oeeinghaus. Efferen: 15 Schloßmacher. Ehren feld: 10 Bingel. Bickendorf: 10 Nusser Niopes: Lutherkirche: 10 Müller, 15 Fu (Abendmahl). Riehl: Heimstätten: 9 Encke; Kreuzkapelle: 10 Encke Mauenhg1g rang 9 Fuckel. Longerich: Kapelle: 10.10 Tang Vororte Köln-rechtarh.: Dellbrück: 10 Man rer. 16 Adventsfeierstunde(Maurer). Brück: 1 Schellenburg. 16 Adventsleierstunde.(Löhr Deutz: 10 Flemming Poll: 9 Flemming. Mülheim: Lutherkirche: 10 Mühlberg(Taufen im lauptgottesdienst); Graf-Adolf-Straße 22 9 Mühlberg: Friedenskirche: 17 Sparre(Abendmahl). Dünnwald: Tersteegenkirche:.30 Heynen Höhenhaus: Schule:.30 Pollmann. Kalk: Presbyterkirche: 1015 Wilcke. Kalk-Humholdt Kolonie: Gustav-Adolf-Haus: 9 Wilcke Vingst-Höhenbera: Paul-Gerhardt-Haus 10.30 Dr. Reindell. Ostheim: Betsaal, Buchheimer Weg 9: 9 Junkereit. Stedtmission: Sionstal 27: So. 15 Wenzel. Mi 18 Sülz, Marsiliusstr. 68: So. 17 Ottmüller. Mi. 17.30. Kalk. Vorsterstraße 103: So.—. 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Wie ihn dann die Leute hineingelegt hatten, war für sein Weib, die alte Mesnerin, nichts zurückgeblieben als eine baufällige Hütte und ein kohlschwarzer Bub, der Wendelin. Der war jetzt aufgewachsen, ein Stück über die Zwanzig war er alt, grad wie der Thomas. #ckl, hezstieß ein Fenster auf. Das Glas klirrte. Ein „Hackl, he?“ Oben stieß ein Fe schwarzer Haarschopf wurde sichtbar. „Thomele, du!“ Mit ein paar katzenleichten Sprüngen war der Hackl unten. Er hatte das scharfgeschnittene Gesicht, das viele Mannsleut' in der Gegend haben. Keck sprang die Nase vor, und zwei kohlschwarze Augen funkelten dahinter. Die finsteren Locken ringelten sich über die Stirn. Verwegenheit und unbändige Lebenslust, das war der Hackl. Im Abenddämmern hockten sie an der Friedhofsmauer, den Rücken gegen die Steine gelehnt, die noch die Wärme des Tages niederstrahlten. „Da ist gut hocken!“ sagte der Hackl, mischte die Spielkarten und warf aus Aber der Thomas schob die Karten weg. „Was hast denn heut? Herz sticht!“ Der Thomas schüttelte den Kopf. „I mag heut mit!“ „Hast koane Trümpf' nit?" fragte der Hackl und schaute ihm das Blatt an.„Höllsakra, du! Da ist ja der Herzkönig! Mensch, Thomas! Und den schmeißt du weg? Den Trumpskönig! Ja, woaßt du nit, was Leben hoaßt?“ „Hack!“, sagte der Thomas langsam,„der Joos hat no die bessern Trümpf' im Blatt. Er hat ausg’spielt, und i hab' nit stechen können!" „Was hat er ausg’spielt?“ „Den Hof spielt er aus. Er sagt, Bauer wird er!“ „Ist das alles?“ Hackl lachte.„Das hast du schon gewußt!" „Woll, freilich hab' i das gewußt. Aber man denkt nit so dran, wie man halt ist. Aber jetzt... es ist mir so eng dahoam, Hackl. Jedem Knödelbrocken, den friß, schaut er nach, als wären es schon seine Knödel, die aufn Tisch kommen!" Wendelin Hackl pfiff durch die Zähne und schwieg. Er schaute den Freund lange an und überlegte „Ins Rausen sein mir kommen, oben auf der Hochwiesen", bekannte Thomas.„Mit'm Heutuch haf''n auf n Zirbenast’hängt!“ Die schwarze Mesnerkatze kam lautlos aus dem Haus geschlichen, stellte den Buckel auf, streckte sich gähnend und richtete sich für das Nachtgeschäft. Die Burschen warsen das Spiel zusammen und der Thomas meinte: „Die Kraft alloan hilft nit. Wea müssen von dahoam! Jetzt versteh' i erst, was das hoaßt!" „Dös ist allmal so, Thomas! Und wenn neunzehn Buben ausm Hof sein, müssen achtzehn wea! Weg für den oan!“ „Weg... weg, dös ist leicht gesagt! Aber wohin? Soll i durch's Land fahren mit an Plachenwagen wie die Karner oder mi abschinden für fremde Leut'? I muß mein eigenen Boden unter die Füß' ham, daß mi die Arbeit freut, Boden, Hackl, Erden...“ Mit einem Ruck schnellte der Hackl auf die Mauerbrüstung, schlenderte Arme und Beine um sich und lachte: „Na, na, nit so geziert! Leicht muß der Boden sein unter die Füß', daß der Mensch allmal'schwind wieder weghupfen kann, vogelleicht in die Knochen! Lei nit so tief einischliefen in die Erden, daß man nimmer außersiecht vor lauter Acker und Acker und selber schwarz wird und müd' wia die Erden. Leicht sein, dös ist dös richtige Leben, allweil springlebendig wia a jung's Vögele, hupf... hupf...“ Mitten in seinem spaßigen Getue beugte er sich über die Mauer herunter, ganz nay zum Freund hin und flüsterte, als verrate er ein Geheimnis:„Thomele, es gibt no allerhand, was über'm Bauernacker liegt! Fisch' im Wasser, Vögel in der Luft, Wild im Wald— das ist nit für die bodenfesten Bauern, dös ist aller Welts Sach'. Da sein mir frei, Thomele, da ist unser Leben!" Und wieder pfiff er scharf durch die Zähne. Er war der Ruf des Hähers, den er pfiff, wie er im dämmernden Abend aus den Tiefen des Waldes klingt. Thomas war aufgestanden und horchte. „Da schau ihn an, den Joos!“ zischte ihm der Hackl ins Ohr.„Da geht er dahin, der neue Pilatusbauer, der er bald sein wird, hinter seinem Pflug, sieht nix von der Welt als Erde, Erde. Den Buckel krumm, die Füß stoanschwer, die Augen bodenwärts allweil! Und du, der Thomas, du flatterst hoch und fliegst auf, streichst über die Felsen hin., frei wie der Adler über'm Land, siechst Wald und Wies', Fels und Eis und alles, was der Berg hat, alles ischt dein!" Er hielt inne und sah den andern fragend und seiner Sache gewiß an. Im Geißenstall hinter der Totengräberkeuschen lag die große Schmarrenpfanne versteckt. Da wischten sie ihre Finger hin und schwärzten sich gegenseitig das Gesicht. Darauf griff der Hackl unter die Laubstreu und zog die beiden Kugelstutzen hervor; sorgsam wurden sie unter den weiten Lodenjoppen verborgen. Dann buschten sie nach der Mauer hin, schwarz wie die Schatten selbst, und über den Friedhof hinüber. Oben löste sich eine Gestalt aus der Finsternis. „Hans?“ „Ja!“ Das Dunkel des Waldes nahm die drei auf. Am Sonntag nach dem Mittagsmahl war es still über dem Bauernlande. Selbst die Glocken schwiegen. Die Bauern saßen rastend auf der Hausbank oder machten einen Gang über die Felder. Der alte Pilater war in der Stube geblieben. Er hatte es jetzt gern ganz ruhig um sich. Die Fenster waren geschlossen. Er war allein. Aus der Truhe holte er das alte, vergilbte Buch, das schon seit Urvaterszeiten auf dem Hof war, das Buch von der Nachfolge Christi Er schlug es auf und huo zu lesen an. Die Finger glitten über die seltsam großen Zeichen. die Lippen sprachen langsam die Worte nach. Auf der Bank vor dem Hause saß der Joos hatte die lange, graue Hose an, die er Sonntags trug. Die Beine streckte er weit von sich, halb in den Weg hinein, und tat nichts wie rasten. Es war warm. Joos hatte den Rock ausgezogen und die Hemdärmel aufgesteckt. Von Zeit zu Zeit blinzelte er durch die halbgeschlossenen Lider die Straße hinab, die ins Dorf führte Es war die Zeit für das Heimgarten, da sich die versprochenen Liebesleute besuchten. In den blühenden Kirschbaumen summten die Bienen. Wie ein Orgelton lag es in der Luft. Ohne zu denken, horchte der Joos auf das gleichmäßige, schläfrige Summen hin. Nach einer Weile stieg semand den Weg herauf, eine Bauerndirne. Ihr Gesicht war vom Kopftuch halb verdeckt, denn die Sonne blendete hell. Es war ein Gesicht, nicht mehr jung, aber auch noch nicht alt, derb und gesund. „Bist da, Sabina?“ sagte der Joos und ruckte auf der Bank weiter. „Ja, Joos!“ Sie stellte den Korb hin, den sie unter dem Arm getragen hatte. Dann strich sie über die Falten ihres Kittels und setzte sich dem Joos an die Seite. So saßen sie beide schweigend eine Weile. In der warmen, behaglichen Sonne begann die Sabina dann ihr künftiges Hab und Gut zu überschauen. Da waren die Kirschbäume, es waren zwölfe beisammen, und dann die Aepfel, zwanzig Stück, die Birnen und die Zwetschen draußen beim Stall. Da war der Hausgarten. Der ist mir z' kloan, dachte die Sobina, dös ist im halben Winter aufgegessen, was der tragt. Und sie überlegte, wie der Hausgarten einmal vergrößert werden könnte. Lange dachte sie darüber nach. Dann nahm sie das Gesicht zum Joos hinüber:„Ist's Korn schon eintan?“ „Woll,'s Korn ist eintan!“ „Es ist nit schlecht, dös Jahr?“ „Es tuet!“ In dem Korb begann es sich zu rühren. Sie griff nach dem Henkel und lupfte das Tuch auf. „Joos“, sagte sie, und ihre Wangen wurden rot, so munter war sie jetzt,„schau, i hab' was mitbracht, a Leghenn', a feine. I har' sie von meiner Mutter kriegt. Es ist ja schad’, bald die Henn' woanders legt. Da soll sie legen, bei dir, auf'm Pilatushof!“ „Redst halt mit der Bäu'rin, daß sie dir die Henn' eintun laßt!“ antwortete der Joos. Fortsetzung folgt. Justizminister Graf Grandi beim Führer Der Führer begrüßt den italienischen Justizminister Graf Dino Grandi beim Empfang in der Neuen Reichskanzlei Photo: Presse-Hoffmann „Wahrsager“ als Millionäre Bei uns gibt es keine Winkelastrologen mehr In Budapest wurde kürzlich eine große Razzia gegen Wahrsager und Winkelastrologen durchgeführt. Die Polizei untersuchte dabei die Existenzen von etwa 600 dieser Hokuspokusmänner, und es ergaben sich dabei ganz tolle Ueberraschungen. Es waren„Persönlichkeiten" darunter, die über ein Monatseinkommen von mehr als dreitausend Pengö verfügten, Sekretäre und Stenographen in ihrem Dienste hatten. Hunderttausende von Pengös wanderten jedenfalls jährlich in die Taschen dieser Winkelastrologen, Summen, mit denen man, wenn man sie vernünftigen Zwecken zuführte, viel Gutes und Schönes schaffen könnte Noch tollere Ergebnisse hat eine etwa vor Jahresfrist durchgeführte Untersuchung ähnlicher Art in Newyork ergeben. Man schätzte dort— genaue Erhebungen waren nicht möglich— daß rund 50000 Wahrsager und Wahrsagerinnen aller Art ein jährliches Einkommen von rund hundert Millionen Dollar im Jahr haben, eine wahrhaft beachtliche Summe. Für ein summarisches Einschreiten fehlt der dortigen Polizei die gesetzliche Grundlage, sie kann nur in nachweislichen Betrugsfällen etwas unternehmen. Es wird in unzähligen anderen ausländischen Großund Weltstädten nicht anders sein. Gegen diesen Hoknspokus, gegen diese schamlose Ausnutzung des menschlichen Aberglaubens helfen keine kleinlichen Behelfsmaßnahmen, hier hilft nur hundertprozentiges Durchgreisen. Wie man so etwas macht und mit welch durchschlagendem Erfolg, das hat Deutschland bewiesen. Es war eine der ersten großen Taten der deutschen Polizei im nationalsozialistischen Deutschland, mit diesen Winkelastt####gen und Wahrsagern aller Art gründlich aufgeräumt zu haben. Während in der Systemzeit dem finstersten Abergauben Tür und Tor geöffnet waren— vor 1933 machten Wahrsagerinnen und„Hellseher" aller Au ganz öffentlich Reklame für ihren Hokuspokus— horte das schlagartig auf. Wie ein wüster Spuk verschwand dieses ganze Gesindel, und was sich noch da und dort zu behaupten wagte und versteckt für seinen Unfug warb, wurde nach und nach dingfest gemacht und einer nützlicheren Beschaftigung zugeführt, wenn nicht ernstere Sir##en am Platze waren. Tatsache ist, daß diese ganze Wahrsagerei in Deutschlands Städten aufgehört hat. Secherlich wird da und dort noch eine alte Tante einer Neugietigen aus dem Kaffeesatz zu prophezeien versuchen oder Karten legen, aber niemand kann es riskieren, aus diesem elenden Unfug einen„Beruf“ zu machen Bei uns finden innerhalb des Vortragswerks von Kraft und Freude“ aufklärende Veranstaltungen über den Schwindel der sogenannten Hellseherei und den anderen Hekuspokus statt mit dem Ziel, tunlichst jeden Volksgenossen über die wahren Hintergründe dieses Aberglaubens auszuklären. Hermann Linden erzählt: Heimkehr des Hidalgo Ein Mann reitet die Straße nach Mansurda hinunter, langsam, wie zögernd, ans Ziel zu kommen. Die Straße fallt steil und terrassenhaft ins Tal. Die spanische Sonne brennt über das Land, daß die Olivenblatter ihre silbernen Rücken nach oben drehen. Reiter und Pferd sind keine Alltagssiguren, zumal nicht auf der Straße nach Mansurda, wo Weinbauern wohnen und kein Herrensitz ist aus viele Meilen im Kreis. Das Pserd, aus dem der Mann reitet, ist kein besonderes Tier, es ist ein ganz Pserd. wie man es für wenige Peseten auf jedem Markt kausen kann Der Herr, der jetzt darauf sinzt, paßt sehr gut zu dem Tier. Er hat ein recht unordentliches Aeußeres. Er hat keine Manschetten mehr. Das Hemd klafst offen über der Brust. Die Halskrausen sind verstaubt und zerrissen. Den Hut muß der Reiter wohl verloren haben, das Haar hängt rückwärts in langen Strähnen Der Herr sitzt versonnen aus dem Gaul. Schritt für Schritt geht der und nickt und nickt Es ist Miquel Jucz y Tala, der nach zwanzig Jahren nach Hause reitet, der einzige Edle von Manjurda, den das Volk längst zu den Toten zahlt. Sein Vater ist tot sein: Mutter Ist tot, alle Besitzungen der Familie sind ver'auft ohne daß Miquel davon etwas weiß Wie sie ist. die Geschichte von Miauel Jucz y Tala. dem Hidalgo, der nun nach Hause reitet ohne daß er lein Haus dort finden wird? Wie sie ist, die Geschichte von dem langsamen Reiter. der zögert, der Wahrheit ins Angesicht zu blickn? Jedermann in Manjurda kann sie erzahlen Ei== Tages war es geschehen, daß Schauspieler, die von kamen um nach Madrid und von dort weiter nach Paris zu ziehen, das versteckt gelegene andalusische Manjurda mit ihren bunten Wagen durchfuhren, und als die Truppe an dem Haus der Talas vorüberkam. rollte ein schweres Faß aus dem Tor und verletzte dem vordersten Pferd schwer ein Bein, so daß das Tier zusammenbrach Miquel sprang aus dem Hause und sah sich einer schlanken, in grüner Seide gehüllten Dame gegenüber, die mit empörter Miene ihm etwas ins Angesicht schrie, das er nicht verstand. Ein Mann sagte:„Don, das ist Jeanne'Hiver! Sie hat dieses Pferd sehr geliebt, aber wir haben keine Zeit zu verlieren. Geben Sie ein anderes Pserd. Don!“ Miquel sah die Frau an, die den Namen des Winters und den Teint des Schnees trug, und ging zurück in das Haus. Er raffte alles Bargeld, das er finden konnte. in seine Tasche, nahm das beste Pferd aus dem Stall, ging hinaus zu der Truppe und zog davon mit den Artisten, ohne überhaupt an ein Wort des Abschieds auch nur zu denken. so sehr hatte die bleiche Frau ihm den Sinn verwirrt. Von Graceo, der Vater. saß drei Tage lang stumm. als er heimkam und das Vorgefallene vernahm Der Mutter griff eine Krankheit ans Herz Von Miquel kam kein Wort. In Manjurda gad es für lange Zeit kein Fest mehr. Schweigend wurden die Trauden gepflückt Jahr um Jahr verging. und Miquel blied verschollen Der Kummer fraß dem alten Winzer das Herz hinweg, und der Tod nahm ihn bald nach seiner Gattin sort von dieser Welt. Die Besitztümer ertranken in Schulden Miquel. der Heimwehvolle, reitet nach zwannig Jahren nach Hause Seltsames Leben' denkt er und schüttelt sich wie einer, den ein wüster Traum durchzieht. Ein Kind läuft an ihm vorbei. Die ersten Winzerhütten von Mansurda zeigen sich im freien Felde. Wieder läuft ein Kind vorbei. Die weißen Zähne sind verbissen im Goldfleisch einer Orange. Eine Winzerin kommt. Sie singt. Miquel lauscht. Was sang sie? Ihm war es, als hätte er seinen Namen gehört, er horcht angestrengter, aber die Stimme verhallt Er streicht sich müde durchs Haar. Er denkt zurück an die zwanzig Jahre, die ihn durch viele Länder, durch die große Welt, getrieben haben, an die hastig verloderte Glutliebe mit der bleichen Jeanne'Hiver, die in Paris sich plötzlich in ein launisches, ungezogenes Geschöpf verwandelt hatte und ihn bald mit einem anderen betrog— und er denkt zurück an jene Stunde der Krise, die ihn heimgeführt hätte, wenn die Scham nicht größer gewesen wäre als die Sehnsucht. Und er denkt zurück, wie rasch die Peseten zerrannen in den Abenteuern der großen Städte.„Zwanzig Jahre“— sagte er—„es kann nicht sein. Wo sind sie, wie waren sie, zwanzig Jahre? Und er greift sich an die Schläfen; sie fühlen sich rissig an, dennoch erscheint es ihm, als wäre nichts vergangen als eine einzige Nacht, eine lange, allerdings, eine ungeheuer lange, düstere, verspielte Nacht „Vater. Mutter!" flüstert er. Schritt für Schritt geht der Gaul und nickt und nickt. „Bin ich ein schlechter Sohn, ein verlorener Sohn?“ flüstert er weiter,„werden sie noch leben und mich erkennen oder werden sie tot sein, beide?" Da taucht der Dachgiebel des ersten Hauses von Manjurda aus den Wipfeln der Oliven auf. Und Miquel Juez y Tala reitet in seine Heimat ein, die ihr Gesicht in zwanzig Jahren nicht verändert hat. Da tritt er das Pferd in das Vorderbein. Aus dem maultierhaft langsamen Gang wird ein Pferdetrab „Madonna!“ schreit Miauel. An dem Wohnhaus der Talas hängt ein Schild mit fremden Namen Und Miquel weiß von dem Ende seines Geschlechtes Er weint nicht, denn ein Mann wie er, der solch ein wildes und hartes Leben geführt hat, kennt keine Tränen. Weiter reitet er. Er tritt nicht in irgend eines der Häuser, in die Schekfke oder zu den schwatzenden Weibern am Brunnen, wie dieses mancher andere in seiner Lage wohl getan hätte, obwohl er weiß, daß er keine Furcht zu haben braucht, erkannt zu werden. Wer würde wohl in dem vernachlässigten, abgerissenen Reiter den schönen Hidalgo Miquel erkennen? Er tritt nicht hinzu, um nach seines Vaters und seiner Mutter letzten Tagen sich zu erkundigen. Das Schild mit dem fremden Namen sagt ihm alles, sagt ihm, daß die beiden alten Talas um seinetwillen sich selbst vergaßen, oaß der Kummer sie hinweggerafft und das Elend sie verschlungen hat. Und Miquel reitet an jenen Ort, wo die Namen bleiben bis in Ewigkeit, wo die Schilder nicht wechseln, und auf diesem Ort sieht er auf einem steinernen Kreuz in goldenen Lettern, von Rosen pflegender Hände umrankt, die Buchstaben sich reihen zu dem Namen, dem er wenig Ehre gemacht hatte: Juez y Tala. Die Nacht“ fällt über den Einsamen herein. Katzen schreien. Und Miauels Blick wandert starr hinunter in das Dorf und haftet an den erleuchteten Fenstern jenes Hauses, in das er sich morgen zur Ruhe zu setzen gedacht hatte für den Rest seiner Tage Miquel erhebt sich, besteigt wieder sein Pferd und reitet hinweg in ein neues und ungewisses böses Leben. Er will Manjurda nicht mehr im Morgenlicht sehen. Und als der Reiter die Straße hinunterreitet, die den Ort zerschneidet, zieht sunges, singendes Volk an ihm vorbei, und er dreht den Rücken und horcht auf die Worte des Gesanges, denn wieder war es ihm, als hörte er im Refrain seinen Namen schallen:„Tala— Tala— Juez y Tala!“ Er lacht bitter. Er kann sich nicht als Held einer Ballade fühlen. Und dennoch hatte er richtig gehört— der Verschollene lebt in Manjurda in einem Liede weiter. * AE ILTA