Jahr 1828. Samstag den 1. November. (Verfasser M. DüMont=Schauberg.) e u ß en. Das 16te Stück der Gesetzsammlung enthält unter Nro. 1162 die Cartel=Convention zwischen Sr. Maj. dem Könige von Preußen und Sr. Maj. dem Könige von Frankreich und Navarra. Vom 25. Juli d. J. Königsberg, 23. Oktober. Durch den Sturm, der in der letzten Woche wüthete, sind(außer den bereits gemeldeten) auch zwei englische Schiffe zwischen Polsk und Danzig, so wie ein großer Dreimaster, dessen Bezeichnung noch nicht bekannt ist, an der Kurischen Nehrung bei Brüsterort gestrandet. Nach eingegangenen Nachrichten sind auch zwischen Calberg bis Hela mehrere Schiffe gestrandet. Das Elbinger Dampfboot Copernicus ist bei Kahlholz gesunken gefunden.— Elberfeld, 29. Oktober.(Eingesandt von der Direktion der Rhein.=Westind. Komp.) Wir erhalten so eben mit Briefen aus London vom 24. dieses die erfreuliche Nachricht, daß der Friede zwischen Brasilien und Buenos=Ayres Ende August in Rio de Janeiro auf die Basis der Unabhängigkeit der Banda oriental abgeschlossen worden sey. Am 1. Sept. sollte eine Deputation von Rio nach BuenosAyres segeln, um die Ratifikation zu bewerkstelligen, und falls das Gouvernement von Buenos=Ayres diese weigerte, so solle nichts destoweniger ein Waffenstillstand von fünf Jahren unter der Garantie von England eintreten.(Man vergleiche den Artikel London in Nro. 174 d..) Berliner Börse am 27. Oktober: Staats=Schuld= Scheine Briefe 91 1/8, Geld 90⅞; pr. engl. Anl. 1818 Briefe 102%, Geld—; pr. engl. Anl. 1822 Briefe 102¼/, Geld— Deutschland. eidelberg, 25. Oktober. Die Untersuchung der von hiesigen Akademikern im August d. I. verübten Erzesse ergab, daß die große Mehrzahl, ununterrichtet über die Verhältnisse und unbedachtsam durch die Leidenschaftlicht und den Uebermuth der Minderzahl sich fortreißen ließ. Von 289 Studenten, welche wegen der Verrufserklärung der Universität in Untersuchung genommen, und dieses Vergehens schuldig befunden wurden, fühlten 197 Reue, nahmen den Verruf zurück. Nur 92 blieben hartnäckig bei ihrem Unrecht. Auf die Vorlage der Akten nebst de Erkenntnisse und den Anträgen des Senats erfolgte Allerhöchste Entschließung Sr. königl. Hoh des Großh zegs, welche den Senat gnädigst ermachtigt, von einem Erkenntnisse gegen jene 197 Reuige und Verführte zu abstrahiren. Dagegen wurde gegen die andern 92 das Erkenntniß Allerhöchsten Ortes zum Vollzug bestätigt, und wegen der Verrufserklärung der Universität und der weiter vorgefallenen Exzesse gegen 129 Akademiker folgende Strafen ausgesprochen,„nämlich: Die geschärfte Relegation auf immer gegen 9. Die geschärfte Relegation auf 4 Jahre gegen 6. Zweijährige einfache Relegation gegen 77. Consilium abeundi gegen 9 und Unterschrift des Consilium abeundi gegen 28. — Die Augsburger Allg. Zeitung theitt folgendes Schreiben mit, welches sie indessen, da es ihr von unbekannter Hand zugekommen, durchaus nicht verbürgt: Braunschweig, 21. Okt. Ein vor Kurzem Statt gefundenes Ereigniß macht allgemeines Aufsehen, und erregt die lebhaftesten Besorgnisse für die Zukunft. Am 12. d.., Vormittags, rückte das 6te hannoversche Infanterieregiment, dem bald darauf eine Abtheilung hannöverscher Uhlanen folgte, in das diesseitige Amt Thedinghausen ein, und erzwang sich mit Gewalt den Weg durch dasselbe. Alle Gegenprotestationen des dortigen braunschweigischen Justizbeamten waren vergeblich. Die Regierung wurde durch Estaffette von dem Vorfalle benachrichtigt.“ Oestreich. Wien, 22. Okt. Gestern ist ein französischer Kurier hier durch nach Konstantinopel gegangen. Der k. k. General Freiherr v. Langenau ist von Frankfurt hier eingetroffen. Wien, 24. Okt. Metall. 95; Bankaktien 1081. Semlin, 17. Okt. Einem unverbürgten Gerüchte nach soll den Bojaren der beiden Divans=Versammlungen der Furstenthümer, zu Bucharest und Jassy, von Seiten des russ. Generalgokverneurs das Ansinnen eines Darlehens von 4 Millionen Silberrubeln gemacht worden seyn. Man fügt nicht hinzu, was die Bojaren geantwortet hätten. Italien. Rom, 16. Okt. Am 12. d. übergab der Herr Vicomte de Chateaubriand dem heil. Vater das Schreiben, mittelst welchem Se. allerchristlichste Majestät ihn in der Eigenschaft als ihren Botschafter beim heiligen Stuhle beglaubigt hatte. — Am 14. Oktober hatten wir einen starken Regen und heute waren die Gipfel der Abbruzzen mit Schnee bedeckt. Florenz, Se. königl. Hoh. der Kronprinz von Preußen werden hier bis zum 18. d. M. verweilen, dann aber Ihre Reise nach Rom und Neapel antreten. — Nach Berichten aus Ankona vom 8. Oktober, soll der mit einem russischen Kriegsschiffe dort angekommene russ. Kurier(S. Nro. 173. d..) dem Kaiser Depeschen des Admirals Heyden mit der Nachricht überbringen, daß die messenischen Festungen den franz. Truppen übergeben worden sehen. Ankona, 12. Okt. Wie man vernimmt, hat die Pforte sich durch die Besetzung Morea's von Seite Frankreichs sehr beleidigt gefühlt, und der Sultan hat im ersten Augenblicke, wo er diese Nachricht erhielt, der französischen Regierung den Krieg erklären wollen. Der östreichische Internuntius und der niederländische Gesandte haben jedoch Alles aufgeboten, um einen förmlichen Bruch zwischen der Pforte und Frankreich zu hindern, und den Bemühungen dieser beiden Diplomaten, welche der Pforte die Gefahren vorstellten, die aus einem raschen Schritte entstehen könnten, dürfte man es hauptsächlich zu verdanken haben, wenn die orientalischen Verhältnisse sich nicht noch mehr verwickelten. Zu jener Zeit schien der Divan noch sehr durch die russische Invasion beängstigt, und mochte daher auch leichter der Stimme der Vernunft Gehör geben. Genug, man behauptet, daß statt einer Kriegserklärung eine Rückantwort auf die Zuschriften der Botschafter von England und Frankreich, durch Vermittelung des niederländischen Gesandten nach Korfu geschickt ward, in welcher die Pforte in den höflichsten Ausdrucken die Botschafter neuerdings einladet, nach Konstantinopel zuruckzukehren. Der Reis=Effendi soll in diesem Schreiben die Mißverständnisse, welche die Entfernung der Botschafter von Konstantinopel zur Folge hatten, bedauern, und die Schwierigkeiten bemerklich machen, welche sich, bei Aufrechthaltung des Traktats vom 6. Juli, der Wiederherstellung der alten freundschaftlichen Verhältnisse der Pforte mit der englischen und französischen Nation, entgegenstellten. Doch soll er auch die Verscherung geben, daß, wenn die beiden Botschafter nach Konstantinopel zurückkehrten, er, der Reis=Effendi, dafür hafte, daß alle Streitigkeiten beigelegt würden.„Nur eine einzige Unterredung mit Ew. Excellenz(soll der Reis=Effendi beiläufig schreiben), nur eine Konferenz von einer Stunde wird hinreichend seyn, um Sie zu überzeugen, daß die Pforte die aufrichtige Absicht hat, den Wünschen der beiden Mächte, so weit es in ihrer Macht steht, zu entsprechen. Ew. Exc. (soll der Reis=Effendi fortfahren) werden selbst einsehen, daß die Pforte nicht mit ihren eigenen Unterthanen unterhandeln, noch, was döch zu Korfu geschehen müßte, mit dem Repräsentanten Rußlands in Konferenzen treten kann, so lange sie sich mit dieser Macht im Kriege befindet.“ Der ReisEffendi will hieraus die Nothwendigkeit ableiten, daß die Botschafter nach Konstantinopel zurückkehren müßten, wenn es der Pforte möglich gemacht werden solle, sich über die Stipulationen des Londoner Traktats zu verständigen: Persenen, welche die ottomannische Politik kennen, sind der Meinung, daß die Pforte durch diese Erklärung nichts wetter beabsichtige, als das englische und das französische Kabinet von dem russischen zu trennen, und daß, selbst wenn die Repräsentanten Englands und Frankreichs nach Konstantinopel zurückkämen, die Pforte nichts destoweniger die Vermittelung nicht annehmen, und den Traktat vom 6. Juli unbeachtet lassen würde. Die freiwillige Räumung von Morea dürfte zwar gegen diese Behauptung sprechen, allein nachdem die Pforte noch keine Erklärung erlassen hat, daß sie auf ihre Rechte in Griechenland Verzicht leiste, so ist zu besorgen, daß sie bei eintretenden günstigern Umständen nicht unterlassen würde, ihre Anspruche geltend zu machen, und ihre alte Herrschaft neuerdings gründen zu wollen. Man ist hier sehr begierig zu erfahren, wie man zu London und Paris diese Antwort der Pforte ansehen wird. Königreich der Niederlande. Namür, 28. Okt. Heute hatte die Consekration unsres Bischofs, des Herrn Onderuard, durch den Herrn Bischof von Trier unter Assistenz unires Groß=Vikars, Baron v. Cuveilier, und des apostolischen Protonotars, Stiftsherrn von Hauregard, Statt. Dänemark. Kopenhagen, 21. Oktober. Einige russische Kriegsschiffe. ein Linienschiff, eine Fregatte und zwei Briggs sind dieser Tage südlich von Dragoe gesehen worden. Rußland. St. Petersburg, 15. Okt. Ihre Maj. die regierende Kaiserinn sind vorgestern in hohem Wohiseyn, mit Ihrer kaiserl. Hoheit der Großfürstinn=Tochter Maria Nikolajewna, aus Odessa hier eingetroffen. Abends waren alle Häuser der Residenz beleuchtet. Am 11. d. M. wurde auf dem Werft in Ochta das Schiff Arcis von 74 Kanonen, und die Fregatte Nadeshda-(die Hoffnung) von 24 Kanonen, vom Stapel gelassen. Se. k. H. der Großfürst und Thronfolger Alexander Nikola= jewitsch geruhete, der Ceremonie beizuwohnen und an der Kiellegung einer Fregatte, Anna, von 44 Kanonen, und einer Brigg, Paris, von 20 Kanonen, Theil zu nehmen. Fürstenthümer Moldau und Wallachei. Bucharest, 14. Okt. Seit dem 1. d. sind hier die meisten Häuser der vornehmsten Bojaren zur Verfügung der russischen Generalintendanz gestellt, um die von der Armee täglich eintreffenden Verwundeten und Kranken aufzunehmen. Viele verwundete und kranke Generale, Stabsund andere Offiziere sind hieher gebracht worden, und einige davon bereits gestorben. Die Augsb. Allgem. Zeitung theilt folgende Nachricht mit, die den Maßstab zur Glaubwürdigkeit gibt, welche die türkischen Bülletins verdienen: Von der türkischen Gränze, 16. Okt. In Widdin wurde am g. und 10. d. ein großes Siegesfest gefeiert. Den ganzen Tag donnerten die Kanonen. Nachstehende Angaben wurden hierüber türkischer Seits publizirt:„Am 22. rückten Omer Pascha mit 12,000 Albanesen, die er der Armee des Großwessiers zugeführt hatte, und Ismael Pascha mit 8000 Mann gegen Varna. In der Nähe von Kumlak, 1½ Stunde von genannter Festung, stießen sie auf 5000 Russen, welche größtentheils aufgerieben wurden, nur 100 Mann sind entkommen, und 600 wurden lebendig erhalten, alle übrigen sind getödtet. Am 27. stürmten die Russen Varna, und drangen um 1 Uhr nach Mitternacht in die Stadt ein. Da jedoch Omer Vrione die Russen sogleich im Rücken angriff, wurden sie gezwungen, den Sturm aufzugeben und gänzlich geschlagen. Das ganze Belagerungs=Geschütz und alles Gepäck fiel in türkische Hände. Jussuf Pascha verfolgte die geschlagenen Feinde bis Balsik, acht Stunden von Varna, wo sie erst wieder Posto faßten. Der russische Verlust an Mannschaft ist sehr bedeutend; die Zahl der Gefangenen beträgt gegen 4000. die russische Armee bei Schumla ist von den Unfrigen ganz umringt.“ Diese Berichte sind, wie man aus Widdin meldet, in allen Donaufestungen bekannt gemacht worden. Man ist daher sehr begierig, die neuesten russischen Berichte zu vernehmen, woraus sich das Wahre oder Uebertriebene davon ergeben muß.— Ubrigens sind die Daten in vorstehenden turkischen Berichten so zu verstehen, daß die erste Schlacht Omer Vrione's am 22 Rebiul=ewwel oder 2. Okt. unsers Styls, und die zweite, welche den Entsatz Varna's zur Folge gehabt haben soll, am 27. Rebiulewwel oder 7. Okt. unsers neuen Styls vorgefallen ist. — Nach Briefen aus Semlin, hatte der Pascha von Belgrad ähnliche Siegesberichte bekannt gemacht und dem dortigen k. k. Dollmetscher in die Feder diktirt, der dieselben nach Semlin brachte und an den in Syrmien kommandirenden General von Siegenthal nach Peterwardein sandte. Griechenland. Der östreichische Beobachter vom 24. Oktober theilt aus Smyrna folgende Nachrichten über die mung Morca's mit:„Am 3. September wurde,#la Pascha die zwischen seinem Vater und Admiral Cooingon am 9. August zu Alexandrien abgeschlossene Konvention in Betreff der Räumung der Morea von sämmtlichen drei Admiralen, die kurz zuvor in den Hafen von Navarin eingelaufen waren, mit dem Bedeuten mitgetheilt, daß in 14 Tagen 6000 Mann seiner Truppen auf dem Rückwege sich befinden müßten; daß ferner alle griechischen Gefangenen sogleich auszuliefern seyen: Ibrahim stellte vor, daß 27 Transportschiffe(so viele waren bis dahin aus Alexandrien angekommen) nicht Raum für 6000 Mann hätten, ohne sie bei der Ueberfahrt in Gefahr zu setzen; die Admirale bestanden auf ihrer Forderung, und drohten, die Lebensmittel zurückzuhalten, welche die egyptischen Transportschiffe mitgebracht hatten, und die wirklich von den Admiralen in Beschlag genommen, u. von denen für Ibrahim u. seine Armee nur der tägliche Bedarf täglich verabfolgt wurde. Am 7. September wurde zwischen den drei Admiralen und Baki Efendi, dem Bevollmächtigten Ibrahim Pascha's, Folgendes über die Einschiffung der Truppen verabredet:„„1) Diustag den 9. September beginnt die Einschiffung der Truppen, nebst Pferden und Bagage. 2) Da für die eingeschifften Pferde kein Futter da ist, so wird man von Zante 500 Ardebs Korn und Gerste, welche dort in Depot liegen, kommen lassen. 3) Da sämmtliche Truppen nicht auf der ersten Abtheilung der Flotte eingeschifft werden können, so soll es Ibrahim Pascha frei stehen, Lebensmittel von einem seiner Fahrzeuge zu beziehen, um die Truppen, welche erst bei Ankunft der zweiten Flottenabtheilung aus Egypten abgehen können, Tag für Tag zu ernähren. 4) Da Ibrahim Pascha 3 bis 400 Kranke zu Patras gelassen hat, so kann derselbe eines oder zwei Schiffe dahin schicken, um sie abzuholen; er verpflichtet sich, daß keine Lebensmittel von diesen Fahrzeugen ausgeschifft werden. 5) Die Einschiffung der Truppen geschieht zu Navarin; und da erklärt worden ist, daß kein griechischer Gefangener mitgenommen werden darf, so werden Offiziere mit Dolmetschen am Einschiffungs=Orte zugegen seyn, um sich von der Vollziehung dieser Disposition zu überzeugen. 6) Die Einschiffung, welche am 9. beginnt, wird, wenn der Zustand der See nicht entgegen ist, ohne Unterbrechung fortgesetzt. 7) Unter keinem Vorwande dürfen andere Lebensmittel als die, welche zum Unterhalt der Truppen, die den zweiten Konvoi erwarten, bestimmt sind, ausgeschifft werden.“"— Dieser Verabredung zufolge wurde am g. mit der Einschiffung der Truppen der Anfang gemacht 2c.“ Frankrei In der Nacht vom 19.—20. Oktob. sind in mehrern Straßen von Paris aufrührische Anschlagzettel angeheftet worden. Der in der Straße Feydeau war folgenden Inhalts:„Fügen die Minister sich nicht der gesetzlichen Ordnung, so wird wegen der Theurung der Lebensmitel eine Volksbewegung Statt finden.“ In den Vorstädten St. Marceau und Saint=Antoine fand man Zettel und Druckschriften, in welchen die gehässigsten Drohuugen geLen die erhabensten Personen des Staats enthalten sind. Seit dem 21. Okt. untersuchen Polizei=Agenten mit klein Laternen alle Straßen=Ecken. Toulon, 22. Okt. Morgen werden 14 Transportiffe mit Lebensmitteln und Kampirungs=Gegenständen r die Armee nach Morea, unter Bedeckung der Brigg öltigeur, absegeln. — Am 20. Oktob. ging zu Toulon der Befehl ein, erschlünde, Belagerungs=Feldstücke und Haubitzen, s den Zeughäusern von Toulon, Perpignan, Toulouse id Grenoble nach Morea zu senden. Es scheint, daß man Festungen Moreas zu besetzen hofft und sie dann stigen will. Auch werden bedeutende Pulversendungen Statt finden. — Der Kontreadmiral Collet ist am 20. Okt. zu Tonlon an einer storbutischen Krankheit, die er sich in den Gewässern von Algier zugezogen, gestorben. Die französische Marine verliert in ihm einen ihrer ausgezeichnetsten Offiziere. Marseille, 20. Okt. Ein zu Toulon angekommenes Staatsschiff hat verschiedene Briefe aus Morea überbracht: Das Fort von Coron ist den Franzosen durch Kapitulation ohne Schwertstreich übergeben worden. Dieß ist ein gutes Zeichen und ohne Zweifel werden wir bald vernehmen, daß Modon und Patras diesem Beispiele gefolgt sind.— Nach denselben Briefen sind am 28. Sept. zwei russische Kriegsschiffe von Navarin nach Candia gesegelt, um von dem dortigen Pascha, der auf ein russisches Schiff, welches unter dessen Batterien vorbei segelte, hatte feuern lassen, im Nothfalle mit Gewalt, Genugthuung zu fordern. Das rasirte franz. Kriegsschiff Amphytrite ist zu gleicher Zeit dahin unter Segel gegangen, um Zeuge von den dortigen Vorfällen zu seyn. — Cons. 5 v. H. am 27. Okt. 105 Fr. 25.; Dreipioz. 74 Fr. 15 C. Großbritannien. London, 25. Okt. Der Herzog v. Wellington hat dem Marquis de Barbacena erklärt, daß der König die Dona Maria nicht als Königinn empfangen werde. Der Marquis wird nun nicht nach Windsor gehen, da ter die Prinzessinn unter keinem andern Titel vorstellen will. Den portug. Flüchtlingen zu Plymouth(mehr als 2000) welche sich zum Militärdienst bewaffnen wollten und dazu von dem Grafen Aberdeen die Erlaubniß nachsuchten, ist erklärt worden, daß die englische Regierung dieses in Rücksicht ihrer Neutralität nicht zugeben könne, und daß übrigens 2000 Ausländer in England nicht bewaffnet erscheineu dürften.(Morning Journal.) — Der heutige Courier erzählt in 10 Kolumnen die Vorfälle, welche bei der großen Versammlung auf der Heide von Peneden Statt hatten. Folgende Bittschrift an das Unterhaus wurde in Vorschlag gebracht:„Die Freeholders von Kent begehren die Erlaubniß, dem Hause das tiefe Dankgefühl für die Wohlthaten auszudrücken, deren sie sich unter der, während der Revolution eingeführten protestantischen Konstitution der drei Reiche erfreuen. Da sie mit dem größten Leidwesen dasjenige sehen, was seit langer Zeit in Irland vorgeht, so halten die Bittsteller sich dringend aufgefordert, ihre unveränderliche Anhänglichkeit an die protestantischen Grundsätze zu erklären, welche die Erfahrung als die besten Burgschaften für die bürgerlichen und religiösen Freiheiten dieser Reiche erwiesen hat. Sie wenden sich daher an Ihr ehrenwerthes Haus, um dasselbe gehorsamst und ernstlich zu bitten, daß es die protestantische Konstitution des vereinigten Reiches unversehrt aufrecht halte.“— Nach langen Erörterungen wurde diese Bittschrift von 2 Dritteln der Versammlung angenommen und um halb 6 Uhr Abends ging die Menge auseinander. — In den gegenwärtigen Diskussionen über die Frage, in wie fern es an der Zeit sey, den Katholiken den ungehinderten Genuß ihrer bürgerlichen Rechte zuzugestehen, zeigt sich ein Mangel an genauer Bekanntschaft mit den speziellen Rechten, denen zu entsagen, die Katholiken im Laufe der Zeit durch verschiedene Gesetze gezwungen wurden. Um diesem Mangel abzuhelfen und zugleich dem Verlangen Derjenigen zu entsprechen, die einen Umriß des gegenwärtigen Zustandes der Gesetze zu haben wünschen, welche sich auf die Römisch=Katholischen in Großbritannien und Irland beziehen, geben die Times folgende gedrängte Uebersicht der politischen Beschränkungen, denen sich ein Theil der Bewohner des brittischen Reiches, ihrer Religion wegen, unterwerfen mußte, und die zum Theil noch in diesem Angenblick auf ihnen lasten. Unter der Regierung Karls II, erschienen sechs, die Rö misch=katholischen Irländer betreffende Akten; in der ersten ward jede Person eines praemunere schuldig(für vogelfrei) erklärt, die dem römischen Stuhl irgend eine Jurisdiktion einräumte, und von einem Jeden der SuprematieEid gefordert, der einen Universitäts=Grad annehmen, in Diensten der Krone treten, oder Mitglied eines Ordens werden wollte. Die zweite setzte die Krone wieder in Besitz der alten Jurisdiktion über den Staat, sowohl in weltlichen als geistlichen Angelegenheiten. In der dritten ward Derjenige einer Geldbuße unterworfen, der sich des Sonntags nicht in der bestehenden protestantischen Kirche einfand. Die vierte gab dem Lord=Kanzler die Macht, dem Kinde eines Katholiken einen Vormund zu setzen. Der fünften zufolge dürfte kein katholischer Schulmeister Schule hälten, öhne spezielle Erlaubniß von Seiten des Ordinarius; und die sechste enthielt die Verordnung, daß Niemand zu irgend einer Körperschaft zugelassen werden durfte, der nicht den Suprematie=Eid geleistet hatte. Als unter Wilhelm III. der Limericker Vertrag geschlossen und gebrochen wurde, fügte man den früheren Beschränkungen neue und härtere hinzu. Das irländische Parlament mußte sich dazu als Werkzeug gebrauchen lassen. Es erließ im Jahr 1695 einen Beschluß, der die Katholiken der Mittel beraubte, ihre Kinder zu erziehen und des Vorrechts, ihrer oder freider Kinder Vormund zu seyn;— einen andern, der sie entwaffnete— und einen dritten, der ihre Priester verbannte. Der letzte ward auf das Allerstrengste in Ausführung gebracht, so daß im Laufe eines Jahres(1698) 424 Priester eingeschifft wurden. Zu Ende der Regierung Wilhelms ward es den Protestanten untersagt, sich mit Katholiken zu verheirathen und den Katholiken, den Posten eines Anwalts zu bekleiden; ja nicht einmal die Stelle eines Hegereiters durften sie annehmen. , folgt.) Für das unglückliche Kind der Eheleute Hurz(s. Nro. 173 d. Bl.) ist bei der Expedition der Kölnischen Zeitung eingegangen: 10. Von F. Z. 1 Thlr.; 11. von G. H. Sohn von Krefeld 1 Thlr.; 12. von M. in A. 15 Sgr.; 13. von einer Ungenannten 5 Sgr.; 14. von einem Ungenannten 5 Sgr.; 15. von mehrern Ungenannten 1 Thlr. 20 Sgr.; 16. von einer Gesellschaft Vingtun=Spieler, 1 Thlr.; 17. von einem Ungenannten 10 Sgr.; 18. von einer Ungenannten 1 halb. Krthlr. 10. von E. u. M. 2 Thlr.; 20. von einem Ungenannten 20 Sgr.; 21. von O. C. 2 Thlr.; 22. von einer Ungenannten ein silbernes Kümpchen, wiegend 9 7/8 Loth; 23. von einem Ungenannten 2 Viertel Krrhlr. und 1 Thlr. 2½ Ser.; 24. von einer Ungenannten 20 Sor; 25. T. u. F. 20 Ser. Auffo-rderung zur Sache der Frau Anna Maria Catharina Savels, Wittwe von Augustin Schröder, ohne Gewerb, in Nachen, in ihrer Eigenschaft als Intestat= und Testaments=Miterbinn des hier zu Düsseldorf verstorbenen Abtes Beda Savels, gegen den Gymnasial=Lehrer Johann Augustin Savels, zu Nachen, wurde ich Unterzeichneter, zufolge eines bei dem rheinischen Appellations=Gerichtshofe zu Köln, am 10. des vorigen Monats erlassenen und mir den 16. dieses durch den Gerichts=Exekutor Dahm dahier insinuirten Urtheils, beauftragt, über den Nachlaß des vorgenannten Abtes Beda Savels ein Inventar zu errichten. Auf den Grund dieses mir gewordenen Auftrags fordere ich nun Alle, welche an den vorgenannten Abt Beda Savels verschulden oder zu fordern haben, hiermit auf, spätestens bis zum letzten dieses lauf. Monats, solches schriftlich bei mir anzumelden. Düsseldorf, den 18. Oktober 1828 (Gez.) C. W. Monten, Notar. In Gefolge der vorftehenden Aufforderung und des darin bezogenen Erkenntnisses des rheinischen Appellations=Gerichtshofes verwarnen wir hiermit Jedermann, der mit dem verstorbenen Abt Beda Savels in Geschäftsverhältnissen gestanden, sich mit dessen angeblichem testamentarischen Universal=Erben Johann Augustin Savels in keinerlei auf die Hinterlassenschaft des genannten Verstorbenen Bezug habende Erörterungen und Auseinändersetzungen einzulassen, noch weniger Zahlungen an denselben zu verfügen, indem frühere Testaments=Erben des Verstorbenen, zugleich dessen nächste Blutsverwandte, dem Johann Augustin Savels nicht allein die angenommene Eigenschaft eines universal=Erben, sondern sogar auch den Charakter eines Mit=Erben bestreiten. Nachen, den 22. Oktober 1828. Die Erben und Repräsentanten der verstorbenen Schwestern des Abtes Beda Savels, der Wittwen von Bernard Bleyenheuft und Augustin Schroeder. Bei Antiquar Späner ist zu haben: Seber, Sammlung von Mustern deutscher Dichter, 4 Bde. 5 Thlr. Clauren's Schriften, 65 Bdchen 1827. 6 Thlr. Rother, die Aufrührer, eine Erzählung, 1826, 12 Sgr. Wieland's Oberon, 2 Bde. 12 Sgr. Klopstock's Oden und geistliche Lieder, 2 Bde. 15 Sgr. Barrnel, hist, du clergé pend, lacrévolution française. 8 Sgr. Matroco, drame burlesque en 4 actes; 4 Sgr. Serviere, Pyrotechnie oder Lehre von der Entstehung des Feuers, 2 Bde. mit Kupf. 20 Sgr. J. J. Rousseau, citoyen de Genéve, à Mr'Alembert 3 Sgr. Körner's Gedichte, 2 Bde. 5 Sgr. Eine gelbe Flöte mit 4 Klappen, 2 Mirtelstücken und Futteral, 6 Thlr. Ein neues kirschbaum. Kanapee, 15 Thlr. Ein Kistchen von 128 farbigen Rollen Stickseide, 4 Thlr. Rau's Karte vom preuß. Staate, 4 fein gestoch. Blätter, 2 Thlr. Eine Karte von Europa und von den Halbkugeln, 8 Sgr. Ein schönes Billard mit allem Zubehör steht billig zu verkaufen aufm Perlenpsuhl Nro. 0 Hahnenstraße Nro. 49 sind schöne Zimmer zu vermiethen. Im Kaufhause ist jetzt die beste Butter zu a Sgr. 6 Pf. per Pfund in Fäßchen zu 50 und 100 Pfund zu haben. Bei Wittwe Steven, in der Höhle Nro. 57, sind auf Bestellung alle Sorten Gefrornes zu haben. Frische süße Schellfische, See=Muscheln und engl. Austern erhielt so eben per Dampfschiff V. Cöllen, Lintgasse Nro. 6 Frische Schellfische à 2 Sgr. 10 Pf. das Pfund, Lintgasse Nro. 3, neben dem Backhause marktwärts. Neuer rother Wein und weißer süßer Most à 5 Sgr. per Quart bei Johann Hamspohn, Lintgaß Nro. 4. Weißer Weinmost bei Wittwe Linz, Holzmarkt Nro. 5. Bei Dionys Rösberg, in der Trankgasse Nro. 55, wird neuer rother Wein, zu 4 Sgr. per Quart, in und außer dem Hause verzapft. Neuer Uhrbleichart und Moselwein bei I. W. Rolshoven, gegenüber dem Appellhofe. 1828r Walporzheimer à 10 Sgr. per Quart bei W. H. Leven an den Minoriten N. 25. 1828r Ahrbleichart per Quart 8 Sgr. bei I. Gobs auf dem Heumarkt. Bei Christian Kolping in der Thiepoldsgasse Nro. 100 ist guter neuer rother Wein pr. Quart 4 Sgr., alter rother 5 Sgr. und weißer zu 6 Sgr. zu haben. Neuer Breitbacher Bleichart zu 5 Sgr. und alter zu 5 und 5 Sar bei Christ. Rümpeler, auf der Höhlen=Eck Nr. 50. Vorzüglich guter neuer Bleichart, pr. Quart 5½ Sgr. bei Joß. Jos. Breuer, Trankgasse Nro. 8, Einladung. Bei dem heutigen Wiederanfange meiner, durch den Sommer unterbrochenen Abendgesellschaft bittet, mit der Versicherung guter, prompter und billiger Bedienung um geneigten Zuspruch. F. Castelli, Glockengasse Nro. 24. Die Kaffee=Gesellschaften im neuen Kuhberg auf der Ehrenstraße beginnen Sonntag den 2. Nov. mit wohlbesetzter Harmoniemusik, und wird damit jeden Sonnund Feiertag fortgefahren. um einem vielfach geäußerten Wunsche zu entsprechen, ist die Einrichtung getroffen, daß nur in dem großen, nicht aber in dem vordern Saale Tabakrauchen Statt findet Um geneigten Zuspruch bittet J. E. Ebermayer. Köln, in der Buchhändlung und Buchdruckeni von., DöMont= Schauberg.