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Fernsprecher: a) von 8 bis 22 Uhr: Sammelruf 220301; b) nach 22 Uhr: Direktion 220304; Hauptschriftleitung 2203 01; Sportschriftleitung 22 0302. Nr. 174 Donnerstag, den 25. Juni 1936 Einzelpreis 15 Pfg. Wenn die Flotte zweimal so stark gewesen ware.. Hoare begründet die englische Aufrüstung „Die Welt braucht eine starke britische Flotte“. für DNB London, 24. Juni. Der Erste Lord der Admiralität, Sir Samuel Hoare, sprach am Mittwoch in London vor der Royal Empire Society über Englands Wiederaufrüstung. Vor allem tue, sagte er. Schnelligkeit not. Wenn in unmittelbarer Zukunft wieder ein Krieg ausbreche, würde keinerlei Zeit übrig bleiben, wie das beim letzten Male der Fall gewesen sei. Großbritannien müsse sein Haus in Ordnung bringen, bevor eine Krise hereinbreche. Angesichts der Schnelligkeit der modernen Kriegsführung werde man nach Ausbruch einer Krise keine Zeit für Reformen und Wiederaufbau haben. Es sei aver keine Ursache für eine Panik vorhanden. Man brauche nicht anzunehmen, daß ein Krieg unvermeidlich sei. Kein Land in Europa wünsche den Krieg. und weil das der Fall sei, würde es eine verbrecherische Verrücktheit sein, anzunehmen, daß der Krieg unvermeidbar sei. Es sei aber so viel entzundbares Material in Europa vorhanden, daß ein bloßer Funke einen großen Zusammenstoß entfachen könne, wenn nicht große Mächte wie Großbritannien stark genug seien, um ihren Einfluß zugunsten des Friedens in die Waagschale zu werfen. Deshalb rüste Großbritannien auf. Wenn die britische Armee, die britische Flotte und die britische Luftwaffe angemessen und rechtzeitig verstärkt würden. werde es keinen Weltkrieg geben. Wenn es gelinge, eine gut ausbalancierte Flotte zu haben, die in der Lage sei, den Feind zu schlagen und die Meere offen zu halten. und die so ausgerüstet sei, daß sie überall hingehen könne, werde es keinen Weltkrieg geben. Es erhebe sich auch die Frage, ob man eine solche Flotte unter den Bedingungen der Gegenwart überhaupt bauen könne. Es handele sich um die schwerste Frage, die jemals in der Geschichte der englischen Flotte zu verzeichnen gewesen sei. Hoare nahm hierauf Stellung gegen die weit verbreitete und in der englischen Oeffentlichkeit in der letzten Zeit lebhaft umstrittene Ansicht, daß durch das Aufkommen der Luftwaffe Kriegsschiffe unnütz geworden seien, weil sie allzusehr durch Luftangriffe ver wundbar seien Er sei der Ansicht, daß die Luftwaffe die Aufgaben der Flotte nicht geändert habe, und daß es keineswegs unmöglich sei, eine Flotte zu bauen, die in der Lage sei, ihren traditionellen Pflichten gerecht zu werden. Das Kriegsschiff gehöre keineswegs ins Museum. Man könne die neue Flotte zur wichtigsten und mobilsten Waffe gestalten. Wenn weiter gefragt werde, warum man trotz des Völkerbundes eine starke Flotte bauen wolle, so sei darauf hinzuweisen, daß die kollektive Sicherheit ihre Ideale noch nicht erreicht habe. Aus den Erfahrungen der letzten Zeit hätten sich zwei Lehren herausgestellt. Die erste laute, kollektive Sicherheit heiße in der Praxis, daß die britische Flotte im Mittelmeer sein müsse. Wenn die Flotte zweimal so stark gewesen wäre, als sie es heute sei, würde die Krise niemals entstanden sein. Trotz aller Kritik der Jgnoranten habe die britische Flotte ihre Aufgabe erfüllt, indem sie eine Ausdehnung des Streites verhindert habe. Die zweite Lehre besage, daß trotz der Theorie von der Vereinigung der Stärke von 50 Nationen der praktische Wert der Streitkräfte gänzlich von der Bereitschaft der verschiedenen Länder abhänge, zum Kriege gegen den Angreifer zu schreiten. Er wolle niemanden einen Vorwurf machen, aber der einzige Staat des Völkerbundes, der bereit gewesen sei, wirksame Vorbereitungen zu treffen, sei Großbritannien gewesen. Dürfe man angesichts des gegenwärtigen Zustandes der Welt annehmen, daß man sich in entfernten Gegenden Italienischer Fliegerbesuch Staatssekretär Balle in Berlin DNB Berlin, 24. Juni. Auf dem Fliegerhorst Staaken traf am Mittwoch in Erwiderung des Besuches des Reichsministers der Luftfahrt Generaloberst Göring und des Staatssekretärs der Luftfahrt General der Flieger Milch der Staatssekretär und Chef des Generalstabes der Kgl. italienischen Luftwaffe, Valle. ein. Der italienische Gast. der vom Chef der italienischen Attaché in Berlin, Oberst Sezadenari, Oberleutnant Biseo, Hauptmann Tondi und dem deutschen Luftattaché in Rom. Oberleutnant Schultheiß, begleitet wird, wurde nach der Landung des Flugzeuges von Staatssekretär General der Flieger Milch herzlich in Berlin willkommen geheißen. Der erste Besuch führte den hohen italienischen Gast und seine Begleitung nach dem Ehrenmal Unter den Linden, wo Exzellenz Valle im Gedenken der Gefallenen des Weltkrieges einen Kranz niederlegte und in einer Minute des Schweigens der gefallenen Helden gedachte. Eine Ehrenkompanie der Luftwaffe erwies dabei die Ehrenbezeugung, worauf sich ein Vorbeimarsch anschloß. Zahlreiche Berliner wohnten der Gefallenenehrung bei und bereiteten den ausländischen Gästen einen freundlichen Empfang. der Welt, in denen die führenden Mächte nicht Mitglieder des Völkerbundes seien, auf die kollektive Unterstützung für den Völkerbund nicht verlassen könne? Diese Lehren zeigten, daß die Welt eine starke britische Flotte brauche. Er, Hoare, bemerke mit Interesse, daß die Zeitschrift der amerikanischen Flottenliga einen Vorschlag die Zusammenarbeit der britischen und amerikanischen Flotte ausarbeite, um einen künftigen Krieg unmöglich zu machen. Das Ausbleiben einer kollektiven militärischen Aktion im Herbst zeige, daß das britische Reich sich immer noch auf seine Reichsverteidigung und besonders auf eine starke britische Flotte verlassen müsse. Die Tatsache bleibe bestehen, daß das britische Reich von seinen Seeverbindungen abhänge. Das neue Strafrecht Dreißig Jahre lang haben seit der die verschiedentlichen Regierungen und Parlamente immer wieder von neuem den Versuch unternommen, das überalterte Strafrecht aus den siebziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts modernen Anschauungen und m.tficha Erkonntnissen anzupassen. Trotz verStreich gekomErnste Gegensätze in Montreux? Englisch=sowjetrussische Differenz wegen der Durchfahrt von Kriegsschiffen DNB London, 24. Juni. Die Londoner Abendblätter berichten in großer Aufmachung über Gegensätze zwischen England und Towjetrußland, die sich auf der Konferenz von Montreux herausgestellt hätten. Sie seien so ausgeprägt, daß die britische Abordnung auf neue Anweisungen aus London warten müsse. Nach Reuter drehe sich die Meinungsverschiedenheit um die Durchfahrt für Kriegsschiffe vurch die Dardanellen. Großbritannien sei nur dann bereit, sich mit Einschränkungen abzufinden, wenn sie allgemein und ohne Ausnahmen gelten würden. Die Sowjetunion dagegen wünsche, daß die Schwarzen=Meer=Staaten soviel Schiffe wie sie wollen in das Mittelmeer senden dürfen, daß aber die anderen Mächte nur eine begrenzte Tonnage aus dem Mittelmeer in das Schwarze Meer schicken dürfen und auch dies nur unter besonderen Bedingungen Die britische Abordnung habe daher um weitere Anweisungen aus London gebeten. Es sei jedoch noch nicht sicher, ob diese rechtzeitig eintressen würden. In unterrichteten Kreisen hält man es für möglich, daß sich die Sitzung des britischen Kabinetts am Donnerstag u. a. auch mit dieser Frage beschäftigen wird. Die Verhandlungen DNB Montreux, 24. Juni. Die Meerengenkonferenz hat am Mittwochvormittag mit der Prüfung des zweiten Abschnitts des türkischen Abkommensentwurfes, der sich auf die Durchfahrt von Kriegsschiffen bezieht, begonnen. Litwinow stellte den Antrag, daß die Tragweite des Artikels 6 der Kriegsschiffe nur zum Zwecke von Höflichkeitsbesuchen zulas sen will, genau dahin umschrieben werde, daß es sich nur um Schiffe von Nichtuferstaaten des Schwarzen Meeres handele. Auch solle das Durchfahrtsverbot von Unterseebooten auf Flugzeugträger ausgedehnt werden. Für die britische Regierung beyielt sich Lord Stanhope eine Stellungnahme vor. Der japanische Abgeordnete Sato erklärte sich bereit, den Beschränkungen für die Einfahrt von Kriegsschiffen ins Schwarze Meer zuzustimmen, wenn diese Beschtänkung auch den das Schwarze Meer verlassenden Kriegsschiffen auferlegt würde. Paul=Boncour machte Vorbehalte hinsichtlich der Gleichstellung der Hilfsschiffe mit den eigentlichen Kriegsschiffen. Unter Zurückstellung dieser verschiedenen grundsätzlichen Fragen erörterte die Konferenz hierauf die in dem türkischen Entwurf vorgesehenen formalen Bestimmungen, wobei sich die Vertreter Großbritanniens, Rußlands, Japans und Rumäniens mit der vorherigen Anmeldung prinzipiell einverstanden erklärten. Die Begrenzung der Tonnage aus 14.000 Tonnen soll auf britischen Antrag von dem technischen Komitee mit dem Ziele einer höheren Festsetzung geprüft werden. Hinsichtlich des Artikels 7, der sich auf die Durchfahrt im Kriegsfalle bei Neutralität der Türkei bezieht, behielt der britische Vertreter gleichfalls die Stellungnahme seiner Regierung vor. Nach Einwendungen Paul=Boncours entwickelte sich eine Aussprache über die Neutralitätspflichten der Türkei gegenüber den Nichtunterzeichnerstaaten, wobei der türkische Außenminister erklärte, es könne gar kein Zweifel darüber bestehen, daß die Türkei alle ihre internationalen Verpflichtungen und natürlich auch diejenigen aus der Völkerbundssatzung erfüllen werde. Die Konferenz wird am Donnerstag vormittag mit einer Phase ihrer Arbeiten weiteren Vollsitzung die erste abschließen. Der König hatte Geburtstag wissenschaftlichen Erkenntnissen anzup heißungsvoller Anfänge sind sie nicht zu Streich gekommen. Das größte Hemmnis war die parteigebundene Zusammensetzung der Ausschüsse und Kommissionen innerhalb des Parlaments, in denen selbst über rechtliche Grundbegriffe mit wechselnden Mehrheiten entschieden wurde. Der neue Staat hat auch diesen Teil der arbeit entschlossen angepackt. In knapp drei Jahren sind die Vorbereitungen, Beratungen und Lesungen der Entwürfe. Denkschriften und Vorschläge so weit vorangekommen, daß man sagen kann, wir stehen vor dem Abschluß. Die amtliche Strafrechtskommission hat soeben ihre Protokolle und Berichte über die zweite Lesung des neuen Strafrechtes veröffentlicht. Ihr Herausgeber ist auch diesmal der Reichsjustizminister Dr. Gürtner(Verlag Franz Vahlen, Berlin W.), Staatssekretär Dr. Freisler schickt den einzelnen Bestandteilen des„Besonderen Teiles“ des Strafrechtes eine Einleitung voraus, die vor allem die grundsätzliche Veränderung der rechtlichen Auffassungen gegenüber stellt. Die Strafrechtskommission gelangt in dem Ergebnis ihrer bisherigen Arbeiten zu folgendem Aufbau des die einzelnen strafwürdigen Handlungen behandelnden„Besonderen Teiles“: In fünf Gruppen wird nach einander der Schutz des Volkes, der Schutz der Volkskraft, der Schutz der Volksordnung, der Schutz der Volksgenossen und der Schutz des redlichen Wirtschaftslebens behandelt. Fortgefallen ist der Schutz des Volksgutes, der noch im ersten Strafgesetzentwurf der Kommission enthalten war Die Problematik des Abschnitts war aber so groß, daß auf Anregung Dr. Freislers in der zweiten Lesung diese Gruppe fortgefallen und auf die anderen Gruppen verteilt worden ist. Des weiteren hat der Entwurf den Versuch unternommen, die Umgestaltung des Schuldbegriffs, die zur Subjektivierung jedes einzelnen gesetzlichen Tatbestandes führt, dadurch zum Ausdruck zu bringen, daß er Tätertypen schuf. Sie weisen z. T. eine normative Zeichnung auf, so z. B. den Tätertyp des Volksverleumders, des Mörders und des Totschlägers und auch den des Hehlers, der allerdings im Entwurf vorwiegend beschreibend gezeichnet worden ist. Das nationalsozialistische Strafrecht, das die Schuld und den trotz Schuldbewußtseins in Handlungen sich äußernden Willen bestrafen will, erkennt an, daß Schuld und Schuld bei Begehung der gleichen Straftat im einzelnen sehr verschieden sein kann. Im einzelnen ist daher eine sehr verschiedene Sühne verdient und deshalb muß die Begrenzung der Strafrahmen auch nach unten weit sein. So kommt es, daß der Entwurf bei Freiheitsstrafrahmen nur folgende untere Grenzen kennt: Lebenslängliches Zuchthaus, Zuchthaus nicht unter 5 Jahren, Zuchthaus nicht unter 2 Jahren, 1 Jahr Zuchthaus, Gefängnis nicht unter 6 Monaten, Gefängnis nicht unter 3 Monaten, 2 Wochen Gefängnis, 3 Tage Haft. Dadurch wird das Tor geöffnet, daß das bisherige Gesetz vergeblich geschlossen sich zu halten bemühte, nämlich das Tor, durch das der abgleitende Weg hindurchführt. Außerordentlich beachtlich ist die Aufstellung der Strafrahmen, die gegebenenfalls mehrere Strafarten in sich vereinigen. Während das geltende Strafgesetz 56 verschiedene Freiheitsstrafrahmen enthält, umfaßt der Entwurf einschließlich der absoluten Todesstrafe nur noch 12: Aechtung, Todesstrafe, Todesstrafe oder lebenslanges Zuchthaus, Todesstrafe oder lebenslanges Zuchthaus oder Zuchthaus nicht unter 5 Jahren, Zuchthaus nicht unter 2 Jahren, Zuchthaus, Zuchthaus oder Gefängnis nicht unter 6 Monaten, Gefängnis nicht unter 6 Monaten, Gefängnis nicht unter 3 Monaten, Gefängnis, Gefängnis bis zu 2 Jahren oder Haft, und Haft. Die Verringerung der Strafrahmen wurde sowohl durch die Erweiterung der Begrenzung nach oben als auch durch Fortlassung vieler Begrenzungen nach unten erzielt Besonders bemerkenswert ist die Mitteilung des Reichsjustizministers Dr. Gürtner, daß der Entwurf der Strafgesetzgebung in der Fassung der zweiten Lesung vor einem kleinen Ausschuß noch einmal überprüft wird. Diese Ueberprüfung wird voraussichtlich noch im Juni ihren Abschluß finden, so daß im Anschluß daran der endgültige Entwurf fertig gestellt und den beteiligten Reichsstellen und sonstigen interessierten Stellen zur Kenntnis und Stellungnahme übermittelt werden kann. Es besteht danach die begründete Hoffnung, daß die Erneuerung des Strafrechts in Bälde abgeschlossen sein wird. Presse-Photo Anläßlich des 42. Geburtstages König Eduards VIII. von England fand eine große Parade statt. Unser Bild zeigt von links: die Herzogin von Kent, Prinzessin Margaret Rose, Prinzessin Elisabeth, die Königinmutter, die Herzogin von York, die Herzogin von Gloucester, Viscount Lascelles und die Königliche Prinzessin auf dem Balkon des Buckingham-Palastes während der Truppenparade vor dem König Einweihung des Luftschiffhafens Rhein=Main am 8. Juli DRB Frankfurt a.., 24. Juni. Die Weihe des Luftschiffhafens Rhein=Main durch Gauleiter Sprenger ist auf den 8. Juli festgesetzt worden. Aus diesem Anlaß werden beide Luftschiffe in Frankfurt a. M. sein. Das Luftschiff„Hindenburg“ wird über Frankfurt und über der näheren Umgebung eine Gästefahrt unternehmen, während der„Graf Zeppelin“ am Abend nach Südamerika startet. Außerdem findet am gleichen Tage die Uebersiedlung der Lufthansa=Maschinen auf den neuen Flugplatz statt. Auch eine Reihe von englischen Flugzeugen trifft zur Weihe des Weltlufthafens ein. Graf Zeppelin nach Südamerika gestartet DRx Frankfurt a.., 24. Juni. Das Luftschiff Graf Zeppelin ist um 21.50 Uhr zu seiner siebten diesjährigen Fahrt nach Südamerika gestartet. Die Führung hat Kapitän von Schiller. Alle Kabinen sind belegt. Tumulte in der belgischen Kammer Flamen fordern Flämisch als Amtssprache van Zeeland kommt lange nicht zu Wort] Im Senat zuerst Flämisch DNB Brüssel, 24. Juni. Das neue belgische Parlament ist am Dienstag zusammengetreten. Die Tribünen waren überfüllt. Das Hauptinteresse richtete sich diesmal auf die zum ersten Male im belgischen Parlament erschienenen Vertreter der Rex=Bewegung, die in geschlossenem Zuge das Parlament betraten. Die Sitzung begann mit einem kleinen Zwischenfall. als der Alterspräsident an die neuen Abgeordneten eine kurze Ansprache hielt. Von den Bänken der Nationalflamen ertönten sofort Rufe:„Wir verstehen diese Sprache nicht!“ Die Aufregung legte sich erst, als der Beisitzer Tollenaere die Worte des Präsidenten ins Niederländische übertrug. Bei der Prüfung der Mandate konnte man das starke Uebergewicht der Flamen in der neuen Kammer feststellen. Die meisten Abgeordneten leisteten nämlich den Eid in flämischer Sprache; geradezu sensationell wirkte es, als der Rex=Vertreter von Eupen, Rechtsanwalt Wintgens, den Eid laut und vernehmlich in deutscher Sprache leistete. Jedesmal wenn ein Vertreter der Rexisten oder ein Nationalflame den Eid sprach. ertönten von den Bänken der Sozialdemokraten und Liberalen höhnische Zurufe. Die Forderungen der Flamen In der Kammer verlas Ministerpräsident van Zeeland am Mittwoch die Regierungserklärung. Gleich zu Beginn forderten die Mitglieder des nattonalflämischen Blocks mit Zurufen den Ministerpräsidenten auf, seine Erklärung nicht in französischer, sondern in flämischer Sprache vorzutragen. Der Tumult war so groß, daß van Zeeland zunächst nicht mehr zu Wort kommen konnte. Mehrere flämische Abgeordnete standen auf und erhoben Einspruch dagegen, daß heute noch im Parlament der französischen Sprache offiziell der Vorzug gegeben werde, obwohl die Mehrheit sich aus Flamen zusammensetze. Van Zeeland wollte beschwichtigend wirken, indem er erklärte, daß zum Ausgleich im Senat die Regierungserklärung zuerst in flämischer Sprache verlesen und dann erst ins Französische übersetzt werde. Diese Erklärung van lands hatte jedoch nicht die erhoffte Wirtung. Verschiedene Nationalflamen entgegeneten, für sie sei es eine grundsätzliche Forderung, oaß künftig flämisch die offizielle Sprache sei. die mit Rücksicht auf die flämische Mehrheit Belgiens den Vorzug vor der französischen verdiene. Der Kammerpräsident Huysmans, der selbst Flame ist, konnte in dem allgemeinen Lärm weder sich noch dem Ministerpräsidenten Gehör verschaffen Schließlich legte sich der Sturm, und van Zeeland konnte seine Erklärung in französischer Sprache fortsetzen. Am Schluß kam es jedoch zu neuen„wischenfällen, als Finanzminister de Man(klämischer Sozialist) auf die Rednertribüne trat, um die Regierungserklärung ins Flämische zu übersetzen. Unter lauten Protestrufen verließen die Mitglieder des Nationalflämischen Blocks geschlossen den Sitzungssaal mit der Erklärung, daß sie an der Uebersetzung einer französischen Rede kein Interesse hätten. Die Regierungserklärung Ministerpräsident van Zeeland begann seine Erklärung mit dem Hinweis, daß die neue Regierung in einem besonders schwierigen Augenblick gebildet worden sei. Probleme von außergewöhnlichem Ernst hätten sofort in Angriff genommen werden müssen. Der Ministerpräsident zählte sodann die einzelnen Maßnahmen auf. die die Regierung auf sozialem Gebiet unter dem Druck der Gewerkschaften und der Sozialdemokraten zur Beruhigung der Massen ergrisfen habe und die teilweise schon in Form von Gesetzentwürfen dem Parlament zugegangen sind. Es handelt sich um die Angleichung der Löhne, die grundsätzliche Einführung der 40stündigen Arbeitswoche, die allgemeine Einrichtung von Kollektivverträgen und paritätischen Kommissionen in der Industrie, die Pflichtversicherung gegen Arbeitslosigkeit, die Sicherung des gewerkschaftlichen Vereinigungsrechts, die Reform der Arbeitslosenversicherung und der Alterspensionen und die Fortsetzung der öffentlichen Arbeiten. Van Zeeland stellte ferner in Aussicht, daß die Regierung dem Siedlungswesen künftig ihre besondere Aufmerksamkeit zuwenden werde. Unter den politischen Reformen, die die Regierung in Aussicht genommen hat, befinden sich— allerdings vorläufig nur in sehr allgemein gehaltenen Formen zahlreiche Forderungen, die die Rex=Bewegung in ihrem Kampf gegen das heutige System erhoben hat, u. a. Herabsetzung der Zahl der Abgeordneten, die Einführung der Volksbefragung, das System einer berufsständischen Organisation, die Einsetzung von Wirtschaftsräten, die Schaffung eines Obersten Staatsrates sowie das Verbot der Bekleidung von Aufsichtsratsposten durch Mitglieder der Regierung und des Parlaments. Die praktische Durchführung dieser Reformen wird allerdings in der Regierungserklärung größtenteils dem Parlament überlassen. Nur mit wenigen Sätzen streifte van Zeeland in seiner Regierungserklärung die allgemeine Politik. Zur Außenpolitik beschränkte er sich auf die Feststellung, daß die bisherige Politik fortgesetzt werde. Auf die Forderung der Flamen ging die Regierungserklärung gleichfalls nur mit wenigen Sätzen ein. Die Regierung sei fest entschlossen, die vollständige und loyale Anwendung und Durchführung der Sprachengesetze zu gewährleisten. Die Regierung habe Verständnis für die autonomen Wünsche, die immer mehr bei den flämischen und wallonischen Volksteilen sich ausbreiteten. Sie werde sich bemühen, ihnen gegenüber großzügiges Verständnis zu zeigen. Die Rede van Zeelands wurde wiederholt von den Nationalflamen mit Zwischenrufen unterbrochen. Die Rexisten klatschten Beifall bei Stellen, die ihnen ein Eingehen auf die Forderungen der Rexisten zu verraten schienen. Bei den Ausführungen van Zeelands über die Landesverteidigung riefen einige nationalflämische Abgeordnete:„Los von Frankreich!". Keine Befriedigung fand bei den Flamen, wie aus den Zwischenrufen hervorging, die Erklärung der Regierung über das Kulturprogramm in der Flamenfrage. Die Ankündigung van Zeelands, daß die Regierung das parlamentarische System gegen alle Angriffe verteidigen werde, löste auf den Bänken der Sozialdemokraten tosenden Beifall aus. Das Fehlen Degrelles Man hat in politischen Kreisen damit gerechnet, daß Degrelle bereits in der heutigen Eröffnungssitzung des belgischen Parlaments das Mandat seines Brüsseler Vertreters Olivier übernehmen und in die Kammer eintreten würde. Degrelle war aber heute noch nicht erschienen. Es verlautet, daß Olivier in einer der nächsten Sitzungen zurücktreten und seinen Platz für Degrelle freimachen wird. Falls Degrelle in die Kammer eintritt, sind stümische Auseinandersetzungen zwischen ihm und seinen politischen Gegnern unvermeidlich. Degrelle hat sich im Wahlkampf die Todfeindschaft der anderen belgischen Parteien, namentlich der Katholischen und der Sozialdemokratischen Partei, zugezogen. Einen Vorgeschmack von der Kampfesweise Degrelles liefert der heutige Leitartikel, mit dem Degrelle in seinem Organ„Le Pays Réel" zur Parlamentseröffnung Stellung genommen hat. Es heißt darin:„Während Hunderttausende von Streikenden in einer erdrückenden Hitze jetzt für Brot und ein würdiges Leben kämpfen, haben sich heute nachmittag 180 Politiker in großer Verwirrung versammelt unter dem wachsamen Auge unserer 21 Gerechtigkeitsvollstrecker(Rex hat in der Kammer 21 Abgeordnete. Die Red.). Die Politiker sind nicht sehr stolz. Ihre Glieder sind noch ganz steif von den Schlägen, die sie bei den Wahlen am 24. Mai erhalten haben. Sie beschnüffeln sich und schauen ängstlich auf unsere Straßenkehrer(Anspielung auf die politische Reinigungsaktion, die Rex erfolgreich begonnen hat. Die Red.) Noch niemals in unserer Geschichte hat man einen solchen parlamentarischen Mischmasch gesehen. Ihr Mißkredit ist vollständig. Der Streik hat ihren Verrat und ihre Lügen zum Durchbruch gebracht. 200000 Arbeiter haben sich gegen die Knechte der Hochfinanz und die Veranstalter des Volkselends erhoben. Rex steht für jeden Kampf bereit und ist entschlossen, das verfluchte Regime in die Luft zu sprengen. Nicht durch Sabotageakte, sondern durch aufbauende Arbeit wird Rex die Kuhhandelsgeschäfte der Politiker und ihr Konkubinat zur Explosion bringen. Rex hat seine zweite Schlacht gewonnen.“ Marxistischer Kirchenhaß Spanische Marxisten besteuern Glockengeläut DRB Madrid, 24. Juni. Der Bürgermeister von Casas Bajas hat dem Ortsgeistlichen eine Entschließung der marxistischen Gemeindeverwaltung mitgeteilt, wonach in Zukunft für Gebetsläuten, für Läuten fur die Frühmesse, für Rosenkranz und Katechismus je 25 Peseten, für das Läuten zum Hochamt 50 Peseten, für die Sterbeglocke 15 Peseten Steuer zu entrichten sind. Festläuten sämtlicher Glocken kostet 100 Peseten, Begräbnisläuten erster Klasse 200, zweiter Klasse 100 und dritter Klasse 50 Peseten. Bei Brandläuten fällt die Steuer weg. Wenn„der Pfarrer sich an die Gläubigen richten will“, so heißt es in dem amtlichen Dokument weiter, so hat er dies dem Bürgermeister rechtzeitig mitzuteilen und ihm die Predigt einzureichen. Falls die Erlaubnis erteilt wird, soll ein Delegierter der Gemeindeverwaltung an der Messe teilnehmen, um darüber zu wachen, daß der Geistliche die Predigt so hält, wie sie dem Bürgermeister vorgelegt wurde. Bei Mißbrauch erfolgt gerichtliche Bestrafung. Auch für die Begräbnisse, deren Trauergefolge sich mit einem Kranz durch die Straßen bewegen, sowie von solchen Pfarrern, die sich in der Oeffentlichkeit in ihrem Priestergewand zeigen, werden besondere Steuern erhoben. Rex=Bewegung unterstützt Streikende DRB Brüssel, 24. Juni. Die Rexbewegung hat in den Hauptstreikgebieten von Lüttich und Charleroi ein soziales Hilfswerk ins Leben gerufen. In den letzten Tagen sind über 1000 Kinder streikender Bergarbeiter in Seebädern an der belgischen Küste und in Luftkurorten in den Ardennen untergebracht worden, wo sie unter der Obhut von Frauen der Rexbewegung beherbergt werden. Das Hilfswerk steht unter der Leitung der Frau des Rexistenführers Degrelle. Oberst De la Rocque gründet eine neue Partei DRB Paris, 24. Juni. Der Führer der nunmehr durch eine ergänzende Verordnung restlos verbotenen und aufgelösten Feuerkreuz=Organisation Oberst De la Rocque, hat in einer Erklärung vor der Presse die bevorstehende Gründung der Französischen Sozialen Partei(Parti Social Francais) angekündigt. Eine Liste der Abgeordneten seiner Partei in der Kammer werde er in drei Tagen veröffentlichen. In seinen weiteren Erklärungen bedauert De la Rocque u.., daß durch das Verbot auch der sozialen Einrichtungen der Feuerkreuzler zahlreiche Kranke und Bedürftige der notwendigen Betreuung beraubt worden seien. 382 gegen 198 Stimmen Vertrauensvotum gegen die französische Regierung DNB Paris, 24. Juni. Mit 382 gegen 198 Stimmen sprach die Kammer um.15 Uhr der Regierung ihr Vertrauen aus. Die Nachtsitzung der Kammer begann mit Ausführungen des elsässischen Abgeordneten Wallach, der Deutschland als sehr gefährlichen Gegner schilderte. Der Vorsitzende der Republikanischen Vereinigung, Marin, sprach ebenfalls über die angebliche „deutsche Gefahr“. Ebenso befaßte sich der radikalsozialistische Abgeordnete Margaine in seinen Ausführungen lediglich mit Deutschland, mit dem man nützliche Verhandlungen führen könnte, um ihm die gewünschten Ausdehnungsmöglichkeiten in der Welt zu geben. Dann bestieg Außenminister Delbos erneut die Tribüne, um auf die Ausführungen der Redner zu antworten. Delbos appellierte an das Vertrauen des Hauses und erklärte, hinsichtlich der nationalen Verteidigung werde nichts vernachlässigt werden, was notwendig sei, um die Sicherheit Frankreichs zu gewährleisten und um Frankreich zu erlauben, seinen Verpflichtungen nachzukommen. Der Friede, den Frankreich wolle, sei weder platonisch noch resigniert. Die Regierung werde der Wahrheit ins Gesicht sehen und bestrebt sein, den Frieden zu stärken auf dem Wege der kollektiven Sicherheit. Die Aufhebung der Sanktionen gegen Italien, so sagte der Außenminister weiter, werde dazu beitragen, die„Gewitteratmosphäre“ in Europa zu beseitigen. Eine Verständigung zwischen allen Völkern, den großen und den kleinen, müsse hergestellt werden. Die Regierung sei sich der bestehenden Gefahren voll bewußt und werde ihre Verpflichtungen durchführen. Delbos glaubte dann auf die angeblichen Gefahren infolge des„Dynamismus“, Deutschlands hinweisen zu sollen, betonte aber, daß Frankreich ruhig bleibe. Es werde nichts vernachlässigen, was zu seiner Sicherheit beitragen könne. Frankreich wünsche eine Verständigung mit Deutschland gemäß dem Recht und der Gerechtigkeit für alle. Neugieriges Unterhausmitglied DRB London, 24. Juni. Im Unterhaus behauptete am Mittwoch der Abgeordnete Mander(Liberal), daß in einem abgestürzten italienischen Flugzeug in Aegypten im August 1935 Pläne für einen italienischen Angriff auf Aegypten gefunden worden seien. stellte die Anfrage, ob die Regierung bereit sei, die Pläne bekanntzugeben. Der Unterstaatssekretär im Außenamt, Cranborne, erwiderte, die Anfrage beziehe sich offenbar auf den Flugzeugabsturz vom 6. August 1935, bei dem der italienische Minister für öffentliche Arbeiten verunglückt sei. Das Flugzeug sei gänzlich zerstört worden. Es seien keinerlei Pläne für einen italienischen Angriff auf Aegypten oder irgendwelche anderen Pläne gefunden worden.„ * M a n d e r w o l l t e h i e r a u f w i s s e n, o b C r a n b o r n e i n der Lage sei mitzuteilen, daß keinerlei Dokumente der geschilderten Art in irgendeinem italienischen Flugzeug während der Sommermonate des letzten Jahres gefunden worden seien. Cranborne erwiderte, er könne auf diese Frage nicht ohne weiteres eingehen; er bitte, sie schriftlich einzubringen. Ehrendoktor von Oxford für Eden DRB London, 24. Juni. Dem Außenminister Eden wurde am Mittwoch von der Universität Oxford der Ehrendoktor verliehen. öffentliche Tierheime NDZ Berlin, 24. Juni. Der Geschäftsleiter des Reichstierschutzbundes Carl Kraemer weist darauf hin, daß es viele herrenlose Katzen und hungernde Hunde gebe, die ein elendes Dasein führen, Seuchenträger werden und sonstigen Schaden anrichten. Es dürfe jetzt nicht mehr geduldet werden, daß überzählige Tiere qualvoll mit Knüppeln tolgeschlagen oder ertränkt und durch die verwesenden Tierkörper die Gewässer verseucht werden. Der Geschäftsführer bezeichnet die Errichtung öffentlicher Tierheime als notwendig, in denen gefährdete Tiere zeitweise untergebracht werden und eine Einrichtung zur schmerzlosen Tötung kranker oder überzähliger Tiere bestehen soll. Im Interesse der Ethik, der Hygiene und der gesamten Kultur müßten die Ortsbehörde hier finanzielle Hilfe leisten. Diese Nummer umfaßt 14 Seiten Diuck und Verlag: Kölner Verlagsanstalt und Druckerei.=G. in Köln. Hauptschriftleiter Dr Hans Koch; verantwortlich für Politik und Wirtschaftsteil: Dr August Wegener; für Kommunalpolitik und stadtkölnischen Lokalteil: Dr. Hans Koch: für Unterhaltung und Feuilleton: Werner Hofer; für den Umgebungs= sowie den Provinzteil: Paul Saupe, für den Sportteil: Theo Kirschbaum; für das rechtsrheinische Gebier: Otto Lowig: alle in Köln; für den Bonner Lokalteil: Roben Colmant, in Bonn; fur den Dürener Lokalteil: Hanns Heinz Teipel. in Düren; Bildverantwortliche Ressortleiter; für Anzeigen: Theo Muller in Köln—.=A. V. 36: Der Neue Tag 36.080; hiervon Bezirksausgabe Bonn 2344; Bezirksausgabe Düren 2113.— (Zurzeit ist Preisliste Nr S gültig.) Der Alemanne G. K. Pfeffel Zum 200. Geburtstag des Dichters der„Tabakpfeife“ Gottlieb Konrad Pfeffel, am 28. Juni 1736 in Kolmar als jüngster Sohn des Stättmeister Johann Konrad Pfeffel geboren, schien in zweifacher Weise dazu berufen, den reichen kulturellen Wechselbeziehungen zwischen den „beiden Alemanien“, dem linksrheinischen Elsaß und dem rechtsrheinischen Baden, einen Ausdruck von nicht alltäglicher Einprägsamkeit zu verleihen. Seine Abstammungslinie führt bis hinauf in das 13. Jahrhundert zu einem Minnesänger„her Pfefel“, dem die höfische Liebeslyrik einige nicht unwesentliche Beiträge verdankt. Nach des Vaters frühem Tode übernahm ein verwandter Landpfarrer im badischen Breisgau die Betreuung des Knaben Gottlieb Konrad, weihte ihn in die Geheimnisse der griechischen und lateinischen Sprache ein, vergaß aber auch nicht, ihm einen gründlichen Einblick in das gesamte deutsche Geistesschaffen, vor alleen in die Erzeugnisse der deutschen Literatur zu vermitteln. Diese großzügige Erziehung hatte zur Folge, daß sich Pfeffel, als er im Jahre 1752 auf die Hohe Schule nach Halle zog, wo er Theologie zu studieren gedachte, auch ausgiebig mit Mathematik, Naturlehre und Philosophie befaßte. Nachhaltenden Einfluß gewann dort auf ihn der Hauptbegründer der deutschen Aufklärungsphilosophie, Christian Wolff, dessen Anschauungen sich nachmals in manchen Dichtungen Pfeffels niederschlugen. Durch ein schlimmes Augenleiden zur Aufgabe des Studiums gezwungen, reiste er nach Dresden und Leipzig, wo er freundschaftlichen Anschluß an Gellert fand und auch in die Einfluß=Sphäre anderer Dichter gelangte. Die Eindrücke, die er während dieser Wanderzeit in sich aufnahm, prägten sich ihm tief ein und ihre farbenfrohen, von begeisternden Gestalten belebten Bilder blieben seinem inneren Auge auch nach der völligen Erblindung stets sichtbar, die ihn bald nach seiner Rückkehr ins Elsaß befiel. In Kolma gründete Pfeffel eine Schule für protestantische Adelige, die die militärische Laufbahn einschlagen wollten. Sein Vorbild war dabei die königliche katholische Kriegsschule in Paris. Zu den Lehrern an feffels Schule, die sich bald eines großen Zuspruchs von jungen Edelleuten aus allen europäischen Ländern erfreute, zählte auch Franz Ler, der in„Dichtung und Wahrheit" und im„Götz von Berlichingen“ verewigte Freund Goethes.— In familiärer und wirtschaftlicher Beziehung hatte der Dichter nicht sehr viel Glück. Seiner einige Jahre nach der Erblindung mit der Jugendfreundin Margarethe Kleophe Divour geschlossenen Ehe entsprossen zwar 13 Kinder, von denen aber nur ein Sohn die Familie überlebte. Die französische Revolution brachte die Schließung seiner Kolmarer Anstalt mit sich. und die Assignaten=Inflation ruinierte beinahe sein ganzes Vermögen. Erst nach den Revolutions= und Koalitions= kriegen trat wieder ein Aufschwung ein. Napoleon erhob Pfeffel in die Reihe der„verdienstvollen Gelehrten Frankreichs“ und dotierte ihn mit einem Jahresgehalt. Später erfolgte die Ernennung zum Präsidenten der Unterrichtskommission und zum Secretaire interpréte, als welcher er französische Aushebungslisten und Verordnungen ins Deutsche zu übersetzen hatte. Das dichterische Schaffen Gottfried Konrad Pfeffels ist einmachtvoller Ansatz zur Wiederbelebung jener ehrwürdigen literarischen und kulturellen Tradition, die sich das Elsaß im Rahmen der gesamtdeutschen Literatur erworben hat. Von dem Weißenburger Benediktinermönch Otfried und seiner König Ludwig dem Deutschen gewidmeten„Evangelienharmonie“ führt diese glanzvolle Ueberlieferung über den Vorläufer und Lehrer Walthers von der Vogelweide, den Minnesänger Reimar von Hagenau, zu Meister Gottfried von Straßburg, dem Dichter von„Tristan und Isolde“, der mit diesem Epos zum starken Befruchter der gesamten deutschen Epik über seine Zeit hinaus wurde. Sebastian Brandt mit seinem„Narrenschiff", Geiler von Keyserberg, Thomas Murner und Johannes Fischart haben weiter dafür ge sorgt, daß die elsässische Literatur der älteren Zeit nicht mehr wegzudenken ist aus der Entwicklungslinie der all gemeinen deutschen Dichtung. In G. K. Pfeffel, der seine Dichtungen durch echten und wahrhaften Gefühlsausdruck der elsässisch=alemannien Stammesseele wirkungsvoll belebte, feierte das im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges zum Stillstand gekommene und seit dem Raub Straßburgs(1681) immer mehr von der französischen Einfluß=Sphäre überschattete deutsche Geistesschaffen am linken Ufer des Oberrheins eine neue, frohe Auferstehung. Seine im Jahre 1761 herausgegebenen drei Bücher„Poetische Versuche“, die darauf folgenden dramatischen Dichtungen(„Der Einsiedler".„Der Schatz",„Philemon und Baucis" und eine Reihe dramatischer Kinderspiele), wie auch die unter dem Einfluß Gellerts und des Franzosen J. P. de Florian entstandenen Fabeln wurden schon von seinen Zeitgenossen als kostbare Literaturschätze erkannt, die iym manche Ehrungen einbrachten: Die Akademien von Berlin und München nahmen ihn unter ihre Mitglieder auf, die Helvetische Gesellschaft erwählte ihn zum Präsidenten und die schweizerische Stadt Biel verlieh ihm ihr Bürzerrecht. Ein ausgedehnter freundschaftlicher Briefwechsel verband ihn mit dem Philantropen Lavater in Zürich, sowie Goethes Emmendinger Schwager Schlosser und dem Dichter Johann Georg Jakobi in Freiburg im Breisgau. Das auf dem einfachen Grabkreuz des am 1. Mai 1809 gestorbenen Dichters angebrachte Wort„Seile Seele gefiel Gott wohl“ beleuchtet seine Wirksamkeit besser als es prunkvolle Denkmäler vermöchten. Die innere Wahrheit dieses Wortes aber zeigt sich darin, daß Pfeffel nicht allein„literarischer“ Dichter war, sondern daß er darüber hinaus zum begnadeten Dichter des Volkes wurde, den er in dem Gedicht,„Die Tabaksfeife“, jener einzigartig schönen Reimerzählung aus den Tagen des Prinzen Eugen, ein Geschenk von unversänglichem Werte machte. Ob nicht dem bayerischen General Wrede die Verse „Gott grüß euch. Alter, schmeckt das Pfeischen? Weist her, ein Blumentopf mit goldnem Reifchen!" in den Ohren klangen, als er nach der Einnahme Kolmars im Jahre 1814 an des Dichters Haus eine Tafel anbringen ließ mit der in goldenen Buchstaben ausgeführten Inschrift:„Des edlen um die Menschheit verdienten Pfeffels Haus und Nachkommen sind von aller Kriegslast frei!"? Walter Martin Greif, Feuilleton-Notizen Die diesjährige Festsitzung der Wiener Akademie der Wissenschaften stand im Zeichen des Gedenkens an den Prinzen Eugen von Savoyen, der als einer der ersten ideellen Wegbereiter dieses Institutes gelten darf, über dessen Gründungsnotwendigkeit er ausführlich mit Leibniz korrespondierte.— Aus den erstatteten Berichten geht hervor, daß infolge einer Erhöhung der geldlichen Unterstützung durch die Regierung sich die Lage der Akademie wesentlich gebessert hat. So konnte u. a. in der von Prof. Dr. v. Srbik geleiteten historisch=philosophischen Klasse eine Reihe wissenschaftlicher Veröffentlichungen wieder ausgenommen werden. Die für Deutsch=Oesterreich und das Gesamtdeutschtum gleich hochbedeutsamen„Weistümer von Oberösterreich“ sind ebenfalls druckfertig und werden baldmöglichst veröffentlicht.— Dank der Unterstützung der Berliner„Wissenschaftshilfe“ konnten die Arbeiten am„Oesterreichisch=bayerischen Wörterbuch“ und an dem griechischen und lateinischen„Thesaurus" fortgesetzt werden. Ebenso arbeitet Professor v. Voltini an der Fortsetzung der Herausgabe des„Sachsenspiegels“.— Durch eine 2000=Mark=Spende der deutschen Forschungsgemeinschaft konnte die„Kleinasiatische Kommission Prof. Hermann Junkers Prachtwerk über Giza herausbringen.— Unter den neuernannten Ehrenmitgliedern befinden sich Dr. Gottlieb Haberlandt(Berlin) und Dr. Paul Koschaker(Leipzig); als korrespondierende Mitglieder kamen u. a. Dr. Karl Brandi(Göttingen), Dr. Alfred Kühn(Göttingen), Dr. Erich Marcks(Berlin) und Dr. Eduard Spranger(Berlin) neu hinzu. Die Feier, an der außer dem Bundespräsidenten, dem Unterrichtsminister und zahlreichen Gelehrten auch der deutsche Gesandte, Herr von Papen, teilnahm, endete mit einem Vortrag Dr. Meisters über„Das Werden der philosophischen Fakultät in Wien". Eine bedeutende Autographen-Versteigerung wurde bei Stargardt(Berlin) durchgeführt. Briefe Schillers, Goethes, Lessings, Melanchtons, 16 Aquarelle mit physiognomischen Beurteilungen Lavaters, erzielten gute Preise, ein Brustbild Goethes mit eigenhändiger Widmung an die Schauspielerin Amalie Wolf erzielte 610 Mark, sehr gut wurden acht lange, unveröffentlichte Briefe Rilkes bezahlt, die 485 Mark erzielten. Auch eine Federzeichnung„Max und Moritz“ von Busch Briefe„Richard Wagners und Unterschriften Wallensteins und Washingtons fanden gute Käufer. Donnerstag, den 25. Juni 1936 Neue Tag Nr. 174 Das Eisenbahnunglück von Groß-Heringen vor Gericht DRB Groß=Heringen, 24. Juni. Im weiteren Verlauf der Zeugenvernehmung im Groß=Heringer Prozeß erklärte der Hilfsweichenwärter Böhm, der Angeklagte Dechant habe ihm nach dem Unfall zugerufen:„Geh weg, Kamerad, ich habe das Signal überfahren!" Sodann wurden mehrere Beamte aus Weißenfels über die Zurverfügungstellung der Vorspannmaschine für D 44 und über das ihr beigegebene Bedienungspersonal vernommen. Es wurde dabei festgestellt, daß der Angeklagte Bande Vorspann verlangt habe, weil er nur noch wenig Wasser hatte und eine Pumpe schadhaft war. Der Vorstand des Maschinenamtes Weißenfels, Reichsbahnrat Nocol, stellte bei einer Versuchsfahrt am 4. Januar mit einem dem D 44 entsprechend zusammengestellten Zug fest, daß sich infolge ungünstiger Witterung und Niederschlägen an den Scheiben der Lokomotive Trübungen ergaben, aber nicht derart, daß es unmöglich gewesen ware die Signale beobachten zu können. Reichsbahnoberinspekteur Paul Richter=Weißenfels gibt an, daß ihm Dechant als äußerst sympathischer Fahrer bekannt sei. Er zeige viel Interesse für Dienst, sei eifrig, impulsiv und tatkräftig. Reichsbahnrat Kirschstein, der Leiter der Bremsversuchsabteilung in Berlin=Grunewald, gab als Sachverständiger sein Gutachten dahin ab, daß der Bremsweg für den D 44 von ihm und seinen Mitarbeitern nach genauen Berechnungen auf 484 Meter berechnet worden sei. Reichsbahnoberrat WarendorfMainz schloß sich dem Gutachten Kirschsteins an Bei 95 Stundenkilometern wurde von ihm ein Bremsweg von 480 bis 500 Meter berechnet. Er erklärte, der Angeklagte habe bei einer Geschwindigkeit von 95 Stundenkilometern unter Annahme ungünstigster Umstände 171 Meter zu spät gebremst, also etwa erst 109 Meter vor dem Hauptsignal. Ein Anhalt dafür, daß die Bremsen nicht in Ordnung waren, liege nicht vor. Der Angeklagte Dechant erklärte demgegenüber abermals in sehr entschiedener Weise, daß er sofort die Bremsen gezogen habe. Der Sachverständige Lokomotivführer i. R. Krüpe=Berlin, der Leiter der Rechtsberatungsstelle der Fachschaft Lokomotivführer, glaubt, daß der D 44 eine größere Geschwindigkeit als 95 Stundenkilometer gehabt habe. Er kommt zu dem Ergebnis, daß die diesbezüglichen Angaben Dechants richtig sind, daß er 22 Sekunden vor dem Zusammenstoß bei einer Geschwindigkeit von 100 Stundenkilometern gebremst Beginn des dritten Verhandlungstages im Groß=Heringer Prozeß wurden die beiden Berliner Leumundszeugen für den angeklagten Lokomotivfünrer Bande vernommen. Während ihrer Vernehmung wurde die Oeffentlichkeit wegen Gefährdung der Staatssicherheit oder eines wichtigen Betriebsgeheimnisses ausgeschlossen.— Reichsbahnrat Witte und Reichsbahnamtmann Teichert vom Maschinenamt des Anhalter Bahnhofs in Berlin stellen Bande ein gutes Dienstzeugnis aus. Zu weitgehenden Erörterungen führten hierauf die Ausführungen der Sachverständigen. Der auf Antrag der Angeklagten zugezogene Sachverständige, Lokomotivführer a. D. Krüpe von der Fachschaft der Lokomotivführer wandte sich in erster Linie gegen die Berechtigung der Anordnungen des Fahrdienstleiters Kaden in Groß=Heringen. Mittelbar trage nach Ansicht Krüpes der Fahrdienstleiter Kaden ein Mitverschulden an dem Unglück. Es entspannen sich längere Auseinandersetzungen zwischen dem Sachverständigen Lokomotivführer Krüpe und Reichsbahnoberrat Wahrendorf=Mainz und Dr. Ing. Müller=Frankfurt a.., Reichsbahnrat WitteBerlin und Dr. Kirschstein, dem Leiter der Bremsversuchsabteilung Berlin=Grunewald, über die Festlegung der Bremsstrecken und der Zeiten, die bei den verschiedenen Stundengeschwindigkeiten von 92—100 Kilometer zu ihrer Zurücklegung nötig sind. Die anderen Sachverständigen der Reichsbahn nahmen eine Geschwindigkeit von 92—95 Kilometer an. Die zulässige Höchstgeschwindigkeit war 105 Stundenkilometer, für die Durchfahrt von Bad Kösen nur 85 Stundenkilometer. Reichsbahnrat Dr. U Müller machte längere Ausführungen über die Pflichten des Fahrdienstleiters. Wenn Kaden den D 44 nicht in Bad Kösen, sondern erst vor Groß=Heringen habe halten lassen, so habe er das zur rascheren Durchführung des Weihnachtsverkehrs tun müssen. Die Frage, ob er den D 44 auf Meldung von Naumburg aus noch in Groß=Heringen durchlassen oder vorher halten lassen solle, habe Kaden richtig dahin entschieden, den Personenzug 825 abzulassen. Sachverständiger Krüpe beanstandete, daß man Dechant in Weißenfels einen Heizer mitgegeben habe, der nicht zum Schnellzugdienst zugelassen war. und daß Dechont dadurch in seinen Pflichten als Lokomotivführer abgelenkt worden sei, weil er seinen Heizer bei der Feuerung unterstützen mußte. Der Antrag des Oberstaatsanwalts Gegen die beiden Lokomotivführer Dechant und Bande beantragte der Oberstaatsanwalt unter Zubilligung mildernder Umstände gegen Dechant eine Gefängnisstrafe von 1½ Jahren. in die die Untersuchungshaft von ungefähr zehn Wochen eingerechnet werden soll. Gegen Bande wurde eine Gefängnisstrafe von einem Jahr beantragt. An diesen Antrag schlossen sich die Plädoyers der drei Anwälte, die bis in die späten Abendstunden andauerten. Das Urteil wird am Donnerstag um 16 Uhr verkündet. Der Prozeß gegen die Franziskanerbrüder DRBKoblenz, 24. Juni. In der Mittwochsitzung der Dritten Großen Strafkammer wurde gegen die Franziskanerbrüder Johannes Schreiber, genannt Bruder Imbert, Josef Neumann, genannt Bruder Achatius und Egon Fillinger, genannt Bruder Leontius verhandelt. Auf Grund der Beweisaufnahme wurde der Angeklagte Johannes Schreiber zu vier Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe ist durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt. Der Angeklagte Neumann wurde zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Egon Fillinger wurde zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Die Strafe ist durch die Untersuchungshaft verbüßt. 300=Jahr=Feier der Universität Alrecht DNB Utrecht, 24. Juni. Am Dienstag beging die Universität Utrecht den Tag ihres 300jährigen Bestehens. Die Feierlichkeiten, an denen auch die Bevölkerung der alten holländischen Universitätsstadt lebhaften Anteil nahm, wurden eingeleitet durch die Festsitzung des Universitätssenats in der Peterskirche, zu der die auswärtigen Gäste und Vertreter von Hochschulen aus allen Teilen der Welt geladen waren. Als Erster der ausländischen Gäste sprach namens der Abordnung deutscher Hochschulen Prof. Dr Pietrusky, Rektor der Universität Bonn. Er überbrachte Grüße und Glückwünsche der Schwesteruniversitäten des stammverwandten Deutschland. Baldwin über die„Erbfeinde Neuer Appell zur Zusammenarbeit in Europa DRB London, 24. Juni. Ministerpräsident Baldwin, der die gestrige Unterhausaussprache abschloß, erklärte zur Lage in Abessinien, daß sowohl im Westen als im Südwesten des Landes außerordentlich verwirrte Zustände herrschten. England wolle einer Waffenzufuhr an irgendeine verfassungsmäßige Behörde in Abessinien nicht im Wege stehen, aber das Haus müsse einsehen, daß die Schwierigkeiten einer Uebermittlung sehr groß seien. Es sei keine Gewähr dafür vorhanden, daß Waffen, die über die Sudangrenze nach Gore in West abessinien gesandt würden, mit Sicherheit nach anderen Gebieten in West= und Südabessinien weiterbefördert werden könnten. Nachdem Baldwin erwähnt hatte, daß die meisten britischen Dominien dem Sanktionsbeschluß Englands gestimmt hätten, kam er auf die Stellungnahme reichs zu sprechen. Die englische Regierung wolle es vermeiden, irgendein anderes Land für die Aufhebung der Sanktionen verantwortlich zu machen. Man dürfe niemals den Unterschied zwischen der Stellung Frankreichs und derjenigen Englands vergessen. Die Franzosen liebten ihr Land sehr, und er habe stets größtes Mitgefühl mit Frankreich gehabt für den Fall, daß es zu einem Kriege mit Italien kommen sollte. Er habe stets den französischen Standpunkt und die Beweggründe der Franzosen zu gewissen Zeiten verstanden wie z. B. im vergangenen Herbst, als die englische Regierung eine raschere und engere Zusammenarbeit gewünscht hätte. Aber für alle, die den Ereignissen wochen= und monatelang gefolgt seien, bedeute der französische Entschluß, die Sanktionen aufzuheben, keine Ueberraschung. Die Antwort auf die Frage des Oppositionsführers Attlee, ob die Regierung die Angriffshandlung Italien verzeihen wolle, laute: Nein! Er wolle es betonen, daß die britische Regierung nicht die Absicht habe, auf der bevorstehenden Völkerbundstagung eine Anerkennung der italienischen Annexion Abessiniens vorzuschlagen oder ihr zuzustimmen. Der Ministerpräsident ging dann noch einmal auf die Beweggründe für den englischen Beschluß, die Sanktionen aufzuheben, ein. Das Ziel, fur das die Sanktionen ursprünglich angewandt worden seien, könnte jetzt nur durch ein militärisches Vorgehen von seiten des Völkerbundes erreicht werden. Einem solchen militärischen Vorgehen würde ohne Zweifel mit Gewalt Widerstand geleistet werden, und er wünsche zuschlagen, England mit derartigen militärischen Maßnahmen in Verbindung zu bringen. England habe die Sanktionspolitik ehrlich und eifrig ausprobiert. Ihr schließlicher Fehlschlag sei auf die Abneigung beinahe sämtlicher europäischen Nationen zurückzuführen, militärische Sanktionen anzuwenden. Bei der der Sanktionspolitik müsse man sich vor Augen halten, daß man nie wisse, in welchem Augenblick ein Angreiferstaat eine Sanktion als militärische Maßnahme betrachten würde. Das hänge völlig von seiner Stärke ab. Ministerpräsident Baldwin legte dann die zukünftige Politik der englischen Regierung dar. Die Regierung glaube immer noch, daß der Völkerbund und alle ihm angehörenden Staaten einen schweren Rückschlag erlitten hätten. Er habe jedoch nie geglaubt, daß der Fehlschlag des ersten Versuches zur Anwendung der kollektiven Sicherheit den Tod des Völkerbundes bedeute. Das sei keineswegs der Fall. Man müsse nun versuchen, inwieweit die kollektive Sicherheit verwirklicht werden könne. Die englische Politik stütze sich immer noch auf den Völkerbund und diese Angelegenheit müsse auf der Septembertagung aufgegriffen werden. Baldwin knüpfte dann an eine Bemerkung des Führers der Arbeiteropposition Attlee über den kürzlichen Jahrestag der Schlacht von Waterloo an und sagte dazu, er glaube, daß Attlee eine sehr merkwürdige Schlußfolgerung aus dierer Tatsache gezogen habe. Waterloo sei eine Schlacht gewesen, die eine lange Zeit von Kämpfen abgeschlossen und Europa den Frieden auf ein Menschenalter hinaus gegeben habe. Er entnehme den Worten Attlees, daß dieser den Jahrestag von Waterloo dadurch feiern wolle, daß er einen Krieg in Europa beginne. Bei Waterloo habe Wellington die Hilfe der Preußen erwartet, um seinen Erbfeind, die Franzosen, zu besiegen. Hundert Jahre später hätten Englands Erbfeinde, die Franzosen, Schulter a Schulter mit ihm gegen diejenigen gerampft, die Eng lands Verbündete bei Waterloo gewesen seien. Das lege ihm die Frage nahe, ob denn nicht die Zeit für diese drei großen Lander ggekommen sei, ch zusammenzuschließen und eine Politik der Befriedung Europas heraus zufin den.„Wir sind", so erklärte Baldwin,„äußerst bemüht, mit diesen Verhandlungen voranzukommen. Der Ministerpräsident wandte sich sodann nachdrücklich gegen eine Behauptung des Arbeiterabgeordneten Dalton, daß England angeblich die Absicht habe, ganz Europa sich selbst zu überlassen, wenn es sich selbst im Westen sichern könnte. Diese Behauptung sei völlig unbegründet. „Unsere eigene Sicherung sei von lebenswichtiger Bedeutung und es mag dahin kommen, daß der Völkerbund letztlich zusammenbricht. So weit sind wir aber noch nicht. Ich habe alle Hoffnung, daß wir, Verhandlungen zwischen unseren drei großen Ländern kommt, wir für die Sicherheit der Länder in Mitteleuropa ebenso Vorsorge treffen, wie wir das für uns selbst erhoffen.“ Das ist die Politik, die uns in den kommenden Wochen beschäftigen wird. Wenn der September kommt hoffe ich, daß Eden und seine Kollegen damit beginnen, die Grundlagen zu legen, auf denen ein großer Ueberbau. wie wir hoffen, ruhen wird. Möge sich das Haus keiner Unterschätzung der Schwierigkeiten der Aufgabe hingeben! Das kann große Verpflichtungen für dieses Land oder für jedes andere Land bedeuten, bevor wir den Buchstaben und den Geist der Völkerbundssatzung verwirklichen können. Das Unterhaus schritt darauf zur Abstimmung, bei der sämtliche Anhänger der Regierung bis auf einen für die Regierung stimmten. Das Bauunglück vor Gericht DRB Berlin, 24. Juni. Nach einer zweitägigen Verhandlungspause, die dazu dienen sollte, dem Gericht und den übrigen Prozeßbeteiligten Gelegenheit zur Auf arbeitung des bisher angefallenen Aussagematerials zu geben, wurde am Mittwoch die Beweisaufnahme im Berliner Bauunglücksprozeß fortgesetzt Zur Vernehmung gelangte der 34jährige Diplom Ingenieur Anton Geißlreiter, der bei dem Bau des Tunnels in der Hermann=Göringstraße als Statiker der Berlinischen Baugesellschaft mitgewirkt hat. Nach den Bekundungen des Zeugen fehlten in der Hermann=Göringstraße die sonst üb lichen Bau= und Konstruktionszeichnungen der Reichsbahn. Den ersten Absteckplan erhielt der Zeuge vom Angeklagten Weyher am 4. 2. 35 nachdem inzwischen die Rammarbeiten auf Veranlassung Weyhers längst begonnen worden waren Als man auf Grund der Projektänderungen eine neue östliche Außenwand bei den Ministergärten schuf, erfolgte keine neue statische Berechnung. Ihr Unterbleiben erklärte der Zeuge damit, daß er nicht dazu aufgefordert worden sei. Er habe auch eine neue Berechnung nicht für notwendig gehalten Im weiteren Verlauf der Verhandlung ergab sich, daß der Zeuge G. nur einmal vor dem Einsturz in der Baugrube gewesen ist. Er könnte aber nichts wesentliches über die dortigen technischen Einrichtungen aussagen. Der Zeuge bekundete weiter, der Angeklagte Weyher habe Anfang Juli bereits Kenntnis erhalten, daß die Rammträger zu kurz waren. Um diese Frage will sich der Zeuge aber nicht weiter gekümmert haben, weil das eine bautechnische Frage sei und nicht zu einem Ressort als Statiker gehört habe. Bäume wurden durch die Gewalt des Sturmes abernickt. In manchen Straßen von Paris stand das Wasser bis zu einem Meter hoch. Im Walde von Vincennes konnten etwa zehn„Personen, die mit ihren Kindern von den Wassermassen eingeschlossen waren, nur mit Hilfe der Feuerwehr befreit werden. Eine Vortur Nn)421g V7 Oilameter Länge überHafenverkehr in Marseille lahmgelegt DNB Paris, 24. Juni. Der Matin berichtet, daß sich die Streikbewegung im Marseiller Hafen weiter ausgeoehnt habe. Ueber 68 Schiffen wehe die rote Fahne. Schiffs sondern sogar die Schiffsreparaturarbeiter, die anstreicher und die Dockarbeiter. Der Ami du Peuple berichtet, daß sich die Streil bewegung auch auf die anderen franzö sischen Mittelmeerhäfen auszudehne beginne. So sei der Verkehr des Hafens Port=Vendres völlig stillgelegt. Auch hier wehe die rote Fahne an den Masten der Schiffe. Das Blatt erklärt, diese Vorfälle ließen darauf schließen, daß der Bolschewismus im Anmarsch sei. rund 4000 Streikende hielten die Schiffe, die von ihren Kapitänen und Offizieren verlassen worden seien, besetzt. Der Hafenverkehr ruhe völlig. Ein einziges Schiff. das Feuerwehrboot Alerte, das der Handelskammer gehört, habe nicht die rote Fahne gesetzt.„„ Einige wenige Schiffe, die noch im Laufe des Tages ohne Schlepperhilfe in den Hafen eingelaufen waren — die meisten ausländischen Schiffe werden auf andere Häfen umgeleitet—, konnten ihre Postladung, leicht verderblichen Lebensmittel und Passagiere noch abladen, woran sich aber sofort die Arbeitsniederlegung und Besetzung der Schiffe anschloß. Die Verpflegung der Streikenden wird, soweit möglich, aus Schiffsvorräten beschafft, wobei es, wie der Matin weiter meldet, sogar zu gewaltsamem Aufbrechen der Türen zu den * neinnen Boote angeschlossen, 1 Untergrundbahnhöfen herauszuholen. Zahlreiche ortsbahnstrecke wurde über einen Kilometer Länge über schwemmt, so daß der Verkehr eingestellt werden mußte. Straßendammlockerungen und Wasserrohrbrüche wurden in mehreren Stadtteilen verzeichnet. Bei einem Bruch der Straßenbahnoberleitung erlitten drei Personen durch die Kurzschlußstichflammen leichtere Brandwunden. Antijapanische Aktion? Chinesischer DRB Tokio, 24. Juni. Nach Meldungen der Agentur Domei und Pressestimmen der letzten 24 Stunden hat die Beschießung eines japanischen Frachtschiffes durch einen chinesischen Zollkutter große Erregung in den japanischen Kreisen ausgelöst. Domei glaubt, eine sehr scharfe Protestnote des japanischen Flottenkommandos Port Arthur und des Generalkonsulats Tientsin an die chinesischen Zollbehörden ankündigen zu können. Weiteren Mitteilungen der Agentur zufolge besteht die Möglichkeit der Entsendung eines japanischen Kreuzers nach Tangku. Die Japaner fordern weitgehende Entschädigung, Genugtuung uno Zusicherungen, daß derartige Vorkommnisse in Zukunft unterbunden werden. Man spricht weiter von der Forderung einer Revision der Zollhandhabung und eventuell sogar von der Einziehung der Seezollkutter. Dem Vernehmen nach verfolgen die örtlichen Marine= und Armeestellen die Entwicklung der Lage mit einiger Besorgnis, da man das Vorkommnis als Beginn einer antijapanischen Aktion ansieht, wodurch die Sicherheit Nordchinas gefährdet würde. Die Agentur Domei kündigt einen offiziellen Protest Tokios in Nanking an. Schwere Anwetter in Paris Der„Baum des Friedens“ vom Blitz zerstört DRB Paris, 24. Juni. Das am Dienstag über Paris niedergegangene Unwetter, im Verlaufe dessen der aumdes Friedens" durch Blitzeinschlag zerstört wurde, hat auch sonst im Stadtgebiet von Paris ganz beträchtliche Schäden verursacht. Hunderte von Kellern wurden überschwemmt. Große Wassermengen drangen in verschiedene Untergrundbahnschächte ein, wodurch der Verkehr streckenweise mehrere Stunden lang lahmgelegt wurde. Verschiedentlich mußte die Feuerwehr gerufen der Schlepper und auch der kleinsten Agnes Miegel erhält Herder=Preis DRB Berlin, 24. Juni. Der Herder=Preis der Johann Wolfgang von Goethe=Stiftung des Deutschtums eine außerordentliche gesstige Leistung des Deutschtums im Osten auszeichnen soll, ist von der Universität Königsberg erstmalig für das Jahr 1936 der Dichterin Agnes Miegel zuerkannt worden. Agnes Miegel hat ostdeutsche Landschaft, ostdeutsche Geschichte und den ostdeutschen Menschen meisterhaft gestaltet und in ihren Balladen, Liedern, Erzählungen dichterisch gedeutet. Sie ist, wie es in der Verleihungsurkunde heißt, im Charakter ihrer Dichtung der reinste, wahrste und höchste Ausdruck des ostdeutschen Menschen. HANDEL UND WIRTSCHAFT Rheinisch-Westfälische Börse Leichte Erholung Düsseldorf, 24. Juni. Die heutige Rheinisch-Westfälische Börse zeigte auf allgemeine kleine Käufe eine leichte Erholung. Die Kursbesserungen betrugen bis 2 Proz. Vereinzelt kam es auch zu leichten Abschlägen. Von Montanwerten wurden Mannesmann, Rheinstahl und Klöckner leicht erhöht gehandelt. Auch Vereinigte Stahlwerke konnten sich bei mehrfachen Umsätzen etwas bessern. dagegen lagen Deutsche Erdöl nur knapp behauptet im Markt. Hösch wurden in kleinsten Posten% Proz. billiger gehandelt. Dahlbusch gaben eine Kleinigkeit nach. Von Chemieaktien gewannen Farben 1 Proz., Goldschmidt konnten sich nur knapp behaupten. Elektroaktien waren heute stärker befestigt. RWE lagen kaum gehalten. Von Maschinenwerten gingen Muag ¼ Proz. schwächer um. Von Kaliwerten konnten sich Wintershall gut behaupten. Westdeutsche Kaufhof eher etwas leichter. Anleihen besserten sich leicht. Altbesitz wurden etwas erhöht bezahlt. Im weiteren Börsenverlauf unterlagen Mannesmann leichten Schwankungen. Der Kassamarkt tendierte uneinheitlich. Bonner Berg zogen etwa 1 Proz. an, dagegen verloren Balcke Maschinen 2 Proz. und Dynamit Nobel 3 Proz. Banken lagen ebenfalls uneinheitlich. Reichsbank besserten ihren Kursstand um 1½ Proz. Verkehrsaktien still, Versicherungen nur wenig verändert. Die Börse schloß kaum gehalten. * Basalt.-G. 10½, Bonner Berg 144, Braunkohle Zukunft 137, Deutsche Erdöl 128¼, I. G. Farbenindustrie 172¾, Felten u. Guilleaume 130½, Hösch-Köln-Neuessen 106⅛, Kabelwerk Rheydt 193, Klöcknerwerke 102½ Mannesmann 98⅞, Rhein. Braunkohle 244¼, Rhein. Stahlwerke 135, Schuckert 156. Siemens u. Halske 202½ Stollwerck 110½, Ver. Stahlwerke 93¾, Westd. Kaufhof 44½, Commerzbank 91¾, Allianz Vers. 265, Colonia Rückversicherung 265. Berliner Börsenbericht Sehr ruhig DNB Berlin, 24. Juni. Die nun schon seit einigen Tagen an den Effektenmärkten zu beobachtende Geschäftsstille kennzeichnete auch den heutigen Verkehr. Da sich Angebot und Nachfrage nahczu ausgleichen, ging die Kursfestsetzung heute sehr langsam vonstatten. Größere Abweichungen gegen den Vortag waren nur ganz vereinzelt zu beobachten. In der Grundlinie blich die Tendenz freundlich, so daß nach den ersten Notierungen schon kleine Kauforders genügten, teilweise Befestigungen herbeizuführen. Zu berücksichtigen ist auch, daß nach den Kursrückgängen der letzten Tage die niedriger gelegten Kauflimite zur Ausführung gelangten, wodurch dem g samten Markt eine gewisse Stütze verlichen wurde. Aktiengesellschaften Rheinische Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation, Köln In der gestrigen Bilanzsitzung der Rheinischen Aktiengesellschaft für Braunkohlenbergbau und Brikettfabrikation, Köln, genehmigte der Aufsichtsrat den Jahresabschluß. Der Brikettabsatz ist wegen des milden Winters nur un wesentlich, der Rohkohlenabsatz wegen des vergrößerten Industrie- und Stromabsatzes um etwa 9 Proz. gestie Förderung und Brikettabsatz bewegen sich damit wieder auf nahezu 90 Proz, der früheren Jahreshöchstzahlen. Der Stromabsatz der Tochtergesellschaft, Rheinisches Elektri citätswerk im Braunkohlenrevier.-., erreichte im Kalen derjahr 1935 mit 643,2 Mill. kWh eine Steigerung von 23.3 Proz. gegen das Vorjahr. Während der Brikettabsatz der Gesellschaft in den drei Geschäftsjahren seit Anfang 1933 nur um 8 Proz. zugenommen hat, ist durch dauerndes Bereitstellen zusätzlicher Arbeitsmöglichkeiten in dieser Zeit eine tatsächliche Gefolgschaftsvermehrung von 14 Proz. und gleichzeitig eine Verminderung der durchschnittlichen Feierschichten je Arbeiter von 3 auf 1,1 monatlich erreicht worden. Aus dem RM 5 250 771,51 betragenden Reingewinn erhält auf Grund des Dividendengarantievertrages mit der Roddergrube.-G. das gegenwärtig noch dividendenberechtigte Aktienkapital von RM 35 602 500.—(von insgesamt RM 72 900000.—) die garantierte Dividende von 12 Proz., von denen 8 Proz. an die Aktionäre ausgeschüt tet werden und der Rest nach Abzug der Kapitalertragssteuer mit RM 1281 690,— gemäß Anleihestockgesetz an die Deutsche Golddiskontbank zu überweisen ist. Aus den für soziale Sonderzwecke bereitgestellten Mitteln soll außer der regelmäßigen Zuwendung an die Wohlfahrtskasse ein Betrag von rund RM 400000,— an die gesamte aktive Gefolgschaft ähnlich wie in den Vorjahren gleichmäßiger Grundbetrag und nach dem Familienstande gestaffelte Zuschläge— ausgeschüttet werden. Die Generalversammlung wird am 13. Juli, 12 Uhr mittags, im Verwaltungsgebände der Gesellschaft stattfinden. Nationale Bauspar-AG., Köln WIID Köln, 24. Juni. Ueber das Vermögen dieser Baupargesellschaft ist am 13. Juni das Konkursverfahren eröffnet worden. Die erste Gläubigerversammlung wurde auf den 10. Juli anberaumt. Preußisch-Rheinische Dampfschiffahrtsgesellschaft AG, Köln WIID) Köln, 24. Juni. In der GV wurde der bekannte Abschluß für 1935(wieder ohne Dividende) einstimmig genehmigt, und beschlossen, als Ersatz für die Dividendenlosigkeit den Aktionären auf je 200 RM Aktien bis zu fünf Freifahrtscheine(wie im Vorjahre) zu gewähren. Einen gleichen Beschluß faßte die GV der anderen Zweiggesellschaft der Köln-Düsseldorfer, der Dampfschiffahrtsgesellschaft für den Nieder- und Mittelrhein zu Düsseldorf. Angesichts der im neuen Jahr bisher zu verzeichnenden befriedigenden Ergebnisse könne unter üblichem Vorbehalt mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung gerechnet werden. Neu in den AR gewählt wurde Dr. Hempel, Köln. Chemische Fabrik u. Farbwerke Dr. Koll u. Spitz A0, Köln-Mülheim WHD Köln, 24. Juni. 1935 brachte trotz allgemeiner wirtschaftlicher Besserung für die Buntfarbenindustrie noch nicht die erhoffte Geschäftsbelebung, so daß die Gesellschaft wiederum unbefriedigend abschließt. Bei einem Jahresverlust von 32 875(16 959) RM steigt der Verlustvortrag nach der durch die GV erfolgten Genehmigung auf 124 116(91 241) RM bei 320000 RM AK. Im neuen Jahr bestehe berechtigte Hoffnung, daß die zur Gesundung des Unternehmens getroffenen Maßnahmen demselben bessere Zeiten bringen werden. Bei einem von.209 auf.180 Mill. zurückgegangenem Rohertrag sind Löhne und Gehälter mit .095(0,099) Mill. nicht so stark zurückgegangen, die übrigen Posten sind ebenfalls kaum verändert, die Abschreibungen mit 12 358(12092) RM bemessen, nur sonstige Aufwendungen.089 gegen.097 Mill. i. V. Aus der Bilanz: Verbindlichkeiten insgesamt.109(.119), darunter.027 (.034) Bankschulden, anderseits Anlagevermögen.172 (0,179), Vorräte 0,059(0,081), Warenforderungen 0,050 (.057), Bankguthaben, Kasse usw. 0,012(0,019) Mill. RM. Donnerstag, den 25. Juni 1936 Ueue Tag Nr. 174 Zwei Ilienschen, zwei Welten 5. Fortsetzung „Er ist Einzelgänger. Er kennt nur sein Werk, für das er lebt. Sonst ist ihm alles egal. Man muß ihn bewundern", sagt Dr. von Gerre. Sicherlich ist er einzigartig. Er hat ein Werk geschaffen, wie selten einer. Ich finde nur, es hängt in irgendeiner Art ein winziger Hauch von Lächerlichkeit daran. Das kommt von der Materie: etwas teigig.“ Iris zuckt die Achseln.„Ich hab's Vater oft gesagt, aber er hat kein Verständnis dafür. Ihm ist Teig das gleiche, was andern Kupfer oder Baumwolle ist Er findet nichts Lächerliches daran.“ „Es ist auch das gleiche. Materie ist nicht wichtig. Wichtig sind die Hände, die sie formen.“ „Möglich. Einen Schnaps? Ich kann ihn empfehlen.“ „Nein, danke.“ „Eine Zigarette werden Sie aber doch rauchen?“ „Gern. Wir sitzen hier so zurückgezogen in der Ecke— müssen Sie sich nicht Ihren Gästen widmen?“ „Ich denke nicht daran, mir gefällt es hier sehr gut. Wozu ist Tante A. da? Beobachten Sie bitte einmal Tante A. Wie kommt Sie Ihnen vor?“ „Stellen Sie mir bitte keine derartigen Fragen, Iris.“ „Sie sind ein Feigling, Claus.“ „Ich bin kein Feigling. Aber was soll ich auf eine solche Frage antworten?“ „Sie sollen antworten: Tante A. kommt mir vor wie eine Glucke.“ „Pfui, Iris. Was hat sie Ihnen getan?“ „Sie hat mir nichts getan, weil sie es nicht wagt. Aber sie mag mich ebenso wenig wie ich sie. Sehen Sie nur, was sie um den Hals trägt: einen ganzen Juwelierladen. Sie kann gar nicht anders als Anastasia heißen, aber ich krieg' den Namen nicht über die Lippen. Er ist grausam, Claus, mitunter stellt die Vorsehung Typen her, wie aus schlechten Filmen. Tante Anastasia ist vom Scheitel bis zur Sohle ein Emporkömmling, und nicht mal aus eigener Kraft. Kennen Sie den Werdegang der Tante Anastasia? Es ist eine hübsche Geschichte. Ich werde sie Ihnen erzählen. „Bitte nicht. Reden wir lieber von etwas anderem.“ „Ach so, es ist Ihnen peinlich? Was sind Sie für ein Mensch, Claus! Sie können sich nicht damit abfinden, daß ich keine Ahnen habe. Ich würde gern Ihnen zuliebe aus Tante Anastasia zumindest ein Patrizierkind machen, aber es geht wirklich nicht. Sie ist eben nur die Schwester eines Selfmademan. Urwüchsig und kernig, pflegt man zu sagen?“ Sie lacht auf. „Sie verstehen mich falsch, Jris. Sie wissen genau, wie hoch ich Sie persönlich schätze, und daß sie mir wertvoll erscheinen, gleichgültig welcher Herkunft Sie sind. Ich finde nur, einer der Grundzüge Ihres Wesens ist eine Art von Selbstironie, die schmerzhaft wirkt. Sie scheinen nicht genau zu wissen, wo Sie hingehören. Sie machen sich über alles lustig, aber so. daß man glaubt: innerlich sind Sie traurig. Darum vermeide ich Gespräche, die zu nichts führen.“ „Teilweise haben Sie recht. Ich bin eine„Mißgeburt“, ich weiß wirklich nicht, wo ich hingehöre: ich stehe zwischen zwei Welten. Meine Mutter ist zu früh gestorben, sie hätte aus mir etwas gemacht. Der Uebergang zu Tante Anastasia hat nir einen Knick gegeben, der bleibt. Mein Vater hätte mich zu Verwandten meiner Mutter geben müssen, anstatt diese Roman von Hugo Maria Kritz Copyright Carl Duncker Verlag, Berlin W 62 Frau ins Haus zu nehmen, die nur an sich selbst denkt in ihrer robusten Gewöhnlichkeit. Sie hat mich auf dem Gewissen, wenn nichts Richtiges aus mir geworden ist. Sie hat meine Kritik herausgefordert und in jahrlanger Uebung geschärft. Ich kann nicht dafür, daß ich die Dinge so sehe, wie sie sind. Ich muß lächeln, wenn ich daran denke, daß wir zu den wichtigsten Häusern des Landes zählen. Ich habe kein Gefühl dafür, es erscheint mir komisch angesichts einer Tante Anastasia. Ich sehe mich dann nur als eine reiche Bürgerstochter, nichts weiter.“ „Sie haben wenig Selbstgefühl, Jris.“ „Ach, Selbstgefühl! Haben Sie denn welches? Wer, sind Sie? Ich frage Sie: wer sind Sie? Packen Sie aus— ich will wissen, welche Meinung ein Mensch von sich haben muß, um„Selbstgefühl“ zu besitzen. Reden Sie. Was halten Sie von Claus v. Gerre?“ „Lassen Sie mich doch aus dem Spiel, Jris. Von mir ist nicht die Rede. Das wäre auch viel zu uninteressant" „Der letzte Satz war überflüssig. Ich weiß ebensogut wie Sie, daß Sie im Grunde genau so wenig mit sich selbst anzufangen wissen wie ich. Nur ist ein Unterschied: Sie haben einen Beruf, den Sie selbst gewählt haben, und der Sie fesselt— Ihre Existenzberechtigung für die Gemeinschaft ist mithin gerettet. Die Menschheit braucht Augenärzte, und wenn Sie überhaupt nichts anderes sind als Augenarzt, so genügt das schon. Ob Sie nebenbei ein Privatleben besitzen oder nicht, das wird nebensächlich, da Sie doch einen Zweck haben und also nicht vergeblich zur Welt gekommen sind. Aber ich? Ich bestehe überhaupt nur aus Privatleben.“ „Sie haben doch auf einen Beruf, Jris.“ „Ach Claus, das durfte nicht kommen Beruf! Ein bißchen Modezeichnen nennen Sie Beruf. Sagen Sie lieber: Spielerei eines gelangweilten Menschen Wär ich nicht zufällig Iris Höxter, so würde wahrscheinlich überhaupt niemand eine Zeichnung von mir veröffent lichen, sondern mane würde mich in hohem Vogen mitsamt meinen Kunstwerken vor die Tür setzen.“ „Sie vergessen vor lauter Grübeleien über das Leben zunächst einmal das Naheliegende: nämlich zu melancholisch vor sich hinstarren und ein Gesicht machen, als müßten Sie morgen sterben! Warum leben Sie denn nicht selbst so frisch und fröhlich drauf ios?“ „Sie sind in einer Art klug, Iris, die entschieden vom Uebel ist. Man kann Ihnen nichts erwidern, was Sie nicht schon selbst immer wieder gesagt hätten. Aber Sie leiden an einem Mangel an Gefühlen. Sie empfangen keine, und Sie haben keine zu vergeben, Iris. Das ist der Grund Ihrer Bitterkeit.“ „Wunderbar, Herr Doktor, das ist eine glänzende Diagnose! Ganz großartig! Mangel an Gefühlen— mit anderen Worten: Sie empfehlen mir zu heiraten?“ „Ja, Iris, Sie brauchen einen Mann.“ „Nein, ich brauche einen Lebensinhalt. Das kann ein Mann sein, das kann ein Kind sein, das kann eine Idee sein— was weiß ich armes Mädchen! So wie ich bin, bin ich zu nichts nutze. Das weiß ich genau.“ „Was sagt denn Ihr Vater dazu?“ „Mein Vater sagt überhaupt nichts, weil es ihn nicht besonders interessiert. Das Gewissen der Familie ist Tante Anastasia. Für sie ist meine Unterbringung in einer erstklassigen Ehe eine Lebensfrage.e quält mich seit sechs Jahren, ohne Erfolg allerdings. Sie ist beständig auf der Suche nach einem passenden Mann für mich. Einmal hat sie sogar den pensionierten Staatsminister, mit dem sie sich eben unterhält, in Vorschlag gebracht! Er ist„noch sehr rüstig“ hat sie gesagt, und vor allem ist er ein Graf.“ Claus lacht amüsiert. Dann aber wird er plötzlich ernst. „Einmal Iris, wird es Ihnen aber zu langweilig werden, immer Nein zu sagen. Sie werden auch genug haben, zu Hause zu sein und Ihre Tante dauernd zu sehen.“ „Hören Sie auf, Claus! Ich hab' ja jetzt schon genug davon und wär' vielleicht wirklich glücklicher, wenn ich einmal so richtig verliebt sein könnte. Was versteht man eigentlich unter„verliebt“? Was soll das das Bild sein? eines gen? Muß man Wie ist das? Muß man Mannes auf dem Herzen travon ihm träumen, errötend un leben.“ „Das klingt sehr überzeugend, Claus, besonders ter seinem Blick erschauern, wenn er einem übers Haar aus Ihrem Munde, wenn Sie mit Ihren Augen leicht streicht? Was heißt das: verliebt sein? Ich habe es im Dreivierteltakt Ein Farmer aus Walsgrave on Stowe, der kürzlich eine landwirtschaftliche Ausstellung besucht hatte, kam auf den Gedanken, auch seinen Betrieb zu modernisieren. Zu diesem Zweck kaufte er sich also zunächst einmal eine elektrische Melkmaschine, mußte zu seinem Leidwesen jedoch recht bald feststellen, daß sich seine Kühe mit dieser Neuerung absolut nicht zu befreunden vermochten. Die Milchproduktion ließ ganz erheblich nach. Das Geräusch der elektrischen Milchmaschine hatte im übrigen ganz verschiedene Wirkung auf das Vieh: Die Kühe schliefen bei dem surrenden Geräusch zum Teil ein, oder wurden dabei nervös. Da war nun guter Rat teuer. Die elektrische Melkmaschine einfach wieder in die Ecke zu stellen, dazu konnte sich der Farmer nicht entschließen. Wozu hatte er sich dann erst in Unkosten gestürzt? Er fand eine Lösung, indem er sich außerdem ein Grammophon zulegte, das dazu bestimmt war, das Geräusch der Melkmaschine zu übertönen. Das Experiment soll seinen Angaben zufolge restlos gelungen sein. Seine Kühe geben seitdem nicht nur wieder soviel Milch wie früher, sondern sogar mehr. Solche musikalische Begleitung scheint ihnen jedenfalls zu passen. Allerdings sind die Kühe des Farmers von Walsgrave on Stowe nicht für jede Musik empfänglich. Ein Foxtrott z. B. sagt ihnen gar nichts. Auch für den schwermütigen Rhythmus eines Tangos haben sie nicht viel übrig. Ganz außerordentlich sollen ihnen dagegen die beschwingten Weisen eines Walzers gefallen. Vor allem der Wiener Walzer hat es offenbar auch für dieses Rindvieh in sich. Jedenfalls soll dann die Milch in Strömen fließen, während die edlen Spender sich gleichzeitig im Dreivierteltakt wiegen— so wenigstens erzählt der begeisterte Farmer. Auch die Kühe von Walsgrave on Stowe scheinen zu wissen, was schön ist. nie begriffen, und ich glaube, niemand begreift es im Grunde. Dennoch möchte ich es einmal erleben. „Was hindert Sie, Iris? Warum hadern Sie immerfort? Sie sind ein seltsames Mädchen Seit ich Sie kenne, und das sind doch iun schon Jahre grübeln Sie in einemfort und sind unzufrieden und behaupten, das Leben ginge an Ihnen vorbei— warum tun Sie denn nichts dagegen? Packen Sie doch Ihre Koffer und ziehen Sie hinaus in die Welt! Was hält Sie davon ab?“ „Das will ich Ihnen genau sagen: die Furcht vor Enttäuschungen. Ich suche nämlich keine Abenteuer. Wenn Sie das glauben, schätzen Sie mich schlecht ein, was ich bedauern würde. Oder dachten Sie vielleicht, ich würde mit Barspielern oder Eintänzern durchbrennen? So geschmacklos bin ich nicht. Ich hasse Abenteuer und Extravaganzen und hysterische Frauen. Ich würde mich erschießen, wenn ich ein Temperament hätte, das mich zu Verrücktheiten treibt, weil ich Frauen verachte, die sich zu Dummheiten hinreißen lassen, obwohl sie wahrscheinlich schuldlos sind. Ich könnte nicht so leben, ich brauche Ordnung und Sauberkeit.“„1 Claus steht plötzlich auf.„Da kommt Ihre Tante“, sagt er und knöpft sich den Smoking zu. „Die hat mir grade gefehlt“, stöhnt Iris. „Ah, die beiden Unzertrennlichen!“ sagte die Tante und lächelt etwas geziert.„Bei uns braucht man nie zu fragen: wo steckt Iris? Man braucht nur nach unserm lieben Doktor zu fragen— da ist sie dann bestimmt auch.“ Sie lacht, die Schultern beben. Dann geht sie weiter. Iris sieht Claus an:„Sie müssen übrigens wissen, Claus, daß Sie auf der Liste der möglichen Schwiegerneffen— wenn man so sagen kann— an zweiter oder dritter Stelle stehen.“ „Leider nur auf der Liste.“ Sie lacht auf.„Erinnern Sie sich, Claus, daß Sie mir einmal einen Heiratsantrag gemacht haben? Es ist Jahre her.“ „Sehen Sie, Iris. Sie fragten vorhin, was das sei: verliebt zu sein. Damals war ich verliebt, zum ersten= und zum letztenmal in meinem Leben. Wirklich.“ „Ihre Verliebtheit hat sich dann aber gelegt, hoffe ich. Oder sind Sie am Ende immer noch—“ „Nein, nein, um Gottes willen!“ Er wehrt lachend mit beiden Händen ab.„Wo käme ich da wohl hin? Sie haben mir die Verliebtheit ausgetrieben, Iris, Sie verstehen das glänzend.“ „Heute sind Sie mir sicherlich dankbar dafür, Claus, denn eine Freundschaft taugt doch mehr. Gesetzt, ich wäre mir damals nicht so klar gewesen über alles, und ich hätte ja gesagt: wäre diese Ehe nicht unglücklich geworden? Und würden wir uns heute so ehrliche und offene Freunde sein können? Stünden nicht Berge von Enttäuschungen, Zweifeln und Kümmernissen zwischen uns? Sie müssen mir wirklich dankbar sein. Claus, daß ich Ihnen den Kopf zurechtgesetzt habe. Ich bin mir selbst dankbar, denn wenn ich Sie jetzt nicht als Freund hätte, würde ich wahrscheinlich trübsinnig werden.“ Er blickt vor sich hin.„Sie haben recht, Iris“, sagt er langsam,„eine Freundschaft ist mehr.“ In diesem Augenblick wird es ihm bewußt, daß er lügt. Fortsetzung folgt. 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Köln Unter Fettenhennen 19.— Ruf: 22 30 30 riseur jetzt Kals.-Wilh.-Ring 5 Fernruf 56628 Einladung zur ordentlichen Generalversammlung am Mittwoch, dem 8. Juli 1936, abends.30 Uhr, im Vereinshaus Klettenberggürtel 65. Tagesordnung: 1. Protokoll 2. Geschäftsbericht 3. Beschlußfassung über den Jahresabschluß(Bilanz) und Gewinn- und Verlustrechnung 4. Gesetzliche Rechnungsprüfung 5. Entlastung des Vorstandes 6. Entlastung des Aufsichtsrates 7. Ergänzungswahl des Aufsichtsrates 8. Satzungsänderung 9. Anträge. Die Bilanz liegt ab 25. Juni er.. vorm. von—12 Uhr. im Geschäftszimmer. Wichterich Straße 55. offen. Anträze sind bis zum 4. Juli cr. schriftlich einzureichen. Der Zutritt zur Generalversammlung ist nur unseren Mitgliedern gegen Vorzeigung des Mitgliedbuches sestattet Der Vorstand gez. Ant. Antweiler (12 936) Der Aufsichtsrat gez. Schütten Allgäufahrt Erholungsaufenthalt in Sonthofen. 8 Tage: 89.—. Abfahrten jed. Montag.—„Heimat. freunde". Köln. Unter Fettenhen nen 19.— Ruf: 22 30 30.(12 661) 12 732) Walhalla Naturbartwachs, dauerhaft. naß wischbar(12 490) I DDDNTIRIAA EEE IE HMotorradverleib.Junge Hunde Cockerspaniel, mit Stammbaum, ElHerzagenrath— Ubiersing 12. 926 21. (12 527) Damenfahrrad zu verkaufen.— 15.—. Mülheim. Regentenstr. 14. I. 12 929) tern prämiiert, zu verkaufen. Burgunder Str. 53, II. (12 923) Göricke und Brennadot Visser& Co Gmbfl. Mühlenbach 51 Mc AngoraKätzchen entlaufon.— Die Besitzerin wußte sich zu helfen. Schon am folgenden Tage veröffentlichte sie eine entsprechende Klein Anzeige im Neuen Tag. u. das Kätzchen war schnell in der Nachbarschaft wiedergefunden. Donnerstag, den 25. Juni 1936/ Nr. 174 Von C bis 24 Uhr In einem Geschäft in der Breite Straße wurde ein Mann beim Diebstahl eines Taschenmessers und einer Dose Mottenpulver ertappt. Man führte ihn der Kriminalpolizei vor. Am 22. Juni gegen 14.50 Uhr kam ein 48jähriger Kriegsbeschädigter aus der Gartenstraße an der Frohngasse zu Fall. Bei dem Fall zog er sich einen Schädelbruch zu, an dessen Folgen er jetzt gestorben ist. Flug in die Ferien „Hausspruch“ der Witue Graß: „Bewahret einander vor Herzeleid! Trotzdem unglaubliche Zustände Weitere Zeugenaussagen im Mordprozeß — Als Kinder lauschten wir atemlos dem Märchen vom fliegenden Koffer. Von jenem Koffer, in den man sich hineinsetzte und der einen dann im Fluge durch die Luft in jedes erträumte Wunderland brachte. Heute ist das Märchen auf einmal Wahrheit geworden. Der Flug in das Land der Träume ist längst kein Wunschtraum mehr.... Wie man im Märchen den fliegenden Koffer bestieg. so besteigt man heute das Flugzeug. Es steht auf dem Flugplatz der großen Städte wartend bereit, um die Großstadtmenschen in rund 100 Minuten schon irgendwohin in ein Wunderland zu entführen, in die Berge, an die See, überallhin, wo es schön ist im Vaterland, und wo dem Menschen Erholung und Ausspannung winkt. Der riesige Vogel erhebt sich in die Lüfte, schraubt sich langsam empor in die Wolken, und es ist, als ob man wirklich allen Staub und alle Unrast der Erde hinter sich läßt. Wer in die Ferien fliegt, beginnt die schöne Zeit mit dem eindrucksvollsten Erlebnis. Niemals ist das Fliegen so schön, als wenn uns das Flugzeug dem Ferienziel entgegenträgt. Auf einmal schauen wir mit seligen Augen herab auf das weite Land, das tief unter uns vorbeizieht. Und wir fühlen im tiefsten Herzen das Glück solchen Fluges. Was dort unten sich breitet— Hügel mit frischgrünen Wiesen, lichtes Land und dunkle Wälder, Städte und Dörfer— all das ist Deutschland, ist deutsches Land. Und wir tragen in uns das beglückende Gefühl, jetzt einmal ein paar Wochen lang nichts tun zu müssen, als uns an den Schönheiten eben dieses Landes zu freuen. Dieser Flug in die Ferien— ist er nicht doch ein Stückchen des alten Märchens vom fliegenden Koffer? Wir lächeln: der fliegende Koffer— natürlich fliegt auch unser Koffer mit. Er hat gleich uns Flügel bekommen, er wandert genau so in den Rumpf der Flugmaschine, wird im Gepäckraum verstaut und am Reiseziel wieder hervorgeholt. Also hat das alte Märchen Recht behalten: der Koffer fliegt wirklich durch die Luft, nur daß er in seinem Innern unsere Habe mit sich führt und daß wir selbst statt im Koffer im bequemen Lehnstuhl sitzen und in den Himmel hineinfliegen. S. Verkehrsunfälle Das unheimliche Haus Der zweite Tag des Mordprozesses Ludwigs begann mit einer Besichtigung des Hauses der Witwe Graß am Botanischen Garten durch das Gericht im Beisein des Angeklagten, zu der aber die Oeffentlichkeit nicht zugelassen war. Das Haus ist von Pressevertretern schon am Montagnachmittag besichtigt Es macht sowohl innen wie außen einen völlig verwahrlosten und verschmutzten Eindruck. Gartenkomplex ist von Unkraut, das oft Manneshöhe hat, bedeckt. Einige Obstbäume tragen die ersten Früchte. Die Stallungen, die sich rings um das Wohngebäude hinziehen, das im Stil der Wohnhäuser alter Bauernhöfe errichtet ist, sind völlig verfallen. Beim Eingang auf das Grundstück hat man zuerst einen schmalen Weg zu durchmessen. Rechts, und links erheben sich hohe Mauern, die noch mit Blechplatten verkleidet sind. Den Hof betritt man durch ein altes Tor, an dem die Schelle abgerissen ist. Links im Hof befindet sich ein Hundezwinger, in dem zu Lebzeiten der Frau Graß ein Wachhund lag. der auch frei auf dem verwahrlosten Gelände umherstreifte. Das Wohnhaus selbst macht einen geradezu unheimlichen Eindruck. Es bildet so recht den dunklen Hintergrund zu der Tragödie, die sich im September oder im Oktober des Jahres 1934 hier abgespielt haben muß und nun am Appellhofplatz ihren Abschluß finden soll. 8 Ein schwerer, muffiger Geruch strömt dem Besucher des Hauses entgegen. Von den acht Zimmern, die es enthält, wurden drei von der Witwe Graß und von Ludwigs bewohnt. Diese Zimmer liegen auf dem ersten Stockwerk. Die anderen Räume dienten den beiden mehr oder weniger als Abstellplätze für alte, unbrauchbar gewordene Möbel. Schmutz und Staub lagen hier fingerdick. Nicht besser sah es in den drei Zimmern aus, die Frau Graß mit Ludwigs bewohnte. Auch hier starrte alles vor Schmutz, Staub und SpinnEigenartig muteten in dieser ekelerregenden Umgebung zwei Spieluhren an, Instrumente aus Großvaters Zeit. Auch zwei Klaviere sind in der Wohnung noch vorhanden, die tatsächlich ihren Klang trotz der Feuchtigkeit im Hause noch behalten haben. Ueber einer Zimmertür sah man einen sogenannten Hausspruch, dessen erste Zeile lapidar lautet:„Bewahret einander vor Herzeleid!" Die Wohnung ist mit viel Kitsch versehen. Im Wohnzimmer fanden sich Alben, die durchweg Ansichtskarten enthielten, die Pferdeköpfe in den verschiedensten Formen und Farben zeigen. Der junge Graß war ein Liebhaber von Pferden und hatte sich diese Sammlungen zugelegt. Am widerlichsten wirkt wohl das Schlafzimmer, das beide gemeinsam hatten. Sie legten sich, wenn sie zur Ruhe gingen, einfach auf die Matratzen, ohne daß diese vorher überzogen waren. In diesem Zimmer hat man auch einen blutgetränkten Bettvorleger gefunden. Ueberall im Hause sind noch die Spuren der kriminalpolizeilichen Ermittlungsarbeit zu sehen, ebenso im Garten. Man hat Mauern durchbrochen, hat den Boden an verschiedenen Stellen ausgraben müssen; im Garten selbst sind ebenfalls Grabungen vorgenommen worden, in der Erwartung, doch endlich eine Spur der verschwundenen Witwe zu finden. Das Gericht war gegen 11 Uhr mit der Ortsbesichtigung fertig und kehrte zum Appellhofplatz zurück, um in der Zeugenvernehmung fortzufahren. Zuvor gab der Vorsitzende noch bekannt, daß eine Kölner Zeitung einem gestern vernommenen Zeugen einen gewissen Vorwurf gemacht habe, der aber nicht zutreffe. Landgerichtsdirektor Dr. Schäfer stellte dann den Tatbestand richtig.(Es handelt sich bei dieser Zeitung nicht um den„Neuen Tag“. Die Schriftleitung.) Charakterschilderungen des Ludwigs Als erster Zeuge wird ein Mann vernommen, der auf Grund seiner Tätigkeit als Angestellter einer Futtermittelfirma 1924 mit Frau Graß in geschäftliche Beziehungen trat. Er kam zweimal in der Woche mit der alten Witwe zusammen und lernte bei dieser Gelegenheit auch Ludwigs kennen. Von diesem hat er feststellen müssen, daß er sehr mißtrauisch und weiterhin auf Geld gradezu„versessen“ war. Ludwigs wurde mit der Zeit auf diesen Zeugen eifersüchtig, weil ihn die Frau Graß öfters zu sich einlud. Von Bedeutung ist die Aussage eines 55jährigen Zeugen, der als Viehwärter auf der Sinnersdorfer Mühle, die von dem Bruder Hilger Ludwigs bewirtschaftet wird, längere Zeit tätig war. Frau Graß erschien hier öfters zu Besuch. Ludwigs, der Angeklagte, war dann immer sehr um sie bemüht, um sie, wenn sie den Rücken gewandt hatte, mit„Alte“ zu benennen. Dieser Zeuge hat auch einmal nach dem Vermögen der Frau Graß gefragt, worauf ihm die Antwort wurde, das sei alles testamentarisch geregelt. Dann fiel die Aeußerung:„Die Alte verreckt doch bald mal!" Leider kann der Zeuge nicht mehr angeben, wer diese Aeußerung getan hat, ob Josef Ludwigs oder der Bruder Hilger. Der Zeuge erwähnt weiter dann noch einen gewissen Fritz vom Buttermarkt, der Sonntags in Sinnersdorf erschienen sein soll und sich immer abseits vom Gesinde hielt. Er ist der Auffassung. als ob dieser„Fritz“ Helfershelfer bei dem Mord gewesen sei! Die Verteidigung stellt fest, daß man diesen Fritz leider nicht festgestellt habe, was doch nicht aulzu schwer gewesen sein könne. Dr. Achter stellt dann den Antrag, daß auch über den Geisteszustand der Frau Graß ein Gutachten erstellt werde. Eine sehr belastende Aussage für den Ludwigs macht ein Wirtschaftsberater, der 1925 die Frau Graß in Steuersachen beriet. 1926 trat Ludwigs in die Erscheinung.„Er machte auf mich den denkbar ungünstigsten Eindruck!“, sagte der Zeuge wörtlich. Weiterhin hatte er den Eindruck, als wenn Ludwigs die Frau Graß isolieren wolle, um sie ganz für sich zu gewinnen! Verschiedentlich hat der Zeuge Frau Graß auch vor dem Angeklagten gewarnt und ihr dringend nahegelegt, ihn doch aus dem Hause zu entfernen. Frau Graß ging dann meistens schweigend darüber hinweg oder tat so, als wenn sie gewisse Verpflichtungen gegenüber Ludwigs habe. Der Zeuge bekundet dann weiter, daß er später dem Angeklagten einmal nahegelegt habe, die Witwe Graß doch zu heiraten, worauf dieser erklärte: Bei einem Zusammenstoß zwischen einem Personenkraftwagen und einem Radfahrer auf dem Mauritiussteinweg erlitt dieser einen Ellenbogenbruch. Auf der Militärringstraße fuhren zwei auf einem Fahrrad sitzende Schüler gegen einen Lastkraftwagen. Während einem der Arm gebrochen wurde, kam der andere mit einer Stirnverletzung davon. Dann wurde eine Radfahrerin auf der Bergisch Gladbacher Straße von einem Motorrad erfaßt. Sie stürzte und zog sich Verletzungen zu. Ein Motorradfahrer fuhr auf der Aachener Straße einen Fußgänger an, wobei beide zu Boden stürzten. Während der Fußgänger eine Wunde am Kopf davontrug, zog sich der Kraftfahrer einen Bluterguß am linken Augenlid zu. Ein sechsjähriges Mädchen trat in der Konradstraße rückwärts vom Bürgersteig auf den Fahrdamm. Hierbei wurde es von einem Lastkraftwagen erfaßt. Es erlitt einen Unterschenkelbruch und wurde in ein Hospital geschafft. Durch eigene Unvorsichtigkeit kam auf der Bergisch Gladbacher Straße ein junger Radfahrer dadurch zu Schaden, daß er hinter einem Lastwagen fuhr und diesen überholte, ohne auf ein entgegenkommendes Fahrzeug zu achten. Er mußte mit einer Gehirnerschütterung und anderen Verletzungen in ein Hospital geschafft werden. Leben und Tod Das Statistische und Einwohneramt meldet über die Bevölkerungsvorgänge in Köln in der Woche vom 7. bis 13. 0. 1936: Geboren wurden 271 Kinder, d. s. stark 18 aufs Jahr und 1000 der Bevölkerung von 761 109 am 1. Mai 1936. Lebendgeboren wurden 259 Kinder(darunter 19 ortsfremde und 10 uneheliche, 129 männliche und 130 weibliche). Von den 12 Totgeborenen waren 3 unehelich. In der gleichen Woche erfolgten 114 Eheschließungen oder ungefähr 8 aufs Jahr und 1000 der Bevölkerung. Die Zahl der Sterbefälle betrug 166, d. s. stark 11 aufs Jahr und 1000 der Bevölkerung. Darunter befanden sich 17 Kinder im 1. Lebensjahr und 78 über 60 Jahre alte Personen. Nach der Todesursache entfielen von den Sterbefällen u. a. auf Tuberkulose 18, Krebs und andere bösartige Neubildungen 17. Gehirnschlag und Lähmungen ohne nähere Angabe 21, Herzkrankheiten 25. Lungenentzündung 7, Selbstmord 3, Verunglückung 7; auf alle übrigen Todesursachen entfielen 68 Fälle. Von den Gestorbenen waren 10 ortsfremd. Hauptamtsleiter Hilgenfeldt in Köln Der Hauptamtsleiter der Reichsleitung der NSDAP, Leiter der NSV des Hauptamtes, Pg. Hilgenfeldt, stattete der NSV-Gauamtsleitung Köln-Aachen am 23. Juni einen kurzen Besuch ab. Nach einem Rundgang durch das Gaugebäude der NSV besuchte Pg. Hilgenfeldt in Begleitung des stellv. Gauleiters Pg. Rich. Schaller einige Kindergärten, Gemeinschaftshäuser und NS-Schwesternhäuser, um dann die NSV-Siedlungsbauten im Kreis Schleiden zu besichtigen. Photo: Hügen Rückseite des Hauses der Witwe Graß „Ich weiß was ich will, man soll mich nicht für dumm verschleißen!" Eine Frau., deren Mann ein Vetter der Frau Graß ist, hat diese am ersten Dienstag des September 1934 am Chlodwigplatz getroffen. Beide Frauen sind dann zusammen in der Straßenbahn nach dem Heumarkt gejahren. Unterwegs erkundigte Frau Graß sich, ob eine Hühnerfarm noch ihren Mann ernähre. Sie erklärte sich dann bereit, einige Morgen Land für Ludwigs zu kaufen. Die Zeugin hatte damals den Eindruck, daß Witwe Graß ziemlich aufgeregt war und den Ludwigs gern aus ihrer Nähe hätte weghaben wollen. Es setzt nach dieser Vernehmung eine Mittagspause ein. Um 3 Uhr wurde die Verhandlung dann fortgesetzt. Man hörte einige Zeugen, die sich im gewissen Sinne günstig über den Ludwigs ausließen und auch bekundeten, daß er mit der Frau immer in Eintracht und Frieden gelebt habe. Mariyrium eines Dienstmädchens Allgemeine Aufmerksamkeit erregt die Aussage einer Frau., die früher drei Jahre bei der Frau als Dienstmädchen tätig war. Die Darstellung, die diese Zeugin gibt, ist erschütternd. Man soll es nicht für glaubhaft halten, was diese Zeugin bei der alten Witwe alles erleben mußte. Die Schmutzzustände waren nach der Darstellung dieser Zeugin derort, daß sich die Feder sträubt, sie zu schildern. Das Mädchen selbst durfte niemals im Haus selbst schlafen, sondern hatte über den Pferdeställen zu kampieren. Ihr war ein Lohn von zehn Mark im Monat zugesagt. Als sie nach drei Jahren kündigte, erhielt sie 25 oder 30 Mark von der Frau Graß und mußte einen Revers unterschreiben, wonach sie keine Ansprüche mehr habe. Als die Zeugin nach der Differenz fragte, erklärte ihr die Graß, diese Gelder seien alle für soziale Abgaben draufgegangen. Dabei ist die Zeugin niemals versichert gewesen! Zu essen bekam sie nur wenig oder gar nichts. So geschah es verschiedentlich, daß die Frau früh am Morgen schon das Haus verließ. Sie stellte dem Mädchen dann einen Topf Kaffee auf die Steintreppe des Hauses, der aus einem drei bis vier Monate alten Satz bestand. Außerdem bekam die Zeugin einige trockene Schwarzbrotscheiben. Es ist erstaunlich, daß das Mädchen unter diesen menschenunwürdigen Umständen solange in der Stellung ausgehalten hat! Interessant ist die Schilderung der Zeugin über den Selbstmord des jungen Graß. Man war Weihnachten 1925 erst der Auffassung, daß er verreist gewesen sei. Durch einen Zufall betrat die Zeugin am zweiten Feiertag den zweiten Stock. wo das Zimmer des jungen Graß sich bejand. Mit einem Feuereisen mußte sie die Tür zu dem Zimmer öffnen und fand den Jungen tot vor. Als sie ihre Entdeckung der Frau, die im ersten Stockwerk im Wohnzimmer war, mitteilte, antwortete diese mit einem gleichgültigen„So“! Sie blieb auch auf dem Sofa sitzen und kümmerte sich nicht um den Toten. Die Zeugin erwähnte noch weiter, daß sie, als sie einmal Geld von der Frau Graß für sich persönlich forderte, ins Gesicht geschlagen wurde. Die Zeugin hat auch gesehen, daß die Witwe einmal auf dem Schoß des Angeklagten gesessen hat. Das Furchtbarste erlebte das Mädchen aber, als es einmal magenkrank lag. Tagelang lag es in seinem Verschlag. Kein Mensch kümmerte sich um es, und keiner brachte ihm Essen Ludwigs greift hier ein und meint, er habe der Zeugin doch einen Magenlikör gebracht, was diese aber entschieden bestreitet. Da sich die Zeugin mit Ludwigs auf die Dauer nicht vertragen konnte, verließ sie schließlich im Sommer 1926 ihre Stellung. Die Brüder des Angeklagten werden vernommen Zur Vernehmung gelangt dann der Bruder des Angeklagten Wilhelm, der von dem Aussageverweige Donnerstag, den 25. Juni 1936 Tag. Nr. 174 1. Wo kam der Schnaps her? Ohne Konzession Branntwein verkauft! Allerlei Fälle vor dem Stadtverwaltungsgericht Das Schlafzimmer im Hause Graß, unbeschreiblich schmuttig Photos: Maier Die Gegend um den Perlengraben ist an sich mit Gast. und Schankwirtschaften aller Art reich besetzt. Trotzdem sprach ein Wirt zwecks Konzession für eine unbeschränkte Schankwirtschaft im Perlengraben vor. Die Wirtschaftsgruppe Gaststätten= und Beherbergungsgewerbe war gegen eine Genehmigung, da sie die Pacht für zu hoch hielt. Doch das Gericht erkannte die inzwischen gesenkte Pacht als angemessen an. Bei einem Umsatz von 11 bis 12 Hektoliter könne auch von einem Bedürfnis gesprochen werden. Es genehmigte den Antrag. Auch in einem zweiten Fall, der zur Verhandlung stand, erhoben die Wirte wegen der allzu hohen Pacht (300 Mark) Einspruch. Doch ist in die Pacht die Miete für eine Vier=Zimmer=Wohnung eingeschlossen. Das Gericht genehmigte, da der Wirt 27 Hektoliter monatlich verzapft, den Antrag. Es sah die Pacht als nicht zu hoch an. Ein Chauffeur und Feinmechaniker will die Erlaubnis zur unbeschränkten Schankwirtschaft in einem Hause auf der Weberstraße. An sich steht das Gericht auf dem Standpunkt, daß berufsfremden Menschen nicht der Weg in das Gaststättengewerbe freigemacht werden soll. Doch in vorliegendem Falle lagen die Verhältnisse so, daß es sich zu einer Ausnahme entschloß. Der Antragsteller war drei Jahre lang an der Front und geriet dann für drei Jahre in die Kriegsgefangenschaft, aus der er kriegsbeschädigt heimkehrte. Er konnte seine Einlassungen, daß er wegen seiner Nerven den Chauffeurberuf nicht mehr ausüben könne, glaubhaft machen. Dazu wies er auch noch nach, daß er in den letzten zehn Jahren sechs Jahre als Büfettier gearbeitet und sich Berufskenntnisse angeeignet habe. Das Gericht gab dem Antrag auch mit Hinsicht auf die guten Zeugnisse statt. rungsrecht keinen Gebrauch machen will. Dieser Zeuge spricht nur zögernd. Er hält seinen Bruder nicht für den Täter. Vorsitzender:„Lebt die Frau Graß denn noch?“ Zeuge:„Das kann ich nicht sagen!“ Vorsitzender:„Sie haben sich doch mit dem Fall sicher auch beschäftigt. Sie müssen sich doch ein Bild machen können.“ Zeuge:„Wenn die Frau Graß getötet worden ist, dann ist es nicht der Bruder gewesen.“ Noch schwieriger ist die Vernehmung des zweiten Bruders, Hilger, der heute die Sinnersdorfer Mühle bewirtschaftet. Der Vorsitzende fragt diesen Zeugen zuerst, ob er feindselige Gefühle gegen den Bruder hege, weil er mit diesem Erbstreitigkeiten gehabt habe. Sehr zögernd antwortet der Zeuge, daß er nichts Feindseliges empfinde. Der Zeuge sucht sich an klaren bestimmten Antworten vorbeizudrücken, so daß der Vorsitzende seine Taktik schließlich als die gleiche bezeichnet, die auch der Angeklagte anwende. Dieser Zeuge hat bei einer früheren Vernehmung erklärt, er habe die Frau Graß zuletzt am 19. 6. 1934 gesehen. Heute läßt eer sich dahin ein, daß er sie auch zu einem späteren Zeitpunkt noch gesehen habe, wahrscheinlich im September 1934, wo die Witwe wahrscheinlich schon tot war. Die Vernehmung durch den Vorsitzenden ist in diesem Punkte sehr eingehend, aber aus dem Zeugen sind kle. Antworten nicht herauszubekommen. Die Vernehmung dieses Zeugen wird am Donnerstag fortgesetzt. Auf der Goltsteinstraße in Bayenthal betreibt ein Gastwirt eine unbeschränkte Schankwirtschaft; er hat bisher monatlich 18 bis 19 Hektoliter Bier umgesetzt. Die Wirtschaftsgruppe Gaststätten= und Beherbergungsgewerbe und die Deutsche Arbeitsfront sehen die Pacht als zu hoch an. Der Wirt zahlt nämlich einschließlich Wohnung 300 Mark monatlich. Gericht genehmigte den Antrag, da der Antragsteller sich gegenüber dem Verpächter durch einen Nachvertrag gegen wirtschaftliche Schäden gesichert hat. Der Pachtvertrag kann nach einem Jahr gekündigt werden, wenn der Pächter seine Erwartungen nicht erfüllt sieht. Da der Umsatz auch ausreichend ist, konnte die Bedürinisfrage bejaht werden. Die Pächterin eines Betriebes in der Mariengartenstraße stellte den Antrag auf unbeschränkte Schankwirtschaft, d. h. sie will außer Bier auch noch Spirituosen verkaufen, und das in einer Gegend, wo 29 unbeschränkte Schankwirtschaften um ihre Existenz kämpfen müssen. Bei einer Pacht von 150 Mark für das ganze Haus genüge— wie man hörte— auch der Bierumsatz von 11 bis 12 Hektoliter. Das Gericht lehnte den Antrag, gegen dessen Genehmigung sämtliche Behörden und Organisationen waren, ab. Es fallc zudem noch schwer ins Gewicht, daß die Antragstellerin schon längere Zeit Schnaps verausgabt habe. Das bestritt die Antragstellerin entschieden. Auf die Frage des Vorsitzenden, wo denn der Schnaps. der gestern morgen noch verkauft worden sei, herkomme, hatte die Frau nur ein nichtssagendes(oder vielsagendes?) Achselzucken. Sie bestritt ferner, Fremdenbeherbergung, zu der sie keine Erlaubnis hat, betrieben zu haben. üble Erpressung Ausländische Besuche in Köln NSCi Die Akademische Auslandsstelle an der Universitä: Köln betreut in der Zeit vom 22. Juni bis 9. Jul. 1936 folgende ausländische Reisegruppen: 22. bis 23. Juni: Studienreise des LehrerinnenSeminars Falun in Schweden. 16 Damen unternahmen eine Deutschlandreise, die sie von Berlin über Wittenberg, Jena. Weimar, Eisenach, Kassel, Marburg. Frankfurt a.., Rüdesheim und Koblenz nach Köln führte. In Köln wurde die Gruppe von ihren deutichen Kolleginnen des NS Lehrerbundes begleitet und stattete dem neuen Schulschiff des NSLB und dem Rheinischen Museum einen Besuch ab. Ein Stadtrundgang mit Besichtigung der Kölner Sehenswürdigkeiten beschloß den Aufenthalt in Köln, von wo die Gruppe nach Hamburg weiterfuhr. 22. bis 23. Juni: Mr. L. Marquard von der Grey College School in Bloemfontein(Südafrika) unternimm: gegenwärtig eine Studienfahrt mit einer Gruppe seiner Schüler durch Europa. 15 Jungens im Alter von 14 bis 20 Jahren besuchten auch unsere Heimatstadt, um dann nach Amsterdam weiterzureisen. An dem Empfang der Gruppe nahmen auch Vertreter der Gebietsführung der HS teil. 27 bis 28. Juni: Eine Gruppe von 46 Studenten der Institution of Mechanical Engieneers, London, die bedeutende Industrieunternehmen in Norddeutsch= land besuchten, werden zum Abschluß ihrer Reise einen Sonntag in Köln verbringen. 29. Juni bis 1. Juli: Studienreise schwedischer Wege= und Wasserbauer, Göteborg. Unter Führung von Herrn Dr. Kießling. Göteborg, besucht uns eine Gruppe von 22 Studenten, die die modernen Brückenund Straßenbauten Kölns und seiner Umgebung besuchen werden.— Auf der Durchfahrt nach Kopenhagen wird am 30. Juni eine Gruppe von zehn französiichen Pfadfinderinnen in Köln eintreffen und mit ihren Kameradinnen vom BDM(Kaiserin=AugustaSchule) eine kurze Stadtrundfahrt unternehmen. 30. Juni bis 2. Juli: Wie schon in früheren Jahren wird Herr Dozent E. Henriksen aus Kopenhagen mit 25 Maschinenbaustudenten der Technischen Hochschule Kopenhagen Köln besuchen und die Humboldt=Deutzmoterenwerke in Deutz und Kalk besuchen. 2 bis 5. Juli: Die in den Jahren 1931 und 1935 vom Deutschen Akademischen Austauschdienst veranstalteten Studienreisen argentinischer Architekturstudenten haben einen derartigen Anklang gefunden. daß der Dekan der Facultad de Ciencias Eractas Fisicals y Naturales sich entschlossen hat, wiederum 15 Architekturstudenten, die in diesem Jahre ihr Studium beenden auf eine vierwöchentliche Studienreise nach Deutschland zu schicken. In Zusammenarbeit mit dem Ibero=amerikanischen Institut und der Reichskammer der bildenden Künste ist der Deutsche Akademische Austauschdienst mit der Vorbereitung und Durchführung diese: Reise beauftragt worden. Am 5. Juni hat sich de Gruppe auf dem Dampfer„Monte Pascoal“ in Buenos=Aires eingeschifft und wird am 30. Juni in Hamburg eintreffen. Die Reise geht über Köln. Mainz, Frankfurt, Heidelberg. Stuttgart. München. Garmisch= Partenkirchen, Oberammergau, Nürnberg. Würzburg, Hersfeld Eisenach, Weimar. Dresden nach Berlin. wo die Gruppe eine Woche verbleibt. Das Programm für Köln sieht den Besuch architektonisch und städtebaulich wichtiger Gebäude vor. Nach einer Führung darch den Dom und die Schatzkammer wird die Gruppe, die von S. Exequie M. Real de Azua geleitet wird. von der Stadtverwaltung im Rathaus empfangen. Am Nachmittag des 3. Juli unternimmt die Gruppe einen Ausflug nach Düsseldorf und Benrath Am Samstag. 1 J u l i, v o r m i t t a g s, w i r d d i e G r u p p e d u r c h S e i n e Magnifizenz den Rektor der Universität Köln, Herrn Hofrat Prof. Dr. H. von Haberer. im Senatssaal der neuen Universität empfangen und anschließend die Universität und ihre vorbildlichen Einrichtungen besichtigen. Bei dem Empfang der Gruppe wird die Landesleitung Köln=Aachen der Reichskammer der bildender Künste vertreten sein. 7 bis 9. Juli: Eine Gruppe von fünf Studentinnen des Russell Sage College(USA) wird Kölner Kunstmuseen und Kunstgewerbeschulen besuchen, unter„Führung von Studentinnen des kunstgeschichtlichen Instituts dei Universität Köln. Ein 48jähriger und ein 32jähriger Mann hatten in Erfahrung gebracht, daß ein arischer Mann Beziehungen zu einer Jüdin unterhielt, die aber nicht strafbarer Art waren. Sie glaubten jedoch, daraus Kapital schlagen zu können und schmiedeten einen ruchlosen Plan. Die beiden Männer, davon einer mehrmals vorbestraft, sandten dem Manne einen Brief, worin sie ihm rassenschänderisches Verhalten vorwarfen. Sie forderten als Schweigegeld einen Betrag von 1000 Mark, der unter dem Decknamen Peter Schmitz zu einer bestimmten Zeit an einer angegebenen Stelle hinterlegt werden sollte, andernfalls Anzeige bei der Staatsanwaltschaft erstattet würde. Der Empfänger des Briefes tat das einzig Richtige und erstattete selbst Anzeige gegen„Unbekannt“ wegen Erpressung. Die von der Kriminalpolizei angestellten Ermittlungen führten auch zur Festnahme der beiden Täter, die nunmehr im Klingelpütz Zeit haben, über ihr ruchloses Tun nachzudenken. Ende des Rundverkehrs? Einige Züge ausgefallen 7 Frühere Bedeutung verloren In interessierten Kreisen ist darüber geklagt worden, daß die Deutsche Reichsbahn für den Sommerabschnitt des Jahresfahrplans 1936 aus dem bekannten Rundverkehr um Köln gegenüber dem vorjährigen Fahrplan einige Züge hat ausfallen lassen. Hierzu wird uns von der Pressestelle der Reichsbahndirektion Wuppertal folgendes mitgeteilt: Der im Jahre 1927 eingeführte Rundverkehr sollte der Kölner Bevölkerung Samstags und Sonntags eine bequeme Verbindung zum rechtsrheinischen Ausflugsgebiet Königsforst, Bergisch Gladbach, Bensberg und Forsbach bringen. An Samstagen verkehrten Rundzüge nachmittags nur rechtsrheinisch, weil die betriebliche Belastung der Hohenzollernbrücke und der Südbrücke es nicht zuließ, weitere Züge einzulegen. Die Züge waren aber so schwach besetzt, daß der Samstagsrundverkehr eingestellt werden mußte. gegenüber waren die an Sonntagen linksrheinisch über Köln Hbf., West= und Südbahnhof in beiden Richtungen verkehrenden Rundzüge sehr gut besetzt. Die Beliebtheit dieser Züge ergab sich aus den Unzuträglichkeiten, die bei Benutzung der damals nicht leistungsfähigen Kölner Vorortbahnen fast zur Regel wurden und insbesondere Familien mit Kindern empfindlich trafen. Die anfänglich gute Besetzung hielt aber nur einige Jahre an und nahm nach und nach immer mehr ab. Der Rückgang wurde dadurch verursacht, daß die Reisenden auf die durch Ausbau leistungsfähig gemachten Städtischen Straßenbahnen abgewandert waren. deren Benutzung gleichzeitig dadurch einen besonderen Anreiz erhielt, daß verbilligte Sonntagsrückfahrkarten ausgegeben wurden. Der seit Jahren beobachtete Verkehrsrückgang bei den Rundzügen konnte in seiner wirtschaftlichen Auswirkung nicht ohne Folgen bleiben. Die Zahl der Rundzüge entsprach dem bei der Einführung des Rundverkehrs bestehenden gesteigerten Verkehrsbedürfnis, so daß die sehr zurückgegangene Benutzung dieser Züge den Ausfall der besonders schlecht besetzten Rundzüge 3 Köln—. Bensberg Immekeppel und 7 Köln— Bensberg— Overath unvermeidlich machte. Die Sparmaßnahme ist aber bei Berücksichtigung des Gesamtfahrplans durchaus nicht einschneidend. Im Plane des Rundzugs 3 verkehrt der bisher ebenfalls schwach besetzte Personenzug 1929 Köln=Kalk—. Bensberg— Lindlar, der in Köln=Mülheim unmittelbaren Anschluß von Personenzug 213 von Köln Hbf.(Abfahrt.26) hat. Den Verkehr des ebenfalls ausgefallenen Rundzugs 7 kann der nur rund 20 Minuten früher liegende Rundzug 11 Köln Hbf.— Bensberg Immekeppel übernehmen. Hierbei ist noch zu bemerken, daß der Verkehr der über Bensberg laufenden Rundzüge hauptsächlich von Köln=Deutz und Mülheim kommt, während die über Heumar laufenden Züge ihre Besetzung in Köln Hbf., West= und Südbahnhof erhalten. Die seit Jahren zur Verkehrsbelebung geforderte Einführung von Vororttarifen ist wegen ihrer Auswirkungen nicht möglich. Die Deutsche Reichsbahn mußte die u. a. auch vom Industriegebiet gestelltten Anträge aus wirtschaftlichen und tariflichen Gründen ablehnen. Die angeregte Verwendung von Triebwagen verspricht ohne Verbindung mit Tariferleichte= rungen keine Verkehrsbelebung, ganz abgesehen davon, daß Triebwagen für diesen nur im Sommer bestehenden Sonntagsrundverkehr nicht zur Verfügung stehen. Da der Rundverkehr infolge des Wettbewerbs der städtischen Straßenbahnen seine frühere Bodeutung verloren hat, ist eine besondere Werbung in der bisherigen Form, wie ebenfalls angeregt wurde, nicht mehr angebracht. Auch der Kreisverkehrsverband Mülheim(Bergisch Gladbach) hat eine bis 1933 betriebene besondere Werbung für den Rundverkehr offenbar aus dem gleichen Grund eingestellt. Die Reichsbahndirektion Wuppertal will aber in der nächsten Ausgabe des Taschenfahrplans versuchsweise die Rundzüge besonders hervorheben, um zu erreichen, daß die Züge von den sie zu benutzenden Reisenden im Fahrplan leichter aufgefunden werden. Leichenlandungen Am Dienstagfrüh trieb bei Kilometerstein 196 im Rhein eine männliche Leiche an. Der Tote trug an der Badehose eine Blechmarke des Strandbades Bonn. Er wurde als ein kaufmännischer Angestellter von dort festgestellt. Am selben Tage wurde noch eine männliche Leiche ohne Bekleidung am Niehler Damm in Höhe der Fähre gelandet(Alter 30—35 Jahre). Eine weitere männliche Leiche wurde gegen 19.30 Uhr in Höhe der Bremerhavener Straße aus dem Rhein gelandet. Auch diese Person ist beim Baden ertrunken, denn sie war nur mit einer Badehose bekleidet. Die Kündigung Ein bemerkenswertes Urteil Ein Reisender war seit acht Jahren in einer Kölner Schuhfabrik tätig. Ende September 1935 ging die Fabrik in Konkurs. Am 30. September 1935 kündigte der Konkursverwalter durch Einschreibebrief den Arbeitern und Argestellten. Der obige Reisende, der in Berlin wohnt, erhielt das Kündigungsschreiben am 1 Oktober zum 31. Dezember 1935, da ihm nach dem Kündigungsschutzgesetz eine dreimonatige Kündigungsfrist zum Quartalsschluß zustand. Nun vertrat der Reisende den Standpunkt, daß er, weil die Kündigung erst am 1. Oktober in seinen Besitz gelangte, nun erst zum 31. März 1936 gekündigt sei. Das Kölner Arbeitsgericht entschied in dieser Frage: Die Kündigung ist eine einseitige empfangsbedürftige Willenserklärung, die, wenn sie gegenüber einem Abwesenden erfolgt, gemäß§ 130 BGB erst in dem Zeitpunkt wirksam wird, in dem sie dem Empfänger zugeht. Als Kündigung kommt aber nicht der Tag der Absendung in Betracht, maßgebend ist vielmehr der Zeitpunkt, in dem der Empfänger normalerweise von dem Inhalt der Erklärung Kenntnis erlangen kann. Unstreitig ist die Kündigung in vorliegendem Falle erst am 1. Oktober 1935 zugegangen. Die Vorschriften über die Kündigungsfristen sind in erster Linie zum Schutze der Arbeitnehmer erlassen worden. Daß es sich hier um eine sehr geringe Verspätung handelt ist gleichgültig. Diese Auffassung entspricht auch in jeder Hinsicht der heutigen Rechtsauffassung, die gerade im Arbeitsrecht für die Parteien klare Verhältnisse schaffen will. Dem Kläger ist demnach das Gehalt auf drei Monate weiter 55. Zuchtviehversteigerung in Deutz Bei schönstem Sommerwetter veranstaltete der Rheinische Vervand für Tieflandrinderzucht am 24. Juni in Köln seine 55. Zuchtviehversteigerung, die sich unter Berücksichtigung der Jahreszeit und dringender Feldarbeiten noch eines verhältnismäßig guten Besuches erfreute. Die Versteigerung war beschickt mit 61 schwarzbunten und 23 rotbunten Bullen. Die Versteigerung setzte gleich flott ein. Die 13 prämiierten schwarzbunten Bullen wurden zu Preisen von 1000 RM bis 2200 RM. d. i. ein Durchschnittspreis von 1288 RM, verkauft. Von den 48 nicht prämiierten schwarzbunten Bullen wechselten 47 den Besitzer zu einem Durchschnittspreis von 820 RM., Von den 7 prämiierten rotbunten Bullen wurden 6 verkauft zu Preisen von 770 RM bis 1350 RM. d. i. ein Durchichnittspreis von 962 RM. Die 16 nicht prämiierten rotvunten Bullen wurden abgesetzt zu einem Durchschnittspreis von 670 RM. Vor der Bullenversteigerung wurden wie gewöhnlich durch den Landesverband Rheinischer Schweinezüchter 23 Eber und 5 Sauen zum Verkauf gestellt. Die verkauften 18 Eber lagen in der Preislage von 100 bis 250 RM, d. i. ein Durchschnittspreis von 185 RM. Die 5 verkauften Sauen erzielten Preise von 240 bis 300 im Durchschnitt 264 RM. Nach einer kurzen Sommerpause veranstaltet der R. V. T. seine nächste große Versteigerung am 26. August in Deutz. zu zahlen. Da der Kläger angibt, daß er schon im Februar 1936 in eine neue Stelle eingetreten ist, so ist das Gehalt bis zu diesem Zeitpunkt zu zahlen. Köln probiert die ersten Patenweine Am Donnerstag findet in Köln die erste Probe von Patenweinen aus dem Moselbezirk statt. Wenn die Probe so früh gelegt worden ist, dann deshalb, damit die Weine, die für die Weinwerbewoche in Frage kommen, an dem Tage, wenn sie zum Ausschank kommen sollen, auch wirklich ausschantreif sind, was im vergangenen Jahre nicht immer der Fall war. Wenn heute ein Fuder Wein abgefüllt wird. benötigt der Wein mehrere Wochen Zeit, um sich trinkreif zu entwickeln. und ebenso ist es auch mit Flaschenweinen, die zum Versand gebracht werden. Zwar brauchen diese keine Wochen, aber doch Tage, um sich so beruhigt zu haben, daß sie als fertige Weine getrunken werden können. Kind erstickt Das elf Monate alte Kind einer Familie aus Dünnwald wurde tot in seinem Bett aufgefunden. Das Kind hatte das Federbett, das die Mutter auf das Fußende des Bettes gelegt hatte, über sich gezogen und ist darunter erstickt, Die Arlauber aus der Hitlerfreiplatzspende, die in Rolandseck Gäste der städtischen Gefolgschaft waren, sind am 17. 6. 1936 wieder in ihre Heimat zurückgekehrt. Der zweite Marschblock ist am 20. 6. 1936 in Rolandseck eingetroffen. Am heutigen Donnerstag. dem 25.., werden auch die neuen Gäste im Muschelsaal des Rathauses begrüßt werden. ist nun ein flotter Kaufmannslehrling. Sein Lehrherr lobt ihn. Mit Recht. Oenn Fritz ist gescheit er weiß, daß man gute Dinge an der Marke erkennt, z. B. die bewährten Dr. OetkerErzeugnisse an dem bekannten„hellen Kopf“. Die verkauft er besonders gern. Achtung ausschneiden! Preisaufgabe? Neue sag Nr. 174 Donnerstag, den 25. Juni 1936 Aus dem Leben für das Leben“ Reichsluftschutzausstellung eröffnet Feierstunde in der Messehalle Riesen-Feuerwerk zum Abschluß Die Große Deutsche Luftschutz=Ausstellung, aufgebaut auf dem Grundsatz„Aus dem Leben für das Leben“ wurde gestern abend im festlichen Rahmen der Oeffentlichkeit übergeben. Die Große Messehalle prangte im Schmuck frischen Grüns und bunter Sommerblumen. Von der Stirnseite der Festhalle leuchtete das Blau der Fahnen des RLB und das Sumbol der Bewegung. Die Ausschmückung ergab mit den grauen, braunen und blauen Uniformen der Vertreter der Wehrmacht, der Partei und ihrer Gliederungen und der Amtsträger des RLB ein farbenfrohes Bild. Unter den Klängen des Badenweiler Marsches traf der Präsident des Reichsluftschutzbundes, General= leutnant von Roques. mit seinem Stab ein. Der Jahneneinmarsch schloß sich an. Die.o##ungen nahmen mit Ehrenabteilungen der RLB=Amtsträger, der SA und der HJ auf dem Podium Aufstellung. Jungvolk spielte flott und schneidig einen Fanfarenmarsch, der großen Beifall fand. LS=Oberführer Helbach von der Bezirksgruppe Köln hieß die Vertreter der Partei und ihrer Gliederungen, der Reichs=, Staats= und städtischen Behörden, die Vertreter des kulturellen und wirtschaftlichen Lebeus herzlich willkommen, ferner alle die, die dem Ruf der Bezirksgruppe zur Eröffnungsfeier der großen Luftschutzausstellung gefolgt waren. Er gab dem Wunsche Ausdruck, daß alle Amtsträger durch volle Einsatzbereitschaft dazu beitragen würden, daß die Ausstellung ein Erfolg werde. Der Ruf zur Luftschutzausstellung habe überall stärksten Widerhall gefunden Dami. stehe die ungeheure Wichtigkeit und Bedeutung des RLB fest. Es gebe keine öffentliche Einrichtung irgendwelcher Art, die sich nicht in den Dienst des Luftschutzes stellen müsse. In Köln gebe es kaum ein Haus, in dem nicht ein Mitglied der Familie. der Vater, der Sohn oder die Tochter Mitglied des RL sei. Mit einem Dank an alle, die zur Herstellung der Ausstellung mitgeholfen, schloß LS=Oberführer Helbach seine Begrüßungsansprache. Nach der Ouvertüre zu„Rienzi“ von Wagner nahm Gauinspekteur Thiel in Vertretung des Schirmherrn der Ausstellung, Gauleiter Staatsrat Grohé, die Eröffnung der Großen Deutschen LuftschutzAusstellung vor. Er betonte die Gründlichkeit und die große Sachkenntnis, mit der die Ausstellung zusammengestellt ist. Sie sei nicht theoretisch gehalten, sondern so anschaulich und volkstümlich gehalten daß ihre Ziele von jedem begriffen werden können. Die Parte' wisse, mit welchem Idealismus beim Reichsluftschutzbund gearbeitet werde. Was mit der Ausstellung geschaffen worden, sei des Lobes wert und verdiene Hochachtung. Niemals habe solch ein Werk werden können, wenn Deutschland nicht von einem Geist und einem einheitlichen Willen geleitet wurde. Früher sei es unmöglich gewesen, zu einem derartigen Ergebnis u kommen. Der Wert des RLB, so führte Gauinspekteur Thiel weiter aus, sei nicht nur ein materieller sondern auch ein ungemein moralischer, Heute wiss die Truppe, daß die Heimat geschlossen hinter ihr steht. Die Partei begrüße in jeder Hinsicht die Arbeit des R9B. Im Auftrage des Gauleiters, des Schirmherrn der Ausstellung, eröffnete Gauinspekteur Thiel dann die Ausstellung und übergab sie in Obhut des Oberbürgermeisters der Stadt Köln. Oberbürgermeister Dr. Riesen gab seiner Freude Ausdruck die Große Deutsche Luftschutz=Ausstellung des Präsidiums des RLB, im Einvernehmen mit dem Reichsluftfahrtministerium zusammengestellt, in den Mauern Kölns begrüßen zu können. An der Ausstellung nähmen auch die städtischen Betriebe und Werke teil. Die Aufklärungsarbeit des RLB werde überall anerkannt und verdiene die Unterstützung aller. Köln stehe, was die Zahl der Mitglieder angehe. an der Spitze des Rheinlandes. Das sei ein Beweis dafür, wie weit der Luftschutzgedanke in Köln Fuß gefaßt habe. Die Bevölkerung habe in Erinnerung ar die 42 Opfer feindlicher Luftangriffe im Weltkrieg begriffen, was es heiße, einen wirksamen Selbstschutz zu haben. Oberbürgermeister Dr. Riesen richtete den dringenden Oppell an die Kölner Bevölkerung, die Ausstellung zu besuchen.„Luftschutz geht jeden an In diesem Sinne wünsche ich der Ausstellung vollen Erfolg und nehme sie in die Obhut der Stadt Köln mit dem Dank an alle, die das Werk vollbracht haben. Stürmisch begrüßt, nahm der Präsident des Reichsluftschutzbundes. Generalleutnant von Roques. das Wort zur Festansprache. Er freue sich, zum erstenmal als Präsident des RLB und General der LuftSelbstchut, weiteggediebenz e deren deutschen Lande. Das sei kein Zusay. Pr. 3, Eine Besichtigung der Ausstellung, die bei allen Rhenlend kenne seit 2000 Jahren den Kriegz, Die Besichern stäristen Beifalf fand und Pranzschutvorlebende Generation habe die Schrecken der Lustwaffe Besuchern startnen Bersatg, zurch 9S=Haupfführer keunengelernt, Doch das vaterländische Gefühl und sührungen., Präsizium des Raß, schlosen sich an. die treudeutsche Gesinnung sei dadurch nur noch tür.— u/ big Zunkelheit sich über Köln legte, war das ker geworden. Mit dem Ziel, jede Angrisselust Iu Rbeinuser von Tausenden von Volkszenosen ächnen, müsse lich die Bevökterung im güitgeg nicht, dicht besetzt, die Zeugen sein wollten von dem großAhwehrwilen zusammenschließen. Ste dürfe.J12, artigen Feuerwerk, das in wenigen, Minuten abruhen und rasten, bis das letzte Haug. luftschuy,.:, Dag(gebrannt werden solte. Zahlreiche Rheinschifie, hel Den 25. Juni 1429. Gegen den Herzog von Geldern hatte die Stadt lange schweren Grund zu klagen. Immer wieder mußte sie dem Herzog Arnold von neuem vorstellen, de' seine Amtsleute und Untersassen(Untertanen) fortdauernd die städtischen Kaufleute auf des heiligen Reiches freier Straße„geschunden, beraubt, gestackt und geschatzt“ und in der mannigfachsten Weise mißhandelt hätten. Jetzt endlich nimmt der Herzog den Grasen Friebrich von Mörs als Schiedsrichter an. Der fällt am 25. Juni„nach der Redlichkeit. nicht nach der Strenge des Rechts“ den Spruch, daß die alten Bündnis= und Freundschaftsbriefe zwischen Stadt und Herzog wieder in volle Kraft gesetzt werden sollen. Die einzelnen Klagepunkte sollen ihm vorgelegt werden. und beide Parteien versprechen. sich seinem Urteil ganz zu unterwersen. Herzog Arnold erklärt, er werde bis zum Remigiustage die ihm auferlegten Entschädigungen an geschädigte Kölner Kausleute zahl. Wie soll ein Mädel heute aussehen? Schlank, sportlich und— natürlich braungebrannt! Das ist zeitgemäß und—. ein Zeichen von gesunder Lebensweise. Und wer schön II8STT• bräunen will, benutzt NlveaCreme oder Nivea-Öl. Es schützt und bräunt zugleich Toni Winkelnkemper promovierte zum Doctor juris fverjahren folgten, so dan re gezwungen war, sein Studium kurz vor der Beendiaung abzubrechen. Mit der heutigen Promotion hat es einen zwar verzögerten, aber umso ehrenvolleren A chluß gesunden. #nrich der Graße: Dr. W. Hack.— Oberrealschuie Humboldtstraße: Vortragsreihe 25: Erläuterungen zu Kolner Opern= und Konzertaufführungen. Der Barbier von Sepilla; W. Stromm.— Vortragsreihe 31: Lebensgemeinschaften de Heimat. Der deutsche Wald und sein Tierleben im Mai; Dr. E. Gerresheim.— Gaststätte Gildenhaus, Unter Goldschmied: Arbeitskreis 41: Schachvereinigung; E. Grozardt. die nationalsozialistische Idee klarer und überzeugender zum Ausdruck, als im Luftschutz=Selbstschutz? Möchte, so schloß Generalleutnant von Roques, der Geist Görings in der Ausstellung lebendig werden und sich auf alle Besucher übertragen.“ Mit einem Treugelöbnis zum Führer, einem dreifachen SiegHeil auf ihn, auf das Vaterland und das Rheinland Rhein. Und dann kam der prächtige Schluß: Weithin leuchtete die Forderung des RLB„Luftschutz tut not! Noch einmal flackerten Lichter auf, zerbarsten Raketen, leuchteten Goldregen über der nächtlichen Stadt und heulten Sirenen. Die Uferbeleuchtung wurde eingeschaltet und mit einer Abendfahrt an der hellerleuchteten Stadt vorbei fand der Tag der Ausstellungseröffnung ihr Ende. Ankündigungen Opernhaus In„Siegfried"(2. Tag des Nibelungen=Ring) am Donnerstag, dem 25. Juni, wirken mit: Ruth Jost=Arden, Adelheid Wollgarten, Henny Neumann=Knapp, Karl Hartmani (Titelpartie), Werner Alsen, Emil Treskow, August Griebel und Anton Germann. Beginn 18 Uhr. Staatliche Hochschule für Musik Das zweite Schlußkonzert(mit Orchester) unter Leitung von Kapellmeister Heinz Joachim Körner findet am Freitag, dem 26. Juni, um 19 Uhr, im Großen Saal der Hochschule mal als Präsident des NLB und General der Lusi=s für Musik, Wolfsstraße 3/5, statt. Zur Aufführung gelangen waffe in der Hansestadt Köln, im befreiten Rhein=[Werke von L. van Beethoven, Brahms und Tschaikowsky. land sprechen zu können. Eingangs schilderte General= leutnant von Roques die Gefährlichkeit eines Luft=Erstaufführung im Schauspielhaus angriffe von beiden Seiten des Rheinstromes für das Die Erstaufführung von Friedrich Hebbels Trauerspiel Rheinland. Die Sorge um das Rheinland sei ebenso„Agnes Bernauer“ am Donnerstag, dem 25 Juni, beginnt roß wie die Genugtuung, daß durch die Arbeit der heiteres um 19½ Uhr. Das Werk erscheint in neuer Insze Zezirksgruppen, aller Amtsträger und Dienststellen, nierung unter der Regie von Sigfrid Sioli. Wallraf=Richartz-Museum Für den Vortrag von Museumsdirektor Dr. Förster „Stephan Lochner, der Meister des Kölner Dombildes", konnten infolge des alle Erwartungen übertreffenden An dranges über hundert Personen keinen Zutritt erhalten. Es wird deshalb erwogen, den Vortrag Dienstag, 30. Juni, um 20 Uhr, im Vortragssaal des Museums unter den gleichen Bedingungen zu wiederholen, falls bis 27. d. M. eine aus reichende Zahl von Meldungen vorliegt Zur Sicherstellung der Plätze werden diesmal im Sekretariat des Museums Ein trittskarten(für Mitglieder des Musenmsvereins frei) aus gegeben. Neu hinzutretende Mitglieder zahlen die Hälfte des Jahresbeitrages. Volksbildungsstätte Köln Donnerstag, 25. Juni, 20 Uhr: Realaymnasium Spiesergasse 15: Vortragsreihe 4: Freimaurerei und Judentum. Freimaurerei im Weltkrieg: W. Bernhocft=Körner. — Vortragsreihe 10: Das Geschichtsbild der letzten 20 Jahre unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands; E. Bürger Vortragsreihe 13: Gestalter der deutschen Geschichte Freitag Allgemeine Körperschule(Für Männer und Frauen gemeinsam): Volksschule, Blumenthalstraße, von 20—=1½ Uhr. Fröhliche Gymnastit und Spiele(Nur für Frauen): gymnasium Nippes, Blücherstraße, von 18¼—19¾ bis 21½ Uhr; Realgymnasium Spiesergasse, von 20—21½ Uhr; Königin Luise=Schule, St. Apernstraße, von 19¼ bis 203% Uhr; Kaiserin=Augusta Schule, Karthäuserwall, von 19½—21½ Uhr; Volksschule Richard Wagner=Straße, von 20—21½ Uhr; Volksschule Mülheim, Windmühlenstraße, von 21½ Uhr: Volksschule Sulz. Verrenratherstraße, von 20 bis 21½ Uhr. Kleinkindergymnastik(Für Knaben und Mädchen bis zu 10 Jahren): Volksschule Lindenthal, Lindenburgerallee, von 15—16 Uhr: Volksschule Mülheim, Regentenstraße, von 15—16 und 16¼—17¼ Uhr; Volksschule Lochnerstraße, von 16¼—17½ und 17½—18½ Uhr; Volksschule Ehrenfeld, Platenstraße, von 17—18 Uhr Leichtathletik: Nur für Frauen: Stadion, Müngersdorf, Hauptkampfbahn, von 18%—20 Uhr; für Männer und Frauen gemeinsam: Stadion Müngersdorf, Hauptkampfbahn. von 20—21½ Uhr. Samstag Allgemeine Körperschule(Nur für Männer): Humboldtplatz, Kalk. Dillenburger Straße, von 15—16½ Uhr. Leichtathletik(Für Männer und Frauen gemeinsam): Stadion, Müngersdorf, Hauptkampfbahn, von 16—17½ Uhr. Sonntag Leichtathletik(Nur für Männer): Stadion, Müngersdorf, Hauptkampfbahn, von 8½—10 Uhr:(nur für Frauen): Stadion, Müngersdorf, Hauptkampfbahn, von 10—11½ Uor. Persönliches Ihren 70. Geburtstag feiert am 26. Juni Fräulein Antonia Müller, Appellhosplatz 17, bei guter geistiger und körperlicher Frische. K Puddingpulver gefärbt,„Vanillegeschmack“-. 500 Gramm Erfrischungen! Zitronen-Most EA Pasche 1. 45, 75 SO Zitronen-Saft EH Plasche.30 90 S0 Himbeer-Syrup Pf. Pf. Flasche 2 10,.20 JO PI. Limonaden-Sirup gelärbr, aus d. Saft v. Orangen### K und Zitonen- Flasche.20 Cirri.Plasche220,.50 l. Birresborner PhönixBrause-LimonadeAE Aplelaroma, Flasche ohne Glai d# Pf. Preiswert. Brotaufstrich *— Rheinisches Rübenkraut.500 Gramm 20 Pf. Vierfrucht- Marme-. lade, getärbt, 500 Gramm S# PI. Apfel mit Himbeer- a aroma, gefärbt. 500g S a Pf. Rheinisches Apfelkraut mit Nachpiesse ge- 32 Süht...— 500 Cramm Pf. Frisch. Pflaumenmus AE 500 Gramm WO Pi. Reines Apfelgelee EH 500 Gramm SO PI. er dorkosen-Morme- 10 — lade„-kg-Eimer brutto SO AaUlenKmAer„ Einmachzucker 2½--Beutel„„„ Roter Einmachzucker 500 Gramm-Paker.....——„ Plattenzucker 500 Gramm..—„ Itallenischer Reis 500 Gramm.....————— Ja für Kaltschale 300 Gramm Perlkaffee frische Röstung„ 125 Giamm Kobeljau ohne Kopt...— 500g Kabeljaufilet bratertig 500g Seolachs ohne Koni 500 Ostpreuß. Tilsiter volllett. 45% Pett i. T, 125 Gramm Holländ. Edamer Betikäse, 40% Feit i..,°5 Gr. Allgäu. Schmelzkäse 20% Bett i. T. 500 Gramm Gekochter Schinken 125 Gramm 50. 45 Nußschinken 500 Granmn B———".-.. Westtäl. Plockwurst 500 Ciramm. D G———————— Pf. 28 P 28 58 e 38 PI. .60 .60 Stachelbeer-Dessertwein Heidelbeer-Dessertwein je Liter ohne Flasche Anfelsüßmost naturrein K unvergoren Liter asche(o. Gl.) Fi Roter Traubensaft naturrein, unver oren, l(o. Gl)— Re nes Apfelge ee 2n -k-Eier Rutto Se PI. Pf. 1935er Lorcher Weintraubenmost vergoren.* alkohollrei Literllasche(oh. Gl.) Birresborner Phönix- aE Sprudel Literllasche(oh. Gl.) 0 Pf. Vierfrucht- Marme- 90 lade. 1 kg-E mer brutio OOP Pflaumen- Konfitüre ORP, -kg-Eimer brusio 300 Oramm 45 -kg Kunsthonig Donnerstag, den 25. Juni 1936 Nr. 174 Gleue Tag Ereignis auf Grafenwerth Man bohrt nach einer Quelle Tapferer Entschluß der Honnefer 1. Die ersten 100 Meter Honnef am Rhein bohrt nach einer neuen Mineral= quelle. Hinter dieser lakonischen Meldung steht ein tapferer Entschluß, in Schwung gesetzt vom Lebensbedürfnis eines Ortes. Eine Quelle in geeigneter Lage, um die herum sich Baulichkeiten zur Heilverwendung des Wassers auswachsen könnten, ist Bedingung. Für Zagen und Wägen bleibt kein Spielraum. Gut: sie bohren! Honnef ruht auf mineralischem Boden, kein Zweifel. Doch, wo ist die erfolgverheißende Stelle, wo der Meißel ansetzen kann? Die vielversprechende Mutung fiel auf einen Punkt der Insel Grafenwerth, wo im Erfolgsfalle die Lage des Geländes selten günstig und schön ist. Seit einigen Monaten erhebt sich an dieser Stelle der 21 Meter hohe Bohrturm. Sein dunkelgebeiztes Gesicht, das er finster der lichten Gegend zuwendet, blickt die vielen Beschauer, die täglich fragend vor ihm anhalten, wie ein Rätsel an. Und jeder richtet wohl unausgesprochen die Frage an die Maschinen in seinem Innern, deren Lauf den Boden rundum erschüttern:„Was treibt ihr da?“ Sie bohren nach einer Quelle". Das spricht sich so „fließend“ aus. Der Hergang sieht sich so einfach, so unkompliziert an. Aber, welche Summe von technischem Grübeln, in vielen und mühsamen Erfahrungen versucht und angewandt, sind zur endgültigen Brauchbarkeit ausgereift! In drei Schichten wird gearbeitet. Für jede von ihnen stehen ein eigener Bohrmeister zur Verfügung und andere Arbeiter. Dreimal in vierundzwanzig Stunden wechseln die Gesichter. Zuerst holte man auf 3 % eisernen Arm des Meißels zu verlängern, der heute 86 Meter tief bohren und schlagen muß. Zwei Dieseleine alltägliche Art Sand und Kies aus der zum motoren dienen ihm als Muskeln, als Antrieb. In Abrutsch des aus der Tiefe geholten Schlammes Einen dieser Meißel traf vor Tagen das Schicksal: er brach in der Tiefe ab. Die Last vieler Zentner lag drunten in der dunkeln Tiefe, fast 60 Meter von Bohren festgelegten Stelle. Den Schlund sicherte man durch ein weites Eisenrohr vor dem Nachsturz. 75 Zentimeter hat es im Durchmesser. Man hat diese große Weite gewählt, da man unterwegs gezwungen werden kann, neue Verrohrungen einzusetzen, die sich natürlich verjüngen. Und bei der Verwendung von mehreren könnte es in großer Tiefe vorkommen, daß die Verjüngung so stark würde, daß für die Unterbringung einer Pumpe kein Platz übrig bliebe. Mit dieser Weite kann man aber bis zu einer Tiefe von 700 Meter beruhigt„nach unten gehen“. Nun konnte bald der Meißel in Tätigkeit treten. Meiße!! Wir denken an ein Werkzeug zum Handhaben, sehen aber hier einen schweren Koloß aus vergütetem Stahl. Er hängt an einem gewaltigen Kolben, am Freifall und dieser an starkem Eisengestänge, das mit zunehmender Tiefe immer mehr verlängert wird und den Meißel führt. Einen halben Meter Spielraum hat dieser Meißel zum Heben und Senken. Einen halben Meter holt er also bei jedem der unzähligen Schläge mit voller Wucht aus und stößt mit seinem Gewicht von 26 Zentner weichen Kies beiseite oder zermahlt den harten Fels. Oben. im Bohrturm, führen zwei Hände ihn an einer Vorrichtung, domit er in der=Tiefe in der Rundung geht. Bis zu 19 Meter stieß er in Kies und Sand. in die letzten Ablagerungen, zu denen die Narur Jahrtausende gebraucht hat, dann fand seine Wucht etwas Widerstand an gewachsener Schicht, an Schiefer. Bis zu 19 Meter Tiefe ist vorläufig die Verrohrung durchgeführt. Dann bietet Gestein Halt. Immer mehr Gestänge muß eingeschraubt werden, um den vier Tagen ist seine Schneide abgewetzt, dann muß er Grund= und Tiefenwasser bedeckt, denn von 6 Meter auf bereitstehendem Apparat geschliffen werden. unter der Erdoberfläche an steht das Wasser. Erfahrung, fein ausgeklügelte Mittel holten ihn wieder zu Tage und man staunte, wie sein 18 Zentimeter dicker Stahlarm zerbrechen konnte. In jeder Schicht arbeitet der Meißel sechs Stunden, in dieser Zeit stampft er drunten Fels zu Brei. Dann hebt die Maschine ihn hoch. In sinnreicher Vorrichtung verkürzen die Arbeiter seinen langen Eisenarm, indem sie Gestänge um Gestänge herausschrauben, bis er endlich, schlammtriefend, auf schweren Bohlen ans Tageslicht kommt. Dann fährt an langem Windeseil die große Schlammbüchse in den Schacht. Ihr Boden öffnet sich beim Wasserwiderstand der Einfahrt, der Bohrmeister läßt sie einige Male aufschlagen, daß sie sich füllen kann; beim Hochgehen saugt sich der Boden zu. Oben dirigieren Arbeiter ihren Inhalt, zurzeit grauen Schieferschlamm, über einen Abrutsch zu Schlammgruben. So wird gemeißelt, geschlemmt, in dauerndem Wechsel, in drei Schichten, Tag und Nacht. Um einen Meter geht dieser technische Maulwurf pro Schicht in die tiefe, drei Meter pro Tag. Er wühlt, wenn Honnef an ihm vorbei spazieren geht und neugierig vor ihm stehen bleibt, er wühlt, wenn Honnef schläft, er wühlt ohne Unterlaß. Es geht auf die ersten Hundert los. Nun beginnt man, das Wasser seiner Tiefe zu proben, die Temperaturen zu messen. Staunenswert sind die Apparate, die beides ermöglichen. Und was mag ihm noch alles unterwegs begegnen, dem rastlosen Meißel? Fels und Granit? Und wann wird er endlich keinen Widerstand mehr finden? Menschliches Wagen und Mühen lohnt, wenn wundervolle Technik ein urweltliches Geheimnis der tiefen Erde ans Licht holt, um dem Menschen seine Kraft als Sogen zu geben. Einer der Arbeiter drcht den Meißel, damit er sich unten in der Rundung bewegt So kommt der Meißel schlammtriefend aus 85 Meter Tiefe Photos: Georg Auf wentdeutschen Gauen Aas Wertchec Pnertng. 2s. Jaus 1936 Nr. 114 Westdeutsche Kurzmeldungen Die Angehörigen des ehem. Res.=Inf.=Regiments 257 werden in den Tagen vom.—6. Juli 1936 in Jülich eine Wiedersehensfeier abhalten. Im Mittelpunkt des Treffens steht am Sonntag, 15. Juli, ein Vorheimarsch vor dem früheren Regiments=Kommandeur Oberst Haun und am Nachmittag, um 17.30 Uhr, eine große Festversammlung. Anmeldungen sind an den Kameradenbund.=.=R. 257, Geschäftsstelle Jülich, zu richten. Auf dem Sommerfest der Schützengilde im Stadtteil.=Gladbach=Neuwerk ereignete sich ein Unalück beim Böllerschießen. Beim Laden eines Böllers explodierte eine Kartusche. Ein Mann erlitt erhebliche Verletzungen an der Hand und am Arm, so daß er ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Außerdem wurden zwei Kinder leicht verletzt. Eine Genehmigung zum Abschießen der Böller lag nicht vor. * In der Nähe der Ortschaft Busch(Niederrhein) hat sich im Schwalmbach eine Tiertragodie abgespielt. Man fand zwei Rehböcke ertrunken im Bach auf. Ihr Gehörn war ineinander vereckt. Man nimmt an, daß sie miteinander gekämpft haben, dabei in die Schwalm gestürzt sind und sich nicht mehr retten konnten, weil die Gehörne sich ineinander verfangen hatten. In dem Schlachthaus eines Metzgers in Oberlahnstein ereignete sich ein schwerer Unfall, bei dem ein sechsjähriger Knabe schwere Verletzungen erlitt. Das Kind machte sich in einem unbewachten Augenblick an einem Schlachtapparat zu schaffen und löste den Schießbolzen, der das Kind so unglücklich traf, daß es in besorgniserregendem Zustande in das Krankenhaus geschafft werden mußte. * In der Nähe der Zementfabrik in Oberkassel (Siegkreis) lief ein auf der Straße spielender Junge gegen einen herankommenden Kraftwagen; er geriet dabei unter die Räder des Autos und wurde so schwer verletzt, daß er bald nach der Einlieferung ins Krankenhaus starb. Englischer Besuch Ehrung deutscher Frontkämpfer Witten, 24. Juni. In Auswirkung des vorjährigen deutsch=englischen Frontkämpfertreffens in Grundschöttel und Witten, dem ein deutscher Besuch in England folgte, trafen in Witten 60 Engländer und Englanderinnen aus Brogthon(Südengland) ein, zu deren Ehren die Stadt reichen Flaggenschmuck angelegt hatte. Am Sonntag legten die Engländer im Rahmen einer eindrucksvollen Feier am Ehrenmal in Witten=Heven einen Kranz nieder, an dem eine Karte mit folgender Inschrift angebracht war: „Im Namen der Freundschaft, im unauslöschlichen Gedenken an die, welche ihr Leben in höchster Pflichterfüllung hingaben 1914/18 und mit inbrünsligem Gebei, daß niemals wieder die Völker unserer beiden Reiche aufgerufen werden, ihre Waffen gegeneinander zu erheben, vielmehr in gemeinsamer Arbeit zusammenstehen, damit ein dauernder Friede in der ganzen Welt zustandekommt.“ Vor der Feier am Denkmal überbrachte eine Vertreterin der englischen Jugend die Grüße der englischen Jugendorganisationen an die deutsche Jugend, die eine Vertreterin des BoM mit herzlichen Worten oes Dankes und des entgegennahm. Am Sonntagnachmittag fand in Heven ein deutsch=englisches Treffen statt. Die bei allen Gelegenheiten gewechselten Reden und Ansprachen zeugten von dem Wunsch und Willen nach Frieden und Freundschaft zwischen den beiden Völkern. Ein Teil der Gäste hatte Gelegenheit, dem Dortmunder Gautag beizuwohnen Der neue Stern Seine Helligkeit nimmt ab Heidelberg, 24. Juni. Dr. neue Stern, der am Donnerstagabend im Sternbild des Cepheus entdeckt wurde, ist— wie wir hören— in den letzten Nächten von der Königstuhl=Sternwarte auf alle Erscheinungen hin genauestens beobachtet worden. Der Stern hat nun in der Nacht auf Sonntag bereits seine größte Helligkeit überschritten, nimmt also gegenwärtig in der Lichtstärke schon wieder ab. Sein Spektrum hat dabei innerhalb von 24 Stunden sehr starke Veränderungen erlitten. Es zeigt jetzt kräftige Emissionen und Absorptionen, die stark nach dem kurzwelligen Ende verschoben sind. woraus man schließen kann, daß sich die äußeren Schichten des Sterns mit großer Ge schwindigkeit nach allen Seiten ausdehnen. Adenaus Jugendherberge Sie wird notwendig vergrößert Adenau, 24. Juni. Die zunehmende Beanspruchung der Jugendherbergen als Unterkunftsstätte für die Freunde des Wandersports und als Tagungsort für nationalsozialistische Lehrgänge hat dazu geführt, daß die hiesige Jugendherberge den Anforderungen, insbesondere in räumlicher Hinsicht nicht mehr gewachsen ist. Es wurde aus diesem Grunde ein Erweiterungsbau notwendig, der nungnehr vor der Verwirklichung steht Das Projekt sieht zunächst den Anbau des Erdgeschosses mit Baderäunen um. vor. Ferner wird eine Terrasse mit einem Fassungsvermögen für etwa 100 Perionen neugebaut. Mit den Bauarbeiten wird in den nächsten Tagen begonnen. so daß die neuerstehenden Räume zum Teil noch während der Hauptreise= und Ferienzeit (August und September) in Benutzung genommen werden können. Ein schlimmer Verbrecher Es droht ihm die Todesstrafe Prozeß gegen den Bonner Kindesräuber am 30. Juni Bonn, 24. Juni. Der 32jährige Hans Eduard Giese, der am Dienstag, 16. Juni, den 12jährigen Sohn eines Bonner Einwohners unter Erpressungsabsicht entführt hatte, wird sich bereits am Dienstag, 30. Juni, vor dem Bonner Schwurgericht zu verantworten haben. Die Anklage seitens der Bonner Staatsanwaltschaft ist auf Grund des neuen Paragraphen 239a des Strafgesetzbuches gemäß des am 22. Juni von der Reichsregierung mit rückwirkender Kraft ab 1. Juni beschlossenen Gesetzes erhoben worden. Bekanntlich wird nach diesem Gesetz der Kindesraub in Erpressungsabsicht mit dem Tode bestraft. Bei dem Verbrecher, der am 25. Juli 1904 in Bottrop in Westfalen geboren ist, handelt es sich um einen avgeseimten Burschen, Bereits mit 18 Jahren mußte ihm wegen Freiheitsberaubung eine Gefängnisstrafe von zwei Jahren zudiktiert werden. Eine zweite Strafe erhielt er 1925 wegen Diebstahls, und zwar ein Jahr Gefängnis. Wegen Verrats militärischer Geheimnisse wurde er 1928 zu einer Strafe von einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. 1931 erhielt er wegen Unterschlagung acht Monate Gefängnis und 1933 wegen Falschmünzerei zwei Jahre Zuchthaus. Die Freiheitsberaubung, die er im Jahre 1922 ausgeführt hatte, ähnelte in ihrer Ausführung genau dem Verbrechen, das er jetzt in Bonn ausführte. Wenn das Wasser lockt: Vorsicht! Leider wieder zahlreiche Tote beim Baden Köln, 24. Juni. Leider sind in den letzten Tagen wieder zahlreiche Todesopfer beim Baden zu verzeichnen. Um so mehr erscheint es angebracht, nochmals alle Badelustigen ernsthaft auf die Vorsichtsmaßregeln beim Baden hinzuweisen, wenn sie auch schon oft mitgeteilt wurden. Vor allen Dingen muß jeder den obersten Grundsatz beim Baden und Schwimmen beachten: nur so lange im Wasser zu bleiben, wie er sich wohlfühlt. Dann soll man auch nicht erhitzt ins kalte Wasser springen und nicht mit gesülltem Magen baden. Besondere Vorsicht ist anzuwenden beim Baden an unbekannten Stellen von reißenden Flüssen oder auch in Baggerlöchern. Sehr oft haben beim Baden in unbekannten Gewässern mooriger Untergrund, Schlingpflanzen, Netze, Pfähle, alte Baumstämme und ähnliche Gegenstände dem Badenden den Tod gebracht. Besonders des Schwimmens unkundige Personen sollen nur an den Stellen baden, die ihnen ganz genau bekannt sind. Viele Todesopfer der letzten Tage sind nicht zuletzt auf die Richtbefolgung der Vorsichtsmaßregeln zurückzuführen. In der Weser bei Hausberge, Kreis Minden, badeten die beiden jugendlichen Söhne eines Bürstenmachers. Einer der beiden Jungen. der des Schwimmens unkundig war, geriet in eine tiefe Stelle und versank. Sein Bruder konnte sich nur mit Mühe ans Ufer retten. Die Leiche des Ertrunkenen hat man bisher noch nicht bergen können. Bei Dinslaken badete ein 23jähriger verheirateter Mann aus Hamborn an verbotener Stelle im Rhein. Auch er ging plötzlich unter und kam nicht mehr an die Oberfläche. Ein gleiches Geschick traf einen 17= jährigen Taubstummen aus Hamborn beim Baden im Rhein in der Nähe von Hamborn. Ein weiteres Badeopfer wurde hier noch ein 16jähriger Junge aus Hamborn=Brockhaus. Beim Baden in der Ruhr in der Nähe von Bochum erlitt ein 16jähriger einen Schwächeanfall. In seiner Not umklammerte er einen neben ihm schwimmenden Kameraden, der sich nur mit Gewalt befreien konnte, da auch er sonst mit in die Tiefe gerissen worden wäre. Der 16jährige Junge ertrank. Auch von Braubach wird ein Todesopfer beim Baden gemeldet. Hier ertrank ein aus Uchtelfangen an der Saar gebürtiger 17jähriger Bäckerlehrling. Einer Meldung aus Trier zufolge ertrank hier am Montagabend ein 25jähriger Mann beim Baden in der Mosel. Am Sonntag wurde beim Baden in der Saar ebenfalls ein junger Mann aus Trier ein Opfer des nassen Elements. In dem Weiher einer stillgelegten Erzgrube bei Simmern ertrank beim Baden ein 23 Jahre alter Schreinergeselle aus Mutterschied. Er war in erhitztem Zustand sofort ins Wasser gegangen und ist offenbar einem Herzschlag erlegen. Bei Broich(Kreis Jülich) badeten vier junge Leute aus Pattern, die sämtlich des Schwimmens unkundia waren Ein 19jähriger junger Mann geriet in eine tiefe Stelle und versank, ohne wieder aufzutauchen. Erst nach zwei Stunden konnte man seine Leiche bergen. In Inden(Kreis Jülich) ertrank in dem Flüßchen Inde ein 11jähriger Junge. Jugendlicher Tunichtgut Er schlief auf einem Friedhof .=Gladbach, 24. Juni. In völlig verwahrlostem Zustand wurde auf der Hindenburg=Straße ein zwölfjähriger Junge aus Rheydt aufgegriffen. Er hette sich vor einigen Wochen aus dem Elternhause entsernt und trieb sich seit dieser Zeit in der Umgegend umher. Nachtquartier bezog er auf einem alten Friedhof. Tagsüber machte er sich oft in Kirchen zu schaffen, wo er mehrfach Opferstöcke beraubte. Noch am Monlagmorgen hat er in der Franziskanerkirche einer Frau aus ihrer abgelegten Tasche eine Armbanduhr und einen Geldbetrag gestohlen; die Uhr wurde bei ihm gefunden. 1000 Zloty als Pfand Gerissener Holelbetrüger am Werk Koblenz, 24. Juni. Ein in den 40er Jahren stehender Mann, der sich als Diplomningenieur bezeichnete, trat hier als Pensionsbetrüger auf. Er mietete ein Zimmer, ließ sich einen Tag bewirten und erbat am zweiten Tag abends von dem Pensionsinhaber einen Barbetrag, für den er eine 1000=Zloty=Note in Pfand gab. Da die Banken geschlossen seien, habe er das Geld nicht umwechseln können. Als nun der Bursche entgegen seinem Versprechen am nächsten Tage nicht zurückkehrte, schöpfte man Verdacht und da stellte sich heraus, daß der Betrüger eine außer Kurs geretzte polnische Banknote als Pfand gegeben hatte. Der Gauner konnte noch nicht ermittelt werden. Für den Fall, daß er die gleichen Machenschaften in anderen Hotels oder Pensionen anwenden will, sei vor dem Betrüger gewarnt. Kind auf dem Fahrdamm Zweijähriger von einem Auto überfahren Aachen, 24. Juni. Heute früh ereignete sich auf der Hauptlandstraße Alsdorf wieder ein tödlicher Verkehrs unfall. Ein zweijähriger Junge lief vom Bürgersteig auf den Fahrdamm. Ein Autolenker konnte seinen Wagen gerade noch zur Seite steuern, doch wurde das Kind von einem kurz hinterher kommenden Auto erfaßt und auf der Stelle getötet. Durch das Hin und Her gerieten die beiden Autos ineinander und wurden schwer beschädigt. Die Autolenker kamen mit kleineren Verletzungen davon. Zigeuner Prozesse über Prozesse Frankfurt a.., 24. Juni. Der Frankfurter Kriminalpolizei, der die zentrale Bearbeitung der Straftaten von ausländischen Zigennersippen in Deutschland übertragen worden ist, ist es in den letzten Wochen gelungen, weiteres Material über das Treiben dieser Zigeunerbanden zu sammeln und eine ganze Reihe von neuen Festnahmen zu erreichen Es handelt sich dabei um Zigeuner, die in Norddeutschland, namentlich in Schleswig=Holstein, in Oldenburg, Hamburg und Mecklenburg, Straftaten begangen haben. Auch hierbei spielt wieder räuberische Erpressung die Hauptrolle, indem von zugereisten Zigeunersippen Tribute erpreßt wurden. Wurden diese verweigert, dann kam es vielfach zu den bekannten Zigeunerschlachten. Die Aufklärung dieser neuen Fälle ist in der Hauptsache den Pressenotizen zu verdanken, durch die viele Volksgenossen veranlaßt wurden, Betrügereien der Zigenner zur Kenntnis der Polizei zu bringen. Gegen die festgenommene Sippe Korpatsch schweben 40 bis 50 Verfahren, von denen bereits zehn zur Aburteilung gelangt sind. Interessant ist, daß Korpatsch sich bei seinen Betrügereien in Schleswig=Holstein eines berüchtigen Zuchthäuslers namens Möding bediente. Vor dem Frankfurter Schöffengericht sand am Dienstag eine Sitzung statt, die sich ausschließlich mit Zigennern beschäftigte. Es wurden verschiedene Betrugsfälle verhandelt, die an der Saar und in Norddeutschland begangen wurden, und die sich auf Pferdegeschäfte bezogen. Da war. z. B. in Bergedorf ein angeblich fehler freier Rotschimmel unter Garantie verkauft worden, der an den Hinterbeinen lahmte. Janosch Korpatsch. der betagte Häuptling seiner Sippe, muß dieses Geschäft mit einem Jahr Zuchthaus büßen. In der nächsten Verhandlung erntete der Alte nochmals eine Zuchthausstrafe von einem Jahr und noch 100 Mark Geldstrafe obendrein, weil in Beckingen im Saarland ein betrügerisches Pferdetauschgeschäft erfolgt war. Der mitbeteiligte Sohn Leitschi erhielt sechs Monate Gefängnis. Dann kam eine Hochzeitsfeier zur Sprache, die im Sommer 1932 in Suchsdorf bei Kiel stattfand. Dort kamen die Korpatschs mit 114 Wohn wagen zusammen. Janosch lud die Bevölkerung in einem Inserat, das mit der Unterschrift„Der Zigeunerhauptmann" versehen war, zu der Festlichkeit ein, nachdem er von einem Gastwirt sich einen Saal zur Verfügung hatte stellen lassen, und für die Zechkosten garantiert Der Besuch auf Vogelsang Schriftliche Anmeldung erforderlich NSG Schleiden, 24. Juni. In der letzten Zeit ist die Zahl der Besucher der Ordensburg Vogelsang der RSDAP derartig angewachsen, daß ich mich im Imeresse einer störungsfreien Abwicklung des Dienstes veranlaßt sehe, mit sofortiger Wirkung nur noch Besichtigungen von Formationen und Persone lassen, die auf Grund eines schriftlichen Antrages bei der Kommandantur der Ordensburg einen Ausweis erhalten haben, der zum Betreten der Burg berechtigt. Um Enttäuschungen zu vermeiden, empfehle ich daher allen Partei= und Volksgenossen, die die Absicht haben, eine Besichtigung der Ordensburg vorzunehmen, einen entsprechenden schriftlichen Antrag einzureichen un zwar mindestens eine Woche vor dem in Aussicht genommenen Besuchstage. Der Antrag muß die genaue Zeit, also Tag und Stunde des beabsichtigten Besuches enthalten.— Manderbach, Burgkommandant. Angeladene Gäste Eine Hochzeit mit bösem Nachspiel Herborn, 24. Juni. Auf einer Hochzeitsfeier in dem Westerwaldort Weyenbusch hatten sich einige junge Leute zu vorgerückter Abendstunde bei der Hochzeitsgesellschaft eingesunden, um an der Feier teilzunehmen, obwohl sie nicht eingeladen waren. Sie wurden deshalb aus dem Saal des Gasthauses, wo die Feier stattsand, ausgewiesen. Aus Rache hierüber unternahmen die Burschen in später Nacht, als sich das junge Ehepaar auf dem Heimweg befand, einen Ueberfall auf das Paar und seine Angehörigen. Es entstand eine schwere Schlägerei, wobei es blutige Kopfe gab und viele Hochzeitsgeschenke aus Glas und Porzellan, die das junge Paar mit sich führte, in Trümmer gingen. Die Täter konnten ermittelt und zur Anzeige gebracht werden. Hoffnungsloser Fall Zuchthaus und Sicherungsverwahrung Düsseldorf, 24. Juni. Die Große Strafkammer verurteilte den am 17. Juli 1871 geborenen Karl Stuplich aus Opladen wegen Vergehens gegen Paragraph 183 (Erregung öffentlichen Aergernisses) StGB. mit dem erchwerenden für Gewohnheitsverbrecher vorgesehenen ragraph 20 a StGB, zu einem Jahr und sechs Monaten Zuchthaus und ordnete zugleich seine Sicherungsverwahrung an. Stuplich ist ein gewohnheitsmäßiger Sittlichkeitsverbrecher und ein Jugendverderber schlimmster Art. Er wurde von 1913 ab bis 1935 viermal wegen Sittlichkeitsverbrechens verurteilt, nachdem er bereits 1902 in Luxemburg wegen Erregung öffentlichen Aergernisses mit drei Monaten Gefängnis bestraft worden war. Am 18. März 1935 verurteilte ihn das Schöffengericht wegen des gleichen Vergehens wie heute zu einem Jahr und drei Monaten Zuchthaus und ordnete seine Sicherungsverwahrung an. Er legte gegen dieses Urteit Berufung ein mit dem Erfolg, daß am 10. Mai die Große Strafkammer die Zuchthausstrafe bestehen ließ, aber die Sicherungsverwahrung ablehnte. Die Zuchthausstrafe hatte er am 16. April 1936 verbüßt und acht Tage später verfiel er avermals seinem Laster vor einer ganzen Menge von Knaben und Mädchen in Leverkusen. Er leugnet zwar vor der Großen Strafkammer, wurde aber überführt. Ein medizinischer Sachverständiger bekundet in seinem Gutachten vor der Strafkammer, daß an sich die Entmannung des Angeklagten der beste Schutz der Jugend gegen ihn sei, aber bei einem 65jährigen Mann ist das gesundheitlich nicht mehr möglich und deshalb sei es ratsam, für Stuplich die Sicherungsverwahrung anzuordnen, um ihn von der Jugend fernzuhalten. Das war auch die Ansicht des Gerichts, das in diesem Falle das obige Urteil fällte. hatte. Bei diesem Geschäftsabschluß wies er auf seine mit Geldscheinen gespickte Brieftasche, aber hinterher hat der Wirt eine Zechschuld von 90 Mark nicht erhalten können. Janosch Korpatsch wurde auch in diesem Falle schuldig befunden, diesmal ging es für ihn mit sechs Monaten Gesänanis ab. Schließlich gab es noch für den Sohn Johannes Korpatsch drei Monate Gefängnis. Er hatte sein Kind einer Arbeiterfamilie in Holstein in Pflege gegeben und sich verpflichtet, monatlich 15 Mark zu zahlen. Das geschah dreimal, dann ließ er. nichts mehr von sich hören und die armen Leute erlitten Schaden. Kühleres Wetter in Sicht Westdeutschland hat frischere Seeluft aus dem Norden zu erwarten. Damit wird die Hitzeperiode zu Ende gehen. Voraussage für Donnerstag: Schwache nördliche Winde, vorwiegend heiter und trocken. Mäßig warm. Morgens dunstig. Weitere Angsichten: Kühleres Wetter. Amtliche Wasserslände vom 24. Juni 1936— 6 Uhr Trüh Rheinfelden 3,38(plus 15); Marau.11(plus); Mannheim.26(plus); Lohr.43(plus); Mainz 1,60(unverändert): Bingen 2,52(plus); Kaub.84 (plus): Trier 073(plus); Koblenz 2,72(minus); Koln.67(plus); Düsseldorf.04(minus); Duisburg 1,00(plus); Mülheim 1,37(unverändert); Ruhrort 1,25(minus); Wesel 1,07(minus); Emmerich .35(minus). □ Essolub ∆ % STANDARD 8 80 STAADARD 35 5 Das schöne Deutschland Wo wir unsere Schritte wandernd oder reisend hin lenken, jedes Fleckchen deutscher Erde sollen wir auskosten mit der Färtlichkeit eines Liebenden. In alle Eigenheiten, seinen Zauber, seine Stimmungen, sein Volkstum, seine Menschen müssen wir uns liebevoll versenken. Richts ist zu unscheinhar, um nicht daraus Gewinn zu ziehen! Begegnen uns doch Kultur und Kunst überall am Wanderweg. Im ewigen deutschen Dom wie im unscheinbaren Dorfkirchlein, im deutschen Handwerk, in den Schlössern wie in wellberühmten Galerien und im bescheidensten Heimatmuseum. Durch die bunten, krummen Gassen alter Städte zu schreiten, sich einspinnen zu lassen vom Zauber prächtiger Marktplätze oder von den Mauern und Türmen der Stadtumwehrung, in hallenden Burghöfen ritterliche Geschichten zu erleben, am Wiesenrand zu rasten, durch den deutschen Märchenwald zu wandern, durch Bergtäler zu ziehen, wo die Kulturstätten wie Perlen aufgereiht sind, über deutsches Bauernland zu wandern, auf die Berge zu steigen zu beglückender Gipfelrast— wie leicht erreichbar ist das alles. So schreibt konrad Haumann im„Nationalblatt“= Koblenz und was er sagt, ist die eine Seite des Reisens und Wanderns. Die andere finden wir im „Fremdenverkehr"(amtliches Reichsorgan) in den folgenden Sätzen beleuchtet: Für die Bewohner einer Reiselandschaft bereilet es ein unschätzbares Glück, andere Volksgenossen, die in elen dieser Reiselandschaft Erholung und Sammlung der Kräfte suchen, an allen Schähen der eigenen Heimal leilnehmen zu lassen. Man kann vom Fremdenverkehr als von angewandter Heimatliebe sprechen. Erkennt man von dieser Warte aus die Aufgiben der Iremdenverkehrspflege, so sieht man darin sorglichen Schutz der Landschaft vor zu unbetümmerten Eingriffen der Menschen, liebevoll gehegle Gärten und geschützte Anlagen, Blumenkästen, an den Fenstern, saubere Straßen und Rastplätze, freundlich erteille Auskünfte, hilfsbereites Enigegenkommen und viele, viele andere Dinge und menschliche Eigenschaften. Sie alle sind Wertmesser für die Abschätzung der Gastlichkeit einer Reiselandschaft, eines Reiseortes. Die Gastlichkeit wird sich um so stärker bemerkbar machen, je mehr sich der Ehrgeiz regt, den „Fremden", die Gäste sind, die Heimat im besten Licht zu zeigen. Die Mahnung:„Seid gastlich!" wendet sich nicht nur an die unmitlelbar wirtschaftlich am Freidenverkehr interessierten Kreise, ganz im Gegenteil: Sie geht jeden, aber auch jeden einzelnen Volksgenossen an. Wer sich ausschließt, verstößt gegen die Pflichten der Gemeinschaft. Fühll man sich nicht immer dort am wohlsten, wo die Gesamtheit der Bevölkerung einem zur Empfindung bringt, man sei ein gern gesehener Gast! Prägt sich nicht jene Freundlichkeit dem Gedächtnis am tiefsten ein, die sich um ihrer selbst willen äußert, für die wir nichts„zahlen", die es auf nichts anderes abgesehen hat, als uns eine Freude zu bereilen! Wer gastlich sein will, der muß Fremdenverkehrsarbeit wie eine Liebhaberei treiben, muß den Gästen so begegnen, wie er selbst als Gast behandelt, ja verwöhnt sein möchte. Das romantische Ulmen in der Eifel Kochem, die Mosel- und Weinstadt Berge und Burgen, Weinhänge und bewaldete Höhen, Wiesenbreiten mit Obsthainen, tiefeingerissene enge Bachtäler in romantischer Weltenferne und Einsamkeit, ein wohlgehegter ausgedehnter Stadtwald in unmittelbarer Nähe der Stadt. uralte Gassen und Gäßchen mit seinen Fachwerkhäusern, idyllischen Winkeln, Stadtmauerresten aus frühen Jahrhunderten, das alles vereinigt sich un aufdringlich und eben darum besonders wirkungs= und eindrucksvoll in und um Kochem zu einem einzigartigen Landschaftsbilde am lieblichen Moselstrome. Steil steigen die Weinbergslagen zum Himmelsblau, zerrissen und zertlüftet hängen die Felsgebilde über Strom und Straße und Stadt, eng und schmal öffnen sich zwischen hohen alten Steingiebeln die Straßen im Weichbilde der Stadt, mittelalterlich grüßt uns der Marktplatz mit seinem geschichtlich denkwürdigen Martinsbrunnen. Ein feiner Zauber webt um die alten Türme und Tore und Stadtmauern, die manch erbitterten Kampf in verwichenen Jahrhunderten erlebt haben. Blumen in Fülle und bunter Mannigfaltigkeit blühen zu allen Jahreszeiten in den schmucken Vorgärten und in den Gartenanlagen über der Stadt, ein breiter, leuchtendgrüner Gürtel von wohlgepflegten Anlagen mit vielen Ruhebänken läuft die ganze Länge des Moselstadens entlang und bedeutet eine Zierde, um die manch größere Stadt das kleine Moselstädtchen beneiden könnte. Und über all der landschaftlichen Schönheit thront, aus steilem Bergkegel trutzig Photo: Steiger lise, aut aulgeschlossene, Laub- und gbaselgeld tritt Giehtggsggn. Umen ist Duz von zwei rer engelesten Mauren., Semliepeg ie. gelseuren ven Ulmen sue bengesen Blankenheims Badeanstalt, dieschönste im Kreise 111 ∆ r 88 Kucrrchr W I. 1 II Deut SC Das amtliche Reichsorgan„Der Fremdenverkehr“ veröffentlicht in seiner Ausgabe Nummer 7 die Uebersetzung eines in der„Berlingske Tidende“ erschienenen Aussatzes, in dem ein Täne in begeisterten Worten seine im neuen Deutschland gewonnenen Eindrücke schildert und u. a. schreibt: „Es ist herrlich, überall in Deutschland umherzureisen... In Deutschland fühlt sich der Däne leicht und selbstverstandlich wie zu Hause... Man wird überall mit einer Airbenswürdigken empfangen, von der man wohl behaupten kann. daß ne niemals versagt. Wenige Länder haben eine derartige Kultur des Fremdenverkehrs aufzuweisen. Co ist tatsachlich so, als ob jeder einzelne Deutsche darauf achte. daß der Fremde einen guten Eindruck vom Lande ge winnen und mitnehmen soll. Wahrend man andernort# einen Widerwillen gegen Ausländer fühlt, wird der Fremde in Deutschland beaunstigt, er wird ertra gut beyandelt. Tort gibt e= hillreiche Benörden, dort giot e= ein Hotelwesen, das sich grezer Dienstsertigkeit befleißigt, die nicht, mit kriechender Unterwürfigkeit zu tnn hat.., ist auch rein inmae##lich leicht, in Deutsch land zu reisen. Die allermeisten Däuen können etwas Teutsch, und es ist ernannlich, wie gut die Deutschen selbst das schlechtest gesprochene Deutsch verstehen. Zu allererst ist Teutschland unser natürliches Reiseland, weil es— buchstäblich nur ein paar Stunden von unserer Hauptstadt entiernt— eines der aronten Lander Euroras ist, das innerhalb seiner Grenzen eine so reiche und abwechslungereiche Natur besitzt, daß man sagen kann: Hier gibt es alle Arten des Aufenthalt= und dee Ferierlebens. Man kann nilde und gebendigte Natur finden. Man kann das remantische Leben einer Bergrei## erleben, man hann in kleinen, weltentiernten Stodten, wie auch an aroben, mordauen Orlen wohnen. Man kann Weltstadte mit hinreinendem. modern pulsierendem Leben sehe= Kleinstadte kennenernen, wo die Zeit still steht. wahrend die Romantik lebt. Merkn: Esser U hin sien Anlage. in der Schwimmer, Nichtschwimmer und auch Am Ausgang des Stadichens zum Abrtal hiv. 1e5 Zunsir auf zyre Konen kommen, Poß schade, daß sich an aneunem eine Badeanstalt errichten, die mit Stol) dex Hezmmm uum ein kleiner geme gerat. Denn der von sich berichten dar', die schönste im Kreue Schleiden Damm ist durchlässig und ein en des Wassers geht : Seit einigen Tagen ist sie fertig, der kleine See##igren Man am#ver, daß die Wasserzufuhr so bis zum Rande gefiült und 86.0, Kutzikmeter groß ist, wie der Damm durchaßzt.„Vier Quellen im Badcklustigen zur Verfügung ge: Weiher selbsr und anm enn rn#.###ers targer stellt werden. 13000 Quadratmeter Fläche umsaßt die ldafür, daß die Anstalt wol Kennen Sie Hillesheim! Gäßchen und Winkeln wohnt jene Genjütlichkeit, die dem Freend# so wohltut. Ein treundlicher Gruß der Bewohner ariner die Herzen und bald sind sie gute Es ist der Mühe wert, es kennen zu lernen. Wir Bekannte, die gern wiederkommen. Auch nahe liegt Gutes „ Herten nern aglichtonen mit Benußuna romantiche Stadichen,— an jener interesianten Stelt, der beiden Linien der Roln=Vonneigau, u# me ger nunte Sandstein des Kulltales, die Dolomit der Hillesheimer Kutmuld.— und die Lannehen#n Ernn.undae Alanenel sich treifen. Eingebettet in blunige u Her. über Denen die hr Wied frillert. umgeven von traumttillen Buchen= und Fahre und Badekarte sschtenwaldern, voll Schatten und dem Duft des Wald. Mwig. Her#el. Bu#c und im Hag das kluge Reh, berieten vor den der Garter#ndt, mu Bachlei in denen die ilinke Forelle huscht, in bahnen nach K „„„ 40 bis#1A1 Meter##er dem Meere. hal.Hespera 1n.n jene nen ase die nach arzien Gutachten fur die Rhernia I IEI ###de in den geschunten Talern, wer sich ader die Haut] Vorgep re= lassen will, der nerge Bera Heren Hange aus wildtrogigen Ba'a hier den Wind um die Nare pierren. Wurzige Luft. wie der Wein. und Sonnenschein in Berg 16 11 S Bes wurdigerweise gibt es in Tänemark Menschen. die glauben, deß rolitische Begeberheiten und die neuen Verhaltnisse in Tentschland eine Reise in diesem Land meniger bebaglich gemacht haben Man kenn nicht stark genug unterstreichen daß genau dae Gegenteil zutrifft. Ohne iegendeinen Standnunkt in politischen Fragen einnehmen zu wollen kann man nur sagen, daß das Reiseleben behaglicher als senst ist, weil sich die Behörden gegenüber den Fremden sreundlicher als srüher verhalten.... Die natürliche Liebenswürdigkeit, die einen Hauntzug des Deutschen darssellt hat jetzt auch die Biiros durchdrungen, mit denen der Fremde in Berührung kommen kann.“ Ln Min, und Ernmnen## in Berg und Tal. geinet zu Sonnenbadern, und ein erquickendes Bad r d i e n ö t i g e E r f r i s c h u n g U n d die Binn== biuden und#hi die gemar= ervoluna in Der kostlichen le: w. erquickende Ruhe, besinnliches Tramnen u indern:s tut den 1 1 11 ch. Roi rasch große den einer ##destrand Langel, verbilligte einschließlich Rückfahrt, dor- Urield über Wesselina. Nach Bonn die Bonner Fern ns- und Ber 11nd ntaeskarten für Mittwoch0 Sonntag zum Siebengenirac Barbarosaplaß. Ausflüge zum mu prächtigen Wuldon Bruhl, Merten. Bornheim der uten kurfürstiichen Stadt ark und veruhmtem Schloß. Eil- Mineralbrunnen nach Brühl. Diese Fahrten egen bei Kolner und Bonner den heiteren Kaffeestunde erPhoto; Verkehrsverein Burg Kochem, eine der schönsten deutschen Burgen ausgewachsen, die Reichsburg Kochem, das Wahrzeichen der Stadt Kochem, mit Türmen und Tüenichen und Zinnen ein gar liebliches Kleinod. Und am Moselgestade, die Straße entlang, und in Kochems Stadtinnern, traulich und verschwiegen, laden die Gaststätten den müden Wonderer und den weinfrohen Zecher zu labendem Trunke. Alle die Gaststätten haben eine mehr oder weniger geräumige Terrasse, von Wein laub umrankt, im verdämmerten Abend lauschig durchleuchtet von bunten Lampen und Lampions, alle mit dem offenen Blick auf Moselstrom und Moselweinberge, alle gemütlich und heimelig, zu frohem Umtrunke recht geschaffen. Und Kochem selbst hat Weinlagen, deren es sich in der stattlichen Reihe klingender Namen wahrlich nicht zu schämen braucht. Auf der Conder Seite wachsen bis zur Brauselay und darüber hinaus vorzügliche Creszenzen wie Hüttenberg, Arzley und dgl. mehr. Rings um das Pinnerkreuz, die es steile Weinbergsgebiet mit guter Süd= und Südwestlage, klettern die Weinlagen über steile Hänge und auf kleinen Felsvorsprüngen bis in die höchsten Höhen und bringen vorzüg liches Wachstum. Und von dem scharfen Grate des Pinnerkreuzes die ganze Wette des Wirges und tief ins Enderbachtal hinein, nicht minder unterhalb der Umkehr an der Straße nach Ulmen, überall gedeiht ein guter Tropfen, der sich sehen und vor allem trinken läßt. Kochemer Paradies, Pinnerberg. kern. Christenberg, Langenberg und derlei Lagen mehr bürgen für einen guten Tropfen. So vereinigen sich im Moselstädtchen Kochem alle Eigenarten eines Moselweinstadichens in verschwendericher Fülle und landschaftlich überragender Schönheit Und der Fremde, der Kochem einmal sah, scheidet mit tiefstem Eindruck im Herzen, vergißt nochem nicht mehr und kehrt gerne wieder zu den gastlichen Stätten und den feinen Reizen einer tron###onnigen Mosellandschaft. Mitte#ni an will die Reichspost auf Wandern, das tut den Nerven 1o gut.m nen und Bocken Gürstig sind die Bahnverbindungen; von Röln umd H,zurngn.—„ grgupgtahrten durchsühren Auf „ e 9.- h e i m a l l s o n n t a g l i c h K r a f t v o s t f a h r t e n d u r c h f ü h r e n. A u f eier aad tn rwe# der 8#ugmeter langen Strecke werden zwei Wozen ind Kraftfahrer kommen die vielen Wege entlang, die sich von alters her in Hillesheim kreuzen herrlich ist der Ble“ von den Hohen auf dimalerische aute Stadt deren Stadtrechte vor mehr denn Jahren bestatigt wurden Trußzig liegen Türme und paare verkehren Rodeln im Sommer Aue im Erzacbirge hat seine Sommer=Rodelbahn zu einer Bebbahn ausgeraut. Die alten Rodelschlitten Jahren bestatigt wurden Trußig niegen Türme und du einer Breunnunen. Mauern der ehemaligen Befestigung im Sonnenschein, wurden durch Bobichlitten erietzt, die ein Auer Hano die Häuser hinter sich bergend. Und in den lauschigen werker gebaut hat. Gepäck gehört in den Gepäckwagen Jetzt, bei beginnender Ressezen, sieht man auf den Bahnsteigen wieder viele Leute, die mit Koffern und =chachterr heiaden an den Jugen entlang hasten, um für sich und ihr zahlreiches inepack geeignete Platze im Zuge zu suchen. Eigentlich sollten diese Men chen in ihrer Ferienummung leicht und beschwinat dahrneilen ober die Last ihres Ger### umdert sie daran. Sie wissen nicht daß die Reschsbahn ihnen auch schon * Enenoae# aort zu einem Te# der geverholung macht, indem sie das crJuck gegen eingeringe Enigelt im Gepäckwagen beeorder# gem Re den alle Sorgen dafür abmmmt. Die Gebühren für die Gepäckbeforderung sind so gering, daß sie im Ciat der Ferienreise tatsächlich nur eine untergeordnete Rolle spielen. So kosten z. B. 20 Kilogramm Gepack uns eine Entiernung von 251 bis 300 Kilometer nur.50 RM., bis zu 400 Kicometer.40 RM. und daruder hinaus für jede neuen 100 Knometer weitere 40 Pienneg. Das Gepäck wird mit dem gleichen Zug befördert: der Ressende findet es bei der Ankunst am Zielorte vor und hat sich und den Mitreisenden die Reitefreude nicht beeintrachtegt. Donnerstag, den 25. Juni 1936 Neue Tag Nr. 174 Vier neue Schriften Bad Godesberg, 24. Juni. Der Landesfremdenverkehr verband Rheinland hat jetzt zu dem vor einigen Wochen erschienenen Standardwerk„Zum Rhein" noch vier weitere Schriften herausgegeben. Zunächst ist die 20 Seiten umfassende, neue Gebietswerbeschrift„Mosel und Saar“ zu nennen, die sich den zahlreichen, bereits in den Verkehrsbüros aufliegenden Werbeschriften des Landesfremdenverkehrsverbandes würdig anreiht. Die Bildausstattung der Werbeschrift ist sehr lebendig und in den dargestellten Motiven abwechslungsreich gehalten.— Der„KbeinlandHotel= und Fremdenfuhrer 1936“, dessen Titelbild den bekannten„Abend am Rhein“, von Böttcher darstellt, ist eine wichtige Ergänzung zu den sonstigen Werbeschriften. In dieser Schrift sind etwa 1000 Gaststätten nach Hotels, Hospizen, Gasthöfen und Fremdenheimen geordnet. Hotelordnung und Hotelangaben sind in deutscher, hol ländischer und französischer Sprache angegeben.— Ferner hat der Landesfremdenverkehrsverband einen„Rheinland=Veranstaltungskalender 1936" für die Monate Mai bis Oktober herausgegeben, in dem alle Ver anstaltungen von der bedeutenden wissenschaftlichen Tagung bis zu allen Arten von unterhaltenden und belustigenden Veranstaltungen enthalten sind. Dieser Veranstaltungskalender enthält eine Liste der rheinischen Bäder mit ihren Indikationen und eine Aufzählung der rheinischen Kurorte sowie eine Liste aller für den Rheinlandreisenden unentbehrlichen Werbeschriften und Karten des Landesfremdenverkehrsverbandes Rheinland.— Schließlich ist noch das„Reisemerkblatt für den Grenz= und Derisenverkehr im Rheinland“ zu erwähnen, das die Vorschriften für die Verwendung von Devisen und Reisemark für die Reisen in Deutschland, eine Liste der Einlösestellen für Reiseschecks im Rheinland, sowie Angaben über Fahrpreisermäßigungen der Reichsbahn. eine Zusammenstellung der Heilbäder, Kurorte und Werbeschriften des Landesfremdenverkehrsverbandes Rheinland enthält. Demnächst wird auch ein Wanderfaltblatt für das wergische Land unter dem Titel„Acht Wandertage im Bergischen Land“ herausgegeben. Auf der Mosel wurde jetzt der Personenschiffsverkehr zwischen Koblenz und Bernkastel=Cues ausgenommen. Zwischen den beiden Orten verkehrt täglich das Dieselmotorschiff„Stadt Trier". Fremdenverkehrsstatistik Was ist im Rheinlan Im Juni: 27 und 28. Koblenz, 24. Mittelrheinische Verbandsruderregatta. 27. und 28. Trier, Sonnenwendfeier der Trierer Kanuten. 27. bis 29. Trier, 100jähriges Bestehen der Trierischen Liedertafel. 28 Bergneustadt, Deutscher Liedertag. 28. Bonn, Stadtbeleuchtung aus Anlaß des Kreisparteitages der NSDAP. 28. Rolandswerth, Kanukampfspiele und Staffel(Deutscher Kanu=Verband). 28. Trier. Sommerkonzert. Beginn der Peter=und=Paul=Verkaufsmesse. 28. und 29. Brühl, Sebastianus=Schützenfest. 28. und 29. Leichlingen, Erdbeerkirmes. 28. und 29. Trittenheim, Winzerfest. 28. bis 30. Honnef, Kirmes. Zur reichsgesetzlichen Regelung der Fremdenverkehrsstatistir veröffentlicht der zuständige Referent im Reichsausschuß für Fremdenverkehr, Kurt Lawerenz, im amtlichen Reichsorgan„Der Fremdenverkehr" einen Aufsatz über den Ausbau der Fremdenverkehrsstatistik und führt anschließend an die darin behandelte Auskunftspflicht des Beherbergungsgewerbes aus: „Inhaber oder Leiter solcher Beherbergungsstätten können nunmehr im Weigerungsfalle mit Geldstrafe bis zu 150 RM. bestraft werden, sofern das Statistische Reichsamt einen entsprechenden Antrag stellt. Weiter hat das Statistische Reichsamt jetzt das Recht, die gemachten Angaben auf ihre Richtigkeit hin nachzuprüfen. Ueber die durch die Erhebungen gewonnene Erkenntnis der Verhältnisse der einzelnen Personen oder Betriebe ist das Amtsgeheimnis zu wahren; die gelieferten Angaben dürfen nur zu statistischen und nicht zu anderen Zwecken benutzt werden.“ Vom 28. Juni bis 5. Juli findet in Trier wieder die Peter= und Paul=Messe statt. Den Abschluß dieser volkstümlichen Messe bildet ein Sommerfest am 5. Juli, bei dem auch eine Beleuchtung der Moselberge und=ufer vorgesehen ist. B ESUCHT Königswinter am Rhein das Herz des Siebengebirges Ruf 493— Auskunft: Städtisches Verkehrsamt Rheinhotel Café„Erust“ Königswinter Pension, Wochenend, Rheinallee 2, Offene Rheinterrasse, Ruf 236 (8OR) K ONZERT u. TANZ Ruhe u. Erholung Lanten Jahres im kath. Pfarrhaus in Gönnersdort Post: Brohl a. Rh., im romantisch-waldreichen Vinxtbachtal— Bahnstation: Bad Niederbreisig— 5 kmn— eigenes Auto. Zentralheizung— eigenes Bad— fließ. Wasser kalt und warm. 4 Mahlzeiten, pro Tag 4 Mk., keine Nebenkosten. Liegewiesen.- Garten 12 Morgen- Dauergäste billiger. Hotel Rheinterrassen bere mit Café u. eigener Konditorei. Ruhlge Zimmer mit Blick auf Rhein und Gebirge. 40 Betten Telefon 505(3 R) Gaststätte, Rheingold“ Boopard. Pützgasse 29. Teleion 291. Bekannt gutes Haus. Pens.-Pr. Mk..-. (4 R) Hotel und Weinhaus Wagner Gutbürgerl. 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Wurde schon die sonntägliche Veranstaltung mit einem erfreulichen Plus nach beiden Seiten hin abgeschlossen, so kann vielleicht der gestrige Renntag bewiesen haben, daß der Abschluß an den Optimismus wieder größerer Zuschauerkreise endlich gefunden ist. Mit anderen Worten: es geht auch in Merheim scheinbar wieder aufwärts. Der Besuch war für einen Wochenrenntag über Erwarten gut und es herrschte eine Wettfreudigkeit, wie man sie lange nicht hat beobachten können. Für die notwendige Stimmung sorgten abwechslungsreiche Rennen und scharfe Kämpfe, die in den meisten Fällen sozusagen erst auf der Ziellinie entschieden werden konnten. Dem Sonntag war es vorbehalten geblieben, die Kurve der Wettergebnisse nicht sprunghaft steigen und fallen zu lassen. In dieser Hinsicht vollzog sich am ersten Tage alles gewissermaßen ordentlich. Dafür gestattete sich aber diesmal der bekanntlich sehr launische Toto zur Abwechslung zwei Quoten auszuschütten, bei denen nur sehr wenige„Tollkühne“ mittenmang gewesen sind. Der Renntag begann mit einer kapitalen Sensation. Möglich, daß es im Landgraf=Rennen nur beabsichtigt war, dem Hindernispferd Prior einen besseren Arbeitsgalopp zu geben. Aber es begab sich hier, daß der brave Abenteurer=Sohn mit der Führung absprang, seinen Strich in solider Form heruntergaloppierte, um schließlich zur Ueberraschung aller gewinnen. Prior konnte zum Schluß nicht schneller werden, aber er hatte soviel Gesamtschnelligkeit während des Rennens, daß ihn selbst der außen stark aufkommende Bronceluster nicht mehr erreichen konnte. Der Toto war so freundlich, den wenigen Anhängern von Prior die hübsche Summe von 787 für 10 auszuzahlen. Es blieb eine zeitlang ruhig, das heißt: es dauerte bis zum siebenten Rennen, bis die zweite Ueberraschung fällig war. Im Bandola=Hürdenrennen war es ein Pferd mit Namen Ilmenau, das sein Besitzer für eine Hand voll Geld gekauft hat, das aus einem Rudel von vierzehn Bewerbern als Sieger hervorging. Hier gab es zwar„nur“ siebenundzwanzigfaches Geld, aber das ist doch auch ein ganz ordentlicher Batzen. Und 1826 Mark für zehn in der Einlaufwette zu kassieren, darf man doch auch nicht als simplen Gewinn bezeichnen. Hier war es nur ein einziger, der das schöne Geld aller übrigen einsteckte. Leider war Fortuna wieder einmal so dumm und legte die hübsche Summe jemand in den Schoß, der von sich selbst behauptete, sie nicht unbedingt nötig zu haben. Das Verkaufsrennen holte sich die Auchfavoritin Carna gegen die bis in den Einlaufbogen auf Vorsprung davongezogenen Gemse und Doppelsprung. Nach Einbiegen kam aber Carna und gewann auch gegen den außen angreifenden Faland. Das Pergelose=Rennen war eine alleinige Sache des Stalles Graf Beissel mit Feuereifer und Meister. Bekassine wurde ein vielleicht besserer Platz durch Behinderung verwehrt, wofur H. Schmidt eine Verwarnung einsteckte. Die notorisch schlechten Starter Diplomat und Sagius blieben wieder prompt am Start stehen. Das Aurora=Jagdrennen, führend über die schweren Sprünge, holte sich der in der Form seines Lebens lausende Finor vom Start bis ins Ziel. Nur einigermaßen in seiner Nähe konnte Agnus bleiben, der aber noch zehn Längen abgeschlagen endete. Totes Rennen erzwangen im ArabisRennen der kapitale Natango und Terxes. Ilona lag in einem weit auseinandergezogenen Felde lange Zeit hinten und wurde schließlich nur Fünfte. Gut dabei gewesen waren auch Wellenberg und Mogul und Sarafan. Im Fervor=Rennen gewann unsere Erwählte Tirade als bester Steher. Olearius schien an der Distanz zu gewinnen, als aber Tirade unwiderstehlich Boden gutmachte, war es entschieden. Gut lief hier Österluzzei. Aber auch Olearius ist für die Folge vorzumerken. Das abschließende Hürdenrennen der Dreijährigen holte sich ebenfalls unser Erwählter Imperator vom Start bis ins Ziel. Es sah zwar zum Schluß aus, als ob sich der kapitale Dreijährige als Pilot übernommen habe, denn auf den letzten Metern rückten Chemielehrer und die brav laufende Kukuruz Sprung für Sprung näher, aber mit einem knappen Sieg rettete sich Imperator doch ins Ziel. Damit hatte Jockey Andrle, der in diesem Jahre glücklich reitet, seinen zweiten Tagessieg errungen. Philo. Landgraf=Rennen(1800 Mark, 1200 Metec): 1. Prior(Knoche), 2. Bronceluster(Pinter, 651. 3. Austria (Lommatzsch, 88). Ferner liefen: 4. Lebenslust(30). 5. Irma (375), 6. Nußknacker(33), Ostgote(70), Preisfehter(63). Tot.: Sieg 787, Platz 89, 21, 23.(Einl. 1660). 1. 1¼, 1½ K. Zeit:13,3.— Verkaufs=Rennen(2050 Mark, 1800 Meter): 1. Carna(H. Wenzel), 2 Faland (Westhoff, 61), 3. Szegeban(Schulte, 165). Firner liefen: I. Gemse(37), 5. Rote Tante(148), 6. Doppelsprung(158), Angelo(505), Orion(116), Silbersee(78). Tot: Sieg 29, Platz 14, 21, 29.(Einl. 102): 1½ Lg.,., 2 Lg. Leit 1·57,3 Pergolese=Rennen(2400 Mark, 1400 Meter): 1. Feuereifer(Hauser), 2. Meister(H. Schmidt, 27), 3. Bekassine(Lommatzsch, 49). Ferner liefen: 4. Seydlitz 192), 5. Römerfahrt(142), Diplomat(bl. st., 27), Sagius bl. st., 115). Tot.: Sieg 27. Platz 23, 17, 14.(Einl. 286). ¼ 1½, 2½ Lg., K. Zeit:28,7.— Aurora=Rennen(3750 Mark, 4000 Meter): 1. Finor(Andrle), 2. Aanns er Broda, 75), 3. Pollux 2(Vaas, 73). Ferner liefen: 4. Memlinck 13), Robinson(angeh. 32). Tot.: Sieg 25, Platz 20, 24.(Einl. 118). 10, 10 Lg., W. Zeit:53. Arabis=Rennen(2250 Mark, 16•0 Meteri: 1. Natango(M. Schmidt), 1. Kerxes(H. Schme#t, 3. Surafan (Knoche, 42). Ferner liefen: 4. Aurel(16), 5. Jlona 790, Wellenberg(90). Mogul(64), Edina(141). Lot.: Sieg (Natango), 16(Kerxes). Platz 21, 21, Ferxes 122, Terxes=Natango 140). T. R Pran Auch Lund ist ausgeschieden! von Cramm schlug den Tschechen Hecht Marielouise Horn siegt Am dritten Tage der Alt=England=Meisterschaften in Wimbledon mußken unsere noch im Wettbewerb befindlichen Vertreter, im Männereinzel, von Cramm und Lund, antreten. Von Crumm besiegle seinen Gegner, den Tschechen Hecht in drei Sätzen :4,:3,:4, dagegen mußte Lund gegen den Engländer Jones:6,:4,:6.:6 ausscheiden. Das Spiel von Cramms hatte wieder sehr viele Zuschauer angelockt, die ein schönes Gesecht zu sehen bekamen, da Hecht durchaus nicht schlecht spielte. Im ersten Satz lieferten sich beide wundervolle Grundlinienduelle, die von Cramm aber in entscheidenden Augenblicken stets zu seinen Gunsten gestalten konnte. Im zweiten und dritten Satz gab dann die größere Vielseitigkeit des deutschen Meisters, dessen Rückhandschläge besonders gesielen, den Ausichlag. Von Cramm trifft in der nächsten Runde auf den Sieger der Begegnung Mako— Boussus. Der Kieler Lund, Deutschlands dritter Vertreter, machte in den beiden ersten Sätzen durch seinen hervorragenden Aufschlag und seine Flughälle einen guten Eindruck. Als der Engländer Jones aber die Schwäche des Deutschen für die Rückhand erkann hatte, und sie geschickt ausnutzte, mußte sich Lund:5, :4,:6,:6 geschlagen geben. Nach ihrem schönen Anfangserfolg über die gesetzte Amerikanerin Fabyan überstand die Wiesbadenerin Marielouise Horn auch die zweile Runde des Fraueneinzels. Die Engländerin Scott wurde nach Kampf im ersten Satz im zweiten klar beherrscht und verlor:8,:6. Im übrigen jetzten sich sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen die Favoriten in der zweiten Runde durch. Bei den Männern kamen, Perry, van Ryn, Jamain, Grant, del Castillo, Quist, Budge, Lesueur, Caska, Martin=Legeay, Allison, Stedman, Im Olympia-Stadion in Amsterdam fand von Opel auf„Armin“ den ersten Platz. Bild zeigt Frau von Opel mit ihren Nationalhymne. Neben ihr der deutsch Burkers roda ein Reitturnier für Frauen statt. und auf Nannk“ den vierten Platz belegte. Unser beiden Siegerpferden beim Absingen der deutschen Gesandte in Amsterdam, Graf van Zeck von Bild: Pressephoto :42,5.— Ferror=Rennen(2250 Mark, 2400 Meter): 1 Tirade(H. Wenzel), 2. Osterluzei(Stock, 174), 3. Olearius(M. Schmidt, 86). Ferner liefen: 4. Gausemona(#0, 5. Glanz(240), Arglist 97), Ferxes(259), Sarro(648), Augur(51). Tot.: Sieg 23, Platz 15, 23, 23.(Einl. 198). 1½. 3 2. 3 Lg. Zeit:32.— Bandola=Hürden rennen(1950 Mark, 2800 Meter): 1. Ilmenau pochstein) 2 Graf Moltke(Nanmann(63), 3. Stahleck(Seifert, 11), 1 Lösegeld(Sauer, 46). Ferner liefen: 5. Spanga 6. Muska(1727), Aepfelchen(479), Panorama(84), Czardas fürstin(90), Medardus(897), Sintflut(35), Standlaut(56), Rosenkönig(460). Tot.: Sieg 268, Platz 32, 21, 51, (Einl. 1826).., 1, 2, 2 Lg. Zeit:10,5.— Hurdenrennen der Dreijährigen(1950 Mnt, 2100 1. Imperator(Andrle), 2. Chemielehrer Printer). Brandi). Ferner liefen: 4. Thy Kiß, 6. Seeräuber, Victorius, Selbstvertrauen. Tet.: , U. 4 Lg., 5. Zei::16,5. Natango Tirade 132 10 kerzesMeter) 3 Kukurnz 5 Mahatma, Sieg 16. Platz 15. 23, Doppelwetten war nicht viel Kölner CfR— Sülz 07:0 Etwa 300 Zuschauer waren neugierig und hatten sich am gestrigen Abend auf dem Platz an der Amsterdamer Straße eingefunden, um festzustellen, was es in dem angekündigten Freundschaftsspiel des Gaumeisters gegen den alten Rivalen aus Sülz zu sehen gab. Na, viel ist es nicht gewesen, aber man hatte es in Anbetracht der vorgeschrittenen Jahreszeit wohl auch nicht erwartet und war daher auch nicht erstaunt, als die Mannschaften aus dem zu Beginn erstaunlich schnellen Tempo schließlich in ein ruhigeres Fahrwasser abdrehten und der Kampf endlich ohne besondere dramatische Höhepunkte zu Ende ging. Der KCfR gewann, aber dieser Sieg war recht knapp und dazu auch nie außer Gefahr, da die Rothosen nach einem ziemlich matten Start und nach dem sie im Anschluß an einen Freistoß das erste und einzige Mal überrumpelt worden waren, später immer eine Kleinigkeit mehr vom Spiel hatten und insbeion dere im zweiten Absthnitt dem verdienten Ausgleich oft nahe kamen. Wenn er nicht gelang, so lag dies einmal an dem sicheren und mitunter auch glücklichen Abwehrspiel der Platzelf, zum anderen aber auch an der Unsicherheit der eigenen Stürmer, die vor dem Tor des Gaumeisters nicht den erforderlichen Mumm Tirade 81:10. das Kölner Stadion, über 100 Kilom., über die 33,5 Kilometer lange Rundstrecke Stadion— Militärring= straße— Frechen—. Benzelrath— Mödrath— Horrem— Ichendorf— Gr.=Königsdorf— Weiden— Junkersdorf—. Stadion. Der Herausforderungspreis wurde bisher je zweimal vom Radsportverein 1909, Quisburg, sowie vom Radsport=Klub Staubwolke 1916, Köln, gewonnen. Auf derselben Strecke wird zum 7. Male(über 33.5 Kilom.) der„Westdeutsche Jugendpreis“, ein Jugendmannschaftsfahren, offen für die VereinsJugendmannschaften der Gaue 9, 10 und 11, ausgetragen. Auch hier geht es um einen Herausforderungspreis, welcher schon zweimal von der Jugendmannschaft des VES 08 gewonnen wurde. Am selben Tage wird zum 3. Male, ebenfalls über 33,5 Kilom., die Patrouillenfahrt für SA=. SS= und Polizeimannschaften ausgefahren. Eine Patrouile besteht aus vier Fahrern. Die Fahrer benutzen hierzu gewöhnliche Straßenfahrräder und ist der Wettbewerb in erster Linie als eine Prüfungsfahrt gedacht, da die einzelnen Mannschaften in voller Ausrüstung an den Start treten müssen. Jede Formation ermittelt für sich ihre beste Patrouillenmannschaft. Amtlich 12, Kannsport, Gau XI. Mittelrhein im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen Berlin Marialouise Horn beim Spiel Bild: Pressephoto Crawford, Maier teilweise ohne Kampf weiler. Bei den Frauen erreichten Sperling, Babcock, Adamson, Mathien, Andrus, Lizana und die Engländerinnen,— die ja zahlreich beteiligt sind.— Stammers, King, Noel, Hardwick und Heeley die dritte Runde. aufbrachten. Das Tor des Tages fiel, wie oben er= Fachamt wähnt, schon zu Beginn des Treisens, als Kelter einen wunderbaren Flachschuß von Weyers ebenso groß= Betrifft: Kann Sternfahrt zur Olympiade nach artig zur Strecke gebracht hatte, dann aber gleich] Fur die Teilnahme an der Olympia Sternfahrt und dem hinterher einen Freistoß von Schlawitzki nicht fest zuhalten vermochte und ein nachsetzender Rasenspieler das Leder aus kurzer Entfernung ins Netz setzte. Im übrigen ließ noch Lauscher einen Elimeter für Sülz aus, indem er den Ball ichlecht placiert in die Hände von Hild schob. Beim Sieger gefielen das gesamte Schlußdreieck, und beide Außenläufer. Vorne war nicht viel los, wie auch die Sülzer Elf außer Euler keinen überragenden Stürmer ausweisen konnte. Sehr gut war Kelter im Tor. Für beide Mannschaften aber noch einen guten Rat: Aufhören!—schh— Radsport Um den„Silberpokal vom Rhein“ Verein Kölner Straßenfahrer 1908 läßt am 28. Juni zum 15. Male das Nationale Mannschaftsfahren um den Silber=Pokal vom Rhein, einen wertvollen Herausforderungspreis, ausfahren. Jahr für Jahr treffen sich bei diesem radsportlichen Wettbewerb die besten Kölner und westdeutschen Vereinsmannschaften, um ihr Können im Kampfe um den von Generaldirektor Robert Gerling gestifteten Silberpokal zu zeigen. Eine Mannschaft besteht aus vier Fahrern. Das Rennen führt diesmal dreimal durch Internationalen Zeltlager steht noch eine beschränkte Anzahl von Karten zur Veriugung. Der Preis stellt sich für die Fahrt ab Koln bis Fürstenberg in Mecklenburg, wo die fünftägige Sternfahrt mit den Booten nach Berlin zum Internationalen Zeltlager am Müggelsee beginnt, einder Rückfahrt von Schönen eide nach Köln auf insgesamt 20 RM. In diesem Preis ist bereits die Zeltlagergebühr einbegriffen. Abfahrt ab Koln am Sonntag, dem 26. Juli, gegen 9 Uhr vormitags, Rückfahrt am 9. August, gegen 10 Uhr vormittags von Schöneweide. ##orderlich ist jedoch sofortige umgebende Meldung unter genauer Angabe der Anschrift, ferner. ob Einzelmit d des Fachamtes oder Mitglied einer dem Fachamt 12 angeschlossenen Vereins an das Verkehrsamt des Fachamte= Kannsport, Gau XI, Mittelrhein, im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen. Köln, Streitzeuggasse 82, 1. Mit der Anmeldung ist gleichzeitig eine Anzahlung von 5 RM zu leisten(Kennwort: Olympia-Sternfahrt). Der Restbetrag von 15 RM ist bis zum 1. Juli in bar oder durch Postanweisung(deutliche Schrift einzuzahlen, Nichtteilnehmer des Sonderzuges, die nur das Zeltlager benutzen wollen, müssen ebenfalls sofort ihre Meldung ab geben. Die Gebühr beträgt für eine Woche(1. bis 9.) RM und 50 Pfg. Verwaltungskostenbeitrag: für zwe: Wochen(1. bis 16..) 5 RM und 50 Pfg. Verwaltungslestenbeitrag. Diese ist zugleich mit der Meldung zu zahlen. Kennwort: Internationales Zeltlager.) Zelt nebst Zubehör ist selbst zu stellen. Eine billigere Möglichkeit zum Besuch der Olympiade dürfte kaum geboten werden können, weshalb allen Sportkameraden empohlen wird, diesen letzten Meldetermin wahrzunehmen. Donnerstag, den 25. Juni 1936 Auf der Drehbühne des Sports Kleine Randbemerkungen zu den Ereignissen im internationalen Sport Dies und das... In Amerika sind Bestrebungen im Gange, im August oder September dieses Jahres einen Rückkampf von Max Baer gegen Joe Louis zur Austragung zu bringen. Vaer hat letzhin wieder im Ring gestanden. Da er in seinem Rekoro einen Erfolg über Schmeling führt, soll der in Aussicht genommene Kampf Baer— Louis als eine„Ausscheidung“ für die Boxweltmeister schaft aufgezogen werden. Der Titelkampf Braddock— Schmeling wird von diesen neuen Plänen selbstverständlich nicht berührt werden. Wohl aber würde sich der Sieger einer Begegnung Baer— Louis wieder als ein unter Umständen für das nächste Jahr in Betracht kommender Herausforderer in den Vordergrund schieben. Vorerst hat man aber wohl avzuwarten, wie Louis die Folgen der schweren Niederlage gegen Schmeling überwinden wird. Man darf aber bei der Betrachtung der Lage nicht außer acht lassen, daß es im amerikanischen Boxsport von jeher üblich gewesen ist, einem geschlagenen Boxer wieder eine Chance zu geben. Ein Kampf Baer— Louis würde auch einige Zugkraft haben, so daß es nicht ausgeschlossen ist, daß die Pläne ihre Verwirklichung finden. * Wie Adolf Heuser einem Vertreter des Verbandes Deutscher Faustkämpfer erklärte, ist er bereit, nach den Olympischen Spielen in einem Titelkampf gegen Adolf Witt um die Meisterschaft im Halbschwer gewicht anzutreten, wenn seinen Börsenansprüchen Genüge geleistet wird. Heuser stellt die Bedingung, daß der Veranstalter ihm die gleiche Garantie bietet, die er von anderer Seite für diesen Kampf zugesichert erhalten hat. Außerdem fordert Heuser noch die Festlegung einer bestimmten prozentualen Beteiligung. Diese Erklärungen von Heuser stellen eine Zusicherung dar, die es möglich erscheinen läßt, im Herbst endlich an eine Klärung der Lage im Halbschwergewicht heranzugehen und den lange fälligen Meisterschaftskampf Wier— Heuser durchzuführen. Diese Begegnung ist der größte nationale deutsche Kampf, der gegenwärtig zur Austragung kommen kann. Die Nachrichten von einer angeblichen Amerikareise von Heuser sind inzwischen schon berichtigt. Heuser leidet zurzeit unter einer Augenverletzung und kann aus diesem Grunde gar nicht an einen Kampf in Amerika denken. Nach gründlicher Ausheilung dieser Verletzung will Heuser wieder in einem deutschen Ring kämpfen. der daran erinnerte, daß die Spiele in London 1908 ein voller Erfolg gewesen seien, versicherte, die Spiele 1940 würden den Traditionen des olympischen Gedankens gemäß veranstaltet. Man würde, meinte der Lord, wenn die Einladung angenommen würde, sofort ein einflußreiches Organisationskomitee aufstellen. Er garantierte einen Fonds von 100000 Pfund, die Hälfte dieses Betrages könne sofort flüssig gemacht werden. Als schauplatz käme das Wembley=Stadion in Frage, das 100000 Zuschauern Platz bietet. * Die englische Beteiligung an dem Fußballturnier der Olympischen Spiele in Berlin, über die am Wochenende in Blackpool endgültig entschieden wird, ist nunmehr noch in ein neues Stadium getreten, weil man sich mit der Frage befaßt, nicht nur Spieler des englischen Verbandes nach Berlin zu entsenden. Es besteht jetzt die Absicht, eine Groß=Britannien=Elf nach Berlin zu entsenden, die aus den besten Amateurspielern von England, Schottland, Wales und Irland gebildet werdep soll. In erster Linie wird daran gedacht, die Spieler der in der ersten schottischen Liga spielenden Amateurmannschaft Queens Park zur Verstärkung heranzuziehen Die Aufnahme der Vorschläge ist nicht unfreundlich. In der englischen Presse wird aber schon darauf hingewiesen, daß ein Beschluß in dieser Form verpflichtet. Wenn nicht eine englische Mannschaft, sondern eine Elf von Groß=Britannien in Berlin spielen würde, dann müsse von dieser Vertretung auch ein siegreiches Abschneiden erwartet werden. Englands Teilnahme in Berlin Richt um zu gewinnen— um dem Sport zu dienen! Tagung in Blackpool Am 25. Juni wird in Blackpool bei der Tagung des englischen Fußballverbandes die letzte Entscheidung fallen, ob die für eine Beteiligung an dem Fußballturnier der Olympischen Spiele in Berlin abgegebene Meldung aufrechterhalten wird. Es sind noch verschiedene Widerstände zu überwinden, die sich aus dem Verhältnis zwilchen der Fifa und England ergeben, da der englische Verband dem internationalen Verband(Fifa) nicht angehört. Ueber die Beweggründe, die den Anlaß gegeben haben, die Teilnahme an dem Berliner Turnier und damit die Rückkehr, des englischen Fußballsports in den Wettbewerb der Olympischen Spiele in Aussicht zu nehmen, hat sich Mr. Rous, der leitende Sekretär der englischen FA., in bemerkenswerter Weise ausgesprochen. Englands Spieler sollen sich, so erklärte Rous, im olympischen Geiste nach Berlin begeben, nicht mit dem Gedanken, daß sie gewinnen müssen, sondern um ihr Land bei den Olympischen Spielen zu vertreten. Der Sieg ist nicht die Hauptsache bei den Spielen, sondern die Art und Weise, wie man kämpft. Man muß immer auch ein guter Verlierer sein können. In England hat man, so erklärte Rous weiter, daher auch kein Verständnis dafür, wenn Nationen auf eine Beteiligung in Berlin verzichten, weil sie glauben, nicht gewinnen zu können, da einzelne der in Aussicht genommenen Spieler nack den olypmischen Bestimmungen nicht teilnahmeberechtigt sind. Es wurden bisher dreißig Spieler, die England in Amateurspielen international vertreten haben. um eine Stellungnahme ersucht, ob sie bereit sind, nach Berlin zu fahren. Die für die englische Mannschaft ausgewählten Spieler werden, wie ausdrücklich erklärt wird, kein Spezialtraining erhalten, sondern die Vorbereitung wird in das Ermessen des Einzelnen gestellt. Gustav Eder geschlagen! Jonny Clinton siegt nach Punkten Im vierten Kampf auf amerikanischem Boden mußte Gustav Eder die erste Niederlage einstecken. Jonnn Clinton schlug den Deutschen in Newyork in einem Zehnrundenkampf nach Punkten. Erst vor sechs Tagen— zwei Tage vor dem Louis gegen Schmeling— schlug Eder den Amerikaner Jay Macedon k. o. Es ist nicht recht verständlich, warum Eder in so kurzer Frin in zwei schwere Kämpfe geschickt wird. Wenn die Gegner auch nicht zur ersten amerikanischen Klasse zählen, so ist doch immer zu berücksichtigen, daß es sich ausnahmslos um Kämpfernaturen handelt, die nichts zu verlieren haben. Ueber den Kampfverlauf konnten wir bisher nichts erfahren, vor allem nicht, ob das Urteil den gezeigten Leistungen entspricht. Neue Pläne in ASA Nun Louis gegen Max Baer Während unser Max Schmeling Mittwochfrüh (ME3) von Lakehurst aus mit dem Luftschiff„Hindenburg" die Reise nach der Heimat angetreten hat, legt man in Newyork schon die Programme für die nächsten Großveranstaltungen zurecht. Im September wird der Weltmeisterschaftskampf Schmeling gegen Braddock steigen, aber Mike Jacobs hofft, daß er vorher noch Louis gegen Max Baer im Ring zusammenbringen kann, und zwar im August. Der Sieger aus dieser Begegnung soll im Juni 1937 auf den Unterlegenen des Kampfes Schmeling gegen Braddock treffen und dieser Sieger ist dann erneut der Herausforderer. Sind wir einmal gespannt, was aus der ganzen Geschichte wird. Gibt es noch OlympiaEintrittskarten? Die am Sonnlag bei dem Leichtathletikfest im Kölner Stadion vorgenommene Verlosung von acht Eintrittskarten=Serien für die Berliner Olympischen Spiele eraus dem Ausland zurückgekommener Karten zu erhalten. Sogar Eintrittskarten für den Besuch der Leichathletik-Wettkämpfe sind darunter!! Wir erfahren nun von der Olympia=Trainings=Gemeinschaft, daß der nun wieder vorhandene Kartenbestand in bestimmte Serien aufgeteilt wurde, um möglichst vielen Sportfreunden noch den Besuch der Olympischen Spiele zu ermöglichen. Es handelt sich dabei um folgende Serien: Kartenserie A: Leichtathletik am.,.,., 9. August, Fußball am 11. und 13. August, Handball am 12. August, Baseball am 12. August, Eröffnungsfeier und Festspiel, beide am 1. August. Kartenserie B: Leichtathletik am.,.,., 8. August, Fußball am 10. und 15. August, Handball am 12. August, Militärkonzert am 13. August, Schlußtag im Reiten und Schlußfeier am 16. August. Kartenserie 3: Leichtathletik für alle Tage vom 2. bis 8. August einschließlich. Der Preis für die Kartensecien A und B einschließlich Fahrt 3. Klasse Köln—Berlin und zurück und Verwaltungszuschlag beträgt RM 44, für die Kartenserie Karten eingedeckt haben und ihren Vorrat nun mu## nm 4, dem entsprechenden Aufschlag an den Mann zu bringen! Außer diesen drei Serien gibt es noch einige Karten suchen? Rein, die Sache hat durchaus seine Richtigkeil. für andere Sportarten. Auskunft darüber— auch über Die zur Verlosung gekommenen Eintrittskarten stammen die„#cattung von Quartieren usw.— erkeilt die Olymnämlich von der Olympia-Trainings=Gemeinschaft Köln, pig=Trainings=Gemeinschaft, Köln, Hochhaus. Zimmer pan und Finnland einen dritten Bewerber gefunden: England. Londons Oberbürgermeister, Sir Percy Die XII. Olympischen Spiele haben nach Ja= regie deshalb allgemeines Erstaunen, weil doch die Ber= die bekanntlich für die westdeutschen Sportfreunde 75 a. Fernsprecher 500 8d. Die einz Sonderfahrten zusammengestellt und sich für diesen Zwen an den Verkauf der Karten geknüpft ist, ist die Teilgleich bei der Eröffnung des Kartenverkaufs mit Ein= nayme an den gemeinsamen Sonderfahrten.— Wir krittskarten eingedeckt hat. Der vorhandene Kartenbe= empfehlen unsern. Lesern, die den Besuch der Spiele bestand war zwar bis auf einen geringen Rest schnell absichtigen und bisher noch keine Eintrittskarten haben, vergriffen, aber erfreulicher Weise ist es der Trainings= sich unverzüglich an die oben bezeichnete Stelle zu gemeinschaft nun gelungen, noch eine größere Anzahl wenden. liner Kartenstelle bereits seit längerer Zeit geschlossen ist und durch die Presse immer wieder bekanntgegeben Vincent, soll, wie der bekannte Sportler Lord Burghley.zan einigen Sonderwettbewerben und Vor 2 kämpfen abgesehen— alle verfügbaren Eintrittskarten erklärt hat, vorhaben, das IOK zu bitten, die nächsten restlos vergriffen sind. Sollten etwa schon sogenannte Olympischen Spiele in London durchzuführen. Vincent.]„Wilde Händler“ am Werk sein, die sich rechtzeitig mit Edith Brandt und die Tänzerin R O MANVONALTCE CARNO 24. Fortsetzung Copyrixth by Verlag„Das neue Geschlecht“, Frankfurt a. M. Sie standen unter einer Jagdtrophäe. Betty lehnte sich ein wenig an die Wand. Diese gab plötzlich nach Sie schrie auf. Da hatte sie auc schon Langers am Handgesenk und von der gefährlichen Stelle weggerissen. Ein zwei Meter breites Loch klaffte in der Wand Langers war einen Blick hinein.„ein Geheimschrank, Herr Vorsitzender!“, riei er. „Oeffnen Sie!“, befahl dieser Berger. Ohne Widerstand öffnete Berger den schweren Eisenchrank. Bücher, vergilbte Photographien und Akten. immer wieder Akten kamen zum Vorschein. Die Photo graphie eines Mannes in 6auem Anzug fiel den Ober staatsanwal; auf. Er betrachtete das Bild prüfend „Doktor Hugo Berger. Chicago 1913“. stand unter der Photographie und darüber in einer kleinen, nervösen Schrift:„Meinem lieben Diener und Reisegefährten William White" Der Oberstaatsanwalt sah Doktor Berger an. spielte mit der Photographie und sah Berger wieder an.„Sie sind nicht Doktor Berger“, sagte er endlich. „Nein“, knirchte dieser und ballte die Hande. Er warf Edith einen haßerfüllten Blick zu Die stand am Schreibtiich und unterhielt sich mit der Vorsitzenden. „Nein“, knurrte er. wie ein zu Tode getroffenes Tier. richb: William White aus Chicago. Ich war mit Doktor Berger in den Anden" „Und ermondeten ihn dort?“, sorichte der Oberstaatsanwalt weiter. 0 Die anderen wurden aufmerksam. Man bildete eine gespann; lauschende Gruppe um den Staatsanwalt und ein Ovfer „Und dann nahmen Sie seine Papiere an sich die Papiere des wie ich mich noch ganz gut erinnere, seit Dezember 1913 verschollenen deutschen Forschers und früheren Deplomaten Doktor Hugo Berger.“ „Ja““, Berger alios White war aschfahl „Und enten sich mit diesem gestohlenen Paß. in dem Sie noch nicht einmal das Buo zu erneuern brauchten. wer es Ihnen auffallend gleich; in den Besitz des sehr beträchtlichen Bankkontos des Ermordeten" Der Staatsanwalt sah sich im Kreise um.„Meine Herrschaften, wir verdanken Frau Doktor Brandt, daß wir die Bekanntschaft mit einem der raffiniertesten und. wie es scheint, unmenschlichsten Verbrecher unseres Jahr hunderts machen durften. Es genügt, Willam White.“ Der Vorsitzende gab den Kriminalbeamten ein Zeichen Sie führten den gänzlich Widerstandlosen aus dem Zim mer. Er ließ sich, Handschellen an den Gelenken, abführen, ohne die Anwesenden noch eines Blickes zu würdigen. Der Vorsitzende setzte sich an den Schreibtisch des angeblichen Doktor Berger. Leichte Nebel verhinderten die Aussicht aus den Fenstern „Tia“, sagte er, indem er sich eine Zigarette in Brand etzte,„das wird wohl ein Riesenprozeß werden, meine Herrschaften. Da wird so ungefähr die ganze Kriminaljeschichte Europas, während der letzten zwanzig Jahre herhalten müssen“ Da stand er auf, ging zu Edith Brandt und nahm ihre Hand:„Frau Doktor Brandt, was wir. und ich darf jetzt jewiß im Namen der gesamten Justiz sprechen. Ihnen chudig sind das können wir gar nicht sagen Ihrer Klugheit. Ihrem unerschütterlichen Glauben an Magrit Lebruns Unschuld, Ihrem beispiellosen, Mut verdanken wir die Entlarvung eines der genialsten Verbrecher.“ „Aber meine Herren“, sprach Edith verlegen.„Sie machen viel zuviel Aufhebens davon. Das war ein Zufall. dem ich und auch Sie alles verdanken Jeder von uns hätte in meiner Lage sicherlich dasselbe getan.“ „Nur keine falsche Bescheidenheit“, sagte der Staatsanwalt.„Ich mache gar kein Hehl aus meiner Bewunderung. Das haben Sie samos gemacht, wirklich ro Ihnen sobald kaum jemand nachmachen samos Das m **NE A Wie sind Sie denn dem Halunken nun eigennlich auf die Spur gekommen?" Und Edith berichtete darauf in kurzen Zügen, wie sie Stück für Stück das Geheimnis enträselt hatte. Die Geschworenen waren keines Wortes fähig „Ist meine Anwesenheit noch erforderlich?", erlaubte sich Lanaers den Vorsitzenden zu fragen „Nein“, antwortete dieser„von mir aus sind Sie entlassen. Herr Langers Wenn Frau Doktor Brandt allendings noch etwas—“ „Nein, danke, für heute mache ich Schluß aver wenn Sie wollen, Langers", Edith war neben den jungen Journalisten getreten,„und Zeit haben, erwarte ich Sie heute abend mit Fräulein Kleinschmidt in meiner Wohnung.“ Sie nickte Betty freundlich zu. Langers verbeugte sich nach allen Seiten und verließ mit Betty das Zimnner. „Der macht: heute das Rennen“, meinte Edith zu den übrigen.„Keine Berliner, keine Pariser und keine Londoner Zeitungen können das morgen früh bringen, was der heute abend in der„Abendpost" vom Stapel läßt.“ „Tüchtiger junger Mann“, lobte der Staatsanwalt Und das Madel? Natürlich seine Braut?" „Ja. seine Braut und meine Stenotypistin“, antwortete Edith. „Bein einem solchen Chei“, der Vorsitzende verbeugte sich„weshalb sollten da die Angestellten nicht auch das Ihre tun? Im übrigen schlage ich vor. diesmal ausnahmsweise mit der Verteidigung zusammen noch ein verspätetes Mittagessen einzunehmen, das heißt, wenn wir iberhaupt noch etwas bekommen.“ Gegen diesen Vorschlag hatte niemand etwas einzuwenden. * Zum zehnten Male innerhalb der letzten Stunde blickte Heinrich Menkhoff auf die Uhr. Er stand am Fenster der Diele in Edirhs Wohnung. Zweige der Bäume lugten ins Zunmer. Das Abendrot glitt leuchtend am Horizont voruder. Es war bereits ein Viertel nach sieben, und noch immer nichts von Edith zu sehen Oben in dem hellen, freundlichen Fremdenzimmer, von dem man einen weiten Blick auf die Alster hatte lag Magrit Lebrun und schlief sich gesund. Da knirschte der Gartenkies. Ein leichter Schritt glitt über die Steinfliefen. Heinrich Menkhoff trat vom Fenster zurück. Eine Tür öffnete sich. In ihrern Rahmen stand Edith Heinrich Menkhoff sah ihr entgegen. Er blieb stehen, er konnte keinen Schritt tun. Mit dem Rücken gegen das Fenster stand er. sah Edith an und konnte nicht sprechen. In seinen Augen stand das Gefühl, das mit bloßer kameradschaftlicher Zunergung zu dieser Edich Brandt nichts mehr zu tun hatte. Dieses Gefühl schien so stark, daß es auch auf Edith übersprang. Im Zeitraum von Sekunden hatte sie das ganze Drum und Dran einer Stellung von sich geworten, wie sie ihr der Beruf auferlegte In diesen wenigen Sekunden, wie sie Heinrich Menkhoff, da am Fenster stehen sah. in jener halb starren halb werbenden Haltung fiel alles von ihr. was unter der harten Decke des Berufes das Fühlen und Verlangen der Frau die sie doch schließlich war. verborgen hatte. Sie war nur mehr Edith Brandt, eine Frau wie alle anderen, eine Frau, die wußte, daß da ein Mann stand, der sie liebte. Sie war so ehrlich, sich das einzugestehen. Und sie wußte in diesen Sekunden, daß dieses Gefühl, diese Liebe Heinrich Menkhoffs sich mit ihren eigenen Empfindungen traf. „Heinrich“, sie trat ein paar Schritte vorwärts. Dann blieb sie wieder stehen. Eine Röte überzog ihr Gesicht und verschönte es. „Edith“, da stand er schon neben ihr, neigte sich über ihre Hand. Aber Edith nahm rasch seinen Kopf in ihre Hände und küßte ihn. Dann standen sie sich einen Augenblick schweigend gegenüber. Beide wußten, daß oeben etwas geschehen war, was für sie von tiefster Bedeutung für ihr zukünitiges Leben war. Aber beide waren Menschen, die sich nicht von plötzlichen Gefühlen überrennen ließen. Beide mußten Zeit gewinnen, sich auf alles zu besinnen und erst damit fertig zu werden, bevor sie sich zum letzten entschieden. Vor allem Edith, die auf der Höhe eines großen Erfolges, erst den Ausgleich zwischen ihrem Berufs= und Innenleben finden mußte. „Nicht wahr“, sagte sie und ergriff seine Hand,„wir wollen alles noch einmal, jeder für sich, bedenken. Es muß nicht von heute auf morgen sein, wenn es auch sein wird—!“ Menkhoffs kühle Augen leuchteten auf.„Nicht wahr, Edith, es wird sein?" „Sicher Lieber es muß sein“ Sie lächelte und sah in diesem Augenblick so lieblich aus, daß es Menkhoff große Anstrengung kostete, sie nicht einfach in seine Anne zu reißen. Da rasselte das Telephon. Edith eilte in die Bivliothek.„Entschuldige einen Augenblick.“ Ein Kollege wünichte Edith zu sprechen.„Ich kann nicht anders. Frau Kollegin, ich muß Ihnen meine allerherzlichsten Glückwünsche aussprechen. Das ist ja toll, was Sie da im Falle Lebrun angestellt haben. Soll mich nicht wundern, wenn Sie morgen früh von den berühmtesten Kollegen Teilhaber= und Heiratsangebote erhalten. Das letztere in Verbindung mit dem ersten ist wohl eher-ehmen. Dann ist man Ihra; sicher. Empfehle mich Ihnen diesbezüglich Frau Kollegin.“ Edith lachte laut und bedankte sich Als sie sich umwandte, stand Menkhoff hinter ihr. „Was meinst du, was man mir eben angeboten hat?“, sie schob zutraulich ihren Arm unter den seinen. „Eine neue Praris?“ „Und einen Mann dazu“ „wehe dir— menkhoff drohte lachend mt dem Finger. EEHEE --e