Hauptgeschäftsstelle und Schriftleitung für Rechtsrh=inisch: Mulheim, Adamsstraße 1, Fernruf: Kummer 61362. Die Schalter sind durchgehend von 8 bis 19 Uhr geöffnet Postscheckkonio: Ami Köln Nummer 59000 Die große Kölner morgenzeitung Verlag, Geschzäftsstelle und Schriftleitung: Köln am sthein, Stolkgasse 25-31 Fernsprech=Anschlüsse: Von—20 Uhr: Sammelruf 220301; nach 20 Uhr: Hauptschriftleitung: Ruf 220301; Sportschriftleitung: 220302; Schriftleitung: 220303; Anzeigen=Abteilung: Ruf 220304; Betrieb: Nuf 220305 Nr. 80 Dienslag, den 21. März 1939 Einzelpreis 15 Das Fiasko der rumänischen Intrige Absagen auf den Garantievorschlag für Südosteuropa? Zurückhaltung Chamberlains O nuUsereu VHI Berichlerstatter * London. 21. März. Die Lage ist hier reichlich verworten. Widersprechendste Gerüchte über Verhandiungen der Regierung mit verschiedenen Mächten werden von der Presse in großer Aufmachung verbreitet, von amtlicher Seite dementiert und kurz darauf von den amtlichen Büros erneut verbreitet. Aus dem Wirrwarr dieser sich überschneidenden, dementierten und widersprechenden Meldungen gehi zunächst nur das eine hervor: Daß die Londoner Regierung gegenwärtig in Fühlungnahme mit einer Reihe von Mächten steht, zu denen die Vereinigten Staaten, Sowjetrußland und die Balkanstaaten gehören. In welcher Richtung diese Fühlungnahmen verlaufen. wird bisher nicht bekanntgegeben. Die Anfragen der Londoner Regierung bei den Mächten scheinen dahin zu gehen, in welcher Richtung eine gemeinsame Garantie des gegenwärtigen Status in Südosteuropa geschaffen werden könne, wobei man alleidings von der Eingliederung Böhmens und Mährens in das deutsche Reich als von einer vollzogenen Tatsache ausgeht. Die britischen Anfragen sind jedenfalls auf die Zukunft und nicht auf die Ver gangenheit gerichtet. Man erwartet nun, daß die Londorer Regierung in Vorschläge für die Reg lung bebr: per 0 1 K0. kurzer Frist ihre eigenen der jetzt im Vordergrund stehenden Garantiefrage kanntaeben wird. Das bisherige Ergebnis der eingeleiteten Anfragen bei den verschiedenen Mächten scheint übrigens nicht so zufriedenstellend zu sein, wie man sich das in London erhofft hatte. Die Sowjetregierung soll bereits erklärt haben, daß sie über ihre gegenwärtigen internationalen Verpsiichtungen nicht hinausgehen könne, die polnische Renierung hat offenbar die Teilnahme an einer internationalen Garantieerklärung als nicht zweckmäßig er#art. und andere Mächte wiederum, wie z. B. Norwegen, haben ausdrücklich erklärt, daß sie eine Garantie Großnicht benötigten. Selbst aus Washington, daß die amerikanische Regierung mit Rücksich: Parlament Verpflichtungen auf dem europäischen u aus dem Wege gehen wolle ergennis der brittschen Inmative ist jede# alls bisher noch nicht zu übersehen. Die am Samstag eingeleitete rumänische Intrige hat sich nicht nur als völliger Fehlschlag erwiesen, sondern hat in der Londoner Oessentlichkeit sogar einen recht peinlichen Eindruck hinterlassen. Das klägliche Fiasko dürfte kaum zur Stärkung der Stellung Sir Robert Vaniittarts, des überehrgei* d i a o m a t i i c h e n B e r a t e r s d e r L o n d o n e r R e g i e r u n g, der für dieses dunkle Zwischenspiel verantwortlich zu sein scheint, führen. Nach der geradezu hysterischen und panikartigen Erregung der letzten Tage beginnt langsam eine gewisse Beruhigung in der Oeffentlichkeit Platz zu greisen. Eine zurückhaltende Erklärung Chamberlains im Unterhaus wird darauf zurückgeführt, daß die Stimmung im britischen Volk wenig friegslustig zu ein scheint. breiten Bevölkerungsschichten ertönen schon nen, die ene überflussige Interessennahme Englands den Vorgängen m Zentraleuropa ablehnen. Das ceint nämlich klarer und Füger als. die anmaßenkra#icten Weneglucker zu erkennen, daß die breeischen Interessen durch die letzten Ereignisse m traleuropa in keiner Weise beruhrt wurden, wobei ##ersach das Aktive und aufbauende Handeln der deuther Regierung in vergleichenden Gegensatz zur erfolglosen Behandlung der inneren sozialen und wirtschaftechen Probieme im egenen Lande her gestellt wird. Aber die den jüdisch=liberalen Geschäftsinteressen horige Londoner Presse tut weiter das ihrige, künstlich entsachte Erregung am Leben zu erhalten und womöglich noch zu verschärfen. Es ist kaum wiederzu geben. welche phantastischen und geradezu widersinntge Märchen erfunden und verbreitet werden. Zur Ablehnung in Rom Die französischen Anbiederungen Marz Kennzeichnung dieser Hirngespinste sei erwähnt, daß man am Monlag die Lüge von einem vollzogenen Bruch der Achse Berlin—Rom austischte. Gewisse grundsätzliche Meinungen innerhalb des Kabinetts bestehen, wie von unterrichteter Seite zugegeben wird, weiter fort. Allgemein herrscht jetzt auch der Eindruck vor, daß Chamberlain unter dem Einfluß der radikalen Strömung innerhalb des Kabinetts und im Parla memt zu seiner unheilvollen Birnunghamer Rede gedrangt wurde. Im Gegensatz zu dieser Rede stehen nun seine letzten Unterhauserklärungen. Entscheidend für die weiteren Schritte der Regierung ist nun nach allgemeinem Urteil die Haltung, die die Dominions, somie vor allem Frankreich und die südosteuropäischen Staaten einnehmen werden. Die Haltung der Londoner Regierung gegenüber Deutschland ist heute, wie sich immer deutlicher zeigt, von zwei Faktoren bestimmt: von der nackten Angst Großbritanmens um die Sicherheu des britischen ampire und die weit verlagerten aber gar nicht durch Deutschland bedrohten, britischen Interessen, sowie von der die bis herige britische Ueberlegenheit so schwer trefsende Erkennenis daß heute die Entscheidung über das europäische Schicksal nicht mehr in London getrossen wird Aus dieser Atmosphare heraus glaubt die Londoner Regierung nun alles tun zu müssen, um das seit langem schon er schinerte Prestige Großbritanniene in der Welt zu rerten und die Vormachtstellung Großbritanniens wenigstens nach außen hin in der Form formal zu bewertender Garantieerklärungen wiederherzustellen Premierminister Chamberlain hatte am Montag im Unterhaus eine Reihe von Fragen zu beantworten So fragte der Labourabgeordnete Henderson u.., ob die Regierung beabsichtige, das deutsche Protektorat über Böhmen und Mähren de jure anzuerkennen. Chamerlain erwiderte, die britische Regierung wünsche in Uebereinstimmung mit anderen Mächten alle Konse quensen der deutschen Aktion zu prüsen, bevor sie eine Erklärung zu der Angelegenheit abgebe. Auf die Frage Hendersons, ob die britische Regierung beabsichtige, die Mitgliedstaaten der Geufer Liga oder die Signatarmächte des Kellogg Paktes zu konsulnieren um kollektive Maßnahmen gegen einen unpronozierten Angriff zu sichern, erwiderte der Premierminister, die gesamte Lage werde gegenwärtig von der britischen Reg erung geprüf: Alo Henderson wissen wollte, ob der Premierminister über ein deutsches Ultimatum an Prag unterrichtet worden sei, antwortete Chamberlain, ihm sei von einem, vol Unterzeichnung des zwischen Adolf Hitler und Dr. Huchu am 15. März in Berlin geschlossenen Abkommens deutschen Ultimatum nichts bekannt Nach Schluß der Fragezeit gab der Premierminister die erwartete Erklärung ab, die sich jedoch durch Kurze und Inhaltlosigkei auszeichnete. Chamberlain erklärte: „Das Haus wird aus der Rede, die ich in Birmingham gehalten habe, erkannt haben, wie ernst die Regierung die Ereignisse der letzten Woche ansicht. Die durch diese Creignisse geschaffene Lage mimmt die dringende Aufmerklamkeit der Regierung in Anspruch, die zugleich mit anderen Regierungen in Verbindung steht“ Als der Labour=Abgeordnete Leach hierauf fragte, ob der Preiniermin'ster erklären könne, mit wieniel Regierungen die brittsche Regierung denn in Verbindung stehe, anortete Chamberlain mit:„Nein". Paris wird immer aggressiver Die Hetze gegen Deutschland] Rüstungen in Nordafrika Paris, 20 Marz. Die französische Presse ist heute tionierung der ersten auf Grund der ondervollmachten nur aus einen Ton abgestimmt„Front gegen Deutsch= zu erlassenden Verordnungen gewidmet. Lebrun hat land". Diese aggressive Haltung wachst von Tag zu Tag. diese Verordnungen am Schluß des Ministerrats unterund es führt eine einzige Linie von den Kommunisten, zeichnet um Thorez bis zum ultrachauvinistischen Fluge# Henri de Kerillis von der Rechten. Wenn Kommunisten und Sozialdemokraten auch die Sondervollmachten Daladiers für eine riesige Aufrüstung im Parlament aus innerund parteipolitischen Gründen nicht gebilligt haben, so wetteifern sie doch darin, die Regierung aus einen endgültig friedensseindlichen Kurs zu zwingen. Die gesamte Morgenpresse applaudiert heute den Versuch Englands, als Wortführer der Demokratien eine neue Einkreisungs= politik gegen Deutschland zu starten Einheitlich erklärt die ganze französische Presse, daß Sowjetrußland und den Vereinigten Staaten in der geplanten großen Aktion eine wichtige Rolle zukomme der am Montagabend im Elysee unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten zusammentrat, war der endgültigen Festlegung und SankObwohl die Regierung entsprechend ihrer Ankundtgung strengstes Stillschweigen über ihre Matznahmen bewahrt, verlautete doch, daß dieser erste Verordnungsschub nicht sehr umsangreich sei. Allerdings seien die Verordnungen insosern von großer Bedeutung, als sie die Grundlage der noch zu ergreisenden militärlschen uno wehrwirtschaftlichen Maßnahmen darstellten Am Dienstag tritt in Paris der sranzdsische Mittelmeerausschuß, dem die Noordinierung der frann P o r s i n d e s S t e l l vertretenden Ministerpräsidenten Chautemps zusammen. Außer den Ministern für Inneres, Aeußeres, Fortsetzung siehe 2. Seite Die Rückkehr des Führers nach Berlin Rom, ndet sich der neue Verleur en Weise gegen Blath In bemerkenswert scharfer ircttor des„Giornale d welle gewisser französischer hartnackig verfolgten Hoffnungen, daß in die Arme Frankreichs zurückwerden konnie. Man tausche sich, wenn man damit den Geist des italienischen Volkes zu hen und ihn von den entschlossenen nationalen die in nicht ferner Zeit vor ni und mut äußerster Entschiedenheit vertreten werbürden u den Mariuchen sich durch eine angebliche Nachkeit bei Italien einzuschmeicheln, stellt das halb iche„Giornale d Italia“, die Frage, wer an den dern der Seine noch den Mut haben konne, noch von r#lateinischen Schwester" zu reden und sich von er in der Stunde der Gefahr wie 1915 die Rettung **: Heeres zu erhofien oder weniastens, daß in der zroßen, sich vorbereitenden Auseinandersetzung die Schwester“ unbeteiligt sei und Fra####reich sowie seinen Alluerten so die schwere Ausgabe der Verteidigung ver schiedener Fronten in Europa und an den verletzlichen Stellen der Imperien in der Welt erspare. M ec Der feierliche Augenblick beim Ertönen der Nationalhymnen auf dem Rechts der Führer, linke Generalfeldmarschall Göring Görlitzer Bahnhof. Photo; Schirner Ein sehr ernstes Wort Die der Wilhelmstraße nahestehende Deutsche Diplomatisch=Politische Insormation in Berlin schreibt zur Haltung Englands zu der Lösung der tschecho=slowakischen Frage: Die Berufung der deutschen Botschafter in London und Paris zur Berichterstattung nach Berlin sowie die Zurückweisung des englischen und französischen Protestes ist keine sormale Angelegenheit, sondern drückt das Miß fallen der deutschen Reichsregierung an der Haltung vor allem Englands zu der Lösung der tschecho=slowakischen Frage aus. Die Stellungnahme der englischen Presse und die Aeußerungen englischer Politiker und des Ministerpräsideuten haben in Deutschland außerordentlich ver stimmt. Deutschland hat— wohlgemerkt— auf Wunsch der legalen tschecho slowakischen Regierung eine allge meine, für Deutschland aber besonders unerträgliche Situation bereinigt und eine ausschließlich Deutschland angehende Angelegenheit in Ordnung gebracht. England hat darauf in Reden und in der Presse eine Hetze entfaltet, die an Verantwortungslosigkeit gegenüber der europäischen Zusammenarbeit kaum noch zu überbieten ist Der Versuch, Rumänien durch Lügen zu mobilisieren und mit diesem Staate eine neue Benesch=Politik gegen Deutschland zu exerzieren, kann nur als verbrecherisch bezeichnet werden. Man ist in Deutschland erstannt darüber, daß ausgerechnet England in einer Frage sich moralisch entrüstet, für deren Entstehung und Zuspitzung es in allererster Linie selbst verantwortlich war Englands Versuch, in Palästina durch Unterdrückung des stolzen und freien Arabervolkes ein seinen und südischen Interessen dienendes System auszurichten, ist frisch im Gedachtnis der deutschen und der Weltöffentlichkeit. Angesichts dieses erschütternden blutigen Tatbe standes und der gegenwärtigen englischen Angrisse gegen das Reich muß Deutschland zu der Aufsassung gelangen, daß England mit seiner Stellungnahme zur Lösung der tschecho=slowakischen Frage nur Moral heuchelt und in Wirklichken eine deutschseindliche Haltung im eng lischen Volk zu erzeugen versucht. Gewisse Nachrichten aus Prager amtlichen Kreisen ossenbaren mit verblufsender Deutlichkeit, daß England bis in die jüngste Zeit hinein die für den Frieden in Europa und die Befriedung vitaler deutscher Interessen unerläßliche Lösung der tschecho slowakischen Frage keineswegs gesördert hal. Im Lichte dieser Nachrichten bekommt die propagandistisch so beflissen ausgewertete Mission Chamberlains in München und Godesberg eine Deutung, die nicht mit der britischen These übereinstimmt, daß die britische Politik uneigennützig und einzig von dern Wunsche nach dem Frieden in Curopa getragen gewesen ware. Vielmehr muß es heute scheinen, als ob Chamberlaine Weg nach München und Godeeberg von dem Bestreben geleitet war, in letzter Munte ein endgultiges Debakel der englischen Politik im mitteleuropäischen Raum durch eine angebliche Frie denegeste und ein politisches Kompromiß zu verschleiern. Mit besonderem Nachdruck muß heute darauf hingewiesen werden, daß Deutschland immer und auf allen Geb eten versucht hat, zu einem Ausgleich, ja zu einem sreundschaftlichen Verhaltnis mit England zu kommen. Aus dieser Einstellung heraus wurden das deutsch englische Flottenabkommen und die deutsch=englische Erklärung von München abgeschlossen. Beide Abkommen sind, aus dem Geiste geboren, daß Deutschland und England unter Wahrung ihrer vitalen Lebeneinteressen auf der Basis ihrer völkischen Verwandtschaft und ihrer wirtschaftlchen Beziehungen in freundchaftlicher Zusammenarbeit ihre verschiedenen und ver schiedenartigen Mistionen i der Welt erfüllen können. Beide Abkomnen haben demnach iore Grundlage in diesem Geist, und es handelt sich nicht um Gelegenheitsverträge. die stollert und unabhängig voneinander betrachtet werden könnten, sondern um zu sanmenhängende, sich gegenseitig bedingende Ausdrucks sormen einer polttischen Ueberzeugung. Wenn die Presse und die amntlichen Stellen Londons eiklaren, daß die Lösung der tschecho=slowakischen Frage eine Aufhebung des Münchener Abkommens darstelle, so kann nur die deutsch=englische Erklärung von Milnchen gemeint sein, denn ein anderes Abkomnnen zwischhen England und Deutschland in bezug auf ihre beider'eitigen Interessen und Ausgaden ist in Munchen nicht ab geschlossen worden Die Haltung der englischen Presse und maßgebender Kreise muß demnach den Eindruck erwecken, daß Engand alle Abmachungen und Probleme nur vom Blickpunkt seiner Machtvolliion aus wertet, sich als Feind jeder Stärkung der deutschen Position fühlt und versucht. Deutschland bei der Befriedung und Sicherung seines ihm zustehenden Lebensraumes Schwierigkeiten zu machen. Unter solchen Umständen würde Deutschland allerdings gezwungen sein, seine grundsätzliche Einstellung einer einschneidenden und endgültigen Revision zu unterziehen. ar Denskag, den 21. März 1939 Nr. 30 Neue Lag Dank an die Soldaten Togesbefehl des Oberbefehlshabers an das deutsche heer Olmüg, 20. März. Der Oberbesehlshaber des hat folgenden Tagesbesehl ausgegeben: An das deutsche Heer! Am 16. März sprach mir der Führer auf dem Hradschin in Prag seine Anerkennung für die hervorragenden Leistungen der in die Tschechei einmarschierten Teile des deutschen Heeres aus. Ich habe die anerkennenden Worte freudigen Herzens entgegengenommen. Auf meinen Fahrten zu den eingesetzten Armeekorps habe ich mich dann selbst von der ausgezeichneten Haltung der Truppe allerorts überzeugt. Ich kann heute allen Stellen des Heeres. die zu dem großen Ersolge der letzten Tage beigetragen haben, meinen aufrichtigen Dank sagen. Ich bin mir dessen bewußt, daß die militärischen Erfolge die Frucht harter und unermüdlicher Arbeit sind, die seit Jayren im Heere geleistet wird, Arbeit auf dem Gebiet der Vorbereitungen zum blitzschnellen Handeln und zur peinlichsten Durchführung der befohlenen Operationen, Arbeit aus dem Gebiet der Erziehung und Ausbildung, die die Truppe erst zur Ausführung der gegebenen Ziele unter schwierigen Verhältnissen befähigte. des Heeresgruppenkommandos 3 des IV. XIII., XIV, XVI., des XVIII. Armeekorps und der jungen ostmärkischen Verbände des Heeresgruppenkommandos 5. des XVII. und XVIII. Armeekorps! Ihr habt den Beweis erbracht, daß alle unsere mit heißem Herzen für die Größe und Stärke des Heeres geleistete Aufbauarbeit erfolgreich war. Ihr alten und ihr jungen Verbände des deutschen Heeres habt gezeigt, daß in Euch, treuer Ueberlieferung gemäß, die alten Soldatentugenden leben, ohne die ein Heer nicht bestehen wird und nicht siegen kann. Auf Euch, die Ihr jetzt die Ehre hattet, seinen Namen zu vertreten, blickt das ganze Heer mit Freude, Genugtuung und Stolz. Es lebe der Führer! Es lebe Großdeutschland! Es lebe das deutsche Heer! von Brauchitsch, Generaloberst. Meldung an den Führer Berlin, 20. März. Der Oberbesehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, meldete dem Führer bei seiner Ankunft in Berlin auf dem Görlitzer Bahnhof als der Träger der vollziehenden Gewalt die reibungslose und vollständige Besetzung des böhmischmährischen Raumes durch die deutschen Truppen und die erfolgte Uebernahme sämtlicher militärischer Anlagen durch die örtlichen Militärbesehlshaber. Auch Hollands Presse auf Abwegen Stimmungsumschwung] Man vergißt den Burentrieg Von unserem OE-Berichterstatter Palästina vor dem Aufruhr? Großaktion des Mufti? Von unserem RL: * Jerusalem, 20. März. Allgemein erwartet man in Palästina eine überaus kritische Woche. Die Araber. die zwar noch einen offiziellen Entscheid des Mufti, sowie eine eindeutige britische Erklärung abwarten, drücken schon jetzt immer deutlicher ihre Entschlossenheit zu stärkster Kegenwehr aus. Diese Abwehrstimmung erhält einen neuen und Parten Austrieb durch das Gerücht, daß der Musi ts den Plau zu einer Großaktion ausarbeite, die— wie verlautet— insbesondere Transjordanien einbezieht. Von dort können Freischärler aus Syrien leicht nach Palästina kommen, eine Tatsache, die durch die Mißstimmung gegen den Emir Abdullay begünstig; wird, dessen englandfreundliche Politik bei seinem ältesten Sohn Tallah, bei gewissen Heereskreisen und bei einem großen Teil der Bevölkerung Transsordanien= auf Ablehnung stößt Anderseits lehnen aver auch die Juden in Palästina immer radikaler die englischen Vorschläge ab und be140000 bewaffnete Juden Berichterstatter reiten einen Terror von größten Ausmaßen vor Ein jädischer Geheimsender in Tel Avio, der in Verbindung mit Genfer und Loudoner Indenkreisen zu stehen scheint, kündigt an, daß 140 000 bewaffnete Inden bereit stünden, die„zu allem enschlossen“ seien, nachdem der Zionistenches Weizmann sich der Meinung angeschlossen habe, daß die Ablehnung der Londoner Vorschläge vom stärksten jüdischen Terror unterstützt werden müsse. Um die Gesamtlage zu charatterisieren, läßt sich feststellen: Juden wie Araber erklären, daß sie durch den Bruch feierlicher britischer Versprechen um ihre Ansprüche gebracht werden sollen, so daß setzt ganz Palästina gegen die Engländer zu offenem Aufruhr bereit steht. Infolgedessen ist für die britischen Truppen— die höchst: Alarmstufe befohlen worden. * Amsterdam, 20. März. In der holländischen Oeffentlichkeit hat der Zerfall des ehemaligen tschecho=slowakischen Staates starke Beachtung gefunden. Die Ansicht der politischen Kreise des Haag läßt sich dahin zusammenfassen, daß Hollano zwar die Vorgänge in Mitteleuropa aufmerksam beobachtet, es im übrigen ablehnt, die Dinge zu verallgemeinern. Die letzten Ereignisse, erklärt man, hätten in ursächlichem Zusammenhang mit der Aufteilung Mitteleuropas im Jahre gestanden und könnten nur unter Berücksichtigung dieser historischen Voraussetzung richtig verstanden werden. Man lehne es daher holländischerseits ab, Vergleiche zwischen der früheren Tschecho=Slowakei und anderen kleinen Staaten zu ziehen. Dieser sachliche Standpunkt wurde bisher auch von der holländischen Tagespresse vertreten. Unter englischem Einfluß, der Holland stets als sein angestammtes Tätigkeitsfeld betrachtet hat, ist dann jedoch ein erstaunlicher publizistischer Stimmungsumschwung zu beobachten gewesen. So versucht man jetzt, sich gegenseitig in Entrüstungsäußerungen den Rang aozulaufen. Dem„Nieuwe Rotterdamsche Courier“ kann bescheinigt werden, daß er bisher Sieger dieses pöbelhaften Wettbewerbs ist. Die holländischen Zeitungen scheinen ein erstaunlich schwaches Gedächtnis zu besitzen. Sonst müßten doch gerade sie sich daran erinnern, daß das als Moralapostel und Sittenprediger appig zuierte England einst die von Menschen niederländischen Blutes bewohnten Burenrepubliken roh und blutig von der Weltkarte weggewischt hat! Die gegen England damals gedichteten Spottlieder sind übrigens auch heute noch im holländischen Volk lebendig. Damals, während des Burenkrieges, spielten sich Vorgänge ab. die deutlich zeigen, wieweit die englische Scheingerechtigkeit und sogenannte Freundschaft gegenüber den kleinen Völkern zu gehen pflegt. Jedermann in Holland weiß, daß dieser Krieg von England nicht deshalb geführt wurde, weil es dem englischen Volk an dem notwendigen Lebensraum fehlte, sondern: weil es in Südafrika um Gold und Diamanten ging! Es liegt im übrigen keinerlei Beweis vor, daß England seine Haltung seit dieser Zeit geändert hätte. Das müßte Holland genau überlegen, ehe es sich bereit erklärt, eine Aenderung seiner bewährten uno zielklaren Außenpolitik vorzunehmen. Auch in den holländischen Redaktionsstuben sollte man bedenken, daß Holland als Mittler im internationalen Güterverkehr auf Deutschland angewiesen ist. Deutschland hat mit Holland jahrhundertlang in ungestörter Weise zusammengearbeitet und— gegen klingende Münze!— von holländischen Diensten Gebrauch gemacht. Der ehemalige Vorsitzende der Handelskammer von Rotterdam wies erst im Vorjahr darauf hin, daß Holland seine Ausfuhr verdreifachen müßte, wenn es auf die Einnahmen verzichte, die ihm aus dem Rheinverkehr zufließen. Damit ist nur eine der vielen Gegebenheiten in Rechnung gestellt, die das deutsch=holländische Verhältnis bestimmen. Diese Beziehungen sind in letzter Zeit immer wieder von Holland her schwer belastet worden. Man sollte sich daher im Haag ernstlich die Frage vorlegen, ob es im Interesse Hollands liegt, englischen Hetzaposteln kostspielige Hilfsdienste zu leisten. Am wenigsten angebracht“. Araber über die„Entrüstung" Englands Beirut, 20. März. In arabischen Kreisen ist man außerordentlich erbittert über die britischen Vorwürfe wegen der angeblichen Nichteinhaltung der Münchener Versprechungen durch Deutschland, die in der englischen Presse erhoben werden. Wenn England, so heißt es, so viel Wert auf Erfüllung von— in diesem Falle sogar sehr umstrittenen— Versprechungen lege, dann möge es gefälligst bei sich selbst, und zwar in Palästina anfangen, denn dieses jetzt von England mit blutigstem Terror überzogene Land sei eindeutig den Arabern versprochen worden. Mit welchem Recht, so fragen die Araber weiter, eroberte sich England in aller Stille große arabische Gebiete, ohne semanden zu fragen und mit welchem Recht führe England die brutalsten und blutigsten Bombenangriffe auf friedliche arabische Dörfer durch? Gerade England mit seinen traditionellen Methoden der Gewalt habe die wenigste Ursache, heute den moralisch Entrüsteten zu spielen. 9 9 Völlig erfunden Bereits widerlegte Lügenmeldung geht weiter ihren Weg Heisinki, 20. März. Aus dem Wege über das schwedische Nachrichtenburo T. T. und Auszuge aus der Londoner„Times“ und schließlich über„United Preß“ ist jene zu durchsichtigen Zwecken erfundene Meldung über das angebliche deutsche Ultimatum in Bukarest in die gesamte finnische Presse gelangt, die zur gleichen Zeit bereits dementiert war. Die auc vom Finnischen Telegraphendüro und dem finnischen Rundfunk übernommene Meldung, mit der ja verschiedene kleinere Länder beehrt werden sollten, wurde bedauerlicherweise in Finnland, groß ausgemacht. Das diesbezügliche HavasDementi aus Bukarest und das DRB Dementi wurden von der finnischen Presse gleichzeitig nur klein auf den solgenden Seiten gebracht. Heute morgen verofsentlicht die finnische Presse ein Dement, welches der hiesige rumanische Geschafteträger Berea ihr durch das Finnische Notizbüro zugestellt hal. Berea bezeichnet darin im Auftrage seiner Regierung alle Behauptungen von einem deutschen Ultimatum an Rumanten als unrichtig und weist daraus hin, daß die deutsch=rumanischen Wirtschaftsverhandlungen nicht den üdlichen Rahmen überschritten hatten. Alle von der auslandischen Presse an die Meldung von dem Ultimatum getnüpften Vermutungen sind daher ale vollig erfunden in bezeichnen. Brüssel dementiert bösartige Gerüchte über angebliche militärische Maßnahmen Beigiene Brüssel, 20. Marz. Das belgische Radinett trat am Montagnachmittag zu einer Sondersitzung zusammen, um sich mit der internationalen Lage zu besassen. Die Minister stellten mehrere Fragen an den Geschaftsfuhrenden Außenminister Soudan, der in allgemeiner Art darauf antwortete. Im Verlaufe des Nachmittags wurde auch Ministerpräsident Plerlot vom König in Audien; empfangen In gewissen Kreisen waren Gerüchte in Umlauf geworden, daß die Regierung sich u. a. mit„vorbereitenden Matznahmen für die Herbeiführung des verstarkten Friedenszustandes der delgischen Armee“ besassen werde. In zuständigen belgischen Kreisen seien jedoch diese Gerüchte als unzutressend bezeichnet worden Ce wird detont, daß kein Anlaß zu verartigen Sondermaßznahmen bestehe Botschafter Graf Welczeck zur Berichterstattung nach Berlin derufen Berlin. 20. März. Der deutsche Botschafter in Perio. Geaf Weiczec, dei heute Auftrag erhelten, zur Berichterstattung nach Berlin zu kommen. Beck fährt nach London W chen, 20. Marz Wie dier verlautet, wird der polnische Außenmin ster seine seit langem angefündigte Reise am 3. April antreten Fur den Aufenthalt in London sellen drei Tage vorgesehen sein Westingion, 20. Marz. Wie Unterstaatssekretär Weiles in der Pressekonserenz mitteilte, dat er am Montag den amerikanischen Gesandten in Prag angewiesen. die Gesandtschaft zu schließzen und noch Uebergabe des gesemten Archivs an das Generalkonsulat Prag zu verlassen Weiterhin dementierte Welles auf das besummteste. mit irgend einer anderen Regierung über das tschechischt Prodlem einen Meinungsaustausch gepflogen zu haden Lügenmeldung erledigt Der norwegische Außenminister erteilt gehörige Abfuhr Osto, 20. Marz. Außenminister Koht, der von seinem mehrtagigen Besuch in Paris, wo er an der Sorbonne Vorträge hielt, am Montag zurückgekehrt ist, teat sogleich im zuerst erscheinenden Nachmittagsblatt den Hetzmeldungen der französischen Hetzpresse aufs entschiedenste entgegen, wonach die deutsche Regierung schon vor zwolf Tagen von den skandinavischen Staaten unter Drohungen verlangt haben solle, sich sowohl in wirt: schaftlicher als auch in politischer Beziehung Deutschland anzuschließen. Der Außenminister erklärt, ihm sei hiervon auch nicht das geringste dekannt. Im Außenministerium finde sich nicht ein Wort, nicht mal eine Silde darüder. Es sei dies eines der üblichen Gerüchte, die aus den verschiedensten Grunden ausgeheckt und verbreitet würden. Er könne nur— wie schon früher— sagen, daß aller Grund vorhanden sei, solchen Pressemeldungen in Zeiten wie den jetzigen mit allergroßter Skepsts zu begegnen. Bis zum heutigen Tage— so betonte Kohr nochmals— hat man von dem angeblich vor zwölf Tagen erfolgten„Druck“, Deutschlands im norwegischen Außenministerium noch nichts verspürt. Moskau hetzt Panikmache Von unserem PR-Berichterstatter * M o s k a u, 2 0. M a r z. D i e M o s k a u e r P r e s s e v e r s u c h t heute den Eindruck zu erwecken, als wäre Europa und der Welt erst jetzt„die ganze Ungeheuerlichkeit der deutschen Agaression in Mitteleuropa“ ausgegangen. Und die Taß berichtet, daß die Bewegung des Protestes und der Adwehr immer einhelliger und machtiger in Erscheinung trete. In dreiter Ausführlichkeit werden alle oblehnenden ausländischen Pressestimmen zuiert. Der Pserdefuß leuchtet besonders aus den Londoner Berichten hervor, in denen von den Besprechungen Maiskys im Außenamt, Adreise, der englischen Wirtchallsbelegallen nach Moskau und den englischer Stimmen, die Rede ist.„die angesichte der neuen ungeheuren Zuspitzung der Lage in Mitteleurope ein enges Zusammengehen Englends mit der Sowjetunion fordern". Geflissentlich läßt die Taß durchdlicken. dar man mit der Moglichkeit neuer noch weitgehenderer Komplikationen rechnen müsse, und die Moskauer Panitmache gehi aus solchen Meldungen aus Warschau, Belgrad und Bukarest dervor, in denen die Tatz nachjuweisen demüdt ist, daß dert die Alermitimmung angedlich immer mehr wachst und die Erregung den döchsten Grad erreicht dode. Rachdrücklichst wird Jowodl Polen wie Rumanten vor Augen gefuhrt, wie sehr die machtpolttische Sttuation sich zu ungunsten dieser Londer verandert dade. Zu gleicher Zeit müssen alte Marhen von Mossenverdaftungen in Prog. von der Zunahme der Seldstmorde in Böhmen und Mahren. von der Belagerung der auswartigen Ronlulete auf dem Gediet des Protektorates durch Auereiseluftige uim derhalten Moskau ist offender drauf und bren eine neue dete zu enttesseln und aus seiner Panikmache größtes agitatorisches Rapttel zu[olagen „Die Grenzen fallen“. Großer Volkswettbewerb Wien, 20. März. Aus Anlaß des Jahrestages der Heimkehr der Deutschen der Ostmark in das Reich wurde von den Gaupresseämtern Wien und Sudetenland ein großer Volkswettbewerd ausgeschrieben. Alle Volksgenossen werden aufgefordert, besondere Erlebnisse aus den Tagen vom 11. bis 18. März und vom 29. Septemder bis 3. Oktober 1938 niederzuschreiben, und so für die Zukunft festzuhalten. Es sollen dabei sowohl Ereignisse, die sich in der Ostmark ooer im Sudetenland begeden haben, wie auch markante Erlebnisse dieser Tage des Gründungsjahres des Großdeutschen Reiches im Altreich festgehalten werden. Jur die oesten Einsendungen in diesem Wettbewerd. der unter dem Stichwort„Die Grenzen fallen“ läuft, sind ein erster Preis in Höhe von 10000. ein zweiter in Höhe von:00, sowie zwei weitere Preise in Höhe von je 250 Mark und zahlreiche Trostpreise vorgesehen. Die genauen Bedingungen dieses Wettbewerdes, dessen Einsendungen den Höchstumsang von zwei bis drei Schreibmaschinenseiten keinessalls überschreiten sollen, können von jedem Gaupresscamt der RSDAP, insbesondere vom Gaupresseamt Wien(Wien 1, Parlament) und im Gaupresseamt Sudetenland(Reichenberg, Gauleitung der RSTAP) angefordert werden. Gauleiter Bürckel und Geuleiter Henlein haben die Schirmherrschaft über diesen Volkswettbewerb übernommen, der das Erlebnis des einsachen Volksgenossen für die Nachwelt festhalten will. Die Einsendefrist wird bis zum 15. Mai d. I lausen. Der Reiseverkehr nach Böhmen und Mähren. Bertin. 20. März. Ab Dienstag, den 21. März, werden von den Staatspolizeileitstellen und Staatspolizeistellen Durchlaßscheine für die Einreise nach Böh nei und Mahren ausgestellt Durchlaßscheine werden zunächst nur für Personen augestellt, die a) nachweislich in Böhmen oder Mähren ihren Wohnsis oder dauernden Aufenthalt haben, und dorthin zurückkehren wollen; d) nachweislich wegen Todes oder schwerer Erkrankung naher Verwandter in Böhmen und Mähren dortin zu reisen beabsichtigen; ei die Notwendigkeit zur Reise nach Böhmen und Mahren aus zwingenden wirtschaftlichen Gründen durch eine entsprechende Bescheinigung des Reichswirtschaftsministeriums oder der zuständigen Industrie= und Handelskammer, soweit diese hierzu vom Reichswirtschaftsministerium ausbrücklich ermächtigt ist, vorlegen Für alle anderen Personen bleidt die Emnreise nach Böhmen und Mähren weiterhin gesperrt. Beigien ertcnal Burges en Roch der Sondersigung des belgischen Rodinette wurde ene Berleutbarung perütfenficht, eue ber dervorgeht, daß die beigilche Regierung nunmehr Die endaultige Anerkennung der Franco=Regierung deschlossen dat. Familiengehalt in spanischen Betrieben Burges, 30 März. Anläßlich der seierlichen Einführung des„Familiengehaltes“ in den spanischen Betrieden zur Bevorzugung Kinderreicher hielt der Miniter für Sondikeleusdeu und Organisaton. Den Gonzales Bueno. eine bedeutsame Rundfunkansprache, worn er ausfuhrte, daß das Familiengedalt eine soztale Tat Neuspaniens sei. Der Gedanke des Familiengehalts stamme von Franco und sei dessen langjahriger Wunsch Jukünftig wurden etwa 1½ Mill. Ardettersamilien begünstigt sein. atwa 400 Mill wurden jährlich als zusagliche Jamilienunterstugzung zur Verteilung gelangen Dadei sei jede Bürokratie mit großen Beamtenstäden vermieden worden. Die Gesamtorganisation des Famillengehalts destehe aus 29 Beamten Hiermit dade Nationalspanien einen schlagenden Beweis seines wirklichen Soziallsmus gegeden getreu der Devise Ceudillos:„Allen Spaniern Arbeit und würdige Ledensbedingungen“. London erwartet Lebrun Großartiger Empfang vorbereitet HL London, 21. März. Aus Anlaß des bevorstehenden Staatsbesuches des französischen Präsidenten Lebrun sind das Regierungsviertel sowie die Hauptstraßen der Londoner Innenstadt mit Fahnen und Girlanden üppig geschmückt worden. Es werden auch sonst alle Anstrengungen gemacht, um dem französischen Staatsoberhaupt einen großartigen Empfang zu bereiten und ihm die britische Hauptstadt von der freundlichsten Seite zu zeigen. Lebrun, der am Dienstagnachmittag in London eintrifft, wird auf dem Viktoria=Bahnhof von König Gcorg VI. empfangen. Anschließend wird der Gast mit dem traditionellen prunkvollen Zeremoniell zum Buckingham=Palast geleitet, wo ein Bankett abgehalten wird. Das weitere Programm des Staatsbesuches sieht eine Reihe von Empfängen und Besichtigungen vor. hacha über die Regierungsbildung Prag. 20. Marz. Unter dem Vorsitz des Präsidenten Hacha fanden am Montag auf der Prager Burg eingehende Beratungen über die Neubildung einer einheitlichen rchechischen Front und eine entsprechende Umbildung der Prager Regierung statt. Wie dn Vertretern des Ceiky Narodny Vybour(Tschechischer Nationalausschuß) mitgeteilt wurde, wird der Ausschuß bei der Umbildung berücksichtigt werden. Der Staatspräsident wird vor seiner Entscheidung die den Verträgen entsprechenden Vereinbarungen mit dem Reichsprotektor treffen. Man minunt an daß bereits morgen eine Mitteilung über das neue Kabinett kommen wird. Paris aggressiver Fortsetzung von Seite 1 Kolonien und nationale Verteidigung oder ihren Vertretern werden der Generalgouverneur von Algerien, der Generalresident in Tunis und der Generalresident in Marokko an den Arbeiten des Ausschusses, die bis zum Samstag dauern, teilnehmen. An erster Stelle des Tagungsprogramms steht die weitere Aufrüstung in den nordafrikanischen Gebieten unter Berücksichtigung der Errichtung einer starken Rüstungsindustrie in diesen Bezirken selbst. Anderseits sollen auch wirtschaftliche Fragen erörtert werden. und schließlich wird man sich darüber einigen, aus welche Weise die französische Propaganda in Nordafrika gesteigert werden kann. Ofsenbar verspricht man sich von der Intensivierung der Filmpropaganda unter den Eingeborenen besonders viel. Es ist bereits ein Kredit von 700000 Franken zur Verfügung gesteilt worden, der hauptsächlich zur Suboentionierung von Filinen in gradischer Sprache dienen soll. Eine Bande von Morphiumhändlern in Ingoslawien. Die Belgrader Potizei kam einer Bande von Morphiumdandlen auf die Spur. Lieseranten und Abnehmer sind in erster Lime Juden der sogenannten„besseren GesellDiese Aummer umfaßl 12 Seilen Drus um Bell#a Kornet Ber##gtnstalt und TrucereKoin Vornank und Verlag####ung Di Jna Coter..m Koln QrurnD#ene: Dr Dare ventretet deo Haupischritslenere un veranigort## ur Pemit ##d gen Dr Augun Wezener u: emerndeund hadtkolnechen Di Oane Rot den Umgedungs- und Provenzen Pau! Seude, fur den 2 somten Unte:##tungsietl. Werne: Hofer, zur den Sportteil Tbeoder#richdaum etr dgt nechterdeiniiche Bedie: Orte Lon:g alle in Koln kur den Bonner Heimaneil: Loden Celman; mn Vonn rur den Turener Heimaneil Auder: Weoer in Duren, Oeldnerantwortliche Abterlungsene Verantweit###d: Anzeigenierter Ider 10 u Loin=u I1 19•9. Der Neue Lag uder 27.00 diervon Veilag: Rechtordern##re Koln uder##0 Preitage uber###0 Beurtson gab- Bonn über 1200. Vern########obe Duren r 1100 Erseul wocentl:a Ardeuma wergene Penaspfets: Mongtlich NN 230 Pondeuug monatl##ch RN*30 ennichleglich 43 Pig Bostzeitungsgebuhrj, zuzünl': 4? Ea Zustefgeld Preesliste 10 Dienskag, den 21. März 1939 Neue sTag Nr. 80 Deutscher Flugrekord Dessau-Zugspitze und zurück in 116 Minuten Berlin, 20. März. Mit einer überragenden Flugleistung hat die deutsche Luftfahrt einen neuen stolzen Erfolg zu verzeichnen. Am Sonntagmittag gelang es einem zweimotorigen Junkersflugzeug, den internationalen Geschwindigkeitsrekord für Landflugzeuge über 1000 Kilometer mit 2000 Kilogramm Nutzlast für Heutschland zu erobern. Die Besatzung, Flugzeugführer Ingenieur Ernst Seivert. und Diplom=Ingenieur Furt Heint, erreichte auf der Meßstrecke Dessau—Zugspitze und zurück eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 517 Umeid und überbot damit den bisher vom Ausland 474 kmetd gehaltenen Rekord um 43 kmstg. Das Rekordflugzeug ist ein bei der deutschen Luftwaffe neu Angeführter Vomber der Junkers=Flugzeugwerke, ein Sanzmietaltiefdecker, ausgerüstet mit zwei Motoren Jumo 211 Bei diesem Rekordflug wurden vollautomatische Auftschrauben verwendet, die ebenfalls ein Spitzenerzeugwis der Junkerswerke darstellen. Die neue Weltbestleistung wurde durch den Aero=Club von Deutschland der FAJ zur Anerkennung als internationaler Rekord angemeldet. Glückwunschtelegramm Francos an den Führer Berlin, 20. März. Der spanische Staatschef Genera#issimus Franco hat namens des nationalen Spaniens dem Führer in einem Telegramm seine Glückwünsche zur friedlichen Wiedereinbeziehung alten Reichsgebietes in die Grenzen Deutschlands ausgesprochen, wofür der Führer telegraphisch seinen Dank übermittelt hat. Die Slowakei feiert Dankgottesdienste im ganzen Land Preßburg, 20. März. In der ganzen Slowakei wurden am Sonntag Dankgottesdienste aus Anlaß der Befreitig der Slowakei abgehalten. Im St. Martins=Dom in Preßburg nahm an dem Gottesdienst nahezu die ganze slowakische Regierung teil. Vor dem Dom hatte eine Ehrenkompanie der Hlinka=Garde Aufstellung genommen, deren Vorbeimarsch dann der Außenminister Dr. Durcansky abnahm. Frankreichs„friedliche Maschinengewehre und Stacheldraht in Syrien Beirut, 20. Marz. Der syrische Nationalblock, die größte nationale Bewegung Syriens, beschloß in seiner Montagmittag abgehaltenen Sitzung, zur Politik des passiven Widerstandes gegenüber Frankreich zurückzukehren. Im Zuge dieses Beschlusses will sich der Nationalblock an keiner Regierung beteiligen, auch keine Regierung unterstützen und als nächstes Ziel die Durchführung der Kammerentschließung vom 31. Dezember 1938, die bekanntlich die sofortige Inkraftsetzung des französisch syrischen Vertrages von 1936 vorsieht, durchsetzen. Die Kabinettskrise dauert demnach, wie gleichzeitig aus Paris bestatigt wird, an. Ueber Damaskus ist also der Ausnahmezustand verhängt worden. An wichtigen Punkten der Stadt sind Maschinengewehre ausgestellt und Stacheldrahtverhaue überall errichtet. Die anhaltenden Kundgebungen und Zusammenstöße zwischen der Bevölkerung und der Polizei in den letzten Tagen in Damaskus haben dem französischen Oberkommissar Veranlassung gegeben, durch französisches Militär mehrere Stadtteile und im Laufe des Nachmittags die ganze Stadt besetzen zu lassen. Der Vertreter des Oberkommissars ließ in den Straßen von Damaskus einen Aufruf an die Bevölkerung verteilen, in dem mitgeteilt wird, daß der Oberkommissar seinen Vertreter mit der Wiederherstellung von Ruhe und Ordnung beauftrage und alle„Versammlungen, Zusammenrottungen und Kundgebungen verboten seien und gegebenenfalls durch Einsatz von Militär unterdrückt" würden. Für Widerstand gegen die Militärgewalt werden scharfe Maßnahmen angedroht. Der Aufruf richtet sich im übrigen an den„gesunden Menschenverstand und den Patriotismus“ der Syrer und schließt mit dem Hinweis auf Frankreich, als„traditionel= len Schützer des Islams“ und„einzige Macht, die die Unabhängigkeit und Einheit des syrischen Staates garantieren könne“.(!) Wie in Zusammenhang mit diesen Maßnahmen aus Paris gemeldet wird, soll es in Damaskus im Laufe des Montagvormittags ernem zu Kundgebungen gekommen sein. Die Polizei habe von der Schußwafse Gebrauch machen müssen. Es habe mehrere Opfer gegeben. Der französische Oberkommissar sei der Ansicht gewesen, daß die syrische Regierung nicht mehr in der Lage sei, die Ordnung aufrecht zu erhalten, und habe deshalb seinem Vertreter Vollmachten erteilt, um gegebenenfalls mit Unterstützung des Heeres einzugreisen. Der deutsche Dasenflug General der Flieger Stumpf begrüßt die Besatzungen Berlin, 20. März. Am Montagnachmittag trafen die nischen Teilnehmer an dem internationalen Oasenwettbewerb auf dem Berliner Zentralflughafen Tempelhof ein. Die Besatzung der vier Flugzeuge, je zwei Messerschmitt=Taifun und Siebel Fh 104, wurden im Kameradenkreis vom Chef der Luftwehr, General der Flieger Stumpf, begrüßt, der insbesondere die in diesem schwierigen Wettbewerb von den deutschen Fliegern bewiesene Mannschaftsleistung hervorhob. Für die Besatzungen dankte Oberleutnant Goetze für den herzlichen Empfang und überbrachte die Grüße des italienischen Luftmarschalls Italo Balbo, der als Gouverneur von Libyen Schirmherr des vom Königlich Italienischen Aero=Clubs veranstalteten Oasenfluges war. Darre zur Landflucht Schicksalsfrage unseres Volkes Berlin, 20. März. Die Zeitschrift„Wille und Macht“ veröffentlicht in ihrer neuesten Ausgabe, die den Fragen der Landflucht gewidmet ist, einen Aussatz von Reichsminister R. Walthei Darré, der auf die Lehren der Weltgeschichte hinweist. Völker von größter Kulturhöhe, die hervorragende Staatssysteme schusen, so schreibt der Minister, seien vergangen und ausgelöscht, weil sie das Aussterben ihres Blutes nicht verhindern konnten. Darré widerlegt dann die„intellettuellen Erwägungen des Abendlandes über den angeblich zwangsläußigen Ablauf im Werden und Vergehen eines Volles“ mit dem Beispiel des chinesischen Volkes. Lykurg und Konfuzius seien fast Zeitgenossen gewesen, doch Spartas Blut sei versiegt, während auf demselben Hof, auf dem Konfuzius einst wirkte, seine Enkel in der 77. Generation lebten. Die Völker germanischer und indogermanischer Pragung hätten sich immer nur solange lebendig erhalten, als sic noch Bauern zu sein vermochten und sich auch zum Bauerntum bekannten.„Wir Deutsche sind in der Geschichte angetreten nach dem Gesetz des Germanentums. Mithin müssen wir auch die Lebensgesetze des germanischen Blutes beachten, wenn wir uns am Leben erhalten und uns nicht selber zum Aussterben verurteilen wollen.“ „Wenn wir daher heute vor der Frage der Landflucht stehen dam ist dies nicht so sehr eine Frage unserer nationalen Ernährungswirtschaft, es ist sozusagen keine landwirtschaftliche Frage. sondern die Landslucht ist die Daseinsfrage und Schicksalsfrage unseres Volkes schlechthin.“ „Tag der deutschen Kunst“. vom 14. bis 10. Juli Nochmals Einkommensteuer Ehepaare mit erwachsenen Kindern— Behandlung der Zukunftssicherung Berlin, 20. März. In der Oeffentlichkeit bestehen vielfach Unklarheiten über die neuen Steuergruppen des Einkommensteuergesetzes. Ehepaare mit erwachsenen Kindern glauben, daß sie in die neue Steuergruppe 2 fallen und dafür mehr Steuern bezahlen müßten, und auch Ehepaare, deren Kinder gestorben sind, rechnen sich zur Steuergruppe L. Demgegenüber stellt die Deutsche Steuerzeitung nochmals fest, daß verheiratete Personen, aus deren Ehe Kinder hervorgegangen sind, nicht in die Steuergruppe fallen. Ehepaare, deren Kinder erwachsen sind, fallen daher ebenso in die Steuergruppe 3 wie die Ehepaare, deren Kinder gestorben sind. Sie zahlen nach der neuen Gruppeneinteilung nicht mehr Einkommensteuer als bisher. Aus den neuen Lohnsteuer=Durchführungsbestimmungen ist noch die Regelung für die Zukunftssicherung von Arbeitnehmern nachzutragen. Im Rahmen der modernen Gestaltung der betrieblichen Fürsorge für die Gefolgschaftsmitglieder nimmt die Zukunftsicherung gegen Tod, Krankheit, Alter und Invalidität eine überragende Stellung ein. Ihr Wesen besteht darin, daß in großem Umfange von den Arbeitgevern Beiträge zu Versicherung und Versorgungseinrichtungen zugunsten der Gefolgschaftsmitglieder geleistet werden. Die lohnsteuerliche Behandlung der Arbeitgeber=Beiträge zu diesen Einrichtungen war bisher nicht ausdrücklich im Gesetz geregelt. Die Grundsätze sind durch die Verwaltung und Rechtsprechung entwickelt worden, wobei sich jedoch der Mangel einer ausdrücklichen gesetzlichen Regelung fühlbar machte. Jetzt ist deshalb erstmalig dieser Fragenkreis ausdrücklich geregelt worden. Die Regelung bringt nichts grundsätzlich Neues, sie lehnt sich weitestgehend an die bisherige Verwaltungspraxis an. Beiträge für die Zukunftssicherung des Arbeitnehmers, die der Arbeitgeber leistet, gehören zum Arbeitslohn, auch wenn auf die Leistungen aus der Zukunftssicherung kein Rechtsanspruch besteht. Neu ist jedoch die Bestimmung, daß bei Pauschalversicherungen die Pauschalleistung des Arbeitgebers auf die Zahl der begünstigten Arbeitnehmer auszuteilen ist. Nicht zum Arbeitslohn gehören nach wie vor Ausgaben für die Zukunftssicherung, die auf Grund gesetzlicher Verpflichtung geleistet werden, oder die nur dazu dienen, dem Arbeitgeber die Mittel zur Leistung einer dem SS-Brigadeführer Hausser feiert sein 40jähriges Militär-Dienstjubiläum Berlin, 20. Marz. Der Inspekteur der SS=Verfügungstruppen SS=Brigadeführer Hausser, beging am Montag sein 40jähriges Militärdienstjublläum. Der Führer hat SS=Brigadeführer, Generalleutnant a. D. Hausser aus diesem Anlaß telegraphisch seine herzlichen Glückwünsche ausgesprochen. Hausser ist am 20. März 1899 in das Ins.=Regt. 155 eingetreten. Den Weltkrieg hat er als Hauptmann an der Iront und in Generalstabsstellungen mitgemacht. 1932 nahm Hausser als Generalleutnant seinen Abschied Im Marz 1936 wurde Hausser, der am 1. Juni 1936 zum SS=Brigadeführer befördert wurde, zum Inspekteur der SS=Verfügungstruppen ernannt. Als solcher ist Brigadeführer Hausser verantwortlich für die Ausbildung der SS=Standarten Adolf Hitler. Deutschland, Germania, Der Führer, sowie der technischen Einheiten Ss Nachrichten Sturmbann Adiershof und SS=Pionier=Sturmbann Dresden. Luftflottenkommando 4 Gewaltiger Stärkezuwachs der deutschen Luftwaffe Berlin, 20. März. Der Reichsminister der Luftfahrt und Oberbefehlshaber der Luftwaffe gibt bekannt: Infolge der weiteren Verstärkung und im Zuge der Crrichtung des Reichsprotektorates Böhmen und Mähren wird mit sofortiger Wirkung das Luftslottenkommand: 4 aus dem bisherigen Luftwassenkommando Ostmark in Wien gebildet. In territorialer Hinsicht umsaßt es folgende ebiete des Großdeutschen Reiches: die Ostmark, Böhmen, Mahren, Teile des Sudetengaues und Schlesien Zum Chef der Luftflotte 4 und Besehlshaber Südost ist der bisherige Kommandierende General des Luftwassenkommandos Ostmark, Generalleutnant Löhr, unter gleichzeitiger Besörderung zum General der Flieger, ernannt worden, der aus der alten österreichisch=ungarischen Armee hervorgegangen ist und nach dem Weltkriege am Ausbau der Fliegertruppe des österreichischen Bundesheeres führend beteiligt war Die Tatsache der Bildung des Lustslottenkommandos 4 bedeutet einen weiteren gewaltigen Stärkezuwachs der deutschen Lustwaffe, der die dieherigen Ausdauabsichten wesentlich übersteigt Das Goldene Ehrenzeichen der Partei für die Generalobersten v. Brauchitsch und Keilel Berlin, 20 März. Der Führer hat aus Anlaß des so ewolgreichen Abschlusses der milttärischen Operation in men und Mahren den beiden Generalobersten von rauchitsch und Keitel das Goldene Chrenzeichen der##artei überreicht Der Führer verband damit seine persönliche Anerung und seinen Dank für die verdienstvolle Arbeit ber beiden Generälc Italienische Landarbeiter Erster Transport trifft am 21. März ein München, 20. Marz. Wie im Vorjahre, werden auch in dieiem Jahre wieder rund 87000 italienische Landerbeiter m Deutschland eingesetzt werden. Der erste Transportzug mit 750 Arbeitskräften trifft am 21. März 1935 am deutschem Reichsboden ein und wird in Rosenheim am Vormittag durch die zuständigen Staats= und Parteistellen feierlich empfangen. Vollüreckung eines Todesurteils Berlin, 20. März. Am 20. März ist der am 26. Sep tember 1893 in Kutzen(Ostpreußen) geborene Kurt Krebs hingerichtet worden, der durch Urteil des Schwurgerichts in Insterburg am 8. 12. 1937 wegen Mordes zum Tode und zum dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte, ferner wegen weiterer Straftaten zu einer Gesamtstrafe von 15 Jahren Zuchthaus und zu Siche rungsverwahrung verurteilt worden war. Krebs hatte am 6. Juni 1936 in Schielasken seinen 71jährigen Schwiegervater, den Gastwirt Friedrich Schneider, heimtückisch erschossen, um sich in den Besitz des Nachlasses zu setzen deutsche hilfswerk für Katalonien Berlin, 20. Marz. Die Sendungen des deutschen Hilfswerkes für die Bevölkerung Kataloniens, über die schon mehrsach berichtet wurde, nehmen ihren Forlgang München, 20. März. Zum„Tag der deutschen Kunst“, der in diesem Jahre in der Zeit vom 14. bis 16. Juli in der Hauptstadt der Bewegung stattfindet, ergeht folgender Aufruf: Der„Tag der deutschen Kunst“ ist in die Reihe der großen Betenntnistage der deutschen Nation eingegangen In ihm soll das deutsche Volk die tiesen und schönen Kraftquellen seiner Kunst erkennen und durch dieses Fest zu ihnen sinden Wiederum rüstet München, die Hauptstadt der Bewegung, für diese Feiertage der deutschen Kunst. Zum ersten Mile begehen wir sie voll Stolz und Dankbarkeit im Großzdeutschen Reich. Zum ersten Male gestalten Grotzdeutschlands Künstler gemeinsam diese Festtage Dadurch wird der Tag der deutschen Kunst 1939 ein neuer Höhepunkt im Leben der Nation, der die erhabene Größe des deutschen Volkes kündet. Kunstempfinden und frohe Lebensbejahung sind seine geistigen Grundlagen und zugleich Ausdruck unseres neuerweckten deutschen Lebensgefühls. So wird am Tag der deutschen Kunst 1939 vielen Hunderttausenden deutscher Menschen in dem Festzug „2000 Jahre deutsche Kultur" nicht nur die große, gewaltige deutsche Vergangenheit gegenwärtig, sondern in den schinsten Werken lebender Künstler wird ihnen auch zugleich ein lebendiges Zeugnis für das kulturelle Schassen der Gegenwart geacben, die uns führt zum Olymp der deutschen Kunst Mi der Durchführung hat der Führer wieder den Nachdem am 11. März 670000 Kilogramm Weizenmehl mit dem Sloman=Dampfer„Livorno“ in Hamburg mit der Bestimmung nach Barcelona verschifft worden sind, kommen am 20. Marz weitere.30 000 Kilogramm Weizenmehl auf der„Procida“ von derselben Linie zur Verladung. Gauletter des Traditionsgaues München=Oberbayern, Staatsminister Adolf Wagner, beauftragt. Im Einvernehmen mit dem Reschominister für Volksaufklärung und Propaganda ist bereits eine Reihe namhafter deutscher Künstler in München und im Reich mit den Vorarbeiten und der Gestaltung dieses Tages der deutschen Kunst beschaftigt Ballonsperre über Berlin choto Schirner Am„Tag der Wehrmacht“, am 19. März 1952, wurde in Berlin u. a. auch die Ballonsperre vorgeführt, was unser Bild zeigt. Lustgarten, im Hintergrund die Nationalgalerie Arbeitnehmer zugesagten Versorgung zu verschaffen. * Die Lohnsteuer der fünfjährigen Ehepaare ohne Kinder In dem Durchführungserlaß des Reichsfinanzministers über die Berichtigung der Steuerkarten ist für die Ueberfuhrung der Verheirateten, bei denen nach fünfjähriger Ehe noch kein Kind vorhanden ist, in die Steuergruppe II, als Stichtag der 31. Dezember 1932 festgesetzt worden. Ab 1. April 1939 müssen also diesenigen Verheirateten die erhöhte Steuer zahlen, deren Ehe schon am 31. Dezember 1932 bestanden hat, ohne daß aus der Ehe ein Kind hervorgegangen ist. Wie wir auf Anfrage hören, geht die Festlegung dieses Termins darauf zurück, daß für die Ausschreibung der Steuerkarten jeweils der Personenstand der letzten Personenstandsaufnahme maßgebend ist, für dieses Jahr also die Personenstandsaufnahme vom 10. Oktober 1938. An diesem Tage muß die Ehe bereits füns volle Kalenderjahre bestanden haben. Da zu den vollen Kalenderjahren infolgedessen das Jahr 1938 nicht mehr mitrechnet, ergeben sich die fünf Jahre von 1933 bis einschließlich 1937 und somit der Stichtag des 31. Dezember 1932. Selbstverständlich entfällt die erhöhte Steuer in dem Augenblick, wo in einer solchen Ehe ein Kind geboren ist und der Steuerpflichtige die Steuerkarte entsprechend berichtigen läßt. Sterteiers Mit lauter„Vieren" wird man versehzt Bei den neuen Leistungsprädikaten zur Beurteilung der Schulerleistungen handelt es sich nicht nur um eine interne Schulangelegenheit, sondern nur um eine Frage, an der insbesondere die Elternschaft starkstens interessiert ist. Die Ausführungen, die Regierungerat Dr. Klamroth vom Reichserziehungsministerium im Amtoblatt des Ministeriums zu dieser Frage veröffentlicht, sind deshalb von allgemeiner Bedeutung. Er gibt zu, daß mit der früher üblichen Wertskala Eins bis Fünf weit über die Schule hinaus bestimmte Wertvorstellungen verknüpft waren, die nicht von heute auf moraen aus demn Volksbewußtsein verschwinden. Jeder Vater und jede Mutter weiß, was es mit einer Vier auf sich hatte. Sie bedeutete ein nicht zu übersehendes Warnungszeichen. Der Reserent wendet sich gegen die Aufsassung, daß die neue Leistungsstasfel die Einführung einer neuen„Währung" bedeutet, zu deren Verständnis es eines komplizierten Umrechnungssystems bedarf. Der Erlaß gehe davon aus, daß sich die für die höhere Schule eingeführte vierteilige Staffel als unzweckmäßig erwiesen hat. Im Grunde habe sich nur zweierlei gegen früher geändert: Zwischen der früheren Zwel und der früheren Drei ist eine neue Stufe„Befriedigend“, eingeschaltet. Ferner wurde die frühere Zweitellung der nichtausreichenden Leistungen in mangelhafte und ungenügende Leistungen wiederhergestellt. Die alte Drei hatte den Nachtcil, daß man ihr nicht anmerken konnte, ob sie ein posttives oder negatives Vorzeichen hatte. Die Drei mit dem posttiven Vorzeichen hat sich nun in der Note Beriedigend verselbständlat. Was außerdem früher mt Drei bezeichnet wurde, umfaßt nunmehr die Stufe Ausreichend. Die Wiedereinführung zweier unter dem Durchschnitt stehender Leistungsstusen bringt überdies den Vorteil. die wirklich negatlo zu bewertenden Leistungen nun mit Mangelhast zu kennzeichnen, ohne damit zum Ausdruck bringen zu müssen, daß es sich völlig bodenlose unzureichende Leistungen handelt. Der Reserent erklärt, daß die Frage, ob ein Schüler mit lauter Vieren versetzt werden könne, hiemach ohne weiteres bejaht werden müsse. Der Minister habe auch bereits entschieden, daß die Reiseprüfung als bestanden gelte, wenn das Schlußurteil in allen Fächern Ausreichend ist. Die neue Stusenleiter werde es ermöglichen, Eltern und Schüler kler und unmißverständlich über den Grad des Leistungsstandes zu unterrichten. Zur Förderung der raschen Einbürgerung der neuen Stusen in den Sprachchatz sei zu empfehlen, wenn die Leistungen nicht in Zissern bewertet, sondern in Worten ausgedrückt werden. 21 Dienstag, den 21. März 1930 THEATER Neue Tag KONZERTE Nr. 80 VERGNUGEN Eintrittspreis RM O. 30 I. GEMEINSCHAFTSSCHAU DES GASFACHS 2. GERAUSCH-MINDERUNG IN GETRIEBEN 3. OBERFLRCHEN-SCHAU 4. KUNSTHANDWERK UND KUNSTGEWERBE 5. WERBESCHAU DES DEUTSCHEN MUBELS 6. AUSLANDSGRUPPEN 2. Woche! Der sensationelle Erlolg hän weiter an HANS• e Komodienurase AB HEUTE CLARK GABLET WERKPILOT Schildergasse NUR NOCH 3 TAGE! NAPOLEON Ist an allem schuld mit Curt Goefz nent der Fiim voll Spannung und Tempo eHans Albers wie noch niee Charione Susa- Hllde Sessak- Peter Voß Versäumen Sie nicht dieses gewaltige Filmwerk! Wasser für Canlloga wurde mit dem Pradikat „künstlerisch werivoll“ ausgereichnet Belbroaramm: Phanlaslen am Schreibtisch Wo..00.30.15 Kölner besucht Eure Theater! WII-LI Röln Heute Opernhaus. 20 Uhr:„Don Juans letztes Abenteuer“ von P. Gracher. 'reue B 10.60—7,10). 6. Aufführung der Mietr. 2 b. Eiie 22 30 Uhr Schauspielhaus, 20 Uhr„Splel mit urona“ von E. Gerbert. Prers B 6 10 7. Aufführung de. Mireihe 2 a. Ende 22.30 Uhr. Mittwoch, den 22. März 1939 Opernhaus(Tel. 21 18 21 „Das Rheingold“ von R. Wagner Murikalische Leitung: Eigen Bodart Buhnenleitung: Alexander Speing. Woran: Tappolet: Donner: Fre-e: Feroh: Schocke; Loge. Alsen. Fasolt Witte: Falner: Germann, Alberich: Griebeel: Mme. Riedel; Fricka Henny Trunde iDnisburg: Freia: Hlottmann: Erda: Thury; Woglinde: Neuminn Knapp: Wellgunde: Hen deriche: Floßhihle: Thury. Anf 20 Endl. 22. 45 Uhr. Preise B 0 60.10), 6 Auff. der Mietr 31. Schauspielhaus Tel 22 604 „Das kleine Holkonzert“ von P. Verhoesen u. 7, Imprkoren Inszenierung: Panl Riels Mrrkal sche Leitung: Gerhard Bürtner. Christin. Holm; Clairmont; Serenieimus: Abmann: Hofmarechall: Schrocder; Leutnant: Bechmann (%herst Fiimme Manz; Frau Flumms Il#cs. Holmedikes. Ariananek: # Aheris-kar. Rout-I. Kapellmeist# Fitae: Minister; de Vnes Kammer 1n Sigriet: Apotheker, Raaf Mo #echefl Hanne Oenest. Provisor Schmitt. Herr Zunder: Verdlen. Bur Sim-hauser WachLommer: Wirt: Froiteheim Inlang 20 Ende gegen 23 Uhr. ##eise B 050 6 101. 7. Aufführung der Mietreche 3 1 Donnerstag, den 20. Mhrr 1910. Opernhaus, 1" m Ihr„Die Walküre von lüchanf Wagner Prrre C 10 75 bis.10 5. Auffuhrung der Mireihe 4 b. Ende 23 Uh: Schauspirlhaus, 20 Uhr:„Aimte“ von Hen: Couhrer, Preise B IIII SN IIII U PHOEBUS eit tülsberdanr## LosTeiltiech ##nieter Bes 179 Sdirler Temole Heid! 1 00 1e 3 00 Konzert In Tirol mit den Wiener Sünterbr#ben u4cndteel S 0* 12 Wir. S Hans Sconder Die Frau am Scheidewege : 30 4 00 6. D0* 80 Matfy Wel Der Dschungel ruft srend susel.8 420 700“ 10 Karte Mardt— Jepe Wos###l: Pete spiell mit dem Feue Gesellschaftsneisen Osterreisen in erstklsssigen Autobucen 2 Tage Bergstraße Ne delberg- 35.50 2 Tage An die Weser 34 50 2 Tage Hollandfahrt 39— 2 Tage Schw benland Stuttgart 30.— 2 Tage Teutoburger Walo 32.— 4 Tage Thürtagen- Sudetenland (Kartebad) Frankenland 78.— 4 Tage Schwarzwald 54 1 Tagesfehrt nech besonderem Progremm Kostenlose Progremmzusendung OLUMBUS Auto-Reisebüro. Köln Andreaskloster 31 Rut 22 52 51 Theo Koslar Die Deutsche Arbeitsfront NSG. Kraft durch Freude Mittwoch, 22. März, 20.15 Uhr, Gürzenich LIEDERABEND Kammersängerin Margherita Perras Koloratursobran Staatsoper Wien. Festspiele Bayreuth. Covent Garden London. Festspiele Florenz. Teatro Colon Buenos Aires Berleitung: Fritz Kullmann, Berlin Geslage von Händel. Mozart. Rosslal, Dvorak. Woll. Schoeck Täglich 4 und 8 Uhr Das erstklassige März-Programm ertistschen Großleislungen Teleion 22 63 94/95 Oh#n ZeitungManft Der moderne Menschiter den Neuen Tac Spurlos verschwunden! Kölner besucht Eure Theater! Karten.60..20..80,.40,.— RA Donnerstag, 23. März, 20.15 Uhr Großer Saal der Lese DICHTERABEND Gunnar Gunnarsson ISI.AND llest aus eigenen Werken Veranstaltung in Verbindung mit der hordischen Gesellschaft Karten.60..00. 1 50. 2 00 Ku Freitag, 24. März, 20.15 Uhr Großer Saal der Lese Generalleutnant a. D. Hor'st von Meizsch BERLIN leiter der wehrpolitischen Abteilung der Deutschen Hochschule für Polltik. spricht über Unsere wehrpolllik Karten.60..00..30..00 Ku Samstag, 25. März, 20 Uhr Ostermonteg, 10. April, 20 Uhr Samstag, 15. April, 20 Uhr Samstag, 22. April, 20 Uhr Hindenburgsanl der Lese DIE NEUEN TANZABENDE Wir bilten zum Tanz Die Presse schreibt. Mit diesen Tanzabenden kommt dle NS-emeinschaft Kratt dusch rreude einem viel gedußerten Wunsche nach Bei diesen Veranstaltungen soll nicht der übliche Ball detrieb entsiehen, sondern gezellige Abende. die von vielen Aoinern bisber entbehrt wurden Sclbatverstandlich spielen nur ersthlas###e Kapellen und als kinlase werdes gelezentlich Sonderd#### bletungen verptlichlet Karten 0 80 KA Die am Messe-Sonntaa mit so großem Erfolg durchgeführte Modevorführung der staatlichen Modellwerkstätte Plauen, an der staatlichen Modeschule in Plauen, wird am DIENSTAG, DEM 21. MARZ 1939 von 16 bis 18 Uhr im Roten Saal der Messe. Eingang Große Messehalle(Rheinseite) bei FREIEM EINTRITT WIEDERHOLT Zur Vorführung gelangen 50 Modelle den Hochsommer 1939 für Siaaliche Rochschule für musik in Köln) Dlrekto: Prosessor Dr. Karl Hasse Meisterklassen für Gesang. Klavier. Dirisieren. Vloline. Bratsche. Cello. Orger. Komposition und Theorie, Blasinstrumente usw. Abteilung fur Abteilungen für evgl. und kath. Kirchenmusik. Obernschule pernchorschafe. Orchesterschule, Sonderlehrgang für Chorleiter.#####eitsgemeinenan mit dem Reichssender Koln. Hochssnuloren Orchester. Hochschulchor. Madrigalchor. Beglan des Sommersemesters 1939 am 17. April 1910 Aufnahmeprülungen vom 12. bis 18. Aoril 1939. Aufnahmegesuche müssen bis spätestens 10. Aoril einzeganzen sein. Auskunnt erteilt die Verwaltung der Hochschule. Koln. Woltsstraße 315. die auf Anforderung Unterlagen übersendet. Das Senunar zur Vordereitung für die Staatliche Privatmusiklehrerprutung befindet sich bei der unter gleicher Leitung stehende Rheinischen Nunkschule der Hansestadt Koln Vorverkeut Auf Seumark:## #-Ars. Kalter Maunt##: 1n K Walbeiw Aih-.ustloflberüchrsamt: Iosger: Cerdes Thenterknsse Seumart: g Vles Gum Man Test gas. Nesse Tag, verhssen Dal Hu Suman. J u araal Ihre Aufmerksamkeit beonsprecht. W.* #K + 0• Jend ge Aag•b. verdient Die U Kleine Vom Leid v. 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Die Straßenbahner versuchten, das Kind, das vor dem Räumer lag, durch das Anheben des Triebwagens mittels einer Winde aus seiner Lage zu befreien. Das gelang ihnen aber nicht. Sie riefen die Feuerlöschpolizei, der es nach kurzer Zeit gelang, das Kind zu bergen. Es hat Verletzungen des Schädels und anderer Körperteile davongetragen und wurde besinnungslos ins Krankenhaus eingeliefert. Sein Zustand ist bedenklich. Radfahrer schwer verletzt Ein aus der Beethovenstraße kommender Radfahrer beachtete, als er den Hohenstaufenring zu überqueren suchte, nicht die Vorfahrt eines Kraftwagens, von dem er angefahren und schwer verletzt wurde. Der Radfahrer mußte in ein Krankenhaus gebracht werden. Schadhafte Bremsen Bremsen, die nicht in verkehrstüchtigem Zustande waren, verursachten bei einem Zusammenprall in der Aachener Straße erheblichen Sachschaden. Ein Kraftfahrer hielt sein Fahrzeug, um dem entgegenkommenden Verkehr Vorfahrt zu lassen, vor dem Einbiegen in die Mechternstraße an, wobei ein hinter ihm herfahrender Lastwagen von hinten auf den stehenden Wagen auffuhr, da er nicht mehr rechtzeitig angehalten werden konnte. Vom Sozius gestürzt Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Kraftrad und einem Fahrrad auf dem Frankenwerft fielen die beiden Fahrer zu Boden, ein auf dem Sozius des Kraftrades mitfahrendes Mädchen stürzte im Bogen auf die Straße und verletzte sich so erheblich, daß seine Ueberführung in eine Krankenanstalt erforderlich war. Krankenwagen verunglückte Ein Krankenwagen der Feuerlöschpolizei stieß an der Kreuzung Vondel= und Vorgebirgstraße mit einem Lastwagen zusammen. Beide Fahrzeuge wurden leicht beschädigt. Fußgänger angefahren Auf der Neußer Straße in Höhe der Florastraße wurde ein Fußgänger beim Ueberaueren der Fahrbahn von einem aus der Stadtmitte kommenden Personenwagen angefahren und leicht verletzt. Unfall durch Linksfahren Ein Personenwagenfahrer, der verkehrswidrig in der Schönrather Straße die linke Seite der Fahrbahn benutzte, stieß aus diesem Grunde mit einem Radfahrer usammen. Bei dem Zusammenprall wurde der Radahrer verletzt und sein Rad schwer beschädigt. Vorfahrt nicht beachtet Wegen Nichtbeachtens der Vorfahrt ereignen sich täglich Unfälle. In der Wilhelm=Siebachstraße stießen ein Kraftrad und ein Personenwagen(leichter Sachschaden) aus diesem Grunde zusammen; in der Breite StraßeAuf dem Berlich ein Personen= und ein Lastwagen (Sachschaden) und in der Händel=Richard=Wagner=Straße zwei Personenwagen, wobei neben Sachbeschädigungen noch eine Verletzung zu beklagen war. Im Schlagloch gefallen Ein in Richtung Frankenwerft fahrender Motorradfahrer geriet am Leystapel in ein Schlagloch, in dem er stürzte. Bei dem Fall wurde sein Rad schwer beschädigt, ei selbst erlitt leichtere Verletzungen. Ins Schleudern geraten Infolge des zeitweiligen Regens war die Fahrbahn des Melatengürtels in Höhe der Scheidtweiler Straße glatt geworden. Der Fahrer eines Personenwagens verlor hier die Herrschaft über das Steuerrad, geriet ins Schleudern und fuhr die Böschung hinaus. Der Wagen erlitt Beschädigungen. Nächtliche Diebstähle Nachts brachen bisher noch undekannte Täter einen in der Hermannstraße parkenden Personenkraftwagen auf und entwendeten mehrere Musterkoffer, darunter einen schwarzen Vulkanfiberkoffer in der Größe 100mal 40 Zentimere:. Die Koffer enthielten Kämme, Zelluloidwaren, Chinahaarnetze und Frottierwaschlappen im Werte von etwa 500 RM.— Nachts wurden in Deutz und Bickendorf aus verschlossenen Hühnerställen insgesamt 17 Hühner gestohlen. Es handelt sich um weiße Leghorn=, Rodeländer=, Minorca= und BahrneselderHühner. Selbstmord Am Mittag wurde in Höhe des Niehler Hasens die Leiche eines 26 Jahre alten Mannes aus Hilden aus dem Rhein gelandet. Die Leiche hat etwa vier Wochen im Wasser gelegen und war bereits in Verwesung übergegangen. Es ist anzunehmen, daß der Mann sich durch Ertränken das Leben genommen hat. Henny Trundt als Gast singt Mittwoch, den 22. März, die„Fricka“ im Rheingold, Siegfried Tappolet den Wotan. Auch Montags erhebliche Steigerung Weiterhin gute Abschlüsse auf der Kölner Frühjahrsmesse Nach dem außerordentlich lebhaften Verlauf des ersten Tages der Kölner Frühjahrsmesse wies auch am zweiten Tag die Zahl der Einkäufer im Vergleich zum Vorjahr eine erhebliche Steigerung auf, die bei den einzelnen Gruppen zwischen 30 und 35 Prozent lag. Bemerkenswert erschien, daß in vermehrtem Umsange auch große Handelsunternehmen aus dem Reich zum Einkauf die Kölner Messe besuchten. Der Hauptbesucherkreis kam aus West= und Südwestdeutschland bis aus Mitteldeutsch= land, darüber hinaus stellten sich Einkäufer aus Berlin, Hamburg, München und anderen größeren Verbrauchszentren ein. In allen Abteilungen drängten sich die Be sucher, bei denen es sich ausschließlich um Inter: essenten handelte, da nur solche auf Grund einer scharfen Kontrolle der Wirtschaftsorganisationen Zutritt hatten. Auch die recht umsangreichen Parkvlatze waren überfüllt. Der Andrang hielt während des ganzen Tages an. Aus dem Ausland traten eine Reihe Einkauser auf, die für verschiedene Hausratgegenstände Werkzeuge, Lampen und Möbel Aufnahmefähigkeit zeigten. Auf der Messe für Haus=, Kuchen= und Wohnbedarf tätigten vor allem die Großeinkaufer und Einkaufsgenossenschaften, die in die## Jahre in vermehrter Zah große Tagungen in Rahmen der Messe abhielten, ihre Bestellung, die naturgemäß einen recht bedeutenden Um sang annahmen. Bei sast allen Ausstellern dieser Gruppen gingen, wie auch schon am ersten Tage, wesentlich mehr Aufträge ein als im Vorjahr. Erneute Umsatz: steigerungen von 20 bis 30 Prozent waren keine Seltenheit, wobei zu berücksichtigen bleibt, daß schon die vor jahrigen Messen hinsichtlich ihres geschäftlichen Eranisses als Rekord bezeichnet werden mußten. Die Steigerung der Umsätze stellte sich in Kunststoffartikein auf etwa 30 Prozent, in Glas=, Porzellan= und Keramikwaren auf etwa 30 bis 40 Prozen., in Lampen auf etwa 20 Prozent, in Schlössern und Werkzeugen auf etwa? bis 40 Prozent. Aehnliche Erhöhungen in den Geschaftabschlussen wiesen auch alle anderen Gruppen aun Auf der Möbelmesse bevorzugten die Fachleute Verdeschau=Modelle. In bemerkenswerter Zayl besuch: ten Einkäufer aus dem Reich die Möbelmesse, um sich über die hier zur Ausstellung stehenden Modelle zu unterrichten, wobei die Mobel=Sonderschau„Deutschei Hausrat“ des Tischlerhandwerks wieder besondere Beac tung sand. Der Anteil der Umsätze in Werbeschau Mod len im Vergleich zu den gesamten Abschlussen auf der Kölner Mödelmesse erfuhr eine weitere Erdöhung und übertraf vielfach die Erwartungen der Anasteller e Beweis dafür, daß die Bestredungen zur Hebung der Wohnkultur einen Ersolg erkennen ließen. Insgesam verzeichnete die Möbelmesse erhebliche Umsatztteigerungen Zahlreiche große Unternehmen der Rüchenmöbel Ind strie buchten dreimal so viel Aufträge wie im Vorjahr. Auch in Speise= und Wohnzmmmern und in Einzelnmöbeln wurden die Auftragszahlen des Vorsah res weit übertroffen. Die Textilgruppe schloß am zweiten Tage gleich: falls defriedigend ab. Einheitlich bezeichneten die Aussteller das Geschäft mis sehr gut. Im Vordergrund der Nachfrage standen alle Textitortikel für die Sommermonate. Die Einkäufer kamen aus dem ganzen westund südwestdeutschen Bezirk. Ebenso schlossen das Kunstgewerbe sowie die zahlreichen Sondergruppen günstig ab Einen guten Besuch wiesen auch die Abteilungen des Auslandes auf. Ein Empfang Gestern abend gaben die Industrie= und Handelskammer und die Messe= und Ausstellungs=G. m. d. H Koln aus Anlaß der Anwesenheit ausländischer Personlichteiten aus den an der Kolner Frühjahrsmesse betetligten Landern aus der Rheinterrasse im Rheinpark einen Empjang. Der Vorsitzende des Aussichtorats der Messe= und Ausstellungs=G. m. b.., Oberburgermeister Dr. Schmidt, wies bei dieser Gelegenheit darauf hin, daß zumal die Vertreter des benachbarten Auslandes, wenn sie zur Messe nach Koln kämen, nicht nur die Absicht hatten, Waren aller Art zu verkausen, sondern auch den Wunsch, neue Verbindungen anzuknupsen und den Markt auf seine Aufnahmebereitschaft zu prüsen. Sie nürden inzwischen die Ueberzeugung gewonnen haben, daß die Bereitschaft Deutschlands immer größer und der deutsche Markt wie er sich hier auf der Kolner Messe spiegele immer vielfaltiger geworden sei. Er, der Oberburgermeister, wolle diese Messe nicht vorübergehen lassen, ohne einiges auszusprechen, was alle berühre. Dr Schmidt kennzeichnete dann den unerhörten Ausschwung den die deutsche Wirtschaft seit 1933 genommen habe und der nicht zuletzt geeignet sei, Deutschland wiedet als wertvoller Partner im Welthandel erscheinen zu lassen. Sent 1933 habe Deutschland das Bestreben gezeigt, seine verlorenen Kunden wiederzugewinnen Tas Tempo der Entwicklung sei erstaunlich schneil geweser Deutschland sei im Welthandel wieder gleichberechtigt geworden auf Grund seiner Leistung. Der Oberburgermeister kam dann auf die Rolle Kolnz zu sprechen, das sich in den letzten Jayren im S nne einer Vernesung der politischen und wirtschaftichen Beziehungen betatigt hade. Daß es sich hierbei nicht um leere Werte gehandelt habe und nicht um einen zustand der nur aus Koln deschrankt sei, hob Dr. Schmid besonder: hervor. Diese Bestrebungen lägen vielmehr ganz im Sinn; der Führung des Reichs. Die Rede pfelt in der Fesistellung, daß man zur Ueberwindung der noch vorhandenen Schwierigkeiten mit Geduld und steundschaftlichem Verstehen an die wettere Arbent gehen musse mi Wurdigung auch der Eigenarten der einzelnen Raronen Internatenaler Handelsaustausch werde auch das politische Verständnie stärken und einen dauernden Frieden gewahrleisten. Der heutige Gedankenaustausch ader werde dazu beitragen, das Verhältnis der anwesenden Kreise, des In= und Auslandes zu seinigen. In Deutschland lebe er friedliches Volk, das arbeiten, des aver aud. andere Nationen in ebensolchem Frieden arde ien lassen wolle Der Oderbürgermeister wünschte den Ealten nicht nur gute Geschafte in Köln, sondern auch d: Andahnung von Beziehungen, die den von ihm ge### derten Tatbeständen entsprächen In derzlichen Worten erwiderte namens der eusländischer Gaste Dr ten Stetboll. Vertreter der Außenhandelsabteilung des holländischen Wirtschaftemin steriums Es se. Tradition geworden, daß die drei Lande Frankreich Belgien und Holland, zur Rölner Mei, kamer und sie kämen auch in Zukunft gerne wieder Ee gebe kaum eine Messe, an der sie sich so gerne deteraten. Die Stadt Röln dabe einen eigenen Reiz. d# sie niemand entziehen könne. Der Redner hob sein Gias au die alte Hansestadt Köln. Anschließenk blieben die Gaste des Empsangs noch angere Zeit in regem Gedankenaustausch beisammen Eine Dom- und Userbeleuchtung setzte die Schönheiten Loins zu nächtlicher Stunde in helles Licht. Auf dem Neumarkt aufgefahren: HI-Autozug in Köln eingetroffen Technisches Wunderwerk] Wanderausstellung eröffnet Der HI-Zug von außen Blick ins Innere Photos: Maier Gestern nachmittag traff der Autozug der 53 mit der Wander=Ausstellung„Schaffi Heime“, der leit Ansang des Monate im Gau Köln Nachen eingesetzt ist und in Vonn Düren und Aachen dereite im Mittet punk: des össentlichen Interessee stand auf dem Neumarkt, ein Schnell hatten sich um den gewaltigen silbergrauen Stahlkörper Jugend und Erwach'ene eingesunden um das techntiche Wunderwerk zu bestaunen folgschaftsführer Stutz von der Reschojugendführung, der Leiter des Zuges und der Auestellung erklärte und den HJ=Autozug dessen„Perional“ aus vier Hitlersungen zwei Fahrern und zwei Filmvorführern besteht die die Ausstellung ausbauen. Strom- und Lichtanlagen herrichten, kurz. die Zug und Ausstellung beireuen. Ein Gara durch den Auestellungewagen sagt dem Beucher alles, was er vom Heimbau der HI wissen muß Richt nur Jugend und Eltern erhalten hier einen Geamtuberblick über die Bauaugaben der H3 endern auch den Burgenneistern und Archtiekten als den eige.lichen Tragern des Heimbauee werden hier an=ichnungen, Modellen an Vildtateln und Loga##=. bildliche Bauldungen vorgefuhrt. In den 14 Ausstellungskosen des„Erda=schosses“ sehen wir u. a bereite sertige und im Bau desindliche H3 Heime erhilten einer Ueberblick üder die Organiallon der HJ. Heimdeschatjung und über die Notwendigkeit von Führerichulen. Sollen doch 700 000 H3 Führer und BT M Fuhreninnen geschult werden. Eine andere Rose steilt die Bedeutung des Jugendgeländee al, Voraugetzung für die Letbe##dungen der H3 heraue Mit großem Interesse verfolgen wir die Entstehung eines H5-Heimes von der Planung's zur feierlichen Ucbergabe des fertigen Gebäudeo Ferner sind vertreten Landjahrlager und Kleinheim das Modell der Gedietsfuhrer chule Soorptal; und ein Auswahl der Bauten dee=Gedietes Köln=Aachen mag ee sich um die Heime Komar. Spich Oberbruch Gemurd oder Hermutheim dandeln In einem 72 Perionen hassenden Zilmraum mn Obertock#inden zu jeder Jeit Tonsilmvorführungen statt Vor einem geladenen Kreie wurde die HI Windereuestellung die bis zum 2. April zu sehen ist. gestern abend erösinet Der Autozug der im zweiten Jahre läuft dat bereite wertvolle pronagan a Arbei; für die Ho Hembeschattung geleistet Allein schon durch seine Bauar sinder er üderall stärkstes Interesse. Er übertriftt durch eine völlig neuartige Konstruktion logar seine größeren Vorgänger aus dem Propaganda=Atelier, die Wagenkolonne des Olympo=Zuges von 1935 und den Rumänten Filmzug. Auf verhältniemäßig knappemn Raum von 210 Rubilmetern in einem Sattelschlepper nit Anhänger von 24.4 Meier Gesamtlänge.50 Meter und .80 Meter Höhe sind 14 Ausstellungskosen und der Filmraum für 72 Zuschauer untergebracht. Durch ein kompliziertes Kurbel. und Zahnradiystem wird in kurzer Zest der zweistöckige Ausstellungsraum von 4 Meier Breite und 6 Meter Höhe aus der Versenkung zehoben. Aus dem Unterbau der Wagen rollen nach beiden Seiten die Auostellungskosen heraus. Die ganze Last des Zuges. der im ausgestellten Zustand sein Fassungsvermögen mehr ale verdoppelt und 150 Quadratmeter Fläche mißt, wiro von jeche langen Schwenkannen nach allen Seiten wetterfest abgestützt. Probezeit muß befristet sein Eine Hausangestellte beward sich inn eine#.1e Stelle. Der Hausherr bemerkte:„Wir wollen es mal mit Ihnen provieren. Sie können am 2. Februar eintreten.“ Das Madchen kam an diesem Tage gegen Abend an, wurde aber nicht eingestellt. Die Haussrau war krank gewotden und da das in Auesicht genommene Madchen keine Adresse angegeben hatte, habe man sich geinengen geschen, ein anderes Madchen einzustellen, da die Hauefrau zu Bett liegen mußte Die abgewiesene Hauzangestellte klagte nun am Kolner Arbeitsgericht auf Zahlung von Kündigungsentschädigung. Der Beklaate machte geltend, er habe die Klagenn nach chrer Adresse befragt, worauf sie gesagt habe. sie habe jetzt eine neue Wohnung bezogen, kenne sich aber augenblicklich nicht auf den Namen der Straße besinnen. Uebrigens sei die Klägerin doch nur zur Probe angenonnnen worden und könne daher täglich entlassen werden. Das Arbeitegericht aber war anderer Ansicht. Der klagte habe zwar bei der Annahme gesagt:„Wir vollen es mal mu Ihnen probieren“,-— das jet keine Probeeinstellung. Diese müsse defristet sein, oo daß die Dauer der Probezeit ersichtlich sei. Hier.: nicht eine Vereinbarung aus Probe vor, sondern eine Einstellung auf unbestimmte Zeit und dieses Arbeitsverhältnis könne daher nur mit ordnungsmäßiger Kündigung gelöst werden. Daß die Klägerin ihre neue Adresse vergessen hatte, worauf der Beklagte auch keine Zinwendungen gemacht habe, spiele für die Beurteilung der Klage keine Rolle. Die eingeklagte Kündigungsentschädigung muß gezahlt werden. Dienstag, den 21. März 1939 Frankreich wirbt in Köln Wein und Käse nationale Spitzenerzeugnisse Wer dem krümmungsreichen Lauf der Mosel bis zur Mimdung in. den Rhein solgt und dann stromaufwärtgerterfährt bis Rüdesheim und sich hier erinnert, daß in des Rheines auch noch Reben wachsen, dem werden die unzahligen weiten oder steilen Weinbergvor Jtotz den Weinreichtum unseres Vaterlandes gen Redensahe..“: M.0 19): es sind gewaltige Mengen„Nedensaft, d. gie Winzer in ihrer mühsamen Arbeit Juss, inhad m 1a dindurch in Deutschland gewinnen: Zenian mndt wrggseig Frankreich wartet indeslen mit umgleich größeren Zahlen auf: 60 Millionen Hektoliter Wein, weniger gewonnen durch mühsel ge Win zerarbeit als geschenkt durch die Sonne. Frankreich ist damit das größte Wein produzierende Land der Erde(in Algerien kommen weitere 10 Mllionen Hektoliter hinzu): über ein Sechstel seiner Bevölkerung(acht Millionen Menschen) lebt vom Weine, nicht allein vom Genuß, sondern von der Arbeit um die Rebe. Obwohl der Wein in Frankreich nicht Genußmitte! wie etwa bei uns), sondern Nahrungsmittel und tägliches rank ist, liegt auf der n, daß die gewaltigen Mengen nicht im eigenen Lande verbraucht werden können, daß Wen ausgeführt werden muß— und was liegt da nayer, als ihn— ein edles Nationalerzeugnis— in das deutsche Nachbarland zu bringen. Fast dasselbe gilt von dem französischen Käse(über vierhundert verschiedene Arten), dessen Geschmacksreichtum eine Ausfuhr— von unserer Seite gesehen— nicht weniger erfreulich erscheinen läßt. So ist nun Frankreich auch in diesem Jahre wieder offiziell Gast auf der Kölner Frühjahrsmesse und zeigt(organisiert durch den Ständigen Ausschuß für Auslandsmessen in Paris) in einer Sonderabteilung diese seine — man möchte sagen— nationale Spezialitäten, deren Güte zu erproben, im„Gesen Keller" bereits Gelegenheit In einer stimmungsvollen Stunde wobei die Betonung weniger auf das„einer“ gelegt werden mag, wurden die ausgewählten und ausgezeichneten Sorten, mit denen Frankreich auf der Kölner Frühjohrsmesse aufwartet versucht und für ausgezeichnet befunden.„Verbindende Worte" sprach als tief mit dem„Stoff" verbundener Fachmann Herr Allinger; auch den anwesenden Vertretern Frankreichs ging das Herz auf über die kundige Art, in der ein deutscher Weinkenner seine Zuhörer durch die großen Landschaften der französischen Rotweine führte, beginnend in der südwestlichen Bordelais=Landschaft, fortgesetzt in dem in Deutschland so chätzten Burgunder, wieder südlich gehend in weniger bekannte Weingebiet des Rhonetales und endend in den Pyrenäen mit einem Muskatellertropsen, dessen feurige Süße ihn den ersten spmischen Rotweinen gleichstellt,— immer begleitet von dem der Art des Weines entsprechenden Käse. Durch das neugeschaffene Ursprungszeugnis, über das die Anwesenden aus berusenem Munde unterrichtet wurden, garantiert Frankreich die unversälschte Echtheit seiner Weine. so daß Befürchtungen dieser Art vor dem Kauf nichtia sind: später treten sie dann aus anderem Grunde nicht mehr auf Frankreich wirbt in Köln Nicht mit Werken seiner großen Geister, sondern mit Dingen, die— vom Boden her— das Land auszeichnen. Man darf getrost sagen, auch diese Werbemittel werden ihren Zweck erfüllen. R. Gauentscheid im handwerkerkampf NSG Nachdem vor einer Woche in Köln, Bonn und Bachen die Bezirksentscheidungen im diesjährigen Handweiterwettkampf durchgeführt wurden, sand am Sonntag in Kölr der Gauentscheid statt. Von den etwa 150 Wetttampfausschüssen wurden die aus den Kreisentscheidungen hervorgegangenen besten handwerklichen Wettkampfarbeiten gesichtet und diesenigen bewertet, die für den Reichsentscheid in Frage kommen. Wohl an die 600 Arbeiten deren Materialwert allein aus über 200 000 Mark geschätzt wird, waren durch die Prüfer zu begutachten. Am Montag erfolgt die Bewertung der weltanschaulichen Aufgaben. Neue Lag Nr. 80 „Was soll meine Tochter werden? Ein guter Rat: Volkspflegerin] Die Ausbildung Wo ist ihr Einsatz für den Staat und für sich am greichten? Diese Fragen würden sich in diesen Wochen alle verantwortungsbewußten Eltern vorlegen Tochter aus der Schule entlassen wird. Doch auch au., die heranwachsende Tochter beschäftigt sich heute je mit dem zu ergreisenden Beruf. Für diehat se Neigung, fur den anderen die Eignung. Soll eine produktive Leistung erzielt werden so ist es erNeigung mit der Eignung zu verbinden. Vielfach liegt eine falsche Neigung oder gar Abneigung %# an der Unkenntnis der Aufgaben und Ziele die dieser oder jener Beruf dem Mädchen #r angeyenden Hausfrau und künftigen Mutter stellt Gerade der soziale Beruf kommt den fraulichen Bedürfnissen, dem fraulichen Können beionders entgegen. Jeder weiß, daß die NS=Volkswohlfahrt die Aufgabe hat sch „ 4g#nden Arbeit zuzuwenden. Selbitver# steigt damit auch der Bodarf an sozialen achunserer Mädchen wissen, was es mit dem Beruf der Volkspflegerin auf sich hat. Nach zweijähriger Ausbildung wird die Volkspflegerin in den Dienstistellen der NS(Hilfswerk„Mutter und Kind“ ASV=Jugendhilfe usw eingesetzt. Weiter steht ihr der Weg in die öffentliche Fürsorge(Stadt und Provinz) und zwar in die Gesundheitsämter. in Jugend= und Arbeitsämter, sowie als Werksfürsorgerin in den Betrieben offen. Und die Ausbildung? Sie erfolgt in der NsFrauenschule für„Volkspflege, Köln, Rheinaustr. 3. Es handelt sich um die ehemalige Volkspflegeschule der Stodt Köln die im April 1938 von der NS=Volkswohlfahrt Gau Köln=Aachen übernommen wurde. Die Ausbildung umfaßt einmal den theoretischen Unterricht über die Hauptarbeitsgebiete der Volkswohlfahrt(Gesundheits=, Jugend=. Wirtschafts= und Berufsfürsorge), wozu ergänzend Fächer wie Menschenkunde Menschenführung. Rechtskunde Volkswirtschaft und Sozialpolitik treten und zweitens die praktische Arbeit an den Stellen die ihrem späteren Wokungskreis entsprechen. Der inneren Ausrichtung der Schülerinnen dienen Vertiefung der politischen Schulung; Volkskunde Sport und Musik sind natürlich auch im Lehrplan zu finden! KameraLschaftliche Zusammenarbe#t zwischen Lehrkräften und Schülerinnen wird besonders gepflegt sei es in gemeinsamen Feiern oder gemeinsamer Arbeit. So ist zum Beispiel im Stundenplan wöchentlich eine bestimmte Zeit angesetzt, in der die Schülerinnen praktisch im Haus und in der Verwaltung der Schule mitarbeiten Lebensnähe wird auf allen Gebieten erstrebt, so durch Vorträge von Persönlichkeiten, die in den Arbeitsgebieten des öffentlichen Lebens stehen durch Studienfahrten von —3 Wochen durch das Gaugebiet und im zweiten Ausbildungsjahr durch Deutschland. Das junge Mädchen, das Volkspjlegerin werden will, muß, um die Frauenschule für Volkspflege besuchen zu können mindestens 20 Jahre alt sein. Es muß die mittlere Reise (bei Volksschülerinnen schulwissenschaftliche Vorprüfung) erlangt haben und natürlich vollkommen gesund sein. Weitere Voraussetzungen zur Aufnahme sind u a entweder einjährige Schwestern= oder Kindergärtnerinnen=Ausbildung Abschlußzeugnis einer Frauenschuie oder Besuch einer wirtschaftlichen Frauenschule, bei einjähriger Berufstätigkeit in der Wohlfahrtspflege. Abschlußprüfung einer anerkannten Handelsschule und der Nachweis einjähriger Berufstätigkeit oder eine vierjährige Tätigkeit im Beruf. Empfohlen wird die pflegerische Ausbildung, unveoina erforderlich sind hauswirtschaftliche Kenntnisse. Was die Kosten der zweijährigen Ausbildung angeht, so sind für Schülerinnen aus kinderreichen Familien bedeutende Erleichterungen vorgesehen. Auswärtige Schülerinnen haben Gelegenheit, im mustergültig eingerichteten, der NS=Frauenschule für Volkspflege angeschlossenen Kameradschaftsheim vohren zu können. Die auswärtigen Schülerinnen. die z. B auf die Abfahrt ihrer Züge warten müssen, können sich in den vorhildlich eingerichteten Räumen aushalen.1 ist ihnen die Möglichkeit gegeben in einer im Hause befind'ichen Küche sich selbst eine Kleinigkeit zu richten Der NS=Frauenschule in Köln wird zu Ostern ein Kindergärtnerinnenseminar, eine Kinderpflegerinnenschule und im Herbst dieses Jahres ein Jugendleit erinnen seminar— das erste in Westdeutschland— angegliedert. Es sei hier noch kurz auf die Berufe der Kindergärtnerin, der KinS 8 Rn # 4r c 2 Bü #.4 Fleißige Hände regen sich Ernstes Studium ist notwendig, um den Anforderungen des erwählten Berufes gewachsen zu sein derpflegerin und der Jugendleiterin eingegangen. Die Kindergärtnerin leitet kleinere Kindergärten und Felie und führt in umfassenderen Kinderanstalten selbständig entsprechende Abteilungen. Die Kinderpflegerin orbeitet als Gehilfin der Kindergärinerin oder in Familien als Unterstützung der Mutter. Für sie genügt als Vorbildung die abgeschlossene Volksschule. Bei besonders guter Bewährung kann sie von hier aus durch einen verkürzten Lehrgang in den Kindergärterinnenberuf aufsteigen. Die Jugendleiterin hat als Aufgabe: a) die Leitung von solchen Kindergärten und Horten. die gleichzeitig Schulausbildungszwecken dienen, b) die Leitung von Tag= und Nachtheimen für Kinder, c) unterrichtliche Tätigkeit an allen Schulen, die die Unterweisung in der Kindererziehung einbeziehen, d) praktische Einrichtung und Beaussichtigung von Kindergärten und sonstigen Betrieben der Kinder= und Jugendfürsorge. Das Deutsche Rote Kreuz Die männlichen Bereitschaften des Standortes Köln des Deutschen Roten Kreuzes fanden sich am Tage der Wehrmacht durch einen plötzlichen Alarm i Hause des Deutichen Roten Kreuzes in kürzester Zeit zusammen Innerha b 20 Minuten trafen 103 Führer und Mannschaften in voller Ausrüstung ein. Die eigenen Krankenwagen waren in 10 Minuten zur Stelle Im Verlauf einer Stunde standen 246 DRK=Angehörige einsatzbereit. Nach kurzer Uebung und Besprechung unter Befehl des Leiters der Abteilung 1. DRKHauptführer Dr. Peters wies der stellv. Kreisführer Proj. Dr. Coerper auf die Bedeutung des Tages hin und beendete mit einem„Sieg Heil“ auf den Führer und Schöpfer des Großdeutschen Reiches den Alann. 100mal„Laterna magica 66 Zwei Stunden beim 100.„Frohen Samstagnachmittag“ „Wir wollen jetzt in kurzen Worten schildern...“ wie es war an dem 1190. Frohen Samstagnachmittag des Reichssenders Koln. Der stattsand in der Großen Messehalle. Und der ausnahmsweise auf den Abend verlegt war. Es wirkten mit(frei nach Rudi Rauher) das Kleine Orchester des Reichesenders Köln unter Leitung von Otto Julius Kühn, der Kölner Rundsunkchor unter Stabfuh rung von Musikdirektor Adam, Elisabeth Reschelt(Sopran): Kurt Engel(Marimba-Virtnose), Hermann Schmmidt-Benikoven(Tenor) und dann die, um die sich dieser„Nachmittag=Abend“ eigentlich drehte, die„Jubilare, die drei Frohen Gesellen Rudi Rauher, Hans Saicher, Karl Wilhelmi sowie„Tante Judela", allas Antonie Putz Fricke Rudt Rauder nannte zu Beginn der Jubiläumever= anstaltung noch mehr Mitwirkende, nämlich mehr, als viertausend Gäste, die aus Einladung der Ns=Gemein= schaft„Kraft durch Freude“ herbeigeellt waren. Von diesen Mitwirkenden soll zuerst berichtet werden, wobe man sich freuen muß, über das Vorhandensein, die Erntenz der KdF. Denn vielen, wohl den meisten der Volksgenossen, die am Samstag den Ehrenabend der Frohen Gesellen miterieden konnten und sich von Hersen freuten, lachten und ehren Alltagskumnmer vergaßen ware doch ohne Ka,f die Teilnahme an solcher Veranstaltung verwehrt So ader kamen sie herbei, die Jungen und die Alten. die Manner und Frauen, ohne Unterschied des Standes und Beruses Da erschenen Cogstöchter un großen Abendklerd. von Partumwolken umgeden da waren ader in der Mehrzahl Madchen und Frauen aus den berufstätigen Volkskreisen. Auch sie datten sich sein gemacht, sehr sein sogar. Undd neden dem perrn Bauunternehmer, der sich mit seiner Dame unterhielt, wieviel man wohl für den neuen Wagen anlegen wolle, an Fritz. der Lehrling aus dem Kaufmannsladen. der nach Feierabend noch Ischmudden“ muißte uund darinn etwas versoatet angeschnaust kam. Frig hatte am Morgen oder Mittaa berete seinen Sonntageanjug angezogen. Der datte jent schon Rolonsalwarenladen Aroma angenommen. Ader Fren du gesielst mir, wie du aleich im Banne der drei Frohen Gesellen warst. Ohne Ndf wärst du wohl nie zu einem solchen schönen Abend gekommen Rudi Rauder legitmnierte also die 4000 Gaste der KdF in der Großen Messchalle als Mitwirkende an dem „Nachm ttag=Abend“. Ich glaude. die Hörer der Reichsender Köln, Hareburg und des Deutschlandslendere werden von dieser„Mitwirkuna“ einiges vernommen haden non der Stimmnung und Begeisterung, die bei der Judilaumsver anstaltung herrschte Man zeihe mich nicht der Drückebergerei, wenn ich von Orchester. Chor und den Solokrätten weiter nichte schreibe als nur daß eden nach jeder Darbietung'ese Biertamend im Saale deaerstert„mitwirkten“, was man ja auch zu Hause am Lautsprecher vergommen und gebührend gewertet haden wird. Unsonsten muß ich bitten sich noch ein paar Tage zu gedulden, dann kommen die bericeneren Ausführungen unseres Rund##unktrirtkers. So und min zu den drei bzw. vier„Hundertern" Daß die drei Frohen Gesellen an ihrem Ehrenabend aisgeze chneter Laune waren, na, wer hätte anderes erwardet. Daß sie und Tante Judela sich besonders angestrengt hatten, davon konnte man Sonntagmorgen in einer Bildreportage Ueberzeugendes lesen. Theo Rausch, der„Spintus rector“, hatte für diesen„Jubiläums= Abend“ auserlelene Delikatessen serviert; nicht umsonst war sein Manuskmpt achtzig Seiten stark Man sagte mir, 2333 Vertreterinnen des zarten Ge schlechts seien am Samstagabend zum hundertsten Nach mittag zu Rudi zu Besuch gekommen. Am Samstagabend, während er zuerst„solo“ aus dem mi der golde nen Zahl„100“ geschmückten Podium stand, flogen ihm auch 2333 Herzen entgegen. Wieniele mogen draußen in weiten Landen stille Schnsucht gehabt haben“ Also wurde ich gefragt:„Sie! Sie sind ja von der Presse?“— Btte?“—„Ach. Sie wissen vielleicht, ob Rud Rauher verheiratet ist?“—„Bedaire, ich weiß nicht, aber ich weide morgen einmal meine Kollegen von der Kunst und Kleinkunst fragen, die wissens. Wenn Sie nur Ihre Adresse.."—„Aber Adele. Du kompromittierst mehr konnte ich nicht verstehen von dern, was da einer von den 1667 Besichern mannlichen Geschleches drumndaßte. Ich glaude, am Sanistagabend gab's irgendwo in Köln eine Rene Szene. Wegen Rudi!... Es war just so wie deim„Hänneschen" am Eisenmarkt, wenn es vor dem Beginn der Vorstellung fragt: S dd'r all do?: Und hundertfach tönt's ihm entaegen „Iusaaa!“ So wars, als am Sametagabend das Trio Rauder, Saccher und Milhelmt die weidlichen Gaste fragte:„Lauft das Badewasser nicht über? Ist der Sonntags##ichen aus dem Backosen? Kocht die Mich nicht der?“ Für Hunderttausende begeisterte Hörerinnen drauten anworteten 2313 weidliche Stimmen drinnen mut einem melodischen„Reinn“ und„#aaa!“ Apropes! Miich' Hotsentlich hatten die vorsorglichen Hausfrauen die Milch na nur vom Osen genommen, damit sie nicht üderkochte, sondern auch weit weit sor###estellt aus dem Bereich des Lantsprechers, denn Tante Judela hit zur Feter des Tages looo schon gesungen, daß die Misch hektoliterweise hätte sauer werden können. Der Kase, der daraus geworden, könnte seidst Hans Salcher nicht verspeisen, wenn er frisch von der aufresenden Lömensaad gekommen wäre Ueberdaupt lief dieser Jubiläums=Somstag=Nachmittag=Adend auf hoden Touren. Man konnte Tränen achen üder Rudt Rauders„Matenndte“, üder Tante Judela und ihre Eckhauser, die abgerissen werden. weil riicher Wind vom Stadtwold nach Deutz hermeden soll“. der Karl Wildelmis Schwalde Lerche und Löwen die zanz heiter um den Kirhnurm und den Biinableiter klogen und Hans Salcher, den„Helden". der drei Jahre n der Weiste Godi war. funf Jahre in der Sadara und sehn Jahre in der— Geographie und dabei so vergeßlich, daß er der Tante Judela die Noten zum Judiläumsgesang nicht holen konnte, und so„schwach von Begriff“, daß er den Herrn Kanzlei=Sekretär Hahn mit dem ganz leise=trähenden=Hahn verwechselte. Auch diese beiden köstlichen Stunden verflossen— allzurasch. Das Kleine Orchester des Reichssenders Köln hatte schon den Kehraus beendet, als die drei Frohen Geellen mit Tante Judela und Theo Rausch nochmals auf das Podium geholt wurden. Boten brachten ihnen Blumen, vel Blumen und der„Bäckermeister Karl erduer“ stiftete einen„Bund“, einen Sonntagsluchen, der unter Garantie nicht angebrannt war. Beigeord neter Ebel sprach den drei Frohen Gesellen die Glückwünsche der Hansestadt Köln aus. Das lustige Trio habe durch seine Frohen Samstagnachmittage den Reschssender Koln in aller Welt belebt gemacht, damit Kölns Lemacher Namen besondere Ehre bereitet, den Ruhm der Hansestadt als Stadt des Frohsinn und Humors verstärkt und vermehrt. Beigeordneter Ebel wünschte den drei Frohen Gesellen mit Tante Judela und Theo Rausch für die nächsten hundert Samstagnachmittage ebensoviel Erfola. Nach kurzem Dankeswort sorderte Rudi die vor Begeisterung von den Sitzen aufgestandenen 1667 Männlein und 2333 We blein auf. das KdF=Lied zu singen: Freut Euch des Lebens.“ Was schunkeinderweise gechab 03— Musik in Kölner Kirchen Karthäuserkirche St. Michsel Bei einer Geistlichen Abendmusik in der Kartäuserkirche zeichnete der Kirchenchor nur als Veranstalter. Wahrscheinlich wird auch hier die Grippe die Auffuhrung der ursprünglich vorgesehenen Cdorwerke Daß der stattliche gemischte Chor die Kirche nach wie vor der Lösung großer und schwerer kirchenmusikalischen Aufgaben fähig ist vermochte auch diese kirchenmusikalische Andacht wieder darzutun, deren Vortragsfolge insbesondere eine Reihe von Mariengesängen älterer und neuerer Tonsetzer für Frauen= und gemischten Chor aufwies, darunter Bruckners herrliches„Ave Maria“ für 7stimmigen, gemischten Chor, zwei Marienlieder für Frauenchor von Knab und ein„Maria dixit“ von Hans Leo Haßler. Weitere musikalische Höhepunkte der Andacht waren der machtvolle Chor„Denn die Glorie Gottes“ aus Händels„Messias“ zu Beginn, Mozarts „Ave verum“ und ein 8stimmiges„Tantum ergo“ von zum Ausklang der Andacht. In Verbindung mit der guten Akustik der Kirche ergab das ebenso aus drucksvolle wie abgeklärte Chorsingen immer wieder Augenblicke von besonderem klanglichem Reiz. G. Dichterin als Mittlerin Clara Nordström weilte wieder in Köln Zinn zweiten Mate innhalb eines Vortragsjahres weilte die schedische Dichterin Clara Nordström, denn Ween und Werk wir schon bei ihrem ersten Besuch in der Domstadt ausführsich würdigten, m Köln. Engeaden rom Deutschen Volksbildungswerk RSc Kurt durch Frtude bot die Dchrerin an dierem Avend in der Lesegesellschaft den in großer## erschienenen Zutorern Aeichtann ax Herz dar. das in Schw den wohl wurzelt, dessen Alten jedoch bewundend Demchland gebort und dessen Arbeit ausrrchtet ist auf das Ziel einer Anvon Sebastian Bach vereitelt haben, so daß der Abend derung der deiden großen genanichen Straten. einzig mit Solokrästen stattfinden mußte. Keineswegs zum künstlerischen Nachteil dieser Abendmusik, der berujene vokale und instrumentale Kräfte ihr Können lieden. So Meta von Neuenstein, die die stimmlichen Vorzuge ihres dellen Soprans in je zwei Arten von Handel und Bach int Begleitig obligater InstruHatte di Dichterm am ersten Kölner Vortrag###bend aus ihren Werken geleien, so geleitete sie ihre Idörer diesmal iner Reise durch Schweden, eine Reise, die ihren Ausgang im andlichen Schonen, der Kornkammer Schwedens nahm, über Stagerral führte, wo die schwedischen Fiicher den noren Heiden der großen Se#mente(Flote und Violine) zu schöner Entsaltung brachte: schlacht die sie in dren neten bargen Grobstatton ich en dann der Flonist Wilhelm Büchel, dem die tonlich und wo Gorch Fock eine Ruhestätze sand, durch das aufrechttechnisch gewandte Wiedergade zweier Kammersonaten Aare Bohislan das alte Wkingerland, durch das heitere und durch das eigentliche perz Schwedens, wo sich in geschichtlicher Zeit dr Manner von Handel und Bach gelang: nicht zulenzt der Rippeser Wernland Organist Helmuth Kahldoser, der auf der schönen Dolekarlten Orgel der Kartäuserkirche Orgelwerke von Bach zu besonders eindringlicher Wiedergabe und Wirkung gelangen ließ An instrumentalen Kraften waren in dieser Adendmustk weiterhin Wildelm Isselmann(Violine). Martin Bochmann(Cello) und Arnold Haas (Cemdalo) tatg. Dem Kirchenchor wie der künstlerischen Sache tut man einen guten Dienst, wenn man bereits jent auf das nächste, am 28. April im Kapitelsaal der sirche stattfindende Konzert 17. Jahrhunderts ausmerksam mit Kammermusik macht des Wie der Kirchenchor von St. Mauntius, so dachte auch der von M Koller geleitete Chor von St Michael an die bedürftigen Kommunionkinder der Psarre, indem er einer unter dem Leitgedanken„Der freudenreiche Rosenkranz“ stehenden kirchenmusikelischen Andacht sein großes Können zur Verfügung stellte, das seit der Aufführung einer BrucknerMesse in besonders guter Erinnerung haften gedlieden##. zu detreiender Tat autrattzen Männer die deutichen Ursonmas waren), die fie cchießlich den hohen Norden erreichte Lappland mit seinen großen Einomkunten wo die Sommeronne einige Wachen nicht untergeht und wo in Winter Dunkcheit herrscht. Clara Nordstrom sprach zu stillen und dach beredten Lichtildern von ihren Reisen, die sie alljährlich wieser mich Sch##eden untem mm. Als Kennerin deinchir und schwedischer Lan'schatten und Menchen wußte sie in einacher und korer Weise Uebereinstimmendes, Verbindendes ii lagen, sei es nun über das gleiche Grsicht des Landee oder der Meneichen m Skantenavien oder im Deurchen Reich Gemeinsamkeiten, die mu dem Lauie der Zen die beiden Länder zueinanderfuhren sollten Und warrerd sie in fraulich unkomplizierer Wesse ich für dieses hode Ziel einsetzte, dem auch ihr dichterisches Schaben gilt. wurde an ihr ein neues Mal die große Autgabe des Dichtenden omenbar: Mittler= lein pohchen Lindens und Bettern. 4 R —1 -41*•7-• 1P9 Neue Tag Bewährte Kameradentreue Vierzigjährige Freundschaft durfte nicht zerbrechen Adolf und Johann, 58 Jahre der eine und 62jährig der andere. verband eine enge Kameradschaft. Beide kamen zusammen in die Berufsausbildung, feierten miteinander das silberne und auch das vierzigjährige Dienstzubllaum. Als Adolf vier Jahre lang als Soldat im krieg im Felde seine Pflicht tat, sorgte Johann für dessen Familie mit, so wie fur seine eigene. Johanne Aeltester nahm eine Tochter Adolfs zur Frau. So eng die kameradschaftlichen und Familienbande geschlungen zu sein schienen, sie gingen doch zu Bruch, wenigstens zeitweise. Adolf wurde vor einigen Jahren Witwer und beiratete später eine Frau, die sehr viel jünger war als er. Durch diese Frau sollte der Streit zwischen die beiden Männer kommen und damit in deren Familien bis zur Vernehmung des Angeklagten draußen auf dem Fiy- zu warten. blieb noch eine Frau in den dreißiger Jahren in der Zeugenbank sitzen. Ueberraschend wandte sich jetzt der Richter an diese Frau.„Wer sind Sie denn?" Es war Adolfs Frau. „Ich wil. Ihnen etwas sagen“, apostrophierte sie nun der Richter:„an dem ganzen Unglück tragen Sie ein gerüttel. Maß Mitschuld! So, und nun gehen Sie gefällig“; heraus und lassen sich hier nicht mehr blicken!" Dann sprach der Richter mit dem Angeklagten, aber zunäckst gar nicht über den Prozeßstoff. sondern er ließ ihn sein Leben schildern und seine Beziehungen zu seiFrau Josefa hatte einmal gehofft, Adolfs Aeltesten, nem alten Kameraden Johann. Adolf erzählte nun all allo ihren jetzigen Stief=Schwiegersohn, zum Manne zu das, was oben geschrieben ist. Und als er dann bei seiner erkalten. Als sich diese Hoffnung zerschlug, nahm Josefa Schilderung be. dem wirklich tragischen Vorkommnis im den alten Adolf, wie man sich in Bekanntenkreisen und Garter angekommen war und der Richter den Angeklagin der Nachbarschaft erzählte,„zum Trotz“, und das ten fragte:„Nun sagen Sie mal, wie kamen Sie eigentkönne nie gut gehen. Adolf erlag bald ganz dem Ein=slich dazu?“, konnte Adolf kein Wort hervorbringen, es He. Elingoron Frau und anforte ihm auch die Pian ihm mie ein Mürgon im Halse und ein Erschüttern steilte sich der Zeuge vor den Richter hin:„Herr Richter, können wir die Sache nicht aus der Welt schaffen? Eigentlich ist ja die Frau an allem schuid(damit zeigte der Zeuge zum Gerichtsflur) und der Adolf sollte sich etwas mehr als Mann zeigen. Wir sind nun doch vierzig Jahre durch dick und dünn miteinander gegangen und auch durch unsere Kinder gewissermaßen verwandt. Ich könnte es nicht ertragen, wenn der Adolf ins Gefängnis käme!" Richter und Amtsanwalt hatten sichtlich Freude über solches Freundes= und Kameradenwort. Nun, zu Gefängnis, nein, soweit wär's wohl sowieso nicht gekommen. Aber auch den Makel der gerichtlichen Bestrafung in Form einer Geldstrafe wollte der Richter gern vom Angeklagten fernhalten. Das merkte man. Johann nahm bereitwilligst seinen Strafantrag zurück. Abei der Strafantrag war auch von Amts wegen gestellt. Die Anklage lautete ja auf gefährliche Körperverletzung. Da kam nur eine Einstellung des Verfahrens in Frage, wenn der Amtsanwalt seine Zutimmung gab. Sie wurde gegeben unter der Bedingung, daß Adolf eine Buße zahle an das WHW in Höhe von dreißig Mark und sich dazu verpflichtete, Johann alle entstandenen Kosten zu erstatten. Adolf war dazu bereit, und er konnte als Unbestrafter nach Hause gehen.— önne nie gut gehen. Adolf erlag bald ganz dem Ein= slich dazu?“, konnte Adolf kein Wort hervorbringen, es] In einer Gaststätte in der Nähe des Gerichtsgebäudes lus seiner viel jüngeren Frau und opferte ihm auch die saß ihm wie ein Würgen im Halse und ein Erschüttern sah man etlich: Zeit später drei Männer zusammen sitzen, reundschaft und jahrzehntealte Kameradschaft gegenüber ging durch seinen Körper. In dem Augenblick mochte ihm einen gewesenen Angeklagten und zwei Zeugen. Und lopann, zwar nicht plötzlich, sondern nach und nach und das Erlebnis der vierzigjährigen Kameradschaft vor der unter ihnen eine Frau— Frau Josefa. Alle vier ., zwar.—. daß Adolf es eigentlich selbst merkte. Buerst einmal mußte Adolf seinen wöchentlichen ##abend mit Johann aufgeben. Das Verhältnis zwiden beiden Männern wurde zusehends kühler. Adolf auch seinen Schrebergarten auf, der neben dem hann. laa. Damit sing eigentlich der sene Streit an. Man hatte vor Jahren gemeinsam Material für huben und Umzäunungen angeschafft, man benutzte auch htereinander das gleiche Gartengerät. Obschon Adolf ein streit nicht lag, war seine junge Frau um so rechthabekischer Sie schikanierte ihren Mann und auch den Jogann. Der letztere fühlte sich eines Tages bewogen, seien alten Freund und Kameraden einmal„geradezukellen“ und ihm den Marsch zu blasen. Durch Frau Joesas Dazwischenkommen war Adolfs Männlichkeit sehr bald wieder dahin. Und wie das so ist, daß sich Schüch#ernheit, Zaghaftigkeit, Minderwertigkeitsbewußtsein und Seele stehen. Der Richter hatte verstanden. Johann wurde in den Gerichtssaal gerufen. Ehe der Prototollführer noch seine Personalien notieren konnte, Frau— Frau Josefa. Alle vier Personen waren glüalich. Am meisten wohl Adolf und Johann, Kameraden seit einem Menschenalter. —03— Programmwechsel am Nacht zieht den Kürzeren 7 Lenz astronomisch beglaubigt Und dräut der Winter noch so sehr— es muß doch Frühling werden. In diesm Jahre hau der Winter noch kurz vor Frühlingsbeginn gedräut, mit Schneestütmen Aiehenl,„Jaghäftigten. Winderwerliaenlsbewbußtsent und,„„„ lbhängigkeitsgefühl manchmal urplötzlich in Ertremen und verehten Straßen und allem, was dazu gehört. Aber ußern und Luft zu machen suchen, so sollte es auch auch das nützt ihm nichts. Er hat, laut Kalender, das „„„„=sschen Feld zu räumen: heute, am 21. März, ist Frühlingsanfang. Nun ist zwar eine alte Tatsache, daß sich dieser Frühlingsansang meistens nur auf dem Papier vollzieht. die richtigen Lenzeswonnen lassen noch ein paar Wochen wischen Adolf und Johann zu einem bedauerlichen lustritt kommen, der einen bösen Ausgang nahm Der langsam auch recht verärgerte Johann weigerte entschieden, Adolf einige Gartengeräte herauszugeben, dieser(auf das Drängen seiner Frau) für sich beanruchte. Adolf machte schon Anstalten, sich mit seinem sten Kameraden zu einigen, als Frau Josefa ihm von ihrem Wohnungssenster ein recht energisches und vielsagendes„Adolf!“ herunterrief. Er nahm nun allen Mut zusammen und wollte Johann mit Gewalt Gartengeräte fortnehmen. Als sich dieser das verbat, griff Adolf zu einem alten, verrosteten Küchenmesser, das immer in der Gartenlaube gelegen hatte und stach seinen ehemaligen Freund damit in den rechten Unterarm. Blasser noch als per Verletzte wankte Adolf seiner Behausung zu Johann hatte eine recht ernste Verletzung davongetragen, die ihm wochenlang zu schaffen machte. Obschon er vielleicht nicht so ganz damit einverstanden war, erging doch von ihm eine Strafanzeige gegen Adolf wegen gefährlicher Körperverletzung. Da stan! dann nun Adolf vor dem Einzelrichter, hilf losec als ein Schuljunge. Außer Johann war als Zeuge ein Mann erschienen, der diesen verbunden hatte. Ferner lag ein ärztliches Attest vor. Als der Richter die beiden Zeugen über ihre Eidespflicht belehrt hatte und sie bat, Blumen aus Bernstein Wenige Tage noch, dann tritt die Deutsche Arbeitsfronz an, um in der letzten Reichsstraßensamntung des WHA 1988 39 goldschimmernde Abzeichen„an den Mann“ (und an die Frau) zu bringen. Blumen und Blotter aus wari glänzendem Bernstein! 31 Millionen Stuck werden den Wg in alle demiichen Gaue nehmen—— die größte bisher bereitgehalten= Anzahl an WHW Abzeichen! Sie werden ihre Abnehmer finden Mahr als 30 Millionen sind zwar eine gewaltige Menge, nicht wahr? Aber Großdeutschland hat ja 80 Millionen Einwohner der anderherum: es hat weit über 20 Millionen Min en. die in Arbeit und Brot stchen. Wenn also jeder ur zwei dieser Blumen ansteckt—— aber schließlich auf sich warten. Und die ersten Schneeglöckchen und Veil chen, die schon vorwitzig aus demn Boden guckten, haben noch einmal einen eisigen Verweis bekommen. Frühlingsanfang! Nur wenige wissen, wie gut wir's haben: nämlich wir Bewohner der nördlichen Ercha b kugel. Wer denc: daran, daß wir genau drei Tage länger Frühling haben als die Menschen auf der füdlichen Halb kugel? Der Frühling ist die Zeit des Jahres, in der sich die Sonne vom Acquator entferm und die Tage bedeutend zunehmen. Der astronomische Frühling beginnt mit der Tag= und Nachtgleiche und dauert bis zur nächsten Sonnenwende, wenn die Sonne un Mittag ihren höchsten Stand am Himmel und der Tag die längste Dauer erneich hat. Auf der nördlichen Halbkugel beginnt also der Frühling am 21. Marz und dauert bis zum 21. Juni. auf der WAchen währt er vom 23. September bis zu 21. Dezember. Und so genießen wir nördlichen Erdbewohner drei Tage Frühling mehr. Imerhin werden die Tage nur sehr langsam wärmer. Die mittlere Tagestemperatur beträgt am Tage des Frühlingsanfangs, dem 21. März, in Deutschlund nur 3,5 bis 5 Grad Wärme und Nachtfrüste bis zu 5 Grad Kalte sind durchaus nichts Ungewöhnliches. Es sind deshalb innner Ausnahmefälle, wenn das Theunometer in den Mittagsstunden wirklich einmal bis zu 10 und 15 Grad hinausklettert— die Wettemnorm des Frühlingsansangs liegt bei erheblich niedrigeren Temperaturen. Darum sind auch die Schnee= und Frosttage der letzten Zeit keine ungewöhnliche Erscheinung, sondern noch bis in den April hinein durchaus normal. Dennoch soll ein lenzliches Schnecgestöver unsere Frühlingsfreude nicht beeinträchtigen. Denn wenn der Frühling erst kalendarisch„beglaubigt“ ist, so kann sich der Winter auf die Dauer nicht mehr halten. Schon vollzieht sich, unmittelbar neben dem letzten Schnee, das holde Wunder beginnenden Frühlings: die Knospen schwellen, die heimgekehrten Zugvögel slöten die ersten frohen Lieder und allenthalben beginnt sich neues Liben zu regen. Nicht umsonst bezeichnet man die Zeit zwischen dem 2. Februar und Anfang Mai als„Frühjahrsfestzeil". da in diesen Wochen viele Volksfeste geseiert wurden, die heute in den deutschen Gauen zum großen Teil gerade un die Zeit des Frühlinigsansangs wieder aufgelebt sind. Es sind dies vor allem alte Kampfspiele zwischen Frichling und Winter, beide von Personen dargestellt, wobei nalüiclich der Winter den Kürzeren zieht und desiegt wird. Bald tummeln sich die„Frühlingsfliegen"— es sind Köchensliegen, die vereins zeitig im Jahre auftauchen. Dem Schneeglöckchen, das den Lenz einlautet und den Blumenreigen des Jahres er#fmet, hat man auch den Namen „Frühlieg sknotenblume“ gegeben,„Frühlingsaniere“ ist ein zartes grünes Kraut, das zeitig aus dem Boden schaart und auch die„Faichlingswicke", ein Erbsengemächs, meldet sich zeitig in Juhre. Frühling auf der ganzen Linie wie könnte es da anders sein, als oaß auch in der Rüche Frühling wird und die Haussrau aus den ersten jungen Kräutern eme„Frühlingssu" kacht?—12. Leistungssteigerung im Großhandel Eine Tagung der Wirtschaftskammer Köln Nr. 80 Kölner Konzerte Nippeser-cappella-Chor— Akkordeonmusik Mit seinem aus nur 16 guten Männerstimmen bestehenden Nippeser=cappella=Chor— das AccappellaSingen ohne Begleitung von Instrumenten ist bei einem Männerchor eigentlich selbstverständlich— veranstaltete Paul Thillmann in der Aula des Nippeser Realgymnasiums wieder ein Konzert, dem weder die innere künstlerische Haltung noch der äußere Erfolg versagt blieb. Der Dirigent des Nippeser Chors ist klug genug, mit seiner kleinen Sängerschar nicht einen Chor von 60 Sängern vortäuschen zu wollen. Auf dieser künstlerischen Einsicht beruhte wiederum die Vortragsfolge des Konzerts, die sich zum größten Teil aus Kammerstücken der Männerchorliteratur zusammensetzte; und die Wirkung, die ihre besten Trümpfe wiederum in den im Klang tief gesättigten Stärkegraden des Mezzoforte, Piano und Planissimo ausspielen konnte und zumal den Ausdruckswerten der gesungenen Chöre nicht die geringste Nuance schuldig blieb; diese Ausdruckswerte im Gegenteil sogar überdeutlich werden ließ, so daß einige Chorsätze geradezu den Charakter des Sentimentalen annahmen. Mit einem„Popule meus" für achtstimmigen Chor von Vittoria-Werth gedachte der Chor des im vergangenen Jahre verstorbenen Mitgründers Georg Zimmermann, mit zwei Chören von Trunk erinnerte das Konzert an den 60. Geburtstag des Komponisten und mit drei Volksliedern von Silcher an den 150. Geburtstag des Meisters. Weiterhin erhob Paul Thillmann mit seinem Männerquartett in vierfacher Besetzung auch Chöre von Bartosch, Eisenmann, Nellius, Thelen und Kämpf, insbesondere die beiden schon früher gesungenen Chöre von Schubert„Nachthelle" und„Der Gondelfahrer"(mit August Schmitz am Flügel und Paul Manes als Sänger des Tenorsolos) wieder zum Rang chorischer Kabinettstücke. Heitere„Sachen“ bildeten den Abschluß des gut besuchten Konzerts, in dem auch eine Pianistin von Rang mitwirkte. Und zwar Resi Wermeiskirchen. Wie die Meisterschülerin der Rheinischen Musikschule eine Ungarische Rhapsodie von Liszt und einen Konzertwalzer von Lanner=Pillney spielte, das bezeugte wieder eine für die Laufbahn der Konzertpianistin wie geschaffene Begabung. * Während in der vergangenen Woche die amerikanische Klaviervirtnosin Emily Boettcher in der Musikhochschule vor etwa 20 Hörern spielte, übte ein Konzert des Kölner Akkordeon=Klubs„Solo“ eine solche Anziehungskraft aus, daß der große Saal der Wolkenburg so gut wie restlos besetzt war. Das„Lieblingsinstrument“ der Zeit hatte wieder seine Schuldigkeit getan. Musiziert wurde allerdings sehr gut. Unter Leitung von Jakob Oehl stellte sich ein Ensemble von Akkordeonspielern vor, das ebenso in der Sicherheit des Zusammenspiels wie in der Klangfülle überraschte. Daß man auch auf dem Gebiet des Akkordeonspiels zu einer arteigenen Literatur zu gelangen sucht, zeigte vor allem die Wiedergabe einer viersätzigen Suite von K. Mahr mit recht fesselnden musikalischen Augenblicken. Die große musikalische„Attraktion“ des Abends bildete die Mitwirkung des Akkordeon=Virtuosen Tönnn Smith, der auf seinem zuweilen geradezu an den Klang einer Kino Orgel erinnernden Instrument in einer Phantasie aus Gounods„Margarete“ wirklich Erstaunliches leistete. In der bunten Melodienfolge des zweiten Teils spielte Michael Agnes am Flügel die überleitende Zwischenmusik. Robert Greven Im Plenar'aal der Industrie= und Handelskamnner über die Leistungssteigerung im Großsand gestern morgen in Anwesenheit des Hauptgeschäfts= handel und über die Möglichkeiten, wie diese erreicht führers der Wirtschaftegnppe Groß=, Ein= und Ausfuhr= werden könne. Seines Erachtens sei eine Berusssid es genug Volksgenossen, die, ohne ein großes Opfer handel eine Tagung der Unterabteilunggeseßzgevung unbedingt erfordetlich, oa es nicht an# dringen, auch 5 oder 10 dieser leuchtenden Fruchtings= Groß=Ein= und Ausfuhrhandel der Wirt= gehe, jährlich an die 35 Mill arden Mark Unbekannten erwerden können. lschaftskammer Köln statt, zu der die Ob. und in die Hände zu geben. Aus gewissen Kreisen heraut Ueberhaupt; das Kopfrechnen macht bei dieser Gelegen. Vertrauen## ute in großer Jahl erschienen waren. Der mache man ihm den Vorwur, er wolle für den Grotzheit Spaß. Wollen wir eirmal ein paar Verluche Leiter der Kammer, yans Hünemeyer, eröffnete die, handel ein„Schutzgesetz". Das Gegenteil sei der Fall! machen? Also; die Bernsteintlumen sind durchweg Hand. Sitzung und wies auf das gute Verhältnis zwischen den Schutzen könne man sich nur durch Leistung und nicht rbeit. An jedem Arbeitstage haben viele fleißige Hände einzelnen Orgameationen innerhalb der Kammer hin. durch ein sogenanntes Scußzge##etz, das jede kaufmannische n der Staatlichen Monu##kmr in Königsberg(zamm klei=(Keschaftsfuhrer Dr. Krahe sprach über die Tätigkei Airben aus dem Betriet banne. Eo geve zwei gesahriiche wege sich vornehmlich auf der Ebene der Organisation, der berufskundlichen und berufserzieherischen Ebene. Uebenas groß und verantwortungsvoll sei das Arbeitsgebiet der Berusewarte, die immer wieder von zentraler Stelle auf eine einheitliche Linie ausgerichtet würden und die künftig bei Einstellung von Lehrlingen stets angehört werden müßten. Von großer Bedeutung sei auch die richtige Zusammensetzung der Prüfungsfragen und des Prüsungsausschusses. Nachdem Dr. Holthaus noch auf die Bedeutung des Kontenrahmens und dessen Auswindung hingewiesen, erinnerte er noch an den so bedeutsamen wirtschattiichen Erlaß vom 25. Februar 1939, der den Betrieben die Verpflichtung zur Berussausbildung auferlege #en Leil auch in Danzig) 120,000 Stück hergestell 120 000 ua Eine ganz hütiche Portion, was? Wenn man eie Anzahl einen ganzen Monat lang. also an 25 Artstagen, fobriziert, sind... 3 Millionen Stück fertig Vonnerwetter noch einmal: dann hat man an dem Ge amtreimtt ein ganzes Johr lang gearbeitet! Ein ganzes Jahr Arbeit und Brot für viele fleißige Fami#en. Nachdinklich sieht man die Blumen in dem Karton des Verkamers an. Wieviel Stuck mag er wohl drinnen brben? Rund 100 bis 120 Stuck! hm. Also mußten solcher Verkour#ckarions sabriyert werden, bevor ion die Helfer des WyW ani die Straß: schichen konnte! Etitermich, wieviel Arbeit doch on bolch en m kleinen Urscheinbaren Bumchen hängt! Kopsschütte'no nertelt man den Seicen### der Blum= an den Kront. Ader mant man enmal im Rechnen mittondrin und schon Gite man lnan#an oem Seder##aden dängen". Wie lang mag wol die#er kurze Faden da semn? Na, scon wir einal e 17 oder 18 Zentimeter Teuel noch mal, da h wan c* 0200 Ksometer Seid; oden verbmuch!“. Also zohndie Strecke Berlin—Königsberg! Wirklich allerhand' nun kann auch gleich noch vertalen werden daß nun ansport der Abreichn in die verschiedenen Gaue u raucht wurden: 7500 Kllogramm Zellstoff. 26) g In.llvappe, 60 Kilomete: Kleberollen, satt ramn Packpapier und 4000 große####en, Arddes letzten Monats. Die politischen Ereignisse hatten sich in besonderem Maß aus die rhemiiche Wirtschaft ausgewirkt und eine starke Imensivierung der Bauvorho#ben im Gefolge gehabt. Benn Großhandel ki eine erh bliche Umsatzsteigerung jest zustellen. Die Sorungha##tigleu der einsetzenden Ausgaven, so die Versorgung der Westarbeiter mit Nahrungomteln, hotr den Großhandel vor viele Schwiermteteng stellt. die jedoch zusammnen mit dem Recchsnährstand hätten ausceraumt werden können Auffassungen innerhatb des Großhandels, mit der aufgeräumt werden müsse. Es handele sich einmal um soldh Menichen, die glau#en, nur mit großem Kapital Gechäfte machen zu können und auf der anderen Seite um solche die sich Berowerksdireltoten glaubten, wenn sie ein Stuch Kohle auf der Straße gesunden. Der Großhandel lei durch eine Ordnung zu regein und nicht aurch gewisse Regeln, die höcttens Unoidnung in den Handel brächten Mehr als bieher musse das Augenmers Frin Krur. in PaWVork. GurmracmrIrreen Winen.I„— Daruder hinaus habe noch der Baustofs=, Essen= und zur die Asttbe###rosoronumg geltgt werden. Reoner er Halzgroßhandel Angestellte für die größere Aufgabe der.“„ Mitorfestigung zur Verfügung gestellt Beiont werden###m# Au her musse mde#nn Zusammenhang, aaß trotz der Beledung größere Gewinne nicht zu verzeichnen seien, da durch verschedene Maznahmen Gecha temachern von vorne herei ihr schmußiges Handwerk gelegt werden konnte. „r Entjuoung der deutichen Wirtschaft fahre Dr. Krahe aus daß auch der Großhandel m stärerem Mat hiervon detro###en wurde als gemernhin angenommen warde. Am 21. Avril 193= hauen in den Regierungsbezirken Köln(214). Aachen(31). Kodlenz(14) und Trier(). insgetomn 266 innerte sodann an die Rationalisierungemaßnahmen, um Um eine Leistungssteigerung zu erreichen, müsse man sich zunachst einmal uber die Methode, die einzuschlagen sei. Klar sein. Es gehe nicht an. für 200 Branchen, die ien Großhandel zusammengesaßt sind. eine Generalordnung zu chaf en. Es konnne vieimehr daraus an, den technischen Teil der Leistung zu normen. Dabei ipiele die Gemeinschaftsarbeit eine gewichtige Rolle. Die Technik dee Handete müsse eberrso einer Methodik unter zogen werden wie die der Prodiektion Eine wichtige Auf obe sei die Trennung der Berute u. a. gpatpandessfirmen besiangen. 2—#fähigten von den Ben####mgeeigneten Haltung(Chaa# südische Großhandelstirmen heltanden. In meer und Rourine Rustzeug) seien für den Ersoig des 0 Köln#eien disher# Beiricbe ar siert worden. Großka##lmanns ausschlaggebend. Der Redner brochte „„„*"—*"„*„„****„ RE Schutz des Wildes im Kölner Stadtgebiet Mit dem endenden Winter und dem kommenden Vorfrühling beginnt es in den Kinderstuden unseres heimiichen Wildes lebendig zu werden. Die Brut= und Setzperiode ist da. Nun sage man nicht. diese Feststellung möge für Jäger, Landwirte und Naturfreunde ganz interessant lein einen Städter aber gehe sie weiter nichts on. Das ist eine völlig falsche Auffassung. Die sag baren Reviere greisen meist in die Stadtgebiete hinein und es dürfte bekannt sein, daß jährlich beispielsweise im Kölner Grüngürtel, regelrechte Treibsagen abgehalten werden. Vor allem die Besitzer und Halter von Katzen in den Kölner Vororten und Randgedieten sollten darauf achten, daß ihre häuslichen Liedlinge in diesen Monaten die Wohnungen oder Gehöfte nicht verlassen. Nach den Vorschriften des Reichsjägermeisters ist nicht nur jede Katze, die über 200 Meter heit gewähren. Was nämlich die Katzen betrifft, gilt auch für die Hunde. So kann nach den Bestimmungen EinZu der Kontingent secungesrage erklärte der soden aus seiner Ersahrung einige Beispiele, die die —**• G A- 1 1-" ner n. murere, Lhi#ehen Wlonnhu... A5. Chanon. M * Haumm Bucoal 2 beit und jargner wieder Acheit!. Das drurche Winter Reonet, oaß Komn sich in einer besonders schwietigen Notwendigkeit der Gemeinsch###arbett, der Vabesserung ###mrk ist alio un guten Singe ein„zweischned'g: Lage de###nde, daß es betspretsweie im Verhattnis zu dee rein Technischen im Handel flar herauettellten. Dazu die Reche sol zwar nie wissen was die Linke den Seepaßen eine zu ln ppe Zutenlung erhalten habe, gchöre die Werbung, der Trancport, der Kontenrahmen ** Vor die Rechte teit Arbez und Brot aus und die Auf die einzeinen Au gaven der Umteralten#ung hin= uw. Alch gehe es z. B. nicht an Kisten kostenlo= mit dr: Not“ wo ihr se weit:““ Und die##enal##en weisand erklarte er, daß sich der Komentahmen sehr amn der Ware zu lieern Die Folge hiervon sei die VerLinke voneinander wissen: um so klingender ang####en hatte und i 10 Kursen bereits 2000 Teil=lbrennung von•2 Millionen Kudikmeter Holz. Die Kaufnoter ist der Rimamus des Opirns! nehmer geschalt worden seien Die Prütung der Lchr-sleute mußten sich zusammenietzen und alle diese Dinge beDe: Geuleiter von Oswvreußen dat m seinem Gaunntvrtqumme in den Großhandelebe#riedn und die#sprechen und in Gemeinschaftcarden nach Verbesserung.n kennen gelernt und zwar in eindringlichster Betreuung der Firmen#derhaupt habe viel Arbeit und— rein techmicher An— suchen, die dann schließlich auch „.f. i... Otse 5 bia ff. a1 dei. gefardert Megen orw esener Unmiverta sioken hadel z einem paktichen wirtschrtlichen Ertolg führen Der Letter der Unterabtettung Groß=, Em- und Aus eit, der Ostvreußen als ersten! Zei. gefordert. Wegen arwiesener Unzverta sigken habe zu cheitdlosen machte— und die nach langweerigen Verhandlungen eine unbedingt no wen. an Reich getrennten Proonz dige Auschließung vongenommen werden konnen. Viet=1# enau kennen gelernt u : den Segen der Arl. chen Gau frei von Arbeit bedrängten und vom Reau.n„ er Initiative ist es zunrschreiben, daß das letzte sach habe man ein mangelndes Standes WpW Azeichen 1938 39 in Ostpreußen hergestelle wurde##bewußtlein seitstellen mussen; so hatten sich Großo7 dreitem Strom fließt nun das leuchtende deutsche Gold handelsbetricbe als Industriebetriebe bezeichnet Mit einem #ands Küste nach allen deutchen Swaßen und Dark an die Ob= und Venrauenemänner für die Arden Fatzen Sein warmer Ton und seine an den Früchling die sie für die Unterartetlung geleistei, schloß Geschäfts ennernde Formgebung wird alle Herzen mobilisieren, uhre: Dr. Krahe den Tätigkeitsbericht der Unterabteilung — die letzte„Straßenschlacht" des Winters 193939 sieg Der Hauptzecha######uhrer der Wirtchaftsgruppe Großnich zu gestalten. Ein= und Austuhrhandel, E. von Seliner, sprach uhrhandel der Winschattskammer Düsseldorf, Dr. Karl Holthaus, sprach über underengt notwendige Berufeförderunge makznahmen in der Wirtschaftsgrunpe Der deutiche Kaufmann sei in der ganzen Wett wegen seiner Leistungen und Tüchtigken hoch geachtet #eweicn Nunmehr. nach der Zeit der schrankeniosen Gewerbefreiheit, müsse jeder allee nur Erdentliche daransetzen, den früheren hohen Stand wieder zu erreichen bzw. ihn noch hoher zu schrouden. Die kommende Arbeit bevom nächsten bewohnten Haus in einem Jagdgebiet angetrossen wird, von dem Jag besitzer ohne voctteres ab zuschiehzen, der Katenbesitzer ist außerdem noch für den von ihr angerichteten Wildschaden ersatzpflichtig und macht sich sogar strafbar. Auch die Hundeliebhaber sollten während des Frühjahre ihren vierbeinigen Freunden nicht allzuviel Freifür jeder Hund, der in einem Jadbezirk außerhalb der Einwirkung seines Herrn angetroffen wird getötet werden; die Stras= und Ersapzbestimmungen sind die gleichen wie bei den Katzenschäden. Darun tun die Kölner Hundehalter gut daran, wenn sie bei Spaziergängen, besonders in den linkerheinischen Anlagen und außerhalb Der Ringstraßen. ihre Tiere anleinen, da sie hier leicht n J a g d b e z i r k e g e r a t e n. F r e i u m h e r l a u s e n d e H u n d e u n d Katzen sind die größten Feinde des Kleinners. Es sei hierbei nur an die Vogelwelt erinnert. Die Singväge sind die desten Vertilger von Ungeziefer, das der Gartenwirtschaft der Getreideernte usw wenn es nicht vernichtet wird jährlich Millionenschäden verursacht. Es oilt also. die Singvögel zu schützen, und ihre Nester und ihre Brut nicht durch wildernde Katzen zerstören zu lassen. Das ist auch ein selbstverständliches Gebot im Interesse des Vierjahresplanes. Persönliches Hohes Alter Frau Wutwe Christine Linden, geborene Groh, Wahner Straße 13, wurde heute 80 Jahre alt. Bei voller Rüstigkeit versieht sie ihren Haushalt und macht täglich ihre gewohnten Spoziergänge. Der eisrigen Leserin unserer Zeitung gratulieren wir herzlich zum Geburtstage. 4 Dienstag, den 21. März 1939 Der Schritt vom Weg 7. Tartiobung Die Geschichte der Effi Briest von Theodor Fontane 7. Fortsetzung . Panktlic„waxen Innstetten und Frau erschienen, aber ieser Pünktlichkeit immer noch hinter den anderen Geladenen zurückgeblieben; Pastor Lindequist, die alte Biesbüht pei un. die Trippelli selbst waren schon da. im blauen Frack mit mattgoldenen Knöpsen, dazu Pincenez an einem breiten, schwarzen Bande weste lag— Gieshübler konnte seiner Erregung nur mit Mühe Herr werden.„Darf ich die Herrschaften mitein „Durf ich die Herrschaften mileinander bekannt machen: Baron und Baronin Innstetten, Frau Pastor Trippel, Fräulein Marietta Trippelli.“ Pastor Lindequist, den alle kannten, stand lächelnd beiseite. Daß Effi in den beiden Damen Mutter und Tochter sehen hatte, war ihr im Gespräch mit Innstetten schon klar geworden.„Daß die Trippelli in Kessin geboren“, hatte Effi bemerkt,„schrieb ja schon Gieshübler; aber ich dachte, sie sei die Tochter von einem italienischen Konsu. Wir haben ja so viele fremdländische Namen hier. nun ist sie gut deutsch und stammt von einem Pastor Trippel., Ist sie denn so vorzüglich, daß sie es wagen konnte, sich so zu italienisieren?“ „Dem Mutigen gehört die Welt“, hatte Innstetten geantwortet.„Uebrigens ist sie ganz tüchtig. Sie war ein paar Jahre lang in Paris bei der berühmten Sängerin Viardot, wo sie auch den russischen Fürsten kennenlernte, denn die russischen Fürsten sind aufgeklärt, über kleine Standesvorurteile weg. Gieshübler war es, durch den sie nach Paris kam, und Kotschukoff hat sie dann in die Trippelli transponiert.“ Nun stand Effi. der ihr so interessant scheinenden Frau selbst gegenüber. Die Trippelli, Anfang der Dreißig, stark männlich In nan ananalassm Lamatt.„„ „Als die Trip,„li mit dem„Heideknaben“ fertig war, das andere findet sich dann auch, das gehört dann sozu es genug“, eine Erklärung, die so sagen mit dazu.“ a u bestimmt von ihr abgegeben wurde, daß weder Gieshübler noch ein andoror don##### hübler noch ein anderer den Mut hatte, mit weiteren Bitten in sie zu dringen. Am wenigsten Effi. Diese sagte als Gieshüblers Freundin wieder neben ihr saß: „Daß ich Ihnen doch sagen könnte, mein gnädiges FräuAlles so schön, so sicher, lein, wie dankbar ich Ihnen bin! Alles so schön, so so gewandt. Aber eines, wenn Sie mir verzeihen, bemundere ich fast noch mehr, das ist die Ruhe, womit Sie diese Sachen vorzutragen wissen, beispielsweise das Gespenstische im„Olaf“, ich versichere Ihnen, wenn ich einen ängstlichen Traum habe, oder wenn ich glaube, über mir hörte ich ein leises Tanzen oder Musizieren, während doch niemand da ist, oder es schleicht wer an meinem Bette vorbei, so bin ich außer mir und kann es tagelang nicht vergessen.“ 4gelun „Ich bin“, fuhr die Tripelli fort,„aus einer sehr aufgeklärten Familie(bloß mit Mutter war es immer nicht so recht). und doch sagte mir mein Vater, als das mit der Geisterschrift aufkam: Höre, Marie, das ist was.“ Und er hat richt gehabt, es ist auch was damit. Ueberhaupt man ist links und rechts umlauert, hinten und vorn. Sie werden das noch kennenlernen.“ In diesem Augenblicke trat Gieshübler heran und bot Effi den Arm, Innstetten führte Mari tta, dann folgte Pastor Lindequist und die verwitwete Trippel. So ging man zu Tisch. Ein Brief an die Mutter und von ausgesprochen humoristischem Typus, hatte bis zu dem. Moanent, de„Vorstellung den Sofa=Ehrenplatz innegehabt. Nach der Vorstellung aber sagte sie, während no auf einen in has War. Hl.. 7 •7— Nac der Borsiellung über fügle sie, wahreno sie auf einen in der Nähe stehenden Stuhl mit hoher Lehne zuschritt:„Ich bitte Sie nunmehr, gnädige Frau. die Bürden und Fährlichkeiten Ihres Amtes auf sich nehmen zu wollen. Denn von„Fährlichkeiten““— und sie wies auf das Sofa—„wird sich in diesem Falle wohl sprechen lassen. Ich habe Gieshübler schon vor Jahr und Tag darauf aufmerksam gemacht, aber leider vergeblich; so gut er ist, so eigensinnig ist er auch.“ „Aber Marietta...“ „Dies Sosa nämlich, dessen Geburt um wenigstens — Wreuer Ai Weniuttens fünfzig Jahre zurückliegt, ist noch nach einem altmodischen „„„„ Ver#enkungsprinzip gebaut, und wer sich ihm anver traut, sinkt ins Bodenlose, jedenfalls aber gerade tief genug, um die Knie wie ein Monument aufragen zu lassen.“ All dies wurde seitens der Trippelli mit ebensoviel Bonhomie wie Sicherheit hingesprochen, in einem Tone, der ausdrücken sollte:„Du bist die Baronin Inn stetten, ich bin die Trippelli.“ „Liebe Marietta“, nahm Gieshübler rasch das Wort „ich habe unser kleines Mahl zu acht Uhr bestellt. Wir hätten also noch dreiviertel Stunden, wenn Sie nicht vielleicht vorziehen, während Tisch ein heiteres Lied zu singen oder vielleicht erst, wenn wir von Tisch ausgestanden sind...“ „Ich bitte Sie, Gieshübler! Sie Mann der Aesthetik! Es gibt nichts Unästhetischeres, als einen Gesangsvortrag mit vollem Magen. Außerdem— und ich weiß, Sie sind ein Mann der ausgesuchten Küche, ja, Gourmand— außerdem schmeckt es besser, wenn man die Sache hinter sich hat. Erst Kunst und dann Nußzeis, das ist die richtige Reihenfolge." Und sie stand auf, und während der Pastor begleitete, sang sie Löwes„Ritter Olaf“ mit großer Sicherheit und Bravour und erntete allgemeinen Beifall. Es wurde dann noch ähnlich Romantisches gesungen, einiges aus dem„Fliegenden Holländer“ und aus„Zampa“, dann der„Heideknabe“, lauter Sachen, die sie mit ebensoviel Virtuosität wie Seelenruhe vortrug, während Essi von Text und Komposition wie benommen war. * Effi schreibt an ihre Mutter:„Was ich neulich andeutete, das ist nun Gewißheit, und Innstetten bezeugt mir täglich seine Freude darüber Photo; Terra „Ja, meine gnädigste Frau, was Sie da schildern und beschreiben, das ist auch etwas anderes, das ist ja wirk#ich oder kann wenigstens etwas Wirkliches sein. Ein Gespenst, das durch die Ballade geht, da graule ich mich gar nicht, aber ein Gespenst, das durch meine Stube geht, ist mir, geradeso wie andern, sehr unangenehm. Darin empfinden wir also ganz gleich.“ „Haben Sie denn dergleichen auch einmal erlebt?" „Gewiß. Und noch dazu bei Kotschukoff. Und ich habe mir auch ausbedungen, daß ich diesmal woanders schlafe, vielleicht mit der englischen Gouvernante zusammen. Das ist nämlich eine Quäkerin, und da ist man sicher.“ „Und Sie halten dergleichen für möglich?" „Meine gnädigste Frau, wenn man so alt ist wie ich und viel rumgestoßen wunde und in Rußland war und sogar auch ein halbes Jahr in Rumänien, da hält man alles für möglich. Es gibt so viel schlechte Menschen, und Die musikalische Soirre bei Gieshübler hatte Mitte Dezember stattgefunden, gleich danach begannen die Vorbereitungen für Weihnachten, und Effi, die sonst schwer über diese Tage hingekommen wäre, segnete es, daß sie selber einen Hausstand hatte, dessen Ansprüche befriedigt werden mußten. Es galt nachsinnen, fragen, anschaffen, und das alles ließ trübe Gedanken nicht aufkommen. Am Tage vor Heiligabend trafen Geschenke von den Eltern aus Hohen=Cremmen ein, und mit in die Kiste waren allerhand Kleinigkeiten aus dem Kantorhause gepackt: wund richöne Reinetten von einem Baum, den Effi und Jahnke vor mehreren Jahren gemeinschaftlich okuliert hatten, und dazu braune Puls= und Kniewärmer von Bertha und Hertha. Hulda schrieb nur wenige Zeilen, weil sie, wie sie sich entschuldigte, für k. noch eine Reisedecke zu sticken habe.„Was einfach nicht wahr ist“, sagte Effi.„Ich wette, X. eristiert gar nicht. Daß sie nicht davon lassen kann, sich mit Anbetern zu umgeben, die nicht da sind!" Und so kam der Heiligabend heran. Innstetten selbst baute auf für seine junge Frau, der Baum brannte, und ein kleiner Engel schwebte oben in den Lüften. Auch eine Krippe war da mit hünschen Transparenten und Inschriften, deren eine sich in leiser Andeutung auf ein dem Innstettenschen Hause für nächstes Jahr bevorstehendes Ereignis bezog. Effi las es und errötete. Dann ging sie auf Innstetten zu, um ihm zu danken, aber ehe sie dies konnte, flog, nach altpommerchem Weihnachtsbrauch, ein Julklapp in den Hausflur: eine große Kiste, darin eine Welt von Dingen steckte. Zuletzt fand man die Hauptsache, ein zierliches, mit allerlei japanischen Bildchen überklebtes Kästchen. dessen eigentlichem Inhalt auch noch ein Zettelchen beigegeben war. Es hieß da: „Drei Könige kamen zum Heiligenchrist, Mohrenkönig einer gewesen ist;— Ein Mohrenapothekerlein Erscheinet heute mit Spezereien, Doch statt Weihrauch und Myrrhen, die nicht zur Stelle Bringt er Pistazien= und Mandel=Mor#elle." Effi las es zwei=, dreimal und freute sich darüber. und als sie die„Morsellen", kleine Zuckertäfelchen, in die jene genannten Zutaten eingeschmolzen waren, auspackte, lagte sie:„Die Huldigungen eines guten Menschen haben doch etwas besonders Wohltuendes. Meinst du nicht auch Geert?" „Gewiß meine ich das. Es ist eigentlich das einzige, was einem Freude macht oder wenigstens Freude machen sollte. Denn jeder steckt noch so nebenhr in allerhand dummem Zeuge drin. Ich auch. Aber freilich, man ist wie man ist.“ Am Silvester war Ressourcenball, auf dem Effi nicht fehlen durfte und auch nicht wollle. denn der Ball gab ihr Gelegenheit. endlich einmal die ganze Stadtflora beisammen zu sehen. Johanna hatte mit den Vorbereitungen zum Ballstaate für ihre Gnädige vollauf zu tun, Gieshübler, der, wie alles, so auch ein Treibhaus hatte, schickte Kamelien, und Innstetten, so knapp bemessen die Zeit für ihn war, fuhr am Nachmittag noch über Land nach Papenhagen, wo drei Scheunen abgebrannt waren. Es war ganz still im Hause. Effi zog sich in ihr Schlafzimmer zurück, wo sie sich, zwischen Spiegel und Sofa, an einen kleinen, eigens zu diesem Zweck zurechtgemachten Schreibtisch setzte, um von hier aus an die Mama zu schreiben, der sie für Weihnachtsbrief und Weihnachts. geschenke bis dahin bloß in einer Karte gedankt, sonst aber seit Wochen keine Nachricht gegeben hatte. „Kessin, 31. Dezember. Meine liebe Mama! Das wird nun wohl ein langer Schreibebrief werden, denn ich habe — die Karte rechnet nicht— lange nichts von mir hören lassen. Als ich das letztemal schrieb, steckte ich noch in den Weihnachtsvorbereitungen, jetzt liegen die Weihnachtstage schon zurück. Innstetten und mein guter Freund Gieshübler hatten alles aufgeboten, mir den Heiligen Abend so angenehm wie möglich zu machen, aber ich fühlte mich doch ein wenig einsam und bangte mich nach Euch. Ueberhaupt, soviel Ursache ich habe, zu danken und froh und glücklich zu sein, ich kann ein Gefühl des Alleinseins nicht ganz loswerden... Ich bin aber sicher, daß das alles besser werden wird, wenn unser Hausstand sich mehr belebt, und das wird der Fall sein, meine liebe Mama.= Was ich neulich andeutete, das ist nun Gewißheit, und Innstetten bezeugt mir täglich seine Freude darüber. Wie glücklich ich selber im Hinblick darauf bin, brauche ich nicht erst zu versichern, schon weil ich dann Leben und Zerstreuung um mich her haben werde oder, wie Geensich ausdrückt, ein„liebes Spielzeug'. Mit diesem Worte wird er wohl recht haben, aber er sollte es lieber nicht gebrauchen, weil es mir immer einen kleinen Svich gibt und mich daran erinnert, wie jung ich bin und daß ich noch bald in die Kinderstube gehöre... Ich habe noch lange, bis in den Sommer hinein, auf das frohe Ereignis zu warten. Ich denke, die ersten Julituge. Dann mußt Du kommen, oder noch besser, sobald ich einigermaßen wieder bei Wege bin, komme ich, nehme hier Urlaub und mache mich auf nach Hohen=Cremmen. Aber daß ich so wenig Gastlichkeit zeige, das macht nicht, daß ich ungastlich wäre, so sehr bin ich nicht aus der Art geschlagen, das macht einfach unser landrätliches Haus, das, so viel Hübsches und Apartes es hat, doch eigentlich gar kein richtiges Haus ist, sondern nur eine Wohnung für zwei Menschen. und auch das kaum, denn wir haben nicht einmal ein Eßzimmer, was doch genannt ist, wenn ein paar Versonen zu Besuch sich einstellen. Wir haben freilich noch Räumlichkeiten im ersten Stock, einen großen Saal und vier kleine Zimmer, aber sie haben alle etwas wenig Einladendes— und dann, liebe Mama— das Haus, das wir bewohnen, ist... ist ein Spukhaus; da ist es heraus. Ich beschwöre Dich übrigens, mir auf diese meine Mitteilung nicht zu antworten, denn ich zeige Innstetten immer Eure Briefe, und er wäre außer sich, wenn er erführe, daß ich Dir das geschrieben. Ich hätte es auch nicht getan, und zwar um so weniger, als ich seit vielen Wochen in Ruhe geblieben bin und aufgehört habe, mich zu ängstigen; aber Johanna sagt mir, es käme immer mal wieder, namentlich wenn wer Neues im Hause erchiene. Und ich kann Dich doch einer solchen Gefahr oder, wenn das zu viel gesagt ist, einer solchen eigentümlichen und unbequemen Störung nicht aussetzen! Mit der Sache selber will ich Dich heute nicht behelligen, jedenfalls nicht ausführlich. Es ist eine Geschichte von einem alten Kapitän, einem sogenannten Chinafahrer, und seiner Eneelin, die mit einem hiesigen jungen Kapitän eine kurze Zeit verlobt war und an ihrem Hochzeitstage plötzlich verschwand. Das möchte hingehen. Aber was wichtiger ist, ein junger Chinese, den ihr Vater aus China mit zurückgebracht hatte. und der erst der Diener und dann der Freund des Alten war, der starb kurze Zeit danach und ist an einer einsamen Stelle neben dem Kirchhof begraben worden. Ich bin neulich da vorübergefahren. wandte mich aber rasch ab und sah nach der anderen Seite, weil ich glaube, ich hätte ihn sonst auf dem Grabe sitzen sehen. Fortsetzung folgt. bre lan Dol Er tetredosten ker deder T E 0 # 0 W VnsUeN E* S 1 E 1MR 4 0 Ein Tatsachenbericht von U. v. Mechtritz 7. Fortsetzung Eln großer Auftrag „Sehen Sie— hier oben links wollen wir das Stadtwappen haben... gepragt. Sie verstehen. Dann der Text, und dann hier unten rechts den Namenszug unseres Prasidenten und Organisators.. Werden Sie das zu unserer Zufriedenheit machen können?" „Augenblick mal“— mit hochgezogenen Brauen liest der andere das Schriftstück: „Anläßlich der dreihundertsten Wiederkehr des Jahrtages der Gründung unserer Stadt erlaube ich mir in meiner Eigenschaft als Organisator und Vorsitzender des Weltbundes der Städte Ew. Hochwohlgeboren zu dem hier stattfindenden Städtekongreß ergebenst einzuladen. Die Stadt Boston wird es sich zur Ehre anrechnen, eine Delegation Ihres Landes empfangen zu dürsen und dankt Ihnen im voraus für Ihr bereitwilliges Erscheinen gez Ryau, Prasident und Organisator des Weltbundes der Stadte.“ Mit einem Ruck richtet sich der Laden=Inhaber auf, schiebt die Brille aus die Stirn und steht den merkwürdigen Kunden mit einem verständnislos erstaunlichen Gesicht an:„Wollen Sie sich einen Scherz mit mir machen Herr?... Wer sind Sie eigentlich, und warum kommen Sie damit ausgerechnet in meine kleine VorstadtDruckerei?" „Selbstverständlich machen wir Ihnen bei Auftragserteilung eine Anzahlung... in— sagen wir— der halben Höhe der Gesamtsumme.“ Nach einigem Hin und Her werden sie handelseinig Der Sekretär bestellt zunächst probeweise 500 Stück von den pomposen Einladungen.„Sie können sicher sein, Mister Morris, daß wir, sosern wir mit Ihnen zufrieden sind, bald weiter Stück bestellen werden.“ Mit vielen Bucklingen degleitet Herr Morris den Kunden hinaus, und als sich die Tür hinter diesem geschlossen hat, überzählt er noch einmal die Anzahlung, die ihm der neue Kunde in vielen kleinen Scheinen und Geldstücken geleistet hat. „Ich werde selbst kommen. die Drucksachen begutachten und sie dann mitnehmen“— hatte der Herr Sekretär gesagt, als Morris ihn fragte, wohin er die sertige Lieserung senden sollte. Nun gut, Morris hat seine Anzahlung weg— mag dahinterstecken was will! Die Altstadt von Boston hat viele Gassen und Gaß chen, wohin die große Segnung des zwanzigsten Jahrhunderts in Gestalt von Elektrizität noch nicht gedrungen ist. Trube slackernde, kleine Laternen beleuchten die winkligen Straßen. Am Abend gehen die Laternenanzünder mit ihren langen Stangen von einem Pfahl zum andern und entsachen die spärliche Beleuchtung. sest zusammen. Und ob die Nachbarin woyl recht hat, wenn sie sagt, der Ryau hätte seit ein paar Monaten eine ausgebreitete Korrespondenz?... Jeden Tag trägt er mindestens vier Briese in den Postkasten Aber es ist bestimmt nicht wahr, daß er jeden Tag an vier verschiedene Mädchen Liebesbriefe schreibt. Nein, dazu kennt sie ihn zu gut, sie— Mary Bruce! Da ist er ja schon.„Enten Abend. Mary!“ Und wieder hat er Briefe in der Hand— mindestens sechs sind es heute. Aber er sagt nicht, an wen er plötzlich soviel zu schreiben hat. Er saßt sie einfach, als sie ihn fragt, mit festem Griff in ihr gelbes Wuschelhaar und drückt ihr statt aller Antwort einen schallenden Kuß mitten auf den Mund. Und das gerade, als die Nachbarin vorbeigeht Aber schon ist er weiter.„Sie sind ein unglaublich frecher Kerl. Mister Ryau!“ ruft sie ihm nur noch halb lachend, halb ärgerlich nach. Der Laternenanzünder wirft seine Briefe in den Kasten. Dabei schmunzelt er leise vor sich hin. Wenn auch niemand etwas von seiner„Präsidentschaft" weiß—— er weiß, daß der Magistrat von Boston erstaunte Gesichter machen wird, wenn all die fremden Delegationen zur Dreihundert=Jahrseier erscheinen werden. Vielleicht aber hätte er doch nicht seine Adresse unter die Briefe setzen sollen... denn, wenn sie ihn erwischen...! Aber auch der Gedanke, daß sie ihn erwischen könnten, macht ihm wenig Kummer. Er vertraut auf seine Frechheit, die ihm schon aus so mancher heiklen Situation geholsen hat.— Und daß seine Ersparnisse dabei zum Teufel gehen— macht nichts!— Das ist ihm der Spaß wert! Man wundert sich etwas gesagt hat:„Haben Sie es schon gehört... der Ryau... ja, ja, der freche Ryau aus Nummer 6.— In gar nicht verreist, wie die Bruce sagt—— verhaftet haben sie ihn. Weswegen?— Ja, Frau Smith ... so genau weiß ich es nicht— Hochstapelei vielleicht. Es soll auch etwas Politisches dabei sein!" Was Politisches ist schon dabei. Damit haben die sensationslustigen Nachbarinnen schon recht. Denn es kann schon zu den seltsamsten politischen Verwicklungen führen, wenn ein Land eine Delegation in eine Stadt schickt, die sie gar nicht eingeladen hat. Ryau ist mehr als erstaunt, als er eines Tages kurzerhand verhaftet wird. Daran hatte er nun nicht im entferntesten gedacht. Aber Angst hatte er nicht. Er sitzt in der Zelle der Untersuchungsgesängnisses, pseift sich eins, und wenn der Wächter ihm von draußen ein rauhes „Ruhe!" zuruft, dann antwortet er mit einem frechen Scherzwort. Am Tage der Verhandlung sitzt die ganze Vorstadtstraße im Zuhörerraum. Das müssen sie doch sehen, wie sie dem frechen Ryau den Kopf waschen. Wenn man nur wüßte, was er eigentlich verbrochen hat! Ganz vorn in der ersten Reihe sitzt Mary Bruce, die Pförtnersfrau Sie allein hat verkrampfte Hände, und ihren Augen sieht man es an, daß sie viel geweint hat in den letzten Tagen. Die Nachbarinnen sehen es auch und notieren es in ihrem Gedächtnis zur späteren Verwendung.„Sicher ist es wegen der Briese— denkt die Frau—„wenn er nur keine Erpressungsversuche gemacht hat!“ Er lädt ein, wen er will Wieder die überlegene Handbewegung und ein stolzes Lächeln:„Ich bin der Sekretär des Herrn Prasidenten ... Sie wollen ein bißchen viel auf einmal wissen, Mister Morris. Aber Sie haben recht, derartige Aufträge Sein Rebenberu In irgend einem kleinen Haus in der Vorstadt öffnet sich Abend für Abend die Tür, und ein Laternenanzünder geht an seine Arbeit. Und Abend für Abend streckt sich aus einem Fenster zu edener Erde der Kopf der Pfortnersgehören im allgemeinen in die staatlichen Druckereien.— Nun, mein Präsider Präsident und ich waren darin einer Mei nung:„Man muß den kleinen Gewerbetreibenden auch einmal eine Chance geden.— Glauben Sie nicht, daß Sie die einzige Druckerei sind. die der Herr Prasident durch mich mit einem Auftrag beehrt.“ Der Drucker schwankt zwischen Ehrerbietung und Mißtrauen. Das aber schwindet, als der Sekretär fortfährt: frau, einer lebenslustigen Witwe, um ihm ein Lebewohl nach zurusen. Auch heute blickt sie erwartungsvoll nach der Tür: Er gefällt ihr nun einmal zu gut, der lustige Kerl mut dem pfiftigen Gesicht, und sie will und will es nun einmal nicht wahrhaben, daß er sie in der letzten Zeit recht vernachlässigt. Denn fruher, da sind sie am Sonntag schon einmal zusammen ins Kino gegangen wenn Ryau seinen Dienst deendet hatte. Und er war auch nicht knauserig mit den Dollars gewesen, wenn sie sich dann irgendwo noch eine Tasse Kaffee geleistet hatten In der letzten Zeu aber halt er sein Geld merkwürdig Bei der Stadtverwaltung in Boston tressen plötzlich seltsame Fragen ein. deren Ursprung man sich durchaus nicht erklären kann. Unter anderen kommt ein Brief der dänischen Regierung und einer vom Auswärtigen Amt in Berlin. Der endlich bringt ein wenig Licht in die mysteriöse Angelegenheit, denn ihm liegt die Original= einladung des„Präsidenten und Organisators des Weltbundes der Stadte“ bei. Gleichzeitig fragt das Auswärtige Alnt an, ob diese Einladung einer Organisation. von der man in Berlin noch nie etwas gehört hat, mit Wissen der Bostoner Stadtverwaltung erfolgt sei. Ja. nun hat die Stadtbehörde in Boston eine Menge Dienststellen. von denen—„die Rechte nicht weiß, was die Linke tul“. So dauert es eine ganze Zeit, bis ein Schreider, der ofsenbar ein findiger Kopf ist, zu seinem Vorgesetzten sagt:„Wenn ich mir die Bemerkung erlauben dars. Herr Stadtrat— da hat sich einer einen Scherz mit den auswärtigen Regierungen erlaubt. Be, denken Sie doch. welche Adresse der„Prasident“ als Sitz des„Weltbundes“ angegeben hat.— In der Gegend gibt es keine diplomatischen Organisationen...“ Es muß gesagt sein... sie sind Ryau auf der Spur Und eines Tages passiert in der kleinen Vorstadtstraße etwas ganz Unglaubliches. Die Frauen raunen es sich auf der Straße heimlich zu mit einem Seitenblick nach dem Fenster der Marn Bruce, die gestern der Frau Miller ganz böse in die Parade gejahren ist, als die so Aber es wird eine äußerst amüsante Gerichtsverhandlung.„Der Ryau— nein, der Ryau... so ein frecher Kerl— auf solch eine Idee zu kommen!" Die Nachbarinnen lachen, und auch Mary hat wieder veranügte Augen. Selbst den Richtern wird es schwer, ernst zu bleiden. „Ja, aber Angeklagter, wissen Sie denn nicht, daß Sie so etwas nicht dürfen... daß Sie sich strafbar machen?" Ryau übt wieder seine Handbewegung, die er sich als wichtigstes Requisit seiner Präsidentenwürde zugelegt hat:„Ich bin freier Bürger dieser Stadt— Herr Vorsitzender— bin hier geboren... ich kann in meinc Stadt einladen, wen ich will!" „Sie hatten aber kein Recht, sich als Präsident einer internationalen Organisation auszugeben... Sie haben sich einen salschen Titel angemaßt... ist das vielleicht auch Ihr gutes Recht?“ Da huscht wieder das alte unverschämte Lachen über ein Gesicht. Er beuat sich vor und sagt, eine leise Vertrautheit im Ton:„Wären Sie gekommen. Herr Richter wenn ich geschrieben hätte:„Ryau, Laternenanzünder in der Stadt Boston?“ Minutenlang ist das Gelächter im Gerichtssaal nicht zu beruhigen. Ryau verbeugt sich gegen die Zuhörer: schaft wie ein Schauspieler im Rampenlicht: er hat Erfolg— er ist zufrieden! Aber er mußte seinen groben Unfug mit einer dicken Geldstrafe bezahlen. Fortsetzung folgt. 4* *** * * 30 Wil war Son die Kein Bret Der 2 legen geba Unte jetzt Unc Luis# geist sinni jeme Elte eine ande Kind zu. haus Auf wertdeutschen Gauen 9000 Italiener in Koblenz Schon seit Jahren ubt Koblenz, die Stadt am Heutschen Eck, mit der imposanten Felsenfeste Ehrenbreitstein, eine besondere Anziehungskraft auf die Ausländer aus. Nächst Köln war Koblenz im Jahre 1938 die von Engländern, Dänen und Belgiern meistbesuchte Stadt, 1939 wird Koblenz erstmals von größeren italienischen Reisegesellschaften aufgesucht werden. Bis jetzt sind 9000 Gäste aus Italien gemeldet. die jeweils eine Woche ab Mitte Mai mit 600 Personen in Koblenz Standquartier nehmen werden. Von Koblenz aus werden Ausflüge den Gästen die Schönheiten des Rheintales, der Mosel und von Eifel und Hunsrück näher bringen. Er wollte sich retten — Auf der Straße nach Moßbruch bei Mayen kam ein wer beladener Lastkraftwagen ins Schleudern und stürzte um. Ein Insasse, der sich durch Abspringen retten wollte, geriet unter den Wagen und erlitt so schwere Verletzungen, daß er kurz nach der Einlieferung in das Krankenhaus gestorben ist. Die beiden Insassen, die im Fahrerhaus des Lastzuges blieben, kamen mit dem chrecken davon. 30 Zentimeter Schnee auf dem Erbeskopf Auch der Hochwald hat noch einmal ein weißes Winterkleid angezogen. Ein herrlicher Pulverschnee erwartete in den letzten Tagen voriger Woche und am Sonntag die Wintersportler auf dem Erbeskopf. Hier hat die Schneedecke eine Höhe von 30 Zentimeter erreicht. Kein Wunder also, daß die Skiläufer, die bereits ihre Bretter weggestellt hatten, sich erneut zum Sport rüsten. Verdacht der Brandstiftung Anfang voriger Woche ist in dem nahe bei Trier gelegenen Trierweiler ein Gehöft mit sämtlichen Oekonomiegebäuden bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Unter dem schweren Verdacht der Brandstiftung wurde jetzt der Besitzer festgenommen. Unachtsamkeiten In Ehringhausen bei Wetzlar fand man die 30jährige Luise Kraus ertrunken in der Jauchegrube auf. Das geistesschwache Mädchen war in die Grube, die leichtsinnigerweise offengelassen war, gestürzt, ohne daß es jemand bemerkt hatte.— Durch die Unachtsamkeit der Eltern erwischte ein dreijähriges Kind in Niedergirmes eine Flasche, in der sich ein Gemisch von Terpentin und anderen chemischen Fleckenreinigungsmitteln befand. Das Kind trank aus der Flasche und zog sich eine Vergiftung zu. Durch sofortige Ausspülung des Magens im Krankenhaus konnte das Leben des Kindes gerettet werden. Herzerfrischendes stritten die Federn der 53 Der HJ-Federwettstreit im Gebiet Köln-Nachen 64 Daß Jungen und Mädel mit der Feder umzugehen verstehen, beweisen sie täglich in der Schule und im Berufsleben. Daß sie aber nicht nur Schulaufsätze und schriftliche Arbeiten im Beruf machen können, sondern auch ihr eigenes Leben und Erleben zu gestalten vermögen, das hat der Federwettstreit der Hitler=Jugend und des BDM bewiesen. Um das Buch des Monats Die Gebiets= und Obergauführung Köln=Aachen hatte diesen Federwettstreit für alle Jungen und Mädel unserers Heimatgaues in der Zeit vom Dezember 1938 bis Februar 1939 ausgeschrieben. Für jeden Monat war in 5 Gruppen(HJ, DJ, IM, BDM und GuSch) das„Buch des Monats“ als Preis zu gewinnen. Die einlaufenden Arbeiten machten den Preisrichtern viel Freude. Ueberall im Gau Köln=Aachen regten sich Jungen und Mädel, die die von der Gebiets= und Obergauführung gestellten Themen bearbeiteten und einsandten. Vielfältig waren die Manuskripte: sorgsam mit der Hand geschrieben oder sein säuberlich mit der Schreibmaschine getippt. Einige hatten bunte Zeichnungen beigefügt und das Ganze dann sehr ordentlich geheftet. Der erste Eindruck war gut. Hier in diesen Arbeiten wurde frisch von der Leber weg geschrieben. Mochte auch einmal ein Komma fehlen oder ein holpriger Satz darunter sein, entscheidend war, daß man das Gefühl hatte: der Junge oder das Mädel war mit dem Herzen dabei. Pimpfe überfielen den Mond Mit dem Herzen dabei sein— für die Erfüllung dieser Forderung hatte die Gebiets= und Obergauführung durch die Auswahl der Themen gesorgt. Die Pimpfe zeigten ihren Hang zum Phantastischen, sie sahen sich als Ritter vom Rhein, überfielen den Mond, ließen ihre Fahrtenschuhe erzählen oder fühlten sich als Verkehrsschutzmann an der Milchstraße. Das war etwas für unsere Jungvolijungen! Sie ließen ihren Ideen freien Lauf, einer schrieb zum Thema„Ritter am Rhein“ zwanzig Zeilen, die so endeten:„Unter meinem Kommando eroberten wir einige Burgen und Schlösser, wir ritten dann mit Stolz und Freude in den Heimatort zurück. Ich habe mir in dieser Schlacht einen Orden und die Beförderung zum Rittmeister errungen. Jetzt habe ich das Ziel erreicht, was mein einzigster Wunsch war. Mit Deutschem Gruß, Heil Hitler! Ein anderer schilderte eine Fahrt zum Mond in einem nicht endung war die dritte handgeschriebene Zeile etwas verchmiert, ein Pteil wies an den Rand, wo in lakonischer Kürze zu lesen stand:„Hier ist unser Hund drüber gelaufen!“ „Ein Zug fährt ab" bei der H3 Bei den Hitlerjungen fanden Themen Anklang wie: Ein Zug fährt ab, Freudiges aus dem Berufsleben, Wie ich mir eine Forschungsreise in unbekannte Gegenden vorstelle. Das Thema:„Ein Zug fährt ab" wurde in sehr guten und zutreffenden Schilderungenn wiedergegeben. Einer baute in seine Arbeit sehr geschickt Gerrit Engelke's Gedicht„Lokomotive“ ein. Bei der Forschungsreise schrieb ein Hitlerjunge ein Hest von 51 Seiten, es handelte sich dabei um eine Entdeckungsfahrt zweier Jungen den Amazonenstrom hinauf. Schade, daß der Einsender sich zu stark an bereits gelesene Bücher dabei anlehnte. Ein anderer schilderte eine Brockenreise, für ihn scheinbar eine unbekannte Gegend, jedoch stilistisch einwandfrei und gewandt im Ausdruck. Daß es im Berufsleben Freude gibt, wurde ebenfalls vielfältig bewiesen. Mädels erfinden Märchen Bei den Mädeln überraschte, daß das Thema„Es war einmal...“(Märchen und Sagen) so gut einschlug. Was einige Mädel hier an Arbeiten einreichten, war stilistisch hervorragend und formvollendet. Es liefen Märchen ein, sogar von Jungmädeln, die jedem Märchenbuch Ehre machen würden. Natürlich war bei manchen Einsenderinnen zwar der gute Wille vorhanden, aber das Zu=Papier=Bringen klappte nicht so recht. Es gab z. B. die furchtbare Geschichte von der„Prinzessin mit dem Schlicks". Bei der„Sage von der goldenen Wiege" handelte es sich um einen Grafen, der zwar verheiratet ist, aber keinen Erben besitzt. Die Nebelfrau versucht ihn eines Morgens und bietet sich an, ihm einen Erben zu schenken, wenn er seine Frau verstoße. Der Graf wandte sich um und ging. Es zog ihn aber wieder zur Nebelfrau. Beim dritten Male sagte er zu. Seiner Gemahlin teilte er dies schonend mit...“ Oder in einem anderen Märchen:„Er fand das Kind schlasend in der Wiege, daneben die Mutter, o Schreck, die war tot. Darüber war Michel im Augenblick sehr erschrocken....“ Oder ein Königssohn hört etwas von der Lorelei. Es wird ihm „ganz komisch ums Herz“. Sinnend stützt er seinen Kopf in die Hand. Um ihn ist's lautlos— stille. In seinem Herzen geht etwas vor— will etwas heraus— es kann en Stratosphärenballon:„Wir Hürtgener Pimpfe hatten auf einem Heimabend den abenteuerlichen Entschluß gefaßt, dem Mond einen unerwarteten Besuch abzustatten.. Das Fahrtenmesser fest am Koppel und einen kräftigen Stock in der Hand, bestiegen wir, gerüstet gegen seindliche Absichten der Mondbewohner, den Ballon...“ Ein Kölner Pimpf träumte sich auf die Milchstraße und regelte dort den Verkehr unter Kometen und Sternschnuppen.„Heda“, bekommt ein wildrasender Komet zu. hören,„so geht das nicht weiter, warum fliegen Sie so unvorsichtig? Sie haben auf Ihre Mitbewohner zu achten Sie bekommen die erste Ordnungsstrafe. Ich bin hier angestellt, den Verkehr zu regeln. Sie zahlen eine Mark oder Sie werden drei Tage an einem Wolkenturm fest gebunden.“ Andere wieder schilderten lebendig und frisch tolle Schneeballschlachten und trübe Erlebnisse beim Matschwetter. Ein Thema hieß:„Unser Hund.“ Auf einer EinDie älteren Mädel schrieben über ihre Bücher, über ihre Wohnung, und offenbarten dabei einen sehr guten Geschmack, zweisellos ein Ergebnis der BDM Er ziehung. Andere„gingen mit offenen Augen durch die Heimat“ oder machten Ferienpläne. Hier zeigte es sich, daß die Mädels ein Erlebnis wie„Heimat“ meisterlich gestalten konnten und die Ferienpläne nicht nur geschickt auswählten, sondern auch erlebnismäßig zu vertiesen wußten. Das Ganze— ein Ersolg Das Ergebnis ist, im Ganzen gesehen, ein voller Ersolg. Schade nur, daß sich die guten Arbeiten nicht so einsach zitieren lassen, wie obige Ausschnitte. Durch gelegentliche Verössentlichungen in der Tagespresse wird die Oeffentlichkeit noch mit einigen guten Einsendungen bekannt werden. Der Boden für den nächsten Federwettstreit der HJ in diesem Herbst ist jedenfalle geebnet H. Saumsiege., Köln. Dienstag, 21. März 1939! Nr. 30 Eine mißglückte Rettung Tragischer tödlicher Unfoll im Kiesbunker Hochkirchen bei Köln, 20. März. Auf einer hiesig Ziegelei geriet aus bisher noch nicht geklärten Gründ ein junger Baggerarbeiter in den Kiesbunker und wurde verschüttet. Sofort eilte der Bruder des Verunglückten herbei und arbeitete fieberhaft an seiner Rettung. Kaum hatte er ihn jedoch bis zur Brust wieder freigelegt, als Kiesmassen nachstürzten und den Verunglückten erneut verschütteten. Die inzwischen alarmierte Feuerlöschpolizei in Köln mußte erst den Bunker an verschiedenen Stellen aufmeißeln, so daß der Kies hier abgelassen werden konnte. Der Verschüttete konnte dann bald freigelegt werden, doch waren die Wiederbelebungsversuche ohne Erfolg. Beethovenfest 1939 in Bonn Bonn, 19. März. Das IX. Volkstümliche BeethovenFest der Stadt Bonn, das unter der künstlerischen Gesamtleitung von Musikdirektor Gustav Classens(Bonn) steht und von Sonntag, 14. Mai, bis Donnerstag, 18. Mai, dauert, bringt wieder eine erlesene Auswahl klassischer Beethoven=Musik. Das erste KammermusikKonzert am 14. Mai wird ausgeführt vom SchneiderhanQuartett aus Wien und der Bläser=Vereinigung der Wiener Philharmoniker. Im zweiten Konzert(Chor und Orchester), am gleichen Tage, werden in der„Missa solemnis“, Kammersängerin Amalie Merz=Tunner(Duisburg), Lore Fischer(Stuttgart), Heinz Marten(Berlin) und Kammersänger, Professor Joseph von Manowarda (Beln, mitwirken. Am 15. Mai, in einem SinsonieKonzert, unter Leitung von Generalmusikdirektor Max Fiedler(Berlin), spielt Professor Elly Ney als Solistin. Das vierte Konzert, am 16. Mai unter Leitung von Geheimriat Professor Dr. Siegmund von Hausegger (München), sieht ebenfalls Elly Ney als Solistin vor. Im Sinsonie=Konzert am 17. Mai wirkt Professor Wilhelm Backhaus(Berlin) als Solist mit. Im KammermusikKonzert am 18. Mai(Himmelfahrtstag) wird man Kammersänger Heinrich Schlusnus(Berlin), Professor Walther Kerschbaumer(Wien) und die Bläservereinigung der Wiener Philharmoniker hören. Alle Konzerte finden in der Beethovenhalle statt. Blauer Dunst schafft Geberlaune Raucherfreunde bauen mit am Bünder Tabakmuseum Straßenwetterdienst vom 20. März(Amtlich) Reichsautobahn Köln— Siegburg— Frankfurt: Schneedecke tauend, Schneematsch, Verkehr kaum behindert.— Köln— Leverkusen— Burscheid: Feste Schneedecke, Schneeglätte, es wird gestreut.— Köln— Ruhrgebiet— Hannover: Stellenweise Glatteis, es wird gestreut.— Berlin— Hannover— Bad Nenndorf—. Herford— Gütersloh— Ruhrgebiet: Schnee= und eisfrei. Reichsstraßen Hannover: Glatteis, es ist oder wird gestreut.— Westfalen: Stellenweise Glatteis und feste Schneedecke, Schnee glatte, es wird gestreut.— Niederrhein: Schnee= und eisfrei, Verkehr unbehindert.— Mittelrhein: Stellenweise Glatteis, es wird gestreut.— Oberrhein: Stellenweise Schnee unter 15 Zentimeter, Verkehr kaum behindert.— Berg. Land: Stellenweise Schnee unter 15 Zentimeter, sestgefahrene Schneedecke, teilweise Glatteis, es wird gestreut; Verkehr kaum behindert.— Sauerland und Westerwald: Schnee unter 15 Zentimeter auf fester Schneeunterlage, teilweise feste Schneedecke, Schneeglätte; Verkehr kaum behindert.— Hochsauerland: Schnee über 15 Zentimeter, teilweise feste Schneedecke, Schneeglätte, es wird egeräumt; Verkehr durch Spurrinnen erschwert.— Mosel und Hunsrück: Feste Schneedecke, Schneeglätte, es wird gestreut.— Eisel: Schnee unter 15 Zentimeter, teils seste Schneedecke, Schneeglätte, es wird gestreut; Verkehr durch Spurrinnen erschwert. Die Siegerländer Mundart Ein Wörterbuch von rund 400 Druckseiten Bereits im Jahre 1871 hat der heute noch levende und setzt 92 Jahre alte Professor Dr. Jacob Heinzerling in Siegen ein Buch herausgeeeben, das den Trel trägt„Ueber den Vocalismus und Cononi klenus der Siegerlander Mundart“ und damals in der Druckerei Pfeil in Marburg erschienen ist. Zwanzig Jahre später, im Jahre 1991, erichien dann vom gleichen Verfasser die Probe eines Wöttewuches der Sie##erländer Mundart im Verlag Vorländer in Siegen. Seit jener Zeit hat nun Projessor Dr. Jacob Heinzeilung unablasig an dem weiteren Auschau dieses Werkes gearbeitet. In allen größeren Ortschaften des Sitgerlandes standen ihm ehrenamntliche Mitarbeiter zur Seite, um die sehr verschied nartige Dialektsprache in den einzelnen Bezirken eingehend zu bearbeiten. Ein ganz hewvorragender Mit arbeiter Professor Heinzerlings war der in Dusseldorf wohnende und aus Siegen stammende Stadt= und Laides bibliotheksdirektor Dr. Hermann Reuter, der bereits 1891 mit seinem alten Lchrmeister zusammen an der Fertigstellung eines Siegerlander Wörtervuches gearbeitet hat. Hunderte von andeten Mitarbeiternnen und Miarbeitern stellten sich freiwillig in den Dienst der chönen Sache, die nun mit der Herausae des Siegerlander Wörterbuches ihre Krönung erfahren hat. Das Buch enthält auf etwa 100 großen Druckseiten alle mundattlichen Worte des Siegerlandes mit den emprechenden Erläuterungen. Ein reiches Kartenwerk und viele Zeichnungen ergänzen den Tex: Die technische Femig stellung hat über sechs Jahre in Anspruch genommen. Erhebliche iinanzielle Zuschiste von Stadt= und Landkreis Segen, der Provinz Westialen, der Notgemeinschaft der deutschen Wiisenschaft des Vereins für Heunatkunde, des Verlages Vorländer und privater Stellen haben es ermöglicht daß dieses für die Siegerlander Volkstumearbeit noch bis in die ferne Zenen hinein ürraus be deutungsvolle Lebenswerk von Professor Heinzer na u Di. Reuter preiswert abgegeben wenden kann Die B deutung dieses Werkes geht natürlich wen über die Grenden des Siegerlandes hinaus. Die Siegerlander Bevolt# rung freut sich vor allem darüber, daß der greise Professor Hemzerling, der mehr als ein Menschenalter hindurch am Siegener Realgymnasium gewirkt hat und dort auch als 68: bis 72jähriger noch in der Kriegszeit seinen Dienst verrichtete, die Heraus#be seines Werkes noch erleben durfte. In der letzten Jahreshauptversammtung des Heimatvreins wurde dieses Lebenswerk ganz###onders gewürdigt, zumal unter dem Protektorat dieses Vereins diese große Leistung vollbracht worden ist.(Wann kommmt ein Kölnischer„Heinzerling“, der Hönigs Werk fortsetzt?) Bünde, 20. März. Man darf wohl ruhigen Gewissens das„Bünder Tabakmuseum“ eines der originellsten Museen Westfalens und Deutschlands nennen. Die Tatkraft weniger Männer, an der Spitze der verdiente Bünder Professor Langewiesche, hat aus kleinen Ansangen dieses Museum in der Zigarrenstadt Bünde entwickelt. Noch tagtäglich ist man mit seinem Auf= und Ausbau beschäftigt. Bereits heute verfügt das Museum, das eine besondere Abteilung im Kreisheimatmuseum in Bünde ausfüllt, über reiche und wertvolle Schatze, die den Besucher zu langem Verweilen, eifrigem Studium und ergötzlicher Zwiesprache einladen Ist die Gestalt dieses Museums originell, so nicht minder die Geschichte seines Aufbaues. Es ist schon so, daß der blaue Dunst Bünder Zigarren selbst einen weidlichen Anteil geleistet hat. Eine gute Zigarre sorgt für Geberlaune, und viele der vorhandenen Schätze sind von Rauchern aus aller Welt gestiftet worden. Als die ersten Nachrichten über die neuartige Schopfung in der Zigarrenstadt in die Welt hinausgingen, kamen sehr bald Briese und Gaben. Auch heute noch gehen von Zeit zu Zeit beachtliche Dinge ein, die hier und dort eine Lücke im Gesamtaufbau füllen und das Museum bereichern. Sehr gebefreudig zeigte sich der Norddeutsche Lloyd, auf dessen stolzen Schissen Bünder Zigarren in blauen Dunst ausgehen. Der Lloyd war bereus bei der Gründuna mit einem schönen und sinn vollen Stück vertreten, und zwar mit einer reich geschnitzten Nachbildung jenes Schisses, mit dem Kolumbus 1492 übers Meer fuhr und das Land des Tabaks entdeckte Nunmehr hat man dieser Gabe nicht weniger schöne Darstellungen ausländischen Tabakbaues folgen lassen. Wieweit, dieses originelle Tabakmuseum die Raucherherzen überall bewegt hat, mögen einige Beispiele erlautern. Die jahrhunderte alte Schnupftabak=Firma C. A. Kneiss in Nordhausen am Harz schenkte ihr Schnupstabak=Stampswerk aus der ersten Zeit dem Museum, immerhin ein in jeder Hinsicht beachtliches Geschenk, das gut seine 19 Zentner wiegt. Ein alter Tabaksreund aus dem Oldenburgischen schickte wirtschaftsgeschichtlich interessante Dokumente. Der heute 88 Jahre alte Raucher steuerte Zigarren und Werbebüdchen bei, die er von der Weltausstellung in Philadelphia vor 60 Jahren mit über den„Großen Teich“ gebracht hatte und die heute einen interessanten Einblick in jene Zeit ermöglichen. Von vielen Seiten wurden die verschiedensten Dinge dem Museum zur Verfügung gestellt, die irgendwie mit der Tabakverarbeitung und dem Zigarrenmachen zu tun haben. Werkzeuge, die auch dem Wandel der Zeit unterworsen sind, Packungen, die zu beredten Zeugen ihrer Entstehungszeit werden, trasen ein und sanden einen fürsorglich bedachten Platz zwischen anderen Schätzen. Eine bedeutsame weitere Ausgabe ist inzwischen in Angriff genommen worden und zeigt die ersten Früchte: Eine Bibliothek, die alles Schrifttum um den Tabak hier in Bunde vereinen soll Der blaue Dunst wird die Raucher auch weiterhin sicherlich in guter Laune halten. Vielleicht schlummern hier und dort noch Schätze, über die man sich nirgendwo mehr freuen würde, als in der Zigarrenstadt Bünde. Von Erd- und Kiesmassen verschüttet In der Ortschaft Neustraßburg bei Prüm wurde beim Ausschachten einer Grube ein Mann von plötzlich nachrutschenden Erdmassen verschüttet. In der Nähe weilende Arbeitskameraden nahmen sosort das Rettungswerk auf und konnten auch den bereits bewußtlosen Verunglückten bergen. Kurze Zeit darauf jedoch ist er gestorben. Das Welter Die Großweterlage zeigt noch immer das gleiche Bild An der Vorderseite eines mächtigen, über dem Atlantik liegenden Hochdruckgebietes werden aus Nordwesten verschiedenartige maritime Luftmassen auf das Festland gesteuert. Sie bedingen sehr wechselhafte Witterung. Die Niederschläge fielen bisher bei für die Jahreszeit zu niedrigen Temperaturen meist als Schu#e. Zurzeit ist über England wieder etwas mildere Meereslust im Vordringen, so daß wenigstens im Flachland die Temperaturen etwas höher ansteigen. Im Gebirge bleibt das winterliche Gepräge erhalten. Vorhersage für Dienstag: Ledhafte westliche bis nordwestliche Winde, nach stärkeren Niederschlägen wieder Uebergang zu wechelnder Bewölkung mit einzelnen Negenfällen, im Gebirge weiterhin Schneefälle, Temperaturen langsam ansteigend.— Weitere Aussichten: Veränderliche Witterung. Amtliche Wasserslände Rheinselden 2,19(minus); Breisach 2,04(minus); Kehl 2,56(minus 11); Maxau 4,07(minus); Mannheim .35(minus); Mainz.33(minus); Bingen 2,33 (minus); Kaub 2,62(minus 12); Trier 1,88(minus 11); Koblenz 3,02(minus); Köln 3,24(minus); Düsseldorf 2,63(minus); Duisburg 1,63(minus 12); Mülheim 1,37 (minus); Ruhrort 1,90(minus 12); Wesel 1,95(minus 15); Emmerich 3,27(minus 10). Oma Vergessen Sie nich, euf den Neuen leg Bezug zu nehmen, vonn Sie mit solnen Interenten in Verbindung treten. Ilserreicht Mama das leich S11 II ses bewöhrie mIIte) zum AlerIpülen, Drühen und Flechenie#nfn * * Wan Neue Tag HANDEL UND WIRTSCHAFT Nr. 80 Berliner Börsenbericht S 4111 20. Ma.. Die von der Bankenkundschaft zum erteilten Aufträge hielten sich wiederum m bescheidenem Rahmen. Infolgedessen war der Geschäftsumfang im allgemeinen wieder klein, zumal der berufsmäßige Handel sich ebenfalls nur gelegentlich betätigte meist Dekungen festzuetellen. Unter dem Einfluß der Geshäftsstille brökelten die Kurse an fast uusondet##seoieten ab, ohne daß dabel grobere Einbußen „Im varial en Rentenverkehr ermäßigten sich Reiche altbesitz um 10 Pig. auf 130. Die Gemeindeumschuldungsanleibe wurde mit 93.15(— 15 Pig.) notiert. Am Geldpere satsg van„Pange Presseid um ½4 Prozent biedri. gere Sätze von—2¾ Prozent anzulegen Von Valuten errechneten sich das Pfund mit 11,67½. der Dollar mit 2,493 und der Franken mit 6,60½. Rheinisch-Westfälische Börse Schwächer Büsseldor, 20. narz. Die Rheinisch-Westfälische Börse eröffnete die neue Woche mn schwächerer Haltung. Infolge der geringen Kaufaufträge fand das bereuskommende Madas zeinen größeren Umfang annahm, nur zu gedrückten Kursen Aufnahme. Die Abschwächungen betrugen im algemeinen ½ bis 1 Prozent. Nach den ersten #unge..#b das Geschäft klein, und vereingelt #ckelien die Notierungen weiter ab. Auf dem Montanaktienmarkt wurden Mannesmann. Buderus und Vereinigte Stahlwerke je 1 Prozent billiger abgegeben. Auch die übrigen Werte dieses Marktgebiets gelangten niedriger zur No ###schinenwerte lgen bis ½ Prozent leichter. RWE bröckelten ebenfalle ¾ Prozent ab. Farbenaktien eröffneten„„Prozent niedrige und„ingen im Verlaufe nochF.2e., zur ch. Kallaktien lagen ruhig und gut gehalten. Westdeutsche Kaufhof wurden vereinzelt 1½ aus en Markt genommen. Anleihen .itte Geschart. Teilweise lauteten die Notierungen eine Kleinigkeit niedriger. An der Kuxenbörse bielten sich die Umsätze in engsten Grenzen. Auch auf dem Kansamarkt kamen nur kleinere Umsätze zustande. Basalt tielen um 1% Prozent zurück. Vereinigte Deutsche Nickel lagen gegenüber der letzten Notiz vom 1. März 9¾ Prozent niedriger. Versicherungen gut behauptet. Im Freiverkehr waren überwiegend Kursrückgänge zu beobachten. So gaben Dolerit und Kölsch Fölzer je 1 Prozent und Ele Zement 1½ Prozent nach. Alexanderwerk konnten sich ½ Prozent bessern. Die Börse schloß still und kaum ver andert. * Basalt A G. 61¾, Bonner Berg 140. Brannkohle ¾/1 kunft 125, Dahlbusch 118, Deutsche Erdöl 122%, I. G. Farbenindustrie 147. Felten u. Guillcaume 131, HöschKöln Neuessen 105¼, Kabel Rheydt 201, Klöckner Werke 115¾, Mannesmann 108. Rheinische Braunkohle 211¼ Rheinische Stahlwerke 181. Schuckert 172, Stollwerck 122. Vereinigte Stahlwerke 108¼. Westd. Kaufhof 101. Commerzbank 111½. Reichsbank 177¾, Allianz 249. Obst und Gemüse Erzeugergroßmarkt Köln Je 50 Kilo: Winterspinat 14, Feklsalat 32. Wireing grün 8, Dauerrotkobl.50, Dauerweißkohl 5,50- Rosenkohl 25. Rote Möhren—7, Rote Bete 6, Rübstiel(Treibh.) 45. Schwarzwurzel 25; je 100 Stück: Sellerie 15—20, Porree—6. Kopfsalat 30, Treibhausgurken 70.— Anfuhr gering, Nachfrage gut.— Nächste Versteigerung am Donnerstag, 14.30 Uhr.0 ung Marktbericht der Versteigerung Fischenich bei Köln vom 20. März Je 50 Kilo: Winterspinat 14. Feidealat 28. Palmeslat 32, Rosenkohl a) 25. b) 20, Grünkohl 6, Karotten lange 6, Zuckermöhren(Nantaiser) 7. Rofe Bete 6, Sellerie erste Größe 20, zweite Größe 15, Schwarzwurzel 25. Gelbe Einmachzwiebel 12. Speisezwiebel 7,40; je 100 Bund: Petersilie 20. Schnittlauch.90—5,60; je 100 Stück: Porree erste Größe 6, zweite Größe—.80. Kohlrabi(Treib) 20. Die Preise verstehen sich ausschl. Verpackung, Ver waltungs- und Abnutzungsgebühr. Anfuhr mäßig, Nach frage gut.— Nächete Versteigerung 23. März. Aktiengesellschaften Westdeutsche Bodenkreditanstalt Lebhaftes Neugesschäft Köln, 20. März. Die Wertdeutsche Bodenkreditanstalt in Köln legt ihren Geschäftsbericht für das Jahr 1938 vor; sie verteilt für das abgelaufene Geschäftsjahr die gleiche Dividende wie un Vorjahr, nämlich 6 Prozent. Das Neugeschäft war auch in diesem Jahr wieder recht lobhaft. wenn auch angesichts der durch die Emissionssperre gegebenen Beschränkung die Bank im Berichtsjahr nicht mehr ganz die stattliche Zahl der Neuausleihungen des Vorjahres erreichte, konnte ne gleichwohl neue Darlehen über 11 Millionen RM abschließen, und zwar 459 Hypotheken über.3 Millionen RM und 53 Kommunaldarlehen über.7 Millionen RM. Entsprechend der bisherigen Uebung hamdlelt es sich bei den Hypothekenabschlüssen um Kleinhyrotheken Mit Hilfe dieser Auelcibungen ist es gelungen, die Erstellung einer größeren Anzahl von Wohnungsneuhauten zu ermöglichen. Die Ausleihungen betralen vornehmlich Neubauten für Kleinwohnungen, Kleinsiedlungen und Eigenheime. In das neue Jahr wurden Verpflichtungen zur Auszahlung von Hypotheken und Kommunaldarlechen in Höhe von 3 793000 RM übernommen. Der Gesamtdarlehenebestand der Bank hat sich im ab gelaufenen Jahr von 201 003 484,80 RM auf 203 325 265,57 Reichsmark erhöht. Der Umlaut der Pfandbriefe und Kommunalobligationen hat gegenüber dem Vorjahr keine wesentliche Veränderung erfahren. Im Berichtsjahr wurden von den noch im Umzur befindllichen Gold-Pfandbriefen und Gold-Kommunalobligationen zum 31. Dezember 1938 verloet: GM 1 708 000 5% proz. Liquidations-Pfamlbriefe Em XVIII. gesündigt: Feingold g 497300 5proz. Kommunal-Obligationen Em. I. Der Zinseingang zeigt gegenüber den früheren Jahrer eine fortschreitende Besserung. Die Rückstände betragen per 31. Dezember 1938 462 976.89 RM: sie wurden, ebenso wie in den Vorjahren, voll abgeschricben. Die Eingänge 2u rüher abgeschriebene Zinsrückstände betrugen in 1938 410 724.09 RM: sie stammen zum überwiegenden Teil aus Grundstückserträgnissen des laufenden Jahres. Auch die übrigen Zahlen der Bilanz lassen die Berserung der allgerneinen Wirtschaftslage, wie insberondere des Grundstücksmarktes, deutlich erkennen. Nach Vornahme stattlicher Abschreibungen und Rückstellungen Bilanz mit einem Reingewinn von 300 000 RM. Wenn man den Nettogewinn des Jahres 1938 mit dem Geninn des Vorjahres vergleicht, so ist der Saklovertrag des Verjahren von 60 000 RM m Abmr m brisgen; hiernach stimmen die Gewinnziffern der beiden Johre vollständig überein. Aus dem Sesialbericht der Bank ist ab intergeant npos hervoreuheben, daß die Gefolgschaft an dem des Unternehmens teilnimmt. Außer der übertariflichen Gewährung eines 14. Monatsgehaltes wird den Angestellten, die mindestens drei lahre im Dienste der Bank stehen. jährlich eine Sonderzuwendung i. nach der jeweiligen Ertragslage der Bank gewährt. Ausfuhr um 21 Prosent erhöht Der Krupp-Abschluß für 1937/38 im Zeichen der Vollbeschäftigung Essen, 11. März. Die Fried. Krupp AG, Essen, legt jetrt ihren Abschluß für das am 30. September abgelaufene Geschäftsjahr 1967/38 vor und benutzt den Anlaß zu einem Rückblick auf die seit Beendigung des Weltkrieges vertlossenen 20 Jahre. Auch im vergangenen Geschäftsjahr habe die Sicherung der Nation durch die Aufrüstung, den Vierjahresplan und die Pflege der unmittelbaren und mittelbaren Ausfuhr die Zielsetzung für die Arbeit der Gesellschaft gegeben. Trotz der rückläufigen Weltkonjunktur sei es gelungen, die Ausfuhr des Unternehmens einschließ lich des Grusonwerks und der Germania-Werft gegen das Vorjahr wertmäßig noch um etwa 21 Prozent zu erhöhen. (Wie außerhalb des Berichts mitgeteilt wird, beträgt der Ausfuhranteil am Gesamtumsatz etwa 25 Prozent.) Die erzielte weitere Umeatzsteigerung sei durch Einlegung zahlreicher Ueberstunden und Doppelschichten möglich gewesen. Den außerordentlichen Anforderungen, die gestellt verden mußten, sei die Gefolgschaft in jeder Weise gerecht geworden. Die Ertragsentwicklung sei mit der Umsatzsteigerung in einer Reihe von Betrieben nicht mehr parallel gelaufen, da die Kostenbestzahl durch die Ausschöpfung der Leistungereserven überechritten worden sei. Auf die Ertragsentwicklung hätten außerdem die zurückgegangenen Auslandserlöse und die aus den bekannten Ursachen geringere Ertragskraft der Kohle gewirkt. In der Eisen- und Stahlerzeugung habe die verstärkte Heranziehung beimischer Rohstoffe große Aufwendungen erfordert. Wenn trotzdem ein befriedigendes Geschäftsergebnis erzielt worden sei. so liege die Ureache weniger in der Umsatzerhöhung, als in der Rationalieierung der Betriebe. In der Erfolgsrechnung ist der mit 331,46 Mill. RM aus gewiesene Rohertrag infolge der Vorschriften des neuen Aktienrechts mit dem vorjährigen von 316.56 Mill. RM richt vergleichbar, da von diesem sonstage Aufwendungen von 28.11, sonstige Abechreibungen von.47 und sonstige Steuern und Abgaben von 13.85 Mill. RM abzusetzen sind Einschließlich.22(.00) Mill. RM Vortrag ergibt sich ein Gewinn von 21.33(17.22) Mill. RM, woraus eine erhöhte Dividende von 6(5) Proz. auf 160 Mill. RM AK verteilt der Rücklage für Werkserhaltung und-erneuerung 11.5 (90 Mill. RM zugeführt und.23 Mill. RM vorgetragen werden sollen. Aus der Verwendung des Gewinns geht wieder die vorsichtige Kruppsche Fimnzpolitik hervor, da mehr ale die Hälfte des Nettoertrage der Werkserneierungs rücklage zugeführt wird. Bedburger Wollindustrie.-., Bedburg Bez. Köln Köln, 20. März. Nach dem Bericht des Vorstandes über das Geschäftsjahr 1988 hat sich die Aufwärtsentwicklung weiter fortgesetzt. Ihren Niederschlag findet sie in einer erheblichen Ausweitung des Umlaufevermögene durch gesteigerte Umeätze und in einer weiteren Konsolidierung der kurz- und hangfrietigen Verbindichkeiten. Nach Vornahme von 95271(41 288 RM Abschreibungen errechnet sich einschliefl. 1168(—) RM Vortrag ein Reingewinn von 10 236(48128 RM, woraus die Wiederaufnahme der Dividendenzahlung mit 6 Prozent vorgeschlagen werden soll. Neue Uniform und Rangordnung für Politische Leiter Conthofen, 20. März. Hauptamtsleiter Mehnert, der Leiter des Hauptorganisationsamtes der NSDAP, unterrichtete laut Bericht der NSK nach der Rede der Leiters des Hauptschulungsamtes auf der großdeutschen Tagung der Kreisleiter und Gauamtsleiter in Sonthofen über den Sinn, die Gründe und die Notwendigkeiten der neuen Uniform und Rangordnung für die politischen Leiter der RSDAP. Die neue schlichte, aber zweckmäßige und dennoch repräsentativ wirkende braune Uniform, sowie die neuen Ränge werden zu einem späteren Termin eingeführt. Nach der Mitteilung aller mit dieser Neuordnung zusammenhängenden Einzelheiten betonte Hauptamtsleiter Mehnert, der Beauftragte des Reichsorganisationsleiters Dr. Ley, daß es der besondere Wunsch des Führers sei, mit der neuen würdigen Uniform seinem politischen Führerkorps auch auf diese Weise eine Anerkennung zuteil nerden zu lassen für die zumeist ehrenamtlich durchgeführte Arbeit im Dienste der Bewegung. Anschließend hatten die politischen Leiter Gelegenheit, die neuen Uniformstücke und Rangabzeichen in einer Sonderausstellung zu besichtigen. Der deutsche Aufsenhandel Im Februar 1939 Berlin, 20. März. Im Außenhandel des Großdeutschen Reiches betrug im Februar die Einfuhr 471.5 Mill. RM, die Ausfuhr 411.0 Mill RM. Während die Einfuhr sich gegenüber dem Vormonat(472,2 Mill. RM) kaum verändert hat, war die Ausfuhr um 30.2 Mill. RM(d. h..8 Prozent) geringer als im Januar. Der Emfuhrüberschuß hat eich naich einem Rückgnag in den beiden Vormonaten im Februar um 29.4 Mill. RM auf 60.5 Mill. RM erhöht. Die Einfuhr des Altreichs einschl. der angrenzenden sudetendeutschen Gebiete ist von Januar zu Februar abweichend von der saisonüblichen Tendenz gestiegen. Mit 425.7 Mill. RM lag sie um rund 16 Mill RM. d. h.9 Prozent, über der Einfuhr des Vormonats. Dem Volumen nach war die Erhöhung noch etwas stärker, da die Preise im Durchschnitt gesunken sind. Im Bereich der Ernährungswirtschaft hat die Einfuhr von 155.5 auf 162.6 Mill. RM zugenommen. In der Hauptgruppe Gewerbliche Wirtschaft wurde des Vormonatsergebnis um rund 9 Mill. RM überschritten. In der Ausfuhr war im Februar nach der jahreszeitlichen Tendenz und vor allem im Hinblick auf die Kürze des Monats ein Rückgang zu erwarten. Inagesamt war die Aisfuhr des alten Reichsgebietes(einschl. der angrenzenden sudetendeutechen Gebiete) mit 388.3 Mill. RM um 30.1 Mill. RM geringer als im Vormonat. Wertmäßig (—.2 Proz.) war die Abnahme stärker als in den Vorjahren. Dem Volmmen nach entsprach die Verminderumg (—.5 Proz)— infolge einer verhältnismäßig starken Senkung des Auefuhrdurchschnittswertes— etwa der Veränderung im Februar der letzten beiden Jahre. Das Februarergebnis 1938 wurde wertmäßig um.1 Prozent, dem Volumen nach jedoch geringfügig unterechritten. Die Handelsbilanz des alten Reichsgebietes einschl, der angrenzenden sudetendeutschen Gebiete, die im Januar einen Ausfuhrüberschuß von.6 Mill. RM aufwies, schließt im Februar mit einem Einfuhrüberschuß von 37.3 Mill. RM ab. Stellengesuche Stellung in I. Haushalt. Köln. Zu ten: M 4172 vertr. MülAdamsstr. 1 Wer nicht bei Trösser war hat viel versäumt Das große Möbel lager Breite Str 1(Minoritenatr 9 Kautgesuche Silber Zahngold Pilartz liede Klingel 170 228 E TEEEE Am Mittwoch, dem 22. März 1930, 11 Uhr, soll In Köln-Worringen versteigert werden 1 Opel Limonsine Treffpunkt der Käufer um 10.45 Uhr am’olizei Revier. Rick, Obergerichtsvellzieher In Köln. Am 29 Marz 1939.30 Uhr, 9ol! 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Flecken werden zunächst aus dem Linoleum mit Leinöl und feinstem Sandpapier ausgerieben. Will man das Linoleum mit einem schönen neuen Glanz versehen, dann verhilft dazu das Abwaschen mit Wasser von rohen, geriebenen Kartoffeln. Einen letzten Glanz verleiht guter Bohnerwachs dem nach obiger Anweisung gereinigten Linoleum. Dieser wird gut eingerieben und etwas einziehen lassen, dann wird blank gebohnert. 6. Auch der Spiegel wird einer gründlichen Reinigung unterzogen. Im Laufe der Zeit werden Spiegel leicht trübe und sind keine Zierde mehr in der Wohnung. Sehr leicht kann ihm nun der alte Glanz wieder verliehen werden. indem man ihn mit reichlich verdunnter Salzsaure abreibt. Da Salzsäure die Hände angreift, ziehe man sich alte Leder-Handschuhe an. Außerdem drücke man den Lappen so aus, daß keine Spritzer mehr möglich sind, die dann den Rahmen des Spiegels beschädigen oder den Fußboden. Sofort wird mit reinem Wasser nachgewaschen und dann der Spiegel mit Schlemmkreide nachpoliert. „Wir sind mitten im Hauspulz“. das ist das Tagesgespräch. Es ist allgemein Brauch, in diesen Tagen alles auszuräumen und fortzuwerien. was nicht mehr im täglichen Gebrauch Verwendung finden kann. haben Lie schon daran gedacht? daß sich bei dieser Aufräumearbeit doch noch manches lindet, was zwar im eigenen Haushalt nicht mehr benutzt wird, aber von anderen Haushaltungen noch gebraucht werden kann? Käufer Schafft Ihnen...... die Klein-Anzeige in der großen Kölner Morgenzeitung: Jleue Tag and.*— 7 K 40 3— EfRANRAFOIFI Tote Nr. 80 Dienstag, den 21. März 1939 Evertons grosser Fulsball-Rekord Zweimal Ligameister und zweimal Pokalsieger Deutscher Ringer-Sieg in Mannheim Wie im Vorjahre die Spiele von Aston Villa in Heutschland es mit sich gebracht haben, daß Aston Villas Keistungen im englischen Fußball aufmerksam verfolgt wurden, so ist es in diesem Jahre die nach Deutschland verpflichtete Mannschaft Everton, deren Leistungen und Abschneiden mit dem größten Interesse beobachtet werden. Everton ist in Deutschland nicht mehr unbekannt, hat der Klub doch schon zweimal in früheren Jahren seine Mannschaft herübergeschickt, aber es gibt im englischen Fußball nur wenige Klubs, die auf so große Jahre zurückblicken können. Auch in diesem Jahre hat Everton von geringen Schwankungen abgesehen, wieder eine Leistung vollbracht, die an Stetigkeit und gleichbleibender Form von keiner anderen englischen Mannschaft erreicht worden ist. Während dieser ganzen Spielzeit hat die Mannschaft in der ersten Liga imer entweder den ersten oder den zweiten Platz eingenommen! Diese große Leistung entspricht der Tradition des Klubs, der merkwürdig genug nicht von Fußballspielern, sondern von Cricketspielern gegründet worden ist, die während des Winters Fußball spielen wollten, um sich für die Cricket=Spielzeit m Form zu halten. Das geschah im Jahre 1878, und mit dem Namen Everton nannte sich der Klub nach einem Vorort in Liverpool, wo noch heute seine Heimat ist. Der Fußball gewann bei Everton aber sehr rasch die Oberhand, und so war Everton im Jahre 1888 auch unter den 12 Gründern der Fußball=Liga. Viermal hal Everton die Ligameisterschaft bisher errungen— zum erstenmal in der Spielzeit 1890/91. Bevor dann in der Spielzeit 1914/15 zum zweitenmal die Ligameisterschaft erobert wurde, hatte Everton im Jahre 1906 bereits zum erstenmal den Pokal gewonnen, mdem es Newcastle United im Finale mit:0 schlug. Schon im nächsten Jahre war Everton wieder im Pokalendspiel, unterlag aber gegen Sheffield Wednesday. In der Nachkriegszeit hat Everton nach einem vorübergehenden Absturz dann den höchsten Triumpy seiner Vereinsgeschichte und mit einer einzigartigen Leistung alle englischen Ligamannschaften übertreffen können. In der Spielzeit 1927/28 wurde Everton wieder Ligameister—, das war jene Spielzeit, in der der Mittelstürmer Dixie Dean seinen noch immer unerreichten Ligarekord mit 60 Toren ausstellte. Nachdem der Klub dann 41 Jahre der ersten Liga angehört hatte, mußte die Mannschaft in die zweite Liga absteigen. Mit dem Einsatz aller Kräfte wurde wieder ein Umschwung erreicht. In der Spielzeit 1930/31 wurde die Melsterschaft der zweiten Liga erstritten und damit der Wiederaufstieg in die erste Liga gesichert. Schon in der nächsten Spielzeit 1931/32 wurde Everton auch Meister der ersten Liga und gewann in der nächsten Spielzeit 1932/33 zum zweiten Mal den Pokal mit einem:=Sieg über Manchester City. Damals hatte Everton ein„Wunderteam“, wie man selbst in England sagt, wo man mit solchen Lobesworten sehr sparsam ist. In dieser Spielzeit steht Everton wieder im Kampf um die Ligameisterschaft. Wenn in diesem Frühjahr die Mannschaft als englischer Ligameister nach Deutschland kommt, dann bedeutet das für den deutschen Fußball bestimmt ein besonderes Ereignis. 4 Sport-Tagebuch D Der Länderkampf der deutschen Freistilringer mit den Vertretern der Schweiz endete mit einem eindeutigen:-Erfolg unserer Athleten. Unser Bild zeigt den Aufmarsch der beiden Ringermannschaften in Mannheim Grimsby Town hat eine„Apfelmannschaft“ Wenn in der Vorschlußrunde um den englischen Pokal am 25. März die Wolverhampton Wanderers und Grimsby Town zusammentreffen, dann erwartet man allgemein einen sensationellen Kamnf. Es gibt sogar Stimmen, die gefühlsmäßig Grimsby Town die Ueberraschung der Spielzeit, nämlich einen Sieg über Wolverhampton zutrauen. In den Ligaspielen hat Wolverhampton zwar zweimal gewonnen, mit:2 und mit•0—, ein Pokalkampf ist aber etwas anderes als ein Ligaspiel. Zudem hat Grimsby gerade im Cup eine große Verbesserung gezeigt. In Grimsby selbst erklärt man diesen Aufschwung durch die... Aepfel! Grimsby ist eine„Apfelmannschaft", wie die Wolverhampton Wanderers die Mannschaft der„Drüsenpräparate“ sind. Jeden Tag verspeisen die Grimsby=Spieler einen Apfel, ja die Spieler, die Direktoren und der Manager: sie alle schwören auf den Apsel. Es gibt für Grimsby keinen Tag und kein Spiel mehr, ohne daß nicht ein Apfel gegessen würde. Genau wie die„Drüsenpraparate“ bei Wolverhampton ist der„Grimsby=Apfel“ ein Stimulans, das vor allem psychische Bedeutung hat. Im englischen Fußball gibt man auf solche Dinge sehr viel, und mit Humor sagt man, daß Wolverhampton nur gegen Grimsby gewinnen kann, wenn den GrimsbySpielern ihre Aepfel gestohlen werden! In der Vorschlußrunde des Pokals wird die Entscheidung aber nicht durch die„Drüsenpräparate“ oder die„Aepfel“, sondern durch die besseren Leistungen fallen! Wieder Ehefrieden im Hause Perry Die ersten in Amerika durchgeführten Tenniskämpfe zwischen den jetzt als Prosessionals spielenden früheren Wimbledon=Meistern Donald Budge und Fred Verry standen für den Engländer unter einem schlechten Stern. Fred Perry hat in diesen Spielen nur enttäuschende Leistungen gezeigt, so daß Budge seinen Gegner überlegen schlagen konnte. Vor allem war die Spielweise des Engländers sehr zerfahren und unbeherrscht. Das hatte nun einen Grund, der an sich mit Tennis nichts zu tun hat. Fred Perry stand nämlich vor einem Termin in der Ehescheidungsklage, die seine Frau, die Filmschauspielerin Helen Vinson, gegen ihn eingereicht hatte. Nachdem die Ehe im September 1935 geschlossen war, trennten sich die beiden Ehegatten im NoSiegesfeier bei Sülz 07 Im Klettenbergpark=Restaurant seierte am Sanistagabend die Spielvereinigung Köln.. die Erringung ihrer mittelrheinischen Fußballmessterscha und konnte bei dieser Gelegenheit neben zahlreich Glückwünschen aus nah und fern eine große Anzahl von Ehrengästen begrüßen. Auch diesmal machte sich der glecder und, danste mn erster Ainse der earsen Faubdel. onnschost.,, e De Herdzenste des kugen Mannvember 1938, da Helen Vinson eine Reihe von Vorwürsen gegen Fred Perry erhob. Schon seit Monaten hat Fred Perry sich den unglücklichen Zustand seiner Ehe sehr zu Herzen genommen, da er die Verbindung mit seiner Frau gern aufrechterhalten wollte. Nunmehr hat Frau Perry die Klage zurückgezogen, und die beiden Ehegatten sind übereingekommen, noch einmal einen „Eheversuch" zu wagen. Ob diese Versöhnung von Einsluß auf die Spiele gegen Donald Budge sein wird, und wie lange dieser„Versuch“ dauern wird, das muß vorläufig eine offene Frage bleiben. RSRL=Gauführer Reinarz die Ausführungen des De boocscheoden, Hang sz. fese, Busiske. 313: mad iu. den eheleat ne g. Sechese Sanse escehice eistel sesbe ue. ter Meisterschaft besorgt war. Aus dem Kranz der festlichen folgende Namen besonders erwähnt: Overwanger Kasp Koch, Karl Berbuer, Jupp Schlosser, Biesen bach Schmitze Grön und die„vier Fene“, uur lungen wurden bis zum frühen Morgen gehalten, woran man erkennen mag, daß man in Sülz auch Fesie 3 feiern versteht. Pesser ist nicht in bester Form Die Aufstellung der deutschen Nationalmannschaft für das Spiel gegen Itallen am 20. März in Florenz kann möglicherweise noch eine Aenderung erfahren. Pesser, der Linksaußen von Rapid Wien, hat an den letzten Spielen seiner Vereinsmannschaft nicht teilgenommen und ist gegenwärtig nicht in bester Verfassung. Am kommenden Sonntag wird nun Reichstrainer Herberger in Wien der Doppelveranstaltung im Wiener Stadion mit den beiden großen Spielen Austria—Rapid und Wacker—Admira beiwohnen, um sich von der Form von Besser zu überzeugen. Als Ersatz für den Wiener dürfte gegebenenfalls Arlt(Riesa) in Betracht kommen, der sich in dem Länderspiel gegen Belgien in Brüssel neben Schön sehr gut bewährt hat. Es ist weiter bemerkenswert, daß nach Wiener Berichten Stroh(Austria) am letzten Meisterschaftssonntag ausgezeichnet gespielt hat, so daß er sich als Mittelstürmer wieder sehr im Empfehlung gebracht ha Das Spiel Austria—Rapid wird Reichstrainer Herberger auch die Gelegenheit geben, den Rapid=Mittelstürmer Binder in Aktion zu sehen, der in dem mit 13:1 gegen Wacker Wiener Neustadt gewonnenen Punktspiel wieder als Torschütze in Erscheinung trat. Somit bekommen die Wiener Meisterschaftsspiele am kommenden Sonntag noch eine ganz bestimmte Bedeutung, da Reichstrainer Herberger als Beobachter an Ort und Stelle die Gelegenheit hat, sich ein Urteil zu bilden und Aenderungen vorzuschlagen, falls Umstellungen in der deutschen Mannschaft noch erforderlich sein sollten. Nun auch Pfeisen für Linienrichter? In Frankreich ist der auf den ersten Blick überraschende Vorschlag gemacht worden, in Zukunft auch die Linienrichter bei Fußballspielen mit Pfeisen auszustatten. Es wird bei diesem Vorschlag auf die Ersahrung hingewiesen, daß der Linienrichter oftmals vom Schiedsrichter nicht bemerkt wird, wenn er mit seiner Fahne einen Regelverstoß anzeigt. Der Schiedsrichter kann seine Augen nicht überall haben und es gibt Spieluge, wo der Linienrichter auf Grund seiner Postion eine bessere Beobachtung hat. Um daher Fehlerquellen in Zukunft nach Möglichkeit ganz auszuschalten, soll der Linienrichter nicht mehr mit dem Fähnchen, sondern gegebenenfalls auch mit einer Pfeise in das Spielgeschehen einareisen. Die Entscheidung liegt allerdings nach wie ve, beim Schiedsrichter, soll doch die Pseise für den Linienrichter nur ein Hilfsmittel sein. Dieser Vorschlag wird auf manches Für und stoßen, wie es bei neuen Vorschlägen immer der Fall sein pflegt. Man soll aber Reformen, die nützlich sein können, nicht von vornherein verwersen. Es kommt eben aus einen Versuch an. Einen anderen Ton als die Pseise des Schiedsrichters muß die Pseise des Linienrichters allerdings haben! Abschluß in Dortmund Obli. Brinkmann gewann das Jagdspringen Das Dortmunder Reitturnier wurde am Sonntagabend mit einem schweren Jagdspringen um den Preis des Kommandierenden Generals des 6..=K. beendet. Nochmals gab es großartige Leistungen zu sehen, da hier die besten Springpserde zum Kampf antraten. Der äußere Erfolg blieb dem Veranstalter bis zum Schluß treu, denn abermals hatten sich über 6000 Zuschauer eingesunden, die die weiten Ränge dicht besetzt hielten. Das Springen ging über einen ziemlich schweren Kurs mit 13 Sprüngen und 17 Hindernissen, von denen das Amsterdamer Tor, der drei= und viersache Sprung und das Koppelrick den Teilnehmern am meisten zu schassen machte. Insgesamt gab es 15 fehlerlose Ritte, doch verzichteten zwei Bewerber auf den Endkampf, so daß nur 13 Pserde zum Stechen über elf erhöhte Hindernisse antraten. Rittmeister Brinckmann erzielte mit Oberst die schnellste Zeit(32,1 Sek,), während SS=Hauptsturmführer Temme mit Nordland(33 Sek.) und Rittmeister Sahla auf Acolus(35 Sek.) die nächsten Plätze belegten. Stechen um den Seg: 1. Oberst(Rittmeister Brinckmann) 0/32,1, 2. Nordland(SS=Hauptsturmführer Temme) 0/35, 3. Acolus(Rittmeister Sahla) 0/85, 4. Erle(Rittmeister Brinckmann 0/35,2. Blick über den Zaun Gau Westfalen 51:12 39:13 46:40 25:21 26:31 27:28 25:31 20:30 25:43 14•49 31: 5 24:12 20:16 18:14 17:19 17:19 17:19 16:16 12:22 •32 Gau Niederrhein Fortuna Düsseldorf 18 13 3 2 Essener TB Schwarz-Weiß 18 12 3 3 Rot Weiß Essen 17 10 1 6 Westende Hamborn 17 5 S 4 Hamborn 07 17 6 4 7 SSB Wuppertal 17 7 1 9 Duisburg 48/99 17 5 4 8 Turn Düsseldorf 17 5 2 10 VfL Benrath 17 4 3 10 Union Hamborn 17 3 3 11 Billardsport Dreibanden-Reisterschaft in Berlin Am Sonntag begann in Berlin die Deutsche AmateurMeisterschaft im Billard=Dreibandenspiel. In den ersten vier Partien am Nachmittag siegten Engel (Wien) über Hinsch(Dresden) mit 50:43, Unshelm (Magdeburg) über Thielens(Gelsenkirchen) 50:10, Rautenbach(Wuppertal) über Lischte(Berlin) 50:44 und Pesch(Köln) über Hahn(Düsseldorf) 50:29. Am Abend unterlag der Berliner Gaumeister dem Essener Berrisch knapp mit 46:50, während Thielens unerwartet von dem Dresdener Hinsch mit 50:36 besiegt wurde. Pesch(Köln) gelang mit acht Bällen die bisher höchste Serie. Der Kölner schlug Rautenbach mit 50:30, während sich Rudolph(Essen) gegen den Wiener Engel mit 50:40 in Front behauptete. 44:18 52:13 39:30 25:26 29:33 34:35 25:34 24:37 17•31 18:40 Kennen S ROTBARTEXT e schon O O. RA-DUNN: T VIG. Deutschlands Rugby=Fünfzehn für den Länderkamo## gegen Frankreich am 26. März„steht": Schluß: Isenberg(Hannover); Dreiviertel: Reuter, Dünhaupt (beide Hannover), Zichlinskl(Hannover); Hübsch (Heidelderg); Halbs: Richter(Berlin), Dr. Loos(Heidelberg): Sturm: Hohberg(Hannover), Thiests(Verlin): Gilbert(Frankfurt); Döpke(Hannover), B. Pfisterer(Heidelberg), Bönecke, Wehrmann, Schoers(alle Hormaner) Bunte Reihe im Sport Bei leider sehr schlechtem Wetter hatten sich zum Gustspiel des SC Neuendors in Neuß beim dortigen Sport=Verein nur etwa 1000 Zuschauer eingefunden. Die Neußer hatten drei Ersatzleute in ihren Reihen und erwiesen sich den Gästen vom Deutschen Eck nur selten gewachsen. Bis zur Pause gingen die Mannen um Gauchel mit:0 in Front, zum Schluß hieß es:2. Zwei Tore brachte Gauchel auf sein Konto, eines der Halbrechte und eines Aurednik. Für Neuß waren Engels und Küpper erfolgreich. * Gegen eine Heidelberger Stadt= Auswahl dot die Bukarester Ruaby=Fünfzehn eine gute Leistung. Das:3(:3) wird ihren Leistungen nicht ganz gerecht. Die Gäste=Mannschaft war im Feldspiel durchweg überlegen und auch angriffsfreudiger. Heidelberg spielte verzettelt. Das am Sonntag nach Reichenberg angesetzte Endspiel um die Fußball=Meisterschaft des Sudetengaues zwischen den Mannschaften des DFK=Warnsdor und des Teplitzer IK ist aus den 26. März verlegt worden. Die Austragung an diesem Sonntag ist durch den starken Schneefall unmöglich geworden, da die Höhe der Schneedecke im Reichenberger Stadion teilweise über einen Meter beträgt. * Zum Rugby=Länderkampf Schottland— England hatten sich im Murraysield=Stadion in Schottland 70000 Zuschauer eingefunden, die eine:9=(:)= Niederlage ihrer Vertretung erleben mußten. Der knappe Sieg der Engländer war dem Spielverlauf nach verdient. Damit gewann England den von Schottland verteidigten Calcutta=Pokal zurück, mußte sich aber in die Meisterschaft wie schon 1932 mit Irland und Wales mit se vier Gewinnpunkten teilen. * Im Hauptkampf einer Göteborger Berufsboxveranstaltung traf der schwedische Schwergewichtler John Ander sson auf den holländischen Meister Harry Staal und blieb nach abwechslungsreichem Kampf nach Punkten siegreich. Im zweiten Schwergewichtstrefsen blieb der Schwede Lundahl über den Holländer Hemmers nach Punkten erfolgreich. Der Estländer Stepulow mußte im Mittelgewicht infolge einer Verletzung in der dritten Runde den Kampf gegen den Schweden Hallberg ausgeben. * Zum Abschluß ihrer Europareise wurden nun die kanadischen„Rauchfresser" zum erstenmal geschlagen. Sie traten in London gegen eine aus Kanadlern bestehende Mannschaft an und wurden:1 geschlagen. Bei der Siegermannschaft handelt es sich um in England lebende kanadische Berufsspieler, die sonst in den Londoner Mannschaften Wembley Lyons und Wembley Monarsh spielen und gegen die auch die englische Nationalmannschaft nie ankommen konnte. * In Paris wurde ein 100=Kilometer=Mannschaftsrennen auegefahren, das die Hollander WalsPellenaers mit Rundenvorsprung vor Diot=Guimbretiere. Billiet=Dekuysscher und Ignat=Bouchard gewannen.— Antwerpen brachte ein Omnium, das Kaers als Spezialist mit:1 Siegen gegen Fliegerweltmeister van Vliet gewann. * Dienstag, den 21. März 1939 Gleue Tag Nr. 80“ Immer heiter.. Im Konzertsaal ich in einem Theater eine Pianistin gesehen, die spielte mit ihren Zehen.“ ist ja gar nicht das macht mein kleiner Aus einer Musikkritik was rc Harsenspielerin aber betrifft, so muß daß der Kampf des Menschen mit einem Drahtgitter schon sehr viel besser dargestellt wurde.“ Wie sagt man, „Durn, laß mich doch mal von deinem Wein trinken? „in bißchen! Aber wie sagt man?“ „Prost. Blumenfreund „Woher wissen Sie, daß Ihr Hatte vollkommen betrunken war. als er gestern doch ziemlich früh schon nach Haus kam?“ „Er schimpfte, als er die Blumenkanne nicht fand, oenn er wollte die Blumenmuster auf dem Teppich begießen!“ Zuweilen Eine amerikanische Filmschauspielerin wünscht einen neuen Paß.„Sind Sie unverheinatet?“ fragte der Beamte „Zuweilen", antwortete sie. Die Ausrede „Wer hat denn nur wieder diese kostbare Vase runtergeworfen?" „Die Katze, gnädige Frau“, meint das neue Mädchen. „Welche Katze denn?“ Sie haben gar keine Katze?“ Geteilte Schönheit „Man behauptet, daß wir die Schönheit unserer Mutter geerbt haben!“ „So winklich, da müssen Sie aber sehr viele Geschwister gewesen sein und Sie sich sehr in der Schönheit geteilt haben!“ Schwere Träume „Ich habe jetzt die dritte Nacht geträumt du wärst ein mehrfacher Millionär geworden.“ „Aber das macht ja nichts, Liebling. Wenn du nur am Tag daran denkst, daß ich es nicht bin.“ Said-Hartmuth Höfges erzählt: Hein Möller aus Bremen sitzt mit zusammengebissenen Zähnen über dem großen Steuerrad seines AchtAchserzuges. Seit heute morgen ist er nun schon unterwegs auf der Strecke von München nach Stuttgart. Ein tolles Tempo hatte er den ganzen Tag fahren müssen, um die Lieferung Obstkonserven rechtzeitig in Stuttgart abliefern zu können. Vor ihm, von den vier riesigen Scheinwerfern in grelles Licht getaucht, schnurgerade, das helle Band der Reichsautobahn. Hinter ihm, in der zerwühlten Koje, Bert, sein junger Beifahrer. Stampfend und ratternd, donnert der schwere Lastzug über die regennasse Straße. Da... der grüne Mittelstreifen, der die beiden Betonbänder trennt, kommt rasend schnell auf den Wagen zu... Im letzten Moment ist Hein aus seinen Träumen aufgefahren, hart schlägt er das Steuer nach rechts. Donnerwetter, das hätte schief gehen können! Aufpassen, Hein! Aushalten, überwinde deine Müdigkeit! Noch sind es nur 34 Kilometer nach Stuttgart. Reiß dich noch eine kleine halbe Stunde zusammen. In kaum einer halben Stunde würde er in der Kantine des Autohofes sein spätes Abendbrot verzehren und die Treppe zu seiner Schlafkammer emporwanken. In einer halben Stunde... * Inzwischen fährt der Leutnant der motorisierten Straßenpolizei mit drei Mann seiner Staffel zu der gewohnten Nachtpatrouillenfahrt aus. In grüne schwere Regenmäntel gehüllt, sitzen die vier Männer in dem geländegängigen Wagen, der mit großer Geschwindigkeit über die Autobahn nach Stuttgart rast, und starren nach vorne und zur Seite in den rieselnden, eiskalten Regen. Sie sind die Augen der Verkehrsstraßen. Achtung! Der Fahrer bremst scharf. Der Wagen gerät ins Schleudern und findet sich nach einer Drehung um die Längsachse dicht vor einem granitenen Kilometerstein wieder. Der Leutnant und die drei Polizisten springen aus dem Dienstwagen heraus. Verflixt! Ein dreiachsiger Anhänger, mit Konserven beladen, steht ohne Beleuchtung oder Warnsignal mitten auf der Fahrbahn. Aha, gebrochenes Deichselgestell, durchrissenes Bremskabel lassen den Leutnant auf das schließen, was hier vorgefallen ist: Der Anhänger hat sich bei voller Fahrt vom Ferntransportzug gelöst, ohne daß der Fahrer es bemerkt hat. Hier galt schnelles Handeln. Der Standort wurde festgestellt, ein Posten, mit roter Lampe versehen, als Warner zurückgelassen. Die anderen nahmen wieder Platz im Auto und los ging die wilde Jagd. Weit konnte der Ferntransport nicht sein, da die schweren Reisen des Anhängers noch warm von der schnellen Fahrt waren. Hell sang der Kompressor, der starke Wagen schoß vor wie ein gehetztes Wild. Trotzdem mußten die Fahrer scharf aufpassen, da der Lastzug bestimmt kein Schlußlicht mehr führte, seit sich der Anhänger selbständig gemacht hatte. Also Fernlicht einschalten. Ah, das scheint er schon zu sein. Hupen, hupen... * Unterdessen war Hein ahnungslos mit seinem schweren Zug weitergerast. Rechts von ihm blitzten Lichter auf. Das war Köngen. Vorbei! Noch 26 Kilometer. Hinter ihm hupt es wie toll. Langsam Jüngken, brummt Hein Möller, ehe er den Wagen scharf nach rechts drückt. Ach, einer von der„Mostrapo“. Die sind doch überall. Heute nachmittag war es noch, als ihm in Augsburg ein junger Ofifzier ein Protokoll machte, weil er das Haltegebot einer Stopstraße nicht beachtet hatte. Diese„weißen Mäuse“, ob die je auf dem stampfenden Sitz eines Ferntransportlers gesessen hatten? Aus tiefen Gedanken aufgeschreckt, greift Hein an die Bremse. Ein rotes Licht wurde 100 Meter vor ihm im Kreise geschwenkt. Verdammt und zugenäht, fluchte er, wieder die Polizei. Ob die wissen, wie schwer es ist, einen Acht=Achser in voller Fahrt, dazu noch bei nasser Straße, binnen 100 Meter zum Stehen zu bringen? Hart fassen die Bremsklötze zu. Die hydraulische Bremse zischt. Der Gummi der Reifen quietscht und schliddert über den Beton. Kurz vor dem Polizisten steht der Wagen, dessen mächtiger Kühler fast die schlanke Gestalt des Offiziers, der nun zu Hein tritt, berührt. Einen Fluch zerknirschend war er von seinem hohen Sitz heruntergesprungen. Die Beine waren ihm vom langen Sitzen steif geworden.„Was gibt'?“, fragt Hein Möller kurz angebunden.„Mann, Sie haben kein Schlußlicht", lacht ihn der Leutnant an. Es ist derselbe, der ihm das Protokoll machte. Starr vor Schrecken, mit weitaufgerissenen Augen, sieht Hein das Unheil. Sein zweiter Anhänger hat sich gelöst? Anekdoten Der betrogene Dieb Bei Honoré de Balzac wurde einmal ein Einbruch verübt. Durch ein plötzliches Geräusch wurde der Dichter gewect der entdeckte, daß ein Dieb versuchte, seinen Schreibtisch aufzubrechen. Bolzac beobachtete den Einbrecher eine Weile und fing dann plötzlich laut an zu lachen. Der Eindringling erschrak und rief dann wütend: „Warum lachen Sie?“ „Oh. ich lache nur“, erklärte vergnügt der Dichter, „Daß Sie dort mut falichen Schlüsseln in der Nacht erwas suchen, was ich sogar am Tage mit dem richtigen nicht finde! Der große Mund Menzel malte einmal eine Dame die sich große Mühe gab. ihren reichlich großen Mund durch Zusammenziehen ihrer Lippen zu verkleinern. Dem Künstler wurde allmählich das Grimassenschneiden zu viel und er knurrte deshalb sein Modell unhöflich an: „Geben Sie sich keine Mühe, gnädige Frau, wenn Sie es gerne wollen, kann ich den Mund auch ganz weglassen.“ Das bessere Futter Zu dem berühmten Maler Peter Paul Rubens kam einmal ein Engländer, um sich seine Bilder anzusehen, die besonders reich an üppigen Frauengestalten woren Der spindeldürre Sohn Albinos fand die Figurer gar nicht nach seinem Geschmack und sogte dem flämischen Künstler, daß seine Modelle nicht schön seien. Rubens aber wurde wütend und schrie den Engläuder an.„Ein Brabanter Pferd ist keine englische Stute. Füttert die Euren besser!“ Aber wo?„20 Kilometer auf Ulm zu“, berichtet der Leutnant,„los hopp, ruff und dann um! Wir beenden unsere Patrouille nach Stuttgart und bringen dir dann ’ne Deichsel mit, daß du rechtzeitig die Fracht abliefern kannst." Hein glaubte seinen Ohren nicht zu trauen.„Du“, hatte der Leutnant zu ihm gesagt. Woher hatte er überhaupt das Verständnis?„Ja“, sagte dann der Offizier zu ihm,„vor vier Jahren war ich auch Fernfahrer. Kaum hatte ich meinen Zug ganz bezahlt, als er mir wegbrannte. Und dann, ja und dann siedelte ich zu euren „Feinden“ über! Beide lachten. Hein reichte ihm seine mächtige Pranke:„IJor seid nicht unsere Feinde, ihr seid ja unsere Freunde...!“ An einem Tisch mit Emil Jannings „Lieblingsrollen waren alle meine Rollen“ Der große Charakterdarsteller erzählt aus seiner fünfundzwanzigjährigen Filmarbeit In kleinem Kreise erzählte Emil Jannings dieser Tage von seiner neuen Film=Rolle. Er wird Robert Koch, den Entdecker des Tuberkels, darstellen, wieder eine der großen Persönlichkeiten, die sich im Kampf mit den Widerständen des Lebens zum Erfolg durchringen. Es ist nach den bisherigen Rollen einsichtig, daß dem Künstler die Darstellung Kochs besonders am Herzen liegen muß. Koch ist der typische deutsche Forscher, der faustische Mensch, der mit unsichtbaren Gegnern, den Bazillen, einen unermüdlichen Kampf führt. Der angefeindet, verspottet und verlacht wird, weil man ihn für einen Phantasten hält. Und damit gewinnt zugleich etwas Zeitloses Gestan.„Aue Großen“, sagt Emil Jannings, „haben noch gegen Feinde, Spötter und unzählige kleine Geister kämpfen müssen. Das beste und größte Beispiel haben Sie ja in der Gegenwart.“ Es ist ein Erlebnis besonderer Art, dem Künstler Jannings gegenüberzusitzen. Er ist kein Freund des Plauderns, des plätschernden Erzählens nur um der Unterhaltung willen. Was er sagt, hat Gehalt und Bedeutung. Wenn er zum Sprechen anhebt, geht eine kurze Zeit der Ueberlegung voraus. Er hat die Antworten nicht parat wie eine Münze. Er muß sie gewissermaßen erst in der Werkstatt seines Geistes prägen. Auch die Worte, die er spricht, sind von eigenem Sinn erfüllt, sie klingen prall und voll. Dabei ist er keineswegs ein schweigsamer Mensch, einer der nur„in sich hineinspricht". Die Unterhaltungen mit ihm haben einen ständigen, aber untergründigen Fluß. Jemand legte ihm die Frage vor:„Haben Sie, Herr Jannings, einmal eine Rolle besonders gern gespielt, haben Sie einmal eine Lieblingsrolle gehabt, die einen Höhepunkt für Sie bedeutete?" Es war klar, daß diese Frage an dem Wesen Jannings vorbeizielte. Er ist nicht ein Mensch, der auf den Glückszufall warten muß, der ihm eine„passende" Rolle zuträgt. Dazu ist sein schauspielerisches Können zu breit gespannt und zu tief gegründet, als daß ihm nicht grundsätzlich zu jeder Rolle ein Zugang möglich wäre. Trotzdem schien es, als bedeutete diese Frage ein wirkliches Problem für ihn, das ihm bisher noch nicht in den Sinn gekommen war. Er griff die Frage auf, nahm sie gleichsam tief in sich hinein, blickte einen Augenblick still vor sich hin und sagte dann: „Lieblingsrollen? Wenn Sie so wollen, waren alle meine bisherigen großen Rollen, die ich gespielt habe, Lieblingsrollen.“ Solche Rollen, die ihm nicht liegen— und es müßten dann immer schon belanglose, nichtssagende sein— würde er niemals spielen.„Ich habe eine Abneigung gegen alle Gestalten“, sagte er,„die nicht zu einem bestimmten Bruchteil Jannings sind. Man wird mir das Wort nicht übelnehmen. Es ist nur ein Ausdruck dafür, daß ich nicht über meinen Schatten springen will.“ Ein Bruchteil Jannings— das ist der Ansatzpunkt, von dem aus er sich, wie ein Bergmann in einen Stollen, in den Charakter, die Seele einer Gestalt hineinarbeitet. Fehlt dieser Bruchteil, dann sind es keine Janningsrollen. Es ist gewiß kein Zusall, daß Jannings in seinen Filmen stets große Persönlichkeiten dargestellt hat; Heinrich VII., Ludwia XV., Othello, Danton, Mephisto, Friedrich Wilhelm., den„Herrscher“, den Richter Adam im Zerbrochenen Krug". Sind das wirklich alles große Gestalten, auch der Mephisto und der Richter Adam? Zweifellos! Ihre Größe kann im Tragischen oder im Komischen liegen, im Sturm der Gefühle oder der Gedanken, stets ragt sie aber über das„Mittel“, über die blasse Alltäglichkeit weit hinaus. Daß Jannings gerade in diesen Rollen mit heroischem Format anzutreffen ist, „liegt keineswegs daran, daß ich die heroische Geste besonders liebe. Ich weiß im Gegenteil, daß sie gewöhnlich eine Aushilfe mittelmäßiger Schauspieler ist, um eine heroische Haltung vorzutäuschen. Aber die Seele eines Künstlers schwingt am stärksten in dem Rhythmus, in dem die großen Persönlichkeiten der Dichtung und Geschichte leben" Die Geste ist bei ihm nicht Geste, sondern sundierte Wesentlichkeit, niemals hat uns Jannings ja auch eine Gestalt mit glattem, flachem Heroismus vorgespielt. Seine„Heroen“ sind Menschen mit Zweifeln und Aengsten, mit allen schwankenden Stimmungen der Seele, Heroen, die sich erst durch kämpferische Arbeit und oft qualvolle Bemühungen aus dem Menschlich=Allzumenschlichen in die Größe hineinsteigern. So erst können überhaupt große Persönlichkeiten glaubhaft und verständlich werden. Jannings fand den Weg zum Film, wie fast alle großen Filmdarsteller, über das Theater. Sein ganzer Lebenslauf ist eine Kette harter Kämpfe, um zum Ziel vorzustoßen. Der Weg war weit, aber sicher nicht ohne Gewinn. Emil Jannings stammt von der schweizerischen Seite des Bodensees, aus Rorschach, wo sein Vater eine Strickmaschinen=Fabrik hatte. Schauspieler zu werden, hieß in der bürgerlichen Welt dieses kleinen Städtchens noch so viel wie: sich einem sehr zweifelhaften Beruf zu ergeben. Als Emil Jannings deshalb, nachdem er als Schiffsjunge nicht die Erfüllung seiner Träume gefunden hatte, sich entschloß, zum Theater zu gehen, verlangte seine Familie, daß er unter einem Pseudonym auftreten sollte. Scheiterte die Theaterlaufbahn, so konnte er immer noch mit einem unbefleckten Namen in einen bürgerlichen Beruf eintreten. Der Weg führte dann über Görlitz, Burgstein(Böhmen) und viele andere kleine und mittlere Bühnen, bis er eines Tages ein Engagement an das Deutsche Theater in Berlin erhielt. Von hier beginnt sein Aufstieg. 1914 ist er in Berlin schon ein bekannter Mann. Heute scheint ihn der Film gänzlich zu besitzen. „Werden Sie“, wurde der Künstler gefragt,„auch wieder im Theater auftreten?“ Emil Jannings bejahte diese Frage. Wahrscheinlich wird er im nächsten Jahr wieder in einer großen Rolle im Berliner Staatstheater zu sehen sein. Trotzdem scheint der Film heute seine größte Leidenscheft zu sein.„Aber auf der Bühne haben Sie doch wirk iche Menschen vor sich, für die Sie spielen, beim Film nur ein anonymes Publikum?“ wandte jemand ein. Jannings Antwort umriß noch einmal das— von ihm ungewollte Wesen seiner Persönlichkeit.„Zuschauer? Zuschauer brauche ich nicht, wenn ich spiele. Stellen Sie sich einen Maler vor, dem man während seiner Arbeit dauernd über die Schulter sieht. Wenn ich auf der Bühne stehe, denke ich an die Zuschauer überhaupt nicht. Das Filmen ist deshalb so angenehm, weil wirklich keine Zuschauer beim Schöpfungsprozeß vorhanden sind.“ So tief vergräbt sich dieser große Menschendarsteller also in seine Rollen, daß er den berühmten„Kontakt" über das Rampenlicht hinweg nicht spürt und nicht nötig hat. Er„spielt“ nicht die Rollen, sondern er ist jeweils die Gestalt, die er darstellt. Das ist das Geheimnis seiner Kunst. Der neue Robert=Koch=Film wird in etwa drei Monaten fertig sein. Die Tobis plant zusammen mit Emil Jannings noch zwei weitere bedeutende Filme„Der letzte Mann“.(Emil Jannings als Kapitän) und„Der Vater" nach dem Roman von Jochen Klepper, der zum ersten Male den Vater Friedrichs des Großen in seiner ganzen Größe und wahren seelischen Struktur aufzeigt, die oftmals durch falsche Darstellungen verfätscht worden ist. Walter Fehse. Ki * Jannings als Cowboy ein in Amerika viel verwandter Aprilscherz.(Das Kopfphoto von Jannings ist aufgeklebt).— Emil Jannings i den alten Meßter-Ateliers gedreht wurde.— Emil Jannings als„Othello“ mit Werner Krauß als J . in seinem ersten Film mit Henny Porten, der noch in Jannings als„Othello“ mit Werner Krauß als Jage Photos: Archi Emil Jannings(Tobis)