Tageszeitung für Köln I. oE 04 Anzeigenpreis: Einspaltige Millimeterzeile 12 Pfg.: Familienanzeigen Verlag und Schriftleitung: Stolkgasse 25—31., Via, Vonanzeigen paboater An fe. Von 5 Vla, us fete Uetzerchritieger nonatlich RN..—(einschließzt. 45 Bie. Vostzetungsgebühr und zuzügl.&4mp Big, Fernsprecher: a) von 8 bs 22 Uhr: Sammeluf 220301, 5) nach 22 Uhr: 10 Blo., Hrlhshiliyn iu ve gaigrisgtezieper ornch zienen“7 vig te mm: SvortZustellgeld der Post).— Durch höhere Gewalt hervorgerufene Betriebsstörungen Direktion 22.03 04; Hauptschriftleitung 2203 01; Sportschriftleitung 220302.—.—: E3.1161 40 Pfg je mm: Tertanzeigen 80 Pfg. Jetzt gültige Preisliste 8, Sonntagsbeilage die ilust. Wochenendausgabe„Die Neue Woche“, Mengenstassel B. Schaltertunden.-13, 15-—10, Samstags burchgeh.-19 Uhr. Bezugspreis: Monatlich RM. 2,—(einschließl. 32 Pfg. Beitrag zu den Zustellungskosten).— Erscheint wöchentlich siebenmal morgens.— Postbezug monatlich RM. 2,—(einschließl. 45 Pfg. Postzeitungsgebühr und zuzügl. 42 Pfg begründen keinen Anspruch auf Rückerstattung des Bezugspreises Sprechstunden der Schriftleitung 12—13 Uhr.— Postscheckkonto Köln Nr. 59.000 Nr. 153 Donnerstag, den 4. Juni 1936 Unter Wahrung des Inkognitos Haile Selassie Von einer großen Menge begrüßt Gold im Gepäck in London Mehrere Kisten DRB London, 3. Juni. Haile Selassie von Abessinien ist am Mitwoch in England eingetroffen. Bei der Ankunft des Orientdampfers„Oxford" im Hafen von Southampton hatte sich eine große Menschenmenge angesammelt Da der Negus inkognito reist, vollzog sich die Ausschiffung ohne jedes Zeremoniell Haile Selassie begab sich erst unmittelbar vor der Abfahrt des Zuges. kurz vo. 15 Uhr an Land, um in dem für ihn reservierten Pullman=Wagen mit seinem Gefolge Platz zu nehmen. Das umfangreiche Gepäck des Negus, unter dem sich mehrere Kisten mit Gold befinden, wurde auf einem besonderen Güterwagen untergebracht, der von einigen Kriminalbeamten bewacht wurde. Wie verlautet, hatte Haile Selassie aus Abessinien Silbermünzen im Werte von 22000 Pfund mitgenommen, die inzwischen in Barrengold umgetauscht worden sind. Wenige Minuten vor 17 Uhr traf der Zug mit dem Kaiser von Abessinien auf dem Londoner Bahnhof Waterloo ein. Hier wurde Haile Selassie von dem Privatsekretär des Außenministers Eden, Harvey, der einzigen amtlichen Persönlichkeit, empfangen. Auf englischer Seite wird betont, daß dies das übliche Verfahren beim Empfang von inkognito reisenden Persönlichkeiten sei. In der Umgebung des Bahnhofes und in den anliegenden Straßen hatte sich eine schier unübersehbare Menschenmenge eingefunden, die den Negus mit Jubel begrüßte. Ein gewaltiges Aufgebot Polizei sorgte für Ordnung. Immer wieder brach die stark von Abessiniern und Negern durchsetzte Menschenmenge in Beifallskundgebungen aus. Nach einem Aufenthalt von etwa 20 Minuten begab sich der Negus mit seinem Gefolge im Kraftwagen zu dem für ihn im Westen Londons bereitgestellten Haus. Das letzte Mal war der Negus im Jahre 1924 in seiner Eigenschaft als Prinzregent von Abessinien unter dem Namen Ras Tafari in London. Badoglio in Rom Triumphaler Empfang des Siegers DRB Rom, 3. Juni. Marschall Badoglio, Vizekönig von Abessinien, traf em Mittwoch um 13 Uhr mit dem fahrplanmäßigen Zuge auf dem Hauptbahnho in Rom ein. Er wurde von sämtlichen Regierungsmitgliedern und den Spitzen der Partei mit allen militärischen Ehren feierlich empfangen. Der Salonwagen, mit dem der Vizekönig von Neapel nach Rom reiste, war in ein Blumenmeer verwandelt. Die Begrüßung zwischen Badoglio und Mussolini war außerordentlich herzlich. Der Duce umarmte den Sieger des abessinischen Feldzuges und küßte ihn. Dann schritt er mit ihm zusammen die Front der Ehrenkompanien ab. Vor dem Bahnhof und in den Zufahrtsstraßen hatte sich eine nach Zehntausenden zählende Menschenmenge eingefunden. Sie huldigte dem siegreichen Marschall mit Beifallsstürmen. Schon der Empfang Badoglios in Neapel war unter militärischen Ehren erfolgt. Bei dem Einlaufen seines Schiffes in den Hafen wurden 21 Salutschüsse abgegeben. Der Kronprinz von Italien ging als Erster an Bord. um den Sieger von Abessinien zu begrüßen. Im Hafen und auf dem Kai hatte sich ebenfalls eine ungeheure Menschenmenge eingefunden, die Badoglio bei seiner Landung stürmische Kundgebungen bereitete. Reise des Negus nach Genf? DRB London, 3. Juni. Nach einem Funkspruch vom Dampfer Oxford hat der Negus auf die Frage, ob er persönlich nach Genf gehen werde, erklärt, daß alle Entscheidungen noch während der Reise getroffen würden. Vor allem wollte er mit Europa in Fühlung kommen. Das abessinische Reich bestehe noch, das militärische Vorgehen eines Landes, das vom Völkerbund als Angreifer erklärt worden sei, könne gesetzlich nicht gutgeheißen werden. Eine abessinische Regierung sei im Westen Abessiniens noch vorhanden. Sie habe vor seiner Abfahrt Weisungen von ihm erhalten. Tragischer Fliegertod Generalleutnant Wever tödlich abgestürzt DRB Berlin, 3. Juni. Das Reichsluftfahrt=Ministerium gibt bekannt: Am 3. Juni vormittags ist auf dem Dresdner Flughafen das zur Flugbereitschaft des Reichsluftfahrtministeriums gehörige Flugzeug-UZON unmittelbar nach dem Start abgestürzt. Die Besatzung des Flugzeuges, der Chef des Generalstabes der Luftwaffe. Generalleutnant Wever als Flugzeugführer und der Obergefreite Kraus als Bordmechaniker, kam dabei ums Leben. Diese Trauerkunde von dem schweren Opfer, das der Aufbau der jungen deutschen Luftwaffe gefordert hat vernimmt das deutsche Volk mit Erschütterung und bereitet den Toten ein Andenken, wie es den Helden geziemt, die auf dem Felde der Ehre gefallen sind. Generalleutnant Walter Wever wurde am 11. November 1887 als Sohn des Direktors der Deutschen Ansiedelungsbank Arnold Wever in Berlin geboren. Nachdem er Ostern 1905 das Reifezeugnis beim Gymnasium in Steglitz erlangt hatte, trat er als Fahnenjunker beim Grenadierregiment Nr. 10 in Schweidnitz ein. Bei Kriegsausbruch rückte er als Oberleutnant und Regimentsadjutant ins Feld. Von 1916 an war Hauptmann Wever im Generalstab tätig. Neben vielen anderen Kriegsauszeichnungen erhielt Wever schon 1914 das Eiserne Kreuz erster Klasse und 1918 den Hausorden von Hohenzollern. Nach dem Kriege war Hauptmann Wever in verschiedenen Front= und Generalstabsstellungen der Reichswehr tätig. bis er 1921 zum Generalstabsoffizier bei der 7. Division in München ernannt wurde. Nach kurzer Dienstzeit als Kompagniechef im Infanterieregiment 4 wurde er 1926 zum Major befördert und kam im Januar 1927 zum Reichswehrministerium. 1929 zum Bataillonskommandeur im Infanterieregiment 12 ernannt. wurde Wever Ende 1929 zum Oberstleutnant befördert und kam 1931 zum Reichswehrministerium zurück, wo er 1932 zum Abteilungsleiter ernannt wurde. In dieser Stellung erfolgte seine Beförderung zum Oberst. Mit der Errichtung des Luftfahrtministeriums trat Oberst Wever als Amtschef zu diesem Ministerium über und wurde bei der Schaffung der Luftwaffe al Generalmajor ihr Chef des Generalstabes. In dieser Stellung wurde er am 20. April 1936 zum Generalleutnant befördert. Ehrender Nachruf Görings Anläßlich des furchtbaren Flugzeugunglücks, dem Generalleutnant Wever am Mittwoch zum Opfer gefallen ist, hat der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generaloberst Göring, folgenden Tagesbefehl an die Luftwaffe erlassen: „Kameraden! Bis ins Innerste erschüttert, stehen wir heute an der Bahre unseres Generalstabschefs. Mitten aus rastloser Arbeit im fliegerischen Einsatz für seine Wafse, ist er auf dem Felde der Ehre geblieben. Einer unserer Allerbesten ist von uns gegangen. Es liegt ihm nichts am Schreibtisch, er wollte auch im fliegerischen Einsatz das Vorbild sein. Unfaßbar erscheint uns allen der Verlust dieses hochherzigen Menschen und edlen Offiziers. Wir aber, Kameraden, wollen in dieser schweren Stunde geloben, in unauslöschbarer Dankbarkeit stets seiner zu gedenken, und bestrebt sein, seinem leuchtenden Vorbild nachzueifern. Unser Oberster Befehlshaber, der Führer und Reichskanzler, hat in Würdigung der einzigactigen Verdienste um den Aufbau der jungen eutschen Lustwaffe genehmigt, daß in Zukunft das Kampigeschwader Gotha den Namen„General Wever" tragen soll. Das Geschwader wird ich deser hohen Ehre stets würdig erweisen und eingedenk sein, daß es den Namen eines Mannes trägt, der vorbildlich war in rastloser Arbeit, in hochherzigem Denken, in nationalsozialistischer Treue und einzigartiger Hingabe für Führer, Volk und Vaterland. Wir senken die Fahnen: unser bester Kamerad geht ein in Walhall!“ Einzelpreis 15 Pfg. Geistige Verständigung Das deutsch=ungarische Kulturabkommen, das soeben in Berlin unterzeichnet worden in. sollte der Welt die Augen öffnen. Es besteht ein grundsätzlicher Unterschied zwischen der deutschen Friedenspolitik und jener Politik, die unter diesem Namen in gewissen anderen Ländern, beispielsweise in Frankreich, betrieben wird. Man kann sich in diesen Ländern vielfach von der Vorstellung noch nicht frei machen, daß es möglich sei, den Frieden der Welt durch die kasuistische Formulierung von Vertragsparagraphen zu sichern, mit denen man ein überstaatliches Rechtssystem z schaffen glaubt Entweder hängt dieses System im luftleeren Raum und bleibt dann blasse Theorie. oder aber es nimmt sich nur die Maske des Rechtes vor und dahinter stecken sehr konkrete und durchaus nicht juristisch fundierte politische Machtansprüche. Es ist die deutche Ueberzeugung, daß der Friede nur die Wirkung einer veränderten geistigen und seelischen Einstellung der Völker sein kann. Wenn man nicht dazu gelangt, daß jedes Volk das andere in einer Eigenart achtet, seine Ehre, seine Freiheit und die Würde seiner geistigen Ausrichtung unangetastet läßt, dann ist auf die Dauer kein Frieve möglich. Soll das geschehen, dann ist aber vor allem eins nötig: die Völker müssen einander verstehen. Und das ist keine Sache von Paragraphen, auch wenn sie sich völkerrechtlich geben, sondern eine Angelegenheit kulturpolitischer Erziehung. Wie konsequent die deutsche Politik diese Linie verfolgte, ergab sich schon beim deutsch=polnischen Freundschaftsabkommen vom 26. Januar 1934. Es beschränkte sich im Politischen im wesentlichen darauf, daß beide Regierungen sich verpflichteten, sich über alle sie betreffenden Fragen, welcher Art sie auch immer sein mögen, unmittelbar zu verständigen, auf jeden Fall aber friedliche Mittel zu ihrer Lösung zu suchen. In diesem Abkommen wurde aber auch ausgesprochen, man hoffe, durch diese Grundsätze für die wirtschaftlichen, politischen und— das war neu und bemerkenswert— kulturellen Fragen Lösungen zu finden. Als das Abkommen ratifiziert wurde, wurde zu seiner Durchführung von beiden Regierungen festgestellt, daß in allen Fragen der öffentlichen Meinungsbildung eine fortlaufende Zusammenarbeit und ständige Verbindung herzustellen sei. Es sei darauf hinzuwirken, daß das gegenseitige Verständnis geweckt und eine freundschaftliche Atmosphäre gewährleistet werde. Gleichzeitig wurde über gewisse grundsätzliche Maßnahmen auf dem Gebiete der Presse, des Schrifttums, des Rundfunks, des Films und des Theaters ein volles Einverständnis erzielt. Die erste Auswirkung davon war, daß Deutschland und Polen die beiverseitigen Zeitungsverbote aufhoben, und im Oktober 1934 konnte zwischen der deutschen und polnischen Rundfunkgesellschaft ein Abkommen getroffen werden, das den Ausbau der nachbarlichen Kulturarbeit bezweckt und die Völkerverbindende Aufgabe des Rundfunks fördern soll. Es wurde beschlossen, allmonatlich Austauschkonzerte zu veranstalten, die Literatur des Nachbarlandes nach Möglichkeit zu berücksichtigen, Funkberichte und Künstler auszutauschen und informierende Kurzberichte über besondere Ereignisse zu senden. All das dient zweifellos dem gegenseitigen besseren Begreifen Die Presse beider Länder bewahrt eine disziplinierte Haltung. Es wird vermieden, in die politischen Beziehungen zwischen Deutschland und PoDer Abschied von dem grossen Soldaten und treuen Kämpfer General Litzmann stern wurde in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers der verstorbene General Litzmann in Neuglobsow zur ewigen Ruhe gebettet. Unsere Bilder zeigen dem Hause des toten Helden und an seinem Sarg bei der Aufbahrung auf der Kowno-Höhe Donnerstag, den 4. Juni 1936 Nr. 153 Peue Tag * Die Trauerfeier auf der Kowno-Höhe Der Abschied von General Litzmann] Der Führer am Grabe des treuen Kämpfers DRB Neuglobsow, 3. Juni. Schon am frühen Morgen herrscht in Neuglobsow reges Leben. Aus nah und fern sind Ehrernabordnungen der nationalsozialistischen Formationen und die Trauergäste mit der Bahn, mit Omnibussen und zu Fuß nach der kleinen märkischen Gemeinde geeilt, um an dem Staatsbegräbnis für General Pg. Litzmann teilzunehmen. Soldaten des Krieges und die Kämpfer der nationalsozialistischen Bewegung haben sich hier zusammengefunden, um zum letzten Mal den Mann zu ehren, der ihnen beiden angehört: den Armeegruppenführer des Weltkrieges und den nationalsoziastischen Vorkämpfer. Auf der KownoHöhe haben bereits um 9 Uhr die Ehrenabordnungen Aufstellung genommen. Eine Ehrenkompagnie der Wehrmacht, ein Ehrensturm der SA und ein Zug der Leibstandarte Adolf Hilter stehen angetreten. Hinter ihnen ist die ganze Höhe umsäumt von den Fahnen der politischen Leiter, der SA und den Traditionsfahnen der Wehrmacht. Nur der Platz in der Mitte der Anhöhe vor dem Sarg ist freigelassen. Immer noch werden Kränze niedergelegt. Auf dem Sarg ruhen der Helm und der Ehrendegen des Generals. Auf dem Wege zur Anhöhe bilden Arbeitsdienst und SS Spalier. Um 11 Uhr traf der Führer und Reichskanzler auf der Kowno=Höhe ein. In seiner Begleitung befand sich der Sohn des Verstorbenen, Obergruppenführer Litzmann. Der Führer begrüßte die Bahre und die Angehörigen des Toten mit erhobener Rechten. Der Trauermarsch aus der As=Dur=Sonate von Beethoven, gespielt von einem Musikzug der Wehrmacht, leitete den Staatsakt ein. Dann sprach der Oberbefehlshaber der Wehrmacht Generalfeldmarschall von Blomberg, Worte des Gedenkens. „Im Namen der deutschen Wehrmacht lege ich diesen Kranz am Grabe unseres alten Kameraden, des Generals Litzmann nieder. Jeder deutsche Soldat ist Leidtragender beim Tode eines Kriegers aus großer Zeit. Und dieser Entschlafene war ein ganzes langes Leben hindurch ein Soldat und Krieger. Im Kriege 1870/71 stritt er als junger Offizier mit. Trotz seiner Jugend wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet. In den langen Friedensjahren, die folgten, zeichnete er sich in der Armee aus. Er wurde in hervorragenden Stellen verwendet. Ich selber hatte die Ehre, unter seinem Kommando die alte Kriegsakademie zu besuchen. Im Jahre vor dem Kriege nahm er den Abschied. Seine ganze Kraft und Tätigkeit setzte er weiter ein für seine vaterländische Arbeit. Als der Weltkrieg ausbrach, war er durch sein Alter über die gesetzmäßige Kriegspflicht längst hinaus. Aber es duldete den weißhaarigen Feuerkopf nicht in der Heimat. Er hat den Krieg von Anfang bis zum Ende an der Spitze wichtiger Kommandostellen mitgemacht. Brzeziny und Kowno leuchten auf seiner Ruhmestafel. Hier durchbrach er die feindliche Umklammerung an der Spitze seiner Division, den Degen in der Faust, dort bemächtigte er sich, allen Bedenken zum Trotz. der Festung Kowno und öffnete so den Weg auf Wilna. Sein Name wurde durch diese Waffentaten berühmt in seinem Vaterland. Wie viel mehr noch empfanden die Soldaten, die seinem Kommando unterstanden, die Wucht seiner Führerpersönlichkeit. Er besaß die große Gabe des militärischen Führers, nicht nur sein Handwerk zu verstehen, sondern seine Soldaten zu begeistern, ihre soldatische Phantasie im rechten Sinne anzufachen. vor allem sich verstanden und geliebt zu sehen, kurz, durch das Herz den Soldaten zu führen, durch alles Schwere des Krieges bis zum Opfertod. Die Soldaten folgten ihm gern, weil sie ihn verstanden und ihm vertrauten. So war dieser greise Soldat ein Krieger, so war dieser General ein Frontkämpfer! Als der Schmachfriede kam, hörte für ihn der Krieg nicht auf. Als ein neuer Kampf anhub, ein Kampf um die Seele und den Gemeinschaftswillen des deutschen Volkes, den Kampf. den Adolf Hitler und seine Männer führten, da war der alte Krieger wieder zur Stelle. An Jahren alt, im Herzen jung, reihte er sich ein in die neuen Sturmkolonnen. Ueber diese Zeit wird ein berufener Mund sprechen. Aber wir Soldaten der neuen Wehrmacht müssen ihm wenigstens danken, daß er uns zeigte, wie man den Weg zu Adolf Hitler geht und an seiner Seite in unverbrüchlicher Treue ausharrt. Sein langes und erfolgreiches Soldatenleben hat er durch dieses Tun gekrönt. Wir Soldaten können nicht weichlich trauern, wenn solch langes Kämpferleben erwischt. Er ist sein ganzes Leben lang sich treu gewesen. Gibt es etwas Besseres für einen Mann? Aber sein Andenken wird in uns fortleben. Wir wissen ihn nun in einer anderen Welt, in der auch der Krieger seine ewige Heimstätte hat. Wir senken unsere Fahnen in Ehrfurcht vor dem Entschlafenen. Sein Leben war gesegnet, denn er konnte seine irdische Sendung ganz erfüllen und er läßt einen großen Namen als Beispiel und Antrieb zurück. Der Stellvertreter des Führers rief dem Parteigenossen Litzmann den letzten Gruß der nationalsozialistischen Bewegung nach: „Die nationalsozialistische Bewegung— an der Spitze ihr Führer— nimmt Abschied von dem General des Weltkrieges und von dem Parteigenossen Litzmann. Sie nimmt Abschied von einem der Besten, von einem, der innerlich einer der Jüngsten blieb, der sein Deutschland über alles liebte wie kaum einer und der stritt und kämpfte für sein Deutschland bis zum Ende. Der General Litzmann wurde Parteigenosse Litzmann in einer Zeit, da der Erfolg der Bewegung nicht nur unsicher, sondern für Außenstehende unglaubhaft schien. Er glaubte an ihren Erfolg, wie er einst bei Brzeziny von Anfang an an den siegreichen Erfolg geglaubt hat. Er glaubte an die schicksalhafte Notwendigkeit des Erfolges der nationalsozialistischen Bewegung, weil er der Ueberzeugung war, daß allein diese Bewegung unter ihrem Führer Deutschland retten könnte. Er hatte diese Ueberzeugung, weil er selbst seinem innersten Wesen nach Nationalsozialist war— Nationalsozialist schon einst seinen Untergebenen, gegenüber und seinen Vorgesetzten gegenüber. Seine Soldaten nannten ihn„Vater Litzmann“, so wie er später seinen nationalsozialistischen Kampfgenossen als Vater erschien. Er brachte der Bewegung seinen Namen, allen Anfeindungen zum Trotz, seinen Namen, den er sich im Weltkriege geschaffen hatte und den er nun einsetzte für den Sieg der Bewegung. Aber er gab der Bewegung mehr als seinen Namen: Er gab der Bewegung sich selbst, den ganzen Mann, den Kämpfer, den weißhaarigen Feuerkopf. Er setzte sich mit seiner ganzen bezwingenden Persönlichkeit immer Ständig neue Streikmeldungen Bedrohliche Lage in Frankreich DNB Paris,3. Juni. Die Streikbewegung nimmt in Paris und in Nordfrankreich stündlich größeren Umfang an. Mittwoch vormittag sind die Arbeiter von etwa 60.weiteren Fabriken in Paris und Umgebung in den Streik getreten, so daß mittags 300 Fabriken nicht arbeiteten. In Paris hat die Bewegung auch die Betriebe der Nahrungsmittelindustrie, besonders die Schokoladenfabriken, erfaßt. Im Liller Bezirk ruht die Arbeit in zahlreichen Metallfabriken und Kraftwagenwerken. Die Zahl der streikenden Arbeiter in Paris und Umgebung betrug am Mittwochnachmittag etwa 350000 davon allein im Pariser Departement 100000. Ständig laufen aus der Provinz neue Meldungen über Streiks ein, besonders aus Lyon, Nantes, Marseille, Lille und Rouen. Die Vertreter sämtlicher Arbeitergewerkschaften sind am späten Nachmittag des Mittwoch zusammenlen durch verhetzende, entstellende Nachrichten und Betrachtungen störend einzugreifen. Nur auf diese Weise kann in der Tat zwischen zwei Völkern allmählich eine Atmosphäre entstehen, in der materielle Fragen mit möglicherweise entgegengesetzter oder jedenfalls sich nicht deckender Interessenlage ruhig und unvoreingenommen erörtert werden. Eine notwendige und überdies allein wirksame Grundlage friedlicher Zusammenarbeit. Das deutsch=ungarische Abkommen geht, aufbauend auf der viel engeren Verpflechtung der beiderseitigen kulturellen Beziehungen. noch erheblich weiter. Die Vereinbarungen, die in ihm über die Pflege und Erhaltung der kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen zur Förderung der deutsch=ungarischen Kulturbeziehungen getroffen werden, sichern das Fortbestehen engster unmittelbarer kultureller Berührung zwischen dem deutschen und dem ungarischen Geistesleben. Der Sinn dieses Abkommens ist es, daß die Kultur des einen Landes durch ihre charakteristischen Erzeugnisse und ihre schöpferischen Persönlichkeiten unmittelbar zum anderen sprechen können soll. Es gibt keinen anderen Weg, wenn zwei Völker in ihrer Eigenart sich begreifen wollen. Daß er in weitschauender Weise grundsätzlich in die deutsche Friedenspolitik eingebaut ist, zeigt das Memorandum vom 31. März d. ., das die deutsche Reichsregierung als Antwort auf das Locarno=Memorandum in London überreichen ließ. Auch dort war als ein wesentlicher Punkt des deutschen Friedensplans der Vorschlag der kulturellen Befriedung in Schule und Presse einbezogen. Man kann sich gar nicht vorstellen, wieviel leichter der zur zentralen Aufgabe der europäischen Politik gewordene Ausgleich zwischen Deutschland und Frankreich sein würde, wenn in den Beziehungen zwischen diesen beiden Ländern auch nur der Anfang zu einer geistigen Annäherung von der Art gemacht würde, wie sie jetzt in dem deutsch=ungarischen Abkommen festgelegt ist. Vieles, über das sich heute die Politiker vergeblich die Köpfe zerbrechen, würde sich wahrscheinlich ziemlich mühelos regeln lassen wenn ein Volk dem anderen auf der Ebene der geistigen Kultur frei und offen ins Auge schauen lernte. getreten, um zu beraten, wie sie die Kontrolle der Streiks besser in die Hand bekommen. Die sogenannte Linksabordnung der Kammer, der Mitglieder sämtlicher an der Volksfront beteiligten Parteien angehören, hat heute getagt. Dabei erklärte der wahrscheinliche zukünftige Innenminister Salengro von der Sozialistischen Partei, wenn auch die Forderungen der Arbeiterschaft berechtigt seien, so müsse man doch die Grenzen zu halten wissen. Die Regierung der Volksfront bedeute nicht die Anarchie. Zwischen der Anarchie und der Ordnung werde die kommende Regierung die Ordnung wählen und ihr auch Achtung verschaffen. Die Streikbewegung in und um Paris hat in den Abendstunden des Mittwoch weiter an Ausdehnung gewonnen. Die Angestellten eines der größten Pariser Kaufhäuser, sowie eine der größten Möbelfabriken sind ebenfalls in den Streik getreten. Auch die Angestellten der Kinogesellschaft Pathénaton und die der bekannten französischen Parfümeriefabrik Coty befinden sich seit heute im Ausstand. * DNB Antwerpen, 3. Juni. Der von kommunistischer Seite angezettelte Hafenarbeiterstreik in Antwerpen hat sich im Laufe des Mittwochs auf alle im Hafen liegenden Schifse ausgedehnt. Die Arbeit im Hafen ruht vollständig. Man rechnet mit der Möglichkeit, daß auch andere Wirtschaftszweige in die Streikbewegung hineingezogen werden. Der politische Charakter des unter Bruch des Kollektiv= vertrages entfachten Streiks geht aus den Erklärungen eines kommunistischen Funktionärs aus Antwerpen hervor, der nach einer Mitteilung des Brüsseler Soir u. a. äußerte:„Unsere französischen Kameraden haben uns das Signal gegeben. Ich brauche nicht zu erwähnen,, daß die Bewegung. die in Antwerpen zum Ausbruch gekommen ist, nur ein Anfang ist. Wir haben ein ganzes Programm von Forderungen geltend zu machen. Man muß uns nachgeben, andernfalls wird sich der Streik auf andere Betriebe und auf andere Städte ausdehnen.“ von neuem ein in unzähligen Versammlungen und Kundgebungen, gegen das Verbot seines Arztes, als er bereits schwer leidend war. Er warf seine Person rücksichtslos für den Führer in die Waagschale, als der Bewegung Gefahr drohte. Er ging auf in der Bewegung, die für ihn Deutschland geworden war. Oefter als einmal äußerte er in der Kampfzeit, daß er nur noch den einen sehnlichen Wunsch habe, es zu erleben, daß der Führer an die Macht komme. Das Schicksal hat ihm diesen Wunsch erfüllt— mehr noch: Es ließ ihn Zeuge sein des Wiederaufstiegs seines über alles geliebten Deutschlands. So ist uns in der Trauer der Gedanke ein Trost, daß sein strahlendes Auge sich sorglos schließen konnte, nachdem es das neue Deutschland gesehen. Wir nehmen Abschied von dem großen Soldaten und unermüdlichen Kämpfer für Deutschland, von dem prachtvollen Menschen. Sein Geist der Treue, der Opferbereitschaft, der Vaterlandsliebe wird unter uns und den Kommenden leben: Vater Litzmann, Du kannst in Frieden ruhen!“ Das Deutschland= und Horst=Wessel=Lied beendeten die schlichte Feierstunde auf der Kowno=Höhe. Die Trauerparade der Wehrmacht Dann fuhr die Lafette vor und der Trauerzug setzte sich in Bewegung. Voran schritt der Musikzug der Wehrmacht. Es folgten acht Regimentsfahnen und eine Kompanie Infanterie. Hinter der Lafette mit dem Sarg, an deren Seite Offiziere der Wehrmacht gingen, schritt der Führer, begleitet von Generalfeldmarschall von Blomberg und Reichsminister Rudolf Heß. In der nächsten Reihe folgten Generaloberst Göring, Generaloberst von Fritsch, Generaladmiral Raeder und Reichsminister Dr. Goebbels. Es schlossen sich die Familienangehörigen an, unter ihnen in der ersten Reihe der älteste Sohn des verstorbenen Generals, Obergruppenführer Litzmann, die Reichs= und Gauleiter der NSDAP, ein Ehrensturm der Leibstandarte Adolf Hitler und die übrigen Trauergäste. In langsamem Zuge schritt die Trauerparade auf dem Wiesenweg durch das Spalier von SA, politischen Leitern und SS. Gegen 11.45 Uhr traf die Spitze des Trauerkondukts am Friedhof ein. Die Gauleiter Kube, Streicher, Kauffmann und Wagner(Breslau), SA=Obergruppenfuhrer Schöne, SS=Gruppenführer Jeckeln sowie die SA=Gruppenführer Kasche und MeyerQuade hoben vereint den Sarg von der Lafette und trugen ihn zum Grabe. An der Stirnseite des Grabes stand nunmehr der Führer, rechts und links von ihm Generalfeldmarschall von Blomberg und Rudolf Heß. Obergruppenführer Litzmann und der älteste Enkel des Verstorbenen, Hauptmann Litzmann, nahmen Helm und Säbel vom Sarg, der nun von 10 politischen Leitern langsam ins Grab gesenkt wurde. Mit erhobener Rechten erwies der Führer seinem Kampfgenossen den letzten Gruß. Schweigend stand die Trauergemeinde um das Grab auf dem kleinen Friedhof. Langsam senkte sich der Sarg. Eine Kompanie schoß den Ehrensalut und der Musikzug intonierte das Lied vom guten Kameraden. Nun legte der Führer den riesigen Kranz nieder, den letzten Gruß an den treuen Kampfgenossen, mit der Inschrift:„Dem alten Soldaten und treuesten Kämpfer für Deutschlands Größe und Wiederauferstehung, Pg. General Litzmann.“ Nach dieser feierlichen letzten und höchsten Ehrung des Toten spielte der Musikzug den Lieblingsmarsch des Generals, den König=Karl=Marsch. Dann verließ der Führer mit seiner Begleitung den Friedhof. Die Trauergemeinde grüßte ihn noch einmal schweigend mit erhobener Rechten und dachte voll Ergriffenheit daran, daß wieder einer der Besten aus der Kampfgarde der nationalsozialistischen Bewegung zu Grabe getragen wurde, der sein ganzes Leben lang nur den Dienst für Deutschland kannte und der nun in seinem 87. Lebensjahre eine würdige letzte Ruhestätte in der befreiten deutschen Heimat gefunden hat. Diese Nummer umfaßt 14 Seiten Druck und Verlag: Kölner Verlagsanstalt und Druckerei.=G. in Köln. Hauptschriftleiter Dr. Häns Koch; verantwortlich für Politik und Wirtschaftsteil: Dr. August Wegener; für Kommunalpolitik und stadtkölnischen Lokalteil: Dr. Hans Koch; für Unterhaltung und Feuilleton: Werner Höfer; für den Umgebungs= sowie den Provinzteil: Paul Saupe; für den Sportteil: Theo Kirschbaum; für das rechtsrheinische Gebiet: Otto Lowig: alle in Köln; für den Bonner Lokalteil: Robert Colmant. in Bonn; für den Dürener Lokalteil: Hanns Heinz Teipel, in Düren; Bildverantwortliche Ressortleiter; für Anzeigen: Theo Müller in Köln.— D. A. V. 36: Der Neue Tag 36.080; hiervon Bezirksausgabe Bonn 2344; Bezirksausgabe Düren 2177.— (Zurzeit ist Preisliste Nr. 8 gültig.) Der deutsche Wiederentdecker der Astronomie 1 Zum 500. Geburtstag des Regiomontanus Unter den Gelehrten, die der Renaissance in den Naturwissenschaften zum Durchbruch verholfen haben, steht Regiomontanus mit an erster Stelle. Der Mann, der unter diesem fremd klingenden Namen auf den Titeln seiner nach damaliger Gepflogenheit lateinisch geschriebenen Werke erscheint, verleugnete sonst keineswegs seine deutsche, näherhin fränkische Herkunft, sondern setzte seiner Unterschrift gerne die Bezeichnung „Francus“ oder„Germanus“ bei, und war seinerzeit als Johannes(Müller) von Königsberg,(— rexius mons) in Deutschland mindestens ebenso bekannt wie unter seinem Humanistennamen. Als Sohn eines Müllers wurde er vor nunmehr 500 Jahren. am 6. Juni 1436, in dem fränkischen Städtchen Königsberg geboren. Den kaum Zwölfjährigen sandten die Eltern auf die Universität nach Leipzig. Drei Jahre zog er. angelockt von dem Ruhm des dort lehrenden Georg von Peuerbach, an die damals schon in hoher Blüte stehende Universität Wien Mit knapp 21 Jahren schloß er hier sein Studium mit der Würde eines Magisters der philosophischen Fakultät ab, und lehrte nun selbständig neben seinem Freund und Meister Peuerbach Mathemnatik und Astronomie Um das Außerordentliche der Wirksamkeit Regiomontans zu verstehen, muß man sich vergegenwärtigen, daß die Astronomie damals an einem neuen Anfang stand Das Mittelalter hatte in gewaltiger Geistesarbeit das überkommene antike Wissen mit dem christlichen Glaubensgut zu einem Weltbild verbunden, um dessen Geschlossenheit wir es beneiden und die wir in neuer Form wieder anstreben müssen; es hatte weiter diesem Weltbild in unübertroffenen Kunstschöpfungen Ausdruck verliehen. Haben wir ein Recht es zu tadeln, daß dabei die Fortführung der Naturwissenschaften vernachlässigt wurde. Gebiete die— nicht durch die Schuld des Christentums, sondern bereits im Späthellenismus — in Autorengläubigkeit erstarrt waren? Mitnichten! Aber nun, da dies Weltbild gewissermaßen vollendet war, regte sich mit Macht das Bestreben, seine natürlichen Grundlagen von neuem zu erforschen. Wissenschaftlicher Fortschritt setzte gründliche Kenntnis des bereits früher Erarbeiteten voraus. Aber die griechische Sprache und damit viele Werke der altgriechischen Wissenschaft waren damals im Abendland fast gänzlich unbekannt, andere nur in schlechten, oft auf dem Umweg über die Araber erlangten Uebersetzungen verbreitet. Hier traf sich der Humanismus mit den Bedürfnissen der Naturwissenschaften, denen er den Zugang zu den klassischen Werken der Griechen wieder eröffnete. Doch es bedurfte eines Mannes, der die nötige Be herrschung der Sprachen mit der Fähigkeit vereinigte den Gedankengängen der überietzten Werke restlos zu folgen. Letztere Eigenschaft besaß Regiomnontan in hohem Maße; mit der griechischen Sprache sollte er in Bälde vertraut werden. Im Jahre 1460 kam nämlich als päpstlicher Gesandter der Kardinal Bessarion nach Wien. ein gebürtiger Grieche von hoher und vielseitiger Bildung. Dieser ud Peuerbach und seinen jungen Freund ein, ihn nach Rom zu begleiten um dort nach einer ihm gehörigen Handschrift den Almagest des Ptolemäus in das damals geläufige Latein zu übertragen. Nichts konnte Peuerbach, der seit Jahren an einem sorgfältigen Auszug aus den ihen zugänglichen Ptolemäusübersetzungen arbeitete, willkommener sein, als auf so vorzügliche Art mit dem Urtext bekannt zu werden. Eine plötzliche Krankheit raffte ihn jedoch im April 1461 hinweg und Regiomontan allein begleitete im Herbst den Kardinal nach Rom. Noch in Wien hatte er begonnen, sich mit den Anfangsgründen des Griechischen vertraut zu machen Bereits nach wenigen Monaten Unterrichts bei hervorragenden griechischen Lehrern beherrschte sein jugendfrischer Geist die Sprache so vollständig, daß er an seine Aufgabe mit Erfolg herantreten konnte. Seinem Forscherdrang genügte es nicht. bloß den Ptolemäus zu übersetzen. Mit unglaublichem Eiser durchforichte er in sechs Jahren Rom, Ferrara, Padua, Venedig nach Handschriften griechischer Mathematiker und Astronomen, schrieb sie in schönen Lettern ab, wenn ihr Erwerb zu teuer war, übersetzte sie bisweilen und bereicherte sein Wissen an ihrem Inhalt. Neben Früchten der Sammlung und Sichtung des überlieferten Wissens finden sich in seiner um diese Zeit verfaßten Dreieckslehre auch schon bemerkenswerte Ansätze zu einer selbständigen Weiterbildung der Mathemnatik. Daneben blieb ihm noch Zeit, für den praktischen Gebrauch eine neue Tabelle der Sinusfunktion zu berechnen, worin zum ersten Male als Einheit eine ganzzahlige Zehnerpotenz(eine Vorstufe zum späteren Dezimalbruchsystem) gewählt ist Wissenschaftlicher Briefwechsel, Streitschriften und Gastvorlesungen an italienischen Universitäten machten seinen Namen weithin bekannt und gewähren uns einen Einblick in die geistige Spannweite und staunenswerte Belesenheit des jungen Gelehrten. Mit reicher wissenschaftlicher Ausbeute kehrte Regiomontanus 1467 vorübergehend nach Wien zurück. Teils für den Erzbischof von Gran, teils für den König Matthias Corvinus verfaßte er dann weitere Abhandlungen und berechnete er Tabellenwerke. darunter eine Tangententafel, die erste ihrer Art. Wenngleich die „Tabulae directionum“ nach dem Willen des Auftraggebers zur Berechnung von Horofkopen dienen sollten, so richtete sie doch Regiomontan auf eine weiterreichende Verwendbarkeit ein und hielt sich selbst von der Sterndeuterei fern, die damals einen für das christliche Abendland tief beschämenden Aufschwung erlebte. Kriegerische Verwicklungen zwangen 1471 König Matthias die Bücher mit dem Schwert zu vertauschen. Regiomontan kehrte nun als reifer Mann in seine fränkische Heimat zurück. Nicht allzu weit von seinem Geburtsort liegt ja Nürnberg, damals neben Köln wohl die größte und verkehrsreichste Stadt Deutschlands. Ohne eine Universität zu besitzen, vereinigte sie in ihren Mauern einen regen Kreis von Humanisten. Die junge Buchdruckerkunst hatte dort bereits Fuß gefaßt und geschickte Handwerker konnten für die Herstellung genauer Beobachtungsgeräte nützlich sein. Hier ließ sich alio Regiomontan jetzt nieder und richtete sich in seinem Hause eine eigene Druckerei ein, um den schwierigen mathematischen Satz dauernd überwachen zu können, und brachte dort auch— vermutlich im hohen Giebel— seine Beobachtungsgeräte unter. Von den Arbeiten dieser Spätzeit sind besonders„Ephemeriden" zu nennen, welche auf einen Zeitraum von 32 Jahren(1475—1506) vorausberechnet für jeden Tag die Stellungen von Sonne, Mond und Planeten, Finsternisse usw. enthielten und für die von da an nicht mehr abreißende Reihe ähnlicher Jahrbücher auf lange Zeit hinaus vorbildlich blieben; dieser Ephemeriden hat sich auch Columbus bei seiner Ueberfahrt nach Amerika bedient, wie Professor Zinner kürzlich nachgewiesen hat. Weiteste Verbreitung fanden gleichfalls seine Kalender(ein damals noch neuer und hochgeschätzter Gegenstand), die noch viele Jahre nach Regiomontans Tod unzählige Male neu aufgelegt, auch mit Zusätzen meist astrologischer Art erweitert wurden. Im Zusammenhang damit verfaßte Regiomontan ferner eine Abhandlung über die Fehler des Julianischen Kalenders und der Österrechnung, die für die letzte Wendung in seinem Lebensschicksal bedeutsam werden sollte. Am wichtigsten und nachhaltigsten war aber der von ihm ausgehende Anstoß zur Wiederbelebung der astronomischen Beobachtungstätigkeit. Außer dem Astrolab, einem scheibenförmigen, kleinen und wenig genauen Instrument, bediente sich Regiomontan zur Messung von Gestirnshöhen des Quadrats und des Dreistabs. zur Bestimmung von Sternabständen untereinander, der Durchmesser von Sonne und Mond, Größe und Schweiflänge von Kometen des sogenannten Jakobstabes. Gemeinsam ist diesen drei Geräten, daß die Winkel nicht auf einer schwierig herstellbaren Kreisteilung abgelesen, sondern aus den Seitenlängen von Dreiecken berechnet werden. Mehr zur Veranschaulichung der Himmelsvorgänge als zur Beobachtung wurden die komplizierten Armillariphären verwendet, deren Gerippe aus den ineinander drehbaren Himmelskreisen bestand. Zur Ermittlung der Beobachtungszeit konnte man sich bei den damaligen unvollkommenen Uhren nur auf die Stundenangabe(Minutenzeiger besaßen sie überhaupt nicht) verlassen; benötigte man die Minuten, so mußte man eigens die Höhe bekannter Sterne messen und daraus die Zeit berechnen Regiomontan selbst war es nicht vergönnt, den Abschluß seiner Arbeiten zu erleben. Aber sein eifriger und gewissenhafter Schüler, der Nürnberger Bernhard Walther, setzte die Beobachtungen des Meisters jahrzehntelang bis zu seinem eigenen Tod fort. Im Sommer 1475 folgte der unermüdliche Forscher dem ehrenvollen Ruf des Papstes Sixtus IV. nach Rom zur Ausarbeitung von Vorschlägen für die Kalenderreform. Aber er sollte dies Werk nicht zur Vollendung bringen: die Pest ergriff ihn und raffte den eben erst Vierzigjährigen am 6. Juli 1476 hinweg. Sein Leichnam soll in der Kirche Sta. Maria Rotonda, dem einstigen Pantheon, bestattet worden sein. KGF. Donnerstag, den 4. Juni 1936 Der Volksgerichtshof Einführung der Mitglieder durch Reichsminister Dr. Gürtner DNB Berlin, 3. Juni. Im großen Sitzungssaal des Volrsgerichtshofs fand am Mittwochvormittag in einer schlichten Feierstunde die Einführung des Präsidenten und der übrigen neu ernannten Mitglieder des zum ordentlichen Gericht erhobenen Volksgerichtshofs sowie der Staatsanwaltschaft beim Volksgericht statt. Im Sitzungssaal hatten sich neben Reichsjustizminister Dr. Gürtner u. a. die Staatssekretäre und Ministerialdirektoren des Reichsjustizministeriums eingefunden. Mit dem Präsidenten des Volksgerichtshofes SA=Oberführer Staatsminister a. D. Thierack waren erschienen die Senatspräsidenten beim Volksgerichtshof Engert und Dr. Sprinamann, der Leiter der Reichsanwaltschaft beim Volksgerichtshof Reichsanwalt Jorns sowie die übrigen Volksgerichtsräte, Staatsanwälte und ehrenamtlichen Mitglieder des VolksgerichtsNach dem Fahneneinmarsch nahm der Reichsjustizminister die Einführung der Mitglieder des Volksgerichtshofes vor. Er gedachte zunächst des Todes des großen Heerführers und Kämpfers für das Dritte Reich General Litzmann, dessen Sohr ebenfalls diesem Gerichtshof angehöre und führte dann u. a. aus: Das Jahr 1918 war das Jahr des großen Hochverrats. Der Landesverrat wurde salonfähig. Er versuchte sein Gesicht nicht mehr zu tarnen, sondern nahm für sich in Anspruch, den Landesverrat sittlich zu rechtfertigen. Der Hochverrat wurde in all den folgenden Jahren in Deutschland offen und schamlos betrieben. Es ist kein Wunder, daß. nachdem der Nationalsozialismus die Macht ergriffen hatte, schon nach kurzer Zeit der Grundsatz der nationalsozialistischem Staatsauffassung, daß Treubruch am eigenen Volk das ruchloseste und fluchwürdigste Verbrechen ist, in Rechtsgrundsätze gefügt wurde. Die zweijährige Wirksamkeit des Volksgerichtshofes hat keinem ernsthaften Kritiker Veranlassung geben können, an der Rechtmäßigkeit und Gesetzmäßigkeit seiner Urteilsfindung zu zweifeln. Wenn heute der Volksgerichtshof ein echtes Glied der deutschen Gerichtsorganisation wird, so geben wir damit dem Inhalt seiner Tätigkeit die Rechtsform. Es ist nur recht und billig, daß er auch in seiner äußeren Einordnung in die Verwaltung des Deutschen Reiches den Platz eines echten und wirklichen Gerichts einnimmt. 10000 km in 93 Stunden Neue sag Olympia-Ausstellung„Deutschland“ Die Gesamtschau über Deutschland 7 Die größte Ausstellung Berlins DNB Berlin, 3. Juni. In der Zeit vom 18. Juli bis 16. August findet auf dem riesigen Ausstellungsgelände am Kaiserdamm die große Ausstellung „Deutschland“ statt. Sie wird gerade während der Olympiade nicht nur den Deutschen, sondern vor allem den Ausländern einen gedrängten Ueberblick über ganz Deutschland geben. Die Gäste aus dem Auslande, die vielfach noch mit gewissen Vorurteilen in das neue Deutsche Reich kommen, können sich durch den Besuch dieser Schau selbst einen Eindruck über das Dritte Reich, seine politische Kraft, seinen einigen Willen und seine unerhörten und beispiellosen Erfolge bilden. In einer Pressebesprechung wurden am Mittwoch Ausführungen über diese RieDie nächsten Fahrten der beiden Luftschiffe DRB Frankfurt a.., 3. Juni. Das Luftschiff Hindenburg, das Mittwoch morgen.06 Uhr von seiner zweiten Südamerikareise nach Frankfurt a. M. zurückgekehrt ist, erreichte auf der Rückfahrt eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 114 Stundenkilometer. Die Gesamtstrecke betrug 10 301 Kilometer, für die eine Fahrtzeit von 93 Stunden benötigt wurde. Am Donnerstag gegen Mitternacht startet das Luftschiff Hindenburg nach Friedrichshafen, von wo es am 18. Juni nach Frankfurt zurückkehrt, um am 19. Juni abends die dritte Nordamerikareise anzutreten. Schon jetzt sind fast alle Plätze verkauft. Das Luftschiff Graf Zeppelin, das sich gegenwärtig in Friedrichshafen befindet, kehrt am Montagvormittag nach Frankfurt zurück und startet am Abend nach Rio de Janeiro. Für diese Fahrt sind ebenfalls alle Plätze belegt. Die ausländischen Fronlkämpfer beim König Eduard DNB London, 3. Juni. König Eduard empfing am Dienstagabend die führenden ausländischen Frontkämpfer, die sich an der Jahrestagung der British Legion in Burton beteiligt hatten. Die deutschen Frontkämpfer waren durch den Herzog von Sachsen=Koburg und Gotha und H. G. Stahmer vertreten. Der König unterhielt sich etwa ¼ Stunde lang mit den Frontkämpfern, die ihm durch den Präsidenten der British Legion, Generalmajor Frederic Maurice, vorgestellt wurden. Wie Daily Telegraph meldet, wiederholte König Eduard im Verlaufe der Audienz seinen starken Wunsch, daß die Frontkämpfer weiterhin für die Sache des Friedens arbeiten und in diesem Geiste zusammentreffen und ihre Meinungen austauschen mögen. In einer Bressebesprechung. zum ersten Male nähere Ausführungen über diese Rie senschau gemacht. Oberregierungsrat Dr. Ziegler vom Reichspropagandaministerium betonte, daß man sich bei oer ungeheuren Spannweite und überquellenden Stofffülle des Themas in der Ausstellung„Deutschland auf besondere Ausschnitte beschränken mußte. Die Ausstellung ist deshalb in die drei großen Abteilungen aufgeteilt:„„— 1. die kulturelle Abteilung„Das neue Deutsch2. die landschaftliche Abteilung„Deutsches Volk und deutsches Land", 3. die wirtschaftliche Abteilung„Berlin— das Schaufenster des Reiches“. Der machtvolle Auftakt wird die Ehrenhalle der Ausstellung sein, die den kulturellen Teil Das neue Deutschlano“ zur Schau bringen wird. Der Mittelraum dieser Ehrenhalle ist dem deutschen Genius gewidmet. Mitten in diesem Raum liegt die Gutenberg=Bibel. die größte Kostbarkeit unserer gesamten deutschen Literatur, die hier zum ersten Male öffentlich gezeigt wird. Rechts und links des Mittelganges der Ehrenhalle wird sich die Ausstellung über das Schaffen des neuen Deutschland entfalten. Sie zeigt die Leistungen auf dem Gebiet des Staatswesens, der Wirtschaft und der Kultur. In dem Raum„Technik und Wissenschaft wird ein Querschnitt durch die modernen Arbeiten der naturwissenschaftlichen Forschung gegeben werden. Es werden u a. die bahnbrechenden Forschungen auf dem Gebiet der Pflanzenkunde, wie sie in Müncheberg betrieben werden, den Besuchern vor Augen geführt werden. Aehnlich wird in demselben Raum u. a. ein Laboratorium physikalischer Art eingerichtet, das die Besucher von den bahnbrechenden deutschen Arbeiten auf dem Gebiet der Metallforschung und der Metalluntersuchung überzeugen wird. Hier beteiligt sich das Kaiser=Wilhelm=Institut für physikalische Elektrochemie in Dahlem. Der Fußboden dieses Raumes ist vollständig mit einem Teppich aus dem neuen deutschen künstlichen Kautschuk belegt. Der Raum„Kultur“ wird in ähnlicher Weise versuchen, ein Bild vom kulturellen Schaffen des neuen Deutschland zu entwickeln. Die Reichskulturkammer wird diesen Raum mitgestalten. Die neuen, auf den Führer zurückgehenden Bauten in München und in Nürnberg werden in Modellen zur Schau kommen. Auch die Preise, die der Führer bei einzelnen Anlässen gestiftet hat, werden als Muster unseres künstlerischen Wollens gezeigt. Auch das einzigartige Exemplar des Buches„Mein Kampf“, das die deutsche Beamtenschaft dem Führer überreichte, wird ausgelegt sein. Oberregierungsrat Dr. Mahlo vom Reichspropagandaministerium, äußerte sich über die Abteilung „Deutsches Volk und oeutsches Land, deren Mittelpunkt ein Großmodell der Reichsautobahnstrecke sein wird. Diese Abteilung zeigt nicht nur die Schönheit der deutschen Gaue, sondern auch die große deutsche Geschichte, die Besonderheiten des kulturellen Schaffens, die Eigenart der in den deutschen Gauen lebenden Menschen. Ein besonderer Teil der Ausstellung ist den Verkehrsmitteln gewidmet. Die deutsche Automobilindustrie wird ihre Bestleistung. die Reichsbahn ihre schnellsten Lokomotiven, die Reichspost ihr Fernsehsprechverfahren und die deutsche Luftfahrt ihre Hochleistungsmaschinen zeigen. Auch die deutsche Schiffahrt wird vertreten sein. Direktor Wischeck vom Berliner Ausstellungsund Messeamt gab einen allumfassenden Ueberblick über die Ausstellung, besonders aus der Fülle der einzelnen Sonderschauen. Er hob hervor, daß die Reichsbahn die modernste und größte Schnellzugslokomotive der Bauart 03 mit einer Länge von 25 Meter und einem Gewicht von über 2000 Zentnern bringen wird. Eine Abteilung gibt eine Uebersicht über zahlreiche Neuerfindungen auf allen Gebieten der Photographie, auch der Röntgenphotographie. Weitere Abteilungen zeigen die Herstellung von Kunstseiden, Spitzenleistungen auf den Gebieten der Funkwirtschaft und der Funknavigation, den neuzeitichen Stand des Fernschriftverkehrs u. a. Auch die ogenannte Funkbake wird ausgestellt, eine Einrich tung, die zur Sicherung des Luftverkehrs beinahe der ganzen Welt dient. Der Zentralverlag der NSDAP bringt das große Pergamentwerk„Mein Kampf“ und sämtliche fremdsprachigen Ausgaben dieses Buche und die deutschen Ausgaben in ihrer Entwicklung zur Schau. Auf dem Freigelände wird die leibhaftige Nürn berg—Fürther Eisenbahn von 1835, der erste deutsche Eisenbahnzug, zur Benutzung für die Ausstellungs= besucher bereit stehen, und zwar wohlgemerkt nicht im Modell. Ferner finden hier große Konzerte, Tanzund artistische Veranstaltungen statt. 153 Lilienthal-Gesellschaft für Luftfahrtforschung DNB Berlin, 3. Juni. Der Ausbau der Luftfahrtforschung nach der nationalsozialistischen Erhebung hat auch organisatorisch wesentliche Aenderungen zur Folge Die Luftfahrtwissenschaft wurde bisher nach den Weisungen des Reichsministers der Luftfahrt von der Vereinigung für Luftfahrtforschung“(VLF) betreut. Daneben hatte die„Wissenschaftliche Gesellschaft für Luftfahrt“(WGL), deren Name in der deutschen Luftfahrt wissenschaft wie überhaupt in der Luftfahrt der ganzen Welt wohlbekannt ist, die Aufgabe der Unterrichtung weiterer Kreise der Lustfahrttechnik und der Oeffentlichkeit über wissenschaftliche Probleme der Luftfahrt wahrgenommen. Diese Zweiheit der bisherigen Organisation ist durch Zusammenlegung beider Stellen vereinfacht worden. Auf Befehl des Reichsministers für Luftfahrt, Generaloberst Görina, wurde die„Lilienthal=Gesellschaft für Luftfahrtforschung“, kurz„Lilienthalgesellschaft“ genannt, gegründet. Der Reichsminister der Luftfahrt hat den bekannten Wissenschaftler und Industriellen Carl Bosch(Heidelberg), dem Deutschland im Weltkriege u. a. die Anwendung des Verfahrens zur Gewinnung des Luftstickstoffs verdankte, zum Präsidenten der Gesellschaft gemacht. Sensationelle Wirkung Der Eindruck der Schuldigsprechung von DRB London, 3. Juni. Der Bericht über die Untersuchung, in der der ehemalige Kolonialminister Thomas der Verletzung von Haushaltsgeheimnissen für schuldig befunden wurde, hat in der englischen Oeffentlichkeit eine sensationelle Wirkung ausgelöst. Bereits am Dienstagabend wurden Hunderte von Eremplaren des Berichtes verkauft. Die gesamte Presse veröffentlicht das Untersuchungsergebnis in größter Aufmachung. Zunächst stellt man jetzt die Frage, ob der Befund des Richterausschusses irgendwelche Strafmaßnahmen nach sich ziehen wird. Diese Frage wird in nächster Zeit von den Rechtsbeamten der englischen Krone entschieden werden. Das Kabinett wird sich in der nächsten Woche mit dem Urteil befassen. Im Unterhaus wird voraussichtlich am kommenden Donnerstag eine Aussprache darüber stattfinden, in der Thomas und der ebenfalls beschuldigte rungen abgeben werden. Die Opposition trägt sich mit der Absicht, Gesetze zu fordern, durch die Spekulationen im Zusammenhang mit dem Haushalt verboten werden. Eine andere Frage, die allgemein aufgeworfen wird, geht dahin, ob die Versicherungsgesellschaft Lloyds nunmehr das Recht hat, die ausgezahlten Versicherungssummen auf Grund des Urteilsspruchs zurückzufordern. Das Ergebnis der richterlichen Untersuchung wird von der englischen Presse allgemein begrüßt. Die meisten Blätter betonen aber, daß man Thomas nicht ohne Bedauern aus dem politischen Leben ausscheiden sehe, in dem er große Leistungen aufzuweisen habe. DNB London, 3. Juni. Spekulant und Verleger Alfred Cosher Bates, der durch den Urteilsspruch des richterlichen Ausschusses zur Untersuchung des Versicherungsskandals schwer kompromittiert ist, hat am Mittwoch die ihm ausgezahlten Versicherungsgewinne einschließlich der Kommissionskosten an die Makler zurückgezahlt. Gleichzeitig läßt Bates jedoch durch seine Rechtsanwälte betonen, daß er dessenungeachtet seine vor dem Tartinden, in der Thomas Und derVoensander Abgeordnete Sir Alfred Butt möglicherweise Erklä=!Ausschuß gemachten Aussagen aufrechterhalte. Der Mobilmachungsplan in ASA kontrolle der Kriegswirtschaft DRB Newyork, 3. Juni. Wie New York Times aus Washington meldet, hat der technische Stab des Kriegsministeriums den 1933 aufgestellten Mobilmachungsplan für die Armee wesentlich geändert und erweitert. Der Plan sieht für den Fall eines Krieges eine allgemeine Kontrolle vor, bei der die gesamte amerikanische Industrie und der Handel dem Kriegsministerium unterstellt werden derart, daß nach der Erklärung eines„Kriegsausnahmezustandes" durch den Präsidenten alle Personen, die mit der Leitung oder Beaufsichtigung eines industriellen oder geschäftlichen Betriebes betraut sind, diesen beim Kriegsministerium eintragen lassen müssen. Streichung von Kandidaten für die litauischen Wahlen DNB Kowno, 3. Juni. Der Hauptausschuß für die litauischen Seimwahlen am 9. und 10. Juli hat auf Grund einer Beschwerde des Memeler Gouverneurs von der neun Kandidaten umfassenden Wahlliste des Memeler Gebietes die Kandidaten Peterat und Mannaas vom Wahlkreis Memel und den Kandidaten Uikschis vom Wahlkreis Heydekrug gestrichen, mit der Begründung, daß diese einer Organisation angehört hätten, die nach einem rechtskräftigen Urteil des Gerichts sich zum Ziel gesetzt hätte, das Memelgebiet von Litauen loszureißen. Nach den Bestimmungen des neuen Wahlgesetzes sind Mitglieder solcher, auf Grund eines Gerichtsurteils festgestellter Parteien auf die Dauer von zehn Jahren von der Wählbarkeit ausgeschlossen. Die drei Kandidaten gehörten der im Somemr 1934 verbotenen Sozialistischen Volksgemeinschaft an. Die drei Wahlkreise des Memelgebietes behalten demnach nur noch sechs Kandidaten, von denen drei gewählt werden. Im Wahlkreis Memel steht nur noch einer auf der Liste, der somit als gewählt gelten kann. Generaldirektor van Hengel ködlich verunglückt ORB Amsterdam, 3. Juni. Am Mittwochabend stürzte über dem Amsterdamer Flughafen ein österreichisches Sportflugzeug bei der Landung ab. Die beiden Insassen, der Generaldirektor der Oesterreichischen Kreditanstalt, van#engel, und der Flugzeugführer, der bekannte österreichische Sportflieger Hauptmann Brunowski, fanden dabei den Tod. Generaldirektor van Hengel befand sich auf der Reise von Basel nach Amsterdam. HANDEL UND WIRTSCHAFT Rheinisch-Westfälische Börse Lebhaft Düsseldorf, 3. Juni. Größere Nachfrage und fehlendes Angebot führten an der Rheinisch-Westfälischen Börse zu Kurssprüngen von teilweise über 2 Prozent. Nach den ersten Notierungen trat jedoch eine leichte Abschwächung ein, und die Kurse gaben verschiedentlich ¼ bis2 Prozent nach. Von den fortlaufend notierten Werten wiesen Montanaktien Steigungen bis über 2 Prozent auf. Buderu## zogen 2¾ Prozent und Harpener 2¼ Prozent an. Zu er höhten Kursen wurden ferner Dahll##isch plus 1½ Pre zent, Ver. Stahl plus 1¼ Prozent; Hösch und Rheinstahl je plus% Prozent, Mannesmann plus ¾ Prozent handelt. Am Maschinenmarkt blieben Rheinstahl 4½ Pro zent höher gefragt. Muag lagen bei Umsätzen von etwa 40 Mille% Prozent gebessert. Elektroaktien gut befestigt. RIE setzten ihre Aufwärtsbewegung mit 3¼ Prozent fort. Von den Kaliwerten wurden Aschersleben und Wintershall zunächst 1½ Prozent höher bezahlt, letztere gaben bei Umsätzen von etwa 30 Mille, nach der ersten Notiz 1 Prozent nach. Auf dem Markt der Sonderwert# waren Westd. Kaufhof auf die bekannte Verwaltung erklärung hin angeboten und büßten bei Umsätzen von etwa 55 Mille ¾ Prozent ein. Feldmühle etwa 2 Prozent erhöht im Verkehr. Von den Anleihen wurden Altbesitz mehrfach gehandelt und besserten ihren Kurs um ¼ Prozeit. Reichsbahnvorzüge ¾ Prozent rückläufig. Der Kuxenmarkt verkehrte in sehr fester Haltung. Die Umsatztätigkeit war sehr umfangreich. Im Verlaufe wurde das Geschäft etwas ruhiger. Gegenüber dem Anfangskurse verloren Westd. Kaufhof 1¾ Prozent. Muag 1 Prozent und Stahltrust ½. Prozent. Auf dem Kassamarkt gewannen Rhein. Westf. Kalk gegenüber der letzten Notiz 7 Prozent. Busch Jäger gingen 2% Prozent. Hein Lehmann 2 Prozent, Bembere 4% Prozent. Schieß Defries, Losenhausenwerk. Hoch und Tief und Boesperde gut 1 Prozent höhe- um von den Banken-agen Rh-in. Westboden 2½ Prozent und Westboden 2¾ Prozent an. Am Versicherungsmarkt war einiges Geschäft in Kölner Feuer. Der Rentenmarkt lag ohne wesentliche Kursveränderungen. Bis zu 1½ Prozent höher wurden im Freiverkehr Westf. Kupfer, Alexanderwerk. Büttner. Dyckerhoff und Humboldt bezahlt. Kölsch Fölzer ½ Prozent gebessert. Elsa Zement 2 Prozent gedrückt. Der Schluß der Börse war wenig verändert. Basalt AG 11%, Bonner Berg 142. Braunkohle Zukunft 135. Deutsche Erdöl 132½, I. G. Farbenindustrie 114¼, Felten u. Guilleaume 139¼, Hösch-Köln-Neuessen 111¾. Kabelwerk Rheydt 198, Klöcknerwerke 107½ Mannesmann 102. Rhein. Braunkohle 237¼. Rhein. Stahlwerke 135. Schuckert 153½. Siemens u. Halske 194, Stoll werck 114¾. Ver. Stahlwerke 98 ¾/8. Westd. Kaufhof 47¾ Commerzbank 94¼, Reichsbank 194%/, Allianz Vers. 269, Colonia Rückversicherung 257. Berliner Börsenbericht Aktien nach fester Eröffnung nachgebend DNB Berlin, 3. Juni. Obwohl die zu Beginn der Börse zur Erledigung kommenden Kauforders der Bankenkundschaft kaum größeres Ausmaß hatten, vermochten sie doch angesichts der nun schon seit geraumer Zeit die Kursgestaltung stark beeinflussenden Materialknappheit erneute und zum Teil erhebliche Steigerungen hervorzurufen. Unmittelbar nach Festsetzung der ersten Kurse machte sich dann aber ein gewisser Tendenzumschwung bemerkbar, da der berufsmäßige Börsenhandel sich zu Glattstellungen und Gewinnmitnahmen veranlaßt sah, 80 daß Teile der Anfangsgewinne wieder verloren gingen. Berliner Getreidegroßmarkt Ruhiges Geschäft DNB Berlin, 3. Juni. Nach der mehrtägigen Verkehrsunterbrechung durch die Pfingstfeiertage setzte das Ge schäft im Berliner Getreideverkehr nur zögernd ein und bewegte sich auch im Verlaufe in ruhigen Bahnen. Die Zufuhren der Landwirtschaft haben sich im allgemeinen nicht verstärkt, während anderseits die Nachfrage in allen Landesteilen nach Roggen und Weizen recht lebhaft ist. Hafer und Gersten zu Futterzwecken gelangen in schweren Sorten etwas reichlicher an den Markt, jedoch werden die erforderlichen Aufgelder nur ungern bewilligt. Für Durchschnittsqualitäten besteht allgemein Aufnahme neigung. Am Mehlmarkte beschränkt sich die Umsatztätigkeit auf die Deckung des laufenden Bedarfs. Schlachtviehmarkt in Berlin Auftrieb: Rinder(Großvich) 587, darinter Ochsen 93. Bullen 114. Kühe, Färsen. Fresser 380: Kälber: 1618; Schafe:(Lämmer u. Hammer, 5403: Schweine: 9621, aus dem Ausland 137. Marktverlauf: Rinder glatt, Spitzentiere über Notiz, Kälber und Schafe glatt, Schweine verteilt. Preise: 1. Rinder(Großvich): Ochsen: vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwerts 44; sonstige vollfleischige 40: fleischige 35. Bullen: jüngere, vollfleischige höchsten Schlachtwerts 42; sonstige vollfleischige oder ausgemästete 38; fleischige 33. Kühe: jüngere, vollfleischige höchsten Schlachtwerts 41: sonstige vollfleischige oder ausgemästete 37: fleischige 32; gering genährte 24. Färsen(Kalbinnen): vollfleischige, ausgemästete höchsten Schlachtwerts 43: vollfleischige 39: fleischige 34. 2. Kälber: Sonderklase: Doppellender bester Mast 100—112: Andere Kälber: beste Mast- und Sangkälber 72—78; mittlere Mast und Saugkälber 60—70; geringere Saugkälber 48—58; ge ringe Kälber 40—45. 3. Lämmer, Hammel und Schafe: Lämmer und Hammel: beste Mastlämmer: Stallmastlämmer 52; beste jüngere Masthammel: Stallmasthammel 49—51; mittlere Mastlämmer und ältere Masthammel 46—48; geringere Lämmer und Hammel 37—45. Schafe: beste Schaft 41—42: mittlere Schafe 38—10; geringe Schafe 28—37. 4. Schweine: Fettschweine über rd. 300 Pfd. Lebendgewicht: fette Speckschweine 54½; vollfleischige Schweine 53½; vollfleischige Schweine von etwa 240 bis etwa 300 Pfund Lebendgewicht 52½; vollfleischige Schweine von etwa 200 bis 240 Pfund Lebendgewicht 50½; vollfleischige Schweine von etwa 160 bis etwa 200 Pfund Lebendgewicht 48½. Sauen: fette Specksauen 53½; andere Sauen 50½. Die Preise sind Marktpreise für lebend ge wogene Ticre und schließen sämtliche Snesen aes Handelab Stall führ Fracht-, Markt- und Verkaufsunkosten, Umsatzsteuer sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also werentlich über die Stallpreise erheben. Obst und Gemüse Die Versteigerung in Fischenich Nr. 1: RM—8; 5: RM—5,40; 8: RM.20—.70; 23: R—7; 25: RM.50.30; 26: RM 43; 29: RM.20; Rübstiel- RM—.40: 45: RM 22—22.50; 54: RM.60 bis .30; 55: RM—.90; 57: RM—5: 58: RM.50 2: 64. M 10—10: 65: RM—8; 66: RM.80.50; 67: RM .20—.60; 08: RM 32.30—51,30; 69: RM 15—37; 70: RM —.60; 75: RM.20.20; 76: RM.50—4,80; 77: RM—3. Sonetige Anfuhr: reichlich. Nachfrage; gut bis mittel. Versteigerungen sind täglich außer Samstags, Reichsbank Ende Mai Felten u. Guilleaume Carlswerk.-G. 22prozentige Auftragssteigerung WIID Köln, 3. Juni. Die Gesellschaft berichtet über das Jahr 1935 von einer wertmäßigen Zunahme des Auftragseinganges von 22 Prozent hauptsächlich im Inlands geschäft, aber auch durch erhöhte Auslandsaufträge, bei denen die mengenmäßige Zunahme größer als die wertmäßige war. Gegenüber 1932 stieg der gesamte Auftragseingang auf etwas mehr als den doppelten Wert. Der Konzernumsat: nahm entsprechend zu, der Auftragsbestand Ende 1935 lag etwa 65 Prozent höher als der Jahresanfang. Die Rohstoffbeschaffung konnte ohne wesentliche Störungen durchgeführt werden. Die Konzerngefolgschäft nahm weiter zu, Ende 1935 betrug die Steigerung gegen 1932 80 Prozent bei Rückgang der Kurzarbeit. An freiwilligen Aufwendungen für die Gefolgschaft wurden.9 Mill. RM aufgewandt, außerdem zunächst 100000 M als Darlehen für Eigenheime zugesagt. Die direkt angegliederten Kupfer- und Kabelwerke arbeiteten recht befriedigend. Die Land- und Seekabelwerke .-G. erhöht für 1935 die Dividende von 6 auf 7 Prozent, die Süddeutsche Telefon-Apparate, Kabel- und Drahtwerke.-G. schüttete per 30. 6. 1935 wieder 8 Prozent Dividende aus. Die erste Hälfte habe sich bisher günstig weiterentwickelt. Die Kabelwerk Wilhelminenhof.-G. deckte den Verlustvortrag und verwendet die überschieBenden Gewinne zur inneren Stärkung, die Felten u. Guilleaume Carlswerk Eisen- und Stahl.-G. mit der ihr angeschlossenen Walzwerke.-G. vorm. E. Boecking Co. und der Felten u. Guilleaume Eschweiler Draht.-G. erhöhten für 1934-35 die Dividende von 4 auf 5 Prozent. Für das neue Jahr wird mindestens das gleiche Ergebnis Stärkere Inanspruchnahme DNB Berlin, 3. Juni. Die Inanspruchnahme des Reichsbankkredits durch die Wirtschaft war in der letzten Maiwoche verhältnismäßig stark; nach dem Ausweis des Noteninstituts vom 30. Mai hat sich die gesamte Anlage in Wechseln und Schecks, Lombard und Wertpapieren um 584 auf 5212,2 Millionen Reichsmark erhöht. Damit liegt sie um rund 186 Millionen Reichsmark über dem Stande vom Ende April. Diese Ueberhöhung gegenüber dem Aprilaltimo erklärt sich überwiegend daraus, daß von der zusätzlichen Inanspruchnahme des Reichsbank kredits Ende April nur rund71 Prozent im Verlaufe des Monats Mai abgedeckt worden sind. Im übrigen erklärt sich die relativ starke Belastung der Reichsbank während der Berichtswoche aus dem weiter fortschreitenden Konjunkturanstieg und insbesondere daraus, daß der Stichtag des 30. Mai gleichzeitig Lohntag war und daß die durch das Pfingstfest bedingten drei Bankfeiertage einen erhöhten Geldbedarf seitens der Wirtschaft erforderten. Die Giroguthaben, die in der Vorwoche bereits eine stärkere Steigerung um rund 97 Millionen Reichsmark erfahren hatten, sind in der Berichtswoche um 18.9 auf 728.5 Millionen Reichsmark zurückgegangen. Entsprechend des starken Zuganges auf den Anlagekonten zeigt auch der Zahlungsmittelumlauf eine größere Ausdehnung; an Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen sind 466.5 und an Scheidemünzen 115,7 Millionen Reichsmark in den Verkehr abgeflossen. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf stellt sich am Ende der Berichtswoche auf 6440 Millionen Reichsmark gegen 5860 am Ende der Vorwoche, 6351 am Ende des Vormonats und 5910 Millionen Reichsmark am IItimo Mai des Vorjahres. Die Bestände an Gold und deckungsfähigen Devisen sind um 1,9 auf 75.4 Millionen Reichsmark zurückgegangen. Im einzelnen stellen sich die Goldbestände bei einer Abnahme von.0 auf rund 70.0 Millionen Reichsmark und die Bestände an deckungsfähigen Devisen bei einer Zunahme um.1 auf rund.5 Millionen Reichsmark. erwartet. Die Isolicrungsmaterialienfabrik Meieroyski u. Co..-.. Porz, konnte die Dividende auf 7 Prozent erhöhen, die Franz Clouth Rhein. Gummiwarenfabrik.-G. derkte den Restverlust und nahm 1935 die Dividendenzahlung mit 4 Prozent wieder auf, die Gesellschaft für Förderanlagen Ernst Heckel m. b.., Saarbrücken, nahm bei der Reichsmarkumstellung die Sanierung vor unter Heranziehung seit Jahren hierfür bereitgestellter Mittel, die Norddeutsche Seekabelwerke.-G. nahm 1935 Sonderabschreibungen und Rückstellungen vor. die Papierfabrik G. m. b. H. vorm. Brüder Kämmerer, Osnabrück, deckte den Restverlust und brachte 4 Prozent Dividende, die Felten u. Guilleaume.-G. in Wien schließlich erhöhte ihre Dividende von 4 auf 6 Prozent. Von den anderen in der Electro Holding-Company.-G. Luxemburg zusammengefaßten Auslandsabteilungen wird die Felten u. Guilleaume.-., Budapest, wieder 6 Prozent bringen, während die Novisader Kabelfabrik den Gewinn zur inneren Stärkung verwendet. Die polnische Beteiligung wird nach der beabsichtigten Sanierung zumindest ohne weitere Verluste arbeiten, für die argentinische Niederlassung wird dasselbe gesagt. — "ve= *—— — Donnerstag, den 4. Juni 1936 (Neue Tag Nr. 153 Verloren gingen drei Töchter Ein heiterer Reiseroman von Max Dürr 10. Fortsetzung. „Also Ortsarrest?“ entsetzte sich da Herr Olasson. „Durchaus nicht, nur das Mädchen hielt es dafür", wehrte sich der Bürgermeister. Aber der Konsul blieb dabei, daß das Arrest sei. Peter Bardon las in seinem Gesicht, daß jetzt etwas Schreckliches geschehen sein mußte.— Er bat, er weinte fast. „Was hat er gesagt? Was hat er gesagt?“ Herr Olasson wehrte ihn etwas ungeduldig ab. Uebersetzte nicht, sondern fragte barsch, wie es weiterging. „Wie es weiterging? Wir begleiteten also die Fremde zu diesem Zimmer. Als wir die Türe aufgeschlossen hatten und eintraten, um nachzusehen, ob das Zimmer in Ordnung sei und das Mädchen dort untergebracht werden könne, war die Fremde verschwunden, war sie durchgebrannt.“ „Durchgebrannt?“ fragte der Konsul aufs höchste erstaunt. „Durchgebrannt!“ bestätigten die beiden Beamten. „Ganz arglistig! Geradezu dolos!... Ohne das leiseste Geräusch zu machen... Sie war einfach nicht da, ais wir herauskamen... In der Dunkelheit verschwunden!... Und es half alles Suchen, alles Rufen nichts. Wir haben sie nicht mehr gefunden. Weiß der Himmel, wo das Mädchen hingekommen ist!“ Der Konsul Christian Olasson faltete in stummem Entsetzen die Hände. „Ist das eine Geschichte!“ jammerte nunmehr auch er.— Dann übersetzte er alles dem verzweifelten Vater. 11. Kapitel. Aber Guro ist in guter Obhut Mettenhof=Stiegelbach war ein herzig nettes Städtchen. Und seine 1800 Einwohner waren zumeist auch herzig nette Leute. Sprachen voll Freundschaft und Liebe von einander, wie dies zumeist in solch kleinen Städtchen zu geschehen pflegt. Frau Maria Lebekamm und Frau Katharine Haberkorn tratschten nun wohl schon eine gute Viertelstunde vor dem Hause des Kaufmanns Flutsch, ohne daß eine von ihnen daran dachte, den Laden zu betreten. Obwohl sie eigentlich beide zu diesem Zweck ihr Eigenheim verlassen hatten, dort einzukaufen. Es war aber nicht weiter verwunderlich, daß sie fürs erste vergessen hatten, wozu ihre Hausfrauenpflicht sie rief; denn Dinge von Bedeutung waren geschehen. „Es ist ein unerhörter Skandal“, sagte Frau Maria Lebekamm,„wie der Doktor, ein junger braver Mann aus gutem Hause, sich mit dieser fremden Landstreicherin abgibt... Man sagt, daß er jetzt alle Tage im„Waldhorn“ sitze. „Nun, nun, das wäre ja weiter nicht schlimm! Ein lediger Mensch! Er muß doch immerhin zu Mittag und zu Abend essen.“ Frau Lebekamm hob beschwörend die Hand. „Das mißgönnt ihm niemand. Aber ich für meine Person finde es auffallend genug, daß er seinen Mittagstisch dorthin verlegt hat ausgerechnet seit dem Tage... seit dem Tage, sage ich, an dem dieses Frauenzimmer dorthin gekommen ist. Und nicht bloß das, er erkundigt sich alle Tage nach ihr, er sieht nach ihr, kurz und gut, er ist total verschossen in diese Person!“ Frau Katherine Haberkorn machte ein sehr bedenkliches Gesicht. „Weiß man denn eigentlich immer noch nicht, wo sie her ist?“ „Keine Rede! Kein Mensch kann es sagen, kein Mensch versteht sie.“ „Glauben Sie doch ja nicht, daß es dieser eigentümlichen jungen Dame ernst ist! Wenn sie sprechen wollte, könnte sie sprechen, so gut wie ich! Wie wäre sie sonst bis hierher gekommen? Sie macht sich bloß interessant.“ Eine kurze Pause. Gedankenvoll sahen die beiden Frauen ins Weite. Frau Maria Lebekamm fand das verlorene Ende wieder. „Aber gelungen ist es ihr, das muß man sagen! Mich dauert nur die arme Grethe Bundschuch. Seit die Fremde aufgetaucht ist, hat sie der Doktor sitzen lassen.“ „Ja waren sie denn im stillen verlobt miteinander?“ „Das gerade nicht, aber jedes Kind weiß, daß Bundschuchs bestimmt damit gerechnet haben, der Doktor werde ihre Grethe nehmen... Es ist ein Unglück, die Grethe tut mir wirklich leid.“ Eine dritte Frau, mager, ergraut, mit einem Kneifer auf der Nase, kam unten die Straße herauf. Frau Lebekamm und Frau Haberkorn stießen sich heimlich an. Sogleich verstummte das Gespräch. Die Dritte kam näher. Man begrüßte sich lebhaft. Aber Frau Lebekamm konnte es sich nicht versagen, sie mußte aussprechen, was ihr Herz bewegte. „Wir kamen soeben auf Doktor Hofer.. Frau Bundschuch rümpfte die Nase, daß der Kneifer bedenklich wackelte. „Das ist ein recht gewöhnlicher Mensch, man sieht es jetzt ganz genau.“ „Es ist wahr. Sie haben durchaus recht.“ „Man hätte es ihm nicht zugetraut. Er verliert völlig seinen guten Ruf.“ „Und was sagt denn Fräulein Grethe dazu?“ fragte Frau Maria Lebekamm sehr freundlich. Mit einem Unterton des Mitleids, der niederschmetternd wirkte. „Meine Tochter? Sie hat sich noch nie etwas aus dem Doktor gemacht und ich bin jetzt recht froh darüber, daß sie ihre Wahl nicht treffen wollte.“ „So, so?“ erwiderte Frau Maria Lebekamm und tauschte in der Eile einen vielsagenden Blick mit Frau Katharine Haberkorn. Aber gerade in diesem Augenblick kam der, von dem sie redeten, um die Ecke. Dr. Hans Hofer nahm im Vorübergehen höflich den Hut ab.„Guten Tag, meine Damen!“ Frau Lebekamm und Frau Haberkorn neigten leicht mit kaltem Gruß das Haupt. Ein ganz klein wenig. Frau Bundschuch dankte nicht. Stumm und scharf beobachtend sahen alle drei dem jungen Manne nach, der geschäftig seines Weges ging. „Da!“ sagten sie plötzlich mit einstimmigem Rufe. Hans Hofer war in dem Eingang des Gasthofes zum Waldhorn verschwunden. „Es ist ein Skandal!“ „Nicht bloß ein Skandal, es ist eine Schande!“ „Ein ordinärer Mensch!“ Man verabschiedete sich in Eile, um zu Hause die Neuigkeit zu verkünden.— * Tatsächlich kam jetzt Dr. Hofer Tag für Tag in den Gasthof zum Waldhorn, um nach Guro zu sehen. Nicht daß sie krank gewesen wäre. Aber es war doch Christenpflicht, sich um dieses arme, verlassene Mädchen, um dieses ausgestoßene Geschöpf anzunehmen. Natürlich, Herr Alois Scherflinger glaubte nicht an diese Christenpflicht, weil es mit seiner Frömmigkeit schlecht bestellt war, und er lächelte eigentümlich, wenn er mit andern über diese Besuche des Doktors sprach. „Es ist übrigens eine durchaus anständige junge Dame“, pflegte er hinzuzufügen,„an der nichts auszusetzen ist.“ „Außer daß sie völlig mittellos ist, und daß niemand weiß, wo sie hergeschneit kam“, wendeten die andern achselzuckend ein.„Ist es richtig, daß sich der Doktor verbürgt hat, wenn die Fremde nicht abgeholt wird?“ Dann legte Alois Scherflinger zum Zeichen des Schweigens den Finger an den Mund.— Hans Hofer stieg die Treppe hinauf, weil im Gasthof zum Waldhorn in Stiegelbach der Speisesaal sich nach alter Sitte im oberen Stockwerk befand. Niemand war anwesend außer dem Wirt Alois Scherflinger, der eine ältere Zeitung las. „Hallo“, rief Hans Hofer mit einer gewissen stürmischen Fröhlichkeit,„nichts Neues? Hat sich immer noch niemand gezeigt?“ Er hängte den Hut an einen Nagel und setzte sich an einen der kleinen Tische an der Seite der langen Tafel. Herr Alois Scherflinger schüttelte halb bedauernd, halb belustigt den Kopf. „Da haben Sie sich schwer getäuscht, Herr Doktor... Was wünschen Sie, was darf ich Ihnen bringen?“ Shirley Temple amerikanisch und französisch Der amerikanische Kinderfilmstar Shirley Temple erhielt in Hollywood den Besuch der französischen„Shirley Temple“, Ginette Marboeuf-Hoyet, die dem„Original“ in Wesen, Größe und Ausschen fast naturgetreu ähnelt. Unser Bild zeigt beide bei der Unterhaltung (links die amerikanische, rechts die französische Fassung). Bild: Pressephoto Urheberrechtsschutz durch Verlagsanstalt Manz, München Hans Hofer bestellte Kaffee wie immer. Weil nämlich Guro den Kaffee bereitete. Als Hans Hofer in der letzten Woche Guro in die gastliche Obhut des Herrn Alois Scherflinger und seiner Gattin Anastasia verbrachte, hatte er überzeugend und mit großer Beredsamkeit dargelegt, selbstverständlich werden schon andern Tags die Angehörigen der jungen Dame erscheinen, um sie abzuholen, und sich zweifellos für die erwiesene Menschenfreundlichkeit erkenntlich zeigen. Die Prophezeiung war aber leider nicht eingetroffen. Doch Scherflinger sah selbst ein, daß er das arme Menschenkind nicht ohne weiteres auf die Straße setzen könne, er hatte sich, nachdem der Doktor, natürlich unter dem Siegel der Verschwiegenheit, erklärte, er werde für etwaige Kosten aufkommen, bereitgefunden, das Mädchen vorerst gegen allerlei Dienstleistungen im Gasthaushalt aufzunehmen. Somit bereitete Guro für die Besucher des Gasthofes zum Waldhorn den Kaffee, schälte Kartoffeln, schabte Rüben, hackte die Koteletten und machte sich ungemein nützlich Da der Doktor seinen Pflegling, wie er Guro nannte, nicht zu Gesicht bekam und ihm die Gesellschaft Scherflingers zu langweilig wurde, begab er sich in die Küche. Seit er Stammgast im Waldhorn war, konnte ihm dies nach seiner Ansicht niemand verwehren. Er hatte richtig gerechnet. Guro war in der Küche. Sie sah so blaß und verängstigt aus, daß es nicht verwunderlich war, wenn außer den Männern selbst Frau Anastasia Mitleid mit ihr hatte und schließlich keine Einwendung mehr erhob, die Fremde, wenigstens für die erste Zeit, dazubehalten, zumal sie sich anstelliger zeigte, als sie ihr zugetraut hatte, und mit rührendem Gehorsam offenbar ihr Brot zu verdienen suchte. Soeben war Guro im Begriffe, am Herde die Milch zu kochen. Sie war in eine viel zu große Kleiderschürze, die ihr Frau Anastasia überlassen hatte, eingehüllt und sah putzig darin aus. Im übrigen bewegte sie sich mit einer stillen, aber anmutigen Schüchternheit in der ihr ungewohnten Umgebung. Als der Doktor eintrat, errötete sie heftig. Aber ihre Augen strahlten in Dankbarkeit und Freude. Sie war sich bewußt, daß dieser Mann sie, nachdem sie von Papa und Mama, von Marit und Gitta verlassen wurde, vor dem Untergang bewahrt hatte, der ihr sicherlich in dieser Fremde gedroht hatte. „Guten Tag, Fräulein Guro“, sagte der Doktor. „Guten Tak, Här Doktor“, erwiderte Guro mit einer etwas sonderbaren Aussprache. Man war vorwärts gekommen. Hans Hofer wußte nun schon ganz genau, daß sie Guro hieß und vermutlich auch Bardon, wenn er auch immer noch die größten Zweifel empfand, welcher Völkerschaft sie angehörte. Aber staunenswert waren die Fortschritte, welche Guro in der deutschen Sprache machte. Sie konnte schon„Guten Morgen",„Mahlzeit" und„Guten Abend“ sagen,„Herr Doktor“ und„Mutter Anastasia", und verstand mindestens noch zehn weitere deutsche Worte. Mutter Anastasia war eine entschlossene Frau und das pflegte sich in ihrer Haltung auszudrücken, aber sie war nicht gekränkt, daß sie bei dem Doktor erst in zweiter Linie kam. Sie hielt das für durchaus natürlich. „Was haben Sie denn da, Herr Doktor?“ fragte sie neugierig, als dieser ein in weißes Papier eingeschlagenes Stück, anscheinend ein Buch aus der Tasche zog Siegesfroh nahm der junge Mann die Hülle weg und winkte Guro zu sich. Frau Anastasia kam nämlich schon von selbst, ohne weitere Aufforderung. Ihre Enttäuschung war groß.„O herrjeh, ich glaubte wunder, was Sie brächten, und nun ist es ein Schulbuch!“ Hans Hofer nickte fröhlich. „Ein Handatlas... Es ist erstaunlich, wie lange der Mensch braucht, um auf den einzig richtigen Gedanken zu kommen.“ Er schlug das seltsam bemalte Buch auf. Fortsetzung folgt. Fleischbrühwürfel Hausmarke 10 5 Stück Vollfetter Camembert 45% Fett i. I. schachtel, 125 Srammm Pf. Spanische Oelsardinen 2 Clobdosen25 mm Gemüse-Erbsen EH gegrünt. 1/1 Normaldose... JO Pf. Frischgemüse-Misch. an I Normaldose„" SO Pf. Leipziger Allerlei V Normaldos 0O Pf. J. Wachsbrechbohnen Normaldose„" GOPf. Rhein. Apfelkraut 90 mnt Nachpresse, gesüßt 500g O□ Pf. Gemischtes Kraut mit Molke und Himbeer-Aroma. gelärbt 500g Oa Pf. Vierfr.-Marmelade o0 gelärbt--Kllo-Eimer brutto OO Pf. Volks-Reis 40 500g 1O Pf. Graupen, grob 00 500g 20P. Haferflocken 9% 500g 20 Pf. Deutsch. Welzengrieß A E 500 40 Pf. Puddingpulver PE Vanillegeschmack, gelärbt, 500g SO Pf. Ochsenmaulsalat Dose mit 340g Inhalt...... Rindergulasch Dose mit 100g." Halberstädt. Würstch. Dose mit S Paar..—— Hessischer Kochkäse Dose mit 420g Inhalt„„“ Allg.Rahm-Schmelzk.“ 50% Fett i.., öteilige Schachtel Allgäuer Butterkäse 50% Fett i. T. 120 4 Vollfetter Tilsiter 5% Feit i. T. 125g 4 Vollfett. Münsterkäse 4 45% Fett i. T. 12g 4 Vollfetter Briekäse 15% Fett i. T. 1259 4 Fettheringe in Tomaten ohne Gräten, Dose m. 270g inhalt“ Fettheringe in Seniremoade, Dose mit 270g Inhalt.—.“ Brislinge in Ollvenöl 4 Dose unt 115g inhalt....— 4 Schmierwurst„.20 fetter Speck geräuchert On mittelstark, 500g.... BO Pf. Nußschinken.60 Schinkenspeck 4 ER ohne Schwafte 500g.SO0 Mecklenburger Speckrotwurst 50g 90 PI. Schweinskopfi. GeleeaE Frische Seefische Kabeljau 90 ohne Kopt 500 K& Pf. Schellfisch 1∆ ohne Kop 500 4O Pf. Seelachs aA onne Kop. 500g 20 Pf. Kabeljau-Filet 22 bratterug 500SO Pf. Malfisch 9 alleen VIIADEETAT AMRHEIN Z EEE EEbIEEE LUhAER Donnerstag, den 4. Juni 1936 Nr. 153 Von C bis 24 Uhr An der Kreuzung Deutscher Ring—Riehler Straße fuhr ein Motorradfahrer gegen einen Straßenbahnbauzug. Er stürzte und zog sich einen doppelten Schädelbruch zu. Lebensgefährlich verletzt brachte man ihn in ein Krankenhaus. Im Monat Mai sind von der Schutz= und Kriminalpolizei in 530 Fällen Frauen wegen ordnungs= und sittenwidrigen Verhaltens den zuständigen Dienststellen zugeführt worden. In gleicher Zeit wurden 13 Frauen wegen Ansprechens festgenommen und der Amtsanwaltschaft zur beschleunigten Aburteilung vorgeführt. 18 krankverdächtige Frauen sind der Gesundheitsbehörde zugeführt worden. Am Samstag wurde vor einem Vertreter Peter Zerres gewarnt, der sich bei Kunden Instrumente erschwindelte. Der Schwindler ist jetzt festgenommen. Hunderte Personen geschädigt Großbetrüger vor dem Richter Er gab sich als patentierter Erfinder aus! Anklageschrift von 60 Seiten Umfang Sommerblühen über Gräbern Hinter dem großen Tor, durch das man den Friedhof betritt, liegt die Stadt der Toten wie ein weiter stiller Garten. Jetzt, im Frühsommer, ist hier ein so gewaltiges Blühen, daß man mehr im Reiche des siegenden Lebens zu stehen glaubt. Diese Hügel, unter denen die stillen Schläfer ruhen, sind jeder für sich ein kleiner blühender Garten. Und wenn man hinschaut über eines der neu angelegten Gräberfelder, so glaubt man über eine blühende Sommerwiese zu blicken, auf der tausende bunter Blumen der Sonne ins leuchtende Angesicht schauen. Wieviel Liebe zu den Entschlafenen spricht aus allen diesen= Hügeln, die von Sommerblumen überblüht sind! Weiße Marmorsteine stehen hinter den Gräbern, ernst und feierlich und doch längst nicht so düster, wie früher die großen schwarzen Monumente sich über ein Grab neigten. Diese Stätten erzählen von Frieden und Ausruhen. Man muß einmal hinauswandern gegen Abend, wenn die Sonne sink und ihr letztes Licht den Garten des Friedens vergoldet. Darum gibt es zahlreiche Menschen, die Tag für Tag hierherkommen, die Gräber pflegen und auf der kleinen Bank neben dem Grabhügel friedliche Rast halten. Der Städter. der kein Fleckchen Erde sein eigen nennt, auf dem er Blumen ziehen könnte, widmet sich mit um so größerer Liebe der Pflege der Grabhüger. Vom ersten Frühling an blühen hier den Sommer über alle Blumen des Jahres. Angefangen bei den Stiefmütterchen und Tausendschönchen, bei Tulpen und Primeln, hinweg über die Zeit der Rosen, Begonien und Petunien bis in den Herbst, wo bunte Astern alle Farbenfülle des Jahres noch einmal in sich zusammenfassen. Jetzt aber ist die schönste Zeit. Jetzt stehen alle diese kleinen Gärtchen in üppigster Blüte. Und Tag für Tag entfernt die pflegende Hand vertrocknete Blüten oder Blätter oder das Unkraut, pflanzt hier eine neue Staude hinzu, beschneidet dort eine Blattpflanze und schleppt viele Gießkannen Wassers herbei, um den Pflanzen die nötige Nahrung zu spenden. Mit Trauer streifen wir manchmal die Hügel im ältesten Teile des Friedhofs. Jene Hügel, auf denen keine Blumen blühen, die aber von uraltem Efeu überwuchert sind. Die Hände, die diese Stätten mit Blumen schmückten, deckt selbst längst der Rasen. Aber es ist, als ob Mutter Natur hier selbst für Schmuck und Blühen sorgte. Denn eben sind die großen Fliederbäume verblüht und schon öffnen die Rosensträucher tausend Knospen— auch über diesen Gräbern. Am kommenden Montag wird sich vor der siebten Großen Strafkammer unter dem Vorsitz von Landgerichtsdirektor von Loeben der sogenannte„Kaufmann“ Paul Kehrmann aus Köln=Mülheim wegen Betrugs im erschwerten Fall zu verantworten haben. Die Anklage vertritt Staatsanwalt Leverrenz. Die Anklageschrift gegen Kehrmann beläuft sich auf 60 Seiten. Kehrmann, der sich in den vierziger Jahren befindet, gab sich in Köln und weiter in Deutschland als Erfinder und patentierter Besitzer einer Anzahl von Erfindungen aus. Dabei steht fest, daß die Erfindungen, soweit es sich um solche handelt, nicht von ihm stammen. Kehrmann hat sie sich vielmehr widerrechtlich angeeignet. Es kam ihm im Verlauf seiner langjährigen dunklen Tätigkeit aber auch gar nicht darauf an, die Erfindungen unter die Leute zu bringen, sondern wesentlich war ihm die Organisation des Verkaufs, die ihm wesentliche Verdienste abwerfen sollte und auch tatsächlich abwarf. Kehrmann hatte es insbesondere mit einem Topfdeckelhalter und einer Gassparplatte zu tun. Er um an seine Opfer zu kommen, großspurige Inserate auf, nicht nur in Köln, und versprach hier unter Anpreisung seiner Apparate existenzlosen Leuten große und mühelose Gewinne. Es meldeten sich auch tatsächlich Personen, die sich zum Vertrieb der Kehrmannschen Erzeugnisse bereit fanden. Sie hatten zuerst einmal an den Schwindler eine sogenannte Alleinvertriebsgebühr zu zahlen, die sich durchweg auf hundert Mark belief. Wenn die fich barchweg auf handert gutgläubigen Leute nun der Meinung waren, sie hatten einen Bezirk zur alleinigen Arbeit erhalten, so hatten sie sich gründlich getäuscht. Kehrmann machte sich nämlich gar nichts daraus, manchmal noch am gleichen Tage den schon vergebenen Bezirk erneut gegen eine Gebühr von hundert Mark zu vergeben. Die „engagierten“, Vertreter waren weiter gezwungen, eine bestimmte Anzahl Apparate abzunehmen und zwar zum Preis von beispielsweise zwölf Mark, obschon das Erzeugnis einen Herstellungswert von vielleicht dreißig Pfennigen hatte und allenfalls für .20 Mark hätte verkauft werden dürfen. Gebühr und Preis für die bestimmte Warenmenge mußten von den Interessenten sofort gezahlt werden oder wurden durch Nachnahme erhoben. Kehrmann, der dieses Geld nun schon hatte, schickte aber nicht die vereinbarte Menge der Apparate, sondern höchstens ein Drittel. Wenn dreihundert Stück beispielsweise vereinbart waren, so wurden nur hundert geliefert. Bezahlt hatten die Interessenten aber dreihundert! Nach wenigen Tagen schon mußten die Vertreter feststellen, daß die Erzeugnisse infolge ihrer völligen Wertlosigkeit nicht abzusetzen waren. Es war nur natürlich, daß die Leute jetzt das Bestreben hatten, von dem Vertrag, den sie mit Kehrmann abgeschlossen hatten, zurückzutreten. Das wollte der Gauner! Seine Verträge waren so raffiniert abgefaßt, daß er auch jetzt noch ein Geschäft zu machen wußte. Zuerst einmal hatte er sich ausbedungen, daß er keine Ware zurück zu nehmen brauchte, weiterhin stellte er Nichterfüllung des Vertrages fest und verlangte die ausbedungene Konventionalstrafe, die ihm in vielen Fällen auch gezahlt wurde. Wenn Kehrmann wegen seiner Machenschaften zivilrechtlich verklagt wurde, dann hatte er das Glück, daß er meistens diese Prozesse auch noch gewann, weil niemand in der Lage war, die Hintergründe dieser dunklen Geschäfte zu durchschauen. Im ganzen hat Kehrmann durch diese Manöver in mehreren Jahren hunderttausend Mark verdienen können. Das ist von der Staatsanwaltschaft wie auch von dem Buchsachverständigen festgestellt worden. Daß Kehrmann so rasch Vertrauen fand, lag erstens einmal daran, daß es sich um Leute handelte, die keine Existenz hatten und nun gern glaubten, es würde sich für sie eine Gelegenheit bieten, wieder hochzukommen, dann wußte Kehrmann aber auch so aufzutreten, daß er Vertrauen fand. Seine Briefbogen, pomphaft ausgemacht, ließen die „seriöse“ Firma schon von weitem erkennen. Bei den Geschädigten handelt es sich um Hunderte von Personen, Nicht allein Deutsche befinden sich darunter, sondern auch Ausländer. In der kommenden Verhandlung werden etwa 70 Zeugen gegen Kehrmann auftreten. Leute. die alle mehr oder weniger schwer durch ihn geschädigt worden sind. Kehrmann war auch seltsamerweise in der Lage, mit Gutachten, die er sich erschwindelt und erschlichen hatte, aufzuwarten, weiterhin behauptete er von sich, mehrfacher Patentinhaber zu sein. In Wirklichkeit besitzt er kein einziges Patent. Es kam nun auch schon vor, daß ein Geschädigter gegen Kehrmann einen Vollstreckungstitel erlangte. Diesen wußte Kehrmann dann auf eine raffinierte Weise zu vereiteln. Wenn beispielsweise seine Wohnungseinrichtung, die sehr kostbar war, gepfändet werden sollte, dann intervenierte regelmäßig seine Frau als Eigentümerin. In Wirklichkeit war die Frau aber nicht Eigentümerin. Sämtliche Möbel waren nämlich auf Wechsel gekauft, noch nicht bezahlt und schon verschiedentlich für Darlehen verpfändet. Kehrmann selbst hat im Lauf der Voruntersuchung zugegeten, daß er seine Möbel so oft und so hoch verpfändet hat, als er überhaupt Darlehen hat erhalten können! Seit Dezember 1934 sitzt der Großbetrüger in der Untersuchungshaft. Er konnte damals noch rechtzeitig verhaftet werden, als er gerade nach Dresden abreisen wollte, um weitere dunkle Geschäfte zu machen. Der erste Anstoß gegen den Großgauner kam auch aus Sachsen, wo er sehr intensiv„gearbeitet“ hat. Um dem Betrüger auf die Schliche zu kommen, mußte bei der Kölner Staatsanwaltschaft ein Sonderdezernat errichtet werden, das in monatelanger Arbeit ein Beweismittel nach dem anderen zusammentrug. Kehrmann selbst wehrte und wehrt sich wie verzweifelt gegen die Anklage. Er ist aber nicht allein durch seine eigenen Unterlagen, sondern auch durch die Zeugen überführt. Da es sich um einen Betrug im erschwerten Fall handelt, kann die Strafe nur eine schwere Zuchthausstrafe sein! Wir werden über den Ausgang des Prozesses wider diesen Volksschädling berichten. Der Mann an der Angel... 4 he Überfall in der Schnurgasse 71jährige Konrektorin von früherer Schülerin niedergestochen Gestern nachmittag gegen 17 Uhr wurde in Köln im Hause Schnurgasse 45, die Konrektorin i. R. Berta Goeb. 71 Jahre alt, von einer Frau aufgesucht, die sie um eine Erfrischung bat, da sie sich nicht wohl fühle. Bei der Besucherin handelte es sich um eine frühere Schülerin der Konrektorin, mit Namen Gertrud Olepp(31 Jahre alt), so daß Frl. Goeb keinen Argwohn hatte. Sie bot der Besucherin einen Likör an, den diese aber ablehnte. Die Olepp bat vielmehr um etwas Baldrian. Darauf ging Frl. Goeb in die Küche der Wohnung, um etwas Wasser zu holen. In der Küche stach die Olepp. die mitgekommen war, mit einem mitgebrachten Brotmesser, der sich bückenden Lehrerin mit aller Wucht in die linke Schulter. Die Täterin flüchtete auf die Hilferufe der Ueberfallenen, nachdem sie noch die Küchentür abgeschlossen hatte. Hausbewohner alarmierten das Ueberfallkommando, durch das die schwer verletzte Konrektorin in das Krankenhaus gebracht wurde. Lebensgefahr besteht zurzeit nicht. Die Täterin wird wie folgt beschrieben: 1,65 Meter groß, schlank, blondes Haar, graue Augen, rundliches Gesicht, grüner Hut, Jackenkleid, gelbe Bluse. Es ist nicht ausgeschlossen, daß sie beabsichtigt, sich im Rhein zu ertränken. Vielleicht treibt sie sich in Wirtschaften umher, da sie Trinkerin ist. Das Publikum wird gebeten, die Fahndung nach der Olepp zu unterstützen und gegebenenfalls ihre Festnahme zu veranlassen. M * Titmaeb) C M 4 n W * 3 RS Geits-Ce en ah .. und„sein“ Publikum Ein ewig gültiges Bild von den Ufern des Rheines Photo; Maier Ehrentag der Kinderreichen Weckruf nach neuer Familiengesinnung Die Hansestadt Köln wird am 6. und 7. Juni, also am kommenden Samstag und Sonntag, den Ehrentag der Kinderreichen beherbergen. Von Köln aus wird an diesen Tagen in das letzte Dorf und an den letzten Volksgenossen ein gewaltiger Weckruf nach neuer Familiengesinnung, zum umfassenden Verständnis der Vollfamilie ergehen. Von Köln aus werden über ein unermeßlich weites Gebiet hinweg das als Urboden völkischen Lebens, als Garant für die Ewigkeit des Lebens der Nation, als Fundament des Staates bezeichnet werden muß, aufrüttelnde Worte der Aufklärung und Mahnung erklingen. Auftakt zu der bevorstehenden großen Tagung war eine Pressebesprechung, die gestern mittag im Hause der Gauleitung Köln=Aachen stattfand. Im Rahmen dieser Besprechung machte Dr. Paul Danzer von der Reichsbundesleitung des Reichsbundes der Kinderreichen bedeutsame Ausführungen über die bevölkerungspolitische Situation und die Ziele des bevorstehenden Ehrentages. Der Redner brachte ebenso eine überraschende Fülle neuer Gesichtspunkte, wie er es verstand, feststehende Erkenntnisse im Scheinwerfer neuer Begründung zu zeigen..„ Er stellte einleitend alle Widersprüche in den Auffassungen und die Verwirrung. die über die Zusammenhänge der Bevölkerungspolitik noch beständen, richtig. Ausgehend von Clemenceaus Ausspruch„Es leben 20 Millionen Deutsche zu viel“, von der längst widerlegten Bevölkerungstheorie von Malthus und den jüdisch=marxistischen Bestrebungen der Geburtenregler, deren Tendenzen auf eine Zerstorung des Volkes hinausliefen, zeigte er, wie außerordentlich stark die Wirkungen und Schäden geworden sind, die durch das Eindringen dieser liberalistisch=marristischen Ideen verursacht wurden. Seit 1918 habe Deutschland 15 Millionen ungeborene Kinder zu verzeichnen, was mit den 2 Millionen Kriegsgefallenen zusammen einen Ausfall von 15 Millionen Menschen nicht nur, sondern Erbstrangen bedeute. Ein Viertel des Volksbestandes sei also dem normalen Wachstum der Nation verloren gegangen. Dr. Danzer erläuterte dann die geschichtliche Entwicklung der Zusammenhänge zwischen Volk und Raum. Nur durch das Ringen um den Raum könne ein Volk in die Höhe kommen. Alles Große in der Welt sei noch immer unter dem Druck eines starken Nachwuchses entstanden. Deutschland, in dem noch über 50 Millionen Menschen Platz hätten, wolle eine starke Bevölkerungszunahme. Die moderne Erwerbslosigkeit rühre nicht, wie man oft fälschlich argumentiere. vom Ueberschuß, sondern vom Mangel an Menschen her. Je größer die Familien seien, desto besser gehe die Wirtschaft, denn je mehr Frauen und Kinder im Rahmen der Familie zwar Verbraucher seien, aber keine Arbeit suchen müßten, desto mehr Arbeit sei vorhanden. Auch steigere sich mit dem Wachsen des Volkes die Zahl der Arbeitsplätze nicht im gleichen Umfang, sondern bedeutend schneller, dagegen schrumpfe bei einem schrumpfenden Volk die Wirtschaft schneller zusammen als das Volk. Die Geburtenzahl bürfe sich daher nicht nach der Wirtschaftslage richten, wie es die kommunistischen Geburtenregler wollten, sondern die Wirtschaft wachse aus der GeburtenErnsthaftester Beachtung wert waren die Ausführungen, die der Redner über die gegenwärtige bevölkerungspolitische Lage in Deutschland machte. Wenn in der Nachkriegszeit das deutsche Volk noch jährlich um rund 150000 zugenommen habe, so sei das nur durch die Verlängerung des Lebensalters, das sich von einem Durchschnittsalter von 35 Jahren im Jayre 1900 auf 60(bei Frauen 63) Jahre in der jetzigen Zeit erhöht habe, möglich geworden. Der Kern aber sei so stark zurückgegangen, daß die deutsche Elterngeneration durch die Kindergeneration nur noch zu drei Fünftel ersetzt werde. Eine Generation habe genügt, diesen Rückgang von fast 40 Prozent zu erreichen. Die Frage, woher dieser Geburtenrückgang komme, sei nicht aus der Notzeit zu erklären, sondern die Ursache liege vielmehr rein im Gesinnungsmäßigen. Sie könne also auch nur durch ein groß angelegtes Erziehungswerk beseitigt werden. Das Volk müsse wieder frei werden vom Geburtenliberalismus, gegen den kein Gesetz helfe, sondern nur die Erziehung zur kinderbejahenden Gesinnung.„ Der Reichsbund wende sich aufs schärfste gegen die Diffamierung der erbgesunden Vollfamilie und ihre Gleichsetzung mit der erbkranken, asozialen Großfamilie. Eine Steigerung der Geburtenqualität sei ohne Steigerung der Geburtenquantität nicht möglich da die letztere die Grundlage der Auslese bleibe und auch deren Möglichkeiten bestimme. Wenn Deutschland seinen Lebensraum nicht so prall ausfülle, daß wer mit dem Raum ringen und in ihm neuen Raum schaffen müssen, so sei die Gefahr der Unterwanderung von Osten her gegeben. Der Raum unserer Väter sei nur zu halten, wenn seine Bevölkerungsdichte dem Druck aus dem Osten widerstehen könne. Mit der bloßen Erhaltung der Bevölkerungszahl sei es also längst nicht getan.— Der heutige Reichsbund der Kinderreichen, dessen Mitglieder zu vier Fünftel der Zeit nach der Machtübernahme stammten und der selbstverständlich im neuen Reich eine völlig neue Ausrichtung derart erfahren habe, daß man in keiner Weise von einer bloßen Gleichschaltung sprechen könne, dieser Reichsbund habe es sich unter seinem Leiter Stüwe zur Aufgabe gesetzt, wieder die alte Elternfreude zu wekken. Die Zeiten seien vorbei, da die Kinderreichen durch Erregung von Mitleid zu wirken gedächten. Sie verzichteten auf Mitleid: Verständnis sei das Ziel. Es gelte, den Stolz am Kinderreichtum wieder zu wecken. Die nationalsozialistische Weltanschauung weise den Weg zu einer Lösung, die früher stets vergebens versucht worden sei. So komme es vor allem darauf an, die Herzen zu wärmen und mit Hochachtung vor der Frau, mit tiefer Verehrung vor der Mutter und mit neuem Willen zum Kinde zu erfüllen. Stimmen zum Ehrentag Gauleiter Staatsrat Grohé: „Die Gefahr, daß das Zwei=Kinder=System in Deutschland zur Mode und die kinderlose Ehe gar als erstrebenswert von der Allgemeinheit empfunden wurden, ist überwunden. Die Zahl der Geburten hat sich Donnerstag, den 4. Juni 1936 NNeue sag Nr. 153 Luftpost-Nachbringeflüge: Köln—Cherbourg Zur Beschleunigung der Postbeförderung nach Amerika hat die Deutsche Reichspost seit Anfang Mai d. I. Nachbringeflüge von Köln nach Cherbourg eingerichtet, die den Dampfern„Bremen“. und„Europa“ Spätlingspost nachbringen. Die Flüge, die von Köln um 10.00 abgehen und in Cherbourg um 14.30 Uhr eintreffen, verkehren im Monat Juni am., 14. und 24. Ihre Benutzung ermöglicht durch die Erreichung eines früheren Dampfers Zeitgewinne bis zu 3 Tagen. Die neben den gewöhnlichen Auslandsgebühren zu entrichtenden Luftpostzuschläge betragen nur 15 Rpf für je 20 Gramm. Nähere Auskunft erteilen die Postanstalten. Steuer- und Wirtschaftstermine für Juni 1936 seit 1933 erheblich erhöht, und zwar nicht als vorübergehende zufällige Erscheinung, sondern als Ergebnis der neuen Gesinnung und Lebensauffassung, die der Nationalsozialismus dem deutschen Volke gab, Bei der Regelung des materiellen Einkommens der Schaffenden wird auf die Kinderzahl mehr und mehr Rücksicht genommen, und die staatliche Steuergesetzgebung hat besondere Erleichterungen für die kinderreichen Familien gebracht. Diese Hilfsmaßnahmen des Staates wurden vom Nationalsozialismus immer gefordert, sind im nationaliozialistischen Staat zu einer moralischen Selbstverständlichkeit geworden. Das Entscheidende aber für die Zunahme der Geburten ist, daß unser Volk den Sinn des Lebens für den einzelnen erkannt hat: Unser Volk durch ununterbrochene ausreichende Fortpflanzung unsterblich zu machen. Jeder will weiter leben in seinen Kindern und Kindeskindern. Das ist das Glück, welches der einzelne erstrebt und worin jede Generation das zu erstrebende Ziel zu erblicken hat. Als Unglück wird empfunden, wenn einem die Natur die Voraussetzungen zum Kinderglück enthält. Ein schöner Beweis dafür, daß die Auffassung vom Leben einer Nation und, daraus folgernd von Glück und Pflicht nicht mehr wie vielfach früher eine Sache der sogenannten unteren Schichten, sondern aller Angehörigen unseres Volkes wurde, ist die Tatsache, daß die führenden Männer des öffentlichen Lebens im Dritten Reich durchweg auf Grund ihrer Kinderzahl zum Reichsbund der Kinderreichen gehören. Der Reichsbund der Kinderreichen umschließt somit die wertvollsten Familien unseres Volkes. In ihm reichen sich alle die Hand im Sinne wahrer Volksgemeinschaft, Alle nach Köln zur Reichstagung kommenden Mitglieder des Reichsbundes der Kinderreichen heiße ich herzlich willkommen. Staatsrat Grohé, Gauleiter.“ Reichsstatthalter Gauleiter Sauckel: „Wir wollen eine starke Volksgemeinschaft schaffen, die in einer starken deutschen Familie wurzelt. Die ist aber nur denkbar, wenn Mann und Frau in echter Liebe und Schicksalsverbundenheit auch in schwerster Zeit sich gemeinsam durchkämpfen und ihre Kinder in treuer Verbundenheit erziehen. In dieser Frage ist der Nationalsozialismus größer als alles, was vorher gewesen ist. Reichsstatthalter, Gauleiter Sauckel, Führer des Ehrenführerringes der Kinderreichen." * Der Oberbürgermeister der Hansestadt Köln: „Kinder sind Reichtum der Familie, sind der Reichtum des Volkes. Nur das Volk wird ewig leben, das den inneren Wert dieses Reichiums klar erkennt, ihn sorgsam hütet und bewahrt. Ich grüße darum aufs herzlichste die Tagung des Reichsbundes der Kinderreichen bei uns am schönen Rhein. Der Bund hat sich die Pflege dieses Volksreich= tums zur Aufgabe gestellt, er hat die Freude am Kinderreichtum und den Stolz auf die zahlreiche Familie wieder im deutichen Volke geweckt und damit die tragenden Fundamente für den ewigen Bau unseres Volkes wieder festgefügt. Die große Reichsbundtagung in Köln wird die Ziele des Bundes wieder einmal klar herausstellen. Ich wünsche der Tagung einen vollen Erfolg und allen Teilnehmern einige Tage der wohlverdienten Entspannung und Erholung. Dr. Riesen, Oberbürgermeister der Hansestadt Köln.“ Bemerkung für alle Zahlungstermine: Wer seine Steuern pünktlich entrichtet, fördert das Aufbauwerk des Führers und erfüllt seine Pflicht gegenüber dem deutschen Volke. Wer sie nicht rechtzeitig entrichtet, wird in die„Liste der saumigen Steuerzahler“ ausgenommen, falls wegen desselben Rückstandes eine zweimalige Mahnung erfolgt. Außerdem wird ein Säumniszuschlag von 2 Proz. erhoben. Bisher wurde von der Erhebung des Säumniszuschlages abgesehen, wenn der Steuerbetrag, der der Berechnung des Säumniszuschlages zugrunde zu legen ist, weniger als 100 RM bei derselben Steuerart betrug. Der Reichsfinanzminister hat mit Wirkung vom 1. Mai 1936 die Wertgrenze von 100 RM auf 50 RM herabgesetzt, um die Steuermoral weiter zu heben und den Steuereingang in erhöhtem Maße zu sichern. Auch wenn die Voraussetzungen, unter denen von der Erhebung des Säumniszuschlages abzusehen ist, vorliegen, kann das Finanzamt dennoch den Zuschlag erheben, wenn es sich um böswillige Steuerschuldner handelt. Die Eintragung in die Liste der säumigen Steuerzahler sowie überhaupt die Vernachlässigung der steuerlichen Verpflichtungen hat schwerwiegende wirtschaftliche Nachteile im Gefolge. 5. Juni: Zahlung oder Ueberweisung der einbehaltenen Lohnsteuerbeträge für die Zeit vom 16 bis 31. Mai 1936 bzw. für den Monat Mai 1936. Letzteres jedoch nur, falls die für die Zeit vom 1. bis 15. Mai 1936 einbehaltenen Lohnsteuerbeträge nicht abgeführt worden sind, weil die abzuführende Summe 200 RM nicht überstiegen hat. Gleichzeitig ist eine Anmeldung über die im Monat Mai 1936 vom Arbeitgeber einbehaltenen Lohnsteuerbeträge abzugeben.„ 9 5. Juni: Abführung der Bürgersteuer bei Lohnempfängern, die im Monat Mai 1936 fällig wurde, soweit sie nicht schon am 20. Mai 1936 abzuführen war, also für Lohnzahlungen vom 16. bis 31. Mai 1936 und, sofern die abzuführende Bürgersteuer weniger als 200 RM betragen hat, oder die Abführung an auswärtige Gemeinden erfolgen muß, für die Zeit vom 1. bis 31. Mai 1936. 5. Juni: Anmeldung der Salzmengen, für die im Monat Mai die Salzsteuerschuld entstanden ist. 5. Juni: Einreichung der Ausstellung über Devisengeschäfte im Monat Mai 1936 für alle Unternehmen, die generell die Genehmigung zum Devisenerwerb oder zur Devisenverwendung haben. 10. Juni: Stichtag für die Einbehaltung der Bürgersteuer. 10. Juni: Umsatzsteuer=Voranmeldung und=Vorauszahlung der Monatszahler für den Monat Mai 1936. Bemerkung: Zur Abgabe einer monatlichen Voranmeldung und zur Leistung von monatlichen Vorauszahungen sind diejenigen Unternehmer verpflichtet, die einen erheblichen steuerlichen Umsatz haben. Erhebliche Umsätze haben die Unternehmer, deren steuerpflichtiger Umsatz im letzten vorangegangenen Kalenderjahr, also im Kj. 1935 20000 RM überschritten hat. Hatte der Unternehmer seine steuerpsichtige Tätigkeit nicht während des ganzen Jahres ausgeübt (z. B. der Betrieb war vorübergehend abgemeldet oder Die Probezeit Auf eine Zeitungsanzeige, worin für eine Krankenanstalt in Köln ein Mann für Gartenarbeit und Hilfe in der Krankenpflege gesucht wurde, erhielt ein Bewerber den Bescheid, er möge sich vorstellen, die Fahrkosten würden ersetzt. Der Mann kam und wurde für 6 Wochen zur Probe eingestellt, aber schon am zweiten Tage wurde das Arbeitsverhältnis wieder aufgelöst. Der Mann klagte nun am Kölner Arbeitsgericht auf Zahlung von 10 Mark Fahrgeldvergütung und Lohn für sechs Wochen, da er doch für sechs Wochen eingestellt worden sei. Der Vertreter der Beklagten wandte ein, der Kläger habe von der Oberin sofort bei der Vorstellung die Fahrgeldvergütung(10 Mk.) erhalten, dann habe der Kläger aber auch die Lösung des Arbeitsverhältnisses selbst verschuldet bzw. sie sei erfolgt im gegenseitigen Einverständnis. Der Kläger bestritt diese Behauptungen. Er sei bereit, zu beschwören, daß er von der Oberin keinen Pfennig Fahrgeld erhalten habe. Die Oberin habe zwar gesagt, als er sich vorgestellt, sie gebe die 10 Mark Fahrgeldvergütung, aber gezahlt habe sie nichts. Die Oberin war als Zeugin bereit, zu beschwören, daß sie dem Kläger die 10 Mark bei der Vorstellung ausgehändigt habe. Eine andere Schwester bekundete als Zeugin daß die Oberin ihr sofort nach dem Fortgang des Klägers gesagt habe, sie habe dem Manne 10 Mark Fahrgeldvergütung bezahlt. Das Gericht entschied, daß man der Oberin auch ohne Eid vollen Glauben schenken könne, um so mehr, als auch eine zweite Zeugin bekundet, daß sie direkt nach dem Fortgang des Klägers von der Oberin erfahren habe, daß diese die 10 Mark bezahlt habe. Bezüglich der zweiten Forderung, des Lohnes für die Probezeit von sechs Wochen, führte der Kläger aus, er habe sich bei der Oberin darüber beschwert, daß ihm auch noch die Heizung in dem Krankenhaus übertragen worden sei, und dann sei das Essen unzureichend gewesen. Hierauf habe die Oberin geantwortet:„Wenn es Ihnen hier nicht paßt, können Sie ja gehen“, dann sei er fortgegangen. Das Arbeitsgericht wies die gesamte Klage kostenpflichtig ab. In der Begründung hieß es u..: Unbestritten war eine Probezeit von sechs Wochen vereinbart. Während der Provezeit eines gewerblichen Arbeiters kann dieser jederzeit ohne Kündigung entlassen werden. Wer hat's gesehen In der Nacht zum 1.., gegen 22.30 Uhr, ist in Niehl ein 25jähriger Arbeiter von einem Personenkraftwagen angefahren und so schwer verletzt worden, daß er gleich darauf verstarb. Der Kraftfahrer flüchtete nach dem Unfall. Ein Unfallzeuge will das Erkennungszeichen IX mit den Anfangszahlen 102 oder 107 festgestellt haben. Die weiteren Zahlen sind unbekannt, auch steht nicht fest, ob es sich um eine fünf= oder sechsstellige Zahl handelt. Der Wagen soll ein geschlossener Viersitzer mit schwarzem Lackanstrich gewesen sein. Das hintere Nummernschild ist schmal und lang und in der Mitte der Rückwand angebracht; über diesem befand sich ein Reserverad. Achtung für Reparaturwerkstätten: Der Wagen ist bei dem Unfall unbedingt beschädigt worden, und zwar an der vorderen rechten Seite, vermutlich am Trittbrett und am Kotflügel. Angaben, die vertraulich behandelt werden, nimmt die Kriminalpolizei Köln, Fernsprecher 210171— Nebenstelle 624— oder jede andere Polizeidienststelle entgegen. Am 20. 5. 1936, gegen 19.30 Uhr, ereignete sich an der Kreuzung Schaafenstraße und Rinkenpfuhl ein Verkehrsunfall zwischen einem Personenkraftwagen und einem Radfahrer. Der Radfahrer wurde hierbei schwer verletzt. Personen, die den Vorgang beobachtet haben, besonders ein Zeuge, der die Bremsspur des Personenkraftwagens ausgemessen hat, werden gebeten, ihre Wahrnehmungen dem 10. KriminalKommissariat, Polizeipräsidium, Zimmer 339, mitzuteilen(Fernsprecher 2101 71). Ein Schwindler Ein 46jähriger sprach junge Leute an und schwindelte ihnen vor, in der Lage zu sein, ihnen eine Stellung beim Opernhaus oder an der Reichsbahn zu verschaffen. Er ließ sich die Papiere von ihnen geben und forderte schließlich für seine Bemühungen Vorschüsse, die er auf mehrere Zahlungen ausdehnte. Gelegentlich einer Vorschußzahlung konnte er festgenommen werden. Geschädigte werden gebeten, beim 7. Kriminalkommissariat, Am Weidenbach 10, Zimmer 62a, Anzeige zu erstatten. der Betrieb ist erst im Laufe des Jahres 1936 eröffnet worden). so ist der erzielte steuerpflichtige Umsatz dieser Zeit in einen Jahresumsatz umzurechnen. Hierbei ist auszugehen von den steuerpflichtigen Umsätzen. Nur wenn sie 20 000 RM übersteigen, kommt die Verpflichtung zu monatlichen Veranmeldungen und Vorauszahlunen in Frage. Selbstverständlich bleibt es dem Pfl. unbenommen, monatliche Voranmeldungen abzugeben und monatliche Vorauszahlungen zu leisten, auch wenn nur vierteljährlich die Verpflichtung hierzu besteht. Der steuerpflichtige Umsatz ist der Gesamtumsatz zuzüglich des Eigenverbrauchs aber abzüglich der steuerfreien Umsätze und der absetzbaren Beträge. 10. Juni: Einkommensteuervorauszahlungen aller Veranlagten(mit Ausnahme der Landwirte) gemäß dem letzten Einkommensteuerbescheid oder, falls ein solcher besonders ergangen ist, nach dem Vorauszahlungsbescheid, für das 2. Vierteljahr 1936 10. Juni: Anmeldung der Fettmengen, für die im Mai 1936 die Fettsteuerschuld entstanden ist. 10. Juni: Zahlung der Gemeindegetränkesteuer für den Monat Mai 1936. 14. Juni: Zahlung der Werbeabgabe für Werbeeinnahmen im Mai 1936. 15. Juni: Zahlung der Börsenumsatzsteuer für den Monat Mai 1936 sowie Anmeldung der abgeführten Börsenumsatzsteuer an das Kapitalsteuerverkehrsamt. 15. Juni: Zahlung der Gewerbelohnsummensteuer für den Monat Mai 1936 in den Gemeinden, in welchen diese Steuer erhoben wird. 15. Juni: Zahlung der Hauszinssteuer für den Monat Juni 1936. 15. Juni: Zahlung der staatlichen Grundvermögensteuer nebst 100prozentigem Staatszuschlag sowie der Gemeindezuschläge zur Grundvermögenssteuer. Bemerkung: Am 31. März 1936 sind die Steuerermäßigungen bei der preußischen Grundvermögensteuer und der Hauszinssteuer abgelaufen. Die Steuerpflichtigen müssen daher die Steuerermäßigungen erneut beantragen. Hinsichtlich der Antragsfristen ist zu beachten, daß Anträgen auf Steuererleichterungen bei der Hauszinssteuer und Grundvermögensteuer im allgemeinen mit Wirkung vom 1. des Monats an stattgegeben wird, in dem der Antrag gestellt ist(vgl. Erlaß des Pr. Fin.=Min. vom 10. 3. 1928— KV 2 1200—). Es empfiehlt sich also, die Steuerermäßigungsanträge bei der Grundvermögensteuer und Hauszinssteuer für das laufende Rechnungsjahr, soweit noch nicht geschehen, umgehend zu stellen. Für den Eigentümer des Grundstücks kommen Steuererleichterungen beim Vorliegen folgender Tatbestände in Betracht: Ertragsminderung des Hauses (Leerstehen, Billiger=Vermietung und Mietausfall); Einschränkung des Betriebes, den der Eigentümer in seinem eigenen Grundstück unterhält; Wohnungsteilungen; Nutzung von gewerblichen oder Wohnräumen im eigenen Grundstück des Eigentümers; Aufnahme einer Reparaturhypothek; Aufwertung von Hypotheken über den Normalsatz hinaus; Hilfsbedürftigkeit des Eigentümers. Zugunsten der Mieter können Steuererleichterungen bei der pr. Hauszinssteuer gewährt werden, wenn der in den Mieträumen unterhaltene Betrieb eingeschränkt ist oder wenn Hilfsbedürftigkeit des Mieters vorliegt. Die Voraussetzungen, die vielleicht schon im Jahre 1935 zur Freistellung von der Hauszinssteuer geführt haben, müssen erneut nachgewiesen werden. Soweit die Anträge zu Beginn des Ri zu erneuern sind, wird teilweise, wenn dieselben Voraussetzungen vorliegen, und, soweit nicht eine formularmäßige Antragstellung vorgeschrieben ist, eine Bezugnahme auf frühere Anträge ausreichend sein, während jedoch bei Abänderung der Voraussetzungen, diese in der vorgeschriebenen Weise glaubhaft dargetan werden müssen. Bemerkt sei noch, daß bei der Grundvermögensteuer neue Anträge zu Beginn des Rj. erforderlich sind, soweit es sich um Erleichterungen bei der staatlichen und Gemeindegrundvermögensteuer wegen Ertragsminderung handelt. Dagegen ist die Erneuerung des Antrages auf Ermäßigung des staatlichen Zuschlags zur Grundvermögensteuer für die eigengenutzten Wohn= oder gewerblichen Räume nicht erforderlich, vielmehr muß hier die Steuerbehörde nur von einer etwaigen Aenderung der Eigennutzung umgehend unterrichtet werden. Tragödie des trojanischen Kriegs Zur Kölner Neueinstudierung der Musiktragödie„Elektra“ von Richard Strauß Nach langjähriger Pause erscheint die groß angelegte musikalische Tragödie„Elektra“ von Richard Strauß textliche Gestaltung von Hugo v. Hoffmannsthal) am Sonntag, 7. Juni, in szenischer Erneuerung und musikalischer Neueinstudierung, im Spielplan der Kölner Oper. Generalintendant Alexander Spring hat die Bühnenleitung, Generalmusikdirektor Fritz Zaun diri giert das Werk. Bühnenbild und Ausstattung wurden nach Entwürfen von Alf Björn in den Werkstätten des Opernhauses angefertigt. Um den orchestralen Erfordernissen der PartiturOriginalfassung zu entsprechen, mußte das Städtische Orchester beträchtlich verstärkt und im Orchesterraum eine erhebliche Umgruppierung vorgenommen werden. Die Wiedergabe der Partitur erfordert ein Höchstmaß in der Besetzung der verschiedenen Klanggruppen, und nur wenige Operninstitute dürften in der Lage sein, dem Ausmaß des Riesenorchesters nachkommen zu können. Auch in dieser Hinsicht soll in Köln als Rheinmetropole ein künstlerisches Ereignis besonderen Ranges geboten werden. Mittwoch. 10 Juni, dirigiert Richard Strauß „Elektra“. Am gleichen Tage feiert der Meister seinen Geburtstag, den er also diesmal in Köln verbringt. Der Vorverkauf für diese Aufführung beginnt schon am heutigen Donnerstag. Während Agamemnon, der siegreiche Held, vor Troja weilte und dort den berühmtesten und sagenhaftesten aller Kriege des Altertums zu einem für die Griechen glücklichen Ende führte, vergaß Klytemnestra daheim des Gatten und buhlte mit Aegisth. dem Vetter des Agamemnon und ihm verwandt durch das Haus der Atreiden. aus dem seit Tantalos und Pelops Zeiten ein grauenhafter, immer wieder neue Opfer und Bluttaten verlangender Fluch lastete. Agamemnon kehrte aus dem trojanischen Kriege als Sieger heim Unter dem Vorwand. Rache für die bei Aulis den Göttern geopferte Tochter Iphigenie zu nehmen. beschloß Klutemnestra mit Aegisth, den Gatten zu beseitigen. Im Bade wurde er auf grauenhafte Weise ermordet und sein Mord dem Volk als Forderung der Gottheit hingestellt. Drei Kinder hatten Agamemnon und Klytemnestra: den Knaben Orest und die Mädchen Elektra und Chrysothemis. Man solle den Knaben umbringen, befahl die Gattenmöderin, die den auf dem Hause ruhenden Fluch fürchtete. Doch treue Diener retteten das Kind, brachten es in ein fernes Land, wo es erzogen wurde. Eines Tages kehrt Orest heimlich ins Vaterland zurück, um den Mord am Vater zu rächen. Orest trifft und erkennt Elektra, die den in letzter Minute noch vor der Tat zurückschreckenden Bruder ermutigt, ihn auf den Befehl der Gottheit hinweist und ihn die tödlichen Streiche auf Aegisth und die Mutter führen läßt. Aischylos, Sophokles und Euripides, die drei großen Tragödiendichter der griechischen Antike, haben sich bereits des Stoffes angenommen, der das mit der Seele zu suchende Land der Griechen von einer sehr anderen Seite zeigt. Alle drei Dichter haben dem grausamen Stoff ein Ethos zu geben versucht. Orest und Elektra sind nicht Menschen, die aus irgend einem freien Willensentschluß heraus handeln, sondern sie stehen ganz und gar im Banne dunkler Schicksalsmächte. Und besonders Orest muß bei den griechischen Tragikern einen wahren Leidensweg der Reue und der Verzweiflung zurücklegen, ehe die Götter ihn entsühnen. Aus dem Schicksalsdrama der Antike ist bei Hugo von Hofmannsthal, dem Dichter der Straußschen Musiktragödie, ein seelenzerfaserndes Drama pathologischer Zustände geworden. Als eine Megäre, als ein Scheusal, das alles Weibliche und Menschliche abgestreift hat, stellte bereits Sophokles die Erscheinung der Elektra in seinem Drama dar. Hofmannsthal hat sich bei seiner Auffassung der Elektra besonders auf dieses Drama des Sophokles gestützt. An jener Stelle der Handlung, wo Elektra den Bruder auffordert, noch einmal zuzuschlagen, treffen sich die beiden Autoren sogar wortwörtlich. Bei Sophokles heißt es(in der alten Uebersetzung von Donner): „Triff noch einmal, wenn du kannst". Bei Hofmannsthal:„Triff noch einmal!“. Im übrigen liebt es Hofmannsthal, sich in der„Elektra“ ganz und gar an die psychologische Technik der„Salome“ von Oskar Wilde anzuschließen, die Richard Strauß einige Jahre zuvor in Musik gesetzt hatte. Gewiß beruft sich auch bei Hofmannsthal Elektra auf das Geheiß der Götter. Aber diese Berufung ist nur eine leichte Verneigung des Dichters vor dem Geist der Antike. In Wirklichkeit ist Hofmannsthals Elektra ein ganz aus sich wollendes Wesen, das ganz und gar der Rache lebt und mit ihrer antiken Schwester fast nur den Namen gemein hat. Und ebenso verhält es sich mit der modernen Tragödie und den antiken Vorbildern überhaupt. Auf der Kölner Overnbühne ist die„Elektra“ nicht allzuoft erschienen. Nach der Dresdener Uraufführung 1909, über die Arthur Seidl in seiner „Straußiana“, einen begeisterten Hymnus schreibt, taucht die Tragödie bereits in der Spielzeit 1909/10 auf der Kölner Opernbühne auf; sie bringt es auf sechs Aufführungen. In den Spielzeiten 1912/13 und 1920/21 finden wir die Musiktragödie wiederum auf dem Spielplan. Aber in jeder Spielzeit kommt es nur zu zwei Aufführungen des Werks. Vielleicht ist der„Elektra“ diesmal eine größere Seßhaftigkeit beschieden. G. Wohltätigkeitskonzert Zugunsten des Blindenvereins für die Rheinprovinz war im Kunstvereinssaal wieder ein Konzert. dem die Mitwirkung namhafter Kölner Künstler den für solche Fälle besonders notwendigen künstlerischen Nachdruck verlieh. Karl Delseit, den ausgezeichneten Konzertpianisten, hörten wir diesmal in einer feingliedrigen und nicht weniger intim gespielten Sonate von Haydn, sowie in den hinreißend schön gespielten Abegg=Variationen, dem„Vogel als Prophet“ und der pianistisch besonders heiklen Toccata op. 8 von Schumann. Walter Schneiderhan, der Salonvirtuose unter den Kölner Geigern, brillierte diesmal mit einer Tarantelle von Wieniawsky. Hubays„Geigenmacher von Cremona“ und den in besonders echter Zigeunermanier gespielten Zigeunerweisen von Sarasate. Aber auch die Wiedergabe der=Dur=Romanze von Beethoven gedieh in rechter und geschmackvoller Läuterung des subjektiven Ausdrucks. Für die annehmbare Lösung der pianistischen Begleitaufgaben bürgte wieder Heinz Lohmann. Zum Musikalischen kam das Dichterische: Liane Benner. die geschätzte Kölner Altmeisterin der Vortragskunst brachte in der ihr eigenen herzlichen und liebenswürdigen Art ernste und heitere Gedichte und Prosa von Anacker. Fontane. Küber und anderen Dichtern zum Vortrag und konnte sich wiederum herzlichster Anerkennung für ihre schönen Vortragsleistungen erfreuen. G. Neue Kapellen in Köln Im Cafe Wien am Ring begrüßen wir Harry Blum und sein Orchester. Dieses Orchester und sein klavierspielender Meister sind in Köln alles andere als unbekannt. Aber, daß ein Orchester, das wir nunmehr längere Zeit nicht mehr gehört haben, einer solchen Leistungssteigerung fähig war, war uns bisher unbekannt. Harry Blum ist nicht nur ein glänzender Techniker— wovon uns eine Originalkadenz in der glänzend„hingelegten“ 14. Rhapsodie von Liszt hinreichend überzeugte—, sondern auch ein geschmackvoller Musiker. Wie sein Kollege im Berliner Sender mittags zwischen zwei und drei Uhr improvisiert auch er zwischen den einzelnen Vorträgen der ganzen Kapelle ganz famose Ueberleitungen von einer Tonart in die andere, von einer Stimmung in die andere. Und wenn er dann bei Lehars himmelblauem Himmelbettschlager aus der„Frasquita“ zu des Geigers himmelblauen Tönen am Klavier irgend einen zuckerigen Kontrapunkt in Gestalt von„Gern hab' ich die Frau'n geküßt“ improvisiert, dann weiß man: am Flügel sitzt einer, der seinen Beruf mit allen Finessen versteht. Na. und der Stehgeiger!— Fred Litzmann heißt er und das rechte Gegenstück zu Harry Blum ist er. In der 8. bis 12. Lage seiner Geige weiß er ebenso Bescheid wie Harry Blum auf den Tasten. Haben Sie die süßen Flötentöne gehört, als er das Lied vom Himmelbett spielte? Die neue Kapelle ist in Ordnung. Ihr zuzuhören ist ein Genuß für Kenner und Liebhaber. Gleiches gilt von der Tanzkapelle Leo W. Engel, die am 1. Juni in der Charlott zu spielen angefangen hat. Engel ist ein ganz phänomenaler Geiger. Das meiste spielt er auswendig. Und macht aus dem banalsten Tanzschlager nahezu ein kleines Violinkonzert, aus der banalsten Melodie ein seelenvolles Tonstück. Ein solcher Geiger hat in der Charlott noch nicht gespielt. Auch der Mann am Flügel ist ein sehr starker Spieler und ein Rhythmiker mit der Präzision eines Uhrwerks. Auch ohne in tanzender Weise über das Parkett zu gleiten, ist man von dieser tänzerischen Musik animiert.-e. Leber Donnerstag, den 4. Juni 1936 Tag Nr. 153 Die Hühner in Nachbarsgarten Aus der städtischen Feld= und Forstpolizei wird uns das Nachstehende geschrieben: Ueber das freie unbeaufsichtigte Umherlaufen der Hühner wird immer wieder berechtigte Klage geführt. Diese Beschwerden sind besonders dann begründet, wenn durch das Uebertreten der Hühner auf fremde Grundstücke Schaden an Saat und Früchten verursacht wird. Im allgemeinen herrscht wenig Klarheit darüber, wie in derartigen Fällen die Rechtslage ist. Nach dem Feld= und Forstpolizeigesetz in der Fassung vom 21. Januar 1926 wird bestraft, wer außerhalb eingefriedigter Grundstücke sein Vieh— hierzu werden auch Hühner, Gänse. Enten. Puten und Verlhühner gerechnet— ohne gehörige Aufsicht oder ohne genügende Sicherung läßt und hierdurch die Gefahr der Schädigung Dritter zu befürchten ist. Es genügt demnach schon z. B. das bloße Uebertreten von Hühnern auf ein fremdes Gartengrundstück zur Bestrafung, auch wenn die Tiere dort keinen Schaden anrichten Welche Aussicht und welche Sicherung als gehörige und genügende anzusehen ist, ist Tatfrage und richtet sich im Einzelfalle nach den örtlichen Verhältnissen und vor allen Dingen nach der Art und Lage des Grundstücks des Viehhalters. Es ist jedoch hierbei besonders hervorzuheben, daß eine örtlich herrschende Unsitte, die Hühner auf fremde Grundstücke laufen zu lassen, diesen Zustand an sich noch nicht zu einem rechtmäßigen macht, es sei denn, daß der jeweilig Betroffene hiermit einverstanden ist. Ausflügler, schützt die Natur! Auch wildwachsende Pflanzen stehen unter Naturschutz Aus der städtischen Feld= und Forstpolizei wird uns geschrieben: Es ist offenbar manchem Volksgenossen noch unbekannt, daß auch die wildwachsenden Pflanzen nach der Naturschutzverordnung vom 18. 3. d. J. unter gesetzlichem Schutz stehen. Sonst wäre es nicht zu verstehen, daß nach wie vor viele keinen Ausflug in Wald und Feld unternehmen können, ohne draußen widerrechtlich Blumen und Zweige abzupflücken, böswillig und zwecklos Stauden und Uferpflanzen niederzuschlagen oder sonstwie Verwüstungen anzurichten. Vor allem sind ihnen der Mohn und die Kornblume für Sträuße sehr willkommen, und es sicht sie nicht im geringsten an, daß sie dabei aufstehendes Getreide und andere Feldfrüchte vernichten, nur um ihren Wunsch, einen großen Strauß mit nach Hause zu neymen, zu befriedigen. Sie denken keinen Augenblick daran, daß sie dadurch der Volksernährung einen nicht wieder gutzumachenden Schaden zufügen und damit aus Unbedachtsamkeit oder Zerstörungswut zum Volksschädling werden, die schwere Arbeit unserer Landwirte, die bei Wind und Wetter zugunsten ihrer Volksgenossen draußen sein müssen, damit zunichte machen und, was noch schlimmer ist, den angestrebten Erfolg der Erzeugungsschlacht in Frage stellen. Da alle Ermahnungen bisher erfolglos blieben, haben die Beamten der Feld= und Forstpolizei nunmehr Anweisung erhalten, für die Folge mit ganzen Strenge des Gesetzes gegen die Uebeltäter vorzugehen. Es wird deshalb nochmals darauf hingewiesen, daß derjenige, der vorsätzlich oder fahrlässig gegen die Vorschriften der Naturschutzverordnung handelt, künftig mit Haft und mit Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit einer dieser Strafen belegt wird. Wird die Tat gewerbs= oder gewohnheitsmäßig begangen, oder liegt sonst ein besonders schwerer Fall vor. so wird die Tat mit Gefängnis bis zu zwei Jahren und mit Geldstrafe oder mit einer dieser Strafen geahndet. Die Feld= und Forstpolizei hofft, daß es nur dieses Hinweises bedurfte, um Uebertretungen der genannten Art künftig unmoglich zu machen. Soweit aber trotzdem noch Unbelehrbare vorhanden sein sollten, rechnet sie auf die verständnisvolle Mitarbeit des einsichtigen Teils der Bevölkerung, damit überall das Verständnis dafür geweckt und befestigt wird, daß für die Nation die Erhaltung aller Werte lebenswichtig ist und der Allgemeinheit nicht aus Eigennutz, Böswilligkeit oder Leichtsinn die Freude an der Natur verkümmert werden darf. Froher Kindernachmittag in der Ausstellung und im Rheinpark Am heutigen Donnerstagnachmittag fallen alle in der Ausstellung ständig gebotenen Veranstaltungen aus, da die Ausstellungsleitung von.30 bis 7 Uhr ein großes Kinderfest mit Ondel Ferdinand und dem Fivs veranstaltet. Außerdem sollen die Kinder mit kleinen Gaben und zahlreichen Ueberraschungen erfreut werden.„„ Im Mittelpunkt steht ein Marchenspiel, das auf dem Ausstellungsfreigelände stattfindet. Dieses Spiel, das von Volksschülern aufgeführt wird, und zwar in selbst angefertigten Märchenkostümen, endet mit einer lustigen Hexenverbrennung. Das ganze Spiel ist für die mitwirkenden Kinder Freude am Märchenerleben, Freude an rhythmischer, beschwingter Bewegung. Freude am Mittun. Die Gewänder sind nach alten Vorbildern entworfen. Die Erwachsenen werden es kaum glaubhaft finden, daß Kinderhände sie geschaffen haben. Außer dem Spielmann wirken keine Erwachsenen mit, wenn auch die Königskinder und Schneewittchen und Dornröschen mit ihren Prinzen in ihren Märchenkleidern noch so erwachsen erscheinen, so sind es doch nur Kinder. Das Arbeitsbuch Eine Mitteilung des Arbeitsamts Nachdem fast sämtliche Arbeitsbücher für alle Betriebsgruppen ausgefertigt worden sind, ist in Kürze mit der Bekanntgabe des Zeitpunktes zu rechnen, von dem ab kein Arbeiter oder Angestellter mehr ohne Arbeitsbuch beschäftigt werden darf. Laut§ 4 des Gesetzes über die Einführung eines Arbeitsbuches vom 26. 2. 1935 wird der Arbeitgeber, der einen Arbeiter oder Angestellten oyne Arbeitsbuch beschäftigt, und der Arbeiter oder Angestellte, der sich ohne ein solches beschäftigen läßt, mit einer Geldstrafe bis zu 150 Mark oder mit Haft bestraft. Desgleichen werden gemäß§ 17 der am 16. Mai 1935 erlassenen 1. Durchführungsverordnung zum Gesetz mit 150 Mark Geldstrafe oder mit Haft Unternehmer bestraft, die es unterlassen, die vorgeschriebenen Eintragungen über Einstellungen, Entlassungen, Wohnungsänderungen, Beschäftigungsartänderungen in das Arbeitsbuch zu machen oder die vorgenommenen Aenderungen dem Arbeitsamt mitzuteilen. Bei Familienstandsänderungen ist das Arbeitsbuch dem Arbeitsamt vorzulegen, da diese nur von seiten des Arbeitsamtes vorgenommen werden dürfen. Betriebsführer! Hast du für deine Gefolgschaftsmitglieder die Arbeitsbücher beantragt? Betriebsführer! Hast du die vorgeschriebenen Aenderungen im Arbeitsbuch vorgenommen und dem Arbeitsamt mitgeteilt? Frachtbriefmuster Wie uns die Pressestelle der Reichsbahndirektion Köln mitteilt. ist nach dem gegenwärtigen Stande der Arbeiten nicht mehr damit zu rechnen, daß die neue Eisenbahn=Verkehrsordnung mit den neuen Frachtbriefmustern schon zum 1. Juli d. J. eingeführt wird. Dies wird nicht vor dem 1. Januar 1937 der Fall sein, so daß die jetzt gültigen Frachtbriefvordrucke bei der in Aussicht gestellten Aufbrauchfrist von 6 Monaten noch mindestens bis zum 30. Juni 1937 verwendet werden dürfen Zuchthaus für Amtsunterschlagung Vor der Großen Strafkammer hatte sich ein 31 Jahre alter Mann wegen schwerer Amtsunterschlagung und Urkundenvernichtung zu verantworten. Dieser Angeklagte war nach jahrelanger Arbeitslosigkeit im Herbst 1934 als Posthelfer eingestellt worden. Zuerst verdiente er pro Woche 18 Mark, und später, nachdem er sich eingearbeitet hatte, 32 Mark. Er wohnte in Köln mit einem Bekannten zusammen, der unter den gleichen Bedingungen wie er Arbeit bei der Post gefunden hatte. Nach einigen Wochen schon teilte die Zimmerwirtin dem Bekannten mit, sie habe beim Reinigen des Anzuges des Angeklagten in dessen Tasche einen Brief des Bekannten gesehen. Diese eigenartige Tatsache führte zur Lösung des Freundschaftsverhältnisses; der Bekannte verließ die gemeinsame Wohnung. ohne indessen den Vorfall zu melden. Einige Wochen später stellte auch die vorgesetzte Dienststelle des Angeklagten gewisse Unregelmäßigkeiten fest, ohne allerdings einen vollwertigen Beweis dafür zu haben. Man stellte den Angeklagten auf die Probe, indem man Versuchsbriefe in den Geschäftsgang der Post und in den Bestellgang des Angeklagten brachte. Aber dieser ging nicht Trotz allem: der Verdacht gegen den Mann blieb bestehen. Als dieser im Jahre 1935 seine Versetzung in den Schaffnerstand beantragte, lehnte man das ab. Einige Zeit später richtete die engere Mitarbeiterschaft des Angeklagten an die Postüberwachungsstelle eine Eingabe, in der sie, um des Selbstschutzes willen, Mitteilung von gewissen Unregelmäßigkeiten des Angeklagten machte. Man stellte diesen, er aber bestritt alles. Nun entschloß man sich, eine Haussuchung vorzunehmen. Diese hatte auch tatsächlich ein Ergebnis. Man fand nämlich eine goldene Armbanduhr, ein Ohrgehänge und später einen silbernen Ring. Als dem Angeklagten diese Tatsache vorgehalten wurde, gab er zu, daß er diese Schmuckstücke aus einer Briefsendung geraubt und diese später beiseite gebracht zu haben. Die Ermittlungen ergaben aber, daß der Absender der Armbanduhr in seine Briefsendung niemals ein Ohrgehänge hineingetan hatte. Der Schluß lag also nahe, daß der Angeklagte auch noch andere Briefsendungen beraubt hat. Man hatte übrigens in neun Fällen einen derartigen Verdacht. Dieser ließ sich aber nicht beweisen, zumal auch der Angeklagte nach vor bestritt, sich auch an anderen Sendungen noch vergriffen zu haben. Auf Grund der Beweisaufnahme und des Sachverständigengutachtens galt der Angeklagte als überführt. Der Staatsanwalt beantragte gegen ihn wegen schwerer Amtsunterschlagung und wegen Urkundenvernichtung eine Zuchthausstrafe von einem Jahr und vier Monaten, sowie eine Geldstrafe von 100 Mark. Das Urteil erging gemäß dem Antrag der Staatsanwaltschaft. Den 4. Juni 1202: Das Eintreten für König Otto von Braunschweig war der Stadt vollständig von ihren Handelsinteressen gewiesen. König Johann von England trat für seinen Neffen tatkräftig durch reiche Geldunterstützungen ein und der Stadt eröffneten sich die Aussichten auf vorteilhafte Vergünstigungen für ihren Handel. So sprach ihr der englische König z. B. am 4. Juni 1202 seinen Dank aus für die Dienste, die sie seinem lieben Neffen Otto erwiesen, bat sie, ihm treu zu bleiben und versprach ihr dafür alle mögliche Unterstützung. 1310: Zum Dank für den Sieg in der Schlacht bei Worringen ließ die Stadt in einem Weingarten an der Severinstraße, der bis dahin dem Erzbischof gehört hatte, eine Kapelle zu Ehren des hl. Bonisatius errichten. Am Jahrestage der Schlacht, dem 5. Juni, wohnte der Rat in ihr dem Gottesdienst bei. Weil die Kapelle im Gebiete des Stifters St. Severin lag, einigte sich der Rat am 4. Juni 1310 mit diesem über den Gottesdienst. Das Kapitel soll dem Rat zwei geeignete Geistliche vorschlagen, wenn die Stelle des Rektors der Kapelle frei wird; der Rat stellt einen davon an, dem das Stift die nötigen Vollmachten zur Versorgung des Gottesdienstes erteilt. Die Stadt zahlt dem Geistlichen bestimmte Einkünfte, die von da an in den städtischen Rechnungen immer wieder als Ausgaben gebucht werden. Täglich soll in der Kapelle, die in der Nähe des Augustinerinnenklosters, lag, die hl. Messe gelesen werden. Ankündigungen Spielplanänderung im Schauspielhaus In Abänderung des Spielplanes wird am Donnerstag, erfolgreiche Lustspiel„Schmgrzbrgt, und Kipfel“ gegeben. Die Erstaufführung des Schwankes„Ma hake hat's hintern Ohren“ findet am Freitag, dem 5. Juni statt. Zeitungswissenschaftlicher Vortrag in der Universität Das Gaupresseamt gibt bekannt: Am heutigen Donners tag, spricht um 20.15 Uhr, im Hörsaal des Institutes für Zeitungswissenschaft der Universität, Langemarckplatz, der stell vertretende Leiter der Landesstelle des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda, Gau Mainfranken, Gaupresseamtsleiter Oswald Rentrop, Dozent für Zeitungswissenschaft an der Universität Würzburg, über„die publizistische Ethik als internationales Verständigungsmittel". Alle Presseamtsleiter und Pressereferenten der drei Kölner Stadtkreise nehmen an dem Vortrag teil. Mit„KdF“, zum Nürburgring Der Auftakt zu den motorsportlichen Veranstaltungen in diesem Jahre, das Rennen im Kölner Stadion, hat gezeigt, „Die publizistische Ethik als internationales Verständigungsmittel“ Donnerstag: Allgemeine Körperschule, nur für Männer: Volksschule, Kalk, Hachenburger Straße, von 17.30 bis 19 Uhr; Oberrealschule, Hansaring(Eingang Vogteistraße, Ecke Gereonswall), von 20—21.30 Uhr. Für Männer und Frauen gemeinsam: Lyzeum, Mülheim, Genovevastraße, von 20—21.30 Uhr; Realgymnasium, Deutz, Schaurtestraße, von 20—21.30 Uhr.— Flöhliche Gymnastik und Spiele, nur für Frauen: Nachmittags: Volksschule, Mülheim, Fichtestraße, von 15.15—16.45 Uhr; Realgymnasium, Deutz, Schaurtestraße, von 18—19.30 Uhr. Abends: Volksschule, RichardWagner=Straße, von 19.30—21 Uhr; Volksschule, Gereonswall, von 20—21.30 Uhr; Volksschule, Lindenthal, Lindenburger Allee, von 20—21.30 Uhr; Mittelschule, Rothgerberbach, von 20—21.30 Uhr; Germania=Saal, Dellbrück, Bergisch Gladbacher Straße, von 20—21.30 Uhr; Linden=Saal, Brück, Olpener Straße, von 20—21.30 Uhr.— Kleinkinder=Gymnastik, für Knaben und Mädchen bis zu 10 Jahren: Volksschule, Gereonswall, von 17—18 Uhr; Volksschule, Nippes, Gellertstraße, von 16—17 und 17—18 Uhr; Volksschule, Kalk, Kapellenstraße, von 15—16 Uhr; Linden=Saal, Brück, Olpener Straße, von 18—19 Uhr.— Volkstanz, für Männer und Frauen gemeinsam: Tanzschule, Gertrudenstraße 30, von 20 bis 21.30 Uhr. Freitag: Allgemeine Körperschule(Für Männer und Frauen gemeinsam): Volksschule, Blumenthalstraße, von bis 21.30 Uhr.— Fröhliche Gymnastik und Spiele(Nur für Frauen): Realgymnasium, Nippes, Blücherstraße, von 18.15 bis 19.45 und 20—21.30 Uhr. Realgymnasium, Spiesergasse, desstelle Mainfranken, Oswald Rentrop, Würz; Srraße. für Zeitungswissenschaft, an der Universität Volkeschuse, D er die publizistische Ethik als internationales Leiter burg, Dozent Würzbung, über die purn#ng#. Verständigungsmittel. Der Vortrag ist öffentlich. Kölner Anthropologische Gesellschaft Vortrag von Dr. Josef Müller über„Schmadische und norwegische Bauernhäuser". Freitag, 5. Juni, 20 Uhr, im Saale des Hauses der Aerzte, Limburger Straße 26. Der Frohe Samstagnachmittag Aus Anlaß des Ehrentages der Kinderreichen in Köln vom 6. bis 8. Juni, findet der Frohe Samstagnachmittag diesmal ir der Nordhalle im Messegelände statt Es wirken., Tuctt, Hubert Kirsch, Bariton, Willi Schneider, Baß=Bariton Velter Schstneiderhau, Viosine, das Kleine Orchester des Reichssenders Köln unter Leitung von Josef Breuer — Kleinkindergymnastik(Für Knaben und Mädchen bis zu 10 Jahren): Volksschule, Lindenthal, Lindenburgerallee, von 15—16 Uhr. Volksschule, Mülheim, Regentenstraße, von 15 bis 16 und 16.15—17.15 Uhr. Volksschule, Lochnerstraße, von 16.15—17.15 und 17.30—18.30 Uhr. Volksschule, Ehrenfeld, Platenstraße, von 17—18 Uhr.— Leichtathletik: Für Männer und Frauen gemeinsom: Stadion, Müngersdorf, Hauptkampfbahn, von 20—21.30 Uhr. Nur für Frauen: Stadion, Müngersdorf, Hauptkampfbahn, von 1830—20 Uhr.— Boxen (Nur für Männer; für Fortgeschrittene): Sportschule, Hochhaus. Zimmer 58. Hamsarina. von 20.30—22 Uhr, die daß das Imeresse für derarige Veransaltungen heute Vols, drei lusigen Gelelen, Hic. Jeschslezge. 6 ug Rauber eniesehse geworden ist. Hans Salcher, Karl Wilhelmi) mit ihrer„Laterna magica Da nun die berechtigte Vermutung besteht, daß sich auch#######n######n dig Front zu dem am 14. Juni sich aowiceinoen internationglen Eifel= Volkskünstler an die Iron::„dem Köuätlern im Volk rennen auf dem Rürburgring sehr viele Voltsozigiag„ Durch den„Heut“ aun die Heffentlichkeit zu treten, was nelden werden, bittet das Amit für Reisen, Wandern, Urlaub Gelegenheit.PeI., greisausscheidungen nunmeyr am Samsinnerhalb der RSch„Kraft durch Freude“, Gauamt Köln= nach den erfolgten Mttrz: 50 uhr im Gürzenich erfolgt. Es Nachen, alle Volksgenossen, schon heute ihre Anmeldungen tag, dem 6. Juni... grerg Orchester Gesangvereine, nehmen zu wogg, dautehenden moiompottnugen.—.2. Eängerinnen, Solisten, Humovisten und Sprecher mit. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß in dem Zameradschaft ehem. 8.(Rhein.) und 19. Jäger e. V. Preis von.60 Mark außer dem Fahrpreis von Köln und Poy,(A10zmgradschoftsabend am 4 Juni, 20.15 Uhr, im surüick auch der Eintrittspreis zum Rürburgring ent, Dägashesut„Mitschener Hofbräu“, Waisdmarft. Vortrag des ad 2% Dienspstellen sowie Gaupropagandawarts des Reichskolonialbundes über KolonialAnmeldungen neymen sämtliche„Ads“.Dienistelen lowie, Vonpro g...n, Sonntag. 7. Juni, von.—11 Uhr, auf den Persönliches Herr Veter Hallerbach, Generalvertreter und Geschäftsführer der Mielewerke.=., Gütersloh und Bielefeld i. Westf., Geschäftsstelle Köln=Ehrenfeld, begeht am 1. Juni sein 25jähriges Dienstjubiläum. In jeder Beziehung ein Vorbild für Fleiß, Umsicht und Tatkraft, ist er zugleich der allzeit hilfsbereite Berater seiner Gefolgschaft. Seinen Ehrentaa verbringt er im Kreise der Werksführung und der Gefolgschaft in bester Gesundheit und geistiger Frische, * Reichsbahnassistent Reiner Iven, welcher über 30 Jahre in Köln tätig war, wurde als Bahnhofsvorsteher nach Gustorf bei Grevenbroich versetzt. * Frau Witwe Röseler, geborene Graf, Winterbergstraße 36, 2. Etage, begeht am 6. Juni ihren 80. Geburtstag. ie m C LArchI 190 Uber 120 Millionen Stück Schwarz Weiß werden monatlich in Deutschland geraucht. Dieser gewaltige Verbrauch ist der beste Gütebeweis für ECHT MACEDONISCH · RUND UND FLACH Donnerstag, den 4. Juni Nr. 133 Meue Tag 10 Tage vor dem Rennen Kleiner Trip zum Nürburgring Romantische Fahrt über Deutschlands schönste Rennstrecke In abschüssigen Kurven zu Tal lange Gerade von der Döttingerhöhe bis zur An= und unberührt ragen die baumgeschmückten Gipfel der toniusbuche. Eifelberge an solchen Tagen in den Himmel. Trotz Eine knappe Autostunde(die Männer am Volant ihres hellen, lebhaften Anstrichs liegen die kleinen des Rennwagens haben das allerdings schon in durch= Kotten ein wenig verträumt dort unten im Tal, und weg 12 Minuten gemacht) dauert diese einzigartige wuchtig heben sich die schwarzgrauen Mauern der Fahrt über die Rennstrecke, aber man nimmt doch Nürburgruine gegen den Horizont ab. noch ungezählte Eindrücke mit und weiß hinterher, Nürburgring und Zauber des Eifellandes! Wer 1 Dann kommen Eschbach mit dem Durchblick ins Tal, daß das stolze Werk moderner Technik auch der Ro= sie einmal erlebt hat, wird sie nicht vergellen, das„Brünnchen“ und die nicht weniger bekannte große mantik und dem stillen Ernst des eifelländischen Hochei Linkskurve am„Schwalbenschwanz“ und endlich die waldes nichts von seinen Reizen genommen hat. Still! Photos: Maier „Kleiner Garacciola“ erprobt die Karussellkurve olcher Tatsachen sein; er „sportbeflissenen". Automol ht ganz allgemein an I J. Burg und Berge Nürburgring! Ein Name und ein Begriff— nicht erst seit gestern, sondern in den wenigen Jahren seines Bestehens in der Welt des Sports auch weit über die dungen über die tafelglatte Fahrstrecke, die balt Grenzen unseres Landes hinaus bekannt geworden Tannen und Fichten, bald von Laubwald wir ruhig:„unsportlichen" Reportage veranlassen konnte. Der es uns zur Pflicht machte, die Dinge einmal nicht nur von der technischen Seite zu betrachten, sondern in erster Linie jene Taten würdigen, die im Dienste einer würdigen Heimatwerbung geschahen Das mag sonderbar klingen, aber es ist so. Und man ist erst recht davon überzeugt, wenn man mit wachen Augen das Erlebnis einer solchen Fahrt zum Nürburgring auskostet, wenn man den herben Zauber des Eifellandes auf sich einwirken läßt. Dort, wo sich hinter Altenahr das wildromantische Tal der Ahr zu weiten beginnt, wo die Berge höher gen Himmel streben, liegt inmitten einer langgestreckten Talmunde das vielgenannte Adenau. Ausgangspunkt der Fahrt über den „Ring“. Dann gehtts bergan, in stetig wechselnden Winvon oder als Europas schwierigste, aber auch landschaftlich niedrigen Heidepflanzungen umsäumt wird. Es ist reizvollste Rennstrecke. Gerade in diesen Tagen wird ein wundervolles, ununterbrochen wechselndes Faruns dieser Name wieder eindringlich in Erinnerung benspiel, in das das leuchtende Gelb blühenden Eingebracht. Wir hören ihn in Verbindung mit einem be- sters sprühende Kontraste streut. Bemerkenswerte vorstehenden Ereignis genannt und wissen, daß dieser Etappen der sausenden Fahrt sind die Schilder mit ideale Kurs dort oben im Herzen der Eifel einmal mehr den bedeutungsvollen Namen. Hinter einer Rechtsder Schauplatz eines motorsportlichen Ereignisses von kurve geht es steil bergab—„Fuchshöhle“—, dann internationaler Bedeutung sein und wieder einige wieder ansteigend in breiten Schleifen—„Kesselchen“ hunderttausend Besucher aus allen Gauen des Reiches— zu der berühmt=berüchtigten Karussellkurve, die herbeirufen wird. neuerdings eine renngerechte Ueberhöhung erfahren So ist es immer gewesen und so wird es auch dies= hat, hinterher zur Hedwigshöhe mit dem romantischen mal sein. Aber der Zweck dieses Artikels soll nicht die! Ausblick auf den majestätischen Kegel der Hohen Acht. Aoresse auch jener deutschen Volksgenossen, die in dieser einzigartigen Anlage nur das vermuten, was sie niemals allein sein wollte und sein will: eine motorsport liche Tummelstätte in zwar technisch kühner Ausführung. jedoch in einen tristen, jeglicher Romantik baren Rah ien gezwangt. Oft— zu oft hört man nämlich freudige Ueberraschung in den Worten all der Touristen durchklingen, die ein Zufall etwas weiter als zu den rebenbekranzten Tälern der Ahr, nämlich hinauf zu den Ausläufen der hohen Acht verschlagen hat, jener ero naturliebenden Menschen, die sich eines Tages zu Füßen der altersgrauen Nürburg wiederfanden und so— vielleicht sogar unfreiwillig— mit der schönsten Automobilbahn Deutschlands Bekanntschaft machten. Sie schwelgen noch in der Erinnerung des ebento unverhofften wie überwältigenden Erlebnisses einer Fahrt über den„Ring“ und können sich nicht genug darin tun, die ungeahnten landschaftlichen Reize dieser Anlage in aller Welt zu künden. Und das auch ist der Grund, der uns nach der gestern abfolvierten Pressefahrt zum Schauplatz des bevorstehenden Eifelrennens auch einmal zu einer— sagen“ *——*— Aus wertdeutschen Gauen Westdeutsche Kurzmeldungen Am Dienstagvormittag führte in Düsseldorf Dr. Ing. e. h. Arnhold, der Leiter des Dinta und zugleich Vorsitzender des Vereins„Reichswirtschaftsmuseum Volk und Arbeit“, den neuen Leiter dieses Instituts, Direktor Biberger, im Rahmen einer kurzen Feierstunde in sein neues Amt ein. * Dienstagabend kam es auf einer Vogelschußwiese in Eschweiler zu einem schweren Unglücksfall. Als mehrere Schützen beim Probeschießen waren. prallte ein Pfeil an der Vogelscheibe ab und schnellte in Richtung der Abschußstelle zurück. Der Pfeil traf einen Schützen derart schwer am Kopf, daß die Schädeldecke zertrümmert wurde. Der Verletzte mußte in lebensgefährlichem Zustande dem Krankenhaus zugeführt werden. Gewürstraminer und Sylvaner Das echte Drachenblut Erste Weinversteigerung im Siebengebirge Reichshandwerkeriag 1936 Zahlreiche Ehrengäste werden kommen Frankfurt a.., 3. Juni. Der diesjährige Reichshandwerkertag vom 5. bis 10. Juni bringt eine große Zahl führender Männer der Partei, der SA. SS und des Staates nach Frankfurt a. M. Bisher haben über 200 bekannte Persönlichkeiten des politischen und wirtschaftlichen Lebens ihr Erscheinen zugesagt. Neben Reichsorganisationsleiter Dr. Ley, der verschiedentlich das Wort ergreifen wird, kommen zum Reichshandwerkertag Reichsminister Dr. Schacht und, wenn abkömmlich, Reichsminister Darré swoie verschiedene Reichsleiter und Gauleiter, Staatssekretäre und hohe Ministerialbeamte. Von der SS hat Reichsführer Himmler seinen Besuch zugesagt. Das gleiche gilt von mehreren Obergruppenführern und Gruppenführern der SA und SS.— Die Ausschmückung der Festhalle erforderte eine erhebliche Arbeitsleistung des Frankfurter Handwerks. Die Halle, die an die 15000 bis 20 000 Personen aufzunehmen hat, ist ganz in Blau und Gold, den Farben des Handwerks, gehalten. Bei den riesigen Ausmaßen der Halle— die Kuppel ist 40 Meter hoch— mußten ungeheure Mengen Stoff verarbeitet werden. Baldachinartig breitet sich über die ganze Halle ein blaugoldener Himmel, den zahlreichen Lampen wie Sterne durchdringen. Auch die Wände und Säulen sind in diesen Farben gehalten. Um so wirkungsvoller heben sich hier die Farben der Bewegung und der Deutschen Arbeitsfront ab. Es ist nicht zuviel gesagt, wenn man behauptet, daß die Frankfurter Festhalle noch nie einen so künstlerischen Schmuck von solchen Dimensionen aufzuweisen hatte. Die Gehörlosen 2. Landestreffen in Wuppertal Königswinter, 3. Juni. Aus jenen verschwundenen Zeiten, da das Siebengebirge und vor allem der Drachenfels sich zu einer Art von Kitschmuseum zu entwickeln drohten— die Stadtverwaltung von Königswinter hat inzwischen gründlich Wandel geschaffen— aus jener Zeit erinnert man sich noch, daß man in all den Ausschänken und Buden am Eselsweg ein rotes Getränk kaufen konnte, das den romantischen Namen Drachenblut führte uno von dem man behauptete, es sei am Drachensels gewachsen. In Wirklichkeit war das oft ein Saft höchst zweifelhafter Art und Herkunft. Ueber diesem geschäftigen Rummel hatte man fast vergessen, daß es auch wirkliche Winzer und echten Wein am Siebengebirge gibt. Und so hatten die Weinbauern den Schaden davon, die sich mit nur geringem Nutzen bemühten, ihre wirklich guten Weine abzusetzen und zur Geltung zu bringen. Seit etwa einem Jahrzehnt sind planmäßig bessere Weißweine angebaut worden. Die Fläche der Weinberge ist vor allem in Dollendorf, Kö nigswinter und Rhöndorf ganz beträchtlich vergrößert worden und seitdem man auch auf die Naturreinheit größeren Wert legte, sind hier Sorten gezogen worden, die sich ruhig neben den bekannteren Weinen von Rhein und Mosel sehen lassen können. Leute, die es wissen mussen, Sachverständige der staatlichen Weinbaubehörden des Reichsnährstandes und des Gastwirtsgewerbes haben das bei sorgfäitigen Proben festgestellt, die vor einiger Zeit vorgenommen wurden. Die Winzer vom Siebengebirge wollen vor aller Welt den Beweis antreten daß ihre Ware etwas taugt und so findet am kommenden Freitag in Königswinter die erste öffentliche Weinversteigerung von Weiß= und Rotweinen statt, wie sie in den bekannteren Weinbaugebieten des Rheinlandes seit langem üblich ist. Es hat sich unter der Führung des jungen und energischen Bürgermeisters Lorenz von Königswinter und unter Mitwirkung der Kreisbauernschaft Siegkreis ein„Zweckverband der Winzer am Siebengebirge gebildet, der 24 Nummern Weißwein und 17 Nummern Rotwein verschiedener Jahrgänge ausbieten lassen wird. Im ganzen sind es rund 25000 Liter Wein vom Siebengebirge, die versteigert werden sollen. Neuere Sorten, wie Gewürztraminer und Sylvaner fehlen ebensowenig, wie Drachenblut, aber das ist wirklich am Siebengebirge gewachsen. Wenn am Donnerstag die Kommissionäre die Vorprobe gemacht und die Preise tariert haben werden, soll am Freitagmittag die Versteigerung beginnen, ein Ereignis, das nicht nur für die vierhundert bis fünfhundert Menschen wichtig ist, die mit dem Weinbau am Siebengebirge auf Gedeih und Verderb verbunden sind. Pfingst-Segelflugwettbewerb Ortsgruppe Essen-Ruhr gewann den Wanderpreis Wuppertal, 3. Juni. Zum 2. Landestreffen der Rheinischen Gehörlosen, veranstaltet vom Reichsverband der Gehörlosen. Gaubundesinspektion Rheinland, hatten sich über die Pfingsttage mehrere hundert Gehörlose in Wuppertal eingefunden. Im Rahmen einer Amtswaltersitzung, an der über 80 Amtswalter der vier rheinischen Gaue des Reichsverbandes teilnahmen, forderte Gaubundesinspektor Menzerath=Aachen seine Mitarbeiter auf, weiter zu streben, bis auch im Rheinland der letzte Gehörlose von dem Reichsverband als der einzigen von der NSV anerkannten Gehörlosenorganisation erfaßt sei. Gaubundesleiter SASturmführer Birckenstock=Wuppertal, der sich als Horender der Gehörlosen im Gau Düsseldorf besonders angenommen hat, konnte bei der großen Versammlung in der Barmer Stadthalle am Sonntagabend u. a. den Reichsbundesleiter des Reichsverbandes der Gehörlosen Deutschlands. Albreghs=Berlin, Landesrat Müller als Vertreter des Landeshauptmanns, Vertreter des Arbeitsamtes Wuppertal, der NSV und der Taubstummenanstalten Neuwied, Köln, Aachen und Wuppertal begrüßen. Gaubundesinspektor Menzerath. ein Gehörloser, wies darauf hin, daß die Gehörlosen Soldaten der Arbeit sein wollten, um am Wiederaufbauwerk des Führers als gleichberechtigte Glieder der Volksgemeinschaft mitzuarbeiten. Reichsbundesleiter Albreghs, ebenfalls ein Gehörloser machte u. a. darauf aufmerksam, daß heute von 4000 rheinischen Gehörlosen schon rund 1000 im Reichsverband organisiert seien. Die Uneinigkeit beginne auch im Rheinland zu verschwinden. Ganz aus eigener Kraft wollten sich die Gehörlosen helfen und nicht um Almosen betteln. Direktor Schemette=Aachen beklagte die noch aus einer früheren Zeit stammenden Vorurteile gegen die Gehörlosen, die heute dank der Schulung sprechen und die Gedanken der Mitmenschen mündlich und schriftlich aufnehmen könnten, und dabei bei dem ihnen anhaftenden Fleiß einen Platz im Leben ausfüllen könnten. Das schwere Los der Taubheit werde nie verhindert werden können, einmal, weil der große Teil der Tauben durch Krankheit oder Unglücksfall taub geworden sei, und dann, weil auch der größere Teil der erblich Tauben von Eltern stamme, die äußerlich völlig gesund seien und diese Erbanlage völlig verdeckt und für den Gesetzgeber nicht erfaßbar in sich trügen. Nur 1 bis 2 Prozent der taubstummen Pfleglinge in den Anstalten stammen von taubstummen Eltern. Daran sollten sich alle Hörenden in ihrer Sorge für die vom Schick'al geschlagenen Volksgenossen stets erinnern, besonders auch bei der Vermittlung von Arbeitsgelegenheiten. Die Grüße des Landeshauptmanns überbrachte Landesrat Müller, der u. a. betonte, wie notwendig eine einheitliche Organisation der Gehörlo##en auch im Rheinland sei. Angewöhnlicher Besuch Franzosen und Belgier in der Senne Vaderborn, 3. Juni. Am gleichen Tage, als Bad Lippspringe sein großes Kriegsgefangenentreifen erlebte, trafen 55 Franzosen und 25 Belgier, ehemalige Kriegsgefangene, zu Besuch der Gegend ihres unfreiwilligen deutschen Kriegsaufenthaltes in unterer Stadt ein Sie waren überrascht von der sehr herzlichen, vom Geiste echter Verständigung getragenen Begrüßung, die ihnen hier zuteil wurde. Zum erstenmal auf der Deutschlandfahrt nahm deshalb auch der Präsident der Kriegsgefangenenvereinigung, Feraillé, hier das Wort zu einer freundschaftlichen Erwiderung, in welcher er alte Erinnerungen an die Paderstadt auffrischte und der Hoffnung Ausdruck gab, daß der Geist wahrer Verständigung, der dieses Zusammentreffen auszeichne, Allgemeingut der Völker werden möge. Die Gäste hatten die Erlaubnis zur Besichtigung ihrer alten Lagerstätten im Sennelager erhalten und machten hiervon ausgiebigen Gebrauch. Langenberg, 3. Juni. Die Ortsgruppe„Ruhrtal der Landesgruppe 12 des Deutschen Luftsportverbandes veranstaltete an den Pfingsttagen auf dem Segelfluggelände bei Langenberg einen großen Flugwettbewerb. Unter stärkster Beteiligung der Segelflieger aus ganz Westdeutschland wurden an den beiden Feiertagen in der herrlichen Umgebung des schönen bergischen Städtchens Langenberg famose sportliche Leistungen erzielt. Die Organisation klappte ausgezeichnet und lag in den Händen des Führers der Ortsgruppe Essen=Kupferdreh, Direktor Petersmann. Neben den flugsportlichen Darbietungen sollte dieser Segelflugwettbewerb auch in kameradschaftlicher Beziehung stark gefördert werden. Die Wettbewerbe hatten am ersten Tage, insbesondere am Nachmittag, als ein feiner Regen einsetzte, unter der Witterung zu leiden. Einige Wettbewerbe konnten nicht durchgefuhrt werden. Sie wurden aber am zweiten Tage, wo das Wetter für die Flieger recht günstig war, restlos nachgeholt. Der Besuch war an beiden Tagen ganz ausgezeichnet, so daß diese Segelflug=Veranstaltung in Langenberg bestimmt zahlreiche neue Freunde für den Luftsport gewonnen haben dürfte. Im Rahmen der Flugwettbewerbe führten Essener und Quisburger Flieger einige Kunstflüge durch. Ferner fanden die Segelflugzeugschleppflüge von Duisburg=Neuenkamp nach Langenberg sehr großes InterDen Wandervreis der Ortsgruppe„Ruhrtal“, der bisher von Quisburg=Hamborn einmal gewonnen wurde, holte sich diesmal die Ortsgruppe Essen=Ruhr. Die Tagesbestzeit erzielte Abelmann=Duisburg in.48 Minuten und sicherte sich damit den ersten Preis. Müther von der Ortsgruppe Oberhausen schaffte die beste Flugleistung, und im Zeitfliegen für Führer mit=Ausweis holte sich die Ortsgruppe Essen ebenfalls den Preis. Einen weiteren ersten Preis errang die Ortsgruppe Essen beim Zeitfliegen für Führer mit=Ausweis. An der Spitze für Zeitfliegen für Führer mit=Ausweis lag die Ortsgruppe Velbert. Den ersten Platz belegte beim Zeitfliegen für=Flieger die Ortsgruppe Rheinhausen. während in der Klasse für Zielfliegen der=Flieger Schmidtmann von der Ortsgruppe„Ruhrtal“ den ersten Platz inne hatte. Den Gaupreis holte sich die Ortsgruppe Wedau mit der Maschine„Libelle“. Den Disziplin=Preis errang die Ortsgruppe Solingen. Donnerstag, 4. Juni 1936/ Nr. 153 Zurückbleiben! Ein Befehl zum Besten der Reisenden Leutesdorf, 3. Juni. Am Dienstagmorgen wollte die 19jährige Aenni Lauermann aus Leutesdorf den Zua benutzen. der gegen 6 Uhr von Leutesdorf aus rheinaufwärts fährt. Das Mädchen, das jeden Morgen diesen Zug zur Arbeitsstätte benutzt, traf gerade in dem Augenblick auf dem Bahnsteig ein, als der Zug sich in Bewegung setzte. Aus Angst, sich zu verspäten, versuchte es aufzuspringen. Hierbei verlor es den Halt und geriet unter die Räder. Die Verunglückte wurde mit entsetzlichen Verletzungen unter dem Zuge hervorgezogen. Das linke Bein war glatt abgefahren und das rechte bis zum Knie aufgerissen; außerdem war der linke Arm mehrmals gebrochen. Die Verunglückte wurde sofort nach Neuwied in das Elisabethkrankenhaus übergeführt; ihr Zustand ist sehr bedenklich. Jeder, der es selbst erlebt hat, daß der Zug abfährt in dem Augenblicke, wo man den Bahnsteig erreicht, weiß, daß es ihn geärgert hat, wenn der diensttuende Beamte rief„zurückbleiben!" Vielleicht hätte man's doch noch geschafft, so sagt man sich grollend. Wie gefahrenschwanger dieses „vielleicht“ ist, zeigt der hier geschilderte tieftraurige Fall, der ein blühendes Menschenkind zum Krüppel gemacht hat, wenn das Mädchen überhaupt wieder aufkommt. Segelflug Köln—Nachen In 30 Minuten 1700 Meter Höhe Aachen, 3. Juni. Der zielbewußten, unermüdlichen Arbeit der Aachener Segelflieger ist in kurzer Zeit wiederum ein besonderer Erfolg beschieden. Es gelang am Pfingstmontag trotz äußerst schlechter Witterung den seit langer Zeit beabsichtigten Segelflug nach Köln durchzuführen. Gegen 17 Uhr wurde der Rhönsperber durch die Motorwinde auf etwa 150 Meter Höhe geschleppt. Dem Piloten gelang es, in ungefähr 30 Minuten eine Höhe von 1700 Meter zu erreichen. Die erste Flugetappe ging von Jülich, wo der Pilot seine dort schulenden Kameraden durch einige Kurven begrüßte. Dann wandte er sich in Richtung des Flughafens Köln, den er gegen 18.20 Uhr erreichte, wo die Landung glatt erfolgte. hamstern Sie„Sonne“! Sonne ist Kratt und Energie. Sie können ger nicht genügend davon in sich aufnehmen! Aber Vorsicht vor B Sonnenbrand! Nivea erlaubt Ihnen, in Sonne zu schweigen, IAIIIITLAlLZ wenn Sie sich vorher immer gründlich und nach Bedart wiederholt damit einreiben K Schwindler und Frauen 30 000 Mark ergaunert Frankfurt a. M. 3. Juni. Wegen Betrugs in Höhe von 30000 Mark wurde von der Frankfurter Polizei ein Peter Schäfer festgenommen. Er hat sich von einer alleinstehenden Frau nach und nach einen Betrag von etwa 22000 Mark erschwindelt. Er gab an. das Geld in seinem Geschäft gewinnbringend anlegen zu wol len. Der Frau versprach er als Gegenleittung ansehnliche Gewinne bis zur Höhe des geliehenen Kapitals. Als Sicherheit gab er ihr Hypothekenbriefe, die er später wieder an sich nahm, um sie angeblich Lieserfirmen als Sicherheit zu überlassen. Es wird vermutet, daß diese nicht mehr vorhandenen Hypothekenbriefe wertlos waren. Sch. hat nur einen kleinen Teil des Geldes in seinem Geschäft, das er von einer Wohnung aus betrieb, verwandt. Inzwischen ist bekannt geworden, daß Sch. eine andere Frau durch die gleiche Vorspiegelung um 9000 Mt. geschädigt hat. Sch., der nach seiner ganzen Vergangenheit als anßern gerissener Gauner anzusehen ist, hat es in der Systemzeit verstanden, sich nach Verübung eines gleichen Betrugsfalles zwei Jahre lang der Festnahme zu entziehen. Ein guter Bekannter versteckte Sch. in seiner Wohnung. Er verleugnete ihn sogar vor den Kriminalbeamten, so daß Sch. erst nach einer längeren Durchsuchung aus seinem Versteck herausgeholt werden konnte. Der„gute Bekannte“ wurde ebenfalls festgenommen. Gelegenheitsdiebe Sie beraubten verunglückten Kraftwagen Linz. 3. Juni. Eine gemeine Tat wurde am Pfingstmontagabend auf der Straße Linz—Kretzhaus verübt. Ein Düsseldorfer Kaufmann wollte mit seinem Kraftwagen zwei entgegenkommenden Kraftradfahrern ausweichen, rannte dabei aber gegen einen Baum und schlug um. Der Fahrer und dessen im Wagen sitzende Frau trugen schwere Koniverletzungen danon, die ihre sofortige Ueberführung ins Linzer Krankenhaus notwendig machten. Als die Polizei an der Unglücksstelle erschien, mußte sie die Feststellung machen, daß der verunglückte Wagen inzwischen von unbekannten Tätern bestohlen worden war. Die Diebe hatten aus dem Kraftwagen einen grauen Offiziersmantel mit Pelzfütterung. eine Autodecke, zwei Lederkappen und eine goldene Uhr gestohlen. Es gelang bisher noch nicht. die Diebe zu ermitteln. Ein eigenartiger Jäger Der Wühlmausfänger von Bochum-Gerthe Herne, 3. Juni. Seit einigen Tagen arbeitet in Herne=Süd ein eigenartiger Jäger, der bekannte„Wühlmausjäger von Bochum=Gerthe“, der sich bereits in ganz Westfalen einen Namen gemacht hat. Er erlegte vor kurzem auf einem kleinen Grundstück 21 ausgewachsene Wühlmäuse. In seinem jetzigen Jagdrevier in Herne=Süd fing er in einigen kleinen Gärten an einem Nachmittag sechs dieser überaus schädlichen Tiere. Der Mann hat sich eine besonders erfolgreiche Methode ausgedacht und nicht selten fängt er auf diese Weise täglich 20 bis 30 Wühlmäuse. Die Beute des Wühlmausfängers, der der deutschen Volkswirtschaft einen großen Dienst tut, geht schon in die Tausende. Opferstockdiebe Zwei schulpflichtige Jungen Herzogenrath, 3. Juni. In der letzten Zeit wurden die Opferstöcke verschiedener Pfarrkirchen in Gemeinden an der deutsch=holländischen Grenze beraubt. Noch in der vergangenen Woche wurde die Pfarrkirche in Waldenrath von unbekannten Tätern heimgesucht Endlich konnte in Herzogenrath Klarheit über diese Diebstähle geschaffen werden. Zwei noch schulpflichtige Jungen wurden hier bei der Beraubung der Opferstöcke in der Kirche auf frischer Tat ertappt. Bei der Vernehmung gaben die jugendlichen Diebe, die Einbrecherwerkzeuge bei sich trugen, zu, in letzter Zeit die Opferstöcke wiederholt beraubt zu haben. Das erbeutete Geld wurde für Zigaretten und Leckereien ausgegeben. Die beiden Uebeltäter stammen aus dem benachbarten holländischen Kirchrath. Spaltungsirresein Der Mörder in der Heilanstalt Frankfurt a.., 3. Juni. Die Justizpressestelle Frankfurt: a. M. teilt mit: Gegen den Fritz Georg aus Bommersheim bei Oberursel hattte der Oberstaatsanwalt in Frankfurt a. M. am 14. Februar 1936 Anklage wegen erschwerten Mordes erhoben. Der Angeklagte hatte am Sonntag, dem 26. Januar 1936, den Polizeihauptwachtmeister Homm auf der Polizeiwache in Oberursel, während dieser sich in Ausübung seines Berufs befand, mit einem Dolch in grausamer Weise menchlings erstochen. Kurz vor der seinerzeit bereits anberaumten Hauptverhandlung ergaben sich Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit des Täters. Es fand eine eingehende Beobachtung und Untersuchung des Mörders in der Landesheilanstalt Eichberg(Rheingau) statt. Der Leiter dieser Anstalt hat ein Sachverständt gengutachten erstattet, nach dem Georg an einer geistigen Erkrankung(Schizophrenie— Spaltungsirresein) leidet und unzurechnungsfähig sein soll. Bei diefer Sachlage hat der Oberstaatsanwalt nunmehr auch einen Antrag auf dauernde Unterbringung des Mörders in einer Heilanstalt gestellt. Der neue Termin zur Hauptverhandlung vor dem hiesigen Sondergericht wird voraussichtlich am Freitag, dem 19. Juni 1936, stattfinden. 202 Straftaten in sechs Monaten Dortmund, 3. Juni. Durch die Ermittlungen der Dortmunder Kriminalpolizei haben in den letzten Wochen zahlreiche Straftaten ihre Aufklärung gefunden, die im Zeitraum vom September vorigen Jahres bis Mitte März 1936 vor einer Diebesbande aus Dortmund begangen wurden. Bisher sind 202 Straftaten geklärt, darunter drei Raubüberfälle, drei schwere Urkundenfälschungen, Ladendiebstähle, schwere Diebstähle und Taschendiebstähle. Als Täter und Hehler sind 57 Personen ermittelt worden; gegen 25 wurde Haftbefehl erlassen. Zehn Beschuldigte sind jugendliche Personen. Die Diebstähle wurden größtenteils in Dortmunder Kaufhäusern ausgeführt. Einige Mitglieder der Bande haben sich vor einigen Monaten in Königsberg aufgehalten und dort in Warenhäusern in etwa 30 Fällen Diebstähle verschiedener Art ausgeführt. Professor Schwickerath Der Schüler Bruckners wird 80 Jahre alt Bad Godesberg, 3. Juni. Am kommenden Donnerstag begeht einer der Altmeister des deutschen Musikund Sangeslebens, der Geheime Regierungsrat Professor Eberhard Schwickerath, der seit etwa 10 Jahren in Bad Godesberg im Ruhestand lebt, seinen 80. Geburtstag. Mit 23 Jahren wurde er u. a. Schüler Anton Bruckners und er begann darauf seine Laufbahn in Köln als Chorleiter. Er gründete hier, wo er z. Z. Franz Willners Lehrer am Konservatorium war, einen -capella-Chor und war Leiter des Dumontschen Kirchenchors an St. Alban. 1887 wurde er nach Aachen berufen, wo er 25 Jahre lang das gesamte städtische Musikwesen führte und sich vor allem durch die Niederrheinischen Musikfeste und ausgedehnte Konzertreisen mit dem Aachener-capella-Chor einen Namen machte. Als Nachfolger Mottels trat er 1912 in das Direktorium der Staatlichen Akademie der Tonkunst in München ein. Er leitete hier die Chor= und Orchesterklasse, die Ausbildung der Dirigenten und der Musiklehrer für höhere Lehranstalten. Im hohen Alter von 70 Jahren legte er seine Aemter nieder und zog nach Bad Godesberg, wo er wie auch in Bonn, noch mehrere Jahre lang als hervorragender Chorleiter tätig war. Erst 1934 nahm er endgültig Abschied von der aktiven Kunst. Zu seinem 80. Geburtstag sind Professor Schwickerath aus allen Kreisen seiner Freunde in Bayern und am Rhein herzliche Ehrungen zugedacht. Harzer Bergtheater Thale Beginn der Sommerspielzeit am 20. Juni Das Harzer Bergtheater Thale im Harz leitet die diesjährige Sommerspielzeit am 20. Juni mit einer Uraufführung„Die Hunnenschlacht“ von Gustan Goes ein. Spieltage sind Dienstags. Mittwochs und Samstags um 16 Uhr, Sonntags um 15 und 18 Uhr. Die zweite Uraufführung ist anläßlich des 1000. Todestages Heinrichs I. zum zweiten Juli geplant, und zwar„Heinrichder Finkler“ von Wilhelm Schramm. Weitere Aufführungen:„Wie es Euch gefällt“ von Sheakespeare,„Die Nibelungen“ von Hebbel,„Jan der Wunderbare“ von Kansler,„Die Hammelkomödie“ von Hiller,„Der Gewissenswurm“ von Anzengruber.„Ein Musikantendorf" von Lorenz, „Pflaumenkrieg“ von Hamik,„Petrolium in Poppenbüttel“ von Wroost,„Am Himmel Europas“ von Schwenzen=Malina. Weiter unbeständig Vorhersage für Donnerstag: Wolkig bis bedeckt. Schwache Winde aus Süd bis Südwest. Noch geringe Niederschläge. Wenig Temperaturänderung. Oertlich Gewitter möglich. Weitere Aussicht: Fortdauer des unbeständigen Wetters. Amtliche Wasserslände vom 3. Juni 1936— 6 Uhr früh Rheinfelden.93(minus), Marau.68(plus), Mannheim.59(plus 20), Lohr.29(minus 2) Mainz .18(plus), Bingen.12(plus). Kaub.31(plus 19). Trier.20(minus). Koblenz.22(plus), Köln.92(plus). Düsseldorf.29(plus), Duisburg.20(unv.), Mülheim.27(unv.), Ruhrort.45 (minus), Wesel.19(unv.), Emmerich.45(minus). *• F 7 „ G „ else 11 B ETLA SE Z U M NEUEN TA S KÖLN, den 4. Juni 1938 Kurs nach Norden Von Gerhard Ludwig Milau Wer im Sommer einmal eine Seereise durch die heroische Landschaft Norwegens, die Wunderwelt der Fiorde und Schären und durch die erhabene Größe und Stille der Arktis gemacht hat, der wird immer dazu raten, eine Nordlandfahrt mit dem Schiff anzutreten. Denn erst, wenn man vom Meere kommt und die norwegische Küste in herber Schönheit langsam aufsteigt und schließlich Schiff und Fahrgäste aufnimmt, erst dann wird man ermessen können, welcher Zauber von der nordischen Natur ausgeht. Den norwegischen Sommer zu beschreiben ist schwer, denn das Land bietet weniger Einzeleindrücke als Gesamtstimmungen. Zarter Liebreiz und erhabener Ernst wechseln beständig miteinander ab. Es ist eine eigenartige fesselnde Schönheit. Jeder Tag schenkt neue Wunder. Gletscher, die sich im Wasser spiegeln, hoch herabfallende Wasserfälle, gigantische Bergrücken, das Insel= und Felsgewirr der Schären, grüne Hochalmen mit bunten Blumen in vielerlei Farben. Unvergeßlich ist eine Fahrt im Fjord. Malerische Dörfer mit farbigen Holzhäuschen liegen in feierlicher Ruhe am Ufer. Darüber bläuliche Bergspitzen von weichem Silberlicht umflutet. Dann wieder tauchen Schneefirnen auf, immer wieder Gletscher und Wasserfälle, romantische Täler, von stürzenden Wassern durchtost, vom Schein der Mitternachtssonne magisch umleuchtet. Wenn man noch Dutzende solcher Eindrücke aneinanderreihen wollte, es würden immer noch viele fehlen. Höhepunkt der Polarfahrt ist Spitzbergen, das glitzernde Nordlandparadies. Ueber die Größe und Einsamkeit dieser Urnatur geht nichts. Spitzvergen ist von übersinnlicher Schönheit und übertrifft alle Erwartungen. Man steht in stummer ernster Bewunderung vor diesem Farbenmärchen, zu dessen Gestaltung sich Himmel und Meer. Fels und Schnee vereinigen. Alles, was man darüber erzählt, kann nur ein schwacher Abglanz der wunderbaren Wirklichkeit sein. Von allen Küstenplätzen, die die Schiffe anlaufen, werden Ausflüge weit ins Land gemacht, damit die Reiseteilnehmer mit der Landschaft und ihren freundlichen Bewohnern in unmittelbare Berührung kommen und auch die Lappen und ihre Lebensgewohnheiten kennenlernen. Die Beteiligung an diesen Ausflügen ist freigestellt. Wer allein an Land gehen oder an Bord bleiben will, kann es tun. Die Dampfer sind darauf eingerichtet, ihren Gästen eine heimatliche AtEin Schänder war in deinem Dom Wer schon einmal einige Morgen abgebrannten schönheiten zu besonders treuen Händen übergeben ist, Waldes gesehen hat, der stimmt mit dem Warner vor wird zum vertrauensunwürdigen„Treuhänder", wenn dem Rauchen im Walde ein in den schmerzerfüllten Seufzer:„Wer hat dich, o herrlicher Wald, so kahl, so wund gefressen? Ein Schänder war in deinem Dom, von Raucherwut besessen!" Die meisten Waldbrände gehen auf das Schuldkonto der Raucher; viele auch auf jenes der anderen, die leichtsinnig genug sind, im Walde abzukochen. Eine Zigarre, eine Zigarette, ein Pfeischen, ein Mahl im Freien in allen Ehren. aber muß es denn auch im Walde sein? Nein, es darf nicht mehr sein. Der deutsche Wald ist unendlich viel mehr als eine Vielheit von Bäumen. Er ist für alle Zufluchtsraum in heißen Tagen, Erholungsraum in seiner beglückenden Stille und Schattigkeit, mit seinem vielgestaltigen Tier= und Pflanzenleben. Es ist so, wie man gemahnend sagt: Der deutsche Wald gehört dem ganzen deutschen Volke, er ist ein Naturkleinod, um das die Allgemeinheit mit Leichtsinn zu beirügen niemand ein Recht hat. Niemand: Der Kraftwagenfahrer, der durch den Wald fährt, sündigt schwer, wenn er achtlos Zigarren= oder Zigarettenstummel aus dem Fenster seines Wagens wirft. Der Waldarbeiter, der sich der Gefahren am stärksten bewußt sein muß, handelt entgegen diesem besten Wissen, wenn er die leergewordene Pfeife im Walde ausklopft. Deutsche Wanderjugend, der die Bewahrung der von ihr so geliebten Natursie, entgegen ihrer Pflicht, im Walde abkocht. Auch Wassersportler haben schon zu den Sündern am deutschen Walde gehört, denn manche von ihnen suchen zum Abkochen mit Vorliebe den Waldrand. Brennende Streichhölzer. Abkochfeuer und glühende Zigarren, Zigaretten und Pfeisen gehören nicht in den Wald. Das sollte oberstes Gesetz für jeden Spaziergänger, für Ausflügler jeder Art werden. Nach heißen Sommertagen ist die Feuersgefahr im Walde besonders groß, also besondere Vorsicht ist in erhöhtem Maße Pflicht! Uebrigens: Waldluft genießen wollen und rauchen ist Widerspruch in sich. Wer als Sklave seiner Raucherleidenschaft selbst im Walde nicht soviel Kraft aufbringt, um einmal für einige Stunden„Ferien vom Ich“, in diesem Falle von seinem Ich als Raucher, zu nehmen, der versteht von beiden nichts, weder vom Genusse der Waldluft, noch vom Genusse einer Zigarre oder Zigarette. Er bringt sich, lediglich einer Gewöhnung unterjocht, um beide Genüsse. Jeder Genuß wird erst, was er ist und sein soll, wenn man ihn pfleglich veredelt, wenn man ihn hinausheht über stumpfe Gewohnheit und ungezügelte Leidenschaft. Die rechte Wahl der Umwelt, in der man genießen will, kann und darf, gehört dazu. Der Wald ist die unrechte Umwelt für den Raucher. mosphäre zu schaffen und ihnen den Aufenthalt an Bord so angenehm zu gestalten, daß sie die Fahrt zu den schönsten Wochen ihres Lebens zählen werden. Die kultivierte Behaglichkeit und die Fürsorge für jeden Gast an Bord schaffen schon von vornherein eine harmonische Stimmung höchsten Wohlbehagens. Nordlandfahrten sind immer ausgesprochene Erholungsreisen. Abonnement auf das Wetter Der Wetterdienstleiter des Flughafens MünchenOberwiesenfeld teilt uns mit: „Der allgemeine durch die Presse und den Rundfunk verbreitete Wetterbericht reicht in vielen Fällen für die Bedürfnisse des Fremdenverkehrs nicht aus. Aus diesem Grunde werden vom Reichswetterdienst telephonische Sonderberatungen in allen Wetterangelegenheiten abgegeben. Dank der ausgedehnten meteorologischen Organisation sind die Wetterdienststellen in der Lage, gegen eine Gebühr von RM. 2,— nicht nur für das Gebiet des Deutschen Reiches, sondern auch für ganz Europa, Auskünfte über das zurzeit herrschende, oder auch über das zu erwartende Wetter abzugeben.“ Zur Förderung des Fremdenverkehrs hat sich die Münchener Dienststelle entschlossen, Abonnements auf Wetterauskünfte einzuführen.— Diesem Münchener Beispiel sollte man in ganz Deutschland folgen. Photo: Maier Einladendes bergisches Gasthaus Hinführen des Gastes Fremdenverkehr ist Leben des Alltags und Leben glücklicher Freizeit. Der Fremdenverkehr ist nichts Gestriges und Vorgestriges, sondern Morgiges und Uebermorgiges, der Fremdenverkehr ist eng verbunden mit Kultur, Politik und Wirtschaft. Fremdenverkehrsarbeit ist Hinführen des Gastes zu den Schönheiten deutscher Landschaft, zu dem schollegebundenen, volk= und bodenverwurzelten Brauchtum, zu deutscher Kunst und Kultur, zu deutscher Sitt' und Art. Der deutsche Fremdenverkehr muß vor allem ideell eingestellt sein. Die erste Frage heißt nicht: „Fremder, was zahlst du?“, sondern:„Fremder, was können wir dir bieten? Womit dich fesseln? Wodurch als Freund gewinnen?“ Josef M. Jurinck, Leiter des Presseamts im Reichsfremdenverkehrsverband. Herrenstrunden Südseite).00, 109 K ist bequem erreichbar mit der Wuoner-Sieg ab Köln(Dom11.35. 12.30. D. 15.00. 16.00. 19.40. 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Denken Sie an Ihren Vorteil und inserieren Sie im„Neuen Tag“ #lass Donnerstag, den 4. Juni 1936 Neue Tag Nr. 153 Von Gaststätten Anläßlich der Eröffnung der„Deutschen Woche“ in Passau, verbunden mit der Sonderschau„Das Gasthaus der Bayerischen Ostmark", stellte Gauwirtschaftsleiter Dipl.= Kfm. Dr. Ludwig Linhardt der„Bayerischen Ostmark" einige Betrachtungen über Fremdenverkehr und Gaustatten zur Verfügung, die in mancherlei Beziehung auch außerbalb der Bayerischen Ostmark Beachtung verdienen. Wir folgen mit dem nachstehenden Auszug dem Abdruck der Betrachtungen in„Der Fremdenverkehr, Reichsorgan für den deutschen Fremdenverkehr“(Nr. 1 vom 2. Mai 1936). Man soll es nicht nur immer auf die„zahlungskräftigen“ Reisenden absehen! Wer mit wenigen Mark kommt, soll nicht weniger freudig willkommen sein! Reisen und Erholung sind einmal das Vorrecht der„Begüterten“ gewesen; im nationalsozialistischen Staat werden Reisen und Erholung allgemeines Recht aller Volksgenossen sein! Darauf gilt es, sich einzurichten, demgemäß sollen die Gaststätten und Hotels zwar auf überfeinerte Ausstattung verzichten, einer gediegenen und bodenständigen Wohn= und Gastkultur aber nicht entbehren. Der einfache Volksgenosse, der zeit seines Lebens vielleicht in einer sehr einfachen, engräumigen Mietwohnung lebt, soll ruhig seinen Urlaub in schöneren Gasträumen verbringen. Er soll das Bewußtsein haben, vollwertiges, gleichgeachtetes Mitglied der Volksgemeinschaft zu sein und seine sauer erworbenen Ersparnisse soll er ohne Reue für seine Erholung verwenden können. In die Gaststättenkultur soll kein Schema kommen, die Aufenthalts= und Eßräume sollen saubere handwerkliche Arbeit sein. Warum immer alles dick mit Farbe beschmieren? Die feine Maserung und natürliche Farbe des Holzes ist oft viel schöner. Werft die Staubfänger an den Wänden und die billigen Oeldrucke aus dem 19. Jahrhundert aus den Gaststuben. Deckt den Tisch mit Leinen. Beschafft ein paar Keramiken oder geschliffene Gläser. Auch in der Küche kann vieles gebese sert werden. Die Gaststätteninhaber mögen ihre Töchter einmal zwei Monate in die Fremdenverkehrsgegenden des Bayerischen Oberlandes schicken. Da können sie allerhand lernen. Und dann Porzellan: Die Redensart„Das geht schon noch!“ wirbt nicht für die Behaglichkeit in Gasthäusern und Hotels. Es gibt Betten, prall gefüllt mit Federn, deren Anblick allein Schweißausbrüche verursacht. Wieviel könnte da getan werden! Vor zwei Jahren verbrachte ein Volksgenosse aus Norddeutschland, angezogen von unserer Ostmark=Propaganda, seinen Urlaub im Bayerischen Wald. Er war entzückt von der Schönheit unserer Berge und Wälder und er war entsetzt von dem Zustand, in dem sich die Gaststätte befand, die er sich als Unterkunft ausgesucht hatte. Das schrieb er dann dem Gauleiter. Wir wollen nicht ungerecht sein, und wir wollen auch nicht verallgemeinern! Wir wissen. daß die Arbeit von Jahren notwendig ist, um die schlimmsten Schäden auszubessern. Aber wir wollen aufbauen. Fremdenverkehr und Wissenschaft Das Presseamt des Reichsfremdenverkehrsverbandes teilt mit: Der Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Staatsminister a. D. Hermann Esser, hat, wie im Vorjahre, so auch für 1936, aus den Mitteln des RFV 10.000 RM für wissenschaftliche Bäderforschung zur Verfügung gestellt. Diese Mittel dienen der Förderung wissenschaftlicher Arbeit auf den mannigfachen Gebieten des Bäderwesens deren Bearbeiter von dem Leiter der Reichsanstalt für das deutsche Bäderwesen vorgeschlagen sind. Die Ergebnisse der seit zwei Jahren mit Hilfe der Förderung durch den Reichsfremdenverkehrsverband systematisch betriebenen deutschen Bäderforschung werden zu Beginn des kommenden Jahres von der Reichsanstalt für das deutsche Bäderwesen erstmalig bekanntgegeben. 350 Meter hoch Eisenschmitt in der Südeifel, das entzückende Dorf an der Salm, einem Nebenflüßchen der Mosel. ist seit einiger Zeit durch eine dreimalige tägliche Postautoverbindung von den Bahnhöfen Wittlich und Kyllburg bequem zu erreichen. Der etwa 350 Meter hochliegende Ort ist durch bewaldete Berge vor Winden geschützt und bietet mit seinen Tannenforsten und Laubholzwäldern einen angenehmen Ferienaufenthalt. Heilbäder, Seebäder, Kurorte Die neue Bäderschrift erschienen Die bewährte Bäderschrift des Reichsfremdenverkehrsverbandes„Die deutschen Heilbäder, Kurorte und Seebäder in der Kurzeit 1936“ ist soeben in der neunten Auflage erschienen. Sie gelangt in einer Auflage von zunächst 3500 Exemplaren kostenlos zur Verteilung an die anerkannten Reisebüros des Inund Auslandes, die Reiseschriftleitungen deutscher Tageszeitungen und Zeitschriften sowie an die medizinische Presse, ferner an ausgewählte ausländische Zeitungen und Zeitschriften, an Krankenkassenverbände, interessierte Aerzte und Universitäten sowie Behörden, Organisationen und Krankenverschickungsstellen. Eine allgemeine Verteilung ist nicht vorgesehen: die Einsichtnahme ist aber jedem Interessenten bei den Reisebüros möglich.(Auch in unserer Schriftleitung)„ Die Schrift hat auf Grund der Ueberprüfung und Auswahl durch die Landesfremdenverkehrsverbände die anerkannten Heilquellenbäder, klimatischen Kurorte Luftkurorte. Kneippkurorte sowie die Seebäder erfaßt und dadurch gegenüber den früheren Ausgaben eine erwünschte Erweiterung erfahren. Die Schrift stellt damit die amtliche Liste der anerkannten Bäder und Kurorte Deutschlands dor. Staatsminister Hermann Esser hat als Präsident des Reichsfremdenverkehrsverbandes in dem Vorort dem Buch die Aufgabe gestellt,„daß es Mittler zwischen dem deutschen Volke und den ihm von der Natur geschenkten Kur= und Badeorten sein soll, die von der Bäderwirtschaft und Bäderwissenschaft zu einer in der Welt anerkannten Höhe der Einrichtungen und Leistungen gebracht sind.“ Zur Einführung für den Fachmann ist ein interessanter redaktioneller Teil vorangestellt; er enthält einen aufklärenden Aussatz des Bäderreferenten des Reichsfremdenverkehrsverbandes, Hauptmann a. D. Gerhard Schmidt. über„Das deutsche Bäder= und Kurortwesen“. In diesem Aussatz sind die Anweisungen über die Preisgestaltung der Bäderwirtschaft so wie die Begriffsbestimmungen über die Bezeichnungen Heilbad, Kurort. Seebad, wie die sanitären Einrichtungen der Bäder und Kurorte eingehend erläutert. Professor Vogt. Breslau, macht bedeutsame Ausführungen über„Trinkquellen, Bäder, Moore und Reiseweisheit Für Wanderungen ist zu beachten: Nicht zuviel Geld, zweckmäßige Kleidung, wenig Gepäck; am besten und bequemsten ist der Rucksack. Raste in trauDae Glück der Reise besteht nicht in Sensationen und Rekorden, sondern darin, daß sich„Landschaft. Volk und Brauchtum erschließen. Jede glückliche Reise ist mit lieben Erinnerungen verbunden. Heilklima als Jungbrunnen für den gesunden und als Heilmittel für den kranken Menschen": Dr. K. le. Bad Sooden=Allendorf. schrieb einen Aussatz über Die Auswahl von Kurorten". Dr. von Philipsborn, Oberstdorf, über„Der Aufenthalt im Gebirge“, Sanitätsrat Dr. Bieling, Friedrichroda. über„KlimaKuren", Professor Bacmeister, St. Blasien, über „Grundlagen und Heilanzeigen fu. Kuren und Erholung im deutschen Mittelgebirge, Dr. Häberlin, Wyk. über„Der Aufenthalt an der See. Dr. Krone, Sooden=Allendorf, über„Die deutschen Kurorte nach ihren Heilanzeigen“ und„Die deutschen Kurorte nach ihren Kurmitteln". Eine Uebersicht über die Kur= und Badeorte nach ihren Heilanzeigen ermöglicht dem Auskunfts#uchenden erleichterte Auswahl des einzelnen Kurortes. Interessant sind die erweiterten Angaben über die Heilanzeigen für Klimakurorte, Luftkurorte, Seebäder und Kneippkurorte. Bei den Angaben der einzelnen Bäder ist eine genaue Ueberprüfung der Heilanzeigen und natürlichen ortsgebundenen mittel von Aerzteseite aus erfolgt, wie das Buch überhaupt unter Vermeidung aller reklamehaften Ankündigungen als eine auf geprüftem Tatfachenmaterial aufgebaute amtliche Liste anzusehen ist. Die Bearbeitung führten, wie in früheren Jahren, der Bäderreferent des Reichsfremdenverkehrsverbandes. Hauptmann a. D. G. Schmidt. und der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Bäderund Klimakunde, Dr. med. F. Krone, durch. Was ist im Rheinland los? 7. bis 9. Juni: Linz Kirmes in Ockenfels und in .=Gladbach Prunkkirmes. 11. Juni: Andernach Königsschießen mit grosem Volksfest, veranstaltet von der St. SebastianusBruderschaft und Schützengilde. und in.=Gladbach Radrennen. Mmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmmn Otzorte 8- Vorchhiligen In SHADEERBPENER Heute: Opernhaus, 20 Uhr:„Donna Diana“, von E. N. v. Reznicek, Preise N (.60—.00), 10. Auff. d. Mietr. 4 c. Ende 22 Uhr. Schauspielhaus, 20 Uhr:„Schwarzbrot und Kipfel“ von Werner v. d. Schulenburg. Preise N(.50 10. Aufführung der Mietreihe 4 a. Ende 22.45 Uhr. Freitag, den 5. Juni 1930. Opernhaus(Tel. 21 08 21) „Der Zigeunerbaron“ v. Joh. Strauß Musikalische Leitung; Max Schulte. Inszenierung: Willy Söllner. Graf Homonay; Stecken: Conte Carnero: Schüttler: Barinkay; Janko; Zsupan: Mertens; Arsena; Weis; Mirabella: Wendführ: Ottokar, Riedel; Czipra; Loos-Werther; Saffi: Joesten; Pali;’aur. Anf. 19.30. Ende gegen 22.30 Uhr. ’r. N 10.60-.00, 9. Auff. d. Mietr. 5 c. I Schauspielhaus(Tel. 22 60 48) Zum ersten Male:„Maushake hat's hintern Ohren“, von R. Jordan und E. Marlow. Inszen.; Vitus de Vries. F. Müller Bürgermeister; Ströhlin: Kamieth, Stadtrat: Scherzer; Frau Kamieth: Bischoff: Ella, Tochter: Campi: Tümpel, Stadtrat und Fabri kant: Aßmann; Frau Tümpel: Neff: E. Seelemeyer. Schneiderin: Franke Booch: Maushake. Sekretär: Wehle; H. Reimann, Redakteur: Rouvel; Heinemann, Registrator: Senden; Keldenich. Maurermeister; Froitzheim; Wemmel. Gastwirt; Raaf. Anf. 20. Ende geg. 22.15 Uhr. Pr. E. (.60—.00), 10. Auff. d. Mietr 5a. Samstag, den 6. Juni 1936. Opernhaus, 19.30 Uhr:„Don Juan“ (Don Giovanni) von W. A. Mozart. Preise N(.60—.00). 10. Auff. der Mietreihe 6 c. Ende 22.30 Uhr. Schauspielhaus, 20 Uhr:„Der weiße Adler“ von Alfred Nühr. Preise N (.50—.00). 10. Auff. der Mietr. 6 a. Ende 22.15 Uhr. 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Die Beerdigung ist am gleichen Tage, nachmittags 4 Uhr, von der Leichenhalle des Westfriedhofes. Nach Coiter uuerionchlichen Bul. schlusse entschlief heute nachmittag 4 Uhr nach langem, schwerem, mit größter Geduld ertragenem Leiden, jedoch unerwartet, im Alter von 75 Jahren, gestärkt mit den hl. Sterbesakramenten der röm.-kath. Kirche, unser guter Vater, Schwiegervater, Großvater, Bruder und Onkel, der wohlachtbare Herr Jakob Beys Um stille Teilnahme bitten: Peter Beys Oberin Clarentia v. hl. Franziskus geb. Elisabeth Beys Joseph Beys Franziska Hausmann geb. Beys Lieschen Beys geb. Breuer Maria Beys geb. Meilinger Dr. med. Markus Hausmann 6 Enkel und die übrigen Verwandten. Köln. Düsseldorf, Mayen, den 2. Juni 1936 Weißenburgstraße 51 Nach längerem Leiden entschlief am Dienstag, dem 2. Juni 1936, unser langjähriger Mitarbeiter Herr Alois Schäfer Invalide Ein selten guter. Arbeitskamerad, ein fleißiger und befähigter Fachmann ging von uns. Wir werden dem Verstorbenen auch über das Grab hinaus ein ehrendes Andenken bewahren. KöLN, den 4. Juni 1936 Führer und Gefolgschaft der Kölner Verlags-Anstalt und Druckerei.-G. Die feierlichen Exequien werden gehalten am Samstag, dem 6. Juni, morgens 9 Uhr. in St. Agnes in Köln. Die Beerdigung findet am gleichen Tage. 11.30 Uhr, von der Kapelle des Nordfriedhofes aus. statt. Sollte jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so bitten wir, diese als solche zu betrachten. Nachruf Plötzlich und unerwartet wurde unsere liebe Schwester, Diakonissin Lina Weber aus unserer Mitte abberufen. Wir, die wir lange Jahre mit ihr zusammen arbeiten durften, verlieren in ihr eine gerechte Vorgesetzte, die uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Ihr Andenken wird bei uns immer fortleben. Köln-Kalk, den 1. Juni 1936. 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Rings um die Rennstrecke ist ein völlig neues Postkabel gelegt worden, im Zuge der neuen Reichsstraße Neuwied—Laacher See—Hohe Acht, Start und Ziel Nürburg=Ring, die dann über Münstereifel nach Köln und Aachen führt, wurde das Teilstück zwischen Döttinger Höhe und Potsdamer Platz soweit fertiggestellt, daß es zum Eifel=Rennen 1936 am 14. Juni in Betrieb genommen werden kann. Bis zum Großen Preis im Juli soll auch das Verbindungsstück zwischen Hohe Acht und Döttinger Höhe fertiggestellt sein, wodurch eine weitere Entlastung des Verkehrs gewährleistet ist. Die Anlage neuer Radfahrwege hat erfreuliche Fortschritte gemacht, und für zahlreiche neue Parkplätze hat man ebenfalls gesorgt. Ueber die Verkehrsregelung werden in den nächsten Tagen noch nähere Bekanntmachungen erfolgen. Es kann aber schon jetzt gesagt werden, daß durch den erneuten Ausbau des Bahnhofs Adenau rund 30 Sonderzüge einlaufen können. Es ist sozusagen selbstverständlich, daß das tradi tionelle Eifel=Rennen, das von jeher eine glänzende Besetzung aufwies, auch in diesem Jahr, bei den Wagen Europas beste Klasse, bei den Motorrädern die deutschen Spitzenfahrer ausnahmslos am Start sind. Der Vormittag ist den Motorräder=Ausweisfahrern und Motorrädern, zum Teil auch den Sportwagen vorbehalten, während am Nachmittag die Zuschauer bei Rennen der großen Wagen den ersten Kampf Mercedes Benz und Auto Union gegen Italiens Vertreter. Alfa Romeo und Maserati, erleben. Ein Blick auf die Meldeliste zeigt uns, daß die europäischen Meisterfahrer sämtlich am Start sind, wobei noch besonders hervorgehoben werden muß, daß Deutschland allein neun Wagen in das schwere Rennen schickt. Nicht minder spannend verspricht das Rennen der Wagen bis 1500 Kubikzentimeter zu werden, sitzen doch hier Könner wie Lehoux, Mays. Earl Howe, Trossi, Ruesch, Prinz Birabongse, Seaman, Kohlrausch, Brudes, Bäumer u. a. am Steuer. Hinzu kommen die Sportwagen, weiter die Krafträder. Der NürburgRing wird einen weiteren Kampf DKW—NSII und BMW hier erleben. Und nun die Nennungsliste mit den wichtigsten Namen: Große Rennwagenklasse: Mercedes: Caracciola, von Brauchitsch, Lang, Chiron und Fagioli. Auto Union: Stuck, Rosemeyer, von Delius, Varzi, Alfa Romeo(Suderia Ferrari). Nuvolari, Brivio, Faraina. Severi. Privatfahrer: Zanell auf Maserati. Rene (Holland) auf Bugatti und Sofietti(Italien) auf Alfa Romeo. Rennwagen bis 1500 Kubikzentimeter: Era: Lehoux, Mays, Earl Howe, Maserati: Tennis, Trossi, Hartmann(Ersatzfahrer Zehender), Privatfahrer u..: Ruesch auf Maserati, Geßner auf Maserati, Prinz Birabongse(Siam) auf Era, Chambard(Frankreich) auf Bugatti, Troelsch, Gustrow (Deutschland) auf Bugatti, Seaman(England) auf Delage. Stösser, Kohlrausch, Brudes auf MG, Bäumer auf Austin. Sportwagen: ohne Kompressor bis 1100 Kubikzentimeter: Hummel, Brendel. Zinn(alle Fiat), Odenthal, Vorster(MG), ohne Kompressor bis 1500 Kubikzentimeter: Röse, Heinemann, Klein,(BMW), Delfosse(Röhr), Hillegaart(Aston Martin), ohne Kompressor bis 2000 Kubikzentimeter: Kayser, Richter, Henne, Dr. Franke(BMW), Schweder(Adler), Rittord (Bugatti), mit Kompressor bis 2000 Kubikzentimeter: Berg(Alfa Romeo), Stolze(Bugatti), Illmann, Röttgen(Wanderer). Krafträder: bis 250 Kubikzentimeter: Winkler, Kluge. Winkler(München) auf DKW. bis 350 Kubikzentimeter: Rüttchen, Soenius(NSl!), Richnow, T. Port. In der Elst, Wenzel, Schneider, bis 500 Ku bikzentimeter: Mansfeld, Müller, Bodmer(DKW), Ley, Gall(BMW), Soenius, Rüttchen(NSll), Seitenwagen: (bis 600 Kubikzentimeter) Babl(DKW). Lohner, Seppenhauser. Schneider(NSll), bis 1000 Kubikzentimeter: Kahrmann(DKW). Schumann, Stärkle(NSll), Weyres (Harley), Braun(Horex), Ehrlenbruch(Imperia). Ueber 40 Fahrer haben außerdem für die Rennen der Ausweisfahrer gemeldete. Kurz noch die Styecken in den einzelnen Klassen: Ausweisfahrer: Solomaschinen vier Runden= 91,2 Kilometer, Beiwagen drei Runden— 68,1 Kilometer. Lizenzfahrer: Solomaschinen sechs Runden—. 136,8 Kilometer, Beiwagen vier Runden= 91,2 Kilometer. Die große Frage: Endspiel im Kölner Stadion? Den sich schon jetzt zahlreich meldenden Interessenten mußte das Fachami Fußball mitteilen, daß der Austragungsort für die Durchführung des Endspiels um die Deutsche Fußball=Meisterschaft noch nicht bestimmt sei. Den Plan, das Spiel in der Deutschen Kampfbahn des Reichssportfeldes zu veranstalten mußte man fallen lassen. Sollte Vorwärts Rasensport Gleiwitz die Vorschlußrunde überstehen, kommt nach wie vor Berlin in Frage, allerdings würde das Spiel dann im Postsladion veranstaltet. Sollte sich aber Fortuna gegen den Meister Schlesiens durchsetzen, ist Köln erster Anwärter zur Austragung des Titelkampfes. Sportwagen bis 1500 Kubikzentimeter vier Runden 91.2 Kilometer, über 1500 Kubikzentimeter fünf Runden— 114 Kilometer. Rennwagen bis 1500 Kubikzentimeter acht Runden— 182,4 Kilometer, große Rennwagen zehn Runden— 228,1 Kilometer. Finnlands Aussichten in Berlin Man rechnet mit Erfolgen im Speerwerfen und über die langen Strecken Stimmung zuversichtlich Ueber Finnlands Aussichten bei den Leichtathletik= kämpfen der Olympischen Spiele in Berlin hat sich dieser Tage Armas Valste, der Haupttrainer der Mannschaft, in einer bemerkenswerten Weise geäußert. Die Stimmung in Finnland ist sehr zuversichtlich. Es ist noch immer so gewesen, daß Finnlands Vertreter bei den Olympischen Spielen sich selbst übertroffen haben, und da für die Entscheidungen in der Leichtathletik in diesem Sommer ein stärkeres Aufgebot wie vor vier Jahren in Los Angeles zur Verfügung steht, rechnet man mit finnischen Siegen. Man erwartet in Finnland keine Erfolge auf den Strecken von 100 bis 400 Meter, weil die finnische Leichtathletik hier keine Könner von Weltklasse einsetzen kann. Die Aussichten über 800 Meter werden auch nicht sonderlich günstig beurteilt, weil Teileri, der im Vorjahre auf eine Zeit von:52,5 kommen konnte, mit 52 Sekunden für die 400 Meter nicht schnell genug ist. Räkkölainen, der 400 Meter in 49,3 laufen konnte, ist Finnlands zweiter Mann, aber ihm fehlt es über 800 Meter wieder an Stehvermägen. Teileri sollte nach der Meinung finnischer Fachleute über 1500 Meter mehr erreichen können. Die großen Erwartungen gelten aber den Langstrecken über 5000 und 10000 Meter, sowie dem 300u=Meter=Hindernislausen. Wie die finnische Besetzung für diese Strecken ausfallen wird, läßt sich heute noch nicht sagen. Sicher ist nur, daß Finnland bei der großen Auswahl an Langstrecklern Leute zu Hause lassen muß, die von jedem anderen Land nach Berlin entsandt worden wären. Die Verteilung der finnischen Langstreckengarde auf die drei Wettkämpfe erfordert ein großes taktisches Geschick, denn man hofft in Finnland, nicht nur alle drei Läufe siegreich zu bestreiten, sondern hält es auch für durchaus möglich, daß Finnland in jedem Rennen auch noch den zweiten und dritten Platz besetzen kann. Diese Ansicht ist auch durchaus nicht „überoptimistisch“, wie man in Finnland sagt, denn leistungsmäßig stehen Finnlands Läufer in der Weltrangliste auf den ersten Plätzen. Mit einem sicheren Sieg rechnet man auch im Speerwerfen, weil Matti Järvinen ein Werfer von überragendem Können ist, der vielleicht in Berlin mit einer neuen Weltrekordleistung auswarten wird. Im geheimen hat man in Finnland die Hoffnung, auch im Speerwerfen noch zu Platzerfolgen zu kommen. Viel Vertrauen wird auch Kotkas im Hochsprung entgegengebracht. Wohl sind Amerikas Hoch springer wahrscheinlich um einige Zentimeter besser, doch meint man in Finnland, daß Kotkas mit einer 2 Meter Höhe zu einem Erfolg kommen kann, wenn die Amerikaner durch die Leistungen ihrer Gegner nervös werden. Kotkas wird auch das Diskuswerfen bestreiten, weil die Entscheidung im Hochsprung drei Tage vorher liegt und so keine Beeinträchtigung der Leistung erfolgt. Aki Järvinen im Zehnkampf und der Marathonlauf, in dem Virtanen Finnlands starke Waffe ist, sind weitere Hoffnungen Finnlands. Im Dreisprung hält man einen Platzerfolg durch Rajasaari für möglich. Im Hammerwerfen hat Finnland eine ganze Reihe von 50=Meter=Werfern. Pörhölä, der im Vorjahre 53,36 Meter erzielte, Koutonen und Hannula gelten als die Besten. Ein erfolgreiches Abschneiden ist nicht ausgeschlossen. Eine Platzchance hat auch Bärlund im Kugelstoßen, dagegen scheiden die Hürdenläufe aus der Berechnung aus. Finnlands Stellung in der Gesamtwertung hängt von den Leistungen der Langstreckengarde ab. Wenn es gelingt, die erhofften Doppelerfolge zu erzielen, dann dürfte damit auch Finnlands zweiter Platz hinter Amerika wieder gesichert sein. Neue Juniorenmeisterin im Tennis Cramms Sieg in Paris Und wie ihn das Ausland beurteilt Triumph des Willens! 9 In Paris Blätter recht eingehend mit dem England sagt: Cramm unwiderstehlich! Entgegen der sonstigen, sehr geringen Anteilnahme „ esstnn der englischen Zeitungen an Ereignissen, die sich auf beschäftigen sich einige der größten:##inn######n chmid.in mint heus Gublamnf nichtenglischem Boden abwickeln, wird dem Endkampf ger.#n um die französische Einzel=Meisterschaft zwischen Fred schen Spitzenspielers Gottfried von Cramm über den Mauxy und von Cramm viel Raum gewidme. diege unseres deutTramm über den Weltranglistenersten Fred Perry.„Petit Parisien“ m War(rsmmuts#ch# der ting Life“, das englische Sport=Tagesblatt, anerkennt schreibt beispielsweise: Von Cramm hat sich als der neid die Ueberlegenheit des Deutschen. Von stärkste Spieler bei den Meisterschaften erwiesen. Er Cramm habe unwiderstehlich gespielt und taktisch dürfte wohl auch der stärkste Spieler der Welt sein(!) „„„„ ne# jede Schwäche seines Gegners ausgenutzt. BemerkensWir mussen gestehen, daß die französische Zuschauer:.7 kin Ball auf Perrys Fuß gewesen, gegen menge mit ihrem Herzen auf des Deutschen Seite den der Brite nie eine Antwort gefunden habe. Diewar. Die gewaltige Lebenskraft Perrys äußerte„sic jenigen, die den Verlauf der ganzen Kämpfe beobmanchmal zu theatralisch. Wie nüchtern, wie höflich“.. zien von der Niederlage keineswegs und maßvoll erscheint daneben der deutsche Meister ng#rticht Samesen Eramur 2„ überrascht gewesen. Cramms Form war eben so hervorragend, daß er bis zum Endspiel überhaupt keinen Gegen Argentinien! Cramm Henkel spielen im Doppel und maßvoll ersche Gottfried von Cramm. der die Sympathie aller zu gewinnen gewußt hat, weil er mit gleicher Korrekt: Satz abzugeben brauchte heit gute wie schlechte Schläge hinnahm. „'Auto“, Frankreichs bedeutendste Sport=Zeitung, schreibt:„Wir müssen bei dem Sieg Cramms an den deutschen Film„Triumph des Willens“ denken. Unter dem gleichen Zeichen stand der Sieg von Cramms. Man hat behauptet, Perry sei ermüdet gewesen, das Am frühen Mittwochabend wurde auf den Rotist richtig und auch falsch. Körperlich war Perky weiß=Plätzen in Berlin an der Hundekehle die Ausam Schluß ebenso frisch wie Cramm, moralisch aber..„ a am Schluß ebenio ftisch Wir slosung zum Davispokal=Kampf Deutschland, gegen war er gebrochen. Der Deutsche spielte wundervoll. on Serer 4schnd 9 In seinem Spiel fand man alle Eigenschaften der Argentinien vorgenommen, Ueberraschend setzt Deutschgermanischen Rasse in ihrer Höchstform: Hartes land im Doppel von CrammsHenkel ein, die ja auch Spiel, strenges Handeln, Ordnung und Methode, für Wimbledon gemeldet sind, Eigenschaften, an denen das Genie des Englanders Der Spielplan: Freitag 14.30 Uhr: von zerschellte. Ein talentvoller Spieler hat den genialen gmmunt##mm en....5 geschlagen. Die einzige immer gleich einfache Erklä=,Ecamm=del Castillo, anschließend Henkel=Zappa. Samstag 16 Uhr: Doppel: von CrammHenkel— del Castillo geschlagen. Die einzige, immer gleich einfache Erkläkung hierfür ist der Wille. Der Kampf selbst war einer der schönsten, die wan im Stade Roland Garros gesehen hat.“ Zappa. Sonntag 14.30 Uhr: Henkel— del Castillo, anschließend von Cramm— Zappa. In den Endkämpfen um die deutsche Juniorenmeisterschaft siegte am 1. Juni auf den BlauWeiß-Plätzen in Berlin Fräulein Schumann über Fräulein Rosenow. Unser Bild zeigt Fräulein Rosenow(rechts), die nach verloren em Spiel die neue Juniorenmeisterin Fräulein Schumann(links) beglückwünscht. Bild: Pressephoto Donnerstag, den 4. Juni 1936 Neue Tag Nr. 153 Sport-Tagebuch Auf jedes Scherflein kommt es an: „„ Rerlin au ernem denkwürdigen Ereignis in der Kleiner„Spekulant“ Es ist eine alte Wahrheit im Boxsport, daß ein „Comeback“ für einen Exmeister sehr schwer ist. Auch wenn ein neuer Kampf„ganz groß“ aufgemacht wird, ist der sportliche Wert nicht immer bedeutend. Argentiniens Meister, Luis Firpo, der„Pampastier“ genannt. ist kürzlich unter etwas romantischen Verhältnissen wieder in den Ring zurückgekehrt. Firpo saß in... Untersuchungshaft und füllte die Zeit mit Boxtraining aus. Firpo ist nun heute ein„alter Herr“, denn sein größter Tag war bereits im Jahre 1923, als er damals in seinem Kampf mit Jack Dempsey 85000 Zuschauer an den Ring brachte. Der Name Firpo hat immer noch Anziehungskraft, und als er jetzt in Buenos Aires zum Kampf gegen den Italiener Grizzo antrat, brauste ihm der Jubel von 18000 Zuschauern entgegen, die das Comeback des Pampastiers feierten. Die Erwartungen der Leute müssen sehr groß gewesen sein, denn sie hatten insgesamt an Eintrittsgeldern 42763 Pesos aufgebracht. Der Kampf war um so enttäuschender, da der Italiener gar nichts zeigte und schon in 2 Minuten und 20 Sekunden vom Schiedsrichter ausgezählt wurde. Das gerichtliche Verfahren, in das Firpo verwikkelt war, war wegen unlauterer Spekulation angängig gemacht. Firpo kam aber ohne Verurteilung davon. Der Prozeß hatte seinen Namen wieder bekannt gemacht. Das„Comeback“ war eine gelungene Spekulation. Siehe die Einnahme! Die Zuschauer dürften zwar nicht zufrieden gewesen sein, aber diesmal lag Firpo mit seiner„Spekulation“ richtig, das Geschäft war gut und kein Gericht wird ihm den Prozeß machen können! Frankneichs Klubs kaufen ein Die Vereine der französischen Fußball=Liga beschäftigen eine ganze Reihe von Ausländern, von denen verschiedene in ihren Heimatländern international gespielt haben. Frankreichs Berufsspielervereine haben es verstanden, sich ausgezeichnete Spieler zu sichern, aber der Bedarf ist offenbar noch nicht gedeckt, da immer wieder Neuerwerbungen gemacht werden. Mehrere Vereine pflegen zurzeit Unterhandlungen mit englischen Spielern. Ein neuer Kauferwerb ist letzthin bereits in der Schweiz zum Abschluß gelangt. Olympique Lille, ein führender Verein der ersten Liga, hat den Schweizer Nationalspieler Jaeck erworben. Man spricht davon, daß die Franzosen für Jaeck die hohe Summe von 45000 französischen Franken bezahlt haben. Außerdem mußte aber Olympique Lille in Basel noch ein Ablösungsspiel eingehen. Für die Schweiz bedeutet die Uebersiedlung Jaecks nach Frankreich zweifellos einen Verlust, es fragt sich aber, ob Jaeck sich für die Franzosen wirklich bezahlt machen wird, denn in Frankreich hat man mit den neuen„Erwerbungen“ nicht immer gute Erfahrungen gemacht! Rettung in letzter Stunde Wenn jemand im Leben Glück haben soll, so müssen immer eine Menge Kleinigkeiten zusammenkommen, von denen er meistens erst viel später oder gar nichts erfährt. Ein solches Glück ist dem WAC=Wien überraschend zugeflossen, daß es sich beinahe märchenhaft anhört. Der WAC hat sich in der ersten österreichischen Klasse nicht halten können und muß absteigen. Das Direktorium hatte schon den Beschluß verkündet, daß man die Berufsspielersektion des Vereins aufheben wolle. Nun aber kommt das Glück, das große Glück! Der WAC erhielt den Abschluß einer Reise nach Südafrika bestätigt. Es geht am 23. Juni von Genua aus nach Südafrika und am 5. September wird man wieder in Genua sein. Durch die unwahrcheinlichsten Kombinationen hat es sich getroffen, daß der WAc, einst eine der berühmtesten kontinentalen Mannschaften, die Spiele in Südafrika bekommen hat. Der Ruhm lebt eben oft länger als das Können. In Johannesburg hat der WAC, ein Mitglied, und dieses Mitglied vermittelte bei einigen Engländern, und die Engländer erinnerten sich des WAC., und schließlich kam alles zusammen, und die Reise wurde perfekt. Da aber Südafrika ein reiches Land ist, so kann der WAC., der 15 Spieler an der Reise teilnehmen läßt. getrost die Fahrt antreten. In den langen afrikanischen Wochen sind elf Spiele vorgesehen, mit denen die Wiener eine furchtbare Klippe umschifft haben. Diese Reise nach Südafrika ist für den WAC. gleichsam eine Fahrt um das Kap der guten Hoffnung. Reiseunkosten hat der Verein nicht, der WAC. hat sogar noch einen finanziellen Nutzen. Es kam die Rettung in letzter Stunde! Schlecht gespielt- gut vendient Der belgische Fußballverbano hat seine Spieler für das gute und sehr gute Abschneiden gegen Holland und Enaland mit Siegesprämien belohnt und auch für das letzte Spiel gegen die Schweiz in Basel Prämien versprochen, die auch bezahlt wurden. obwohl es nur ein:=Unentschieden gab. Die Belgier haben aber in Basel sehr enttäuscht, so schwach, so herzlich schwach(sagen die Schweizer), war eine Nationalmannschaft lange nicht mehr wie die belgische. Man spricht von einem Rätsel, wie diese Mannschaft England schlagen konnte, aber immerhin haben die Schweizer auch nicht gewinnen können. Die Schweizer haben allerdings auch ohne Prämien gespielt, während die Belgier für so wenig Verdienste noch einen Extraverdienst bekamen. Im allgemeinen kriegt man doch sonst im Leben nur was, wenn man was geleistet hat...! wenn die Olympischen Sommerspiele in Berlin zu einem denkwürdigen Ereignis in der Geschichte des Sports des deutschen Volkes gestaltet werden sollen Verwende deshalb die amtlichen Olympia-Postwertzeichen und Postkarten für Deinen privaten und beruflichen Briefverkehr Di Paco und Olmo Zwei Etappen an einem Tage Bei der Italien=Rundfahrt wurden gestern gleich zwei Etappen auf einmal durchgeführt. Die erste führte von Ferrara nach Padua über 106 Kilometer. Nach schneller Fahrt(Stundendurchschnitt 40,878 Kilometer) siegte wieder Di Paco im Endspurt aus einer 25köpfigen Gruppe. Von Padua aus wurden die Fahrer dann einzeln auf die Reise nach Venedig(40 Kilometer) in einem Zeitfahren geschickt. Wie schon bei der ersten Elappe gegen die Uhr, war Olmo, der Stundenweltrekordmann, der Schnellste. Hinter ihm kamen Di Paco, Bergamaschi und Bartali auf die nächsten Plätze. Der Spitzenreiter Bartali liegt noch immer vorn, jedoch ist sein Vorsprung gegen Olmo durch einen Sturz bei Ferrara—Padua erheblich kleiner geworden. Dann folgen Canavezzi, Mealli, Valekti, Piemontesi, Balli und als erster Einzelfahrer Molinar. Verkauf durch die Gaugeschäftsstelle XI der„Deutschen Sporthilfe“, Köln, Kleingedankstraße 7, sowie deren ortständigen Mitarbeiter und Sonderbeauftragten Bunte Reihe im Sport Die 53. Nation für Berlin Beim Organisationskomitee für die 11. Olympischen Spiele in Berlin ging am Mittwochmorgen eine neue Meldung zur Teilnahme an den Weltspielen im August dieses Jahres in Berlin ein. Die britische MittelmeerInsel Malta wird, ähnlich den andern Dominions, als eigenes Land starten. Vorgesehen ist eine Beteiligung an den Schwimmwettkämpfen mit einem oder zwei Aktiven. Weiter lief beim Organisationskomitee ein Telegramm Jamaikas ein. Das Telegramm ist allerdings ziemlich unklar gehalten, so daß noch nicht zu sagen ist, ob Jamaika als 54. Nation zu den bisherigen Ländern dazukommt, oder ob nur Delegierte gesandt werden. Nachdem der schwedische Geher Mikaelsson bereits vor einer Woche einen neuen Weltrekord über 10 Kilometer aufgestellt hat, gelang es ihm diesmal die 15=Kilometer=Welthöchstleistung des Schweizers Schwab zu unterbieten. Seine Zeit mit:08:52,8 Stunden wird international aber nicht anerkannt, da er sie auf einer Straße erzielte. * Laurie Stevens, der Leichtgewichts=Boxmeister des britischen Reiches, schlug in Johannesburg(Südafrika) Paul Zwinck in zehn Runden nach Punkten. Stevens will sich in Zukunft in Europa Beschäftigung suchen. * Im Mannheimer Stadion kam die Sprinterstaffel von Eintracht Frankfurt über 4 mal 100 Meter in der Besetzung Metzner, Welscher, Hornberger, Edith Brandt und die Tänzerin R 0 M 3. Fortsetzung. AN VO „Ja, ich habe Magrit Lebrun besucht und sie gesprochen. Und ich bin fest von ihrer Schuldlosigkeit überzeugt.“ Berger zog sein Zigarettenetui aus der Tasche seines Sakkos, bot Edith und dem Untersuchungsrichter Zigaretten an, gab Edith Feuer und setzte seine eigene Zigarette ein wenig umständlich in Brand„Ja, liebe Frau Doktor“, sagte er dann,„was Sie da von Magrit Lebrun behaupten, ist natürlich ganz richtig von Ihrem Geerling auf die Jahresbestzeit von 42,5 Sekunden. Hornberger lief 200 Meter in 21,4 Sek., wobei allerdings Rückenwind stark behilflich war. * Vor kurzem konnten wir berichten, daß Hollands Schwimmernachwuchs marschiert. Heute haben wir die Bestätigung: im Amsterdamer Sportfondsenbad schwamm die noch junge Schwimmerin Toni Wagner Weltrekord. Die von ihrer Landsmännin Rita Mastenbroeck über 440 Yards mit:29,2 Minuten erzielte ligentes, ein wenig bleiches, leicht gebräuntes Gesicht mit slawischem Einschlag. „Wollen Sie gleich zum Büro, Frau Doktor?“, fragte Berger, als er sich neben Edith in den Wagen setzte. „Ja“, bat Edith. „Also, Bismarckstraße 11, Swinkoff", rief Doktor Berger dem Chauffeur zu. Der Chauffeur legte die Hand an die Mütze und schloß die Wagentür. Im raschen Tempo fuhr das Auto der Innenstadt zu. Das geschäftige Leben und Treiben auf den Straßen, Sie sah Magrit Lebran wieder vor sich, wie sie sie in der der blau=klare Märztag, die sich in der Sie sah sie zusammenbrechen, sie spiegelnden Schaufenster, all das, von Ediths(ebhaftem Weltbestzeit verbesserte sie beträchtlich, und zwar auf :8,:1. * Bei dem Internationalen Motorradrennen um den Großen Preis von Sambre et Meuse in Belgien siegte in der 250=com=Klasse Steinbach auf DKW. In Toulouse verteidigte Paul Rebel seinen Titel als französischer Meister im Weltergewicht durch einen .=.=Sieg in der sechsten Runde über Maurius Baudry. * Beim Warschauer Reitturnier gab es am Mittwoch einen schönen deutschen Erfolg. Frau von Opel konnte in der Hauptprüfung des Tages, einem Zeitspringen, die beiden Schimmel Arnim und Nanuk fehlerlos über den gewiß nicht leichten Kurs bringen und besetzte so die beiden ersten Plätze! Ein Springen um den„Preis der Stadt Warschau“ war den Teilnehmern vorbehalten, die in Warschau nicht mehr als 100 Zlotys gewonnen haben. Von den 57 Bewerbern sprangen nur drei ohne Fehler, darunter auch WotansBruder unter Oblt. Brinkmann. Der Sieg fiel im Stechen an den in Deutschland gezogenen Klaips unter Oblt. Broks(Lettland) vor Wotans=Bruder, dem vier Fehler unterliefen. Goldammer unter Rittm. E. Hasse wurde Fünfter. N ALTCE CARNO Copyrigth by Verlag„Das neue Geschlecht“, Frankfurt a. M. Edith sah nicht auf. Ihr Gehirn arbeitete fieberhaft. Zelle gesehen hatte. hörte ihre Beteuerungen:„Ich bin schuldlos, Frau Doktor. Ich habe ihn geliebt, immer, er war der beste, der liebste Mensch auf der Welt.“ Nein, trotz aller dieser schweren Beweise, trotz allem: sie glaubte an Magrit Lebruns Schuldlosigkeit, war jetzt mehr als je davon überzeugt. Hier mußte ein ganz raffiniert anStandpunkt aus, nachdem Sie ja Magrit Lebruns Ver= gelegter Plan im Spiel sein. Sie wollte mit Doktor teidigung übernommen haben. Aber leider, liebe Frau Doktor“, er tupfte etwas Zigarettenasche ab,„ich glaube, Sie werden Ihre Verteidigung mehr auf die Forderung nach mildernden Unnständen bei der Urteilssprechung einstellen müssen als auf einen Beweis der Schuldlosigkeit.“ Der Detektiv entnahm der vor ihm liegenden Aktenmappe ein umfangreiches Schriftstück. Edith warf einen raschen Blick auf das in Maschinen= schrift avgesaßte Schriftstück. Es war in englischer Sprache geschrieben. „Das Geheimdokument des Stahltrusts?" „So ist es, Frau Doktor. Das Geheimdokument.“ „Und wo haben Sie es gefunden?“ „Leider in einem Raum, der für Ihre Klientin sehr belastend ist: in ihrem Uebungs= und Musikzimmer, in einer Vitrine.“ „Das ist doch unmöglich.“ Edith Brandt hatte Mühe, ihre Selbstbeherrschung nicht zu verlieren.„Das ist doch ganz unmöglich.“ Sie zerdrückte die Zigarette nervös im Accherbecher Doktor Berger zuckte die Schultern und überreichte das Schriftstück dem Untersuchungsrichter. „Ja, es tut mir leid“, sagte er,„aber gegen diese Tatsachen kann man ja nicht gut etwas anderes setzen, nicht wahr, Frau Doktor?“ Geist täglich immer wieder aufs neue beglückt erlebt, glitt auf dieser Fahrt spurlos an ihr vorüber. Sie war viel zu sehr mit ihren eigenen Gedanken beschäftigt. Nachdem sie schweigend nebeneinander gesessen hatten, wandte sich Edith an den Detektiv:„Sie sind ein Kriminalist von großer Erfahrung, Herr Doktor, glauben Sie nicht, daß hier doch jemand anders seine Hand im Spiele hat? Daß da ein ganz raffinierter Verbrecher mit Vorbedacht dieses bedauernswerte Geschöpf in das Netz seines Verbrechens gezogen hat, um seine Tat zu verschleiern?" „Ihre Annahme ist nicht von der Hand zu weisen, Frau Doktor“, entgegnete der Detektiv.„Ich habe mir das natürlich auch bereits gesagt. Aber dann fand ich heute früh das gestohlene Geheimdokument. Ausgerechnet im Zimmer von Magrit Lebrun fand ich dieses Dokument. Wie konnte, frage ich mich, wenn ich Ihrer Annahme einmal folgen will, der Mörder des Lord Benthan noch so viel Zeit gewinnen, um nach dem Mord, als er doch schleunigst verschwinden mußte, unbemerkt hinauf in das höhere Stockwerk zu gelangen und das Dokument dort ausgerechnet in den Zimmern von Magrit Lebrun verstecken? Sehen Sie, liebe Frau Doktor, man stiehlt doch nicht ein so kostbares Dokument, ein Dokument, nach dem sicherlich die Konkurrenz alle zehn Finger ausstreckt, um es dann so zu verstecken. Nein. Sie werden sich doch vernünftigerweise sagen müssen, daß das ganz unmöglich ist. Ich nehme an, wozu auch jetzt Steinbach neigt, daß Lord Benthan sich zur Ruhe begeben hat und daß der Mörder, vielmnehr Magrit Lebrun gewartet hat— in Berger darüber sprechen, natürlich nicht hier vor dem Untersuchungsrichter. Vielleicht konnte sie mit ihm später zur Stadt fahren. Sie stand auf, auch die Herren erhoben sich.„Kommen Sie mit, Herr Doktor?“, wandte sich Edith an den Detektiv. „Gern. Haben Sie Ihren Wagen hier?" „Nein!" „Dann darf ich Sie woyl in dem meinigen zur Stadt fahren?" „Ich nehme dankend an. Ich möchte zum Büro.“ „Gut, dann fahren Sie mit mir.“ Edith gab dem Untersuchungsrichter die Hand.„Auf Wiedersehen, Herr Landgerichtsrat. Ich werde heute mittag gleich einige Sachen für Magrit Lebrun schicken lassen. Bitte, benachrichtigen Sie die Gefängnisverwaltung—“ Schweigend gingen Edith und Doktor Berger den langen Gang hinunter zum Portal. Edith war so in Gedanken, daß sie einige vorüberkommende Kollegen kaum grüßte. Auf der Straße vor dem Portal wartete Doktor Bergers schwerer Wagen. Als Edith und der Detektiv auf der Treppe erschienen, sprang der Chauffeur Ber gers von seinem Sitz und öffnete den Wagenschlag. einem sicheren Versteck natürlich— bis der Lord einEdith sah den Chauffeur flüchtig an. Er hatte ein intel= geschlafen war(vielleicht hat er auch ein starkes Schlafmittel genommen, wie ich höre, soll Magrit Lebrun ausgesagt haben, daß er in letzter Zeit öfter solche Mittel genommen hat). Da ihr der Tresor, wie sie selbst zugegeben hat, zugänglich war, öffnete sie ihn dann. Darüber wachte der Lord auf. Das Mittel war vielleicht nicht wirksam genug. In diesem Augenblick stürzte sich die Mörderin auf ihn. Und da der Lord, unter der Wirkung des Schlafmittels, wahrscheinlich nicht im Vollbesitz seiner Kräfte war, hatte sie leichtes Spiel mit ihrem Opfer." „Sie nehmen an, Herr Doktor, daß Magrit Lebrun aus gewinnsüchtigen Motiven handelte und vorsätzlich den Mord beging—?“ „Den Mord will ich nicht als vorsätzlich bezeichnen. Aber sie wird ihn wohl bereits in Rechnung gestellt haben, für den Fall, daß sie bei dem Diebstahl ertappt werden sollte.“ „Hatte sie denn überhaupt eine Ahnung von dem Vorhandensein dieses Geheimdokumentes?" „Ja, sie hat Steinbach gegenüber angegeben, daß Lord Benthan alle geschäftlichen Angelegenheiten mit ihr zu besprechen pflegte. Sie ist, glaube ich, eine äußerst kluge Person. Und was die Zusammenbrüche anbetrifft, die Sie mir natürlich jetzt gleich vorhalten werden, Frau Doktor, nun“, der Detektiv lächelte,„ich glaube, Sie sind immerhin so erfahren, daß Sie, wenn Sie ganz ehrlich sind, zugeben müssen, daß es Menichen gibt, die ganz fabelhaft Theater, spielen können. Besonders Frauen und ganz besonders Frauen, die, wie Magrit Lebrun, gewohnt sind, im Rampenlicht der Oeffentlichkeit zu leben und daher gewisse Verstellungskünste zur eigenen Selbsterhaltung anwenden müssen.“ „Demnach sind Sie unwiderruflich der Meinung, daß niemand anders als Magrit Lebrun die Mörderin Lord Benthans sein kann?" „Niemand anders, Frau Doktor, so ist es“, erwiderte Doktor Berger. „Der Mörder konnte doch zum Beispiel ein glänzender Fassadenkletterer sein“, sagte Edith. Bei diesen Worten wurde das Auto plötzlich in eine charfe Kurve gerissen. Der Chauffeur sah den Bruchteil einer Viertelsekunde ins Wageninnere. Die Glaswand. die den Chauffeur vom Wageninnern trennte, war nicht zugeschoben.(Fortsetzung folgt) 5 ITNNTE S- CIIMETIEITEE