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Wochenendausgabe„Die Neue Woche“ Anzeigenpreis: Einspaltige Millimeterzeile 12 Pfg.; Familienanzeigen 7 Pfg.; Wortanzeigen privater Art je Wort 5 Pfg., das fette Ueberschriftswort 10 Pfg.; geschäftliche Wortanzeigen je Wort 8 Pfg., das fette Wort 20 Pfg.: Vereinsanzeigen, die nicht der Wirtschaftswerbung dienen, 7 Pfg. je mm; Sportanzeigen im Textteil 40 Pfg. je mm; Textanzeigen 80 Pfg. Jetzt gültige Preisliste 7, Nachlaßstaffel B. Schalterstunden—13, 15—19; Samstags durchgeh.—19 Uhr, Dr. Schacht auf der deutschen Ostmesse an den Sparwillen des Volkes Die Voraussetzungen des deutschen Aufbauprogramms] Wehrmacht und Finanzen Stabilität unerschütterlich EFA Königsberg, 18. Aug. Die 25. Deutsche Ostmesse wurde im Großen Saale der Stadthalle Königsberg am Sonntagvormittag feierlich eröffnet. Im Mittelpunkt der Eröffnungsfeier stand eine Rede des Reichsbankpräsidenten Dr. Schacht, der nach Uebermittlung der ihm aufgetragenen Grüße des Führers, der Reichsregierung und des Ministerpräsidenten Göring und nach einem Dankeswort an den Oberpräsidenten der Provinz Ostpreußen u a. ausführte: Ich komme in einen Wirkungskreis, der seit dem nationalsozialistischen Umbruch mit ganz besonderer Lebenskraft seine wirtschaftlichen und kulturellen Aufgaben angepackt hat. Dr. Schacht gab im Anschluß hieran seiner Genugtuung Ausdruck über die große Beteiligung des Auslandes an der Königsberger Ostmesse, insbesondere, daß in diesem Jahre einige neue Länder da seien, die auf den früheren Messen noch nicht vertreten waren, und fuhr fort: In einer Zeit, in der man sich in manchen Auslandskreisen darin gefällt, jede in Deutschland eingeworfene Fensterscheibe zu einer Kulturschande zu stempeln, ohne zu bedenken, daß diese Kreise selbst mehr Fensterscheiben eingeworfen haben als jemals die politischen Leiter der Welt mit ihren Friedensbemühungen bezahlen können, in einer solchen Zeit lege ich Wert darauf, namens der Regierung festzustellen. daß wir den lebhaftesten Wunsch haben, mit allen Völker und Ländern der Welt friedlichen wirtschaftlichen und kulturellen Austausch zu treiben. In einer Zeit, wo Kredit und Vertrauen fast aus der Welt verschwunden sind, wollen wir zum Ausdruck bringen, daß Selbstachtung die Achtung anderer bedingt, daß Behauptungen unserer Eigenart nicht die Herabsetzung der Eigenart anderer bedeutet, daß die Anerkennung fremder Leistung unsere eigene Leistung nur heraufsetzen kann, und daß ein wirtschaftlicher Konkurrenzkampf auf die Dauer nur durch vorbildliche Leistung, nicht aber durch Methoden der Gewalt oder der Verschlagenheit gewonnen werden kann. Ich begrüße es deshalb, daß unsere ausländischen Besucher auf dieser Ostmesse in reichem Maße Gelegenheit finden und sie wahrnehmen werden, sich mit den Leistungen nicht nur unserer Industrie und unseres Handwerks, sondern auch unserer Landwirtschaft vertraut zu machen, die gerade hier in Ostpreußen durch ihre Hochzucht von Saatgut und Tieren eine segenbringende Einkaufsquelle darbietet. Reichsbankpräsident Dr. Schacht wandte sich sodann gegen die Leute, die die Frage an die Stelle der praktischen Arbeit setzen und erklärte: Meine deutschen Volksgenossen, über den Ernst unserer deutschen Aufgabe mit billigen Redensarten hinwegzugleiten, hat nicht nur keinen Sinn, sondern ist verdammt gefährlich. Die ganze Welt rings um uns herum befindet sich in Not, Sorgen und Schwierigkeiten, und es wäre geradezu lächerlich anzunehmen, daß wir davon eine Ausnahme machten. Im Gegenteil, unsere Aufgabe ist noch wesentlich schwieriger als die des Auslandes. Deutschland, das den größten Krieg aller Zeiten mit ungeheurem Aufwand an Blut und materiellen Opfern verloren hat, aus dem nach dem Kriege durch das törichtste Friedensdiktat aller Zeiten Tribute bis zum Weißbluten erpreßt wurden, das in der Inflation um die letzten Ersparnisse seiner fleiigsten Arbeiter betrogen wurde und dem schließlich die nun schon sechs Jahre dauernde Weltwirtschaftstrise die schlimmsten Wunden schlug, Deutschland, diees vielgeprüfte Land, reißt sich zu einer riesenhaften Anspannung seiner ihm verbliebenen Kräfte empor, um die politische Freiheit der Nation zuruckzugewinnen. Es tut dies, weil ihm ein Fuhrer erstanden ist, der in Millionen die Uebereugung hineinhämmert, daß kein Volk seine materielle Sicherheit ohne diese politische Freiheit gewinnen und bewahren kann. Gerade Ostpreußen hat 1 unter unseren Urgroßvätern schon einmal eine ähnliche Zeit durchlebt, wo jeder einzelne Bürger durch äußerste wirtschaftliche Ovfer zur Gewinnung der politischen Freiheit beitrug. Aber was heute geschieht, bt sich über die Haltung und Leistung des kleinen Preußenlandes der Freiheitskriege weit hinaus. Und wehe uns, wenn wir nur Zeitgenossen eines solchen meschehens sein wollten und nicht Mitkämpfer und Mithelfer. Mit grenzenlosem Mut, mit staatsmänniper Kühnheit und mit unbeirrbarem Verantwortungsgefühl vor der Geschichte hat Adolf Hitler U deutsche Volk zu dieser neuen, schier unmöglichen instrengung aufgerufen; und das für unmöglich Gealtene ist Ereignis geworden. Ein in zwei Jahrzehnten der Not erschöpftes Volk schüttelt unter seinem Fuhrer die lähmende Schwäche ab, erhebt sich inmiteiner ihm nicht wohlgesinnten Welt ehemaliger Kriegsgegner zu neuer Wehrhaftigkeit und gewinnt ine nationale Ehre und Freiheit cor aller Welt zu„au, um sich für alle Zukunft seine materiellen und #ulturellen Grundlagen wieder zu sichern. Von dieser i die gesamte Staatspolitik errscht;..e Zweige dieser Staatspolitik, zu denen ####r Linie die Finanz= und Wirtschaftspolitik geauf dieses eine Ziel ausgerichtet. Wer in diese Wirtschafts= und Finanzpolitik unbefugt und störend eingreift, ist ein Schädling. Die it. urseres Führers kann nur gelingen, wenn das .. in einmütiger Geschlossenheit, in einer einzigen Willenskonzentration sich dahinterstellt. Genau wie der Soldat in der Wehrmacht seine Pflicht tut, so muß jeder Volksgenosse auch in der Wirtschaft das Gefuhl haben, daß er im Dienst des Ganzen steht. Der Wehrpflicht und dem Wehrwillen entspricht die Wirtschaftspflicht und der Wirtschaftswille. Dr. Schacht warnte dann die zehn Prozent der Unbelehrbaren, die bewußten Opponenten und Saboteure. an deren Adresse der Führer jüngst sehr deutliche Worte gerichtet habe. Er empfahl, nicht eigene Schritte zu unternehmen und führte dazu aus: Für Geheimbünde, auch wenn sie harmlos sind, ist kein Platz im Dritten Reich. Die Pfarrer und Kapläne sollen Seelsorge treiben und keine Politik machen. Die Juden müssen sich damit abfinden, daß ihr Einfluß bei uns ein für alle Mal vorbei ist. Wir wünschen unser Volk und unsere Kultur rein und eigen zu erhalten, wie es die Juden seit dem Propheten Esra für ihr Volk al., Forderung jederzeit aufgestellt haben. er die Lösung aller dieser Aufgaben muß unter staatlicher Führung geschehen und kann nicht ungeregelten Einzelaktionen überlassen bleiben, die eine schwere Beunruhigung der Wirtschaft bedeuten und die deshalb auch immer wieder von den staatlichen wie von den Parteiorganen verboten worden sind. Dr. Schacht erklärte dann, er werde diejenigen, die disziplinlos handelten, dafür verantwortlich machen, wenn die finanz= und wirtschaftspolitische Durchführung der vom Führer gestellten Aufgabe unmöglich gemacht werde. Dr. Schacht fuhr dann fort: Da unsere WirtFortsetzung auf der letzten Seite Seltsame Wiener Maßnahme Der gesamte Sportverkehr mit Deutschland verboten DNB Wien, 18. Aug. Der Pressedienst der österreichischen Sport= und Turnfront teilt mit: Der oberste Sportführer hat mit sofortiger Wirksamkeit verfügt, bis auf weiteres der gesamte sportliche Verkehr mit Deutschland verboten ist. Maßgebend für diese Verfügung sind die schweren Angriffe. die in den letzten Tagen im„Völkischen Beobachter“ gegen die österreichische Regierung und deren Mitglieder geführt wurden. Die Zurückziehung sämtlicher bewilligter Starts wird hiermit angeordnet. Tazu bemerkt das Deutsche Nachrichtenbüro: Die sachliche Antwort auf einen polemischen Aufsatz einer deutschen Zeitung besteht in einem Startverbot für die österreichischen Sportler. Allerdings ein überzeugendes Argument. Waren es nicht gerade die Wiener Zeitungen, die bei der Ernennung des Reichssportführers spaltenlang und durch keinerlei Sachkenntnis gehemmt von einer Verquickung von Sport und Politik sprachen. Dabei waren für die Ueberwachung der kör verlichen Erziehung in Deutschland und für die einheitliche Zusammenfassung aller Körperkulturverbände ausschließlich staatspolitische Gesichtspuntte maßgebend. Oesterreichische Sportler aber werden gemaßregelt, denn darauf läuft das Startverbot hinaus, für einen Zeitungsaufsatz, von dem sie bei der peinlichen Sorgfalt, die Oesterreich anwendet, um deutsche Ansichten nicht über die Grenze zu lassen, wayrscheinlich auch nicht eine blasse Ahnung haben. Vielleicht weisen die Gemaßregelten einmal auf die Erzeugnisse der Wiener jüdischen Presse, vornehmlich der Sudelblätter vom Schlage des„Neuigkeitsweltblattes“ und des„Telegraph“ hin die alltäglich von schwersten Beleidigungen des deutschen Volkes und seiner Regierung, von Hetz= und Greuelmeldungen, die tausendmal widerlegt sind, nur so strotzen. Wenn deutsche Behörden ähnlich reagieren wollten, dürfte es bald keinen Musiker, Filmschauspieler und Geschäftsmann österreichischer Staatsangehörigkeit in Deutschland mehr geben. Keine Einigung in Paris Besprechungen unterbrochen 7 Pessimistische Stimmung DRBParis, 18. Aug. Die Dreierverhandlungen sind am Sonntag unterbrochen worden. Wie verlautet, werden Eden und Aloisi nach London und Rom zurückkehren, um mit ihren Regierungen Fühlung zu nehmen. Der allgemeine Eindruck ist außerordentlich pessimistisch. Ministerpräsident und Außenminister Laval hat um 20 Uhr der Presse folgende amtliche Mitteilung zugehen lassen: Laval als Vertreter Frankreichs, Eden als Vertreter Großbritanniens und Baron Aloisi als Vertreter Italiens waren in Paris zusammengetreten, um nach einer Möglichkeit für die friedliche Regelung des abessinischitalienischen Streitfalles zu suchen. Wir haben noch nicht eine Verhandlungsgrundlage finden können, welche die Lösung des Konfliktes erauben würde Die Schwierigkeiten, auf die man bei der Prüfung der im Laufe der Erörterungen gemachten Anregungen gestoßen ist, lassen eine Vertagung der eingeleiteten Prüfung notwendig werden. Diese wird auf diplomatischem Wege fortgesetzt werden. Es verlautet, daß Baron Aloisi nach seiner Vormittagsunterredung mit Laval zunächst weitere Anweisungen a. kom erhalten habe, die jedoch keine optimistischere Beurteilung der Lage erlaubten. Italien suche die Freitagvormittag übermittelten Anregungen für eine Verhandlungsgrundlage auszuschalten und auf die von Eoen geforderte Aufklärung über die italienischen Absichten nicht einzugehen. Wie weiter bekannt wird, wollten Laval und Eden auf der Grundlage des Vertrages von 1906 Italien eine weitgehende wirtschaftliche Ausbreitung in Abessinien ermöglichen. Außerdem war von französischer Seite angeregt worden, Mussolini mit Zustimmung des Negus die Ernennung italienir. Begater für die verschiedenen Zweige der abessinischen Verwaltung vorzuschlagen. Italien hätte also nach hiesiger Aufgassung in Abessinien eine gewisse politische Rolle . zuen die mit der Selbständigkeit Abessiniens urg, er o e#s tzungen sich hätten in Einklang Pringe eg#per Italien, so stellt ein halbamtlicher ranzösischer Kommentar fest, wünsche einen allgemeinen politischen Einfluß in Abessinien. In maßgebenden französischen Kreisen erklärte man am Sonntagabend, daß die Vertagung der Dreierkonferenz nicht als der endgültige Abschluß der Verhandlungen angesehen werden dürfte, die man zur friedlichen Regelung des italienisch=abessinischen Konflikts ausgenommen habe. Die Dreierkonferenz sei ein er gänzendes Verfahren gewesen, durch das man die Lösung des Konfliktes habe erleichtern wollen. Gegenüber dem Völkerbund bleibe die Haltung Frankreichs unverändert. Die für die französische Politik maß gebenden Grundsätze hätten zur Folge, daß Frankreich mit Bezug auf Genf sich der Haltung Englands anschließe. Immerhin habe die Freundschaft Frankreichs zu Italien die französische Abordnung bereits zu einer großen Anstrengung im Sinne des Ausgleichs veranlaßt. Diese Anstrengung werde bis zur Erschöpfung aller Mittel fortgesetzt werden. Billgottesdienst in Addis Abeba DNB Addis Abeba, 18. Aug. Unter außerordentlich großer Beteiligung der Bevölkerung fand am Sonntag auf Anordnung des Kaisers in der Hauptstadt ein feierlicher Bittgottesdienst für die Erhaltung des Friedens statt. Die kaiserliche Familie war anwesend. Unter den Besuchern sah man auch den amerikanischen Geschäftsträger Endert. Nach Schluß des Gottesdienstes kam es zu großen Ovationen für die Amerikaner. Der amerikanische Geschäftsträger dankte in herzlichen Worten. Angeblicher Zwischenfall an der französisch-abessinischen Grenze DNB Paris, 18. Aug. Die Meldung über einen blutigen Zwischenfall an der französisch=abessinischen Grenze, bei dem hundert Assaimaras von einem abessinischen Stamm niedergemetzelt worden sein sollen, wird in Paris mit Vorbehalt ausgenommen. Deen Kolonialministerium liegt bisher keine Bestätigung dieser Meldung vor. Havas berichtet aus Addis Abeba, daß den abessinischen Behörden von diesem Zwischenfall nichts bekannt sei. Groß-Stadion in Nürnberg DNB Nürnberg. 18. Aug. Bei seinem Besuch in Nürnberg am Samstag hat der Führer bei der Besichtigung des Zeppelin=Feldes Architekt Speer, den Auftrag gegeben, im Stadion eine Kampfbahn für sportliche Großveranstaltungen zu schaffen, die der Größe der Kampffelder und der Stadt der Reichsparteitage entspricht und 150000 bis 200000 Personen Platz bietet. Architekt Speer hat den Auftrag angenommen. Auslandslehrertagung DNB Braunschweig, 18. Aug. Die erste große Tagung der deutschen Auslandslehrer nach der Machtergreifung gestaltete sich in Braunschweig in den Tagen vom 15. bis 18. August zu einem eindrucksvollen Bekenntnis aller deutschen Volksgenossen des In= und Auslandes zur deutschen Volksgemeinschaft. Die Stadt Braunschweig zeigte ihre Verbundenheit mit den Tagungsteilnehmern durch reichen Flaggenschmuck an allen öffentlichen und privaten Gebäuden. Die Tagung nahm einen eindrucksvollen Auftakt mit einem Begrüßungsabend in der Burg Dankwarderode wo der Oberbürgermeister der Stadt Braunschweig Dr. Hesse den 260 Gästen aus allen Teilen der Welt einen herzlichen Willkommensgruß entbot. Die Tagung war angefüllt mit zahlreichen Referaten über nationale Erziehung, Auslandsorganisation und Auslandsdeutschtum. Ihren Höhepunkt und Abschluß erlebte die Tagung mit einer Großkundgebung in der Stadthalle zu Braunschweig, wo namhafte Vertreter der Bewegung vor den Gästen aus dem Ausland sowie Tausenden von Volksgenossen aus Braunschweig Ansprachen hielten. Der Gauleiter des Amtes Ausand der NSDAP. Pg. Bohle, begrüßte die Auslandslehrer als Mitkämpfer für ein starkes und dem Vaterland dienendes Auslandsdeutschtum. Die Trennung zwschen den Deutschen i Reiche und den Deutschen draußen, so fuhr er fort, sei heute eine rein raumliche, und dafür zu sorgen, daß diese Trennung niemals wieder eine geistige werde, bemougr ais Ausgabe der Auslandsorganisation der AL. Adolf Hitler habe nicht nur ein neues Reich geschaffen und dem deutschen Volk wieder Brot sondern er habe auch dem Aus andsdeutschtum den Stolz auf die alte Heimat als kostbarstes Gut zurückerkämpft. Der Nationalsozialismus habe dem Auslandslehrer die Aufdie reichsdeutschen Kinder im Ausland zu Nationalsozialisten zu erziehen, den Kindern des deutschen Volkstums, die Bürger anderer Staaten ###ie Liebe zur Heimat ihrer Väter zu erhalten und sie zu treuen und vorbildlichen Bürgern ihrer Staaten zu erziehen, sowie den Kindern fremden Volkstums deutsche Kultur und deutsche Art nahezu # so die Beziehungen zwischen ihren Staa„ und dem neuen Deutschland zu vertiefen und zu Sturmschärler vor Gericht WL Viersen, 18. Aug. Das Amtsgericht Viersen verhandelte gegen zehn Mitglieder der katholischen Sturmschar aus der Pfarre Helena in Viersen=Helenabrunn, die trotz des Verbotes einheitliche Uniforhatten und damit geschlossen in der Oefsentlichkeit ausgetreten waren. Das Urteil lautete geder 5#Sttrscharführe,„auf 200 Mark Geldstrafe oder 25 Tage Gefängnis. Von den übrigen Angeklagten erhielten juns je 150 Mark Geldstrafe oder 15 Tage Gefängnis, während die vier letzten mit Rücksicht auf ihr jugendliches Alter mit 50 Mark Geldstrafe oder 5 Tagen Gefängnis bestraft wurden. ug. Gegen einen 23jährigen katholischen Sturmschärler aus Haspe war Anklage erhoben worden, als Mitglied der katholischen Sturmschar an einer gemeinsamen Gruppenwanderung und an den dabei durchgeführten sportlichen Uebungen teil genommen zu haben. Die Anklage stützte sich auf eine Gstereprnsharg izei für den Regierungsbezt:####eg in Dortmund vom 26. 6. 1934, die ##. kon egionegen Jugend= und Standesvereinigungen urt jede Betätigung außerhalb des kirchlichen reiigiosen und karitativen Gebiets, insbesondere eine solche politischer, sportlicher oder volkssportlicher Art intersagt.— In der ersten Verhandlung vor dem HaAmtsgericht wurde der Angemagte freigesprochen. Beim Kammergericht in Berlin legte die Anlagebehörde gegen dieses Urteil Revision ein mit dem Ergebnis, daß das angefochtene Urteil aufgehoben und zur anderweitigen Entscheidung an das Amtsgericht zurückverwiesen wurde. In der neuerlichen Verhand ung wurde der Angeklagte zu einer Geldstrafe von 150 Mark und zur Tragung der Kosten des Verfahrens verurteilt.e des VerfahEin Regiment Zuluneger Abessinien angeboten DNB London. 18. Aug. Aus Ladysmith(Natal) wird gemeldet: Der Häuptling des Zulustammes der Amakulwa, Pumalo, hat dem Kaiser von Abessinien fur den Fall eines Krieges mit Italien ein ganzes Regiment Zuluneger zur Verfügung gestellt as gewillt, sei, jedem Widerstand zu trotzen. Pumalo #t während des Weltkrieges mit eingeborenen Kontingenten für Frankreich an der Front gestanden. 4 3 Montag, den 19. August 1935 Nr. 226 Für eine Antiverbrecher-Front Dr. Frank begrüßt die Teilnehmer des Strafrechtskongresses Gieue Tag DRB Berlin, 18. Aug. Aus Anlaß des Zusammentritts des 11. Internationalen Strafrechts= und Gefängniskongresses am Sonntag hielt Reichsminister Dr. Frank namens der NSDAP eine Begrüßungsansprache, in der er die Abordnungen des Auslandes auf das herzlichste willkommen hieß. Die Ansprache wurde auf alle deutschen Sender übertragen. Reichsminister Dr. Frank, der als Reichsleiter des Reichsrechtsamtes der NSDAP die maßgebende Führung der Rechtspolitik des Reiches hat, wies darauf hin, daß gerade auf dem Gebiete des Strafrechts= und Gefängniswesens, des Strafprozesses und der Strafvollstrekkung in Deutschland unter nationalsozialistischer Staatsführung Außerordentliches an Neuerungen geschaffen worden sei. Wie die Nationalsozialisten an den Ausgangspunkt, in den Mittelpunkt, und in den Zielbereich ihres Gesamtwirkens ausschließlich das Volk als Leitbegriff gestellt haben, so sei auch die Strafrechts= und Gefängnispolitik eine Angelegenheit des Gesamtvolkes. Ueber dieses Thema machte der Minister folgende bemerkenswerte Ausführungen: Ich kann Ihnen, meine Herren, die Versicherung abgeben, daß der nationalsozialinische Jurist in diesem Sinne ein fanatischer Verfechter des Vergeltungsprinzips, ja des Abschreckungsprinzips ist. Denn das Volk als wertvollster Bestandteil unseres staatlichen verdient diesen äußersten Schutz mit allen Mitteln. Reichsminister Dr. Frank zeichnete dann die geschichtliche Linie der internationalen Strafrechtspolitik auf und verwies hier insbesondere auf die liberalistische Epoche, die den Begriff des möglichen Schutzes des Verbrechers vor der rächenden Staatsgewalt in den Mittelpunkt ihrer Strafrechtspolitik gestellt hat. Aus diesem Urgrund des Verfalls jeder gesunden völkischen Strafrechtspolitik habe sich dann der Bolschewismus entwickeln können, der im Grunde genommen schen Instinkte, der Appell an die minderwertigen Elemente eines Volkes zur Bekämpfung der geistig sauberen, der charakterlich klaren. Die Rechtsgrundlage, die wir unserem staatlichen und völkischen Aufbau gegeben haben, so führte Reichsminister Dr. Frank weiter aus, verpflichtet gerade uns nationalsozialistische Juristen auf dem Gebiete des Strafrechts zu einer immer größer werdenden Sicherung des deutschen Volkes vor dem Unrecht, aber auch vor einer ungesetzlichen Anwendung rechtlicher Bestimmungen. Der autoritäre Staat des Nationalsozialismus hat in Verbindung mit dem Kampf gegen den Verbrecher auch den Rechtsschutz des einzelnen Bürgers zum Höchstmaß entwickelt. Ich kann wohl sagen, daß die nationalsozialistische Regierung es sich zum Stolz anrechnet, daß dank ihrer Maßnahme es geglückt ist, die Kriminalität in Deutichland im Vergleich zu den früheren Jahren andersgearteter Regierungen wesentlich herabzuschrauben. Wir haben Zeiten gehabt in Deutschland, wo Tag um Tag die Toten auf den Straßen lagen; wir haben Zeiten erlebt, wo der Mord geradezu öffentlich propagiert wurde. Wir haben Zeiten erlebt, da um Solde Moskaus stehende Apostel erklärten: Schlagt den Nationalsozialisten, tötet den Nationalsozialisten, wo ihr ihn trefft! Aus dieser Kampfstimmung allein heraus können Sie, meine Herren, die Härte und die Entschiedenheit des nationalsozialistischen Regimes gegenüber den Verderben der völkischen Gemeinschaft verstehen und ebenso, daß wir auf dem Gebiete der vorbeugenden und sichernden Maßnahmen ganz revolutionäre Schritte gegangen sind. Aufbauend auf dem Urgrund der gesunden Rasse haben wir den Begriff des Volksangehörigen als blutmäßigen Bestandteil einer Gemeinschaft geschaffen. So kommt es, daß un ere eugenische Gesetzgebung die Ausscheidung der Minderwertigen, für die Fortpflanzung nicht berufenen Elemente aus diesem Volksfortpflanzungsprozeß mit aller Entschiedenheit im Wege der Sterilisation betreibt. Sehr unterschieden von diesen eugenischen Maßnahmen hat aber der nationalsozialistische Strafgesetzgeber vor allem auch Strafmaßnahmen aus eugenischen Maßnahmen, die mit der Eugenik zusammenhängen. über Verschärfung des Strafvollzugs und Sicherungsverwahrung paktieren, denn hier gehe es nicht um Rechtsanschauung, sondern um die Erkenntnisse der unmittelbaren Lebensnotwendigkeiten eines bis ins tiefste hinein getroffenen Volkskörpers. Der Nationalsozialismus wolle nicht zum Ausbau einer Organisation beitragen in der Kompromisse geschlossen würden, sondern wolle Fünrer sein in eine ganz neue Rechtskuttur hinein. Empfang der Reichsregierung DNB Berlin, 18. Aug. Einen einzigartigen Auftakt erhielt Sonntagabend der 11. Internationale Strafrechts= und Gefängniskongreß, der am Montag in Berlin tagt. Der preußische Ministerpräsident General der Flieger Göring und Reichsminister Rust Roten Kreuzes. hatten der Kongreßleitung die dekorativen Empfangsräume des Berliner Schlosses zur Verfügung gestellt und damit Gelegenheit gegeben, zum ersten Mal seit der Revolte von 1918 die repräsentativen Räume des ehemals kaiserlichen Schlosses einem internationalen Forum zugänglich zu machen. Im Auftrage des Führers und Reichskanzlers und der Reichsregierung empfing Reichsjustizminister Dr. Gürtner die Teilnehmer des Kongresses und zahlreiche Ehrengäste im großen weißen Saal des Schlosses. Neben den vielen Juristen der 54 auf diesem Kongreß vertretenen Staaten sah man auch zahlreiche Mitglieder des diplomatischen Korps, so u. a. die Botschafter von Frankreich und Polen, fast sämtliche in Berlin beglaubigte Gesandten und Geschäftsträger. Ferner waren erschienen die Reichsminister Dr. Gürtner und Dr. Frank, Reichsgerichtspräsident Dr. Bumke, sowie fast sämtliche Oberlandesgerichtspräsidenten und Generalstaatsanwälte und viele Rechts= und Staatsanwälte. Rote Kreuz=Auszeichnung. Im Auftrag des Führers und Reichskanzlers überreichte Reichsjustizminister Dr. Gürtner am Sonntag dem Präsidenten der Internationalen Strafrechts= und Gefängniskommission, Reichsgerichtsrat Dr. Bumke, und dem Generalsekretär der Kommission, dem holländischen Professor Dr. Simon van der Aa, den Stern des Ehrenzeichens des Die drei Grundsätze der Partei Rosenberg auf dem Gautag in Thüringen Dr. AufGesichtspunktei ergriffen. Die Kastration des schweren Sittlichkeitsverbrechers ist eine Strafmaßnahme. Sie soll bewußt den verbrecherischen Mißbrauch natürlicher Anlagen bestrafen. Der Appell, den ich an Sie, meine Herren, die Sie hier aus der ganzen Welt in Deutschland zusammenkommen, richte, ist: Dienen Sie diesem Recht der gesunden Kulturvölker der Erde gegenüber den bewußten Verderbern unserer Gemeinschaft! Das nationalsozialistische Deutschland reicht Ihnen im vollen Bewußtsein seiner Friedensmission die Hand. Wollen wir gemeinschaftlich eine Antiverbrecherfront bilden und wollen wir aus dem Bewußtsein, daß die Jahrtausende alten Kulturwerte unserer Völker in Gefahr sind, uns nicht scheuen, das Strafrecht zum wesentlichen Schutzinstrument unserer Kultur gegenüber dem Niedergangverderbern dieser Zeit aufzurichten. * Berlin, 18. Aug. Die Reichsführung des Bundes nationalsozialistischer deutscher Juristen hatte am Sonntagvormittag die Teilnehmer an dem am Montag beginnenden 11. Internationalen Strafrechts=, und Gefängniskongreß, soweit sie Mitglieder des Bundes sind. zusammenberufen. Der Reichsjuristenführer Reichsminister Frank umriß in längeren Ausführungen die gaben, die insbesondere den nationalsozialistischen Rechtswahrern auf dem internationalen Kongreß gestellt sind. Sie seien die Repräsentanten eines im tiefsten Sinne wieder freigewordenen Volkes, sie seien unabhängig von irgend welchen Kompromißnotwendigkeiten und müßten ihren Stolz darin erblicken, die nationalsozialistische Ideenfreiheit auf dem Gebiete der Strafrechtspolitik so eindeutig. nachdrücklich und schöpferisch klar zum Ausdruck zu bringen, daß sie damit einen Teil des Gesamtwerkes des Führers erfüllten. Die deutschen Vertreter würden unter der Devise„Rettung der Geisteskultur der Welt vor dem landesbedrohenden internationalen Judentum und Bolschewismus“, kämpfen. Man könne ein bekanntes Sprichwort umwandeln:„Sage mir, wie du mit dei nen Verbrechern umgehst, und ich sage dir, was für ein Staat du bist". Der Nationalsozialismus erblicke den Eigenwert der Wissenschaft nur darin, daß er dem Volkeswerte, den Substanznotwendigkeiten des Volkes nahe sei. Der nationalsozialistische Strafrechtspolitiker sei Repräsentant der Antiverbrecherfront der Welt gegenüber solchen Staatssystemen, die sich auf die Seite des gemeinen Verbrechers gestellt hätten, wie es der Kongreß oer Kommunistischen Internationale gezeigt habe. Die nationalsozialistische Regierung sei entschlossen, sich auf keinerlei internationale Verhandlungen über die Grundsatze unserer Strafrechtspolitik einzulassen, sie könne in gar keiner Beziehung über Grundsätze in bezug auf vorbeugende DRB Heiligenstadt, 18. Aug. Reichsleiter Rosenberg sprach am Sonntag auf einer großen Kundgebung des Gaues Thüringen in Heiligenstadt auf dem Eichsfeld, zu der 30000 Menschen zusammengekommen waren. Rosenberg führte u. a. aus: Nach dem Siege von 1933 hätten alle Nationalsozialisten den früheren Gegnern gegenüber ein ritterliches Gefühl empfunden. Selbst den Juden gegenüber hätte die deutsche Revolution anders verfahren als es sonst in der Geschichte üblich gewesen wäre und hätte sich mit den allernötigsten Maßnahmen begnügt. Das alles sei aber mißverstanden worden und in zunehmendem Maße könne heute beobachtet werden, daß sich die Gegner von früher wieder fänden und bemüht waren, die gemeinsame Front, in der sie uns 14 Jahre lang bekämpft hätten, im geheimen erneut aufzurichten. Diese Hetze hätte sich in den letzten Monaten besonders bemerkbar gemacht, insbesondere nach dem Abschluß des deutsch=englischen Flottenabkommens. Alle Prophezeiungen von einem Zusammenbruch des Nationalsozialismus seien endgültig widerlegt worden. Reichsleiter Rosenberg fuhr weiter fort: Planmäßig sei seit dieser Zeit erneut ein Weltkampf gegen Deutschland entfesselt worden. Die jüdische Boykottbewegung habe wieder zugenommen, die Lügen über Deutschland würden in verstärktem Maße von der jüdischen Presse in der Welt verbreitet. Das ehemalige Zentrum bemühe sich die kirchlichen Einflüsse aller Konfessionen im Bündnis mit dem Judentum gegen Deutschland einzusetzen und zum Schluß habe sich der Weltbolschewismus in Moskau in diese Tätigkeit eingereiht, so daß die alten Feinde der deutschen Wiedergeburt, wenn auch nicht als Masse, so doch als Führung wieder uns gegenüberständen. Die nationalsozialistische Bewegung fuße auf drei Grundsätzen: 1. setze sie die nationale Ehre als Höchstwert aller ihrer Handlungen, 2. verträte sie die Gewissensfreiheit für alle Deutschen und 3. habe sie die Verpflichtung übernommen, das gesunde Blut in Deutschland zu schützen. Gegen diese drei Grundsätze habe die Novemberrepublik schwer gesündigt und wir könnten heute angesichts des neuen Kampfes gegen uns nicht mehr vergessen, was damals gegen Deutschlands Vergangenheit getan worden wäre, und wie man alles Große beschmutzt habe, um eine Wiedererweckung Deutschlands für die Zukunft zu verhindern. Die jüdischen Pazifisten hätten sich früher erdreistet zu schreiben, sie würden jeden Plan einer deutschen Wiederaufrüstung sofort an die Gegner verraten, der Prälat Kaas habe erklärt, aus moralisch=weltanschaulichen Gründen würde er sich mit seinen politischen Freunden einer deutschen Aufrüstung widersetzen und der Nater Strathmann vom sogenannten„Friedensbund deutscher Katholiken“ habe programmatisch ausgesprochen, man müsse den Frontsoldaten die Hand zum Gruß verweigern. Und so hätten sie gemeinsam alles getan, um Deutschlands Wiederaufstieg zu verhindern; nur gegen sie sei es möglich gewesen, die deutsche Gleimberechtigung in der Welt wieder zu erkämpfen und die Voraussetzung für eine deutsche Freiheit nach innen und außen überhaupt zu schaffen. Angesichts dieser Tatsache sei es bezeichnend, wenn neben den Juden und Bolschewisten, die Zentrumsemigranten einen konzentrischen Kampf auch heute noch gegen Deutschland führten. Der Jesuitenpater Muckermann habe in seiner holländischen Emigrantenzeitung erklärt, das Buch des Führers„Mein Kampf“ müsse von allen Christen abgelehnt werden! Dann habe er für die Kirche nicht nur das Recht, über Moral und Religion zu urteilen beansprucht, sondern noch am 4. August 1935 erklärt, daß auch die Bestimmungen über die„Fundamente des Staates“ der Beurteilung der Kirche unterworfen seien. Wie die Fundamente eines Staates ausfähen, für den die Zentrumsprälaten kämpften, das hätten wir in der Tätigkeit des Matthias Erzberger wie im Wirken der Novemberrepublik 14 Jahre lang gesehen, die nichts unversucht gelassen habe, die wirkliche Grundlage eines deutschen Staates zu zerschlagen und für immer das Erwachen der deutschen Nation zu verhindern. Als Folge dieser furchtbaren Korruption der Zentrumsführerschaft ergäben sich heute die Devisenprozesse der Orden mit nahezu logischer Konsequenz, denn wenn das Zentrum keine staatliche Moral kannte, so hätte auch den in Frage stehenden Orden keine Kenntnis davon kommen können. Erschütternd sei zu sehen, daß der Begriff„Deutschland“ bei den Angeklagten überhaupt keine Rolle spiele und daß auf die immer wiederholten Fragen des Gerichtsvorsitzenden, ob sich die Angeklagten nicht dessen bewußt gewesen waren, Deutschland zu schaden, immer die gleiche Antwort gekommen sei: Daran haben wir nicht gedacht, uns hat nur der Orden interessiert. Von diesem Staatsnihilismus sei es dann nur ein Schritt zu der Behauptung Muckermanns, eines gern gesehenen vortragenden Gastes im Kollegium germanicum in Rom, der erklärt habe, nicht die Devisen schiebenden Ordensschwestern und=brüder seien schuld, sondern die Gesetzgebung des Deutschen Reiches sei sittenwidrig! Das sei die freche Leugnung der Berechtigung des deutschen Daseins überhaupt und so sei es uns Nationalsozialisten heute mehr als je klar geworden, daß die alten Kräfte des Zentrums politisch mit dem Weltbolschewismus in einer Front ständen und es bedürfe gar nicht der Aufforderung aus Moskau, hier diese Front zu bilden, es bedürfe auch nicht der Aeußerung eines Prager Emigrantenblattes, daß sich katholische Jugendverbände mit Rotfront schon vielfach vereinigt hätten, um, wenn auch mit verschiedenen Zielen, die Gemeinsamkeit dieser weltpolitischen, gegen Deutschland gerichteten Tätigkeit nachzuweisen. Wenn wir dieses feststellen, so sprechen wir doch die Hoffnung aus, daß die Irregeführten unter unseren Gegnern doch noch den Weg zurück zur deutschen Nation finden. Ich habe früher erklärt, so fuhr Rosenberg fort, daß der neue Staat, um unter das Vergangene einen Strich zu machen, es unterließ, einen Gerichtshof einzusetzen, mit der Aufgabe, die gesamten Vorgänge zu prüfen, welche zum 9. November 1918 führten. Ich habe auch erklärt, daß unser Staat es unterlassen habe, die Spionagetätigkeit im Elsaß nachträglich zu untersuchen, daß er es auch unterlassen habe, die Fäden der separatistischen Bewegung im Rheinland bloßzulegen. Das alles war geschehen, um den alten Kampf nicht weiter zu führen, um abzuschließen mit der Vergangenheit. Angesichts des jetzigen Kampfes aber, der seitens des Weltbolschewismus, der Juden und der Zentrumsführer wieder eingeleitet worden ist, glaube ich, daß es an der Zeit wäre, zu überlegen, ob es im Interesse der geschichtlichen Wahrheit nicht notwendig erscheint, ein solches Untersuchungsgericht zu berufen, das aktenmäßig die von uns allen erlebte Zusammenarbeit zwischen Zentrum und Marxismus im Jahre 1918 feststellt und das die Tätigkeit der Zentrumsführer in der Separatistenzeit näher aufzeigt. Weiter ging Reichsleiter Rosenberg dann auf das Prinzip der Gewissensfreiheit ein, und erklärte, daß unsere Generation nicht schuld an der konfessionellen Spaltung sei. Er betonte noch einmal unter Hinweis auf seine Rede in Erfurt, daß nach wie vor die NSDAP keine Partei einer religiösen Konfession darstelle, daß sie als Bewegung nicht an einem religiösen dogmatischen Kampf teilzunehmen gedenke, daß sie jede echte religiöse Ueberzeugung programmatisch achte, deshalb in dieser Frage aber nicht der einen oder anderen Konfession ein Monopol zubilligen könne. „Was die nationalsozialistische Bewegung fordert, ist nur das seelische Selbstbestimmungsrecht eines jeden Deutschen. Das ist zu sichern gegen alle Angriffe. Die Aufgabe des Nationalsozialismus ist aber vor allen Dingen, die Lebensgrundlagen der gesamten Nation zu erkennen, und diese zu festigen, auszubauen und für alle Zeiten zu schützen. Wenn von der gegnerischen Seite erklärt wurde, daß die Gewissensnöte zum Widerspruch zwängen, so glauben wir ihnen nicht!“ Denn diese Gewissensnöte hätten die Konfessionen von 1918 bis 1933 haben müssen, wenn sie echt gewesen wären. Der neue Staat habe die Gottlosenverbände aufgelöst, er habe die Freimaurerei überwunden und für immer ausgeschaltet, er habe also das vollbracht, was alle Kirchen und kirchlichen Parteien zusammengenommen nirgends zustande gebracht hätten. Darüber hinaus habe der Nationalsozialismus die Freiheit der Seelsorge sicher gestellt und den Kirchen seinen Schutz angedeihen lassen. Aber diese Tat habe offenbar zu dem Glauben geführt, daß man den Nationalsozialismus nicht zu fürchten brauche, sondern, daß er gleichsam die Arbeit gegen die Kirchenfeinde besorge, um nun, alles vergessend, was Deutschland zugefügt worden sei, geduldig auf die neuen Befehle der Zentrumsprälaten zu warten. Anstatt Dank liege aber eine ungeheure Hetztätigkeit vor, die heute— im Jahre 1935— sogar dazu geführt habe, daß römische Seelsorger katholischen Nationalsozialisten das christliche Begräbnis verweigerten, während sie es einem Mörder zubilligten. Die Kirche sehe in Karl dem Großen einen ihrer größten Beschützer. Aber auch Karl habe in der Staatspolitik eine Stellung eingenommen, die gleichfalls für die Kirche als seine Schutzbefohlene vorbildlich sein müßte. Karl der Große habe an den Papst geschrieben, er, Karl, habe die Aufgabe, in der Welt der Ungläubigen zu kämpfen und Krieg zu führen, die Aufgabe des Papstes sei aber, wie Moses mit erhobenen Händen zum Himmel zu beten. So glauben die Nationalsozialisten auch heute, daß die Aufgabe der Kirche die Seelsorge sei. Das sei in ihren Augen eine ungeheure, das ganze Leben füllende Arbeit. Die Zentrumsprälaten scheinen aber der Ansicht zu sein, daß Seelsorge etwas Minderwertiges sei, und wollen politisch herrschen. Ihre Presse schreibe über„Kirchenverfolgungen“, und sie meine damit doch nur die Unmöglichkeit, heute Nationalsozialisten nicht mehr einsperren zu können wie früher. Die Herren reden so viel von Sünde und Buße, aber nur bei anderen. Sie selbst seien von einer Ueberbeblichkeit, als hätten sie nicht jahrzehntelang schwerste Verbrechen in Deutschland auf dem Gewissen. Man sage ihnen deshalb: Sie haben 50 Jahre an Deutschland schwer gesündigt, sie sollen jetzt 50 Jahre Buße tun! Reichsleiter Rosenberg ging dann auf den Schutz des gesunden Blutes ein, und erklärte, wenn die Natur auch nach kirchlicher Lehre von Gott geschaffen sei, so sei es eben Pflicht, diese gesunde starke Natur auch in uns Menschen zu schirmen. Wenn die Menschen durch die Errichtung der Weltstädte eine ungesunde Gegenauslese vrursacht hätten, dann sei es heute ihre Pflicht, diese Schäden wieder gut zu machen. In der Erhaltung des Gesetzes zur Verhüting des erbkranken Nachwuchses gebe es keine Kompromisse, und die alten Mächte würden sich damit abfinden müssen. Sie hätten einst den großen Albertus Magnus auf den Inder gesetzt. später aber heilig gesprochen— und so würden sie auch dieses Gesetz einmal anerkennen. Im übrigen habe der heilige Thomas von Aquino in seinem Hauptwerk ja selbst erklärt, es sei manchmal erlaubt, jemand an seinen Gliedern zu zerstümmeln. Er schreibt:„Weil nun ferner der Mensch wie zu Physiologenkongreß in Moskau. Der 15. Internationale Physiologenkongreß der in Leningrad getagt hatte und zur letzten Plenarsitzung nach Moskau übergesiedelt war, wurde wie die Taß meldet, am Samstag im großen Sitzungssaal des Konservatoriums offiziell geschlossen. Mittags empfing dann der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare. Molotow. das aus sechs Gelehrten bestehende Präsidium des Internationalen Physiologenkongresses, darunter Professor Dr. Otto Frank(Deutschland). Operndirektor Scheel bestätigt. Reichsminister Dr. Goebbels hat den Operndirektor der Duisburger Bühne, Rudolf Scheel, als Leiter des Duisburger Stadttheaters für die Dauer des mit der Stadt Duisburg abgeschlossenen Vertrages(d. h. zunächst auf zwei Jahre) in seinem Amt bestätigt. Geheimrat Finke Ehrendoktor der Universität Mailand. Die Philosophische Fakultät der Universita Catholica des S. Cnore in Mailand hat den Präsidenten der Görresgesellschaft und Senior der deutschen Geschichtsforscher. Geh. Rat Prof. Dr. Heinrich Finke an der Universität Freiburg, zum Ehrendoktor ernannt. * 220 politische Leiter erwerben SA=Sportabzeichen. 220 politische Leiter des Kreises 5 im Gau GroßBerlin der NSDAP haben am Sonntag die Prüfung für das SA=Sportabzeichen erfolgreich beendet und damit als erste geschlossene Gruppe politischer Leiter in Deutschland das SA=Sportabzeichen erworben, seinem Zwecke zum Gemeinwesen Beziehungen hat. so kann das Abschneiden eines besonderen Gliedes wohl dem Körper des Einzelnen zum Nachteil gereichen, jedoch dem Besten des Gemeinwesens nützen". Diese weit über die Sterilisierung hinausgehende Stelle sei offenbar der Kirche entgangen. Abschließend betonte Reichsleiter Rosenberg: „Ueber die Proteste der Vergangenheit wird unser Jahrhundert zur Sicherung der Lebensgrundlagen des deutschen Volkes zur Tagesordnung übergehen. Wir sagen das aber alles nicht, um einen Kampf zu entfesseln, sondern nur, um nach der Feststellung der Unerschütterlichkeit unserer Anschauung allen Gutwilligen nach wie vor die Hand zu reichen. Sie werden einmal erkennen müssen, daß auch sie als ehemalige Gegner mit ihren Nachkommen die Vorteile aus dieser nationalsozialistischen Haltung ziehen müssen. Donkosaken wählen ihren Ataman Im großen Festsaal des Pariser Hotels„Lutetia“ wurde der neue Ataman der Donkosaken Graf Michael Nikolcjewitsch Grabbe feierlich vereidigt. Es war eine große und ergreifende Feier, die von den Donkosaken der ganzen Welt ihrem neugewählten Ataman im prunkvollen Festsaal des altbekannten Pariser Hotels „Lutetia“ veranstaltet wurde. Eine Feier von Emigranten gewiß, aber von einem Menschenschlag, der voller Stolz und Vaterlandstreue zu den uralten Gesetzen der verlorenen Heimat steht. Es galt, ein neues Oberhaupt zu krönen, nachdem der frühere Ataman, General Bogajewskij, im vorigen Jahre gestorben war. Ueberall, wo es Donkosaken in der Welt gab, hatte man umhergefragt und Stimmzettel eingefordert, um den Würdigsten aus der Schar der Donkosaken an die Spitze dieser alten militärischen Genossenschaft zu berufen. Vier ehemalige russische Offiziere standen in engster Wahl. Von ihnen ging der„Kosak der Stanitzer Fünfhütten“, d. h. der Führer der Kosakengemeinschaft Fünfhütten, als Sieger hervor. Nun trat er in Frack und Ordensschmuck in der Pariser Fremde vor sein Volk. Hohe Geistliche der orthodoren Kirche in ihren schwarzen Kanonentalaren hielten ihm die heiligen Ikone vor, Kosaken brachten ihm Brot und Salz dar. Er aber schwor nach feuriger Rede den heiligen Gesetzen des Kosakentums Treue. Dann huldigten ihm begeisterte Rufe, an denen sich auch Vertreter des französischen Staates und Freunde der russischen Emigranten beteiligten. Die Donkosaken kennt auch in Deutschland jedes Kind. Aber die Wenigsten wissen, daß die Trupps der umherziehenden Balalaika=spielenden und singenden Donkosaken zu einer großen Gemeinschaft gehören, die nach Aufrichtung der Sowjetherrschaft ihre geliebte ukrainische Heimat verlassen haben. Diese alten Krieger haben sich in alle Erdteile verstreut. Sie sind in den bürgerlichen Berufen ihrer Gastländer untergetaucht. Oft geht es ihnen schlecht. Unter den Tarichauffeuren, Handwerkern und Fabrikarbeitern befindet sich mancher Kavalier des alten Larenhofes, der früher niemals an einen derartigen Lebensausklang dachte. Im Alltag sieht man diesen Männern auch kaum noch ihre frühere Vergangenheit an. Aber bei den großen Festen ihrer Gemeinschaft treten sie für Augenblicke in die alte Zeit zurück. Sie tragen ihre Uniformen aus der Zarenzeit, sie legen die Orden an, die sie sich im Weltkriege oft als Regimentskommandeure und Generäle erwarben. Sie finden in Stunden begeistertert Erinnerung in die alte Heimat zurück. Von dieser schmerzlichen Heimkehr stammt die Melancholie, die alle Kosakenfeste umgiot. Sie drückte auch der Ataman=Feier in Paris ihren Stempel auf. Im alten russischen Heere hatten die Kosaken, die ihrem Väterchen Zar aufs engste verbunden waren, nicht nur eine rein militärische, sondern zugleich innerpolitische Aufgabe. Sie wurden von der Regierung zur Sicherung der erworbenen Gebiete, zur Besetzung der„Linien" verwandt. Daher ließen sich viele Kosaken gerade in Sibirien nieder. Als sie von der bolschewistischen Revolution nach Osten vertrieben wurden, bildeten sie, besonders in der Mandschurei, neue Zentren. Hier gibt es noch heute ganze Kosakendörfer und Städte, die gegen die Sowjetherrschaft in Blutfeindschaft stehen. Es ist bekannt, daß gerade die Japaner diesen Haß auszunutzen verstanden. Viele Offiziere des mandschurischen Heeres sind Kosaken. Auch im Falle eines russisch=japanischen Krieges werden den ehemaligen UralKosaken von den Japanern Spezialaufgaben vorbehalten. Diese Nummer umfaßt 12 Seiten Druck und Verlag: Kölner Verlagsanstalt und Druckere:=G. in Köln. Hauptschriftleiter: Dr. Hans Koch: verantwortlich fur Politik und Wirtschaftsteil: Dr. August Wegener; für Kommunalpolitik und stadtkölnischen Lokalteil: Dr. Hans Koch: für Unterhaltung und Feuilleton: Werner Hofer; für den Umgebungs= sowie den Provinzteil: i..: Heinz Baums; für den Sporttell: i..: To. Kirschbaum; für das rechtsrheinische Gebiet: Ötto Lowig; für den Durener Lokalteil: Pau: Saupe, alle in Köln: für den Bonne: Loka###eil: Robert Colmant in Bonn; für Anzeigen ausschließlich Düren Tbeo Müller in Köln; für Dürener Anzeigen: Jakob Schiffer, Düren.—.=A. Vll. 35: Der neue Tag 40 555; hiervon Bezirksausgabe Bonn 2351; Bezirksausgabe Düren 2042. Montag, den 19. August 1935 Neue Tag Nr. 226 Werner Justus erzählt: Liebe, kleine Hortense Es mochte um die siebente Stunde des Tages sein, um jene Zeit, da die Schatten länger werden und das Licht der Sonne sich in rotgoldenen Glanz auflößt. Auf die Giebel des kleinen Dorfes senkte sich die erste Ruhe eines stillen Sommerabends. Da kam ein fremder Geselle des Weges; seltsam anzusehen, und den Bewohnern, die er aus den Stuben zu locken verstand, eine Erscheinung wie aus einer fremden Welt! Von schönem Wuchs, trug er auf dunklem Haar einen runden Hut, den eine Feder zierte und den er lässig zurückgeschoben hatte. Um den sonnengebräunten Hals hatte er ein helles Tuch geknüpft, das auf die Brust herabfiel und gur zu der kurzen Joppe stand. So lag schon im Anzug dieses Menschen für die Leute des Dorfes etwas Ungewöhnliches; doch die Fremdartigkeit dieses späten Ankömmlings wuchs in den Augen der Bewohner, als er, in der Dorfstraße angelangt, eine Harmonika über die Schulter streifte, stehen blieb und Weisen von überraschendem Wohlklang zu pielen begann... Die Fenster öffneten sich und bald standen auch in den niedrigen Türen der Häuser Jung und Alt, die mit fast sonntäglicher Miene dem Musikanten lauschten. Über die Gesichter der Mädchen lief jenes versonnene heimliche Lächeln flüchtiger Verliebtheit. Wie kam das alles? War all das, was sich in der stillen Dorfstraße abspielte so schön, daß man auf eine kleine Spanne Zeit Alltag und Mühen vergaß...? So mochte es kommen, daß der Spieler reichlich mit Gaben bedacht wurde, die er mit freundlichem Kopfnicken in die Tasche schob. Sein Weg durch die Straßen wurde zum Anlaß heimlichen Entzückens der Schönen des Dorfes und zu ehrlicher, ja fast neidvoller Bewunderung seitens der Burschen. Und das Alter war's zufrieden und nahm's hin in freudiger Einfalt. Als der Musikant geendet hatte und im Begriff war, seine Harmonika wieder über die Achsel zu streifen, trat ein Mann zu ihm: „Hört— Ihr solltet auch einmal drüben bei dem gnädigen Herrn spielen, dort vorm Schloß! Der gnädige Herr liebt die Musik!“ *** Am Ende des Dorfes— etwas abseits— lag in einem Park das von dem Bauern bezeichnete Schloß. Von dem steinernen Portal, dessen mächtige Eisentür nur angelehnt war, führte ein gepflegter Weg, von alten Kastanien eingefaßt, nach dem Gebäude, das sich dem Eintretenden in vornehmer Ruhe präsentierte. Im Hofe angelangt, spielte der Fremdling von neuem und seine Finger suchten sich ihren Weg auf den Knöpfen des Instruments mit gewohnter Sicherheit. Noch war die erste Weise nicht zu Ende, als sich im oberen Stockwerk des Schlosses ein Fenster öffnete, in dem ein junges Mädchen erschien, das dem ungewöhnlichen Vorgang im Hof mit sichtlicher Neugier und mit Wohlgefallen folgte. Unten stand eine fremde Gestalt, und die Akkorde eines meisterlich gespielten Instrumentes klangen durch Park und Abendstunde, daß es eine gar seltsame Art hatte... In dem braunen Gesicht des fahrenden Spielers lag ein Zug verträumter Zufriedenheit, wie man ihn wohl bisweilen bei Menschen wahrnimmt, die in der glücklichen Ausübung eines erwählten Berufes letzte und vollste Erfüllung finden! Ein zweites Lied folgte und diesem ein drittes, von einander getrennt durch ein paar überleitende Akkorde und den Wechsel in eine andere Tonart. Als der Spieler am Ende seines Vortrages den Blick noch einmal zu dem Fenster erhob, um mit einer leichten Verbeugung von seiner Zuhörerin Abschied zu nehmen, konnte er bemerken, daß diese nicht ohne Anteilnahme und Gefallen seinen Weisen gelauscht hatte! Es war dies nicht das ersteMal, daß sich unsichtbare Bande zwischen ihm und den Menschen, vor denen er spielte, gesponnen hatten; doch in dieser flüchtigen Begegnung der Blicke lag eine Schwingung von seltsamer Süße!— Er wandte sich schnell, als wollte er gewaltsam das eben Aufkeimende ersticken und eilte dem Ausgang des Parkes zu. Als er auf der Höhe des Hügels angelangt war, der sich außerhalb des mächtigen Gartens erhob, blieb er stehen und wandte sich um: Auf dem Feldweg gewahrte er ein junges Mädchen, das sich ihm näherte und in dem er bald das Fräulein des Schlosses wiedererkannte! Da stand sie nun vor ihm und ihre erste Verlegenheit unterdrückend, rief sie ihm zu:„Sie haben schön gespielt! Ich danke Ihnen! Hier— Ihre Belohnung!“ Und damit reichte sie ihm ein Geldstück. Der Fremde wußte nicht, wie ihm geschah. Mechanisch hob er den Arm und öffnete die Hand, in die das Mädchen eine Münze drückte. Sekunden quälenden Schweigens verstrichen, die wie eine Ewigkeit waren. „Auch ich danke Ihnen...“— er drehte langsam die die flache Hand, auf der das Geldstück lag, so daß es in den Sand des Feldweges fiel—„Möge es den beglücken, der es hier findet— hier, wo ich Sie noch einmal sehe und Ihre Stimme höre! Ich mag diesen Lohn nicht von Ihnen. Sie haben mich auch ohne diese Gabe reich beschenkt!“ Leichte Röte stieg in das anmutige Gesicht des Mädchens, dessen Augen der Fremde mit seinen Blicken festhielt. So standen sie sich eine Weile gegenüber, ohne ei Wort zu sprechen. Dann brach sie das Schweigen, indem sie freudig ausrief: „O, ja— es ist gut so! Mag es ein anderer finden! „Und nach kurzem Zögern fügte sie hinzu:„Wie heißen Sie „Marcell— ich heiße Marcell, gnädiges Fräulein.“ Der Spieler war einen Schritt näher an sie herangetreten, sodaß er den feinen Duft, der ihre Gestalt umspielte, einsog. Leichte Verwirrung bemächtigte sich seiner, und ein Schatten verhaltener Traurigkeit trat in seine Augen „und“— langsam setzte er seine Worte,—„wie ist Ihr Name.?“ „Hortense." Er suchte ihre Hand und küßte sie schweigend. „Liebe, kleine Hortense...“ Sie ließ es geschehen und lächelte. Und sich von ihr wendend, nahm er seine Harmonika und spielte im Davonschreiten noch einmal seine Melodien, die leiser und immer feiner wurden, je mehr der Weg wuchs, der sie von einand.r trennte... Sträfling Nr. 836 wundert sich 25 Jahre unschuldig im Zuchthaus! Rückkehr ins Leben Im Jahre 1909 war Josef Henri Wendling, ein junger französischer Bauer, nach Amerika ausgewandert. Die Liebe zu einem Mädchen hatte ihn über das große Wasser gelockt. Henri war in seine schöne Cousine Henriette Jacquemin vernarrt, die einige Monate vorher zu ihrem Bruder nach Loisville gereist war. Josef Wendling nahm die Stelle eines Hauswartes in einem Missionsgebäude an. Dem tatkräftigen jungen Mann behagte aber diese eintönige Arbeit nicht, und er beschloß, nach San Franzisko zu gehen, um sich dort eine neue Existenz zu suchen. Seine Gattin ließ er in Louisville zurück, wo sie inzwischen bei ihrem reichen Bruder Unterkunft finden konnte. Bald darauf ereignete sich jener furchtbare Vorfall, der das Leben des jungen Bauern vollkommen aus der Bahn werfen sollte. Im Keller des Missionsgebäudes, in dem Wendling früher als Hauswart tätig war, wurde die Leiche eines kleinen Mädchens gefunden. Es war dies Elma Keller, die Tochter eines reichen Bankiers. Das Kind war in den Keller gelockt und auf grausame Weise ermordet worden. Der Verdacht richtete sich gegen Wendling; er wurde auf Ersuchen der Louisviller Behörden in Haft genommen. Da er die engliche Sprache nur äußerst mangelhaft beherrschte, konnte er sich nicht einmal verteidigen. Er war überzeugt, daß sich seine Unschuld bald herausstellen würde. Diese Hoffnung erwies sich jedoch als trügerisch. Trotzdem sich auch Wendlings junge Frau und sein Schwager für ihn einsetzten, gelang es ihm nicht, den furchtbaren Verdacht zu zerstreuen. Die Geschworenen verurteilten ihn zu lebenslänglichem Zuchthaus. Wendling wurde zur Verbüssung seiner Strafe in eines der düstersten und gefürchtesten Gefängnisse der Vereinigten Staaten, das Zuchthaus von Eddyville überführt. Aus dieser Strafanstalt gibt es für die Insassen kein Entkommen. Es beherbergt durchweg schwere Jungen, von denen die meisten lebenslängliche Strafen abzusitzen haben. Wendling erhielt die Nummer 836, und von diesem Tage an war seine Existen als menschliches Einzelwesen ausgelöscht. Er war nur noch eine einfache, unpersönliche Nummer im Sträflingskittel... 25 Jahre saß Josef Henri Wendling hinter den undurchdringlichen Mauern des Riesengebäudes in Eddyville. Längst hatte er die Hoffnung auf seine Befreiung aufgegeben. Alles war ihm mit der Zeit gleichgültig geworden, sogar sein eigenes Schicksal. Seine Gattin glaubte noch immer fest an seine Unschuld und hatte ihm all die Jahre hindurch die Treue bewahrt. Der Sträfling Nr. 836 bekam sie nie zu sehen; aus ihren Briefen konnte er noch immer zärtliche Sorge und einen schwachen Schimmer von Hoffnung herauslesen. Und dann geschah das Unverhoffte. Ein Mann lag auf dem Totenbett. Der Priester wurde zu ihm gerufen, und nun gestand der Sterbende, daß sein Gewissen mit einer schweren Schuld belastet sei. Er habe im Jahre 1910 das kleine Töchterchen des Bankiers Keller ermordet, und er wolle nicht in dem Bewußtsein sterben, daß ein Unschuldiger für seine Tat im Gefängnis büßen müsse. Der Priester teilte das Geständnis des Alten den Behörden mit. Einige Tage später öffneten sich die Tore des Zuchthauses und ein blaßer, schweigsamer Mann trat in die Freiheit. Josef Wendling war wieder Herr seines Lebens und seiner Entschlüsse. Er konnte sich nach Belieben in der Stadt bewegen, konnte auch, wenn er wollte, in seine Heimat zurückkehren... Von seiner Ehefrau traf ein Telegramm ein, in dem sie ihm mitteilte, daß sie noch immer auf ihn warte und sich unsagbar darauf freue, ihn wieder zu sehen. Der ehemalige Sträfling Nummer 836 betrachtete lange und nachdenklich das Telegramm. Dann steckte er es in die Tasche und fuhr nach New York. Von dort schiffte er sich mit einem französischen Dampfer nach Europa ein. Seine Gattin blieb in Amerika zurück. In Le Havre betrat Josef Wendling zum ersten Mal wieder heimatlichen. Boden. Alles war verändert. Eine neue Welt hatte sich inzwischen auf den Trümmern der alten erhoben. Alles schien dem entlassenen Sträfling fremd und feindselig. Nirgends fand er Ruhe; wochenlang fuhr er von Stadt zu Stadt, bis er endlich auf großen Umwegen in seinen Heimatort gelangte. Seine Eltern waren inzwischen gestorben, seine Freunde in alle Winde zerstreut. Es fanden sich nur einige wenige Menschen, die sich des großen stämmigen Bauernjungen von einst erinnern konnten. Josef Henri Wendling hatte in der Strafanstalt das Handwerk eines Mechanikers erlernt. Jetzt übt er diesen Beruf auf dem Flugplatz in Dijon aus. Aber er fühlt sich unter Menschen nicht wohl. Am liebsten möchte er irgendwo als Gärtner oder Waldheger unterkommen. Man hat ihm eine Entschädigung von 5000 Dollar für die unschuldig verbüßte Haft zugesprochen. Wendling ließ dieses Geld seiner Frau überweisen. Er selbst hat keinen anderen Wunsch, ols nach den qualvollen fünf unozwanzig Jahren Ruhe und Vergessen zu finden Preuß.-Südd. Klassenlotterie Gewinnauszug 5. Klasse 45. Preußisch=Süddeutsche (271. Preuß.) Klassen=Lotterie Ohne Gewähr Nachdruck verboten Auf jede gezogene Nummer sind zwei gleich hehe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Nummer in den beiden Abteilungen I und II 9. Ziehungstag 17. August 1935 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 4 Gewinne zu 10000 M. 313408 398143 6 Gewinne zu 5000 M. 89359 176085 284456 10 Gewinne zu 3000 M. 59455 112535 169447 182463 245854 18 Gewinne zu 2000 M. 28173 60244 76357 136782 168589 289916 316030 365213 379926 62 Gewinne zu 1000 M. 11619 12715 37482 51871 74228 125110 127239 158043 161474 212326 217519 218521 231034 241313 247315 267655 305697 306451 313199 350007 356225 366931 369283 374899 381711 382972 383095 383691 386256 391380 393184 70 Gewinne zu 500 M. 13436 14576 23549 23684 36596 72049 73903 81580 101484 130132 142287 149136 151889 155724 156540 189113 195906 196049 210801 210818 218379 220031 232028 232647 253696 266144 283991 302167 303363 309583 310230 350100 392173 392256 393732 392 Gewinne zu 300 M. 4365 4494 4734 4886 5675 5965 5983 7838 9410 11124 13044 13062 15661 16982 17734 20215 20574 24804 28341 29521 32778 33069 33729 34304 38216 38709 38974 39056 39705 41609 43628 43738 46072 46570 50224 50317 50976 52396 52647 54210 55410 56274 56411 59112 59400 60406 63060 64514 65265 65295 67268 69467 70406 75163 77077 77677 83015 84520 84868 86616 91660 96923 100085 104254 106826 110460 111236 111457 111549 112619 117901 118514 121061 126470 132410 133316 134516 136798 138680 139259 140167 145584 145627 145873 156491 158553 159872 162476 164407 164960 165781 174976 176006 182467 183073 183647 184534 186730 187563 188471 191271 194605 197123 198084 199258 201192 201249 203878 204627 208292 208900 210766 212490 214226 217756 220901 222817 223135 229039 230095 231411 231778 232920 233655 238412 239038 240688 242777 242981 243077 256507 259410 260591 262205 262560 265145 265799 267775 274888 275022 278070 278821 278891 279630 280403 280822 281180 281740 284202 295397 298197 298309 298917 302373 306053 309330 311092 311720 311939 312205 317440 317474 319318 319574 323618 326232 326601 331290 332028 332092 335349 337439 338446 340762 343123 345575 346471 347554 348789 354345 358309 363539 366066 368799 372776 373972 378073 378525 378737 378865 383743 385509 388937 395585 397692 399756 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 150 M. gezogen 2 Gewinne zu 20000 M. 339731 8 Gewinne zu 5000 M. 41994 313159 2 Gewinne zu 3000 M. 98429 16 Gewinne zu 2000 M. 13820 45120 50234 125182 196238 388010 390311 50 Gewinne zu 1000 M. 945 26105 51118 80082 86064 174984 208826 226339 230056 242865 280290 297627 326928 347732 380883 383606 389351 390284 390846 396315 397408 56 Gewinne zu 500 M. 25341 26628 59007 81992 87439 108894 116191 119758 133230 148384 163253 165306 180356 230531 279613 281160 295879 328401 343408 362370 371559 376498 388065 397255 296 Gewinne zu 300 M. 2834 8862 11315 15810 16026 18637 20233 20608 23130 28323 42018 43207 45044 45321 54038 60638 62467 67999 68457 68986 74402 78098 85765 85773 86909 86952 101167 101724 102062 103503 111395 133644 144040 154295 168725 189323 195269 225020—.— 244651 247133 254554 272711 272753 273056 277043 285629 289617 69527 308190 102916 78969 237129 374633 395829 68819 133756 275871 351543 77819 95573 105341 123113 143223 163086 166081 184230 192946 214939 233637 264218 273710 107656 126483 144036 15350 166930 187117 194440 224164 24035 265621 „ 276947 290679 290766 291044 296214 297160 303254 314167 314869 317076 322208 325088 327419 336061 340644 344603 359422 359775 362381 374429 376321 379444 391704 399961 112644 133746 149029 155437 170589 190214 WEicee 200415 202020 227391 228574 118531 138936 149560 164284 172323 190350 293646 294562 303793 308628 319320 331490 351516 368800 38246 319687 333112 351738 369403 390504 13299 28275 56451 74639 94274 104504 120229 139419 150639 165558 184073 192139 202243 233319 2572537 273395 290515 295579 310191 321546 335194 357809 371423 390691 Im Gewinnrade verblieben: 2 Gewinne zu je 1000000, 2 zu je 300000. 2 zu je 100000. 2 zu je 75000. 4 zu je 50000, 4 zu je 30000, 10 zu je 20000, 68 zu je 10000, 124 zu je 5000, 282 zu je 3000, 676 zu je 20a., 2042 zu je 1000, 3328 je 500, 13436 zu je 300 Mark. Das ROMAN VON CAROLA IHLENBURG 18. Fortsetzung. „Du hast die Waffen vertauscht?“ fragte Alfi noch, und Hermano antwortete knapp:„Ich hatte die Geistesgegenwart. Er ließ die Pistole einen Augenblick auf dem Tisch liegen, ich tauschte sie gegen meine um. Ich hatte es mir fük alle Fälle schon so überlegt, falls der Junge gar nicht abdrücken würde. Und wirklich, er tats nicht! Nun faß mit an!“ Sie trugen beide den eingehüllten Leichnam über die Terrasse hinaus in den Garten. Nach dieser Seite hinaus gingen keine Dienstbotenzimmer und ringsumher waren nur Pinien und Ausschnitte der hohen Mauer zu sehen. Concepcion hatte sich aufgerichtet und starrte ihnen fach, während ihre Tränen versiegten.„Man darf die Nerven nicht verlieren!“ flüsterte sie vor sich hin.„Das eine ist geschehen. Nun werden wir Geld bekommen. viel Geld. Die zweihunderttausend können wir zUrückzahlen, und dann gleich weg, weg, weg von hier :.. Andere Namen... Und die Geschwister auch wegchaffen—— Ja, warum tue ich das alles? Es treibt das andere. Erst einmal gestohlen, betrogen, unterGlagen... Messer an der Kehle... dann um jeden Preis eine Rettung—— Nein. Don Pedro, es war auch eine Rache dabei, denn ich habe dich ja verflucht, wer. vu mit all deinem Geld mich nicht nehmen wolltest, cu hochmütiger Teufel!“ Und wieder stürzte das Wasser aUs ihren Augen wie aus zwei unergründlichen drunnen. Ihre Gedanken verwirrten sich, und es war 9r, als würde sie ganz leicht und als trennte sich ihre die vom Körper. Im Einschlafen hat man manchmal nichtige, fröstelnde Gefühl, und alles, was chlimmes geschehen ist, scheint einem geträumt und gar licht wahr.— Hinter zugezogenen Gardinen saß Heinrich, die Fäuste in die Augenhöhlen gepreßt, und dachte nach. Er dachte nach, warum er Jorinde nicht in ihrem Zimmer gefunden hatte. Er dachte nach, warum er in der Hand keinen Rückschlag der Waffe gefühlt hatte, als der Schuß sich löste. Er grübelte darüber, ob er nicht zur Polizei gehen sollte, zum deutschen Konsul. Immer wieder rannten seine Gedanken gegen Mauern. „Kerker“ hieß die eine,„Beweise" die andere,„Zeugen“ die dritte,„Mittellosigkeit" die vierte. Er saß in einer Falle der Verzweiflung, wie er nie gedacht hatte, daß es eine solche geben könnte. Sein Mund war ausgedörrt, seine Hände waren innen von nassem Schweiß bedeckt, der sich nicht abwischen ließ, sondern nachsickerte wie Blut. Zuweilen flüsterte er ganz unsinnige, kindliche Worte vor sich hin:„Bleib im Lande und nähre dich redlich!“ und dergleichen. Stunden verbrütete er so, ohne zu wissen, daß draußen der helle, goldene Tag angebrochen war. Endlich hörte er hastige Schritte, und Alfi öffnete mit einem Ruck die Tür.„Ihre Schwester hier?" fragte er atemlos. Heinrich starrte ihm aus verfallenem Gesicht entgegen und schüttelte nur den Kopf. „Verdammt!" stieß Alfi zwischen den Zähnen heraus. Sie ist weg! Und Sie wissen nichts davon? Sie ahnen nicht, wohin? Sie haben sie nicht noch einmal gesehen, gesprochen?“ Heinrich öffnete mechanisch die Lippen, um zu antworten, daß er selbst Jorinde schon in ihrem Zimmer vermißt hätte, als er sie am Morgen aufsuchen wollte Er blickte aus seinen sammervollen Augen auf Alfi, der hektische Flecke auf den Backen und entzündete Lider hatte. Und es war etwas in diesem Gesicht, eine unbeschreibliche Angst und Wut, die ihn stutzen ließ. Er fühlte mit plötzlicher Klarheit und tiefster Ruhe, daß nicht er, sondern dieser Mensch vor ihm mit Schuld beladen war. Er war kein schneller Denker, der junge Vondedeyk, er entstammte einer Familie, in der alle Männer langsam und umständlich und melancholisch gewissenhaft waren. Aber nun antwortete er ganz hellsichtig und instinktiv:„Meine Schwester...? Ja, sie hat mir allerdings gesagt, sie wollte diesen Morgen schwimmen gehen. Es ist ihre Passion, zu schwimmen. Sie hat sich schon immer danach gesehnt.“ „Es ist seit vier Stunden Ebbe!“ sagte Alfi heftig und warf einen Blick, der mit Mißtrauen geladen war, auf Heinrich. Heinrich, des Lügens ungewohnt, nahm das mit dem Schwimmen plötzlich selbst für Wahrheit und fuhr mit der Hand zum Herzen.„Ebbe“, rief er aus,„das bedeutet... daß sie... hinausgegangen ist... sie ist so leichtsinnig——“ Seine Nerven rissen. Er ließ sich in den Stuhl zurückfallen und warf den Kopf in die Arme. Aber im gleichen Augenblick sprang er wieder auf und rief: „Wir müssen suchen! Wir müsien suchen!" Alfis Gesichtsausdruck milderte sich, während er Heinrich am Arm ergriff.„Sie haben Grund genug, hier zu bleiben!“ sagte er.„Suchen wäre Unsinn. Die See liegt offen vor uns. Vielleicht ist sie spazierengegangen?“ Es fiel Heinrich ein, daß die Sache mit dem Schwimmen seine Erfindung war, und er rang vor Scham und Ekel gegen sich selbst die Hände.„Wo konnte Jorinde sein? Jorinde war klug, Jorinde verschwand nicht ohne Grund. Jorinde! Jorinde!" „Sie dürfen Ihr Zimmer nicht verlassen“, sagte Alfi und ging. Heinrich hörte, wie der Schlüssel, der außen steckte, umgedreht wurde. Er lauschte diesem kleinen Knacken nach und machte nicht einmal den Versuch hinzugehen und die Tür zu öffnen. Er blieb einfach sitzen in dem verdunkelten Zimmer mit den seidenen und samtenen Portieren, dem Reichtum der Teppiche, den vergoldeten Kandelabern und den alten bronzebeschlagenen Möbeln. In all dem Reichtum blieb er sitzen wie ein verirrtes Tier. Nur zwei= oder dreimal streiften seine Gedanken die fremde Frau, diese rätselhafte, dunkle Concepcion. Jorinde wachte aus totähnlichem Schlaf auf und sah zwei braune Gesichter über sich gebeugt. Sie lächelte wie über einen Traum und wollte die Augen eben noch einmal schließen, als sie der greifbaren erschreckenden Wirklichkeit der beiden Gesichter gewahr wurde und zu ihnen emporstarrte. Nun fingen die beiden an, in der fremden, verhaßten Sprache zu reden. Jorinde schüttelte den Kopf und erhob sich langsam. Sie trug ein violettes Kleid mit goldener Stickerei und lag hinter einem Heuhaufen, dicht an einer weißen Straße. Palmen und Zitronenbäume erhoben sich nah und fern, ein blasser Gebirgszug stieg in der Ferne auf. Aber ganz nahe war nun auch der große sanfte Kopf eines kleinen Esels zu sehen, der auf Jorinde und ihre Beschauerinnen zukam, indem er den langen Stengel einer Kleeblume einzog wie einen Spargel. Es waren Landarbeiterinnen mit phantastisch geknoteten Kopftüchern, die neben Jorinde standen. Die eine ging in ihrer Neugierde so weit, Jorindes Kleid zwischen zwei Fingern zu befühlen, aber gleich darauf zog sie scheu die Hand zurück. Jorinde, der eine verworrene Erinnerung an die vergangene Nacht aufstieg, lächelte mühsam, deutete achselzuckend auf ihr Kleid, auf die Gegend ringsumher und stammelte mehrmals:„No portugeis, Senhora!“ worüber die beiden in ein albernes Gelächter ausbrachen und die Hände zusammenschlugen. Immerhin bedeuteten sie Jorinde dann, sich auf den Esel zu setzen und mit ihnen zu kommen, dorthin, gegen den Hügel zu Jorinde nickte ihnen eifrig zu, stieg aber nicht auf den Esel, sondern ging einfach neben den dreien her, unaufhörlich von Seitenblicken beäugt. So gingen sie wohl eine halbe Stunde, ehe die weißen verwahrlosten Häuschen, deren Platz abgeblättert war, auftauchten. Hier und dort arbeitete jemand in einem Gemüsefeld und richtete sich auf, um die Augen mit der Hand zu beschatten, der hohen Gestalt im violetten Prinzessinnenkleid nachzublicken, und sich plötzlich andeutungsweise zu bekreuzigen. Auch die beiden braunen Frauen machten mehrmals dieses Zeichen auf ihrer Brust, so daß Jorinde schließlich mit gesenktem Kopf, in tiefer Not und Verlegenheit mit ihnen vor der dritten oder vierten der weißen Hütten anlangte, in der die Frauen verschwanden. Jorinde getraute sich keineswegs, ihnen zu folgen, sondern wartete draußen, während ein Dutzend gaffender, schmutziger Kinder sich herzutrollte. Endlich erschien die eine Frau wieder und breitete vor Jorinde fragend einen weiten, fleckigen Leinenrock aus, eine ebensolche Bluse und ein verschossenes Kopftuch. Fortsetzung folgt. Montag, den 19. August 1935 Nr. 226 NNeue Tag Königsberger Rede Dr. Schachts Fortsetzung von der ersten Seite schaft auf das engste mit derjenigen des Auslandes verflochten ist, so kann es keinem von uns und besonders mir nicht, als dem für die Inganghaltung der deutschen Wirtschaftsmaschinerie verantwortlichen Minister, gleichgültig sein, welche Folgen die erwähnten Störungen für uns im In= und Auslande haben. Es ist für die Führung unserer Wirtschaftspolitik unerläßlich, daß das Vertrauen in Deutschland als einem Rechtsstaat unerschüttert bleibt. Niemand in Deutschland ist rechtlos. Ohne gegenseitiges Vertrauen der Wirtschafttreibenden zueinander ist keine Wirtschaftspolitik zu führen. Daß dieses Vertrauen in der ganzen Welt heute so gering ist, ist einer der Hauptgründe für die lange Dauer der Wirtschaftskrisis. Auch wenn ich ganz absehe von den Leuten, die aus gewohnheitsmäßiger Feindseligkeit gar nicht anders können als Zwei##el und Verdächtigungen gegenüber unserer Wirtschaft zu äußern, so möchte ich doch auch den gutwilligen Zweiflern im In= und Auslande einige Daten und Angaben vorhalten, die unsere Wirtschaftspolitik beleuchten. In einem Punkte stimme ich zunächst mit meinen ausländischen Kritikern überein, nämlich daß die auswartige Schuld, die wir haben, eine schwere Belastung für uns ist. Die Nichtachtung des privaten Eigentums, die unsere Feinde im Kriege und in den Friedensdiktaten gezeigt haben, hat leider Schule gemacht. Das, was die feindlichen Regierungen auf diesem Gebiete gesündigt haben, dürfen wir mit vollem Recht als die größte Barbarei der Weltgeschichte bezeichnen. Diese planmäßige und überlegte Barbarei ist in der Tat weit schlimmer als amerikanische Lynchjustiz oder Einzelentgleisungen, die auch anderswo vorkommen. Als Deutscher habe ich nicht den Wunsch. eine solche Barbarei nachzuahmen. Ich bedauere es auf das äußerste, daß Deutschland zurzeit nicht in der Lage ist, den Verpflichtungen an das Ausland infolge der Transferschwierigkeiten in vollem Umfange nachzukomen. aber ich werde nicht aufhören, alle Bemühungen daran zu setzen, soweit es irgend möglich ist, die nun einmal bestehenden Forderungen zu befriedigen. In einem zweiten Punkt unterscheide ich mich schon etwas von meinen ausländischen Kritikern. Diese Kritiker verbreiten nämlich sehr gern die Meinung, daß Deutschland nicht imstande sein werde, die ausländischen Rohstoffe. die es braucht, herbeizuschaffen. Meine deutschen Volksgenossen, es ist jetzt genau ein Jahr her, daß ich mit Billigung des Führers es zum Grundsatz der deutschen Handelspolitik erklärt habe, nicht mehr kaufen zu wollen, als was wir bezahlen können, und in erster Linie das kaufen zu wollen, was wir nötig haben und erst in zweiter Linie, was für uns entbehrlich oder überflüssig ist. Seit der Verkündung des sog.„Neuen Planes“ befinden wir uns in einer fast ununterbrochenen Kette von Verhandlungen mit allen möglichen Ländern über die gegenseitigen Warenlieferungen. Ich habe noch nicht gefunden, daß irgendeines der fremden Länder hierbei Anstalten gemacht hätte, sich auszuschalten. Es ist richtig, daß sich unsere Handelsbeziehungen zu den verschiedensten Ländern sehr erheblich verschoben haben, aber gerade das hat für eine Reihe von Ländern ganz neue Möglichkeiten des Absatzes auf den deutschen Märkten geschaffen, die zur Linderung der Krise dieser Länder erheblich beigetragen haben. Und gerade solche Länder, die nicht durch übermäßige politische Auslandsverschuldung oder durch sonstige politische Bindungen in ihrer Handelspolitik gehemmt waren, haben von dem„Neuen Plan“ der deutschen Wirtschaftspolitik ganz erheblichen Nutzen gezogen. Dr. Schacht wandte sich dann dem dritten Punkt der inneren Finanzierung unseres Arbeitsbeschaffungsprogramms einschließlich der Wehrhaftmachung zu. Er sagte: Auch sehr maßgebliche und sachverständige Leute im In= und Auslande zerbrechen sich den Kopf darüber, woher denn eigentlich das Geld für die Arbeitsbeschaffung kommen soll. Ich kann diese Frage, die mich selbst täglich beschäftigt, nicht verübeln, aber ich kann versichern, daß weder Hexerei noch Trick dabei ist. Das Geheimnis beruht lediglich auf der einheitlichen und straffen Zusammenfassung der gesamten Finanz= und Wirtschaftspolitik, wie sie nur ein autoritäres Staatsgefüge ermöglicht. Mit einem demokratischen Parlament würde die Aufgabe nicht zu lösen sein. Tatsache ist, daß die Steuereinnahmen sich mit dem Fortschreiten der wirtschaftlichen Befestigung erheblich gevessert haben. Die Flüssigkeit des Geldmarktes hat es dem Reich gestattet, in beträchtlichem Umfange unverzinsliche und verzinsliche Schatzanweisungen zu begeben. Die Reichsbank konnte, soweit es währungspolitisch vertretbar war, Hilfsstellung leisten, weil die Privatwirtschaft in sinkendem Ausmaß an sie herantrat. Die Auflockerung der Bankdebitoren infolge gewinnbringenderer Beschäftigung hat es ermöglicht, Teile der für die Arbeitsbeschaffung erforderlichen Kredite auch auf die privaten Stellen des Bankgewerbes umzulegen. Das Geld, das durch die öffentlichen Aufträge in den Wirtschaftsprozeß hineingegeben worden ist, wird also von der Wirtschaft selbst wieder dem Reich für seine großen Aufgaben zur Verfügung gestellt. Die sehr geringe Ausweitung des Geldumlaufes und die etwas größere Zunahme des bargeldlosen Zahlungsverkehrs ist eine natürliche Folge der erhöhten Umsatztätigkeit in der Wirtschaft. Wir haben aiso zu Lasten der kurzfristigen Gelder Vorgriffe auf eine spätere Dauerfinanzierung gemacht. Diese spätere Konsolidierung ist selbstverständlich eine gewichtige und unerläßliche Aufgabe, und ich stehe nicht an zu erklären, daß die Hauptschwierigkeit noch vor uns liegt. Meine deutschen Volksgenossen, es darf niemand vergessen, daß es dem Arbeitsbeschaffungsprogramm der Regierung und insbesondere der Wehrhaftmachung zu danken ist, daß wir das große Heer der Arbeitslosen nahezu beseitigt haben. Die Summen, die hierfür erforderlich sind, sind, an den normalen Maßstäben gemessen, unerhört groß, und sie müssen einmal aus Leistungen und Ersparnissen des Volkes fundiert werden. Immer und immer wieder müssen wir dem deutschen Volke sagen, daß wir nicht im Schlaraffenland leben. Die Größe der Summen, die für die Arbeitsbeschaffung ausgegeben werden, könnte an dieser oder jener Stelle leicht zu der Ansicht verleiten, daß es auf ein paar Millionen mehr oder weniger nicht ankommt. In einer Zeit, die es uns verbietet, an eine Verbesserung der Löhne heranzugehen, ist jeder unnötig ausgebene Pfennig eine Erschwerung der Gesamtlage und es kann nicht genug an das Verantwortungsgefühl aller geldausgebenden Stellen appelliert werden. Wenn wir bei der bisherigen Finanzierung der Arbeitsbeschaffung den Weg über den kurzfristigen Geldmarkt gewählt haben, so ist das keine leichtsinnige Finanzgebarung, sondern eine wohlüberlegte Uebergangsmaßnahme bis zu dem Tage, wo sich ausreichende Sparkapitalien für eine langfristige Konsolidierung angesammelt haben. Die Sparkraft unseres Volkes ist es, der wir letzten Endes diese Konsolidierung anvertrauen müssen. Sparkraft wird sich aber nur zeigen, wenn Sparwille vorhanden ist; und ich hoffe, daß die vielen Geldtheoretiker, die immer wieder Kunststücke präsentieren möchten, aus meinen Ausführungen erkennen werden, welches Unheil sie anrichten, wenn sie immer wieder allerhand Geldabwertungspläne und dergleichen propagieren. Wer meinen Ausführungen gefolgt ist, der wird erkennen, daß die finanzielle Durchführung der großen Aufgabe des Führers steht und fällt mit dem Vertrauen in die Sicherheit und Beständigkeit der Schuldverschreibungen des Reiches und seiner Betriebe. Es wäre geraoezu Selbstmord und würde die Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms und der Wehrhaftmachung unmöglich machen, wenn die Reichsregierung die Interessen der Sparer verletzten würde. Die Arbeitsbeschaffung muß letzten Endes aus den ersparten Ueberschüssen der Wirtschaft und Arbeit finanziert werden, niemals darf und kann dies auf Kosten der Währung geschehen. Niemals dürfen und können sich aber auch Wirtschaft und Arbeit dieser Aufgabe enrziehen. Von Zeit zu Zeit taucht bei gewissen Leuten immer wieder einmal die sogenannte Sachwertpsychose auf. d. h. der Versuch, sich durch Kauf von Sachwerten, Aktien und sonstigen Sachwertanteilen einer vermeintlichen Entwertungsgefahr zu enrziehen. Meine deutschen Volksgenossen, der Herr Reichsfinanzminister und ich, wir haben, glaube ich, bereits durch unsere bisherigen Maßnahmen gezeigt, daß wir solchen Schlaumeiern beizukommen wissen. Ich betone hier: Wir sitzen alle in einem Boot und es wird niemandem Gelegenheit gegeben, auszusteigen. Es gibt nur eins: Vertrauen in die Seetüchtigkeit dieses Bootes und in die Führung des Kapitäns, der dem deutschen Reichsschiff befiehlt. Dieser Kapitän aber hat am 21. März 1934 jene Rede über die deutsche Sparkapitalbildung gehalten, bei der er die Worte sprach: „Wir werden die Kapitalbildung fördern und uns dabei keiner Mittel bedienen, die irgendwie die Achtung vor Eigentum oder Vertragsrechten hintansetzen. Das Vertrauen der deutschen Sparer wird auch in Zukunft von der Regierung durch keinerlei willkürliche Eingriffe und durch keinerlei leichtsinnige Finanzgebarung enttäuscht werden.“ * Meine deutschen Volksgenossen, es gibt für keine Deutschen eine bessere oder nützlichere Anlage für seine Ersparnisse, als daß er sie dem Deutschen Reich leihweise zur Durchführung der Arbeitsbeschaffung zur Verfügung stellt. Die Reichsregierung hat durch ihre kühnen und umfassenden Maßnahmen zur Beseitigung der Arbeitslosigkeit überhaupt erst wieder eine Sparbildung ermöglicht. Jeder einzelne muß deshalb in seinem eigensten Interesse dazu beitragen, daß das gigantische Aufbauwerk des Führers fortgesetzt und vollendet werden kann, indem jeder seine Ersparnisse solange in den Dienst dieser vordringlichen, für jeden einzelnen lebenswichtigsten Aufgaben stellt, bis wieder normale Weltwirtschaftsverhältnisse zurückgekehrt sind. Nur so kann der friedliche Bestand und die friedliche Arbeit unseres Volkes sichergestellt werden. Von diesem Willen zu friedlicher Arbeit, von diesem Vertrauen in unsere eigene Kraft legt die heute eröffnete Ostmesse Zeugnis ab. Wiley Post und sein Roboter Der Pionier des mechanischen Steuermanns Der jetzt auf so tragische Weise erfolgte Tod des Weltfliegers Wiley Post erinnert daran. daß er der erste war, der sich eines Roboters, eines mechanischen Steuermanns, bei seinen Flügen bediente. Wiley Post, der auf eine geradezu unfliegerische Weise in Alaska plötzlich den Tod gefunden hat, wer in jeder Hinsicht eine ebenso eigenartige wie einzigartige Persönlichkeit. Schon daß er Indaner war, hob ihn aus der Schar der Flieger heraus. Aber er war auch einäugig, und trotz dieses Mangels an natürlicher Sehschärfe war er Flieger geworden. Aus dem ursprünglichen Güterflieger wurde im Laufe der Jahre ein berühmter Weltflieger. Schon 1931 schlug er den Retord des Atlantikfluges von 1919 in westlicher Richtung. 1933 vollführte er seinen berühmten Alleinflug um die Welt, der ihn auch über Berlin führte. Nach sieben Tagen 18 Stunden und 49 Minuten traf er wieder in Newyork ein. Die Lösung großer Landstrecken= und Ueberwasserflüge ist sowohl eine Frage des Materials, aber auch der Bedienung durch den Menschen. Die ununterbrochenen Flüge stellen an den Flieger unerhörte Ansprüche. Die Mitnahme von einem oder mehreren Fliegern, die sich gegenseitig ablösen können, beeinträchtigt die Benzinvorräte. Die endgültige Lösung liegt auf dem Gebiet der mechanischen Steuerung. Versuche mit einem solchen eisernen Steuergerät waren bereits zu Beginn der dreißiger Jahre unternommen worden. Aber erst der Weltflug Posts im August 1933 zeigte, daß man über das Stadium der ersten Versuche hinausgekommen war. Post war der erste Flieger, der eine so ungeheure Strecke im Alleinflug zurückgelegt hat. Diese Leistung wäre natürlich nie möglich gewesen, wenn er andauernd die Steuerung hätte allein bedienen müssen. Allerdings hat sich auf dem Fluge Posts der chematische Steuermann nicht als völlig zuverlässig erwiesen. Auf dem ersten Teil des Fluges bis Berlin arbeitete er ungenau, und in Moskau mußte er einer gründlichen Generalreparatur unterworfen werden. Aus den Fehlern, die sich bei dem Weltflug Posts an dem mechanischen Steuergerät zeigten, haben aber die Konstrukteure aller Länder wertvolle Lehren gezogen. Bereits im vorigen Jahr stattete die holländische Luftverkehrsgesellschaft alle Apparate, die die 14000 Kilometer lange Strecke Amsterdam—Batavia befliegen, mit Robotern aus. Es handelt sich dabei um denselben Apparat, wie ihn Post gebrauchte, um ein Sperry=Gerät, das inzwischen eine Reihe von Verbesserungen durch amerikanische Ingenieure erfahren hat. Auch in Deutschland hat man Versuche mit Robotfliegern unternommen und hierbei das Boykow=Steuergerät benutzt. Die Engländer sind ebenfalls nicht müßig gewesen und haben eine Reihe von Flugmaschinen mit derartig verfeinerten Apparaten ausgerüstet, daß sie sogar ohne Flieger fliegen können. Allerdings haben sie das Problem noch nicht endgültig gelöst. Als vor einigen Wochen bei der großen Flottenparade vor dem König, die im Rahmen der Jubiläumsfeierlichkeiten stattfand, zwei der neuen Maschinen vorgeführt werden sollten, wurden sie, bevor sie ihre Künste gezeigt hatten, programmwidrig von den Flugabwehrgeschützen eines Kreuzers abgeschossen, so daß sie bereits 20 Minuten nach Beginn der Vorstellung ins Wasser fielen. Der Name„Robot“ oder„Roboter“ ist von dem tschechischen Worte„robota“ abgeleitet, das Arbeit bedeutet. Man versteht heute darunter ganz allgemein eine eiserte Maschine, die ähnliche Bewegungen ausführt, wie ein Mensch. Sie wurde bereits 1928 in Amerika erfunden und ist inzwischen außerordentlich vervollkommnet worden. Die Ausrüstung von Flusmaschinen mit Robotern ist im übrigen nicht nur eine technische, sondern auch eine sehr große finanzielle Frage. Wileys Weltflug hat allein 6 Millionen verschlungen. Dem allmächtigen Gott hat es gefallen, meinen lieben Gatten, unsern guten Vater, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Christian Fülles Handelsredakteur i. R. nach langem, schwerem Leiden, gestärkt durch die Heilsmittel der hl. kath. Kirche, im Alter von 60 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um Gebet und das Opfer der Priester für den lieben Heimgegangenen bitten in tiefer Trauer: Sophie Fülles geb. Werhahn Dr. med. Maria Fülles Dr. rer. pol. Theo Fülles Fidelis Fülles Therese Fülles Bertel Witteler Köln-Deutz(Alarichstraße 73), den 17. August 1935. Die feierlichen Excquien werden gehalten am Mittwoch, dem 21. August, morgens.00 Uhr, in der Pfarrkirche St. Heribert in Köln-Deutz. Die Beerdigung findet am gleichen Tage, morgens 11.30 Uhr, von der Leichenhalle des Nordfriedhofes aus statt. Trösser heißt das Möbellager große Trösser hat gute Möbel Trösser hat große Aus wahl Trösser ist sehr billig Trösser ist bekannt seit über 30 Jahren Gott der Allmächtige hat am 14. August in der Heil- und Pflege-Anstalt Andernach meine innigstgeliebte Gattin, unsere herzensgute Schwägerin und Tante Frau Paul Rother Maria geb. Denthoven versehen mit den Heilsmitteln der heiligen katholischen Kirche. im 53. Lebensjahre. nach 18jährigem, mit größter Geduld ertragenem schweren Leiden zu sich in die Ewigkeit abgerufen. In tiefer Trauer: Paul Rother auch im Namen der Hinterbliebenen Köln-Merheim Irh.(Pallenbergheim 11). Chemnitz. Dresden. Rähnitz, den 19. August 1935. Die Beerdigung hat bereits am 18. August stattgefunden. (18 348) Maßschuhe beseitigen alle Fußbeschwerden Handarbeit-Qualität Paßform garantiert. Mk 12.50—26.00 Maßgeschäft u. geprüfter Fußsbezialist F. H. Leukel, Nippes. Hartwichstraße 55 Möbel-Trösser Köln. Breite Str 1 c. an der Hohe Straße. Toreingang(15 985) GEE Bettwäsche Tischwäsche, Leibwäsche besonders billig. Hochhaus, Zim mer 56. Einzel verkauf.(18342 Elektromotore u. Zubehör, elektr. Kraft. und Lichtiler. Treibriemen billigst. 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August 1935 Von C bis 24 Uhr Der Freiballon Köln der Kölner Fliegerortsgruppe des Deutschen Luftsportverbandes, der Sonntag morgen gegen.10 Uhr am Aachener Tor unter Führung von Freiballonführer Konen ausstieg, landete glatt um 16.25 Uhr in Oberwallmenach bei St. Goarshausen. Am Sonntagmorgen stießen an der Weißenburgstraße ein Motorrad und ein Personenkraftwagen zusam men. Der Fahrer des Motorrades trug einen Unterschenkelbruch davon. Er wurde nach Neuß gebracht woher er stammt. Die Einweihung eines neuen Schießstandes des Ehrenfelder Schützenvereins wurde durch ein trau riges Ereignis beschattet. Ein 61jähriges Vereins mitglied sank plötzlich vom Schlage getroffen zu Boden. Man schaffte ihn sofort ins Krankenhaus, wo er bald darauf starb. Spät-Sommer Grauverhangener Himmel verleitet an manchen Tagen, an den Abschied des Sommers zu denken, aber sobald die Sonne nur einmal in voller Pracht am blauen Himmel scheint, sind alle langen Befürchtun gen verflogen. Noch haben wir Zeit! Noch sind die Tage lang und hell, noch ist die Luft warm und köstlich, noch duftet es auf Wegen und Stegen, und die Gärten sind bunt. Diese gesegneten Gärten! Es ist, als drängten sich auf jedem Fleckchen die Blumen als wollte jede von ihnen sich Raum schaffen. Ihr seliges Blühen ist die Erfüllung ihres kurzen Lebenstraumes. Stark und stolz stehen die Bäume in ihrem dichten Laub, wissen noch nichts von Welken und Vergehen; sie saugen mit allen Poren den Odem des Sommers ein. Kaum wissen wir, welcher Tageszeit wir den Vorzug geben sollen. In der Morgenfrühe liegen oft schon Nebel über der Landschaft, alles ist zart und silberig, aber wir ahnen schon ein Leuchten hinter dem Grau, der Mittag mit seiner strahlenden Helle und Lichtfülle kündigt sich an. Dann wird der Himmel so hoch, die Luft so klar, wir meinen in eine blaue Unendlichkeit weit, weit hineinschauen zu können. Die Vögel sind stumm, jetzt herrscht die große Stille des Sommers, ein feiertägliches Ausruhen in der Fülle des Lebens, wunderbar erquickend und bereichernd. Am Abend erleben wir Sonnenuntergänge von unwahrscheinlicher Pracht. Manchmal steht die Sonne wie ein glühender, riesiger Feuerball am dunstigen Westhimmel. Und langsam, ganz langsam schiebt sie sich hinter den Horizont, sinkt hinein in den Schattensack der Erde, und die Dunkelheit kommt. Dann wartet unserer neue Beglückung: Sterne glimmen auf. In den späten Augustnächten können wir schon wieder von einem Sternenhimmel reden, während die Vorsommernächte zu hell waren um das Gefunkel der Milliarden von Sternen zur Geltung kommen zu lassen. Aber jetzt, wenn der Himmel wieder sein samtiges tiefes Dunkelblau bekommt, werden wir alle zu Sternguckern. Wir suchen die altvertrauten Sternbilder am Himmel, wir lassen uns von Kundigen andere zeigen und bei Namen nennen. Reizvoll ist das und geheimnisreich. Und wen durchliefe nicht ein Schauer, wenn plötzlich in leuchtender Kurve eine Sternschnuppe ihre Bahn zieht? Es ist so schön, sich bewußt zu werden, daß man im Tiefsten nach irgend etwas Sehnsucht hat. Mag der Alltag. mag die Oberfläche reich und bunt sein. — das Allerschönste in uns ist doch: Sehnsucht haben können! In der Sehnsucht blüht unser Wesen am reichsten auf. in der Sehnsucht entfaltet sich, was gut und warm ist. Daß dem Mnschen die Sehnsucht in die Wiege gelegt wurde, war das vornehmste Geschenk des Himmels. Und eine weiche dunkle Sommernacht, in der von irgendwoher Musik klingt, in der süßschwer Rosenduft zu uns dringt, in der Sterne flimmern und leise der Nachtwind flüstert, ist gerade die rechte Zeit. Sehnsucht zu wecken. Die Reihe Kölner Schützenfeste Jubel in Sülz und Klettenberg Festbeirieb diesmal auf dem Blankenheimer Platz! Leben wie selten zuvor Auf dem Schießstand standes hob sich der schießsportliche Wettbewerb innerhalb der Gesellschaft mehr und mehr. Der Kampfmannschaft des Vereins waren große Erfolge beschieden, so die Kreismeisterschaft Süd=B. Mehrere Mitglieder erkämpften die goldene Nadel des Deutschen Schützenbundes. Besonders warb die Schützengesellschaft für ihre Jungschützen=Abteilung. Samstag abend zog ein stattlicher Fackelzug durch Sülz=Klettenberg zu dem reich geschmückten Festzelt am Blankenheimer Platz Dort gedachte der Vereinsführer Edm. Steindor der verstorbnen Mitglieder. Er erwähnte dann, daß der Verein es seinem Exkönig, Beigeordneten Ebel, es zu verdanken habe, daß die Stadt Köln ihm den Festplatz am Blankenheimer Platz, mitten in Sülz=Klettenberg, überlassen habe. Nach einem feierlichen Hochamte in St. Nikolaus stieg am Sonntagmorgen ein Frühschoppen im Schützenhause Dürr an der Sülzburgstraße. von wo auch nachmittags ein außergewöhnlich stattlicher Festzug unter Beteiligung fast aller Ortsvereine und sehr vieler auswärtiger Schützengesellschaften zum Festzelt bewegte. Dann zogen die Schützen zu dem im äußeren Grüngürtel neuerbauten Schießstand— zum sportlichen Wettbewerb. Der Festplatz ist von Schaustellern reich beschickt. Alt und jung kommt auf seine Kosten. Montag mittag wird der neue König„geschossen“. Gut Schuß! * Der Ehrenfelder Schützenverein weihte am Sonntagmorgen seinen neuen Schießstand an der Takustraße ein. Vereinsführer von Umbscheiden hielt zur Hissung der Fahne vor der Halle eine kernige Ansprache an die vollständig angetretenen Schützenkameraden. Leider ist von einem Trauerfall zu berichten: Das Vereinsmitglied Karl Pennig wurde von einem Herzschlage betroffen. Ein sofort herbeigerufener Arzt konnte leider nur den Tod des allseits beliebten Schützenbruders feststelled. Herr Pennig, der im Alter von 61 Jahren stand, genoß in weiten Kreisen der Ehrenfelder Bürgerschaft großes Ansehen. auf dem Rummelplatz Photos: Maier Kaum waren zu Anfang des Monats die letzten Böllerschüsse aus Anlaß des 500jährigen Bestehens der Bürgerschützenbruderschaft vom hl. Sebastianus in Mülheim verhallt, da setzte das Deutzer Schützenfest ein. Herrliche Festzüge, Feuerwerk und ein glänzender Königsball bis in den hellen Morgen! Und nun kommt St. Hubertus in Sülz=Klettenberg an die Reihe. Wenn das Wetter will(und es scheint zu wollen), dann werden die Vorbereitungen des rührigen Vorstandes sich in jeder Weise lohnen. Das Jahr 1934/35 war für die Gesellschaft sehr erfolgreich. Durch den Neubau eines modernen SchießBewegter Polizeibericht Eine 25jährige Kinderpflegerin in der Gyrhofstraß versuchte am Sonntagmorgen ihrem Leben ein Ende z machen. Sie nahm zuerst Morphium und öffnete sie dann die Pulsadern. Sie wurde ins Krankenhaus ge bracht. * Zu einem Zusammenstoß zwischen der Straßenbah und einem Personenkraftwagen kam es am Sonntag ar Adolf=Hitler=Platz. Das Auto wurde beschädigt. Per ionen sind glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen Ein Motorradfahrer aus Bonn erlitt auf der Neuße Landstraße infolge Reisenschadens einen Sturz. In be sinnungslosem Zustand kam er in das Vinzenzhaus. An Sonntagnachmittag stieß ein Radfahrer mit einem Per sonenkraftwagen zusammen. Er trug eine Oberschenkel verletzung davon. * Als Opfer des Alkohols lief am Sonntag ein Be trunkener an der Ecke des Übierrings und der MainzStraße gegen einen Straßenbahnzug der Linie 16. Mi einem Rippenbruch und einer Kopfverletzung kam e ins Krankenhaus. In Flittard wurde am Samstag eir siebenjähriger Junge von einem Personenkraftwager überfahren. Mit einer Rißwunde am Kopf kam er in das Dreikönigen=Hospital. * Am Sonntagmorgen fand man auf dem Messegelände einen Mann besinnungslos auf einer Bank liegen Er wurde ins Deutzer Hospital gebracht. In der Schwimmbahn des Stadions zog sich ein Mann beim oprung eine Verletzung der Kniescheibe zu. Er kam inz Krankenhaus. Fahnenweihe beim Grünen Korps Festabend in Ehrenfeld 5 Christian Fülles 1 In der Pfingstwoche berichteten die Blätter, daß Christian Fülles, der angesehene und hocheschätzte Kölner Journalist, der über drei Jahrzehnte indurch bis zum Frühjahr 1933 der Handelsredaktion der Kölnischen Volkszeitung angehörte, seinen 60. Geburtstag begehen konnte. Leider muß dieser Mitteilung heute, nur zwei Monate später, die traurige Tatsache angefügt werden, daß es Christian Fülles nicht vergönnt war, diesen 60. Geburtstag lange zu überleben. Sein Gesundheitszustand verschlimmerte sich seit jenem Tage mehr und mehr; in der Nacht zum Sonntag ist er dem Leiden, das ihn heimgesucht hatte, erlegen Was damals bereits festgestellt wurde, mag heute noch einmal unterstrichen werden: Christian Fülles war eine Zierde seines Berufes, ein Mann. dessen Andenken nicht nur unter den engeren Berufskollegen, sondern im großen öffentlichen Leben überall dort unvergessen sein wird. wo sich die Lauterkeit und Liebenswürdigkeit seines Wesens auswirken konnten. Di Ortsgruppe Köln des Infanterie=Regiments Nr. 235 im Grünen Korps(Langemarck=Kämpfer) hatte am Samstag ein Fest. Unter Beteiligung von zahlreichen Abordnungen auswärtiger Ortsgruppen und Kölner Regimentsvereine konnten die Kölner Langemarck=Kämpfer der 26. Reservekompanie des Regiments eine Fahne weihen. Ein stattlicher Festmarsch durch die Straßen Ehrenfelds lenkte zu etwas ungewöhnlicher Zeit die Aufmerksamkeit der Bevölkerung auf das Geschehen. Im Gasthof Latten entwickelte sich ein rechtes Soldaten= und Kameradschafts=Festprogramm, das vom Ortsgruppenführer Heuser vorzüglich geleitet wurde. Nach dem Einzug von 23 Fahnen und nach der Begrüßungsansprache des Ortsgruppenführers hörte man von Frl. Maria Schuster einen fein vorgetragenen Prolog an die alten Kameraden vom Gilsa=Regiment. Passende Rezitationen sprach auch Frau Burchardt. Die Fahnenweihe nahm Oberstleutnant von Sommerfeld vor, der damit eine markige Ansprache verband. Tenor der Ausführungen des beliebten Offiziers war der Ausdruck der Freude über die wiedererlangte Wehrhaftigkeit des deutschen Volkes, deren sich die gesamte Nation würdig erweisen müßte. Den mit viel Beifall ausgenommenen Worten des Redners folgte die Totenehrung durch den Ortsgruppenführer. Totenehrung bei Langemarck=Kämpfern greift im Rheinland besonders an die Seele. So nahmen auch alle Anwesenden die Gedenkworte an die Helden des Regiments mit tiefer Ergriffenheit auf. Korpsführer Dr. Braß betonte in besonderer Ansprache, daß es ein Irrtum sei, anzunehmen, die Langemarck=Kämpfer hätten sich nur aus Studenten zusammengesetzt. Wenn auch überwiegend Jugendliche vor Langemarck gestritten hätten und gefallen wären, so hätten diesen Regimentern jedoch Volksgenossen aller Schichten angehört. Die Worte des Korpsführers klangen aus in ein Sieg=Heil auf den Führer und den Gesang der Nationalhymnen. Ein Vertreter der Ortsgruppe Düsseldorf berichtete von einer Besichtigungsfahrt zu den Langemarckgräbern und teilte mit, daß diese in einem vorzüglichen Zustande sich befänden und der lebenden Generation Ehre machten. Noch manche Ansprache gab Kunde vom guten Kameradschaftsgeist beim Grünen Korps. In vorgerückter Stunde erst konnte man darum zur Fidelitas übergehen, die auch noch lange Zeit die alten Kameraden zusammenhielt. HI marschiert nach Nürnberg Ueberall im Reich setzen sich in diesen Tagen d Marschkolonnen der Hitler=Jugend von ihren Stan orten aus zum Sternenmarsch nach der Stadt de Reichsparteitages in Bewegung. Dieser Adolf=Hitle Marsch der Hitler=Jugend nach Nürnberg ist ein gr ßes Bekenntnis der deutschen Jugend zu ihrem Führ und zum Reich. Am Mittwoch. 21. August, wird die Abordnung de Gebietes Mittelrhein Köln verlassen, um 14 Marsch= und 7 Ruhetagen die Bannfahnen des Gbietes nach Nürnberg zu tragen. Um 10 Uhr morgen findet auf dem Rathausplatz eine schlichte Feier sta der die Vertreter der Partei und der Behörden be wohnen werden. Ferner nehmen Ehrenformatione der Landespolizei, des Deutschen Arbeitsdienstes, de SA. SS und Abordnungen der Politischen Leiter. de H3, des DI und des B0M an der Feier teil. Di Kapelle der Landespolizei wird in Verbindung mi Sprechchören, Liedern und Fanfaren der HI den Ganzen den musikalischen Rahmen verleihen. Nach de kurzen Feier werden die Teilnehmer am Adolf=Hitler Marsch mit den Bannfahnen, geleitet von der Kapell der Landespolizei und den Ehrenformationen, i# Richtung Siegburg abmarschieren. Der Weg geht durch folgende Straßen: Rathaus platz. Judengasse, Gürzenichstraße. Schildergasse. Heu markt, Hindenburgbrücke, Siegburger Straße. Au der Siegburger Straße werden die Führer der Bewegung gegenüber der Benjaminstraße den Vorbeimarsch abnehmen. Montag, den 19. August 1935 Nr. 226 NNeue Tag unterrichtet die 25000 Zuschauer vor und während der Flüge auf das genaueste, eine begrüßenswerte Einrichtung. Eine dichte Wolkendecke, die sich drohend über der Heide zusommengezogen hatte, machte endlich der Sonne wieder Platz und so geht auch der zweite Teil der Darbietungen bei echtem Flugwetter in Szene. Hier sind es die hervorragenden Vorführungen des DeutMotorengebrumm fast bis Köln In Hangelar war Flugtag Rund 25000 Zuschauer Reichhaltiges Programm Schon zur frühen Morgenstunde setzten sich unzählige Fußgänger aus allen umliegenden Ortschaften nach Hangelar in Bewegung. Fahrzeuge aller Art lösten nach Mittag die Fußgänger ab. Auffallend die große Zahl ausländischer Wagen. die Kurs Hangelar steuerten. Die Elektrischen Bahnen nach Hangelar hatten Hochbetrieb. Volksflugtag wie er eindringlicher nicht gedacht werden konnte. Alles, was nur irgendein flugbegeistertes Herz sein eigen nannte, hatte sich auf der Heide eingefunden. Familien die schon in den ersten Morgenstunden losgepilgert waren, ließen sich Mittags bei Konzert und Vorführungen schon anwesender Flieger die mitgebrachten Butterbrote— hier und dort mundete auch der Kartoffelsalat— gut schmecken. Unermüdlich landete und stieg die„Ju 52“ auf, die glücklichen Gewinner der Freiflüge über Bonn zu entführen. Jünglinge und Greise, Frauen und Mädchen, mit Photo=Apparaten und ausgerüstet, blickten verzweifelt auf die mitgebrachte Belichtungstabelle. Man wollte sich doch an dem ausgeschriebenen Photowettbewerb beteiligen und da mußte just Frau Sonne immer dann hinter den Wolken verschwinden, wenn man sich nach viel Mühe und Plag die richtige Belichtung endlich errechnet hatte Pech! Liesel Bachs Tigerschwalbe landete. Möltgen entstieg ihr. Die Europameisterin selbst war noch nicht zu sehen. Die junge Fallschirmpilotin Irma Brumann aus Landshut ordnete ihren Schirm auf dem Rollfeld Braun gebrannt, hellblond, steht sie dort. Als 15jährige ist sie in Berlin erstmalig abgesprungen. Bei der damaligen Landung blieb der Schirm im Stacheldraht hängen. Sie selbst wurde dabei verletzt. Dieses Mißgeschick hatte sie jedoch nicht entmutigt, aber die Luftpolizei verbot ihr damals eine weitere Betätigung als Fallschirmpilotin. Im Herbst vorigen Jahres konnte sie ihre liebgewordene Betätigung wieder aufnehmen. Gestern sollte ihr einundzwanzigster Absprung stattfinden. Sorgsam legt die Pilotin ihren Schirm in Falten und verpackt ihn mit den Schnüren im Sack. Fertig zum Start! Man wünscht ihr ein herzliches Glückab! Tapferes Mädel, die Kleine, man sieht ihr soviel Mut nicht an. Soeben ist Liesel Bach im Wagen angekommen. Stör trudelt ein, der Zeiger rückt jetzt mit Geschwindigkeit der 16. Stunde entgegen. Zum letzten Imbiß gruppieren sich ganze Völkerstämme um die Tische der fliegenden Händler, deren belegte Brödchen und Biere reißenden Absatz finden. Nun surrt es am Rollfeld auf. Die teilnehmenden Flugmaschinen steigen zur Begrüßungsrunde hoch. Bestaunt werden die Flüge der bekannten Heinkel=Blitzmaschine H E 70. Wie sie den Turn, die Loopings vorführt! Einer Kunstflugmaschine gleich meistert sie die Figuren mit spielender Leichtigkeit und eingezogenem Fahrgestell. Passagiere steigen nachher ein und in Sekundenschnelle ist die H E 70 in Richtung Köln verschwunden. Liesel Bach auf Fieselers Tigerschwalbe fliegt ihr Programm mit der gewohnten Sicherheit. Der schwierige Looping nach unten, den man Jahre hindurch für unmöglich hielt, Rolle im Kreis, der Rückenflug und alle die anderen Kunstflugfiguren rechtfertigen ihren Titel als Europameisterin. Liesel Bach fährt eine Ehrenrunde im Wagen, bejubelt von den Zuschauern. Stör und Möltgen messen ihre Kräfte im Luftrennen. Der Ansager auf dem Dach der Flugzeughalle Neue Gartenstadt wächst in Nippes In der letzten Woche sind die letzten noch stehenden Schlote der alten Kretzerschen Teerfabrik niedergelegt worden. Ein paar kümmerliche Mauerreste schwarzverruster Fabrikbauten künden noch von einem Betriebsunternehmen, das sich wegen seiner Eigenart, insbesondere wegen seiner„Ausstrahlungen“ niemals sonderlich beliebt gemacht hat, wenn auch seine hohen Schornsteine in vergangenen Jahrzehnten in gewissem Sinne„Wahrzeichen“ von Nippes waren. Während nun ein ganzes Jahr fast an diesem riesigen Fabrikkomplex Abbrucharbeiter tätig waren, folgten ihnen Meter um Meter, Zug um Zug Ausschachtund Baukolonnen auf dem über 30000 Quadratmeter großen Gelände, das von der Neußer=, Nord=, Nienler Straße und dem verlängerten Riehler Gürtel begrenzt ist, Ein= und Mehrfamilienhäuser zu errichten. Kaum sind die letzten Schornsteine und Fabrikbaureste gefallen, so sind auch schon zwei neue Straßenzüge einer schnell wachsenden Gartenstadt sozusagen fertig und bereits verschiedene der erstellten Häuser bezogen. Auf dem riesigen Terrain, das nun etliche Jahre hindurch durch die zur Ruine gewordenen rußschwarzen Fabrikbauten verunstaltet wurde, stehen, wenn dieses Bautempo so weiter geht, in kurzer Zeit mehr als achtzig schmucke Häuser in einer Großanlage von Gärten und Grünflächen. Als vor gut einem Jahr die Entscheidung über den Abbruch der stilliegenden Fabrik gefallen war, tauchte sofort der Plan auf, in diesem sonst wenig freundlichen Stadtgebiet zur Auflichtung und Verschönerung eine„Gartenstadt" zu bauen. Das Gelände wurde aufgeteilt und fand bald zahlreiche Bauinteressenten. Das gesamte, jetzt schnell fortschreitende Projekt ist ein Bauvorhaben von Beamten und Angehörigen des Mittelstandes, das zum Teil von der„Treu=Bau"=Berlin und vom öffentlichen Geldmarkt finanziert wird. Die Einfamilienhäuser sind von 14000 Mark an zu errichten, für die Mehrfamilienhäuser sind etwa 19·000 Mt. erforderlich. Das Baugelände, in das auch der naheliegende Fußballplatz fällt, wird durch die verlängerte Yorkstraße in zwei Teile geteilt. Mehrere Stichstraßen gehen von der Achse Lüderitzstraße aus. In der Mitte des Geländes ist ein großer, der mal einst baumbeschatteter Platz vorgesehen, in den die Lüderitzstraße einmündet. Gegenwärtig sind die nach den ehemaligen deutschen Kolonialgebieten Kamerun und Togo benannten Straßenzüge zum Teil fertiggestellt. Häuser sind bereits vergeben. In dem künftigen Wohnkomplex werden alle Baublocks zur Sonnenseite gerichtet sein. Der verlängerte Riehler Gürtel gibt ihnen nach Norden hin den Abschluß. Im Gegensatz zu den benachbarten hochgeschossigen Häusern werden die Wohnhäuser dieser künftigen„Gartenstadt“— auch zur Nordstraße hin— Kleinhäuser sein. Hier wird ein Vorstadtbild geschaffen, das zu den weiter entfernt liegenden Großsiedlungen von Merheim und Mauenheim eine wirkungsvolle Ergänzung darstellt. Obschon Nippes wahrlich noch nicht alt ist, zeigte sich doch bei den Abbruch= und Neubauarbeiten an der Neußer= und Nordstraße sehr deutlich, wie notwendig selbst hier schon eine Sanierung im Sinne der Altstadt=Auflichtung ist, ein Zeichen, wie wenig man im vergangenen Jahrhundert die heute unerläßlich scheinenden Imponderabilien„Luft",„Sonne" und„Freiplätze“ gewertet hat. 63 Stör.“ In München gibts natürlich viele Stör. Eine Verwechilung natürlich, aber macht nichts, bin mit meiner Arbeit gerade fertig!“ Salcher würde gesagt haben: Nä, wat et net all gitt! Jetzt tritt Professor Springel aus Dransdorf, der fliegende Professor, auf den Plan mit Zylinoer und Regenschirm! Auf dem Dach der Halle hält er mit dem Ansager ein Zwiegespräch. Spielerei, dieses Fliegen, meint der gute Professor, während die traurig herabhängenden Zipfel seines Schillerkragens vom Wind mitgerissen werden. Alle guten Ermahnungen fruchten nicht, mit fliegenden Bratenrockschößen stapft der Professor aus Dransdorf zur Maschine. Und dann flog der Professor. Wie er flog? Das Publikum krähte, brüllte. Tränen rollten über die Wangen. Möltgen war es, der in einer urkomischen Aufmachung und einem an Flugakrobatik grenzenden tollkühnen ZickzackOberbaurat Hildebrand zum Branddirektor ernannt Der Fallschirm wird eingepackt Photos: Colmant Zaungäste: Wie schön ist doch das Fliegen! schen Meisters Willi Stör, die mit größter Spannung verfolgt wurden. Außerordentlich erfinderisch ist Stör, er wechselt von Flugtag zu Flugtag sein Programm und in seiner jetzigen Höchstform wird es ihm gelingen, auf den nächsten Europameisterschaften erfolgreich abzuschneiden. Stör ging im Rückenflug nahe an den Boden heran, zieht seine Maschine dann plötzlich hoch. Einige Linksroller folgen, ein Sturzflug, hinterher Loopings nach oben und unten. Elegant, leicht, sicher, meisterhaft! Stör beherrscht seine Messerschmitt, sie folgt seinem Willen bis ins Kleinste. Soeben schrillt das Telephon im Büro der Flughalle. Herr Stör wird am Apparat verlangt. Der Meister:„Ja, bitte? Wie ist Ihr Name?"„Frau Kurs durch die Lüfte surrte. Das war die dankbar aufgenommene lustige Seite des Volksflugtages. Mittlerweile ist Fluglehrer Peters aus Aachen im Segelschleppzug angekommen. Hoch über der Heide klinkt Peters seinen Rhönsperber aus. Doch der Aufwind war nicht besonders günstig und nach wenigen Minuten schon mußte der Pilot landen. Oskar Dimpfel, der Luftakrobat am fliegenden Trapez, erschien zur größten Enttäuschung nicht am Start. Das Großprogramm des Volksflugtages, der organisatorisch und in seinen Darbietungen Vorbildliches bot, wurde mit Massenfallschirmabsprüngen nach 19 Uhr beendet. Wagenschlangen, Fußgängerkarawanen, viel Staub auf den Wegen, und bald lag die Heide einsam „Nein, ich bin der Flieger Stör. Ja, der F====eer und friedlich im Abenddämmern. Das Ostwerk wird gesichert Umfangreiche Wiederherstellungsarbeiten an St. Maria im Kapitol Die Sicherungsarbeiten am Ostwerk der baugeschicht=Senkungen des Chors nach Osten, hervorgerufen durch In lich viel umstrittenen Kölner Stiftskirche Maria ims eine nicht tief genug gehende Fundierung. Die heutige für Männer Kapitol haben in dieser Woche begonnen. Der gesamte östliche Teil der Kirche ist durch Gerüste und Bretterwand vom Langschiff abgetrennt worden. Im Gewölbe des Haupschors wird der Putz abgeschlagen, um die Risse festzustellen. Damit wird gleichzeitig auch vorerst in diesem Teil der Kirche die ihrem Charakter gar nicht entsprechende Malerei aus dem vergangenen Jahrhundert entfernt. Die ersten Untersuchungen über die Schäden haben bereits im vergangenen Jahr stattgefunden. Die nunmehr endgültig vorgenommenen Untersuchungen sollen den Umfang und die Größe der Schäden feststellen, um die geeigneten Maßnahmen für die Sicherungen treffen zu können. Mit diesen Untersuchungen beginnen die Wiederherstellungsarbeiten an der gefährdeten Kirche. Sie sind die baugeschichtlich bedeutendsten und umfangreichsten, die in den letzten Jahren an Kölner sakralen Baudenkmälern vorgenommen wurden. Der Grund der Schäden in Maria im Kapitol liegt in Verschiebungen und Photo: Maier Branddirektor Hildebrand verfolgt den Verlauf einer Uebung Der bisherige stellvertretende Leiter der Kölner Feuerlöschpolizei, Oberbaurat Hildebrand. wurde mit Wirkug vom 1. August 1935 ab zum Branddirektor ernannt. Wilhelm Hildebrand wurde am 5. Mai 1880 zu Kaiserslautern geboren und besuchte das dortige Gymnasium, das er 1899 mit dem Abitur verließ. Kurze Zeit später trat er als Fahnenjunker in das Badische Fußartillerie=Regiment 14 ein; 1901 bereits wurde er zum Offizier befördert. 1907 kam er zur Feuerwehr, zunächst in Norddeutschland. Durch sein Wissen und mannigfaches Können auf dem Gebiete des Feuerlöschwesens machte er sich bald einen Namen. Am 16. April 1908 erhielt er die Berufung zum Feuerwehroffizier in Hamburg. 1913 kam Hildebrand nach Köln, wo er zunächst mit der Leitung der Wache Vondelstraße betraut wurde. Im Weltkriege stand er seinen Mann als Hauptmann und Batterieführer der Schweren Artillerie. Später führte er ein Bataillon. Er ist Ritter des Eisernen Kreuzes 1. und 2 Klasse, sowie des Zähringer Löwen mit Schwertern, des Hanseaten= und des FrontkämpferEhrenkreuzes. 1920 erhielt er die Ernennung zum Oberbrandingenieur und stellvertretenden Branddirektor. Nach dem Ausscheiden von Branddirektor Sturm oblag ihm die Gesamtleitung der Kölner Berufsfeuerwehren und der Freiwilligen Wehren des Kreisverbandes Köln=Stadt. Heute. Montag, vormittag wird Branddirektor Hildebrand in der Hauptfeuerwache Melchiorstraße durch den Dezernenten, Beigeordneten Bönner. in sein Amt eingeführt. Ankündigungen Ihre nächste Kaffee=Fahrt in Blaue veranstaltet die Reichsbahn am Mittwoch, 21. August= Köln=Hauptbahnhof ab 14.22 Uhr, Köln=Hauptbahnhof an 21.44 Uhr. Die Teilnehmer werden an der Zielstation von einer Musikkapelle abgeholt, abends ist Fackelzug zum Bahnhof. In den Fahrpreis ist ein reichliches Kaffeegedeck eingeschlossen. Auch für Badegelegenheit ist gesorgt. Karten an allen Ausgabestellen; da die Zahl der Teilnehmer auf 800 begrenzt ist, wird baldige Besorgung empfohlen. „KdF“-Fahrt nach Cochem Das Amt für Reisen, Wandern und Urlaub, Gau KölnAachen, gibt allen DAF-Mitgliedern die Möglichkeit, an einer„KdF"=Fahrt(7. und 8. September) nach Cochem an der Mosel teilzunehmen. Cochem ist die charakteristische Moselstadt mit germanisch=römischer Vergangenheit und mit allen Reizen, die die Mosel kennzeichnen: steile Weinbergsanlagen, waldgeschmückte Moselhöhen, wuchtige Felshänge, breite Obsthaine, r eizvolle, tiefeingeschnittene Bachtäler, mittelalterliche Burgen die märchenhafte Reichsburg und die wuchtigen Trümmer der Winnenburg. In Cochem konzentriert sich echtes Moselleben.— Anmeldungen nehmen die Kreiswaltungen der Deutschen Arbeitsfront entgegen. Bund 3. Gardisten Monatsversammlung am Mittwoch, 21 August, 20 Uhr, bei Kamerad Risch, Unter Taschenmacher 5. Liederbücher mitbringen. Die Hundesteuerstelle wird am 22. August von Portalsgasse 1 nach Johannisstraße 72/80 in das Gewerbehaus verlegt. Die Dienststelle ist an diesem Tage geschlossen. Fernsprecher Rathaus: R 491, 2270, 2470, und Amt: 73151. Volkssportkurse der NS=Gemeinschaft„Kraft durch Fleude" Montag: Allgemeine Körperschule(für Männer und Frauen gemeinsam): Luftbad Rheinlust, Riehl, Riehler Straße(Haltestelle Boltensternstraße), 18—19.30 Uhr. Volksschule, Loreleystraße 3, 20—21.30 Uhr. Volksschule, Manenheim, Nibelungenstraße, 20—21.30 Uhr.— Fröhliche Gymnastik und Spiele(nur für Fauen): Vormittags: Luftbad Rheinlust(siehe oben),.30—11 Uhr(bei Regenwetter Gymnastikschule, Gertrudenstraße 30). Nachmittags: Volksschule, Genter Straße, 17—18.30 Uhr. Abends: Gymnastikschule, Gertrudenstraße 30, 18—19.30 Uhr. Volksschule, Hunnenrücken, 20—21.30 Uhr. Mittelschule, Rothgerberbach, 20 bis 21.30 Uhr. Mittelschule, Ehrenfeld, Gravenreuthstraße 10, 20—21.30 Uhr.— Leibesübungen für ältere Frauen: Sporzschule, Hochhaus Hansaring, Zimmer 58, 20.15—21.15 Uhr. — Tennis(für Männer und Frauen): Stadion, Müngersdorf. Tennisplätze 13, 14, 15 und 16. Dienstag: Sportärztliche Untersuchung u. Beratung für alle Volksgenossen kostenlos von 18 bis 19.30 Uhr im Sportamt An den Dominikanern 2, Zimmer 215. Auskunft beim Pförtner.— Allgemeine Körperschule(für Männer u. Frauen gemeinsam): Luftbad Rheinlust, Riehl, Riehler traße(Haltestelle Boltensternstraße), 19—20.30 Uhr. Nur portschule Hochhaus, Hansaring, Zimmer 58, Fköhliche Gymnastik und Spiele(nur für straße ser20—21.30 Uhr. Mittelschule, Trierer Straße(Einonsberg), 20—21.30 Uhr. Volksschule, Perlengraben 101, 20—21.30 Uhr. Volksschule, Sülz, Zülpicher Straße 194, 20—21.30 Uhr. Volksschule, Mülheim, Windmühlenstraße 121/123, 20—21.30 Uhr.— Gymnastik nach Mensendieck(nur für Frauen): Königin=Luisenschule, St. Apernstraße, 20—21 Uhr.— Schwimmen(für Frauen): Schwimmhalle, Bergisch Gladbach, Hans=Zander=Straße, 19 bis 20 Uhr.— Tennis(für Männer und Frauen): Stadion, Müngersdorf, Tennisplätze 13, 14, 15 u. 16.— Boxen (nur für Männer): Sportschule, Hochhaus, Hansaring. Zimmer 58, 20.30—21.30 Uhr.— Iin=Jitiu(nur für Männer): Für Fortgeschrittene: Sportschule, Hochhaus, Hansaring, Zimmer 58, 20—21.30 Uhr. Frau Witwe Peter Josef Gran, von=Werth=Straße 32, cotaltar ausge= feiert am 20. August ihren 80. Geburtstag. Sie ist Muner Renovierungs= von 5 Töchtern und 2 Söhnen, von denen 2 Töchter sie in liebevollster Weise betreuen.— R. C. romanische Fundamentplatte, die an eine römische an.30—11 Uhr stößt, hat sich gegen diese verschoben und die darauf Frauen): Oberrealschule. Hansaring(Eingang Vogteistr gestützten Mauerwerksmassen mitgenommen. Dadurch Ecke Gerconswall). 20—21,30 Uhr. Realgymnasium, Spie sind auch die Gewölbe in Bewegung geraten und die gasse 15, 20—21.30 Uhr. klaffenden Risse entstanden. Durch die nunmehr be= rahan#####consbrla.= gonnenen Sicherungsmaßnahmen wird keine auffällige Aenderung im Bilde der Kirche eintreten; vor allen Dingen bleiben der charakteristische Chorbau und der Eindruck der Trikonchenanlage erhalten. Zum Zwecke der umfassenden Wiederherstellung sind aus dem Ostwerk der Kirche sämtliche Altäre und Statuen entfernt werden. Lediglich das alte Pestkreuz aus dem 14. Jahrhundert blieb stehen, weil Untersuchungen an diesem altkölnischen Kunstdenkmal tiefgehende Verwitterungen ergaben, die nunnnehr behoben werden sollen. Das Ostwerk ist für gottesdienstliche Zwecke und für Besichtigungen ganz gesperrt. Die Kirche bleibt nur im Langschiff geöffnet. Vor der abschließenden hohen Holzwand ist ein Notaltar aufge stellt worden, an dem für die Zeit der arbeiten der Gottesdienst gehalten wird. Montag, den 19. August 1935 Nr. 226 NNeue Tag Erbitterter Kampf um den Sieg! Jean Aerts wurde nach wilder, verwegener Fahrt Straßen-Weltmeister der Berufsfahrer affdaoschiohon! dagegen mußte Hodey nach anfänglich auter Fahrt Narinzun= au„ dagegen mußte Hodey nach anfänglich guter Fahrt aufgeben, da seine Maschine nicht in Ordnung war. * 31 Fahrer starteten im Wettbewerb um den Titel. Das Tempo war sofort nach dem Startschuß sehr Guerra ausgeschieden! Ein zermürbendes Rennen lieferten sich am Nachmittag des Sonntags die Berufsstraßenfahrer. Wohl selten ist in einem Weltmeisterschaftswettbewerb der „Helden der Landstraße“ so erbittert um Sieg und groß. Mit einem Stundendurchschnitt von 38 KiloKrone gekämpft worden, wie am Sonntag in Brüssel.** Allein die Tatsache, daß ein Straßenfahrerland wie Frankreich keinen Vertreter in der Schlußwertung hatte, spricht für die„tolle Fahrt“, die sich über die 216 Kilometer hinzog. Weltmeister der Berufsstraßenfahrer wurde der Belgier Jean Aerts, der bekanntlich auch ein Vorsprung auf vier Minuten ausdehnen. Das übrige Feld hatte sich vollständig aufgelöst. In den restlichen Runden ließ Aerts auch noch Montero hinter sich und erreichte mit einem Vorsprung von drei Minuten das Ziel. Der Jubel der Massen ist kaum zu beschreiben, als Aerts mit hochgestrecktem Arm das Zielens rchschuirt Von 50 MIInZI„EgesPeirten Arn Dus Hieimeter wurde fast jede Runde zurückgelegt. Dies= band kreuzte. In Abständen trafen die übrigen restschnelle Fahrt sorderte natürlich ihre„Opfer“. Zwan=lichen Teilnehmer ein. zig Fahrer schieden vorzeitig aus! Unter ihnen wa Verücksichtigt man, daß die starken Franzosen und ren auch die Vertreter Frankreichs, die das Ende Guerra ausschieden, so ist das Durchhalten von Ki. nicht mehr erlebten. Schon in der zweiten Runde..— Jauz bewundernswert. bildete sich eine kleine Spitzengruppe. Der Essener Sie hatten große Mühe, die restlichen 200 meier Hodey zeichnete sich in der Verfolgung aus und vor dem Ziel mit dem Rad zurücklegen zu können; denn konnte mit Jean Aerts und Olmo zu diess- die Zuschauer versperrten die Jahrbahn. So waren sie ••= weonGerls, per veranntlich auch ein!„ Per.o und Dlmo zu dieserirr r9en vie gauter Bahnlschter st und 1s2 sch erstmals ale Ang, Gruvpe auschliehen. In den Steigungen ian Hoden Ceswunen belenwese de Steie u. Jitz Vorich teur auf dem Nürburgring mit einem Weltmeiste- 15och mit seiner Maschine nicht zurecht, so daß er legen und bei ihror mnrunn— 2.##m titel schmücken konnte. Daß sein Sieg stark geseier: schlicdlich gezwungen war, auszugeben. wurde, versteht sich von selbst. Als Aerts mit nahe Eine der größten„Sensationen“ im Wenmeinerzu drei Minuten Vorsprung am Ziel eintraf, kannte schaftskampf gab es in der achten Runde. Hier schied! die Begeisterung der belgischen Zuschauer keine Gren= Italiens Favorit Guerra aus. Er war den fürchlegen und bei ihrer Ankunft am Ziel kümmerte sich schließlich kein Wettfahrausschußmitglied mehr um sie. Eine der größten„Sensationen“ im Weltmeister= stare. 192r. 4 uut unuig der Vernsltaten tskamnfben r#.. ssarer 1935: 1. und Weltmeister Jean Aerts(Belgien), zen mehr. Die Absperrungen wurden durchbrochen; jeder wollte dem Sieger die Hand drücken.— Die deutschen Starter nahmen den 9. und 10. Rang ein. Kijewski und Bautz waren es, die durchhielten, terlichen Stravazen nicht mehr gewachsen. In der zweiten Hälfte des Rennens stießen plötzlich Jean Aerts und der Spanier Montero vor und konnten im weiteren Verlauf des Rennns den :05,19 Stunden(216 Kilometer); 2. Montero(Spanien),:08,14; 3. Dannels(Belgien),:14,27; 4. Bini (Italien),:16,22; 5. Amberg(Schweiz),:16,27; 6. Mersch 7. Clemens(beide Luxemburg); 8. Oppermann (Australien): 9. Kijewski, 10. Bautz(beide Deutschland). Mancini ist Weltmeister der Ein italienischer Sieg in der Straßen-Weltmeisterschaft der Amateure 100000 Zuschauer! Zum Abschluß der Weltmeisterschaften im Radsport gab es am Sonntag auf der 13,5 langen Rundstrecke bei Floreffe in der Nähe von Namur die Titelkämpfe der Amateur= und Berufsstraßenfahrer. Mit diesen beiden Entscheidungen sollten die diesjährigen Brüsseler Weltmeisterschaftstage ihren Höhepunkt erreichen. Belgiens Radsportanhänger, die sich bekanntlich ganz und gar dem Straßenrennsport verschrieben haben, umsäumten zu Tausenden die Rennstrecke. Es ist nicht wenn man die Zuschauerzahl auf über 100 000 schätzt! Schon in der Nacht zum Sonntag sah man die Mengen mit dem Fahrrad oder mit dem Auto in Richtung Namur fahren. Hunderte verbrachten die Nacht im Freien, um einen guten Platz zu ergattern. Sonntag früh, als die Amateure den Kampf aufnahmen war kein Plätzchen mehr um die Rennstrecke herum frei. Mancini heißt der neue Weltmeister Der Italiener fuhr ein taktisch kluges Rennen. In der 8. Runde versuchte er, durch einen Vorstoß zum hiele zu kommen. Mit Erfolg. Denn seine Verfolger konnte er abschütteln und mit 17 Sekunden Vorsprung als Sieger und neuer Weltmeister das Zielband kreuzen. Charpentier(Frankreich) vollbrachte eine große Leistung. Er war der einzige, der sich an die Verfolgung des vorgestoßenen Mancini machte... aber es reichte nur noch zu einem zweilen Platz. Deutschlands Streitmacht Krückl, Wölkert und Löber hatte insofern Pech, als Krückl in der 6. Runde schon ausscheiden mußte und so die beiden Schweinfurter auf sich allein angewiesen waren. Wölkert placierte sich als ###r. Lover konnie sich auf den zwolften Rang liegenden Mancini und Grundahl Hansen nach, und erreichte diese bis auf 300 Meter. Dann steigerte Mancini sein Tempo und spurtete seinem Begleiter Hansen oavon, der von Charpentier schnell erreicht war. Charventier vermochte in der Schlußrunde den Italiener aber nicht meyr zu holen, der mit 17 Sekunden Vorsprung Sieger blieb und somit das Erbe des vorjährigen, inzwischen zum Berufssport übergetretenen holländischen Weltmeisters Pellenaars antreten konnte. Straßenweltmeisterschaft für Amateure 1935(162 Kilometer): 1. Mancini(Italien):37:16. 2. Charpentier(Frankreich):38:33, 3. Grundahl Hansen(Dänemark), 4. Buchwalder(Schweiz:39:01, 5. Del Cangia (Italien), 6. Bizzi(Italien), 7. Senalek(Oesterreich), 8. Ott(Schweiz) alle dichtauf, 9. Wölkert(Deutschland) :40:11, 10. Sörensen(Dänemark), 11. Tallard(England), 12. Löber(Deutschland), 13. Majerus(Luxemburg), 14. Krbec(Tschechoslowakei). 13. Didier(Luxemburg), 16. Kühn(Oesterreich), 17. Gustasson(Schweden), 18. Nievergelt(Schweiz), alle dichtauf. Die Nachtrennen in Hürth Markuse-Kleinegrefe feierten einen überlegenen Sieg Dunkle“ Ein spannendes Rennen Die ersten Runden verliefen eintönig. Krückl wurde in der 6. Runde von dem Holländer Schippers angefahken und mußte mit zerbrochener Hinterradfelge aufgeben. erst allmählich setzten die Vorstöße ein, die vorerst vereitelt werden konnten. In der Verpflegungskontrolle. in der die Deutschen auf ihren Proviant verzichteten, sondern ohne Aufenthalt weiterrasten, gab es einen Sturz es Holländers Nuyen. Ueber ihn hinweg flog der Itaiener Bizzi. Bizzis Landsleute warteten jedoch kameradschaftlich auf ihn und erreichten zusammen wieder die Kopfgruppe. Entscheidung in der 8. Runde Mit einem Vorstoß des Italieners Mancini in der Kunde fiel die Entscheidung. Vergili=Frankreich, Nievergelt=Schweiz und Grundahl Hansen=Dänemark setzten em Italiener sofort nach und erreichten ihn auch. Aber Nievergelt wurde später durch Kettenschaden zurückgeworfen und Vergili verließen die Kräfte. Aus dem Gros in schneuer Fahrt hinterher jagenden Feldes machte a der Franzose Charpentier frei. Er jagle den vorne Einen großen Erfolg versprach sich die Radsportgesellschaft 1919 von dem Vierstunden=Mannschaftsrennen, etitelt„Die Nacht“, das sie am Samstagabend auf der Stadion=Radrennbahn in Hürth bei Köln abwickelte. Aber die mangelhafte Beleuchtung der Bahn machte dem Veranstalter einen Strich durch die Rechnung. Den 2000 Zuschauern wurde die Sichtmöglichkeit sehr erschwert; nur hin und wieder sah man helle Stellen auf der dunken Erdbahn. Und nur dann, wenn die Fahrer an den Lichtmasten vorbeijagten, waren sie erkennbar. So wunderte es einen auch nicht, daß die Fahrer wenig Lust zu erbitterten Jagden verspürten. Lediglich in ven vielen Wertungskämpfen lieferten sie sich schöne Platzkämpfe. Nach der zweiten Runde ließ das Tempo stark nach, so daß sich die Rennleitung veranlaßt sah, mehrfach Temporunden einzuschieben, durch die eine „Sprengung“ des Feldes aber auch nicht erreicht wurde. Sieger des Rennens wurden die in letzter Zeit ungegeschlagenen Kölner Markuse—Kleine=Greve, die in den Wertungsspurts die meisten Punkte herausholten. Man hätte es gewiß gerne gesehen, wenn beide einmal selbst vorgestoßen waren. Sie begnügten sich jedoch damit, die von Breuer=Faidutti kurz vor Schluß der zweiten Stunde eingeleitete wirklich verwegene Jagd, die sich über. fünf Minuten hinzog, abzustoppen. Es wurde ihnen zwar nicht leicht gemacht, die halbe Runde Vorsprung gegen die„Ausreißer“ wieder gutzumachen, aber nachdem sie diese einmal eingeholt hatten, ließen auch sie das übrige Feld wieder herankommen. Sehr gut schnitten die westfälischen Mannschaften Kurzawa=Viehmeyer und Niermann=Grotegut ab, die besonders in den Punktekämpfen dem Kölner Favoritenpaar Widerstand entgegensetzten. Breuer=Faidutti hielten sich mit ihrem vierten Platz im Schlußergebnis achtbar. Leider gab es viele Stürze, die das Ausscheiden zahlreicher Fahrer bedingten. Der Hürther Krämer zog sich bei einem Sturz, den Grotegut verursachte, sogar einen Schlüsselbeinbruch zu. Die übrigen kamen mit Hautabschürfungen davon. Ergebnisse des„Nacht"=Rennens(vier Stunden) für Amateure: 1. Markuse—Kleine=Greve(Köln) 113 Punkte, zurückgelegt nach vier Stunden 129,100 Kilom 2. Kurzawa=Viehmeyer(Dortmund) 85., 3. GrotegutNiermann(Münster) 46.. 4. Breuer=Faidutti(Köln) 30., 5. Pothen=Donicke(Kempen=Hürth) 28., 6. Gebr Witthaus(Dinslaken) 17., 7. Frey=Rohr(Köln=Stuttgart) 15., 8. Paduscheck=Schlösser(Köln) 13., 9 Prinz=Kartenberg(Köln) 10., 10. Vongartz=Vermeulen (Krefeld) 4 P. Berliner Städtestaffel Hannover siegt— Köln an 12. Stelle Ein neuartiger Wettbewerb für Straßen=Amateure, ein Staffelrennen, rief am Sonntag 14 StädteMannschaften aus Deutschland nach Berlin. Der Erfolg stellte sich auf der ganzen Linie ein. Rund 75000 Interessenten umlagerten die drei Kilometer lange Rennstrecke, die mitten im Häusermeer des Berliner Nordens lag. Den Sieg trug die Staffel aus Hannover davon, die erst durch ihren Schlutzmann Schaperjahn zum Erfolg kam, der den führenden Leipziger Bahnfahrer Karsch zwei Meter vor dem Ziel abfangen konnte. Die Placierung der übrigen Städte=Staffeln war: München, Breslau, Schweinfurt, Bielefeld, Düsseldorf. Dortmund, Berlin, Chemnitz. Magdeburg. Köln, Nürnberg und Saarbrücken. Gleich vom Start weg wurde erbittert um den Sieg gekämpft. Im 40er=Tempo jagten die Fahrer über die ausschließlich gepflasterten Straßen. Chemnitz und Nürnberg verpaßten schon in der ersten Runde den Anschluß. Die Berliner hatten Pech. denn Weiß verlor beim ersten Stabwechsel mit Schöpflin den Staffelstab, wodurch die Reichshauptstädter zunächst weit zurückfielen. Im weiteren Verlauf des Rennens wurden neben Chemnitz und Nürnberg auch die Saarbrücker in die Rolle der Verfolger gedrängt. Später fielen auch die Magdeburger und Kölner durch einige schwache Leute aus der Spitzengruppe, in der sich die Bielefelder und Schweinfurter hervortaten. Die Entscheidung fiel in der Schlußrunde, Leipzig führte durch Karsch, der aber von Schaperjahn(Hannover) kurz vor dem Ziel abgefangen wurde. Ergebnis: 1. Hannover(Algermissen, Walter, Mittendorf, Riemann, Schaperjahn):04.51 Std.(46 Kilometer); 2. Leipzig; 3. München; 4. Breslau; 5. Schweinfurt; 6. Bielefeld; 7. Düsseldorf; 8. Dortmund(alle dichtauf); 9. Berlin:05.26; 10. Chemnitz :06,17; 11. Magdeburg:06.31; 12. Köln(Tabat, Böttcher, Ruland. Moritz, Blum) dichtauf: 13. Nürnberg:08,01; 14. Saarbrücken(eine Runde zurück). Die Meisterschaften der Ringer In Berlin kämpfen die Halbschwer- und Federgewichtler :3 für Niedersachsen! Ueberraschende Niederlage der Westfalen Eine überraschende Niederlage bezog Westfalens Gaumannschaft, in deren Reihen nicht weniger al neun Schalker standen(nur van Haaren=Herne und LenzDortmung waren eingesetzt) in Hannover vor 10 000 Zuschauern vo Niedersachsen. Schon zur Pause stand das Spiel:1 für die Niedersachsen, die mit ungeheurem Schneid ins Spiel gangen und die Westfalen überhaupt nicht zur Entfaltung kommen ließen. Als nach der Pause die Gäste zusehends besser wurden, verleidigten die Niedersachsen mit viel Geschick. Ausgezeichnet spielte der frühere Idarer Meng, der allein drei Tore schoß. Und:6 in Herne Die=Mannschaften der beiden Gaue spielten in Herne gegeneinander. 3000 Zuschauer erlebten nur mäßige Leistungen und die Westfalen mußten mit einem Unentschieden:6 zufrieden sein, nachdem sie zur Pause noch:1 in Front gelegen hatten. Immerhin kamen die Besucher durch ein Dutzend Tore in etwa auf ihre Kosten. Hertha BSC Turniersieger in Berlin Vor etwa 10000 Zuschauern bestritten HerthaBSC und Bauern München das Schlußspiel des Berliner Fußballturniers. Die Berliner gewannen dank einer Energieleistung knapp:3(:). Die technisch bessere Elf stellte zweifellos München. Im Kampf um den 3. und 4. Platz gewann Törekves Budapest gegen Reichsbahn Berlin:0. 53.07 m im Hammerwerfen Länderkampf Finnland— Estland der finnischen Hafenstadt Bjoerneborg begann ein Lichtathletikkampf zwischen Finnland und Estand. Nach dem ersten Tage führten die Finnen. die eranntlich am kommenden Wochenende Deutschlands Leichtatleten in Helsingfors erwarten, mit 62:34 Punken. Die in Bjoerneborg erzielten Leistungen waren chweg hervorragend. So siegte im Hammerwerfen der Annamas mit der Jahresbestleistung von 53,07 Meter. Sein Landsmann A. Kuuse gewann Hochsprung mit 1,92 Meter. Finnland holte die Unkte durch zwei erste Plätze im 100=Meter=Laufen, wo ammisto und Sariola in der gleichen Zeit von 10.8 Ziel gingen, ferner durch Baerlund im gelstoßen mit 15.21 Meter und im 3000=Meter=Lau„ die Pißpanen in:46 Min. nur knapp mit drei gerunden Vorsprung gegen den zweiten Finnen Pekuri gewann. Einen sicheren Sieg landete Finnland in der 4mal 100 Meter Staffel in 43,3 Sekunden. Die 6. Etappe Heute und morgen steigen in Berlin die Kämpfe um die Deutsche Ringermeisterschaft im Halbschwergewicht(griechisch=römisch) und Federgewicht(Freistil). Man wird diesen Kämpfen in der Reichshauptstadt besonderes Interesse entgegenbringen, zumal gerade im Halbschwergewicht Berlin in den Meistern Rieger und Seelenbinder zwei aussichtsreiche Ringer auf die Matte stellt, welche als größte Konkurrenz oer Favoriten Siebert(Darmstadt), Böhmer(Bad Reichenund Ehret(Ludwigshafen) anzusprechen sind Ehret holte sich bekanntlich vor vier Wochen in Schifferstadt die Deutsche Meisterschaft dieser Klasse im Freistil, indem er Rupp(Sandhofen), Litters (Sandhofen) und Kamb(Schifferstadt) klar auf die Plätze verwies. Als weitere Mitglieder der OlympiaKernmannschaft werden noch Birkholz(Hamburg) und Engelhardt(Freising) in Berlin starten. Der Gau Mittelrhein wird durch Bräun(Oberstein) vertreten sein. Bei den Freistil=Meisterschaften im Federgewicht ist alles auf die Revanche Hering— Weidner gespannt. Bei den Meisterschaften in München(griechisch=römisch) gelang es dem jungen Stuttgarter Weidner ganz überraschend, den mehrfachen Deutschen Meister Hering(München) mit einem Fehlerpunkt mehr auf den zweiten Platz zu verweisen. Damals gab der Nippeser Pullheim den Ausschlag, der sich etwas unerwartet bis zum Endkampf durchringen konnte und hier nur knapp nach Punkten unterlag. Wir glauben, daß diese drei Favoriten in Berlin die Meisterschaft unter sich ausmachen werden. doch sind auch Wittwer(Dresden), Vondung(Ludwigshafen), Felle(Backnang) und Bischoff(Heros Dortmund) nicht zu unterschätzen. Ende dieser Woche kommen dann in Nürnberg die beiden letzten Titel zur Vergebung, und zwar im Schwergewicht(griechisch=römisch) und Weltergewicht (Freistil).—8— In Wilhelmshaven: Möchel und Drewing hielten sich achtbar Am Samstag begannen in Wilhelmshaven die Entscheidungskämpfe um die deutsche Meisterschaft im Ringen der Bantamgewichtsklasse(Freistil) und im Mittelgewicht(griechisch=römisch). Die beiden Titelverteidiger Fischer=Zweibrücken bzw. Neuhaus=Essen waren leider nicht angetreten. In der ersten Runde der Freistileatscheidung kamsen der Kölner Möchel und Boettcher=Bremen auf die Matte. Bereits nach:45 Min. hatte Möchel seinen Gegner besiegt. Auch Roesler=Hohenlimburg konnte seinen Kampf gegen den Berliner Morchow verzeitig beenden. Er hielt seinen Gegner nach:30 Minuten durch Beinnelson nieder. Nicht erwartet hatte man Merscheidts(Köln) Niederlage gegen den Oftersheimer Uhrig, dem nach:20 Minuten ein Beinschlüssel gelang. Knappe Punktsieger wurden weiterhin Gehring=Friesenheim über Stromberg=Koblenz und Herbert=Stuttgart gegen den Hörder Schrader Die Mittelgewichtsrunde begann der Saarbrücker Mayer mit einem Punktsieg über Hohmann=Hamburg. Laudien=Wilhelmshaven legte LangenbacherFreiburg nach 5 Minutcen durch Kopfhüftzug und Köster=Bamberg besiegte Joosten=Rheinhausen durch Halbnelson. Schedler=Halle holte sich einen Punktsieg über Lindner=Thalheim. Scharfe=Hörde, SchweikertBerlin und Magin=Friesenheim erkämpften sich gleichfalls die Berechtigung zur zweiten Runde. Möchel=Köln konnte sich auch im weiteren Verlauf durch einen Punkterfolg über den Berliner Grochow behaupten. Dann schied Böttcher=Bremen durch eine entscheidende Niederlage gegen den Berliner Marowski aus und auch Merscheidt, der nach 12 Minuten durch Kopfzug gegen Rösler-Hohenlimburg unterlag, hat nunmehr keine Aussichten mehr. UhrigOftersheim und auch Schrader=Hörde kamen durch Punkteerfolge über Herbert=Stuttgart bzw. GehringFriesenheim in die Entscheidung. Im Mittelgewicht hatte Drewing viel Arbeit mit dem Saarbrücker Mayer, der nach Punkten von dem Kölner geschlagen wurde. Laudien=Wilhelmshaven legte Hohmann=Hamburg bereits nach:50 Minuten durch Hüftzug. Köster=Bamberg erhielt gegen Schedler=Halle den Punktsieg und Josten-Rheinhausen schied durch seine entscheidende Niederlage gegen Lindner=Thalheim aus. Faudel=Berlin teilte sein Schicksal. Schweikert besiegte Scharfe durch Eindrücken der Brücke und Hoffmann=Greiz legte Feilhuber=München in:30 Minuten auf die Schultern. Magin=Friesenheim mußte unter den gleichen Umständen gegen Paar=Reichenhall seine Aussichten begraben. Montag, den 19. August 1935 Neue Tag Nr. 226 Ein Doppelerfolg der RSA-Werke! Mellmann und Steinbach machen totes Rennen am Schleizer Dreieck Und die kleine DKW.. Unter dem Titel„Internationales Rundstreckenren= nen“, fand sich am Sonntag auf dem weltbekannten Schleizer Dreieck eine Reihe der besten europäischen Motorradfahrer ein. Die Witterungsverhältnisse haben in diesem Jahr zwar den Gesamteindruck der Runde, aber als das Zielband passiert war— waren beide Sieger in kotem Rennen. In der kleinen Klasse (bis 250 Kubikzentimeter), die mit den 350er-Rädern zu gleicher Zeit gestartet wurde, war der Sieg der DKW=Mannschaft nie fraglich. Die Ueberlegenheit war so einoeutig, daß schon von der zweiten Runde an das Rennen entschieden war. Geiß, beliebten Prüfung etwas beeinträchtigt, aber man war Kluge und Winkler waren ihren übrigen Mitbewerbern auch mit den 60000 Besuchern zufrieden, die nach verregnetem Wochenende in der wässerigen Sonntagmorgensonne herausfuhren. Der sportliche Wettkampf befriedigte dagegen in höchstem Maße und hier war es vor allem das Rennen der Halbliter=Maschinen, von dem man ohnehin einen Zweikampf DKW— RSU erwartet hatte. Steinbach, Soenius und Rüttchen vertraten die Neckarsulmer Interessen, während Bauhofer und Mansfeld die 500er DKW=Modelle fuhren. Charakteristisch für das Leistungsverhältnis ist die Tatsache, daß über die Hälfte des Rennens alle Maschinen in einem Abstand von erwa 100 Metern zusammenlagen. Mansfeld, Steinbach und Bauhofer wechselten sich in der Führung ab. In der letzten Runde holt Steinbach im Zweikampf mit dem führenden Bauhofer alles aus seiner Maschine heraus und überholt den Münchener, der kurz vorher mit 119,4 Kilometerstunden Rundenrekord fuhr, in prächtigem Kampf. Die Ueberlegenheit Steinbachs kommt mit einem Vorsprung von 100 Metern im Ziel hinreichend zur Geltung. Mansfeld hatte, durch einfach davongefahren. Die Rennen der Seitenwagen maschinen verliefen gleichfalls sehr interessant. Während Schumann in der kleineren Klasse unangefochten blieb, mußte der Sieger der Liter=Maschinen, Braun (Karlsruhe) gegen den Aachener Weyres alles herausholen. Mit der Flaggenhissung und anschließendem Start der Ausweisfahrer begann schon um 9 Uhr früh das umfangreiche Programm. Zu erwähnen ist noch, hat. Alle Bestzeiten Schönheitsfehler viel gewonnen wurden am Sonntag unterboten. Ergebnisse des Schleizer DreieckRennon= Bis 250 Kubikzentimeter: 1. Geiß (Ischoppau, DKW):36:35,4 Std.(107,5 Stundenkilometer); 2. Kluge(Ischoppau):26:36,2; 3. Winkler (München),(beide DKW). Knapp, aber verdient Polen— Jugoslawien:3 Einen unerwarteten Ausgang nahm der FußballLänderkampf Polen— Jugoslawien, der am Sonntag in Kattowitz stattfand. Trotz des strömenden Regens hatten sich 16000 Zuschauer eingefunden, die nach Abschluß des ersten Kampfabschnittes eine Niederlage ihrer Mannschaft nicht mehr erwarten konnten. Aber die polnische Läuferreihe siel nach der Pause mehr und mehr ab, so daß Mellmann der Sturm der Jugoslawen sich besser zur Geltung Bis 350 Kubikzentimeter: 1. und Steinbach(beide RSU) 1: 23:17,2(totes Rennen) bringen konnte und nicht nur den Ausgleich schaffte, 111,8 Kilometerstunden; 3. Richnow(Berlin, Rudge) sondern durch Sjullies noch neun Minuten vor Schluß :24:45(beide Klassen mußten 20 Runden gleich 155,4 dag Siegtor erzielte. Kilometer zurücklegen). Bis 500 Kubikzentimeter: 1. Steinbach mann(NSU) 47:16,2(98,4 Kilometerstunden) beste Zeit (NSU):19:36,3(116.),(beste Zeit des Tages); 2. Bauhofer(DKW):19:46.2(116.); 3. H. Soenius(Köln, RSU):19:47; 4. Mansseld(DKW). Seitenwagen bis 600 Kubikzentider Seitenwagen; 2. Karmann(DKW) 47:40,3(97,6): 3. Schweppe(Dortmund, ASU) eine Runde zurück. Bis 1000 Kubirzentimeier: 1. K. Braun (Karlsruhe, Horex) 47:29,3(98.); 2. Weyres(Aachen. daß die bekannte Rennstrecke nach Beseitigung einiger meter: 10 Runden gleich 77 Kilometer: 1. H. Schu= Harley) 48:30,4. Aufwärts im deutschen Frauensport Mit einer starken und aussichtsreichen Vertretung kann gerechnet werden Zielbewußte Arbeit Als der deusche Sport erstmals nach dem Weltkrieg einen Bruch im Schaltgestänge nicht mehr viel mitzu= im Jahre 1928 in Amsterdam wieder an den Olymreden, wenn er, dazu noch mit abgebrochener Fußraste auf den vierten Platz unter 24 Teilnehmern kam, so hat er diesen Umstand seiner reichen Rennerfahrung zu danken. Soenius(Köln) war in der letzten Runde langsamer geworden, kam aber immerhin auf einen sicheren dritten Platz. In der Prüfung der 350=KubirzentimeterMaschinen gelang der RSU=Mannschaft eine noch klarere Unterscheidung der Leistungen. Hier spitzte es sich schon bald nach Beginn zu einem unerhört spannenden Endkampf der beiden Reckarsulmer Vertreter Steinbach und Mellmann zu. Ohne wesentlichen pischen Spielen teilnahm, da waren in den Wettbewerben, die den Frauen offenstehen, schöne deutsche Erfolge zu verzeichnen Frau Lina Radke=Batschauer wurde Olympiasiegerin im 800=Meter=Laufen und gewann der deutschen Leichtathletik die erste olympische Goldmedaille, die bis heute auch noch die einzige ist. Im 200=Meter=Brustschwimmen, kam Hilde Schrader zu olympischen Siegesehren, und im Florettfechten errang Helene Mayer den ersten Platz. Da auch noch einzelne Platzerfolge erzielt wurden, war das Abschneiden des deut'chen Frauensports recht befriedigend. Weniger glücklich verliefen dann die Kämpfe des Jahres 1932 in Los Angeles. Einmal konnte hier die deutsche Vertretung ziffernmäßig nicht so stark geAbstand rasten die beiden RSU-Maschinen in die letzte halten werden, zum anderen wirkten sich die klimatischen Verhältnisse ungünstig aus. Im Speerwerfen kamen Ellen Braumüller und Tilly Fleischer durch einen glücklichen Wurf der Amerikanerin Mildred Didrikson um einen Doppelerfolg. Die amerikanische Olympiasiegerin kam mit einem„Ausrutscher" auf 43,69 Meter, während Deutschlands Vertreterinnen mit gleichmäßigen guten Würfen mehrfach über 43 Meter kamen, um dann mit Leistungen von 43.50 und 43,15 Meter schließlich doch knapp geschlagen zu bleiben. Erfreulicherweise können wir nun für 1936 mit einer starken deutschen Vertretung rechnen. Der Schwerpunkt liegt in der Leichtathletik und im Schwimmen. Es gibt für den Frauensport in der Leichtathletik folgende Wettbewerbe: 100-Meter=Lauf, 80=Meter=Hurden, Diskuswerfen, Speerwerfen, Hochsprung, 4mal100=Meter=Staffel. Im Schwimmen sind sogar sieben Wettbewerbe vorhanden: 100= und 400=Meter=Kraul= schwimmen, 200=Meter=Brustschwimmen, 100=MeterRückenschwimmen, Kunstspringen und Turmspringen, 4wal=100=Meter=Kraulstaffel. Speerwerfen zu sagen. Im Hochsprung steht Elfriede Kaun(Kiel) mit 1,60 Meter an der Spitze. In Los Angeles endeten Jean Shiley und Mildred Didrikson mit 1,65 Meter auf den ersten Plätzen. Jean Shiley hat vor kurzem geheiratet und das„Texasgirl“ ist Berufssportlerin geworden. In der 4mal=100=MeterStaffel müssen noch bessere Zeiten erreicht werden, wenn es zu einem Erfolge reichen soll. 1932 endete Amerikas Staffel in 46,7 in Front. Die deutsche Staffel kam in einem Prüfungslauf auf bisher 48,1 Sek, Im Schwimmen ist die Zahl der aussichtsreichen Vertreterinnen leider weniger groß. Amerikas FrauenSchwimmsport hat ein so großes Uebergewicht und für die 100 und 400 Meter im Kraulschwimmen hat Holland in der Weltrekordschwimmerin Willy den Ouden Siegesaussichten. Die Holländerinnen sind auch im 100=Meter=Rückenschwimmen mit Rie Mastenbroek, und in der 4mal=100=Meter=Kraulstaffel sehr stark, so daß hier an deutsche Siege kaum zu denken ist und bestenfalls Platzerfolge erwartet werden können. Rennsport-Ergebnisse Berlin-Straußberg 1. Blumentalsee-Rennen: 1. Horaleks Weddegast Alt(Zuber). 2. Famor. 3. Feengrotte, ferner Einar, gesell, Clary. Sieg 26. Platz 17, 24. Lg 4, 3, 3. 2. Pechsee=Jagdrennen: 1. Mitzlaffs Lanze(Flieth). 2. Lewall, 3. Liebmich, 4. Weißer Flieder, ferner König Heinrich, Torquato, Stobel, Bergfried, Reiher. Maidas. Sieg 23. Platz 12, 28. 24. 17 Lg 2, Kopf, 6. Maktonia, Pille, Reichsbahn. 3. Schützenhaus=Rennen: 1. Mülhens Perugia 14, 15, Lg. 2, ¾, 1½. Altona, KaBambus. Sieg 70, Platz 19, 14, 16. La. 2½. Kopf, Kopf. Horst-Emscher 1. Preis der Knappen: 1. Mülhens Tirade(Starosta), 2. Gute Gabe, 3. Rote Tante„4 Carga, ferner Gamin, Ahnherr, Comobo, Bauerntreue, Cheyroh, Feuerland, Sieg 84, Platz 23, 13, Die Vorbereitungsarbeit ist sehr grunouich angefaßt. Besser sind die Aussichten im Springen da hier bis So werden auf dem Gebiete der Leichtathletik für die zum nächsten Jahre noch Fortschritte erwartet werden Veranstaltungen dieses Jahres nur die Wettkämpfe des dürfen. Die stärkste Waffe bildet aber das 200=Meterolympischen Programms zugelassen. Der Erfolg dieser Brustschwimmen. Martha Genenger(Krefeld) Anordnung hat sich in einer deutlichen Leistungsstei= hat bei den deutschen Meisterschaften ihre Extraklasse (Kaiser=, 2. Darius, 3. Sperling, ferner meradin Cornelia. Gastrolle. Sieg 192. Platz 24, 17. 13. Lg. Kopf. Hals. 2. 4. Ihlandsee=Jagdrennen: 1. Delius' Fehler (Wolff), 2. Feldsoldat, 3. Herakles, ferner Frag Papa, Trinum. Dachs. Sieg 23. Platz 18. 18. Lg. 74, 5. 8. 5. Fängersee=Ausgleich: 1. Willons Neanderthal (Held), 2. Ghandi, 3. Fra Diavoso. ferner Dennoch, Marie, Abendgeläut. Edelstein, Mönch. Pera Sieg 42. Platz 16. 25. 32. Lg. Hals. 5, 2 6. Gamensee==Jagdrennen: 1. Wedemeyers Luft hauch(Ahr). 2. Csoda, 3. Wendelgard ferner Eisack, Fiametta, Leonatus, Gaufeier, Galanterie, Vinsepeter. Sieg 48. Platz 21, 48, 19. La. N. 2½, 3. 7. Amazonenpreis für Rennreitérinnen: 1. Borchers Gräfentonna(Neumann), 2. Rolanda, 3. Crispina. ferner Fernseherin. Die Tat. Piroland Blancheflor, Gardone. Sieg 97, Platz 28, 24. 17. Lg. ½. 4. 1½. 8. Kaltsee=Hürden=Ausgleich: 1. Grothes Khedive (Dolff), 2. Walmery. 3. Tumult, ferner Priester. Ver räter Saint Cloud, Ala, Großkomthur, Mirandola, Zehn Tore in Buchheim Germania Mülheim— Phönix Köln:6 Die Mülheimer Germanen versuchten sich mit ihren früheren Kollegen aus der Bezirksklasse und hielten sich dabei bis kurz vor Schluß gar nicht schlecht; denn erst in den letzten zehn Minuten konnten die Ehrenfelder das wechselvolle Spiel zu ihren Gunsten entscheiden Schon in den ersten Minuten gingen die PhönixLeute, die einige Neuaufstellungen und Umstellungen vorgenommen hatten, durch Wichterich in Führung. die Weber nach etwa einer halben Stunde auf•0 erhöhen konnte. Durch einen von Niggemann verwandelten Elimeter holten die Germanen vor der Pause ein Tor auf. In der zweiten Hälfte kamen die Buchheimer. die sich bis dahin im Angriff nicht so entwickel; hatten wie ihre Gegner, mehr auf, und Schwebig schoß den Ausgleich und später durch Eindrücken eines von Prumbach gut durchgebrachten Balles die Führung. Sozusagen postwendend stellte aber der Ehrenfelder Ausreißer Latten das Remis wieder her. Noch einmal gingen die Germanen durch Krämer, in Front, mußten jedoch abermals Latten ausgleichen lassen, und waren in der Deckung zum Schluß so leichtfertig offen, daß die Gäste verhältnismäßig leicht noch zwei Tore schießen konnten. Die Gesamtleistung der Ehrenfelder, die zum Schluß noch etwas zuzugeben hatten, rectiertigt das Ergebnis Die Germanen waren, als der Angriff Zutrauen zu sich gewonnen hatten, eine Zeitlang hübsch in Schwung; die Deckungsschwächen, die zu viele Ueberraschungstore zulassen, müssen allerdings noch überwunden werden. Lo, 2. Bergbau=Preis: 1. Ravensbergs Spielhahn(Lommatzsch) 2. Husar, 3. Dopelsprung, und 3. Mannteufel, ferner Szegeban, Thurivert, Stolz des Hofes, Laufpaß, Alpha, Bummelant. Sieg 57, Platz 13, 53, 12, 23, Lg. ¾, 2½. totes Rennen. 3. Schlägel und Eisen: 1. Bauers Arglist(Nickel), 2. Faust, 3. Eisenkönig, 4. Osterluzei, ferner Curator, Sarafan, Heidekönig, Musterknabe, Randolph, Sonnenzeit, Turnierfehl:. Vicky. Sieg 52, Platz 18, 36, 25, 32, Lg. 1, ¾ 1. 4. Horster Criterium: 1. Mendels Manneswort (Visek), 2. Wahnfried 3. Muskat, ferner Norddeich, kerxes, Irmgard, Austria. Sieg 178, Platz 31, 13, 15. Lg. 1½. ½ 5. Rudolf=Rose=Rennen: 1. Samsons Grandseigneur (Visek), 2. Polarstern, 3. Palastherold, ferner Agnat, Gnom, Schadroneur, Emeraude, Wisa Zeiodore, Mogul. Sieg 63, Platz 19, 15, 13, Lg. Hals, 1. 2. 6. Preis der Schwarzen Diamanten: 1. Bylandts Ventre a Terre(Mäßig), 2. Feldpost, 3. Le Bougnat, ferner Lasse. Sieg 20, Platz 18, 19, Lg. 1, ¾, Weile. 7. Barbara=Ausgleich: 1. Pfeifers Alp(M. Schmidt), 2. Milotti, 3. Grassittich, ferner Reseda, Windsor, Letzter Sioux, Blackberry„Gräfin Mariza, Edina. Sieg 26, Platz 16, 44, 49, La. 1½, Kopf, Kopf. 8. Reitersturm=Hürdenrennen: 1. Bauers Reizjäger (Bodenheim) 2. Panorama, 3. Leid, ferner Landesfreund, Schutzpatron, Danklied, Peladoros, Muska, Ordensritter. Sieg 25. Platz 13, 20, 24, Lg. ½ 10, 5. Siegdopelwette: 4. und 5. Rennen: ManneswortGrandseigneur 540:10. Frankfurt a. M. 1. Preis des Gestüts Erlenhof: 1. Erlenhofs Teutoburger Wald(Grabsch) 2. Mediola, 3. Dom: ferner Großularia, Wulfhild, Famaldina. Sieg 20, Platz 10. 11, 12. Lg.: 1, 2, 5. 2. Präsidenten=Preis: 1. Weinbergs Fiduzia (Ebert), 2. Gilt 3. Enak; ferner Bekas. Glücksstern. Sieg 29. Platz 17. 19. Lg.: 5. ½. ½. 3. Landgrafen=Rennen: 1. Erlenhofs IDomeneus (Grabsch). 2. Alexandra, 3. Schwarz=Weiß: ferner Toscanella. Sieg 26, Platz 12, 12. La.: 1¼. Kopf. R. 4. Graf=Holck=Erinnerungs=Jagerennen: 1. Gülchers Reichsmark(Kaupert), 2. Salur, 3. Petrus; ferner Poulliy, Harun, Berna. Adelbert, Jock. Sieg 38, Platz 15. 13. 20. Lg.: Kopf. 10 K. 5. Wäldchens=Rennen: 1 Haniels Contessina(Zehmisch). 2 Janitor. 3 Dornrose; ferner Famasino. Sieg 25 Platz 12, 13. La.: 1¼, 3. 4. 6. Dr.=Riese=Erinnerungs=Jagdrennen: 1. Ridbentrops Jubel(Klewitz, 2. Bellator. 3. Gangani; ferner Steinbruch, Lordmajor. Sieg 16, Platz 14, 24. Lg.: 4, Weile, ½. gerung der Spitzenergebnisse gezeigt. Ueberragend ist Gisela Mauermeyer(München) im Diskuswerfen, so daß hier berechtigte Hoffnungen auf einen Olympiaerfolg bestehen. Ueber 100 Meter sind Krauß (Dresden) und Dollinger(Nürnberg) sehr schnell, so daß wir eine gute Vertretung erwarten können. Ob die Bestzeit von 11.8 für einen Olympiasieg reichen wird, ist nicht zu sagen. In Los Angeles wurden die 100 Meter in 11,9 gewonnen, aber für Berlin wird man mit einer besseren Leistung rechnen müssen. Gut gerüstet sind wir auch für die 80=Meter=Hürden. Hier stehen verschiedene gleichwertige Kräfte zur Verfügung, von denen bis zum nächsten Jahre nach Verbesserungen erwartet werden dürfen. Das gleiche ist auch vom wieder unter Beweis gestellt, doch ist auch sonst mit guten Leistungen zu rechnen Mit einem guten Abschneiden des deutschen Frauensports darf aber auch in den anderen Bewerben der Olympischen Spiele gerechnet werden, so im Florett fechten, und weiter auch bei den Winterspielen im Kunstlaufen. Marie Herber sollte hier eine gute Rolle spielen und auch im Paarlaufen zur Geltung kommen können. Es ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß Deutschlands Frauensport 1936 nicht enttäuschen wird. Die Grundlagen sind fest gefügt und so darf mit Recht erhofft werden, daß die Frauenkämpfe einen starken Stützpunkt der deutschen Olympiafront bilden werden. Motorfahrzeuge e Fahrräden wirischaftlich denken Mn muß der Werbungtreibende bei Durchführung seiner Propaganda. Die lageszeitung steht an der Spitze aller Werbemittel und gewährleistet besondern Erfolg, wenn der leserkreis kaufkrättig ist. 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RicharlWagner-Str. 39 Eingang Brüsseler Straße.(15 054 1 MT 222215- EIDAEIS TERSAND ADEH TIEET Montag, den 19. August 1935 Angarn NNeue sag. Nr. 226 wet i Gesamtsieger in Grünau! ein deutscher Sieg im Bierer v. St. 7 Dr. Bupg nur Vierter Deutschland und die Schweiz an britter Stelle 7 Abschluß der Europameisterschaften der Ruderer Tag der Entscheidungen:“ Auf der schönsten Reaaltastrecke der Welt. mitten in den Havelseen bei Berlin wurden am Sonntag die der Ruderer nach zwei aufreiben: „tagen der Vor- und Hoffnungsläufe abgeschlossen. e. haben die Titelkämpfe eine so starke BeEbugs, gefur,„ wie in diesem Je r in Grünau. 13 Nationen hatten insgesamt 61 Booke angemeldet, und „„„nne nur die Schweiz ihre Meldung für den Gekongssssaene... 3t zurückgezogen, um die Teistungsfähigren inrer Leute für das Achlerrennen zu Nach unfreundlichem Wochenende strahlte am Sonnes, ie Sepug#ber der Mar. Grunau halte seinen Ehrentag. Dicht drängten sich die etwa 15000 Besucher. und die Tribünen waren bis zum letzten Platz . ug den Stehplayzen überraschte das farbenprächtige Durcheinander der ausländischen Teilnehmner, die mit ihren bunken Jacken ein herrliches Bild boten. # den zahlreichen Ehrengästen bemerkle man den Reichssportführer von Tschammer und Osten gz. Lewai, die französischen, ikalienischen und polnischen Gesandten, den Polizeigeneral Daluege..m. Erstes Rennen— deutscher Sieg! Gleich das erste Rennen, der Vierer o. St. brachte einen deutschen Sieg. Die Würzburger Verbandsmannschaft, die schon im Vorlauf die beste Zeit herausgerudert halte, errang für das Jahr 1935 gen###eiges Europameisters. Die Deutschen hatten die Mittelbahn. Alle Boote kamen glatt ab. Bei 400 Meter lag das Boot der Oesterreicher leicht in Führung vor Jugoslawien und Italien. Bald aber klärt sich dann die Lage zugunsten Deutschlands, die langsam aber sicher nach vorne streben. Bei 800 Meter versuchen die Italiener mit einem Zwischenspurt an die hier bereits führenden Deutschen heran zu kommen, der Angriff wird aber abgeschlagen. 500 Meter vor dem Ziel war das Spitzenfeld ziemlich dicht zusammen. Da erkönte der neue deutsche Schlachtruf„Deutschland, Deutschland“ mit einer rythmischen Betonung der ersten Silbe. Mit ruhigem und siherer: Schlag strebten die Deutschen dem Ziel zu. Bei dem erhitterten Kampf um den zweiten Platz gelang den französischen Teilnehmern noch kurz vor dem Ziel die sich heftig zur Wehr setzenden Ilaliener abzufangen. Unter dem Jubel der Zuschauer fuhr das siegreiche deutsche Boot dann an den Steea. und unter den Klängen des Horst=Wessel=Liedes wurde dem Schlagmann Eckstein der Lorbeerkranz umgehängt. Heyroth Schmidt auf dem 2. Platz Im Zweier o. St. setzten sich bei 500 Meter die Ungarn an die Spitze vor Deutschland und Italie: So blieb es auch bei 800 und 1000 Metern. Im entscheidenden Augenblick versteuern sich dann noch die Deutschen. Als Zweite beendeten Henra“ chmidt das Rennen mit 1½ Längen Vorsprung vor Oesterreich und Italien. liegen veurschiand und die Schweiz aussichtsreich in Front, die beide im 40er=Schlag rudern. Bei 1000 nicht unterscheigen 2oo ie dicht Zulamuner, daß man nicht unterscheiden kann, wer nun eigentlich die Spitze uchter die ur 1500 Meler übernimmt der Budapester Achter die Führung vor Deutschland und Frankreich. or der Tribüne setzen die Boote zum Endspurt an dabei gehen der schweizerische und der französische Achter an Deutschland vorbei, das lediglich den vierten Platz vo Dänemark retten kann. Italien kommt als tzier ein. Damit finden die Europameisterschaften ihr Ende. Durch ihren Sieg im Achler haben sich die Ungarn zugleich den ersten Platz in der Gesamtwertung der Nationen erobert, ein Erfolg, um den sie bei der großen Konkurren; aus vielen europäischen Ländern mancher beneiden wird. * Die Ergebnisse: Vierer m. St., 1. Deutschland(Verbandsmannschaft: Willi Menne=Würzburg, Ernst Gagos: Mannhein, Toni Rom=Würzburg, Rudi Eckstein—aezburg), Hans Pfaderhauer als Steuermann) ..—, 2. Frankreich(Cerele de'aviron de nantes) :12,5; 3. Italien(Societa nautice pullino di isola 'Istria):13.9, 4. Jugaslowien(SK„Gusar“ Split) :21; 5. Ungarn(Hungaria Budapest):22,4; 6. Dänemark(Soroeroklub):30,8. Zweier o. St.: 1. Ungarn(Tibor Mamusach Hungaria Budapest):55,4; und Karoly Gyoery, 2. Deutschland(Paul Heyroth, Erhard Schmidt Dresdner RV):00,4; 3. Oesterreich(Rudolf Höpf„##ll, Win. Ir, Wiling Linz) 8110,1: 4. Italien (C.'Angelo, C. Imperiali):20,2; 5. Polen(R Bozuchowski, E. Kobylinski):23,7; 6. Holland(DW. Sparing, A. Prins):28. Einer: 1. Polen(Roger Verey, Krakau):54; Studach, Zürich):57,4; 3. Oesterreich(Josef Hasenoehrl, Wien):05,7; 4. Deutschland(Dr. Herbert Buhtz, Berlin):08,5; 5. FrankFich,(Pincent Saurin) 81.,1; 6. Italien(Abriano Buccintoro die Venezia a Bergamo, C. Santin, Negrin als Steuermann):41,9; 2. Deutschland (Hellas Berlin: Fritz Devantier, Willi Tietz, Werner Klatte als Steuermann):50,4; 3. Polen(St. Kurylowicz, W. Leperowski, M. Bacler, Posen):59,1; 4. Frankreich(G. Tapie, M. Fourcade, L. Sultana) 5. Ungarn(K. Gyorkoczy, G. Kozma, E. Kereszthy, Budapest):21,1; 6. Spanien:39,9. terer o. St.: 1. Schweiz(FC Zürich):34.9; 2. Oesterreich:31,3; 3. Italien:41,4; 4. Deutschland(Würzburger Verbandsmannschaft):41,5; 5. Velgien:05,7; 6. Dänemark aufgegeben. Doppelzweier: 1. Polen:56,7; 2. Deutschland:57,7; 3. Frankreich:01; 4. Ungarn:135; 5. Tschechoslowakei:21,9. Achter: 1. Ungarn:09,2; 2. Schweiz(FC Zürich):10,8; 3. Frankreich:13,2; 4. DeutschAmerikaner in Straßburg Lang(Heilbronn) schlug Keller(Frankreich) Das 11. Internationale Leichtathletiksportfest des A S. Straßburg verzeichnete eine gute Besetzung. Die amerikanische Leichtathletik=Truppe konnte von den i7 ausgeschriebenen Wettbewerben allein 11 an sich bringen. Allerdings waren die Gegner zum größten Teil sehr schwach. Den Sprinterdreikampf gewann der bekannte Neger Peacock knapp gegen den Schweizer haenni und den deutschen 200-Meter=Meister Reckermann. Einen beachtenswerten Sieg sicherte sich der Heilbronner Lang im 800=Meter=Lauf über den Franzosen Reller, der in:56 sicher geschlagen wurde. Kullmann(Karlsruhe) gewann das Speerwerfen mit 57,36 Meter. Den dritten deutschen Erfolg erzielte Steinmetz(Karlsruhe), der den offenen 100=Meter-Lauf gewann. Von den übrigen Ergebnissen ist der 110-Meterhürdenlauf zu erwähnen, den der Amerikaner Cope in 14.3 an sich brachte. and(DRV=Verbandsmannschaft):14,2; 5. Dänemark:22,8; 6. Italien:23,2. Gesamtsieger: 1. Ungarn 3 Punkte; 2. Polen 2 Punkte; 3. Deutschland und die Schweiz mit je 1½ Punkt; 5. Italien 1 Punkt. Der letzte Tag in Budapest Sieg in:. Fa##l 100-Meier=Staffel der Frauen Stöcks neuer Speerwurfrekord] Weinkötz verliert das Hochsprung-Stechen 7 Französischer Rugbysieg Angarn vor Deutschland! Verey(Polen) wieder Meister im Einer Vom Start weg übernahm Dr. Buhtz die Führung, gefolgt von Oesterreich, Polen und Frankreich. Die beiden außenliegenden Boote der Schweiz und der Tschechei fielen zurück. Bei 600 Meter noch führte Dr. Buhtz mit 1½ Länge. So passierte das Feld auch die 1000 Meter. Als dann der Pole Veren mit dem Schweizer S tudach einen Angriff auf die Spitze unternahm, war die Kraft des Deutschen gebrochen. Polen siegte mit einer knappen Länge vor der Schweiz, während Buhtz auch noch den auf der Außenbahn heren-ammenen Schweizer Hasenöhr vorbeilassen mußte. Italienischer Sieg im Zweier m. St. Der Start gelang ausgezeichnet. Bei 300 Meter lagen vier Boote auf gleicher Höhe. Spanien, Frankrei“; und Italien waren etwas zurückgefallen. Bei 800 Meter änderte sich das Bild. Die Italiener kamen nach vorn und kämpfen bis 1000 Meter mit den Deutschen um die Spitze, um schließlich nach 1400 Meter vorbei zu kommen. 400 Meter vor dem Ziel gelang es den beiden Wiener Hellenen wieder die Spitze zu übernehmen, aber dem Endspurt der Italiener waren sie nicht gewachsen. Diese gewannen mit einer Länge Vorsprung. Die Schweiz gewinnt den Vierer o. St. Den erwarteten Sieg der Schweizer gab es im Vierer ohne Steuermann, den sich der Henleysieger narürlich nicht entgehen ließ. Der Start klappte sofort und die Züricher setzten sich gleich an die Spitze. Schon bald lagen sie eine Länge vor den übrigen Teilnehmern, also Deutschland, Oesterreich und Italien. Bei 600 Meter kamen die Dänen gut auf, dann änderte sich das Bild aber nicht mehr bis zur 1000=Meler=Marke. Vor den Tribünen fielen die Deutschen merklich zurück, Italien schob sich nach vorn. aber die Schweiz wehrte alle Angriffe glatt ab. Noch einmal setzten die Deutschen alles daran, aus ihrer Stellung herauszukommen, und in fast gleicher Linie passieren sie mit Oesterreich und Italien hinter der Schweiz das Ziel. Nur die Schiedsrichter vermögen hier klar zu entscheiden, da alle drei Boote nur um Zentimeter voneinander gekrennt einkamen. Das Schiedsgericht entschied: Oesterreich Zweiter, Dritter Italien und Vierter Deutschland. ., 3. und 4. trennte lediglich eine Zehntelsekunde Die 6. Akademischen Weltspiele wurden am Sonntag in Budapest mit den restlichen Entscheidungen in der Leichtathletik beschlossen. Der letzte Wettbewerbetag wurde gleich mit einem deutschen Siege eingeleitet. Unsere 4mal=100=MeterFrauenstaffel konnte in der Besetzung Traute woppner(Danzig), Gisela Mauermeyer(München) H. Krölle(Marburg) und Dora Fellehner(Marburg) sogar mit der Zeit von 50 Sekunden einen neuen internationalen Hochschulrekord aufstellen. Die deutschen Damen wechselten zwar schlecht, waren, aber immer noch schnell genug, um die glänzend wechselnden Engländerinnen und die Vertreterinnen Polens zu schlagen. Anders war der Ausgang der gleichen Prüfung bei den Männern. Plug und Zoumer holten hier für Deutschland wohl einen Vorsprung heraus, aber Kovacs konnte Vent einholen und mit diesem zusammen den Stab weitergeben. In einem prächtigen Rennen gelang es dem vierten ungarischen Läufer Sir, den sich verzweifelt wehrenden Volmert abzuhängen und um 1½ Meter zu schlagen. Die ungarische Weltmeisterstaffel lief in der Besetzung Hagy, Minay, Kovacs, Sir und stellte mit 41,6 eine neue internationale Hochschulbestzeit auf. Deutschlands Staffel benötigte es folg en England 42,5, Japan 42,8, Frankreich 43,3, Tschechoslowakei 43,4. * Die 4mal=400=Meter=Staffel der Männer schien den deutschen Vertretern sicher, als der Schlutzmann Dielefe. kurz vor dem Ziel einen Schwächeanfall erlitt und so den Franzosen Skawinsky vorbeilassen mußte. Frankreichs Staffel mit Dumas, Faure, Boisset und Skawinsky siegte in:17,4, Dielefeld:17.6 Min. eine ausgezeichnete Hürdenläuferin entpuppte sich die Engländerin Grethe Whitehead, die die 80 Meter in 12.6 Sek. gegen Siegfriede Mempe gewann. Krölls=Marburg und Schloßmann=Hamburg wurden 4. bzw. 6. * Bei vollkommen aufgeweichtem Boden wurde der 800=Meter=Lauf gestartet, so daß die Zeiten nicht besonders hervorragend wurden. Dessecker=Stuttgart kam gar nicht zur Geltung und mußte mit dem 6. Platz vorlieb nehmen. Viel besser hielt sich der Stettiner Pochat, der dem englischen Sieger Stothart(:56) einen großen Kampf lieferte und nur mit fünf Zehntel Sek. geschlagen blieb. Großartige Leistungen dagegen gab es im Kugelstoßen, das Wiiding=Estland mit 15,38 Meter gewann. Der Ungar Horvath konnte mit 14,56 Meter vor den beiden Deutschen Stöck und Luh(Gießen) die mit 14,44 Meter und 14.43 Meter nur um einen Zentimeter getrennt waren, Zweiter werden. Die Polin Stella Walsh zeigte sich auch über die sonst nicht mehr gebräuchliche 100= Meter=Strecke allen anderen Teilnehmerinnen klar überlegen. Sie beendete das Rennen in 57,6 Sekunden vor Irena Soidewska(62) und der in der gleichen Zeit einkommenden Kölnerin Erffling. * Der letzte Tag der Akademischen Weltspiele begann am Vormittag mit dem Rugby=Entscheidungsspiel Frankreich— Deutschland. In Anwesenheit des ungarischen Ministerpräsidenten Gombös siegten die Franzosen mit 18:0(:0) und stellten damit ihren Endsieg sicher. Leider gab es einen bedauerlichen UnGroßer Rheinischer Industriepreis Sieger wurde Kurt Thiel von den Kölner Fernfahrern Ein spannendes Rennen fall. Der deutsche Dreiviertelspieler Ernst Baier stieß mit einem Franzosen im Gedränge zusammen und wurde am Auge verletzt. Er mußte mit einer schweren Bindehautentzündung im Krankenhaus behandelt werden. Obwohl es in den Mittagsstunden wolkenbrucharig regnete, begannen die Entscheidungen pünktlich um 16 Uhr in dem überfüllten kleinen Universitätsstadion. Die Begeisterung der Zuschauer kannte keine Grenze als das— natürlich nur ino fiziell— Gesamtklasent bekanntg geben wurde. Ungarn hatte danach mit 481 Punkten knapp vor Deutschland ie. Fuhrung. Mit weirem Abstand folgten Eng#it sou m nahrend in der Leichtathletik Deutschland mit 193 Punkten einen stolzen Sieg über Ungarn(107) und Japan sowie England(beide 75) davongetragen * neue Hochschulbestleistung erzielte der Deutsche Stöck mit einem Wurf von 67.80 Meter: er „„ egt damit der alten Rekord des Finnen Sukri um Lokajewiki belegte mit 65.25 der Sule(64.95 Meter). v dem belannten EktlanPolen siegt im Doppelzweier Zunächst liegen die Franzosen in Iront, aber noch vor 1000 Meter sind sie eingeholt, wo die Deutschen mit Luftkastenlänge in Führung liegen. 300 Meter vor dem Ziel kommen die Polen mit vier Zügen heran und vorbei und siegen mit einer Viertellänge vor Deutschland, Frankreich und Ungarn. Ungarn Sieger im Achter! Den Höhepunkt bildete bei den Europameisterschaften hatürlich das Rennen der Achler. Bei 200 Meter Wie vorausgesagt, nahm das gestrige Straßenrennen um den„Großen Rheinischen Industriepreis“ einen recht spannenden und abwechslungsreichen Verlauf Das Fehlen der„obersten“ Klasse fiel gar nicht auf, im Gegenteil, denn der besondere Kampfmoment war in diesem Rennen schon durch die Vorgabe der =Klasse an die=Klasse gegeben. Aber bevor man dier Fahrer am frühen Morgen auf die Strecke entließ mußte erst eine durchgreifende„Reinigung“ der =Klasse vorgenommen werden, da es leider recht viele Fahrer gab, die auf billige Weise Lorbeeren rnte wollten. Obwohl sie schon mehrfach in der =Klasse gestartet und zum Teil auch Preise errunhatten, glaubten sie diesmal unbeachtet in der =Klasse unterzukommen. So stürmte denn zunächst die stark reduzierte=Klasse in den nebelfeuchten Morgen„maus und legte ein derartiges Tempo vor, daß der Rücksta. d der drei Minuten später gestarteten =Klasse auf dem Heiligenhaus fast vier Minuten betrug. Aber das Anfangstempo war doch etwas reichich schnell gewesen, es gab bald ein großes Bröckeln so daß schließlich in Blankenberg nur noch die vier tapieren Streier Heckers. Straßfeld. Schmitz und P. Hochkeppler im Vordertreffen lagen. Und da die verfolgende=Klasse auf der flachen Agger= und Siegtalstraße einen Zahn mehr auflegte waren auch ihre Minuten bald gezählt. Als erste Verfolger virschten sich Rogman und Froitzheim heran. Aber schon wenige Minuten später, man hatte gerade brauste auch das übrige ######## Fahrer heran. Man zählte bei der Waldbröler Sleigung noch 29 Fahrer, doch als man die Höhe erreicht hatte, war das Feld weiter gelichtet. Waldbröl wurde um.53 Uhr durchfahren Die bis hier betragende 100=Kilometer=Strecke war von den Fahrern in rund drei Stunden durcheilt wor den, also ein gutes Durchschnittstempo bei diesen Steigungen. Bis Engelskirchen(10.55 Uhr) gab es keine Veränderungen. Wohl waren Thiel(der spätere Sieger) und Hochkeppler in Ründeroth zu Fall gekommen, erlangten aber wieder schnell Anschluß. Kurz hinter Engelskirchen versuchte man dann mit Gewalt eine Entscheidung herbeizuführen. Thiel und Heckers rissen plötzlich aus, gewannen auch einen kleinen Vorsprung, aber zäh und unverdrossen arbeiten sich aus dem Gros Ruland, Wirtz und Classens nach vorne und fanden auch in Overath Anschluß. Vor dem Heiligenhausberg sonderten sich Thiel und Heckers erneut ab. Der erstere ließ auf halber Höhe auch Heckers stehen, der später wieder von der Verfolgergruppe ein gefangen wurde. Thiel nutzte seinen einmal errungenen Vorsprung gut aus und lag bald zwei Minuten in Front, die er auch bis ins Ziel hinein zäh verteidigte. Kurz vor dem Ziel löst sich auch Classens vom Feld und erringt mit 50 Meter Vorsprung den zweiten Platz, während aus dem erbittert geführten Endkampf Hohnen(Aachen) zuerst das Zielband passiert. Spannnend und interessant verlief auch das Vennen der Eichenkranzklasse, die ein ziemlich ausgeglichenes Können an den Tag legte 18 Fahrer dlieben bis zum Schluß zusammen und lieferten sich einen hartnäckigen Endkampf. den der Esiener H. Nortmann zu seinen Gunsten entscheiden konnie. Hier ist die gute Zeit von:50.30 Stunden hervorzuheben konnte das Jugendrennen der Klasse von 16/18 Jahre nicht gewertet werden. Unmittelbar vor dem Speerwurf war das Hochprn,en abgeschlossen worden. In einem erbitterten Freorgmor erreichten die beiden Japaner Asakuna und Tanaka mit dem Kölner Weinkötz.94 Meter scheiterten aber alle bei 1,97 Meter, so daß gestochen werden mußte. Hier war Asakuma der Glückliche. er nach endlosen Versuchen vor dem Deutschen und seinem Landsmann Tanaka den ersten Platz belegte. Ergebnisse: 4mal 100 Meter(Männer): 1 Ungarn. 42,3; 2. Deutschland 43.9; 3. Frankreich 41 „„ 1. Japan 43.2; 2. England 43.4: 3 owarei 44.9.— Entscheidung; 1. Ungarn 41.6 (Hochschulrekord); 2. Deutschland 42,1; 3. England owalet Jggg. 18: 5. Frankreig 453, 6. Tchecho4mal 400 Meter(Männer): 1. Frankreich:17.4: .36tK Phese, Urarn 324; 4. Ootereih :23,6; 5. Tschechoslowakei:25,2; 6. Japan:27.2. 4mal 100 Meter(Frauen): 1. Deutschland 50 Sek.“ Garscher Petan 3 Volen 515: 4. Ungarn 325(un13,4; 6. Schlottmann=Deutschland 13,8. En stee#ar, Frauen: 1. Walastewiez=Polen 576; 72 Spid„ska=Volen 62; 8. Erfling=Deutschland 62 (Brusthreite zu.„); 4. Paulini=Deutschland 66,1; 5. . wierer für Männer: 1. Stothart=England:56: ie 4. Peschee..303; 8. Fauregranterich :56,6; 4. Rosicky=Tschechoslowakei:57,2; 5. Ignatz= Ungarn:57,3; 6. Dessecker=Deutschland:58.2: 7. Aoki=Japan; 8. Dilger=Deutschland. Kugelstoßen: 1. Wilding=Estland 15.33 Meter:? Meter, 3. Stöck=Deutschland 14.44 Meter; 4. Luh=Deutschland 14.43 Meter: 5. Hop0s Peshe hergie 1413 Meter; 6. Canoi=lngarn #8. Prrr:, 7. Hofmann=Tschechoslowakei 13.91 Meter: a-s ggrn 1356 Meter: 9. Gachschufretachi, 3. Stöc=Deutschland 67/80 Meter (Hochschulrekord); 2. Lokajski=Polen 65,25 Meter: 3. Sule=Estland 64.96 Meter; 4. Nagao=Japan 57.50 Me57.67 Meter: 6. „ Hochtgung;, 1.„Asakuma=Japan.94 Meter(.94 Meter); 2. Weinkötz=Deutschland 1,94 Meter: 3. Tanaka=Japan 1,94 Meter(durch Stechen entschieden); Bodosso=Ungarn.90 Meter, 5. Murakami=Japan 1,86 Meter; 6. Gierik=Polen 1,86 Meter Montag, den 19. August 1935 Nr. 226 NNeue Tag Thema der Woche In Brüssel ist das eingetreten, was in Kreisen der Eingeweihten befürchtet wurde. Es ist unseren Vertretern Metze und Lohmann nicht gelungen, den Weltmeistertitel im 100=Kilometer=Steherrennen für Deutschland zu bewahren. Lacquehaue, der alte Franzose, machte das Rennen. Der zweite und dritte Platz für Deutschland ist da nur ein schwacher Trost. Metze und Lohmann fuhren„ihre Chance", daß heißt, jeder von beiden wollte gewinnen und so machten sie sich gegenseitig das Leben schwer, anstatt miteinander gegen das Ausland zu kämpfen und nur den deutschen Sieg im Auge zu behalten. Die Frage, ob es richtig ist(sportlich richtig) mit gegenseitiger Unterstützung zu fahren, ist längst eindeutig in positivem Sinne gerlärt, denn wie es ausgeht, wenn es anders gemacht wird, hat uns Brüssel ein weiteres Mal bewiesen. Jetzt haben die Leute natürlich Oberwasser, die von Anbeginn nicht mit der Aufstellung des jungen Lohmann einverstanden waren, sondern lieber Krewer im Rennen gesehen hätten. Sie wußten, daß Lohmann nicht daran denken würde, für seinen Landsmann Metze und für den deutschen Sieg zu fahren, sondern selbst versuchen würde, zu gewinnen— während auf der anderen Seite Lacquehaye sichtlich die Unterstützung seines Landsmannes Wambst und anderer Fahrer genoß. Zweimal schon hat Paul Krewer ein gut Teil dazu beigetragen, daß der Weltmeistertitel an Deutschland fiel, damals 1930 in Brüssel, als Erich Möller gegen Paillard gewann und letztes Jahr in Leipzig, als er sich für Metze einsetzte und dabei die ganze Phalanx der Gegner so zermürbte, daß er selbst noch auf den zweiten Platz kam. Kein anderer ist so geeignet für„Unterstützungsfahren", wie der„Indi“, dessen plötzliche Gewaltspurts jeden angreifenden Mann zum Platzen zu bringen vermögen und der wirklich nur den vorbeilassen muß, den er vorbeilassen will. Im Stehersport ist es nun einmal so, daß ein Mann, und sei es der stärkste, nicht alleine gewinnen kann, wenn sich eine „Kombine“ gegen ihn bildet— wir haben dasselbe Bild des gegenseitigen Unterstützens ja auch in den Mannschaftsrennen nach Sechstagefahrt und in den Straßenrennen— und wenn sich nun einmal diese Gepflogenheit herausgebildet hat, daß weniger aussichtsreiche Fahrer sich in den Dienst ihrer Landsleute oder sonst befreundeten Favoriten stellen, dann ist stets derjenige der Dumme, der aus einer, in diesem Falle unangebrachten, Bierehrlichkeit darauf verzichtet. Metze, der mit dem an der Spitze gestarteten Lacquehaye in einer Runde endete, hätte gewinnen können, wenn ihm Lohmann Gefolgschaftsdienste geleistet hätte, um so eher, als der Paladin Lacquehaye's Wambst, infolge von Motor= und Reifenschäden nicht nach Wunsch„gegenstoßen“ konnte und schließlich sogar aufgeben mußte. Hier war es an Lohmann, den Franzosen zu jagen, ihn auf sich zu locken und ihm Widerstand zu leisten, Metze aber kampflos passieren zu lassen. Er tat es nicht, denn er wollte, in durchaus verständlichem, jugendlichem Ehrgeiz, selbst gewinnen das kostete uns die Weltmeisterschaft. Sie wäre uns wichtiger gewesen, als der zweite und dritte Platz und Lohmann hätte den deutschen Interessen besser gedient, wenn er selbst Letzter geworden wäre, aber seinem Landsmann Metze zum Siege verholfen hätte. Recht überrascht war man— selbst in Fachkreisen als das Ergebnis des 100=Meter=Kraul=Endlaufes bei den Budapester Studenten=Weltspielen bekannt wurde. Wenn wir bisher stets geglaubt hatten, es gebe in Europa nur zwei Sprinter, die 100 Meter in einer Minute schwimmen können, nämlich den Ungarn Csik und den Deutschen Fischer, dann sah man solche Meinung plötzlich als Irrglauben entlarvt, als ein fast unbekannter Finne hinter Csik in.00,2 Zweiter wurde. Das ist nur ein kleines Beispiel für die derartigen und noch größeren Ueberraschungen, die kurz vor den Olympischen Spielen einzutreten pflegen und die sich erst bei den Spielen selbst ganz offenbaren. Man hat es jedesmal erlebt, daß da auf einmal Leute am Start waren, von denen man nie etwas gesehen, gehört oder gelesen hatte und die dann alles schlagen, was kam(etwa der Doppelsieger Williams (Kanada) im 100= und 200=Meter=Laufen 1928 in Amsterdam)— wer weiß, was uns in dieser Hinsicht 1936 in Berlin alles blüht. Der Aufmarsch der Handballer Vereinigung in Ehrenfeld] Rhenania steigt auf! Die Spiele am Sonntag Schwimmfest in Elberfeld Bremischer SB und Nixe Charlottenburg Im Schwimmbad Bendahl zog der Elberfelder SV 83 am Sonntag ein nationales Schwimmfest auf, das mit dem Start des Bremischen SV, Nixe Charlotgegen den Kölner BC an. In der ersten Halbzeit sah tenburg und der gesamten westdeutschen Klasse eine bevon den nun jetzt Vereiniaten sehr gute Leistungen,#mdere Rote erhielt 1500 Zuschauer sahen auf der aanNachdem es in den letzten Wochen merklich still im Lager der Handballer geworden war, zeigt der Spielbeginn jedoch bereits am ersten Tage reges Leben und Treiben. Nicht nur die Vorbereitungen der kommenden Meisterschaftssaison sind im vollen Gange, auch der Spielbetrieb selbst war zum Wochenende bereits sehr ansprechend. Die Gauklasse haben wir bereits am Samstag bekannt gegeben. Die Bezirksklasse(Mittelrhein) spielt auch in der kommenden Saison in 6 Gruppen, jedoch hat der Bezirk Köln eine Gruppe mehr bekommen (jetzt 3, im Vorjahr), während Koblenz in diesem Jahre nur noch zwei Gruppen(früher 3) hat. Trier spielt in einer Gruppe. Zurzeit ist das Rätselraten um die Gruppeneinteilung im Gange. Auch ist noch nicht klar. ob ein Abstieg durchgeführt wird. Fest steht nur, daß in der Gruppe 1 und 2 nur Kölner Vereine spielen. Vorgeschlagen sind in Gruppe 1 Sülz 07, Köln 65, Polizei, Preußen, TuSV Ehrenfeld, KSC 99, Bocklemünd, Blau=Weiß. Gruppe 2: HBV Köln=Nippes, KBC, TG Mülheim Turnerkreis Nippes, Vingst 05, Köln 93, Köln 43, Rhenania. Hierbei ist zu bemerken, daß sich die Handball=Abteilung des FC Phönix Köln dem TuSV Köln=Ehrenfeld anschloß, eine begrüßenswerte Maßnahme. Hierdurch hat der TusV Ehrenfeld jetzt eine äußerst starke Einheit, welche bestimmt in der kommenden Saison noch von sich reden macht. Diese Vereinigung hat automatisch das Aufrücken der Kölner Rhenania in die Bezirksklasse zur Folge. Der SV Rhenania stand bekanntlich mit Phönix nach Beendigung der vorjährigen Punktespiele gleich, verlor jedoch im Entscheidungsspiel knapp. Abgestiegen sind TV Sürth und SC Wacker, jedoch haben beide Vereine einen Antrag auf Verbleib in der Bezirksklasse gestellt, worüber noch nicht entschieden ist. Gerüchtweise verlautet, daß die Kölner Polizei in den kommenden Meisterschaftsspielen nicht mitmachen will. Eine Meldung der Polizei zu den Punktespielen liegt noch nicht vor. Die Gruppe 3 der Bezirksklasse setzt sich aus folgenden Vereinen zusammen: TV Strombach, TV Niederseßmar, TußV Niederpleis, TV Dollendorf, TV Buisdorf, TV Thomasberg, BonnEndenich, Bonn=Poppelsdorf und Polizei Bonn. In der Frauenbezirksklasse finden wir: Kölner BC, MSV. Köln 65 Köln 25, Köln 43, Gelpetal, Germania Mülheim, TusV Köln=Süd. Köln=Vingst 05 und Blau=Weiß Köln. Die drei letzten Einheiten sind als Gruppensieger aufgestiegen, Köln 93 stieg ab. Der Spielbetrieb bereits sehr lebhaft. Samstag zum Wochenende traf der TusV Köln=Ehrenfeld mit neuer man von den nun jetzt Vereinigten sehr gute Leistungen, so daß die Platzleute mit:0 führten, und mit einer :=Führung in die Pause gingen. Später hielt aber die Platzelf das Tempo nicht durch, so daß der KBC aufkommen konnte und bis zum Schluß den Ausgleich erzielte. Ergebnis 10:10(:). Am Sonntag erhielt der VfR Köln den Besuch seines alten Rivalen Köln 65. Letzterer kam zwar zunächst nicht in Front, so daß die Platzelf mit:0 in Führung gehen konnte. Späterhin lag Köln 65 jedoch mit:4 in Front, schließlich gewann der ViR knapp mit:7(:), also eine ganz interessante Partie.— Köln=Sülz 07 spielte gegen den zur Bezirksklasse aufgestiegenen TV Niederseßzmar. Hier hinterließen die Sülzer zunächst einen guten Eindruck, später ließ aber ihre Leistung nach, so daß am Schlusse nur ein knapper :7(•)=Sieg der Sülzer herauskam.— HBV KolnNippes hatte auf seinem Platze zahlreichen Besuch zu verzeichnen, war doch diesmal der gefürchtete Bocklemünd zu Gast. Der Platzverein war aber hier in bester Stimmung, so daß die Gäste aus Bocklemünd einfach nicht mitkamen. Oder ist der 14:7(:)=Sieg der Platzleute gar nichts.— Aber der SC Preußen Köln wußte seinen ersten Kampf in der neuen Saison siegreich zu gestalten, indem er die SpVg Köln 25 mit:1 (:1) geschlagen nach Hause schickte.— Den besten Eindruck hinterließ der Turnerkreis Nippes bei seinem ersten Auftreten als Bezirksklassenverein. Den spielstarken TV Sürth schlug er klar und eindeutig mit 17:6(:1) aus dem Felde. Bemerkt werden muß hier noch, daß der Kampf schön und fair verlief.— TusV Ehrenfeld hatte sich für den Sonntag die Kölner Arminia als Gegner verpflichtet. Nur knapp mit 13:12(:6) konnte sich die Platzelf gegen die eifrigen Gäste durchsetzen.— Der Reichsbahn TusV wartete vergebens auf den Sc Köln=Nord.— Einen großen Tag gab es in Berg. Gladbach=Hand, wo der dortige VfR auf den zur Gauklasse aufgestiegenen TV Ehrenfeld 79 traf. Nur knapp mit 10:14(:8) verloren die guten Platzleute, da der Gegner spielerfahrener war, während jedoch die zahlreichen Zuschauer mit den Leistungen zufrieden waren. — TusV Rechen hatte gegen Ehrenfeld 79 Res. nichts zu bestellen, verlor vielmehr mit:14(:).— Longerich, nur mit 8, später 9 Leuten spielend, konnte die ersatzgeschwächte KSe=Mannschaft nicht schlagen. Die Besucher gewannen mit:4(:).— Gummersbach trug in Rodt=Müllenbach ein Werbespiel aus. Mit einem hohen 26:6(15:)=Sieg stellten die Gummersbacher ihre ausgezeichnete Form unter Beweis. Weitere Ergebnisse: 2.— HSV 2.:6.— Reichsbahn 2.— Rhenania 2. •2— BfR 2.— Köln 65 2.:1. BfR Jugend— Longerich Jugend:0. Gummersbach 2.— RodtMüllenbach 2.:5.— TV Kalk Jugend— TusV Langel sondere Note erhielt. 1500 Zuschauer sahen auf der gan zen Linie ausgezeichnete Kämpfe, in denen natürlich bei der Männern die Vertreter Bremens, und bei den Frauen Nixe Charlottenburg dominierten. Bei den geschwommenen Zeiten ist zu berücksichtigen, daß das Bad eine recht schwere Bahn besitzt. Schnellster Krauler war wieder der deutsche Rekordmann Fischer, während Heibel die 200 Meter mit kaum sichtbarem Handschlag gegen seinen Klubkameraden Leisewitz an sich brachte. Eine Ueberraschung war die Niederlage von Giesela Arendt im 100=Meter=Rücken durch Anni Stolte(die Meisterin Christel Rupke fehlte wegen einer Verletzung, die sie sich vor einigen Tagen zugezogen hatte). Die wichtigsten Ergebnisse waren: Kraulstaffel 4mal 100 Meter: 1. SV Bremen:21, 2. Duisburg 98:31 Minuten, 200 Meter Brust: 1. Witt (Bremen):59 Minuten, 2. Knothe(Elberfeld), 200 Meter: 1. Heibel(Bremen):27,8, 2. Leisewitz(Bremen) Zielrichterentscheidung, 100 Meter Rücken: 1. Nordmeyer(Duisburg 98):16,6, 2. Hardt(Elberfeld):17,8 Minuten, 100 Meter Kraul: 1. Fischer(Bremen):01,2, 2. Seibel(Elberfeld 83):06.3 Minuten, 400 Meter Kraul: 1. Strumck(Bremen):26,7, 2. Spelleken(Duisburg 98):27 Minuten, Lagenstaffel: 1. Bremischer SV:23,7, 2. Elberfeld 83:35.2 Minuten. Frauen: 100 Meter Kraul: 1. Giesela Arendt:11,7, 2. Halbsguth(beide Nixe):12,2 Minuten, 6mal 100 Meter Kraul: 1. Düsseldorf 98:43,8, 2. Elberfeld 83:20,8 Minuten. 100 Meter Rücken: 1. Stolte(Düsseldorf 98) :24,8, 2. Arendt(Nixe):25.8 Minuten. 200 Meter Brust: 1. Wollschläger(Duisburg):22,5, 6mal 100 Meter Lagenstaffel: 1. Düsseldorf 98:22, 2. Elberfeld 83 10:01 Minuten. Mannschaft Jugend 11:8(:). 74 Die Parade der„Kleinen Ein Spaziergang durch die Bezirks- und Kreisklasse Die Bezirksklasse Im munteren Reigen der Meldungen über die Schwergewichts=Weltmeisterschaft der Boxer nimmt der Name des Negers Louis allmahlich immer stärker die führende Stellung ein. Es wird nahezu unheimlich mit der Siegesserie dieses schwarzen Mannes und wenn er auch nicht gerade die Weltspitzenklasse vor den Fäusten hatte, so imponiert doch die Art, in der er mit jedem aber auch jedem Manne abfährt, der ihm gegenübergestellt wird. Und schließlich können ja auch die begeisterten Schilderungen der amerikanischen Borsportexperten über die Boxkunst und das vernichtende Schlagvermögen dieses Negers nicht restlos aus den Fingern gesogen sein— irgendwie muß Louis wohl doch wirkliche Extraklasse und ein überaus gefährlicher Mann sein. Im übrigen scheint der Kampf Alte gegen Neue Welt hinsichtlich der Austragung der Schwergewichtsmeisterschaft offen entbrannt zu sein, denn die Amerikaner machen anscheinend ihren Kohl unbekümmert um alles, was in Europa vor Von den zahlreichen Freundschaftskämpfen am ersten Tage der neuen Saison fand das Treffen um die inoffizielle Meisterschaft der 1. Kreisklasse, zwischen den jetzt zur Bezirksklasse aufgestiegenen Mannschaften von Kölner BV 07 und Sus Nippes 1912 besondere Beachtung. Die Gegner lieferten sich ein erbittertes Ringen um den Sieg, zuerst lag Nippes in Front und konnte bis zur Pause einen:=Vorsprung halten. Dann drehten aber die Veilchen auf, erzielten bald den Ausgleich und konnten sich gegen ihren Rivalen, der auch noch zu einem weiteren Treffer gelangte, verdient mit :2 durchsetzen. Am Fort Rauch traf Deutz 05 auf die jetzt zur 1. Kreisklasse aufgestiegene Tura 1910 und schlug die Gäste verdient mit:0(:), durch je ein Tor von Kremer(halblinks) und Steinhauer(Linksaußen). In der ersten Halbzeit war das Spiel ziemlich ausgeglichen, doch wurden dann die Schwarzgelben überlegen, die ihren besten Mann in ihrem Torhüter Eil hatten. Bei den Turisten gefielen Torhüter, Mittelläufer und Mittelstürmer VfL Noll hatte SV Gremberg zu einem Revanchekampf aufgefordert, da die„Nachbarn“ in der letzten Auseinandersetzung auf ihrem Platz ein:=Unentschieden gegen die Rotweißen erzielt hatten. Auch in der neuen Begegnung leisteten die Gremverger erbitterten Widerstand, mußten sich aber schließlich doch knapp mit:2(:0) geschlagen bekennen. SC Porz=Zündorf bewies einmal mehr seine Stärke vor eigenen Zuschauern. Auch SV Bergisch Gladbach konnte sich dort nicht behaupten, sondern wurde mit:2(:0) geschlagen, nachdem die Zündorfer durch Krähen und Kohl nach einer halben Stunde mit :0 in Führung gegangen waren und sogar den Vorsprung auf:0 erhöht hatten. Bayenthaler SB besuchte SV. Leverkusen. lieferte aber kein sehr großes Spiel. sondern zeigte sich von einer ziewlich matten Seite. Mit einer:3=(:)Niederlage mußten denn auch die Kölner die Heimreise antreten. 1. Kreisklasse Einige schöne Treffen wurden in der Ersten Kreisklasse durchgeführt. SV Brühl traf auf den Bezirksklassenvertreter der Gruppe Koblenz, SV Bad Neuenahr und konnte gegen die Gäste ein achtbares:=Unentschieden retten. SV Horrem mußte sich gegen die klassentiefere Viktoria Gleich ebenfalls mit einem:2= Unentschieden zufrieden geben. Im übrigen schnitten einige Platzvereine mit ihren Spielen wenig gut ab. So wurde Tus Zollstock 05 von SC Allianz mit:3 (:0) geschlagen, die meisten Treffer fielen allerdings erst in den letzten Minuten. Auch der Nachbar Rheinland Zollstock konnte sich gegen Sportfreunde 93 nicht behaupten, sondern hatte mit:3(:1) das Nachsehen. Tus Rodenkirchen wurde vor eigenen Zuschauern von VfL Sürth mit:3(:1) bezwungen, mußte sich aber mit einer anderen Mannschaft bei ClfB Niehl, der übrigens ohne die erwarteten Verstärkungen antrat, mit:3(:1) geschlagen bekennen. SV Frechen trug gegen SV Weiden in Glessen ein Werbespiel aus und gewann knapp:1. Bedburger BV traf auf Preußen Hastenrath und schlug den Gegner:2. Auch PolizeiSV hatte bei BfB Langenfeld nichts zu bestellen, sondern erlitt eine bittere 219=(:)=Niederlage. 2. Kreisklasse Das Hauptinteresse in der 2. Klasse fand der Kampf Tus Höhenhaus gegen SC Köln=Nord in Mülheims Norden. Man hatte dem Platzverein ein gutes Abschneiden gegen die Gäste vorausgesagt, wurde enttäuscht, denn das Endergebnis lautete:6(:3) für die Leute von Höhenhaus. Mülheimer SV Reserve setzte sich gegen Dünnwalder SC 1 unangefochten:1 (:0) durch und Köln 1865 mußte sich SC Nippes 1910 mit:2(:2) beugen. SV Verrendorf hatte gegen SC Elsdorf überraschend mit:2 das Nachsehen und Sportfreunde Pingsdorf verloren gegen BfR Köln Reserve :5(:). Viele Zuschauer fanden sich auch zu dem Treffen FC Esch gegen die Reserveeinheit des deutschen Meisters Schalke 04 ein, die auch von den Gästen ein technisch hochstehendes Spiel vorgesetzt bekamen das von ihnen klar mit:1(:1) gewonnen wurde. Vorher kämpfte in Esch BV Oberembt gegen SV LichSteinstraß und gewann:1(:). Deutzer SV wollte ohne vorheriges Training gegen SV Flittard gewinnen, sah sich aber bitter enttäuscht und mußte eine:5= (:)=Niederlage hinnehmen. In Glessen stieg ein Sportwerbetag mit den Spielen: SV Frechen— SV Weiden:1, und Rhenania Dansweiler gegen SV Fliestedten:2. Das Spie Tus Köln=Süd gegen FV Ehrenfeld 1910 wurde beim:=Stande abgebrochen weil kein bespielbarer Ball mehr vorhanden war. TV Merheim erlitt gegen seinen Gast SV Colonia=Versicherung eine empfindliche:8=(:)=Schlappe. Sparta Pulheim kämpfte gegen BV Worringen unentschieden :3(:1) und auch TV Höhenberg trennte sich von BfR Köln Reserve mit:2(:). Eine Pokalrunde wurde in Gleuel ausgetragen. Zuerst schlug BfR Bachem seinen Gegner BC Hürth:2(:1) und darauf BC Berrenrath die Borussen aus Lövenich:1(:). Im Endspiel war dann Berrenrath mit:3(:2) gegen Bachem erfolgreich. Tus Fortuna behielt über Vorwärts Teutonia mit:0 die Oberhand, Jugend Mödrath verlor gegen VfL Sindorf:2(:), SC. Balkhausen behauptete sich gegen SV Horrem:1(:0) und SC Arminia Köln gegen Germania Vorwärts:2(:). BfB Brüggen hatte gegen SB Horrem mit:3 das Nachsehen. Spielergebnisse der 3. Kreisklasse: Rösrath— Dresdner Bank:3(:), SC Eintracht—. SV Gothaer :1(:), SV Agrippina 1916— Sülz 07 Reserve:1. Hannibal Melaten— SB Köln 25:0(:), VfR Hand — FV Bensberg:1(:), SuS Ostheim— SV Eil :1(:), SC Wacker— FC Klettenberg:0(:), SV Langel— Kölner ClfR Reserve:2(:), SC Fortunagrube Reserve— SB 29 Lipp:1(:), Rondorf— Rath=Heumar:3(:), SC. Kerpen— SC. Balkhausen:4. Niederlage im Kanusport Holland schlägt Westdeutschland 20:13 Der traditionelle Kanu=Länderkampf Westdeutschlano gegen Holland führte die beiden Mannschaften, am Sonntag auf der Regattastrecke des nordholländischen Kanals in der Nähe der Hauptstadt erneut zusammen. Das Wetter war prächtig, und der leichte Gegenwind wirkte sich in keiner Weise auf den Verlauf der Rennen nachteilig aus. Die 1000 Meter lange Rennstrecke war von vielen Kann=Freunden umsäumt, die in den einzelnen Rennen scharfe Kämpfe erlebten und den überraschend glatten Sieg ihrer Landsleute mit großem Beifall aufnahmen. Nach den Kämpfen des Ländertreffens sollten die deutschen Mannschaften Ringler=Wahler, Bruggemann=Fritzemeyer und Wellmanns=Kalaminis noch in einem Rennen gegen die siegreichen Holländer aus dem Länderkampf antreten. Die Holländer erschienen jedoch nicht mehr am Start und nahmen somit den Deutschen die Revanche=Gelegenheit. Das unerklärliche Benehmen der Holländer rief bei den Deutschen selbstverständlich stärkste Empörung hervor. Zu einem Start kam es aber nicht mehr. Ergebnisse: Einer=Kajak: 1. Krasier(Holland).54,2 Min.; 2. Tromp(Holland) 4,58.4; 3. Tilker(Westdeutschland).00.2; 4. Heidbrink (Westdeutschland) ½ Meter zurück.— Zweier=Kajak: 1. van het Hoff=Tates(.).04,8 Min.: 2. Gebrüder Weidekop(.).06.6; 3. Wellmann=Kalaminis(.) 1 Meter zurück; 4. Ringler=Wahler(.) 2 Meter zurück.— Zweier=Faltboot: 1. Tilker=Bondroit(.) .24 Min.; 2. Krasier=van Tongeren(.) 4,24.8; 3. Brüggemann=Fritzemeyer(.) 4,25; 4. H. TrompF. Tromp(.) 1½ Meter zurück.— Rahmenkämpfe: Seniorenrennen: 1. Bondroit(.) 4,54 Min.; 2. Tates (.); 3. Scheffer(.). sich geht, alleine— ihnen kann es ja nur passen, daß in Louis ein neues Gesicht aufgetaucht ist und sie kriegen es zweifellos fertig, schroff von ihrem Standpunkt in der Frage der„colour-line“ abzurücken, wenn damit den amerikanischen Interessen zu dienen ist. Das heißt, sie werden lieber den Schwarzen, der ja unter dem Banner der stars and stripes kämpft, Weltmeister werden lassen, als Konzessionen an die Alte Welt zu machen, in der Mar Schmeling als erster Anwärter auf eine Titelkampfchance lauert. Die Geschichte der Olympischen Spiele— von Kahanamoku über Tolan und Metcalfe zu Jesse Owens und Peacock — spricht Bände darüber und was den Yankees bei Olympischen Spielen und Amateurkämpfen recht ist, wird ihnen im weniger zartbesaiteten Berufssport der Lederschwingerbranche erst recht billig sein! Bunte Reihe im Sport Die sechs Endlaufteilnehmer an der Steher=Radweltmeisterschaft in Brüssel starteten am Sonntag zur ersten„Revanche“ auf der Pariser Prinzenparkbahn in einem 100=Kilometer=Rennen. Auch hier konnte der französische Weltmeister seine Ueberlegenheit ausspielen, wenn er auch zum Schluß den vorjährigen Titelhalter, Erich Metze(Deutschland), stark aufkommen lassen mußte. Metzes Endspurt setzte etwas zu spät ein— zehn Meter trennten den Deutschen im Ziel von dem Franzosen. Ronsse und Wambst hatten Motorbzw. Radschäden. * Mit den letzten beiden Runden wurden am Sonntag die internationalen deutschen Meister'chaften im Golf, an denen sich Berufsspieler und Amateure beteiligten. zu Ende geführt. Sieger bei den Berufsspielern wurde der Franzose Beyer(Nizza)(insgesamt 226). Der Franzose konnte bereits in den Jahren 1930 und 1932 die internationalen Golfmeisterschaften von Deutschland gewinnen. Bei den Amateuren wurde der Engländer R. Walkers mit insgesamt 291 Schlägen Meister. * Bei dem am Sonntag beendeten internationalen Rostocker Tennisturnier zeichnete sich Frenz (Rostock) als dreifacher Sieger aus. Er gewann das Einzel gegen Linares(Spanien):6,:1,:4,:1; das Männerdoppel mit Bergmann gegen Linares Denker :6,:0 und das Gem. Doppel mit Frl. Ullstein gegen de Chavarri Linares:4,:4. Das Fraueneinzel gewann Frl. Ullstein(Leipzig), das Frauendoppel Frl. Springer Fr. Mühlberg. * Buse und Altenburger beteiligten sich an der Fernfahrt Bourg—Genf und zurück. Sieger wurde der Belgier Catteuer in:31,10 Stunden. Buse belegte den ., Altenburger den 8. Platz. * Klingels(Sterkrade) gewann am Sonntag das Straßenrennen Gelsenkirchen—Bocholt—Gelsenkirchen in:10 Stunden vor Richter(Dortmund, 1.=Fahrer), Meßner (Gelsenkirchen) und Grimme(Gladbeck). * „Rund um den Petersberg“(181,7 Kilometer) in Halle sicherte sich der Chemnitzer Reichel in:14.30 Stunden vor seinen Landsleuten Fritsche und Oehme.