Jahr 1828. E 61. Dinstag den 15. April. (Verfasser M. DüMont=Schauberg.) e n. P r e u ß. n. „Berliner Börse am 10. April. Staats=Schuld= Scheine Briefe 89, Geld 88¾; pr. engl. Anl. 1818 Oriefe 101 /, Geld 101%; pr. engl. Anl. 1822 Briefe — Geld 100½. Deutschland. Nürnberg. Dem ehrenden Aufruf unsers kunstlieenden Monarchen ist in reichem Maße Erfüllung geterlan aus allen Gauen des deutschen Gesammt=Va„,#ndes hatte die Kunst ihre Jünger und Genossen, ie Verehrer und Freunde, zu dem Dürersfeste abKeordnet, das Nürnberg, die Wiege und das Grab des %oßen Künstlers, am 6. und 7. April in seinen Mauern #ern sah, und welches, dadurch zum Nationalfest eroden, in unsern Annalen eine denkwürdige Stelle einPihmen wird. Von dem König, der vom Throne herab n schützender Hand die Fülle Seiner Gunst auf jebes beistige Streben ergießt, war der schöne Impuls des Loßartigen Vorhabens ausgegangen; Seine kunstbegabte Kluptstadt war es denn auch, die in den Meistern und Zängern ihrer Kunstanstalten am zahlreichsten sich ein8ad, um das schöne Fest zu begehen. Schon mehrere age vor demselben hatten eine große Anzahl der hoff2ssvollen Eleven der Münchner Maler=Akademie, von F. städtischen Behörde und den Einwohnern aufs gast###e aufgenommen, ihre Huldigungen für den unsterbden Meister vorbereitet, und mit allegorischen Bildern Uen Inhalts den alterthümlich= ehrwürdigen * Festes, am Ostersonntag, Schneider's großes 9m„Christus der Meister“(Text von Hrn. Dr. Ph. „ her dahier) aufgeführt werden sollte. Ihre BegeisteErs für Dürer hatte sie am frühen Morgen an sein auf dem Johannis=Kirchhof geführt, wo sie in erschit.. von 300 Sänzern mit Begleitung von tief glsgikernden Posaunen heilige Gesänge hielten, und g Unn Dürer's Freund, Wilibald Pirkheimer, an seinem üde auf gleiche Weise eine Todtenweihe brachten. Der *99 des würdig verlebten Tages wurde mit Sehnsucht dartet, denn Auge und Ohr sollten entzückt werden. positenexsönliche Gegenwart des ausgezeichneten Kom##teurs, Hrn. Kapellmeisters Schneider aus Deffau, “ mit edier Bereitwilligkeit herbeigekommen war, die Ausführung seines Werkes zu leiten, der mit den Transparentbildern gezierte und auch im Uebrigen sehr geschmackvoll dekorirte Saal, die Anwesenheit eines äußerst zahlreichen Publikums, die Gediegenheit der, der relie giösen Bedeutung des Festtages, wie dem speziellen Zweck der morgenden Feier so sehr zusagenden Komposition, Alles wirkte zusammen, dieser Vorfeier einen würdigen Charakter zu verleihen. Der Tag des Festes selbst erschien nun in regsamer Erwartung und lebendiger Bewegung, noch gesteigert durch die Anwesenheit so vieler fremden Künstler und Kunstfreunde. Auf dem Platze des Monuments, wo der feierliche Zug nach der im Programm bezeichneten Ordnung anlangte, wurde der Akt mit einer von dem ersten Bürgermeister Hrn. Binder dem Zweck dieser ernsten Feier gewidmeten Rede eröffnet, in welcher das Verdienst, das der unsterbliche Mitbürger, in der Morgenröthe deutscher Kunst, um die Mit= und Nachwelt sich erworben, in eben so kräftigen als bedeutungsvollen Bildern geschildert wurde. Hierauf wurden von demselben die in den Grundstein zu legenden, aufs Sinnigste gewählten hermetisch verschlossenen Gegenstände, die auf die gegenwärtige Regierung Bezug haben und aus der Veranlassung des Festes genommen wurden, der Versammlung vorgezeigt und von ihm eingelegt. Alsdann begann die Ceremonie der feierlichen Schließung des Grundsteins durch die beiden Bürgermeister; dieser wurde von dem königl. Generalkommissär und Regierungspräsidenten, Herrn von Mieg, setzt, der hiebei bedeutungsvolle, die Stadt wie das Fest ehrende Worte sprach. Nachdem auch die übrigen Stellen, Autoritäten und höhern Anwesenden die gewöhnliche Ceremonie vollbracht hatten, und von dem Kunstler Hrn. Karl Meyer in einer Namens des Künstlervereins gehaltenen gefühlvollen Rede die Empfindungen der Künstler ausgedrückt worden waren, wurde das Ganze vom. Hrn. Burgermeister Binder mit einer, den Charakter dieser denkwürdigen Feierlichkeit treffend bezeichnenden Schlußrede geendigt. Um 2 Uhr Nachmittags nahm sodann im Gasthaute zum baierischen Hof ein solennes Dinex von ungefähr 200 Gedecken seinen Anfang, bei welchem die hiesigen Eivil= und Militärbehörden, und viele andere Honoratioren, so wie der größere Theil der zum Feste nen Fremden sich einfanden. Zwei vom Herrn meister Binder und Herrn Dr. Ph. Mayer gedichtete Tafellieder wurden unter Musikbegleitung von der ganzen Tischgesellschaft abgesungen, und der von dem Herrn Generalkommissär v. Mieg ausgebrachte Toast auf das Wohl des Königs und des königl. Hauses enthusiastisch wiederholt. Einer, der Feier des Tages angemessenen Darstellung im Theater, wo nach Griesels Lustspiel„Albrecht Dürer“, die Direktrice, Frau v. Trentinaglia, als Noris erscheinend, dem Helden des Tages die verdiente Huldigung darbrachte, und am Schluß dessen Bildniß mit dem Monogramm desselben in Transparentfeuer beleuchtet zum Vorschein kam, folgte der Fackelzug-, den die Zöglinge der Kunst= und polytechnischen Schule nach dem Platze des Monuments veranstalteten. Hier wurde vor dem indeß bereits aufgerichteten großen Model des Monuments, angefertigt von unserm genialen Hrn. Architekt Heideloff, das unser wackrer Hr. Kuppler durch griechisches Feuer im geeigneten Momente magisch beleuchtete, nach einer, die empfänglichen Gemüther dieser kunstübenden Jugend tief ergreifenden Rede des um die Anordnung der ganzen Festlichkeit sehr verdienten HruDr. Campe, ein von demselben gedichteter Weihegesang nach der Melodie des God save the King, abgesungen; das Haus, in welchem Dürer geboren wurde, jene, in welchen er wirkte und starb, waren mit passenden, vom ersten Bürgermeister verfaßten Inschriften geziert, von g den Kunstzöglingen geschmackvoll beleuchtet, und am letzten zeigte sein Bild die von Hrn. Dr. Campe verfaßte# Inschrift. Blick' freundlich heut', Du großer deutscher Meister, Aus einem Kreise Dir verwandter Geister Auf uns, aufs deutsche Volk herab, O gib uns, Vater Dürer, Deinen Segen, Daß treu, wie Du, die deutsche Kunst wir pflegen; Sey unser Stern bis an das Grab! So endigte diese denkwürdige Feier, die nicht Nürnberg, nicht Baiern allein, die das gesammte deutsche Vaterland, als sein Fest, als sein Werk, in Anspruch nehmen darf. Unter der großen Anzahl der angesehenen Fremden, der Künstler und Kunstfreunde bemerkte man, außer dem Herrn Reichsrath Grafen von Schönborn, die Herren von Kobell, Staatsrath, von Bürgel, Ministerialrath, von Ringseis, Ober=Medizinalrath, von Coruelius, Direktor der Akademie der bildenden Künste, Schorn, Heß, Eberhard, Professoren dieser Anstalt, Dr. Boisseree, sämmtlich aus München; dann viele andere Künstler aus dieser und andern deutschen Hauptstädten (namentlich aus Dresden, Stuttgart, Berlin, Kassel, Darmstadt, Leipzig, Braunschweig, Hamburg, Frankfürt 2c., und viele Deputationen von Kunstvereinen); sogar aus Neapel und Florenz hatten Theilnehmer an dem schönen Feste sich eingefunden; Deutschlands gefeierter Dichter=Veteran und Kunstfreund Göthe hatte, seines hohen Alters wegen, in zierlich und gefühlvoll gewählten Ausdrücken die Einladung abgelehnt. (Korr. v. u. f..) Oestreich. Wien, 5. April. Die Nachrichten aus Portugal über Don Miquel machen hier große Sensation. Die seitdem erfolgten gehässigen Ausfälle der revolutionären Journale gegen unsern Hof, über Rathschläge, die diesem Prinzen ertheilt worden seyn sollten, gehören einer zu bekannten Schule an, um sie einer ernstern Widerlegung zu würdigen. Se. k. H. der Infant hat sich der Gnade Sr. Maj. des Kaisers zu erfreuen gehabt, die er durch sein bescheidenes Benehmen während seines langen hiesigen Aufenthalts zu verdienen schien, und es läßt sich daher auch sicher annehmen, daß er aus dem erhabensten Mund den heiligen Rath empfing, auf dem Wege der Tugend und Gerechtigkeit zu wandeln. Solche Rathschläge und keine andern sind ihm gewiß ertheilt worden, und wenn er diese Bahn verlassen könnte, die allein zur Grundlage der Paciflkation eines, der Revolution im 1826 so frevelhaft und muthwillig überlieferten führen kann, so wäre es sehr zu bedauern. — Der Moniteur theilt folgendes Schreiben an Wien vom 25. März mit: Die aus der Bukowina, der Bannat von Temeswar, aus Sclavonien und aus Ero“ tien eingehenden Nachrichken sagen, daß die auf verschiedenen Punkten versammelten östreichischen Trür' pen bereits eine respektadle Masse bilden. Die in Ungat“ stationirten Regimenter, welche nach dem Befehled# obersten Hofkriegsraths den auf der Gränze gegen vien gebildeten Kordon verstärken, werden auf 40,000 Mann an Fußvolk, Geschütz und Reiterei geschätzt. 17 Gränzinfanterie=Regimenter sind gleichfalls vollzäblls gemacht worden; sie sollen mehrere Feldbatierien ten, welche sich zum Theil bei Semlin, zum Theil Temeswar versammeln werden. 1008 Wien, 5. April. Metalliques 88¾; Bankartien 1000 (Abends 1005.) Italien. 666 Neapel, 25. März. Der Ausbruch des währt fort. Am 19. bemerkte man, daß die neue Den nung, die der Vulkan sich gebilder und die aufangs# 15 Fuß groß war, deren ungefähr 60 hatte; daß Ausbruch sich auf 50 Fuß erhob; daß der Vulkan Steint in eine unmäßige Höhe schleuderte, und daß Verpusfnl gen mit vieler Stärke in Zwischenräumen von 10 nuten erfolgten.„„* 1 58 In der Nacht vom 21. bildeten sich zwei andere noc größere Oeffnungen, als die erste; sie spieen Flammen, flüssige Substanzen und eine ungeheure Menge Lava and die in den Krater zurückstel. Es war ein sonderbaret Schauspiel, das Zusammenstoßen dieser zurückfallend Stoffe mit jenen, die der Vulkan auswarf, zu sehen: Von Zeit zu Zeit vernahm man aus diesen Oeffnung“ ein schreckliches Geprassel. Am 21. Morgens bildeten besagte 3 Oeffnungen nur. eine einzige; es erfolgte eine heftige Explosion; Vulkan bot ein majestätisches Schauspiel dar, und wat eine ungeheure Menge Steine aus, worunter einer## außerordentlicher Größe Diese heftige Explosto“ dauerte indessen nicht lange; gegen 3 Uhr begann nachzulassen, und da der Wind sich gedrehet hatte, nah die vulkanische Säule ihre Richtung nach Ottajano. Am 24. bildeten sich 17 kleine Oeffnungen, wor### Flammen, Rauch und Steine hervorkamen, welche tere zum Theil wieder in den Krater fielen; die übrig“ rollten gegen Camaldoli della Torre und die Vecchi hin; die Erdstöße, welche seltener geworden, waren stärker. Gegen 2 Uhr warf der Vesuo viele Asche aus; er machte ein großes Getöse im Innern, und die Stob waren häustger. Heute kommt aus den 17 Oeffnung nur wenig Rauch hervor; Nachmittags hatte ein“ licher Ausbruch, wie der gestrige Statt; von Zeit# Zeit hört man Getöse im Vulkan, allein es ist nicht stark, wie an den vorhergehenden Tagen. Frankreich. Am 1. Aprilist die k. Brigg Alcyone nach Moregt#cß, Segel gegangen; sie hatte mehrere Ingenieure an So““ welche von der Regierung beauftragt sind, Plane; zunehmen und ein Feldlager für die Truppen#“ stechen. Nach den von der Eskader vor Algier einges“ genen Nachrichten macht die dortige Regentschaft##, Vertheidigungs=Anstalten. Die Nachricht von der# stellung der Rüstungen zu Toulon war falsch und sch nur in einem Privat=Interesse verbreitet worden zu Ere, Vier und dreißig Kriegsfahrzeuge: Linienschiffe; J. gätten, Korvetten, Goeletten und Briggs, liegen auf Rhede von Toulon bereit, 6 Regimenter#ggnerkjedes von 1200 Mann, 400 Artilleristen und 300— ger leute vom Geniekorps an Bord zu nehmen. Einschiffung der Reiterei und des Artillerie=Trains ist noch keine Rede. — Ein englisches, von Malta am 20. März abgeseheites Paketboot hat die Nachricht nach Marseille gePracht, daß der engl. und der russ. Admiral ihre Schiffe Ent der größten Thätigkeit ausbessern lassen, und daß nan selbst an den Feiertagen die Arbeiten nicht einstelle. — Die Gazette de France meldet aus Wien vom vl: März:„Es scheint endlich, daß man Kriegsrustungen nache, Offiziere haben Befehl erhalten, zur Inspektion der Landwehr abzureisen. Man hat 2000 Train=Pferde Frauft und man spricht von einer Beförderung bei den Oberoffizieren. — Consolid. 5 v. Hund. am 10. April 102 Fr. 15.; Dreiproz. 69 Fr. 5 C. Portugal. Tissabon, 26. März. General Saldauha ist fortSchrend im Tago unter dem Schutze der engl. Flagge. der Prinz=Rezent ist bei einem Besuch auf einer vor44gtesischen Korvette, die nach Indien abreiste, durch Ae engl. Schiffe nicht begrüßt worden; eine engl. Freließ sogar während der Dauer dieses Besuchs bezig den konstitutionnellen Hymnus ertönen. Es heißt, Fer Prinz habe sich wegen dieses Benehmens sehr mißvergnügt erklärt. Die Feste, die wegen der Räckkehr des Prinzen Statt Aaven sollten, sind bis nach Ostern verschoben. Die KonAutionnellen fürchten, daß man diesen Umstand benutze, Don Miguel zum unumschränkten König auszurufen. beim Hofe angestellten Personen geben dem InfanEn nicht nur die Titel Sire und Majestät, sondern, eem Vernehmen nach, werden alle Individuen, welche 'n Pallast betreten, genöthiget, dem Prinzen die nämschen Huldigungen zu erweisen. Großbritannien. London, 9. April. Der Fürst von Polignac hatte ergestern eine lange Konferenz mit dem Herzog von Vellington und dem Lord Dudley im Büreau der ausCartigen Angelegenheiten; auch die Herren Rothschild beiteten mit dem Minister des Aeußern. Kuriere wuran unsern Botschafter zu Paris und an den Gouerneur der jonischen Inseln abgesandt. 9. Nach Privatbriefen aus Triest ist eine durch Sir dam von Korfu nach Navarin abgesandte Brigg durch *' Batterien des Forts und der egyptischen Kriegsschiffe * mitzenommen worden, daß sie sich nach großen Beshriczungen zurückziehen mußte.(Der Courier widerdieser Nachricht). In Folge der Kriegsgerüchte sind P engl. und russ. Fonds gewichen.— Cons. 83¼. Der Statesman sagt, Frankreich habe den Plan, cier zu kolonisiren, die Mauren zu vertreiben und dort iie Verbrecher=Kolonie, wie zu Botany=Bey, anzulegen. Zar Briefe aus Bogota melden, der Papst habe die durch sllbar ernannten Bischöfe bestätiget und die Bullen ': Heiligkeit seyen am 18 Januar zu Bogota angekommen. — Der Courier gibt jetzt den Ueberschuß in den Einkünften des verflossenen Trimesters zu 538000 Pf. Sterl. an. Rußland. :Von der russischen Gränze, 26. März. Nach1n aus Petersburg vom. 18. d. zufolge, war es am ., Februar, daß der Hattischerif des Sultans vom 20. Kas; dort bekannt wurde. Es fanden hierauf mehrere (##cnets=Versammlungen Statt, welche eine vom 15. anz: Febr. datirte Note des Grafen Nesselrode an die deten Höfe von London und Paris zur Folge hatten, erin der ernstliche Wille Sr. Maj. des Kaisers ausFe#uickt wurde, auf schleunige Genugthuung bei der ###te zu dringen, indem die Verletzung des Aksermaner Mattatsals russische National=Angelegen heit anzusehen 9 k. s. w. Diese desinitive Erklärung wurde gleichzeitig in Paris und London übergeben, aber erst unterm 12. März erfolgte eine Cirkularnote auch an die übrigen europ. Höfe, worin dieser Entschluß Sr. Maj. ihnen mitgetheilt wurde. Es ist daher erklärlich, daß man im westlichen Europa früher von dieser Wendung der Dinge durch öffentliche Blätter Kunde erhielt, als an unserer Gränze. Die Petersburger Zeitungen publizirten erstam 12. März,(also zu einer Zeit, wo er berechneter Weise schon in Paris und London bekannt seyn mußte) den Hattischerif, mit dem bekannten kriegerischen Kommentar. T a rke i. Fortsetzung des in der vor. Nro. d. 3 erlassenen Aufrufs des griech. Patriarchen Agathangelos. „Diese liebevolle Sorge der Kirche hat sich neuerlich durch die That bewährt; kaum erfuhr sie, daß ein Theil der Irregeleiteten im Peloponnes zur Reue sich wende, als sie ihnen ihre mütterlichen Arme aufschloß, sie des auf ihnen lastenden Bannfluchs entband, und eifrige Fürsprache bei der erlauchten Regierung für sie einlegte, worauf sie der Verzeihung derselben, theilhaftig und unter den weithin ragenden Schatten des immer grünen Stammes kaiserlicher Huld und Gerechtigkeit ausgenommen wurden, wie dieß schon bei früheren Anlässen, vermöge des unerschöpflichen Maßes der Erbarmung unseres gnädigsten Monarchen der Fall gewesen.— Allein noch immer hält der Irrthum einen nicht geringen Theil von Griechenland umstrickt! Haben doch Viele von euch sich überzeugt, daß, so oft sie fremden Versprechungen trauten, sie hintergangen worden, so oft sie von dem Pfad der Treue gegen unsere rechtmäßige, von Gott über uns gesetzte, Regierung zu weichen versuchten, sie Andern zur Beute geworden, und durch ihre unbesonnenen Aufopferungen nur immer fremden Interessen gedient haben! Entweder also verharren die Bewohner Morea's und der Inseln noch beständig in diesem nämlichen Irrwahn, oder sie lassen sich bethören durch gehässige Anfeindungen Anderer, deren Gewohnheit es ist, die Wahrheit zu entstellen, zu mißdeuten, und auf die großmüthigen Gesinnungen der hohen Pforte gegen Jene, die zu ihrer Pflicht zuruckkehren wollen, ein falsches Licht zu werfen. Furcht macht euch zaudern; ihr glaubt, durch jene Vorspieglungen betrogen, künftige Uebel im Geiste vorauszusehen, welche diejenigen Uebel übertreffen würden, in die ihr euch bereits gestürzt habt. Allein die Kirche hat für euch Sorge getragen. Sie wollte dem guten Hirten des Evangeliums gleichen, und das verlorne Schaf aufsuchen, um es wieder in die Hürde der Kirche und des Staatsvereins zurückzuführen, aus der es sich verirrte; sie wollte Euch ener voriges Glück, unter dem Schutze der Huld unseres gnädigen Beherrschers, wieder finden lassen. — Werdet ihr also nun endlich hören die rufende Stimme der Kirche? Werdet ihr euer Ohr leihen ihren heilsamen Ermahnungen? Werdet ihr endlich ener eignes Beste erkennen, oder werdet ihr noch ferner, verstockten Herzens, verblendet und verführt von den trügerischen Einflüsterungen der arglistigen Feinde eures Glücks, auf Irrwegen fortwandeln und dadurch kund geben, daß euer Zustand unempfänglich sey für Besserung?— Aber dann würde uns wenigstens das Bewußtseyn bleiben, unsere heilige Pflicht und die Pflicht der Menschlichkeit erfüllt zu haben— und so sey denn hiemit dieser letzte Versuch gethan.(Beschluß nächstens.) In Folge Verfügung königlicher Regierung vom 7. d. M. soll am Montage dem 21. April, Vormittags eilf Uhr, auf dem Stadthause, allwo die Verkaufsbedingungen zur Einsich t offen liegen, das in der Lintgasse sub Nro. 12 belegene vormali ge Schulhaus, mit den darauf haftenden beiden Renten im Gesammtbetrage von 35 Franken 33 Centimen für das darauf geschehene Gebot von Rthlr. 1405 zum Verkaufe an den Meistbietenden ausge setzt, und vorbehaltlich der höhern Genehmigung zugeschlagen werden. Köln, den 12. April 1823. Königliches Ober=Bürgermeistera mt. Donnerstag den 17. l.., Morgens 10 Uhr, wird in Niederwesseling, im Gasthause zum Grünenwald die Lieferung von 301 Schock Wald=Faschinen und 663 Schock Faschinen=Pfählen zu Rheinufer=Bauten zwischen Grafen=Rheindorf und Widdig, bei Urfel, Niehl, Stammheim und Wiesdorf, in drei Abtheilungen vergantet werden. Die Bedingungen liegen vom 10. d. M. an auf dem Königlichen Bürgermeisteramte zu Wesseling und im Geschäfts=Lokale des unterzeichneten, Eigelstein Nro. 70, zu Jedes Einsicht offen. Köln, den 9. April 1828. Franke, königlicher Wasserbau=Inspektor. Mittwoch den 16. April d.., Vormittags zehn Uhr, wird auf dem Schiffbrückenwerft zu Deutz eine Partie alter Brücken=BelagsBohlen und Balken öffentlich an den Meistbietenden gegen gleich baare Zahlung versteigert werden. Der Ingenieur vom Platz, Hauptmann Schulz. Schlesiche Vesegernng. Es wird hiemit bekannt gemacht, daß am Freitag den 25. laufenden Monats April, Nachmittags 4 Uhr, zu Blerichen, im Landkreise Bergheim, beim Wirthen Johann Welter, durch Godfried Anton Frentz, königlich preußischem, zu Bergheim im kölnischen Landgerichts=Bezirk der Provinz Jülich, Cleve und Berg wohnenden, hierzu kommittirten Notar, in Vollziehung des vom kön. hochl. Landgerichte zu Köln unterm fünften letztverwichenen Monats Dezember erlassenen Bestätigungs=Urtheils, auf Anstehen des zu Büßdorf wohnenden Ackermannes Johann Wilhelm Meisenberg, in seiner Eigenschaft als Hauptvormund der minderjährigen Kinder der zu Blerichen verstorbenen Eheleute Gerard Poschen, Leinweber, und Gertrud Meisenberg, benanntlich: Peter Joseph, Christina und Adam Poschen, ohne Gewerb allda wohnhaft, in Gegenwart von Adam Poschen, Leinweber, zu Vanicum wohnhaft, ihrem Nebenvormund, zur schließlichen Versteigerung eines in gesagtem Blerichen gelegenen, in der provisorischen Versteigerung ohne Aufgebot verbliebenen Hauses mit Hofraum, Scheune, Stallung und Garten, anschießend mit einer langen Seite und einem Vorhaupt an die Gemeindestraße, mit der andern langen Seite an Wittwe Anton Wirtz, mit dem andern Vorhaupt an das Gäßchen, von den Sachverständigen auf zweihundert achtzig Thaler preußisch Courant abgeschätzt(Thlr. 260) geschritten werden solle. Die Verkaufslasten, Klausuln und Bedingnisse können in der Schreibstube des unterschriebenen Notars eingesehen werden. Bergheim, den 10. April 4828. Godfried Anton Frens. Schließliche Versteigerung. Es wird hiermit bekannt gemacht, daß am Freitag den 25. laufenden Monats April, Morgens 10 Uhr, zu Bergheim bei der Wirthinn Wittwe Paul Müller, durch unterschriebenen Godfried Anton Frentz, königlich preußischem, zu Bergheim, im kölnischen Landgerichts=Bezirk der Provinz Jülich, Cleve und Berg wohnenden, hierzu kommittirten Notar, in Vollziehung des vom königlichen hochlöblichen Landgerichte zu Köln unterm fünften letztverwichenen Monats Januar erlassenen Bestätigungs=Urtheils, auf Anstehen des Wilhelm Frambach, Leyzäpfer, zu Bergheimerdorf wohnhaft, des Nicolaus Lentzen, Schlosser, zu Lechenich wohnhaft, als Repräsentant seiner verstorbenen Mutter, Sophia Frambach, des Edmund Engels, Tagelöhner, zu Bergheim wohnhaft, als gesetzlicher Vormund seiner mit der verstorbenen Catharina Frambach erzeugten, noch minderjährigen Kinder, benanntlich: Heinrich, Adelheid, Joseph und Ferdinand Engels, ohne Gewerb allda wohnhaft, in Gegenwart von Ferdinand Jülich, Tagelöhner, in Bergheimerdorf wohnhaft, ihrem Nebenvormund, zur schließlichen Versteigerung eines in gesagtem Bergheim in der Mühlengasse gelegenen, bei der provisorischen Versteigerung ohne Aufgebot verbliebenen Hauses mit kleinem Ställchen und Plätzchen, anschießend mit einer langen Seite an Seligmann Falk, mit der andern an die Mühlengasse, mit einem Vorderhaupt an gesagten Seligmann Falck, mit dem andern an Joseph Weiler, von den Sachverständigen auf einhundert Thaler preußisch Courant abgeschätzt....... Thlr. 100. vorgeschritten werden soll. Die Verkaufslasten, Klausuln und Bedingnisse können in der des unterschriebenen Notars eingesehen werden. Bergheim, den 10. April 1828. Godfried Anton Frentz. Fücherversteigerung heute Dinstag den 15. April bei Antiquar Späner. Morgen“ 16. werden am Schlusse noch besonders versteigert eine Collectio feiner Kupferstiche unter Glas und vergoldeten Rahmen; Dutzend des ältesten und feinsten kölnischen Wassers, circa 32/000 Stück echte Bremer Cigarren in Kistchen u. s. w. Donnerstag den 1. Mai a.., des Nachmittags 2 Uhr, läßt oir Wittwe Kochs dahier aus ihrem Weinlager nachbezeichnete, sehr gehaltene Weine öffentlich unter vortheilhaften, bei derselben dem unterzeichneten Notar einzusehenden Bedingnissen versteigern: 11 Fuder 1811 Caseler und Oberemmeler, 12 100 1819 Caseler und Oberemmeler, Pisporter Pichter, 5„ 4822 Pichter und Graacher von ganz vorzüglicher Qualität, 6„ 1825 und 1826 rother Pichter. Trier, den 10. April 1628. Simon, Notar. Gerichtlicher Verkauf. Am Mittwoch den 16. April dieses Jahrs, Vormittags 10 Uhr, sollen auf den Grund des von dem königl. Landgerichte in unterm 5. April d. I. erlassenen Rathskammer=Beschlusses, versch dene Mobilien und Effekten, so wie einige Kleidungsstücke 2c., wet, che wider den zu Berrenrath wohnenden Ackerer Johann Stillbat Senior in Beschlag genommen worden, in der Wohnung des ebe falls zu Berrenrath wohnenden Wasenmeisters Johann Heint Tillenburg, meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werden. Der Gerichtsvollzieher Mahlberg. Gerichtlicher Verkauf. Am Donnerstag den 17. dieses Monats, Vormittags ein hab zwölf Uhr, sollen durch den Unterzeichneten auf dem öffentlicht" Marktplatze zu Lechenich verschiedene Mobilien und Effekten, so wn eine Kuh, ein Rind, ein Ackerpferd, zwei Schweine und eine rig mit Rädern meistbietend gegen baare Zahlung verkauft werde“ Der Gerichtsvollzieher Engels. Da ich vor 17 Jahren die Behausung Nro. 23 auf'm Peterspfühvon Herrn Dubois für 750 Rthlr.— frei von allen Lasten— gekauft hatte, so kündigte Hr. Dubois beim Abzuge der Franz'e# von hier, indem er sich nach Brüssel begab, mir das Kapital ven 350 Rthlr., welches ich ihm noch vom Ankaufe schuldete, auf. HelBiercher zahlte für mich durch den jetzt verstorbenen Herrn Nott Steinberger diese 350 Rthlr. an Hrn. Dubois. Am 2. Februar 181“ verkaufte ich, mit Uebergebung aller betreffenden und in Händen benden Papiere, dieses Haus an Peter Rechr; Hr. Biercher ließ 350 Rthlr. zu 5 Proz. und zum Besten des 2c. Recht darauf stehe“ Da diese Summe aber jetzt aufgekündigt ist, so erkläre ich, daß Dubois weder an besagter Behausung, noch an mir das Gering" zu fordern hat, und er in den verflossenen 17 Jahren auch bei mir, noch bei Recht sich deßwegen gemeldet hätte.— Zugleinh verzeihe ich jedem mich beleidigenden Vielsprecher, denn was ver## sacht nicht der Musiggang! J. I. Stockhausek. In einer Lehranstalt wird ein gesitteter Mann gesucht, der!" der Geschichte, Geographie, in der deutschen, französischen und!" der englischen Sprache zu unterrichten versteht. Diejenigen, welch diese Fähigkeit besitzen, wenden sich in portofreien Briefen an d: Expedition dieses Blattes unter der Aufschrift—.— In einer hiesigen Brauerei wird ein junger Mensch, am liebsten vom Lande, in die Lehre gesucht. Die Expedition sagt das Nähel“ Ein Apotheker=Gehülfe sucht eine Stelle. Die Expedition sagt, we“: Donnerstag den 17. Nachmittags 2 Uhr, werden unter Fettenhenben Nro. 0 verschiedene Möbeln dem Meistbietenden verkauft werden Angekommen frischer, holländischer geräucherter Salm, Sardellel, Reunaugen per Stück 1 ½ Sgr. bei Und. Veit in der Lindgasse Nro.“ Zwei mit Nro. 22 und 24 bezeichnete, dahier in der an St. Panraleon gelegene Häuser, anhabend einen schönen sie“ Viertel Morgen großen Garten, nebst Scheune und Stallung," aus freier HHand zu verkaufen. Nähere Auskunft in Nro. 22 daselok“ Eine Person von gesettem Alter sucht eine Stelle als Kindsftal. Bei der Expedition ist ihre Adresse zu erfahren.—. Es wird ein Barbiergeselle gesucht. Die Expedition sagt, von wecht K Köln, in der Buchhandlung und Buchdruckerei von M. Dü Ment=Schauberg.