Deutschland. Die(etrauer Zeitung enthält Folgendes: Die Nachrichten aus Frankreich sind fortdauernd unfreundlich. Nur in der Macht vereinter Krafte darf Deutschland Sicherheit hoffen. Aber zu seinem Glücke ist es einer gewissen Politik noch nicht gelungen, jenen Zwiespalt wahrhaft in die Herzen der drei großen Monarchen zu werfen, den sie so sehnlich herbeiwünscht, und auf tausend Wegen direkte und indirekte herbeizuführen wünscht. Daher werden so manche gehäßige Insinuationen und Winke bei einem gegen den andern verschwendet:„Laßt nur die Preussen gewähren sell ein gewisser Staatsmann gesagt haben), sie nehmen aues in Besitz bis Passy Cbei Paris), denn sie denken nur au sich“:„Oestreich wird wieder zu mächtig, flüsterte man ###russen zu; es ist eine Macht, wie man schon vor Jahren gesagt hat, die ihre Wurzel in die Grundfeste der Erde unvertilgbar geschlagen hat. Sire, Rußland und Frankreich'müssen Freunde seyn, und alle Welt muß dann von ihnen das Gesetz empfangen.“— So spielt man das alte Spiel; aber noch ist es; zum Trost der Besorgten sey es gesagt, nicht gelungen, noch herrscht über die Haupttendenzen Einigkeit unter den Verbündeten, und ein halbes Menschenalter soll keinen neuen Krieg in Europa sehen: so ist der Wille der Monarchen. Der französ. Divisionsgeneral, Hr. Graf Rapp, ist, von Danzig kommend, zu Frankfurt eingetroffen. wird gemeldet: Als die Kaiserinn Louise hier durchreisete, soupirte sie bei dem Prinzen das Incgan ematlinn, beobachtete aber übrigens undc9. Die Verbindung zwischen unserm Hofe und dem kaiserl. sstreichischen ist jetzt zur Freude aller Lutgesinnten die engste und freundschaftlichste. Bei seiner en#e Burchreise versicherte der Kaiser Franz unsern Freundspiede 9ot und aufs freimüthigste seiner ewigen schaft. Er war außerordentlich leutselig gegen jederernc und vertheilte kostbare Geschenke, Ende dieiean no pen wird der Herzog von Cambridge vor In J, Monats wieder aus England zurück erwartet. aufgefaßt#ock ist mit allgemeinem Jubel der Plan Geburtsstadt dem Fursten Blücher in dieser seiner pöllig einer## Monument zu setzen. In noch nicht 2550 Thlr. hatten die Kausleute allein schon fach und schön un seichnet. Der Plan dazu ist einMarke; wird fur Restokk großer Platz, der alte sich das Speziergang verwandelt und in ssen Mitte soll vu#,### Tenkmal erheben. Wienzug##. destreich. gelegenheiten“ duty. Der Minister der auswärtigen Anrich eier eingetroffen. etternich, ist gestern aus PaIhre Maj. die russische Kaiserinn wird sich bis in den künftigen Monat September in Baden aufhalten, und dann die Reise nach Wien antreten, wo Ihre Majestät zugleich mit dem Kaiser Alexander einzutreffen gedenkt.— Der Umstand, daß der Kaiser Alexander gerades Weges und nicht über Berlin nach Petersburg geht, wird als Beweis von Delikatesse und Auszeichnung unseres Hofes angesehen und hat die Gemüther beruhigt. — Mit des Kaisers Bestätigung hat sich in Wien unter der Benennung der Gesellschaft der Musikfreunde des östr. Kaiserstaates ein Verein gebildet, welcher, neben der würdigen Aufführung der musikalischen Meisterwerke, sich zum Zwecke macht die Musik, welche, wie alle Künste, während der Jahre des Kriegs und des Unglücks nicht gedeihen konnte, mit neuer Kraft empor zu heben, eine musikalische Bildungsanstalt zu gründen, und zu erhalten, die theoretischen Kenntnisse der Musik zu erweitern, und durch Anlegung einer in Europa noch nicht vorhandenen musikalischen Bibliochek, die Werke der Vorzeit und der Gegenwart vor dem Untergange zu retten. AAn der Spitze dieses Vereins steht der Erzherzog Rudolph, dessen ausgezeichnete Liebe zur Kunst, so wie seine vorzügliche Kenntnisse, dev Gesellschaft. in seiner hohen. Person eine Stütze und Zierde sichern. Belgien. Zu Brüssel ist der(kürzlich vom Prinzen=Regenten von England zum Grad eines General=Lieutenants beförderte) Erbprinz von Oranien angekommen. Die engl. Zeitungen vom /19. July versichern, daß dieser Prinz an der Stelle des Lords Lynedoch, welcher nach England zurückkehre; das Kommando der englischen Truppen in Belgien übernehmen werde. Die Festungswerke von Antwerpen sollen geschleift werden. (Sochwe Tei ehemalige König von Holland und sein Bruder Joseph haben zu Prangins, unweit Ryon, ein Landhaus gekauft, das sie verschönern und vergrößern. Sie wollten einen ganzen Wald dazu kaufen, da ihnen aber der geforderte Preis zu hoch schien; so beschränkten sie sich auf die Erwerbung von zwei kleinen Gehölzen, die sie mit Gräben und Pallisaden umgeben lassen, um einen Park. mit allen Arten von Wild daraus zu machen. — Die am 1o. in Ob= und Nidwalden des Kantons Unterwalden abgehaltenen Landsgemeinden waren sehr stürmisch, und die ihnen vorgelegte neue schweizerische Bundesverfassung ward in Ridwalden förmlich verworfen, während es in der Versammlung von Obwalden zu keine ordentlichen Abstimmung kam. Das Volk dieser Demo krätien will von nichts hören; was seine unbedingte Souveränität auf irgend eine Weise beschränken könnte; es rehnt deßhalb alle Bestimmungen über Bundeskontingente, die Garantien der Verfassungen u. s. w. beharrlich ab. — Die verbündeten Mächte wollen der Schweiz zu einiger Entschädigung für das, was dieselbe durch die Durchmärsche ihrer Truppen gelitten hat, anderthalb Million Thaler geben, wovon die Kantons Basel und Schafhausen, die am meisten gelitten haben, den größten Theil erhalten werden. Viele wohlhabende Privatpersonen haben schon erklärt, daß sie zum Besten der Mindervermögenden auf alle Entschädigung Verzicht leisten. — Pariser Blätter geben an, daß sich in Brundrut (Porentrui, Residenzstadt des Bischofs von Basel) ein Regiment östr. Husaren befinde, und das Land im Namen des Kaisers von Oestreich verwaltet werde; sie äußern dabei die Hoffnung, daß dasselbe auf dem Kongreß zu Wien von neuem mit Frankreich vereinigt werde. Frankrei Das Journal des Dehats spricht von höchst wichtigen Unterhandlungen, die dermal beim Kabinett der Tuilerien gepflogen werden, und mit denen die letzte Anwesenheit des Königs von Preußen in Paris in Verbindung stehe. — In der Sitzung am 22. Juli stattete der FinanzMinister der Deputirten=Kammer seinen Bericht über die Lage der Finanzen ab, und brachte das Budget für 1814 und 1815 in Vorschlag. Er stellte vor allem den Grundsatz auf, daß man nach einem Kriege, wie der jetzt beendigte war, gefaßt bleiben müsse, noch fernere Opfer zu bringen; daher könne das System der Auflagen gegenwärtig noch nicht geändert werden. Besonders sagte er in Betreff der vereinigten Rechte, der König habe oft in der Entfernung über die Bedrückungen geseufzt, denen sein Volk dadurch ausgesetzt sey; er habe die Abschaffung dieser Abgaben schon vor seiner Ankunft versprechen lassen; allein die FinanzVerlegenheit, worin er Frankreich finde, zwinge ihn, der Nothwendigkeit schmerzvoll zu gehorchen, um dem Staate Hülfsmittel zu lassen, die seinen Bedürfnissen entsprechen; es sey jedoch des Königs Wille, zweckmäßige Abänderungen und Erleichterungen in dieser Abgabe einzuführen; die Minister seyen wirklich damit beschäftigt, ehe aber eine öffentliche Verhandlung deßhalb Statt finde, werde die Kammer eine geheime und vertraute Mittheilung darüber Der Schuldenrückstand bis zum. April 181# beträgt 1308 Mill.; davon rechnet aber der Minister die erloschenen Forderungen und die Cautionnements, die nur eine Last jährlicher Interessen geben, ohne daß das Kapital, zuriche gefodert werden kann, wie auch die 12 Milliene., sich am 2. April in der Kasse befanden, ab, und es bleibt nur ein Rückstand von 805 Millionen zu decken. Die Gläubiger sollen dafür Obligationen des königl. Schatzes, binnen drei Jahren zahlbar und jährlich acht Prozent Zinsen ertragend, erhalten; es steht ihnen aber auch frei, Renten=Einschreibungen zu fünf Prozent dafür zu nehmen. Folgende Einkünfte sind besonders zur tragung dieser Obligationen bestimmt: 1) der Ertrag der Verkaufs von 300,000 Hektaren Staatswaldungen; 2) die auf das Budjet von 2815 zu hoffenden Ersparnisse; 3) der Ertrag des Verkaufs der Gemeindegüter und der andern Güter, die der Tilgungskasse übertragen wurden. von schon vor Verlauf der drei Jahre eingeht, son####### zum frühern Rückkauf der Obligationen verwendet werden. Die Staats=Ausgaben für 1814 sind auf 827 Millionen 415,000 Francs festgesetzt; hierin sind 331 Millionen 275,000 Fr. für die Ausgaben der drei ersten Monate dieses Jahrs begriffen.(Unter Napoleons Regierung würde die Zusgaben für das ganze Jahr 1245 Mill. 800,000 Fr. gewesen seyn.) Die Einnahme an direkten, sowohl gewöhnlichen als Neben=Steuern und an Einregistrirungs=Gebühren, die, so wie erstere, einstweilen auf dem bisherigen Fuße beibehalten sind; ferner an Domänen=Einkünften, indirekten Steuern(wenn, so wird dabei bemerkt, diese nicht aufs neue geschmälert werden durch die Weigerung, sich einer Abgabe zu unterwerfen, deren Abänderung erst im Jahr 1816 eintreten kann); endlich an Posten, Lotterien 2c. ist auf 520 Millionen festgesetzt; das Uebrige wird durch die ausserordentlichen Mittel beigebracht. Fur 1815 ist die Ausgabe 547 Millionen 700,00o Fr., die Einnahme 618 Millionen. — Das Gerücht einer entdeckten Verschwörung erhält sich seit einigen Tagen. Die sehr verstärkten Wachen in den Tuilerien stimmen mit ein. So spricht man von geäussertem starkem Mißvergnügen der Truppen u. dgl. Das Sonderbarste bei der Sache wäre, daß einer der ersten Handlanger der letzten Regierung;., sie entdeckt, ein anderer aber aus der gleichen Societät sie eingeleitet hätte. Gewiß ist, daß absichtlich Zettel herumgebothen wurden, die geheiligte Gegenstände stark schattirten. Auf einem solchen waren zwei Kolonnen angebracht, wovon die erste die jetzige Regierung sehr schmeichelte, die andere Napoleon in einem gräßlichen Lichte darstellte. Las man die erste und zweite Kolonne aber in gerader Linie auf einmal, so war der ersten Kolonne die schlimmste Bedeutung gegeben. So wurden Karrikaturen auf die Familie Bourben gemacht, die aber unterdrückt sind. Gewohnt an beständigen Wechsel, glaubt es ein großer Theil von Paris; die Besonnenern vermuthen, es sey falsches Gerücht. — Man hat eine Denkmünze auf den König geschlagen. Auf einer Seite ist sein Bild zu sehen; auf der andern die Hoffnung, die ihre Arme nach einem Schiff ausstreckt, das mit vollen Segeln nahet. Die Inschriften sind: II porte le bonheur du monde(es bringt das Glück der Welt) und Lonis XVIII, Roi de France et de Navarre. — Die Pariser Zeitungen erzählen: Hr. Desquiron, dermal Pfarrer im Bezirk von Orleans, befand sich in der Revolution zur nämlichen Zeit wie die Königinn im Gefängniß, und hatte sein Zimmer neben dem ihrigen. Er ließ der Königinn durch die Frau des Gefangenwärters alles anbiethen, was er besitze. Sie begehrte einige auferbauende Bücher; er verschaffte sie ihr. Endlich hatte er eine Unterredung mit ihr; sie beichtete bei ihm und bath ihn, wenn er sie überlebe, ihrer Familie und besondersihren Kindern ihre Liebe zu bezeugen, und ihnen die Ermahnung von ihrer Seite zu bringen, daß sie sich tief von der Religion, als der einzigen Trösterinn der Unglücklichen, durchdringen möchten. Dieser Geistliche hat nun eine Audienz bei der Herzoginn von Angouleme gehabt, die sich genaus alle besondern Umstände, die er kannte, von ihm erzählen ließ. Sie dankte ihm huldvoll, und übersandte ihm nachher das Zeichen des Lilienordens, das sie vom Könige für ihn erhielt. — Im Nord=Departement sind kürzlich 5o bis 60 Hectaren königl: Waldungen, allem Vermuchen nach auf muthwillige Anzundung abgebrannt. Italien. Rom, 6. Juli. Bei dem am 2g. v. M. im Vatikan gehaltenen Kirchenfeste, der HH. Apostel Peter und Paul waren sämmtliche Kardinäle zugegen, nur Maury und Pignatelli ausgenommen; letzterer war krank.— Bei der nämlichen Gelegenheit sah man eine neue Erscheinung des römischen Kunstfleisses, ein Gemälde aus lauter Blumen. Es stellte den Pabst in der Barke oder dem Nachen... vor, dem die Madonna ihre Huld bezeugt. Das Gewand des Pabstes war aus den beim weiblichen Geschlecht so bekannten und beliebten Blumen Madcigala zusammengesetzt. Es läßt sich erachten, daß diese neue Erfindung unzählige Zuschauer und großen Beifall fand.— Der im verflossenen Wonat hier angekommene Pater Angelini, General=Prokurator der Jesuiten=Gesellschaft in Sicilien, schildert den dortigen blühenden Zustand des JesunenOrdens, welcher 4 Kollegien und bei 200 Ordensgeistliche daselbst zählt. Aus Neapel schreibt man: Die Frömmigkeit unsers Monarchen ist den Neapolitanern äußerst erbaulich. Bei dem neulichen Feste der Madonna dell' Arco waren beide Majestäten anwesend, und der König schenkte der Madonna 500 Ducaten. Bei der Frohnleichnams=Prozession blieb der König bis ans Ende. Ein sizilianisches Journal, betitelt die britannische Zeitung; welches den grundlosen Artikel enthielt: „ Se. Maj. der König würde für Neapel durch irgend ein anderes Land entschädigt““, wurde auf Befehl des Lords Bentink unterdrückt. — Aus Genua, vom 2. July schreibt man: Auf der ganzen Linie, welche von östreichischen und englischen Truppen besetzt ist, herrscht leider großes Mißverständniß. In unserer Stadt sind thätliche Streitigkeiten vorgefallen, wobei verschiedene Menschen verwundet worden. Die östreichischen und englischen Generale haben jetzt strenge Befehle ertheilt, daß die Truppen keinesweges die Linie passiren und Gemeinschaft mit einander haben sollen. Jede Uebertretung dieses Befehls wird als eine feindselige Handlung angesehen werden. Großbritannien. London, 19. July. In beiden Parlamentshäusern sind auf eine vom Prinzen=Regenten an sie gerichtete Bothschaft 100,000 Pf. Sterling als zusätzliche Unterstützung für die Bewohner der durch den Krieg verwüsteten Gegenden Deutschlands ausgeworfen worden.— Von der ,##n# der Unbändige, welche sich noch bei der Insel Clda befindet, will man durch Briefe wissen, daß sie bestimmt sey, die Erzherzoginn Marie Louise zu Bonaparte zu führen. Dieser Tage hieß es auch, der Kaiser von Oestreich werde mit der Erzherzoginn und ihrem Sohn nach Mailand reisen, und es werde dort eine merkwürdige Zusammenkunft Statt finden.— An den Grenzen der vereinigten Staaten von Nordamerika hat England gegenwärtig eine Armee von 35,000 M. versammelt stehen. — Die amerikanische offizielle Regierungs=Zeitung ihe National Intelligencer, welche unter der Authorität des Präsidenten Maddison geschrieben wird, liefert über die Niachricht von der Eröberung von Paris folgende karakteristische Bemerkungen:„ Nie hat sich eine größere Verschiedenheit der Gefühle gezeigt, als bei der Ankunft der authentischen Nachricht, daß Paris im Besitz der Verbündeten sey. Wenn wir dies Ereigniß als den Vorläufer der vollkommenen Unterjochung Frankreichs betrachten, so sehen wir, daß dasselbe unter den Föderalisten eine allgemeine und unmäßige Freude, und unter den Republikanern der Nation Niedergeschlagenheit hervorbringen kann. Wir aber betrachten den Fall von Paris nicht als das Signal zum Umsturz der Dynastie Bonaparte's und der Vernichtung der Macht von Frankreich. Unser Newyork und ladelphia waren vormals auch in den Händen der Feinde; oskau wehte die französische Fahne; aber doch war nicht alles verloyren. Rapoleon kann durch einen kuhnen Streich alles wieder gut machen und seine Gegner in ihren eigenen Netzen fangen. Er ist noch nicht überwunden. Unser Glaube, und wir stehen nicht an, hinzu zu setzen, sind für die Vertreibung der Alliirten Frankreich, für ihre Niederlage und Verwirrung, einem andere Absichten haben, als diese, den Kaiser zu ten Grenege zu zwingen, welcher Frankreich seine etablirBaris die u. aßt.“ Der National: Intelligencer nennt abs Romana von Europa, und erklärt sich heftig gegen die Bourbons,— welchen Amerika seine Freiheit und Unabhängigkeit verdankt. Seräters, nachdem der Sturz Rapoleons und die Ueber. #### vom 25. April in Amerika bekannt wurden, führt ##ämliche Zeitung schon eine ganz andere Sprache und Amerika habe nie wünschen können, daß Frank### über die Mächte des festen Landes das Uebergewicht Srauer nach welchem der franz. Kaiser strebte; jetzt da Genneteichs Uebermacht nicht mehr zu fürchten sey;, werde es den europäischen Mächten möglich, der bisher gedulde ten Uebergewalt Englands zur See den nämlichen Widerstand zu leisten, und dadurch sey die vorgegangene Verän=, derung erwünscht für Amerika. Dänemark. Obgleich Dänemark, so heißt es in einem Schreiben aus Kopenhagen, keinen direkten Bezug mit dem Kongresse hat, der nächstens in Wien gehalten wird, so glaubt man doch, daß daselbst Gegenstände vorkommen dürften, welche das Interesse unsers Königreichs betreffen. Die Angelegenheiten von Norwegen könnten dazu leicht nähere Veranlassung geben. Es ist wirklich eine merkwürdige Erscheinung, daß sich so mancherlei Gerüchte, namentlich aber das von der projektirten Vermählung des Prinzen Christian mit einer Prinzessinn eines großen nordischen Reichs, so lange erhält. In den Unterhandlungen mit dem Prinzen Christran soll auch auf seinen fünfjährigen Sohn, den er von der mecklenburgischen, von ihm geschiedenen Prinzessinn hat, besondere Rücksicht, genommen werden, eben so wie auf den Sohn des ehemaligen Königs von Schweden Gustav Adolph IV. Dieser junge Prinz bekommt, wie es heißt, ein besonderes Etablissement in Deutschland. Die politischen Veränderungen im Norden könnten vielleicht zur Folge haben, daß das sogenannte Königsgesetz in Dänemark vom Jahr 1660 wesentliche Veränderungen erlitte. Sollte eine Vermählung eintreten, wovon ebenfalls viel gesprochen wird, se würde wahrscheinlich Eutin mit Holstein vereinigt. — Wie man aus Schweden vernimmt, hat der Prinz Christian in Norwegen dem General ven Essen einen Waffenstillstand anbieten lassen. Den hier besindlichen fremden Militär=Personen mache ich hiemit bekannt, daß nach einem Parole=Befehl des die Niederrheing Armee kommandirenden Generals Hrn. Grafen Kleist von Nollenn dorf Excellenz, vom 1. August d. J. an, die bisherige Verpflegun., der Truppen durch die Quartierstände in den Gegenden„so vo der Niederrhein=Armee besetzt sind, mithin also auch hier in Köl aufhört. Sämmtliche sich hier aufhaltende fremde Detaschemente, einzelne Offiziere und Offizianten werden sich demnach zu ihren respectiven Corps oder in ihre Heimath begeben, und melden sich wegen der zu diesem Behuf nöthigen Pässe und Marschrouten bei dem hiesigen Platz=Commandanten, Hauptmann Ehrhardt, der ihnen solche ertheilen wird. Wer Krankheits halber oder dringender Dienstgeschäfte hier bleiben muß, hat sich ebenfalls bei dem erwähnten Commandanten zu melden und die Nothwendigkeit sei nes Hierseyns zu erweisen. Köln den 27. Juli 1814. V. Zielinsky, königl. preuß. General=Major.= Es wird hierdurch bekannt gemacht, daß zufolge einer Verfügung des Hrn. Stadt=Commandanten nur Morgens bis 12 Uhr die Fourrage=Bons auf dem Büreau der hiesigen Commandantur visirt werder. Köln den 27. Jul. 1814. Der Bürgermeister, von Wittgenstein: Bekanntmachung. Es wird seit dem 13. dieses Monats Abends 9 Uhr, der in der Stadt Mainz ansäßige Bürger und Bäckermeister Philipp Jakob Ruppel vermißt. Da der Familie sehr viel daran ge: legen ist, den jetzigen Aufenthalt desselben zu erfahren, so ersuche ich alle, die darüber einige Aufschlüße zu ertheilen im Stande sind, das hie sige Polizeiamt davon zu benachrichtigen. Köln den 27. July 1814. Der Bürgermeister, von Wittgenstein. Person=Beschreibung des Vermißten. Derselbe ist 5 Fuß hoch, hat braun mit weiß vermischte rund geschnittene Haupt=Haare, und war in dem Augenblick seines Verschwindens bekleidet mit einem dunkelrothen weiß vermischten halbtuchenen Rock, mit runden weißen platten silbernen Knöpfen, einem roth seidenem gelb getippelten Halstuch, einer gelb getippelten Weste von Pike“, gelben nanquinettenen Hosen mit länglichten silbernen Schnallen, blau und weiß gesprengten Strümpfen und Schun mit ovalen gekarpten Schnallen, Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, unsern Anverwandten und Bekannten den für uns so schmerzlichen Verlust unsrer zärtlich geliebten Mutter, Sara Hoesch, gebornen Schleicher, anzuzeigen, welcher nach vieljährigen harten Leiden mancherlei Art gestern Morgens früh um 6 Uhr in einem Alter von 54 Jahren erfolgte. Alle diejenigen, welche den sanften Charakter, das liebevolle wohlthätige Herz dieser edeln Verblichenen kannten, werden unsern Verlust mit uns innigst betrauern. Indem wir uns ihrer fernern Freundschaft und Wohlgewogenheit bestens empfehlen, ersuchen wir sie, unsere Trauer nicht durch Beileidsbezeugungen ihrer gütigen Theilnahme, wovon wir uns im voraus versichert halten, zu vergrößern. Düren den 26. Juli 1814. Die Kinder der Verstorbenen. Nachricht an die Hrn. Tabaks=Fabrikanten. Bei M. DüMont=Schauberg, auf der Brück Nro. 8, ist eine Niederlage von Tabaksmessern bester Qualität von einer der vorzüglichsten Fabriken des Großherzogthums Berg etablirt, zu 75 Stör. und andern Preisen pr. Stück. Auf einstimmiges Begehren wird künftigen Sonntag den 31. Juli abermal die herrliche Musik vom zweiten sächsischen LinienInfanterie=Regiment im großen Redouten=Saale im Bade zu Godesberg zur Tafel spielen und den Bal verherrlichen. Godesterg den 25. Juli 1814. Bekanntmachung. Auf den a. August d.., Vormittags 10 Uhr; sollen allhier 26 königl. sächs. Dienstpferde gegen gleich baare Bezahlung öffentlich verauctionirt werden, welches Kauflustigen hierdurch bekannt gemacht wird. Bonn am 25. Juli 1814. Königl. sächs. Cavallerie=Brigade=Commando. Ein junger Mensch von 27 Jahren, der mehrere Jahre in dem Verwaltungs= und Notarial=Fache gearbeitet hat, wünschte irgendwo als Schreiber in diesen Fächern angestellt zu werden. Dabei Unterricht im Klavier und Guitarre=Spielen zu geben, wäre seine Lieblingssache. Nähere Nachricht gibt die Zeitungs=Erpediton. Meubeln=Versteigerung. Morgen Freitag und die folgenden Tage werden dahier auf der Bach gegen dem Brauhause zum jungen Raben über, Nro. 43 (alte Nro. 6873), verschiedene Meubel, als Bettwerk, Leinwand, Kleidungsstücke, Tische, Stühle, Schränke, Bettladen, Kommoden, Kupfer= und Küchengeräthe; sodann ein großer Marmorund einige Hausteine, wie auch eine Parthie weiße leinene und wollene Lumpen 2c. öffentlich versteigert. Merlo, Notar. Am 24. d. M. ist eine Windspielhündinn entkommen, welche dunkelgrau, etwas flammicht, und deßwegen leicht zu kennen ist, weil sie gegenwärtig Junge hat. Derjenige, so selbe aufgefangen oder davon Nachricht zu geben weiß, melde sich in Nro. 1119, auf dem Thurnmarkt, bei Hrn. Neef. Da der Eigenthümer einen großen Werth auf diese Hündinn setzt, so wird der Wiederbringer ein gutes Trinkgeld erhalten. Ein geräumiges, sehr bequemes Haus, gelegen in einer angenehmen Lage der Stadt, anhabend ein großes Vorhaus, einen großen Keller mit Nebenkellern, einen großen Saal mit zwei Nebenzimmern, ein dito Zimmer, Mägdestube, große Küche mit zwei Fournaisen, einen Backofen, zwei Spinden, Brunnen= und Regenpumpe, einen Küchenkeller, ein Gärtchen mit Bleichplatz, Stallung und Remisen, eine ditto verschlossene für Holz und Brand 2c., zwei bequeme Bedienten= Kammern, Speicher für Fourage, auf dem ersten Stock neun Zimmer, füns Nebenzimmer, zwei Speicher, mit zwei Abschlüße für Leinwand 2c., steht zu vermiethen, auch unter sehr angenehmen Bedingnißen zu verkaufen. Bescheid in der Follerstraße, Nco. 143. Ein geränmiges an St. Cunibert gelegenes mit Garten, großem Vorhofe, Stallung, Brunnen= und Regenwasser versehenes Haus, steht zu vermiethen; nähere Auskunft giebt unterzeichneter Cardauns, am Rathsplatz. Ein Mensch von gesetztem Alter, welcher gute Zeugniße aufweisen kann und auch die Garten=Arbeit versteht, wünscht eine Stelle als Bedienter zu finden. Man melde sich bei Schneidermeister Wolf auf der Bach, Nro. 55. Ein schönes Reit= und Zugpferd, welches im Martin steht, ist zu verkaufen. Das Nähere zu vernehmen auf dem alten Markt Nro. 77. Es wird hierdurch den Hrn. Kaufleuten und dem geehrten Publikum bekannt gemacht, daß Franz Körfer aus Nachen hier mit verschiedenen Sorten von Casimir angekommen ist; er verkauft im Großen und Kleinen im billigsten Preis, weil er sie selbst fabricirt; er hat sein Lager bei Hrn. Anton Joseph Münch auf dem Neumarkt in der Landskrone Nro. 5540. Bei Herrn Sattler Godard auf dem Neumarkt, stehen zwei vollständige niedlich plattirte Pferdegeschirre für einen Stadtwagen zu billigem Preise zu verkaufen. Wer, nicht zu weit vom Rhein, geräumige luftige Speicher zu vermiethen har, melde sich auf dem Heumarktjan der Salzgasse in Nro. 70(alte Nummer 1389.) Wer eine Oehlmühle in der Stadt zu vermiethen hat, beliebe es anzugeben auf der Expedition dieser Zeitung. In Nro. 21 in der Bürgersteaß, ist eine schöne Theke nebst Winkel, eine große hölzerne Wage, kupferne Wagen und Topfe zu verkaufen. Das Kloster Füssenich mit circa 500 Morgen Ackerland und Wiesen, gelegen im Canton Froitzheim, steht aus freier Hand zu verpachten und kann gleich angetreten werden. Das Nähere deßhalb kann man beim Unterzeichneten erfahren. Düren den 18. Juli 1814. 5. Bäumsr. Unterzeichneter, der von Mitwoch dem anten July bis zum 4ten August inclusive auf Amsterdam in Ladung liegt, wird sich durch schleunige und exakte Expedition der Wohlgewogenheit einer geehrten Kaufmannschaft zu empfehlen trachten. Wynand Bonck. Unwiderrufliche Ausspielung des Ritter=Gutes welches laut Plan auf 40,000 Rt. geschätzt ist. Die Ausspielung dieses Gutes geschieht unwiderruflich in der iten Klasse 85ter Kurhessischer Hanauer Lotterie, welche den arten September d. J. unfehlbar Statt haben wird. Dazu sind noch soose à Fl. 7 und Plan haben bei Gustav Stiebel, Hauptkollekteur, wohnhaft auf dem Wollgraben Rro.24. in Frankfurt am Mayn. Die erste Klasse der 4gsten freien Stadt Frankfurter Lotterie von Fl. 854,200 Gewinne, wird am 17. August l. J. zu ziehen angefangen. Bis dahin sind ganze Loose à Fl. 6, halbe à Fl. 3, drittel à Fl. a, viertel à Fl. 1. 30, wie auch zur Bequemlichkeit der Herren Interessenten. alle Klassen gültige Loose à Fl. 75, halbe à Fl. 37 ½2, drittel à Fl. 25 und viertel à Fl. 18. 45, nebst Plan zu haben bei Hermann Stiebel, Hauptkollekteur, Wollgraben Rro. 2. in Frankfurt am Main. Köln, bei M. DüMont=Schauberg, auf der Brück, Nro, 8.