Nr. urnierten findeten a der Den# erstreckt sehen nit ihren sigen Ra## hrlichen## zählt. rprüfungen che Wettg des mittel tschla indernisse 45 Teil S=Hau delmann kunden,### unterscheed erst und s bester A# up erer beide m. reis de bei der in *. dem alg seitet, mi tlich an mit der immer# de Nas ir halten dem eigen i ein Gau fall rausg ja sehen untgeschäftsstelle und Schriftleitung für chtsrheinisch: Mülheim, Adamsstraße 1, Fernruf: umer 61802. Die Schalter sind durchgehend von 8 bis Uhr geoffnet. Postscheckkonto: Amt Köln Nummer 59000. Die große Kölner morgenzeitung Verlag, Geschäftsstelle und Schriftleitung: Köln am sthein, Stolkgasse 25-31 Fernsprech=Anschlüsse: Von—20 Uhr: Sammelruf 220301; nach 20 Uhr: Hauptschriftleitung: Ruf 220301; Sportschriftleitung: 220302; Schriftleitung: 220303; Anzeigen=Abteilung: Ruf 220304; Betriebe Ruf 220305 kr. 29 Sonnlag, den 29. Januar 1939 Einzelpreis 15 Pfg. lascher Vormarsch nach Norden ationale vor Provinzhauptstadt Gerona sarade der nationalen Truppen in Barcelona! Negrins Koffer mit Schätzen erbeutet Von unserem VR-Berichterstatter kt. aber, berden sie in einem jeden schon die Vern auch den innen, gla ne Ueber ng durch s schon ben sich wenn a zster ist ßlich noch der au# hinter ihm : M i t i h r e Glück gen sie ständig Die Kal# ür ebenbi hmen, den gene des igten klat zu entru rteil den r noch ein sicher laß ibt's bei erden## en Jonie Unionst werden. n w r a n mn mm napp, die irde unn ob sie sic enn sie d: dings en schon eir der Bla: es die Ve zsein rech wach und zu nem ni# in einen en Sie 98 17 5 nd im ien S g. Brust 23 nend 7 Kopf iel der# * ge Barcelona, 28. Jan. Die nationalen Truppen stan“ a m F r e i t a g a b e n d n u r n o c h e t w a 5 0 K i l o m e t e r v o n Provinzhauptstadt Gerona entfernt. In hiesigen #arischen Kreisen hebt man hervor, daß ein derartig #er Vormarsch nur möglich wurde dank der ungeteilSympathie der Bevölkerung Barcelonas und der die Kataloniens, die die nationalen Truppen auf das lichste aufnahmen, so daß es nicht erforderlich war, ## welche Truppenkontingente zur Aufrechterhaltung rdnung zurückzulassen, sondern daß alle Kräfte für veiteren Vormarsch eingesetzt werden konnten. Gegen ###macht waren bereits über 50 weitere Ortschaften in verschiedenen Kampfabschnitten erobert. Mehrere tauGefangene wurden dabei gemacht. Der Empfang, den die Bevölkerung der jetzt befreiten drie den Truppen Francos bereitete, war in der Tat erzbewegend. nur die ersten Anzeichen dafür vorlagen, daß die sonalen herannahten, liefen die Einwohner zusammen gaben ihrer Begeisterung und Dankbarkeit in rüher Weise Ausdruck, sie schleppten ihre geringen Voran Lebensmitteln an die Straßen und labten die ppen. Alle Orte standen nach dem Durchmarsch der sppen im Schmuck der Fahnen. In Ermangelung sonaler Farben wurden oft weiße Tücher gehißt. Die Horden flüchten meistens so schnell, daß es häufig noch zu Scharmützeln gekommen ist. Nach Abschluß der nationalen Operationen des Freiha ist nun auch die ganze Provinz Barcelona völlig Freit. Bolschewisten haben sich jetzt in die an der französiGrenze gelegenen Teile der Provinz Gerona zurückbgen. Die befreite Stadt Mataro gehört mit ihren Einwohnern zu den wichtigsten Industrieorten KaAnens. Diese Küstenindustriestadt birgt allein 60 Tex##ten und stellt einen wichtigen Hafenumschlagplatz Lenn man am Freitagabend durch die Straßen Bar#nas ging, konnte man fast völlig vergessen, daß diese i erst wenige Stunden unter der nationalen Herrsteht. Von einem kriegsmäßigen Bild kann nicht h gesprochen werden. Alle nationalen Truppen haben #adt bereits wieder verlassen. Sie verweilten meist langer als 12 Stunden darin. Seit Donnerstagmitin Barcelona und seiner Umgebung kein Schuß hr gefallen. In den Nachmittagsstunden verließ der perer Barcelonas, General Yaque, mit seinem Stab Stadt. Die Bevölkerung bereitete dem volkstümlichen begeisterte Abschiedskundgebungen. Der Sitz des stralstabes ist weiter nach Norden verlegt worden. Beauftragte für die Militär= und Zivilverwaltung onas, General Alvarez Arenas, ließ einen aß anschlagen, in dem die nationale Regierung der kerung verspricht, die Stadt ihrer großen Bedeutung #ittelmeerhafen gemäß in das Aufbauprogramm der on einzubeziehen. Unter dem in Barcelona erbeuteten Material benden sich 70 Kanonen, 1000 Maschinengewehre Mill. Liter Benzin, die in unterirdischen Depots gepgert waren. späten Nachmittag des Freitag veranstalteten die sonalen Truppen eine große Parade. Die befreite Betung brachte dabei den Kämpfern Francos ihren kerogen Dank in neuen Begeisterungsstürmen zum ruck. Eine unabsehbare Menschenmenge füllte die ven, durch die die nationalen Truppen zogen. Alle r der anliegenden Häuser waren dicht besetzt. Sosaume und Denkmäler wurden von den Schaulustiliegen. An mehreren Stellen wurde von dem juVolke die Absperrung durchbrochen, und die umarmten die Soldaten und schüttelten deren Die Soldaten wiederum hoben Kinder auf ihre Die Freudenszenen symbolisierten so recht die der Bevölkerung Kataloniens mit der nationalen Der Befehlshaber des Armeekorps Navarra, GeneSolchaga, wandte sich mit einer kurzen Ansprache die Volksmenge und dankte für die alle Erwartunen übertreffende Aufnahme, die alle Soldaten in tief* Seele rühre. Kriege sei der nationalen Armee noch nirgends artiger triumphaler Empfang bereitet worden. weise am besten, daß ein Katalonien=Problem ! nicht existiere. Katalonien sei vielmehr ein unier Bestandteil der spanischen Nation. end durchzogen Arbeitermusikkapellen, die aus Angehörigen der marristischen Gewerkschaften gesetzt waren, die Stadt. Sie spielten nationale kalissimus Franco weilt weiterhin an der vorFfront. Er leitet persönlich die Operationen zur gen Befreiung Kataloniens. vorläufigen Bürgermeister von Barcelona für die der militärischen Verwaltung ist Hauptmann Vietor Felipe ernannt worden, der als Führer eines Tank=Bataillons als erster in die Stadt eindrang. Unter den nach dem Einzug der nationalen Truppen befreiten Gefangenen befinden sich auch der ehemalige Abgeordnete und Leiter der Rechtsparteien in Valencia Luis Lucia sowie zwei weitere Abgeordnete und viele andere volkstümliche Persönlichkeiten der nationalen Kreise Spaniens. Ihr einzigstes Verbrechen, wegen dessen sie von den Roten verschleppt und viele Monate lang eingekerkert wurden, war ihre nationale Gesinnung. Die Befreiten berichten jetzt über die furchtbaren Methoden des Spionagedienstes der Bolschewisten, der durch grauenvolle Torturen Geständnisse zu erpressen versuchte. Schon auf den geringsten Verdacht hin verhängten die Roten schwerste Strafen gegen die Gefangenen, wenn nicht gar Erschießen. Leider konnten nicht alle Gefangenen gerettet werden, da die Roten seit 20 Tagen den Abtransport der besonders hochgestellten Gefangenen vorbereiteten. Die nationalspanische Regierung gibt ihren Entschluß bekannt, alle von den Roten verschacherten Kunstschätze, die ein Teil des spanischen Nationalvermögens seien, für Spanien zurückzuerwerben. Beauftragte der Nationalregierung hätten den Verbleib eines großen Teiles der ans Ausland verkauften Kunstschätze feststellen können. Bei einer Durchsuchung der Villa, die Oberbonze Negrin zuletzt bewohnte, wurde in einem Versteck ein Stahlkoffer gefunden, der mehrere Millionen an ausländischem Geld, Goldmünzen, eine große Anzahl von Schmuckstücken, Edelsteinen, Perlen und zwei goldene Kronen, wie sie Kirchenheilige tragen, enthielt. Die eine Krone scheint aus der berühmten Kirche in Toledo geraubt zu sein. Fortsetzung siehe 2. Seite Neue römische Ermahnung an Paris Will sich Frankreich jetzt bei Franco anbiedern? Von unserem HO- Berichterstatter „Arriba Espana“ Telegramm des Duce an General Franco ; 5. Jan. Anläßlich der Einnahme von Barceder Duce an Generalissimus Franco folgendes imm gerichtet: lalienische Volk ist begeistert über Ihren wunSiea in Barcelona, der nunmehr nur wenig „„#u tigen Siege vorausgeht, der dazu besiimmt Velt die Aera eines neuen geeinten und mäch#men zu eröffnen. Im Augenblick, in dem die diiche Kameradschaft des Blutes noch enmal Lende Feuerprobe bestanden hal, empfangen . G r ü ß e u n d m e i n e l e b h a f t e s t e n W ü n s c h e f ü r Ihres Volkes. Arriba Espana! gez. Mussolint“ * Rom. 28. Jan. Was sagt man in Italien zu der durch den Fall ron Barcelona geschaffenen Lage? Im italienischen Rundfunk sind am Freitagabend Erktärungen abgegeben worden, die die Auffassung der amtlichen Kreise am besten zu illustrieren vermögen. Es wurde u. a. ein Vergleich gezogen zwischen der Lage, wie sie seinerzeit in der Angelegenheit der Tschecho=Slowakei bestand, und der Lage, wie sie sich durch den Fall von Barcelona ergibt. Wenn der französische Außenminister Bonnet sich heute so sehr auf die französischen Freundschaften und Bündnisse berufe, so könne man ihn beispielsweise an das Vorgehen Polens erinnern. Polen habe seinerzeit allerdings mobilisiert, aber nicht, um der Tschecho=Slowakei und ihren Hintermännern zu helfen, sondern um für eigene Rechnung durch Besetzung der von ihm beanspruchten tschecho=slowakischen Gebiete zu arbeiten. Was habe die Sowjetunion getan? Man habe auch nicht viel von ihrer so viel gepriesenen Hilfe in der tschecho=slowakischen Frage verspürt. Denn wo seien die„berühmten“ sowjetrussischen Fliegerbrigaden geblieben? Und immer wieder den englischen Beistand anführen zu wollen, sei auch nicht mehr als ein„rhetorischer Effekt". Denn ebenso wenig wie in der Tschecho=Slowakei werde sich England in Spanten ins französische Schlepptau nehmen lassen. Die englische Regierung habe von Anfang an gezeigt, daß sie an ihrer eigenen Spanienpolitik festhalten und auf Grund der von Frankreich anscheinend immer noch angezweifelten italienischen Zusage, keinerlei territorialen Ansprüche zu erheben, sich nicht in ein französisch=spanisches Abenteuer verwickeln lassen möchte. Das alles aber scheine nicht zu genügen, um den Franzosen die Binde von den Augen zu nehmen. Nun denn, wie stehe es mit Rotspanien selbst? Zweieinhalb Jahre hätten die spanischen Marristen ihre Haut für Frankreich zu Markte getragen, und heute müßten die fliehenden Banden sich doch eigentlich sagen, daß sie von Frankreich trotz aller Unterstützungen und Waffenlieserungen im Grunde genommen im Stich gelassen würden, ja nicht einmal sicher scheine, ob sie in Frankreich Aufnahme finden könnten. Besonders bezeichnend für die französische Mentalität seien aber die„Serenaden“ an Franco, die man vorläufig erst durch die französische Rechtspresse lanciere, die aber zweifellos in einigen Tagen auf ganz Frankreich übergreifen dürften, das sich dann als der„Busenfreund". Nationalspaniens ausgeben würde, um in letzter Stunde noch den Lauf der Geschichte aufzuhalten. Aber:„Die Geschichte schreitet schnell“, erklärte der Sprecher des italienischen Rundsunks abschließend,„denn Mussolini und Hitler gehen unbeirrt auf das eigene gesteckte Ziel, Frieden in der Gerechtigkeit los. Dieser Frieden in der Gerechtigkeit ist die Mystik, von der die Achse getragen wird. Italien, Deutschland und Spanien haben ihr Recht gefordert und fordern es weiterhin ohne hegemonistische oder Veute=Absichten.“ Die Eroberung von Barcelona durch die Nationalspamier löste am Freitagabend in Mailand ebenso wie in den anderen norditalienischen Städten große Freudenkundgebungen der Bevölkerung aus. Mit Musik, Fahnen und Standarten zogen die Schwarzhemden, Jungfaschisten und Studenten in Gruppen durch die in abendlicher Festbeleuchtung hell erstrahlenden Straßen der Stadt zum Domplatz, wo sich eine große Menschenmenge eingesunden hatte. Von den Häusern wehten überall Fahnen. Die durch die Straßen ziehenden Kolonnen trugen Plakate mit den Ausschriften:„Es lebe der Duce". Es lebe das befreite Barcelona!",„Es lebe Franco!“ und ähnliche. Ueber ill herrschte größte Begeisterung über den errungenen Sieg in Spanien. Vormarsch der nationalen Truppen 44 In unermüdlichen Märschen eilten die nationalen Truppen auf Barcelona zu, das sie als stolze Sieger einnanmen Photo: Schirner Am 30. Januar Zum sechsten Male feiern wir die Wiederkehr des Tages, an dem Reichspräsident Generalfeldmarschall von Hindenburg das Steuer des Reiches in die Hand Adolf Hitlers legte. Damals trieb das Reichsschiff in den trüben Untiefen der inneren Schmach und der äußeren Erniedrigung dahin, heute fährt es mit Vollkraft voraus auf den hoffnungsgrünen Wogen der wiedergewonnenen Ehre und achtunggebietenden Weltgeltung. Von den Gestaden der Not haben wir uns soweit entfernt, daß wir uns ihrer Schrecken kaum noch erinnern. Das Heer der Arbeitslosen hat einer Armee der Arbeit Platz gemacht, in deren Reihen es sogar schon an Rekruten fehlt. Der kleinen 100000 Mann starken Reichswehr mit ihren Tanks aus Pappe ist eine Wehrmacht gefolgt, die an Größe und Ausrüstung alle europäischen Streitkräfte überragt. Der Westen des Reiches, der damals ein von Truppen entblößtes Einfallstor nach Deutschland bildete, ist von einem unüberwindlichen Festungswall umgürtet. Oesterreich, dem die Mächte damals die Zollunion mit Deutschland verbieten konnten, hat die Barrieren nach dem Reich hin abgebrochen. Das Sudetenland, gegen das sich in jener Zeit der unverhüllte Vernichtungskampf des Beneschsystems richtete, ist in den Schutz des Reiches zurückgekehrt. Die Einkreisung des deutschen Volkes, die von den Versailler Mächten für alle Zeiten gedacht war, ist durchbrochen und ist durch einen Kranz von treuen Freunden ersetzt worden. Kunst und Kultur, die einem fremden Geist unterwürfig geworden waren, sind aus deutscher Art neu erstanden. Die Straßen des Führers sind ein Sinnbild dessen geworden, daß die alte deutsche Zerrissenheit und Uneinigkeit von einer neuen deutschen Volksgemeinschaft über alle Länder hinweg abgelöst worden ist. Ist es überhaupt möglich, in wenigen Worten den ganzen Wandel zu umschreiben, der im deutschen Leben vorgegangen ist? Zu groß ist die Fülle des Segens, der in diesen sechs Jahren dem deutschen Volk zuteil geworden ist. Wenn nun der Führer wieder vor den Reichstag tritt, begegnet ihm in den 855 Abgeordneten die erste großdeutsche Volksvertretung, die nicht ein Traum ist wie jene von 1848, sondern eine glückliche Wirklichkeit. Blick nach Westen Es ist ein verheißungsvoller Augenblick in der internationalen Lage, an dem sich der Reichstag versammelt. Das Schwert Francos hat mit der Eroberung Barcelonas den gordischen Knoten der Verwirrung um Spanien fast durchschlagen. Ernstlich kann sich nun auch Frankreich nicht mehr der Erkenntnis verschließen, daß es sinnlos wäre, Nationalspanien die Anerkennung zu verweigern. Wenn man nun offenbar versucht, die Spanienfrage auf eine große Konferenz zu bringen, so kann man dabei nur die Absicht haben, entweder sich um die notwendige Entscheidung noch einige Zeit herumzudrücken oder sie als einen allgemeinen Konferenzbeschluß zu bemänteln, um die französische Eigenliebe zu schonen und der Hetze der Marxisten und Chauvinisten vorzubeugen. Bessere Einsich hat aber noch nie geschändet. Und auf der anderen Seite haben Franco und seine Freunde nun wirklich keinen Grund, auf die französischen Empfindlichkeiten Rücksicht zu nehmen, zumal die Sache doch sonnenklar liegt. Die Wafsen haben gesprochen. Franco ist in Kürze Herr über ganz Spanien. Paris bleibt es nur noch übrig, diese Tatsache anzuerkennen. Die recht vernünftige Haltung, die Bonnet und Daladier in der Kammer wieder gezeigt haben, läßt auch hoffen, daß es weniger die eigene Ueberzeugung als der Blick auf die innere Lage Frankreichs ist, der die Regierung noch zögern läßt. Auf der anderen Seite muß man aber auch in Paris Verständnis haben für die Ungeduld der Italiener. Denn man vermutet in Rom wohl nicht zu unrecht, daß der Vorschlag einer großen Konferenz auch im Dienst der Verzögerungstaktik gegenüber den italienischen Wünschen und Forderungen steht. Es ist sehr schön, wenn Daladier in der Kammer unter dem Beifall des Hauses der Sympathie des französischen Volkes für den italienischen Nachbarn Ausdruck gegeben hat. Das kann die Atmosphäre erheitern, aber damit allein kommt man auch nicht weiter. Frankreich hat so oft in der jüngsten Zeit erleben müssen, daß es nutzlos ist, sich der Logik der Entwicklung zu verschließen und das Anschneiden reiser Probleme verhindern zu wollen. Es kann die Entschlossenheit des italienischen Volkes mit irgendwelchen Demonstrationen nicht mindern. Die Dinge drängen auf eine Erledigung. Es ist auch völlig zwecklos, daß man sich in Paris dauernd hinter Eventualitäten zu verschanzen und so der Welt mit Bedacht die Frage vorzulegen sucht, was mit den italienischen Freiwilligen in Spanien ist, ob sie bald von selbst gehen oder ob man nicht ihre Entfernung fordern muß, bevor man sich zur spanischen Lage bekennen soll. Das sind alles müßige Spiegelfechtereien. Es würde dem Frieden, den man in Paris immer wieder beschwört, nur gut tun, wenn man nun bald ein klares Wort fände. Nur dieses Zögern Frankreichs beeinträchtigt die Freude über den Fall Barcelonas, der nun aller Welt gezeigt hat, daß es mit dem Versuch Moskaus, sich in Spanien eine Bastion gegen Europa zu errichten aus ist, eine Bastion, die gerade zuerst gegen Frankreich ihre Ausfallstore geöffnet hätte. Wenn man sich heute in Frankreich auf die klassische französische Politik seit Richelieu berufen möchte, die immer darauf gerichtet war, das Land nicht in eine Zange zwischen Deutschland und Spanien geraten zu lassen, so muß man sich doch fragen, ob nicht das Aufkommen des völkerzersetzenden Bolschewismus in Spanien für Frankreich schlimmer gewesen wäre, als der Sieg —.——* Sonntag, 29. Januar 1939 Neue sag * Nr. 29 Göring zum 30. Januar Berlin, 28. Jan. Zum 30. Januar 1939 hat Hermann Göring folgendes Geleitwort geschrieben: „Zum 30. Januar 1939 Sechs Jahre sind seit dem denkwürdigen Tage vergangen, seitdem Adolf Hitler die Führung des deutschen Volkes in seine starken Hände nahm. Nur eine kurze Spanne Zeit! Mit ihrem unerhört großen Geschehen wiegt sie jedoch in der deutschen Geschichte schwerer als Jahrzehnte und Jahrhunderte. Sie hat das Schicksal der Nation für Generationen bestimmt. Am 30. Januar 1933: Deutschland lag in den Ketten des Versailler Vertrages; Ehr und Wehr waren ihm genommen. Zum Objekt der internationalen Politik herabgewürdigt, war es nicht einmal souveräner Herr über seinen eigenen Grund und Boden. Das Volk, in Parteien, Klassen und Stände zerrissen, litt bitterste Not. Betriebe und Werkstätten waren verödet, sieben Millionen Erwerbslose drängten sich vor den Stempelstellen. Am 30. Januar 1939: Das Großdeutsche Reich ragt inmitten der Welt empor, festgefügt, ein Stahlblock von innerer Kraft und Geschlossenheit. Frei ist das Land, frei sind 80 Millionen Menschen, frei sind unsere Ströme, gesprengt sind die Fesseln des Tributsystems. Ueber Ehre und Unabhängigkeit der Nation wachen die Partei und die neue deutsche Wehrmacht zu Lande, zu Wasser und in der Luft. Und rings im deutschen Lande klingt die freudige Symphonie deutscher Arbeit. Wenn am 30. Januar über allen Städten und Dörsern des Großdeutschen Reiches von Tilsit bis Aachen, von Flensburg bis Wien die Hakenkreuzflagge weht, als herrliches Symbol der deutschen Macht und Größe, blickt das Volk dankbaren Herzens auf den Mann, der ihm als Retter aus Elend und Schmach den Weg zum glanzvollen Aufstieg seiner Geschichte bahnte, auf seinen Führer Adolf Hitler. Hermann Göring.“ einer mit dem Deutschen Reich befreundeten nationalen und das nationale Leben anderer Völker achtenden Macht. Der Konservativismus des Franzosen wird hier zum Anachronismus, zu einer völlig unzeitgemäßen Erscheinung. Denn schließlich hat sich in der Welt seit den Zeiten des Sonnenkönigs einiges geändert. Im Ernst kann ja auch niemand mehr in Frankreich an eine Zerstückelung des Deutschen Reiches glauben, was doch auch zum Bestand jener traditionellen französischen Außenpolitik gehörte. Der Weltkrieg hat diesen Traum endgültig begraben. Daß die Lage zwischen zwei miteinander verbundenen Mächten notwendig ein Verderben ist, muß als eine Fiktion abgetan werden, die aus veralteten Vorstellungen kommt. Denn die Zeiten der Hausmachtpolitik und jene eines machtpolitischen Imperialismus sind vor der neuen Idee des völkischen Nationalismus dahingesunken, die nicht so sehr auf äußere Macht, als auf das innere Wohlergehen gerichtet ist, die nicht eigentlich in einem Gegeneinander, sondern in einem Miteinander der Völker denkt. Das muß man in Frankreich mal einehen lernen. Aus diesen neuen Prämissen wird der logisch geschulte Franzose dann schon die richtigen Schlüsse ziehen. Blick nach Osten Eine solche klare Folgerung hat das französische Volk vor kurzem an die Ereignisse in Osteuropa geknüpft. Man hatte eingesehen, daß Frankreich dort nach dem Verfall des Bündnissystems nichts mehr zu suchen hat, daß das Uebergewicht Deutschlands hier nicht mehr geleugnet werden kann. Man hatte sich damit abgefunden, daß das Deutsche Reich im Südosten nun die Mission der alten österreichischen Donaumonarchie übemnommen hat. Für den französischen Betätigungsdrang gab man die Parole aus: Ausbau des eigenen Imperiums in Nordafrika. Das war eine sehr vernünftige Schwenkung. In den letzten Tagen hat man in französischen Zeitungen jedoch die Interessen in Südosteuropa wieder aufzuwärmen versuicht. Ob auch die verantwortlichen Kreise hinter diesen Machenschaften stehen, ist noch nicht ersichtlich; man könnte sich höchstens darauf berusen, daß Daladier in der Kammer die alten Freundschaften Frankreichs besonders geseiert hat. Aber das sind allgemeine politische Bemerkungen, die an sich niemand verübeln kann, hinter denen aber keine besondere Absicht zu stecken braucht. Jene Herrschaften jedoch, die immer wieder auf neue Störungen des europäischen Gleichgewichtes hinaus sind, haben diese Idee wieder aufgetischt im Zusammenhang mit DarBewegtes Wochenende in England Man erwartet äußerst gespannt die weitere Entwicklung Von unserem VH-Berichterstatter * London, 28. Jan. Ministerpräsident Chamberlain ist am Freitagabend nach Birmingham abgereist und sprach am Samstagabend vor dem Verband der Goldund Silberschmiede dieser großen britischen Industriestadt. Mit besonderer Aufmerksamkeit sieht die englische Oeffentlichket dieser Rede des Ministerpräsidenten entgegen. Die Presse erwartet, daß der Ministerpräsident zu der gegenwärtig als gespannt und bedrohlich empfund:nen internationalen Lage sprechen werde. In parlamentarischen Kreisen ist jedoch bekannt, daß Chamberlain in seiner Birmingham-Rede sich nur in grundsätzlicher Richtung äußern werde, und seine außenpolitische Erklärung erst am Dienstag in der Eröffnungssitzung des Parlaments abgeben werde. Die Rede des Ministerpräsidenten Chamberlain wird heute über alle Sender des britischen Empire verbreitet und auch nach den Vereinigten Staaten übertragen werden. Das Wochenende verspricht sehr bewegt zu werden. Außer der Chamberlain=Rede wird vermutlich am Montag, möglicherweise aber noch am gestrigen Sanistag die Umbildung des Kabinetts bekanntgegeben werden. Als Nachfolger des Verteidigungsministers Sir Thomas Inskip, der von seinem Posten zurücktritt, wird jetzt Lord Chatfield, der jahrelang erster Flottenvertreter der Regierung war, und jetzt an der Spitze der Verteidigungskommission der Regierung sich in Ind#en aufhält, genannt. Die bevorstehende Kabinettsumbildung wird zwar in der Presse lebhaft erörtert, tritt jedoch hinter den großen außenpolitischen Fragen und Sorgen zurück, die heute die englische Oeffentlichkeit in so hohem Grade beunruhigt. Die italienisch=französischen Mittelmeer=Differenzen sind in Verbindung mit dem neu entstehenden einhe'tluhen Franco=Spanien der größte Sorgenpunkt Großbritanniens. Das enge französisch=britische Allianzverhältnis, die eige nen Interessen des britischen Empire im Mittelmeer und die immer größere Bedeutung und immer größeres Schwergewicht gewinnende Achsenpolitik Berlin—Rom sind die entscheidenden Faktoren, die heute die britische Haltung beeinflussen. Während der Tage der Einnahme von Barcelona inmitten all der wilden und haltlosen Gerüchte legte sich die Regierung auch weiterhin große Zurückhaltung auf und vermied sichtlich, zu der neu geschaffenen Lage im Mittelmeerraum Stellung zu nehmen. Dieses so typisch britische Bestreben, sich nach Möglichkeit die Hände frei zu halten und solange es non zu vermeiden ist, keinerlei Bindung einzugehen, tritt jetzt wieder einmal deutlich zu Tage. Man wartet hier weiter ab und will sehen, was kommt. Zunächst wird jetzt die Haltung der Regierung und der Oeffentlichkeit in Italien und Frankreich genau verfolgt. Die„Times“ meldet heute aus Rom, daß mit einer Militär=Allianz zwischen Italien und dem Franco=Spanien zu rechnen sei. Allgemein ist man sich hier aber offensicht lich über die italienischen Pläne und Wünsche nicht im klaren und stellt die verschiedenartigsten Vermutungen an, wann und in welcher Form und mit welchem Nachdruck Mussolini nun seine Mittelmeer=Forderungen in konkreter Form vorbringen wird. Daß dieser Zeitpunkt herannuht, wird allgemein als feststehend angenommen. Die Pariser Haltung wird daher in der gegenwärtigen Phase hier von der„Times“ und dem„Daily Telegraph“ dahin beurteilt, daß die französische Regierung zwar zu direkten Verhandlungen mit Italien bereit sei, sofern Rom hierzu die Initiative ergreife. Darüber hinaus erinnert die„Times“ an die Persion, daß die französische Regierung Willens sei, die Führung in die Hand zu nehmen, um eine internationale Konferenz zu organisieren. Bonnet werde zwar nicht mehr„Gras unter seinen Füßen wachsen lassen", erklärte die„Times“, somit also nicht mehr länger warten, aber die französische Regierung halte es für unbedingt notwendig, daß eine solche Konferenz sehr sorgfältig nach allen Richtungen hin vorbereitet werde. Es seien bereits von Paris aus gewisse Sondierungen im Gange, besonders scheine die Pariser Regierung jetzt feststellen zu wollen, welche Haltung die Berliner Regierung einzunehmen gedenke. In gleichem Sinn berichtet„Daily Telegraph“, daß die französische Regierung bereit sei, an einer etwaigen Konferenz der vier europäischen Großmächte auf der Grundlage der politischen und territorialen Integrität Spaniens teilzunehmen. Ferner werde eine Mittelneerkonferenz aller an der Aufrechterhaltung des status quo im Mittelmeer interessierten Staaten erwogen, um gemeinsam die Sicherheit und die Freiheit der Durchfahrt durch das Mittelmeer zu garantieren. Die französische Regierung stelle nur die eine Forderung, daß die Vorbereitungen zu einer solchen Konferenz ohne einen äußeren Druck durchgeführt würden. Die französische Oeffentlichkeit erwarte, so erklärt jetzt die„Times“, daß Mussolini seine Mittelmeerforderungen unverzüglich anmelden werde. Mit außerordentlicher Spannung sieht man hier in allen maßgebenden Kreisen sowie auch in der breitesten Oeffentlichkeit der Reichstagssitzung am 30. Januar entgegen. Die Presse ergeht sich bereits seit einigen Tagen in phantasiereichen Kombinationen über den mutmaßlichen Inhalt der Regierungserklärung. Die Flüchtlingsfrage Der Pariser Ministerrat berät Von unserem NA-Berichterstatter * Paris, 28. Jan. Der Ministerrat, der heute im Elysee unter dem Vorsitz des Staatspräsidenten zusammentritt, wird sich nach Ansicht hiesiger politischer Kreise in allererster Linie mit der Frage der Flüchtlinge aus Sowjetspanien befassen. Man rechnet damit, daß allein fast 150000 Frauen, Kinder und Greise vorübergehend in Frankreich untergebracht werden, um aber bei der ersten sich bietenden Gelegenheit wieder über die Grenze abgeschoben zu werden. Wesentlich schwieriger gestaltet sich die Frage der roten Milizen, mit deren Flucht nach Frankreich man ebenfalls rechnet. Die Pariser Presse scheint die Auffassung der Regierung wiederzugeben, wenn sie sich der Aufnahme der wehrfähigen Männer widersetzt. Pan betont in diesem Zusammenhang, daß die roten Milizen, deren Zahl man auf 200 000 bis 300000 Mann schätzt, unmöglich in Frankreich untergebracht RS-Reichskriegerbund Die Aufgaben unverändert Berlin, 28. Jan. Durch die Uebertragung besonderer Ausbildungsaufgeben der SA sind Zweifel darüber auf getaucht, ob dadurch der NS=Reichskriegerbund in seiner Arbeit berührt würde oder an seinen Aufgaben sich irgend etwas ändern könnte. Der NS=Reichskriegerbund stell demgegenüber fest, daß in seiner Arbeit, seinen Aufguben und seiner Bedeutung keinerlei Aenderungen eintreten da er von jeher weder eine vor= noch eine nachmilitärische Ausbildung durchzuführen hat. legungen darüber, daß die Reise Cianos nach Belgrad die Interessen Italiens im Südosten wieder enthüllt hätte und daß man daraus auf einen Zusammenprall mit den deutschen Absichten schließen könne. Für diesen Fall, auf den die Herren allerdings vergeblich hossen, möchte man denn also schon darauf aufmerksam machen, daß Frank reich auch noch da ist. Aber solche Bestrebungen werden an dem Gesetz der Entwicklung nichts mehr ändern, das dem Südosten: Europas bestimmt ist. Der ungarische Außenminister Graf Csaky hat es nun mit voller Klarheit ausgesprochen, daß das Gewicht des Reiches einfach nicht mehr wegzuleugnen ist. Für die Leute, die das immer noch nicht wahr haben möchten, war auch die Reise des Reichsaußenministers von Ribbentrop nach Warschau eine bittere Enttäuschung, hatten sie doch schon auf eine Neuorientierung der polnischen Außenpolitik spekuliert, die sie hinter ganz unpolitischen wirtschaftlichen Regelungen Warschaus mit Moskau wittern wollten. Die letzten diplomatischen Vorgange haben ihnen nun gezeigt, daß die Politik, die sich um die Achse Berlin—Rom lagert, auch im Osten Europas noch fest im Sattel ist. Das deutsche Volk sieht mit angespannter Wachsamkeit, aber auch mit einem Gefühl völliger Sicherheit auf das politische Geschehen jenseits seiner Grenzen. In den sechs Jahren seit der Machtergreifung ist das Reich aus einem Objekt der Weltpolitik zu einem Faktor geworden, um dessen Mitbestimmungsrecht man nicht mehr herum komnn. Dr. A. W. werden könnten, da man keine Möglichkeit sehe, sie wieder nach Rotspanien abzuschieben. An der französisch=katalanischen Grenze sind deshald auch außerordentliche Vorsichtsmaßnahmen getroffen wor den. Die französische Regierung wird im Laufe ihre: heutigen Beratungen auch zu dieser Frage endgültig Stellung nehmen. Ministerpräsident Daladier hat bekanntlich in seinen Ausführungen vor der französischen Kammer auch auf die Möglichkeit einer allgemeinen Konferenz hingewiesen, auf der sämtliche großen europäischen Fragen behandelt werden könnten. In einigen Kreisen glaubt man zu wissen, daß auch diese Frage im Verlauf des heutigen Ministerrats angeschnitten wird und der Ministerpräsident wahrscheinlich seine Gedanken darüber genauer formulieren und präzisieren wolle. Die„Epoque“ glaubt übrigens zu wissen, daß Frage der Entsendung eines französischen Vertreters nach Burgos wahrscheinlich erneut vertagt werde. Sie sei bereits gelegentlich des letzten Ministerrats angeschnitten worden, aber um so schwerer zu lösen, als General Franco sein Agreement nur für einen Botschuter erteilen wolle. Der Vormarsch der Nationalen Fortsetzung von Seite 1 Die Bonzen auf der Flucht Nach Berichten aus St. Jean de Luz herrschtn Fiqueiras, wo sich Negrin und die übrigen Mitglieder deBolschewistenausschusses zurzeit niedergelassen haben, de größte Verwirrung. Alle Zufahrtstraßen und Wege zu französischen Grenze sind völlig verstopft. Die geschlagenen Bonzen versuchen, mit Kind und Kegel Frankreich u# erreichen. Wie weiter bekannt wird, hat sich Companys in den kleinen Ort Olot, etwa 20 Kilometer von der Grenze en fernt, niedergelassen. Schließlich würden auch noch die übrigen in Katalomn stehenden Abteilungen versuchen, auf dem Seewege na Süd= und Mittelspanien durchzukommen, um dort weiten Widerstand zu versuchen. In Eilmärschen weiter vorwärts Seit den ersten Morgenstunden des Samstag setzter die nationalspanischen Truppen gemäß dem Wunsc Francos, die Kämpfe in Katalonien schnellstens zu beenden, in Gewaltmärschen ihr Vorgehen an allen Kampf abschnitten fort. Auch heute wie am Vortage ist der feindliche Widerstand bisher gering. Es wurde eine große Zahl von Gefangenen gemacht. Das Armeekorps des Generals Yague drang längs der Küstenstraße weiter vor. Nach der gestrigen Eroberunz der Kreisstadt Mataro wurde die Kreisstadt Arenos de Mar erreicht. Es handelt sich um einen kleinen Hafen Stadt hat 6000 Einwohner. Die wichtige Kreisstadt Granollers. 28 Kilometer nördlich von Barcelona, wird von zwei Seiten angegrissen. Am Ostflügel rückt eine Kolonne des GenernYaque auf der Straße Mataro—Granollers vor, während die Navarrabrigaden auf der Hauptstraße Barcelona Granollers vorgehen, wo am Freitag der Ort Molle erobert wurde. Samstagvormittag waren die nationalen Truppen bis auf wenige Kilometer an Granollers heran gekommen. Das Gebiet im Dreieck Manresa—Sabadell—Grano lers wird von versprengten Resten der Roten gesäuber Die Bevölkerung zieht allenthalben den Truppen in freu diger Bewegung entgegen und schmückt ihre Häuser Rom, 28. Jan. Das„Giornale'Italia“ berichte ebenfalls aus Perpignan, daß bei Port-Bou, dem nördlichsten spanischen Grenzhafen am Mittelländischen Meer, nationalspanische Truppen gelandet sind, die der auf Schaluppen eintrafen. Kleist und das Chile-Erdbeben Eine Meisternovelle beschwört das Grauen Die Erelbebenkatastrorhe in Chile, bei der nach den bisherigen Meldungen rehntausende von Menschan in Lebensgelahr kamen, erwerkt die Erinnerung an Kleists Meisterno###., die unter dem Thers Enl hehen in Cchin- da- furchtbare Erdlbeben von Sankt Jago im Jahre 1647 al. Rahmen einer ergreifenden schichte zwrter zum Teele Bestimmten knann une plistisch sch.dert. „Die Glocken, welche Josephen zum Richtplatz begleiteten, ertönten, und Verzweiflung bemächtigte sich seiner Seele. Das Leben schien ihm verhaßt, und er beschloß, sich durch einen Strick, der ihm der Zufall gelassen hatte, den Tod zu geben. Eben stand er an einem Wandpfeiler und befestigte den Strick, der ihn dieser jammervollen Welt entreißen sollte, an eine Eisenklammer, die an dem Gesimse derselben eingesugt war; als plötzlich der großte Teil der Stadt mit einem Gekrache, als ob das Firmament einstürzte, versank, und alles, was Leben atmete, unter seinen Trümmern begrub. Jeronimo Rugera war starr vor Entsetzen; und gleich als ob sein ganzes Bewußtsein, zerschmettert worden ware, hielt er sich jetzt an dem Pfeiler, an welchem er hatte sterden wollen, um nicht umzufallen. Der Boden wankte unter seinen Füßen, alle Wände des Gesängnisses rissen, der ganze Bau neigte sich nach der Straße zu einzustürzen, und nur der seinem langsamen Fall begegnende Fall des gegenüberstehenden Gebäudes verhindere durch eine zufällige Wölbung die gänzliche Zubodenstreckung desselben. Zitternd, mit sträudenden Harren und Knien, die unter ihm brechen wollten, glitt Jeronino über den schiefgesenkten Fußboden hinweg der Oeffnung zu, die der Zusammenschlag beider Häuser in die vordere Wand des Gesängnisses eingerissen hatte. Kaum befand er sich im Freien, als die ganze, schon erschütterte Straße auf eine zweite Bewegung der Erde völlig zusammenfiel. Besinnungslos, wie er sich aus diesem allgemeinen Verderben retten würde eilte er über Schutt und(=bälk hinweg, indessen der Tod von allen Seiten Angrisse auf ihn machte, nach einem der nächsten Tore der Stadt. Hier stürzte noch ein Haus zusammen und jagte ihn, die Truminer weit umherschleudernd, in eine Nebenstraße; hier leckte die Flamme schon. in Dampfwolken blitzend aus allen Giebeln, und trieb ihn schreckenvoll in eine andere: hier walzte sich, aus seinem Gestade gehoben, der Mapochofluß auf ihn heran und riß ihn brüllend in eine dritte. Hier lag ein Hausen Erschlagener, hier achzte noch eine Stimme unter dem Schutte, hier schrien Leute von brennenden Dächern herab. hier kämpften Menschen und Tiere mit den Wellen, hier war ein mutiger Retter bemüht, zu helfen; hier stand ein anderer, bleich wie der Tod, und streckte sprachlos zitternde Hände zum Himmel. Als Jeronimo das Tor erreicht und einen Hügel jenseits desselben bestiegen hatte, sank er ohnmächtig auf demselben nieder. Er mochte wohl eine Viertelstunde in der tiefsten Bewußtlosigkeit gelegen haben, als er endlich wieder erwachte und sich mit nach der Stadt gekehrtem Rücken halb auf dem Erdboden erhob. Er befühlte sich Stirn und Brust, unwissend was er aus seinem Zustande machen sollte, und ein unsägliches Wonnegefühl ergriff ihn, als ein Westwind vom Meere her sein wiederkehrendes Leben anwehte, und sein Auge sich nach allen Richtungen über die blühende Gegend von St. Jago hinwandte. * Auch Josephe war auf ihrem Gang zum Tode dem Richtplatze schon ganz nahe gewesen, als durch den krachenden Einsturz der Gebäude plötzlich der ganze Hinrichtungszug auseinander gesprengt ward. Ihre ersten entsetzensvollen Schritte trugen sie hierauf dem nächsten Tore zu; doch die Besinnung kehrte ihr bald wieder, und sie wandte sich, um nach dem Kloster zu eilen, wo ihr kleiner hilfloser Knabe zurückgeblieben war. Sie sand das ganze Kloster schon in Flammen, und die Aebtissin, die ihr in jenen Augendlicken, die ihre letzten sein sollten, Sorge für den Säugling angelodt hatte, schrie eben, vor den Pforten stehend, nach Hilse, um ihn zu retten. Josephe stürzte sich unerschrocken durch den Dampf, der ihr entgegenqualmte, in das von allen Seiten schon zusammenallende Gebäude, und gleich, als ob alle Engel des Himmels sie umschirmten, trat sie mit ihm unbeschädigt wieder aus dem Portal hervor. Sie wollte der Aebtissin, welche die Hände über ihr Haupt zusammenschlug, eben in die Arme sinken, als diese mit fast allen ihren Klosterfrauen von einem herabfallenden Giebel des Hauses auf eine schmähliche Art erschlagen word. Josephe bebte bei diesem entsetzlichen Anblick zurück; sie drückte der Aebtissin flüchtig die Augen zu und floh, ganz von Schrecken erfüllt. den teuren Knaben, den ihr der Himmel wieder geschenkt hatte, dem Verderben zu entreißen. Sie hatte noch wenige Schritte getan, als ihr auch die Leiche des Erzbischofs begegnete, die man soeben zerschmettert aus dem Schutt der Kathedrale hervorgezogen hatte. Der Palast des Vizekönigs war versunken, der Gerichtshof, in welchem ihr das Urteil gesprochen worden war, stand in Flammen, und an die Stelle, wo sich ihr väterliches Haus besunden hatte, war ein See getreten und kochte rötliche Dämpfe aus. Josephe raffte alle ihre Kräfte zusammen, sich zu halten. Sie schritt, den Jammer von ihrer Brust entfernend, mutig mit ihrer Beute von Straße zu Straße, und war schon dem Tore nahe, als sie auch das Gefängnis, in welchem Jeronimo geseufzt hatte, in Trümmern sah. Bei diesem Andlicke wankte sie und wollte besinnungslos an einer Ecke niedersinken; doch in demselben Augenblick jagte sie der Sturz eines Gebäudes hinter ihr, das die Erschütterungen schon ganz ausgelöst hatten, durch das Entsetzen gestärkt, wieder auf; sie küßte das Kind, drückte sich die Tränen aus den Augen, und erreichte, nicht mehr auf die Greuel, die sie umringten, achtend, das Tor. Sie ging, weil niemand kam, und das Gewühl der Menschen anwuchs, weiter, und kehrte sich wieder um und harrte wieder; und schlich, viel Tränen vergießend, in ein dunkles von Pinien beschattetes Tal, um seiner Seele, die sie entflohen glaubte, nachzubeten; und fand ihn hier, diesen Geliebten, im Tale, und Seligkeit, als ob es das Tal von Eden gewesen wäre.“ „Indianer-Import“ Französische Maler erlisten einen Totempfahl Totempfähle sind für die Eingedorenen Gegenstände höchster Verehrung. Man trifft diese Symdole in besonders künstlerischer Vollendung in den Indianerdörsern Nordwestafrikas und bei einigen Stämmen der Südsee. Hier schnitzen die„Künstler“ eines Eingeborenenstammes die Geschichte ihrer Herkunft in lange Baumstämme hinein. Die reichverzierten und meistens auch bemalten Pfosten werden dann gewohnlich vor dem Wohnhaus des Häuptlings in die Erde gerammt. Die Ahnen sind somit gleichsam als Schutzgeister vergegenwärtigt und der Totempfahl läßt außerdem die Clanzugehörigkeit der besitzenden Familie erkennen Selbstverständlich ist es mit den größten Schwierigkeiten verbunden, einen solchen Totempfahl von den Eingeborenen einzuhandeln. Der in diesen Tagen in Paris eingetroffene Ahnenpfahl wurde gleichfalls nur mit List und Mühe den Indianern in Britisch=Kolumbien„abgelistet". Ein französischer Maler, der sich längere# bei den Eingeborenenstämmen in Britisch=Kolumbien gehalten hatte, mußte erst„Indianer“, d. h. ein legitime: Mitglied des Stammes werden, bevor ihm der 18 Mei hohe Totempfahl ausgehändigt wurde. Als„Eingebok ner“ konnte er mit dem Besitzer des Totempfahles freundschaftlicher und brüderlicher Form verhandeln.* erzählte ihm von Europa, von Paris und den unzähllae Menschenmengen, die in dieser Stadt wohnen und sämtlich dem Totempfahl ihre Verehrung bezeugen mon ten. Diese Vorstellung schmeichelte dem Eingeboren Vielleicht glaubte er seinen Ahnen damit einen besond Dienst zu erweisen, wenn er ihnen auch die Verebrufvon Europäern verschaffte. Jedenfalls ließ er sich diesen Versprechungen bewegen, seine„Ahnentasel“ verkaufen. Mit dem Totem ist eine besonders hübsche Gest verknüpft, die zu dem Mythos des Stammes gehört. Totempfahl trägt den Namen Krikiett. Dieser war der Sage der Indianer vor langen Zeiten ein und berühmter Jäael. Sein jüngster Sohn, der in Vater einen Rivalen sah, tötete ihn eines Tages eine Hinterlist. Da er nun die Rache des ganzen 1 fürchten mußte, metzelte er alle Einwohner bis auf Mädchen nieder. Diese aber scheuten die Freur eines so wilden Mannes und beschlossen, Rache für Ermordeten zu nehmen. Eines Tages überfielen".. wilden Krikiett=Sohn und töteten ihn. Danach erwesie den Jäger Krikiett und alle diejenigen, die durch nen Sohn getötet worden waren, zu neuem Leben Diese Nummer umfaßt 32 Seilen Druck und Verlag: Kölner Verlagsanstalt und Druckere in Köln Vorstand und Verlagsleitung: Dr. Erich 8: nahm Koln Hauptschriftleuer: Dr Hans Kon„ vertreter des Hauptschriftleiters und verantwortlich und Wirtschaftsteil: Dr. Augus Wegener: für e politik und stadtkolnischen Heimatteil: Dr. Hans... den Umgebungs= und Prorinzten: Paul Saupe gesamten Unterhaltungsteil: Werner Hore., fur den teil: Theodor Kirschbaum: für das rechtsrbein# Otto Lowig. alle in Köln: für den Bonner Roder: Colmant in Bonn: fur den Durener## puder#—=ner in Düren. Bildverantwortliche: a.„ leiter Verantwortlicher Anzeigenleiter: Tbeo Müller! =u XII 1938: Der Neue Tag über 27.000: diervon“= Rechtsrheinisches Köln über 5500, Freitags über#### zirlsausgabe Bonn über 1200. Berirkseusgabe Türen 1Na. Erscheint wochentlich siebenmal morgens preis: Monatlich RM 2,30. Postbezug monatlich“(einschließlich 43 Pfg. Postzeitungsgebühr), zuzüglich.: Zustellgeld. * * Sonntag, 29. Januar 1939 Geue sTag. Nr. 29 Gegen das Borgunwesen ine Wirtschaft ohne weltanschauliche Grundlage Künchen, 28. Jan. Am vorletzten Tage des sechsten lo#en Lehrganges sprach, wie die RSK berichtet, nach Vortrage von SA=Brigadeführer Lohbeck über den ndel in der deutschen Wirtschaft der Leiter der Kom###on für Wirtschaftspolitik, Köhler. Nicht nur der , so führte Bernhard Köhler u. a. aus, sondern auch Fndische Geist müsse jetzt restlos aus der deutschen schaft heraus. Für den Juden sei Vermögensbildung Vermögenserhaltung ein Mittel gewesen, um andere ., seinen Willen zu zwingen, ihm Arbeit zu leisten, xribu zu zahlen. Unsere Auffassung sei demgegenI. daß Vermögensbildung notwendig sei, aber jedes nögen dem Volke für seine Aufg ben zur Verfügung mi werden müsse. Das Vermögen könne z. B. zur ungssteigerung des eigenen Betriebes eingesetzt wer“ Der daraus entstehende neue Ueberschuß solle in ## Linie der Verbilligung der Erzeugnisse zugute komMit lebhaftem Beifall begleiteten die 2500 Lehrgangs#ehmer die anschließenden Darlegungen Bernhard ###ers gegen das Borgunwesen. Nicht die Not sei haufigste Ursache des Borgkaufes, sondern umgekehrt die Not meist die Folge des Schuldkaufens und des udenmachens. Von dem gesamten Einzelhandelsumwürden drei Milliarden Reichsmark auf Borg geFür die im Durchschnitt auszuwendenden achtpronren Zinsen hätten die Betreffenden 240 Millionen auf zu zahlen. Oft würden aber 30. 40, ja sogar 100 nent Aufschlag am Borgkauf berechnet. Indem man käufer zur Ueberschreitung seiner Ansprüche verleite, Were man ihn an der Vermögensbildung: Wir bean###ten die Arbeitskraft von 1,2 Millionen Menschen die Borgkäufe. Darunter seien mindestens 300000 ###arbeiter, die beschäftigt würden damit die verschien Borgkäufer einen höheren Lebensstandard vor#en als sie sich eigentlich leisten könnten und die anderer Stelle der Volkswirtschaft dringendst eingesetzt ##den konnten. Ueberzeugend legte Bernhard Köhler schließlich die #####rtschaftlichen Kosten des Rauchens dar. Das #raunwesen sei aber nichts gegen die 2½ Milliarden, das deutsche Volk jährlich verrauche. Für die Summe, das deutsche Volk fährlich verrauche, könnte es sich Millionen KdF=Wagen kaufen. Oder es könnten pun bis 500000 Wohnungen dafür gebaut werden. Reichsleiter Rosenberg he dann auf die Zusammenhänge von Weltanschauung wirtschaft ein und betonte, daß eine politische Revo##n in wenigen Jahren vollendet sein könne, aber eine alwirtschaftliche Umschmelzung Jahrhunderte in An## nehmen müsse. sieg der Volksgemeinschaft im Januar-Eintopf über eine Million Rm mehr #erlin, 28. Jan. Das vorläusige Ergebnis der vierten ##ossammlung(8. Januar 1939) steht nunmehr fest #nllt sich, wie die NSK mitteilt, als ein neuer und Erfolg der Opferbereitschaft Großdeutschlands dar. muend das Altreich bei der Eintopfsammlung im Ja1938 den Betrag von RM 5 680 376 aufbrachte, stieg Summe im Januar 1939 auf RM 6 766 096. Dies eine Steigerung des Ergebnisses um RM ###720(19,11 oH). Dazu kommen noch die Eintopfungen in der befreiten Ostmark in Höhe von RM und im Sudetengau in Höhe von RM 335 00.. : Gesamtergebnis der Januar=Eintopssammlung im reic in der Ostmark und im Sudetengau betrug insRP.,7867 788(Durchschnittsergebnis je Haushalt Korpsführer Hühnlein wieder genesen #erlin, 28. Jan. Reichsleiter Korpsführer Hühnlein, als Folge eines Skiunfalles eine gefährliche Sepfis überstehen hatte, ist von seiner schweren Erkrankung ven und hat seine Dienstgeschäfte wieder ausgenomFritsche zum Ministerialrat ernannt serlin, 28. Jan. Der Führer ernannte den„Abteiesleuer deutsche Presse“ der Presseabteilung der Reichserung im Reichsministerium für Volksaufklärung und paganda, Oberregierungsrat Fritzsche, zum Minialrat. Schneestürme im Allgäu Rmpten, 28. Jan. Seit Freitagmittag tobt im Allgäu tiger Schneesturm, der erhebliche Schneeverwehunir Folge hatte, und der insbesondere den Verkehr * L a n d s t r a ß e n s t a r k b e h i n d e r t e. Z w i s c h e n K e m p t e n , a u f b e u r e n s i n d z a h l r e i c h e L a s t k r a f t w a g e n i m S c h n e e blieben. Der Zugverkehr erlitt bisher keine Verigen. e Deutsche Bergwacht mitteilt, haben die SchneeFreitag in Hochlagen die Schneedecke um mehr Zentimeter erhöht. Selbst in mittleren Lagen liezu 60 Zentimeter Schnee. An Steilhängen besteht Lawinengefahr. Der Anglücksboden von Chile Wie entstehen die südamerikanischen Erdbeben? Die furchtbare Erdbebenkatastrophe in Mittelchile, der Tausende von Menschenleben zum Opfer fielen, erinnert wieder einmal an die unheimlichen unterirdischen Gewalten, die der geologischen Geschichte Südamerikas seit vielen Jahrtausenden ihren Stempel aufdrücken. Die Westküste des südamerikanischen Kontinents, deren gesamte südliche Hälfte in einer Länge von 4225 Kilometer die Republik Chile einnimmt, besteht in ihrer gegenwartigen Form erst seit den jungeren Zeiten der Erdgeschichte. Bestimmt wird der landschaftliche und geologische Charakter der Küste durch einen der mächtigsten Gebirgszüge der Erde, die Cordilleren. Sie falteten sich aus der Erdrinde erst in der sogenannten Tertiarzeit in ihrer heutigen Form in die Höhe. Kennzeichnend für die Tertiärzeit ist eine lebhafte vulkanische Tätigkeit, die große Mengen der verschiedensten Erguß= oder Eruptivgesteine an die Erdoberfläche beförderte und wahrend der eine Reihe der schönsten Gebirge der Welt erst eigentlich gebildet wurde. Im Tertiär entstanden und vergingen in allen Weltteilen Flachmeere auf den Festländern, etwa das Londoner und das Pariser Becken oder das Meer im oberrheinischen Graben mit dem Mainzer Becken. Es kann als die letzte lebhafte Tätigkeit der unterirdischen Gewalten angesehen werden, nach deren Abschluß die Umrisse der Festländer und Meere bereits große Aehnlichkeit mit denjenigen der Gegenwart besaßen. Die Zuckungen der Erde in den von den geologischen Erscheinungen der Tertiärzeit bestimmten Teilen sind deshalb so etwas wie die letzten schwachen Atemzüge eines einstmals kräftig pulsierenden Lebens. Allein sie genügen, um Städte zu zertrümmern und einzuäschern, Tausende von Menschenleben zu vernichten. So auch in Chile, dessen Länder und Küstenstreifen sich seit jener Zeit in fortwahrender Senkung oder Hebung befinden. Wer deshalb die Ursache der südamerikanischen und chilenischen Erdbeben verstehen will, der muß sich mit der Geschichte der Cordilleren und der Lage der noch tätigen Vulkane innerdieses gewaltigen nordsüdlichen Gebirgszuges beAm biologischen Aufbau der Cordilleren sind Granite, in besonders großartiger Weise aber Gesteine aus dem Mittelalter der Erde, vor allem Jura und Kreide, beteiligt. Im Tertiär drangen im gewaltigen Umfange Eruptivgesteine wie Porphyre empor und bildeten gemeinsam mit der vulkanischen Tätigkeit das Relief der Cordilleren heraus. Sämtliche wesentlichen Bergriesen etwa in der im Norden gelegenen Hochebene von Quicto wie der Chimborasso, der Antisana oder der Cotopaxi und die chilenischen Hochgipfel Pinchincha und Aconcagua sind vulkanischen Ursprungs. Die Laven der erloschenen und tätigen Vulkane bestehen wesentlich aus Basaltgesteinen. Mit der gebirgsbildenden und vulkanischen Tätigkeit hängen nun die gewaltigen Erdbeben an der Westküste Südamerikas zusammen. Sie nehmen deshalb auch so katastrophale Ausmaße an, weil sie gleichzeitig im Pazifischen Ozean den Meeresboden bewegen und dadurch Seebeben und Flutwellen erzeugen, die die Küste seit Jahrtausenden fürchterlich heimsuchen. Für die unmerklichen Atemzüge der Erdrinde in diesem Weltteile legen die meßbaren Hebungen und Senkungen der Küste das beste Zeugnis ab. Sie sind eine Parallelerscheinung zu den Vulkanausbrüchen und Erdbeben. Abgelagerte Muschelbänke, alte Strandlinien und Terrassen, dazu trockengelegte alte Meeresbuchten beweisen, daß noch in neuerer Zeit zum Teil ganz beträchtliche Hedungen der Küste erfolgten, und zwar sowohl an der Ost= wie an der Westküste Südamerikas. Die Hebungserscheinungen beginnen auf der Westseite bereits im südlichen Chile und reichen nach Norden bis nach Callao und Lima in Peru hinauf. Es ist eigenartiges Zusammentreffen, das die Muschelablagerungen ihre großte Höhe u. a. bei dem von dem jüngsten Erdbeben so stark betroffenen Orte Concepcion erreichen. Man hat sie dort in einer Höhe über dem Meeresspiegel von 188 bis 305 Meter vorgesunden. Den Höhenrekord der Muschelablagerungen hält allerdings die Küste bei der chilenischen Großstadt Valparaiso, nur wenige 100 Kilo meter nördlich der diesmaligen Erdbebenzone. Dort me sen sie eine Höhe über dem Meere von 388 Meter. Senkungen des Kontinents hat man seltener beobachtet Sie grenzen vielsach unmittelbar an Hebungsgebiet. Das Land Chile zerfällt landschaftlich in vier Gebiete: Nordchile von der peruanischen Grenze bis zum 33. Grad südlicher Breite mit der Großstadt Antosagasta. In dieser Zone liegt die Stadt Taltal, die bei dem letzten Erdbeben von 1936 so fürchterlich heimgesucht worden ist. In ihrer Nähe türmt sich der Riesenvulkan Liullail= laco 6600 Meter hoch. In dem sich anschließenden Gebiet, dem nördlichen Mittelchile, das sich bis zum 37. Grad sudlicher Breite erstreckt, liegen die eigentlichen Großstädte Valparaiso und Santiago, dazu der höchste Berg Südamerikas, der Aconcagua 7010 Meter und auch die Städte Concepcion, Chillan und San Charlos, also das gegenwärtige Erdbebengebiet. Nur wenige Kilometer östlich dieser heimgesuchten Städte ragen die hohen Kegel der noch tätigen Vulkane, des 5400 Meter hohen Maipo. des 5880 Meter hohen San José und des 3180 Meter hohen Chillan, empor. Sowohl Nordchile wie das nördliche Mittelchile müssen also jährlich auf Erdbebenkatastrophen gefaßt sein. Aber auch die weniger dicht besiedelten Zonen des südlichen Mittelchile und des südlichen Westpatagonien weisen noch zahlreiche, durch jüngere Ausbrüche bekannte, wenn auch niedrigere Vulkane auf. Es ist allerdings besonders tragisch, daß gerade die dichtbesiedeltsten Provinzen der Republik diesmal nicht von den Zucungen der Erdrinde verschont blieben. Diese Provinzen liegen im eigentlichen nördlichen Mittelchile. das rund 80 Prozent der gesamten Bevölkerung beheimatet. Wegen Epidemiegefahr Räumung von chilenischen Städten Satiago de Chile, 28. Jan. Ein Flugzeug der deut schen Lufthansa ist gestern mittag in das Katastrophen= gebiet nach Chillan abgeflogen. An Bord befanden sich acht deutsche Aerzte sowie über 1000 Kilogramm Sanitätsmittel und Brot. Der Abgeordnete del Campo fliegt täglich mehrere Male mit einer, neuen Messerschmitt „Taisun“ in das Unglücksgebiet, wobei er jedesmal größere Mengen Medikamente und Post mitnimmt. Die Regierung hat angeordnet, daß die Städte San Carlos, Chillan und Cauquenes in kürzester Frist geräumt werden sollen, um eine Verbreitung von Epidemien zu verhindern. Die deutsche Kolonie in Santiago hat zur Aufnahmee von Flüchtlingen zahlreiche Privatquartiere zur Verfügung gestellt. vor allem hat der Deutsche Verein und der Deutsche Sportverein seine sämtlichen Räumlichkeiten für diese Zwecke angeboten. Seitens der deutschen Kolonie in Valparaiso ist eine Hilfsaktion in Gang gesetzt worden. Da die Verbindungen in das Katastrophengebiet noch immer außerordentlich schlecht sind, war es bisher unmöglich, die Zahl der von dem Erdbeben betroffenen deutschen Volksgenossen festzustellen. Auf jeden Fall sind die materiellen Verluste unermeßlich. Stalins Parteitagung für den 10. März einberufen Moskau, 27. Jan. Stalin hat auf Beschluß des Zentraltomitees die 18. Tagung der bolschewistischen Partei auf den 10. März 1939 einberufen. Auf der Tagesordnung steht neben einem Rechenschaftsbericht Stalins ein Referat des Regierungschefs Molotow über den dritten Fünfjahresplan. Schdanow wird über organisatorische und technische Abänderungen der Statuten der bolschewistischen Partei sprechen. Der Einberufung der 18. Parteitagung, die bereits seit über einem Jahr fällig war, kommt schon im Hinblick auf die Seltenheit dieser Tagungen(die 17. Verhandlung fand Anfang 1934 statt) natürlich die größte Bedeutung zu. Während aber frühere Tagungen, so z. B. die von 1928 und von 1930, stürmische Kämpfe mit der„Opposition", trotzkistischer oder sonstiger Prägung brachten, dürfte die bevorstehende Tagung, auf der natürlich nur sorgfältig gesiebte Stalin=Anhänger vertreten, sein können, keine derartigen Ueberraschungen bringen. Im übrigen dürfte die Tagung schon deshalb von Interesse sein, als ihre Zusammensetzung und die der Zentralorgane der bolschewistischen Partei verraten dürfte, in welchem Umfange die„Säuberung“ der letzten Jahre Lücken in den Parteiapparat gerissen hat. Malland, 27. Jan. In Anwesenheit der italienischen Minister Thaon di Revel und Cobolli=Gigli sowie des Staatssekretärs für die Landurbarmachung, Tassinari, wurden in Covernolo bei Rovigo die Arbeiten für den Bau des neuen Schisfahrtskanals begonnen, der den Gardasee mit dem Adriatischen Meer verbinden wird. Die neue Schiffahrtsstraße wird den Namen„MussoliniKanal“ führen.— Außerdem werden die Arbeiten zur Regulierung des Tartaro in Angriff genommen, die die Bewässerung Venetiens auf neue Grundlage stellen wird. König Faruk nicht zum Kalisen proklamiert Berlin, 27. Jan. Die Kgl. ägyptische Gesandtschaft teilt mit, daß die in der Presse verbreiteten Nachrichten über eine Proklamation des Königs Faruk von Aegypten zum Kalisen des Islam(Geistliches Oberhaupt) jeder Begründung entbehren Dienstbefreiung und Weiterzahlung der Bezüge am Tage der nationalen Erhebung Der Reichsminister des Innern hat angeordnet, daß Behördenangehörigen, die am Tage der nationalen Erhebung(30. Januar) an Veranstaltungen der NSDAP, ihrer Gliederungen und angeschlossenen Verbände teilnehmen wollen, soweit notwendig, Dienstbefreiung zu gewähren ist. Die Bezüge sind ungekürzt sortzuzahlen. Ihre Aufmerksamkeit *•* Rentel0 gebillge *.„ebe verdtent ser Arer P 610n TU B je ge*.: die UV Kleine CLEEGUEEE Prager Ministerrat beschließt Entfernung der Juden aus Staatsdienst, Presse und Kultur Prag, 28. Jan. Wie in unterrichteten politischen Kreisen verlautet, hat der Prager Ministerrat am Freitag die von dem zur Durchbergtung der Judenfrage eingesetzten Ministerausschuß gemachten Vorschläge angenommen. Die Regelung sieht die Entfernung der Juden aus dem Staatsdienst, aus der Presse und aus den Kulturunternehmungen vor, ferner die Einschränkung der jüdischen Betätigung in den freien Berufen nach einem bestimmten Verhältnis, weiter eine ebensolche Einschränkung des jüdischen Einflusses auf die großen wirtschaftlichen Konzerne, vor allem auf das Kartellwesen. Die Veröffentlichung der Beschlüsse soll am Samstag erfolgen. Bruder und Schwester Die Anrede in der nationalen Einheitspartei 60 Prag, 28. Jan. Die nationale Einheitspartei hat beschlossen, für die Parteimitgliedr die Anrede„Bruder und Schwester“ einzuführen. In der gestrigen Sitzung der Abgeordneten und Senatoren der Einheitspartei gebrauchte sowohl der amtierende Obmannstellvertreter als auch Ministerpräsident Beran am Beginn ihrer Ansprachen die Worte„Bruder und Schwestern". In der Sitzung der Parlamentarier der nationalen Einheitspartei wurde mitgeteilt, daß die Reglerung eine Verordnung herausgeben werde, durch die das Recht zum Tragen von Hakentreuzen und der Verwendung von Hakenkreuzfahnen erteilt werden wird. Es wurde darauf hingewiesen, daß in der Slowakei die Bewilligung hierzu bereits erteilt worden sei, und daß sich die deutschen Nationalsozialisten in der TschechoSlowakei zur Mitarbeit am Aufbau des Staates bereit erklärt haben. Die Bewilligung werde sich zuerst auf die reichsdeutschen Staatsangehörigen erstrecken und später auch auf die tschecho=slowakischen Staatsangehörigen deutscher Nationalität ausgedehnt werden. Grünspans„Freund Nathan“. Paris, 28. Jan. Der Mörder des Gesandtschaftsrates vom Rath, der polnische Jude Herschel Grünspan, hat bekanntlich während der Untersuchung erklärt, daß er am Tage vor seiner Mordtat eine Auseinandersetzung mit seinem Onkel und seiner Tante gehabt habe und daß einer seiner Freunde, ein gewisser Nathan, dabei zugegen gewesen sei. Den Nachforschungen der Polizei ist es nunmehr gelungen, diesen angeblichen Nathan ausfindig zu machen. Er heißt in Wirklichkeit Nephtali Kaufmann, und er wurde gestern dem Untersuchungsrichter vorgeführt, der ihn Herschel Grünspan gegenüberstellte. Im Verlaufe des Verhörs wurde festgestellt, daß die beiden Juden sich nach dem Familienstreit am Vorabend des Mordes auf einen jüdischen Sportball begaben, wo sie den Nachmittag verbrachten. Gegen 7 Uhr abends trennten sie sich, und Grünspan verbrachte die Nacht vor dem Morde dann in seinem Hotel. Bezeichnender Erlaß Das sowjetrussische Hochschulniveau (Von unserem. F-Berichterstatter) * Warschau, 27. Jan. Nach einer Meldung aus Moskau hat das sowjetrussische sogenannte Hochschulkomitee einen Erlaß herausgegeben, in dem die Verhältnisse gezeichnet sind, die an den sowjetrussischen Hochschulen herrschen. Unfreiwillig ist dieser Erlaß ein Zeugnis für das tiese Niveau, aus dem sich das sowjetische Bild befindet. Im Erlaß wird zunächst darauf hingewiesen, daß sich die verschiedenen Lehrstühle der Instituts Feinde eingeschlichen hatten. Diese hätten sich alle Mühe geaus die verschiedenen Lehrstühle der geben, unter den Studenten„das Analphabetentum anzupflanzen"! Darüber hinaus aber seien für die Begiisse von Nation und Volk falsche Auslegungen gegeben worden. Der Dekan der geographischen Fakultät habe „politisch schädliche Theorien über Oesterreich und die Tschecho=Slowakei verbreitet". Besonders schlimm sei es aber mit dem Erlernen der Muttersprache bestellt. Deshalb habe das Komitee eine Reihe von Maßnahmen angeordnet, und darunter sei eine der hervorragendsten die, daß in Zulunft an der Fakultät für die literarischen Wissenschaften eigens Kurse für Orthographie und richtige Interpunktion eingerichtet werden sollen. Auch die Zahl der praktischen Stunden in der russischen Sprache soll mindestens verdoppelt werden. Auf diese Weise will man also erreichen, daß die zukünstigen Pädagogen, die dann auf die Sowjetjugend losgelassen werden, wenigstens Rechtschreibung beherrschen. Die elbst einigermaßen die er Erlaß ist ßen die „ ist so be, d a ß h i e r n i c h t s m e h r h i n z u g e f ü g t w e r d e n Rexistenführer Degrelle von König Leopold empfangen Brüssel, 27. Jan. König Leopold empsing am Freitag den Führer der Rexistenbewegung, Leon Degrelle. Unfall des Schnellzuges Basel—Ostende in Diedenhofen. Der Schnellzug Basel—Ostende fuhr am Freitagvormittag im Bahnhof von Diedenhosen mit voller Wucht auf eine Lokomotive auf, die darauf entgleiste. Es wurde nur Sachschaden angerichtet. Die Strecke war mehrere Stunden gesperrt. ### S JE EISESEEEEE F·IE IESE HÖ-e ****** K S —APLMTTNTAUN Winter-Schluß-Verkauf bei Peten! Am Montagmorgen öffnen wir bereits 8,30 Uhr, Montag und Dienstag haben wir mittags durchgehend auf! Damenkleider, -Mäntel,-Kostüme in unwahrscheinlich großer Auswahl (bis zu den größten Weiten) zu unwahrscheinlich kleinen Preisen! 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Bei mir ist Parkverbot! ießlich bin ich glücklich verheiratet!" Der Schupo, der das Abzeichen verkauft hatte, lachte ebenfalls kollege Fischer dagegen ist ganz anderer Ansicht.„Vei konnen viele Frauenherzen parken“, zwinkerte er ver#t und raunte uns zu, für daheim hätte er aber noch anderes Abzeichen in petto: Vorfahrtsrecht! dem jungen Schumann, der sich trotz vielfacher RatEge noch immer nicht für die„Richtige" entscheiden ie, wurde eine Plakette„Einbahnstraße" empfohlen. #er wollte nicht.„Einbahnstraße ist ganz schön", ne er nachdenklich,„aber es ist besser, wenn man eine Rückzugsmöglichkeit hat, falls es nämlich doch die Richtige war!“ Immerhin hat sich Schumann ## fur das Abzeichen„Straße frei“ entschieden, um anruen, daß der Weg zu seinem Herzen noch nicht ker sei. Et habe mir die Menschen, auf ihre Abzeichen hin ein hen angeschaut. Und es schien mir, als ob solche, die Abzeichen„Straße gesperrt“ tragen, verärgert ausIn„Einbahnstraßen“ dagegen ganz guter Laune sind, die Leute mit dem Park=Abzeichen sind, wenigstens ungeren Jahren, anschlußfreudig. Gleichzeitig sieht es dus, als wenn die Beamten der Polizei immer das bae Abzeichen an den richtigen Mann bzw. die richFrau bringen. Ich habe es selbst gesehen, wie ein #chrspolizist einem jungen Pärchen zwei Plaketten Arverbot“ verkaufte und glattweg erklärte, dies wären #chtigen! die kleinen Abzeichen werden ihr Gutes haben. Dem Fiahrer sind die Verkehrszeichen auf den Straßen tich längst in Fleisch und Blut übergegangen. Aber stadet nichts, wenn auch der Fußgänger mit ihnen freund ist. Besonders, wenn er vielleicht in Kürze seiLolkswagen fähr..... 8 Zum Tag der Deutschen Polizei: Das Anfallkommando rückt aus Verkehrsunfall Zeugenvernehmung an Ort und Stelle er Polizeipräsident teilt mit: n der abgelaufenen Woche wurden 427 Anzeigen ###legt, 1184 gebührenpflichtige Verwarnungen erteilt, kraftfahrzeuge, 56 Fahrräder und 2 sonstige Fahrsichergestellt. Am 50000 Mark Pelzwarenhändler betrogen ## Köln wurde eine 37jährige Frau festgenommen, ##i Grund großangelegter Täuschungsmanöver in den in zwei Jahren hiesige Pelzwarenhändler um etwa #wark betrogen hat. Auf Grund ihres gen Auftretens überließen ihr die Pelzwarenhändler ##olle Felle und Pelze zur Ansicht und als Kom##nsware. Statt die Waren auftragsgemäß zu ver##n, hat sie sie sofort versetzt oder verpfändet und Erlös für sich verbraucht. Sie gab als Sicherheiten ##el, die aber fast alle zu Protest gegangen sind. Freiwillig gestellt sich ein 65jähriger Mann aus Köln, der seinen Aufder— nach seinen eigenen Angaben— um 1800 #eschädigt und das unterschlagene Geld für sich ###ucht hat. Der Mann hat in Vertretung des Kassiein den letzten zwei Jahren Gelder angenommen, aber weder verbucht, noch abgeliefert. Die bisherigen cht abgeschlossenen Ermittlungen haben die Richtigür Angaben des Mannes bestätigt. Am 29. Januar wird im ganzen Reich der Tag der Deutchen Polizei durchgeführ:„Vevkehrsschilder“, aller Art werden an diesem Tage dei Bevölkerung zum Kauf angeboten. Die Leitung des Winterhilfswerks des Deutschen Volks verbindet mit diesem kleinen Zeichen, die wohl jeder am Mantelkragen tragen wird, einen doppelren Zweck: Einmal cült es für das WHW ein Scher##lein beizusteuern, zum andern sollen die kleinen Schilder der Aufklärung aller Verkehrsreilnehmer dienen, besonders aber derjenigen, die sich an die Verkehrszeichen immer noch nicht gewöhnt haben. Kampf dem Verkehrsunfall— so lautet seit Jahren die Parole! Wer ist da berufener, aufklärend zu wirken, als die Polizei'— Sie ist es, die Tag für Tag, Nacht für Nacht in Wind und Wetter auf dem Posten sein muß. Sehen wir uns einmal den„Betrieb einer Sonderabteilung der Polizei", des VerkehrsUnfallkommandos hinter den„Kulissen“ an. Im Polizeipräsidium in der Krebsgasse ist der Sitz des Unfallkommandos Don sind abwechselmd Beannte Tag und Nacht in Bereirschaft Von Verkehrsteilnehmern, von der Feuerschutzpolizei oder von sonstigen Stellen wird das Unfallkommando alateniert In wenigen Sekunden fährt der moderne Bereitschaftswagen des Unfallkommandos der Schutzpolizei aus. Der Verkehr stockt einen Augenblick, wenn das Signal des Unfellwagens ertönt.„Alles rechts ran Fußgänger auf die Bünversteige. Radfahrer und Kraftfahrer nach rechts und Halt" Leider gibt es immer noch Unverbesserliche, die sich an dieses Gebat nicht stören. Zusammenstoß zwischen Straßenbahn und Lastkraftwagen! Bald sind die Polizeibcamten an der Uniallstelle, die im Nu abgesperrt ist. Neugierige haben an einer Unfalistelle nichts zu suchen, sie erschweren nur die Ermittelungsarbeit der Polizei und halten den übrigen Verkehr. der möglichst in Fluß bleiben soll, auf. Sofort wird veranlaßt, daß der Straßenbahnverkehr umgeleitet wind. Dann stellen die Errmittelungsbeamten fest, ob jemand verletzt worden ist. Ein Mann und ein Mädchen hben sich Schädelverletzungen zugezogen. Sie sind bereits mit dren Kranbenwagen der Feuerlöschpolizei ins nächste Krankenhaus transportiert worden.„Monschenleben müssen gerettet werden!“ Erst dann wird die Frage nach dem Sachschaden, nach der Transportgefährdung usw. akut. Wüst sicht es an der Unfallstelle aus Der Lastkraftwagen war mit Eisenrohren beladen, die sich zum Teil in den Anhänger des Straßenbahnzuges hineingeschoben haben.— Ein Kriminalbeamter stellt die Sachlage jest und bestreut dann die Spuren. die der Kraftwagen zurückließ, mit Talkum. Man erklärt uns, daß bei Verkehrsunfallen bei denen Verletzte oder gar Tote zu beklagen sind, die Blutspuren auf die gleiche Art und Weise angedeutet werden.— In der Zwischenzeit phorographiert ein anderer Polizeibeamter die Fahrzeuge, um ein genaues Bild von dem Hergang zu bekommen, das später bei der Untersuchung von besonderer Wichtigkeit sein kann Wieder andere Polizeibeamte sind dabei, die Straßenbreite, Büngersteige, Fahrbahnen und Fahrzeuge genau abzumessen. Endlich wird noch sehr songfältig eine vorZum Obergruppenführer befördert NSG Der Führer hal aus Anlaß des 30. Jannar Gauleiter Grohe vom Gruppenführer des RSKK zum Obergruppenführer befördert. läufige Skizze mit den genauen Maßen und dem Stand der Fahrzeuge angesertigt. In der Zwischenzeit ist der Bereitschaftswagen des Verkehrs=Unfallkonnmandos zur Seite gefahren. Zwei Beamte haben Vorübergehende aufgefordert, die sich als Zeugen meldeten, mit in den Wagen zu kommen. Wir nehmen diese Gelegenheit wahr, um uns einmal in dem modernen Fahrzeug näher umzusehen. Hinter dem Motor ist der Führerstand angebracht. Dahinter liegen ein Mannschaftsraum, der auch als Vernehmungsraum dient und am Ende des Fahrzeugs ist der große Vernehenungsraum. Die beiden Räume sind durch eine Tür getrennt, so daß sich die Beamten bei den Vernehmungen gegenseitig nicht stören anderseits aber auch die Zeugen nichts hören, was der eine oder andere angibt. Durch die großen Fensterscheiben dringt genügend Licht in die Vernehmungsräume. In der Dunkelheit wind der ganze Wagen taghell beleuchtet. Das ganze Fahrzeug ist bis auf die letzte Ecke für Zwecke des Ermittelungsverfahrens ausgenutzt. Unter den Bänken sind Kästen ungebracht mit allen möglichen Geräten, Beilen, Aexten, Sturmlaternen Warnungssignalen, Apparate zur Prüfung der Kraftfahrzeugbeleuchtungen und Spuremneßgeräte. Weiter findet man in den Kästen Blitzlichtgeräte und photograrchische Apparate. Auch ein Waschbecken ist in dem Bereitschaftswagen vorhanden, damit die Beamten nach der Emmittlung nach dem Berühren von Verletzten oder Leichen nicht auf anliegende Häuser angewiesen sind. Um auch längere Fahrten ausführen zu können, wird ein besonderer Brennstoffbehälter mitgeführt. Schließlich entdeckt man in dem Fahrzeug noch zwei zusammenlegbare Tragbahren. einen Scheinwerfer mit Kabeln und Bat terie zur Beleuchtung einer Unfallstelle. Selbstverständlich sind in dem großen Vernehmungsraum auch Fächer mit den notwendigen Schreibformuloren, eine Schreibmaschine usw. Auf dem Dach des Bereitschaftswagens ist eine Leiter untengebracht die von den Beamten bei Zusammenstößen von Bahnen. schweren Fahrzeugen umw. benutzt wird. An alles ist also gedacht. Insgesamt zehn Beamte finden in dem Wagen Platz. Während wir uns im Wagen umsehen, wurden die Vernehmungen abgeschlossen die weiteren Zeugen aufgeschrieben und die Papiere geprüft. Die Polizeibeamten erklären uns, daß die meisten Unfälle auf die Beschaffenheit der Fahrzeuge zurückzufühnen sind, an denen sie Mängel in der Bereifung. in der Steuerung oder an den Bremsen feststellen. Besteht der Verdacht, daß ein Kraftfahrzeug sich nicht in eineen verkehrssicheren Zustand befindet, wird es aus dem Verkehr gezogen. Es kommt auch hin und wieder vor, daß die Polizeibeamten mit dem fraglichen Fahrzeug eine Probefahrt unternehmen, um später dem Gerichtssachverständigen die Mängel mitteilen zu können. Der Gerichtssachverständige wieder untersucht das Fahrzeug auf„Herz und Nieren“ und gibt es dann erst zur vollständigen Ueberholung frei Zur Aufklärung der Schuldtrage trägt die Blutpcobe wesentlich bei. Der Kriminalbeamte, der bei schweren Unfällen imer mit der Schutzpolizei ausrückt, veranlaßt an Ort und Stelle, daß der beireifende Radfahrer oder Kraftfahrer oder Fußgänger ins Krankenhaus geschafft wird, wo die Blutprobe entnommen wird. Zwei Inspektionsgebiete im Gau Köln-Aachen NSG Der Gauleiter hat mit Wirkung vom 30. Januar 1939 den Gau Köln=Aachen in zwei Inspektionsgebiete und zwar je eine Inspektion für den Regierungs-Bezirk Köln und den Regierungs-Bezirk Aachen eingeteilt. Die Bearbeitung der Gauinspektion Köln obliegt Gauinspekteur Merzenich. Mit der Leitung der Inspektion Aachen hat der Gauleiter den SS=Sturmbannführer Ferdinand Schmitz, Köln, beauftragt. Selbstverständlich wird der Führerschein eines betrunkenen Kvaftfahrers eingezogen. Mit der Aufklärungsarbeit an Ort und Stelle, mit den technischen Maßnahenen usw. ist die Ermittelungsarbeit bei einem Verkehrsunfall aber noch lange nicht beendet. Es folgen nun die Zeugenvemehmungen in den Räumen der Schutz= und Kriminalpolzei. Diese Zeugen werden oft erst durch Veröffentlichung in der Presse oder durch den Rundfunk erfaßt. Viele von ihnen können sich häufig der Einzelheiten eines Unfalls nicht mehr entsinnen und verwickeln sich m Widersprüche. Die Polizei ist aber bestrebt, den Zeuginnen und Zeugen den Unfall an Hand von Skizzen Karten und sonstigcen Material genau vor „Augen zu führen“. In den Skizzen sind alle Maße, Fahrheuge. Verletzte usw. genau eingezeichnet. Schließich verfügt die Polizei noch über eine große Auswahl von Modellen mit denen sie den Unfall genau rekonstruieren kann In dieser Modellsammlung fehlen selbst die kleinsten Tiere nicht. Anhand dieser Hilfsmittel haben Zeugen schon oft wahrcheitsgetreue Aussagen machen können. Wenn all dieie Arbeiten abgeschlossen sind, werden die Akten zur weiteren Behandlung der Staatsanwaltschaft zugeleitet. Erst jetzt ist der„Fall für die Polizei erledigt", jedoch nur insofern, als be= dem päteren Gerichtsverfahnen die Polizeiveamten nicht als Zeugen gehört werden müssen. So haben die Beamten des Unfallkommandos Tag und Nacht alle Hände vonl zu tun. Oft kennen sie nicht eine Pause, zumal dann nicht, wenn es gilt, in 24 Stunden bis zu 30mal zu Verkehrsunfällen leichter und schwerer Art auszurücken. Einladung des Oberbürgermeisters Aus Anlaß der 6. Wiederkehr des Tages der nationalen Erhebung hat der Oberbürgermeister 1200 Gefolgschaftsmitglieder aus 50 verschiedenen Kölner Betrieben zu einer am 31. Januar stattfindenden festlichen Auf führung des Schauspiels„Wilhelm Tell“ in das Schau spielhaus eingeladen. — Se G# 8 * PE, □ * — Sesssn 1 * Erst recht bei Schnee und Eis äußerste Vorsicht! Vorsicht an Straßenkreuzungen! Photos: Kriminalpolizei 1 2 134e Meister Zwirn veranstaltet vom 30. Januar bis 11. Februar einen Winterschlußverkauf, wie er im Buche steht: Große Posten an Herren= und Kinder=Fertigkleidung, an Herren=Wäsche und modischen Kleinigkeiten hat er im Preise beträchtlich heruntergesetzt! Seine Parole lautet dementsprechend:„14 Tage billig! billig! billig!“ ESDERSHDYCKHOFF Das gute Haus für Herren- und Kinderkleidung= Köln= Hohe Straße Ecke Blindgasse 2 — 1 .— Sonntag, 29. Januar 1939 NNeue sag Nr. 29 emgpigssn Nen Augenbleck, Här Schmitz Gutund Böse— unromantisch „Im Namen des Volkes Eine große deutsche Filmgesellschaft ließ einmal eine Reihe von Kurzfilmen herstellen, die ihren kriminalistischen Inhalt unmittelbar aus den Akten der Polizei bezogen hatten. Diese Kurzfilme übertrafen den„abendfüllenden“ Hauptfilm, der im gleichen Programm zu sehen war, meistens an Spannung Lebensechtheit. Nicht alles, was sich wirklich zugetragen hat, legitimiert sich, wenn Kunst gewonnen werden soll, als„lebenswahr". Denn das Leben ist sowohl grausamer wie auch harmloser als die Phantasie der Künstler. Und Sache der Kunst ist es, ihre Inhalte von innen her, nicht durch den Hinweis auf diese oder jene wirkliche Begebenheit, zu beglaubigen Loimer noch ens laache! Och endoch! Ming Frau Süch do! Dat hat Ehr got bemerk! Un e prächtig säht, hück göv et nir ze Deil vun dir kölsche Maneer, mer darf och sage; vun dir Dichte und laache! Et Weider wör muzig, un de'igge wören dör, kösiche Filesosie es Cat Leedche met däm Refräng:„Wat sich im Leben un mer wöß et nu co un bei ze schaffe!.. wör dat ganze Levve wäht, wann sich der Minsch kein enn es für die! No, leeven Här Schmitz, dann jaht Ehr Oehrer Frau, Freud dren mahd?"— E má.„ 90„ à. 2„##. 00.uS„ se wör e Mutzöllig. Se tät besser„Frau Meckesch“ als Frau Schmitz heische, dä ihrliche, schöne, kölsche Name Stmitz dät je nit verderne! Got, well ich ehr bestelle! Un ich sagen ehr och. dat Ehr meer dä Rot gegovven hat, un ich beiden Uech esu ne richtige Kölschen es, dä kann eintlich nix ald laache. Un de kleinste BeobDrehbuchverfasser sei, bringt erst das zuwege, war„„„„„„ Kunst heißt: nicht einen bestimmten Fall vorzutragen, mich so kavott laache!“ ror hä un dann druch sondern am Beispiel das Allgemeine zu zeigen. hä dat ural Wöhtche:„Pitter. loß der Mot nit sinke, loß Wir ließen uns durch einen Film, der Bild für Bild mer rach en Dröppchen drinke!“ an eine aktenmäßig niedergelegte Sache angelehnt scheint,##h, ich weiß ei Laache ze schätze. Mer laach sich zu dieser flüchtigen Untersuchung über Kunst und Lebenvilsch kac gesund! verführen. Denn unser Film strotzt vor Lebensechtheitzes Stemrö. Un dat es verhaftig nit allein bei de knarrt in allen Scharnieren der Psychologie, es blitzt in Kölsche bekanne! Mer bruch ald bloß en de Märckeden Entladungen der Leidenschaft, es brodelt in den bochher#en, ze###. do fingt mer su un esu off de Abgründen der Verworfenheit,— es geht um Leben und Tod, welche Alternative schließlich die äußerste Möglichkeit für Lebensechtheit darstellt. Auch so kann das Leben sein, denn so hat es sich in die Chronik der Justiz eingegraben. Der Film wollte aber mehr als nur Bericht geben, er wollte warnen und aufklären. er wollte abschrecken und beruhigen, aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit jener unauffälligen Eindringlichkeit, die auch ein Mittel der Kunst ist, zumal, wenn es ihr auf„Tendenz“ ankommt. Dieser Film macht aus seiner Tendenz keinen Hehl, er leugnet nicht, aktuell sein zu wollen, er verschweigt auch nicht, für einen bestimmten Tag, den Taa der deutschen Polizei, bereitgestellt zu sein— und er hat trotzdem nicht auf Kunst verzichtet. Wir haben Kriminalfilme gesehen, die dem Thema entweder mit parodistischem Uebermut oder mit düsterer Hintertreppenmelancholie beizukommen suchten. Auch hier ist Humor. aber er gibt sich nicht parodistisch, sondern mit der skurilen Phantasie, die wieder ein Zeichen von Kunstverstand sein könnte, wenn nicht das Leben Vorbilder genug dazu böte. Auch hier ist dumpfe Verzweiflung verführter, dem Verbrechen ausgelieferter Menschen, die aus dem sozialkritischen Roman des Naturalismus stammen könnten, wenn ihre Physiognomien nicht aus dem Verbrecheralbum bezogen wären. Die Verfertiger dieses Films hatten es in der Hand, die Verbrecher optisch an die Wand zu stellen und die Polizei auf einen Podest der unverletzlichen Vollkommenheit zu heben. Auch das ist vermieden. Kein draufgängerischer Hans Albers entlarvt die Autofallenräuber, sondern der exakt, bedachtsam und mit zähem Eifer arbeitende Annarat der Polizei wird in seinem unsensationellen Funktionieren vorgeführt. Wer diesen Film sieht, bekommt mehr Respekt vor dem Wirken der Polizei, als je nach einer schnoddrigen Revolvergeschichte, und über die Methoden des Verbrechertums erfährt er mehr als je aus einem Groschenheft. Trotzdem fehlt dem Film eine Beigabe, die manche ähnliche Filme. Romane und Bühnenstücke so bedenklich erscheinen ließ: es fehlt ihm die Romantik. Sowohl die Verbrecher wie auch die Kriminalbeamten sind ohne Gloriole gezeigt. Der Film ist hart und unerbittlich. Es wird scharf geschossen. Neroen werden nicht geschont. Sogar bis in die Todeszelle ist die Kamera dem Autofallenräuber gefolgt. Das hätte also ein Sensationsfilm werden können. Er ist auch im einzelnen aufsehenerregend genug. Zuinnerst hat er aber doch eine strenge soldatische Härte, die das Zeichen unserer Polizei ist Erich Enaels hat die Reihe seiner interessanten und geschickten Kriminalfiline mit dieser Arbeit vorläufig gekrönt. Seine ganze Erfahrung hat er auf die Bewältigung der großen Sache verwandt. Daß aktenmäßige Wirklichkeit und künstlerischer Anspruch zu einem so schönen Ausgleich kamen. wird sein Verdienst sein. Für die von Herzen undankbare Rolle des Verbrechers hatte er einen Schauspieler zur Verfügung, der jede Nuance dieser dämonischen Verbrecherpsochiologie mit beängstigender Eindringlichkeit hergab: den Stuttgarter Staatsschauspieler Rudolf Fernau, der in Ritters „Verrätern“ schon aufgefallen war. Eine große Reihe solider Schauspieler ist weiterhin für die ernste Aufgabe eingesetzt. Das ausdrucksvolle Gesicht der jungen Christine Grabe hat sich in unsere Erinnerung ebenso hineingespielt wie der mitreißende, beklemmende und auch tröstliche Elan dieses ganzen Films, dem sein Titel sehr wohl zusteht:„Im Namen des Volkes".(Capitol.) Werner Höfer. „Prinzessin“ krank, werl se nit laache kann un wer se zom laache brängt. urf dat geheilt Mutzöllig herode! Wat üvver achtung Dat Ehr mich drop brängt! Weßt Ehr och, dat jitz jedes Hohn sing Nummer hät? Wat? Höhner hann kein Nummer! Höhner sin Höhner un zälle nit met! Hat Ehr en Ahnung! Ich sage noch ens jedes Hohn hät en Nummer, Ov stolz oder nit, et drät je op enem Schelche bovven an de Halsfekdere. Hmm! Muß ich doch ens oppasse! Un wann ich et genauer bedenke, dann hät dat Hohn och die Uszeichnung verdeent met där Nummer! Söökt mer ens unger all dä Deere noch ei, wat ciu fließig wie uns Hohn si Ber herrgit! Si Beß? No jo sing Eier! Dat stemmb ald woder. Un die Höhner dörfe jo jitz Die Kongreßteilnehmer im Raihaus Begrüßung durch Beigeordn. Ebel Ausland stark beteiligt Die Frühjahrsarbeit des Roten Kreuzes in Köln Das Deutsche Rote Kreuz mit seinen großen AufgaßKrieg und Frieden hat im nationalsozialistischen Stag erhöhte Bedeutung erlangt. Es gilt auch auf diesem biet eine einsatzfähige und schlagkräftige Organisation schaffen. Zur Eröffnung der Frühjahrsarbhat die Kreisstelle Köln=Stadt am 25. und 26. im rechtsrheinischen und linksrheinischen Stadtteil### sammenkünfte der Mitglieder der Ortsgemeinschafteng gehalten, in denen D. R. K. Feldführerin Frl von Biedweg, Ber.=Leiterin der Landesstelle 6. Münster, über Aufgabe der Ortsgemeinschaften, und Freifrau von Schder, Leiterin der Abt. 3 der...=Kreisstelle, Stadt, über organisatorische Fragen sprachen. Am Donnerstagabend fand im Damensaal der eine Führerinnentagung der gesamten weiblichen Bereschaften statt, in der Frl. von Biedenweg die Aufgaben weiblichen Bereitschaften und der Ortsgemeinschaften legte. Die Bedeutung der Nähstuben als SammelBeschaffungsstelle für das Material der Bereitschaft wurde von ihr besonders herausgestellt. Freifrau v# Schröder legte die organisatorischen Zusammenhänge zu schen der RS=Frauenschaft, dem Deutschen Fraueno# und dem Deutschen Roten Kreuz gemeinverständlich da 113 Führerinnen=Bestellungen und Beförderungsdiplon konnte der stellv. Kreisführer Beigeordneter Prof Coerper an besonders verdiente weibliche Führerinne aushändigen. Die Frühjahrsarbeit wird abgeschlossen durch ein Generalappell des Deutschen Roten Kreuzes Kreisstel Köln=Stadt am Sonntag, dem 29. Januar. 10 Uhr ra mittags, im Kreishaus, Köln, Venloer Straße 40, bei de der Kreisführer, Oberbürgermeister Dr. Schmidt,## Wort ergreifen wird. Bürgermeister Ebel begrüßt im Rathaus die Brieftaubenzüchter Photo: Maier Gestern morgen wurden die Delegierten des 2. Brieftaubenzüchter=Kongresses im Muschelsaal des Rathauses im Namen des Oberbürgermeisters von dem Beigeord neten Ebel herzlich begrüßt. Wenn schon, so sagte der Vertreter der Stadtverwaltung u.., in kurzer Zeit nach dem Inkrafttreten des Reichsbriestaubengesetzes vom 10. Oktober 1938 ene so große internationale Veranstaltung zusammengekommen sei, dann spreche das einmal für die vorbildliche Disziplin und das starke Interesse der beteiligten Verbände des In= und Auslandes, ganz besonders zeuge der starke Besuch jedoch von einem Höchstmaß an Arbeit und Organisation, die die deutsche Kongreß= und Ausstellungsleitung geleistet habe. Wenn schon der 2. internationale Kongreß mit seiner außerordentlich stark besuchten Ausstellung in Deutschland stattfinde, so sei das ein Beweis dafür, daß das Ansehen und der Ruf der deutschen Briestaubenzucht sich schnell in der ganzen Welt mit Erfolg durchgcletzt habe. Und wenn die Ver die Bedeutung Kölns in wirtschaftlicher, kultureller und ##elliger Hinsicht unterstrichen hatte, wünschte er der Tagungsarbeit und der Ausstellung in Köln reichsten Erfolg. SS=Beigadeführer Generalleutnant a. D. Sachs, der beauftragte Präsident der neuen BrieftaubenzüchterOrganisalon und Vertreter des Schirmherrn der Ausstellung, Reichsmirister Dr. Frick, überbrachte die Grüße des Schutzherrn der 2. Internationalen Brieftaubenausstellung, der der Stadt für die große Arbeit und den liebenswürdigen Empfang der Gäste dankte. Den Dank sprach Brigadeführer Sachs auch im Namen aller Gäste, insbesondere der Ausländer aus, die zweisellos von ihrem Besuch in Köln de besten Erinnerung mitnehmen wurden. Köln habe als Briestaubenstadt eine reiche Vergangenheit. Schon mehrmals sei sie Schauplatz von Brieftaubenausstellungen und Zusammenkünften von Brieftanbeufreunden gewesen. Dies finde den Grund darin, daß anstaltung gerade in Köln abgehalten werde, so sei das gerade am Rhein die meisten Brieftaubenz#chter lebten. auf die Tatsache zurückzuführen, daß gerade im Rhein=] Seine Ausführungen schlessen mit den besten Wünschen land und seinen Nachbargebieten die meisten Brieftauben=] für die Beziehungen zwischen den Brieftaubenzüchtern aller züchter ansässig sind. Nachdem Beigeordneter Ebel auf! Länder. en dir Zick ehr Köppcher hühder drage als söns kumme bei mallich en de hütste Ihr. Git nit esu vill Rötsele op! No. denkt doch ens an all die Bäll, die jitz der Fastelovendszick avgehalde wähde! De schönste glöcklichste Bäll ävver gon eimol an et Engk. Un da küt'r Heimwäg. Un om Heimwäg küt ald ens arm Deer einem üvver et Liev. Aha, vun wägen de Klamotte, die mer nit hät... Och dovun. Aevver och ein allgemeine. Un do mer jet, wat die düster Stemmung un dä metgenom Mage wüüßer en Odenung brängk... Un.— halt, ich weiß Bescheid: Neht. un mer en e Kaffee un drink en Höhnerbullijong! Ich han Uech om räächte Wäg! Seht Ehr un sin de Höhner jitz stolzer als söns. Hmm. mingetwäge. Ich wör et jo nit wann ich Hohn wör! Vun minger Bullijong sprechen ich### un günne se och keinem. No jo en Hohn es en Hohn! Un de Minsche blieve de Minsche. Un warme dücht'g laacht well besüht mer sich de Minsche möht komisch zogon, waimer nit ald jedes Au bleckelche jet bei inne füng wo et jet ze laache git ens do die Pütcher met ehre Rollere! Wie se sich genau an de Große meim Stolz op dat, wat se kün anschleeße! Un do die Mödcher met de Rollschohn! Em Thia un op der Bihn künne se kei größer Wäse maache dat ein do läuf och eifach wunderbar. Dä. do lit et do' Huh wat han die ander Spaf dat Geschratels un dat Geschängs! Paßt op se krige bal met de Köpp! No, dann hätte mer de Große em Kleine. Un le# als die unschöldige Kindercher besinn ich meer dien: gewahße Minsche, Beispillswies zu en staat Madam am Verkaufsdesch! Seht ens wat däm arm Verkaufefräuleinche för en Arbeit mant Ha, jo... ävver bitte. loht mer he ston blieve. Jo, mer künne got zokicke. Seht dat es ein Oester, die immer un üvverall Zick zo verkaufe### Ov die ander Lück wahlde müsse oder nit, se driene## ehre laname Törelör. Dat mäht dänne avvons Spaß, dat die andewolde miisse Dat Trentele dun se ertra! Schina“! Seht ens wat se die Stoffe opsickwöhlt et däm arme Lademädche grön un gäl vör de A schm ma En richtige Fäg! Bitte nicht zu nat Sid Ehr bang, se dät biege. Här Schmitz? wich Lück kumme an dä Desch, un se ston baln Dat se doch ens endlich sich entichleße künnt! Dä geiht se fogar noch met däm Engche Dooch an? O m Gedorwelle! Kut beherr, he links en et# Ehr sid jo blaß Schwitz! Loht mer doch ens dat öhrtlich beangenscheinige! Seht ens, wie se mei d Lück vör de Bein knallt. Seht Ehrse Uech an, dann dat es jo de Min Oahr Frau? Dat es got! Habaha! Hahaha! Jo se es et. Jitz kennt Ehr se och L. K. Kölner Konzerte Kam mermusik der Gilde— Musik im Rathaus Zu einem recht interessanten Abend mit deutscher franzosischer Kammermusit hatte die Gilde, eine und Gemeinschaft junger Kölner, auf Veranlassung des Deutsch= Franzosischen Kreises in den stimmungsvollen Rubens Saal des Wallras Richartz Museums geladen und mit der lünstlerischen Durchführung des Abends das Kastert=Quartett beaustragt. Erneut bestätigte das unter Leitung von Josepha Kastert, der wiederum vor einigen ehrenvollen Berliner Konzertverpflichtungen stehenden Kolner Geigerin musizierende Quartett seinen Ruf einer mit großem musikalischem Wissen und Können an seine Aufgaben herantretenden und diesen Aufgaben auch weilgehend gewachsenen Gemeinschaft junger Künstler (an den übrigen Pulten Ernst Sandfort, Siegfried Meinecke und Ludwig Prein), die heute schon mit vielem Recht von sich behaupten kann, daß sie in der ganzen Literatur sozusagen„zu Hause“ ist. Nun zur Vortragsfolge dieses deutsch französischen Abends, der das über das Quartett Gesagte ernem bestängte! Zunächst eine alte, trotzdem keineswegs veraltete, sondern seine und lichte Spzelmusik: die„galante und amüsante Konversation“ von Gabriel Gutllemain(1705's 1770), die im Original allerdings mut Flote, Violine, Gambe und Violoncell besetzt ist. Also auch kein Cembalo, dessen Einsatz — Friedei Frenz spielte es im Konzert— stilistisch gleichwohl verantwortet werden kann. Die weiteren, von der erfreulich großen Hörerschaft herzlich bedankten Werke des deutsch=französischen Kammermusikabends waren ein frühes Streichquartett von Beethoven und eine Quartett komposition des jungen französischen Meisters Jean Francaix. * Zum zweitenmal in diesem Monat hörte man das Kölner Kammertrio für alte Musik. Diesmal im Rahmen eines Rathauskonzerts der Hansestadt Köln. Die große„Neuigkeit“, des Abends (wenn man so sagen darf!) war die Betätigung des Meisterslötisten Reinhard Fritzsche als Solist auf der Blockslöte, deren bukolischer Klang in einigen alt englischen Tanzstücken mit Begleitung der Gambe und des Cembalos zu besonderer Geltung und Wirkung kam. Im übrigen„paradierte“, das Kammertrio wieder mit einer Reihe von Glanzstücken aus seinem Repertoire, so mit je einer Triosonate von Bach und Handn und einem vartierten Andante des besonders als Opern= und Kan tatenkompon st bekannten Barockmeisters Johann Philipp Krieger(1649 bis 1725). Jedes Instrument trat außerdem und sozusagen„für sich“ wieder in Erscheinung: die Gambe in einer Sonate von Händel, die Karl Maria Schwamberger so meisterhaft spielte, daß ihn die begeisterte Hörerschaft zu einer Wiederholung des letzten Satzes zwang, obwohl man den langsamen Satz mit der entzückend klingenden Cembalobegleitung ebenso gern noch einmal gehört hätte; der Flötist mit einer Flötensonate von Händel, die in der kulturvollen Art ihrer Wiedergabe das Gegenstück zur Gambensonate wurde: Karl Hermann Pillney schließlich und nicht zuletzt, der nicht nur in den Ensemblesätzen das Cembalo wieder mit größter Meisterschaft„traktierte“(wie man früher zu sagen pflegte). sondern die Hörer auch durch den Vortrag eines Konzertsatzes von Bach, eines altfranzösischen Menuetts, und einer Spieluhrmusik von Handn so entrückte, daß auch er sich zu einer Zugabe. Toccata non Paradisi entschließen mußte. So war das künstlerische Bild dieser Rathausmusik wieder ein ganz und gar vollkommenes. Dies dürfte ja auch der vornehmliche Zweck dieser Kammermusiken im Hansasaal des Rathauses sein Robert(reven. Schwedens alte Bauernkultur Der Forscher und Dichter Albin Widen Im Rahmen seiner Vortragsreise die ihn durch ganz Deutschland führt, weilte der schwedische Dichter und Kultursorscher Albin Widen am Donnerstag in Köln. Am Nachmittag war er Gast der Nordischen Gesellschaft bei einem Tee=Empfang, und am Abend hielt er im groffen Soale der Musikhochschule einen Film= und Lichtbilder=Vortrag auf Veranlassung der Nordischen Gesell chaft in Verbindung mit dem Landeskulturwalter Ei Kön Aachen, Landesleitung für Schristtum. Der A eind wiirde durch Lesungen aus einem Buche des Dich ters— es ist auch in deutscher Sprache mit dem Titel „Heim wil ich wieder reiten" erschienen— ergänzt. Der Leiter des Kölner Volksbildungswerkes konnte in seiner Begrüßung zu einer zahlreichen Zuhörerschaft, unter der auch die Jugend stark vertreten war, von der besonderen Stellung Schwedens und seiner Großen sprechen. Albin Widen begann dann seinen Vortrag mit der Feststellung, daß Schweden wie ganz Skandin wien auch kulturell europäisch sei, wenngleich es am Rande des Kontinents liege, und daß seine Kultur alte Tradition habe. Ausgehend von Werkzeugen, Spessegeräten und Gefäßen aus der Steinzeit, deren Formen sich zum Teil bis heute wenig verändert haben, gab er einen Querschnitt durch die geschichtlich=kuiturelle Entwicklung, die erst im vorigen Jahrhundert mit der Industrialisierung und der Aufklärung ene neue Mentalität zu verzeichnen habe. So sei es gekommen, daß sich die Bewahrung der überlieferten Bauerntradition plötzlich als Notwendigkeit erwiesen habe, die heute im modernen Schweden schon nicht mehr lebendg ist. Weitgehende Agrarreformen und die Mechanisierung des landwirtschaftlichen Betriebes brachten es mit sich, daß das Dorf mehr und mehr nur die Rolle einer Siedlungsform spielte, während es früher doch darüber hinaus eine Arbeits= und auch Festgemeinschaft darstellte. Lichtbilder zeigten das alte schwedische Bauerntum in seinem ganzen Ledens= und Arbetskreis, ein Film begleitete die schwedische Jager und Fischer und ließ die Besucher die Feier des 1. Mai in Schweden miterleben — Besondere Bedeutung in der Erhaltung dieses so wertvollen Kulturgutes kommt den— fast 400— Freilichtmuseen in Schweden zu, die das ganze Dorfleben geschlossen zeigen und heute noch bei großen Volksfesten als Festplätze dienen. An erster Stelle muß hier an Skansen in Stockholm gedacht werden, das das Nordische Museum und ein großes Freilichtmuseum(gegründet 1891) beherbergt und fahrlich Hunderttausende von Besuchern erfreut durch seine Zusammenfassung vom Leben und Treiben Altschwedens, sowie die museale und zoologische Abteilung. Welch große Bedeutung Heimatmuseen zukommt ergibt sich aus der Tatsache jährl'ch zwei Millionen Schweden in diesen Fr. museen als Besucher gezählt werden, also rund ein: der ganzen Bevölkerung. Der Dichter Widen ergänzt Forscher zwischen den einzelnen Bildern durch das geeigneter Stellen seines Werkes, wodurch dem ein geeigneter Rahmen gegeben wurde. Der Dichter, der zum Schluß seiner Freude A gab, über Schwedens Bauerr kultur gerade be Deutschland als dem größten Lande der Germanen chen zu dürfen, wurde mit herzlichem Beifall schiedet. 4 Das zweite Jubiläum 50. Aufführung der neuen Groß-Köln-Reu# Wie auf den Samstag, einem alten Kölner valslied zufolge, der Sonntag folgt, so folgte 25. Aufführung der neuen Karnevalsrevue„Dai klingende Kölle“ von Ebeler=Otten nunmehr die führung, die als Jubiläumsaufführung natürlich ihre besondere und dementsprechend gefeierte B. hatte. So war denn am Freitag, dem Tag bim des Jub läums, wieder alles„im Fluß“ in der straße; nicht nur Grete Fluß sondern auch deren Mitwirkenden in dieser flüssigen Revue, ders in ihrer Wirkung auf das Publikum zum unterste zu oberst kehrt(und umgekehrt). Jetzt Wochen, und die Freude ist wieder so gut wie: Aber bis dahin fließt wohl noch viel Wasser den hinunter, besonders jetzt bei dem Hochwasser. Groß Koln werden in dieser Zeit wohl noch virn haber handfesten Volkshumors und Freunde## Tanzbilder und volkstümlicher Musik zu ihrem* auf ihre Kosten kommen. Denn so will es die Rerso wollen es alle Mtwirkenden. Bei den Mai den Scheinwerfern und den Bühnentechnikern anas bei der Diva von Groß=Köln, eben Grete Fluß, au; Wie auf den Samstag der Sonntag, so wiro au 50. Aufführung wohl auch die 75. folgen. Ob shundertste, kann wegen Nichtvorhandenseins eine? rithmentafel im Augenblick nicht gesagt werden. weilen aber singt und klingt Köln weiter... —* P• Sonntag, 29. Januar 1939 Nr. 29 Geue Tag Ein einfältiger Märchenerzähler Zuchthausstrafe für Gewohnheitsdieb und Hochstapler Man könnte den 31jährigen Georg aus ensberg beinahe als einen genialen Erfinder besichnen und einen mit unerhörtem Glück begabten inder dazu. Allerdings wirkte sich Georgs Erfinderenie weniger auf dem Gebiete der Technik aus als zur Entschuldigung seiner zahlreichen Betrügereien nd Diebereien Märchen zu erfinden. So kommt es daß Georg da„Finden“ sagt, wo es nach allen hiektiven Befunden„Stehlen" heißen muß. Der vor dem Kölner Schöffengericht stehende Angelagte hatte schon ein recht umfangreiches Strafregister uszuweisen. Abgesehen von kleineren Strafen wegen zettelns oder sonstiger Polizei=Vergehen hatte er zeyn „ vierzehn gerichtliche Strafen, in der Hauptsache egen Betrug und Diebstahl. Zwei solcher Straftaten gnen ihn jetzt wieder vor den Richter gebracht. Erst im frühjahr verflossenen Jahres hatten sich ihm die Geängnistore nach einer elfmonatigen Strafhaft wieder eöffnet. Doch es dauerte noch keine zwei Monate und r doch noch junge Angeklagte verging sich wieder egen das Strafgesetz. Dabei konnte er keine Not vorsützen, denn schon acht Tage nach der Strafntlassung war er bereits in einer recht ohnenden Arbeit. Am 9. Juni vergangenen Jahres, seinem Lohntag, bar Georg mit einem Arbeitskameraden nach Köln geihren und hatte hier mehrere Lokale besucht. Während er Kamerad gegen 24 Uhr nachts wieder nach Hause uhr, ging Georg allein auf Fahrt. So kam er auch am urzenich vorhei. Hier sah er einen vermutlich unbeaufhtigten Personenwagen stehen. Er machte sich an das gjährt heran und erblickte darin einen Koffer, der, wie später herausstellte, chirurgische Instrumente enthielt Lagen und Koffer gehörten einem Medieinstudenten us Münster. Der Diebstahl blieb mehrere Monate unngeklärt. Man fand erst später den Koffer und eine ruraische Schere in Georas Kölner„Behelfs"=Wohung, in der er mit einer übelbeleumundeten Frauensrson unangemeldet sich aufzuhalten pflegte. Dieser Diebstahl kam heraus durch eine Haussuchung. se ein junger Mann veranlaßte, der im Sevtember ud Georg hereingelegt worden war. Saß da am anstag. 11. Sevtember, ein junger Mann aus Aachen einem Lokal in der Schildergasse beim Abendessen. wurde er von einem Herrn, tipptopp in Kluft und ack, gefragt, ob es gestattet sei. am gleichen Tisch Platz nehmen. Es entspann sich sehr bald eine recht anregte Unterhaltung zwischen den ziemlich gleichaltrigen sännern. Der Aachener, Sohn eines Fabrikanten. Akamiker und vielgereist, ließ sich von seinem Tischnachn sehr bald einfangen. Dieser war niemand anders Georg. Er hatte sich im Laufe des Gesprächs so benher dem Aachener als Betriebsleiter in einem chterheinischen Werk vorgestellt. Man beschloß, den bend zusammen zu verbringen und suchte ein Nachtkal auf. Hier zahlte abwechselnd der Aachener Fabrinensohn und dann mal Georg. Der Aachener konnte zur Morgenfrühe gar nicht über Georg klagen. Dem achener fiel dabei nicht weiter auf. daß Georg sehr mraut mit einer Frauensverson tat. Bei Aufbruch #ug Georg vor, zu Dritt in einer Tare die Heimfahrt ureten. Trotzdem der Aachener sein Logis in unmithrer Nähe des ersten Lokals in der Schildergasse tste und ihm der Weg von diesem Lokal zu dem Nachtlokal zu Fuß nicht allzuweit vorgekommen war, dünkte ihm die Heimfahrt recht lange und der Preis der Fahrt ungewöhnlich hoch. Die größte Ueberraschung wurde ihm aber, als er auf seinem Zimmer ankam. Seine goldene Uhr mit einem wertvollen Bierzipfel war fort und dazu ein silberner Drehbleistift. Am Sonntagmorgen, völlig ernüchtert, wurde es dem Bestohlenen klar, daß Georg sich in dem Nachtlokal beim„Schunkeln" wiederholt allzu vertraulich an den neuen Freund angelehnt“ hatte. Es konnte nach allem.in anderer für den Taschendiebstahl in Frage kommen als der „Herr Betriebsleiter", Bereits am gleichen Tage konnte der jetzige Angeklagte verhaftet werden. Man fand bei ihm den Drehbleistift und den Vierzipfel des Aachener Fabrikantensohnes, die goldene Uhr war fort. Man fand aber auch Gegenstände, die im Juni aus dem Auto am Gürzenich gestohlen worden waren. Der Angeklagte leugnete heftig, sich sowohl im Juni wie im September des Diebstahls schuldig gemacht zu haben. In der Voruntersuchung hatte er fünf verschiedene Darlegungen gegeben wie er in den Besitz des Drehbleistiftes und des Bierzipfels gekommen sein wollte. Immer hatte er die Gegenstände irgendwo anders gefunden. Auch vor den Schöffen wartete er mit solchen Mätzchen auf. Er schlug die Mahnungen des Richters, zu seinem eigenen Besten die Wahrheit zu sagen, in den Wind. Den Koffer mit den chirurgischen Instrumenten wollte er am Kaiser=Friedrich=Ufer am Rhein gefunden haben. Der„gute Georg" wollte der Meinung gewesen sein, es habe sich jemand in den Rhein gestürzt und er habe die gefundenen Gegenstände zur Polizei bringen wollen. Auf dem Wege sei es ihm aber „schlecht" geworden, so daß er sofort nach Hause hätte gehen müssen. Später habe er„vergessen“, Koffer und Instrumente abzugeben. Den Bierzipfel des jungen Mannes aus Aachen wollte er auf einem Rummelplatz gefunden haben und den Drehbleistift in einer Kölner Kirche. Er wollte den Bleistift dem Küster der Kirche abgegeben haben, doch hätte dieser ihm bedeutet, es sei zu schwer, den Verlierer zu ermitteln, darum möge er, Georg, den Gegenstand ruhig mitnehmen. Leider hatte Georg ein so schlechtes Gedächtnis, daß er nicht den Namen der in Frage kommenden Kirche und des Küsters nennen konnte. Seine Märchenschaumschlägerei sollte ihm gar nicht helfen. Das hätte er sich be' seiner reichen kriminellen Erfahrung selbst sagen können. Das Schöffengericht nahm Diebstahl im Rückfalle in zwei Fällen an. Wegen Betrugs oder Betrugsversuchs konnte keine Anklage erhoben werden, obschon ein dringender Verdacht dahingehend nahelag. Der Staatsanwalt beantragte gegen den wiederholt vorbestraften Dieb eine Zuchthausstrafe von zwei Jahren. Das Schöffengericht erkannte auf eine Zuchthausstrafe von eineinhalb Jahren. Der Angeklagte nahm die Strafe an mit dem Bemerken, es bliebe ihm ja doch nichts anderes übrig.(Da sagte er zum erstenmal die Wahrheit und es war zugleich Geständnis.) othealer gab seine Karte ab Erste Bekanntschaft mit den Repräsentanten des Hauses Die Leitung des Kölner Apollotheaters in der Gertrudenstraße, das in der heute beginnenden Woche seine festliche Eröffnung erleben wird,(vgl. die architektonische Würdigung des Neubaues an anderer Stelle dieser Ausgabe), nahm gestern nachmittag Gelegenheit, sich erstmalig der Kölner Oeffentlichkeit, repräsentiert durch die Vertreter der Presse, vorzustellen. Seitens der Stadtverwaltung waren zu diesem Empfang der Kunstdezernent, Beigeordneter Dr. Ludwig, und der Direktor des Nachrichtenamtes, Isermann, erschienen. Im Auftrag des Eigentümers des Hauses, Herrn Schilling, begrüßte Dr. Lommerzheim in dem festlichen Foyer die Gäste. Ein Rundgang durch alle „Etagen“ und Ränge, über die Bühne und durch das Bühnenhaus, schloß sich an. Wenn auch die Handwerker noch sozusagen alle Hände voll zu tun hatten, so ergab sich doch vom Architektonischen her bereits ein vortrefflicher Gesamteindruck: aus dem alten„Reichshallen“ ist ein Theater geworden, wie es in dieser Eigenart und Vollendung ncht nur in Deutschland, sondern in Europa seinesgleichen sucht. Der künstlerische Leiter, Direktor Schüßler, sprach einige Worte zu dem, was sich in Zukunft an dieser Stätte begeben wird. Er verzichtete darauf, ein großes Programm zu entwickeln, sondern ließ allsogleich„Tatsachen“, sprechen, indem er seine Mitarbeiter und die Solisten vorstellte. Es waren sozusagen denkwürdige Momente, als die Damen und Herren in Erscheinung traten, die ausgewählt sind, dem neuen Hause„Leben" zu geben. Aber nach den ersten Eindrücken darf man die Prognose stellen, daß das Apollotheater sich schnell eine respektable Position im Kölner und im rheinischen Theaterleben erobern wird. Um mit Namen zu dienen: man sah(und hörte zum Teil— nämlich mit Duetten aus der Eröffnungsoperette, dem Kolloschen„Schiff der schönen Frauen") Maria Riener, die„'va“, direkt vom Theater am Admiralspalast in Berlin entführt, Margit Stoehr, die 1. Soubrette(mit Schweizer, Brünner und Augsburger„Vergangenheit"), Erni Hein, eine zierliche Erscheinung des Nachwuchses (und aus Wien stammend), Otto Stadelmaier, den Ritter des hohen C, lange Jahre am Reichssender Hamburg behe matet und nunmehr zu seiner alten Liebe, der Bühne, zurückkehrend, Hans Demar, den 2. Operettenbusso und Sohn eines bekannten Kölner Vaters(als 1. Busso wird der„Intendant“, Herr Schüßler, persönlich fungieren), die beiden Komiker, Wulf Rittscher, eine ausgesprochen wuchtige. Hanns Bosenius, eine ungemein elegante Erscheinung(beide zuletzt in Berlin tätig) und Theo Seemann, den„Utllité“, auf deutsch: Mann für 1. Kapellmeister ist Franz Marszalek, von Bühne und Funk(Reichssender Bresl iu) alles. Musikalischer Leiter und bekannt. 2. Kapellmeister und Chordirektor Eberhard Glombig, dessen„Steckbrief" u. a. eine erfolgreiche Tätigkeit als Operetten= und Tonfilmkomponist verzeichnet, als 1. Bollettmeisterin fung'ert Erika Honka, gleich Direktor Schüßler mit großer Düsseldorfer Vergangenheit. 's Bühnenbildner endlich wurde Heinz Hoffmann, Ausstattungsleiter des Schauspielhauses Breslau verPersönliches Dir. Pitthan in den Ruhestand getreten Im Kölner Evangelischen Krankenhaus (Weyertal) ist Direttor Pitthan zu Anfang des Jahres aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand geireten. 30 Jahre lang hat er die kaufmännische Verwaltung mit großem Geschick und Erfolg geführt. Seinem Wirken ist es zu danken, daß das Haus durch die Schwierigkeiten des Aufbaues, der Kriegszeit— in der das Krankenhaus als Hilfslazarett mit zeitweilig über 300 Betten seinen Ruf bis an die Fronten ausbreitete— der Besatzung und des Wiederaufbaues diesen Ruf nicht nur erhalten, sondern in seinen Leistungen und Einrichtungen den höchsten Ansprüchen an ein modernes Krankenhaus angepaßt werden konnte. Sein Nachfolger, dem er im Anfang noch beratend zur Seite steht, ist Walter Winter, bisheriger Direktor des Evangelischen Krankenhauses in Moers. pflichtet, der für den Herbst— neben seiner Kölner Verpflichtung— einem Ruf an das Staatliche Schauspielhaus Hamburg folgt, wo er die Leitung des gesamten Ausstattungswesens übernimmt. Es wird gegenwärtig auf das eifrigste und unermüdlichste geprobt; an zahlreichen Dingen ließ sich erkennen, daß hier nicht nur aus allen Teilen des Reichs geeignete Kräfte verpflichtet worden sind, sondern daß sich ein Ensemb'e konstituierte, das sich künstlerisch und menschlich bereits„gefunden“ hat. Und so darf man dem Debüt mit hohen Erwartungen entgegensehen.— 3 Schluß des redaktionellen Teils. Ankündigungen „Die Jahreszeiten“, Oratorium für Soli, Chor und Orchester von Joseph Haydn, gelangt Dienstag, den 31. Januar, 20 Uhr, in der Messchalle zur Aufführung, Ausführende sind das Orchester der Hansestadt Köln und der Gürzenichchor. Die Leitung hat Generalmusikdirektor Prof. Eugen Papst. Als Solisten sind verpflichtet: Jo Vincent, Sopran (Amsterdam), Kammersänger Walter Ludwig, Tenor(Berlin) und Kammersänger Rudolf Bockelmann, Baß(Berlin). Oeffentliche Generalprobe Ist Montag, den 30. Januar, 20 Uhr, in der Messehalle. Karten sind in den bekannten Verkaufsstellen und 1 Stunde vor Beginn an der Abendkasse der Messe zu haben. Schülerkarten werden an beiden Tagen ausgegeben. Universität Köln. In der Vortragsreihe„Die Tuberkulose“ finden der 6. und 7. Vortrag von Professor Dr. Bering: „Die Tuberkulose der Haut und ihre Bekämpfung“ und von Professor Dr. Güttich:„Kchlkopftuberkulose“ am Dienstag, dem 31. Januar, 19—20 Uhr, im Hörsaal III. staft. Den nächsten Vortrag über„Röntgendiagnose- und -behandlung bei Tuberkulose“ hält Professor Dr. Grashey am Dienstag, dem 7. Februar, 19 Uhr, im Hörsaal III. RautenStrauch-Joest-Museum für Völkerkunde. Am Mittwoch, dem 1. Februar, 20.15 Uhr findet im Museum. Ubierring 45, ein Vortrag von Dr. Marius Schneider, Berlin, statt:„Die musikalischen Ausdrucksmittel der Naturvölker“, mit Schallplatten-Vorführungen. Tierschutzverein für Köln und Umgebung: Versammlung am Mittwoch, dem 1. Februar, 20.30 Uhr, im„Salzrümpchen“, Rechtschule. Kriegerkameradschaft„Deutsche Krieger“. Nächster Monatsappell Donnerstag, 2. Februar.„Salzrümpchen“, An der Rechtschule. Wichtige Bekanntmachungen. Im Film wird der Grabenkrieg im Weltkrieg gezeigt. Was nur irgendwie im Preis herabzusetzen war, das haben wir herabgesetzt... und zwar gründlich! Wo man auch hinsieht, überall werdenVorteilegebofen, die Sie ausnutzen sollten! Beginn des Winter-Schluß-Verkaufs: Montag, den 30. Januar, morgens ½9 Uhr KRUFHOE Hohe Straße und Stadtfilialen Sonntag, 29. Januar 1939 Nr. 29 Neue Tag Weißse Hauben auf gastlichen Dächern „Ski=Heil“ am Feldberg 25 Kölner erleben den Schwarzwaldwinter Wer ließe sich nicht mit tausend Freuden von Sonne und Schnee hinauslocken in die Berge unserer deutschen Höhengebiete? Wer möchte nicht einmal mit dem Schnee, dem weißen, trockenen, unberührten, Freundschaft schließen? Zweifellos wir alle, die wir in den Mauern der Großstadt nur seinen kleinen häßlichen„Bruder" kennen. Fahren wir doch in die Eifel, ins Sauerland, in den Thüringer, in den Bayerischen Wald, in die bayerischen und österreichischen Alpen oder in die herrlichen Höhengebiete des Schwarzwaldes! Die Entgegnung„Keine Zeit!" darf nicht gelten. Jeder hat einige Wochen Urlaub. Warum statt in die Sommerfrische nicht einmal hinaus auss Land, wenn der Winter regiert und mit Schnee und Frost auch die letzten Staubteilchen verschluckt hat?! Versuchen Sie's! Erholung, sogar eine ausgezeichnete, wird gewährleistet, und teurer gestaltet sich der Urlaub auch im Winter nicht. Eine lustige junge Gesellschaft hatte sich am Omnibus eingefunden, beladen mit Skiern, Rucksäcken, mit Decken, schweren Stiefeln und einer gehörigen Portion Humor und Lebensfreude. Schneller, als Reiseführer und Reiseteilnehmer erwartet, brachte der Wagen die schneehungrigen Menschen in die Berge des nördlichen Schwarzwaldes, machte sie schon am ersten Tage mit dem richtigen Schwarzwaldwinter vertraut. In der freundlichen Gaststube, hart am Kinzigtal gelegen, ging's gleich „zünftig" zu. Keine langweilige Namensnennungen, kein vorsichtiges„Sichbetasten". Einheimische, Urlauber und Neuankömmlinge waren gleich ein Herz und eine Seel'. Freudige Erwartung am nächsten Tag. Hohe Schwarz= waldberge zur Linken, den schneebedeckten Kaiserstuhl zur Rechten, so fuhr der Omnibus ein in die badische Winterlandschaft. Aufwärts schlängelte sich der durch hohe Schneemauern verengte Weg hinter Freiburg in das Gebirgstal. Einsetzender Schneesturm brachte alle in kindliche Hochstimmung. Kurz vor Todtnau zweigte die Straße nach Todtnauberg ab, 1100 Meter hoch. Tief verhinaus in die Einsamkeit der Berge, zogen Stunde für Stunde ihre Spuren in den Neuschnee, verhielten hin und wieder, blickten vor= und rückwärts in die kristallklare Luft, durchbrachen aber mit keinem Wort die majestätische Ruhe, die das'pfelgebiet des 1500 Meter hohen Feldbergs umhüllt. In der Todtnauerhütte war's bei jedem Abstieg vom Feldberg=Aussichtsturm eine besondere Freude, Kameradinnen und Kameraden aus anderen Wintersportgebieten kennenzulernen, neue Stiwanderungen auszutüfteln und in sausender Abfahrt die Kraft des Menschen, die Kraft der Natur zu fühlen und zu spüren. Die Bretter, ja, sie waren uns allen treue Wandergefährten in die wundersame Weite von Berg und Tal, bei hellem Sonnenlicht und schneesturmdurchpeitschtem Morgen. Sprungschanzen, im Skigebiet um das Feldbergmassiv in großer Zahl vorhanden, Abhänge, sanft und steil, wurden besonders von den„Fortgeschrittenen“ in schneidiger Fahrt bewältigt. Und das Sammeln im Tal brachte noch einmal die Erinnerung an den mehrstündigen Lauf. Anders war es bei den„Anfängern“. Einmal im Wintersportgebiet, hielt sie nichts davon ab, ihre Künste auf dem„Idiotenhügel" zu zeigen, mit mehr oder weniger Geschicklichkeit. Seien wir ehrlich: die ganze„äußere Würde“ geht auf den Brettern„flöten". Da merkt man erst, welch eine schlechte Figur der Mensch abaibt, wenn er mal den sicheren Boden verläßt und sich Gegen ständen anvertraut, die immer dahin wollen, wo er nicht hin will. Doch den Skihasen, die gerne berühmt werden möchten, sei gesagt, daß alle einmal klein angefangen haben— auf der Idiotenwiese. Ja, und dann hätten wir noch die Fußwanderer. Unter ihnen waren solche, die nicht wagten, auf den Brettern einherzustolzieren, und andere, die sich schon „zu alt“ fühlten, keine Stier erhalten konnten oder kein Interesse am Skilaufen hatten. Nun, auch für diese Gruppe hatte die Natur bestens vorgesorgt. Vielleicht zu Eine Wandergruppe unterwegs auf einem tief verschneiten Kamm schneite Schwarzwälder Bauernhäuser hießen uns Rheinländer herzlich willkommen. Nun saßen wir mitten im Schnee, links und rechts des kleinen Tals weite Schneehügel, Tannenwälder, in Schnee geduckte Bauernhäuser mit den charakteristischen Holztäfelchen. Zwei Möglichkeiten gab's: Skilaufen oder Fußwanderungen durch die dunklen Märchenwälder des badischen Hochschwarzwaldes. Die lustige Reisegruppe teilte sich auch sogleich am ersten Tag in zwei Lager. Doch abends fand sich alles in der Skihütte in munterer Runde zusammen. Die Skisportler wanderten auf ihren Brettern gut! Denn es ich halt schwer, verschneite Waldwege entlang zu wandern, die nur durch den Abstand der Baumreihen zu erkennen sind oder die durch Schneewehen glattweg unpassierbar waren. Da mußten sich die Wanderer eben mit Wegen begnügen, die allmorgentlich durch Bauernschneepflüge von den Schneemassen, die die Nächte niedergingen, gereinigt werden. Und wenn schon! Es tat der Begeisterung keinesfalls Abbruch. Schließlich gab es auch unendlich viel Möglichkeiten zu zünftigen Schneeballschlachten. Da wurden nicht lange Parteien gebildet. Der Zuschauer, der Schlachtenbummler, sah nichts anderes als wirbelnde Schneebälle, sich 2499 Schwarzwaldwinter! Eng duckt sich das Bauernhaus mit seinem großen schnecbedeckten Dach an den Hang duckende, streckende und reckende Gestalten, er hörte Rufen und Jauchzen. Da kämpfte der Bankangestellte, ohne an seine Kurse zu denken, gegen den Arzt, der keine Operation vorzubereiten hatte, der für Tage vom Kohlenstaub befreite Kumpel warf sich vor Freude in die tiefe glitzernde Masse. Das Mädel kannte keinen Ladentisch, keine unangenehme, wählerische Käuferin, keinen Abteilungschef und— keinen Lippenstift. Schnee, Sonne und Luft hatten schon nach wenigen Stunden eine fehlerfreie Gesichtspflege durchgeführt. Der Schwarzwaldbaucr, der jeden Morgen seinen Weg an der Pension vorbei nahm, kannte bereits die lustige Gesellschaft aus dem Rheinland. Wollte sie höher hinauf, aufwärts in die Verge, nahm er sie auf seinen ochsenbepannten Holzschlitten und aß unterwegs mit ihnen die Frühstücksschokolade. Dafür reichte er hinwieder zum wärmenden Schluck sein„Kirschwasser“ herum. Erzählte dann von der Arbeit in den Wäldern und auf den Weiden des Hochschwarzwaldes, von Sitte und Brauchtum und wohl auch von einem Bauernhaus im Wiesental, in das vor anderthalb Jahrzehnten soviel Leid eingekehrt ist Ja, und wenn abends die Dämmerung herniedersank, Lichter verstreut an den Hängen und im Tal aus dem meterhohen Schnee aufleuchteten, dann fanden sich die Sportkameraden, die Wanderer und Schlachtenbummler in ihren bunten Kostümen in der Skihütte, in der Berggaststätte, ein, um den Hunger zu stillen, um den badischen Wein zu kosten, um zu singen und zu tanzen. Zünftig, versteht sich! Nicht in Pumps, Stöckelabsätzen, Lackschuhen, Abendkleidern und Smokings! Im heimeligen Raum sprühte eine Ueberfülle von Lebenslust und gesundem Kraftgefühl, gewonnen aus stiebendem Nickerchen nach dem anstrengenden Aufstieg kann gewiß , während von süßer Hand Schokolade verteilt wird Sonntag, 29. Januar 1939 Neue Tag. Nr. 29 ur.Wiederkehrdes 30. Januar Dr. Goebbels über die Revolution Reichsminister Dr. Goebbels veröffentlicht heute ###gen im Völkischen Beobachter einen Aussatz über die ###rgeschichte des 30. Januar 1933. In kurzen Strichen ### die dramatische Situation des Jahres 1933 gezeichI die sich bis zum Tage der Machtübernahme durch Führer zuspitzt. In diesem Rahmen macht Dr. Goebbels aus seiner riönlichen Kenntnis Mitteilung von einigen Einzelzien, die bisher der Oeffentlichleit unbekannt waren. Aus der Fülle des Materials, das der Reichspropakndaminister im V. B, veröffentlicht, sei nur ein kurzes id herausgegriffen: als der Führer am 29. Januar nachmittags zu der ue des Kaiserhofes, der damals das politische HauptNachrichten mit größter Skepsis gegenübertritt. Dann aber kann an der Richtigkeit dieser Meldung kein mehr bestehen. Und nun bemächtigt sich der Reichshauptstadt und des ganzen Landes eine teilnehmende Freude. Tausende und Tausende strömen in das Regierungsviertel. Bald ist der weite Platz zwischen Kaiserhof und Reichskanzlei von einem wogenden Menschenmeer überfüllt. Nachmittags bereits findet die erste Kabinettssitzung statt. Und am Abend ergreift dann das Volk selbst das Wort. In endlosen Zügen zieht es, von der Charlottenburger Chaussee heranströmend, durch das Brandenburger Tor in die Wilhelmstraße hinein. Von 7 Uhr abends bis ½2 Uhr nachts dauert dieser Vorbeimarsch des Berliner Volkes WS B * * Der Führer am Fenster der Reichskanzlei am 30. Januar 1933 ner der nationalsozialistischen Bewegung darstellte, schritt plötzlich um die fünfte Nachmittagsstunde sein cher Beauftragter, Hermann Görina. an seinen heran, und in einer feierlichen Stille erklärt er: Führer, es ist nun so weit!" Die nächsten Stunuind mit fieberhafter Arbeit ausgefüllt. Abend dieses ereignisreichen Tages ergibt sich eine Komplikalion. Der General von Schleicher, der am vorher mit seinem Kabinett zurückgetreten, formal och im Amt ist, läßt dem Führer durch einen mann erklären, daß er nicht die Absicht habe, gutu weichen, sondern, wenn nötig, Gewalt anwenden Jetzt stehen die Dinge auf des Messers Schneide. eer dämmernden Frühe des 30. Januar 1933 wird Reichswehrminister vom Reichspräsidenten verund damit ist die vollziehende Gewalt bereits in id der neuen Regierung übergegangen. die Mittagsstunde findet die entscheidende Bezwischen dem Reichspräsidenten von Hinirg und dem Führer statt. Das Land wartet in Spannung. Jedermann weiß, daß es nun um Als der Führer zum Kaiserhof zurückkehrt, sieht seinem Gesicht an. daß die Entscheidung gefallen inuten später verlündet der deutsche Rundsunk: ##itler wurde zum Reichskanzler ernannt!" will man diese Meldung gar nicht glauben k ist schon so oft getäuscht worden, daß es allen am Führer. Oben steht er am Fenster, um ihn herum seine getreuen Mitkämpfer, und hundert Meter davon entfernt steht der greise Reichspräsident und Generalfeldmarschall von Hindenburg an seinem Fenster. Die Menschen jubeln ihm zu, und er schlägt mit dem Stock den Takt zu den dröhnenden Marschweisen der vorbeiziehenden Kolonnen. Ein paar beherzte Männer holen aus dem Rundfunkhaus in der Masurenallee, das bereits schlafen gegangen ist, die nötige Apparatur, und um die Mitternachtsstunde wird nun zum erstenmal über den deutschen Rundfunk eine wirkliche Volkssendung übertragen. Es gibt nur wenige Menschen in Deutschland, die in dieser Nacht schlafen gehen. Ganz Europa sitzt an den Lautsprechern. Die Nation ist von einer erhebenden Freude erfüllt. Jedermann weiß, daß nun eine entscheidende geschichtliche Entwicklung ins Rollen gekommen ist. Nachts kurz nach 1 Uhr wird von einem Fenster der Reichskanzlei aus bekanntgegeben, daß der Führer noch arbeiten müsse und darum bitten lasse, den Platz zu räumen. Als er mit ganz wenigen Getreuen um die dritte Nachtstunde den Wilhelmplatz von der Reichskanzlei zum Kaiserhof überquert, ist dieser von Menschen völlig geleert. Jetzt schien der Weg von der Reichskanzlei zum Kaiserhof und vom Kaiserhof zur Reichskanzlei so kurz zu sein; aber es ist derselbe Weg, um den so viele Jahre erbitter gekämpft und gerungen wurde. Der Aufschwung der Wirtschaft inuar 1939.— Man möchte kaum glauben, daß kurze Jahre uns von dem Tage trennen, an l Hitler nach langem Kampf endlich die Macht i. Rund zwanzig furchtbare Jahre lagen damals Weltkrieg und Zusammenbruch, Inflation, sunktur, der Ausverkauf des deutschen Volksund schließlich die Weltwirtschaftskrise mit dem isammensturz aller Kartenhäuser und Scheinvirtschaftlicher Rentabilität. Zwanzig Jahre unNiederganges, zwanzig Jahre immer wieder ter Hoffnungen, und nach all dem scheinbar keine chkeit mehr, als rettungslose Sklaverei im jüdischen Weltkapitals, Deutschland eine Beute nwismus. Das war vor sechs Jahren. Man aussprechen: Vor nur sechs Jahren! am Adolf Hitler. Und wie sieht es heute aus? sche Reich, das 1932 eine Beute seiner Feide ute um rund 112000 Quadratkilometer größer 10,5 Millionen deutsche Menschen aus der Ostaus dem Sudetenlande sind wieder heimgekehrt, kand 79 Millionen Menschen ist die deutsche bei weitem volksstärkste Europas. In den verchs Jahren betrug die natürliche Vermehrung hen Volkes jährlich rund 400000 Menschen. In senden Jahren dürfen wir, unter Einschluß der ind des Sudetenlandes, mit einem jährlichen bo1 500000 Menschen rechnen. 1932 betrug die Beschäftigten nur 12 Millionen, rund sieben Miln erwerbslos. Ende 1938 waren allein im egenüber rund 21 Millionen Arbeitstcäfte Die industrielle Produktion lag im Herbst 1938 H. über dem Stande von 1932. Das deutsche kommen erreichte eine Höhe von rund 78 Mrd. “ 4 5 M r d. M a r k i m J a h r e 1 9 3 2. D e r B r u t t o wert der deutschen gewerblichen Erzeugung auf 85—90 Mrd. Mark geschätzt. eir auch hinsehen, in unserer Wirtschaft sind gewaltige Produktionssteigerungen nen. Die Rohstahlerzeugung kam mit 23 Milsien nahe an die Produktion der Veremnigten ; bisher immer mit weitem Vorsprung die in der Weltstahlgewinnung eingenommen im ersten Halbjahr 1938 war sie sogar größer als die der Vereinigten Staaten. Die deutsche Maschinenproduktion hatte 1932 einen Wert von 1,2 Mrd. Mark. Im Jahre 1938 stieg sie auf 5,5 Mrd. Mark, hat sich also weit mehr als vervierfacht. Für den Ausschwung der deutschen Bauwirtschaft ist bezeichnend die Produktion Zementindustrie. Nur 2,8 Millionen Tonnen erzeugte sie 1932. Im Jahre 1938 erreichte sie allein im Altreich etwa 15 Millionen Tonnen, und da im zweiten Halbjahr die monatliche Durchschnittsproduktion 1,5 Millionen Tonnen beträgt, darf für die Zukunft mit rund 18 Millionen Tonnen Jahreserzeugung gerechnet werden. Dazu kommt noch eine Produktionskapazität der Ostmark von etwa 900 000 Tonnen. Solche Zahlen lassen am besten die gewaltige Steigerung der Produktivkraft— und Produktivkraft ist ja„Volksvermögen“— erkennen. Nur eine Zahl sei noch angeführt aus diesem Gebiete. Mit 33 300 Tonnen Aluminium stand Deutschland im Jahre 1929 an dritter Stelle der aluminiumerzeugenden Länder hinter den Vereinigten Staaten(103400 Tonnen) und Kanada(42000 Tonnen). Schon 1937 hatte sich das Bild entscheidend gewandelt. Deutschland steht mit 127 500 Tonnen Aluminiumerzeugung an zweiter Stelle hinter den Vereinigten Staaten mit 132 800 Tonnen. Ja, rechnet man die Produktion der Ostmark hinzu, die 1937 rund 4100 Tonnen betrug, so ist der Unterschied auf ein Minimum zusammengeschmolzen, und man darf wohl behaupten, daß im nächsten Jahre Deutschland an der ersten Stelle der Aluminiumerzeugung stehen wird. Mit über 55 Mrd. kWh hat sich die Elektrizitätserzeugung gegenüber 1928 fast verdoppelt und hat einen noch nie zuvor erreichten Stand inne. Alle diese Erfolge sind so gewaltig, daß sie auch der mißgünstigste Kritiker im Ausland nicht leugnen kann. Das wagt man auch nicht mehr. Aber man behauptet, diese ungeheuren Produktionserfolge seien nur erkauft worden mit erheblichen Opfern in der Verbrauchsgüterversorgung des Volkes. Nun, in Deutschland hungert keiner, denn jeder hat Arbeit, während das reiche England fast zwei Millionen Arbeitslose zählt, die Tag für Tag durch sensationelle Demonstrationen in den Straßen Londons ihre Not den amtlichen Stellen und der Oeffentlichkeit vor Augen führen müssen; und in den Vereinigten Staaten, die bekanntlich die wirtschaftliche Weisheit gepachtet haben, sind fast 10 Millionen Menschen als Arbeitslose amtlich registriert. Für sie sorgt keine Winterhilfe. Es mag sein, daß die Beschäftigten in diesen Ländern vielleicht etwas besser leben können als wir in unserem allzu raumengen Lande. Aber bei uns erreicht jeder den durchschnittlichen Standard der Lebenshaltung. Daß dieser keineswegs gering ist, zeigt sich am besten darin, daß die Jahresumsätze des Einzelhandels, die 1933 nur 21,8 Mrd. Mark ausmachten, im Jahre 1938 die Höhe von 34 Mrd. Mark erreichten. Auch bei Betrachtung des Verbrauches einiger der wichtigsten Nahrungs= und Genußmittel tritt das zutage. Der Fleischverbrauch im Altreich übertraf beispielsweise im ersten Halbjahr 1938 den Stand vom ersten Halbjahr 1928 um 11,5 v. H. Beim Zucker war in der gleichen Zeit ein Mehrverbrauch um 6,5 v.., beim Zigarettenverbrauch sogar um 33,4 v. H. zu verzeichnen. Schließlich sei hier auch noch der Kaffeeverbrauch erwähnt, der in der gleichen Zeit eine Zunahme von 35,4 v. H. erreichte. Gerade bei der gegenwärtigen Knappheit an diesem Genußmittel infolge gewisser Schwierigkeiten im Außenhandel ist die letzte Ziffer von besonderem Interesse. Sie besagt nämlich nichts anderes, als daß ein Zurückschrauben des Kaffeeverbrauchs auf den Stand von 1928 genügen würde, um alle Schwierigkeiten zu beheben. Dieses„Opfer“ wäre doch wahrlich nicht gerade groß. Das deutsche Volk hat aber nicht nur mehr verbraucht, es war auch imstande, erheblich mehr zurückzulegen. Der Zuwachs der Sparkasseneinlagen im Jahre 1938 betrug mit 1957 Millionen Mark fast 2 Milliarden Mark, 1937 waren es 1451. Solche Erfolgsziffern könnte man noch ganze Reihen aufzählen. Aber sie sind schließlich nicht das wichtigste. Auch die sonstigen Fortschritte auf wirtschaftlichem Gebiet, wie beispielsweise die Errichtung neuer Fabriken im Rahmen des Vierjahresplanes, neuer Hochofenanlagen, neuer Erzbergwerke, die Vollendung des Mittellandkanals, der nun endlich die solange fehlende Querverbindung zwischen den deutschen Flüssen herstellt, die Bauten am Rhein=MainDonau=Kanal, der den Warenumschlag von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer ermöglichen soll, die Erstellung der riesigen Westbefestigungen, die Schiffsbauten für unsere junge Marine, wie überhaupt die Verstärkung der deutschen Rüstung sind nicht das Ausschlaggebende. Das Ausschlaggebende ist bei der Betrachtung der wirtschaftlichen Erfolge der nationalsozialistischen Führung vielmehr die Tatsache, daß sich die Gesetze, nach denen diese Führung angetreten ist, als richtig und den sogenannten Wirtschaftsgesetzen des Kapitalismus überlegen erwiesen haben. Der Grundsatz, daß ein Volk durch Arbeit nur reicher, nie aber ärmer werden kann, und daß man daher alle Hindernisse für die Arbeit des Volkes beseitigen muß, in erster Linie den Anspruch des Kapitals, daß es zu bestimmen habe, ob und wieviel gearbeitet werden dürfe, hat seine glänzende Rechtfertigung erfahren. Längst ist die Arbeitsbeschaffung kein Problem mehr in Deutschland. Ganz im Gegenteil, es ist der Mangel an Arbeitskräften, der uns jetzt Schwierigkeiten macht, nachdem wir auch den Mangel an Rohstoffen, der uns vorübergehend die Fortsetzung unserer Arbeit in denr von uns gewünschten Ausmaße unmöglich zu machen schien, in der Hauptsache überwunden haben. Der zweite Vierjahresplan steht erst in seinem dritten Jahre. Er hat aber bereits zu einem großen Teil seine Wirkung erfüllt. Allerdings nicht in dem Sinne, daß wir nun keine Baumwolle mehr einzuführen brauchten, weil wir die Zellwolle haben, oder keinen Kautschuk, keine Treibstofse, weil wir sie auf künstlichem Wege erzeugen können. Soweit sind wir noch nicht, und das wollen wir auch gar nicht in vollem Umfange erreichen. Wohl aber genügt die bisherige Produktion an diesen früher von internationalen Monopolen beherrschten Rohstoffen bereits jetzt, um uns weitgehend frei zu machen von einem Preisdiktat dieser anonymen Mächte. Ganz deutlich zeigt sich das beispielsweise bei dem Walöl. Die Aufnahme des deutschen Walfanges hat mit ihren bisherigen Ergebnissen schon genügt, um die Preise für Walöl in einem für uns günstigen Sinne zu beeinflussen. Das Wort des Führers Wenn ich am Abschluß dieses reichsten Erntejahres in unserer Geschichte zurückblicke, dann erfüllt mich neben dem tiefsten Dank an die Vorsehung der Dank an meine Partei! Die nationalsozialistische Bewegung hat dieses Wunder vollbracht. Wenn der Herrgott dieses Werk gelingen ließ, dann war die Partei sein Werkzeug. Sie hat mir nun bald zwei Jahrzehnte lang in unverbrüchlicher Treue als Instrument geholfen, die Voraussetzungen zu schaffen, die den deutschen Wiederaufstieg einleiten und erzwingen konnten. Sie hat jene innere Geschlossenheit unseres Volkskörpers in den vielen Jahren einer unermüdlichen Arbeit geformt, die es mir nun ermöglichte, in entscheidender Stunde, die geballte Kraft der ganzen Nation hinter mir wissend, das Lebensrecht unseres Volkes vertreten zu können, auch auf die Gefahr der letzten und schwersten Konsequenzen hin. keiten anderseits, müssen wir nicht nur eine Verbreiterung unserer Produktion erreichen, sondern eine Erhöhung der Totalproduktion der deutschen Wirtschaft. Das ist bei der gegenwärtigen Lage nur möglich durch eine alle Gebiete der Wirtschaft erfassende, einheitlich gelenkte Leistungssteigerung. Sie wird der kommenden Etappe der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik ihren Stempel aufdrücken. Schon sind die vorbereitenden Maßnahmen in der Beauftragung des Reichswirtschaftsnisters Funk und besonderer Bevollmächtigter für die wichtigsten Wirtschaftszweige, des Obersten Schell für die Kraftwagenwirtschaft, des Generalinspektors Dr. Todt für die Bauwirtschaft, des Direktors Lange für den Maschinenbau, des Oberbürgermeisters Dr. Dillgardt für die Energiewirtschaft, und des Staatssekretärs Dr. Syrup für den Arbeitseinsatz getroffen worden. Reichswirtschaftsminister Funk hat an die Spitze des neugegründeten Reichsausschusses für Leistungssteigerung den Leiter des Reichskuratoriums für Wirtschaftlichkeit, Dr. Seebauer, berufen, und hat sich damit einen Generalstab geschaffen für die großen Aufgaben der Leistungssteigerung. Allgemeine Grundsätze für die Kostenbildung der gewerblichen Wirtschaft sind bereits erlassen worden, kurz, alle Vorbereitungen sind getroffen, um die neue Schlacht zu schlagen. Sie wird, wie jeder Kampf, auch Opfer kosten. Aber Opfer, die gering sind im Vergleich zu dem winkenden Ziel. Die nach einheitlichen Gesichtspunkten durchgeführte Leistungssteigerung kann und wird überall noch große Reserven frei machen. Was auf diesem Gebiet noch möglich ist, zeigt uns der Volksempfänger und der KdFWagen. Eine Erhöhung der Qualität, eine Vermehrung der Gesamtproduktion und damit eine Verbilligung werden die Erfolge sein. Damit aber werden die Produkte der deutschen Wirtschaft sich auch international stärker durchsetzen können als bisher. Denn noch immer haben Preis und Qualität im internationalen Wettbewerb ihre Bedeutung. anSun 23 * Rese ecech c ccce 86 8 4 825 4 5 4 Das Schiffshebewerk bei Magdeburg ist ein Wahrzeichen des wirtschaftlichen Wiederaufstiegs Jedes dieser neuen Erzeugnisse des Vierjahresplans stellt damit einen Sieg über internationale Rohstoffmonopole dar. Der Vierjahresplan bedeutet eine erhebliche Erweiterung der Produktionsgüter, die die deutsche Wirtschaft herzustellen vermag. Unsere Warenliste ist sozusagen größer geworden. Auch das ist ein gewaltiger Erfolg. Aber auch der genügt noch nicht. Angesichts der Nöte, die sich aus der Vollbeschäftigung unserer Wirtschaft ergeben, dem Mangel an Arbeitskräften einerseits und der zu einem verstärkten Export zwingenden DevisenschwierigMit dem Recht auf Arbeit hat Deutschland seine riesigen Erfolge in den vergangenen sechs Jahren erreicht. Nach der Befreiung der Arbeit von allen hemmenden Einflüssen muß nun die Befreiung der Leistung kommen. Denn das bedeutet Leistungssteigerung. In diesem Zeichen wird der neue Abschnitt der nationalsozialistischen Wirtschaftspolitik stehen. Sie wird uns nicht nur die Erringung der endgültigen Freiheit unseres Volkes bringen, sondern auch die Verwirklichung des Sozialismus, und zwar unseres Sozialismus, des Nationalsozialismus Sonnkag, 29. Jänuar 1939 Neue sag Nr. 29 Der Weg der deutschen Kultur /41 4 74. Der Kraft-durch-Freude-Gedanke Der 30. Januar wird stets eines der bemerkenswertesten Daten in der deutschen Geschichte bleiben. Für uns Lebende ist der vorletzte Januartag der Beginn einer neuen artgemäßen Welt= und Lebenshaltung, die in allen Bereichen ihren umformenden Einfluß geltend macht. Dabei kann die Bedeutung dieses Tages nicht immer nur politisch gesehen werden. Für die Zukunft mindestens genau so bedeutungsvoll ist die Wirkung in kultureller Hinsicht. Dabei ist es nicht erforderlich oder gar tunlich, den Begriff Kultur eng zu fassen. Mit dem Jahre 1933 beginnt die Tätigkeit der Deutschen Arbeitsfront, die weit mehr darstellt als nur eine besondere Organisation der Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Deutsche Arbeitsfront erreichte, was in Jahrhunderten immer weiter auseinanderstrebte, die einheitliche Front der Schaffenden, gleichgültig, wo immer sie stehen. Die praktische Ueberwindung des Materialismus auch im Materiellen durch die Voltsgemeinschaft ist das Werk Robert Leys. Der Idealismus, der hierin zum Ausdruck kommt, besitzt ungeheure politische Wirkung und kulturformende Kraft. Die Deutsche Arbeitsfront wird sogar damit zur Voraussetzung der Volksgemeinschaft überhaupt; ohne die Befriedung der angeblich gegenteiligen Interessen der beiden großen Zweige der Schaffenden ist sie unmöglich. Erst die einheitliche Blickrichtung der Gesamtheit der Schaffenden auf das Gemeinwohl ergibt die Möglichkeit zur kulturellen und weltanschaulichen Vertiefung. Wie einheitlich das Weltanschauungsbild, aus dem die Arbeitsfront entstand, ist, beweist nichts so sehr wie die rasch erfolgte Gründung der KdF=Bewegung, die aus dem Leben und dem Kulturleben des deutschen Volkes nicht mehr herauszudenken ist. Was allen Staatsmännern der Vergangenheit mißlang, wurde mit dieser so einfachen und gerade darum genialen Idee geschafft. Es wurde erreicht, daß ein ganzes Volk sich nicht in einer politischen Idee, nicht im Schaffen der materiellen Voraussetzungen seines Das Haus der deutschen Kunst ist Symbol der kulturellen Erneuerung Wenn wir in diesem Jahr den 30. Januar, den Tag der Nationalen Erhebung, zum erstenmal im Großdeutschen Reich gemeinsam mit den Brüdern der Ostmark und des Sudetengaues festlich begehen dürfen, dann wissen wir, daß wir dies nicht einem blindwaltenden Schicksal, sondern einzig und allein der genialen und zielbewußten Führung Adolf Hitlers zu verdanken haben, dessen überlegener Politik es gelang, den ausländischen Heyzern zum Trotz Europa vor einem Krieg zu bewahren. Nach einem alten Wahrwort entscheiden die besseren Nerven einen Krieg, aber noch mehr und Entscheidendes leisteten sie in den schicksalsschweren Tagen vom Oktober 1938 für die Erhaltung des Friedens. Die besseren Nerven unserer Führung haben Europa und die Welt vor einem schweren Schicksal bewahrt, und in gleicher Weise können wir dies von unserem ganzen deutschen Volk aussprechen, das in seinem tiefen Vertrauen auf die Gerechtigkeit seiner Sache keinen Augenblick seine abwartende, aber zutiefst entschlossene Ruhe verlor. Nichts ist bezeichnender hierfür als die Tatsache, daß in jenen entscheidenden Tagen, da die ganze Welt mit elektrischer Energie bis zum Bersten geladen schien, das kulturelle Leben unseres Volkes auch keinen Tag eine Unterbrechung erlitten hat. Wenn wir jetzt, da sich das sechste Jahr nationalsozialistischer Kulturführung vollendet, einen Rückblick darauf werfen wollen, welche tiefe Wandlung unser Volk auch auf dem Gebiet seines kulturellen Lebens ergriffen hat, dann erscheint es uns Lebens allein findet, sondern auch in der Freizeit, d. also in jener Spanne des Erlebens, in der nicht Wollen und Willen regiert, sondern Empfinden und Fühlen und in der an die Stelle des Verstandes das Gemüt trin das dem Volk Eigentümliche, das— im Sinne Alfred Rosenbergs— Artgemäße. Damit ist nicht gesagt, der Verstand etwa ausschaltet, aber er verliert seine auem maßgebende Stellung. Freude richtet sich nicht nach Nutzungsgraden, nicht nach Zweckmäßigkeitsgründen, sondern nur und ausschließlich nach der ererbten Anlage Wie alle genialen Taten, ist auch der Gedanke Kraft durch Freude frei geworden, unabhängig von den Menschen die sich um seine Geburt mühten. Aber er wird stets mu dem Namen Leys verbunden sein. Er wächst, er reift, e lebt und greift um sich. Was eine kleine Tat einiger weniger war, es wird, nein es ist die Kulturorganisation eines Volkes geworden. Selten ist die Politik so sehr als Mittel zur Durchsetzung arteigener Gestaltung des Lebens genutzt worden wie es vom Führer tagtäglich geschieht. Das Wesen des Nationalsozialismus ist nicht Politik an sich, sondern Wenzanschauung. Seine stärkste Wiffe für die Jahrhunderte das einheitliche, volksgemäße Denken aller Volksgenossen. Da somit die Weltanschauung das Entscheidende ist, wird die KdF=Bewegung das eigentliche Kernstück nicht nur der werdenden Volksgemeinschaft, sondern auch das deKampfes um die Geltung, des Kampfes um Sein oder Vergehen. Die KdF=Bewegung als Ausfluß national sozialistischer Aufassung vom Leben des Volkes und vor der Gestaltung seiner Umwelt entscheidet letzten Endes über die Zukunft. Denn nur, wenn der neu gewonner# Gedanke der Volksgemeinschaft auf die Dauer im Gemüt und im Handeln Wurzeln faßt, kann das, waheute geschaffen wird, erhalten und fortgesetzt werder — wenn die heute Lebenden einst nicht mehr sind. K. W. Schade. Sonderstempel zum Grolsdeutschen Reichstag J0. 1939.83 ∆# 4 O ands 8 ——— Photo: Schirner Aus Anlaß der Sitzung des ersten Reichstags Großdeutschlands wird beim Postamt des Reichstages ein Sonderstempel geführt mit der Inschrift „Großdeutschlands 1. Reichstag“ und dem Bild des von einem Eichenkranz umgebenen Hoheitszeichens gerechtfertigt, gerade diesen Umstand besonders hervorzuheben. Als der Nationalsozialismus vor nunmehr sechs Jahren die Macht ergriff, fand er das Feld des Kulturlebens unseres Volkes in gleichem Maße verwüstet und verschüttet vor wie etwa die Gebiete der Politik und der Wirtschaft. In allen Schlüsselstellungen unseres Geisteslebens saß das Judentum; Theater, Film, Presse und L teratur waren von einer artfremden Geistigkeit durchsetzt, deren Ziel es war, das Volk von den wahren Quellen seiner Kraft fernzuhalten und ihm das Bild eines Zivilisationsideals aufzuzeigen, das es auf die Dauer entnervt und entkräftet hätte. Die Dichter und Künstler, die ihre deutsche Sendung noch nicht vergessen hatten, schufen in der Stille und abseits vom lauten Publikumserfolg, und ihre warnende Stimme vermochte nur selten durch den luftleeren Raum zu dringen, mit dem sie eine von fremdem Geist geleitete Presse umgeben hatte. Auf dem Gebiet des Schrifttums seierten Bücher von zersetzender Geisteshaltung, von schrankenloser IchBezogenheit lärmende Triumphe, die jedes echte völkisch gebundene Empfinden herabsetzten oder vollig zu zerstören versuchten. Das Theater war zu einer Schrittmacherin bolschewistischer Gedanken geworden, in der bildenden Kunst trieben giftige Blüten zerstörender Entartung empor. Anständigkeit, Treue, heldische Gesinnung, Muttertum— alles, was dem deutschen Menschen in der Tiefe seines Gemütes heilig ist— waren die Zielscheibe einer sogenannten überlegenen Geistigke“, die ihre Herrschaft über das deutsche Bolk nicht besser aufrecht zu halten glaubte, als daß sie elle guten und erhabenen Regungen in ihm erstickte und langsam zu Tode spöttelte. Es ist notwendig, daß wr uns dies alles immer einmal wieder vor Augen halten, damit wir nicht der Gefahr verfallen, als selbstverständ lich hinzunehmen, was der Nationalsozialismus in einer sechsjährigen kulturellen Erziehungs= und Aufbauarbet vollbracht hat. Sechs Jahre— welch verschwindend kleiner Abschnitt im Leben eines Volkes, und wie gewaltig sind die Taten, die wir in dieser Zeit erleben dursten! Wir erinnern uns noch der Stimmen, die nach der Machtübernahme laut wurden: der Nationalsozialismus könne wohl auf dem Gebiet der Politik und der Wirtschaft durch seine Kunst des Organisierens Neues schaffen, das Gebiet des Geisteslebens würde sich ihm aber verschlossen halten. Nun, der Nationalsozialismus hat mit diesen Leuten nicht debattiert, er ist wie überall auch hier zur Tat geschritten. Heute steht der stolze Bau der Reichskulturkammer vor uns, den wir uns aus unserem Geistesleben nicht mehr fortdenken können, der nicht allein eine organsatorische Meisterleistung ist, sondern viel mehr noch die geistige Keimzelle, von der aus alle Gebiete unseres künstlerischen Lebens in entscheiden der Weise mit einem neuen Geist befruchtet worden sind und es noch dauernd werden. Wer Gelegenheit hatte, die Ausstellung im Hrus der Deutschen Kunst zu München zu sehen, in der an Modellen die Bauten des Dritten Reiches gezeigt werden, dem offenbart sich am eindringlichsten die Vision von der Größe des neuen Reiches, die nicht nur die Macht des Armes. sondern gleichberechtigt auch die des Geistes in sich schließt. Welch eine Fülle architektonischer Gesichte, Gestalt gewordenen Formwillens tut sich vor uns auf, von den Bauten des Reichsparteitags Geländes zu den Ordensburgen, von der neuen Reichskanz'ei zu den Städtenengestaltungen bis zum geplanten Opern Neubau in München oder zur neuen Hochschule am Mit KdF in die Urlaubstage Photos: Arch. Chiemsee. Schönheit, innere Größe und Erhabenheit sind wieder die Grundelemente geworden, aus denen der neue Baustil des Dritten Reiches emporwächst. Hinter all den Bauten und Modellen steht die gewaltige Ge stalt des Mannes, der in des Wortes wahrster Bedeu tung der Baumeister des Reiches geworden ist. In der Baukunst schaffen sich die inneren Kräfte eines Volkes einen gleichnishaften Ausdruck, sie ist die repräsentativste aller Künste. Wie auf diesem Gebiet, so regen sich auch auf allen anderen Gebieten die schöpferischen und aufbauenden Kräfte. Die Dichter spüren dankbar die Förderung, die ihnen das neue Reich zuteil werden läßt, nicht allein, indem es den geist gen Nährboden schuf, auf dem echte Dichtkunst wachsen kann, sondern indem es sich in unmittelbarer organisatorischer Weise ihrer annahm, sei es, daß es ihnen durch die Organisation der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Freude“ Gelegenheit gab, mit der Volksgemeinschaft in Berührung zu kommen, sei es, daß es durch die Stiftung von Schrifttumspreisen das Schaffen unmittelbar anregte. Reichsminister Dr. Goebbels hat auf der Jahressitzung des Reichskultuursenats folgendes Wort ausgesprochen:„Die Aufgabe der Künstler ist es, die Kunst zum Volk zu führen, unsere Aufgabe als Kulturpolitiker ist es, das Volk zur Kunst zu führen!" Welcher Künstler möchte nicht in einer Zeit leben, da die verantwortlichen Staatsmänner solchem Geist erfüllt sind! Niemals hat das Volk in Gesamtheit solchen Anteil an den Dingen des Ku lebens genommen wie heute: die Theater weisen e dauernd steigende Besucherzahl auf, die Kunstausstellung sind überfüllt, der Buchabsatz bewegt sich in steigen Kurve. Das hinter uns liegende Jahr hat uns auch kulturpolitischem Gebiet riesengroße neue Aufgaben schert, deren größte wohl die geistige Eingliederung Ostmark war. Wir vermögen im Rahmen dieser? trachtung nur an wenigen Beispielen aufzuzeigen bedeutsam die politischen Ereignisse auch für unser samtes kulturelles Leben waren: das Burgtheatediese Glanzstätte deutscher Theaterkunst in vergana Zeiten, ward wieder deutschem Geist und deutschem W dienstbar, die reiche Vergangenheit Wiens als Theei stadt wird wieder zu voller Blüte erstehen. In der mark allein wurden 378 neue Büchereien mit re 600000 Bänden neu geschaffen. Welche Arbeit, zielbewußter Wille steht hinter diesen nüchternen die nur ein kleiner Ausschnitt aus der geleiste## samtarbeit sind. Eine gleichgroße organisatorische harrt im Subelengau der Bewältigung, auch schon mit aller Tatkraft in Angriff genommen. Kurt Warum kann sie täglich mit den Kindern ausgehen? Während lich andere Hauefrauen mit der Dutzarbeit abrackern, gehe sle täglich ein Stündchen mit den Kindern spazieren. dabel muß sie ihren ganzen Haushalt ohne hilfe belorgen. Crotzdem hat sie genügend freie zelt, weil Dle beim Auträumen und Dutzen das vielleitige## mitarbeiten läße. Mit seil geht Die Arbeit leichter von der hand, und Staub und Schmutz verschwinden Im Nu. Wußten Sie schon, daß dul lo vielleitig ist? IM SCHLAFZIMMER können Sie be zum Geisplel für folgende Sachen verwenden: Schleiflachmöbel, Nachttlschlampen, Glas- und Marmorplatten, Spiegel und Aufsätze, Fußböden, Kriftall-, Glae- und Dorzellanbehälter, Crink- und Waslergläler, Kannen und Seifenschalen, Cüren, fensterrahmen und noch vieles andere mehr! □ * Die beste Hauskrau kommt im Haus nicht ohne Hilfe aus! Sonnkag, 29. Jankar 1939 Neue Tag Nr. 29 K „mülls er sei Wie Jr be Cer Wirrterscheus WENTAF BEGINN MONTAG, 30. 1AN.,.30 UHR Selzl Der Arbeitseinsatz Beiratssitzung der Industrie-Abteilung der Wirtschaftskammer diesen Tagen fand eine Beiratssitzung der Inlbteilung der Wirtschaftskammner Köln statt, die enter Linie mit den Fragen des Arbeitseinsatzes verschärften Rationalisierungsmaßnahinen beLeiter der Industrie=Abteilung, Generaldirektor nann, betonte in seinen Ausfihrungen zum Aratz, duß dieser von zwei Gesichtspankten besonders einflußt werde. Einmal von der Sorge einer gen Ausbildung der Lehrlinge, der mehr als zuAugenmerk der Industrie zugewandt werden erner von der Förderung des Facharbeiter=NachAuf letzterem Gebiet habe die Industrie=AbteiGemeinschaftsarbeit mit den Industrie= und mmern besonders vorteilhaft gewirkt und es sei en daß der Erfolg auf die Dauer nicht ausbleibe den Rationalisierungs=Bestrebungen führte er aus, en seien auf betriebswirtschaftlichem Gebier vom rischaftsminister in Zusammenarbeit mit dem umssar für die Preisbildung die verschiedenen, en Abkürzungen:„RPH“ und„LSÖ“ ergangenen n zum Gegenstand von Vorträgen durch die Abteilung gemnacht worden, die sich mit dem geflagenbereich im starken Umfange beschäftige. ers bemerkenswert hob er den Gedanken herim Rahmen der Richtlinien des Reichswirtkers der Wirtschaft die Möglichkeit gegeben se. entsprechende Rüclagen anzusaameln kapital im angemessenen Umfange zu bilden, re Industrie die über gewisse finan zielle Rückuch fur Notzeiten verfüge, sei in der Lage, Span Rückschläge, wie sie im Wirtschaftsleben für Unteenehmen unvenmeidlich seien, durchiich die neuen Vorschriften veranlaßte Umstel ndustriellen Rechnungswesens, gekennzeichnet vorstehenden Erlaß der Kontenpläne der verWirtchaftsgruppen, hätten die Unternehmen uvor zu einer intensiveren Betätigung au nbereich veranlaßt. Um den industriellen ihre Aufgabe zu erleichtern, habe die bteilung in den verschiedensten Orten ihres triebswirtscheftliche Kurse durch erfahrene durchführen lassen. ertem Sinne gehöre in dieses Gebiet auch tigung mit. der allgemeinen Rohstoff; w e r d e g e n ü g e n d d u r c h d i e E m e n n u n g v o n mächnaten für Bauwesen, ii der Kraftjahrder Elektroindustrie und der Maschinen eckennzeichnet, deren Aufgabe in erster Linie att werden könne, daß sie Menschen und Ma er von ihnen betrouten Wirtschaftsgebieten in deckentsprechendsten Form einzuatten vordringlichste Aufgabe der Industrie aber sei es. #e Verstärkung des Exportes einzusetzen, ein dem die rheinische Industrie steis besendere verzeichnet habe. „.enis teiner Ausführungen zusammenfassend „vortragende, die Industrie im WirtschaftsKöln sei sich zwar der Schwier gkeiter die ?e Kräfteanspannung des deutschen Volkes nst an sie stelle vollauf bewußt; sie werde 0.danken getragen, diese Hemmnisse aus der Initiative und dem Verantwortungs44 „... die der Mode unterworfen sind Am Montag beginnt der Winterschlußverkauf Das Wort„Schlußverkauf“ hat für viele Menschen, durch nichts beirren lassen. Es sind die Leute, die vorher 1 hallondora für Ae cranonm. G„„„— ganz besonders für die Frauenwelt, geradezu magischen Klang. Man weiß: jetzt ist die beste Einkaufsgelegenheit gekommen! Denn die Woche des Schlußverkaufs soll beiden Teilen dienen: den Geschäftsleuten, die dadurch ihre Lager räumen und Platz schaffen für Neues, und den Käufern, die die Gelegenheit des billigen Einkaufs wahrnehmen können. Es ist in diesem Jahre nicht anders als sonst, und die Bestimmungen des Winterschlußverkaufs sind die üblichen: danach fallen unter den Schlußverkauf in erster Linie alle Artikel, die der Mode unterworfen sind. Es ist selbstverständlich, daß bei Waren, für die diese Voraussetzung nicht vorliegt, zu einer besonders raschen Räumung der Lager kein Grund vorliegt. Anders dagegen ist es zum Beispiel mit Stoffen oder mit Fertigkleidung, die stark von dei Mode abhängig sind. Hier ist es vor allen Dingen wichtig, daß die Lagerbestände abgestoßen werden, um Platz zu schaffen für die neuen Frühjahrsstoffe und Modelle, die schon vorliegen und die gleich anschließend an den Winterschlußverkauf herauskommen. Der Käuser freilich weiß, daß es mit der Abhängigkeit von der„Mode“ nicht so gefährlich ist. Es ist ja nicht so, daß etwa Kleider und Mäntel, die jetzt gekauft werden, im nächsten Winter schon unmodern wären— im Gegenteil Mode wandelt sich allmählich und nie so sprunghaft, daß man die Sachen etwa nur eine Saison tragen könnte. Gerade deshalb ist auch der Ansturm zum Schlußverkauf besonders groß. Es gibt Hunderte von Menschen, die mit irgendwelchen Anschaffungen grundsätzlich bis zum Schlußverkauf warten. Mancher hat sich vielleicht bisher noch mit seinem alten Wintermantel beholfen: jetzt kauft er im Schlußverkauf günstig einen neuen, der dann auch im nächsten Winter noch immer fast neu ist! Freilich bringt der alljährliche Winterschlußverkauf gewisse Gefahren mit sich. Diese Gefahren bedrohen hauptsächlich Menschen, die geneigt sind, sich von niedrigen Preisen blenden zu lassen. Sie betreten vielleicht ein Geschäft, um sich ein hübsches Nachmittagskleid zu kaufen. Sie sehen bei dieser Gelegenheit ein Abendkleid, das geradezu„fabelhaft“ billig ist und kaufen es. Sie finden noch so nebenbei zwei hübsche Blusen und kaufen sie ebenfalls. Und erinnern sich erst dann, daß sie ja eigentlich ein Nachmittagskleid... So ist das, und auf diese Weise haben sie dann manchmal trotz der niedrigen Preise viel Geld ausgegeben und doch nicht das gekauft, was nötig war. Anderseits gibt es alte erfahrene Schlußverkaufsexperten, die ganz systematisch zu Werke gehen und sich selbständigen Unternehmers in selbstGemeinschaftsarbeit überwinden zu bewußtsein des verantwortlicher müssen. Die Ausführungen des Leiters der Industrie=Abteilung wurden von den Beiratsmitgliedern durch eingehende Darlegungen aus den verschiedenen Wirtschaftszweigen ergänzt. die der Leiter dahin zusammenfassen konnte, daß allgemein das Bestreven vorhanden ist, trotz der bestehenden Schwierigkeiten, zumeist verwaltungsmäßiger Natur die Wirtschaftlichkeit und Leistungsfahigkeit der Unternehmen zu erhöhen und dabei vor allem die Erforder nisse der Ausfuhr stärker als zuvor zu beionen. zu Hause einen„Plan“ ausarbeiten. Sie haben ein Zettelchen, auf dem steht ganz genau, was angeschafft werden muß, und an Hand des Anzeigenteils ihrer Zeitung haben sie auch meist schon festgestellt, wo sie dies oder jenes am günstigsten kaufen können. So bewäffnet steuern sie geradeswegs in die richtigen Geschäfte und auf den Mantel, den Anzug, oder das Paar Schuhe zu, die sie wirklich gerade gut brauchen können! Schon sind alle Geschäfte zum Schlußverkauf festlich geschmückt. Und jeder überrechnet daheim rasch seine Kasse, um zu sehen, was er für die einmalige Kaufgelegenheit des Winterschlußverkaufs„locker machen“ rann. Früher begann der Schlußverkauf am 2. Januar. Das war für viele ein unglücklicher Zeitpunkt, weil sie sich von den Ausgaben des Weihnachtsmonats noch nicht erholt hatten. Seit ein paar Jahren aber beginnt er erst Ende Januar, und da haben wir die nachweihnachtliche Kassenebbe natürlich schon überwunden. Wir wollen kaufen— aber mit Ueberlegung und das, was wirklich notwendig angeschafft werden muß.— g. verwenden kur Wehrkraft durch SA-Wehrabzeichen Von SA=Oberführer Dr. Kiel, Stabsführer der SA-Gruppe Niederrhein NSC seinem weist er auswirkend hausbildung und der Hand Rolle spielten.— In wurde das deutche M„„ zu seinen ethichen Werten zunickgeführt. Wir wersen den Blick zurück in eine Zeit, da das Es ür— man kann wohl sagen— ein neuer Mensch Belennen zu den Tugenden echten deut'chen Mannes= geschaffen worden, in dem wieder die echten deutschen dums mehr und mehr verblich und das ganze deutsche Lugenden preußischen Soldatentums geweckt wurden. Volk mit Ausnahme eines kleinen Teiles der seelischen[Wehrhaft und wehrwillig steht die Nation in Haltlosigkeit verfiel..er Geschlossenheit da. Um diese Wehrkraft zu erberufen, dieser Haltlosigkeit entgegenzutreten und den Weltanschauungskampf gegen die Zerstorer dieser nordischen Tugenden aufzunehmen. So nahm die SA aus der Verbindung von Blut und Boden jene Kraft, die sie befähigte, diesen Kamnpf gegen alles Zersetzende, gegen alles Verneinende aufzunehmen. Aus diesem harten Kampf auf der Straße entwickelte sich dann nach dem Umbruch die weitere braune Anee, die immer der starte Ann der Bewegung sein soll und sein muß. Sie marschierte. kämpfte und litt.„Deutschland erwache!" war ihr Kampfruf. Die Ausbildung dieser Männer mußte daher so geschehen, wie es für die Bewegung am zweckmäßigsten ist. Zu der weltanschaulich=polii schen Schulung mußte die körperliche Ertüchtigung treten, da mir in einem widerstandsfähigen, gesunden Körper ein gesunder Geist sein kann. Aus diesem Gedanken heraus schuf der Führer das Sa-Sportavzeichen das nur der erwerden konnte. der bestimmten Anforderungen auf dem Gebiete der Leibesübungen gerecht wurde. Im Gelandedienst hatte der Bewerber einen bestimmten Grad der Ausbildung zu e r s t e h e n w i r i n d e r weschichte der SA vor einem neuen Abschmitt. Hinter uns liegen die Jahre der Ausrichtung, um all das auszuscheiden, was aus diesenn oder jenem Grunde seine Ausgabe nicht mehr voll und ganz erfüllte. Durch die Verfügung des Führers bezüglich der vor= und nachmilitärischen Ausbildung und Erziehung ist um eine neue Ausgabe der SA übertragen worden. Nie aber wuo in dieser Ausgabe die alte, grumdätzliche Aufgabe der SA vergessen werden, als politischer Soldat in der Partei. Mag der Angehörige in der SA körperlich wehrtüchtig gehalten werden, ein ganzer Kerl ist er erst dann, wenn er sich auch geistig weltanschaulich seiner Ausgabe bewußt ist und der Willensträger der nationalsozialistischen Idee des Führers mit sanatischem, täglichem Einsatz für die Gemeinschaft bleibt. SA Mann sein ist nicht immer leicht; aber das, was wir unter altem SA=Geist venstehen, wird ihm immer wieder Kraft geben zu neuem selbst osen Einsatz für den Führer und die Nation, denn: Wer auf die Fahne des Führers schwört, weiß, daß ihm nichts mehr selber gehört! •—-* •***“.*"* 4—"—* — Sonntag, 29. Januar 1939 Tag Nr. 29 Rheinisch-Westfälische Börse Still Düsseldorf, 28. Jan. Wie üblich zum Wochenschluß war das Geschäft eng begrenzt. Verschiedentlich wurden Gewinnsicherungen vorgenommen, und nur vereinzelt lagen Kaufaufträge vor. Die Kursgestaltung war dementsprechend nicht einheitlich. Auf dem Montanaktienmarkt wurden Vereinigte Stahlwerke eine Kleinigkeit gebessert gehandelt. Dahlbusch gewannen 1 Prozent. RWE gingen ziemlich behauptet um. Von den Maschinenaktien verkehrten Demag knapp gehalten. Farbenaktien hatten wiederum unter Abgaben zu leiden und verloren 1½ Prozent. Kaliaktien vernachlässigt. Renten etwas fester. Der Kuxenmarkt nahm einen äußerst stillen Verlauf. Auf dem Kassamarkt blieb das Geschäft sehr ruhig. Dynamit Nobei und Hallesche Salz verkehrten gut behauptet. Klauser Spinnerei konnten sich 1½ Prozent, Rheinische Braunkohle ½ Prozent und Sachtleben ¼ Prozent bessern. Banken lagen ebenfalls sehr ruhig. Der Freiverkehrsmarkt tendierte lustlos. Hier verloren Westwaggon 1½ Prozent. Auch zum Schluß war die Börse still und nur wenig verändert. Basalt.-G. 67, Bonner Berg 139. Braunkohle Zukunft 119¼. Deutsche Erdöl 126½, I. G. Farbenindustrie 150¼, Hösch-Köln-Neuessen 109¼, Kabel Rheydt 197, Kalker Brauerei 49½, Klöckner Werke 116¼, Mannesmann 111, Rheinische Braunkohle 214¼. Siemens u. Halske 195. Stollwerck 123¾. Vereinigte Stahlwerke 108%, Westd. Kaufhof 105. Commerzbank 112¼, Allianz 250, Colonia Rückversiche rung 270. Die genossenschaftlichen Volksbanken des Rheinlandes Köln, 28. Jan. Wie der Rheinische Genossenschaftsverband e... Köln, als gesetzlicher Prüfungsverband mitteilt. zeigt die jetzt vorliegende Statistix für das Jahr 1938 eine weitere sehr günstige Entwicklung. Bei den 44 erfaßten Volksbanken stieg der Umsatz um 20 Prozent auf 2,12 Mrd. .75) und die Bilanzsumme auf 65.8(61.8) Mill. RM. Die gesamten Einlagen erhöhten sich um 22 Prozent auf 50.8 41.5) Mill. und die eigenen Mittel aus Geschäftsguthaben und freien Reserven auf.5(7,1) Mill. RM. Infolgedessen konnten die Bankverpflichtungen um weitere 66 Prozent auf .6(1,9) und die Giroverbindlichkeiten um 86 Prozent auf .6(.8) Mill. RM zurckgeführt werden, bei gleichzeitiger Erhöhung der flüseigen Mittel um 44 Prozent auf 21.3(14.8) Mill RM. Die Bankverpflichtungen betragen nun insgesamt ur noch.1(31.2) Prozent der Betriebsmittel und die flüssigen Mittel 32.4(24) Prozent der Bilanzsumme. Die Gesamtausleibungen sind um.2 Prozent auf 43.4(46.3) Mill. RM zurückgegangen. Dieser Rückgang entfällt in voller Höhe auf diskontierte GeGschäftswechsel, während bei der Krediten in laufender Rechnung noch ein Zugang zu verzeichnen ist. Die Zahl der Mitglieder hat sich um 7,6 Prozent Schweinemarkt Essen- Alleness vom 28. Januar Amtlicher Marktbericht. Auftrieb: 2000 Ferkel, 855 1534. schweine; zusammen 2855 Stück. Ee kosteten im Großband. Ferkel(Durchschnittsqualität): Unter 6 Wochen alte bi—8 Wochen alte 21 bis 27,—12 Wochen alte 27 bis: Läuferschweine:—4 Monate alte 35 bis 47,—6 Mon alte 47 bis 65, größere entsprechend höher. Marktverla sehr langsam. auf 16 524(15 352) erhöht. Mit dieser Entwicklung haben genossenschaftlichen Volksbanken des Rheinlandes Durchschnittssätze des Reiches nach der günstigen## bereits erheblich überschritten. Hier Reichssender Köln Montag, 30. Januar .00 Morgenlied .05 Durchsprüche für den Bauer .10 Knie-e- beugt!(Gustav Weinkötz .30 Freut euch des Lebens!(Industrie Schallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks) .55 Morgenlied— Morgenruf .00 Wetter— Nachrichten .10 von Frankfurt: Frühkonzert. Ausführende: Musikzug des Reichsarbeitsdienstes Gau 24 Mit. telrhein unter Leitung von Musikzugführer Paul Grindler 1. Gruß an Obersalzberg von G. Freundorfer. 2. Dramatische Ouvertüre von Fr. v. Blon. 3. Egerländer Tänze 1 und 2 von K. M. Lindauer. 4. Sport und Spiel, Marsch von T. R. Luschner. 5. Wunder der Berge, Walzer von W. Schcibe. 6. Die kleinste Truppe, Intermezzo von H. Löhr. 7. Im Kahlenbergerdorfe, Polka von Ph. Fahrbach. 8. Joh. Strauß, der Walzerkönig. Potpourri von E. Bohne. 9. Wir sind das braune Arbeitsheer, Marsch von H. Frantzen .00 Wetter, Wasserstand— Kalenderblatt .10 Frauenturnen(Ellen Derenbach) .30 Musik von Schallplatten .45 Reichssendungen 22.00 Nachrichten 22.15 Musik von Schallplatten 22.30 angeschlossen Berlin, Breslau, Frankfurt, Königsberg. Saarbrücken. Danzig; Nachtmusik und Tanz. Es spielt das Unterhaltungsorchester Hermann Hagestedt. 1. Jägerlatein von F. W. Rust. 2. Intermezzo aus der Operette„Herz über Bord“ von E. Künneke. 3. a) Don Cacsar von G. Mohr; b) Donkey-Serenade von Frimi. 4. Der lustige Vagant, Polka von W. Lautenschläger(J. Sternberg, Violine). 5. Grubenlichter, Walzer von K. Zeller. 6. Vater und Sohn. Solo für zwei Saxophone von C. lasenpflug(M. Kron, H. Leidermann). 7. a. Galanter Tango von Edwards; b) Kapriziöser Tango von Elwurds r. Der Klarinetten-Muckel von Dasenberger(M. Hortwig). 9 Fantasie über das Lied„Gerda Marie“ von v. Platen Kowalski. 10. Fliegende Blätter. Harmonika-Solo von A. Vossen(M. Baer). 11. a) Robinson von H. Zander; b) Landin Sicht von P. Kreuder. 12, Intermezzo aus 1001 Nacht von Strauß Mausz. 13, a. Ski-lleil von G. Becce; b) Schotten’arade von E. Plessow; c) Du hast mir gerade geichlt von J. Schmitz. 14. Nixengeflüster von J. Heykens. 15. a) Träumende Geige v. L. Kletsch; b) Portugal v. G. Winkler 24.00 bis.00 von Breslau; Nachtmusik. 1. Teil. Das Rundlfunkorchester unter Friedrich Weißhaupt. Mitwirkend: Hermann Wagner(Viola), Kurt Hlattwig(Klavier), der Chor des Reichssenders Breslau unter Johannes Rietz.— 2. Teil: Der .00 .05 .10 .30 .30 .45 10.00 10.30 11.45 12.00 13.00 13.15 14.00 14.10 15.00 16.00 18.00 18.15 Gaumusikzug Schlesien unter Fred Humpert.— 3. Teil: Das Kleine Orchester des Reichssenders Breslau unter Ernet Josef Topitz Dienstag, 31. Januar Morgenlied Durchsprüche für den Bauer Knie-e- beugt!(Gustav Weinkötz) Freut euch des Lebens!(Industrie-Schallplatten und Aufnahmen des Deutschen Rundfunks) Morgenlied— Morgenruf Wetter. Nachrichten Frühkonzert(Industrie-Schallplatten) Wetter. Wasserstand— Kalenderblatt Frauenturnen(Ellen Derenbach) von München: Proher Klang zur Arbeitspause. Es spielt die Tanzkapelle des Reichssenders München. Leitung: Karl Ranft! Zur Berufswahl unserer Mädel Nachrichten angeschlossen: München, Stuttgart: Von Pflanzen und Tieren und vom Brauchtum im Monat Februar. Eine Hörfolge von Heinz Kohlhaas. Spielleitung: Richard Müller Kindergarten(Gretel Weise) Dienst am Pferd. Vor- und nachmilitärische Ausbildung der Reiter. Rundfunkbericht aus Godesberg angeschlossen Deutschlandsender bis 12.55 Uhr: Mittagskonzert. Es spielt das Große Orchester des Reichssenders Köln. Leitung: 0. Jul. Kühn. 1. Festliches Vorspiel von H. L. Kormann, 2. Thema mit Variationen und Polacca von P. Tschaikowsky. 3. Zwei Melodien für Streichorchester von E. Grieg. 4. Walzerszenen aus dem III. Akt des„Rosenkavaliers“ von R. Strauß, 5. Zwei Militärmärsche von R. Strauß. Nachrichten— Glückwünsche angeschlossen Deutschlandsender bis 13.45 Uhr Fortsetzung des Mittagskonzertes 6. Romantisches Vorspiel von W. Richartz. 7. Lustiges Intermezzo von J. Alex. 8. Hofballtänze. Walzer von Johann Strauß. 9. Melodien aus der Operette„Monika“ von N. Dostal. 10. Schlittenfahrt von S. Palmgren Nachrichten Melodein aus Köln am Rhein Semdlepause von Königsberg: Konzert. Das Reichssenders Königsberg. Leitung: Wolfgang Brückner. Solistin; Thea Consbruch(Sopran) darin: 17.00—17.15 Uhr: Der Erzähler Wilhelm von Scholz: Der alte Ring von Deutschlandsender: Reichsreferentin des BdM Dr. Jutta Rüdiger spricht über das Thema „Deutsche Mädelarbeit“ Totentanz nach einem alten Bild von Helmut Riethmüller. Es spielt das Große Orchester des Reichssenders Köln, Leitung; Generalmusikdirektor Rudolf Schulz Dornburg Orchester des 18.30 Das täglich“ Brot. Von Bauern Art und Arbeit. Das Lied im Dorf— Der Lehrer und sein Dorf — Das Pflichtjahr auf dem Lande und die Butter in der Stadt 19.00 Spiegel des Lebens 19.10 Die WHIW-Stunde 19.55 Und heute? 20,00 Nachrichten 20.10 Neues vom Film 20.30 Uebertragung aus dem„Rheinhotel Dreesen“ in Bad Godesberg: Großer Tanzabend des Reichssenders Köln. Es spielt das Tanzorchester des Reichssenders Köln unter Leitung von Leo Eysoldt. Solisten: Inge Vesten(Sopran), Erwin Steinbacher(Saxophon). Am Flügel: Leo Kowalski darin: 22.00 Uhr: Nachrichten 22.15 Uhr: Musik von Schallplatten 24.00 bis.00 von Wien: Nachtmusik, 1. Wien singt, Wien tanzt. Die Wiener Symphoniker, Leitung: Max Schönherr. Mitwirkend: Jetty Topitz-Feiler (Sopran). Toni Gerhold(Soubrette), Franz Borsos(Tenor) 2. Unterhaltungskonzert. Das Kleine Orchester des Reichssenders Wien. Leitg.: Heinz Sandauer Mitwirkend: Antonia Handla(Alt), Karl Ziegler (Tenor) Mittwoch, 1. Februar Morgenlied Durchsprüche für den Bauer Knie-e- beugt!(Gustar Weinkötz) angeschlossen: Frankfurt, Königsberg, Leipzig, München. Stuttgart, Wien, Danzig von.30 bis .00 Uhr: Hamburg, Deutschlandsender von .30—.00 und.10—.00 Uhr; Saarbrücken von .30—.50 und.00—7,10 Uhr: Deutsche Kurzwelle von.30—.00 und.15—.55 Uhr: Frühkonzert. Es spielt das Rheinische Landesorchester unter Leitung von Heribert Weyers; darin;.00 Uhr: Wetter— Nachrichten Wetter, Wasserstand— Kalenderblatt Frauenturnen(Ellen Derenbach) Morgenmusik(Industrie-Schallplatten) Etwas für ängetliche Mütter Nachrichten von Frankfurt: Karl Loewe, ein Meister der deutschen Ballade. Hörbilder aus seinem Werk und Leben von Helmut Franz Sendepause Ernährungsumstellung auf weite Sicht. Lehren der Grünen Woche, Rundfunkbericht aus Berlin Wetterbericht Marktberichte des Reichsnährstandes Die Werkpause des Reichssenders Köln(in Verbindung mit der DAF) beim Reichsbahnausbesserungswerk Osnabrück. Es spielt die Werkkapelle des Reichsbahnausbesserungswerkes,— Leitung: Walter Prause .00 .05 .10 .30 .00 .10 .30 .30 .45 10.00 10.30 11.45 13.00 13.15 14.00 14.10 15.00 15.20 15.30 16.00 17.15 17.30 18.00 18.20 18.40 19.00 19.15 19.55 20.00 20.10 21.15 22.00 22.15 23.00 24.00 Nachrichten— Glückwünsche von Stuttgart: Mittagskonzert. Das Kleine Rundfunkorchester. Leitung: Willi Butz. Melitta Wittenbecher(Sopran). Das Kölner KlavierDuo: Hermann Faßbender, Paul Mauel Nachrichten Melodein aus Köln am Rhein Wir treiben Familienforschung. Ratschläge, Anleitungen u. Antworten von Hugo Schünemann Musik von Schallplatten Alle Kinder singen mit: Der Winter ist em rechter Mann Von Oper zu Oper(Industrie-Schallplatten) Das gute Buch. Ernst Bertram: Selbsterkenntnis und Weisheit im deutschen Spruchgut Männergesang aus unseren Gauen. Es singt der MGV„Geselligkeit“, Essen-Bredeney, unter Leitung von Heinz Keller Zwischenvölkischer Studentenaustausch. Studienbericht aus Lyon und„Arbeitslager England“ Bildnisse deutscher Komponisten Prof. Hermann Unger: Händel Im Jahresring— Vorfrühlingszeit! Politische Zeitungsschau (Aufnahme vom Deutschlandsender) Musik zum Feierabend(Industrie-Schallplatten) darin: 19.30—19.45 Uhr: Prof. Müller-Blattau spricht über die 5. Sendung unserer Reihe „Aus Lied und Tanz wird Sinfonie“ Und heute? Nachrichten Arbeitsmann und Arbeitsmald. Eine frohe Singstunde des RAD, Arbeitsgau 21, und des Ar beitsllienstes für die weibliche Jugend. Bezirk 10 Es spielt der Gaumusikzug 21 des RAD unter Leitung von Obermusikzugführer Josef WarwaDas Schatzkästlein. Paul Heinrich Gehly zun Gedächtnis. Ausführende: Das Große Orchester des Reichssenders Köln. Berta Maria Klacmbt (Alt), Erich Rummel(Klavier), Musikalische Leitung und Manuskript: Helmut Riethmüller 1. Liebesmelodie aus der Oper„Das Herz“ von H. Pfitzner, 2. Drei Lieder von H. Püitzner. Aria und Scherzo aus der Sonate kis-moll für Klavier von R. Schumann, 4. Drei Marienlegenden für eine Singstimme mit Streichorchester von A. Knab Nachrichten Musik aus neuen Tonfilmen(Industrie-Schallf. von Wien: Musik aus Wien, Leitung: Mar Schönherr. Mitwirkend: Maria Schuber(Soprai Georg Monthy(Bariton), Dr. Hans Weber#K/a vier), das Unterhaltungsorchester des Ri senders Wien bis.00 angeschlossen Breslau, Wien: Nachtmusik. Mitwirkende: Leo Eysokdt und: Orchester, Die drei Musikanten, Das Unter tungsorchester unter Leitung von Hermaf Hagestedt(Aufnahmen) SE EI ELNK AE KA KECEEIT .e e Ce KCINMA LLETS AEEE SEMINRERE CC Gold, Silber Ankaufsstelle 1761 155 Schuitzler. Köntostr. 3 An der Malzmuhle chu Venen ng Kohlenhandelsgesellschntt des Eschweiler Bergwerks-Vereins Wilh. Dünner m. b.., K öln, Mohrenstraße 28 eleion 58315 Kohlen, Koks, Briketts Graphologische Antworten 252.) W.., 36 Jahre. Wäre mir nicht ausdrücklich mitgeteilt, daß es sich hier um eine Frau handelt, so würde ich entschieden annehmen, es mit einer männlichen Schrift zu tun zu haben. Jedenfalls: ungemein viel Männliches steckt in ihr, sie denkt ganz geschäftsmäßig. besitzt einen weitreichenden Blick für die Konjunktur, sucht sich eine hervorragende Stellung zu erringen, und geht, um ihr Ziel zu erreichen, manchmal rücksichtslos vor. Sehr spannkräftig und frisch, mutig und überzeugungstreu, eine Natur, die sich durch Schwierigkeiten nie abschrecken läßt, sondern um so energischer wird, je mehr sich die Hindernisse auftürmen. Der Charakter ist durch und durch selbständig und beugt sich deshalb nicht unter andere Menschen; der Ehrgeiz dieser ausgeprägten Persönlichkeit schlummert nie, sie weill stets genau was sie will, die Schaffensfreude überwiegt bei weitem das Trachten nach Vergnügungen, die freilich nicht abgewiesen werden, in deren Genuß solch ein Mensch aber doch maßvoll bleibt, weil er seine Kräfte wie auch seine Mittel niemals verschwendet. Moderne Denkweise, ein williges Mitgehen mit der Zeit und ihren Erscheinungen Geschmacklich wird die mit dem Technischen verbundene Kunst bevorzugt. 253.) F. N. 12, 24 Jahre. Nun, er ist ein tüchtiger Mensch, der es immer verstehen wird, sich so zu regen, wie es sein muß, damit er vorwärts kommt. Seine Kraft faßte er zusammen, um sich der Hauptsache zu widmen, und wenn er daneben viel Freude an Vergnügungen hat, so soll man das nicht tadeln, denn er erholt sich in solchen Stunden, um nachher desto ernster an die Arbeit zu gehen. Unverdrossen ist er, beharrlich, und mit dem ehrlichen Bestreben, Gutes und Nützliches zu schaffen, tritt er tapfer für seine Ueberzeugung ein. Gefallen läßt er sich nicht viel, seine Natur ist auf den Kampf gestimmt, aber er ruft Streitigkeiten nicht etwa überflüssigerweise hervor, er findet nur, daß der Angriff die beste Verteidigung ist. Hat er eine Pflicht übernommen, so kann man sicher sein, daß er sie nach Kräften erfüllt, in Versprechungen ist er vorsichtig, wie man sich denn überhaupt auf sein Wort verlassen kann, denn er meint es ehrlich. Zur Treue wird er neigen, er achtet die Frauen, und das ist das beste Zeichen für ihn selbst. Der Egoismus, der oft aus seinen Handlungen und Ansichten spricht, ist berechtigt: er fühlt und denkt im Grunde immer kameradschaftlich. Jo#nscheiftvermittelt unser Verlag für seine Leser. Einsendungen von ausreichenden Schriftproben. mindestens 15—20 Zeilen nebst Angabe von Alter und Geschlecht. sind an die Abteilung Schriftdeutung zu richten. Die Gebühren für Bezieher betragen bei Einreichung der Bezugsquittung und Verottentlichung der Antwort im Neuen Tag 1 Mark, bei brieilicher Beantwortung 3 Mark, zuzüglich auswärtigem Briefporto. Nichtbezieher zahlen 1 Mark mehr. (Neue Tag Wie dinh dercit zum Winterschlussverkauf Seiden- u. Spitzenstoffe Kragen, Gürtel, Knöpfe hochwertig u. schön verlockenil billig zum Fachgeschäft Köln, Schwerihof, vorm. Reich, Jeppelinstraße? Beginn Montag, den 30.., acbl Uhr 30 ca. 300 Einrichtungen 60 Schlatzimmer ab 275.— 70 Kuchen... ab 135.— 60 Speise- u. Wohnzimm. ab 245.— 25 Herrenzimmer. ab 325.— Annahme von Ehestandedarichen, Bedartedeckungeecheinen und Schecke der NSKOV Möbel-Hollands Krefelder Straße SS 57- Richmodstraße 8 gau##### urwertdeutschen Gauen Jestdeutsche Kurzmeldungen Zum 30. Januar: om im Haus der Rheinischen Heimat die Jungen und Mädel des Schulungskurses für olkstumsarbeit auf dem Lande" in Jülich besuchten Donnerstag gemeinsam das Haus der Rheinischen #imat in Köln. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen, aus dem ganzen Rheinland zusammen gekommen d. folgten der Führung durch das Haus der Rheinischen imat mit ganz besonderem Interesse. Ihre Aufgabe ja die beständige und intensive Beschäftigung mit den hoblemen des Landes, vor allen Dingen mit den kturellen Aufgaben, die der Dorfgemeinschaft gestellt ld und die die Jugend schon tatkräftig in Angriff geImmen hat. Diese Arbeit der bäuerlichen Jugend, die im Westen besonders aktiviert ist, wird ihre beste verstützung in der unter Leitung des Stabsführers umann Lauterbacher gegründeten Arbeitsgemeinschaft kauerntum“ in der RJF finden.(usg) bchendes Rheydt in Liedern Wie nunmehr feststeht, wird Rheydt seinen Rosenmagszug unter dem Leitgedanken„Lachendes Rhedyt Liedern" durchführen. Er wird aus 20 prächtigen gen und 25 bunten Fußgruppen bestehen. Eine einstliche und sinnvolle Zusammensetzung des Zuges ist burch gewährleistet, daß die Wagen nach gemeinsamen würfen der in der„Stecknadel“ vereinten Dekorateure Gebrauchswerber gebaut werden. Wie im Vorjahre auch wieder ein besonderer Kinderfaschingszug chgeführt. hreckensfahrt scheuender Pferde In Rümmelsheim gingen zwei Pferde des LandDrehschmitt auf dem Acker durch und rasten mit Pflug in den Ort hinein. Der Landwirt und Weinder Knodel aus Windesheim, der gerade aus einem kam, wurde von dem Pflug erfaßt und zu Boden ssen. Mit schweren Bein= und Kopfverletzungen ne er m ein Kreuznacher Krankenhaus gebracht den. Die Tiere rasten weiter und rannten gegen ein ronenauto, das vor einer Wirtschaft stand. Der Fahrer me noch rechtzeitig aus dem Wagen springen. Der ua verfing sich in dem Auto und riß es quer über Straße, wobei es schwer beschädigt wurde. Erst nach len Mühen gelang es, die Pferde einzufangen. Gutscheine für WHW-Betreute Außerdem 95000 Kilo Kohlen 7 WHW-Sonderspende Straßenwetterdienst vom 28. Januar(Amtlich) Reichsautobahnen: alle schnee= und cisfrei.— biei Hannover: schnee= und eisfrei, nur in der Nähe Stadt Schnee unter 15 Zentimeter, Verkehr jedoch schindert.— Sauerland und Westerwald: teilweise beedecke unter 15 Zentimeter, Verkehr unbehindert.— auerland: feste Schneedecke, Schneeglätte, es wird ##ut, bei Winterberg Verkehr stellenweise behindert. nosel und Hunsrück: teilweise Schneedecke unter entimeter, Verkehr unbehindert.— Eifel: teilweise ##fahrene Schneedecke und stellenweise Glatteis, Reichs# 51 Verkehr stellenweise behindert, bei Prüm wird #mt und gestreut, Schneeketten unbedingt forderlim— Westfalen, Niederrhein, Mittelrhein, #rhein und Bergisches Land: schnee= und eisfrei. Das deutsche Volk hält alljährlich am Jahrestage der Machtübernahme durch Adolf Hitler eine Rückschau auf das Erreichte. Es ist ein Tag der Besinnung und ein Tag der Sammlung, der neue Kraft für die Zukunftsaufgaben gibt. Es ist aber auch ein Tag der Volksgemeinschaft, an dem jeder spürt, wie er mit dem anderen und mit dem Ganzen verbunden ist. Wir erleben die Schicksalsgemeinschaft zu der wir zusammengeschweißt sind. In diesem Zusammenhang erinnern wir uns dann derer die noch nicht oder nicht mehr aus eigener Kraft in der Lage sind, für sich selber zu sorgen. Sie, die vom WHW Betreuten, sollen aber gerade an diesem Tage erneut spüren, daß das ganze Volk sich ihrer annimmt. So wurden schon in den vergangenen Jahren am 30. Januar Sonderspenden des WHW ausgegeben, ein Brauch, der auch in diesem Jahr seine Wiederholung findet. Im vergangenen Jahre wurden rund 17 Millionen Reichsmark an die WHW=Betreuren ausgegeben; in diesem Jahre sind es fast 15 Millionen Gutscheine, die zur Verteilung gelangen. Auf den Gau Köln=Aachen aurfallen in diesem Jahre 200 000 Gutscheine zu einer Mark die an die Betreuten des WHW verteilt werden und zwar entfällt je ein Gutschein je Person, eine fünfköpfige Familie erhält also 5 Gutscheine. Die Verteilung erfolgt durch die örtlichen Dienststellen des WHW. Für die Gutscheine können Bekleidung oder Lebensmittel n den einschlägigen Geschäften in der Zeit vom 30 Jonuar bis 15. Februar entnommen werden. Die Gutscheine müssen die eigenhändige Unterschrift des Betreuten tragen. Außer diesen Gutscheinen für Bekleidung oder Lebensmittel werden solche für Kohlen ausgegeben, die für je 50 Kilo Kohle gelten. Wie im vergangenen Jahre so wird auch diesmal diese Sonderspende des WHW in den bedreuten Familien große Freude auslösen und die Gewißheit vermitteln, daß das deutsche Volk auch seine armen Söhne nicht vergißt. Betrug um Kokain Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Trier, 28. Jan. Als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher, dessen Unterbringung in Sicherungsverwahrung zum Schutze der Volksgemeinschaft geboten ist, stand vor der Großen Strafkammer der 35 Jahre alte Angeklagte Otto Samtleben aus Aachen, angeklagt des Betrugs in Tateinheit mit Vergehen gegen das Rauschgiftgesetz Der Angeklagte erhielt bereits im Alter von 18 Jahren seine erste Strafe wegen Betrugs und Münzverbrechens. Dann folgten 14 Strafen wegen Betrugs, einfachen und schweren Diebstahls, Verstößen gegen das Rausch= giftgesetz und Rauschgifthandels. Der Staatsanwalt stellte in der Verhandlung fest, daß er noch keinen Betrugsfall erlebt habe, der mit derartiger Raffinesse und Verlogenheit ausgeheckt worden sei, wie die jetzt zur Aburteilung stehende Straftat. Unter geschickter Vorspiegelung einer in Aussicht stehenden Kokainschiebung, bei der sich über Nacht einige tausend Mark verdienen ließen, prellte Samtleben im Februar 1938 einen ihm bekannten 60jährigen Mann um rund 2500 Ml. Dieser Betrogene hatte das Geld zum Teil aus seinen letzten Ersparnissen, zum Teil durch Anleihen beschafft, nachdem er durch den gemeinschaftlichen Besuch einer Reihe Wirtshäuser und die Vorstellung fingierter Mittelspersonen als„Direktor X“ und„Doktor 9“ in die entsprechende Bereitschaft zur Geldhergabe versetzt worden war. Entsprechend dem Antrag des Staatsanwaltes erachtete das Gericht den Angeklagten für schuldig im Sinne der Anklage und erkannte gegen ihn auf vier Jahre Zuchthaus. 3000 Mk. Geldstrafe(ersatzweise weitere fünf Monate Zuchthaus), Ehrenrechtsverlust auf fünf Jahre und Sicherungsverwahrung— Die Frage des Vorsitzenden, ob er das Urteil annehme, verneinte der Gauner mit einer neuen Beteuerung seiner Unschuld und der Behauptung, daß der Geschädigte vor Gericht die Unwahrheit gesagt habe. Der Fluch blinder Eifersucht Mädchenmörder zum Tode verurteilt Limburg, 28. Jan. Der 1. Strafsenat des Reichsgerichts hat die von dem 20 Jahre alten Karl Hoffmann aus Burgsolms bei Wetzlar gegen das Urteil des Limburger Schwurgerichts vom 1. Dezember vorigen Jahres eingelegte Revision als unbegründet verworfen. Nunmehr ist der Beschwerdeführer wegen Mordes rechtskräftig zum Tode verurteilt unter Aberkennung der Ehrenrechte auf Lebenszeit. Der Angeklagte hat am 1. Oktober vorigen Jahres die 15jährige Erna Schnautz in der Gastwirtschaft ihrer Eltern in Oberbiel durch drei Schüsse getötet und hinterher einen Selbstmordversuch unternommen. Der Beweggrund für die genau vorbereitete und mit planvoller Ueberlegung durchgeführte Bluttat bildete die Eifersucht des Mörders, der seine Freundin keinem anderen gönnte. Drei Kinder gerettet In Bad Tönnisstein stürzte ein Mädchen beim Ballspiel in den Brohlbach und wurde mitgerissen. Dabei klammerte sich das Kind an seine zwei Freundinnen, die ebenfalls ins Wasser stürzten und zu ertrinken drohten. Als die drei Kinder in höchster Not waren, kam ein Arzt aus Burabrohl an die Unfallstelle. Er sprang sofort in die starke Strömung und rettete die drei Kinder vom Tode des Ertrinkens. Sonntag, 29. Januar 1939( Nr. 29 Ein schwerer Zusammenstoß Ein Toter, ein Verletzter— Eigene Schuld? Wuppertal, 28. Jan. Freitagnachmittag begegnete ein Lastkraftwagen mit Anhänger der Reichsbahn auf einer Fernfahrt von Dieringhausen nach Bielefeld in der Nähe des Bahnhofes Vollmer einem Personenkraftwagen aus Holthausen(Kreis Biedenkopf), der mit zwei Personen besetzt war. Nach Zeugenaussagen ist der Lastkraftwagen beim Näherkommen des Personenwagens sehr weit nach rechts gefahren, während der Personenwagen die Mitte der Fahrbahn nicht verließ. Der Personenwagen fuhr mit solcher Wucht gegen die vordere Stoßstange des Lastkraftwagens, daß er acht Meter zurückgeschleudert und vollständig zertrümmert wurde. Hierbei wurde der Fahrer des Personenkraftwagens getötet und der Mitfahrer schwer verletzt. Beim Ausweichen geriet der Lastkraftwagen mit dem Anhänger in den Straßengraben, wo beide Wagen umdippten. Sie mußten umgeladen werden. Von den Insassen des Lastkraftwagens wurde niemand verletzt. „Goldener Spatz“. im Juni 1939 Komponisten im September auf Schloß Burg Wuppertal, 28. Jan. Auch in diesem Jahre wird das Bergische Land an den kulturellen Veranstaltungen des Gaues Düsseldorf in hervorragender Weise beteiligt sein. Zwei Ereignisse sind es besonders, die schon seit Jahren einen hervorragenden Platz im niederrheinischen Kunstschaffen einnehmen: Der große Mundartenwettstreit um den„Goldenen Spatz von Wuppertal“ und die Reichstagung der deutschen Komponisten auf Schloß Burg. Aus allen Gauen unseres weiten schönen Vaterlandes werden wieder die Mundartendichter in die Hauptstadt des Bergischen Landes kommen, die sich um die Pflege und Erhaltung der Mundarten größte Verdienste erworben haben. Der große Wettstreit geht in den Tagen vom 4. bis 6. Juni vor sich. In den letzten Septembertagen dieses Jahres ist der Blick der deutschen Komponisten dann wieder auf das alte Grafenschloß im Bergischen Land, Schloß Burg an der Wupper, gerichtet. Hier findet vom 22. bis 25. September die Reichstagung der Fachschaft Deutsche Komponisten statt, der am Tage vorher eine Burgmusik„Oesterreichische Komponisten" vorausgeht. Amtliche Wasserslände Rheinfelden 2,15(—), Breisach 2,12(—14), Kehl 2,72 (—15), Maxau 4,49(—21), Mannheim 4,09(—26), Mainz (fehlt), Bingen 3,03(—21), Kaub 3,63(—22), Trier 2,72(—35), Koblenz 4,30(—36), Köln 4,98(—32), Düsseldorf 4,42(—26), Duisburg 3,87(—30), Mülheim 1,82(—25), Ruhrort 4,19(—27), Wesel 4,37(—26), Emmerich 5,47(—19). □ er SSE Her 209 str Das bodenständige Werbeorgan werden Sie immer wieder benutzen müssen, wenn Sie Ihren Kundenkreis ständig vergrößern wollen. 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Bei dem tragschen Auto=Unfall, dem im vergangenen Jahre der damalige niederländische Gesandte in Berlin, Ritter van Rappard, in der Gegend von Bückeburg zum Opfer fiel, hatte Gauleiter und Reichsstatthalter Dr. Meyer zusammen mit den örtlichen Dienststellen dem Verunglückten schnellste und sorgfältigste Huse angedeihen lassen. In Anerkennung dieser wirkungsvollen Maßnahmen, die den bald darauf erfolgten Tod des Gesandten allerdings nicht verhindern konnten, überbrachte am Freitag der niederländische Gesandte in Berlin Ihr. van Haersma de Wich den Betelligten hohe niederländische Ordensauszeichnungen. Reichsstatthalter Gauleiter Dr. Meyer wurde zum Großoffizier des Ordens von Oranien=Nassau, Landespräsident Dreier=Bückeburg zum Kommandeur und der Bürgermeister von Bückeburg, Friebe, zum Offizier des gleichen Ordens ernannt. Die Verleihung der Auszeichnungen erfolgte im Friedenssaale der Stadt, in dem vor 300 Jahren zur Zeit des westfälischen Friedenskongresses die Gesandten der Generalstaaten in amtlicher Mssior Schulen, die im Dorfe wurzeln Reichsnährstand und RS-Lehrerbund in Gemeinschaft sion walteten. Berufung im Dienstgebiet des Reichstreuhänders der Arbeit NSG Köln. 20. Jan. Der Reichstreuhänder der Arbeit für das Wirtschaftsgebiet Rheinland bestellte den bisherigen Rechner der Entgeltberechnungsstelle für das Schmuckwarengewerbe in Idar=Oberstein, Parteigenossen Johann Fritsch, zum hauptamtlichen Entgeltprüfer für das Wirtschaftsgebiet Rheinland mit dem Dienstsitz in IdarOberstein.— Gleichzeitig bestätigte er den von der Deutschen Arbeitsfront an Stelle des ausgeschiedenen Parteigenossen Fritsch neu eingesetzten Parteigenossen August Maaß ais hauptamtlichen Rechner der Entgeltberechnungsstelle. Daß die Landflucht und zunehmende Verstädterung des Landvolkes unter allen Umständen eingedämmt, bzw. behoben werden muß ist heute öffentliche Erkenntnis. Nicht nur der Reichsnährstand, sondern auch der Staat, die Partei und ihre Gliederungen haben es sich zur vordringlichsten Aufgabe gemacht, hier Wandel zu schaffen. Die klare Erkenntnis, daß diese Wandlung nicht nur von der wirtschaftlichen Seite her, sondern auch von der seelischgeistigen Seite angepackt werden muß, hat den Reichsnährstand zu einer sehr engen und fruchtbaren Ardeitsgemeinschaft mit dem NS Lehrerbund geführt. Beide Organisationen sind gewillt, der Dorsschule einen neuen Geist einzuhauchen. Die Landschule der Vergangenheit war zum großen Teil nicht mehr die Erziehungsstätte, die im bäuerlichen Leben wurzelte. Die Wurzeln, die aus dem bäuerlichen Leben ihre Kraft schöpften, sind, zunehmend mehr in ebettet worden. Woher kam städtische Blumentöpse umgeb das? Diese vollständige Verkennung der hohen Erziehungsaufgabe der Landschule war in den vergangenen Jahrzehnten nur möglich, weil die Bedeutung des Bauerntums für das Leben unseres Volkes allgemein verkannt wurde. Fortschritt. Tempo und Kultur gab es angeblich nur in der Stadt. Daß die Städte auf die Dauer zugrunde gehen müssen, wenn vom Lande her nicht gesundes Blut für laufenden Ueberschuß Die Eifel wieder im Schnee Schleiden, 28. Jan. In der Eisel ist der Schneewinter wieder eingekehrt. Schon am Donnerstag schneite es in den höheren Lagen und am Freitag hat Frau Holle den sorgt, war in Vergessenheit geraten. Daß unsere großen Kulturgüter letzten Endes nur im Mutterboden unserer bäuerlichen Kultur wurzeln, wollte man nicht mehr wissen, ganzen Tag ihre weißen Flocken geschüttet. In den Höhengebieten, so um Blankenheim und Hollerath, lag der Schnee durchweg 10—15 Zentimeter hoch, cer Wind ließ es sogar zu Schneeverwehungen von einem Meter und noch höher kommen. In den Hängen tummelt sich wieder die schneefreudige Jugend und wenn nicht alles täuscht, wird die Eisel in diesem Jahre einen zweiten Schneewinter durchmachen müssen. Auf den Eisellandstraßen sieht man schon wieder viele Fahrzeuge, die ihren Rädern Schneeketten angelegt haben Der Juchs im Rathaus Eine merkwürdige Fuchsjagd erlebten dieser Tage die Bewohner des Dorses Ebers=Göns. Freund Reinecke stellte sich am hellen Tage im Dorf ein und spazierte die Dorfstraße hinunter, als ob ihn die Leute nichts angingen. Schließlich wurde es dem Rotpelz angesichts der immer größer werdenden Menschenmenge doch zu ungemätlich, und kurz entschlossen schlüpfte er durch eine Türe und geriei ausgerechnet in das Rathaus. Hier ging es wie ein Blitz die Treppe hoch und als sich kein Ausweg mehr fand unter den Dachboden. Der Rotpelz wurde von seinen Verfolgern gestellt und durch einen wohlgezielten Hieb mit einem Knüppel zur Strecke gebracht. und daß wahre Freiheit einem Volke nur beschert ist, wenn seine Landwirtschaft es in allen Schichten ernähren kann, glaubte man nicht. So lange man Lebens= und Genußmittel aus dem Auslande viel billiger beziehen konnte, war das deutsche Bauerntum in den Augen der Oeffentlichkeit nicht nur überflüssig, sondern in seinen Forderungen vielfach lästig. Diese völlige Nichtachtung hat sich auf das ganze Landleben einschließlich der Landschule ausgewirkt. Nur so ist es zu erklären, daß unsere Dorfschulen teilweise noch heute weder in ihren Räumen und ihrer Ausstattung, noch in den vorhandenen Lehrmitteln den Mindestansprüchen genügen. In Verbindung damit hat die schlechtere Bezahlung des Landschullehrers der Dorsschule ein zweitrangiges Ansehen eingetragen. Diese Unterbewertung der Landschule setzte sich bis in die Behörden fort. Nicht selten wurden Versetzungen auf das Land als„Strafversetzungen“ gewertet! Unter solchen Umständen ist es nicht verwunderlich, daß das Landvolk auch zu seiner Schule mehr und mehr das Vertrauen verlor. Sicher gab es immer große Idealisten unter den Dorfschullehrern, die sich mit Begeisterung und Erfolg ihrer schweren Aufgabe widmeten und heute noch widmen. Sie blieben aber in der Minderheit. So kam es, daß die bäuerliche Familie ihre begabten Kinder in städtische Schulen schickte. In der Dorfschule blieb im selben Verhältnis der minderbegabte Teil der Landjugend zurück. Sicherungsverwahrung Hinter diese Entwicklung einen endgültigen Punkt zu setzen, haben sich Reichsnährstand und NS=Lehrerbund auf die Fahne geschrieben. Wie überall im Reich, so sind auch im Rheinland die vier rheinischen Gauwaltungen des NS=Lehrer= bundes in einer Arbeitsgemeinschaft„Landvolk und Schule“ mit der Landesbauernschaft verbunden. Die Arbeit ist schon längst aus dem Stadium der Vorbesprechungen und Erörterungen hinaus gegangen. Das Ziel muß sein, daß für die Landschule auch wieder Kräfte aus dem Dorf gewonnen werden. Der Dorfschullehrer der Zurunft muß wieder bäuerlicher Herkunft sein. Die augenblicklich im Dienst befindlichen Landschullehrer, die diesen, ihre Arbeit wesentlich erleichternden Vorzug nicht haben, müssen das nötige Rüstzeug erhalten um die ihnen anvertraute Jugend nicht nur auf ihre künftigen Berufe auf dem Lande vorzubereiten, sondern ihnen den Staatsgedanken von Blut und Boden nahe zu bringn. Die Wege dazu sind verschieden, jedoch erwachsen aus den Kreisen allmählich Erfahrungsgrundsätze, die, zu einem Plan geformt, allen rheinischen Landschulen zugänglich gemacht werden. Zum Auftakt für diese beit im Lande draußen tritt die Rheinland und der NS=Lehrerbund waltungen Düsseldorf Essen, großen Kundgebung praktische ArLandesbauernschaft mit seinen GauKöln und Koblenz in einer am 11. Februar 1939 in Euskirchen vor die Oeffentlichkeit. Es ist zu wünschen, daß diese Kundgebung nicht nur allen berufenen Stellen in Partei und Staat, sondern weit darüber hinaus auch dem einzelnen Volksgenossen den Zukunftswert dieser Arbeit aufzeigt. Dr. K. Leer ausgegangen Raubüberfall auf einen Güterzug Reichsbahndirektion Halle hat für die Ermittlung Täter eine Belohnung von 300 Mark ausgesetzt. der Luftschutzraumgaragen? Unverbesserlicher Faulenzer von 21 Jahren Düsseldorf, 28. Jan. Das Düsseldorfer Sonderg## verurteilte den 21 Jahre alten, mehrfach wegen vorbestraften Herbert Karl Meier aus Altona wegen#### gehens gegen das Heimtückegesetz und wegen Betruge zu 30 Monaten Zuchthaus, fünf Jahren Ehrverlust un ordnete die Sicherungsverwahrung an. Meier ist ein u verbesserlicher Faulenzer, der nur auf Kosten seiner M menschen lebt. In Nord= und Westdeutschland war obwohl keiner Parteiformation angehörend, in Unifon der SS aufgetreten. Er gab sich als Angehöriger der##h Leibstandarte aus, legte falsche Ausweispapiere vor## beschwindelte eine Reihe von Personen um Anzüge, Radi# apparate, Photoapparate usw. Er kaufte die Gegenstän auf Abzahlung, leistete eine kleine Anzahlung und ve# kaufte sie sofort weiter. Auch als Zechoreller hatte er betätigt. Jugendschutz und Bergbai Ausnahmen bei Arbeitszeitbestimmungen für Jugendliche Halle(Saale), 27. Jan. Heute früh gegen 4 Uhr wurde in der unmittelbaren Umgebung der Stadthalle, bei der Dessauer Brücke, auf den Nahgüterzug 8340 Halle—Halberstadt durch Trennen der durchgehenden Luftbremsleitung ein Raubüberfall verübt. Ein Kraftwagen blendete.n Zug an, und während aus dem Wagen auf den Zug geschossen wurde, erschien ein Mann am Postwagen und forderte unter Drohungen die Herausgabe der Postgelder. Zufällig führte der Zug keine Postgelder mit. Den Tätern, die unerkannt entkamen, fiel daher nur ein Wertpaket und eine leere Blechkasse in die Hände. Bei dem Ueberfall wurden der Zugführer und ein Postbetriebsassistent durch Schüsse erheblich verletzt. Die Berlin, 27. Jan. Der Referent im Reichsluftfahrtministerium, Dipl.=Ing. Otto, erörtert in der„Bauwelt" die Möglichkeit der Schaffung von Garagen, die zugleich Luftschutzräume sind. Eine derartige Luftschutzraumgarage müsse den Anforderungen als Luftschutzraum und als Garage gerecht werden. Nach den Schutzraumbestimmungen sei es grundsätzlich zulässig, die Räume einer Luftschutzraumanlage im Frieden anderweitig zu nutzen, wenn Gewähr gegeben ist, daß sie beim Aufruf des Luftschutzes in kurzer Zeit und ausschließlich ihrem Hauptzweck als Luftschutzraum zugeführt werden. Für die Errichtung von Luftschutzraumgaragen müsse daher vorausgesetzt werden, daß sie nach Aufruf des Luftschutzes ausBerlin, 27. Jan. Der Reichsarbeitsminister und Peichswirtschaftsminister haben eine Verordnung ver### det, die im Reichsgesetzblatt veröffentlicht worden ist,## der, wie in der Glasindustrie und der eisenschaffend Industrie, auch in den bergbaulichen Betrieben für n zelne Gruppen von Jugendlichen für die Dauer ein Jahres Ausnahmen von der Anrechnung der Unterrich zeit in einer Berufsschule auf die Arbeitszeit zugelast werden. Die Verordnung ermächtigt ferner die Bergb hön in einzelnen Fällen, wenn es die an den Bergbau stellten erhöhten Anforderungen nötig machen, einmal Kalendermonat für ältere Jugendliche eine Nebenschicht gestatten. Für bestimmte Arbeiten, z. B. für die men nische Aufbereitung, können die Bergbehörden für Uebergangsfrist die Beschäftigung der jüngeren Juge## lichen bis 22 Uhr zulassen. Mit Rücksicht auf die Scu rigkeiten des Arbeitseinsatzes, besonders in Mitteldeu## land, mußte für den Braunkohlenbergbau Beschäftigung älterer Jugendlicher in der Nachtschicht# einzelner Fällen vorübergehend ermöglicht werden. Die Ausnahmen sind jedoch in jedem Falle von# ärztlichen Untersuchung der Jugendlichen abhängig, durch eine laufende ärztliche Ueberwachung während Dauer der Ausnahmen ergänzt wird. Diese Untersucht und die laufende Ueberwachung durch die Bergbehör gemährleisten auch bei diesen Ausnahmen einen reichenden Schutz der Jugendlichen. Die Wirtschaftsgruppe Bergbau hat eine Empfehl## herausgegeben, wonach der Bergbau die nicht in die! beitszeit fallende Berufsschulzeit als Arbeitszeit bezah soll schließlich für diesen Verwendung finden. Ihre En tung in Gebäuden könne zweifellos bei manchen Bau haben eine günstigere Gebäudeausnutzung und ko## mäßige Verbilligung herbeiführen. Bei bestehenden bäuden könne der nachträgliche Einbau wirtschaftlich strebenswert sein, da die Luftschutzräume als Garager mietet werden können. gibf’'s ob Montag allerlei— im MICHEL-WINTERSCHLUSS-VERKAUE, „Für'n Appel un en Eil“— und das heißt: so billig wie sonst nie und wie so rasch nicht wieder kauft man ab Montag bei eMontag u. Dienstag sind beide Michel-Häuser durchgehend, auch von 1— 3 Uhr, geöffnet Das Spezial-Textilhaus, Hohe- Ecke Gürzeni Oas Spezial-Mantelhaus, Schildergasse 31. Fost auf de agen: heuute meinte un tiche gen unseren sich zu ihr chienen sie bend, ihnen Eher gute u. r eine angen ben Jahre kute unter T ark eigetauf An einem Fr hielren un firdevoll und hielten sie htig über 4 Diener, der hrie. Und## bei Hausmäd Wie sah de an schon sag eppte, die 2 lt es mäde g. Nur## ltes. verzoger #n. Nach einer zen Zufriel auften nadh in Pappens verreisen,### sorgen.„Al umarmter und flüste ner und de Hm", hüst aufmerbf ere!“ So#usagen tzi. Nun soll er da kam nick!“, brüllt Der Stallm kostete eini gegen eir nden Die Damen illmeister!" er liebes P „Die Damer Uns steckten rchelten noch ven. Diesmal ve #weg andn Kaol!“, rie Der älteste ier Ulan te umd la „Schau dir Karl schaut Ist etwas Kaol befühl er zu. „Gib dir M „Habe ich „Vier Woch „Juwohl!“ Wenn Karl er auf alle Karl nat d Tag gefallen gestrieg es nack üde. Bor mi Heiden Eine We enker. Au neg sich nicht z1 mreiden Das erste einem das P das Pfe den en # Sonntag, 29. Januar 1939 Jieue Tag Nr. 29 erbert Reinhold erzählt: Das entartete Pony Fost auf dei Tag wußte es der Stallmeister vorhersagen: heute oder morgen bringen sie das Perdchen! meinte unsere weiteren Nachbarn, zwei ältere jüngiche Damen, die schon dreiumnal mit demn gleichen Angen unseren sonst gemiedenen Hof beehrt hatten. Seit sich zu ihrem Vergnügen Pferd und Wagen hielten, chienen sie mit verblüffender Pünktlichkeit und bate hend, ihnen um jeden Preis das auf einmal störrische, her gute und beste Tier abzunehmen und ein anderes eine angemessene Summe zu beschassfen. Vor einem pen Jahre hatten sie das Pony gegen eine fromme ute unter Draufzahlung von einigen hundert Reichsrk ei getauscht. An einem heißen Tag kam der Zug um die Ecke. u hielren uns die Bäuche vor Lachen. Vornweg schritten ürdevoll und tiefbetrübt die beiden Damen, Einträchhielten sie sich bei den Händen und stolzierten voruig über jede Mistlache. Hinterher zottelte ergeben Diener, der das Pony nichts anderes alls das Pony, rie. Und das Pferdchen schoben mit allen Kräften ei Hausmädche i. Wie soh das Tier aus! Rund und dick, das mußte on schon sagen. Aber der sorgsam gekämmte Schweaf leppte, die Mähne tauchte auf die Erde und den Kopf l# es mäde gesenkt. Es war weder widerspenstig noch kig. Nur faul, mehr als faul war es. Ein venzärtes. verzogenes, überfressenes Pony. Wir kannten das Den. Nach einer Stunde war die Angelegenheit zur beidergen Zufriedenheit abgesprochen. Die beiden Damen sauften nach einigem Feilschen das Piendchen um en Pappenstiel. Vier Wochen lang beabsichtigten sie, verreisen, inzwischen hatten wir für ein neues Tier sorgen.„Aber wieder ein Pony!“, baten sie. Schluchumarmten sie das Pferdchen, klopften ihm aunf den I und flüstersen dumnes Zeug. Dann winkten sie dem mer und den Hausmädchen und rauschten davon. Hm“, hüstelte der Stall meister und betrachtete den i aufmerksam.„He da!“, rief er mir zu.„Eine ere!“ Sozusagen im Handunndnehen war der Schweif gestzi. Nun sollte es der zottigen Mähne zu Leibe gehen. er da kam ein Knecht gestürzt.„Die Damen kommen nuck!“, brüllte er aufgeregt. Der Stallmeister wußte sich in jeder Lage zu helfen. tostete einige Befehle, und wir zerrten das geduldige er gegen eine Stallmauer, wo wir es geschäftig umnden Die Damen keuchten heran.„Eine Bitte noch, Heor allmeister!", lächelten fie.„Versprechen Sie uns, daß ier liebes Pony in wirklich gute Hände kemmmt.“ „Die Damen können sich darauf verlassen!“ Uns steckten sie ein gern genommenes Trinkgeld zu, chelten noch einmal das Pferdchen und wankten von men. Diesmal versicherten wir uns, daß sie tatsächlich den rweg anbraten. Kaol!“, rief der Stallmeister. Der älteste Knecht, ein erfahrener Pferdepfleger, gener Ulan kam schwerfällig aus einer Box vor. Er ###te umd bachne schlau. Schau dir dieses Tier an,“ sagte der Stallmeister. Karl schaute und nickte.„Ein unmögliches Geschöpf!“ „Ist etwas daraus zu machen?" Kool befühlte und untersuchte das Gebiß.„Vielleicht", er zu. „Eib dir Mühe!“ „Habe ich Zeit? „Vier Wochen!“ „Juwohl!“ Wenn Karl Jawohl sogte, war das ein Versprechen, er auf alle Fälle hielt. * Karl nahm das Pony unter die Hände. Schon am ##te Tage war es nicht wiederzuerkennen. Die Mähne gefallen, rundherum hatte er es geündlich geschoren ##estriegelt. Jung sah es aus. Den Kopf alleneings es nach wie vor gesenkt. Die Augen blickten trüb müde. Seii Gang— es war dein Gang. Selbst auts Bor mußte es gezemnt werden. Das gab jedesmal m Heidenspaß, denn Karl trug es fast heraus. Eine Woche darauf war das Pferdchen um einiges nker. Auch den Kopf hob es an. Karl strahlte und eg sich über seine Methode aus. Er war lange „ nicht zufrieden. Die angewöhnte Faulheit war noch Mreiben. Dis erste Mal war es eine reichlich komische Sache. einem Stallgenossen vor ein Wägelchen gespannt, ie das Pony laufen. Es lief, das heißt der Wallach das Pferdchen trottete ergeben nebenher und streikte den ersten vierhundert Metern. Es sah aus, als wollte es vor Erschöpfung umfallen. Korl sprach ihm gut zu, lockte und dnohte, und als alles nichts half, schirrte er es aus und brachte es in den Stall zurück Zum zweiten Mal hatte es einen heißblütigen, ausgestandenen Fuchs neben sich Diesmal half kein Sträuben, es kostete die Pcitsche, und es hieß lausen, Trab, Paß, Galopp. Gang und wieder Trab. Es schwitzte, bockte, ließ sich zerren, mußte aber mit. Es gabe keinen Pordon. Als es nach einer tüchtigen Strecke in den Hof eintnabte, war es munterer als je zuvor. Zum allgemeinen Erstaunen sand es den Weg in den Stall allern. Nun cung es flott vonsstatten. Unter songsamer Pflege, behandelt urd umhogt, wie es einem Tier zu seinem Besten zukommt, wurde aus dem entarteten Pony ein Pferd, ein geholssames, rüchtiges, springlebe ndiges Pferd, das sich reiten und vor jeden Wagen spannen ließ, das sogar unruhig wurde, wenn es zu lange nchte. Ehe die abgemachten vier Wochen um waren, führte Karl dem Stallmeister ein verändertes, ein neues, sicht wiederzuerkennendes Pony vor. Es soh winklich schmuck aus, das Fell glänzte, die Mähne war zu einem Stutz gebürstet, der Schweif stach hin##maus, der Kopf mit dem Hlanken, unternehmungslustigen Augen stand hoch, durzun: es wer ein Pferdchen, das auch unter Brüdern seinen Went hatte. „Mensch!", sagte der Stallmeister anenkennend. Dann tuschelte er lang und breit mit Karl. Zuguderletzt reichten sie sich die Hände wie Verschworene. Pünktlich auf den Tag erschienen die Damen. Die Reise war ihnen bekommen. Sie kamen kräftig und verlangend.„Haben Sie ein neues Tier?", fragten sie und blickten erwartungsvoll. Der Stallmeister winkte Karl. Das Pony wurde aus dem Sta(l gefführt. Die Damen klatschten nicht in die Hände und grüffen begeistert zu, wie wir es erwarteten. Mißtrauisch sahen sie das Tier an, lobten es, weil es ein Pony war, tadelten, weil es dem alben in nichts äbmelte, fragten flüsterten miteinander und verlangten plötzlich eine Probefahrt. Karl zuckte nicht mit der Wimper. Im Nu brachte er ein leichtes Wägelchen und spannte ein. Dann hieß er die Damen aussitzen und ratterte mit Hüh Hott davon. Als er nach längerer Aussihrt zunückkehrte, schienen die Damen befriedigt. Karl half ihnen aus dem Wägelchen, zwang sie aber, neben ihm zu bleiben. Und dann begann er eine ennste Lektion über Pferdepflege im allge meinen und besonderen. Die Damei sperrten dem Mund auf und versuchten beleidiat, zu widersprechen. Karl besaß guten Atem. Er hielt nicht hinter dem Berge, daß ein Pferd ein Pferd sei, und deungemäß betantdilt werden wolle. Er verlangte dies und das und verlangte es versprochen. Die Damnen schmappten nich Luft, und mur um des lieben Friedens willen vonsprachen sie, was gesordert wurde. Der Stal'meister stand allezeit beveit. Jetzt war seine Zeit gekemnmen. Die Damen fragten nach dem Preis. Er nannte eine schöne, runde Summe, die sofort bewölligt wurde. Der Stallmeister rieb sich die Hände. Es war kein ehrliches Geschäft. aber ein den Umständen angemessenes und durchas notwendiges. „Im übrigen, wo ist unser liebes Pony hingekommen?" Die Duanen fragten wie aus einem Munde. Der Stallmeister fragte Karl, ehe er antwortete:„In gute Hände! Bestimmt. Wir venssprechen, öfter nachzuschen, daß es auch vernünftig behandelt wird!“ Er meinte es durchaus ehrlich. Die Damnen waren es zufnieden. Aber eins hatten sie noch auf dein Herzen.„Ehe wir den Kruuf abbschließen, möchten wir das Pferdchen vor unserem Wagn probieren. Der Diener wird ihn bringen!" So geschah es Der Diener brachte den Wagen. Das Pony wurde eingespannt. Die Damen kutschierten los. * Zinn Abend, wir saßen gerade um den Tisch, polterte der Diener in die Stube und hockte sich zwischen den Stallmeister und Karl. Er blinzelde listig.„Was bekomme ich", fragte er ohne Ei##leitung. Der Stallmeister wog den Kopf hin und her. Kanl lächelve. „Das Pony, denkt euch, fand den Stall allein!" Der Diener nickte schwer. „Was es nicht alles gibt!“ Kanl staunte. Wir lachten schalend. Der Stallmeister drückte dem Diener die Hand. Alles war geklärt. Und alle, so glaube ich, waren in dieser Stunde zufricden. Das Pony war nicht das alte Pony! Das neue Pony kein neues Pony! Ist das nicht eine glatte Sache? Skihäschen Photo: Schirner „TeUcO Pfunn— nicht heiraten!“ Indischer Baumwollkönig sprengt telegraphisch eine englische Heirat Miß Phyllis Britton zählte erst 18 Lenze. Dennoch reichten ihre Beziehungen um die halbe Welt. Täglich kam in Cardiff, ihrer Heimatstadt, aus Indien ein Telegramm an, abgesandt in Bombay, unterzeichnet von einem Baumwollkönig, dessen Vermögen fast jeden Engländer vor Neid erblassen ließ. Aber seltsam, Miß Britton, der ein reicher Inder täglich beschwörende Liebestelegramme kabelte, liebte noch einen anderen: einen jungen englischen Bergarbeiter, Alexander Frederick Powell, 20 Jahre, vermögens=, aber nicht arbeitslos. Ihm schwor sie ewige Treue. Mit ihm verabredete sie in diesen Tagen zum zweitenmal, in den heiligen Stand der Ehe zu treten, nachdem diese Verabredung schon vor mehreren Monaten geschlossen und durch das Erscheinen des reichen Plantagenbesitzers ins Wasser gefallen war. Gerade 18 Jahre, trat Powells Verlobte als Hausangestellte einen Posten bei dem indischen Baumwollkönig an der mehrere Monate auf einem Landgut in der englischen Provinz Surrey verbrachte. Was die Liebesschwüre des Baumwollkönigs nicht allein vermochten, das brachten die reichen Geschenke zustande, die Miß Phyllis während des Sommers von ihm erhielt. Der arme Bergarbeiter schien vergessen, Phyllis vertagte die Verlobung und wartete Es verstrichen mehrere Monate, und Phyllis wartete immer noch. Aber vergeblich! Ihr indischer Gönner reiste heim, sein großes Geschäft in Bombay verlangte nuch ihm, und er folgte dem Rufe der Firma und nicht dem heimlichen Flehen und Hoffen der kleinen Phyllis. Die Verlassene kehrte reumütig nach Cardiff zurück und nahm eine neue Stellung an. Alles schien wie früher. Täglich erschien der verschmähte Bräutigam. Ihm schien die Welt wieder voller Glück und voller Sonne. Man beschloß, das Abenteuer mit dem Baumwollkönig zu vergessen und im Januar zu heiraten. Je näher der Trautermin heranrückte, desto unruhiger wurde die Braut. Sie flüchtete zu Verwandten aufs Land, kehrte nach Tagen wieder zurück, immer bleicher, immer nervöser. Endlich erfuhr der junge Bergarbeiter die Ursache der Aufregung. Es fielen ihm einige jener Telegramme in die Hände, mit denen der reiche Mann aus Bombay seine Braut äglich bombardierte. Ingrimmig und erschüttert las er olche Kabelbotschaften wie:„Du verdienst ein besseres Leben. Bitte halte Dein feierliches Versprechen. Halte zu mir, was sich auch immer ereignet.“ Oder ein andermal: „Mein Alter spielt wirklich keine Rolle, bitte, erspare mir Elend und Verzweiflung.“ Nun begriff der zum zweitenmal enttäuschte Bräutigam, wer seinem Glück ein weiteres Mal im Wege stand. Er verfluchte heimlich alle reichen Inder und wies alle Bestechungsversuche aus Bombay hartnäckig zurück. Selbst, als ein Telegramm eintraf:„Ich biete Ihnen 10000 Pfund, wenn Sie nicht heiraten und Phyllis entsagen und vergessen", blieb er fest. Seine Braut war ihm mehr als 10000 Pfund wert. Der Tag der Trauung kam heran. Alle Trauvorbereitungen waren getroffen, der Pastor bestellt. Wer aber fehlte, das war Phyllis. Man suchte sie lange vergeblich. Erst nach Tagen fand man sie bei Freunden auf dem Lande. Eine neue telegraphische Bombe aus Bombay hatte die Trauung abermals gesprengt. Ihr Inhalt konnte nicht enträtselt werden. Schluß des redaktionellen Teils Der heutigen Ausgabe ist eine Beilage der Firma Desaka, Deutsches Famisien Kaushaus G. m. b.., Köla, Schildergasse 98, beigefügt. * * Sonntag. 29. Januar 1939 Cleue Tag # Nr. 29 DERERSTE SCHRITT IN DASNEUE APOLLOTHEATER Der Umbau eines so veralteten Gebäudes wie des ehemaligen Reichshallentheaters in der Gertrudenstraße stellte den Architekten fast vor eine schwerere Aufgabe als ein vollkommener Neubau. Zumal wenn noch ein früherer Zirkus= und Varieté=Raum zu einem repräsentativen und doch volkstümlichen Operetten=Theater=Raum in zeitgemäßem Baustil umgewandelt werden sollte. So mußte ein durchgreifendes Bauprogramm aufgestellt werden, das einem Neubau gleichkommt. 1500 Sitzplätze Unschöne Linienführungen, falsche Maßstäbe und viel überflüssiges, wenn nicht gar kitschiges Beiwerk kennzeichneten das frühere Reichshallentheater. Dazu kamen eine ungünstige Gliederung des Zuschauerraumes, der ursprünglich eine Zirkusarena umschloß, und akustische Nachteile. Die Bühne war veraltet, Nebenräume, Künstlerzimmer. Magazine und Werkstätten genügten nicht meyr den Ansprüchen. Ueber dem ganzen Bau lag seit Jahren, vor allem seitdem er unbenützt war, der Hauch einer gewissen Verkommenheit. In krassem Gegensatz steht nun das, was heute den Besucher erwartet: Eine neugestaltete Fassade, eine neue Eingangshalle, ein völlig umgestalteter Zuschauerraum mit insgesamt 1500 vorzüglichen Sitzplätzen und mit festlicher Beleuchtung, eine moderne Wandelhalle, neue Treppenaufgänge und Verbindungen zwischen Bühnenhaus und Vorderhaus, eine geschmackvoll=vornehme Ausstattung aller Publikums=Räume. Und außerdem eine vergrößerte Bühne, die mit ihren Nebenräumen allen modernen Anforderungen entspricht und technisch vollkommen ist. Blick vom Balkon zur Bühne(mit„Eisernem“) Die Längswand der Wandelhalle Photos: Ma 4# Wenn man durch das Mittelportal... Die Gestaltung der Gebäudefront in der Gertrudenstraße gibt mit ihrer einheitlichen und klaren Architektur schon einen Begriff von dem Gesamtcharakter des Umhaues. Auf diesen Außenbau und seine künstlerischen Qualitäten werden wir noch einmal zu sprechen kommen. Wir möchten heute einen Begriff von den Räumlichkeiten des Apollo=Theaters ver mitteln, so wie man ihn erhält, wenn man durch das Mittelportal und durch die fünfteiligen Flügeltüren von der Straße aus in das Innere gelangt. Die Eingangs- und Kassenhalle gibt den ersten maß geblichen Eindruck. Ihrer Bestimmung entsprechend herrscht in der Eingangshalle der Stein vor, die Wände sind mit Thüringer und mit römischem Travertin ver kleidet, der Boden ist mit Mettlacher Steinplatten belegt. Die Garderoben, die an den Seiten liegen, zeigen Brüstungen aus Rüsternholz. Zwei Treppen führen aus der Eingangshalle zu den oberen Rängen empor. Die Deckenbeleuchtung der Halle besteht— wie in allen Theaterräumen und Gängen— aus zartlila=farbenen Leuchtröhren, die in Kreisform an der Decke angebracht sind. Durch weitere Flügeltüren gelangt man in die Gänge, die im Bogen das Parkett umschließen, und zu den Aufgängen zum Balkon, der dem früheren 1. Rang entspricht. In dem Parkettumgang sind die dazugehörigen Garderoben zweckmäßig verteilt, Bodenteppiche und helle Farbenstimmung der Wände mit kleinen Leuchtarmen lassen diesen langgestreckten Raum recht anheimelnd erscheinen. Treppen und Wandelhalle Seitliche Treppen führen zum Balkon und zu der nach der Straße zu gelegenen Wandelhalle im 1. Stockwerk empor. Die 250 Quadratmeter große Wandelhalle soll längere Pausen angenehm machen und zur Erholung beitragen. Sie hat deshalb eine besonders schöne und wirkungsvolle Ausstattung erhalten. Die Ein gangstüren besitzen Rahmungen aus Mahagoniholz, die Wände sind miit rosenholz=farbigem Samt bespannt. Der Boden ist mit blaugeslammtem Teppich ausgelegt, auch die Bezüge der zwischen den Fenstern verteilten Ruhebänke sind in blauen und sandfarbenen Tönen gehalten. Die seingegliederte Stuckdecke ist mit Elsenbein=Schleif lack behandelt und mit Gold abgesetzt. Viele runde Tische mit hübschen Sesseln reihen sich an den Wänden entlang und steigern die behaglich intime Note dieses Raumes. Die Deckenbeleuchtung wird von den bereits erwähnten kreisförmigen Leuchtröhren an der Decke erzielt. An einer Schmalseite der Wandelhalle findet man das Erfrischungs=Büfett. Zuschauerraum und Bühne Der Zuschauerraum und die Bühne lassen in ihrer neuen Fassung nur schwer die Erinnerung an das frühere Aussehen aufkommen. Die neue Grundrißgestaltung und eine andere Führung der Wände im Parterre erreichen eine geschlossene Raumwirkung und eine verbesserte Akustik. Die Einteilung der Plätze gliedert sich in Parkett, Balkon und Rang. Gute Sicht ist von allen Plätzen gewahrleistet. Die Bühne zeigt einen breiten, vergoldeten und in drei Zonen vertiesten Rahmen, hinter dessen Prosilen eine indirekte Beleuchtung angebracht ist. Die mit ockerfarbigem Samt bespannten Wände des Zuschauerraumes sind aufgeteilt durch pilasterartige Palisanderholz=Streifen. Vorzüglich in der Farbe stimmen dazu die glattflächigen Brüstungen von Balkon und Rang, ebenfalls aus Palisanderholz, und die Türen aus Nußzbaumholz. Trotz der sachlichen Gesamthaltung schwingt eine festliche Stimmung im Zuschauerraum, und eine warme Farvenharmonie klingt auf, in der die roten Bezüge der Sessel und Stühle, der goldene Bühnenrahmen, die braunen Töne des Holzes und die goldgelben Wände und Vouten allmählich überleiten zur silberhellen Rundfläche der Decke, deren Profile wieder durch indirekte Beleuchtungen angestrahlt sind. Versenkbares Orchester Der für den Entwurf und die Oberleitung des baues verantwortliche Architekt Ernst Hur Düsseldorf, der bereits in Westdeutschland auch anTheaterbauten gestaltet hat, erklärte noch einige T der technischen Einrichtung des Ap theaters. Sowohl der Theaterraum als auch Wandelhalle und die Umgänge werden mit vorgewarn Luft beschickt und durch große Abluft=Ventilatoren lüftet. Die Bühneneinrichtung ist in allen wesentlic Teilen erneuert und vergrößert. Das Bühneny selbst ist von der ursprünglichen Höhe von 12 auf 22 Meter Höhe gebracht worden. Eine u fangreiche Lichtanlage innerhalb und außerhalb Bühne wurde eingebaut. Das Orchester ist v senkbar gemacht. Die Kapelle kann für den Zu: sowohl unsichtbar bleiben, als auch auf Bühnenhöh bracht werden. Praktisch wird dadurch auch für 2 rungei die Bühne weit in den Zuschauerraum hu geschoben und die Spielfläche wesentlich vergrößert Bühne selbst hat außerdem einen 20 Meter ho Rundhorizont erhalten— eine Drehbühnspäter eingebaut—, so daß der Szenenwechst schnell vor sich gehen kann. Auch die Räume für Künstler und für die sonstige Gefolgschaft sind mit a sanitären und technischen Einrichtungen versehen und ausgestattet worden, so daß sie eine angenehme I kunft bieten und„Schönheit des Arbeitsplatzes“ geleisten. 5 Umbau Apollo-Theater, folgende Firmen waren beteiligt: Kunstschmiede- u. Metallarbeiten Wilh. Joh. van Broek Kunstschmiede scit 65 Jahren Weidengasse 25 Ruf 72285 Die Gesamtausföhrungen der Dachdecker- und Bauklempnerarbeiten Adolf Schmitz Dachdecker- u. Bauklempnermeister sabellenstraße 6 Rut: 9 4930 Als öhrendee Unternehmen fur Manmon- u. Natursteinurbeiten empehlen sich Kolner Marmornerke Aug. Wings& llgen gegr. 1891 Koln-Deilbrock Ru 62/5762882 N. Kinon Glas und Spiegelglasmanufaktur Bauverglasung Burgunder Str. 42 Ruf: 21 41 55 Ausführung der Steinmetzarbeiten und Fassadenbekleidung Adolf Zorn sen. Ruf 501 45 SCHWEKN& LANGE HOCH-, TIEF-, BETON- UND EISENBETONBAU KöLN-MÖLHEIM, HANSAHAUS FERNRUF 61389 und 61390 Köln Ausführung der Blitzableiter-Anlagen Bernhard Graff& Co. G. m. b. H. Blumenthalstr. 27 Ruf 22 75 12 Otto Betzler Nalergeschäft Dagoberistr. 90" gegr. 1349„ Ruf 72004 Tapeten Dekorationen Linoleum Marschall& Trardort Geschäftsgründung 188.4 Hohenstaufenring S9 denken Sie daranauf den Neuen Tag Sezug zu neh men wenn Ste mit seinen In serenten in Verbindung freten Ausführung moderner Lichtanlagen Mischlicht- Bühnenbeleuchtungen Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Büro Köln Hansaring 97, Hochhaus- Ruf 58501 jedrich