Ao. 1781. Nro. 115. Ansern er cf Thic Se. Römisch=Kaiserk. Mazestät allergnädtgster Freihett. Wien vom 11 Jul. Man spricht von einer anderweitern Reise, die Se. Königl. Hoheit, der Erzherzog Maximilian, Hoch= und Deutschmeister, nach Freudenthal in Schlesien vornehmen sollen, wo zu Dero höchstem Empfange bereits alle Anstalten getroffen sind.— Zum Beweise des guten Vernehmens zwischen dem hiesigen und dem russisch= kaiserl. Hofe wird angeführt, daß den russischen Pelz= und Rauchwerkhändlern der Auftrag geschehen sei, künstig ihre Waaren zu Ostende auszusezen. Wir haben hier seit einiger Zeit auserordentliche Wärme, ohne von schadlichen ungewittern etwas zu leiden; aus den umliegenden Gegenden aber erfahren wir viele betrübte Nachrichten. Lisadon vom 2r Jun. Vorgestern gerieth eine Fregatte von 30 bis 40 Kanonen, die göttliche Gnade genannt, in hiesigem Hasen in Brand. Das Feuer war unglücklicherweise in einer nahe daran liegenden Schlupe mit Theer ausgekommen und, da diejenigen, welche darin waren, dieselbe dem Strome überliessen und davon liefen, so ward die Flanke der Fregatte von der Flamme ergriffen, die sogleich lichterloh brannte. Das Ungluck würde weit beträchtlicher gewefen sein, wenn die Flamme einige in der Nähe gelegene Kriegsschiffe ergriffen hatte, die mir Pulver beladen waren. Freitag den 20 Julii. Cadix vom 19 Jun. Die beiden Kriegsschiffe, der st. Peter und der st. Johan Baptist, sind aus dem Hafen beordert worden, um das Einlaufen der Flotte von Buenos=Ayres zu bedecken. Man erwartet hier den Herzog von Crillon und den ihm zum Unterbesehlshaber zugegebenen schweizer Obersten, Herrn Bux. Der angekommene Besehl, 7 Kriegsschiffe sertig zu halten, zeigt uns an, daß selbige den Truppen welche sich gleich bei ihrer Ankunft an Bord begeben sollen, und zu deren Aufnahme alles in Bereitschaft ist, zum Geleite destimmt sind. Der wegen Untersuchung des Verhaltens des Herrn de Cassa=Tilly bei seiner Aussuhrung zu Buenos=Ayres niedergesette Kriegsrath hat endlich seine Sizungen zu Ende gebracht. Gedachter Officier ist nun gänzlich frei gesprochen. Er nimmt dahero seinen Rang zur See wieder an, und wird in Abwesenheit des Herrn Cordova in hiesigem Hasen das Commanoo führen. Die nach den Anunen bestimmte französische Convoi wird erst zu Ende kunstiger Woche auslaufen. Einige nach Havana und Vera=Cruz besiimmte Registerschiffe werden sich ihres Geleites bedienen, und mit derselben ihre Fahrt anstellen. Auf jeden Augenblick erwarten wir Nachrichten von Pensacola, und wir vermuthen, die Ankunst des Dom Solano mit seinen Ver stärkungen werde die Uebergabe dieser Festung ohne Zweifel beschleunigt haben. Madrid vom 29 Jun. Das Tagebuch aus dem Lager zu st. Roch reicht bis auf den 18ten dieses. Nach desselden Inhalt; ward das Feuer aus der Festung taglich gelinder, und hat nur Soldaten verwundet. Unsrerseits wurden die am meisten blosgestellten Werker nicht fruchtlos beschossen. Der Feind beschäftigt sich, neue Brustwehren anzulegen, auch Feldhütten und kleine steinerne Häuser zur Ausbehaltung der annoch der Lust ausgeseiten Bedürfnisse aufzurichten. In der Nacht vom irten liefen die Kanonierbarken und Bombardirschiffe aus, stellten sich sodann wider die feindlichen Mauren und Rheden, von da sie ein heftiges Feuer machten, welches aus der Fesiung erwiedert wurde, ohne uns jedoch, auser einem verwundeten Matrosen, einen weitern Schaden zuzusugen. Am taten, in der Fruhe, zogen sich unsre Schiffe in der däßten Ordnung zurück. Marseille vom 2 Jul. Die Fregatte; die Monteeal, unter den Besehlen des Grafen von la porte=Issertieux, und die Corvette; die Badine, welche am r8ten Jun. mit einer Convoi von 16 Schiffen, unter welchen verschiedene aus den Antillen mit sehr reichen Ladungen kamen, von Cadix ausgelaufen waren, sind auf den hierischen Inseln angelandet. Helsingör vom 7 Jul. Am aten dieses segelten 94 Schiffe von verschiedenen Razionen nach der Nordsee ab, worunter sich auch das leithin erwähnte kön. schwedische Geschwader befand nedst 42 änglischen Kauffahrteischiffen, die unter sich Convoi gemacht hatten.— Vorgestern langte im Sunde eine königl. änglische Convoi an, die aus einer Fregatte von 48, einer von 32; und einer von 20 Kanonen nebst einem Kutter bestand, welche 382 Kauffahrer begleitete, wovon 38 mit Steinkohlen, Blei, Glas und andern Waaren beladene Schiffe nach Coppenhagen bestimmt waren. Man vernimmt, daß der übrige Theil dieser Convoi noch aus 6 Reihenschiffen, 2 Fregatten und 6 Kuttern bestehe, und vom Admirale Parker commandiret werde; welcher die angelangte bei Schagen verlassen habe. Selbigen Tages ankerten bei Helsingör auch 3 russisch=kaiserl. Kriegsschiffe, die aus der mittelländischen See kamen, und nach Petersburg wollen. Es liegen allso gegenwärtig im Sunde 4 königl. dänische Kriegsschiffe,#änglische Convoi=Fregatten und: Kutter, 8 russische Kriegsschiffe und 2 Fregatten, dann noch eine schwedische Convoi=Fregatte mit 12 Kauffahrern. Coppenhagen vom 7 Jul. 4ten dieses gieng das aus; Kriegsand 2 Fregatten bestehende russische Geschwader, unter den Befehlen des Contreder Rorose unter Segel. Rebde nach Portsmouth vom 1r Jul. #n sind die Kriegsschiffe Brittannia, Royal Georg, Duke Queen, Formidable, umen, Ocean, Ramur, Foudroyant, Defense Eogar, Insterible, Ambuscade, Emeund Harpy allhier angekommen. Der Admiral Digdy hat nunmehr seine Flagge amBorde des Prinzen Georg von 98 Kanonen aufgesteckt. Londen vom 13 Jul. Der Admiral Darby ist noch zu Torbay. Zu seiner Flotte wird die nach America bestimmte Division unter dem Admirale Disby siosen, und diese an die 40 Reihenschiffe alsdann starke Fiotte, nebst den Fregatten, zusammen kreuzen, um die combinirte französischund spanische Flotte zu erwarten, aus den Fall, da ihre Absicht dahin gehen sollte, nichts vor ihrer Vereinigung vorzunehmen. Wir werden noch ein anderes Geschwader in der Manche, imgleichen ein drittes in der Nordsee aufstellen, und zu dem Ende werden alle Kriegsschiffe ausgebässert. Man spricht von einer vorzunehmenden kandung an der Kufie Frankreichs.— Auf einer andern Seite man, daß Lord Mulgrave mit seiGeschwader in den Dunen angekommen #. Semt entworsene Unternehmung solldahintergängig gemacht worden sein, daß sich 6 Reihenschine auf der Höhe von Flissingen vorgefunden haben. dermalen, den Franzosen sci ihre Lucia mislungen; sie Panterthier von 64 Kanonen Dienste des Allerchristlichsten Königs gewidmet haben.— GeNachrichten von Rewfoundland eingetroffen, welche ein zu Waterford nach 17 angekangtes Schiff mitgebracht. Man hat mit denselben zu vernehmen, daß eine starke Flotte von Frachtschiffen mit Kriegsvorrathe unter dem Geleite von 4 Kriegsschiffen; 2 Fregatten und vielen ausgerusteten Schiffen wohlbehalten zu Newyork angekommen ist. Aus Franken vom 12 Jul. Der Festungsdau zu Plet in Böhmen wird mit unglaudlichem Eifer betrieben. Es arbeiten jezt uber r0,000 Mann daran. Man legt gegenwärtig den Grund zu den Werkern. Diese neue Festung soll 8 Bastions, 1 Kronenund r Hornwerk bekommen, fodann auser dem noch eine Eitadelle. Weil nach der Herstellung der Werker 600 Hauser hineingebau. er werden sollen, so ist es leicht zu errachten, welchen grosen Raum diese Festung einnehmen werde. Brüssel vom 16 Jul. Die prächtigen Anstalten auf den morgigen Huldigungstag werden hier mit allem Eiser betrieben. Die Erzherzoginn, unsre Durchlauchtigste Gouvernantinn, macher sich alle Herzen durch ihre huldreiche Heradlassung eigen. Ihre Königl. Hoheit nahmen am rzten, Morgens, mit Dero Durchl. Gemahle, dem Herzoge Albert von Sachsen= Teschen, zu Pferde die vornehmsten Straßen und die Stadtwälle in höchsten Augenschein. Rachmittags belieden Sie durchgängig im Parc Sich mit Spaziergehen zu erlustigen.„Höchstdieselbe geruheten gestern 2 Stunden im Baurhall Sich zu verweilen, und hinterließen Entzückung bei jedem Stande.— Man sagt, daß Se. Kaiserl. Majestät künftigen Freitag wieder hier ankommen werden. Stablo vom 14 Jul. Nicht weit von dieser Stadt; am Ufer des Flusses Amdleve, haden die Ardectsleute in einer Tiefe von s bis 6 Fuß ein Schuhe langes Todtengerippe entoeckt, welches man sowohl wegen der Gebeine, als wegen der Zähne, die noch ganz vollständig waren; für einen gewesenen Jungling von 2s bis 30 Jahren hielt. Das sonderbarste hiebei ist daß gesagtes Gerippe sich seit vielen Jahrhunderten in diesem Stande hat erhalten können, indem alte Manuscripte beweisen; daß an dieser Stelle ein den falschen Göttern geweihter Tempel gestanden habe. Gegen die Mitte dieses Gerippes hat man eine Anzahl göld= und silberner Munzen gesunden; die wegen ihres Alterthums alle sehr merkwürdig sind. Unter andern befinden sich einige dabei welche man von den Zeiten Carls des Grosen zu sein vermuthet. Antwerpen vom 16 Julii. Am irten dieses kam ein kaiserl. Courier aus dem Haag hier zurück an, und sezte die Reise nach Brussel fort.— Die Rede geht von neuem, daß unter hoher Vermittlung an den friedens Vorschlägen zwischen den kriegführenden Machten gearbeitet wird. Amsterdam vom 16 Jul. Am rzten; gegen den Abend, traf der Herr Graf von Falkenstein hier ein, ein Glück, welches seit dem Jahre 1540, als Carl V. die Städte Hollands besuchte, und zween Tage in Amsterdam verblieb, uns nicht zu Theil geworden. Von Haerlem, wo der Herr Graf übernachtete, und um 5 Uhr Morgens die ungemein prachtige Orgel spielen ließ, erfolgte die Abreise um 6 Uhr fruhe über Velsen nach Beverwyk und Alkmaar, von da aber nach der Insel Helder auf der Jacht des Aufsehers der ostindischen Handlungsgesellschaft, Herrn Hartsinck. Sie bestiegen hernächst die Kähne des Commodore Robyn, die Sie an Bord des Schiffes,(der Admiral=General, geführt von dem Viceadmirale Hartsinck, brachte, und kehrten von da nach dem Helder zuruck, wo Sie übernachteten. Am rzten besuchte der Herr Graf verschiedene Städte Nordhollands, und trasen von da, in Gesellschaft des Generals, Grafen von Tercy, und des Generals, Freiherrn von Reischach; gegen 4 Uhr zu Jandam ein. Unbekannt in diesem Flecken, unterhielt Sich der Herr Graf lange mit dem Aufseher einer Fabrick, welcher die Majestät unter der einfachen Kleidung nicht vermuthete, und antwortete dem Monarchen mit der ungestümen Kühnheit, welche die reichen Bauern Nordhoklands auszeichnet. Ein dasiger Einwohner entzücker, hielt den Herrn Grasen in der Straße auf, und bath Ihn Er möchte sein Haus mit Seiner Gegenwart beehren. Die Bitte ward ihm auch mit einer gnädigen Herablassung gewähret. Dieses Haus, allwo der Czaar, Peter 1. eingekehret war, und wo Höchstdessen Bett und Hausgeräthe noch aufbewahret wird, alles dieses nahm der Herr Graf in Augenschein. um 5 Uhr bestiegen Sie sodann eine Barke, und kamen um 7 Uhr Abends alldier an. Da Sie in der Gegend von Buntenkane ans Land seiten, wurden Sie von niemanden erkannt, giengen nach dem Gasthofe zu den Wappen von Amsierdam, und kehrten daselbst ein. Kurz hernach hatte der regierende Bürgermeister, Herr J. Rendorp, imgleichen der Assocürte Ihres Wechselhauses, Herr Berg, eine Unterredung mit Ihnen. ai: Am rtten, vor 7 Uhr frühe besah der „err Graf, in Begleitung der Herren Gene90¼ raue Tercy und von Reischach, sodann des 4 Herrn Berg, die hiesigen Merkwürdigkeiten vei dies Zimmerhöse und Magazine, das ostindicat sche Haus, das Spital, das Waisenhaus und z die beiden Zuchthauser. Nachmittags kam die Reihe an die Synagoge der portugiesischen Juden, das neue Werkhaus und das burgerl. Waisenhaus. Als der Herr Graf 9. Sonntags, frühe, der h. Messe in der Kirche des Spinhuis=Steeg abgewartet hatten, giengen Sie nach der Kirche der Quacker; von da an beehrten Sie Ihre Wechsler, die Herren Goll, mit einem Besuche. Gleiche Ehre hatte das Haus des Herrn van Brienen und das GeVI mähldekabinet des Herrn Hope. Sie besahen hernächst die Nieuwe- Stads- Her.„ und tei „ hernächst die Nieuwe Stads- Herberg, und das Ratyhaus, wo die Herren Bürgermeister M Hooft Rendorp und Elias, auch der hohe Staatsbediente die Ehre hatten, den Herrn A Grafen zu empfangen. Nachdem Hochverselbe 9 alles mit der Ihm eigenen edeln Neugierde beobachtet hatte, erfolgte um 4 Uhr Nachmittags die Abreise nach Utrecht. So eben geht die Nachricht ein, daß ein schwedisches Geschwader unter den Befehlen des Contreadmirals Grubbe vor dem Texel I liegt, und vermuthlich schon in demselben ein∆ gelaufen ist.— Briefe aus Aleppo uber Marseille vom yten Mai melden, es sei ein Expresser daseldst mit der wichtigen Bothschaft von Bassora angekommen, daß Hyder=Aly sich von Madras Meister gemacht hätte. Kaiserl. Posistation Geilenkirchen vom 17 Jnl. Heute, Abends, hatten wir die höchste Enade, Se. Kaiserl. Königl. Majestät unter dem Namen Graf von Falkenstein über Ruremonde mit zween sechs= und einem zweispännigen Wagen hier ankommen zu sehen. Allerhochstdieselbe haben Sich um 7 Uhr nach umgewechselten Pferden gleich nach Achen begeben. Achen vom 18 Jul. Gestern, Abends, ward unsre Stadt ganz unvermuthet mit der Ankunst Sr. Majestät, des Kaisers, als Grafen von Falkenstein, beglücket. Allerhöchstdieselben beliebten Dero Absteigquartier im st. Cornelius= Bade bei Herrn Groyen zu nehmen. Der Monarch beliebte heute unsre warmen Wasser zu kosten, die Spaziergänge mit Dero höchsten Gegenwart zu beehren, und demnächst die Reise von hier auf Limburg fortzusezen. Niederrhein vom 18 Jul. Nach öffentlichen Berichten, lassen Se. KöHochstwelche am hten zu Spa angekommen sind, in Ihrem Adsteigquartiere die Zimmer zur Erde meubliren. Man versichert, sie sein für Se. Majestät, Ihren Herrn Bruder, bestimmt. stern Keln von 19 first. Durcgt 3 Uhr hruhe, sund Se. Kuhr. Eher gönigl von Vrier, in Gesetschast ticiun in Femnize Maria Christing, AebAiln zu Brenntemont, und der Prinzessinn Marig Cunigunda, Fürst=Aebtissinn zu Essen abier zu Phaße den erenosten Intoanto zu, Wasser angekommen. Höchstdieselben verfugten Sich nach der erzhohen Domkirche, warteten daseldst der h. Messe ab, und verehrten die Reliquien der hh. drei Könige. ## höchsten Herrschaften beliebten von da ni nach der st. Peterspfarrkirche zu erheden, das kosidare Altarblatt von Rubens, so die, Kreuzigung des h. Peters mit den Füßen un mebhenen.... i böchsen Augenschein die Reise weiter sor, dernächt gegen 8 uhr Der russisch= kaiserl. General en Ehef, und der Generalmajor, Graf von Romanzow, kamen am ixten dieses allhier mit einem zahlreichen Gefolge dem Gasthofe zum Geist. Gestern seiten sie die Reise mit 20 Postpferden nach Achen fort. Bosphenning von Carweiler julichschen Amts Neuenahr wegen eines unterm 2ssten Mai h. a. an Henrich aus der Unkelbach in hiesig=kuhrkélschel Flavt Ahrweiler Distriet geschehenen Terischlags sih verdachtig gemacht, auch anderten Morgens mit seiner Ehefrau die Flucht Heor bäiden.s 4“ wird derselbe, um sich ab ## ihn vorwaltenden starken Verdacht und Anzeigen der an gemeldtem Schefer ausgeübten Mordthat, inner sechs Wochen, deur den ersten zwei fur den andertSermin tiamiden dritten und peremptorischen Lelmn Hennt anberahmet werden, zu reinigen und standhaft zu verantworten coram Prorosollo judiciali zu erscheinen, hiemit unter scust geten denselden verhängenden Rechtsstrafen edickaliter abgeladen. Ahrweiler in Judieio den 4ten Julii 1781. (..) Ex Commissione Judicii: I. Hub, Fechemer, Scabinns.