gelehrten Sachen, Staats: Begebenheiten und verinischten Neuigkeiten. Fortsetzung des vorigen. Kee Loch mehr. Die Kinder sollten vor allen Dingen so erzogen werden, daß sie ihre Eltern für ihre besten und vertraufesten Freunde, für ihre wahre HerzensFreunde ansehen lerneten, bey denen sie vor allen andern in jeder Roth, in jeder Angelegenheit ihre Zuflucht suchen, und ihr Herz ausschutten könnten. Allein durch diesen Fehler wird eine solche vertraute Freundschaft zwischen den Kindern und ihren Eltern gänzlich vernichtet. Und wie fürtrestich wäre es gleichwohl, wenn man die Kinder auf diese Weise Sohe. stark könnte dadurch das Band der Liebe zwischen benden geknüpft werden. Und wie schon wurde dieses mit allen andern Pflichten des einen gegen das andete übereinstimmen. Allein dieß gehört leider noch unter die frommen Wünsche, die so bald noch nicht werden erfüllet werden. Zweytens überläßt man den größesten Theil der Erziehung den Bedienten und den Mägden, so ist es ganz naturlich, daß die Kinder schlecht erzogen werden müssen. Was bekümmern sich diese darum, ob die Kinder gut oder schlecht erzogen werden? Sie dörfen sich nicht darum bekümmern, weil es ihr Amt ist. Sie lassen ihnen allso in allen Stucken freyen Willen. Sie mögen so ungezogen seyn, als sie wollen, so dörfen sie sie nicht strafen.: Ja sie lern sie manchmal selbst noch allerley Unarten: Sie verschweigen den Eltern die Fehler der Kinder, sund wenn diese einmal wissen, daß ihre Unarten von dem Gefbe verheelet werden, so ist es um ihre Besserung um ihre Liebe gegen die Eltern geschehen. Und überen##; so weis ja jedermann, daß das Gesinde aus Menschen bestehet, die selbst keine gute Erziehung gehabt haben, und sehr oft noch viel gemisse Schade, den unn Kinder eriehen muß. Der gelbisse Schate, den man davon zu erwarten hat ist., daß das Gehirn der Kinder mit allerley AberPläuben, mit Gespenster=Histörchen, mit den Gestalten schwarzer und feuriger Männer, mit der Furcht für der Finsterniß, mit schmutzigen Rätzeln, mit pöbelhaften und unanständigen Reden, und dergleichen gugehugg wird. und dieser Schade ist unaussprechDie Eindrücke, die uns davon in unsrer Jugend gemachet werden, bleiben meistentheiles bis in das hochste Alter, und wenn wir uns auch noch so viele Muhe geben sie zu verbannen, so wird es uns selten gelingen. #### idrnn die Kinder oft mit der Finsiernisse, mit Erzah. Erzählungen von Gespenstern, von feurigen und schwarzen Männern furchtsam gemachet und erschrecket werden; so wird dieses einen so großen Eindruck in ihnen hinterlassen, daß sie sich an einem jeden finstern und von andern Menschen entfernten Orte unmöglich der Fürcht für denselben erwähren können. Dieß weis jedermann. Und dennoch verbietet man dem Gesinde nicht solche nichtswurdige und zum Theile vielleicht auch ganz abergläubische Dinge den Kindern nicht vorzuschwätzen. Wenn das Kind weinet, oder nur des Nachts ohne Licht vor die Thüre gehen will, so schrecket man es mit dem schwarzen Manne oder mit Gespenstern ab. O wie unvernunftig ist dieses! Ist es denn nicht genug, daß sie ohnedieß in reifern Jahren den Kopf voll Vorurtheile und schädlicher Meynungen bekommen werden? Besonders aber machet man den Kindern schreckliche Vorstellungen von diesen Dingen, wenn sie nicht einschlafen wollen. Das ist nun gar zu widersgrechenur Wie kann ein Kind einschlafen, wenn es Refurchtr. muß, daß es jeden Augenblick von einem schwarzen Manne oder Gespenste gehohlt werde? und wenn es einschläft, muß es nicht bestandig voll Angst und Unruhe schlasen, muß es nicht die fürchterlithgezeräuge von diesen so abscheulich beschriebenen Geis#rn erkommen? Gewiß die Eltern sollten mit aller Sorge. darauf bedacht seyn, daß diese böse und schädliche Gewohnheit einmal abgeschaffet wurde. und mit dieser Gewohnheit sollte man auch die dummen und unvernunftigen Wiegenlieder abschaffen, worinn kein Verstand und kein Witz ist. Wir haben uns oft gewundert, wie Leute, die sonst viele Vernunft haben, ganze Stunden lang solches elendes und abgeschmacktes Zeug singen können. Nicht daran zu denken, daß sich ein jeder vernünftiger Mensch, so viel es möglich ist, zu einer jeden Zeit, und allso auch während dem Wiegen mit nützlichen und guten Gedanken beschäftigen muß; so wäre es, unsrer Meynung nachz. schöneretieder ben den Wiegen erwähste, Ppe nicht ohne Grunde, daß dieß ein gutes amt, Puueet die Kinder von ihrer zartene“ falen undeinen Geschmack am Schönen“. Denn in solchen Liedern kaun manpiele schör Wahrheien sagen, dey deren silen wenigstens keine Zeit übel angewendet wird. Bünftig der Beschluß. II. Friedens=Geschichte oder StaatsBegebenheiten. Madrit den 14. Jan. Prinzen von Astarien und der gesaimmten Familse von hier nach dem Kön. Lusthause Pardo. erses-Shigg. 12ie Geburis„, der Konigs bender Sieilien. aie Peontis der Vermnählung des Prianzen von Asturien peral=pardon, und wugleich die Freoheit mu. gebeg, gier u ontigen Apartement ei eswarin Gala und Abends ie emmit der Hof war in Gala.. Kämmerer, reisete am raten nach den Herzagen von Parma derm cbe n Haheiten zu Saplinenureg. Nanen Ihrer Kond. D Der Marquis Calcagnigni, welcher von kurz besagtem Herzogen hierher gesandt gewesen, um in dessen Namen den Großherzogen und vie Großherzoginn zu complimentiren, erhielt am yten dieses bey der Abschieds=Audienz von Ihro Königl. Hoheiten einen kostbaren brillantenen Ring und eine prächtige göldne emaillirte Tabatiere; den folgenden Tag trat er die Rückreise nach Parma wiederum an. Ravenna den 20. Jan. Der Prinz Stuart, des verstorbenen Prätendenten ältesier Sohn, trat am ryren dieses mit einem Gefolge von 4. Edelleuten und r2. andern Personen dahier ein, und setzte Tages darauf die Reise nach Rom for=„ Livorno den 24. Jan. Das Gerücht will dermalen von neuem rege werden, als seyen des Königs von Sardinien Majestät entschlossen Dero Seemacht in diesem Jahre auf 32. Segel, theils Kriegsschiffe und Fregatten, theils Galeeren und andere Fahrzeuge zu bringen. Wenn dieses gegründet ist, so wird die Sardinische Macht in dem mittelländischen Meere ansehnlich werden. Auf einer andern Seite bestättigen die aus Cadix eingegangenen Nachrichten, daß die kriegerischen Ansialten der Krone Spanien noch wirklich mit gleichem Eifer fortgesetzet werden, so, daß man auf wankende Gedanken für die Fortdaurung des Ruhestandes gebracht werden dörfte, wenn man von den friede fertigen Gesinnungen der Seeinächte nicht besser untersichigk müte.### Carpentras, in der Grafschaft Avignon, den 24. Jan. Hier trug sich folgende traurige Begebenheit zu: Ein angesehener Mann hatte seine Tochter verheurathet; der Hochzeitstag war mit Vergnügen und Ergetzlichkeiten zugebracht, und die Neuvermählten in ihr Zimmer begleitet worden, wo man sie gelassen hatte. Den folgenden Morgen ließ sich niemand von ihnen hören noch sehen; es wurde spat, und man sieng beng anspnrühig zu werden; man klopfte an die Thul, über niemand gab Antwort, doch hörete man einen ungewöhnlichen Ton von Stimme. Die Fensterladen waren offen; man legte eine Leiter an Depr Boden ude Frau auf Jus. Blute liegen, und ihren Mann, der Ensezen: Die Shuee u vonihrfraßz, Weich die ursache soicher Wuh vir uu. sthce## Suih zu erfahren; da siel es dem Bächenden Hunze senmete fo— ade war gebisen Borden. Man er„Siches für den einzigen Grund dieses Unwise as ohe Mann zu erschiessen schiene das sicherste, geschaye; die Frau aber wurde ganz zerfteischer und schon todt gefunden. # Berlin den 4. Febr. Am Sonatage frühe erhoben sich Se. Majestät, der König, nebst Höchstdero gewöhnlichen Gefolge gach, Botsdam zurück. Deselben Abends war bey Iiro W der Königinn große Cour und Soupee. Auch sino des regierenden Fürsten von AnhaltCöthen Hochfürstt. Durchl. über Potsdam nach Dero Residenz zuruckgegangen. Hochgedachter Fürst sind den Ihrem, Hiesegg mit aller Disinetion begegnet worden.##in Ihnen nicht nur der Hauptmann, Herr von Hartfeld, zu Ihrer Begleitung, sondern ahter Sosen Poden, auch Jäger und Laguahen it Siagategeun wie auch eine Köngl. bessannte worhog grosse zu Ihrem. Gebrauche zugeschicket Regenspurg den 5. Febr. . allhier eine Hochfürstl. Salzdurgische MünsTabeue a. a. Arsten Jan. im Drucke erschienen, nach welcher Morgen die darinn enthaltenen Goldund Silbersorten in dem hohen Erzüifte Salzdurg, Keunheit der für gut befindende Landesfürstl. Verordnung scoursiren sollen; und ist nach Innhalt derselben der deutsche Carolin auf rk. fl. der der Kaiserl. und Reichs=Ducat auf s. fl., der Eremnitz= und Florentinische auf 7. fl. 2. kr., der Holläudische auf 4. fl. 58. kr., der Souverain auf 14.fl. 44#kr, der Königl. franzdsische Schild=Louisd'or auf 1o. fl. 36. kr., und der Spanische auch auf letztern Cours gesetzet. Die Silbersorten kommen mit dem Chur=Bayrischen Münz=Schema überein, ausser, daß der Königl. französische Laubthaler auf 2. fl. 43.kr. angeschlagen ist. So haben auch, wie wir hören, des Herrn Bischofen von Bamberg und Würzburg Hochfürstl. Gnaden, in Dero beyden Hochstiftischen Landen ein Münz=Patent, welches mit dem Hochfürstl. Salzburgischen gleich ist, publiciren lassen. Inzwischen hat hiesiger Hochedle Magistrat heute Nachmittages das Chur=Baprische Munz=Schema, nach dessen ganzen Innhalt derselbe wegen des Handels und Wandels mit Bayern völlig beytritt, seiner Bürgerschaft intimiren lassen, worinn der rie dieses zur Vollziehung angesetzet ist Vermischtes. Eine 60. jährige Weibsperson zu Londen hat unkängst sich selbsten eines vor 36. Jahren begangenen Kindermordes angeklaget und in die Hände des Richters übergeben. den Durch Leipzig sind wirllich zwey von den fcanzösischen Financiers passiret, welche Se. Königl. Majestät in Preussen aus Frankreich haben kommen lassen; wie man glaubt, dorften die in Frankreich gewohnlichen Verpfachtungen auch in denen Königl. Preussisch=Brandenburgischen Staaten völlig eingeführet werden. Fast alle Nachrichten versichern, daß des Koni## von Großbritannien Maj. entschlossen im künftigen Sommer Dero deutsche Staaten zu besuchen. Den sten Febr. haben Se. Excell. der Herr Graf Leopold von und zu Daun, Kais. Kön. KriegsrathsPräsident, sein ruhmvolles Leben geendiget. Angekommene Zerrschaften und Fremde. Den ro. Febr. Herr Bannofs,Kaiserl. Lieutenant einpassirt. Herren Regless, und HLübertheim, Kausteute aus Maynz, logiren im Schwanen. Den#r. Febr. Herr König, Kaiserl. Rittmeister, ein= und durchHerr von Wenz, Chur= Trierischer Obrist=Lieutenant logirt in St. Peter. Den 12. Febr. Herr Elz, Chur= Trierischer Hof=Kammerrath, logirt im Schwanen. Den r3. Fedr. Tit. Freyherr von Spies zu Rath, logirt bey Tit. Freyherrn von Lombeck=Goudenau. Herr Hae c, Kaufmann aus Dilingen, logirt im schlburzen Adler: Herr Aussem, Chur=Pfälzischer Rath, einpassiet. Anzeige. Dem Publico dienet hiemit zur Nachricht, daß die zweyte Ziehung der extrafavorabeln Pretiosen= und Bücher=Loterie ohne Fehler in der Stadt Cölln, bestehend in 4000. Loosen und 4050. Treffern nebst #5. Haupt=Prämien, den rrgten dieses Monates unfeylbar für sich gehen solle; als werden die Interessenten geziemend anerinnert ihre Loöse mit sp. Rthlr., 45. Stüber zu fourniren, widrigenfalls sie ihre gewiß erfolgende Gewinnste einbüßen. Diejenige, welche sich noch nicht interessirt haben, können mit Beysetzung Rihlr 2. für den ersten Zug mit durch Verlegern dieses versehen werden.