gelehrten Sachen, Staats Begebene heiten und verinischten Neuigkeiten. Beschluß des vorigen. Sym nicht zu weitläuftig zu werden, muß ich das übrige dem Nachdenken des Lesers überlassen so wie ich bereits in dem vorhergehenden gethan, und die Hauptsätze, die den Charakter der Frugalität bestimmen, nur mit wenigen Exempeln erläutere habe. Wollten alle meine Mitbürger nur einige der angegebenen Züge sich in ihrer„Wirthschaft zu Regeln machen, und z. E. beständig die natürlichen und nöthigen von den eingebildeten und falschen Bedurf= esche Bedürfnissen unterscheiden, durch den Gebrauch des Erdengukes niemals Absichten des Stolzes oder der Wohllust erfüllen; so bin ich versichert, daß hiedurch eine solche Ersparung würde gemachet werden, die bey den noch immer steigenden hohen Preisen aller Dinge uns für Mangel in Sicherheit setzen könnte. O Klugheit! die du auf Mittel zur Glückseligkeit derer, die deinen Rath hören, bedacht bist; mache doch mich und alle meine Mitbürger frugal! denn sonst wird es, wo ich mich nicht sehr irre, und mich kein Blendwerk betrieget, auf eine betrübte und beugende Art in kurzem die Roth und der Mangel thun, und wir werden hierbey wegen des erlittenen Zwangs keinen Ruhm der Tugend, sondern den innerlichen Vorwurf der Knechtschaft haben. Die Preise der Dinge schwingen sich mit bewundernswürdiger Geschwindigkeit immer höher. Ein Ungar hat dieß vor einigen Jahren durch seine gesammelten Kornpreise bewiesen, und wer nur zehn Jahr denken kann, weis und siehet es. Der Kaufmann setzet nicht mehr zu seinem Zwecke zu leben und auszukommen, sondern reich zu werden. Seine ganze Wissenschaft vereiniget sich in zwey Hauptsätze, die beyde das Publicum um so vielmehr drucken; je glucklicher sie ausgeubet werden; wohlfeil einkaufen, theuer verkaufen. Die Einnahme der mehresten verhält sich nicht nach dem täglichen Steigen der Preise; sie ist an sich immer einerley, und das Gegentheil des vorerwähnten kaufmännischen Grundsatzes: wenig Einnahme, und viel, ja täglich vermehrte Ausgaben. Kann hieraus in der Folge etwas anderst entstehen, als das häusliche Ordnung, Glückseligkeit und Wohlstand zu Grunde gehen müssen? Was bleibet uns dieser Folge vorzubeugen übrig, als daß wir anfangen unsere Ausgaben zu vermindern, manches entbehren zu lernen, uns mit Wenigern genug zu seyn, kurz frugal zu werden? Wiel Einkünfte sind kein Mittel zum Reichthum, oder zür Genüge, wenn damit viel, und solche gaben verknüpfet, die jenen gleich sind, oder sie wohl gar übersteigen. Es kömmt also im Hausstande schlechterdings dgrauf an die Ausgaben nach den Regeln der Frugalität zu mäßigen; so kann auch eine geringe Einnahme zu einer Quelle des Reichthumes werden. Ich wiederhohle das Wichtigste meines Vortrages, empfehle es dem Andenken des Lesers, dem ich die größesten Gtückseligkeiten gönne, und schliesse: Freund! willst du glücklich feon? Begehre nicht zu viel.(6 Was die Natur erheischt, seh veiner Wünsche Ziel. Gebrauche; was du hast. O daß dein Eit der Erde Nie, der Vernunft zum Hohn, dem Stolze bar werde: Durch Lugend nur sey groß. Die schöpferische Kunst Aupnenel Der neuern Modewett, durch###pen#n und Dunst Des Lebens Rothdurft so, wie seine Last in mehren Fleuch, und verfliiche Freund; laß dich die Weisheit lehren., Dir selbst genug zu seyn; des Glückes Gnüge lacht„„„„ Nur Weisheits Schuler an. So ist demn Gluck gemacht, : Wenn Armuth, Mangel, Noth itzt über unsere Zeiten Ihr eisern Joch, erhöhn, und ihren Fluch verbreiten. II. Friedens=Geschichte oder Staats= Degeitenheiten. Algier den 24. Dec. Nov. legte sich ein Venetianisches Friegsschift in dem Gesichte von dieser Stadt vor ; es hatte einen Gesandten von Venedig am Aut aons Pach fron um dem Dey zum Antritt seiner genden Tag deucgzsu wünschen, und den nacfolbemstiven ein Geschenke von 10000. Venetianischen Zechinen im Namen ihrer Republick auch eein Gtischni ader sonst keine Geschenke, und Nach lkem Stag wunschungsschreiben von dem Senat Veesbten wurde ihnen am 18ten eiaun#sich wieder einzuschiffen, mit der bepgegagten Erklärung: daß von derselben Stunde an plichen sezoch u de Nation Krieg habe. Sie an der Rhede bis den rh#en da#r ihnen sagen ließ: da man sie würde zu Gronde und wirklich wurden alle Kanonen des Tage darach ünt Geora, mit kam die Holändische Fregatte, Si. Geschenken des Großberen für Salihre, nämlich 4. Kanonen von 36, pfündigem zu gaget 482: Vomben, 48. Masen, 7o. Brettern ten, 2vo. zugerichteten, und 248. unzugerichteten Rüdern hier an. Es sind dermalen 2. Algierische Fregatten, jede von 32. Kanonen, eine von 24. und 6. Chiabequen ##### Kaperey gegen die Christen aus. Die Beschishaber dieser Schiffe haben 27. Skloven 13. sch# und 8. Portugiesische, deren sie sich beMöchligzts, anhero eingeschickt. Lisäbon den 6. Jan. Die von vem Konig niedergesetzte Commißion fährt fort den aus Gog zurück gekommenen Vicekönig Grafen Grafen von Egla, in Verhör zu ziehen. Der Sage nach soll er bereits einiger an den dasigen Unterthanen ausgeübten Erpressungen überführet worden seyn, und etliche Leute wollen wissen, daß er zu ansehnlichen Wiedererstattungen und ewiger Gefangenschaft verurtheilet werden dörfte. Cadix den 12. Jan. Am 8ten langte Sidy El Gazel, Gesandter des Kaisers von Marocco, von Madrit zurück in hiesiger Stadt an. Bey seinem Eingange in die Stadt wurde er mit 15. Kanonenschüssen von den Wällen begrüßet. Vor seinem Hotel fand er eine Compagnie Infanterie zur Ehrenwache, und wurde von dem Gouverneur der Stadt an der Spitze der gesammten Besatzung empfangen. Gteich nach seiner Ankunft machete ihm der General=Commendant des Seewesens, in Begleitung aller Officiers dieses Corps, und darauf auch die andern Civil= und Militair=Corps die Visite. Er wird sich auf ein spawisches Kriegsschiff einschiffen, welches den Chef ’Escadre, Don Georg Juan, ernannten Gesandten unsers Monarchen, an den Maurischen Fürsten an die Maroccanischen Kusten uberbringen, und demselben die Geschenke des Konigs überreichen soll, welche sehr kostbar sind. Unter andern befinden sich dabey z. Feldzelte, jedes von g. Stücken; eines von Carmoisin=Damast mit Golde bordiret, ist für den Fürsten; ein grun damastenes mit Silber, für den Prinzen, dessen Sohn; und das dritte von blauem Taffer mit goldfarber Seide bordiret, für den OberFeldherrn bestimmet. Ferner verschiedene Pferde, Sättel und Zeug: deren eines mit Perlen und Edetgesteinen gezieret ist; vieles Glaswerk, große Spiegel, und eine Menge Stoffen, deren einige mit Golde und Silber durchwirket sind. Warschau den 28. Jan. Der Herr Graf Potocki, Woywode von Kiow, loll, dem Vernehmen nach, die der Gräflich=Brühlischen Famitie zugehörige Szerowskische Güter für 800000. pohlnische Fl. an sich gekaufet haben. Er ist der Schwiegervater des Chefs der Kron=Artillerie, des Herrn Grasen von Brühl. Am verwicheven Sonnabend stel das höchst= erfreuliche Geburtssest Sr. Maj., unsers allergnädigsten Königs und Herkn, ein, und wurde in Galla bey Hofe gefeyert. Ihre Maj. die Rüßische Kaiserinn haben allergnadigst geruhet, dem hier befindlichen Dissidentischen Herrn von Adel, Herrn Ciolech Zelenski, das Patent als Rüßisch=Kaisert. Obristen zuzuschicken, welches er aus den Händen des Ambassadeurs Fürsten Repnin, erhalten hat. Roch zur Zeit gehet es hier ganz stille zu, indem noch gar keine Redoute gehalten worden. Der Heer Baron von Gartenberg hat zu Ehren des Königl. Geburtsfestes am Sonntage in seinem Hause einen kostbaren Bal mit Illumination gegeben auf wele chem sich auch das Königt. Haus befand. Livorno den 70. Jan. Es wird hier mit größestem Fleiß und Eifer an Erbauung zweyer Kriegs=Fregatten gearbeitet, die mit ehestem in die See gelassen werden sollen. Die Officiers und jungen Florentivischen Edelleute, welche als Gardes=Marine in den Großberzogt. Dienst eintreten, sind bereits größtentheites hier angekomimen, und soll dieses Corps aus der schönsten Jugend des vornehmsten Adets des Staates bestehen. Seit deyläusig 8: Tägen sind Zr. Fahrzeuge und darunter ir. wit Frucht betaden, in hiesigem Hafen eingeleufen. Das starke und anhattende Sturmwetter hat vielen Schiffen an den Küsten des Röm. Staates den Untergang gebracht; fast täglich sieber man Leichname der verunglückten Personen von dem Meere an das Gestade ausgeworfen. CoOgene Coppenhagen den 30. Jan. Der gestrige Tag, an welchem unser allergnädigster König in das rote Jahr seines Alters.trat. wurde bey Hofe und in der Stadt hochfeyrlich und prächtig unter den aufrichtigsten Wunschen der Unterthanen begangen. Dadua den z. Febr. Am zrsten abgewichenen Jan. ist hier der Cardinal Sante Veronese, unser Bischof, im#sten Jahre seines Alters, und im 8ten seines Cardinalats, aus diesem Leden gegangen. Bonn den 1o. Febr. Am raten dieses haben Se. Churfürstk. Gnaden, unser gnädigster Herr, das von Sr. glorwürdigst regierenden Röm. Kaiserl. Maj. wegen bevorstehender Visitation des Kaiserl. und des Reichs=Kammergerichts zu Wetzlar an die sämmtliche Kraise ergangene Kaiserl. Edict in Dero Landen durch einen öffentlichen Anschlag pubticiren lassen, damit hierunter von Höchstdenenselben, sowohl Dero Reichsständischen Obliegenheit, als auch Dero Landes=väterlichen Sorgfalt, für das Beste Dero getreuen Unterthanen ein vordersamstes Genuge geleistet werden moge. Auf den oten künftigen Monates Mert ist die Landtags= Proposition. Vermischtes. Laut eines Schreiben aus Marseille, werden das selbst 9. Bataillons und etliche Escadrons erwartet, welche eingeschiffet, und nach Corsica zu Verstärkung der dortigen französischen Truppen übergebracht werden sollen. Es will verlauten, daß am 28ten Febr. als dem Geburtstage der Prinzessinn von Weilburg Hochfürstl. Durcht. die Vermählung des Durcht ErbStatts Statthalters der vereinigten Provinzen mit der Prinzessinn Wilhelmina von Preussen solle kund gemachet werden. Der französische Minister im Niedersächsischen Kraise, Herr von Modene, soll neulichst zu Hamburg an einem Abend das Unglück gehabt haben mit seinem Pferde in einen Katkofen zu stürzen, welches ihm und dem Pferde das Leben gekostet. Angekommene Verrschaften und Fremde. Den 17. Febr. Herr Güsten, Kaiserl. Lieutenant, ein= und durchpassirt. Herr Els, Chur=Trierischer Hof=Kammerrath., auspassirt. Den 18. Febr. Tit. Herr von Drota, Kaiserl. Rüßischer General= Lieutenant, und Herr Beizenberg, Kais. Fähndrich, ein=und durchpassirt. Den 19. Febr. Herr Hangel, Thur=Pfälzischer Beamter, einpassirt. Bönnischer Früchten=Dreis vom 17. Febr. Korn p. Mld. 8. Gold. Cölln..2l5. Weitzen 14 15 4 Gersten 12. Haaber Das Brod kostet 4. Stüber 12. Hür. Fleisch: Tax vom 14. Febr. ste Ochsensleisch Das beste Ochsen4 Kuhe= und Rindfleisch Kalbfleisch. Hammelfleisch Schweinenfleisch .Stüber. 3. und einen halb. z und einen halb. 4 und einen halb.