Jahr 1828. 54. Donnerstag den 3. April. (Verfasser M. Dü Mo Preußen. 5 Se. Maj. der König haben dem General=Major von dastrow, Kommandeur der 16ten Kavallerie=Brigade; een rothen Adlerorden Zter Klasse zu verleihen geruhet: Gerlin, 28. März. Se. kön. Hoh. der Erbgroßher= °8 von Sachsen=Weimar ist von Weimar hier angedensest“ und auf dem königl. Schlosse in die für Höchstgttben in Bereitschaft gesetzten Zimmer abgestiegen. ster an 30. März. Der königl. niederländische Miniia. Resident am kaiserl. russischen Hofe, von Bourdoux, * von St. Petersburg hier eingetroffen. — Ueber die 50jährige Dienst=Jubelfeier Sr. Exzell., General=Lieutenants, Hin. von Horn, kommanerenden Generals des 7. königlichen Armee=Korps, die Münster am 25. März sehr festlich begangen wurde, thez. beiden folgenden Tage hindurch fortdauerte, “ e i n e n B e r i c h t, n e b s t des ein: der Westphäl. Mertur,eine.., 4e Juh# kurzen Notizen über die Dienst=Laufbahn Pecelpelden mit, woraus wir Folgendes ausheben: Der Jubelheld war am 25. März 1778 aus dem Ka„=Korps in das damalige Infanterie=Regiment von ic als Junker eingetreten, und marschirte bald darauf ## diesem Regimente in dem baierschen Erbfolgekrieg foch der Crafschaft Glatz. Schon im ersten Gedie bei Lewin, wo er blessirt ward, zeichnete er sich “sch seine Tapferkeit so aus, daß er dafür außer der Fir zum Offizier befördert wurde. Die nächsten FeldGes 1793 und 94 machte von Horn als Adjudant des „#kerals v. Favrat in Polen mit, wo er aüßer mehre" Gefechten der Schlacht bei Rawka beiwohnte. Im Feldzuge 1807 stand er als-Major im Regiment der Courbière in Danzig. Während der ganzen Dauer venkwürdigen Belagerung dieser Festung war seiner hut die Vertheidigung des Angriffspunkts— des Hasien. 96— anvertraut; was v. Horn auf diesem Poaue der größesten Gefahr leistete, ist durch die Geschichte sers ahrt, und von des Königs, so wie von des Kaiun von Rußland Majestäten allergnädigst anerkannt ##e belohnt worden. des“ Feldzuge 1812 befehligte von Horn eine Brigade Hülfs=Korps und nahm an mehreren schönsten in Kurland rühmlichen Antheil. Aber die er#in Lorbeeren pflückte er im Befreiungskriege, wo die Origade im v. Yorkschen Korps in den Schlach. ten bei Groß=Görschen und Bautzen und im Treffen bei Königswarthe befehligte; nach dem Waffenstillstand aber zur schlesischen Armee gehörig, an der Katzbach, bei Wartemburg, Leipzig, Laon und Paris focht, kleinerer Gefechte hier nicht zu erwähnen. Von Horns kühner Muth und seine glänzende Tapferkeit leuchteten stets als Beispiel seinen Untergebenen auf der Bahn des Ruhms voran; die Geschichte hat seinen Namen den Helden des Befreiungs=Krieges beigezählt. Nach dem zweiten Pariser Frieden zum Kommandanten von Magdeburg ernannt, beförderten des Königs Majest ät ihn im Jahre 1820 zum kommandirenden General des 7. Armee=Korps. Auf diesem Standpunkte erwarb er sich, wie in allen früheren Verhältnissen, die Verehrung und Liebe seiner Untergebenen, so wie aller Stände, mit denen er in Berührung kam, in einem seltenen Grade; daher äußerte sich auch bei der Feier seines Dienst=Jubie läums allgemeine und innige Theilnahme für den wohlwollenden und gerechten Befehlshaber, für den Helden in so mancher Schlacht, und für den Bürgerfreund. Die Herren Offiziere und die Militär=Beamten des 7. Armee=Korps und der 4. Artillerie-Brigade gaben am 25. das Hauptfest dieser Dienst=Jubelfeier, zu dem auch Tages vorher schon Se. k. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen, IJ. Exzellenzen der General der Kavallerie von Borstell, und Hr. General=Lieutenant von Tippelskirch, so wie Deputationen aller Truppentheile des 7, Armeekorps, des 8 Infanterie=(Leib=) Regiments, und der königlichen Regierungen zu Arnsberg, Düsseldorf und Minden, und endlich aller Verwaltungs=Behörden der Provinz Westphalen eingetroffen waren. Am Vorabende des Festes brachten die Offiziere dem Jubelbelden eine Musik mit Fackelbegleitung und am nächsten Morgen selbst begann die Feier mit dem Liede „„Nun danket alle Gott““, vor der Wohnung des Jubilars von Blase-Instrumenten vorgetragen. Gleich darauf bezeichneten 50 Kanonenschüsse die Feier des Tages., und die Musikchöre des 13. Infanterie= und 11. Husaren: Regiments brachten eine Morgen=Musik.— Hierauf nahmen Se. Exz. die ehrerbietigsten Gluckwünsche der beim General=Kommando angestellten Offiziere und Militär=Beamten an. Besonders verdient in Bezug auf dieß scone Fest hier erwähnt zu werden, daß zur Feier desselben von Seiten des 8. Infanterie=Regiments, mit Allerhöchster gung Sr. Majestät des Königs, auch ein Unteroffizier, der von der Stiftung des Regiments an allen Schlachten desselben beigewohnt, nach Münster war abgeschickt worden, um an diesem Tage bei dem Jubelhelden den Dienst als Ordonnanz zu versehen, wozu sich auch derselbe Morgens früh bei ihm einstellte. Um 10 Uhr begaben sich Se. königl. Hoheit der Prinz Friedrich von Preußen, begleitet von dem Hrn. General=Lieutenant von Luck Exzell., mit den versammelten Offizieren und Militär=Beamten des 7. Armeekorps und der 4. Artillerie=Brigade zu dem kommandirenden Hrn. Generale. Se. königl.,Hoheit überreichten demselben eine in den huldreichsten Ausdrücken abgefaßte Allerhöchste Kabinets=Ordre, worin des Königs Majestät die treuen Dienste des Hrn. Jubilars dankbar anzuerkennen geruhen, und welchem huldvollen Schreiben zugleich der schwarze Adler=Orden als Beweis der königl. Gnade beigefügt war. Der Prinz Friedrich stattete hierauf dem Jubelhelden seinen und zugleich den Glückwunsch der ganzen Versammlung ab, und übergab demselben im Namen des gesammten Offizier=Korps und der MilitärBeamten des 7. Armeekorps und der 4. Artillerie=Brigade die auf ihn für dieses Fest geschlagene goldene Medaille, nebst einem silbernen, reich verzierten Pokale, dessen Fuß das Model einer Festung darstellt.— Hiernächst überreichte der hierzu besonders abgeordnete Obrist von Grabow, Kommandeur des 8. Infanterie=(Leib=) Regiments, dem Hrn. General im Namen des OffizierKorps des genannten Regiments einen prachtvollen Degen, auf dessen zur Hälfte vergoldeter Klinge der Wahlspruch:„Mit Gott für König und Vaterland“, und die Namen sämmtlicher Schlachten und Gefechte, denen das Regiment unter von Horns Führung beigewohnt, eingegraben sind.— Nach Ueberreichung dieses Weihgeschenks brachten auch der General der Kavallerie, Hr. von Borstell, und der General=Lieutenant von Tippelskirch, so wie die zu Münster eingetroffenen Generale und Offiziere anderer Armeekorps, dann der Ober=Präsident von Westphalen, Hr. von Bincke Exzell., und die zur Beglückwünschung abgesandten besondern Deputationen 2c. 2c. dem hochverehrten Jubelhelden ihre Glückwünsche dar. Der Weihgeschenke wurden dabei noch mehrere überreicht. Die Deputation der Stadt Münster brachte dem Jubilar nach altem Gebrauche den Ehrenwein, bestehend in einem schön verzierten Fasse 1783r Schloß Johannis= berger Rheinwein. Bei dem hierauf folgenden großen Festmahle in einem der Säle des Schlosses wurde ein zur Feier dieses Tages versertigtes Gedicht„Treu der Pflicht“ ausgetheilt und abgesungen, und ein glänzender Ball im festlich geschmückten Schauspielhause beschloß die schöne Feier dieses Tages. Berliner Börse am 29. März. Staats=SchuldScheine Briefe 87 3/8, Geld 87¾; pr. engl. Anl. 1818 Briefe 101, Geld 100¾; pr. engl. Anl. 1822 Briefe 100¼ Deutschland. Se. königl. Hoheit der Großherzog von Sachsen=Weimar haben dem Herrn Präsidenten der Leopoldinisch=Carolinischen Akademie der Naturforscher, Professor Nees von Esenbeck dem ält. in Bonn, den Orden vom weißen Falken zu verleihen geruhet. Frankfurt, 30. März. Unser durch seine Reisen in Afrika beruhmter Landsmann, Herr Eduard Rüppel, ist, nach zehnjähriger Abwesenheit, heute wieder in der Vaterstadt angekommen. Karlsruhe, 25. März. Heute ertheilten Se. Erzbischöfliche Gnaden der Hochwürdigste Herr Erzbischof Bernard, in dem Gotteshause der hiesigen katbolischen Gemeinde, bereits tausend Firmlingen das seit 14 Jahren nicht mehr ausgespendete heilige Sakrament der Firmung. Eine zahlreiche Volksmenge aus allen Ständen, Klassen und Konfessionen wohnte der Feierlichtell bei, und schon der erste Anblick des hochgefeierten ses, unter dessen Ehrfurcht gebietenden Silberhaaren noch die Rosen der Gesundheit blühen, ergriff die ganze Ver“ sammlung mit frommem Schauer. Aus vollem Herzen stimmten am Ende des Gottesdienstes Alle in das„Hert Gott dich loben wir“ ein, worauf Se. Erzbischöfliche Gnaden am Hochaltar feierlich noch den SegenertheiltenDarmstadt, 28. März. Das heute erschienene Re gierungsblatt enthält nachstehende Allerhöchste Verordnung über die Handelsverhältnisse des Großherzogthums: „Ludewig 2c. Um die Beschränkungen des Ausfuhrhau' dels Unserer Unterthanen zu vermindern und den dukten des inländischen Bodens und Gewerbfleißes einen möglichst ausgedehnten freien Markt zu eröffnen, haben Wir mit der Krone Preußen einen Zollvereinigungs“ vertrag abschließen lassen, welcher nunmehr beiderseils ratifizirt worden ist. In Folge dieses Vertrags wir' demnächst zwischen dem Großherzogthume Hessen und der preußischen Monarchie, unter alleinigem Vorbehalte der' jenigen Abgaben, welche, in Rücksicht der Verschiedenbelt des Systems der innern indirekten Auflagen, in jedem der beiden Staaten noch ferner zu entrichten sind, ein völlig freier Verkehr eintreten, und es werden daher die Zolllinien an den beiderseitigen Grenzen aufgehoben wel“ den. Da indessen die schon früher in das Publikum g“ kommene Kenntniß von diesem Vertrage die Wirkung geäußert hat, daß von vielen inländischen Handeltrel“ benden und Privatpersonen Vorräthe von solchen Wack“ ren, hinsichtlich deren nach der Natur jener Ueberein kunft eine Erhöhung der bisherigen Eingangsgebühren zu erwarten war, in unverhältnißmäßig großer Meng einzuführen versucht worden sind, und die auf Unsern Befehl erlassene Verordnung vom 7. l.., obgleich s Unseren Absichten gemäß jene mißbräuchlichen Einfuhre" verhindert hat, dennoch— wie es nach der damalig" Lage der Unterhandlungen mit der Krone Preußen nicht anders möglich war— das handeltreibende Publikum über den Umfang der angeordneten Nacherhebung!“ Ungewißheit lassen mußte, mithin nunmehr eine genauet; Bestimmung über die, vom 7. März laufenden Jahl“ an, bis zum Eintritt des definitiven Zustandes zu en richtenden Einfuhr= und Durchfuhrabgaben nothwendit geworden ist; so haben Wir, in Gemäßheit des Alt73 der Verfassung und der hierzu von den Ständen Großherzogthums, nach§. 8. des Finanzgesetzes von 12. Jun 1827, im Voraus erklärten Einwilligung, ordnet und verordnen hiermit, wie folgt: Art. 1. Volt 1. April laufenden Jahres an, bis auf weitere Verf## gung, sollen bei der Einfuhr an den Grenzen des Groß herzogthums, oder aus den Lagerhäusern, Privatmaga“ nen oder andern Freilagern, von den in der Anlage verzeichneten Waarenartikeln, statt der bisherigen, dii jedem Artikel beigefügten erhöheten Einfuhrabgaben hoben werden.— Art. 2. Diejenigen Manufaktur= und Fabrikwaaren, welche Erzeugnisse des preußischen Stackts *) Diese Anlage enthält Veränderungen des Verbrauchsteuertaris in 70 Nummern. Wir führen daraus folgende an: Bast=, wollen=, Bijouterie=, Bronce=, Galanterie= und Strohwaak““ sodann Gold= und Silberfabrikate, Putzmacherarbeiten, Spie“ feine Uhren, endlich die mit Baumwolle, Wolle oder Flork“ seide vermengten Seidewaaren, zahlen 85 Fl. per Bruttos## ner,— gesponnene und gefärbte Seide und Seidewaaren! Fl. p. Bruttozentner,— Wein in Fässern 36 Fl. P. gagern in Bouteillen 30 Kr. p. Bouteille, Branntwein 2c. in 48 Fl. p. Ohm, in Bouteillen 20 Kr. p. Bouteille,— Ka 10 Fl. 12½ Kr., Zucker(rohen und Kochzucker ausgend“ men), Chokolade, Konditorwaaren, fabrizirter Tabak 10 0“ 58¾. Kr. p. Br. Zt., wollene Tücher, Casimir, andere 2650 waaren, Filzwaaren, Hutmacherarbeiten 51 Fl. 2½ Vie Br. 3t. u. s. w. sind, und deren Ursprung als preußisches Fabrikat durch Verbleiung, Siegelung oder Stempelung eines königl. preußischen Zollamts, und durch die geeigneten schriftlichen Bescheinigungen bei dem Eingang an Unseren Zollstatten hinreichend legitimirt wird, sollen dieser Erhödung nicht unterliegen, sondern auch fernerhin nach den Satzen des Tarifs Lit. A. Unserer Verordnung vom 9. Juli 1827 versteuert werden.— Art. 3. Die DurchJungsgebühr soll, bis auf weitere Verordnung, fernerhin nach dem Unserer Verordnung vom 9. Juli 1827 unter XU. B. beigefügten Tarif erhoben werden und die Erhedung von Ausgangszöllen noch zur Zeit nicht Statt sinden. Auch bleiben alle übrigen Bestimmungen Unserer Verordnung vom 9. Juli 1827, bis auf weitere VerfüLung, in Kraft.— Art. 4. Die durch die Verordnung vom 7. März laufenden Jahres vorbehaltene NacherheLung soll nunmehr hinsichtlich aller vom 7. März an bis zum 1. April laufenden Jahres eingeführten ausländischen Waaren in Vollzug gesetzt werden. Sie beschränkt sich jedoch auf die in der Anlage zu Art. 1. Legenwärtiger Verordnung bezeichneten Artikel, und besteht in der Differenz der für dieselben nunmehr bezeichneten Tarifsätze gegen die Sätze des Tarifs Lit. A. Ungrer Verordnung vom 9. Juli 1827.— Art. 5. Die der. 1 und 4 der gegenwärtigen Verordnung leiden keine enwendung auf Unsere Landrathsbezirke Vöhl und Wimesen, sodann auf die Orte Kürnbach, Rödelheim, SteinLach. und Niederursel. Dagegen können vom 1. April (aufenden Jahres an, die in dem beigefügten Verzeich4ß aufgeführten Waaren, wenn sie auch in diesen BeOeken und Orten versteuert worden sind, in die übrigen Theile des Großherzogthums nicht steuerfrei eingeführt Urkundlich Unserer eigenhändigen Unterschrift und des beigedrückten Staatssiegels. Darmstadt, am 27. März 1828. Ludewig. Dämburg, 28. März. Von glaubwürdiger Hand uns die Nachricht, daß die kaiserl. russischen Trupeen wirklich am 13. d. über den Pruth gegangen sind. (Börsenhalle.) .(Der Hamb. Correspon dent meldet ebenfalls, daß diese Nachricht an der dortigen Börse in Umlauf sey.) Nach Briefen aus dem Norden wird Se. königl. %heit der Prinz von Oranien sich, ohne St. Peters*4s zu berühren, unmittelbar über Warschau nach Kiew geben und seine Reise so einrichten, daß er daselbst Rleichzeitig mit Sr. Maj. dem Kaiser Nikolaus eintrifft. un. In der Nacht vom 21. zum 22. März, gegen 2 ist auf dem Dürrenberge bei Strehla an der Elbe 4n0 in der Umgegend ein bedeutender Erdstoß, mit eidem rollenden Geröse, verspürt worden. Abends zuvor Für ein lauer Südwind mit Gewitterwolken und starn Regen. Bei der Erderschütterung selbst war Sturmste. im Zenith gestirnter Himmel, und im Norden tänden Gewitterwolken. Wi en kurs vom O 23. März. e streich. Der Artikel des franz. Moni####em 13. März über den endlichen Entschluß des cersburger Hofes, die Angelegenheiten des Orients ecreffend, machte hier großes Aufsehen; indessen wollte, a Jeachtet seines offiziellen Charakters, ein Theil des ha# kums ihm noch keinen Glauben schenken, bis der Ma., Seobachter Nachrichten aus Petersburg vom 8. mittheilte, nach welchen die kaiserl. Garde Befehl sich am 13. April marschfertig zu halten. Jetzt beehnet man nun, daß der Kurier, welcher die Ansichten * Höfe von London und Paris, nach den beklagensAns." Ereignissen zu Konstantinopel im Januar und per"ss Februars überbrachte, ungefähr am 7. März in der sburg seyn konnte, und schmeichelt sich daber, daß. sey ,I#„ April gleichsam nur ein neuer letzter Termin Se. Maj. der Kaiser Nikolaus der Pforte zur nahme der Konvention vom 6. Juli 1827 bewillige, Vom 24. März. Ein russischer Kurier, der am 12. d. Petersburg verlassen hat, bringt die Mittheilung des russischen Kabinets hieher, daß Se. Maj. der Kaiser von Rußland sich entschlossen haben, Ihre Armee in Bewegung zu setzen, und gegen die Pforte zu führen. Die Art, wie sich die Pforte in der letzten Zeit benahm, wie sie besonders in den zwischen Rußland und Persien obwaltenden Mißhelligkeiten ihren Einfluß geltend zu machen suchte, wie sie in dem von ihr erlassenen Manifeste nicht allein beleidigend gegen die russische Nation sich aussprach, sondern auch deutlich zu erkennen gab, sie den heiligsten Verpflichtungen nicht treu bleiben wolle, und daß sie den Traktat von Akjerman nur nach Gutdünken zu halten wähne, wodurch nicht allein für Rußland, sondern auch für die von Rußland beschützten „Völker bedeutende Nachtheile und selbst Gefahr entstehe, sollen die Hauptgründe seyn, die den russischen Kaiser veranlassen, gegen die Pforte Krieg zu führen. Das russische Kabinet will bei dieser Gelegenheit einen wesentlichen Unterschied zwischen der, Rußland ausschließend betreffenden Fräge, und zwischen jener der Intervention gemacht wissen, und obgleich es sich pünktlich an den Traktat vom 6. Juli zu halten verspricht, und keine Eroberungen beabsichtigt, so betrachtet es doch eine längere Unthätigkeit als mit seiner Ehre unvereinbar, und glaubt, die Angelegenheiten der Griechen den seinigen unterordnen zu müssen. Es soll daher den kontrahirenden Mächten die Versicherung gegeben haben, daß es sich der Intervention in so fern fortdauernd anschließen werde, als dadurch die Unabhängigkeit der Griechen bezweckt werde. Se. Maj. der Kaiser Nikolaus wollten am 20. April von Petersburg zur Armee abgehen. In Petersburg, war in Folge des neuerdings mit Persien geschlossenen Friedens allgemeine Beleuchtung.— Metalliques am Schlusse der Börse 89 13/6, Bankaktien 1026. Königreich der Niederlande. Ueber das traurige Ereigniß, welches am 27. März in der Kohlengrube Henry Guilleaume zu Serging Statt hatte(S. d. vor. Nro. d..), erhalten wir folgende nähere Nachrichten: Seraing, 29. März.„Im Augenblick der Explosion waren 63 Arbeiter, wovon 24 gerettet wurden, bei den unterirdischen Arbeiten beschäftiget. Die meisten der Geretteten waren scheintodt und konnten nur durch die größte Sorgfalt wieder ins Leben gebracht werden. Die Zahl der Opfer beträgt also 39, worunter 24 Familienväter. Bei den traurigen Gedanken, die ein solches Unglück erzeugt, ist es süß, das heldenmäßige Benehmen des Pfarrers und des Vikars zu Seraing bekannt zu machen, die ohne die Gefahr, die ihrem Leben drohte, zu fürchten, wenige Augenblicke nach dem Unfall in den Schacht hinabstiegen, um den unglücklichen Opfern Beistand zu leisten. Wenn man bedenkt, daß diese eifrigen Christen, diese würdigen Hirten, sich in die Minen wagten, wo der geringste Einsturz, eine Folge einer so heftigen Erschütterung, ihren Untergang hätte herbeiführen können, so wird man nicht müde, den Heldenmuth dieser beiden Männer zu bewundern, deren gesellschaftliche Stellung so wenig geeignet ist, sie mit solchen Gefahren vertraut „Die Explosion war von einem starken Knall begleitet, den man bis nach Montegnée, eine halbe Stunde von Seraing, vernommen haben soll. Die Flamme aus dem Innern stieg durch den Wetterschacht bis zu einer Höhe von 10 Fuß empor. Die Körper der Unglücklichen, welche an Erstickung starben, waren sehr aufgeschwollen, allein sie sind nicht zerplatzt. Durch die Gewalt der Explosion wurden die eisernen Wagen, welche zum Transport der Kohlen im Innern der Grube dienen, platt geschlagen und in jedem Sinne ganz verdreht. Die beiden Pferde, welche man todt fand, waren so aufgeschwol1 len, daß ihre Kummet zerrissen. 8e Mund .:„Der Pfarrer und der Vikar von Geraing, der Wund arzt Margnet, der Gruben=Direktor Goffart und der Werkmeister leisteten 12 Unglücklichen, die man in einem Stollen, wo die Luft nicht mehr hindringen konnte, ohnmächtig und dem Tode nahe gefunden hatte, den zweckmäßigsten und schleunigsten Beistand. Diese Unglücklichen hatten sich, in einer Art von Wahnsinn, an Holzstücken so fest angeklammert, daß man sie nur mit der größten Mühe davon losbringen konnte. Nachdem man sie an die Luft gebracht und ihnen zur Ader gelassen hatte, stelen sie in eine Art von Wuth; sie zogen sich bei den Haaren und wollten sich todten. Hierauf wurden sie wieder ruhig und schliefen ein. Als sie erwachten, schienen sie ganz ermattet und träge und zündeten ihre Pfeifen an; sie hatten alles, was vorgefallen, vergessen und sagten: es sey Zeit, sich an die Arbeit zu geben. Man hat es vorzüglich der angestrengtesten Sorgfalt des Pfarrers und des Wundarztes zu verdanken, daß 8 dieser Unglücklichen dem Leben wiedergegeben sind; die übrigen 4 erlagen gestern ihren Leiden. Die Betrübniß, welche dieser Unfall in der Umgegend von Serging verursacht hat, ist außerordentlich. Schon während der vorgestrigen Nacht rissen Mütter und Weiber sich die Haare aus und eilten nach Seraing, um ihre Kinder und Männer zurückzufordern. Man konnte sie nur durch Gewalt von einem Orte entfernen, der für sie so schrecklich war. Anfangs wurden 6 reitende Gensd'armen von Lüttich herbeigerufen, allein bald mußten deren noch mehrere gefordert werden, da die erstern nicht hinreichten, die Menge zurückzuhalten, die sich gegen die Grube stürzte und mit Gewalt in dieselbe dringen wollte.— Roch sind die Ursachen der Explosion nicht bestimmt bekannt.“ Rußland. St. Petersburg, 17. März. Der Obrist des Preobraschenskischen Garde=Regiments, Kakoschkim, FlügelAdjudant bei Sr. kaiserl. Majestät, ist zum Adjunkt des Chefs des Stabes der Militär=Kolonien, und der Fürst Italisky, Graf Souwaroff Rimnisky, Lieutenant im Regiment der Garden zu Pferde, zum Flügel Adjudanten Sr. Maj. des Kaisers ernannt worden. Von der polnischen Gränze, 20. März. Alle Nachrichten von außerordentlichen Truppen=Aushebungen im Königreiche Polen, die man bisher in den öffentlichen Blättern gelesen hat, sind eben so ungegründet, als die Anzeige von dem Einmarsche neuer russischer Truppen in dieses Land. Die polnische Armee sowohl, als die in Polen stehenden russischen Truppen sind weder vermehrt noch dislocirt worden, und es ist in dieser Beziehung seit mehrern Jahren nicht die mindeste Aenderung eingetreten. Die russischen Garden werden am 1.(13.) April St. Petersburg verlassen und ihren Marsch zum Theil nach Tulczyn antreten. Die Heerstraßen, welche zu der Armee des Feldmarschalls Wittgenstein führen, sind mir Kriegsbedürfnissen und Transporten aller Art bedeckt. (Preuß. Staats=Zeit.) T crkei. Konstantinopel, 25. Febr. Cazy Mustapha, Pascha der Dardanellen, ist abgesetzt, nach Brussa verwiesen und durch Hasiz=Aly, bisherigen Pascha von Tenedos, ersetzt worden. Letzterer hat sogleich damit begonnen, die Zahl der zur Ausbesserung und Befestigung der Schlösser bestimmten Arbeiter zu verdoppeln. Die Stadt wird mit einer außerordentlich hohen und dicken Mauer umgeben werden und man beschäftigt sich mit dem Plan, sie gleichsam vom Kontinent zu isoliren, indem man sie mit einem sehr breiten Graben, in welchem das Meer eingelassen werden kann, umgäbe. Am 15. d. sind 6400 Mann asiatische Truppen in den Dardanellen angelangt. Jussuff=Pascha Seresly, ehemals Pascha von Patras, und zuletzt Gouverneur von Alep, welcher nach der Hauptstadt berufen war, hat sich nach Iniada am Ufer dee schwarzen Meeres begeben, um daselbst ein Lager zu bilderEr hat von hier aus nur irregulaire Truppen aus Ar“ melien mitgenommen, welche von Elend erschöpft unt ebgerissen sind, und eher die Absicht zu haben scheinen, die Rayas zu plündern, als dem Feinde Widerstand“ keisten. Der ehemalige Seraskier Hussein=Pascha die Hauptstadt zu verlassen, um nach der Donau#### reisen. Es heißt, daß mehrere neu gebildete Regiment unter seinen Befehl werden gestellt werden, und daß enn neues Körps von Trainsoldaten aus den schismatischn Armeniern errichtet werden soll. Dieses Korps#r) persönlichen und materiellen Dienst bei den türkische“ Soldaten übernehmen, während diese sich nur mit den eigentlichen Kriegsdienste beschäftigen würden. Die legung der katholischen Armenier aus den verschiedenet christlichen Vorstädten nach den türkischen Quartieren ausgeführt worden. Dieß war aber noch nicht In den letzten vierzehn Tagen sind 60 Familienval; erst eingekerkert und dann verbannt worden. Mehr al“ 300 Personen aus den niedern Ständen, durch Elengezwungen, zwischen Tod und Verläusnung der Religsot ihrer Väter zu wählen, sind zum turkischen Glaub'“ über getreten. Berichte aus Bolo liefern eine herzzerreißende Ssl derung der Leiden, welche die nach Angora verwiesest katholischen Familien während ihrer Reise zu erdaltt gehabt haben; mehr als 400 Kinder, meist noch an““ Brust, sind vor Kälte und Mangel umgekommen. Der Kaufmann Rali ist, da die gegen ihn erhoberen Anklagen sich ganz grundlos zeigten, freigegeben wordtt. Emanuel Danesi ist es gelungen, nachdemer sich!“ lang versteckt gehalten, mit seiner ganzen Familie entwischen, und es sind bereits Nachrichten von sein glücklichen Ankunft in Smyrna vorhanden.(Pr. Staates“ — Seit Kurzem kennt man zu Konstantinopel den 3½ halt des großh. Fermans vom 22. Dschemazinlachir?* (10. Jan. 1828) in Betreff der Verweisung der Ans“ riotischen Armenier aus der Hauptstadt. In demselbt wird diese Verweisung keineswegs ihrer Anbänglicht“ an die katholische Religion, oder an auswärtige rungen, sondern lediglich ihrer zu großen Anhäufung der Hauptstadt und der Entvölkerung der Gouvernem von Angora zugeschrieben; die Pforte scheint dadurch si““ Hand zu behalten, in der Folge das Uebermaß ge## Strenge, mit welcher diese Maßregel in Vollzug worden, zu mildern, und der Gewaltthätigseiten, weld sich der schismatisch=armenische Patriarch aus Religiol“ fanatismus, und mehrere Unterbehörden aus hiebei haben zu Schulden kommen lassen, für eigenme# tige Uebertretungen ihrer Befehle zu erklären. Folgend“ ist der Inhalt jenes Fermans:„An den armenisc#r Patriarchen. Von Alters her ist es den Raajas osmannischen Provinzen untersagt, aus eigenem Antki““, ihr Vaterland zu verlassen, und sich andere Wohnpl## auszusuchen, vornämlich aber sich nach Konstantinop“ großer Anzahl zu begeben, und daselbst anzusiedeln. die Regierung auf diesen Umstand kein besonderes merk bisher gerichtet, geschah es, daß nach und eine große Menge Unterthanen aus den Provinzen Konstantinopel kamen, und sich daselbst ansässig so daß ihre zu große Anhäufung zu allerlei Unordnu#t Anlaß wurde. Vor Allen befindet sich aber in der Haur stadt eine sehr bedeutende Anzahl armenischer, aus Au9“ herstammender Priester, Wechsler, Zünftler und asd“ Handwerker und Kaufleute, wie auch bloßer Müssis Pen von denen die Meisten sich nicht innerhalb der Schi“### des Anstandes verhalten haben, und ihren Berufspsele obgelegen sind, sondern sich zu allerlei Handlungen: kuhnten, die mit ihrem Stande als Unterthauen?“# Pforte unverträglich sind, und nicht ermangele## em Geiste der Nation mit der Zeit eine gefährliche Richtng zu geben.— Da nun aus Ursache ihrer allzugroßen enzahl die Unschuldigen von den Schuldigen nicht unterGhieden werden können, ist, um eine Störung der innern Fronung und allgemeinen Wohlfahrt vorzubeugen, ein 2oder Ferman erlassen worden, kraft dessen allen aus WUZzora herstammenden, verheiratheten und unverheiratheArmeniern befohlen wird, in einer Frist von zwölf Tagen sämmtlich mit Familie und Kindern die Hauptstadt 4 verlassen, und sich nach ihrem Vaterlande zu begeben. Semnach ist an den Ihtissab Agassi(polizeiliche Obrigeen) der scharfe Befehl ergangen: Er habe die Vorsteher der Zünfte bei sich zu versammeln, und nachdem er sich #. Euch verständigt, denselben den großherrlichen Willen Ekannt zu machen, demzufolge alle nun in Konstantinopel, Halata, Scutari, am Bosphorus oder an andern Orten n der Nähe der Hauptstadt wohnhaften verheiratheten eder unverheiratheten Armenier aus Angora, binnen zwölf Tagen, von dem Tage der Bekanntmachung des Befehls e rechnen, allen ihren Verkehr abschneiden, und nachdem ## sich mit den zur Abreise erforderlichen Teskerns(Pas4scheinen) von Seite des Patriarchaks, und dann auch Ps Ihtissab Agassi versehen haben, unter Aufsicht eigener Kommissäre mit Familie und Kindern in ihr eigentliches Laterland zurückkehren sollen. Selbige haben nie wieder #7 Boden der Hauptstadt zu betreten, sondern sich in #etem Lande durch Handel und Kultur des Bodens den ochigen Unterhalt zu erwerben. Zugleich soll ihnen bekannt #nacht werden, daß gegen diejenigen, die nach Verlauf festgesetzten Frist die Reise noch nicht angetreten 745en, die verdiente Strafe genau verhängt werden wird. Ferner sollen die Namen der Verwiesenen verzeichnet 489 höhern Orts unterlegt werden, und hat sich obbe#änter Ihtissab Agassi zu befleißen, der Vollziehung “ großtzerrlichen Willens sein thätigstes Bestreben zu Eiemen. Damit also besagter hohe Wille zu Eurer KenntLelange, ist dieser Ferman an Euch erlassen worden, ###'s wird gehofft, daß Ihr euch ebenfalls bestreben 6er, demselben getreulich nachzukommen.“ Ein Hattischerif des Sultans ruft die ganze Beder Umgebung der Hauptstadt und der Darsche“e“ unter die Waffen. Die Blicke der Regierung veinen dermalen mehr der Hauptstadt als der Donau „„Lwendet, da sie die Fürstenthümer durch die Erklärung, Hig# durch bewaffnete Türken betreten zu lassen, ge##cer Maßen Preis gab.— Die Verfolgungen gegen * Armenier werden nun bald ihr Ende erreicht haben, nur noch Kranke und Greise auszutreiben sind. Die Pristen aller Glaubensbekenntnisse verwünschen den ar#ischen Patriarchen, der das ohnedieß aufgeregte MißWden des Sultaus durch seine Intriguen noch höher egerte. Die Hauptstadt ist ruhig, aber die Gährung I. Jsend. Ein großer Theil des Volkes ist über alle ßregeln des Sultans unwillig. Die Verletzung der en Gebräuche und Einführung christlicher Sitten und Islaug'" hat ihm die Herzen aller echten Bekenner des entfremdet. Diese schreiben nun alles Unglück, das Reich betrifft, den religiösen Reformen zu, ““ es ist unlängbar ein schlimmes Vorzeichen, daß der son“scherif vom 20. Dez., der das Volk entstammen *, und der vor wenigen Jahren, als man noch den #utan, nach dem Siege über die Wechabiten, als einen i Verischen Fürsten verehrte, unstreitig Wunder gewirkt —te, so wenig Eindruck bei den Großen des Reichs macht. gg# Oustantinopel, 3. März.(Durch außerordentliche ab denheit.) Die am 29. Februar von hier nach Morea (#.#Jängene Komission, welche aus dem Protosynkellos Shafe Vicar) des Patriarchats, den beiden Bischöfen von Pforte und Derkis, nebst einem Civil=Beamten der besteht, hat den Auftrag, die Insurgenten zur Un##eerfung einzuladen, ihnen Frieden, vollständige Amnestie, “ m e h r e r e n i c h t u u b e d e n t e n d e V o r t h e i l e u n d z u g l e i c h e i n e dreimonatliche Einstellung der Feindseligkeiten zu Lande und zur See anzubieten. Die in Ansehung dieses letzten Punktes erforderlichen Befehle an Ibrahim Pascha und Reschid Pascha sind durch eigne Tatarn nach Griechenland vorausgesendet worden. Dieser Schritt hat auf die Stimmung der Gemüther in der Hauptstadt sehr günstig gewirkt: Man setzt ihn in Verbindung mit verschiedenen andern in der letzten Zeit Statt gehabten Maßregeln, namentlich mit der Auswechselung der Ratifikationen, der im Gefolge des Traktates von Akjermann zwischen der Pforte und den Höfen von Dänemark, Spanien und Neapel abgeschlossenen SchifffahrtsKonventionen, woraus man den Schluß zieht, daß die Pforte nie die Absicht gehabt haben könne, sich den zu Aksermann eingegangenen Verbindlichkeiten zu entziehen, Eben so wird die Ausfertigung der Pässe für mehrere ins schwarze Meer bestimmte Schiffe, obgleich ihnen die bisherige Verzögerung um so weniger wesentlich geschadet hat, als die Witterung ihre Abreise unmöglich machte, doch als ein erwünschter Beweis, daß die Fahrt durch den Bosphorus nur einstweilen durch die Zeitumstände beschränkt, nicht aber ein für allemal gehemmt war, betrachtet. Aus allen diesen Gründen sind die Friedenshoffnungen gestiegen.(Oestr. Beob.) — Aus Smyrna wird vom 20. Februar gemeldet, daß in dem Schlosse von Chios sich eine ansteckende Krankheit gezeigt habe, und daß die Garnison dermaßen geschwächt sey, daß, wenn nicht bald bedeutende Verstärkungen einträfen, sie den Platz nicht werde länger vertheidigen können. Der Pascha von Smyrna hat sich eiligst nach Tschesme begeben, um den Abgang von Verstärkungen zu betreiben, aber die Ueberfahrt in dem Kanale wird täglich gefährlicher für die mit Truppen beladenen Schiffe, weil mit der besseren Jahreszeit die griechischen Schiffe leicht das Landen verhindern können. Auf Befehl des Gouverneurs von Smyrna, welcher gern in der Stadt das Ansehen des tiefsten Friedens erhalten möchte, haben die Griechen Maskenzüge während des Carneoals halten müssen. Auch sind die Irren aus dem griechischen Spitale freigelassen, und auf Kosten der Regierung mit Maskenanzugen versehen worden. Dieß sonderbare Schauspiel ist ohne Störung zu Ende gegangen, und solches um so merkwürdiger, als unter den Griechen sich eine ganze Menge befand, die als bewaffnete Albaneser, als Derwische und Effendis, mit Bart und Turban gekleidet waren, und sich näch ihrem Umzuge vor dem Pallaste des Pascha versämmelten, dort tanzten und einen Freiheits=Hymnus sangen. Der Pascha nahm sie sehr gut auf, ließ jedem Tänzer einen Dukaten reichen und den Turban des Anführers durch einen prächtigen-Shawl ersetzen.(Preuß. Staatsz.) Jassy, 15. März. Ich meldete Ihnen neulich, daß bei der russischen Armee eine große Bewegung eingetreten, und die nahe Ankunft des Kaisers angekündigt worden sey. Heute kann ich Ihnen mit Gewißheit anzeigen, daß die russische Armee den Befehl erhalten hat, sich zu konzentriren, um auf den ersten Wink über die Donau und den Pruth setzen erklärt, eine Nachricht, die bei der rusthchzie, ehrgg des meinen Jubel verursachte, und auch hier die....„ Volks mit Freude erfullt. Auf der ganzen Linie ver so zahlreichen Truppen, die von Skuliani bis Kilia lagern, brannten in den letzten Tagen Freudenfeuer, und das Abfeuern der Gewehre, sowohl bei der Armee als in unserer Stadt, verkündigte gleichsam ein Volksfest.— In der Wallachei' erhebt man auch schon das Haupt, und in Servien soll man mit Ungeduld der Ankunft der russischen Armee entgegen sehen, um sich gegen die Pforte förmlich in Aufstand zu erklären; und dem natürlichen Beschützer seine Unterwürfigkeit zu bezeigen. Ein leicht vollbrachtes Werk, das bei der Ohnmacht der pforte, die in dieser Provinz kaum 10,000 Soldaten zählt, und überhaupt nicht 40,000 Mann brauchbare Truppen ins Feld stellen kann, gegen die ungeheuern Kräfte Rußlands, welche fast an das Fabelhafte gränzen, keine Anstrengung erfordern dürfte, als sich in Bewegung zu setzen. Es ist vielleicht nicht unpassend, hier eine beiläufige Uebersicht von der gegen die Türken beorderten russischen Armee zu geben, damit man daraus ungefähr auf die Dauer des bevorstehenden Feldzuges Folgerungen ziehen könne, Die russische Armee, die unter dem General Wittgenstein den Feldzug eröffnen soll, ist in drei Armeekorps, unter den Befehlen der Grafen Wittgenstein, Woronzow und Peter Pahlen getheilt. General Diebitsch ist dem Grafen Wittgenstein als Chef des Generalstabes beigegeben. Diese Armee soll aus nachstehenden Divisionen und Regimentern zusammengesetzt seyn: Die 2te und Zte Grenadierdivision nebst den Karabiniers bilden ungefähr 25,000 Mann; die 5te, 6te, 9te, 10te, 12te, 14te, 17te und 18te Infanteriedivision werden ungefähr 100,000 Mann betragen; 3 Divisionen, oder genauer 12 Regimenter ger zu Fuß, geben ungefähr 40,000 Mann; 2 Divisionen Jäger zu Pferd, 1 Division Husaren, 1 Division Ulanen und 1 Brigade Kürassier nebst 18 Pulks Kosaken werden 18,000 Pferde ausmachen; mit 100 schweren Kanonen von verschiedenem Kaliber bildet dieß die Armee, die gegen die Pforte bestimmt ist. Erwägt man nun, daß die gesammte russische Armee 3 Grenadierdivisionen, 29 Infanterie=Divisionen, 15 Divisionen regulärer Kavallerie, 230 Pulks Kosaken, 37 Brigaden Feldartillerie, ohne die Marinebataillons und die Militgirkolonien zählt, so kann man sich ungefähr einen Begriff von der Macht machen, die in diesem Augenblicke gegen die schwachen und demoralisirten Streitkräfte der Pforte, die nicht einmal im Stande waren, die Griechen zu bezwingen, ins Feld zieht, und man kann beinahe vermuthen, daß der Krieg nur beginnt, um gleich beendigt zu seyn. Es scheint nämlich, daß man sich nicht auf die Besetzung der Fürstenthümer beschränken, sondern in das Herz des türkischen Reiches dringen, und dort den Frieden diktiren wird.— Die Pforte will, wie wir aus Bucharest erfahren, den Griechen eine förmliche Amnestie antragen, und einen Waffenstillstand von drei Monaten bewilligen, um während dieser Zeit die gegenseitigen Differenzen ausgleichen, und ein rechtliches Verhältniß herstellen zu können. Zwei griechische Bischöfe und ein turkischer Kommissär sollen zu diesem Ende nach Smyrna geschickt worden seyn, um von da aus mit der griechischen Regierungskommission zu Aegina Unterhandlungen anzuknupfen. Griechenland. Briefe aus Syra melden Folgendes: Graf Capodistrias ließ bei seiner Ankunft zu Napoli di Romania die Primaten der Stadt, so wie den Kommandanten des Palamides, Griwa, zu sich entbieten, und hatte mit letzterem eine lange Unterredung. Demetrius Ypsilanti ist von ihm beauftragt worden, ein genaues Verzeichniß der griechischen Wittwen und Waisen, deren Gatten und Väter für das Vaterland gefallen sind, anfertigen zu lassen, indem selbige von der Regierung eine Unterstützung erhalten sollen. Am 24. Jan. hielt er seinen feierlichen Einzug in Aegina. Zwei englische Schaluppen, mit den Nationalfarben(weiß und blau) geschmückt und mit Ruderern, die in reicher griechischer Kleidung erschienen, besetzt, brachten ihn ans Land. Die Erzbischöfe, die untere Geistlichkeit, die Civil=Behörden und 200 prächtig gekleidete Kinder, Olivenzweige tragend, empfingen ihn am Ufer und begleiteten ihn nach der Kirche, woselbst ein Te Deum gesungen wurde. Der Präsident nahm den für ihn bereiteten Thron nicht ein, sondern blieb stehend während der ganzen Feierlichkeit. Er nahm und küßte die National=Fahne, welche ihm beim Eintritt in die Kirche überreicht worden war, und behielt in seiner rechten Hand die ihm zugleich dargebotene Krone von Oelzweigen. Eine von Theophil Kaire gesprochene patriotische Rede erregte großes Aufsehn, weil darin nicht nur die mannigfachen Bestechungen, die die politische N“ form Griechenlands bisher erschwert hatten, aufgedeg“ sondern auch die Verräther, deren einige sogar in d Kirche anwesend waren, namentlich bezeichnet wurden — Nach dem Gottesdienst begab sich der Präsident in Haus des Bürgers Feno, wo er die Mitglieder provisorischen Kommission und den gesetzgebenden Körp“ empfing. Auf seine Erkundigung, ob Niemand von Mar Bozzaris Familie zu Aegina befindlich sey, wurde## der kleine Sohn des Verstorbenen vorgestellt, den ermi Liebkosungen überhäufte. Er versprach hierauf dem Vols eine bessere Zukunft, wenn es sich um ihn vereinigen Eintracht unter allen Klassen erhalten würde, auch er hinzu, daß er bald Schiffe, Geld, Truppen und allt? Nöthige zur Befestigung der innern Regierung und zu innern Aufrechthaltung des Ansehens im Auslande*“ halten würde. Nachdem er einen Gang um die Stab gemacht hatte, schiffte er sich wieder ein. Andere Nachrichten aus Syra geben noch Folgendes: Graf Capodistrias hat mehrere ehemalige Beamten welchen man Veruntreuungen zur Last legte, festnehmen lassen. Ihr Prozeß hat schon begonnen. Auf seinen Be fehl sind 4 ipsariotische Seeräuber arretirt worden; man hat sie verurtheilt und gehangen. Griwa hatte endlich seine Unterwerfungsakte eingeschickt.(Preuß. Staatsz=) Frankreich. Marseille, 22. März. Eine heute hier angekom mene telegraphische Depesche befiehlt, die entworfen Militär=Expedition einzustellen. Schon waren 32 Hal' delsschiffe dazu gemiethet. Vom 23. März. Eine telegraphische Depesche, so eben an der Börse angeschlagen wird, benachrichtiget und daß ein mit Vollmachten zur Unterhandlung des Frieden“ versehener Gesandter auf einer franz. Fregatte zu Toulo“ angekommen ist. Der Gesandte wird sich nach beendigt“ Quarantaine nach Paris begeben. — Cons. 5 v. Hund. am 29. März 102 Fr. 15.i Dreiproz. 68 Fr. 95 C. Portugal. Das Journal des Debats theilt folgende richten aus Lissabon v. 16. März mit: In dem Kabinet der Königinn war der Plan det worden, die portug. Rebellen, welche aus Spanik“ zurückkehren, zu Villa=Viciosa zu versammeln, den In fanten dahin zu führen und ihn dort zum König rufen zu lassen. Alle diese Intriguen waren Hrn. Lamb?“ kannt, der es auf sich nahm, die Abreise der britt. Truppez die sich noch im Tago befanden, aufzuschieben und vorgestern wieder ausschiffen zu lassen. Hr. Lamb liet ein Dampfschiff miethen, und sandte dasselbe gestern mit Depeschen nach London ab. Am Vorabend des zur Abreise D. Miquels bestimm ten Tages begab sich Hr. Lamb in den Pallast Ajue“ und konnte nur nach drei Mal wiederholten dringendt“ Ansuchen eine Unterredung mit dem Prinzen erhalt“ Hr. Lamb warf ihm unter andern vor, daß er mit den defranz. Regierung und dem engl. Kabinet gegebenen sprechungen sein Spiel treibe, und fügte hinzu, Hoh. durfe nicht hoffen, das die europäischen Ke nette die Rechte der Dona Maria II. und Don Pedro“ verkennen würden. Der Infant, von seiner Mutter““ der Verstellungskunst unterrichtet, versicherte, daß se Gesinnungen rein seyen, worauf der Botschafter Prinzen Papiere vorlegte, die Se. k. Hoheit selbst unt zeichnet hatte und die keinen Zweifel an dem Kompl“ zulassen.„„.2 Forts General Clinton pat gestern die Garnison der Saint=Julien und jene der übrigen durch die Britke“ besetzten Punkte an der Mündung des Tago verstärtt? ferner hat er von der Regierung die Ermächtigung langt, das Fort Maures zu besetzen. Dr. Lamb hat in Verbindung mit den Ministern Frankchs und Oestreichs in einer Note von der portugiestden Regierung Erklärungen über ihr Benehmen verugt. Der spanische Minister hat nicht nur sich geweiFerr, dieser Note beizutreten, sondern er wollte auch an •7 Konferenzen, in welchen dieselbe abgefaßt wurde, eeinen Theil nehmen. Hr. Lamb hat der spanischen Rederung durch den brittischen Minister zu Madrid erklälassen, daß, wenn Spanien die portugiesischen Rebellen Kriezstglesen sollte, England in diesem Venehmen eine (Nauap;; zrung von Seite Spaniens sehen würde. dach Briefen aus Madrid vom 20. März soll die spaRegierung nach Empfang dieser Note, den GeUebz. Kapitänen Befehl gegeben haben, die portugiesischen #ettäufer in den Depots in der strengsten Aufsicht zu dalten und ihnen jedes Ueberschreiten der Gränzen unRöglich zu machen.) Großbritannien. London 28. März. Der König hielt gestern seine ste Cour in dieser Jahrszeit, nachdem er vorher den mden Botschaftern, den Kabinetsministern, ErzbiPofen und Würdnern des Staats eine feierliche Au“enz gegeben hatte. Es wurden gegen 3 bis 400 Personen vorgestellt. „ Aus Lissabon und Petersburg sind keine neuere S den eingetroffen. M. DüMont=Schauberg in Köln und Nachen sind erTeenten und in allen guten Buchhandlungen zu haben: Betrachtungen und Gebete über das Leiden und Sterben Jesu Christi. Als Andachtsübungen zunächst zum Gebrauche bei der sogenannten Römerfahrt. Von Matthias Wilhelm Kerp, Pfarrer in St. Alban. Preis geb. 7 Sgr. 6 Pf., Velinpap. 10 Sgr. Gedanken und Spruche des heiligen Ignatius Wo RE Peezigung an jedem Tage des Jahres, Z. Preis 25 Sgr.— Schreibpapier geb. 1 Thlr. 10 Sgr. Gerhard in Danzig ist erschienen und bei DüMontgh bers in Köln u. Nachen für 5 Sgr. zu haben: stfreitags.= Predigt, gehalten in der Cisterdienser Klosterkirche zu Oliva, bei der Abendandacht deam heiligen Grabe von Dr. Jos. Scheill. den 9. k. M. April und die folgenden Tage, um 0 Matz; sens, sollen in der Wohnbehausung der Wittib des Herrn und.*s Müller zu Niederaußem sämmtliche Hausmobilien, Hofunz—ergeräthschaften, ein Pferd, zwei Fohlen, zehn milchgebende Putterschmei.„üche und Rinder, acht Faselschweine, darunter vier Cranntwain und neunzehn jüngere Schweinchen, ein vollständiges kehmlichen 3 chirr und zwanzig tausend Ziegelsteine, unter anmerken" Bedingungen öffentlich versteigert werden, mit dem Bekeigen daß jene Gegenstände, die einen berliner Thaler nicht überLegen Bteich baar mit den Kosten bezahlt werden müssen, wohineine an Kaufschillinge und Kosten der übrigen Gegenstände gegen bestimmens. Zursschaft auf ausgedehnte, beim Verkaufe näher Bergbein Zahlungsfristen, stehen bleiben mögen. Wen 30. März. 1828.(gez.) Trimborn. virz aR Heinrich Euskirchen zu Rheinbreidtbach zu fordern hat, tragenen zeigzidirung und zugleich zur Vernehmung auf den angeAusstands=Vergleich auf Donnerstag den 22. Mai d.., Morgens 0 Uhr, unter dem Rechtsnachtheile, von der bei weitem unzureichenden Masse ausgeschlossen oder respektive als der Mehrheit der Gläubiger beitretend angesehen zu werden, hierhin vorgeladen. Weitere Verfügungen werden zu Rheinbreidtbach bekannt gemacht und hier angeheftet. Linz, den 31. März 1828. Königl. preuß. Justiz=Amt. Thewalt. Bekanntmachung. Durch Urtheil des königlichen Landgerichts zu Köln am achten November achtzehn hundert sieben und zwanzig in Sachen der Erben des zu Bonn verstorbenen Hauderers Christian Broch, namentlich: 1) des Mathias Broch, Kutscher, in Vonn wohnhaft, 2) der Josepha Broch, 3) der Margaretha Broch, beide Dienstmägde und wohnhaft in Köln, Theilungskläger gegen 1) Catharina Hochköpper, Wittwe von Christian Broch, wohnhaft zu Bonn, für sich und als Vormünderinn ihrer minderjährigen Kinder a) Maria Anna, b) Catharina, c) Peter Joseph, d) Elisa, und e) Anton Broch; 2) Joachim Radermacher, Hauderer, wohnhaft in Bonn, als Nebenvormund der obengenannten Minderjährigen, Theilungsbeklagten, wurde der Verkauf der unten näher bezeichneten, den vorbenannten Parreien gemeinschaftlich zugehörigen, von deren Erblasser dem zu Bonn verstorbenen Hauderer Christian Broch herkommenden Immobilien verordnet, und der zu Bonn wohnende Notar Herr Martin Windeck mit diesem Verkauf beauftragt. Demnach soll vor dem genannten Notar auf Anstehen der vorgenannten Requirenten, unter den bei demselben niedergelegten Bedingungen, die zur Einsicht eines Jeden offen liegen, öffentlich und zum vorbereitenden Verkaufe Donnerstag den 13. März 1828, Nachmittags 3 Uhr, auf der Amtsstube des genannten Notars, Brüderstraße Nro. 1050 ausgestellt werden 1) Ein Haus, gelegen zu Bonn in der Hospitalsgasse, neben Maurer Foppen und einem Bleichhof, den Parteien selbst zugehörend, mit Nro. 361 bezeichnet, enthaltend zur ebenen Erde ein Zimmer, eine Küche, und in einem Nebenanbau ebenfalls ein Zimmer und ein Pferdestall für drei Pferde, ferner auf dem ersten Stocke zwei Zimmer und zwei Speicher; sodann ist im Hofe eine Wagen=Remise und darüber ein großer Speicher; dieses Haus ist ganz in Holz gebaut und mit Krampziegeln gedeckt, und unter dem Hause befindet sich ein gewölbter Keller; 2) Der erwähnte Bleichhof, gelegen neben dem besagten Hause und dem Hospital, bezeichnet mit Nro. 362, welcher mit einer Facherwand eingeschlossen ist; die Grundfläche desselben beträgt ungefähr 315 Quadrat=Fuß rheinisch; s) Ein Garten, gelegen zu Bonn unter der Stadt, anschießend einerseits an den Garten des Juden Andreä, und andererseits an den Schützengraben; in demselben befindet sich ein Gartenhaus, bestehend aus einem Zimmer von sieben Quadrat=Fuß rheinisch. Die Grundfläche dieses Gartens beträgt ungefähr drei Pinten. Bonn, am 18. Jänner 1828. (gez.) M. Windeck, Notar. Der definitive Verkauf der vorbeschriebenen Immobilien soll den fünfzehnten April dieses Jahrs, Nachmittags drei Uhr, in der Amtsstube des unterzeichneten Notars Statt haben. Bonn, am 26. März 1828. (gez.) M. Windeu, Narar. Das schöne herrschaftliche Gebäude, die Dechanei von St. Gereon genannt, seit 5 Jahren von Herrn Geheimen Ober=Finanzrath und Provinzial=Steuer=Direktor von Schütz bewohnt, steht zu vermiethen, ganz oder in zwei Abtheilungen und kann den 1. Januar 1829 bezogen werden. Diese in seiner umgebung frei gelegene schöne Wohnung besteht aus einem sehr geräumigen, mit vielen Sälen und großen Zimmern versehenen Hause, welches gleichsam in der Mitte des circa 4 Morgen umfassenden, mit den besten und ersten Edel=Obst=Sorten u. s. w. angrenzenden Garten liegt,— und ist von der Straße durch einen großen Hofraum mit eisernem Gitter getrennt. Das Nebengebäude enthält Stallung für 8 Pferde, Remisen und Gesindestuben. Die Bedingungen sind bei dem Eigenthümer Herrn Carl Fe. Heimann zu erfragen. Bei Antiquar Späner ist zu haben: Meyer, Beitrag zue Kunde des Menschen und des Künstlers, nebst F. L. Schröder's Leben, Hamburg 1810, bei Hoffmann u. Campe, 3 Bde., 2 Thlr.(Ladenp. 5 Thlr. 12 Sgr.) Siegmar, die 12 schlafenden Jünglinge oder der Zauber=Adler, mit Kupf., 2 Bde., Leipz. 1822, 15 Sgr. Fr. Vigeri, de praecipuis graecae dictionis Idiotismis liber, cum animadversionibus Hoogevceni, Zeunii ek Hermani, 2te Aufl., Lips. 1813, in Hlblder. geb., 2 Thlr. Oertel, Lehrbuch der klassischen Alterthumskunde, nach Eschenburg, 25 Sgr. Ein asitziges Schreibpult mit Komptoir=Gitter, woran fünf ganz vorzügliche Schlösser, 5 Thlr. Eine kleine Büchse, 2 Thlr. Ein von Schildkröte sehr schönes Necessair für Frauenzimmer, 40 Thlr.(hat 12 Louisd'or gekostet.) Einem geehrten Publikum widmen wir hierdurch die ergebene Anzeige, daß bei dem nunmehr eingerretenen Frühjahr unsere, mit jedem Jahre im guten Rufe sich erhebende, zwischen Köln und Bonn zu Roisdorf, Gemeinde Alfter, gelegene Mineralquelle, dem Handel und der Benutzung wieder eröffnet ist, weßhalb wir unter Versicherung einer guten und schnellen Bedienung, unsere einheimischen und auswärtigen Handlungsfreunde um geneigten Zuspruch bitten. Köln, den 1. April 1828. Fürstl. Salm=Alftersches Mineral= Brunnen=Comptoir, St. Georgs=Platz Nro. 10. Wegen des heil. Osterfestes bleibt die Kunst= und Baugewerbschule von Freitag vor, bis Donnerstag nach Östern geschlossen. Mengelberg. Versteigerung einer großen Büchersammlung nebst einem Kabinette seltener Kupferstiche,(unter Glas und Magahoni=Rahmen), welche bei I. M. DeWildt in Aachen am 14. April d. I. beginnt und wovon der Katalog bei Herrn Heberle dahier zu haben ist, welcher auch Bestellungen darauf annimmt. Gesuch. Ein Kandidat, der gegenwärtig eine Informatorstelle bekleidet, sucht einen andern ähnlichen Wirkungskreis bei einer geachteten Familie. Er unterrichtet in der lateinischen, griechischen, französischen und deutschen Sprache so wie in der Mathematik, Geschichte, Geographie, im Zeichnen und Klavierspielen. Hierauf Reflektirende erhalten auf Anfragen in versiegelten Briefen, Addr. J. P.., durch die Expedition d. Bl. nähere Auskunft. Heute Nachmittags um 4 Uhr sollen in dem Oedekovschen Hause auf der Burgmauer zwölf alte gepolsterte Kanapees, ein zweiflügl. Thor u. dgl. gegen gleich baare Zahlung öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden. Einem geehrten Handelsstande macht Unterzeichneter die ergebenste Anzeige, daß er vor dem Hafen in Ladung liegt, bis an den 5. April für alle inländische Güter, und empfiehlt sich. Georg Bocking, Schiffer von Neuwied. Der vom 5. bis zum 15. April zu Dordt in Ladung liegende Schiffer Heinr. Evers empfiehlt sich bestens in die Gewogenheit eines verehrten Handelsstandes. Anzeige: Außer den bekannten Weinen verzapfe ich von heute an, reinen Bleichart außer dem Hause zu 2 Sgr. 8 Pf. das Quant. Weber, am Höf Nro. 40. Frische süße Tarbotte, Kabeljaue, Schellfische, Schollen und SeeTungen, erhielt so eben V. Cöllen, Lindgasse Nro. 6. So eben per Dampfschiff erhalten: ganz frische, große und kleine See=Tarbotte, See=Tungen, Schollen und frische füße Schellfische. Ecke der graßen Sandkaul Nro. 16. Wer die Beschreibung der um Fastnacht zu Fuß neben dem Göbbelgens Wagen von Bonn bei Siegburg hier angelangten, und von zwei gezähmten Murren geführten Giraffe abzustehen hat, kann 2 Exemplare gegen Vergütung von 10 Sgr. per Stück bei der Expedition dieser Zeitung bis Samstag Abends den 5. April abgeben. Es steht ein viersitziges Schreibpult zu verkaufen. Wo, sagt die =pedition dieses Blattes. Bei Rümpler auf der kleinen Sandkaul Nro. 1a ist mit Dampfschiff angekommen; frischer Kabeljau, Schellfische, Tarboi Schollen, geräucherter Salm, See=Tungen per Pfund 5 Ss““ eingemachte Pricken, das Stück 1 Sgr. 6 Pf.— Kauflose zur aten Klasse 57ter Lotterie, so wie Lose zur Sit Kleinen Lotterie sind zu haben bei Caspar Reimbold, Ober=Einnehmer der königl. Lotterie, Thurnmarkt Nr. Köln, den 1. April 1828.— „Ein Haus, delegen in der Bechergasse Nro. 5, ist zu vermiethelDas Nähere zu erfahren bei Adolph Fischer, unter Gottesgnaden? Auf dem Altenmarkt in Nro. ull ist, der erste Stock nebst Küchi, Keller und Bleichplatz an eine stille Familie zu vermiethen, so auch ein schönes Zimmer mit Alkove an einen einzelnen Herrs.— Die Kohlenhütte Nro. 8 auf dem Leystapel stehr zu vermietheht Das Nähere in der Schilderergasse Nro. 34. Eine Theke, welche noch in gurem Zustande ist, wird zu kaufel gesucht. Das Nähere bei der Expedition.— Auf der Dominikanerstraße Nro. 4 steht ein ganz neues, Röllwägelchen, für einen Mann zu ziehen, billig zu verkaufen. Ein gesittetes braves Mädchen, mit Zeugnissen versehen, die Nähen und Stricken kann, in häuslichen Angelegenheiten erfahren, Kindern gut umzugehen weiß, sucht, da ihre Herrschaft von hier's ziehet, gegen den 15. April eine Stelle. Das Nähere in der In einer sillen Haushaltung wird ein zweites Mädchen Seftch welches im Nähen und Bügeln erfahren ist. Die Expedition sagt Eine brave Person von gesetztem Alter, die mit Kindern gehen weiß, wird in Dienst gesucht. Die Expedition sagt, wo. Eine eiserne Kiste billig zu verkaufen, Eigeistein Nro. 30.— Es wird eine brave zweite Magd in einer bürgerlichen haltung gesucht. Die Expedition sagt, wo. Neue englische Westenzeuge, Sommer=Beinkleiderstoffe, vatten, seidene Tücher, Bänder, italienische Strohhüte, pariser? nähte Strohhüte, Blumen, Sonnenschirmchen, Schuhe, Quincalle“ und pariser Modewaaren erhielt ich in vorzüglich schöner Watt“ und empfehle mich damit unter Versicherung der billigsten Press“ I. Ph. Michold, Hohestraße Nro. 12“ Das dahier auf der Weyerstraße gelegene, mit der alten Nr. 039“ (neue Nro. 10) bezeichnete Haus nebst Hofraum steht billig zu““ kaufen. Bescheid darüber zu erhalten in der Höhlenstraße Nr. Ein unverheiratheter Mann von gesetztem Alter, welcher 4n Lesen, Schreiben und etwas Rechnen, vielleicht auch ein we## Französisch versteht, und Zeugnisse seines sittlich=moralischen####t bringen kann, wird in einem Handelsgeschäfte als Aufseher gestt Wo? sagt die Expedition dieses Blattes. Daß der Fuhr=Knecht Georg Linden nicht mehr in meinem ist, zeige ich dem handelnden Publikum hierdurch ergebenst anElberfeld, den 31. März 1828. J. Jansse“ Ein auswärtiger Mensch, welcher mit Pferden umzugehen witn die Garten= und sonstige Hausarbeit versteht und recht gute nisse besitzt, wird in Dienst gesucht. Zu erfragen auf der Breitstre“ in Nro. 6. Wer zu einer vortheilhaften Uebernahme eines nützlichen . G e s c h ä f t s, i n d e r b e s t e n G e g e n d d e r S t a d t g e l e g e n, L u s t h a t, nähern Bescheid von der Expedition dieser Zeitung. Auf dem Wege von Schlebusch bis Müheim a. R. oder De nach Deutz, hat sich eine weiße Doggen=Hündinn, englischer#u# mit ledernem Halsband, verlaufen. Wer über deren Aufenthaut kunft geben kann, oder solche in die Landeskrone nach Deutz rückbringt, erhält eine angemessene Belohnung. Ganz frischer Kabeljau, Schellfische, gefüllte Bückinge und ie“ Laberdan bei H. König, kleine Budengasse Nro..— Ein ganz fehlerfreies 5jähriges Reitpferd, spanischer Natc, ein Stuhlwagen, stehen zu verkaufen Altenmarkt Nro. Köln, in der Buchhandlung und Buchdruckerei von M. DüMont=Schauberg.