— * Tageszeitung für Köln=Stadt und LLand Bezugspreis: Monatlich RM. 2,—(einschließl. 32 Pfg. Beitrag zu den Zustellungskosten).— Erscheint wöchentlich siebenmal morgens.— Postbezug monatlich RM. 2,—(einschließl 45 Pfg. Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 Pfg Zustellgeld der Post).— Durch höhere Gewalt hervorgerufene Betriebsstörungen begrunden keinen Anspruch auf Ruckerstattung des Bezugspreises Sprechtanden der Schriftleitung 12—13 Uhr.— Postscheckkonto Köln Nr. 59.000 Verlag und Schriftleitung: Stolkgasse 25—31 Fernsprecher: a) von 8 bis 22 Uhr: Sammelruf 22 0301; b) nach 22 Uhr: Direktion 220304; Hauptschriftleitung 2203 01; Sportschriftleitung 22 03.02. Sonntagsbeilage die illust. Wochenendausgabe„Die Neue Woche“. 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Ein Mann von ungefähr vierzig Jahren durchbrach die Polizeikette und versuchte, einen Gegenstand nach dem König zu werfen. Er wurde, wie Augenzeugen berichten, von einer Frau am Handgelenk gefaßt, wobei ein Revolver auf die Straße fiel. Nach Berichten anderer Augenzeugen soll er den Revolver in der Richtung auf das Pferd des Königs geworfen haben. Der König setzte seinen Ritt jedoch ohne Unterbrechung fort. Wieder andere Augenzeugen berichten, daß sofort ein Polizeioffizier von seinem Pferd sprang und den Attentäter festnahm. Der Mann wurde dann auf die nächste Polizeiwache gebracht. Der Weiterritt des Königs verlief ohne Zwischenfälle. Die ihm folgenden berittenen Gardesoldaten hatten in diesem Augenblick begonnen auszuschwärmen, als ob sie den König hätten decken wollen. Doch habe hierfür keine Notwendigkeit bestanden. Der Mann sei von der Polizei abgefuhrt worden, bevor sich die meisten Zuschauer darüber klar gewesen seien, was eigentlich geschehen wäre. Ein anderer Augenzeuge beobachtete, wie ein berittener Polizist von seinem Pferde sprang und sich auf den Täter stürzte, der buchstäblich über die Köpfe der auf dem Bürgersteig stehenden Menschenmenge hinweggehoben wurde. Die in einem Teil der Auslandspresse verbreiteten Meldungen, wonach zwei oder drei Personen im Zusammenhang mit dem Anschlag verhaftet sein sollen, entsprechen nicht den Tatsachen. Anscheinend handelt es sich um ein Mißverständnis, das darauf zurückzuführen ist, daß ein oder zwei in der Nähe des Tatortes stehende Personen, die Aufnahmen von dem König machen wollten, mit zur Polizeistation genommen wurden, um die Photographien sicherzustellen. Anschläge auf das Leben englischer Monarchen sind in der jüngeren Geschichte Englands seit langem nicht zu verzeichnen gewesen Ein Jahr vor seiner Thronbesteigung im Jahre 1900 wurde in Brüssel auf den späteren König Eduard VlI. von einem jungen Anarchisten ein Revolveranschlag verübt. Während der langen Regierungszeit der Königin Viktoria wurden allerdings nicht weniger als fünf Anschlagsversuche auf das Leben der herrscherin untemommen. Der erste dieser Anschläge #eschah an fast der gleichen Stelle wie der heutige. Ein junger Mensch namens Oxford wurde auf der Stelle verhaftet. später aber wegen Geisteskrankheit freigesprochen und in eine Anstalt gebracht. Zwei Jahre später wurden zwei weitere Attentate versucht. Damals nahen das Parlament eine Gesetzesvorlage an, die die Richter ermächtigte, die Prügelstrafe für diejenigen zu verhängen, die die Königin belästigten. Sir John Simon berichtet im Unterhaus Der ruchlose Anschlag auf das Leben König Eduards VIII. der glücklicherweise im letzten Augenblick verhindert werden konnte, wurde am Nachmittag durch den Innenminister Sir John Simon den Mitgliedern des Unterhauses mitgeteilt. Das gesamte Unterhaus, so erklärte der Minister, wird aus tiefem Herzen dankbar sein, daß die Gefahr so prompt abgewendet werden konnte. Fortsetzung siehe zweite Seite Brüsseler Konferenz noch ungeklärt England wünscht keine Blockbildung 7 Mahnung an Frankreich DNB London, 16. Juli. Das britische Kabinett befaßte sich am Donnerstag erneut mit der beabsichtigten Konferenz der Locarnomächte und kam, wie verlautet, nach etwa einstündigen Beratungen zu dem Ergebnis, diese Frage auf diplomatischem Wege mit den Regierungen Frankreichs und Belgiens weiter zu besprechen. Es ist daher immer noch ungeklärt, ob und unter welchen Umständen noch in diesem Monat eine Konferenz in Brüssel stattfindet. Im Laufe des Nachmittags hatte Außenminister Eden getrennte Besprechungen mit dem französischen und mit dem belgischen Botschafter im Foreign Office. Kurz vorher hatte der Berliner Botschafter Sir Eric Phipps im Foreign Office vorgesprochen. Ein weiteter Belucher des englischen Auswärtigen Amtes war im Laufe des Tages der japanische Botschafter. Association meldet zu der heutigen Kabinettssitzung, das Ziel der britischen Politik scheine aus dem Wunsch zu beruhen, an die Kernfrage, nämlich die Forderung einer friedlichen Festigung der Angelegenheiten Europas, heranzugehen. Eine Vollkonserenz der fünf Unterzeichner des Locarnoabkommens einschließlich Deutschlands scheine als ein Mittel zur Erreichung dieses Zieles angesehen zu werden. Die unmittelbare Frage laute, ob eine Konserenz England, Frankreich und Belgien dies erleichtern würde. * Der diplomatische Korrespondent des Reuterbüros saßt die mit der beabsichtigten sog. Locarnokonferenz zusammenhängenden Probleme wie folgt zusammen: Nach der heutigen Kabinettssitzung blieb der Zeitpunkt, die Tagesordnung und die Zusammensetzung der ursprünglich für den 22. Juli in Aussicht genommenen Locarnokonferenz nach wie vor offen. Es wird die Ansicht vertreten, daß die geplante Konferenz ausschließlich dem Ziele gelten soll, eine europäische Regelung herbeizuführen. Nach britischer Auffassung kann dies am besten durch eine Fünfmächtekonferenz zu einem späteren Zeitpunkt, vielleicht Anfang September, geschehen. Falls jedoch Frankreich der Meinung ist, daß eine Dreimächtekonferenz wesentlich wäre, um den Weg für die größere Zusammenkunft zu einem späteren Zeitpunkt zu bahnen, dann würde England mit sich reden lassen. England ist jedoch nicht bereit, an einer Dreimächtekonferenz teilzunehmen, die einzig und allein dem Zweck dient, das Scheitern der in dem Weißbuch erwähnten Versöhungsbemühungen zu verzeichnen und keine Hoffnung auf die Verwirklichung einer europäischen Regelung zu lassen. In London wird nachdrücklichst die Meinung vertreten, daß die Konsolidierung eines westeuropäischen aus Frankreich, Belgien und England bestehenden Blocks, dem ein mitteleuropäischer Block aus Deutschland und Italien gegenüberstehen würde, der Sache des Friedens keinen Dienst leisten würde. Reuter schließt mit der Feststellung, daß diese Ansichten, wie verlautet, den Botschaftern Belgiens und Frankreichs am Donnerstagnachmittag mitgeteilt worden sind. * In französischen diplomatischen Kreisen erklärt man am Donnerstagnachmittag, daß nach einer halbamtlichen Mitteilung aus London die britische Regierung bereit sein soll, an einer vorbereitenden Konferenz am 22. Juli in Brüssel zusammen mit Frankreich und Belgien teilzunehmen. Diese vorbereitende Konferenz würde lediglich dazu bestimmt sein, das Programm einer späteren Konferenz der fünf Mächte auszuarbeiten. Wie aus einem Bericht aus Scotland Yard üb glücklicherweise vereitelten Anschlag auf Eduard VIII. hervorgeht, drängte sich, als der „ einer zahnenparade gerade im Hydepark ein Mann plötzlich durch die Menge nach vorn. den weiteren Hergang der Tat ist nur soviel be daß ein mit fünf Schüssen geladener Revolver zr dem König und die ihm folgende Truppe zur fiel, ohne daß vorher ein Schuß abgegeben wur Der Zwischenfall im Hydepark hat; wie verlau dem Tagesprogramm des Königs nichts geändert Augenzeugenberichte Wie in den Abendstunden bekanntgegeben wird, ist der wegen des versuchten Anschlages auf König Eduard verhaftete George Andres Mc Mahon von Beruf Journalist. Mc. Mahon ist ein Schatte, der seit vielen Jahren in London lebt und 34 Jahre alt ist. Die Spätausgaben der Londoner Abendblätter veröffentlichen weitere Augenzeugenberichte über den Anschlag, die jedoch in verschiedenen Einzelheiten voneinander abweichen. Nach einem Bericht soll der Täter von den Umstehenden niedergestoßen worden sein, bevor er von seiner Waffe habe Gebrauch machen können. Im Sturz sei der Revolver aus seiner Hand auf die Straße gefallen, wo ihn ein Polizist aufgenommen habe. Der ganze Zwischenfall sei in wenigen Sekunden vorüber gewesen. Während des Handgemenges habe sich der König einige Augenblicke umgesehen. „Tod dem Verräter!“ Mord in einem Bukarester Krankenhaus DRB Bukarest, 16. Juli. Mihai Stelejcu, ein ehemaliger Führer der Eisernen Garde, ist am Donnerstag hier unter aufsehenerregenden Umständen ermordet worden. Zweifellos ist der Tat politischer Charakter beizumessen. Stelescu hat seinerzeit eine führende Rolle in der Eisernen Garde gespielt. Später trennte er sich von dem Führer der Garde, Codreanu, und versuchte eine eigene Bewegung ins Leben zu rufen. Nennenswerten Erfolg erreichte er nicht. Zwischen der Eisernen Garde, der Nachfolgepartei„Alles für das Land“ und der Gruppe Stelescus bestand erbitterte Gegnerschaft. Stelescu wurde von der Eisernen Garde als Verräter angesehen. Eine Gruppe von etwa zehn jungen Leuten drang in das Bukarester Krankenhaus ein, in dem Stelescu in Behandlung war. Sie gelangten bis in sein Zimmer und begannen sofort mit dem Ruf„Tod dem Verauf Stelescu zu schießen. Im ganzen wurden 20 Schüsse abgegeben. Stelescu war auf der Stelle tot. Die Täter stellten sich selbst den Behörden und wurden sofort in Haft genommen. Angeblich soll bereits festgestellt sein, daß sie Mitglieder der Eisernen Garde sind. Es ist anzunehmen, daß dieses Attentat nicht ohne Folgen für die innerpolitische Lage bleiben dürfte. Auf öffentlichem Platze Sonderkriegsgericht in Addis-Abeba erstenmal auf einem öffentlichen Platz eine Sitz italienischen Sonderkriegsgeri statt, durch das drei Eingeborene zum Tode urteilt wurden. Ein weiterer Ang klagter# freigesprochen. Die Hinrichtung der zum Tode B teilten wurde sofort vollzogen. Die Angeklagten waren geständig, nac, Addis 2 gekommen zu sein, um unter der Hand Waffen Munition zur Fortsetzung des Kampfes gegen die liener aufzukaufen. Die Anklage wurde durch General vertreten, der bereits mit Graziani den liby Feldzug mitgemacht hatte. Er betonte, daß die Ital bisher hätten Milde walten lassen, aber auch ar vorgehen könnten, wenn die Gegner dies durt wollten. Gerichtsverhandlung machte au tausendköpfige Menge, die ihr beiwohnte, sichtba Eindruck. In Zukunft sollen täglich öffentliche richtsverhandlungen stattfinden. Besonderes Int wird dabei voraussichtlich das Verfahren gegen die er#s kürzlich erfolgten Angriffs auf die Bahn Addis Abeba—Dschibuti finden. Zum abschreckenden piel sollen auch die Hinrichtungen in Zukunft öffer Delek an Morgen. König Eduard VIII. Auf Eduard VIII., König von Großbritannien und Irland, Kaiser von Indien, den im 43. Lebensjahre stehenden Herrscher eines Weltreichs, wurde gestern ein Anschlag verübt. Daß dieser Anschlag vereitelt werden konnte und daß der König unversehrt blieb, erfüllt nicht nur die Bürger jenes Weltreichs mit inniger Freude, sondern löst allenthalben, sicht zuletzt auch in Deutschland, lebhafte Genugtnung aus. Denn Eduard VIII., der erst im Januar dieses Jahres den Thron bestieg, erfreut sich weit und breit lebhaftester Sympathien. Anderseits wenden sich alle Gutgesinnten, alle, die Ordnung und Disziplin als Grundlage des nationalen und internationalen Lebens gewertet wissen wollen, mit Abscheu von allen Versuchen ab, diese Ordnung irgendwie zu stören. Zu den schlimmsten Verbrechen aber hat immer der freche Angriff auf die geheiligte Person eines Staatsoberhaupts gehört; es ist noch nicht allzu lange her, daß die Schüsse von Marseille, die den König von Jugoslawien mit dem französischen Außenminister niederstreckten, alle Furchtbarkeit eines solchen Attentats enthüllten. Ueber den Hergang des versuchten Anschlags auf König Eduard werden, mehrfachen Augenzeugenberichten entsprechend, mehrere Lesarten verbreitet. Feststeht, daß der dem Attentäter George Andrew Me Mahon gehörige Revolver auf den Weg zwischen den König und die hinter ihm folgenden Truppen fiel. Ein Schuß wurde also nicht abgegeben, aber es besagt genug, daß der Revolver mit vier Patronen geladen war. Der Attentäter, ein Schotte, wurde verhaftet und das Verhalten der Menge, die den Vorfall miterlebte, ließ keinen Zweifel darüber, wie die Angelegenheit sich den Augenzeugen darbot. McMahon zwar behauptet, er habe nicht den König verletzen, er habe lediglich protestieren wollen... Die Hintergründe sind noch ungeklärt. Vielleicht handelt es sich nur um die unbedachte Bewegung eines harmlosen Menschen, vielleicht aber hat auch der Zufall Schlimmes verhütet. Der König hatte unmittelbar zuvor dem dringenden Friedensverlangen der Menschheit Ausdruck verliehen. Auch im deutschen Volke lebt der herzliche Wunsch, daß es ihm noch lange vergönnt sein möge, an der Verwirklichung dieses hohen Zieles mitzuwirken. k. 325 mal um die Erde In der großen Reichsausstellung„Deutschland“, die am 18. Juli ihre Tore öffnet, wird neben den Sonderausstellungen der Reichsbahn und der Reichspost die der Deutschen Lufthansa eine besondere Anziehungskraft ausüben. In dieser Schau wird alles, was der Name und Begriff Lufthansa umfaßt, gezeigt. Sie bemüht sich, dem Ausstellungsbesucher eine anschauliche Vorstellung von dem schnellsten Verkehrsmittel zu geben. Ein interessanter Tatsachen= bericht der Gegenwart unterrichtet über die schnellsten, bequemsten und sichersten Flugzeuge, über den Flugplan und in besonderer Art über die Streckensicherung für die Flugzeuge, wobei u. a. dem Laien das Geheimnis der„Flugbake“, die die Flugzeuge sicher in den Hasen holt, enthüllt wird. Daneben dürfte ein Leistungsbericht der Lufthansa besonderem Interesse begegnen. Man erfährt dort, daß 1935 über 300000 Menschen die Verkehrsflugzeuge der Lufthansa benutzten, daß die im planmäßigen Personenverkehr beflogene Strecke im Jahre 1935 325mal um die Erde führte. Die Luftpost= und Eilsendungen des vergangenen Jahres würden 20 Eilgüterzüge zu 10 Wagen füllen. Etwa 8 Millionen Briefe wurden allein auf der Strecke nach Südamerika in bisher etwa 190 Ozeanflügen von Deutschland nach Südamerika befördert. In anschaulichen Modellen werden die schwimmenden Flugstützpunkte und die Schleuderschiffe, mit denen im Südatlantik Pionierarbeit für den Weltflugverkehr ermöglicht wird, gezeigt. Der Mittelaufbau der Schau endlich birgt ein Filmvorführungsgerät, das lausend Kurztonfilme der Deutschen Lufthansa zeigt, auch einzigartige Luftaufnahmen von den verschiedensten Gauen des deutschen Landes, sowie die Aufstellung einer großen gläsernen Karte des Deutschen Reiches, auf der die Strecken der Lufthansa eingezeichnet sind, werden sicher große Anziehungskraft ausüben. 3. „o“ ist nicht„5“ Der britische Gesandte im Haag, Sir Hubert Montgomery, der übrigens seinerzeit bei der Krönung König Georgs V. eine hohe Funktion ausübte, ist recht empfindlich, wenn sein Name falsch ausgesprochen wird. Selbst in England sprechen viele die beiden os eben wie o aus. Man muß ihnen aber jenen offenen dumpfen Laut geben, wie etwa in dem englischen Worte„one“ oder„other“. Dieser Laut wird in der Schriftsprache sonst meistens mit dem Buchstaben u bezeichnet. Sir Hubert Montgomery pflegt jedem, der Freitag, den 17. Juli 1936 Nr. 196 Neue Tag Amtliche österreichische Erklärungen über das deutsch-österreichische Abkommen DNV Wien, 18. Juli. Im Bundeskanzleramt am Donnerstag eine Pressekonferenz für die Vertreter der Auslandspresse statt. Der Staatssekretär für Aeußeres, Dr. Suido Schmidt, erklärte, die Veröffentlichung des Uebereinkommens habe gewiß sensationell gewirkt, da die Verhandlungen dazu, um eventuelle Störungsversuche hintanzuhalten, streug vertraulich hätten geführt werden müssen, so daß der Abschluß sehr überraschend gekommen sei. Die Gepflogenheit der österreichischen Staatsführung. nicht rückwärts zu schauen, bedeute, sich nicht in Gräben zu verschanzen. Ihr Grundsatz, daß jede Politik Bewegung sein müsse, habe in der Welt Billigung erfahren. Zum Schluß bat der Staatssekretär die Vertreter der Weltpresse, Oesterreichs Bemühungen, der Sache des Friedens und der Völkerversöhnung zu dienen, entsprechend zu würdigen. Anschließend erörterte Gesandter Eduard Ludwig eine Reihe von Einzelfragen, die im Zusammenhang mit dem Uebereinkommen vom 11. Juli augenblicklich in der Weltpresse erörtert werden. Zunächst stellte er fest, daß alle Nachrichten über Geheimklauseln des deutsch=österreichischen Akkords falsch seien. Das gleiche gelte von den immer wieder auftauchenden Gerüchten über eine neue europäische Blockbildung. Hinsichtlich des Dreimächteabkommens von Rom erklärte der Gesandte, es werde vom wetteren Verlauf der Dinge abhängen, ob es zu einer Erm#### terung der römischen Protokolle komme, die i den Beitritt aller Staaten offen lassen. Es sei aler na#türlich, daß das Deutsche Reich ein volles Recht daran habe, bei einer eventuellen wirtschaftlichen Neuordnung des Donauraumes mitzusprechen. Weiter erklärte der Gesandte, daß die Nachrichten von einer Zusammenkunft des tschechoslowakischen Ministerpräsidenten Hodza und des Bundeskanzlers Dr. Schuschnigg falsch seien. Ebenso seien alle Gerüchle über eine Regierungsumbildung oder über Personalveränderungen im Bundeskanzleramt unrichtig. Die Frage der Amnestie sei augenblicklich in einem Vorbereitungsstadium. Das Justizministerium fordere die entsprechenden Anträge von den Staatsanwaltschaften und Strafanstalten ein. Botschaft der österreichischen Bischöse DNB Wien, 16. Juli. Der Erzbischof von Wien, Kardinal Dr. Innitzer, hat im Namen der österreichischen Bischöfe eine Kundgebung an den Bundeskanzler gerichtet, in der es u. a. heißt: „Am Ende der vergangenen Woche trugen die Aetherwellen des Rundsunks frohe erlösende Kunde durch die deutschen Lande. Der unselige Bruderzwist, der so tiefe Wunden schlug, der das deutsche Volk gerade in drangvollen Zeiten innerlich spaltete und zerriß, war in einer europäischen Schicksalsstunde, da der Friede in der Völkersamilie des Abendlandes wieder einmal ernstlich gefährdet schien, in überraschender Weise beigelegt. Am Herzschlag des deutschen Volkes in Oesterreich ist über diese Friedenstat aufrichtige und ehrliche Freude zu spüren. Auch die Bischöfe Oesterreichs begrüßen mit aufrichtiger Freude und ehrlicher Genugtuung dieses Werk des Friedens, das nicht nur für die beiden Vertragspartner bedeutungsvoll. sondern darüber hinaus geordnete Verhältnisse im Völkerverkehr und wirtschaftliche Fortschritte zu ermöglichen geeignet erscheint.“ Nach einem Dank an Bundeskanzler Dr. Schuschnigg versprachen die Bischöfe ihre Mitarbeit in allem, was zur Festigung des Friedenswerkes in Oesterreich beitragen und den Geist des Friedens im Voike immer noch mehr lebendig machen könnte.„Möge dieses Friedenswerk“, so heißt es zum Schluß,„dies ist unser sehnlichstes Wünschen und innigstes Beten nach allen Bitterkeiten der letzten Jahre auch den letzten Stachel des Unfriedens und der Mißgunst aus der deutschen Volksseele nehmen, zu Nutz und Frommen unseres Vaterlandes Oesterreich, des ganzen deutschen Volkes und der mit ihm auf Gedeih und Verderb verbundenen Völkerfamilie Europas“. Ein großer Schlag der Berliner Kriminalpolizei DNB Berlin, 16. Juli. Dem Wohnungseinbruchdezernat der Berliner Kriminalpolizei ist dieser Tage ein neuer großer Schlag gegen die Berliner Unterwelt geglückt. Nach langwierigen Ermittlungen konnte jetzt eine achtköpfige gemeingefährliche Einbrecher= und Hehlerbande unschädlich gemacht werden, die schon seit Monaten planmäßig in allen Stadttteilen Wohnungseinbrüche verübte, um dann die umsangreiche Beute durch Hehler zu Geld zu machen. Ein großer Teil der Diebesbeute, deren Wert insgesamt viele tausend Mark beträgt, konnte noch bei den Hehlern beschlagnahmt und den Bestohlenen wieder ausgehändigt werden. ihn nicht mit der ganz korrekten Aussprache anredet, folgenden Brief zu schicken: „In unserer heutigen Unterhaltung stellte ich mit Bedauern fest, daß Sie einige Schwierigkeiten haben. meinen Namen richtig auszusprechen. Da Montgomery eines der vielen Worte ist, in denen der Buchstabe o wie ein u ausgesprochen wird, nehme ich an, daß es Ihnen vielleicht helfen kann. wenn ich Sie an einige andere Worte dieser recht umfangreichen Kategorie erinnere.(Und nun folgt eine lange Liste solcher englischen Wörter.) Sie werden zugeben, daß diese Worte scheußlich klingen würden, wenn man sie lo aussprechen wollte, wie man sie buchstabiert. Ich empfinde dasselbe, wenn jemand meinen Namen falsch ausspricht.“ Es ist anzunehmen, daß dieses hübsche kleine Mittel hilft. 3. Schiffe untergegangen Schweres Unwetter über Holland DRB Amsterdam, 16. Juli. Der starke Sturm, der am Mittwoch über Holland tobte und gegen Abend orkanartigen Charakter annahm, verursachte großen Schaden. In Hilversum wurden auf der Straße eine Frau und ein Kind von einem umstürzenden Baum erschlagen. Ein Mann wurde so schwer verletzt, daß er kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. Auch aus anderen Teilen des Landes kommen zahlreiche Meldungen, wonach Personen durch niederstürzende Bäume und Aeste verletzt wurden. Besonders schwer wurde von dem Unwetter die Binnenschiffahrt betroffen. Vier Schiffe sind gesunken, so das große deutsche Rheinschiff„Matthias Stinnes 63“ aus Mülheim=Ruhr bei Nieuwaal und das 850 Tonnen fassende deutsche Rheinschiff„Berna" bei Brakel. Ferner gingen die holländischen Binnenschiffe „Maria“, und„Jan van Gooyen" unter. Die Besatzungen sämtlicher Schiffe konnten sich noch rechtzeitig in Sicherheit bringen. Sehr groß ist auch der Schaden in den holländischen Badeorten. Die Obsternte in der Betuwe hat gleichfalls stark gelitten. Kritisch ist die Lage auch an der Zuidersee und auf der Insel Urk, wo ein Schleppschiff und Baggermaschinen, die dort trocken lagen, so stark in Bedrängnis gerieten, daß sie Notsignale setzen mußten. Auch hier ging ein Schiff unter. Die Besatzung konnte gerettet werden. Der erste deutsche Botschafter in Brasilien DNB Rio de Janeiro, 16. Juli. Als erster deutscher Botschafter in Brasilien traf am Mittwoch der bisherige Gesandte des Reiches, Dr. Schmidt=Biskop, an Bord des Schnelldampfers„Kap Arcona“, in Rio de Janeiro ein. Der Botschafter wurde von Vertretern der brasilianischen Regierung, der NSDAP, der deutschen Verbände und von zahlreichen Mitgliedern der deutschen Kolonie begrüßt. Einstellung politischer Prozesse DNB Graz, 16. Juli. Sämtliche hier anberaumten politischen Strafprozesse gegen österreichische Nationalsozialisten sind von der Togesordnung abgesetzt worden. Wie verlautet, werden die Akten dem Justizministerium übermittelt werden. Schon einige Tage vor der Veröffentlichung des Abkommens mit dem Reich sind in Graz und Steiermark die Verhaftungen wegen nationalsozialistischer Gesinnung eingestellt worden. Bis heute wurden keine neue Verhaftungen vorgenommen. Der Anschlag auf Eduard VIII. (Fortsetzung von der 1. Seite) Ueber den Hergang der Tat liegen schon einige Augenzeugenberichte vor, obwohl über die Einzelheiten und vor allem über die Hintergründe des Anschlags vermutlich erst die Vernehmung der festgenommenen Personen Aufschluß geben wird. Allgemein wird die Kaltblütigkeit des Königs bewundert, der nur einige Sekunden lang den Kopf wandte. Dagegen bemächtigte sich der Menschenmenge eine große Erregung, als die Gefahr erkannt wurde und ein Polizist schrie:„Haltet den Mann, haltet den Mann!“ Wenige Augenblicke später wurde der Täter, ein in den 40er Jahren stehender und etwas verwahrlost aussehender Mann, von drei Polizisten und einem Inspektor abgeführt. Der Zwischenfall trug sich in unmittelbarer Nähe des Buckingham=Palastes am WellingtonTorbogen zu. Der Täter heißt George Andrew Mahon und behauptet, im Westen Londons zu wohnen. Er wurde unter Ausschluß der Oeffentlichkeit am Nachmittag vor dem Londoner Polizeigerichtshof Boew=Street vernommen. Auf der Fahrt zur Polizeistation bestritt Mahon gegenüber den ihn begleitenden Polizeioffizieren, daß er ernstlich die Absicht gehabt habe, ein Attentat auf den König zu verüben. vielmehr habe er lediglich protestieren wollen. Der Zwischenfall sei die Schuld des Innenministers Sir John Simon, dem er gestern abend geschrieben, und den er heute vormittag angerufen habe Bei der Ankunft erkundigte sich der Gefangene, ob der König verletzt worden sei. In der Verhandlung wurde als erster Zeuge ein Polizeiinspektor vernommen. Er hat bei dem Angeklagten einen Revolver mit fünf Kammern gefunden, von denen vier geladen waren, außerdem zwei weitere Streifen scharfe Munition, einen Briefumschlag, eine Postkarte mit dem Bild des Königs, und ein Exemplar der heutigen Ausgabe des Daily Telegraph. Der Inspektor wiederholte die Aussage des Täters, der zum Schluß den Wunsch geäußert habe, sich mit seinem Rechtsanwalt in Verbindung zu setzen. Der Vorsitzende des Gerichts ordnete hierauf eine achttägige Untersuchungshaft an. Die Anklage gegen Mahon lautet dahin, daß er sich im Besitz eines Revolvers befunden habe mit der Absicht, Leben zu gefährden. Friedensrede des Königs Während der Flaggenparade, die dem versuchten Anschlag vorausging, hielt König Eduard VIII. vor den im Hydepark angetretenen sechs Gardebataillonen eine Ansprache. Er wies dabei auf die lange Tradition der alten britischen Regimenter hin, die im Kriege wie im Frieden die Soldatenehre zu wahren wußten, und fuhr dann fort: „Nur wenige von Euch kennen aus eigener Erfahrung die Schrecken des Weltkrieges. Ich hoffe von ganzem Herzen, und ich bete sogar darum, daß unsere Generation niemals wieder so furchtbaren Tagen ausgesetzt wird. Die Menschheit verlangt dringend nach Frieden. Ihr werdet im Frieden Gelegenheiten zu Pflicht- und Dienstleistung finden, die ebenso ehrenvoll sind wie irgendwelche auf alten Schlachtfeldern.“ Glückwunschtelegramm des Führers DRB Berchtesgaden, 16. Juli. Der Führer und Reichskanzler hat an Seine Majestät den König von England folgendes Telegramm gerichtet: „Soeben erhalte ich die Nachricht von dem gegen Euer Majestät verübten fluchwürdigen Anschlage und spreche Eurer Majestät zur Errettung aus dieser Gefahr meine herzlichsten Glückwünsche aus. Adolf Hitler, Deutscher Reichskanzler.“ Theater unterm Sternenzelt Bei den Reichsfestspielen und auf dem Römerberg Agnes Bernauer in Heidelberg Hebbels klassisches Meisterwerk, mit dem die Festspiele begannen, verkörpert den tragischen Konflikt des Staatsgedankens mit dem pemönlichen Schicksal. Mit neuen Augen sehen wir die Größe und Schönheit dieser Tragodie. Wohl ergrent auch uns das rührende Schickial der schönen Baderstochter von Augsburg und der Kampf des jungen Herzogs um sein menschliches Recht auf Liebe. Aber wir sehen den letzten Sinn dieses unerbittlichen Geschehens nicht in der Trauer um das zerstörte Glück, sondern wir verstehen und erieben den Untergang dieser reinen, liebenden Frauengestalt als Notwendigkeit.„Sie hat die Ordnung der Welt gestört“— das ist die Begründung ihres Todesurteils, das der Herzog unterschreibt. nicht als der rächende Vater oder ehrsüchtige Ritter, nein, als Wahrer göttlicher und menschlicher Ordnung, als Sachwalter des Reiches nach dem Willen Gottes,„der das Rad dreht, das die Bernauerin zermalmt". Wuchtig und klar hat das Regisseur Richard Weichert diesen Gedanken herausgearbeitet und ihn in Wort und Geste, in Raumverteilung und Farbenwirkung(Ed. Sturm) zu tiefer Eindringlichkeit gesteigert. In gleichem künstlerischem Wollen folgten die Hauptdarsteller. deren Auswahl besonders glücklich ist, seinen Intentionen, so daß eine Aufführung zustande kom, die der des„Götz“ vom Vorjahr gleichsteht. Scharf umrissen gestaltet Gustav Knuth den regierenden Herzog Ernst, als Wahrer des Rechts und Hüter der Ordnung und des Friedens eisern und unversöhnlich, wundervoll in seinem Ringen mit und um den Sohn nach dem Tod der Agnes wo dann menschliches Verstehen und väterliche Liede zum Durchbruch kommen. Sein ihm ebenbürtiger Gegenspieler ist Werner Hinz als Herzog Albrecht. Leidenschaftlich und stürmisch, ritterlich und männlich, sprachlich jede Gefühlsregung deherrschend, geht er seinen Weg vom ersten Zusammentreffen mit Agnes in seligem Glück und tiefstem Leid bis zum offenen Streit mit seinem Vater, den er einen Teufel nennt, um sich dann doch vor dessen Menschlichkeit zu beugen, verstehend, was das Leben von ihm für das Gesamtwohl fordert. Zwischen diesen überragenden Leistungen steht Else Knott. deren reifes Künstlertum und liebreiche Anmut uns„den Engel von Augsburg“ so erleben läßt, wie er uns in der Geschichte überliefert ist. Schlicht und groß, in kristallener Klarheit steht diese reine, liebende Frau vor uns und wächst durch Leid und Todesnot zu einer menschlichen Größe, von der selbst ihr Gegner. der Herzog. sagen muß.„daß dieses reinste Opfer, das der Notwendigkeit im Lauf der Jahrhunderte gefallen ist, nie in Andenken der Menschen erlösche". Die entscheidenden Szenen, wo der Herzog das Todesurteil unterschreibt, Agnes ihren Rich tern und Henkern folgt, und Vater und Sohn mit dem Schwert in den Händen sich gegenüberstehen und dann einander verstehend und sich stumm vergevend trennen, sind bis ins letzte geistig durchgearbeitet und sichern dem Stück die tiese Wirkung. Die Leistungen der anderen Künstler, vor allem des Vaters Bernauer(Walter Kottenkamp), des Kanzlers ##fing(Carl Kuhlmann), des Törring(Walter Süßenguth) und des Theovald(Will Quadflieg) stehen den vorgenannten kaum nach. Die herreichen Massenzenen deim Turnier, der in Bewegung und Kostitmierung prachtvolle Tanz in Augeburg. die Ausnützung aller Möglichkeiten des stimmungsvollen Schloßhoses, dessen Reiz nirgends gestört wird— all das zusammen ergibt eine Harmonie der Aufführung, wie sie in solcher Geschlossenheit und plastischen Bildhaftigkeit kaum irgendwo zu erreichen ist. Ein wesentlicher Bestandteil des Spiels ist die neue Musik von Leo Svies für Bläter. Pauken und Trommeln, die untermalend, überleitend und markierend Raum und Wort ergänzt. Die Aufführung wurde von den zahlreichen Besuchern, unter denen neden vielen führenden Periönlichkeiten der Bewegung, der Wehrmacht und Behörden Reichominister Dr. Gocbbels anwesend war, mit starkemn, dankbarem Beisall ausgenommen. cf. Fiesko in Frankfurt Die Festspiele auf dem Römerberg zu Frankfurt tragen ihre Berechtigung in sich selbst. Sie sind auf einen Platz verlegt, der durch Natur und Lage theatralische Möglichkeiten mancherlei Art bietet, der durch seine geschichtliche Vergangenheit den deutschen Genius offenbart, wenn in unmittelbarer Lage des Mains stattliche Gebäude, ein stolzes Rathaus, eine ehrwürdige Kirche und schmucke Bürgerhäuser aus alter Zeit den„größten Festsaal" Deutschlands stimmungsvoll umrahmen. Der Zuschauer sieht sich mitten in das Getriebe deutscher Geschichte hineingestellt, muß unwillkürlich im Geiste die Verbindung ziehen von heute zu gestern und morgen, muß vergleichen und richten, muß hinter der Welt des schönen Scheins die großen unverrückbaren Gesetze des Weltgeschehens suchen. Das gab in den vorausgegangenen Jahren den Aufführungen des„Götz“, der„Jungfrau“, des„Egmont“, des„Faust“ eigentümliche Weihe In diesem Jahre bildete Schillers Freiheitsdichtung „Fiesko“, den machtvollen Auftakt zu den bedeutungsvollen theatralischen Kundgebungen auf dem Römerberg. Die Wahl dieses Dramas ist nicht nur gerechtfertigt durch die Größe des Dichters: eine eigentümliche Grundhaltung kommt hinzu: Schillers„Fiesko“ führt mitten hinein in eine Welt politischer Provleme, die nicht nur Deutschland angehen. Aber gerade diese Tatsache beeinträchtigte Meinung und Urteil:„Fiesko“ dlieb von schillers Jugenddramen am unbekanntesten. Kein Wunder: den Monarchisten bereiteten die heftigen Angriffe des freiheitstrunkenen Stürmers und Drängers Mißbehagen, und später mußte sich im repubtikanischen Lager gar mancher detroffen fühlen, wenn Fiesko seinen Genuesen die ergötzliche Fabel vom politischen Streit der Tiere vorträgt:„Die Regierung ward demokratisch. Mehrheit setzte sich durch. Die Staatsgeschäfte teilten sich in mehrere Kammern. Wölie besorgten die Finanzen. Füchse waren ihre Sekretäre. Tauben führten das Kriminalgericht, Tiger die gütlichen Vergleiche. Böcke schlichteten Heiratsprozesse. Soldaten waren die Hasen. Löwen und Gesanten blieben bei der Bagage. Der Esel war Gesandter des Reiches, und der Maulwurf Oberaufseher über die Verwaltung des Reiches.“ Erst die nationalsozialistische Weltanschauung, die sich durch die siegreiche Tat über die Händel der politichen Meinungen erhob, liefert die Grundlage für die unvoreingenommene Beurteilung des„Fiesko“. Es ist für uns Deutsche des Dritten Reiches erstaunlich, wie sachlich der Revolutionär Schiller, em Dreiundzwanzigjähriger, Bürgerfreiheit und Staatsautorität gegeneinander abwägt. Meerengenkonferenz beendet Samstag Veröffentlichung des Abkommens DNB Moutreux, 16. Juli. Die Meerengenkonferenz hat Donnerstagabend ihre Beratungen über den Abkommensentwurf beendet. Der Text wird am Freitag von einem Redaktionskomitee druckreif gemacht und am Samstag in einer öffentlichen Sitzung der Konferenz endgültig genehmigt werden. Die feierliche Unterzeichnung findet am Montagnachmittag im lasthotel statt. In der Donnerstagnachmittagssitzung der Meerengenkonferenz wurden die noch offen gebliebenen Fragen in folgender Weise geregelt: Die Handelsluftfahrt in der Meerengenzone. die der ursprüngliche türkische Entwurf ebenso wie die militärische vollständig verbieten wollte, wird verschieden behandelt, je nachdem die Flugzeuge in nord'üdlicher oder in ostwestlicher Richtung fliegen. Im ersten Falle ist eine vorherige Anmeldung erforderlich, im zweiten eine besondere Genehmigung, da es sich hierbei nicht um einen üblichen Verkehrsweg handelt. Die Einrichtung der Meerengenkommission fällt weg. Ihre Befugnisse werden der türkischen Regierung innerhalb bestimmter Richtlinien übertragen. Politisch wichtig ist die neu ausgenommene Bestimmung, wonach das Abkommen für den Beitritt der Teilnehmer des Lausanner Friedensvertrages offen bleibt. Von diesen hat bekanntlich nur Italien nicht an der Konferenz von Montreux teilgenommen. Neu geregelt wurden auch die Schlußbestimmungen, die eine 20jährige Vertragsdauer gegenüber den im britischen Entwurf vorgesehenen 50 Jahren festsetzen. Dazu wurde jedoch auf britischen Wunsch eine Klausel eingefügt, nach der gewisse augenblicklich noch nicht näher bezeichnete Bestimmungen des Abkommens leichter revidiert werden können als die übrigen, für die Einstimmigkeit der Unterzeichner erforderlich ist. Wie verlautet, handelt es sich um die besonders umstrittenen und nur im letzten Augenblick durch ein Kompromiß geregelten Durchfahrtsbestimmungen. Deutscher Flugverkehr trotz Orkans aufrechterhalten DNB Berlin, 16. Juli. Wie die Deutsche Lufthansa mitteilt, wurden in der Sturmnacht vom 15. zum 16. Juli sämtliche europäischen Nachtpoststrecken der Lufthansa beflogen. Auch auf der über 1000 Kilometer langen Nachtstrecke Berlin—Köln—London verkehrten die Postflugzeuge trotz des orkanartigen böigen Windes, ohne nennenswerte Verzögerung zu erleiden, so daß die Postsendungen wie üblich bestellt werden konnten. Fünf Todesopfer Auto in schweizerischen See gestürzt DNB Bern, 16. Juli. In der Nähe von Schwyz fuhr der Kraftwagen des Franzosen Abbé Courtois, der mit seinem Auto eine Reise durch die Schweiz unternommen und dabei eine Frau aus Genf mit ihren drei Kindern mitgenommen hatte, in den Lauerzer See. Alle fünf Insassen des Wagens ertranken. Henlein nach London abgereist DNB Prag, 16. Juli. Konrad Henlein ist, wie das Sudetendeutsche Tagblatt„Die Zeit“ meldet, am 16. Juli nachmittags zum Besuch von englischen Freunden nach London abgereist. Diese Nummer umfaßt 12 Seiten Druck und Verlag: Kölner Verlagsanstalt und Druckerei=G. in Köln. Hauptschriftleiter Dr. pans Koch; verantwortlich für Politik und Wirtschaftsteil: k. V. Dr. Hans Koch; für Kommunalpolitik und stadtkölnischen Lokalteil: Dr. Hans Koch: für Unterhaltung und Feuilleton: Werner Höfer; für den Umgebungs= sowie den Provinzteil: Paul Saupe: für den Sportteil: i. V. Otto Lowig; für das rechtsrheinische Gebiet: Otto Lowig: alle in Köln; für den Bonner Lokalteil: Roberi Colmant in Bonn; für den Dürener Lokalteil: i. B Franz Averhoft in Köln; Bildverantwortliche: Ressortleiter: für Anzeigen: Theo Müller in Köln.—.=A VI. 36: Der Neue Tag 34338; hiervon Bezirksausgabe Bonn 2312; Bezirksausgabe Düren 2018.— (Zurzeit ist Preisliste Nr. 8 gültig.) Der Dichter ahnt und erhofft jenen Führer, der in Selbstbeherrschung dem Volke als Volksmann dient. Die Frage nach der besten Staatsverfassung tritt mehr und mehr hinter das Interesse für die machtvolle gestaltende sönlichkeit des selbstlosen Staatsmannes zurück. Andreas Deria, der Genua glücklich gemacht hat, wächst in den Stunden der Entscheidung zur heldenhaften Größe. Und deutsche Söldner sind es, die mit deutschen Hieben dem Verdienste des Graukopfes Achtung verschaffen. So endet des Dichters große Absicht in der Selbstprüfung. Das„republikanische Trauerspiel" wird zu einem Kolossalgemälde großer Politik schlechthin. Leidenschaftliches Suchen treibt die Handlung, die in jedem Augenblick aus der Enge in die Weite strebt. Diesem Drang sinnfälligen Ausdruck zu verleihen, ist die schwere Aufgabe des Snielleiters. Die geschlossene Bühne mochte daran— wie damals in der Uraufführung zu Mannheim— verzweiseln. Die Freilichtaufführung auf dem Römerberg kann mit ihren reichen Mitteln der Phantasie des Dichters folgen, kann illustrieren und unterstreichen, kann Massen entfalten, Farbenpracht wirken lassen, kann Licht und Schatten der Charaktere auch äußerlich zum Vorschein bringen. Generalintendant Meißner, der durch eine dramaturgische Bearbeitung den„Fiesko“ auf das rechte Maß gebracht hatte, nützte die vielen Möglichkeiten, die der Römerberg als reichgegliederter Platz in sich schließt, mit Geschick und künstlerischem Takt aus. Kunstvolle Seitenbauten, in Farbe und Stil sich dem Römer angleichend, zauberten durch die Wahrzeichen Genuas unauffällig das Lokalkolorit der Tragödie herauf und gaben obendrein zweckmäßige Gelegenheiten zum Ortswechsel in der temperamentvollen Folge der Handlung, die sich nach einem wohldurchdachten Plan das Innere des„Römers“, den Balkon, die Treppen. die Seitengassen und den Platz selbst zum Schauplatz wählt. Nirgends klafft eine Lücke, alles ist im Fluß und verstärkt durch Rhythmus, Licht. Farbe und Kostüm die Absicht des Dichters, der durch seinen Schwung die Schauspieler— Joachim Gottschalk(Fiesko), Hermann Schomberg(Gianetto Doria), Robert Taube(Verrina), René Deltgen(Mohr), Maria Wimmer(Leonore), Ellen Daub(Gräfin Julia) seien besonders genannt— zu großen Leistungen mitriß. Mit einem Wort: Die Aufführung auf dem Römerberg weckte den„Fiesko“, den mancher Zünrtige tot glaubte, zu neuem blühendem Leden. Was Schiller sich ale höchsten Lohn für seine Arbeit im Fiesko erträumt hatte, das wurde allen Zuschauern offenbar:„Wenn jeder von uns zum Besten des Vaterlandes diejenige Krone hinwegwerfen lernt, die er fähig ist zu erringen, so ist die Moral des Fiesko die größte des Lebens!“ Freitag, den 17. Juli 1936 NNeue Lag 74 P Deutschland grüßt die Olympiagäste Die große Schau des deutschen Lebens vor der Eröffnung Von unserem Berliner Sonderberichterstatter Am 18. Juli wird die große Olympia=Ausstellung „Deutschland“ am Berliner Kaiserdamm eröffnet. Wenn über einer Ausstellung das Wort„Deutschland“ geschrieben steht, so kann man schon daran ermessen, daß der Fülle des in ihr Gezeigten so gut wie keine Grenzen gesetzt sind. Und doch muß man gerade hier sagen:„In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister". Diese Schau soll den deutschen Menschen, die aus Anlaß der Olympischen Spiele in der Reichshauptstadt zusammenströmen, und darüber hinaus den Tausenden von Gästen aus allen Ländern der Welt zeigen: Seht— das ist Deutschland! Deutsche Landschaft— deutsche Geschichte— deutsche Kulturgeschichte — deutsche Arbeit auf allen Gebieten des Lebens— deutsche Kunst und deutsche Wissenschaft— all das spiegelt sich in den für diesen Zweck immer noch wenigen riesigen Hallen des Ausstellungsgeländes am Kaiserdamm. Und wie die Auswahl getroffen wurde, um sie hineinzupressen in den Raum der größten und repräsentativsten Schau Deutschlands— das beweist wirklich die Meisterschaft ihrer Schöpfer. * Man hat die Schau„Deutschland“ sinnvoll in drei große Abteilungen gegliedert: 1. die kulturelle Abteilung„Das neue Deutschland“, 2. die landschaftliche Abteilung„Deutsches Volk und deutsches Land" und 3. die wirtschaftliche Abteilung„Berlin— das Schaufenster des Reiches". Dem Besucher, der sich vom Kaiserdamm her dem Messegelände nähert, bietet sich zunächst der überraschende Anblick der neu erbauten Messehalle, die ein architektonisches Meisterwerk darstellt. Das gesamte Freigelände um die Ausstellung ist in ein Blumenmeer verwandelt. in dem die Springbrunnenstraße einen besonderen Anziehungspunkt bilden wird. Durch dieses Blumenmeer wird der Besucher mit der ersten deutschen Eisenbahn fahren, die unlängst in Berlin eintraf und ihre erste Fahrt durch die Straßen der Reichshauptstadt unternommen hat. * Greisen wir aus der Fülle der Eindrücke nur einige wenige heraus, die den Besucher aus dem Reich oder dem Ausland besonders fesseln werden. Gleich in der ersten Halle steht man bewundernd vor zwei Lokomotiven: der ersten Schnellzuglokomotive„Pfalz“ aus dem Jahre 1854, die noch einen durchaus gemütlichen und netten Eindruck macht, und der größten und schnellsten Schnellzuglokomotive der Deutschen Reichsbahn, einer Meisterleistung der deutschen Technik. Sie ist 25 Meter lang und wiegt über 2000 Zentner. * Eine alte, zweihenkelige Glasflasche aus dem Museum in Speyer enthält den ältesten Wein der Welt. Man fand die Flasche in der Pfalz, und zwar in einem Steinsarg aus der zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts. Der seltene Fund beweist zugleich das Alter des deutschen Weinbaus. Die große Bedeutung des Weins für die späteren Jahrhunderte wird durch seine vielfachen Einwirkungen auf das ganze kulturelle und künstlerische Leben bewiesen. Ein besonders eigenartiges Beispiel der Weinsymbolik ist die ebenfalls gczeigte spätgotische Holzschnitzerei„Christus in der Kelter“, ebenfalls aus dem Speyerer Museum. * Aus Freiburg an der Unstrut hat ein sonderbares Turngerät die Reise nach Berlin angetreten. Es ist das Turnpferd des Turnvaters Jahn, un vem Jahn noch in hohem Alter selbst geturnt hat. Das ist kein nüchternes Stapellauf des Schnelldampfers„Pretoria" DRB Hamburg, 16. Juli. Der neue Schnelldampfer„Pretoria“ der Deutschen Afrika=Linien ist am Donnerstagnachmittag auf der Werft von Blohm& Voß im Beisein des Reichswirtschaftsministers Dr. Schacht und des Gesandten der Südafrikanischen Union in Berlin. Minister Prof. Dr. Gie, glücklich von Stapel gelaufen. Die Feier wurde eingeleitet mit einer Rede des Reichswirtschaftsministers Dr. Schacht, in der er u. a. ausführte: Dieses Schiff, das wir heute in sein Element geleiten, bedeutet eine wirtschaftliche Hoffnung in trüber Zeit. Der internationale Warenaustausch ist auf ein Drittel seines Höchststandes zusammengeschrumpft. Die Völker stehen noch immer im Banne des ungeheuren Unheils, das der Weltkrieg angerichtet hat. Wenn wir trotzdem den Blick der Hoffnung in die Zukunft wenden, so geschieht dies aus dem stolzen Gefühl heraus, daß das deutsche Volk unter seinem Führer Adolf Hitler die Kraft gefunden hat, allen Widerständen zum Trotz nicht nur seinen Anspruch auf Teilnahme an der Weltwirtschaft zu behaupten, sondern auch an der Verwirklichung dieses Anspruchs tatkräftig zu arbeiten. Wir haben nicht nur unsere eigene Wirtschaft im Inlande zu beleben verstanden, wir haben auch neue Wege gesucht, um unseren Verkehr mit dem Auslande nach Kräften zu erhalien und auszubauen. Es liegt Zusammenbruch des internationalen Kreditund Währungssystems, daß wir hierbei neue Wege gehen mußten und gegangen find, die allen denen, die mit Deutschland Handel treiben wollen, aber auch eine Erweiterung des Verkehrs eröffnen. rohstofsproduzierende Länder sind durch die Verstärkung ihres Absatzes nach Deutschland auf dem Wege zu einer neuen wirtschaftlichen Prosperität. Ich habe die Zuversicht, daß das Land, nach dessen Hauptstadt dieses Schiff seinen Namen erhalten soll, das eben Gesagte verstehen wird. Zwischen Deutschlord und Südafrika bestehen mannigfaltige Bande des Blutes. Deutsche Arbeitskraft und deutsche Intelligenz haben seit vielen Jahrzehnten einen starken Anteil an dem Aufbau der zukunftsreichen Südafrikanischen Union gehabt. Ich kann mit Freude feststellen, daß es zwischen Deutschland und Südafrika keine wirtschaftlichen Gegensätze gibt. Südafrika in eines der ersten Länder gewesen, das den Umschwung, den die deutsche Wirtschaftspolitik gebracht hat, verstanden und sich zu Nutze gemacht hat. Schon geute iss Deutschland der zweitbeste Worenkunde der Suggfrikanischen Union. auf den Führer und dem Gede Ne#ln nahm Gesandter Prof. der„uoafrikanischen Union verklungen war. vollzog Unter den Heil=Rufen vielen Tausene glitt dann das neue Schiff in sein Turngerät, wie es heute in allen Turnhallen steht, sondern stellt in phantasievoller Weise noch die Verbindung mit dem Ursprung des Turnens am Pferde dar, wie es bekanntlich schon die Germanen übten. Das Turnpferd Jahns zeigt noch in seinem Bau den Körper des Pferdes, es ist nämlich 2 Meter lang und im Sattel 1,24 Meter hoch * Eines der eigenartigsten Schaustücke ist die berühmte Harse aus der Wartburg der alten Thüringer Landgrafen. Diese Wartburg=Harfe ist eine der ganz wenigen Harsen des Mittelalters, die noch erhalten sind. Ihre Herkunft ist ungewiß. Zweifellos muß sie einem vornehmen Manne gehört haben. Auf ihrer Säule steht ein einziges Wort:„Wann". Das Geheimnis dieses Wortes ist niemals gelüftet worden. Vielleicht war dies der Wahlspruch eines ritterlichen Sängers, der. seines Erfolges gewiß. nur danach fragte, wann er den Sieg erringen oder wann er von der Dame seines Herzens erhört wird. Man nimmt an daß die Harfe aus dem Besitz des berühmten Tiroler Minnesängers Oswald von Wolkenstein stammt, der im Jahre 1445 gestorben ist und als fahrender Ritter auf den Burgen Tirols seine Lieder sang und daneben ein tapferer Streiter war. * Im Weiheraum des deutschen Genius liegt als einer der kostbarsten deutschen Geistesschätze auch die erste handschriftliche Notenskizze Beethovens zu seiner unsterblichen Neunten Symphonie, dem Hohelied der Freude. Dieser Entwurf ist in einem heute der Preußischen Staatsbibliothek gehörenden Skizzenband Beethovens enthalten. Dieser einzigartige Band besteht aus 150 Notenblättern, die Skizzen zu seiner Neunten Symphonie enthalten. Der Besucher steht ergriffen vor der aufgeschlagenen ersten Seite des Schlußchors. des berühmten Chors der Freude. In dieser ersten Fassung beginnt er noch mit den Worten:„Laßt uns das Lied des unsterblichen Schiller singen..- Heute lautet der Anfang bekanntlich:„O Freunde, nicht diese Töne, sondern laßt uns angenehmere anstimmen und freudenvollere...“ * Im gleichen Raum des deutschen Genius liegt übrigens nicht weit davon in einer Vitrine ein unscheinbares Etwas: die erste Röntgenröhre! Da sich der Nichtfachmann von den Wundern dieser leuchtenden Röhre nur schwer eine Vorstellung machen kann, ist in dem Raum„Technik und Wissenschaft“ der Ausstellung ein arbeitsfertiges und im Betrieb befindliches RöntgenLaboratorium ausgestellt, in dem gezeigt wird, wie eine Materialdurchleuchtung und eine Rantgenuntersuchung nach krankhaften Stellen oder Fehlern vor sich geht. Nicht minder interessant ist das ebenfalls arbeitsfertige Metallurgische Laboratorium, in dem Analysen und andere technische Untersuchungen an Metallen vorgenommen werden. Hier wird u. a. ein Hochfrequenzofen zur Gewinnung chemisch reinster Metalle und Metallegierungen im Betrieb vorgeführt. Man sieht auch den von Tammann erfundenen elektrischen Ofen. der bei Temperaturen bis zu 3000 Graden benutzbar ist. Er stellt eine einzigartige Leistung deutscher Technik dar. Der„feurigste" Ofen der Welt— ohne Feuer! Man kann durch diese Schau stundenlang schreiten. Und es gibt keinen deutschen Menschen, den sie nicht mit tiefem Stolz erfüllte. J. S. Polnisches Flugzeug ins Meer gestürzt Ein General, ein Oberst und der Pilot ertrunken DNB Warschau, 16. Juli. In der Nähe von Gdingen stürzte am Donnerslag ein polnisches Flugzeug ins Meer, das den polnischen General Orlicz-Dreszer an Bord hatte. Die drei Insassen, General Orlicz= Dreszer, Oberst Loth und der Pilot Dagewski, sind sämtlich ertrunken. Die Leichen konnten bereits geborgen werden. Die Ursache des schweren Unglücks ist noch nicht geklärt. * Der verunglückte General Orlicz=Dreszer war erst vor wenigen Tagen zum Luftinspektor der polnischen Armee ernannt worden. Der General war seit einer „Ihnen, Duce!“ Ansprache Mussolinis zur Aufhebung der Sanktionen DRB Rom, 16. Juli. Aus Anlaß des Endes der wirtschaftlichen Belagerung Italiens durch die Sanktionsländer fand am Mittwochabend auf der Piazza Venezia eine großartige Kundgebung statt, bei der Mussolini an die den Platz füllende riesige Volksmenge folgende Ansprache richtete: Heute, am 15. Juli des Jahres 14, ist auf den Wällen des Weltsanktionismus die weiße Fahne aufgezogen worden. Das ist nicht nur ein Zeichen der Uebergabe, sondern man möchte wünschen, daß es auch ein Symptom der Rückkehr zum gesunden Menschenverstano war. Das Verdienst an dieReihe von Jahren Präsident der polnischen See= und Kolonialliga und galt als einer der fähigsten polnischen Offiziere. Die Katastrophe ereignete sich zwischen dem Seebad Zoppot und dem polnischen Badeort Adlershorst nur wenige hundert Meter vom Strande entfernt. Der Danziger Ausflugsdampfer„Falke“ eilte sofort zu Hilfe und schleppte das Flugzeug, von dem nur der Schwanz aus dem Wasser ragte, zum Seesteg nach Adlershorst. Dort konnten die Insassen leider nur noch als Leichen geborgen werden. Nach den bisherigen Feststellungen soll das Unglück auf einen Motordefekt zurückzuführen sein. Nr. 196 Der französische Außenminister über die internationale Lage DRB Paris, 16. Juli. Bei der Einweihung einer Handwerkerschule in Sarlat hielt der französische Außenminister Delbos vor einigen Tagen eine Rede, die im ersten Teil die innerpolitische republikanische Ordnung behandelte. Im zweiten Teil beschäftigte er sich in ähnlichen Gedankengängen mit der internationalen Ordnung. Im außenpolitischen Teil seiner Rede erklärte Delbos, daß der Begriff Völkerbund für Frankreich eine Wirklichkeit darstelle, selbst wenn es keinen Völkerbund gäbe. Die Weltwirtschaft bilde einen Block. Die westliche Zivilisarion sei nicht eine Erfindung von Ideologen, kein Staat könne Wohlstand erreichen. ohne nicht zugleich auch seine Nachbarn am Wohlstand teilnehmen zu lassen und kein Staat könne aus der allgemeinen Not Nutzen ziehen. Die internationale Zusommengehörigkeit sei eine Wirklichkeit und Notwendigkeit. Morgen müsse man die Hindernisse niederlegen, die ihr heute noch entgegenstünden. Der französische Außenminister entwickelte dann die Grundsätze, auf der nach seiner Auffassung eine internationale Ordnung aufgebaut sein solle. Diese Ordnung dürfe aber nicht passiv und statisch sein und sich auf die Furcht und die Angst vor der Gewalt gründen. Vielmehr sollten in dieser Welt alle Kleinen und Großen in Frieden leben können. Es sei der Wunsch Frankreichs, in bestimmten vertraglichen Bestimmungen eine internationale Organisation zu gestalten, die sich auf der Selbständigkeit der Nationalitäten und der Zusammengehörigkeit der Staaten als die beiden Grunderfordernisse der Ordnung stütze. Während die Diplomaten arbeiten, so fuhr Delbos fort, gehe das Leben weiter. Das Leben der europäischen Kollektivität wie unser tägliches Leben habe ein Mindestmaß von Stabilität zur Voraussetzung. Das internationale Gesetz müsse von dem Augenblick an geachtet werden, in dem es gegenseitige Zustimmung gefunden habe. Die Pakte und Verträge seien keine Unterdrückungswerkzeuge, sondern, wie die bürgerlichen Gesetze, Ausgleichsformeln. Es sei also nicht untersagt, sie zu verbessern, aber bis dahin müsse man sie achten. Zur Frage der Sicherheit übergehend, erklärte der Außenminister, daß er darunter nicht nur den bewaffneten Schutz verstehe, den Frankreich natürlich in keiner Weise vernachlässige. Die Sicherheit werde vielmehr nur durch das Gesetz, durch ein allen Völkern nötiges Zusammengehörigkeitsgefühl und durch eine Anstrengung gegenseitigen Verstehens verbürgt, wobei die Lebensdynamik der einen nicht das Lebensrecht der anderen in Frage stellen dürfe. Streitfälle müßten durch gegenseitige Verständigung im Rahmen allen offenstehenden Einrichtungen geregelt und die durch das internationale Gesetz hergestellte Ordnung von jedem der vertragsschließenden Teile loyal geachtet und, wenn nötig, durch die Gesamtheit der interessierten Nationen erzwungen werden. Abschließend wies Außenminister Delbos auf die Pflicht hin. den Krieg zu beschwören und die Völker von der Angst, die sie bedrücke, zu befreien. Dieses Ziel schreibe allen Regierungen vor, sich besser zu begreifen, um sich besser verständigen zu können. Dieser Wille beseele die französische Regierung. sem großen Siege an der Wirtschaftsfront gebührt voll und ganz dem italienischen Volke.(Die Menge ruft: „Ihnen, Duce“). Es gebührt den Männern, Frauen und Kindern Italiens. Niemand hat gezittert, niemand hat sich gebeugt, alle waren zu jedem Opfer bereit in der Ueberzeugung, daß schließlich die Zivilisation und die Gerechtigkeit den Triumph in Afrika und in Europa davontragen werde. So ist es gekommen, so wird es morgen und immer geschehen unter dem Zeichen des unbesiegbaren Liktorenbündels. Langanhaltende begeisterte Kundgebungen folgten der Rede des Duce, der sich genötigt sah. immer wieder auf den Balkon des Palazzo, Venezia zu erscheinen. In ganz Italien fanden vaterländische Feiern statt. Sämtliche Städte trugen Flaggenschmuck und überal! beteiligten sich große Volksmassen. Die Beisetzung des ermordeten Sotelos Element. Unter ungeheurer Beteiligung seiner Anhänger wurde der ermordete Führer der spanischen Renovationspartei, Calvo Sotelo, in Madrid beigesegt Presse-Photo Der Kardinal und Erzbischof von Besancon f DRB Paris, 16. Juli. Der Kardinal und Erzbischof von Besancon, Monsignore Binet, ist am Mittwoch nach kurzem Leiden im Alter von 67 Jahren gestorben. Kardinal Binet gehörte dem Konsistorium seit dem 19. Dezember 1927 an. Er war damals kurz zuvor zum Erzbischof von Besancon ernannt worden, nachdem er seit 1920 Bischof seiner Heimatdiözese Soissons gewesen. Im Kriege war der Verstorbene, der seit 1895 als Seminarprosessor in Exegese, Kanonischem Recht und Liturgie unterrichtete, als Krankenpfleger eingezogen worden. 1917 wurde er Feldgeistlicher und erhielt das Kriegskreuz mit Palmen. Nach Schluß des Krieges wurde er Generalvikar von Laon. An den großen Jubiläumsfeiern in Lourdes 1933 nahm der Verstorbene als Kardinallegat des Papstes teil, wie er auch als Legat des Papstes der Jubiläumswallfahrt von Notre Dame de Liesse vom 18. bis 22. Juli 1934 beiwohnte. Die Kriegsauszeichnung, die Kardinal Binet erhalten hatte, übernahm er in sein Wappen. Uebrigens wurde er dreimal in Armeebefehlen lobend erwähnt. Der rumänische Ministerrat billigt die Politik Titulescus DRB Bukarest, 16. Juli. Im Ministerrat, der am Mittwochnachmittag unter dem Vorsitz von Tatarescu tagte, erstattete Außenminister Titulescu einen zweistündigen Bericht über sämtliche dringlichen internationalen Fragen. U. a. behandelte er die Locarnofrage, die Sanktionsfrage, das deutsch=österreichische Abkommen, die Frage der Beziehungen zur Sowjetunion, die Frage der Völkerbundspaktreform sowie verschiedene Fragen, die sich aus dem Bünonis Rumäniens mit Frankreich. Polen, der Kleinen Entente und der Balkan=Entente ergeben. Der Ministerpräsident beglückwünschte Titulescu im Namen des Ministerrates zu seiner auswärtigen Politik. Darauf nahm der Ministerrat folgende Entschließung an: Der Ministerrat nimmt den vom Außenminister Titulescu erstatteten Bericht einmütig zur Kenntnis. Er billigt uneingeschränkt Titulescus auswärtige Politik, so wie er sie durchgeführt und Cargelegt hat, und erklärt sich mit ihm solidarisch. Der Ministerrat beschloß Maßnahmen zur genauen Durchführung dieser Politik. die die Politik der gesamten Regierung und Rumäniens ist. Der Ministerrat spricht bei dieser Gelegenheit Titulescu seine tiese Dankbarkeit für das vollbrachte Werk aus und gibt seinem uneingeschränkten Vertrauen zur Vollendung seiner Aufgabe Ausdruck. Rom dementiert Anschlagsgerüchte auf Graziani DRB Rom. 16. Juli. Gerüchte über einen Anschlag auf den Vizekönig von Abessinen Marschall Grazlani werden von unterrichteter italienischer Seite für unzutreffend erklärt. Aus den letzten am Donnerstagvormittag an amtlicher italienischer Stelle eingetroffenen Telegrammen Grazianis, ergibt sich, wie hinzugefügt wird, daß die Lage in Abessinien ruhig sei. Die Eisenbahnlinie Dichibuti—Addis Abeba, die vor zehn Tagen von abessinischen Räuberbanden in der Absicht der Ausplünderung von zwei Lebensmittelzügen unterbrochen worden war, ist bereits wieder hergestellt. Freitag, den 17. Juli 1936 Neue Tag Nr. 196 Velchtuiger Das große Film-Ereignis! Mathias Wiemann gestallet des Doppelleben des Dr. Dumartin in dem sensationellen, preisgekrönten Grohtilm er moderne Geschäftsmann weiß ganz genau, daß eine Werbung ohne Hilfe der Tageszeitung zumeist erfolglos ist. Er wird sich aber besonders der Zeitung bedienen,deren Leserkreis kaufkräftig ist.- Diese Gewähr bietet Ihnen der Neue Tag! Wenn Sie dauerhatten Ertolg haben wollen, müssen Sie regelmäßig inserieren. Arztaus Leidenschalt Ein Film- Erlebnis mit den prominenten Künstlern Albrecht Schoenhals Karin Hardt, Hans Söhnker Gerda Maurus, Joe Stöcke Josef Eichheim Im Vorprogramm: Lustsplel, KulturtIIm Ufa- Wochenschau Täglich 300 530 800 So. Beg. 200 -TTL bcumgeAusstellungen Kunstgewerbe-Museum und Bücherei der bildend. Kunst, Hansaring 32a. Kunstgewerbliche Arbeiten aller Zeiten aus Europa und dem vorderen Orient. Dazu Sammlung Clemens, Kunst und Kunstgewerbe des Abendlandes vom frühen Mittelalter bis zum Barock. Galerie Abels, Wallrafplatz 6. Spitzweg. Knaus, Zügel, Hagemeister, Liebermann, Corinth, August Macke, Nolde, Schmidt, Rottluff. Schnütgen-Museum(Religiöse Kunst des Rheinlandes), in der Abtei Köln-Deutz, Urbanstr. 22.— Im Gobelinsaal zeigt die Römische Abteilung des Wallraf-Richartz Museums eine Auswahl der besten Stücke der Sammlung völkerwanderungszeitlicher Kunst des ver storbenen Barons v. Diergardt. Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde, Ubierring 45. Im Treppenhaus: 1. Rindenstoffe aus aller Welt. 2. Ikat— und andere Webereien aus Indonesien. Wallraf-Richartz-Museum, Für die Dauer der Lochner-Ausstellung Dienstags und Samstags auch abends von ½9—½11 Uhr geön net. Eintrittspreis während dieser Zeit 30 Rpf. Wallraf-Richartz-Museum. Römische u. Germanische Abteilung. Bedeutende Reihen provinzial römischen Kunstgewerbes. Bedeu tendste und lückenloseste Sammlung antiken Glases, Einzigartiger Bestand an Funden der germanischen Völkerwanderungszeit (chem. Sammlung Baron von Diergardt).— Sonderaus stellung: Ergebnisse der Aus grabung des jungsteinzeitlichen Dorfes bei Köln-Lindenthal. Historisches Museum. Eigelsteintorburg(Garnisonmuseum). 1. April bis 30. September; an Werktagen 10—17; an Sonn- und Feiertagen 10—13 Uhr. Ars Catholica. Komödienstr. 71—73. Kirchliche und religiöse Kunst der Gegenwart. Geöffnet von 10—1 und—7 Uhr, Sonntags von 10—1 Uhr. Eintritt frei. Kölnischer Kunstverein. Sammel Ausstellung. Christian Rohlds. Alfred Kubin, Kunsthaus Malmedé. Seltene Meister des XV.—XVII. Jahrhunderts. Theatermuseum, Köln, Salierring 45 Die Ausstellung„Deutsches Theater hinter Stacheldraht“ ist geöff net werktags von 10—13 Uhr und von 14—18 Uhr, Sonntage von 10—13 Uhr. Errbischöfliches Diözesan-Museum. Sonderausstellung zweier vom sel. Thomas v. Kempen, dem Verfasser der„Nachfolge Christi“ handgeschriebenen, illustrierten Bibelbände von 1427 und 1439. Städtische Puppenspiele. 17 Uhr „Hänneschens Weltmeisterschaft“ von Hub. Molis.— 20 Uhr:„Doktor Bervah“ von Prof. Dr. Wilh Schneider-Clauß CZ (14191) Wir erlüllen Ihren Wunsch! Versäumen Sie jetzt nicht nochmals, vielleicht die letzte sich bletende Gelegenheit „Hohe Schule Rudolf Forsters Ang. Sallokers Glanz- u. Meisterleistung „Adam, Eva und der Aplel“ Lustspiel „Orgelklänge“ Kulturfilm „Die Deulig-Woche“ Hansa- Thealer 3 ½6 8 Uhr Nächsten Freitag Walzer um den Stephansturm Eine humorvolle Altacke gegen den Standesdünke ELLEN FRANK KXTHE HAACK LUCIE HUFLICH MARIA KRAHN ERNST DUMCKE WILLI SCHAFFERS H. v. MEYERINCK Wirtschats-Eröftnung FAMILIEN PARADE „Nathildenhof am Samstag, dem 18. Juli 1936, In Köln-Deutz Mathildenstrasse 42•44 Den verehrten Einwohnern von Deutz und Umgegend sowe allen Bekannten, Freunden und Gönnern zur get. Kenntnis, daß ich die Wirtschaft(trüher Lages) in eutz, Mathildenstraße, käuflich erworben habe und nach vollständiger Renovierung und Umbau eröffne. Zum Ausschank gelangen nur beste Biere u. Spirituosen neu f. Deutz: Wernosgrüner Pllsner, Hirsch Edel-Pilsner Mirsch Goldexport, Nirsch Malzbler und Echt Kölsch, Ein Mädel zieht sich Hosen an und blufft die ganze Welt Renate Müller in der entzückenden Ufa-Tonfilmoperette Kölner HofbrAu P. J. Früh. Vereinssdle, Kegelbahn Der Humor lacht über den Ernst des Daseins, die Komik sitzt dicht neben der steiten Würde! und die Jugend macht das Rennen vor den Alten, die sich mit einem Sack voll verlogener Begriffe herumschleppen. KULTURFILM: Auf kanadischer WIIdbahn CAPITOL Wo. 345 S45 815 So. 200 400(00 813 Hochachtungsvoll Herrmann Boddenberg u. Frau Werbung schafft Krbeit! Vom 17.—23. Juli FRANEISCHER BOCCKCCIO Hof. Komödienstraße 36 Paul Wegener in dem packenden, mitreißenden Syndikat-Grobhilm „Der Mann mit der Pranke“ mit Johonnes Riemann und Rose Stradner In Vorprogramn: Kulturfilm— Ulawoche Lustspiel: Eine tolle Fuchsand Schildergasse 110 Der große Lustspiel-Erfolg! Hans Moser H. A. von Schlettow- Käthe Haachk Winterstein- Hilde Schneider „Familie Schimek“ (Bis früh um fünfe, kleine Maus.] In Verpregramm: Kalturflim: Kalro send der Nit Lusispiel:.e Jahre verzeh’n Ulawoche Hermann Thimig, Adolf Wohlbrück Hilde Hildebrand Ein übermütiges Lustspiel voller Humor u. Lachen, sprühender Lustigkeit und herrlicher Musik Im Beiprogramm: Ouver üre„Der fliegende Holländer“ Vn Schwarzkiteln und Schauf ern(Kulturfilm) .00.30.15 Freitag, den 17. Juli 1936/ Nr. 196 Von 0 bis 24 Uhr Diebe stahlen am Dienstag am Leystapel einen zum Abtransport bereitstehenden zwei Zentner schweren Elektromotor. Eine 54jährige Frau begab sich mit ihrem Manne von Nippes zum Friesenplatz. Unterwegs klagte sie über plötzlich auftretende Atemnot. Der Mann brachte sie in ein Haus, wo die Frau nach einiger Zeit starb. Ein 43jähriger Einwohner aus einem Vorort erschoß sich auf dem Friedhof Melaten am Grabe seiner Eltern. Schötzekünning „Bumstera! Trara, zibumm!“ Su geit de Tröt, su geit de Trumm. Hurra! Hück ha'meer Schötzefeß; drop freut sich selvs noch Uehm un Beß. Huh op’r Stang’r Vugel hängk, un klein un groß'r Hals ens längk: Glich geit et loß, dat Scheße; wäm mag et Glöck wal spreße? 'r Präsident, dä hält en Räd: . zeigt üch no als Schötze wät; un jitz gezielt mit faster Hand! Tackerjü! maht meer kein Schand!“ Jitz geit et loß, dat Knalle: Dat Aug eß klor, de Hand eß stell. Lot gon, we't Schecksal well!— „Paf!“'r Vugel eß gefalle. ’r Schmitze Fän schoß meddsen dren; un alles röf met fruhem Senn: „Unse Künning Fän soll levve! Hurra! Sie Griet, hurra,'rnevve!“ Des Ovends geit'r Fackelzog: die Ale un de Junge och stonn rächs un links Spaljer, do kritt keiner mih de Kier. Trara, zibumm! De Tröte blose, de decke Trumm die eß am rose. Un„majestätisch“ setz em Wage — nä, et eß jo nit zo sage— 'r Fädenand me'm Grietche. 'r Fädenand deit winke. sing Ambskett die deit blinke; et Grietche deit sich neige. sich ganz we en Künnigin zeige. Em Schötzezelt eß„Krönungshall“. Die Praach! Grad we em Märche wal. 'r schönste Walzer höft mer rack. de„Majestäten“ drihen sich em Tack. „Bummstera! Traraz. zibumm!“ Su geit de Tröt, su geit de Trumm. Hurra! Hück ha'meer Schötzefeß! Drop freut sich selvs noch Uehm und Beß. Deter Kintgen. Ein Rabenvater 5jährigen Jungen roh mißhandelt Vor dem Schöffengericht steht ein Angeklagter in den zwanziger Jahren, der sich wegen Mißhandlung seines fünfjährigen Sohnes zu verantworten hat. Trotz er ugend des Angeklagten ist dieser schon erheblich vorvestre st, darunter auch zweimal wegen Roheitsdelik###traftaten scheinen dem Angeklagten zu gllesen:#r macht in der Anklagebank einen ziemlich stumpfen Eindruck; ihm geht scheinbar der Begriff für das. was er getan hat, ab. ".von Beruf ist der Angeklagte Musiker. Diese Tat#rinat es mit sich, daß er stets spät nach Hause kommt. Der Mensch ist dann vielfach recht nervös, aber daß eine Stimmung so weit geht, einen kleinen Jungen blutig zu prügeln, das muß als Roheit geahndet werden.=% Eines Morgens war der Angeklagte nach Hause gekommen und hatte sich ins Bett gelegt. Nach einer Darstellung seiner Ehefrau die diese im Gerichtssaal gab, soll der Fünfjährige sich nun über das Portemonnaie des Vaters hergemacht und zwanzig Pfennig daraus entnommen haben.(!) Die Frau hat dann ihren Mann geweckt, der zornig aufstand. seinen Leibriemen nahm und damit den Jungen nach Strich und den danenreu““ so daß dieser Striemen und Wunwar ein Fall. Aber auch in anderen Fällen schisehlich andere Häne den Knaben. Dieser kam ### lagte gab seinen Roheitsakt ziemlich zu. Frafe bestraft me g. se doch wonl mit einer Gelderhafte, dann werz:.. enn er namlich Gefängnis dann wer.## seine Stellung verlieren. ## Setänaniam d tragte gegen den Robling kengericht inrach de zu sseden Monaten Das Schöfvon sechs Monaten au ni einer Gefängnisstrafe Verantwortungsbewußtsein im Verkehr Zwei Fälle von Führerscheinentziehung vor dem Bezirksverwaltungsgericht Nach einem Spaziergang durch den Königs= und Frankenforst läßt es sich bei einer Tasse Kaffee, bei einem Glas Bier oder Wein gemütlich plaudern. Keiner wird etwas dagegen einzuwenden haben. Anders jedoch ist es, wenn Spaziergänger ein seit 20 Jahren bestehendes Ausflugslokal, ein ausgesprochenes Café. besuchen und nach einem guten Kaffee auch ein Glas Wein trinken wollen. Der Besitzer ist nicht in der Lage, diesen auszuschenken, weil er dazu keine— Konzession hat. Um nun den Wünschen seiner Gäste — es handelt sich um einen großen Bekanntenkreis und um zahlreiche Ausflügler, die diesen kleineren Betrieb einem in der Nähe gelegenen großstädtischen Restaurationsbetrieb vorziehen— gerecht zu werden, ging der Mann zum Kreisverwaltungsgericht nach Bergisch Gladbach. Er beantragte dort die Ausdehnung der Erlaubnis zum Ausschank alkoholfreier Getränke auch auf Wein. Doch das Gericht lehnte den Antrag ab. In der zweiten Instanz konnte der Rechtsbeistand zwar die Rentabilität des Betriebes, dessen Umsatz sich seit einigen Monaten verdreifacht hat, beweisen, doch stellte das Bezirksverwaltungsgericht sich auf den Standpunkt, daß eine zweite Alkoholkonzession nicht in den Königsforst gebracht werden dürfe. Es wies daher die Berufung zurück. In Flittard, einem Vorort mit 3500 Einwohnern, besteht ein Lebensmittelgeschäft, das einen Umsatz von 40000 Mark jährlich bringt. Fünf bis acht Prozent davon entfallen auf den Verkauf von Apfelwein. Der Inhaber des Geschäftes sagte sich nun, daß bei diesem Umsatz auch ein Bedürfnis für den Verkauf von Branntwein in verschlossenen Flaschen vorliegt und beantragte daher beim Stadtverwaltungsgericht die Konzession. Die Erlaubnis wurde ihm auch erteilt. Doch der Polizeipräsident war anderer Meinung. Er stellte sich auf den Standpunkt, daß für einen Ort mit 3500 Seelen ein Geschäft mit Branntwein=Kleinhandel in verschlossenen Flaschen genüge. Das Bezirksverwaltungsgericht gab der Klage des Polizeipräsidenten mit der gleichen Begründung statt. Sechs Kilometer von Burscheid liegt Blecher, ein langgestrecktes Dorf mit drei Wirtschaften, die sicherlich die Alkoholnachfrage der Einwohner erfüllen können. Doch der Inhaber eines Lebensmittelgeschäftes glaubte sich dem Wunsch vieler Kunden, die bei ihm Branntwein in verschlossenen Flaschen kaufen wollten. nicht entziehen zu können und beantragte deshalb Konzessionserteilung. Das Kreisverwaltungs= gericht lehnte mit der Begründung ab, daß Branntwein auf dem Lande ganz allgemein in Schankwirtschaften gekauft würde. Außerdem sei Branntwein kein notwendiger Bestandteil des Geschäftes. In der Berufungsinstanz machte der Rechtsbeistand geltend daß die Schankwirtschaften nur„Saisonbetriebe“ seien und nebenberuflich geführt würden. Es sei überhaupt fraglich, ob dort Branntwein in verschlossenen Flaschen erhältlich sei. Die Einwohner, die Branntwein haben wollten, darunter auch die Kunden des Klägers, seien gezwungen, nach Burscheid zu pilgern und dort die Spirituosen zu kaufen. Und da sei es ganz verständlich, daß sie— einmal in der Stadt— dort auch andere Einkäufe tätigten. Die Folge sei offenbar Kundenverlust. Das Gericht verneinte jedoch die Bedürfnisfrage. Der Regierungspräsident in Köln hatte einem jungen Mann den Führerschein entzogen. gender Tatbestand lag dieser Maßnahme zugrunde: Im Herbst vergangenen Jahres wollte der Mann mit einem 15 Jahre alten Mädchen eine Motorradfahrt machen. Eltern und Verwandte des Mädchens waren dagegen. Am Treffpunkt fand der Motorradfahrer das Mädchen in Begleitung seines Vetters. Daraufhin kam es zu Handgreiflichkeiten. Der Vetter, nicht faul, schlug den Motorradfahrer durch Boxhiebe zu Boden. Doch bald raffte sich der Geschlagene wieder auf und eilte den beiden, denen sich noch ein Freund zugesellt hatte. nach. Mit unglaublicher Rohheit ging er den Vetter von hinten an, der erheblich verletzt wurde. Wegen gefährlicher Körperverletzung wurde der Rohling vom Schöffengericht bestraft. Weiterhin entzog ihm der Regierungspräsident den Führerschein und verbot ihm auch, führerscheinfreie Fahrzeuge zu fahren. Daraufhin erhob der Motorradfahrer beim Bezirksverwaltungsgericht Klage. Zur handlung war er nicht erschienen. Das Gericht hielt den Vorbescheid aufrecht. Eine zweite Entziehung des Führerscheins hatte eine wesentlich andere Vorgeschichte. Einem 20 Jahre alten Kraftfahrer aus Brühl wurde an einem Tag im Herbst vergangenen Jahres mitgeteilt, daß der Vater seines Freundes von einem Lastzug angefahren worden sei Er setzte sich sofort in seinen Wagen und fuhr zur Unfallstelle, wo er in dem in seinem Blut Liegenden seinen eignen Vater erkannte. In verständlicher Aufregung fuhr er zum nächsten Arzt, doch der war nicht zu Hause. Er fuhr weiter zu einem zweiArzt und kam dabei durch eine durch den Regen schlüpfrig gewordene Straße in der das Parken untersagt ist. Doch an diesem Unglückstage mußte er an verbotswidrig parkenden Wagen vorbei. Als er eine Kurve nehmen wallte. bremste er zu scharf. Der Wagen geriet ins Schleudern, fuhr einen Mann und ein Kind an. Der Mann wurde erheblich verletzt, das Kind starb kurze Zeit später an den erlittenen Verletzungen. Nach diesem Unglücksfall wurde dem jungen Mann, der einen guten Eindruck macht, der Führerschein entzogen und jegliches Fahren von Kraftfahrzeugen untersagt. Der Rechtsbeistand wies in der Berufungsinstanz auf das tragische Geschick und auf die erklärliche Aufregung des jungen Mannes hin. Das Gericht beurteilte den Fall zwar sehr milde und legte dem Mann nahe, in einigen Monaten wieder einen Antrag zu stellen. Doch das Verantwortungsgefühl habe dem Kläger an jenem Tage gefehlt. Es müsse daher den Vorbescheid aufrechterhalten.—s 1054: Kaiser Heinrich III. hat seinen Sohn, den nachmaligen Kaiser Heinrich IV., Ostern 1051 von Erzbischof Hermann in Köln taufen lassen. Jetzt läßt er ihn gleichfalls vom Kölner Erzbischof im Münster zu Aachen krönen, obschon der Erzbischof von Mainz ein Anrecht auf die Krönung der deutschen Könige zu haben glaubte. Durch solche Bevorzugung suchte der Kaiser den angesehenen und einflußreichen Kanzler und Fürsten an sich zu fesseln. 1374: Am 17. Juli kam eine sonderbare Sekte von Leuten aus dem oberen Deutschland nach Aachen. dann nach Maestricht und endlich nach Lüttich Halb nackt führten diese Besessenen auf den Straßen, selbst in den Kirchen und Häusern ihre Tänze auf. wobei sie sangen und Teufelsnamen ausriefen. Vom September bis zum Oktober wuchs die Sekte zu vielen Tausenden an. Das währte so lange, weil ein so großer Unglaube unter der Christenheit eingerissen war. Zuletzt fand man, daß es Betrug leichtfertiger Leute war. Ein Teil stellte sich krank, um Gelegenheit zum Betteln und zu Verbrechen zu bekommen.(Ennen nach zeitgenössischen Chroniken.) Ein Kran mit Vergangenheit S Diese„Aufzugmaschine“ im Rheinauhafen, die unserem Photographen gewissermaßen zufällig vor die Linse geriet, hat ihre Geschichte. Es gehört zu ihrem Arbeitspensum, die für die fortlaufenden Ausbesserungen des Kölner Domes benötigten Steinblöcke an Land zu bringen. Und ihr starker Arm hat seiner Zeit auch die Deutsche Glocke am Rhein auf's Trockene und an Kölner Boden genoben Photo: Maier Wieder zwei Todesopfer Verkehrs Am Mittwoch erlitt auf der Bonner Straße ein 35= jähriger Invalide gerade in dem Augenblick einen epileptischen Anfall, als ein Auto vorüberkam. Der Autofahrer konnte zwar den Wagen noch rechtzeitig bremsen, so daß der Invalide nur leicht berührt wurde. doch stürzte dieser so unglücklich mit dem Kopf auf die Straße, daß er an den Folgen der erlittenen Verletzungen starb. Am Donnerstagmittag wurde ein Radfahrer, als er an einer Aufbruchstelle noch zwei auf der Fahrbahn gehenden Frauen ausweichen wollte, von einem aus entgegenkommender Richtung kommenden Lastkraftwagen erfaßt. Der Radfahrer trug schwere Kopfund sonstige Verletzungen davon und starb kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus. * Auf der durch den Regen schlüpfrigen Krefelder Straße rutschte ein Radfahrer aus und fiel gegen den Anhänger eines Lastkraftzuges. Er kam zu Fall und zog sich einen doppelten Bruch des linken Armes zu. Ein Lastkraftwagen befuhr zugleich mit einem Motorrad das Kaiser=Friedrich=Ufer in der Richtung zur Mülheimer Brücke. Vor der Mevissenstraße gab der Fahrer des Lastwagens das Zeichen zur Einfahrt in diese Straße. Anscheinend hat der Motorradfahrer das Zeichen nicht gesehen und ist infolgedessen in scharfem Lempo gegen den Wagen gefahren. Mit einer Gehirnerschütterung brachte man ihn in ein Hospital. Am„vonner Wall lief ein Fußgänger gegen ein Kraftfahrzeug und verletzte sich erheblich am Kopf.— Der Anhänger eines Straßenbahnzuges der Linie 5 sprang am Kaiser=Wilhelm=Ring aus dem Gleise wodurch eine Verkehrsstörung von 20 Minuten hervorgerufen wurde. Die Arbeit geht weiter...! Erste Vorbereitungen zum WyW 1936/37 Noch sind wir mitten im Sommer. Vor vier Monaten wurd“ das Winterhilfswerk 1935/36 abgeschlossen. Das neue Winterhilfswerk 1936/37 setzt erst in einigen Monaten ein. Doch die Vorbereitungen, die solch ein gigantisches Hilfswerk mit sich bringt, die notig sind. um ein restloses Gelingen zu gewährleisten, sind bereits seit Wochen im Gange. Ein Gang durch die Arbeitsräume der Gauamtsleitung Köln=Aachen im Hause am Waidmarkt gibt schon heute einen Ueberblig„e. die Vorvereitungen dieses großen nationalsozialistischen Betreuungswerkes. Unaufhörlich werden neue Hilisaktionen in die Wege geleitet, werden die letzten Möglichkeiten ausgenutzt, um im Herbst gerüstet zu sein. Vor einigen Tagen wurde eine Konservenartion in die Wege geleitet. Für den Rheinisch= Bergischen, den Oberbergischen und den Siegkreis hat sie bereits begonnen. Es handelt sich um die Bereitstellung von Gemüse, Obst und Fleisch, die eingekocht und im Winter im Rahmen des Betreuungswerkes verabfolgt werden. Mit gutem Erfolge wurde den oben genannten Kreisen begonnen. Hauptsächlich handelt es sich hier um Obstsammlungen. So hat sich an mehreren Orten die Hitler=Jugend zur Verfügung gestellt, Waldbeeren in größeren Mengen gesammelt und der NS=Volkswohlfahrt übergeben. In der Großstadt liegen die Dinge naturgemäß ander. Duher muß die Aktion hier anders aufgezogen werden als auf dem flachen Lande. In Köln erhalten Mitglieder der NS=Frauenschaft und des Deutschen zunwerks je zwei Blechdosen, um deren Füllung mit Gemüse. Obst und Fleisch sie die Angehörigen die###nationen angehen. Es handelt sich also hier m Gegensatz zur Pfundsammlung vorerst um eine beschrankte Sammlung. Der erste Sammeltag ist der 21. Juli. und zwar ung en Kreis linkerheinisch, Nord. Die gesammelte „Jird in den Heimkuchen zusammen mit den Restbeständen von den Erzeuger=Großmärkten(Köln, Bonn. Roisdorf usw.), den Klein= und Wochermärkten verarbeitet und konserviert. Man rechnet im Gaugebiet mit einem Ergebnis von insgesamt 200= bis 300 000 Dosen, die später im Rahmen des Winterhilfswerks an die Betreuten verabfolgt werden. — Freitag, den 17. Juli 1936 Nr. 196 Neue sag # eden ist für sein Volk verantwortlich,-das Dolk hat ein gemeinsames=Schicksal! Weidel Kaffee-Blaufahrt der Reichsbahn nach Leichlingen Vom Himmel herunter goß es. Und zwar Ha Tiere unter sich Wertvolle Beobachtungen im Kölner 300 7 Aber Zeit muß man sich gönnen 66 stark, Zu den wertvollsten Beobachtungsmöglichkeiten des Tierlebens, wie sie eigentlich nur der Zoologische Garten bietet, gehören die unmittelbaren Einblicke in das „Familienleben“. In der Freiheit pflegen naturgemäß alle Tiere ihren Nachwuchs an verborgenen Plätzen aufzuziehen, und es gehört schon Glück oder geduldiges Ausharren dazu, um Zeuge solcher Familien= vorgänge zu werden. Hier im Tiergarten gewöhnen sich die Tiere an die Nähe des Menschen, und auch die scheuesten werden allmählich durch geschickte Maßnahmen dahin gebracht, daß sie in den Menschen vor ihren Käfigen keine Störenfriede zu fürchten haben. Je weniger sich die Zuschauer dem Tier störend aufdrängen, desto offener werden sich die reizvollsten Szenen zwischen Tiereltern und ihren Kindern abspielen. Man muß das allen Besuchern unserer Tiergärten immer wieder vorhalten! Sie nehmen sich zu wenig Zeit, möchten durch Leckerbissen, Anrufe oder gar noch durch rücksichtslosere Mittel die Tiere zum sofortigen„Auftreten" bewegen. Sie sind sich nicht darüber klar, daß sie sich dadurch um den schönsten Genuß bringen, den unser Zoo überhaupt bieten kann: die Beobachtung der Tiere unter sich! Wir haben im schönen Kölner Tierpark gerade jetzt zahlreiche Tierfamilien, die solcher Betrachtungen wert sind. Da ist zuerst Familie Nilpferd. Wer hier eilig vorbeiläuft, kann allerdings arg enttäuscht werden, denn manchmal ist überhaupt nichts zu sehen, als ein stiller Wasserspiegel. Es kann schon sein, daß man eine Viertelstunde und länger warten muß und nichts davon ahnt, daß drei Tiere mit über 100 Zentnern Nilpferdmasse unter dem schweigenden Wasser ruhen. Nach und nach erscheinen die riesigen Köpfe der Alten und das kleine, runde Gesicht des Jungen. Zuerst bestand eine ausgesprochene Spannung zwischen den Eltern, die Mutter wehrte jede Annäherung des Bullen an das Junge energisch ab. Jetzt entwickelt sich aber bereits ein gemütliches Familienleben zu Wasser und zu Lande, bei dem auch das Junge die Scheu vor dem riesenhaften„Vater“ zu überwinden beginnt. Bei„Löwens“ ging es anfangs ähnlich zu. Vater „Prinz“ bezog zuerst gewaltige Ohrfeigen, als seine Frau mit den beiden Kindern zu ihm kam. Jetzt spielen sie alle wunderschön zusammen. Sie machen ihre Kletterpartien gemeinsam. Sie rollen sich im Sand herum und lernen die Kinder zum Schleichen und Beute erjagen an. Die erste Beute der Löwenbabys ist die unruhig zuckende Schwanzquaste der Eltern. Sie wird bedächtig angeschlichen und dann in einem anfangs mehr drolligen als energischen Sprunge überwältigt. Zwischen der Dromedarherde stelzt ein schneeweißes, hochbeiniges Fohlen herum. Grade wie die jungen Lamas im Nachbargehege darf es sich allerhand Necke„Ein Abend im Potsdamer Stadtschloß Rokoko-Veranstaltung der Kaiserin-AugustaSchule daß es gar von den hohen Hallen des Bahnsteigs 25 des Hauptbahnhofes heruntertropfte. Doch hier standen Menschen in großer Zahl, die auf das Zügele zur Blaufahrt warteten. Als es einlief, war es ein ganz respektabler Sonderzug mit modernen Wagen, die im Nu gefüllt waren. Siebenhundertachzig Kölner hatten sich zusammengefunden, die an diesem Mittwochnachmittag von der Reichsbahn ins Blaue gefahren werden wollten Meist waren es Frauen. Doch waren auch viele Männer dabei.„Alte“ Blaufahrer sagten, man könne an der verstärkten Männerbeteiligung feststellen, daß es Ferienzeit sei. Auf dem Bahnsteig stand der Musikzug der.=.= Res. 53 Opladen, dessen Musikzugführer Heinemann den Taktstock schwang. Dies ließ bei Eingeweihten schon etliche Schlüsse auf das Ziel zu. Und tatsächlich, unmittelbar hinter Mülheim, ohne daß der Zug seine lieben Insassen irregeführt hätte, erhielt man den blauen, will sagen weißen Brief, auf dem zu lesen stand, daß es zum zweiten Maie nach Leichlingen ginge. Das löste bei Eingeweihten wiederum hundertprozentige Befriedigung aus. In Leichlingen stand sozusagen alles Kopf, als der Zug der„Mittwochsblauen“ aus Köln— der größte der Halbtagsjahrten in diesem Jahre— ankam. Am Bahnhof wimmelte es nur so von Menschen, die die Kölner empfangen wollten. Und Onkel Gustav— ein leibhaftiger Onkel Gustav!— fiel über ein Kabel des Aufnahmewagens vom Reichssender Köln. Er hat von der Leichlinger Blaujahrt eine Reportage ausgenommen, die heute abend übertragen wird. Der Bürgermeister der Stadt Leichtingen hieß uns„goldige Menschen aus Köln“ vom„Dürpel“ des Bahnhofes aus herzlich willkommen und wünschte uns einen frohen Mittwochnachmittag. Dann gings ins Städtchen hinein in zwei große Gaststätten, die zur Bewirtung Leichlinger Spezialitaten aufgetischt hatten. Bauernplatz mit Reisbrei Das heißt, letzteren konnte der haben, der ihn haben wollle Nachdem man sich rundum gesättigt, kam die„richtige" Stimmung auf. Musikzugführer Heinemann mit seinen wackeren Mannen trieb sie hoch. Alberti— ein Mann scheints ohne Nerven— hielt mit seinen komisch=exentrischen Balancierkunststücken die Zuschauer in Atem. Bürgermeister Gerhards von Leichlingen erzählte dann Ernstes und Interessantes aus Leichlingens Stadtund Komnrunalgeschichte und seinen Bestrebungen, die herrliche Gegend um das Wupperstädtchen den beiden großen Nachbarn Köln und Düsseldorf bekannt zu machen. Und führende Persönlichkeiten der Reichsbahndirektion Köln sprachen von Zweck und Sinn der Kaffeefahrten, die Erholungsfahrten für den„kleinen Mann sein sollten, Familiensinn und Zusammengehörigkeit pflegen und dabei dem Großstädter Nachbarschaft zeigen wollten.“ Ueber das Beliebtsein dieser Mittwochs=Blaufahrten braucht man nichts zu sagen, davon erlebte man Ueberzeugendes genug. Noch manches Nützliche und Wertvolle vernahm man in willkommener Aussprache mit den Herren von der Reichsbahn und der Wupperstadt Leichlingen. Hundertfältiges Lachen erinnerte uns dann auf einmal daran, daß man nicht nur fum Fachsimpeln hier heraus gefahren war, sondern auch teilhaben sollte am fröhlichen Leben der Mittwochs=Blaufahrt. Weshalb man sich nach draußen begab, allwo die vom Reichssender Köln eben wieder Kavel gelegt hatten, weil es galt, ein Sackhüpfen„ganz auf Olympia“ fest zuhalten. Wer mirs nicht glauben will, wie fidel es dabei war, mag'e heute abend im Rundsunk hören. Die kleine Gerda hat den ersten Kinderpreis bekommen und Frl. Maria Biervrauer den ersten Damenpreis in Gestalt einer Flasche Endbeerwein. Ein Preisschwimmen mußte wegen der ungünstigen Witterung ausfallen. Dafür aber scharte man sich zu Kurzwanderungen in der Umgebrung zusammen. während in den Sälen die Stimmung immer höher stieg Und als nach 21 Uhr Sammelsignale zum Ausbruch mahnten, da klagte man:„Werom solle mir ald widder en de Heiza gonn!“ In Koln verabschiedete man sich 10 fm äußeren Grüngürtel, in das Stadion und zur Waldsahrelang gekannt Ane im Königsforst führt. Am Samstag werden einzelne Sehenswürdigkeiten Kölns besichtigt. Eine größere englische Gruppe trifft erst am Samstagvormittag ein und wird gleichfalls im Rathaus durch einen Ver. treter der Stadt begrüßt. reien die ben. nen diese damit, daß die Tiere sich gegenseitig in die Beine beißen und zu Fall zu bringen suchen. Das wird vom jungen Dromedar und den beiden jungen Lamas bereits eifrig geübt. Sie trainieren auch bereits ihre langen Beine zur schnellen Flucht. Zu bestimmten Stunden rasen sie anhaltend in ihren Gehegen herum. Dasselbe kann man auch bei den vielen Hirschkälbern in den Abendstunden beobachten. Die Kälber der Yaks und Bisons, die für gewöhnlich so bedächtig wie steife Holzfiguren dastehen und herumwandern, strecken auf einmal ihre wolligen Schwänze senkrecht in die Luft und legen einen kleinen Uebungsgalopp an. Manchmal lassen sich auch ihre gewichtigen Alten herab, um mit den Kleinen ein spielerisches Boxturnier auszufechten Am besten haben es natürlich die Ponyfohlen, die auf der größten Rasenfläche des Parkes frei herumtollen können. Jeder möchte sie streicheln. Solange sie aber noch ganz klein sind, ist es schwer, an sie heranzukommen, denn die fürsorgliche Mutter stellt sich immer davor. Stundenlang kann man den Famitien der Mantelpaviane auf dem Affenfelsen zuschauen. Alle sind in unterwürfiger Disziplin dem langmähnigen Pascha untertan. Wo er sich hinsetzt, da scharen sie sich um ihn. Wenn er aufbricht, marschieren sie schnatternd hinter ihm her. Die kleinsten hängen an den Müttern, die größeren reiten auf ihnen. Bei den ersten Gehversuchen werden die Kleinen, die wie schwarze Teufelchen aussehen, an den Schwänzen geleitet, und wenn es nicht schnell genug geht, auch recht unsanft hinterher gezerrt. Ganz entzückend ist die unermüdliche Fürsorge der zahlreichen Entenmütter, um ihre überall umherwimmelnden Küken, die schon am ersten Lebenstage selbständig auf die Mückenjagd gehen wollen. In diesem Jahr haben auch die Bleßhühner auf den Inseln große Nester gebaut und Junge aufgezogen, denen sie sorgfältig das Futter herbeischleppen und vorhalten. Allenthalben schlüpfen durch die Gebüsche und Uferpflanzen die Teichhuhneltern mit ihren schwarzen Küken. Hier sieht man auch, wie die Geschwister aus früheren Bruten bei der Fütterung der jüngeren Generation mitwirken. Am Vogelhaus sind einige Vogelfamilien zu beobachten. Außer verschiedenen Finken= und Sitticharten haben auch die Schopfwachteln Nachzucht. die von Zwerghühnern ausgebrütet worden ist. Als sehr seltene Zuchterfolge sind Birkenzeisige und Wasserrallen zu erwähnen und die elsternähnlichen Kittas vom Himalaja, deren fünfköpfiger Nachwuchs wohl den ersten Zuchterfolg dieser Art in Europa darstellt. hunderte zuruck. Studienräte veranstalteten die Schülerinnen der Kaiserin=Augusta=Schule(Städt. Lyzeum verbunden mit gymnasialer und realgymnasialer Studienanstalt) einen„Abend im Potsdamer Schloß“, der natürlich die Persönlichkeit des großen Königs zum Mittelpunkt hatte. Was besonders den ersten Teil des Abends aus Veranstaltungen ähnlicher Art besonders heraushebt, war das einfach entzückende Entrée sämtlicher im ersten Teil mitwirkenden Schülerinnen in Kostümen des Rokoko. Zierlich und graziös schritten sie zu den Klängen des„Hohenfriedbergers" durch den Saal, voran der Zeremonienmeister mit dem Stab.„Magnifique, mes dames!“ würde der Alte von Sanssouci gesagt haben, hätte er diesem Entrée beigewohnt. Dann aber würde er aufmerksam gelauscht haben, als das kleine Kammerorchester der Schule, das in Vertretung des erkrankten Musikstudienrats von Dr. Willi Czwoydzinski mit bekannter Sicherheit geleitet wurde, das Andante seiner dritten Sinfonie in=dur spielte, und Demoiselle Marianne Zens die bekannte Arie aus seinem Schäferspiel„U re pastore“ sang. Und auch der singenden Demoiselle und dem„Kammermusikus“ Theo Volk, der die obligate Flötenpartie des Sinsoniesatzes blies, würde er für gute Sing= und Spielleistung in seiner charakteristischen Art ein artiges Kompliment gesagt haben. Von neuem sehen wir ihn ausschauen. Auf der Bühne stehen jetzt acht allerliebste Mädchengestalten. Vor ihnen ein Rokoko=Kavalier. Man spielt das Menuett des Italieners Boccherini und tanzt zum Verkehrsregelung an der Rheinlandhalle Die Venloer Straße, die an sich schon einen sehr starken Kraftwagen= und Straßenbahnverkehr aufzuweisen hat, wird naturgemäß an solchen Tagen, an denen Kundgebungen und Veranstaltungen aller Art in der Rheinlandhalle stattfinden, besonders stark beansprucht. An der Ecke Venloer Straße und Ehrenfeldgürtel liegt daher die Gefahr einer Verkehrsstockung und=gefährdung sehr nahe. Im Interesse der Allgemeinheit aber liegt es, daß jegliche Verkehrsgefährdung vermieden wird, sei es auch auf Kosten der Zeit. Besser ein kleiner Umweg, als das Leben der Straßenbenutzer aufs Spiel zu setzen. Der dortige Polizei=Reviervorsteher hat auf Grund eingehender Beobachtungen eine polizeiliche Verfügung erwirkt, die die Anfahrt zu einem Parkplatz betrifft. Dieser Platz liegt an der linken Seite der Venloer Straße, wenige Meter vor der Kreuzung Ehrenfeldgürtel. Autofahrer, die auf dem erwähnten Platz ihren Wagen unterstellen wollen, müssen also die linke Fahrbahn kreuzen, während der Hauptstrom geradeaus und erst nach Kreuzung der Straßenbahngleise (Linie 13) links der Rheinlandhalle abbiegt. Einmal liegt also die Gefahr einer Verkehrsstockung nahe. zum zweiten die einer Verkehrsgefährdung, do die den Parkplatz gewinnenden Fahrer den zur Innenstadt flutenden Verkehrsstrom kreuzen müssen. Hinzu kommt noch die durch die an der Haltestelle stehenden Straßenbahnzüge und den Fußgängerverkehr gehemmte Uebersicht. Eine neue Verkehrsregelung für die Zeit der Kundgebungen war hier also unbedingt nötig. In der Berufungsverhandlung vor dem Bezirksverwaltungsgericht wurden gestern an Hand von Skizzen die Möglichkeiten dargelegt: die ein Anfahren des Partplatzes von der rechten Seite des Ehrenfeldgürtels zulassen. Der Parkplotzpächter konnte mit einen Einwendungen bei Gericht nicht durchdringen. das die Klage abwies. Ausländische Gäste Besuche im Zeichen der Olympiade Die Reihe der ausländischen Besucher Kölns fand gestern ihre Fortsetzung. Eine Reihe von Lehrern der Columbia=Universität Newyork und der Universität Michigan stattete der Universität Köln einen Besuch ab. Die weitere Reise führt nach Süddeutschland und von dort nach Berlin. Professoren ungarischer Hochschulen, die gleichfalls auf einer Studienreise durch Deutschland begriffen sind wurden in der Universität Köln vom Rektor, von Haberer. als Repräsentanten der befreundeten Nation herzlich begrüßt. Für die Gäste dankte Professor Dr. Tury. herzlich, als wenn man sich schon hatte. 3. Internationaler Freiluftschulkongreß Am 17. und 18. Juli findet in Köln der 3. Internationale Freiluftschulkongreß statt, an dem etwa 200 Delegierte aus vielen Ländern teilnehmen. Freitagvormittag werden die Gäste im Auftrag des Oberbürgermeisters vom Beigeordneten Dr. Coerper begrüßt, nachmittags findet eine Besichtigungsfahrt durch Köln statt, die auch zur Freiluftschule in Müngeredorf im äußeren Grüngürtel. in das Stadion und zur WaldDie Planstelle Ein Mann stand als Kläger gegen die Stadt Köln vor dem Arbeitsgericht. Er wies darauf hin, daß nach dem Erlaß des Reichs= und preußischen Ministers des Innern die Stadtverwaltung verpflichtet sei, 10 Prozent der Planstellen mit alten Kämpfern, die vor dem 14. September 1930 Mitglied der Partei waren, zu besetzen. Er gehöre seit dem 1. September 1930 der Partei an, sei der älteste SA=Mann bei den städtischen Bahnen und bisher nicht in eine Planstelle des unteren oder mittleren Dienstes übernommen worden Er beantragte, die Stadtverwaltung zu veranlassen die Auskunft zu erteilen, wann die Beklagte die ersten Planstellen auf Grund des obigen Runderlasses besetzt habe, sowie nach dieser Auskunft die Stadt zu verurteilen, an den Kläger den Unterschiedsbetrag zwischen dem Gehalt, das diese Planstelleninhaber beziehen, und den Bezügen, die der Kläger seitdem er halten habe, zu zahlen. Der Vertreter der Stadt beantragte Abweisung der Klage. Dem Kläger seien wiederholt bessere Stellen angeboten worden, die er abgelehnt habe. Es geh nicht an. daß der Kläger eine bestimmte Stelle für sich in Anspruch nehme. Der Stadtverwaltung müsse es überlassen bleiben, zu prüfen, fur welche Stellen sich die Bewerber eigneten und hier nach zu entscheiden. Das Arbeitsgericht kam zur Abweisung der — 03 Jahreshauptversammlung der Graveur-Innung In der Jahreshauptversammlung der Graveur= und Ziseleur=Innung für den Regierungsbezirk Köln und Aachen, an der als Vertreter der Handwerkskammer Dr. Kreiner teilnahm, erstattete Obermeister Lercher einen umfangreichen Bericht. der die manniafache Tätigkeit der Innung durch die vielen ihr angegliederten Berufegruppen— Graveure. Ziseleure. Emoilleure. Gurtler. Formstecher, Metalldrücker. Schmuckwarenhersteller— beleuchtete und erkennen ließ. welche Arbeit in der Organisation durch die Verschiedenartigkeit des Innungsgebildes geleistet werden mußte. Im zurückliegenden Geschäftsjahr veranstaltete die Innung u. a einen Buchführungskursus, einen Lehrgang in Stilkunde u. a. m. Jahresrechnung und Haushaltsplan fanden einstimmig Annahme. Vom Wallraf=Richartz=Museum Wegen des zunehmenden Andranges zum AbendBesuch im Wallraf=Richartz=Museum wird für die Dauer der Stefan=Lochner=Ausstellung das Museum auch an einem dritten Abend. nämlich Freitags von 20.30 bis 22.30 Uhr geöffnet. Außerdem bleibt das Museum Samstags durchgehend von 10 Uhr morgens bis 22.30 Uhr abends geöffnet, und zwar von 13 Uhr ab zum ermäßigten Preise von.30 Mk. Endlich wird Sonntags das Museum schon um 9 Uhr geöffnet. Diese Neuregelung tritt schon Freitag. 17. Juli, in Kraft. Hinein in die Sommerlager der HitlerJugend des Gebiets 11 Mittelrhein. Gebt Freizeit für unsere Zeltlager! graziösen Dreivierteltakt. Es ist ein bezauberndes Bild. Spontan verlangt man die Wiederholung. Noch einmal macht Fritzi Delany als Rokoko=Kavalier die zierlichen Honneurs. Man spielte eine Jugendkomödie des Großen: den ganz im Stil Molières geschriebenen. von Christoph Gehly ins Deutsche übertragenen„Modenarr". Da zeigten die Obersekundanerinnen, was sie konnten. Besonders Anneliese Neumann, ein sehr deliziöses Geschöpf. in der Rolle eines modenärrischen Marquis. Selten sah man eine so gerundete und hübsche Schüleraufführung. Nach der Pause war der Zeiger der Geschichte sozuragen wieder vorwärts gedreht und stand wieder genau auf das Jahr 1936. Kleinere und größere Schülerinnen sprachen Gedichte und Anekdoten über den alten und jungen König. Die Quartanerinnen agen das Volkslied von Friedrich dem Großen und die bekannt: Fridericus=Rex=Weise. Mit feinem hinorischen Verständnis trugen Oberprimanerinnen eine von Studienrat Bertold Päschke eingerichtete Hörspielszene:„Am Vorabend vor Beginn des siebenjährigen Krieges“ vor. Derweilen sah man auf der Leinwand Bilder des Könias und seiner Umgebung. Noch einmal nahm Theo Volk die Flöte zur Hand. Am Klavier begleitete Dr. Czwoydzinski. Hilde Kroll sprach Friedrichs„Ode an die Deutschen". Noch einmol erklangen die markigen Rhythmen des„Hohenfriedbergers". Dann war es... sehr spät geworden. Und zur größten Freude aller verkündete Oberstudiendirektor Dr. Klausmann, der zu Beginn des Abends die so zahlreich erschienene Schulgemeinde willkommen geheißen hatte, daß am anderen Morgen die erste Schulstunde ausfallen werde. Die Gesamtleitung des Abends hatte Studienrat Zäh. die Einstudierung der szenischen Stücke besorgte Studienrat Päschke. Vom Erfolg ihrer Bemühungen konnten sich die beiden Studienräte an diesem Abend weitgehend überzeugen. G. 9092 Führerscheinaspiranten Beschäftigungszunahme des Kölner DampfkesselUeberwachungsvereins Wie wir dem Bericht 1935 36 des Vorstandes und der Geschäftsführung des Dampfkessel=Ueberwachungsvereins Köln e.., der auf der Jahreshauptversammlung am Donnerstagnachmittag vorgelegt wurde entnehmen, hat die fortschreitende Belebung der deutschen Wirtschaft sich auch auf die Tätigkeit des Vereins in einer Steigerung des Beschäftigungsgrades ausgewirkt. Die Zahl der neben den laufenden Untersuchungen an Kesseln vorgenomenen Prüfungen und sonstigen außerordentlichen Arbeiten erfuhr eine Zunahme. Hinzu kommt, daß die bisherigen Arbeitsgebiete des Vereins sich um die Prüfung elektrischer Anlagen in Klage und sagte u. g. in der Begründung: Die Theatern. Kinos usw. und die Prüfungen von SchweiStädt. Verwaltungsbehörde hat allein dorüber zu verfügen, ob jemand als Beamter einzustellen ist Auch ist Voraussetzung, daß der Bewerder die besondere Befähigung besitzt, die zu einer Beamtenlaufdahn undedingt erforderlich ist. Hierüber zu entscheiden steht edenfalls nur der Verwaltungsbehörde zu. Ein Eingreisen des Gerichts in die Beurteilung dieser Frage ist unzulässig. Auch kann die beantragte Auskunftserteilung im Gerichtswege nicht erzwungen wros. Wer sah die Uhr? Anfang Juni 1996 wurde aus einem größeren Betrieb in Köln=Kalk eine Herren=Taschenuhr gestohlen. Es handelt sich um eine silberne Schweizeruhr Nr 577 917, die in russischer Sprache folgende eingravierte Widmung trägt:„Herrn Schumocher als Auszeichnung beim Löschen der 3. Staatlichen Kraftzentrale Petersburg. 1. 3. 1921.“ Angaden über den Verbleib der Uhr. die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet das 3. Kriminalkommissariat, Am Weidenbach 10, Zimmer 51. Fernivr. 210781, ßungen mittels der vom Verein beschafften Röntgenanlage vermehrten. 2000 Kessel wurden im Zuständigkeitsbereich des Vereins, der sich auf die Kreise KölnStadt, Köln=Land, Bonn=Stadt. Bonn=Land. Euskirchen und Teile des Rheinisch=Bergischen Kreises erstreckt, überwacht. An überwachungspflichtigen Aufzügen unterstanden dem Verein 2174 Aufzüge 9092 Perionen wurden von der kraftfahrtechnischen Abteilung des Vereins als Kraftfahrzeugführer in den Klassen 1, 2 und 3 geprüft. Hiervon haben 113 Prüflinge die Prüfung nicht bestanden. Auch in den übrigen Abteilungen des Vereins nahm die Tätigkeit einen erfreulichen Aufstieg. Leichenlandung An der Südbrücke landete eine männliche Leiche. Der Mann ist etwa 20 bis 25 Jahre alt. Aus dem Kheinauhafen landete man die Leiche eines 34jährigen Einwohners aus Rodenkirchen. Nach dem Ermittlungsergebnis liegt Selbstmord vo. Freitag, den 17. Juli 1936 Neue sag Nr. 196 Aufruf an die Bürgerschaft Kölns #n Sonntag, dem 30. August d.., findet in Köln die Weihe des Reichsehrenmalsder Deutschen Feldartillerie statt. An diesem Tage werden tausende ehemaliger Artilleristen der ruhmreichen Deutschen Armee des Weltkrieges nach Köln kommen, um an den Gedächtnisfeierlichkeiten zu Ehren derjenigen Kameraden teilzunehmen, die ihre Treue zum Deutschen Vaterland mit dem Tode besiegelten Vielen Kameraden, die kommen möchten, fehlt es an den nötigen Mitteln, weshalb zu den Reisekosten schon aus eigenen Reihen beigesteuert werden muß. Darüber hinaus betrachten wir es als eine Ehrenpflicht. uns auch für eine würdige Unterkunft dieser Kameraden einzusetzen. Bürger der Hansestadt Köln! Denkt an die Zeiten zurück, als unsere Brüder im Felde für Eure Heimat. gelitten und gestritten haben. Betrachtet es als eine Dankespflicht. uns durch Bereitstellung von Freiquartieren für den 29. und 30. August zu unterstützen, um es vielen alten Kameraden möglich zu machen, den Ehrentag der Deutschen Feldartillerie mitzuerleben. Jedem schon im voraus unseren verbindlichsten Dank, der ein Freiquartier(Schlafstelle) meldet. Melbungen erbeten an den„Waffenring der Feldartillerie“. Geschäftsstelle Kölner Verkehrsverein. Unter Fettenhennen(gegenüber dem Dom=Hauptportal) Zimmer 14, Telephon 210211. Nebenstelle 505. gez. Samwer, Gen.=Maj. a. D. gez. Henke. Hptm. a. D. Professor Dr. H. Lehmann vollendet das 60. Lebensjahr Professor Dr. Heinrich Lehmann, der Kölner Ordinarius fur Römisches und Deutsches Bürgerliches Recht, Handels= und Arbeitsrecht sowie Zivilprozeß. vollendet am 20. Juli 1936 sein 60. Lebensjahr Lehmann gehört zu den bedeutendsten deutschen Rechtslehrern und zu den führenden Köpfen der Kölner Universität. Rheinländer, geboren in Prüm in der Eifel, aus einer Juristenfamilie, führte ihn der akademische Weg von der Habilitation in Bonn(Schüler Zitelmanns) über Jena und Straßburg, wo ihn die Franzosen vertrieben, 1920 an die Kölner Universität. In 30jähriger unermüdlicher Lehrtätigkeit hat et eine ganze junge Juristengeneration mit herangebildet. Lehmann gehört zu den wenigen Juristen, die schon sehr frühzeitig der zu Beginn unseres Jahrhunderts noch herrschenden Begriffsjurisprudenz mit aller Schärfe entgegentraten. Er war durchdrungen von der Erkenntnis, daß juristische Begriffe und Klarheit des Denkens zwar niemals zu entbehren sind, daß sie aber in den Dienst der großen Aufgabe der Rechtsanwendung im Sinne der Gerechtigkeit und der Lebensziele des deutschen Volres gestellt werden müssen. Von dieser Grunderkenntnis sind alle seine Werke getragen. Die wissenschaftliche Tätiakeit Lehmanns ist eine außerordentlich fruchtbare. Er hat zu zahlreichen wichtigen Fragen des Gesamtgebietes des Privatrechts Stellung genommen, vielfach grundlegende Anregungen gegeben und die deutsche Zivilrechts wissenschaft zusammen mit anderen Mitkämpfern auf eine allgemein anerkannte Höhe gebracht. Die methodisch wichtigen Arbeiten über die Unterschriften im Tatbestand der schriftlichen Willenserklärung(1904), die Unterlassungspflicht(1906) und den Prozeßvergleich (1911), zeigen ihn als Meister der Stoffbeherrschung, der glänzenden Formulierung und des praktischen Sinns. Die Schrift über die Grundlinien des deutschen Industrierechts(1913) schuf erstmalig den Begriff des Industrie= oder Wirtschaftsrechts, der sich seitdem einen gleichberechtigten Platz unter den älteren juristischen Disziplinen erworben hat. Im Kriege setzte sich L. mit größtem Erfolg für den Aufbau eines Kriegswirtschaftsrechts ein(Kriegsbeschlagnahme 1916, Wucher und Wucherbekämpfung 1917). Kleinere Arbeiten über die Grundgedanken des Arbeitsrechts, über Tarifrecht, Zivilprozeßreform, Vergleichsordnung folgten. Bedeutsam war das 1926 erschienene Buch über den Gläubigerschutz, das zum ersten Male in klarer Systematik die Notwendigkeiten des bis dahin vernachläßigten Schutzes des Gläubigers herausarbeitete. Um die studierende Jugend, aber auch um die Rechtspraxis hat sich Lehmann durch seine berühmten Grundrisse des Allgemeinen Teils des Bürgerlichen Rechts und des Familienrechts sowie die großzügige und originelle Neubearbeitung des führenden Lehrbuches des Bürgerlichen Rechts von Enneccerus verdient gemacht. Die Gerichte, die auf eine vertiefte Begründung der Urteile Gewicht legen, voran der höchste Gerichtshof, sind durch diese Lehrbücher und Grundrisse weitgehend beeinflußt worden. Besonders wertvoll wurde die Tätigkeit Lehmanns für die Universität Köln der er seit 1920 unter Ablehnung ehrenvoller Rufe nach Heidelberg und Leipzig treu geblieben ist. In den schwierigen Jahren 1921 und 1922 war er Rektor. Er hat es mannhaft verstanden, die deutschen Interessen gegenüber der Besatzungsbehörde zu wahren Die Juristische Fakultät, deren Dekan er bereits zum dritten Male ist, hat er mitbegründe. und als ihr Senior aufgebaut. Durch die Ablehnung des Leipziger Rufes hat er zur E altung der Gesamtfakultät in entscheidendem Maße An einem Tage: Köln-Hamburg—Berlin-Köln Die neuen Leistungen der Reichsbahn im Personenschnellverkehr VDE. Die Deutsche Reichsbahn ist sich im vollsten Maße bewußt, oaß gerade sie im Olympia=Jahr bei Hunderttausenden von Ausländern als allererste die Visitenkarte für ganz Deutschland abzugeben hat. Der erste Eindruck ist oft der entscheidende und nachhaltigste. Darum sollen die sprichwörtliche Pünktlichkeit und Sauberkeit der deutschen Züge, ihre Sicherheit, vor allem die gewaltigen verkehrstechnischen Leistungen der Reichsbahn sich von der allerbesten Seite zeigen und dazu beitragen, allen Gästen ein eindrucksvolles Bild des neuen Deutschland zu vermitteln. Der Sommer=Fahrplan des OlympiaJahres hat besonders durch den verstärkten Einsatz von Schnelltriebwagen und der schnellsten Dampfzüge zu einer erheblichen Steigerung der Spitzenleistungen geführt. Insgesamt gibt es jetzt zehn Schnelltriebwagen=Verbindungen in Deutschland Berlin— Hamburg, Berkin— Leipzig— Frankfurt M. Berlin— Köln über Essen und Berlin— Köln über Hagen=Wuppertal, Hamburg— Köln, Berkin— Leipzig— Nürnberg— München, Berlin— Leipzig— Nürnberg— Stuttgart. Berlin— Breslau— Beuthen OS, Stuttgart— München—. Berchtesgaden und Stuttgart— München. Da beim„Fliegenden Kölner“(FDt 16/15) ständig Platzmangel herrschte, wurden zwei Schnelltriebwagen eingestellt, die die Strecke Berlin— Hannover— Hamm gemeinsam zurücklegen. Von Hamm aus läuft der eine Wagen als FDt 16/15 die nördliche Strecke über Dortmund— Essen— Duisburg— Köln, der andere als FDt 18/17 die um 28,1 Kilometer kürzere, südliche über Hagen— Wuppertal— Köln. Abgesehen von der damit geschaffenen direkten SchnellVerbindung Berlin— Wuppertal, bedeutet dies für Durchreisende Berlin— Köln eine weitere Zeitersparnis von 12 Minuten, von Köln nach Berlin sogar um 20 Minuten. Um dem FDt 38/37 Hamburg— Bremen— Köln einen stärkeren Verkehr zuzuführen, wird er von Münster aus nicht mehr über Wanne— Eickel— Duisburg, sondern über Hamm— Essen— Duisburg nach bzw. von Köln geleitet. Dadurch ist gleichzeitig auch eine hervorragende Verbindung zwischen den Hansestädten und Wuppertal geschaffen, da in Hamm für Reisende aus dem Hamburger Zug Umsteigemöglichkeit und sofortiger Anschluß an den FDt 18 Hanun— Wunpertal— Köln besteht; ebenso entprechend bei den Gegenzügen. Für ganz Eilige: Köln— Hamburg— Berlin— Köln an einem Tage Welche gewaltigen Fortschritte bedeuten diese Blitzverbindungen selbst gegenüber einer nur um wenige Jahre zurückliegenden Zeit! Für einen Kölner z.., der mittags eine Konferenz in Hamburg hat, hinterher aber Berlin noch aufsuchen muß, sieht das Tagesprogramm folgendermaßen aus: Ab Köln.20, an Hamburg 11.35 Uhr(440 Kilometer). 4¼ Std. Fahrzeit: in Hamburg 3¾ Std. Aufenthalt; ab Hamburg 15.18, an Berlin 17.35 Uhr 290 Kilometer). 2¼ Std Fahrzeit; in Berlin 1¼ Std. Aufenthalt; ab Berlin 19.22. an Köln.05 Uhr(550 Kilometer). 4¾ Std. Fahrzeit.— Eine phantastische Leistung! 16¾ Std. unterwegs, davon bleiben 5“— etwa ein Drittel— für Konserenzen usw., während in den übrigen 11¼ Std. Fahrzeit eine Strecke von über 1280 Kilometer(länger als Münichen— Rom) durch eilt wird. Ebenso ist eine Fahrt von Beuthen über Berlin und Hamburg— Köln(1220 Kilometer in 10¾ Std.) jetzt an einem Tage möglich, und der „Fliegende Münchener“ macht die Fahrt München— Berlin und zurück tatsächlich zum berühmten„Katzensprung". Wer ist der Schnellste im ganzen Land? Die folgende Aufstellung gibt eine Uebersicht der deutschen Schnellverbindungen in der Rangfolge ihrer Geschwindigkeit: Die Höchstgeschwindigkeit dieser SchnelltriebwagenVerbindungen ist auf 160 Std.=Kilometer festgesetzt. Auf den einzelnen Teilstrecken— besonders wenn es sich um größere von über 100 Kilometer handelt. die ein längeres Ausfahren der Höchstgeschwindigkeit erZug Nr. Strecke FDt 16 Hannover— Hamm FDt 16 Berlin=Zoo— Hannover FDt 15 Hamm— Hannover FDt 571 Leipzig=H.— Berlin=Anh. FDt 552 Berlin=Anh.— Leipzig=H. FDt 572 Berlin=Anh.— Heipzig=H. FDt 551 Leinzig=n— Berlin=Anh. FDt 2 Berlin=L.— Hamburg=H. 1 Hamburg=H.— Berlin=L. 15 Hannover— Berlin=Zoo 45 Berlin=Schl.— Breslau 46 Breslau— Berlin=Schl. möglichen— werden Durchschnittsgeschwindigkeiten erzielt, welche die der Gesamtstrecke oft erheblich übertreffen. Die am schnellsten durchfahrenen Teilstrecken und Gesamtstrecken ahne Zwischenausenthalte sind die folgenden: 72 7Dt Dt Dt Den Rekord hält demnach der„Fliegende Kölner" auf der Teilstrecke Hannover— Hamm mit 132.38 Std.=Kilometer. Im ganzen bewältigen die Schnelltriebwagen=Züge ein tägliches Pensum von etwa 8000 Kilometer. Neben den Schnelltriebwagen hat aber auch die Zug Nr. Geschwindigkeit der FD. sowie einiger=Züge einen sehr hohen Stand erreicht. Außer dem bereits erwähnten Henschel=Wegmann=Zug und dem Berlin— Hamburger FD=Zug mit der Stromlinien=Lokomotive sind hier zunächst folgende FD=Zugverbindungen zu nennen: D 11211 FD 226/225 D 22/21 FD 80/79 7D 26/25 3D 6/5 Einzelne Teilstrecken werden noch bedeutend schneller durchfahren. So bewältigt z. B. der FD 80/79 Berlin— München seine Teilstrecke Berlin— Halle mit einer Geschwindigkeit von 104,32 Std.=Kilometer. Auch die internationalen Verbindungen auf dem Kontinent verdanken ihre Beschleunigung nicht zum geringsten Teil der vorbildlichen Entwicklung der Deutschen Reichsbahn. Man benötigte beispielsweise Sehr aufschlußreich ist ferner eine Gegenüberstellung von einst und jetzt für den jeweils schnellsten Zug auf den deutschen Hauptlinien. museen Oug uu Strecke Berlin=L.— Hamburg=H. Berlin=Zoo— Köln=H. Berlin=Zoo— Bentheim Berlin=Anh.— München=H Berlin=Anh.— Basel=R. Berlin=Schl.— Breslau Kriegs= und Nachkriegsjahre brachten einen Rückgang in der Entwicklung. Nach Ueberwindung der Krisenzeit aber erfolgte von Jahr zu Jahr eine ständige Steigerung der Schnelligkeit. Gegenüber dem relativ sehr hohen Stand unserer Eisenbahnen in den letzten Vorkriegsjahren— gemessen an den technischen Möglichkeiten der damaligen Zeit— beträgt die durchschnittliche Geschwindigkeitszunahme der=Züge etwa 13 Prozent und steigt bei den schnellsten Zugen sogar auf über 30 Prozent. Zweisellos steht die Reichsbahn aber mit den FDund Schnelltriebwagen=Zügen erst am Ansang einer Entwicklung. Die Arbeitszeit in Bäckereien und Kondiloreien Der Regierungspräsident teilt mit: burch da. am 1. Januar d. J. in Kraft getretene Gesetz über die Arbeitszeit in Bäckereien und Konditoreten ist der früheste Arbeitsbeginn in Bäckereien, Konditoreien und Brotfabriken auf 4 Uhr morgens vorverlegt worden. Damit ist die Reichsregierung den wirtschaftlich begründeten Wünschen der betreffenden Gewerbetreibenden besonders weitgehend entgegengekommen. Von allen Gefolgsleuten wird im Interesse der All. gemeinheit hierdurch ein gewisses Ovfer erwartet werden müssen. Von den Betrieben wird erwartet, ne künftig mehr denn je darauf bedacht sind. eine Ueberanstrengung ihrer Gehilfen und Lehrlinge durch strikte Einhaltung der gesetzlichen Arbeitszeit und Gewahrung ausreichender Pausen zu vermeiden. Auf Grund des genannten Gesetzes sind in jedem Betriebe, soweit dies noch nicht geschehen. Arbeitszeitverzeichnisse auf einem vorgeschriebenen Muster einzurichten, aus denen die Arbeitszeit jedes einzelnen Beschäftigten oder jeder Arbeitsabteilung ersichtlich ist. Von der nächsten Woche ab werde ich in verstärktem Maße Betriebe kontrollieren lassen. Die Betriebsführer, die den gesetzlichen Arbeitszeitvorschriften zu widerhandeln, werden unnachsichtlich bestraft. Ankündigungen F. Händel als deutscher Mayer-Rosa).— ArbeiteVolksbildungsstätte Köln Freitag, 17. Juli, 20 Uhr: Realgymnasium Spiesergasse 15: Vortragsreihe 11 Diener am Reich. Zwolj deutiche Politiker und Staatsmänner (W. Marz).— Vortragsreihe 15: Mensch und Raum als gestaltende Kräfte in Geschichte und Politik(Dr. H. Zeck) — Vortragsreibe 23: Erziehung zum bewußten musikalischen Hören. Grundlagen einer deutschen Musikauffassung. Die musikalische Perionlichkeit.(G. Mensch und Musiker)(Eugen freis 39: Der Sippensorscher erzahlt vom alten Koln Kolner Geschlechter und ihre Wohnsitze, Lichtbildervortrag M. Junkersdorf).— Arbeitskreis 40: Brieswartengild= (H. Schlemmer).— Arbeitskreis 46: Photographie, Laien schulung für Anfänger(W. Matthaus).— Kursus 53: Gu tes Deutsch m Wort und Schrift,„Schreide einwandfrei" (Dr. Bourseind).— Kursus 57: Kurzschrift für Anfanger (Frl. Schmitz.— Oberrealschule Hausaring. Kursus 71: Französisch für Fortgeschrittene(C. Weidener).— Kursus 73: Franzosisch für Fortgeschrittene(I. Mattes) „Kraft durch Freude"=Sommerfest Am morgigen Samstag, 20 Uhr, veranstaltet das Gauamt„Feierabend“ der Nei—tant durch Freude" erstmalig in großem Ausmaße ein Sommerfest in den Anlagen des Stadtwald=Restaurants Es wirken mit: Der Männergesangverein„Germania" Lindenthol, unter Leitung des Musikdirektors Brach: das Harmonika=Orchester der Schule Gengler, Koln: Overnsänger Fritz Kuhl, Tenor; Julius Welker, Baß, vom Stadttbeater Augsburg: Hubert Kirsch, Baß=Bariton, bekannt durch den Reichssender Köln: sowie Jean Paffenholz. Die Reichsfachschaft Artistik stellt eine große Varieté=Schau mit 20 Darbietungen der besten westdeutschen Standard. Nummern, unter Mitwirdung von zwei Kapellen, zur Verfugung. Bei gutem Wetter findet das Fest auf den Terrasson und im Garten statt. Auf dem Weiher ist Gelegenheit zu Lampion=Gondel=Fahrten gegeben. durch Feude. Samstag: Allgemeine Körperschule, nur für Manner Humvold1 Platz, Kalk, Dillenburger Straße, von 15 16.30 Uhr— Leichtathletik, für Manner und Frauen geme niam: Stadion, Mungersdorf, Hauptkampfbahn von 16—17.30 Uhr. Reichssportabzeichen, nur für Manner: Stadion, Mungers dorf, Hauptkampfbahn, von 16—1730 Uhr.— Schwimmen, nur für Frouen: Hohenstaufenbad, Hohenstausenring, von 20—21.80 Uhr. inge Frauen nur für Männer: Stadion, hn, von.30—10 Uhr. Nur für Stadion, Mungersdorf. Hauptkampfbahn, von 10 Leichtathletik. Mungersdorf, Hauptkampfda " Munger bis 11.30 Uhr.— Reichssportabzeichen. nur für Frauen: Stadion, Müngersdorf, Hauptkampfbahn, von 830—10 Uhr. Nur für Männer: Stadion, Mungersdorf, Hauptkampfbahn, von 10—11.30 Uhr, Kölner Vereinigung für kunstgeschichtliche Besichtigungen Sonntog, 19. Juli: Zons. Freilichtspiele. Abfahrt: Köln, Frankenwerft(Stapelhaus), Köln=Dusseldorfer Dampfschiff, 13.45 Uhr. Führung Dr. Krudewig. Rautenstrauch=Joest-Museum Anläßlich der Eröffnung der neuen Conderschau„Ikotund andere Gewade aus Indonesien“ findet am Sonntag, 19. Juli, 11 Uhr, eine Führung durch die drei Sonderausstellungen:„Wajang, Schattenspiel, Batik und Prunkwassen aus Java“,„Rindenstoffe aus aller Welt".„Ikatund andere Gewebe aus Indonesien“ statt. Vorher Uebertragung javanischer Musik. Städtische Bäder Mit Rücksicht auf den Rückgang im Besuch der Badeanstalt der Hauptwerkstätte der Städtischen Bahnen in Merbeimlinkerbeintsch wird diese Anstalt ab Samstag, 18. Juli 1936, für Frauen geschlossen. Die Badezeit für Männer wird vom gleichen Tage ab aus eine Stunde, und zwar von 15 bis 16 Uhr, festgesetzt. Das belgische Generalkonsulat in Köln eschoslen: Juli aus umaß des belgischen Rononalsetertags Kameradschaft„Kaiser Friedrich" e. B. Am Sonntag. 19. Juli, 18.45 Uhr, Wettkompfschießen Runkel, Lindenthal, Dürener Straße 71.— Somstag, ., go 14 Uhr, Schießen auf dem Schießstand der Schützengesellschaft„St. Hubertus Sülz. Kameradschaft ehem. 8. Husaren Am Sonntag, 19. Juli, findet in Wuppertal=Barmen das Fest des 45jährigen Bestehens des Schwestervereins, verbunden mit Wiedersehensfeier und Bundestag, statt. Abfahre um .08 Uhr von Köln=Obf. Treffpunkt der Kameraden um.45 Uhr am Haupteingang. Sauerländischer Gebirgsverein Sonntag, 19. Juli,.57 Uhr, EK Schledusch. OülFese — * L S * Freitag, den 17. Juli 1936 Neue Tag Nr. 196 Joos van Bussum erzählt: Das verlorene Menuett Valentin Armbruster, dem Uhrmachergesellen, hatten im letzten Sommer noch die Geigen des walzerseligen Wien in die Ohren geklungen, im späten Herbst war er durch die grünen Täler Böhmens gezogen. Als aber aus den prallgefüllten Wolkenbetten sich die ersten Flocken lösten, das falbe Laub der Thüringer Berge unter sich zu begraben, da stand er vor den Toren seiner alten Heimatstadt. Es traf sich hier besser für ihn, als er erwarten konnte. Wohl wohnten im Haus der toten Eltern am Eisenacher Tor fremde Leute, aber der alte Uhrmacher Faßheber hatte schon lange nach einer verläßlichen Kraft Ausschau gehalten, die nun der Willkür ungepflegter Turmuhren Einhalt gebieten könne. Es brauchte nicht viele Worte, da waren sie sich einig... Als dann der junge Armbruster seine Gänge durch die Stadt machte, als er mit kundigen Händen der Teufelei der Zahnräder, Drähte und Kontergewichte auf den Türmen steuerte und zugleich in den Häusern schweigsam und dienstbereit alle die Schäden abstellte, da wuchs er, der Vielgewanderte, ohne es zu merken, merkwürdig schnell wieder in das Alltagsleben der kleinen Residenz herein. Er wußte bald, ohne viel danach zu fragen, daß jetzt da droben im Alten Schloß ein wortkarger, herber Mann regierte. Der war den Menschen der Stadt nicht sehr zu Gefallen, weil man von Jahr zu Jahr mehr die Verschwendung seines fürstlichen Bruders vergaß, der noch ein pompöser Herr gewesen. Noch eins aber lernte der Armbruster hier kennen. Er wurde eines Tages in das Haus des wohlhabenden Konditors Kortum gerufen und sah, nachdem ihn der Hausherr mit kurzer Geste in die Wohnung gewiesen hatte, da drüben die Anna=Luise, die in den letzten Jahren zu einer außergewöhnlichen Schönheit geworden war. Sie haben in dieser Stunde wohl nicht viel miteinander gesprochen und wußten es doch, daß sie sich wie einst von Herzen zugetan waren. Der Valentin Armbruster hatte schon den Meisterbrief in der Tasche, da wagte er den Gang zu dem Alten. Er war ja kein reicher Mann, aber es hatten Armbrusters Können schon viele Kundige gelobt. Als dann aber der junge Freier vor dem breiten Kortum stand, da schlug alles fehl. Der Alte galt ohnehin in der Stadt als besonders jäh und borstig, aber wenn man ihm seine schönsten Träume zerstörte— und hier hatte er sich die kühnsten Pläne gemacht—, dann wurde er zu einem feurigen Krater... Eine Weile stand Valentin verstört und wortlos vor den Ausbrüchen, dann hatte er Mühe, sich zu bezwingen und schließlich— ja, da drehte er sich kurzweg um und schlug die Türe hinter sich zu. Tage und Nächte noch klang ihm das Rumoren auf Schritt und Tritt im Ohr. So leer und trostlos schien ihm nun das Leben, daß er am hellen Mittag mit weitaufgerissenen Augen grußlos an alten Bekannten vorübereilte. —— Es geschah kurz darauf, daß ihm der Auftrag zuteil wurde, auch an der müden, niemals verläßlichen Schloßuhr seine Wunderkur durchzuführen. Und als er noch am gleichen Mittag da oben in dem alten Helmturm stand, da hielten es die Dohlen für geraten, vor dem lärenden Zorn des arbeitswütigen Mannes kurzerhand zu flüchten. Der Schweiß stand ihm nach Stunden auf der Stirn, als er schließlich— in grimmiger Zufriedenheit— das Handwerkszeug zu Boden legen konnte. Und so eifrig war der Armbruster bei der Sache gewesen, daß er gar nicht bemerkt hatte, wie ihm geraume Zeit, ein alter, straffer Mann im schlichten Ueberrock wortlos bei seinem Tun zugesehen. Um so erstaunter war aber dann der Geselle, als ihm beim Herabgehen ein Diener den Weg vertrat und ihn ohne viele Umschweife durch den langen Schloßgang in ein hohes Zimmer geleitete... Vor hohen Aktensaszikeln saß dort an einem Tisch der gleiche alte Herr, der ihm freundlich zunickte, als Valentin nun in der Tür seine Kappe verlegen drehte. Und ohne den mindesten Anfrand an seinem Werktagskleid zu nehmen, sprach nun der Fürst zu ihm. So aufgeregt war der Valentin, daß er nicht gleich begriff, um was es ging. Als aber der Fürst wiederholt auf eine alte Rokokouhr deutete und dazu sagte, sie sei nach der französischen Revolution in seinen Besitz gekommen, da trat der Uhrmacher näher.„Wird sie noch gehen?“, fragte der alte Herr. Armbruster prüfte sie lange und nickte dann. Da wies ihm der Fürst einen Tisch im Zimmer an und arbeitete dann an seinen Akten weiter. Es dauerte nicht so sange, da hörte Armbruster in tiefer Freude den zarten Pulsichlag der alten Uhr wieder arbeiten. Nun trat auch der alte Herr behutsam zu dem Arbeitstisch und sogte dabei: „Meine Mutter hat sie mir vermacht. Die Uhr gehörte einst ihrer Freundin und soll stehengeblieben sein. als die Herrin aus dem Schafott stard...“ Armbruster nickte und blieb stumm. Wie es dann kam, daß er plötzlich den Kontakt in dem kleinen Schäfer berührte, das vermochte er später nicht mehr zu sagen Urplötzlich jedenfalls erklangen Töne aus der Uhr. Ein zartes Menuett, einst von gewaltsamer Hand unterbrochen. spann sich zu Ende... Als der Uhrmacher sich erstaunt umwandte, da sah er in den Augen des alten Herrn, den sie da unten in der Stadt hart und knauserig nannten, Träuen. Es war eine ganze Weile still um die beiden Männer. Dann hörte Valentin eine Stimme neben sich sprechen:„Das ist es... sa, das ist das Mennett, das uns umere Mutter oft gesungen hat, als wir kleine Buben waren."— Große Dinge bleiben in einer winkligen, Kleinen Re sidenz von fünftausend Seelen nicht allzu lange verborgen Eben noch wußte es erst einer, aber schon läuft das Gerücht über den Markt und durch alle Gassen Und als es schwarz auf weiß steht, daß Valentin Armbruster zum Mechanikus des Fürsten berufen sel, daß der sorgsame Rechner da oben im Schloß außerdem seine Kunst mit einem höchst anständigen Geschenk belohnt habe, da müssen auch die Hartherzigen, die Kleingläubigen die Waffen strecken Und als nochmals Valentin Armbruster sich em Herz faßt und nun entschlossen ist. nicht zu wanken und zu weichen, da braucht er mertwürdigerweise kaum noch einen Graben zu nehmen, um Herrn Kortum eine Zusage abzunötigen.— Schon hat der gewichtige Professor Gehl die Geschichte vom verlorenen und wiedergefundenen Menuett für die Lesebücher des Ländchens aufgesetzt, und wenn die Leute nicht abends zuweilen den Mechanikus Armbruster mit seiner Frau sähen, so würden sie meinen, es wäre nur ein schöner Traum... Mr. G. Edgar Hoover hat’s geschafft: Amerika ist frei von Gangster-Banden Der Kampf mit„hunderttausend Mördern“ 7„Nicht verhaften, gleich schiefsen!“ Es ist jetzt zwölf Jahre her. Da bewarb sich in einer großen Bibliothek der Stadt Newyork ein junger Mann um die Stellung eines Laufburschen. Der Office=Direktor sah sich den jungen Mann an. Gar nicht übel, dacht er, macht einen intelligenten Eindruck, scheint ein fixer Boy zu sein. Der junge Mann bekam die Stellung. Fürstlich bezahlt war sie gerade nicht. Aber dafür bot sie einen anderen Vorteil. Man konnte sich zum Beispiel nachts in den Räumen der Bibliothek einschließen lassen. Und dann konnte man sich die Bücher von den Regalen herunterholen und lesen, lesen, lesen... Man konnte sich ein Wissen aneignen, an das man anders niemals herangekommen wäre, weil man arm war und aus einer Familie stammte, die auf Geist und Wissen niemals sonderlichen Wert gelegt hatte. Und mit diesem Wissen bewaffnet, das man sich in schlaflosen Nächten erworben hatte, konnte man daran gehen, seine Karriere zu machen. Eine typisch amerikanische Karriere natürlich. Der junge Mann, der vor zwölf Jahren Laufbursche in einer Bibliothek war und sich dort die Nächte um die Ohren schlug, um sich ein großes Wissen anzueignen, heißt G. Edgar Hoover. Dieser junge Mann ist heute der Chef des gesamten amerikanischen Sicherheitswesens. Er bezieht alljährlich ein Gehalt von 100000 Dollar. Hoover? Sie meinen G. Edgar.? Wer ist heute der populärste Mann in den„Staaten"? Zuerst natürlich Roosevelt, der Präsident. Das ist selbstverstandlich. Aber wer kommt dann? Vielleicht Clark Gable, der berühmte Filmschauspieler? Kein Gedanke daran. Der populärste Mann der Vereinigten Staaten heißt Hoover. Aha, sagt das 99 Sport der Helenen“ nn Im Alten Museum in Berlin findet die Olympiaausstellung „Sport der Heles=-“ statt, die einen Einblick in das sportliche Empfinden der alten Griechen vermitteln soll. Unser Bild zeigt den„Faustkämpfer des Apollonios“ aus dem Jahre 50 vor Christi Geburt Bild: Pressephoto Gegen Liebe versichert Seltene Verträge mit Lloyds 7 Versicherungspolice gegen Krebs „Budget=Versicherungen“ bei der Gesellschaft Aoyds, wie sie zum Sturz des Kolonialministers Thomas führten, gehören keineswegs zu den absonderlichen Transaktionen, die die berühmteste aller Versicherungsfirmen der Welt zu tätigen pflegt. Man weiß, daß bald nach der Eröffnung der Feindseligkeiten in Abessinien viele Londoner Handelshäuser sich gegen die etwaigen Verluste versichern ließen, die ein Eingreisen Englands in den Konflikt hervorrufen könnten. Und die Prämien sogen mit der Zuspitzung der Lage im Mittelmeer ständig an. Police gegen heimliche Schwächen Zur Gesellschaft Lloyds kommen die Antragsteller mit den unmöglichsten Gesuchen. So wollte sich ein reicher Mann mit 300000 Mark gegen die Schwächen und Fehler versichern lassen, die seine Gattin nach mehreren Ehejahren herausfinden könnte. Der Ehemann hing sehr an seiner Frau und wollte sich im Falle ihrer beantragten Scheidung wenigstens durch diese hohe Summe für die eingebüßten häuslichen Freuden entschädigt wissen. Dieser Antrag aber ging den Direktoren von Lloyds er schließlich doch über die Hutichnur, und das zweifelhafte Geschäft kam nicht zustande. Ein Mitglied des Adels erschien vor einiger Zeit bei der Direktion der Versicherungsgesellschaft mit dern Anliegen, für ein paar tausend Pfund gegen die Verwicklung in einen Ehescheidungsprozeß versichert zu werden.„Ist ein Scheidungsverfahren etwa schon im Gange“, fragte der vorsichtige Ressorichef.„Rein“, meinte der Aristokrat,„aber man kann ja nie wissen... Zu sner lebhaften Ueberraschung aber mußte er sich sagen lassen, daß Lloyds für diese Versicherungssparte wenig Verständnis hatten. Ein junger Baron baut vor Indessen gidt es eine Unmenge recht kurioser Spielarten von Versicherungen. Man denke nur an die Familienväter, die sich, wohl mehr aus Not. gegen Zwillinge versichern lassen. In mehr als einem solcher Fälle mußte Lloyds beim Eintreffen doppelten Nachwuchses seinen Vertrag erfüllen und— bezahlen. Ungewöhnlich war auch der jüngst gemeldete Fall eines jungen Barons, der sich gegen die Wiederverheiratung seines betagten Vaters mit 750000 Mark versichern ließ Ein beknnnter Philantrop stiftete unlängst einen größeren Betrag für die Krebsforichung. Die Empfänger der Spende sandten ihm mit dem Dankschreiben ein ganzes Paket einschlägiger Literatur, die der Philantrop in seinen Mußestunden durchlas. Alles, was er da über die fürchterliche Krankheit erfuhr. beeindruckte ihn derart, daß er bei Lloyds eine Versicherungspolice gegen den Krebs abschloß. Das Monstre von Loch Neß Als geradezu normal werden die Versicherungen angesehen, die die Veranstalter von Fußballipielen und anderen sportlichen Ereignissen gegen das ichlechte Wetter eingehen. Der berühmte Klub„Arsenal“ versicherte übrigens seine Mitglieder anläßlich ihres kontinentalen Gastspiels mit 780000 Murk gegen alle Verletzungen, die sie im Laufe des Spiels davontragen könnten Vor 2 Jahren, als das„Monstre von Loch Neß“ die gesamte Weltpresse beschäftigte, versprach ein gewisser Bertram Mills 300000 Mark für die Ergreifung des Ungeheuers,„lebend oder tot“. Lloyds aber sahen in dem Ungeheuer wohl mehr ein Fabeltier, denn sie erklärten sich bereit, Bertram Mills mit derselben Summe gegen die Ergreifung des Tieres zu versichern. Liebe wider Willen Den seltsamsten Versicherungsvertrag aber, der jemals in den Annalen von Lloyds registriert wurde, schloß ein bekannter Filmdirektor ab. Dieser Mann war über beide Ohren in ein junges Mädchen aus der Komparterie verliebt, kömpfte aber mit großer Verzweiflung gegen diese Leidenschaft an, die er dann auch überwunden alaudte. Um aber gegen einen Rückfall mit anschließender Verlobung oder gar Ehe gefeit zu sein, nahm er Zuflucht zu Lloyds und ließ sich mit einer halben Million Greenhorn, das frisch aus Europa importiert worden ist: Hoover— das ist, nicht wahr, der frühere Präsident? Das ist glatter Unsinn. Hoover, den Präsidenten, kennt man kaum noch. Sprechen Sie mit dem„Mann auf der Straße“ in Newyork, in Chicago oder Frisco. Erwähnen Sie den Namen Hoover. Totsicher antwortet der Mann:„Hoover? Sie meinen doch G. Edgar...?“ Dieser G. Edgar Hoover, Chef der gesamten Polizei, ist in USA tatsächlich jedem Kinde bekannt. Denn„G. Edgar“ ist zu einem Begriff geworden. G. Edgar ist der Mann, der es vor vier Jahren gewagt hat, den Kampf gegen die Gangsterbanden aufzunehmen. Und in diesem Kampf ist er Sieger geblieben. Das ist das Geheimnis seiner Popularität, Der schwerste Teil des Kampfes Was diesen Kampf so unendlich erschwert hat, das war nicht die Rücksichtslosigkeit und Brutalität der Gangster selbst. Das war vielmehr die vollkommen verdrehte „öffentliche Meinung". Die„Staaten“ waren von einem wahren Fimmel der Gangsterherrlichkeit befallen worden. Die Zeitungen widmeten ganze Seiten dem Privatleben der großen Gangster=Stars, sie berichteten mit hämischer Freude über die Mißerfolge der Polizei. Die geschäftstüchtigen Filmspekulanten in Hollywood wollten nicht zurückstehen. Sie drehten Filme, die den Gangster als den Helden des 20. Jahrhunderts darstellen. Und es war schließlich so weit gekommen, daß man einen kleinen Jungen aus guter Bürgerfamilie fragen konnte, was er denn einmal werden wollte, und dann totsicher die Antwort erhielt:„Ich? Ich werde ein großer Gangster!" Gangster— das war so ungefähr die Erfüllung der höchsten Sehnsucht. Wir Jungen aus dem„alten müden Europa“ wollten vielleicht einmal ein berühmter Erfinder werden oder ein großer Feldherr. Die kleinen american=boys strebten nach der Ehre, die größten Gangster ihres Landes zu werden. Gegen diese Verrücktheiten anzukämpfen, war die erste und bei weitem schwierigste Aufgabe, die G. Edgar vorfand, als er vor vier Jahren zum Chef des gesamten amerikanischen Sicherheitswesens ernannt wurde. Der unmittelbare Anlaß seiner Ernennung war der Raub des Lindbergh=Babys. Für einen Augenblick hielt die öffentliche Meinung Amerikas den Atem an. Es war, als ob für Minuten die Selbstbesinnung wiedergekommen wäre. Und diesen Augenblick nutzte G. Edgar Hoover geschickt aus, indem er sein Amt mit den Worten antrat:„Wenn ich jetzt den Kampf mit dem GangsterUnwesen aufnehme, dann bin ich mir bewußt, daß es ein Kampf mit hunderttausend Mördern ist!" Die-Men Dieses Wort wirkte wie eine Bombe. Hunderttausend Mörder! Und, was das schrecklichste daran war: dieses Wort war wahr! War man denn bisher mit Blindheit geschlagen, daß man es nicht gesehen hatte? Hatte man sich von seiner Gangster=Verhimmelung tatsächlich so weit fortreißen lassen, daß man übersehen hatte, wohin Amerika geraten war? Daß die„Staaten“ jetzt das Land der hunderttausend Mörder geworden waren...? G. Edgar Hoover begann seine Arbeit. Er schuf zunächst eine Elitetruppe, die=Men. Sie waren einzig und allein für den Kampf gegen die Gangsterbanden bestimmt. Ihre Mitglieder waren die besten Pistolenschützen. Sie konnten Motorrad und Auto fahren— mit geradezu artistischer Gewandtheit. Sie mußten einen Mut haben, der über die Tollkühnheit hinausreichte. Sie durften vor nichts zurückschrecken, auch nicht vor Gewalt. Der erste Befehl, den ihnen G. Edgar Hoover erteilte. nachdem ihre Ausbildung und Organisation abgeschlossen war, lautete:„wo ihr auf Gangster trefft, denkt daran: nicht erst verhaften, sofort erschießen. Den Kampf gegen die Gangster=Banden kann nur gewinnen, wer den Mut zur ersten Kugel hat..“ Und dann gings Schlag auf Schlag. Die großen Gangsterkönige sahen ihr Ende nahen. Soweit sie nicht der Polizei in die Hände fielen, zogen sie es vor, dais Land zu verlassen. Der letzte Ueberlebende war schließlich Jack Dillinger. Die=Men trafen ihn in einer Kino in Chikago. Ehe der überraschte Bandenführer auch mur aufstehen konnte, knatterten schon die Maschinenpistolen Es blieb nicht viel übrig von der Gangsterherrlichkeit. Die=Men machten ganze Arbeit Sie konnten wieder ihre Pflicht tun, weil ihr Chef sie gegen alle Angriffe deckte. Wo eine Zetrung es noch einmal wagte sich für die Gangster einzusetzen, bekam sie sogleich von G. Edgar Hoover eines auf die schmutzigen Finger. Und heute ist Amerika frei von Gangstern. Gewiß gibt es noch immer Verbrecher. Aber es gibt keine Gangster mehr, die sich als Herren der großen Städte fühlen, den Reportern gnädigst Interviews gewähren und den Filmgesellschaften gegen hohes Honorar ihre Lebenserinnerungen verkaufen Zwischen der atlantischen Küste und dem Pazifik ist G. Edgar Hoover der populärste Mann geworden. Und fragen Sie heute einmal einen kleinen Jungen auf der Straße, was er werden will.„Ich?“, wird er sagen,„ich werde eineal ein=Men...!“ Mark„gegen Liebe“ versichern. Tatsächlich kam eine Police zustande: die jährliche Prämie aber kostete dem Filmmagnaten schweres Geld Ungewöhnlich sind auch die Verträge, die Lloyds in den Vereinigten Staaten abschließt. Bei einem Ball den die Filmdiva Grace Bradley in ihrer herrlichen Villa in Beverly Hills gad, ließ sie ihre 450 gelodenen Gäste mit 750000 Mark gegen Tod oder Unfall versichern. Diese Versicherung für einen einzigen Abend kostete den extravaganten Star die Kleinigkeit von 5000 Mark. „Party=Infurances“, d. h.„Gesellschafts=Versicherungen“ sind gegenwärtig in der Filmwelt sehr in Mode gekommen. Diese Vorsicht verbindet das Angenehme mit dem Nützlichen: man will seine Gäste gegen Unfälle schützen, die sie für einige Zeit erwerbsunfähig machen konnten und sich dabei gleichzeitig gegen Schadenersatzklagen den Rücken frei halten. un — 1 Auf wertdeutschen Qauen Westdeutsche Kurzmeldungen Die für die Zeit vom 1. August bis 7. September 1936 vom Reichspropagandaministerium angeordnete Versammlungsruhe bedingt auch eine Verschiebung des für den 1. und 2. August geplanten Irontsoldaten- und Kriegsopferehrenlages in Trier, zu dem 20000 Meldungen vorliegen. Als neuer Termin ist der 18. und 11. Oktober 1936 vorgesehen. Wie mitgeteilt wird, wird an diesen Tagen auch der Reichskriegsopferführer Pg. Hans Oberlindober in Trier anwesend sein. * Bekanntlich ist die Abgabe von Milch seitens des Erzeugers unmittelbar an den Verbraucher in den molkereimäßig erfaßten Erzeugerbezirken im allgemeinen verboten. Um einem bestehenden starken Bedürfnis gerecht zu werden, wurde den Landwirten in der Eifel für die Zeit des Fremdenverkehrs der Ausschank von Milch zum Preise von 8 Pfg. je Volliter gestattet. Der Verkauf darf jedoch nur an Sommergäste erfolgen. * In dem Westerwaldort Langenbach, wo zurzeit die Hochspannungsmasten gestrichen werden, machte sich eine Kuh über den Inhalt des Farbentopfs her, bevor der Hirte dies verhindern konnte. Trotz tierärztlicher Hilfe ging das tragende Tier am folgenden Tage ein. * Der 56jährige Bergmann Theodor Tappe geriet im Untertagebetrieb der Schachtanlage Bergmannsglück in Buer unter herabfallendes Gestein und verunglückte dabei tödlich. Tappe hinterläßt Frau und mehrere Kinder. * Am 29. Juli treffen 850 Kraft durch FreudeFahrer aus dem Gau Kurmark zu einem einwöchigen Urlaub im Rhein=Wied=Kreis ein. Nach Leutersdorf kommen 160, nach Rheinbrohl 165, nach Hönningen 125, nach Leubsdorf 25, nach Linz und Kasbach 165, nach Erpel 75 und nach Unkel 135 Urlauber. Am Sonntag, 2. August, ist den Urlaubern Gelegenheit gegeben, am KdF=Volksfest in Trier teilzunehmen. Auch mehrere Dampferfahrten und Wanderungen sind während des Besuches für die Urlauber vorgesehen. * Im Kreise Saarburg treibt zurzeit eine Diebesbande ihr Unwesen, die es ausschließlich auf Fleisch, Schinken und Wurst abgesehen hat. In zwei Ortschaf, t e n e r b e u t e t e d i e B a n d e i n n e r h a l b k u r z e r Z e i t n a h e z u 57 Zentner Fleisch. Einem Bauer in Niederleuken wurden aus dem Rauch sieben Schinken und zwei Seiten Speck entwendet. Auch von diesen Burschen hat man bisher keine Spur entdecken können. * in Aachen gelang es, einem gefährlichen Wohnungsdien das Handwerk zu legen. Es handelt sich um einen Hausierer, der jede mögliche Gelegenheit wahrnahm, in unbeaufsichtigte Wohnungen einzudringen. Er entwendete hier Geldbeträge, Ringe, Uhren und andere Gegenstände. Dem geständigen Burschen konnten bisher acht solcher Dieb stähle nachgewiesen werden. Eine Frage und die Antwort Kurzlebige Wirtschaftsgüter Stellungnahme des Reichsfinanzministeriums Wuppertal, 16. Juli. Die Bergische Industrie= und Handlskammer Wuppertal=Remscheid hatte der Arbeitsgemeinschaft der Industrie= und Handelskammern in der Reichswirtschaftskammer, Berlin, die Frage mit der Bitte um Klärung unterbreitet, wie die Bestimmung der Ergänzungsrichtlinien für 1934, nach denen das Konto kurzlebiger Wirtschaftsgüter,„einen Bestand der kaufmännischen Buchführung bilden muß", im einzelnen zu verstehen sei. Das Reichsfinanzministerium hat dazu gegenüber der Arbeitsgemeinschaft wie folgt Stellung genommen: „Das Konto kurzlebiger Wirtschaftsgüter hat aus dem Grunde einen Bestandteil der kaufmännischen Buchführung zu bilden, damit der Grundsatz der Maßgeblichkeit der Handelsbilanz für die Steuerbilanz auch bei der Abschreibung der kurzlebigen Wirtschaftsgüter beachtet werden kann. Die Nachprüfung, welche Gegenstände als kurzlebig behandelt werden sollen, darf keinen Schwierigkeiten begegnen. Auf keinen Fall darf die Buchhaltung in der Nachweisung der kurzlebigen Wirtschaftsgüter eine Lücke enthalten, die der Prüfer erst durch eine besondere Ermittlungsarbeit ausfüllen müßte. Bei der großen Zahl der Buchführungssysteme ist die Art und Weise der Eingliederung des Kontos in die kaufmännische Buchführung im einzelnen verschieden. Daher kann eine ins einzelne gehende Regelung nicht getroffen werden. Vor allem habe ich davon abgesehen, den Einzelnachweis der auf das Konto kurzlebiger Wirtschaftsgüter zu buchenden Posten an eine bestimmte Form zu binden. Es genügt, wenn dieser Nachweis durch die sonst üblichen Mittel der betreffenden Buchhaltung geführt wird. Die Grundbuchungen können naturgemäß in einem Buchführungssystem, in welchem sie zur Uebertragung von einem Konto auf das andene üblich sind, nicht entbehrt werden. Das gilt auch für die Uebertragung der Alkanlagen. Bei der einfachen Buchführung wird als Bilanzunterlage eine entsprechende Zusammenstellung der kurzlebigen Wirtschaftsgüter(Teil der Gesamtinventur) zu verlangen sein.“ Anläßlich der Tagung des Verbandes der Rheieimatmuseen am kommenden Sonntag und Montag in Andernach findet dort die Weihe des neu eingerichteten Heimatmuseums statt, die, wie jetzt endgültig bekannt wird, vom Landeshauptmann selbst vorgenommen wird. * Wie der Amtliche Preußische Pressedienst meldet, hat der Preußische Ministerpräsident dem Schneidermeister Jakob Baumann in Guesten, Kreis Jülich, Regierungsvezirk Aachen, anläßlich seines 100. Geburtstages am 17. Juli 1936 ein Glückwunschtelegramm gesandt und eine Ehrentasse der Preußischen Staatsregierung. hergestellt in der staatlichen Porzellanmanufaktur in Berlin sowie ein Geldgeschenk überreichen lassen. * Das diesjährige Sommerzeltlager des Jungbannes 241 Oberbergisch wird in der Nähe von Bielstein, einem zentral im Jungbann gelegenen Ort des schönen Wiehltales, durchgeführt, und zwar in der Zeit vom 25. Juli bis 9. August. Es sollen hier insgesamt 30 Zelte aufgeschlagen werden. Ein„armes“ Brüderpaar Goldstücke und Sparkassenbücher Kiedrich(Rheingau), 16. Juli. Zwei Brüder im Alter von 64 und 72 Jahren bewohnten in Kiedrich ein kleines, stark verfallenes Häuschen. Sie lebten in äußerst kümmerlichen Verhältnissen. Richt einmal ein Bett hatten sie, sondern schliefen gemeinsam auf einem Sofa. Die beiden Brüder wurden nun eines Tages krank. Da sie sehr verwahrlost waren, nahm sich die Ortspolizeibehörde der beiden an und ließ sie nach dem Krankenhaus in Eltville bringen. Das Häuschen strotzte vor Schmutz und in allen Ecken wimmelte es vor Ungezieser. Als man daran ging, etwas Ordnung zu schaffen, stieß man auf einen Goldfund. Für 850 RM Goldstücke hatten die beiden Brüder gehamstert und versteckt. Ferner wurden nicht nur alte verfallene Banknoten, sondern auch Silberund Papiergeld sowie Sparkassenbücher im Werte von 16000 RM gefunden. Die belden Geizhälse hatten das Geld an allen Ecken und Enden versteckt. Die Gemeindebehörde nahm sich des Fundes an und beschlagnahmte zunächst 2000 RM zur Bestreitung der Krankenhauskosten und der Kosten der Ausräucherungs= und Säuberungsarbeiten. Wenn die beiden Brüder wieder hergestellt sind, können sie in ihr neuhergerichtetes gesäubertes Anwesen wieder einziehen. Anglertriumph. Goldkarpfen nach einer Stunde geborgen Frühkartoffel-Festpreise Vom 14. bis zum 25. Juli Benn, 16. Juli. Wie die Landesbauernschaft Rheinland mitteilt, beträgt im Gebiet der Landesbauernschaft Rheinlano. am Freitag, 17. Juli, der Erzeugermindestpreis für lange gelbe Frühkartoffeln 3,90 Mark, für runde gelbe Sorten .50 und für weiße, rote und blaue Sorten.10 Mark se 50 Kilogramm. Diese Preise bleiben eine Woche lang stehen, bis einschließlich Donnerstag, 23. Juli. Ein Streit um Absperrung Der tödliche Sturz von der Schloßmauer Jn.. Am 15. 9. 1364 wurde im Hofe dag#ssm## gelegenen Schlosses Sayn die Leiche 5. Sotemotwojunrers Güntyer aus Koblenz gefunden. Te####, ternswerte war auf dem Heimweg von einem hinuntersei der steil abfallende hoch erlitten Tarauti Schlosfesu Dargu wurde gegen den Verwalter des Scei)## au., Weber ein Strafversahren einastr am nklagte beichuldigt, daß er nicht siel abialenden gund oder ninweis die von der sel„ luenden Mau., drohende Gefahr beseitigt habe Die Besichtigung der Unfallstelle durch das Gericht ergab jevoc, daß der Privatbesitz durch eine dichte Hece genügend geschützt war und daß Verhalten seinen frei.— Gegen dieses freisprechende nägerim Feschpergeingerneh Perldieten ale Achendes Verwalterg zu„erzelen. Der Seteg er her Vornsan gu. uoh de Umie Sse hashesechadet ergorten usd Dir Buiche Saiter sprechende Urteil rechtskröftig besätigt. Diez. 16. Juli. Seit einigen Jahren wird hin und wieder aus der Lahn ein Goldkarpfen geangelt, der irgendwoher den Weg in sie gefunden hatte und heimisch wurde. Ein Riese aber, wie er jetzt einem Diezer Angler an den Haken ging, ist doch noch nicht darunter gewesen. Er wurde bei Schloß Oranienstein gefangen und woa 22 Pfund bei dreiviertel Meter Länge. Der ob solcher Beute sehr stolze Angler brauchte sast eine Stunde, um den Fisch zu landen. Lärmfeste Vögel Schwalben im Rotationsmaschinensaal Kleve, 16. Juli. Vor einigen Wochen konnte man im Rotationsmaschinensaal einer hiesigen Zeitung die recht seltene Feststellung machen, daß sich in diesem Raum ein Stadtschwalbenpärchen eine Nistgelegenheit suchte. Es ließ sich nicht durch das Dröhnen der mächtige Rotationsmaschine und durch das viele Hin und Her im Versandraum stören, sondern baute sich in aller Ruhe sein Nest. Seit einigen Tagen piepsen nun fünf junge Schwälbchen fröhlich und munter in ihrem Bau. Auch sie zeigen keine Scheu und Furcht vor den Maschinen und den Menschen und führen in ungestörter Entwicklung ein beschauliches Dasein. Tödlicher Verkehrsunfall Eine gefährliche Straßenkreuzung Niederpleis, 16. Juli. An der gleichen Straßenkreuzung in Niederpleis, wo erst am Sonntag eine Kölner Familie mit ihrem Motorrad verunglückte, wurde am Mittwochnachmittag eine Motorradfahrerin von einem Lastzug, den sie wegen eines in anderer Richtung fahrenden Personenwagens nicht bemerkt hatte, überfahren. Der Lastzug versuchte, noch auszuweichen, was aber nicht mehr gelang. Die Motorradfahrerin trug so schwere Verletzungen davon, daß sie kurz nach der Einlieferung ins Krankenhaus zu Troisdorf stavb. Der Fall ist um so tragischer, als der Bruder der Verunglückten in dem verhängnisvollen Lastzug saß und ohne helfen zu können dem furchtbaren Unglück zusehen mußte. Die Bemessung der Strafe steht dem Tatrichter zu Bonn, 16. Juli. Das Landgericht Bonn verurteilte am 20. April den Angeklagten Albert Kussel wegen Verbrechens gegen das Gesetz zum Schutz des deutschen Blutes und der deutschen Ehre vom 15. 9. 35 zu einem Jahr zwei Monaten Gefängnis. Der Angeklagte hatte jahrelang mit einer Jüdin in engen Beziehungen gestanden und war mit ihr verlobt. Das Blutschutzgesetz verbietet die Fortführung solcher Verhällnisse. Das Gericht hielt auch eine empfindliche Gesängnisstrafe fün die verbotene Aufrechterhaltung der Beziehungen am Platze, sah jedoch im Hinblick auf das lange vor dem Inkrafttreten der Nürnberger Gesetze beschlossene Verlöbniis von der Verhängung einer Zuchthausstrafe ab. Hiermit war aber die örtliche Anklagebehörde nicht einverstanden, die mit ihrer Revision das Strafmaß vor dem Reichsgericht beanstandete. Wie dem WüD vom Reichsgerichtsdienst des DRB mitgeteilt wird, blieb den Einwendungen der Staatsanwaltschaft der Erfolg versagt. Nach der Erklärung des Reichsanwaltes stand dem Tatrichter die Verhängung einer Gesängnis= oder Zuchthausstrafe wahlweise zur Verfügung. Im vorliegenden Fall kam in erster Linie eine Gefängnisstrafe in Frage; die Strafkamnner konnte unter Berücksichtigung des seit Jahren bestehenden Verlöbnisses sie verhängen. Das Reichsgericht verwarf antragsgemäß die Revision, da die Festsetzung des Strafmaßes auf einer von Rechtsbedenken freien tatsächlichen Würdigung beruht. Damit ist die genannte Gefängnisstrafe rechtskräftig geworden. Freitag, den 17. Juli 1936/ Nr. 196 Bohrung auf Grafenwerth 130 Meter Tiefe sind erreicht Dieser Tage wurde die Bohrstelle auf der Insel Grafenwerth von dem Brunnensachverständigen, Ingenieur Scherrer, besucht und begutachtet. Die Arbeiten verlaufen nach seinem Urteil normal. Jetzt ist eine Tiefe von über 130 Metern erreicht. Noch immer stößt der Meißel auf Schiefer, holt der Schlammkasten hellgraue bis oft dunkelgraue Schlemme aus der Tiefe. Aber, es mehren sich die Anzeichen, daß nun das Gestein wechselt; und zwar auf Grauwacke oder Sandstein, da von letzterem schon geringe Teile zu Tage befördert werden können. Den Wasserproben gemäß, die jetzt zweimal wöchentlich durchgeführt werden, ist schon Mineralwasser in geringen Mengen vorhanden. Doch handelt es sich hierbei um sogenannte„Vagabunden“, die ins Bohrloch eindringen. Eine Temperaturmessung ergab in der augenblicklichen Tiefe 1,5 Grad Celsius über normal. Dieses Ergebnis bestärkt die Hoffnung, daß sich eine Thermal=Quelle in der Nähe befindet. Somit geht nunmehr die Bohrung vom Ungewissen zu Anzeichen über, die ein Ergebnis stark vermuten lassen. Arbeitsmarktentwicklung Gelsenkirchen meldet auch Erfolge Gelsenkirchen, 16. Juli. Nach dem jüngsten Bericht des Arbeitsamtes Gelsenkirchen hat die Stadt Gelsenkirchen im Monat Juni zum ersten Male die 20 000=Grenze der örtlichen Arbeitsuchendenziffer unterschritten. Damit hat Gelsenkirchen seit seinem Höchststand von 41000 im Anfang des Jahres 1933 den bisher niedrigsten Stand der Arbeitsuchenden erreicht. Der Rückgang beträgt 54 v. H. gegenüber dem Höchststand Anfang 1933. Infolge der zu erwartenden größeren Bauvorhaben ist für die kommenden Monate ein weiteres Absinken der Arbeitslosenziffer zu erwarten. Trockenofen explodierte Ein Toter Müllenbach(Oberbergisch), 16. Juli. Im Betrieb der Metallwerke ereignete sich Mittwochvormittag ein schwerer Unglücksfall. Aus bisher noch ungeklärter Urfache explodierte ein Trockenofen, in dem glasierte Fahrradteile getrocknet werden. Durch die Explosion wurde die Türe des Ofens losgerissen und in den Raum geschleudert, wo sie den sich hier aufhaltenden Meister am Kopf traf. Der Verunglückte trug so schwere Verletzungen davon, daß der Tod kurz darauf eintrat. Die 35jährige Frau eines Bauern aus Altenbamberg, bei Kreuznach, Mutter dreier Mädchen, von denen das eine erst wenige Wochen alt ist, trank in einem Fiederanfall eine Flasche Salzlaure aus. Die Frau war nach der Geburt des Kindes schwer erkrankt Trotz sofortiger Hilfe stard die Unglückliche einige Stunden später in einem Kreuznacher Krankenhaus. Professor Dr. Peter Raabe, der Präsident der Reichomusikkammer, leitet das erste Konzert des Musikinstituts in der Koblenzer Stadthalle am Freitag, dem 16. Oktober. * Im Bereich des Bannes 241 führt die nationalsozialistische Jugend am kommenden Sonntag, 19. Juli, ihre Sportfeste durch. Das Sportfest der HI und des Jungvolks findet gemeinsam in Vollmerusen auf dem Kreisspielplatz statt, während der Bund Deutscher Mädel und die Jungmädel ihr gemeinsames Untergausportfest in Wiehl auf dem dortigen Sportplatz austragen. * In einem Segelfluggelände bei Hemer in Westfalen gelang dem Segelflieger Peter Craemer von der Ortsgruppe Schwerte des DLV auf dem Segelflug„eug„Stadt Schwerte“ vom Typ Falke R5A, ein Flug von drei Stunden und 40 Minuten. Craemer landete in Garenfeld in der Nähe von Hohenlimburg. Ein düsterer Lebensweg Zum 26. Male wegen Schmuggels angeklagt Duisburg 16. Juli. Der aus Geilenkirchen stammende Angeklagte J.., der zum 26. Male wegen Schmuggels vor Gericht stand, hat ein furchtbares Schicksal hinter sich Als er sechs Jahre alt war, ermondete seine Mutter den Vater, sie wurde dafür hingerichtet. Die Nähe der Grenze verführte ihn früh zum Schmuggel. Mit 21 Jahren wurde er zum erstenmal bestraft. Schließlich heiratete er. Als er aber eines Tages nach Verbüßung einer neuen Strafe heimkehrte, erfuhr er, daß seine Frau ihn mit einem anderen Mann hintergangen hatte. Die Frau verließ ihn, und nun war er mit den beiden Kindern allein. Teils aus Not, teils aus Gewohnheit kam er immer wieder auf die Schmugglerbahn. Als er vor einiger Zeit auf dem Duisburger Hauptbahnhof gefaßt wurde, hatte er einen Koffer mit 50 Kilogramm holländischen Tabak bei sich, den er nach Essen schaffen wollte. Das Schöffengericht verurteilte K. zu einem Jahr und sechs Monaten Gesängnis und zu 35000 Mark Geldstrafe oder weiteren 70 Tagen Gefängnis. Kohlen geschmuggelt Von Deutschland nach HollaniAachen, 16. Juli. In letzter Zeit sind viele Schmuggler darauf verfallen, Kohlen von Deutschland nach Holland zu schmuggeln. Besonders zwischen Goch und Gennep hat man beobachten können, daß ganze Fuhren Kohlen und Briketts über die Grenze geschmuggelt wurden, weshalb letzter Tage die holländische Grenzkontrolle hier verstärkt worden ist. Verschiedene Kohlenschmuggler konnten auf frischer Tat ertappt werden. In einem Fall gelang es, ein Kohlenfuhrwerk, das 40 Zentner Kohlen geladen hatte, zu beschlognahmen. Bei Otterson, wo noch vor einigen Togen ein Bauernfuhrwerk, das 14 Zentner Briketts geladen hatte, angehalten werden konnte. wurde jetzt ein Kohlenfuhrwerk gestellt, dessen Besitzer sich aber in der Pechlagnohng.: Bogen und Bend Viehdiebesbande am Werk Sechs Kühe brachen aus Bechen(Rhein.=Berg. Kreis), 16. Juli. Nachdem der vorigen Woche bei einem hiesigen Bauer zwei Kühe von der Weide gestohlen worden waren, wurden in der Nacht zum Mittwoch einem anderen Bauern wiederum zwei Kühe von der Weide fortgeholt. Offenbar sind die Tiere mit einem Transportwagen fortgeschafft worden. Sechs weitere Kühe, die sich ebenfalls auf der Weide befanden, waren ausgebrochen, konnten aber am anderen Morgen in der Nähe des Ortes Lisenbergsmühle wieder eingefangen werden. Von den Viehdieden hat man leider bisher noch keine Spur entdeckt. UAnglück auf der Landstraße Mit 200-Zentner-Ladung gegen den Baum Spich(Rhein.=Berg. Kreis), 16. Juli. Mittwochvormittag fuhr ein mit 200 Zentner####en beladener Lastzug von Bergisch Gladbach auf der Landstraße gegen einen Baum. Der Anprall war so heftig, daß das Vorderteil des Wagens vollständig eingedrückt wurde. Der Fahrer war vollständig eingeklemmt und konnte erst nach längeren Bemühungen aus seiner furchtbaren Lage befreit werden. Mit sehr schweren Verletzungen mußte er dem Krankenhaus zugeführt werden. Der Beisahrer blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Als eines der trauriasten Kapitel seiner langjährigen Praxis bezeichnete der Vorsitzende der Strafkammer den Fall des Involiden Hermann K. aus Walsum, der sich unter DroMißhandlungen seine vier, zum Teil noch schulpflichtige Töchter gefügig gemacht und sich an ihnen vergangen hatte. Das Gericht verurteilte den unnatürlichen Vater zu einer Zuchthausstrafe bei Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von zehn Jahren. Das Wetter von 10 Tagen Vorhersage für die Zeit vom 16. bis 25. Juli 1936; herausgegeben von der Forschungsstelle für langfristige Witterungsvorhersage des Reichsamtes für Wetterdienst: Das unveständige Wetter, das seit etwa einer Woche in Deutschland herrscht, wird sich in den nächsten Tagen noch sortsetzen. Dabei ist wechselnd bewölktes, im allgemeinen kühles Wetter mit täglichen Niederschlägen zu erwarten. Etwa um das Wochenende wird eine Besserung des Wetters eintreten. Die Niederschlagshäusigkeit wird abnehmen, die tägliche Sonnenscheindauer und die Tagestemperaturen werden wieder zunehmen. Die Besserung, die im Nordosten vorauesichtlich etwas später eintritt, als im übrigen Deutschland, wird nur einige Tage dauern. Dann wird sich neuerdings unbeständiges und doch nicht unfreundliches Wetter einstellen. Die Nieder= schläge werden dann vielsach Verbindung mit Gewittern haben. Die Gesamt=Sonnenscheindauer während der 19 Tage wird meistensorts zwischen 50 und 80 Stunden liegen. Die Zahl der Tage mit Niederallenorts mehr als fünf betragen. Die Temperaturen werden im Durchschnitt, von Nordesten vielleicht abgesehen, unter dem Negelwert liegen. Wieder wärmer Vorhersage für Freitag: Bei mäßigen aus Sudwest meist wolkig. Zeitweise aufheiternd. Wieder wärmer. Amtliche Wasserslände vom 16. Juli 1936, 6 Uhr früb (min 21), Marau 6,32(plus 4) (o“ 58(lus). Lohr.73(plus). Mainz .37(plus 10), Bingen.25(plus 13), Kaud.8° % 10#rier.86(plus 16), Kodlenz.46(pius .vin.20(pus), Düsseldorf.86(plus), Duisburg 1,86(plus), Mülheim.27(plus 10), Ruhrort Tähe 1u.“). Weiel 197(dlus 11). Emnerich z17 5 . **** P•An *— 66.•4 FTUuAMTSTETN e Freitag, den 17. Juli 1936 Neue Tag Nr. 196 Zwei Illenschen, zwei Welten 24. Fortsetzung Iris geht auf und ab.„Und wenn es hundert Jahre her wären, Claus! Rein, das ist unmöglich! Ein Mensch, der mit dem Kopfe gegen die Wand anrennt, der um jeden Preis seinen Willen durchsetzt und nicht hören will, der alle Warnungen und hüsteren Prophezeiungen in den Wind schlägt, ein solcher Mensch, Claus, darf nicht zu Kreuze kriechen— nachher, wenn alles schief gegangen ist. Ich kann das nicht, Claus, ich kann mich nicht noch mehr demütigen!“ Sie geht immer noch auf und ab.“ Claus lenkt das Gespräch auf die wirtschaftliche Seite.„Wovon leben Sie, Iris? Erhalten Sie Gelo von Ihrem Vater? Ich glaube, dem alten Herrn imponiert der tolle Schwiegersohn.“ Iris überhört den letzten Satz und sagt entrüstet:„Aber Claus! Ebensowenig, wie ich zu meinem Vater zurückgehen kann, kann ich Geld von ihm annehmen! Bisher hab' ich regelmäßig Geld von der Fabrik erhalten, wahrscheinlich auf meines Mannes Veranlassung. Warum fragen Sie?“ „Weil—“, er zögert ein wenig,„weil ich Ihnen, wenn es not täte, gern helfen möchte.“ „Danke, das ist nicht nötig, Claus. Aber was soll ich nur tun?“ „Leben, Iris.“ „Ach“, sagt sie müde,„leben!“ „Sie haben ja keine Ahnung, Iris, man kommt über alles hinweg. Auch Sie werden vergessen lernen. In einiger Zeit wird alles hinter Ihnen liegen wie ein böser Traum.“ Sie lacht kurz und bitter auf. „Es geht vorbei, Jris. Ihnen erscheint heute alles andere gleichgültig und nebensächlich, aber das Leben hat viele Hände. mit denen es nach uns greift, und darum geht das Leben immer weiter, und es kommt immer wieder etwas Neues.“ „Ach Claus“, sie bleibt vor ihm stehen und legt eine Hand auf seine Schulter,„Sie sind ein prächtiger Mensch und mein einziger Freund. Ich weiß, daß Sie recht haben mit allem, was Sie sagen. Sie sind besorgt um mich, und Sie wollen mir helfen. darum erzählen Sie mir vom Leben und reden mir gut zu. Sie vergessen aber eins, Claus: ich habe nie viel von diesem Leben gehalten. Es mußte erst etwas kommen, um mir zu beweisen, daß es lebenswert war, und dieser Beweis ist, wie Sie sehen, vorbeigelungen. Sie können mich nicht mit Optimismus aufpulvern, Claus. Es ist rührend von Ihnen, mir helfen zu wollen, aber es sino nur Worte, das fühlen Sie genau so wie ich. Es ist nichts mehr zu retten, Claus, glauben Sie mir.“ Er blickt auf den Teppich und schweigt. Sie läßt die Hand von seiner Schulter sinken, sie geht an die Türe und schaltet das Licht ein. Claus seufzt und reicht ihr sein Zigarettenetui. Sie nimmt eine Zigarette und er gibt ihr Feuer „Wie dem auch sei, Iris, zunächst einmal müssen Sie Ordnung in ihr Leben bringen. Sie können so nicht weiterleben. Was später sein wird, wollen wir der Zukunft überlassen, jetzt müssen Sie handeln.“ „Ich weiß“, sagt sie tonlos,„es muß sein.“ „Wenn es Ihnen recht ist, gehen wir morgen zu einem Rechtsanwalt.“ „Morgen schon!“ sagt sie bestürzt. „Weshalb warten, Iris? Es ist ja nichts mehr zu ändern.“ „Nein, es ist nichts mehr zu ändern.“ Sie hält die Hände vors Gesicht, und zwischen den Fingern sickern langsam warme Tränen hervor. Und dann war’s ein Gewiller, das weiterzieht Um vier Uhr soll das Avus=Rennen beginnen, aber schon um acht Uhr am Morgen ziehen Mieken Roman von Hugo Maria Kritz Copyright Carl Duncker Verlag, Berlin W 62 Biese und die Schulzin und der Friseur und der Kneipenwirt von der Ecke und Adalbert Schmidt mit seiner Frau, dem Schokolodenmädchen, hinaus, und noch viele, die den Fritze Schuster je gekannt haben. Die ganze Schönhauser Allee pilgert hinaus zur Avus, mit Stühlchen und Rucksäcken und Ferngläsern bewaffnet. Sie alle haben nie etwas von Autorennen verstanden, haben sich nie gekümmert um Autorennen und— jetzt reden sie von Heckmotoren und Zylinderinhalt und Kurventechnik, haben alle Rekordzeiten im Kopf und wissen genau den Stundendurchschnitt aller Rennen, die Fritze gefahren hat. Alle haben sie die Bilder vom Fritze aus den Zeitungen ausgeschnitten und sind ins Kino gerannt und haben den Fritze gesehen in einem aufregenden Film, in dem er beim Rennen verunglückt. Man dachte schon, er würde sterben, aber er wurde gesund und heiratete die Tochter des Besitzers der Autofabrik. Mieken Biese hat diesen Film sechsmal gesehen. Am Drahtgitter lassen sie sich nieder und bauen sich aus Grasbüscheln, die sie mit Messern aus dem Waldboden schneiden, kleine Mauern entlang des Gitters, dann sitzen sie höher und können mehr sehen, wenn der Fritze vorbeikommt. Noch ist es früh am Mittag, aber sie haben Geduld. Sie worten und reden immer nur von Fritze und von Motoren und sind sehr aufgeregt und erzählen allen Leuten, daß sie Freunde von Fritze Schuster sind. Um zwei Uhr geht das Rennen der kleinen Wagen los. Grell untersucht zum letztenmal die Marie, Schrott ist da und Hauben und Heinberger. Sie freuen sich alle über die trockene Bahn und glauben an einen Sieg. Fritze setzt sich auf eine Werkzeugkiste und tut sehr uninteressiert, weil er weiß: die Marie ist stortbereit. Er stellt fest, daß der Himmel extrablau ist, und es gelüstet ihn, auf die Tribünen zu gucken. Er schreit einen Mechaniker an:„Hallo, Domke, bringen Sie mir ein Fernglas, es müssen ja welche hier sein.“ Der Mechaniker bringt einen Feldstecher. Fritze blickt auf die Tribünen, blickt in die vielen hundert Gesichter und sagt vor sich hin:„Das ist Berlin. Also doch wieder mal nach Berlin gekommen! Wollen mal sehen, ob da keine Bekannten sitzen. Ach. Unsinn“, er wirft den Feldstecher in Gras,„sollen mir alle den Buckel langrutschen". Er geht zu seiner Marie, die jetzt auf die Bahn gerollt wird. Die Marie dröhnt, Fritze bindet die Brille fest, Hauben steht neben ihm.„Du Hauben“, brüllt Fritze,„hast du meine Frau gesehen?“ Zur Abwechslung bringen wir unseren Lesern einen Roman, den das Leben schrieb, das abenteuerliche Leben des Schweizers Suter: Ein Bericht von der Dämonie des Goldes Der geschichtliche Tatsachenbericht bringt die farbige Schilderung des romantischen Schicksals eines Mannes, der sein Vaterland verließ und als kalifornischer Farmer einen Aufstieg zu märchenhaftem Reichtum gewann— um so tragischer sein Absturz und sein Lebensende. Die Filme schaffende Welt hat sich des lockenden Stoffes bemächtigt. Kein Geringerer als Luis Trenker wird in der Titelrolle des„Kaisers von Kalifornien“, eben jenes Suter, auftreten. Wir sind solcher Art in der Lage, die Artikelserie entsprechend zu bebildern. e c shecbirhe Hauben blickt Fritze überrascht an und schüttelt ärgerlich den Kopf:„Jetzt fahr los, Mensch!“ Hauben kocht vor Wut:„Wo hat der Fritze seine Gedanken? Alle Wagen rosen an ihm vorbei! Ist er verrückt gemocden!“ Fritze denkt:„So ein Start war noch nicht da, ich an letzter Stelle! Macht direkt Spaß. Das Schwarze sind Menschen, alles Menschen. Kommen her und gucken zu und zahlen dafür und sehen nichts. Gas weg! Hui, wie die Marie wegsackt! Na, können die Zeitungen wieder schreiben über die Kurventechnik Fritze Schusters. Aber jetzt wollen wir mal anfangen, einen nach dem anderen zu erledigen!“ Fritze gibt Gas. „Was Frau de Jonge wohl macht?—“ denkt er, während er davonrast. Und er folgert:„Na, ich glaub', sie zeigt sich nicht mehr. Dachte, ich fahr' mit ihr nach Biarritz! Hat sich getäuscht. Daß Frauen nie merken, wenn sie einem auf die Nerven gehen!" Die Gedanken springen weiter:„Man sollte die Wagen auf Schienen setzen und allein fahren lassen! Wozu fährt man hier so herum? Alles Quatsch, immer hintereinander herzufahren. Zu Anfang hat das Spaß gemacht. Ins Café Nordpol zu gehen, hat auch einmal Spaß gemacht, und in die Kneipe an der Rosenthaler Straße zu gehen, wo Iris Klavier gespielt hat. Vier Mollen hat sie da getrunken, und am nächsten Tag kam dann der Brief von der Fabrik — das hat Spaß gemacht! Und jetzt läßt Iris sich scheiden, will nichts mehr wissen von Fritze Schuster. Vielleicht wird sie dann den klugen Doktor von Gerre heiraten, von dem sie immer viel gehalten. Ich glaube, ich könnte den Kerl hassen! Iris wird jede Erinnerung an mich austilgen und ein neues Leben beginnen, ruhig und ernst und geordnet, und alles sauber. An den Fritze wird sie gar nicht mehr denken, der Kerl ist tot für sie. Sie denkt sicher: soll Herr Schuster nur ruhig so weitermachen, immer von einem Rennen zum andern und immer von einem Mädchen zum andern. Die Marie kommt ins Schleudern— das Publikum schreit auf. „So schlimm ist's noch nicht", setzt der Fritze sein Selbstgespräch fort.„Und wenn ich schon draufgehe, meint ihr, mir weint einer nach? Wird höchstens ein schwerer Verlust für den Automobilsport sein. Und wenn schon, da kommt ein andrer. Nee, da weint keiner um mich. Iris? Nee, Iris weint nicht. Warum sollte sie weinen? Wäre ja gelacht. Damals in Paris frühmorgens— nein, nicht daran denken, nicht daran denken!“ Fritze lenkt seine Aufmerksamkeit auf die Marie und erkennt, daß noch immer fünf Wagen vor ihm liegen. „Bin wohl nicht in Form, überhaupt nicht in Form“, gesteht er sich ein. Und schon sind seine Gedanken wieder bei Iris.„Muß scheußlich ausgesehen haben, wie ich do frühmorgens in dem Aufzug ins Zimmer gekommen bin und nichts gesagt hab', keinen Ton, mich hingesetzt und nur vor mich hingestiert hab'! Und so'n Mädel steht dabei und weiß von nichts und weint und hat sich gefreut und hat gewartet— hat die ganze Nacht dagesessen und gewartet! Und dann ist es aus, und man kriegt sie nie wieder zu sehen. Ist alles aus. Verdammt noch mal! Ich hätte doch nicht nach Berlin kommen sollen! Macht einen verrückt, dies Berlin! Hier lebt Iris, meine Iris! Beim Rennen ist sie nicht, sie macht sich nichts aus Rennen. Sie sitzt zu Hause auf dem Balkon und trinkt Kaffee und unterhält sich mit Herrn v. Gerre. DER WEG INS LEBEN Rom a n I E 1 a f f 1 20. Fortsetzung. „Ich weiß noch nichts“, unterbricht ihn Rolf.„Wenn ich zurückkomme, werde ich Ihnen alles sagen können.“ Und schon ist er, nach einem sanften, ermutigenden Schlag auf Brauers Schulter, zur Tür hinaus. Nicht ganz zehn Minuten braucht das Auto, das Rolf in rasender Fahrt ins Westendkrankenhaus bringt. Er geht durch lange Korridore mit weißgetünchten Wänden, an deren Ende doppelflügelige Glastüren aufund zupendeln, wird in ein kleines hell eingerichtetes Zimmer geführt und steht einer grauhaarigen Schwester gegenüber, deren Züge einen fast unangenehm strengen Ernst haben. Ja, sie sei die Oberschwester, und sie habe ihn anrufen lassen, bestätigt sie seine Frage. Fräulein Jung wäre gestern abend in der Nähe des Kurfürstendammes überfahren worden und habe so schwere Verletzungen davongetragen, daß keine Hoffnung mehr bestände, ihr Leven zu erhalten. Man hätte ihn leider nicht eher benachrichtign können, da sie keinerlei Legitimationspapiere bei sich getragen habe, die über ihre Persönlichkeit Aufschluß gegeben hätten. Heute morgen erst. nachdem sie zu Bewußtsein gekommen sei, habe sie seinen Namen und seine Telephonnummer genannt. Ob er mit ihr verwandt sei... Nein, sie sei bei ihm angestellt.. Nun, das sei ja auch gleich. Jedenfalls habe sie ihn dringend zu sprechen gewünscht. Die Oberschwester führt ihn einen schmalen Seitengang entlang. Vor einer der weißangestrichenen Türen macht sie halt, legt die Hand auf die Klinke und sagt mit gedämpfter Stimme:„Bereiten Sie sich darauf vor, nicht zu erschrecken" Rolf steht im Zimmer und sieht ein weißes Metallbett, in dem Fräulein Jung liegt. Fräulein Jungs Gesicht liegt auf einem weißen Kissen, entsetzlich grau und so erschreckend mager. Copyrigt by Karl Köhler& Co., Berlin-Zehlendorf. Ihre Augen leben und sehen ihn mit matter Freude an. Sonst ist sie nur eine weiß umwickelte Mumie, über die bis zur Brusthöhe Decken gebreitet sind. Er nimmt sich zusammen, faßt ihre Hand, die kraftlos auf der Beitdecke liegt, und sagt, im Bemühen, der Situation eine leichtere Wendung zu geben: „Guten Tag, Fräulein Jung.— Na, Sie machen ja schöne Geschichten!“ Es klingt, wie alle diese Verlegenheitssätze klingen: unsäglich albern und überflüssig. Aber er hat doch wenigstens den Anjang gefunden. Fräulein Jung müht sich, zu lächeln, während ihre Lippen sich zögernd wie zum Weinen verziehen und in ihren Augen eine seltsame Angst aufsteigt. Die Oberschwester, die bis jetzt am Kopfende des Bettes gestanden hat, nickt ihr zu:„Ich lasse Sie jetzt allein.— Wenn Sie zu gehen wünschen, klingeln Sie bitte“, wendet sie sich an Rolf. Rolf nickt.„Darf sie denn sprechen?" Schon an der Tür, wendet sich die Overschwester noch einmal um:„Sie darf sprechen, so viel sie mag.“— Und da Fräulein Jung sie nicht sehen kann, macht sie ihm eine Geste, die ihn daran erinnert, daß Fräutein Jung eine Sterbende ist. Er nimmt sich einen Stuhl, setzt sich dicht an das Bett und nimm wieder Fräulein Jungs kraftlose Hand auf. Sie zwischen seinen beiden Händen haltend, sieht er erwartungsvoll in das arme, zerquälte Gesicht. wartet geduldig. dis der zuckende Mund seinen Kampf gegen das Weinen ausgefochten hat, und wendet dann. sanft über ihren Arm streichend, das Gesicht zum Fenster. Fräulein Jung atmet kurz und gepreßt. „Ich sterbe“, sogt sie so deutlich und klar, daß Rolf vor ihrer Stimme erschrickt. Unwillkürlich will er ihr ein„Nein“ entgegensetzen, aber sie läßt es ihn nicht aussprechen. „Lassen Sie nur— ich weiß es!—— Und das allein ist es auch nicht, was ich Ihnen zu sagen habe.“ Mit gesenktem Kopf hört Rolf sie an... und erfährt, daß Fräulein Jung ein Kind hat. Eine bald vierzehnjährige Tochter. Und dieses Kind bleibt— wenn sie nun stirbt— mittellos zurück „Haben Sie keine Verwandten mehr?" „Nein.“ „Soll ich sie Ihnen nicht schnell holen— Ihre Tochter?“ Fräulein Jung wehrt erschreckt ab:„Nein, nein— sie soll mich nicht so sehen.— Wenn Sie nur nachher — wenn alles vorbei ist"... Rolf steht auf und geht ans Fenster. Er hat keine Ruhe mehr zum Sitzen.— Schließlich kehrt er an das Bett zurück und sieht in Fräulein Jungs seltsam geweitete Augen. Er fühlt sich unglücklich, weil er ihr nicht helfen kann. Er begreift gar nicht, wie er ihr helfen könnte, weil das Kind, von dessen Vorhandensein er nach fast fünfjähriger Zusammenarbeit erst heute unterrichtet worden ist, noch zu wesenlos für ihn ist... Fräulein Jung fühlt kalten Schweiß über ihre Stirn kriechen. Es ist nicht der Schweiß des Todes. Es ist Angst um ihr Kind, das sie diesem Mann, zu dem sie Vertrauen hat, anempfehlen will— und nun versteht er sie nicht. „Das Kind“, sagt sie abgerissen. Und die Worte überstürzen sich in ihrer Angst, nicht mehr zu Ende gesagt werden zu können. „Es hat niemand!— Würden Sie sich nicht ein wenig darum bekümmern?" Tränen der Scham stehen in ihren Augen. Rolf sieht sie groß an. Jetzt erst versteht er, was er zu tun hat, um ihr zu helfen. Er und die Mutter bewohnen ein ganzes Haus. Sie haben mehr als genug zum Leben. „Seien Sie ganz ruhig.“ Er letzt sich wieder neben ihr Bett und faßt die schmale, verkrampfte Hand:„Meine Mutter und ich werden Ihr Kind zu uns nehmen. Sie brauchen sich nicht zu ängstigen. Es kommt in gute Hände!"——— „Das weiß ich“, murmelt sie vor hin. Ihr warmer Atem trifft Rolfs Hand wie ein Kuß. Er zieht die Hand zurück und lächelt sie still an. Fräulein Jung schweigt... Nein— sie kann nicht (Schluß folgt.) Dank sagen. Es gibt Dinge, die zu groß sind, um dafür zu danken... Aber eine tiefe Ruhe breitet sich allmählich über sie aus. „Meine Adresse wissen Sie ja“, sagt sie langsam. „Da finden Sie auch das Kind...“ Und dann schließen sich ihre Augen unter einer wunderbar beruhigten Müdigkeit, die jetzt erst ihr Recht geltend machen kann. Rolf sitzt noch eine Weile lang still an ihrem Bett. Er weiß nicht, ob sie schläft oder wacht.— Leise entfernt er sich schließlich. Die Schwester empfiehlt ihm, zu gehen. Es kann noch Stunden dauern.— Er weigert sich. telephoniert mit Brauer, um ihm zu sagen, daß er noch nicht abkommen könne, kehrt ins Krankenzimmer zurück und finder dort eine junge Schwester, die ihm mitteilt, daß Fräulein Jung tot ist.— Die Formalitäten fordern ihr Recht Rolf erklärt sich bereit, alle Kosten zu übernehmen. Dann ist er draußen. Nach einer Zeit gedankenlosen Vorsichhinstarrens blendet ihn die mit Schnee bedeckte Erde. Der Himmel ist strahlend blau. Die Sonne scheint. Langsam und planlos beginnt er, sich aus der Nähe des Krankenhauses zu entfernen. Er weiß nicht, in welcher Richtung er geht. Nun erst dämmern ihm im langsamen Ueberlegen die Konsequenzen des Versprechens, das er der Sterbenden gegeben hat. Und es wird ihm angst. Selbstverständlich wird er sein Wort halten. Aber was wird die Mutter sagen?.. Er muß sie jetzt sprechen! Herr Brauer mag sich einstweilen selbst heifen. Nach einigem Suchen findet er eine Taxe und läßt sich nach Lichterfelde bringen. Stockend berichtet er der Mutter die Geschehnisse des heutigen Vormittags. „Ich habe nicht anders gekonnt“, schließt er ratlos. Er sitzt längst nicht mehr, sondern läuft ruhelos im Zimmer auf und ab„Ich würde und müßte es noch einmal tun!— Und nun graut mir davor, ein fremdes Leben mit dem unseren verknüpft zu haben.".. Konstanze fühlt sich außerstande, zu sprechen. Sie starrt vor sich hin und denkt: Noch einmal das alles?— Noch einmal dies Behüten und nachher hilflose Danebenstehen, wenn das Kind eigene Wege zu gehen beginnt? Und dann— man weiß ja nichts von dem Kind! Bielleicht ist es einem so fremd, daß man gar nicht darauf einwirken kann! Vierzehn Jahre—— das schwierigste Alter für ein Mädchen. Nun fängt die Sorge wieder an... Fortsetzung folgt. Freitag, den 17. Juli 1936/ Nr. 196 Rudermeisterschaften in Grünau Deutsche Spitzenklasse am Start Felder der Könner Nachdem soeben in Hamburg das hunderjährige Wiegenfest des deutschen Rudersports ausgeklungen ist, folgt in Berlin nunmehr das 25. Deutsche Meisterschaftsrudern auf dem Langen See bei Berlin-Grünau. Dem diesjährigen deutschen Meisterschaftsrudern fällt eine erhöhte Bedeutung zu, da es gleichzeitig die Prüfungsregatta für die zu meldenden Vertreter zur Olympischen Regatta auf der gleichen Strecke ist. Fernerhin werden die in Grünau geschaffenen Anlagen — soweit sie sich nicht bei der vorigjährigen FisaRegatta bewährten— auf eine letzte Probe gestellt, wodurch ihre Zweckmäßigkeit bewiesen wird. Das Feld der diesjährigen Teilnehmer am Meisterschaftsrudern ist gegen früher etwas kleiner geworden. Immerhin finden sich noch 26 Vereine mit 168 Ruderern und 44 Booten in der Meldeliste zu den sieben Rennen. Mit ziemlicher Sicherheit sind noch einige Abmeldungen zu erwarten, so daß die Zahl der wirklich startenden Mannschaften geringer werden dürfte. Nach den ergangenen Meldungen wird es in Berlin zu recht harten Kämpfen kommen. Denn soweit man sich ein Urteil nach den bisherigen Regatten bilden kann, ist eine restlose Klärung der zu berufenden Olympia=Vertreter nicht einwandfrei erfolgt. Am ehesten dürfte der Einer feststehen. Die Zelle Berlin mit Gustav Schaefer besitzt die größten Aussichten. Es wäre mehr als ein tragisches Geschick, wenn dem Europameister dieses Mal die Meisterschaft nicht gelingen würde. Zweifelhafter ist der Ausgang um die Plätze. Pirsch, ebenfalls Zelle Berlin, und Krakau von der gleichen Zelle sind stark savorisiert. Als weitere Teilnehmer haben sich Schultz(FavoriteHammonia=Hamburg), Füth(RV Rüsselsheim), Haslebner(Dresdner RG), von Opel(Zelle Berlin) und Westhoff(Berliner RC) eingetragen. Im Zweier ohne Steuermann finden wir nachfolgende Meldungen: 1 Mannheimer RC von 1875. 2. Berliner RC von 1875, 3. R6 Wiking Berlin, 4. ARV Angaria Hannover, 5. Hannoverscher RC von 1880 und 6. Kölner RV 1877, der in der bis jetzt amtlichen Liste nicht verzeichnet, aber doch starten wird. Falls das Mannheimer Paar wieder gesundheitlich auf der Höhe ist, dürfte ihm der Sieg zufallen. Als weitere ernsthafte Anwärter erscheinen daneben Hannoverscher RC. Wiking Berlin und Berlin 1876. Ziemlich sicher wird im Zweier mit Steuermann der Zelle Berlin mit Gustmann=Adamski der Erfolg sein über Berliner RK Hellas, Zelle Würzburg und Renngemeinschaft Berliner RV 1875=Wiking Berlin. Dieses Rennen weist bei vier Meldungen das kleinste aller Felder auf. Der aussichtsreichste Bewerber im Doppelzweier ist die Zelle Berlin(Kaidel=Pirsch). Auf den bisherigen Regatten hat sie keinen ernsthaften Gegner gefunden. Ihr zunächst ist die Zelle des Berliner Clubs(Westhoff=Paul), die Zelle Berlin(von Opel=Krakau). Tangermünder RC(Deutsch=Seedorf) zu nennen. Dem Halleschen RV Böllberg und dem Frankfurter RC, Frankfurt, kommt weniger Bedeutung zu. Das Hauptaugenmerk aber verlangen die Mannschaftsrennen im Vierer=ohne, Vierer=mit und Achter. Zwar gab es hier schon öfter klare, aber knappe Entscheidungen. Aber kritisch gesehen blieben doch manche siegreichen Mannschaften zu unbeständig, um als klare Sieger bei den Meisterschaften sich zu behaupten. Der Vierer ohne Steuermann mit den Teilnehmern: RG Viktoria Berlin, RG Wiking Berlin, Erster Breslauer RV, Zelle Würzburg. RE Saar Saarbrücken, Berliner RC Sport=Borussia, Renngemeinschaft Berliner RV 1876/Wiking Berlin, wird ein großes Interesse beanspruchen. Würzburg galt als bester deutscher Vierer, bis in Hamburg der Berliner Wiking mit seiner eben erst gebildeten Soenius gestürzt Erstes Training für„Rund um Schotten“ Jund um Schotten“ wurde am Donnerstag erstmalig offiziell trainiert. Auf der abgetrockneten Strecke wurden gleich am ersten Tag ausgezeichnete Leistungen erzielt. Der schnellste war Mansfeld auf DKW, der mit einem Stundenmittel von 124 Kilometerstunden den bisherigen Rekord stark verbesserte. Bei den 250er Maschinen drehte Geiß eine Runde von 110,1 Kilometerstunden, während die NSl in der Klasse bis 350 Kubikzentimeter mit Fleischmann kaum schneller war. Prächtige Zeiten wurden auch von den Seitenwagen erzielt, wo Braun, der erstmalig sein DKW=Gespann fuhr, über 100 Kilometerstunden herausholte. Einen bösen Sturz tat Hans Soenius, der mit seiner RSU aus der Bahn getragen wurde. Soenius flog in ein Kornfeld. während die Maschine 35 Meter von ihm entfernt in Flammen aufging und vollig ausbrannte. Soenius, der besinnungslos ins Krankenhaus eingeliefert d#rlangte nach einer Stunde das Bewußtsein wieucklicherweise hat er keine inneren Verenungen davongetragen. Es besteht jedoch die Möglicheis., 9at, beide, Fußknocel georochen find. Hierüber wird Rennen mimmn a senaufnahme Aurtlarung geben. Am Rennen nimmt Soenius natürlich nicht teil. Mannschaft den Europameister von 1935 einwandfrei schlug. Nun ist das Rätsel um den Sieger etwas verworrener geworden. Viktoria und Berliner Renngemeinschaft sind ernntzunehmende Anwärter auf Plätze. Desgleichen ist der Kampf um den Vierer mit Steuermann nach dem Siege der Zeue Grünau über die Renngemeinschaft AmicitialMann= heim=Ludwigshafener RV offener gestaltet. Bislang hat man Amicitia Ludwigshafen als den besten deutschen Vierer=mit angesehen. In ihrer Gesellschaft dürften sich Boot 2 der Zelle Berlin, Renngemeinschaft Leipzig, Renngemeinschaft Spindlersfelder RV, Sturmvogel=Hellas=Friesen, Berliner RC, Würzburger RV und Kölner RV 1877 gut ausnehmen. Im Achter besitzt die erste Mannschaft der RG Wiking Berlin das größte Vertrauen. Ihr nächst ist die Mannschaft des Würzburger RV und die Zelle Berlin 1. Boot zu nennen. Beachtung verdienen aber auch die zweite Winking=Mannschaft, die zweite Berliner Zellenmannschaft, und der Mainzer RV, wogegen der Erste Breslauer RV auf verlorenem Boden kämpfen wird. Mit diesem Programm ist die gesamte deutsche Spitzenklasse in Grünau am Start. Für den Fall, daß Ausscheidungskämpfe erforderlich werden, finden am Freitagnachmittag Vorrennen statt, denen sich am Samstag Zwischenläufe nach dem Fisa=System anschließen werden. Dieses System gestattet es den in den Vorrennen ausgeschiedenen Mannschaften, die Berechtigung zur Teilnahme an den Hauptrennen zu erwirken, so daß am Sonntag in den Hauptläusen tatsächlich die besten Mannschaften erscheinen. F. L. S. Maes behielt die Führung Von Briancon bis Digne in der neunten Stappe Die Gebirgspässe Unerhörte Anforderungen an Fahrer und Material stellte die neunte Teilstrecke der„Tour“, die von Briancon nach dem 220 Kilometer entfernten Digne führte. Zuerst hien es den 2409 Meter hohen Col d Jzoard schon nach 19 Kilometer erklettern, nach 73 Kilometer folgte der Col de Bars(2115 Meter) und bei Kilometer 124 kam dann der Col d Allos(2250 Meter). Da kann man sich wahrhaftig alle Worte sparen. Die Fahrer waren froh, als sie das Tagesziel erreicht hatten, denn in Digne können sie 24 Stunden ruhen. Der französische Versuch, die belgische und luxemburgische Führungstruppe zu sprengen. ist mißlungen. Wohl kamen zwei Franzosen zuerst in Digne an. aber es waren die weiter zurückliegenden Einzelfahrer Level und Thiétard. Antonin Magne verlor noch eine Minute, während S. Maes, P. Clemens und Verwaecke mit der Kopfgruppe eintrafen. Auf den Alpenpässen bewiesen die Spanier Ezquerra und Berendero erneut, daß sie die wirklichen„König der Berge“ sind. S. Maes, Verwaecke und Antonin Magne„stiegen“ ebenfalls sehr gut. Einige Zeit lag nach der Abfahrt vom Col'Allos S. Maes zusammen mit Magne in Front. Als der Franzose Reisenschaden hatte, wartete Maes, wenig später mußte Maes absteigen und flicken, aber diesmal wartete auch Magne. Die beiden konnten aber die Führung nicht allein behaupten. Sie mußten eine Verfolgergruppe aufkommen lassen, die dem Ziel Digne zustrebte. Kurz vor dem Etappenschluß hatte Magne wiederum Reifendefekt. Nun wartete aber niemand auf ihn und Magne kam mit einer Minute Verlust hinter der Kopfgruppe an, aus der Level im Spurt siegreich geblieben war. Das Ergebnis: 1. Levei:21:15 Stunden. 2. Thiétard, 3. Canardo, 4. S. Maes, 5. P. Clemens. 6. Verwaecke, ., Berendero, 8. A. Magne:22:12 Stunden. 9. Marcel Kint:28:06 Stunden. Die Deutschen konnten sich hier nicht hervortun. 50 Weckerling:50:11 Stunden, 56. Händel, 57. Weiß, 58. Heide, alle in:01:28 Stunden. Das Gesamtergesnis: 1. S. Maes 62:55:52 Stunden, 2. P. Clemens 62:57:12, 3. A. Magne 62:58:24, 4 Verwaecke 62:58:53, 5 P. Clemens 63:08:29 6. Mersch, Belgien führt in der Ländervertretung vor Luxemburg und Frankreich. Königsberger Gäste bei unserer KBC-Jugend Am Samstagnachmittag erhält der KBC Besuch einer Jugendmannschaft des Vereins für Körperübungen Königsberg in Preußen, die gegen die KBCJungen einen Klubkampf austragen. Die Königsberger zählen zu den stärksten Jugendmannschaften des Reiches und benutzen ihre Ferien zu einer mehrwöchigen Wettkampfreise durch alle deutschen Gaue. Diese Klubkampfbegegnung verdient eine besondere Erwähnung, weil die freundschaftlichen Beziehungen beider Klubs in einer besonderen Verbundenheit von West zu Ost schon früher zum Ausdruck gekommen ist. Der KBC wird daher den Gästen einen angenehmen Aufenthalt bieten, damit sie aus der Domstadt die besten Eindrücke mitnehmen. Zur Austragung gelangt das Programm um die Deutsche Vereinsjugenemeisterschaft, ferner auch einige Wettbewerbe für den Jährgang 1920/21. Die Königsberger haben viele aus gezeichnete Könner in ihren Reihen, die mit überragenden Leistungen aufwarten. Ganz besonders stark sind die Gäste in den technischen Uebungen. Schon im Vorjahre, als der BfB Königsberg bei den KBCern startete, mußten die starken Kölner diese Ueberlegenheit anerkennen. Der Klubkampf wurde von den Königsbergern knapp gewonnen und zwar nur durch das Diskuswerfen und das Kugelstoßen. Famose Hürdenläufer haben die Ostpreußen zur Stelle, die die Königsberger Presse besonders herausstellt. Auch die Laufwettbewerbe sind von einigen vorzüglichen Nachwuchsleuten besetzt. Schließlich haben sie auch eine an Können tadellose Staffelmannschaft zur Stelle, die bisher noch keine Niederlage zu verzeichnen hatte. Frankreichs Kämpfer In den olympischen Leichtathletik=Wettbewerben wird Frankreich durch folgende Athleten vertreten sein: 100 Meter: Bronner, Carlton, Robert Paul: 200 Meter: Bronner, Dondelinger, Robert Paul; 400 Meter: Boisset, Henry, Skawinsky; 800 Meter: Morel, Petit, Soulier; 1500 Meter: Glatigny, Goix, Leichtnam; 5000 Meter: Lécuron, Levevre, Rochard; 10 000 Meter: Lonlas, Tostain; 400 Meter Hürden: Gaillard, Joye; 3000 Meter Hindernis: Cuzol, Rérolle; Weitsprung: Heim, R. Paul, Prébolin; Stabhoch: Ramdier, Kugel: Noel; Diskus: Noel, Winter; Marathon: Leheurteur, Khaled: Gehen: Courtois, Laisné; 4mal 100=Meter=Staffel(mit Ersatz): Bronner, Carlion, Dondelinger, Guillez. Heim, R. Paul, Skawinjky, Texier; 4mal 400=Meter=Staffel(mit Ersatz): Boisset, Guillez, Gaillard, Henry, Joye, Morel, Petit, Skawinsky. Die Radfahrer: Georget und Chaillot bestreiten das Malfahren, Georget=Maton(Ersatz Ulrich=Maton) starten im Zweisitzer=Rennen, während Charpentier, Lapebie, Goujon, Virol zusammen mit Mizerhy und Coudat das Verfolgungsrennen bestreiten. Charpentier, Lapebie, Goujon, Virol, diesmal noch mit Naisse und Dorgebray, wurden für das olympische Straßenrennen gemeldet. Hollands Schwimmer Die holländische Schwimm=Mannschaft ist jetzt ebenfalls aufgestellt worden. Neben den Wasserballspielern werden noch nach Berlin geschickt: Männer: 100 Meter Kraul: P. Stam, Mooi, 400 Meter Kraul: P. Stam. 100 Meter Rücken: Metman, Scheffer, Kunstspringen: Haasman. Frauen: 100 Meter Kraul: Mastenbroek, den Ouden, Wagner, 400 Meter Kraul: Wagner, Mastenbroek, Timmermanns. 200 Meter Brust: Kastein, Waalberg, Stroomberg, 4mal 100Meter=Staffel: Mastenbroek, den Ouden, Wagner, Selbach, Ersatz: Timmermanns, Sieberg. Die Amerikaner an Bord der„Manhatian" Lustiges Sportlerleben herrscht an Bord des Olympiadampfers„Manhattan“. Gleich nach dem Verlassen von Newyork wurde das Schiff in einen schwimmenden Sportplatz umgewandelt. Laufbahn, Sprunggruben, Boxringe, Turngeräte und ein Schwimmbassin stehen zur Verfügung. Ueberall herrscht beste Stimmung. Nur der 400=Meter=Läufer Malwood ist an einer Blinddarmentzündung erkrankt. Er hat die Schmerzen bis zur Abfahrt unterdrückt, um ja nicht zurückgelassen zu werden. Der Arzt hofft, daß Mallwood bis zur Ankunft in Deutschland wieder hergestellt ist. Im anderen Falle wird der Ersatzmann Fitch eingesetzt. Natürlich haben die Sportler einen Bombenappetit, was nicht verwunderlich ist, da die letzten Ausscheidungen bei Gluthitze abgehalten wurden. Finnische Ringer und Boxer Finnland hat im Ringen bei den Olympischen Spielen immer gut abgeschnitten. Für Berlin wurde nun ebenfalls eine starke Staffel aufgestellt: Griechisch=römisch(vom Bantam. bis Schwergewicht): v. Perttunen(Ersatz: A. Jaskeri); A. Reine (Pihlajamaeki); L. Koskela(H. Pilhasameki); E. Virtanen(Pietilae); Kokkinen(A. Pikkusaari); E. Westerland(H. Lahti); Hialmar Nyström.— Freistil: A. Jaskari(Ersatz: von Perttunen); K. Pihlajamaeti(A. Reine): K. Pihlajamaeki(L. Koskela); I. Pietilae(E. Virtanen); Kyoesti(Lukko); M. Lahti E. Westerlund); Hialmar Nyström. Kokkinen gewann in Ansterdam und Los Angeles die Goldmedaille seiner Klasse, Kustaa Pihlajalaek siegte in Los Angeles im Freistilringen. Sechs Vertreter von Suomi nehmen am Boxturnier teil. Fliegengewicht: Huuskonen, E. Savolainen(Bantam), A. Karlsson(Feder), Sten Suvio(Welter), Bruno Ahberg(Mittel). H. Koivunen(Halbschwer). Insgesamt kommen 105 Aktive nach Berlin, davon entfallen allein 42 auf die Leichtathleten. Oesterreichs Gewichtheber Bei den Ausscheidungen der österreichischen Gewichtheber konnten sich so große Könner wie Haas(Leicht) und Hipfinger(Mittelgewicht) nicht durchsetzen. Natürlich haben die Oesterreicher alle fünf Klassen im Olympischen Dreikampf mit je zwei Leuten besetzt. Es starten: Feder: Richter und Zahradka; Leicht: Fein und Troppert: Mittel: Hans Vala und Hangel; Halbschwer: Hala, Szabados; Schwer: Schilberg, Zemann. Auf dem Rürburgring trifft sich wieder Europas Elite Die deutschen Autorennfahrer haben sich einige Wochen Ruhe gönnen können, die ganz sicher auch den Wagen zugute gekommen sind. In vierzehn Tagen werden aber die Augen aller Motorsportfreunde auf den Nürburgring gerichtet sein, denn der„Große Preis von Deutschland“ für Wagen wird am 26. Juli ausgefahren. Es ist selbstverständlich, daß für den „10. Grand Prix“ die drei besten europäischen Firmen Mercedes, Auto=Union und Alfa Romeo ihre Nennungen abgegeben haben. Mercedes kommt mit Caracciola, Brauchitsch, Lang, Chiron und Fagiosi, für Auto=Union fahren Hans Stuck, Rosemeyer, von Delius und Varzi, Alfa schickt Nuvolari, Brivto, Ferrari und Tadini. Maserati fehlt nicht, aber dieser italienische Wagen wird in den Spitzenkampf ebenso wenig eingreifen können, wie der Bugatti des Holländers Rens. Deutschland hat hier Gelegenheit, auf der schwersten und schönsten Rennstrecke Europas zu beweisen, daß es doch die schnellsten Wagen besitzt. Wenn Nuvolari dank seiner unglaublichen Steuerkunst in Barcelona und und Budapest siegreich geblieben ist, dann war das noch längst nicht der Beweis, daß Alsa Romeo heute in jeder Hinsicht den deutschen Wagen ebenbürtig ist. Freiluftboxen am Zugweg „Stollwer““ auf dem Viktoriaplatz Der Stollwercksche Turn= und Sportverein wagt sich heute abend mit einem Projekt an die Oeffentlichkeit, das angesichts der unsicheren Wetterlage immerhin einigen Optimismus voraussetzt. Es ist seitens der rührigen Boxabteilung geplant, auf dem Sportplatz der„Viktoria“ eine Freiluftveranstaltung durchzuführen. Es hat sich was mit diesen Boxkämpfen im Freien. Wenn es regnet, ist alle Mühe vergeblich und es muß schon eingangs dieser Ankündigung gesagt werden, daß bei schlechten Witterungsverhältnissen die Veranstaltung nicht zur Durchführung kommt. Aber was ist nun schlecht Wetter? Dem Fingerspitzengefühl des einzelnen Interessenten ist es also ganz allein anheimgegeben, ob er den Weg wagen soll oder nicht. Aber nehmen wir einmal an, es ginge gut. In diesem Falle tritt die Boxabteilung der„Eintracht“ Trier als Gegner der Stollwerckboxer in die Schranken. Das Programm hat zwar keinen sensationellen Anstrich, es bietet aber trotzdem viel interessante Momente, zumal es sich hier um einen Klubkampf handelt, der seine erste Auflage in Trier erlebt hat. Beide Mannschaften haben einen guten Ruf, den Trierern kann sogar nachgesagt werden, daß sie die größere Härte besitzen, ein Umstand, der seitens der Kölner durch betonte technische Boxweise einzelner wieder ausgeglichen wird. Es dürfte demnach zu einigermaßen spannenden Kämpfen kommen, die im Süden der Stadt, wo ja viel boxsportfreudige Anhänger wohnen, vermutlich den notwendigen Anklang sinden werden. Namentlich lauten die Paarungen folgendermaßen: — Nagelschmidt; Zeeh— Schneider; Wenner gegen Neu 2; Mertes— Weinbach; Schmidt gegen Geloneck; Nahm— Kleist; Mutsch— Mich. Neu; Wiedemann—. Felten(Norden). Außerdim gibt es dann noch zwei Einlagekämpfe: Nagelschmidt— Krause und Giersen— Cöllen. Insbesondere interessiert wohl der Kampf zwischen dem bekannten Mutsch und dem Kölner Mich. Neu, der in Trier mit dem Punktsieg von Mutsch endete. CTB. Henkel spielt Die Auslosung für Deutschland— Australien Donnerstag ist in London der Spielplan für das Interzonenfinale zwischen Deutschland und Australien das am Samstag in Wimbledon beginnt, ausgelost worden. Es spielen: Samstaa: Henkel=Crawford, v. CrammQuist.— Montag: CrammsHenkel=Crawford Quist.— Dienstag: Henkel=Quist, Cramm=Crawford. Henkels leichte Erkrankung ist wieder behoben. Er wird jedenfalls Samstag in guter Form gegen Quist antreten. Die Auslosung ist günstig, denn wenn Henkel gegen Crawford verliert, müssen wir alles auf den Gewinn des Doppel setzen, das beim Gewinn der beiden Einzelspiele am ersten Tag nicht von entscheidender Bedeutung wäre. ***** a** * à R RTPCurer.. ****— P•**** FeA-re Freitag, den 17. Juli 1936 Nr. 196 Neue Tag HANDEL UND WIRTSCHAFT Rheinisch-Westfälische Börse Grundton freundlich Düsseldorf, 16. Juli. Bei Eröffnung der heutigen Rheinisch-Westfälischen Börse blieb das Geschäft ziemlich ruhig, der Grundton war aper freundlicher. Gute Anregung bot besonders das gute Zeichnungsergebnis der neuen Reichsanleihe. Der Montanmarkt zeigte zu Beginn keine Einheitlichkeit. Die Kursrückgänge waren allerdings gering. Am Chemiemarkt bestand erhöhtes Interesse für Goldschmidt, die mehrfach 1 Proz. fester gehandelt wurden. Farben dagegen lagen etwas leichter. Von den Montanaktien wurden Mannesmann etwa% Proz. billiger abgegeben, Deutsche Erdöl mit minus% Proz. und Stahltrust minus ½ Proz. umgesetzt. Rheinstahl dagegen gewannen ¼ Proz. Maschinenwerte fest. Muag besserten sich% Proz., Rheinmetall 1 Proz. höher gefragt. Elektroaktien ruhig. Siemens notierten 1¾ Proz. fester. Von den Versorgungswerten stiegen RWE 1 Proz. Kaliaktien tendierten ruhig, Wintershall wurden vereinzelt ¼ Proz. besser bezahlt. Festverzinsliche Werte freundlich. Altbesitz plus ¼ Proz. und Reichsbahnvorzuge plus ½ Proz. An den Kuxenmärkten verlief das Geschäft heute etwas lebhafter als an den Vortagen. Im weiteren Börsenverlauf kam es zu Kursschwankungen nach beiden Seiten, die jedoch kein größeres Ausmaß annahmen. So konnten Deutsche Erdöl% Proz., Hösch ¼ Proz. und Mannesmann % Proz. gewinnen, anderseits gaben RWE% Proz. und Klöckner ¾ Proz. nach. Der Kassamarkt tendierte fest. Mit größeren Kursgewinnen sind zu erwähnen Bösperde plus 3 Proz., Schließ Defries plus 2½ Proz., Hein Lehmann und Braunkohle Zukunft je plus 2 Proz. und Balcke plus 1% Proz. Banken waren ebenfalls fester. Am Versicherungsmarkt gingen Agrippina zu letzten Kursen um. Im Freiverkehr nahm das Geschäft keinen besonders großen Umfang an. Fest lagen Büttner mit plus 2½ Proz., Dyckerhoff plus 2 Proz. und Humboldt plus 1 Proz. Die Börse schloß still und etwas leichter. Basalt.-G. 10¼, Bonner Berg 148½, Braunkohle Zukunft 137, Deutsche Erdöl 135, 16 Farbenisslustrie 171½ Felten und Guilleaume 136, Hösch-Köln-Neuessen 118, Kabel Rheydt 194, Kalker Brauerei 34, Klöcknerwerke 115%, Mannesmann 109%, Rheinische Braunkohle 225, Rheinische Stahlwerke 147¾, Schuckert 163½, Siemens und Halske 204¾, Stollwerck 114½, Ver. Stahlwerke 109½, Westd. Kaufhof 46%, Commerzbank 98½, Allianz-Vers. 240½ Colonia-Rückversicherung 265. Berliner Börsenbericht Aktien freundlich DNB Berlin, 16. Juli. Obwohl der Geldmarkt nach Ablauf der Zeichnungsfrist auf die neue Reichsanleihe und nach Ueberwindung des Halbmonatstermins heute eine gewisse Erleichterung zeigte, blieb der Effektenhandel hiervon zunächst noch fast unberuhrt. Im Gegenteil, die Umsatztätigxeit erreichte heute nicht den Umfang der Vortage. Das gilt allerdings nicht für einige Sonderbewegungen, zu denen in erster Linie Großbankaktien und insbesondere DD-Bank und Dresdner Bank zählen; da diese Werte jedoch ausschließlich per Kasse gehandelt werden, kamen Kurse bisher nicht zustande. Die Schätzungen lagen bei etwa pari. Im allgemeinen war die Grundstimmung freundlich, zumal der Zeichnungserfolg der Reichsanleihe weiter nachwirkt. Am Rentenmarkt herrscht im Zusammenhang damit stärkere Interessennahme. Montane lagen am Börsenbeginn nicht ganz einheitlich. Vereinigte Stahlwerke waren bis ¼, Mannesmann bis ¼ Proz, gedrückt. Anderseits kamen Mansfeld ¾ und Rheinstahl ½ Proz. höher ein. Für Braunkohlenwerte war unverminderte Nachfrage vorhanden. Im Schlußverkehr kamen nennenswerte Kursveränderungen nicht mehr zustande. Farben schlossen zu 170¼. Lebhafteres Interesse zeigte sich für Kaliaktien, von denen Burbach im unnotierten Verkehr bis auf 82 anzogen. Von den variabel gehandelten Papieren schlossen Aschersleben zum Tageshöchstkurs von 121¼ Nachbörslich blieb es still. Im Kassaverkehr beherrschten auch heute wieder die Bankaktien den Markt. Commerzbank gewannen 2¼ Proz. DD-Bank und Dresdner Bank gewannen je 1½, Adca 1¼ Proz. Schwächer waren Handelsgesellschaft(minus 1⅝), Vereinsbank Hamburg und Dt. Ueberseebank(je minus 1½ Proz.). Hypothekenbanken notierten bis auf Westboden, die 1¼ Proz. gewannen, nur wenig verändert. Von Industriepapieren sind u. a. Schuchtermann gegen letzte Notiz mit plus 3, Brauhaus Nürnberg mit 2½ Proz. zu erwähnen. Berliner Getreidegroßmarkt Geringe Zufuhren DNB Berlin, 16. Juli. Im Getreideverkehr erlangen heute die neuen Festpreise für Roggen und Futtergerste Geltung, die Umsatztätigkeit hielt sich weiter in engen Grenzen. Sowohl in Mahl- als auch in Futtergetreide zeigt sich nur geringe Abgabenneigung, allerdings sind die Mühlen zunächst versorgt und es werden nur im Bedarfsfalle kleine Ergänzungskäufe vorgenommen. Weizen und Roggen neuer Ernte sind nur zur späteren Lieferung angeboten; auch hier ist der Handel noch nicht in Gang gekommen. Mehle lagen weiter ruhig. Hafer kann am hiesigen Platze zu den neuen Bestimmungen schwer beschafft werden, anderseits ist die Nachfrage an der Küste zur Verladung nach dem Rhein mäßig. Neue Wintergerste zu Futterzwecken wird nach Berlin nur selten zum Verkauf gestellt, auch sonst ist das Angebot nicht erheblich. Für Industrieware gehen Forderungen und Gebote noch erheblich auseinander. Obst und Gemüse Versteigerungs-Bericht der Kreis-, Obst- und Gemüse-Versteigerung„Vorgebirge' G. m. b. H. Roisdorf Preise in Reichsmark: Wirsing 1,20—2, Rotkohl—7, Spitzkohl 1,50—2,30, Strauchbohnen 11,90—14, Strauchwachsbohnen 12—16. Stangenbohnen 42.50—51, dicke Bohnen.40—11,70, Erbsen 10—13, rote Möhren 6,20—.50, Tomaten 28.50—31.50, Aepfel, 1. Qualität 22.50—30, 2. Qualität 11,70—19.50, Fallobst 7,80—16, Pfirsiche, 1. Qualität 33—40.50, 2. Qualität 24.50—32.70. Stachelbeeren, reif rot 15,50—18,70, reif weiß 14.80—17.50. Johannisbeeren, rote 17,20—20.20, Himbeeren 31,90—42.50, Kirschen, süße 24.50 bis 32, Kirschen, halbsaure 28—31,50. Kirschen, saure 30,20 bis 32.70, Erdbeeren 28,50—37.90 je 50 Kilo; Suppengrün —.40, rote Möhren—4 je 100 Bund; Kopfsalat.20—6, Treibhausgurken, 1. Qualität 23.40—28.50, 2. Qualität 17—21 je 100 Stück.— Anfuhr: gut. Nachfrage: gut. Nächste Versteigerung: heute, Freitag. Marktbericht der Versteigerung Fischenich bei Köln vom 16. Juli 1936 Preise in Reichsmark: Wirsing, grün.50—4, Rotkohl 6, Spitzkohl 1,50—1,80, Weißkohl.50, Strauchbohnen 11 bis 13, Wachsbohnen 13—14, dicke Bohnen.50—11, Reisererbsen 12—16, rote Möhren—7, rote Beete 6, Rhabarber 2, Tomaten 20—23, Birnen 12—17, Aepfel 16—23, Stachelbeeren, reif 16—19, Johannisbeeren, rot 17—20, Kirschen, süße 28—30, Kirschen, saure 29—32 je 50 Kilo; Suppengrün .50—1,50, rote Möhren 10 i. Bd.—4, Petersilie—.50, Mangold—2 je 100 Bund; Kopfsalat—5, Treibhausgurken 23.50. Kohlrabi, blau.50—4, Rettich—5.— Anfuhr: reichlich. Nachfrage: mittelmäßig. Nächste Versteigerung: heute, Freitag. Statt jeder besonderen Anzeige + Nach Gottes heiligem Willen verschied Mittwoch abend 8 Uhr mein lieber Gatte. Vater. Schwiegervater. Großvater. Bruder. Schwager und Onkel, der wohlachtbare Herr Peter Halm nach kurzer. schwerer Krankheit, wohlvorbereitet durch den Empfang der heiligen Sterbesakramente. im Alter von 71 Jahren. Um stille Teilnahme bitten: Frau Therese Halm geb. Füller und die übrigen Anverwandten KOIN-MOI.HEIM, den 15. Juli 1936 Schleiermacherstraße 53 Die felerlichen Exequlen werden gehalten am Samstag, dem 18. Juli 1936, morgens.45 Uhr. in der Plarrkirche Herz-Jesu zu Köln-Mulheim. " Die Beerdigung ist am gleichen Tage. nach„ mittags.30 Uhr. von der Leichenhalle des e neuen Mulheimer Friedhofs(Frankfurter Str.) aus. (14265) Am 15. Juli. 6 Uhr nachmittags. verschied nach langem Leiden, im Alter von 81 Jahren, unser geliebter Vater und Schwiezervater + Herr Stephan Fischer wohl vorbercitet durch den Emplang der heiligen Sterbesakramente der römisch-katholischen Kirche. Um stille Teilnahme bitten die trauernden Hinterbliebenen Geschwister Fischer Körn- Buchforst(Kalk- Mulheimer Straße 355), den 15. Juli 1936. Das Seelenamt Hindet statt am Samstag, dem 18. Juli 1936, vormitlags.30 Uhr, in der Plarrkirche Petrus-Canisius zu Köln-Buchforst. Die Beerdigung ist am gleichen Tage. nachmittags 3 Uhr. von der Leichenhalle des neuen Friedhotes Frankfurter Straße aus. HXTEHL SIA-ALHELLIETAEEE HEEEUIITE Das Sechswochenamt für unseren lieben Vater Herrn Jakob Beys wird gehalten am Samstag, dem 18. Juli, um 9 Uhr in der Plarrkirche St. Aunes. Alle Verwandte und Freunde werden hierzu herzlichst einzeladen. Geschwister Beys CHRENSTR. 45 641 4339 14 ETCTTE TIESAE AIEEIE LOCA ALITENNENE Mülheim Junges Mädchen vormitlage für Hausarbeit spfort gesucht. Gielow. Thywissenstraße 4. II.(14 276 Tücht. Mädch. für Geschäftshaushalt zum 1. 8. ge sucht.— Kupfer gasse 7(14 255 Für Stellungsuchende ist es zweckmäßig den Bewerbungen auf Chiffre-Anzeigen Keine Orisinalzengnisse beizufügen. Außerdem sind Zeugnisabschriften u. Lichtbilder auf der Rückseite mit dem Namen und der genauen Anschrift des Bewerbers zu versehen. Der Neue Tag See Slll SEET Witwer Arbeiter.34 Jahre. Kind.B Land. sucht Haus halterin für sofort. 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Juli 1936. vormittags 8 Uhr in Köln-Höhenberg: Theken. Klaviere. Schreibmaschinen. Büfetts und Mobilien aller Art.— In Gremberghoven um.30 Uhr: Küchenschränke.— In Ensen um.45 Uhr: Ladentheken und Regale— In Porz um 9 Uhr: 1 kompl. Kaffeezubereitungsmaschine.— In Zündort um.45 Uhr: 1 Lieferund Personenwagen. 1 elektrische Röstmaschine mit Verlesetisch und Küchenschränke.— In Lanzel um 10 Uhr: Küchenschränke.— In WahnHeide um 11 Uhr: Büfetts. Klaviere und 1 kompl. Speisezimmer.— In Urbach um 11.15 Uhr: Eisschränke.— In Köln-Rath um 12 Uhr: Hobelbänke. Büfetts. Füllofen. Treffpunkt Kliche. Richardt. 114 272) Obergerichtsvollzieher In Köln. Freitag, 17. Juli 1930. mittags 12 Uhr, Rolandstraße 105: 1 Eismaschine mit gekoppeltem Motor, 1 Radiogerät, 1 Diplomatenschreibtisch, 2 Sessel, 1 Posten Wirk- und Strickwaren. Schulze, Obergerichtsvollz. in Köln, Telefon 22 34 1.(14 253) Samstag, 18. Juli 1936, vormittage 9 Uhr: 1 Sofa, 1 runder Tisch mit sechs Stühlen, 1 Eckschrank, 1 Stehpult.— Die Käffer sammeln sich Köln-Nippes. Neußer Straße, Ecke Niehler Kirchweg. Um 10 Uhr: 1 Amboß, 1 Schmiede, 1 Schweißapparat, 1 kombinierte Stanze, 30 Stäbe Eisen und Rohre. 1 Bohrmaschine, 2 Tafeln Bleche, 1 Fahrrad, 1 Stehpult, 1 Werkbank, 1 Eisengestell, 1 kleiner Handwagen.— Käufer sammeln sich Wilhelmstraße 10. Um 11 Uhr Dürener Straße 223: 1 größerer Posten gebrauchter Möbel, 4 Registrierkassen, 8000 Biergläser, 2 Glasschaukästen, 150 Nickelwasserkessel, 4 Ladentheken, 1 Ladeneinrichtung, 2 Kofferschreibmaschinen(Triumph), 3 Standuhren, 2 Wagenregale, 1 Schnellwaage, 4 Klaviere, 5 Treppenleitern. 78 Damenjacken und Kinderstrickkleider, 32 Herrenhemden. 53 Unterhosen für Herren, 1 Ford-Lieferwagen, 1 elektrische Luftpumpe, 10 Liegestühle, 1 Büroeinrichtung, 4 Klubsofas, 1 Lieferwagen für Bäckereien, 1 Fleischwagen, 3 Schrankgrammophone, 4 Schaukelpferde, 1 Singer-Nähmaschine, 1 Ideal-Schreibmaschine, 1 Herren-Fahrrad, 1 Heizofen, 3 Teppiche u. a. m. Kiehl, Obergerichtsvollzieh. in Köln, Zietbenstraße 7(14 251)