Tageszeitung für Köln=Stadt und Land Bezugsvreis: RM..—(einschließlich 38 Pfennig Beitrag zu den Zustellungskosten).— Erscheint wöchentlich siebenmal morgens.— Postbezug RM..—(einschließlich 45 Pfg. Postzeitungsgebühr und zuzüglich 42 Pfg. Zustellgeld der Post).— Durch höhere Gewalt hervorgerufene Betriebsstörungen begründen keinen Anspruch auf Rückerstattung des Bezugspreises Nr. 188 Verlag und Redaktion: Stolkgasse 25—31 Fernsprecher: a) von 8 Uhr bis 20 Uhr Sammelnummer 220301; b) nach 20 Uhr: Direktion 22 0302, Chefredaktion 22 03 01, Sportredaktion 22.0302, Technischer Betrieb 22 0303 Sonntags die illustrierie Wochenendausgabe„Die Bastion“ kostenlos Dienstag, den 19. Juni 1934 Anzeigenvreis: für die Millimeterzeile(22 mm breit): Grundpreis 12 Pfg. Familienanzeigen 7 Pia— Kleine Anzeigen je Wort 8 Pfg., das fette Ueberschriftswort 15 Pfg.— Reklamen(77 mm breit): 80 Pfg.— Vereinsanzeigen im Textteil 10 Pfg.— Vereinsanzeigen im Sportteil 40 Pfg. Sprechstunden der Redaktion: 17—18 Uhr.— Postscheckkonto: Köln Nr. 59000. ür eilige leser Der Ausschuß des Repräsentantenhauses für militärische Angelegenheiten hat, wie aus Washington gemeldet wird, dem Kriegsminister empfohlen, den Leiter der amerikanischen Heeresluftstreitmacht, Generalmajor Benjamin Foulois, sofort von seinem Posten zu entheben, da er sich„gewisser Verletzungen und Umgehungen des Gesetzes und der militärischen Vorschriften, schwerer Unregelmäßigkeiten und Unzüchtigkeit“ schuldig gemacht habe. Die auf Einladung des ungarischen Nationalverbandes in Ungarn weilenden 20 Mitglieder des Reichsverbandes der deutschen Presse unter Füh rung von Gruppenführer Weiß wurden am Montag vom Ministerpräsidenten Gömbös in Audienz empfangen. Die Meldungen aus der Schweiz, wonach die Transferverhandlungen zwischen Deutschland und der Schweiz zu einer Einigung geführt haben, sind unzutreffend. Bei einem Feuerüberfall von Kommunisten auf einen Demonstrationszug der faschistischen ABC.=Organi sation in Havanna sind 13 Personen getötet und 60 verwundet worden. Der Herzog von Wellington, ein Enkel des großen Heerführers, ist am Montag im Alter von 85 Jahren gestorben. Nichtautorisierte Uebersetzung von „Mein Kampf“ verboten Urteil des Pariser Handelsgerichtes— Symbolischer Einfrankenstrafersatz DNB Paris, 18. Juni. Das Pariser Handelsgericht hat am Montag das Urteil des Eher=Verlages gegen den französischen Verleger der nicht autorisierten Uebersetzung des Buches„Mein Kampf“ gefällt. Der Druck und Verkauf der französischen Uebersetzung wurde verboten und die Vernichtung der beschlagnahmten Exemplare angeordnet. Jeder Fall von Zuwiderhandlung wird mit 100 Franken Geldstrafe geahndet. Dem Kläger wird moralische Genugtuung Form des symbolischen Einfrankenin strafersatzes zugebilligt. Einzel=Preis 15 Pfg. von Ribbentrop bei Doumerque DNB Paris, 18. Juni. Nach einer halbamtlichen Verlautbarung ist der deutsche Beauftragte für Abrüstungsfragen, von Ribbentrop, der am Samstag mit Außenminister Barthou zusammengekommen war, Montag nachmittag um 18.30 Uhr von Ministerpräsident Doumergue empfangen worden. Riesiger Waldbrand im Harz 600 Morgen Nadelholz in Flammen— Fuchtbares Bild der Verwüstung DAv. Blankenburg(Harz), 18. Juni. Ein riesiger Waldbrand wütet im Forstamtsbezirk Heim burg, in der Nähe des Forsthauses Eggeröser Runnen. 600 Morgen Nadelholz stehen in hellen Flammen. Der Wind jagt das Feuer mit großer Geschwindigkeit durch das Tanendickicht. Auch der Fichtenhochwald hat bereits Feuer gefangen. Unter der ungeheuren Hitze und Trinkwassermangel haben die eingesetzten Löschmannschaften sehr zu leiden. Die Dorfbewohner, Feuerwehren, Sanitätskolonnen und SA=Mannschaften aus der ganzen Umgebung arbeiten fieberhaft an der Bekämpfung des Brandherdes. Technische Nothilfe, Arbeitedienst und Forstschulen der Umgebung werden mit Lastkraftwagen an die Brandstelle gebracht. Man ist dabei, rings um den Riesenbrandherd, dessen Ausdehnung noch nicht zu übersehen ist, den Wald in etwa 10 Meter Breite niederzulegen. Wo das Feuer durch die Tannen jagt, ist der Waldboden schwarz und glühend heiß. Ein furchtbares Bild der Vernichtung bietet sich den Blicken. Auf Hunderten von Kraftfahrzeugen wurden Tausende von Menschen herangebracht, die eifrig arbeiten, um eine weitere Ausdehnung des Feuers zu verhindern. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch nicht festgestellt. Brand bei den Heinkel=Werken in Warnemünde DNB. Rostock, 18. Juni. In der Nacht zum Montag brach bei den Heinkel=Flugzeugwerken in Warnemünde ein Brand aus. Entstehungsherd war ein Schuppen auf dem Flughafengelände zwischen Ostsee und Breitling, in dem einige eben fertiggestellte Sportflugzeuge vom Muster Heinkel„Kadett" zur Ablieferung bereit standen. Die leichte Bauweise dieser Flugzeuge, mit Leinwand bespannte Holzkonstruktionen, hat im Zusammenhang mit der herrschenden Hitze und Trockenheit bedauerlicherweise das Umsichgreifen des Feuers begünstigt. Die Löschtätigkeit wurde dadurch besonders erschwert, daß die Flugzeuge zum Teil bereits für die für Montagmorgen angesetzten Probeflüge Brennstoffe an Bord hatten. Eine weitere Ausdehnung des Feuers auf benachbarte Gebäude konnte verhindert werden. Zur Klärung der Ursache des Brandes wurde sofort eine polizeiliche Untersuchung eingeleitet, die nach den bisher vorliegenden Nachrichten die Vermutung der Fachleute zu bestätigen scheint, daß es sich um eine durch die abnorme Hitze herbeigeführte Selbstentzündung handelt. Großfeuer in einem Dampssägewerk 28 Verletzte DRB. Liegnitz. 18. Juni. In der fünften Nachmittagsstunde brach in dem großen Dampfsäge= und Hobelwerk der Holzgroßhandlung Oswald Hartmann ein Großfeuer aus, dem das gesamte Maschinenhaus mit den Maschinen, Lagerschuppen und große Holzvorral=„Am Opfer fielen. Bei den Löscharbeiten wurden drei Personen schwer und 25 leicht verletzt. DNB. London. 18. Juni. Am Sonntag hatte England den bisher heißesten Tag dieses Jahres zu verzeichnen. Am frühen Nachmittag zeigte in London das Thermometer im Schatten 30.5 Grad Celsius. DNB. Paris, 18. Juni. Ueber ganz Frankreich geht augenblicklich eine Hitzewelle hinweg. Die starke Trockenheit läßt für die Ernte die schlimmsten Befürchtungen aufkommen. In mehreren Stadtvierteln von Lille herrschte am Samstag und Sonntag so großer Wassermangel, daß die Bewohner sich das Wasser aus andern Vier teln holen mußten. Die Stadtverwaltung hat die Bevölkerung aufgefordert, sparsam mit dem Wasser umzugehen. DNB Rostock, 18. Juni. Durch Funkenflug eines Häckselmotors entstand am Montagfrüh in dem Dorf Hohen lukow ein Brand, der in kurzer Zeit auf alle in der Windrichtung liegenden Gebäude übersprang. Bisher stehen sieben Wohngebäude, Strohund Pappdachscheunen, Ställe und die Dorfkirche in Flammen. Zahlreiches Vieh, mehrere Maschinen und die Elektrizitätsstation sind vernichtet. DNB Morgan City(Louisiana), 18. Juni. Ein überaus heftiger Wirbelsturm richtete in MissisRückkehr des Kreuzers„Karlsruhe“ M 12 Jahre Kerker für Woldemaras DNB. Kowno, 18. Juni. Die Litanische Telegraphenagentur veröffentlicht am Monteg über das Feldgericht gegen Woldemaras folgende Verlautbarung: Am 17. Juni hat das Feldgericht gegen Woldemaras verhandelt. Der Angeklagte ist für schuldig befunden, gemeinsam mit anderen mittels eines bewaffneten Aufstandes die bestehende litauische Regierung zu stürzen versucht zu haben. Dafür hat das Feldgericht Woldemaras mit zwölf Jahren schweren Kerkers bestraft. Ehepaar vom Blitz erschlagen Wemding(Schwaben), 18. Juni. Durch ein trauriges Schicksal wurden bei einem Gewitter am Freitag auf einem Felde bei Otting der Landwirt Alois Kleinle und seine Ehefrau aus dem Leben gerissen.— Frau Kleinle befand sich mit dem Knecht und der Magd beim Pflanzengießen auf dem auf einem Hügel liegenden Felde. Vor dem plötzlich einsetzenden Regen suchten sie Schutz unter einem Wagen. Gleichzeitig kam auch der Landwirt Kleinle, der eine Hacke trug, auf das Feld zu. Als er sich bereits dort befand, brach das Gewitter los, und der erste Blitzstrahl traf den Mann und tötete ihn. Der Blitz war am Hinterkopf heruntergefahren, Schuhe und Kleider fielen vom Leibe. Ein Strahl des Blitzes traf auch die unter dem Wagen Sitzenden. Frau Kleinle und der Knecht wurden sogleich zu Boden geworfen und betäubt. Die Magd und die vor den Wagen gespannten Ochsen blieben ohne Schaden. Der Knecht erholte sich rasch wieder, die Frau aber verlor das Bewußtsein und trug eine Verbrennung am Bein davon. Die Wiederbelebungsversuche hatten keinen Erfolg mehr. Drei Kinder, von denen das älteste erst sechs Jahre alt ist, haben ihre Eltern verloren. Ein österreichischer Nationalsozialist erstochen DNB. München, 18. Juni. Der österreichische Pressedienst meldet: In Braunau am Inn fand am Sonntag, dem 17. 6. 1934 eine Kundgebung der Vaterländischen Front statt. Auf der Zufahrt der Heimwehrleute kam es in Hausruck=Kreis zu schweren Auseinandersetzungen der Heimwehrleute gegen Na tionalsozialisten. Auf der Station Neumarkt=Kallheim standen, als der Zug einfuhr, einige Nationalsozialisten, die das Turnerabzeichen trugen. Die Heim wehrleute forderten ohne irgendeine Veranlassung die Nationalsozialisten auf, die Abzeichen avzulegen, wobei sie wüste Drohungen ausstießen. Der SA=Mann 622"— Sepp Koestliner weigerte sich, der Aufforderung nachzukommen und wurde darauf durch Bajonettstiche in— den Unterleib so schwer verletzt, daß er nach zwei Stunden seinen Verletzungen erlag. Andere Volksgenossen konnten sich nur durch Flucht dem Wüten der Heimwehrleute entziehen. DNB München, 18. Juni. Der österreichische Pressedienst meldet: Am 10. Juni fand in Gmünd in Kärnten ein Treffen der Christlich=Sozialen Partei statt, zu dem aus ganz Kärnten etwa 2000 Teilnehmer erschienen waren. Aus der Stadt selbst und aus der Umgebung der Stadt nahmen an der Kundgebung fast keine Personen teil. Auf der Heimfahrt„der Teilnehmer der Kundgebung drangen in Paternion—„ im Drautale östmärkische Sturmschärler in ein Gast„„ WIIA haus ein, in dem Nationalsozialisten saßen, und gin gen mit Wafsengewalt gegen die Nationalsozialisten vor, ohne daß eine Veranlassung hierzu bestand. Ein Nationalsozialist wurde durch sieben Bajoneti— stiche verletzt. Einem anderen Nationalsozialisten wurde der Vollbart samt der Haut abgerissen. Di Nationalsozialisten hatten durch diesen Ueberfall nich weniger als sieben Schwerverteste Ju*“]——Atthalter von Epp und Reichssportführer von Tschammer=Osten schreiten an Bord die Front ab kragen. und Dürre überall Englands heißester Tag— Wassermangel in Frankreich— Dorfbrand in Mecklenburg— Verheerender Wirbelsturm in Amerika sippi und Louisiana schweren Schaden an. Nach den bisherigen Meldungen sind sechs Personen getötet und etwa hundert verletzt worden. Man rechnet jedoch damit, daß die Zahl der Todesopfer sich bedeutend erhöhen wird, da die Berichte aus den entlegenern Landesteilen noch ausstehen. Dürre in Japan Tokio, 18. Juni. Die gesamte japanische Presse bringt Mitteilungen über die Dürre in Japan, durch die in verschiedenen Teilen des Landes, insbesondere im Südosten, die Ernte vernichtet worden ist. Die japanische Regierung hat sich entschlossen, einen besonderen Fonds zur Unterstützung der notleidenden Landwirte zu bilden. Heuschrecken Lissabon, 18. 5 *** J W 840 NG in Portugal Juni. Riesige Heuschreckenschwärme haben die Gegend von Elvas, etwa 120 Kilometer von Lissabon entfernt, heimgesucht und auf den Ländereien und in den Gärten unermeßlichen Schaden angerichtet. Die Bauern haben die Regierung um Hilfe gebeten. Man befürchtet, daß die ganze Ernte im Süden des Landes zerstört wird, wenn die Trockenheit noch länger andauert. Großwetterlage bleibt zunächst schön Essen, 18. Juni. Die Großwetterlage, auf„schön“ gestellt, scheint auch für die nächsten Tage anzuhalten. Gewitterstörungen westlich des Rheins werden unwesentlich bleiben. Sie werden höchstens strichweise Regen bringen. Gebet für glückliche Ernte Münster, 18. Juni. Der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, hat für die Zeit bis zum 1. September an den Wochentagen während der Schulmesse und an den Sonn= und Festtagen während einer beliebigen Messe oder während der Nachmittagsandacht ein besonderes Gebet um eine glückliche Ernte angeordnet. Am Tage Hitze, nachts Frost DNB Meseritz, 18. Juni. In den letzten Tagen sind im gesamten Gebiet der mittleren Grenzmark und in den Nachbargebieten starke Temperaturunterschiede zu verzeichnen. Während am Tage 30 Grad im Schatten gemessen werden und die Gluthitze die Dürreschäden auf den verbrannten Feldern weiter erheblich verstärkt, sinkt nachts die Temperatur unter Null. In den letzten Nächten wurden bis zu 3 Grad Kälte gemessen, die vor allem auf den Frühkartoffelfeldern großen Schaden antichtete. Schwere Niederlage der Bolivianer? DRB. New York, 18. Juni. Nach einer Meldung der Associated Preß aus Asuncion gab das Kriegsamt bekannt, daß die Truppen Paraquays im KanadaAbschnitt(Chaco=Gebiet) einen großen Angriff von 3000 Bolivianern abgeschlagen haben. Die Bolivianer hätten 400 Gefallene im Kampfgebiet lassen müssen. Viele Gefangene wurden gemacht. * X ** 7 9 Neue Hoffnungen? Nach der Aussprache von Venedig Die längeren Besprechungen des Herrn von Ribbentrov, des Sonderbeauftragten des deutschen Reichskanzlers, mit dem französischen Außenminister Bartbou, die nach einer bereits vorhergegangenen Besprechung unmittelbar nach der Zusammenkunft in Venedig in Paris stattfanden, widerlegen schlagend die vielfach vermutete Annahme, als wenn Hitler und Mussolini der von Frankreich betriebenen europäischen Paktpolitik eine eigene Blockbildung entgegenzusetzen bemüht wären. Gerade die erneuten Verhandlungen von Ribbentrops in Paris trotz oder gar wegen der venetianischen Zusammenkunft können nur geeignet sein, die offiziellen Auslegungen dieser Zusammenkunft gleichsam schon durch die Tat zu bestätigen. Wenn ein in Deutschland zur Zeit viel gelesenes Schweizer Blatt sich trotzdem mit der als Wortspiel zwar interessanten Formel, als wenn es sich in Venedig um einen „Dlva gegen die Blockbildung“ gehandelt habe, zu helfen versucht, so können wir auch darin nur ein Zeugnis dafür erblicken, wie schwer man sich in der Beurteilung der internationalen Politik von altüberkommenen Vorstellungen befreien kann. Man verfällt darum nicht nur in der Behandlung aktueller Einzelfragen großen Irrtümern, sondern trägt leider auch dazu bei, eine Erneuerung der politischen Denkweise länger hintanzuhalten, als es angesichts der inneren Verwirrungen der europäischen Lage verantwortet werden kann. Eben darin liegt ja der tiefere Sinn der Zusammenkunft von Venedig, daß Hitler und Mussolini entgegen der von Paris aus betriebenen reaktionären Politik und über sie hinausführend alle Anstrengungen machen, Europa vor den zerstörerischen Folgen dieser Politik zu bewahren, indem sie ganz neue Methoden der diplomatischen Verhandlungen verwirklichen. „Lieber Krieg als einen erniedrigenden Frieden“ Eine Erklärung des rumänischen Außenministers Bukarest, 18. Juni. Außenminister Titulescu hielt am Sonntag bei einem Essen zu Ehren der Pressekonferenz der Kleinen Entente eine Ansprache, die offenkundig programmatischen Charakter für die politischen Besprechungen der heute beginnenden Jahreskonferenz der Kleinen Entente trug. Als Hauptpunkte erwähnte er den Revisionismus, den Viererpakt und die Protokolle von Rom. Die Sprache des rumänischen Außenministers war besonders energisch und sehr heftig, vor allem dort, wo er sich gegen den„von Ungarn gemeinsam mit Italien betriebenen Revisionismus" wandte. Diese Stelle seiner Rede schloß mit den Worten: „Wir wollen lieber den Kriea als einen ernieorigenden Frieden“. Was die Einladung an die Kleine Entente zur Teilnahme an den Protokollen von Rom anbelangte, so sagte der Minister, daß niemals genau angegeben worden sei, in welcher Weise diese Teilnahme erfolgen solle, weswegen auch die Staaten der Kleinen Entente sich bisher zurückgehalten hätten. „Gebt uns Revision Erklärungen des ungarischen Ministerpräsidenten Budapest, 18. Juni. In einer Versammlung der Partei der Nationalen Einheit in Oedenburg hielt Ministerpräsident Gömbös eine längere Rede, in der er auch die außenpolitische Tätigkeit der Regierrung berührte. Gegenüber der Tendenz einiger Mächte, Ungarn wirtschaftlich zu schwächen, weil ein geschwächtes Ungarn sich mit seiner jetzigen Lage abfinden würde, habe sich die ungarische Regierung von vornherein auf den Standpunkt gestellt, daß Ungarn nicht gewillt ist, seine Unabhängigkeit und seine Ziele gegen ein Linsengericht zu verkaufen. Es müßten daher sowohl in der Außenpolitik als auch in der Wirtschaftspolitik Wege gefunden werden, die geeignet scheinen, diese Gefahr auszuschalten. Diesen Zielen hätten die Auslandsreisen des Ministerpräsidenten gedient. Heute könne sich der ungarische Ministerpräsident mit Ruhe die schön formulierten, aber gewöhnlich blind einseitigen Friedensangebote Beneschs und Tituleseus anhören: Bleibt Ihr Ungarn in Eurem verstümmelten Zustand und wir werden gute Freunde sein. Meine Antwort, sagte der Ministerpräsident, ist: Gebt uns Revision, dann setzen wir uns an den grünen Tisch, um zu verhandeln. Ungarn bietet Frieden an und sucht Freunde, aber immer mit der Bedingung: volle Gerechtigkeit und volle Gleichberechtigung. Bezüglich der deutschen Volksgruppen in Ungarn äußerte der Ministerpräsident, er dulde ebenso wie in allen anderen innerpolitischen gen auch in dieser keinen anderen Einfluß als den seinen. Er erinnere sich genau, daß die Frage der deutschen Volksgruppen nie aktuell gewesen sei. Er habe einen Freund gehabt, der ihm einmal gesagt habe: Die deutschen Bewohner Ungarns erfüllen ihre Pflicht der ungarischen Nation gegenüber am treuesten. Schon daß man in Venedig keine festen Abkommen getroffen hat, charakterisiert die besondere und neue Art der deutsch=italienischen Politik. Sie hat es bewußt vermieden, sich in eine Entwicklung aktiv miteinzuschalten, die man in sich, in ihrer ganzen Art grundsätzlich als eine Fehlentwicklung ansieht. Der Nachdruck, den man in allen Aeußerungen sowohl deutscher= als auch italienischerseits immer wieder auf die Notwendigkeit der Erhaltung des europäischen Friedens gelegt hat, beweist, mit welcher Verantwortung man den Dingen gegenübersteht. Und als wolle man diese noch besonders erhärten, ist vereinbart worden, daß die eingeleiteten persönlichen Beziehungen zwischen Hitler und Mussolini künftig fortgesetzt werden sollen. Was das zu bedeuten hat, das ergibt sich ohne weiteres daraus, daß beide Staatsmänner über eine Freiheit des Handelns und über ein Maß selbstverantwortlicher Entschlußmöglichkeiten verfügen, wie es sonst nirgends in Europa gegeben ist. Jede zukünftige persönliche Besprechung zwischen Hitler und Mussolimi muß darum ebenso wie die vergangene in sich schon eine entscheidende Wirkung auslösen, da sich ein ganz neu wirkendes und aus sich heraus schöpferisches Element in der Gesamtentwicklung der internationalen Beziehungen darstellen wird. Das ist denn auch jetzt schon allenthalben sehr deutlich empfunden worden und es scheint nicht, daß man sich anderswo Venedig einfach entziehen könnte. * Welche Frage im einzelnen nun auch in Venedig Gegenstand der Besprechungen war, ob es sich um die Frage der Rückkehr Deutschlands nach Genf, ob es sich um die rüstungspolitischen Probleme als solche, ob es sich um die neue Rolle Rußlands in der Politik des enropäischen Kontinents oder ob es sich um Oesterreich handelte, wir können versichert sein, daß alle diese Fragen als Teilfragen neuer gemeinsamer Initiativen in der Richtung einer allgemeinen internationalen Entspannung gesehen und besprochen worden find. Deshalb kann es sich in keiner Weise darum handeln, Deutschland in dem einen oder anderen Falle irgendwie gefügig zu machen. Einer Rückkehr in den Völkerbund steht nichts im Wege, wenn sie die volle Gleichberechtigung Deutschlands verbürgt, um deretwillen wir ja Genf verlassen haben. Diese Gleichberechtigung schließt wiederum eine entsprechende defensive Aufrüstung in sich, die allerdings nicht erst mit Hilfe von Genf uns in einer Form aufgezwungen werden kann, die unserer Gleichberechtigung nicht Genüge täte. Bezuglich Oesterreichs war man nach der Erklärung des Pressechefs Mussolinis der Ansicht, „daß immer auf der Basis der österreichischen Unabhängiakeit die Herstellung normaler Beziehungen zwischen Deutschland und Oesterreich wünschenswert sei“, was durchaus nichts in Frage zu stellen braucht, was auch bisher schon immer das Verhältnis der beiden Brudervölker zueinander grundsätzlich bestimmt hat. Bezüglich der Rolle Rußlands ist bekannt, daß Mussolini sich ausgezeichneter Beziehungen zum Sowjetstaat erfreut, was ein Beweis dafür ist, daß Fragen des staatlichen Systems normale außenpolitische Beziehungen nicht zu hindern brauchen. Die Behandlung dieser Fragen ist sicherlich denn auch insofern besonders fruchtbar gewesen, als sich auch aus der Gemeinsamkeit einer ganz neuen politischen und moralischen Weltanschaung die großen internationalen Gesichtspunkte ergaben, unter denen sie beiderseits gesehen wurden, was vielleicht auch sonst noch Folgerungen nahegelegt hat, die geeignet sein könnten, diese Gemeinsamkeit noch erfolgreicher nach außen hin verlebendigen zu können. * Die Besprechung von Ribbentrops mit Barthou war zunächst von guertreibenden Kommentaren der nationalistischen Hetzpresse, so vor allem des„Echo de Paris" begleitet, als sei sie ein deutsches Manöver, aus der Einkreisung wieder herauszukommen. Ein solches Urteil geht wieder einmal ebenso blind wie verantwortungslos an der Entwicklung vorbei und enthüllt nur eine Mentalität, deren Urteilslosigkeit erstaunlich ist. Oder wollen bestimmte Kreise der Rüstungsindustrie und des Militärs jede Möglichkeit einer erfolgreichen Verständigung auf einer anderen Ebene als der des Rüstungswettlaufs bewußt zum Scheitern bringen? Die Kommentare lauteten am nächsten Tage aber schon wieder anders und ließen wohl auf Weisung des französischen Außenministeriums durchblicken, daß der Unterhändler Deutschlands einen„sehr geschickten Eindruck“ gemacht habe. Läßt auch der Umstand, daß Herr von Ribbentrop auch vom Ministerpräsidenten Doumergue empfangen wurde, darauf schließen, daß seine Mission von Erfolg zu werden verspricht? Es wäre nichts sehnlicher zu wünschen, als wenn die europäische Lage sich wieder auflockerte. Haben sich, sicherlich nicht unbeeinflußt durch die Zusamenkunft in Venedig, bereits wieder neue Möglichkeiten eingestellt, die feindselige Politik der Pakte und Militärbündnisse umzuwandeln in die Politik eines allgemeinen Abkommens, so wie es vor Genf vorbereitet wor den war? Eins ist sicher. Eine Lösung, die den europäischen Frieden verbürgen soll, kann nur ge funden werden mit Hilfe der Politik, wie sie in Venedig zum Ausdruck kam. Dr. K. Kl. Sitzung des preußischen Staatsrats Eine Rede des Mnisterpräsidenten Göring DNB Potsdam, 18. Juni. Der Preußische Staatsrat versammelte sich heute im Neuen Palais in Potsdam zu einer Vollsitzung, die Ministerpräsident Göring mit einer Rede einleitete, in der er u. a. ausführte: Nach langer Pause tritt der Staatsrat heute zum ersten Male wieder zusammen, um in sonderheit über den preußischen Haushaltsplan unterrichtet zu werden. Aeußerlich zeigt dieser Etat ein umfassendes Bild über die vielgestaltige Arbeit der Staatsregierung. Die allgemeinen Erläuterungen zu diesem Etat wird später der Finanzminister selbst geben, der auch zu den wichtigeren Einzelheiten Stellung nehmen wird. Ich möchte mich auf die Feststellung beschränken, daß bei der Aufstellung des Etats der Zwang zur äußersten Sparsamkeit mit dem Erfordernis, für die wichtigsten Bedürfnisse gleichwohl ausreichend Mittel zur Verfügung zu stellen, in Einklang gebracht worden ist. Wenn wir heute von äußerster Sparsamkeit sprechen, dann müssen wir auch hierbei neue Vorstellungen vor Augen haben gegenüber jenen, die einstmals Sitte waren: Die Sparsamkeit darf nicht wie früher sich in stumpfsinnigen schematischen Abstrichen erstrecken, durch die mehr zerstört als geschaffen wird. Es kommt darauf an, daß die verfügbaren Mittel in die politisch wichtigsten Kanäle geleitet werden, damit mit wenigem richtig gewirtschaftet und viel erreicht wird. Wenn der Etat ausgeglichen ist, wenn gerade jetzt Mittel bereit gestellt worden sind, die auch über das rein Materielle hinaus die Grundlagen für die geistige und materielle Entwicklung sicherstellen, dann ist das ein besonderes Vendienst des Finanzministers. Die heute staatspolitische Lage gestattet es nicht mehr, preußische Angelegenheiten, auch wenn sie so bedeutsam sind, wie der preußische Etat. unter preußischem Gesichtspunkt zu betrachten. Nachdem nach der nationalsozialistischen Revolution die Reichsreform in Fluß gekommen ist, muß die Arbeit der preußischen Staatsregierung und die Weiterentwicklung des preußischen Staatswesens nur noch im Hinblick auf die große Aufgabe richtig verstanden werden, die Preußen im neuen Reich zu erfüllen hat. Diese Aufgabe besteht darin, Vorkämpfer und Baustein dieses Dritten Reiches zu sein. Von ausschlaggebender Bedeutung war die Reorganisation der Polizei. Es war uns von der ersten Stunde an klar, daß die Erneuerung und Reorganisation der Polizei schlechthin grundlegend war für die Erneuerung des Staatsaufbaues in Preußen überhaupt. Das lag daran, weil das Instrument der Polizei von der vergangenen Regierung systematisch erdolcht worden war und im vergangenen System Grundlage für die regierenden Herren gebildet hat, sich gegen den Volkswillen noch jahrelang am Ruder zu halten. Die Polizei war die Domäne des Parteibuchbeamtentums gewesen. Wollte nun der Staat aus dieser Polizei jenes Instrument schaffen, das zum Schutze der Sicherheit des Staates nötig war, so mußte er selbstverständlich eine gewaltige Umgliederung vornehmen. Auch die Schaffung der Geheimen Staatspolitet war eine Notwendigheit. Welche Bedeutung der neue Staat diesem neuen Instrument der Staatssicherheit zuweist, mögen Sie daran erhennen, daß der Ministerpräsident sich selbst diesen Verwaltungszweig unterstellt hat, weil gerade die Beobachtung solcher Strömungen, die gegen den neuen Staat gerichtet sind, von fundamentaler Bedeutung ist. Eine weitere Aufgabe, die auch weit über Preußen hinaus in das Reich hineinstrahlt, war die Schaffung der ersten Grundlagen für die Erneuerung des kulturellen Lebens. Eine weitere besonders wichtige Voraussetzung für den Neubau des Reiches liegt in der Sicherung einer nationalsozialistischen Rechtspflege. Auch hier sind gewaltige Abgründe zwischen uns und der demokratischen Auffassung vom Rechtsbewußtsein zu verzeichnen. Wir müssen wieder zu einem deutschen Recht kommen, zu einem Rechtsbewußtsein, daß jeder einzelne Deutsche in seiner Brust trägt. Hier ist eine gewaltige Aufgabe gestellt, und nur ein bescheidener Anfang ist bisher erreicht. Eine Rede des bayrischen Innenministers Ingolstadt, 18. Juni. In einer Massenkundgebung in Ingolstadt hielt Gauleiter Innenminister Adolf Wagner eine Rede, in der er auf die Leistungen des Nationalsozialismus hinwies und u. a. sagte: Was mich heute am meisten drückt, ist die Tatsache, daß gerade aus den Reihen der Kirche die größte Kritik am nationalsozialistischen Staat geübt wird. Es kann blühen, daß ich noch einmal dreinschlage, dann aber so, daß es endgültig genügt. Wir denken nicht daran, an dem Gottesgedanken zu rütteln. Die junge Generation ist der Garant für die deutsche Zukunft. Wer seine Pflicht am Volke nicht erfüllen will, hat das Recht verloren, in Deutschland zu leben. Das Revolutionsfeuer in der Mittsommernacht Berlin, 18. Juni. Der Leiter des Reichsamtes Volkstum und Heimat in der NS=Gemeinschaft Kraft durch Freude, nimmt das Wort zur Durchführung der Revolutionsfeuer in der Mitsommernacht. Dabei erklärt er, wie das NDZ=Büro meldet, daß diese Revolutionsfeuer in der Nacht zum 21. Juni bis in die entferntesten Grenzmarken von treuer Wacht und steter Bereitschaft des über alle Stämme und Stände hinweg geeinten deutschen Volkes künden würden. In sechs Strahlen pflanze sich vom Brocken aus das Feuer durch Deutschlands Gaue. Es werde mit seinen Strahlen eine riesige Hagalrune über das ganze Reich spannen und mit seinen letzten Feuern hinausleuchten zu den Volksgenossen jenseits der Grenzen, die uns durch Blut und Volkstum auf ewig verbunden sind. Justizbeamte müssen ihre Eheschließung anzeigen NDZ. Berlin, 18. Juni. Der preußische Justizminister hat, wie das ND.=Büro meldet, angeordnet, daß die Justizbeamten im Falle ihrer Verheiratung die vollzogene Eheschließung der unmittelbar vorgesetzten Dienstbehörde alsbald anzuzeigen haben. Dabei sind außer dem Tage der Eheschließung die Namen der Ehefrau und ihrer Eltern sowie Wohnort und Beruf ihres Vaters anzugeben. Soweit die vor der Eheschließung zum Nachweis der arischen Abstammung der Ehefrau erstattete Anzeige diese Angaben bereits enthält, kann auf sie Bezug genommen werden. Einzelhandelssperre noch bis 1. Oktober? Berlin, 18. Juni. Zu der Tatsache des Ablaufs der Sperre zur Errichtung von Einzelhandelsgeschäften am 30. Juni ds. Is., hört das NDZ= Büro, daß dieser Einzelhandelsschutz voraussichtlich bis zum 1. Oktober 1904, vielleicht aber auch um ein halbes Jahr verlängert werden wird. In der Zwischenzeit sollen die neuen Voraussetzungen für die Zulassung zum Einzlhandel endgültig festgestellt werden. In den beteiligten Kreisen wird sehr stark der Konzessionszwang für den Einzelhandel in der Richtung erörtert, daß nur noch solche Personen zugelassen werden sollen, die den Nachweis ihrer fachlichen Eignung erbringen können. Auch den etwa noch nicht genügend fachlich ausgebildeten Einzelhändlern, die bereits jetzt Geschäfte haben, soll Gelegenheit gegeben werden, die fehlende Fachschulung nachzuholen. Das Publikum soll in Zukunft nur noch mit unbedingt zuverlässigen Fachmännern im Einzelhandel zu tun haben. Zusammenkunft Barthou=Dollfuß? DNB Wien, 18. Juni. Der französische Außenminister Barthou wird sich auf seiner Durchreise nach dem Balkan am Dienstag kurze Zeit in Wien aufhalten. Nach amtlichen Mitteilungen ist ein amtlicher Besuch bei der österreichischen Regierung nicht vorgesehen, jedoch steht noch nicht fest, ob Bundeskanzler Dr. Dollfuß während der Durchreise Barthon in seinem Salonwagen einen Besuch abstatten wird. In politischen Kreisen wird allgemein angenommen, daß im Hinblick auf die Zusammenkunft von Venedig eine Fühlungnahme zwischen Barthou und Dollfuß stattfinden werde. Da der Bundeskanzler sich am Montagnachmittag im Flugzeug zu einem zweiten Besuch der ungarischen Regierung nach Budapest begeben hat, wird wie das Bundeskanzleramt mitteilt, die Entscheidung hierüber in den Vormittagsstunden des Dienstag fallen. Das Antworttelegramm des italienischen Königs DNB Berlin, 18. Juni. Der König von Italien hat an Reichskanzler Adolf Hitler folgendes Telegramm gesandt: „Ich danke Ew. Exzellenz vielmals für die liebenswürdigen Worte, die Sie beim Verlassen meines Landes an mich gerichtet haben. Ich freue mich darüber, daß Sie die Tage in Venedig in guter Erinnerung bewahren werden und erwidere Ihren liebenswürdigen Gruß herzlich. Vittorio Emanuele.“ Aenderungen der Devisenverordnungen DNB Berlin, 18. Juni. Im Deutschen Reichsanzeiger vom Samstag, 16. Juni 1934, sind die Durchführungsverordnung zur Devisenverordnung und eine 5. Verordnung zur Aenderung der Devisenrichtlinien veröffentlicht worden. Die Verordnungen enthalten vorwiegend Bestimmungen mehr technischen Charakters. So wird die schon bisher geübte Kontrolle von Wertpapierlieferungen auf die deutschen Emittenten von Aktien und Schuldverschreibungen ausgedehnt. Der Handel im Inlande mit den von der Konversionskasse für deutsche Auslandsschulden für das kommende Transferjahr auszugebenden Fundierungsfonds wird ausgeschlossen und gleichzeitig jede Verfügung über die dem Moratorium unterliegenden Forderungen von einer Genehmigung der Devisenstelle abhängig gemacht. Ferner wird, um einem in der ganzen Zeit verstärkt in die Erscheinung getretenen Rückfluß von deutschen Scheidemünzen aus dem Auslande zu begegnen, die Gutschrift des Gegenwertes solcher eingesandter Scheidemünzen auf Sperrkonto angeordnet. Die bisher zulässige Mitnahme von Scheidemünzen bis zum Betrage von 50 RM. im Reiseverkehr soll dadurch nicht beeinträchtigt werden. Sprengunglück im Tunnel Vier Tote, sechs Verletzte DNB Straßburg, 18. Juni. Bei den Tunnel arbeiten Markirch—St. Dié ereignete sich am Samstag ein schweres Unglück. Zur Sprengung des Tunnels waren mehrere Minen gelegt worden. Nach der Explosion begaben sich die Arbeiter wieder zur Arbeitsstätte. Plötzlich erfolgte eine neue heftige Detonation. Die zehn Arbeiter, die sich im Augenblick der Explosion an dieser Stelle befanden, wurden von den Erdmassen verschüttet. Erst nach stundenlanger Arbeit gelang es, die Arbeiter auszugraben. Vier von ihnen waren tot, die anderen sechs waren mehr oder minder schwer verletzt. Die„Karlsruhe“ in der Heimat Begrüßung der Besatzung durch Generaloberst v. Blomberg DNB Kiel, 18. Juni. Heute mittag begrüßte der in Kiel eingetroffene Reichswehrminister Generaloberst v. Blomberg in Begleitung des Chefs der Marineleitung Dr. h. c. Raever die Besatzung des am Samstag von einer mehrmonatigen Weltreise heimgekehrten Kreuzers„Karlsruhe". Er führte vor angetretener Mannschaft u. o. aus: Ich weiß wohl, wie jeder einzelne Mann auf sich selber aufpassen muß, um nicht den Gesamteindruck, den das Schiff macht, zu stören, den guten Eindruck, den man nun im Auslande schon erwartet, wenn ein deutsches Kriegsschiff kommt, und daß alles in der Zeit, in der die feindliche Hetzpropaganda erneut ihr Haupt erhoben hat, wo erneut, wie im Kriege, Verleumdung und Lüge das Bild trübte, auch das Bild, daß die Auslandsdeutschen haben mußten. Nun, man bezwingt am besten solche Haßpsychose dadurch, daß man persönlich auf sie losgeht. So sehen wir, daß Minister und Männer der Wirtschaft oft Gelegenheiten benutzen, um ins Ausland zu gehen und persönlich durch ihre eigene Wirkung für das Deutsche Reich zu werben. Was hier geschehen ist, während der drei viertel Jahre, seit dem dieses stolze Schiff mit seiner ausgezeichneten Besatzung hinausging, bedeutet viel. Hier mit der„Karlsruhe“ ging ein geschlossener Kampfkörper hinaus zu werben für das deutsche Volk und für das deutsche Vaterland. Daß Eure Erfolge so groß gewesen sind, verdient jeden Dank. Der Tod im Bergwerk Alsdorf, 18. Juni. Ein auf einem Blindort auf der 460 Meter=Sohle der Grube„Anna II“ beschäftigter Bergmann wurde beim Schichtwechsel von seinen Kameraden mit erheblichen Verletzungen aufgefunden. Er war von einem schweren Stein, der sich aus dem Hangenden gelöst hatte, getroffen worden. Kurz nach Einlieferung ins Krankenhaus starb der Bedauerns werte. Schwerer Verlust der Himalaya=Expedition DNB München, 18. Juni. Die deutsche Himalaya=Expedition ist nach hofnungsvollem Anfang von einem schweren Schlag getroffen worden. Wie das Münchener„Abendblatt“ meldet, ist Reichsbahnrat A. Drexel am 8. Juni bei dem Angriff auf den Nanga Parbat im Lager 2(5100 Meter) an einer akuten Lungenentzündung gestorben. Drexel war 1½ Tage krank. Druck und Verlag: Kölner Verlags=Anstalt und Druckerei AG. in Köln. Hauptschriftleiter: Dr. Hans Koch; Vertreter des Hauptschriftleiters: T. Weinand; verantwortlich für Politik: W. Schön in Düsseldorf; für Kommunalpolitik. Kunst und Wissenschaft: Dr. H. Koch; für den Umgebungsteil: T. Weinand; für den Provinzteil: H. H. Teipel; für Unterhaltung: Karl Gies; für Sport: J. Zündorf, alle in Köln; für Wirtschaftspolitik und Handel: Bernd Manger in Düsseldorf; für den Dürener lokalen Teil: Hanns Heinz Teipel; für den Bonner lokalen Teil: Robert Colmant; für Anzeigen: Theo Müller in Köln. Durchschnittsauflage der unter dem Titel„Der Neue Tag" zusammengesaßten Zeitung V. 1934: 32 427. Ausgabe Bonn 1877. Ausgabe Düren 2173. Die Rede des Kanzlers (Schluß von der gestrigen Ausgabe.) Je mehr die Welt von Blockbildungen redet, um so klarer wird uns, daß man besorgt sein muß um die Erhaltung der eigenen Kraft. Wir haben keine Komplotte mit andern Völkern geschmiedet, haben aber besorgt zu sein dafür, daß nicht Komplotte anderer eines Tages das deutsche Volk vernichten und es um den Segen seiner inneren Arbeit bringen. Da kann ich der ganzen Welt nur das eine versichern: So bedingungslos unsere Friedensliebe ist, so wenig Deutschland einen Krieg will, so fanatisch werden wir für die deutsche Freiheit und die Ehre unseres Volkes eintreten. Die Welt muß wissen: Die Zeit der Diktate ist vorbei.(Stürmische Zustimmung.) So wenig wir die Absicht haben, einem anderen Volke einen Zwang aufzuerlegen, so sehr wehren wir uns gegen jeden Versuch, das deutsche Volk auch weiterhin unter einen dauernden Zwang zu legen. Wir haben nicht das Gefühl, daß wir eine minderwertige Rasse sind, ein wertloses Pack auf dieser Welt, das von jedem getreten werden darf oder kann, sondern wir haben das Gefühl, daß wir ein großes Volk sind, das nur einmal sich selbst vergessen hat, das verführt von wahnsinnigen Narren, sich selbst um seine Kraft brachte und das aus diesem Wahnsinnstraum jetzt wieder erwacht ist.(Bravo.) Niemand soll denken, dieses Volk in den nächsten tausend Jahren wieder in einen solchen Traumzustand versenken zu können, diese Lehre, die wir an uns in einer so grauenhaften Weise erfahren haben, wird uns eine geschichtliche Mahnung für Jahrtausende sein. Was einmal uns durch eigene Schuld geschah, wird sich kein zweites Mal am deutschen Volk wiederholen. Ich will Sie, meine deutschen Volksgenossen, immer nur bitten und ermahnen: Sehen Sie die Stärke unseres Volkes in unserer inneren Willenseinheit, in unserer einheitlichen Geistesauffassung und unserem gemeinsamen Denken. Seien Sie überzeugt, daß die Stärke sich nicht so sehr ausdrückt in Divisionen, in Kanonen und Tanks, sondern daß sie sich letzten Endes ausdrückt in der Gemeinsamkeit eines Volkswillens. Und seien Sie weiter durchdrungen von der Ueberzeugung, daß man diese Gemeinsamkeit dem Menschen anerziehen muß und daß man dafür Sicherungen schaffen muß. Sehen Sie in unserer nationalsozialistischen Bewegung eine solche große Sicherung gegen den Geist des Klassenkampfes, des Klassenhasses und der Klassenspaltung. Sehen Sie in der nationalsozialistischen Bewegung und in ihren Organisationen eine große Schule der Erziehung zur Gemeinsamkeit. Hängen Sie an dieser Bewegung, lämpfen Sie für sie, Sie kämpfen damit für das deutsche Volk und für das Deutsche Reich! Denn eines ist sicher: Das Schicksal der deut chen Volksgemeinschaft ist gebunden an das Sein dieser Bewegung, das Schicksal des Deutschen Reides aber ist bedingt durch die Festigkeit der deutchen Volksgemeinschaft. Wir alle wissen es, wir sind kein Zweck an sich. Die Partei, SA und SS, die politische Organisation, der Arbeitsdienst, die Jugendorganisationen, sie alle sind Mittel zum Zweck der inneren Zusammenschweißung unseres Volkskörpers und damit zur Entfaltung der in unserem Volke liegenden Kräfte, zu einer wahrhaft friedlichen, kulturfördernden und auch materiell segensvollen Arbeit. Acht Jahre liegen zurück, seit ich zum ersten MNale in dieser Stadt gesprochen habe. Eine ungeeure Entwicklung! Wer will daran zweiseln, daß die nächsten Jahre die gleiche Entwicklung zeigen werden? Wenn im Verlaufe von acht Jahren auch in dieser Stadt, von einer Handvoll Menschen aussehend, dieser Sieg erreicht werden konnte, dann vird in den kommenden Jahren und Jahrzehnten dieser Sieg sich vertiefen und all die kleinen Zwerge, die sich einbilden, dagegen etwas sagen zu können, werden hinweggesegt von der Gewalt dieer gemeinsamen Idee. Denn alle diese Zwerge vergessen eines: Was mmer sie auch glauben, aufstellen zu können: Wo ist das Bessere, das das Gegenwärtige ersetzen könnte? Wo haben sie das, was sie an dessen Stelle setzen konnten? Lächerlich, wenn solch ein kleiner Wurm jegen eine solch gewaltige Erneuerung eines Volkes inkämpfen will! Lächerlich, wenn solch ein kleiner Zwerg sich einbildet, durch ein paar Redensarten die gigantische Erneuerung des Volkes hemmen zu könien! Was müßte kommen, wenn diese kleinen Körgler ihr Ziel erreichen würden? Deutschland vurde wieder zerfallen, wie es früher verfallen war. Das aber können wir ihnen versichern: Sie haben früher nicht die Kraft gehabt, die Erhebung des Nationalsozialismus zu verhindern das wachgewordene Volk aber sollen sie nimmer mehr wieder in Schlaf senken! Die Partei und ihre Organisationen, sie werden dafür sorgen, daß das Blut und die Opfer der etzten 14 Jahre nicht vergeblich gebracht worden sind. Das müssen sie wissen! Solange sie nörgeln, mögen ie uns gleichgültig sein. Wenn sie aber einmal verschen sollten, auch nur den kleinsten von ihrer Kritik zu einer neuen Meineidstat zu schreiten, dann mögen ie überzeugt sein: Was ihnen heute gegenübersteht, st nicht das feige und korrupte Bürgertum des Jahes 1918, sondern das ist die Faust des ganzen Volkes! Brausender Beifall.) Das ist die Faust der Nation, die geballt ist und jeden niederschmettern wird, der es wagt, auch nur den leisesten Versuch einer Sabotage zu unternehmen. Denn das ist sicher, ob wir sind oder nicht, ist gleichgültig. Aber notwendig ist es, daß unser Volk da ist. Was jene aus unserm Volk gemacht haben, das wissen wir. Wir haben es erlebt. Sie sollen nicht sagen: Wir wollen es ein zweites Mal besser machen. Ihr habt einmal demonstriert, wie man es nicht machen darf, und wir zeigen es euch jetzt, wie man es machen muß! Deutschland soll leben! Stürmischer, brausender Beifall, brausende HeilRufe.) Der alte Fritz wollte sich nicht malen lassen Ich bin kein Apollo, Mars oder Adonis“— Ein vielleicht echtes der Herzogin von Braunschweig, im Schloß Salz„ 1 K LEP MLTH.. 917 I. Polizeigeneral Baltzer Wer hat sich nicht schon darüber gewundert, daß es so viele Bildnisse des Alten Fritzen gibt, die sich untereinander garnicht ähnlich sind. Höchstens ist die unverkennbare Nase überall die gleiche. Das kommt daher, daß sich Friedrich der Große niemals hat malen lassen. In einem Brief an Voltaire, dem er ein Medaillon mit seinem Bilde beigefügt hatte, schrieb Friedrich:„Ich bin weder gemalt, noch lasse ich mich malen. Ich kann Ihnen daher nur ein Medaillon geben.“ In einem an deren Brief an einen französischen Adeligen:„Man muß Apollo, Mars oder Adonis sein, um sich malen zu lassen. Da ich nun aber nicht die Ehre habe, einem dieser Herren zu gleichen, so habe ich mein Antlitz, soweit es von mir abhing, dem Pinsel des Malers entzogen.“ So scheint es tatsächlich kein Bildnis zu geben, zu dem Friedrich gesessen hätte. Es gibt nur eines, von dem die Wahrschein lichkeit besteht, daß es wirklich lebensecht ist, das ist ein Bildnis aus seiner besten Manneszeit, das der berühmte hannoversche Maler Georg Ziese nis im Auftrag der Schwester Friedrichs des Großen, der Herzogin von Braunschweig, gemalt hat. Es befindet sich in der Fideikommiß=Galerie des Provinzialmuseums in Hannover. Zu dem Bild gibt es folgende nette Geschichte, die sich wie eine Anekdote anhört, die aber den Tatsachen ent sprechen soll, wenn auch einige Unstimmigkeiten darin enthalten sind. Es steht nämlich nicht fest, in welchem Jahr sich diese Geschichte ereignet hat. Friedrich weilte zu Besuch bei seiner Schwester, dahlum. Die Herzogin hatte den Wunsch, ein Bild nis ihres Bruders zu besitzen. Sie kannte die Eigeuart Friedrichs und wollte Mittel und Wege ausfindig machen, wie der Künstler Friedrich sehen könnte, ohne daß dieser eine Ahnung davon hätte, gemalt zu werden. Ziesenis, der damals in Braunschweig weilte, wuroe zu der Herzogin gebeten und mit der Ausgabe betraut. Die Herzogin war jedoch mißtranisch, auch wirklich das Original und keine Kopie zu bekommen. Sie drückte deshalb ihren Siegelring auf die Leinwand, ehe der Künstler mit seiner Arbeit begonnen hatte. Ziese nis, in seiner Ehre empfindlich gekränkt, spannte eine doppelte Leinwand auf seinen Keilrahmen und malte, ohne daß die Herzogin etwas ahnte, das Original auf die ungestempelte Seite, auf die gestempelte jedoch eine Kopie, die er der Herzogin überreichte. Diese Kopie ist beim Brande des Schlosses Brannschweig mitvernichtet worden, und es ist nur noch das Original vorhanden, das in der genannten Sammlung sich befindet. Diese Geschichte wird von dem italienischen Maler und Kunsthistoriker Fiorillo und dem Archivrat Lulves bestätigt. Es ist weiter interessant, daß das Bildnis im Sterbezimmer degroßen Königs in Saussonci von Anton Graff kein Original, sondern eine Kovic ist, denn es fehlen alle Nachrichten darüber, daß Graff wirklich den König gemalt hat. Deutsche Kolonialtagung in Kiel Die alten Kolonialfahnen während der Kundgebung Flugzeug reitet ein Bankhaus Ausharren bis zur letzten Goldmünze— Ein Abenteuer aus der Zeil der amerikanischen Bankkrachs Verbot einer ungarischen Zeitung wegen deutschseindlicher Einstellung Budapest, 18. Juni. Das Deutsche Nachrichtenbüro meldet:„Die ungarische Regierung hat das Erscheinen der Stuhlweißenburger Tageszeitung „euervar“ mit sofortiger Wirkung und für immer verboten. Das katholische und demzufolge legitimistische Blatt, das von dem katholischen Bischof von Stuhlweißenburg herausgegeben wurde und das als Organ der Christlich=Sozialpartei galt, hat in der letzten Zeit wiederholt heftige Angriffe gegen Deutschland gerichtet und u. a. auch den preußischen Ministerpräsidenten abfällig kritisiert. Wie bekannt wird, will der Bischof in der nächsten Sitzung des ungarischen Oberhauses eine Anfrage wegen Freigabe des Erscheinens einbringen. Von zuständiger Stelle verlautet indes, daß die ungarische Regierung auf keinen Fall das Wiedererschei nen des Blattes gestatten wird.“ In den Schalterräumen der großen Bank in Reno, dem amerikanischen Heiratsparadies, drängen sich die Menschen. Die Auszahlungsschalter sind umlagert, der Schalter für Einzahlungen bleibt geschlossen. Eine der üblichen Szenen während der Zeit der großen amerikanischen Bankkrachs. Die Konf losigkeit der Bankkunden ist so groß, daß jeder nur danach trachtet, so schnell wie möglich sein Bankguthaben abzuheben. Noch größer aber ist die Aufregung in den Zimmern der Bankdirektoren. Denn die vorhandenen Be stände an Goldmünzen— jeder will natürlich sein Geld in Gold ausgezahlt haben— sind nur für den normalen Tagesumsatz berechnet und werden bei dem augenblicklichen Ansturm kaum zwei Stunden reichen. Nur einer der Direktoren verliert die Ruhe nicht. Er läßt an die Schalterbeamten die Anweisung ergehen, die Auszahlungen in vollem Umsange weiterzuführen, nur sollen sie so lange wie möglich ver zögert werden. Während unten in den Schalterräumen die Kassen beamten äußerlich ruhig, aber mit großer Umständlichkeit den aufgeregten Kunden ihre Guthaben aus zahlen, führt der kaltblütige Direktor ein dringendes Telephongespräch mit einer Filial=Bank, die sich in einem anderen der amerikanischen Staaten befindet. Dort macht sich der Banksturm noch nicht bemerkbar. Also setzt der Direktor alles auf eine Karte. Er gibt Anweisung, sofort alleverfügbaren Bestände an gemünztem Gold nach Reno zu schaffen. In fieberhafter Eile wird in der Filialbank das Gold verpackt, während mit dem Flugplatz erbitterte Verhandlungen geführt werden. Die Flugplatzleitung will infolge stürmischen Wetters kein Flugzeug zur Verfügung stellen. Es bedurfte erst langer Ueberredungskünste, um die Flugleitung von der unbedingten Dringlichkeit dieses Transportes zu überzeugen, bis sich schließlich ein Pilot bereit sand. 30 Minuten nach dem telephonischen Notruf des Bankdirektors aus Reno startet in einer 700 Kilometer entfernten Stadt ein Flugzeug, das alle verfügbaren Goldbestände der Filialbank in den Sturm hinausträgt. Ein Flug, dessen Gelingen keineswegs feststeht. Aber der Pilot weiß, genau so wie der Direktor in Reno, daß die Zukunft eines großen Bankhauses auf dem Spiel steht,— und außerdem winkt ihm eine hohe Belohnung. Es vergehen zwei Stunden, drei Stunden. Die Goldbestände des Bankhauses in Reno sind am Versiegen— das Flugzeug kommt nicht. Von neuem läßt der Direktor an die Kassenbeamten die Anweisung ergehen, die Auszahlungen noch langsamer vorzunehmen. Ausbarren bis zur letzten Goldmünze! In Abständen von halben Stunden telephoniert der Direktor mit der Filialbank. Kein nennenswertek Andrang,— lautet immer wieder die beruhigende Auskunft. Aber die Bank in Reno scheint verloren. Das Flugzeug kommt nicht. Die Goldvorräte sind zu Ende. Nach knapp fünf Stunden landet das Flugzeug nach abenteuerlichem Sturmflug in Reno. Ein paar Minuten später sind die Goldsäcke im Bankhaus. Das Flugzeug hat eins der größten amerikanischen Bank häuser vor dem Zusammenbruch gerettet. Hier war Zeit gleichbedeutend mit Geld. Ein Beispiel dafür, in welchem Maße das Flug zeug entscheidend in den Kampf der Welt um das glitzernde Gold eingreift. Msgr. Testa Apostolischer Delegat Rom, 16. Juni. Der Papst hat Monsignore Gustav Testa zum Apostolischen Delegaten für Aegypten, Arabien, Aethiopien, Erythräa, Palästina, Transjordanien und Zypern und gleichzeitig zum Titularer zbischof von Amajea ernannt. Der neue Delegat war bisher an der päpstlichen Nuntiatur bei der italienischen Regierung tätig und ist wiederholt als Vertrauensmann des Vatikans für besondere diplomatische Aufgaben verwandt worden, so 1923 als vatikanischer Beobachter im besetzten Ruhrgebiet, so vor kurzem auch im Saargebiet. Die Bedeutung der neuen Aufgaben, die Monsignore Testa jetzt übertragen worden sind, ergibt sich schon daraus, daß er wie ein Nuntius mit der erzbischöflichen Würde ausgestattet wurde. In der Tat wird Monsignore Testa in den erwähnten Gebieten zwar nicht offiziell die diplomatischen, aber die innerkirchlichen Funktionen eines Nuntius auszuüben haben. Die überaus schwierigen politischen Probleme des Vorderen Orientes, die in besonderer Weise mit der italienischen Interessenzone verbunden sind, erfordern an dieser Stelle einen Mann mit großem politischen Verständnis und seinem Takt. Monsignore Testa hat in seiner bisherigen Verwendung bewiesen, daß er einer solchen Ausgabe gewachsen ist. der zum Leiter der Landespolizeistelle West ernannt wurde. Wie schon mitgeteilt, scheidet der Kommandeur der Landespolizei=Inspektion West, General der Landespolizei Stieler v. Heydekampf auf eigenen Wunsch von seinem Posten. General Stieler v. Heydekampf wurde am 24. Aug. 1880 in Berlin als Sohn des Generalleutnants v. Heydekampf geboren und besuchte vom Jahre 1891 bis 1899 das Kadettenkorps, wo er auch Kaiserpage war. Im März 1899 trat er als Leutnant in das 1. Garde=Regiment zu Fuß ein, gehörte später dem l. Garde=Regiment zu Fuß an und rückte im August 1914 als Hauptmann und Kompanie=Chef mit der 9. Kompanie des 5. Garderegiments zu Fuß ins Feld, wo Gen. v. Heydekampf, stets in vorderster Linie kämpfend, viermal verwundet wurde. Als Battaillonskommandeur machte er den berühmten Durchbruch bei Brzeziny an vorderster Stelle mit. Im August 1918 wurde er zum Adjutanten des IV..=K. ernannt. Nach dem Zusammenbruch gehörte er zuerst als Major dem Freikorps Hülsen an und trat im Herbst 1919 zur damaligen Sicherheitspolizei über. in welcher er als Major und Oberstleutnant in Potsdam, Magdeburg, Essen und Bonn tätig war, bis er im Jahre 1929 zum Obersten und Kommandeur der Schutzpolizei Recklinghausen ernannt wurde. Als sich die nationalsozialistische Erhebung ankündigte, wurde er von der damaligen Uebergangsregierung zum Höheren Polizeiführer für die Regierungsbezirke Münster, Arnsberg und Düsseldorf ernannt und im Dezember zum General befördert. Im Februar 1933 wurde er bevollmächtigter Sonderkommissar des Ministers des Innern für die Provinzen Rheinland und Westfalen. Im Juni 1933 erlosch diese Vollmacht und General v. Heydekampf wurde Kommandeur der Landespolizei=Inspektion West(Provinz Westfalen, Regierungsbezirk Düsseldorf, Köln und Aachen), aus welcher Stellung er am 30. September 1934 auf eigenen Wunsch ausscheidet. Bis dahin ist er beurlaubt. Furchtbare Explosionskatastrophe im Staate New Vork 20 Tote, 50 Verletzte DNB Nenyork, 18. Juni. In Jamestown im State Neuyork hat sich ein furchtbares Explosionsunglück ereignet, durch das nach den bisherigen Meldungen 12 bis 20 Personen getötet und etwa 50 verletzt worden sind. Mehrere hundert Personen waren zusammengeströmt, um bei einem Brande den Löscharbeiten der Feuerwehr zu sehen. Plötzlich exzlodierten drei je etwa 90 000 Liter fassende Gasolintanks, die sich in unmittelbarer Nähe der Brandstelle besanden. Die Wirkung war furchtbar. Zahlreiche Personen wurden buchstäblich in Stücke gerissen, so daß eine genaue Feststellung der Zahl der Opfer bisher noch nicht möglich war. Barthon nach Bukarest abgereist J NB Paris, 18. Juni. Außenminister Barthon ist Montagabend mit dem Orient=Expreß nach Bularest abgereist. Rhenag, Rheinische Energie AG., Köln Die GV, der zum Thüringer Gaskonzern gehörenden Gesellschaft, in der 4 185000 RM: Aktien vertreten waren, genehmigte einstimmig den Abschluß für 1933 und beschloß die Verteilung einer Dividende von wieder 10 Prozent. Anstelle des in den Ruhestand getretenen bisherigen Aussichtsratsvorsitzenden, Generaldirektor Dr. h. c. Carl Westphal, Leipzig, wurde Direktor Weber von der Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig neu in den Anf sichtsrat gewählt. Wie der Vorstand noch außerhalb der Tagesordnung mitteilte, hat im lausenden Geschäftejahre der Strom= und Gasabsatz an die Industrie weiter erbeblich zugenommen, auch der Haushaltsabsatz konnte, wenn u. a. auch nur leicht, weiter erhöht werden. Keine Preisveränderungen in der Teppich- und Möbelstoff-Industrie Die Vereinigung Deutscher Teppichfabrikanten zur Wahrung wirtschaftlicher Interessen e. V. im Verband Deutscher Teppich= und Möselstoff=Fabrikanten e. V. Sitz Leipzig) hat laut„Konsektionär“ in ihrer Mitgliederversammlung am 15. Juni einstimmig folgende Entschließung gesaßt:„Angesichts der heutigen Lage der Rohmaterialienbeschaffung hält es die Vereinigung im Interesse der Branche für notwendig, zu mindesten die jetzigen Preise so lange wie möglich beizubehalten. Die Vereinigung wird ihre Tätigkeit zwecks Anpassung an die jeweilige Marktlage fortsetzen. Kühn, Vierhaus& Co., AG., Rheydt Bei dem Unternehmen ging im verflossenen Geschäftsjahr die Aktienmehrheit auf die Gründersamilien über, Die Erzeugung konnte September 1933 wieder ausgenommen werden, nachdem von Banken und Lieferanten Kredit eingeräumt worden war. Nach 14000 RM. Abschreibungen auf Anlagen(i. V. 100 57°, RM. Abschreibungen auf Anlagen und 15 248 RM. andre Abschreibungen) ergibt sich noch ein Verlust von 32 592 RM., der vorgetragen wird(i. V. wurde der Verlust von 245 498 NM zuzüglich 212 516 RM. Verlustvortrag aus 1931 durch den Kapitalschnitt von 1,6 auf.4 Mill. RM. abgedeckt, während der Rest zu Wertminderungen verwandt wurdel. Bei dem jetzigen Auftragsbestand ist die Firma fünf bis sechs Monate beschäftigt 325. Jubiläum der Zeitung Aus den Geburtsjahren der deutschen Presse Der Titel der ersten deutschen Zeitung— in dem Sinn den wir heute unter dem Wort Zeitung versteyer— lautete:„Relation aller fürnehmen und gedenkwürdigen Historien, so sich hin und wieder in Hoch und Nieder=Deutschland, auch in Frankreich Italien, Schott= und Engelland, Hispanien. Hungern. Polen. Siebenbürgen, Wallachai, Moldau. Türkei usw in diesem 1609. Jahr verlaufen und zutragen mochten Alles auf das Treulichest, wie ich solche bekommen und zu wegen bringen mag, in Druck verfertigen will". Der Herausgeber dieser wöchentlich erscheinenden Druckschriften, der Straßburger Bürger Johann Carolus, erklärte außerdem, daß er„in Aussertigung der ordinari avisa, wie nun etlich Jab. alschehen, zu continuieren vermittelst göttlicher Gnade bedacht“ sei. Damit schuf Carolus den Typus der regelmäßigen gedruckten Nachrichtenübermittlung de wir heute Zeitung nennen. Ursprünglich bedeutete das Wort Zeitung, das älter als dieser Typus st, die einzelne Nachricht, vor Erscheinen der regelmößigen Straßburger Druckschriften kannte man in Deutschland die Nachrichtenübermittlung nur durch einzelne Blätter. Vevor Carolus die erste regelmäßig erscheinende Druckschrif; gründete, stillten Postmeister und Buchhändler den Nachrichtenhunger des Volkes. Es war üblich daß den Briefen Zettel angehängt wurden. auf denen die neuesten Nachrichten vom Briefsschreiber vernerkt wurden. Diese Zettel wurden von den Postmeintern und Buchhändlern gesammelt und, wenn geaugend interessante Nachrichten, zusammengebracht waren. vervielfältigt, anfangs handschriftlich, später auch im Druck. Hier findet sich der ursprüngliche Sinn des Worte: Zeitung zuerst als Ueberschrift im Jahre 150: über einem Artikel, der die Wiedererwerbung der Insel Lesbos durch die Franzosen und Venezianer schi dert. Diese Ueberschrift lautet:„Neue Zeitung vom Orient und Ausgang“. Auch in der Straßburger Druckschrift des Carolus wird das Wort Zeitung nur im Sinne von Nachrichten gebraucht, indem die Ueberschrift über eine Nachricht beispielsweise„Zeitung aus Coln, vom 8. Jänner Anno 1609“ lautet Die erste deutsche Zeitung des Carolus brachte auch in Nummer 37 vom 4. September 1609 die Nachricht von der Erfindung des Fernrohrs aus Venedig: „Hiesige Herrschaft hat dem Signor Gallileo von Florenz, Professor der Mathematica zu Padua, eine stattliche Verehrung getan, auch seine Provision um 00 Cronen jährlich gebessert, weil er durch sein müges Studieren ein Regel und Augenmaß erfunden, durch welche man einerseits auf 30 Meil entlegene Ort sehen kann, als wäre solches in der Nähe. andererseits aber erscheinen die Anwesenden noch so viel größer, als sie vor Augen sein, welche Kunst er denn zu gemeiner Stadt Nutzen präsentiert hat.“ Unter den alten deutschen Zeitungen, die sich immer mehr verbreiteten, sind Blätter mit den merkwürdigsten und sensationellsten Titeln zu finden. So erschienen viele Zeitungen mit der aufregenden Ueberschrift:„Sehr greuliche, erschreckliche, vorher unerhörte wahrhaftige Zeitung“. Um aber nicht nur sensationell. sondern auch ehrlich scheinen zu wollen, nannte man die Nachrichten auch:„Wahrhaftig. auch ganz glaubwürdige Zeitung". Es gab auch eine„Zeitung Post, das ist allerlei denkwürdigen, namhaften und fürnehmen Geschichte, so sich hin und wieder in der Welt zutragen und verlaufen möchten, einfalte unparteiische Beschreibung". Auch Extraausgaben, die dem Hauptblatt beigelegt wurden und besonders aktuelle Nachrichten brachten, gab es bald nach Erscheinen der eisten Zeitung. Auf ein solches Ertrablatt wird in einer Zeitung von 1631 ausdrücklich verwiesen:„Es seindt noch zwei Extraordinari Zeitungen gedruckt worden, die begreifen den Verlauf bei Lignitz, die Erecution zu Pilsen. die Eroberung Frankfurts a. d. O und andere Particularitäten.“ Außer den gedruckten Zeitungen gab es noch bis ins 18. Jahrhundert geschriebene Blätter, die durch eine Kaiserliche Verordnung vom 7. Februar 1750 in Wien verboten wurden: Daß den Caffeesiedlern die Austeilung aller geschriebenen Blättchen in ihren Caffeehäusern bei Niederlegung ihres Gewerbes verboten. auf derlei Zeitungsschreiber genau nachgeforschet und zu solchem Ende den Denunzianten eines solchen Winkelschreibers und Caluminantes eine provortionierte Remuneration versprochen werden solle.“ H. F. Autorenschutz in Amerika. Bekanntlich konnten bisher ausländische Autoren und Komponisten ihre literarischen und musikalischen Rechte in U. S. A. nur dadurch sichern, daß sie das sogenannte„Copyright“ erwarben. Amerikanischen Blättermeldungen zufolge hat Präsident Roosevelt jetzt erklärt, die Vereinigten Staaten sollten sich an die Römische Internationale Konvention vom Jahr 1928 anschließen. Ein entprechender Gesetzentwurf wird dem Parlament demnächst vorgelegt werden. „Das alte technische Buch“. Das Deutsche Museum in München gibt in einer kleinen Ausstellung einen anschaulichen Ueberblick besonders wichtiger Werke des technischen Schrifttums aus der Zeit von 1500 bis 1800 die dem Beschauer in gedrängter Kürze nicht nu: die Entwicklung der Technik vor Augen führen sondern ihm auch zugleich eine schöne Darstellung vom Werden der technischen Abbildung vermittelt. „Die Reiter von Deutsch=Ostafrika". Die Terra dreht zurzeit den Film„Die Reiter von Deutsch= Ostafrika“ unter dem Protektorat des Reichskolonial= bundes. Die Leitung der Expedition wurde Kapitän Karl Dennert übertragen. Peter Voß spielt die Rolle des deutschen Offiziers; die einzige weibliche Rolle. die der Frau des Offiziers, hat Ilse Stobrawa übernommen. Richard Strauß neueste Oper. Dr. Richard Strauß überließ seine neue Oper. an der er noch arbeitet, und die den Titel„Die schweigsame Frau“ tragen wird. der Dresdener Staatsoper zur Uraufführung. Göring über die preußische Aufgabe im Dritten Reich (Vergl. den Anfang der Wir müssen wieder zu einem deutschen Recht kommen, zu einem Rechtsbewußtsein, das jeder einzelne Deutsche in seiner Brust trägt. Hier ist eine gewaltige Aufgabe gestellt, und nur ein bescheidener Anfang ist bisher erreicht. Daß er aber erreicht wurde, daß diese Plattform, von der aus nun die Pfeiler eines neuen Rechtsbaues errichtet werden können, geschaffen ist, ist ebenjalls ein Verdienst der preußischen Staatsregierung, insonderheit des preußischen Justizministers. Ein Eckstein in dem Aufbau des neuen Rechtsbewußtseins ist das Erbhofgesetz gewesen, das wie kein anderes Gesetz zum erstenmal wieder bewiesen hat, daß die Auffassung des Staates dem lebendigen Rechtsbewußtsein des Volkes angeglichen worden ist, und das als Vorläufer der reichsrechtlichen Regelung die preußische Tätigkeit auf dem Gebiet der Reichsreform zeigt. Zugleich stellt dieses Gesetz ein gewaltiges Werk zur Sicherung des Bauerntums dar. Neben den eben erwähnten Leistungen mögen andere Dinge, mit denen die Staatsregierung sich beschäftigt hat, vielleicht nevensächlich erscheinen. Denn die Staatsmaschine ist ein gewaltiges Triebwerk, in dem nicht nur die großen Räder schwingen dürfen, sondern auch die kleinen Uebertragungen funktionieren müssen, wenn das Werk des Aufbaues gelingen soll. Ich greife hier nur eins heraus, die Ausgestaltung einer den Bedürfnissen des Volkes angepaßten Forstverwaltung. Ich erwähne diesen Punkt nicht, weil ich selbst leidenschaftlich hieran hänge und die Neuordnung gestaltet habe, sondern weil diese über die rein forstliche Bedeutung hinaus auf lange Sicht von erheblichem volkswirtschaftlichem Nutzen sein wird. Der Bedarf an Holz erforderte bisher Millionen von Devisen. In einem Augenblick aber, wo wir in dieser Beziehung stark angespannt sind, würde ich es für ein Verbrechen halten, wenn nicht ein Weg gefunden würde, um angesichts unserer gewaltigen Waldgebiete das Vaterland auf diesem Gebiet von Devisen unabhängig zu machen. Das geschieht aber nicht dadurch, daß man nun wie dereinst verwüstend in den Wald eingreift und ganze Partien im Kahlschlag entfernt, sondern das geschieht in einer systematischen Durchforstung. Rede an anderer Stelle) Alle diese Maßnahmen haben bewußt und mit Nachdruck dem Dritten Reich vorgearbeitet, und für die Arbeit der Reichsregierung sind die preußischen Gesetze oft Muster gewesen. Selbstverständlich, da die Reichsregierung in ihrer Konstruktion bisher ohne eigenen Unterbau war, mußte der Unterbau des größten Landes, mußten insbesondere die Erfahrungen der Reichsregierung die Möglichkeit geben, die Gesetze für das ganze Reich zu gestalten. In letzter Zeit war es mir vergönnt, noch andere wichtige P indungen zwischen dem Reich und Preußen her zustellen, und zwar solche organisatorischer Art. Ich glaube sagen zu können, daß wir durch nichts die Reichsreform, soweit vorgetragen haben, wie gerade durch diese Maßnahmen. Nachdem der Führer auf dem Parteitag in Nürnberg einwandfrei seinen Willen kundgegeben hat, daß endlich der tausendjährige Wunsch der deutschen Nation, zur Einheit zu gelangen, Wahrheit werden sollte, ist es auch für Preußen Pflicht, alles daranzusetzen und zu tun, um dem Willen des Führers zum Durchbruch zu verhelfen. Ich habe geglaubt, daß nichts so sehr diese Arbeit fördern könne. als die neue, feste organische Verbindung zwischen Reich und Preußen. So ist jetzt fast auf allen Gebieten die Einheit hergestellt. Mit Ausnahme des Finanzministeriums sind sämtliche preußischen Ministerien, mit Reichsministern besetzt: aber auch der preußische Finanzminister gehört dem Reichskabinett an. Wenn im Finanzressort noch keine Vereinigung stattgefunden hat, so deshalb, weil der Kanzler und wir zu der Erkenntnis gekommen sind, daß hier eine Verbindung zurzeit nicht zweckmäßig sei, da kein Gebict so schwierig, so umfangreich und so zukunftsichwer ist wie gerade die Finanzgebarung, und wir noch nicht wissen, welche Wege das Reich auf dem Gebiet des Finanzwesens weisen wird. Neuerdings ist zwischen den Wirtschaftsressorts des Reiches und Preußens eine weitere Verbindung über die dort bereits bestehende Personalunion geschaffen worden, indem beide Ressorts in einem Hause zusammengelegt worden sind. In dieser Vereinigung der beiden Wirtschaftsressorts in einem Hause unter einheitlicher Führung liegt die Möglichkeit für eine nachdrückliche Förderung der deutschen Wirtschaft. Von hoher Bedeutung ist ferner die Personalunion, die zwischen dem Reichsunterrichts= und dem preußischen Kultusministerium geschaffen worden ist. Gerade hier bestand eine gewaltige Lücke darin, daß im Reich für die Dinge der Kultur und der Wissenschaft kein eigentliches Fachressort vorhanden war. In diesem neuen Reichsministerium sind all die Dinge zusammengefaßt, die mit dem Unterricht, mit der Wissenschaft, mit der Entwicklung des Menschen zu seinen späteren Aufgaben zusammenhängen. Die Fragen der reinen Kunst, die Museen und Theater, die nicht unmittelbar in die Gebiete der Wissenschaft reichen, sind im Reiche dem Propagandaministerium zugeteilt worden. In Preußen sind sie noch im Kultusministerium vereinigt. Ich bin auch heute schon dabei, Möglichkeiten zu schaffen, damit auch die preußischen Kunstfragen in Zukunft von dem Reichsminister verwaltet werden, der hierfür im Reich federführend ist. Vor wenigen Tagen ist weiter die preußische Justizverwaltung mit der Reichsjustizverwaltung in der Spitze verbunden worden. Auch hier schen Sie die Entwicklung wieder denselben Weg gehen. Sollte nicht die Gefahr drohen, daß das Reichsjustizministerium, das doch in der Gesetzgebung federführend ist, und die Gestaltung des neuen Strafgesetzbuches zu betreiben hat, in dem, was es bereits übernommen hatte, verwucherte, so mußte es in enge Verbindung mit dem großen Justizapparat der Länder gebracht werden. Ich bin glücklich, daß der Führer auch hier meinem Vorschlag gefolgt ist. Es war für mich allerdings bitter schwer, mich von meinem bisherigen Justizminister trennen zu müssen, zumal wir alle wissen, wie sich gerade auf dem Gebiete des Rechtschaffens und der Rechtspflege eine starke nationalsozialistische Persünlichkeit auswirken kann. Trotzdem habe ich mich im Hinblick auf das größere Zukunftsziel zur Gestaltung des Einheitsreiches entschließen müssen, zusammen mit dem Führer meine Bedenken zurückzustellen, um zunächst einmal als wichtigste Aufgabe die Einheit bei der Justizverwaltung herzustellen. Ich möchte aber die Besprechung dieser staatspolitischen Verbindung nicht vorübergehen lassen, ohne dem Justizminister Kerrl von ganzem Herzen für das gewaltige Werk zu danken, das er geschaffen hat. Er hat bereits die wichtigsten Voraussetzungen dafür geschaffen, daß auch die weitere Entwicklung der Justiz in einer klaren nationalsozialistischen Linie gehen muß. Ich konnte mich zu der gesunden Lösung um so eher entschließen, weil der Führer in dem Reichsjustizminister die Persönlichkeit erkannt hat, die die Gewähr dafür bietet, daß auch in Zukunft die gleiche Linie der Rechtserneuerung eingehalten wird, und die sich mit uns allen der Tatsache bewußt ist, daß der richtige Ausgleich zwischen der Autorität des Staates und der Autorität der Bewegung gefunden werden muß. Ich begrüße es von Herzen, daß mir der Führer erlaubt hat, daß Minister Kerrl auch weiterhin ale preußischer Staatsminister im Kabinett bleibt, um mir mit seinem wertvollen Rat und seiner wert vollen Arbeitskraft für Sonderaufgaben zur Verfügung zu stehen.“ Alle diese staatspolitischen Verbindungen, über die ich soeben sprach, waren zwar von entscheidender Wichtigkeit, sie treten aber gegenüber jener Verbindung zurück, die in meinen Augen und auch in den Augen des Führers und des Reichsinnenministers überhaupt die Voraussetzung für die Durchführung der Reichsreform gewesen ist: gegenüber der Verbindung des Reichsinnenministeriums mit den preußischen Innenministerium, die unter einer Spitze, unter dem alten Vorkämpfer unserer Bewegung, Reichsminister Frick, vereinigt wurden. Das Reichsinnenministerium ist für die künftige Verfassung verantwortlich, es ist das Beamtenministerium des Reiches und hat gleichzeitig die große und gewaltige Aufgabe der Reichsreform vorzubereiten. Wie wäre es denkbar, daß das Reichsinnenministerium seine Aufgabe erfüllen könnte, wenn es keinerlei Unterbau hätte, wenn es nirgends in lebendiger Verbindung mit der Verwaltung und mit all den Bedürfnissen der Bevölkerung stünde! Ich habe mich nur schwer von diesem Ressort trennen können, denn es war gerade das preußische Innenministerium, in dem ich in den vergangenen 1½ Jahren grundlegende Arbeit leisten konnte. (Das Ende der Rede lag bei Redaktionsschluß noch nicht vor). Der Wes Maria Keim N O R BE R T Marias Gestalt straffte sich. Den Sessel lehnte sie R O MANVONHELENE Verlagsanstalt Manz, Regensburg 11. Fortsetzung „Ehrlich gestanden, Papa, ich wundere mich noch immer, daß du so hoch gehen willst.“ „Ich ließ mir sagen, daß mein Bruder das Mädl wie ein Vater umsorgte. Vielleicht tu' ich es in seinem Andenken. Mit diesem Geld ist sie aller Sorgen ledig.“ Doktor Lonnert schwieg verwundert. Sprach da nicht auch das Gefühl, das er am allerwenigsten bei seinem Vater vermutet hätte? Sein Papa unterbrach diese Gedanken „Uebrigens werden wir noch heute bezüglich des Hauses ins reine kommen.“ „Heute? Wie willst du das anstellen?" „Ich lasse das Fräulein in das Arbeitszimmer hinüber bitten" Der Geheimrat machte sein Wort wahr. Er ersuchte Stein um die Vermittlung. Der Generaldirektor entführte Maria dem Kreise junger Menschen und verständigte sie von dem Wunsche seines Chefs. „Bitte. Herr Generaldirektor! Die Angelegenheit wird rasch erledigt sein“ Er zweifelte keinen Augenblick daran. Maria ging leicht vor ihm her. Sie war mit sich im reinen, ganz im reinen. Die Herren warteten bereits. Der Geheimrat ging ihr zwei Schritte entgegen. Eigentlich sind wir alte Bekannte, gnädiges Fräulein!" Maria forschte verwundert in der Vergangenheit. „Ich erinnere mich nicht.. „Glaub' ich schon", lachte er sovial.„Damals waren sie auch noch ein kleines Mädchen mit Hängezöpfen, als ich mit meinem Bruder Karl bei Ihrem Herrn Papa war.“ Der Geheimrat schien den kleinen Vorfall. der sich erst vor kurzem in einem Nebenraum abgespielt hatte, ganz vergessen zu haben. „Ich danke Ihnen, daß Sie an dem ungewöhnlichen Zeitpunkt für eine geschäftliche Unterredung keinen Anstoß genommen haben. Den Gegenstand kennen Sie bereits. Ich hoffe, daß wir zu einem günstigen Ergebnis gelangen.“— ab. „Gestatten Sie mir, bitte, vorerst eine— Ihnen vielleicht indiskret erscheinende Frage, Herr Geheim rat!“ „Bitte!" „Bekommen die Arbeiter ihr Spital, das Altenteil und den Kindergarten?“ „Gehört das zur Sache?“ „Ja!“ „Bevor der Gewinn des Werkes kein entsprechender ist, nicht.“ „Ihr Herr Bruder wollte im kommenden Jahre bauen.“ Der Geheimrat zuckte die Achseln. Maria sah auf Doktor Lonnert. Der stand so, daß sein Gesicht im Schatten blieb „Sie halten sich also nicht an das Versprechen ihres Bruders?“ „Ich ändere an meinem begründeten Entschluß nichte Ein tiefer Atemzug hob ihre Brust. „Jetzt fragen Sie. Herr Geheimrat, ich bin fertig.“ Ein kleiner Blick des Einverständnisses flog zwi schen den beiden Lonnert hin und her. Doktor Lonnert trat vor. „Mein Papa kennt Ihren Besitz. Wir sind mit unserem gegenwärtigen Asyl nicht zufrieden und möch ten Ihr Haus kausen. Das Angebot von 150.000 Schilling wird von uns angenommen. Haben Sie noch anderweitige Bedingungen?“ „Die zu erfahren ist mittlerweile überflüssig ge worden, Herr Doktor!" Dieselde kalte Entschlossenheit, die vorher in den Worten des alten Herrn gelegen hatte, sand sich bei Maria wieder. „Wieso?“ Stein und Doktor Lonnert fragten es wie aus einem Munde. „Ich verkaufe den Herren mein Haus nicht: ich habe anders entschieden" „Ader so plötzlich?— Wie konnten Sie das?— Was haben Sie vor?“ fragte Generaldirektor Stein erregt. Ein tieses, schönes Leuchten flog über die reinen Mädchenzüge. „Ich trete mein Haus den Arbeitern ab, vor wenigen Stunden entschloß ich mich dazu.“ Sie sagte das so ruhig, als handelte es sich hier nicht um ein Vermögen für sie, sondern um eine Bagatelle. „Wozu?“ „Mein Haus ist groß. Dort können die Arbeiter ihre Kranken und Kinder gut unterbringen.“ Geheimrat Lonnert lachte dröhnend auf. „Ein Philantrop nach dem Muster meines Bruders, der der Freund meines Vaters und auch mein Freund war.“ „#us erklärt Ihre Anschauungsweise, meine Gnädigste!“ „Eine Anschauungsweise, die zu rechtfertigen ist.“ „Nun es heraußen war, wurde Maria fast übermütig. „Ja, Herr Geheimrat, geschäftstüchtig sind Menschen unseres Schlages nicht immer. Mit dem Leben werden wir dennoch fertig. Es zählen auch noch andere Faktoren.“ Der Geheimrat sah in das lachenden Frauenantlitz. Hinter seiner Ruhe kochte der Zorn. Ein unbändiger Zorn. Diese Frau warf ihm sein Geld vor die Füße. Glattweg. „Und wenn ich gebaut hätte?" „Würde mein Haus Ihr Eigentum geworden sein.“ In lächelndem Gleichmut stand sie vor ihm. Er fuhr mit zwei Fingern zwischen Kragen und Hals. Wartete sie? Nahe, unhöflich nahe, trat er vor sie hin. „Nein— und noch einmal nein! Guten Abend!“ Er ging. Um die ganze diplomatische Ruhe und Ueberlegenheit gebracht, folgte ihm sein Generaldirektor. Ein kurzes Lachen! Hell. fröhlich. Wie von einem Alpdruck befreit, ließ sich Maria in dem Fauteuil nieder, in dem ihr Karl Lonnert zum letzten Male gegenüber gesessen hatte. Minuten vergingen. Im friedlichen Gleichmaße tickte die Uhr. Von fern her flatterte ein Lachen, irgend ein lautgesprochenes Wort herein. Dazwischen ein Gläserklirren, verhallende Schritte. Eine Melodie klang auf. Die Spieluhr singt ihr Stundenlied. Hämmert mit hellem Ton die Stunde in die Zeit. Ein gepreßter Atemzug! Maria wandte sich um und sah Doktor Lonnert in der Fensternische stehen. „Warum geben nicht auch Sie?“ Doktor Lonnert trat vor und sah mit einer, an ihm ganz seltsam anmutenden Verträumtheit auf sie nieder. Halblaut begann er: „Es berechtigt mich nichts, das Warum Ihrer Handlungsweise zu erfahren; trotzdem bitte ich Sie, mir dasselbe verständlich zu machen.“ „Liegt es wirklich so außerhalb Ihres Begreifens?“ a! „In welchem Lichte erscheint Ihnen meine Handlung?“ „In dem— impulsiver Unbesonnenheit, lebensunkundiger Schwärmerei.“ Sie rührte sich nicht. Gab keine Antwort. „Ich fürchte mich nicht, mißverstanden zu werden.“ fuhr Doktor Lonnert fort.—„Womit werden die Arbeiter auch nur einen ganz geringen Kaufpreis bezahlen? Selbst wenn Sie die Mitgliedsbeiträge ihrer Krankenkasse erhöhen, müßten Sie viele Jahre auf eine endgültige Regelung warien.“ „Und?“ Vor dieser einfachen Frage verstummte er. „Und?“ wiederholte sie. Sollte er diese Frage beantworten? Wußte sie nicht selbst am besten, daß sie die Kaufsumme benötigte, um das gewohnte Leben weiterführen zu können? Hatte der Krieg nicht auch ihr Familienvermögen entwertet? Wieviel die wissenschaftlichen Arbeiten ihres Vaters eingetragen hatten, konnte er sich ungefähr denken; außerdem war er doch von Stein genügend informiert. Maria sah auf ihr schweigendes Gegenüber. „Haben Sie Ihren Onkel besser gekannt?“ „Nicht so, als ich es jetzt wünschte. Uns trennte die Verschiedenheit unserer Anschauung. Onkel Karl zog sich in der Zeit der Inflation gänzlich von uns zurück—“ Um so den Kampf und die Sorgen zu wählen, anstatt aus der Not des Volkes Kapital zu schlagen, dachte Maria. Einfach, schlicht begann sie dem aufhorchenden Mann ein Bild von der Denkungs= und Lebensart des Toten zu entwerfen. So einfach und schlicht als sein Leben war. In ihrer Stimme heimatete eine große, starke Liebe, ein Schmerz. Sie sagte: „Das geistige Erbe in seinem Werk ist herrenlos geworden. Sie haben nur das materielle übernommen. Wundert es Sie, daß ich, der er seine Liebe schenkte, es nun auf meine Schultern nehmen will? Wenigstens zum Teil. Ich gebe, was ich kann, der andere Teil bleibt Ihnen vorbehalten, Doktor Lonnert!“ Zwingend sah sie dem Mann vor sich in die Augen.„Geben wenigstens Sie nicht die Herzen der Göller aus der Hand. Sie sind Ihr wertvollstes Gut. Die Kraft der Arbeiterfaust verdoppelt sich, wenn das Herz in ihr schlägt. Ihr Onkel hat es begriffen.“ Doktor Lonnert konnte den Blick nicht von ihr wenden. Das zündende Feuer in ihren Augen erwärmte sein kaltes Gemüt. Das also war Maria Keim? Die Freundin seines Onkels? Ein Mensch, der dem Freunde über den Tod hinaus die Treue hielt. Fast wider Willen kam es über seine Lippen: Fortsetzung folgt. „ — ## NI Köln, den 19. Juni 1934 Was gibts Nleues) Am Wochenende waren insgesamt wieder 12 Verkehrsunfälle zu verzeichnen. Dies ist der sicherste Beweis dafür, daß sich das Publikum immer noch nicht an die Verkehrsbestimmungen gewöhnen kann. Den Schaden tragen natürlich in den meisten Fällen die Verkehrssünder selbst. Nach durchzechter Nacht besuchte ein älterer Herr eine Diele in der Altstadt. Ein Musiker und ein Madchen freundeten sich mit dem Herrn an. Als sie sich entfernten, merkte der Herr, daß ihm 460 Mark aus der Seitentasche gestohlen waren. Er hatte auch das Glück, das diebische Paar zu ermitteln. Beide wurden festgenommen. Am Brückenkopf des Niehler Hasens wurden die Bekleidungsstücke eines Mannes gefunden, der vermutlich beim Baden ertrunken ist. Es handelte sich um einen blonen Rack mit Masto gan.“ dunkelbraune Wollsocken und schwarze Halbschuhe. Ferner wurde ein Fahrrad gesunden.####espupiere waren nicht vorhanden, so daß die Persönlichkeit noch nicht feststeht. Stöhnende Kölner Die Zeit der großen Hitze und der weichen Kragen— Strohhut und Strandanzug— Verbeugung vor der Reichsschwimmwoche „Darf ich Ihren Herd putzen?“ „Darf ist das Ofenrohr lackieren, die Herdfüße bronzieren?" Darf ich Ihre Zimmer bohnern? Darf ich die Waschmaschine schlagen?“ Um Sie nicht im Irrtum zu lassen, geplagte Hausfrauen, ich bin nicht dieser freundliche, dienstbare Geist, aber ich habe ihn dieser Tage kennengelernt, bei Gelegenheit der Vorbereitungen einer kölschen Familie zur kölschen Kirmes. Und daß zu einer Kirmes ganz gründliche Vorbereitungen angestellt werden, nun, wir kennen doch die Kölner Hausfrauen! Diese Sorgen, diese Arbeiten und diesen Ehrgeiz der Kölnerinnen hat sich ein pfiffiger junger Mann zum Objekt eines neuen Berufes gemacht. Und er scheint sich gar nicht schlecht dabei zu stehen. Kommt er da zu einer Kölner Hausfrau, die mitten in den Kirmesvorbereitungen besagter Art steckt und fragt: Darf ich Ihr Ofenrohr lackieren?“ Gott, ja, das hätte man beinahe vergessen. Der junge Mann wird nach dem Kostenpunkt gefragt, er ist absolut nicht so hoch; man wird handelseinig— Lack und Material hat der neumodische„Johann“ schon bei sich und esse man sich's versah, war das Ofenrohr„kirmesfertig.“ So wurden auch die Herdfüße bronziert, wurde das Eßzimmer„gewienert," wird—— auf Bestellung am Waschtag die Waschmaschine geschlagen. Der freundliche junge Mann, der in blitzblankem weißen Kittel vorspricht, weist nach, daß er weder Erwerbslosen= noch Wohlfahrtsunterstützung bezieht. seiner Not ist er auf diese gar nicht üble Idee gekommen und sie ernährt ihn.— 03— Bis 10 Uhr abends habe ich gewartet, ehe ich dieses Klagelied von der Hitze anhub, in der Hoffnung, daß inzwischen ein reinigendes Gewitter die Hitze der Feder und des Gehirns abkühle. Umsonst! Noch jetzt ist das nekische Quecksilberchen von seiner „luftigen“ Höhe, an der in roten Ziffern die Zahl 30 leuchtet, nicht herabgeklettert. Und das in Celsius! Ein Glück, daß wir hier zu Lande nicht mit Fahrenheit rechnen. Dann wäre es ja noch viel wärmer, so an die 200 herum.(Ich habe damals gefehlt, als wir in der Schule die Gradunterschiede lernten.) Sachverständige haben festgestellt, daß sich ab 28,5 Grad gestärkte, ab 30,5 Grad weiche Kragen aufzulösen beginnen, wobei das Körpergewicht des Besitzers im reziproken Wert zur Literflüßigkeit des verlorenen Schweißes steht. Wie warm war es also gestern in Köln? Analphabeten bzw. Algebrarker an die Front! Gerne hätte ich ja noch die hochgeschätzte Wetterstelle in Aachen angerufen. Aber erstens hätte ich die Hochs und Tiefs, die aufgerissenen Wolkendecken und die Hagelkörner in der Größe von Straußeneiern ja doch durcheinander geworfen und sicher wäre mir vom Verlag auch bei der Telephonabrechnung erklärt worden, ich hätte als findiger Journalist auch so merken müssen, daß keine Glatteisgefahr bestände. So habe ich mich also auf die Quecksilbersäule des kleinen Mannes verlassen und pflichtgemäß festgestellt, daß der gestrige Montag sich für das Endspiel um die deutsche Hitzemeisterschaft placiert hat. Zweiter wurde der erste Ostertag. Halbzeitresultat nicht bekannt. Inzwischen spazieren die ersten Sommerathleten durch die aufgeweichten Teerstraßen unserer rheinischen Metropole. Zahlreiche Kragen scheinen schon restlos geschmolzen zu sein. Man sieht wenigstens Gestalten mit offener Stirn und entblößten Männerhälsen. Das ist allerhand bei dem konservativen Sinn unsere ppMännerwelt. Ein paar ganz Verwegene tragen sogar schon Strohhüte. Seltsam, daß hierzu Mannesmut vor Anäppeleien gehört! Schließlich schützt doch so ein Stroh besser vor einer weichen Birne als der schönst ondulierte Lockenkopf. In den Strandbädern herrscht natürlich schon Hochbetrieb. Und es soll Gentelehmanns geben, die gestern sogar ins Wasser gingen, trotzdem der neue Strandanzug(blaue Hose und weiße doppelreihige Jacke mit„goldenen“ Knöpfen ist der letzte Schrei) dabei ausgezogen werden mußte. Schade, wo man doch wochenlang Kohldampf geschoben hatte, um dieses wertvolle Stück, ohne neuen Vorschuß zu nehmen, erstehen zu können. Die Hitze ist eine kleine Verbeugung vor der Reichsschwimmwoche. Jeder Deutsche ein Schwimmer! Eine Selbstverständlichkeit und ein Vergnügen zugleich bei dieser afrikanischen Hitze. Eine ernste Mahnung aber auch bei der großen Zahl der Todesopfer, die der Leichtsinn des Badens im offenen Strom erfordert. Letzte Meldung 11,07 Uhr: Das Thermometer ist um 0,003 Grad, gesunken! Ich selbst merke nichts davon. Kragen und Birne bleiben weich. Was Wäscherin und Leser gütigst entschuldigen wollen.— W— Hilde Westermann gehi nach Düsseldorf Generalintendant Iltz vom Stadttheater Düsseldorf hat Hilde Westermann vom Schaust#elhaus Köln für die kommende Spielzeit verpflichtet. Fräulein Westermann gehört seit sechs Jahren dem hiesigen Schauspiel=Ensemble an. Ihre Beliebtheit beim Theaterpublikum steht außer Frage. Und es wird viele geben, die ihren Weggang aufrichtig bedauern. In der jetzt abgelaufenen Saison war sie 'n drei Rollen beschäftigt, in denen sie sich über ihr bedeutendes, höchst bewegliches, darstellerisches Format ausweisen konnte: in der„Großen Chance“ spielte sie die Helga. In der„Prinzessin Turandot“ die Prinzessin. Und in„Weh dem, der liebt“. die Gerten Kruse. deren makellose Darstellung ihr jetzt die ehrenvolle Verpflichtung eintrug. In weiter zurückliegenden Jahren fiel sie mit einer reifen Meisterung der Beatrice=Rolle aus der „Braut von Messina" auf. Ohne Tadel, schon auf dem Weg zur gültigen Charakterdarstellung, war sie in Hauptmanns„Vor Sonnenuntergang“. Die Rolle, mit der Fräulein Westermann sich in Köln einführte, und die ebenfalls zu den Verkörperungen gehört, die die Erinnerung an sie bei den Kölner Theaterfreunden noch lange wachhalten wird, war die Hello in „Der Frau, die jeder sucht". Man darf Hilde Westermann, indem ihr für manche Theaterstunde noch einmal herzlicher Dank ausgesprochen wird, für ihre Arbeit in der Nachbarstadt Erfolg und Befriedigung wünschen. Düsseldorf ist nicht weit. Vielleicht wird schon mal einer kommen und sehen... Verhaftung in der Sülzer Mordsache Berufskollege des Ermordelen festgenommen— Ein Chauffeur wird gesucht Hammerhai und Seeteufel „Das haben wir alles selbst gefangen, selbst zusammengestellt“, sagt der eine der Seeleute, die mit Unterstützung des Reichsseefischausschusses Berlin und des Staatl. Fischmarkts in Cuxhaven ihre interessante Sammlung augenblicklich im Kaufhof zeigen. alles haben wir in 12 Jahren auf allen Meeren zusammengefangen— von überall her, wohin wir auf unseren Reisen kamen, haben wir etwas mitgebracht. Die Zuschauer drängen sich vor der in der Lebensmittelabteilung aufgebauten, mehr als 400 Stücke umfassenden Schau. Da ist in einem kleinen Bassin ein lebende Seehund. Er heitzt Moritz, wurde am 18. Juli des vergangenen Jahres auf der Insel Neuwerk gefangen und reist nun mit den Seeleuten von Stadt, von Firma zu Firma. Die Kinder Im Lauf der Untersuchung des Mordes in der Lechenicher Straße hat sich die Kriminalpolizei jetzt entschlossen, den Schlafkollegen des ermordeten Pf. in Haft zu nehmen. Der Verdacht hat sich im Lauf der Untersuchung so verdichtet, daß es der Polizei angebracht erschien, den 22jährigen Fritz Th. vorerst festzusetzen. Die Mordkommission teilt zu dieser Maßnahme mit, daß der Verhaftete angegeben hat, in der Nacht zum Sonntag mit zwei jungen Mädchen in ein Nachtlaffee gefahren zu sein. Gegen.30 Uhr will Th. dann mit der gleichen Autodroschke nach der Sülzburgstraße gefahren sein. Die Kriminalpolizei hat nun das größte Interesse daran, daß der Fahrer dieser Droschke sich am Weidenbach meldet. Es wird dann noch ein Droschkenfahrer gesucht, der in der Tatnacht einen jungen Mann von Sülz nach Köln oder von Köln nach Sülz gefahren hat. Auch diejenigen Leute. die mit dem verhafteten Th. in der Nacht zum Sonntag zusammengewesen sind, werden ersucht, sich bei den zueinander soll, hafteten versicherten, Stadt zu Stadt, von Firma zu Ptthn. Drr Aut#“t de: Kriminalvolizei zu melden lachen, wenn sein kleiner runder Kopf aus dem Wasser der Kriminalpolizei zu stößt. Dann ist das merkwürdige Gerippe eines Del=] Ueber den Verhafteten erfahren wir noch folgende phins da, das mächtige Gebiß eines Menschenhais. Einzelheiten: Th. ist der 22jährige Sohn eines Vor den hunderten, dicht hintereinander stehenden Fleischtransporteurs aus der Liebigstraße scharfen Jähnen kann man schon das etwas bange „Ach“ manches sich neugierig hinzudrängenden Kindes verstehen. Wie ein Baumstumpf ragt der mächtige Wirbelknochen eines Walfischs auf. präparierte Haie, Arten. die lebende Junge zur Welt bringen und Arten, die laichen, sind hier zu sehen, auch in einem Glase ein ganz kleiner Hai, der ein Dottersäckchen von der allweisen Mutter Natur mitbekommen hat, aus dem er sich in den ersten Tagen ernährt, bis er fähig ist, anderweit sein Futter zu finden. Die meisten Sachen sind nur so hingestellt, tragen nicht, wie wir es aus Museen gewohnt sind. Schildchen mit genauen Angaben, aber die Seeleute, die sie von ihren Reisen her mitnahmen, erzählen, wo jedes Tier herkommt, wie es lebt, was es für Angewohnheiten hat. Da gibt es Muscheln in seltsamen Formen, Seepferdchen. Krabben, Seesterne und Hummer, da gibt es aber auch in allen Farben schillernde Seemäuse, Seeratten, sogenannte Seekatzen. Und was aus der Liebigstraße in Ehreneld. Seit vier und einem halben Jahr ist er bei dem Metzgermeister G. in der Lechenicher Straße 2 in Arbeit; er erfreute sich dort großer Beliebtheit. Mit dem Ermordeten war er seit etwa zehn Monaten an der gleichen Arbeitsstelle. Das Verhältnis der beiwie uns Angehörige des Verstets kameradschaftlich gewesen sein. Ein Streit habe zwischen den beiden Fleischergesellen niemals bestanden. Leute, die Th. kennen, halten es für ausgeschlossen, daß er die Tat begangen hat. Er soll ein solider junger Mann gewesen sein, der zwar nicht mehr viel zu Hause verkehrte, weil er ja im Hause seines Arbeitgebers wohnte, aber mir seinen Eltern immer sehr gut auskam. Von Bedeutung scheint auch noch die Tatsache zu sein, daß Th. sich im Besitz von Ersparnissek befindet, die er entweder auf der Kasse hatte oder durch eine Tante verwalten ließ, bei der er häufig verkehrte. Was Th. in der Nacht vom Samstag auf Sonntag gemacht hat, wissen seine Angehörigen nicht. Pf. ist— das kann man wohl mit Bestimmtheit annehmen,— im Schlaf erschlagen worden. Im wachen Zustand würde er sich sicherlich zu verteidigen gewußt haben, er war ein großer starker Mensch, der sich nicht so leicht hätte unterkriegen lassen. Das geraubte Geld befand sich in einer braunen Ledertasche, die mit einem Reißverschluß versehen war. Die Polizei nimmt an, daß der Täter diese Tasche irgendwo fortgeworfen hat. Auch die Schlüssel des Ermordeten sind verschwunden. Von ihnen nimmt man ebenfalls an, daß sie weggeworfen worden sind. Wer einen dieser Gegenstände findet, muß diese sofort bei der Kriminalpolizei abgeben. die fieberhaft an der Aufklärung dieses Verbrechens arbeitet. Weiter in den Blumenspielen Zu den Kölner Blumenspielen gehören auch die Frauen. So wird die Opernhausterrasse am Mittwochnachmittag 4 Uhr und abends 8½ Uhr eine Modenschau erleben, die sich dem Sinn der Kölner Blumenspiele wohl einfügt. Am selben Tag ist Vollblut=Rennen in Merheim. Wieder die Erwartung der schnellen Pferde, der behenden Reiter und der Gewinne, die der Toto bringt. Wenig deutsche Rennbahnen haben eine Lage, die eine übersichtlich gepflegte Bahn und schöne Parkanlagen mit herrlichem Baumbestand derartig verbindet. Die Rennen(Orelio=Rennen, Habsburg=Rennen, Turandot=Jagdrennen, Arabis=Rennen, Bandola=Rennen, Hürden=Rennen, Fervor=Rennen, Landgraf=Rennen) versprechen Momente der höchsten Spannung und Ueberraschung. Tag des Zoo ist am Donnerstag Dieser Tag ist für die Kölner großen und kleinen Kinder! Am Donnerstag geht die Mutti mit dem Fränzchen, der Billa und dem Pitterchen in den Zoo. Wenn der Vater Zeit hat, kommt er später nach. Zwei nette, liebe Kinderonkels sind da, zwei lustige Clowns! Und das Kölner Hänneschen! Soviel Freude, soviel Ueberraschung! Sogar ein richtiger Zirkus mit Manege und einem Mann, der sehr viele schöne Kunststücke machen kann! Auch reiten darf man auf den Ponies, auf den Kamelen und den Lamas. Zwei Spielplätze warten auf die kleinen Gäste, der große Spielplatz und der Spielplatz an der Eisbärenschenke. Geschenke gibt es, man kann auch schöne Topfblumen und Bücher gewinnen. Musik ist auch da, zwei Kapellen machen ordentlich Schingbum und Schnedderengtängtäng. Wann es anfängt? Pünktlich um 3 Uhr. Wer noch nicht drei Jahre alt ist, kommt umsonst herein, für die Drei= bis Vierzehnjährigen kostet es nur einen Groschen. Die großen Kinder zahlen 30 Pfennig. Damit die Mütter ganz sorglos sein könen, sorgen 20 Kindergärtnerinnen für die Kleinen und spielen auch mit ihnen auf einem besonderen Spielplatz. merken, daß sie geradewegs in den Rachen des Untiers hineingeschwommen sind. Klingt das nicht alles wie direkt aus dem Märchenbuch, die Geschichte vom zu faulen Seehasen, der sich an den großen Fischen festsaugt und mittragen läßt oder die vom Stachelrochen. der ein wie mit kleinen Glasperlen bestandenes Maul hat, aus dem man nicht mehr herauskann, wenn man einmal hinein geriet. Und dann die mächtige Säge des von der ostafrikanischen Küste stammenden Sägefisches! Gewiß, man kann diese Dinge auch in jedem großen Museum sehen, hier aber hat es durch die ErzählunStraßenbauarbeiten Ende Juni und im Juli werden folgende Straßenbauarbeiten in Angriff genommen: Neuanlage bzw. Umpflasterung von Fahrbahnen: Luxemburger Straße von Weißhausstraße bis Hirzstraße. Lindenstraße von Lindenwall bis Bachemer Straße, Bachemer Straße von Lindenburger=Allee bis Theresienstraße, Bühnenstraße. Die Hauseigentümer und Anlieger dieser Straßenstrecken wollen Anträge auf Neuanlage oder Abänderung von Kanal=, Gas=, Elektrizitäts. Wasser usw. anschlüssen innerhalb 10 Tagen an die zuständige Dienststelle richten. Anträge, die nach Ablauf dieser Frist eingehen und ein Wiederaufreißen der Straßendecke erfordern, werden abgelehnt. Falls dies nicht angängig ist, werden die Arbeiten und Lieferungen nur ausgeführt, wenn Ein Angestellter der Landesbank wurde fristlos der Antragsteller sich verpflichtet, zu den Kosten für Fragebogen falsch ausgefüllt und klagte am Arbeitsgericht auf Zahlung die Zufüllung des Grabens mit Kies und die Wieder##### herstellung der Straßenbefestigung einen Zuschlag von zunächst in Höhe von 90 609 Mark. Der Kläger wurde beschuldigt, er habe entlassen von Kündigungsentschädigung ist das? Sind das Pflanzen vom Grunde des Meeres, gen der Seeleute den Reiz der Unmittelbarkeit.„Wir mit kleinen Aesten und Wurzeln? Es sind Meertiere, Polypenstöcke, Korallenriffe. Ach, die eßbaren Fische, die auch gezeigt werden, und deren Zubereitung geschildert wird— denn wenn mehr Fische gegessen werden, haben mehr Seeleute wieder Brot— die interessieren vor allem die Kinder lange nicht so wie beispielsweise der Hornhecht. der ein ganz spitz zulaufendes Maul hat, ach was. Maul, ein merkwürdiger langer Vogelschnabel ist das! Oder wie gar der Seeteufel oder Angler, dessen breites, wildaufgerissenes Maul mit dem vorspringenden Unterkiefer schon Schrecken einjagen kann, der vor allem aber auf seinem Kopf ein langes, dünnes, an der Spitze phosphoreszierendes Gebilde hat. dessen Lichtschein die kleinen Fische zustreben, bis sie zu spät, mannslos wollen unseren Kameraden helfen, wir wollen für die Fische, für die Fischerei interessieren", sagen die Leute,„wenn nur jeder ein einziges Mal in der Woche Fisch äße...“ Und sie erzählen, welche seltsamen Fische in allen Ländern als Delikatessen geaessen werden. Zwischen all den merkwürdigen, z. T. bizarren Formea der Sectiere aber steht eine Flasche, eine ganz merkwürdig aussehende, stark mitgenommene Flasche.„Das ist eine Flaschenpost, die hat vier Jahre im Meer getrieben, bis wir sie fanden, vier ertrunkene Seeleute hatten darin auf einem Zettel letzte Grüße den Wogen anvertraut, die sie auf irgendeine Weise ihren Angehörigen zubringen sollten". See8 einen Fragebogen wissentlich falsch ausgefüllt und rerschwiegen, daß er Mitglied der„Schwarzen Front“ gewesen sei. Der Vertreter des Klägers, ein Rechtsanwalt, machte geltend, die„Schwarze Front“ sei keine politische Partei im Sinne des Fragebogens, sondern nur ein Sammelbegriff für verschiedene Bunde. Die Beklagte wurde zur Zahlung des eingeklagten Betrages verurteilt. In der Begründung hieß es u..: Es ist nicht dargetan, daß Kläger Mitglied der Schwarzen Front war. Dies kann aber auch dahingestellt bleiben, weil der Kläger auf dem Fragebogen zu einer entsprechenden Angabe nicht verpflichtet war, denn die Bewegung der„Schwarzen Front“ kann nicht als politische Partei im Sinne der gestellten Frage angesehen werden Die Frage war so gestellt, daß eine Pflichtverletzung des Klägers nicht darin erblickt werden kann, wenn er die Zugehörigkeit zur„Deutschen Freiheitsbewegung“ verschwiegen hat. Die Speiseabfälle der Krankenanstalt Lindenburg, Josef=StelzmannStraße 9, sollen vergeben werden. Bedingungen verabfolgt die Krankenanstalt Lindenburg für.20 Mk. Angebote sind bis 25.., 12 Uhr, an die Verwaltung der Krankenanstalt Lindenburg, Köln=Lindenthal, Josef=Stelzmann=Straße 9, Zimmer 103, einzureichen. Schluß des redaktionellen Teiles i u AEIE * 71 T L 2 4H 00 CI. 40 PL.-RA.20 Aerztetagung Gautagung des National=sozialistischen Deutschen Aerztebundes im Gau Köln=Aachen Der Gau Köln=Aachen im Nationalsozialistischen Deutschen Aerztebund hielt am Wochenende in Köln eine Tagung ab, die am Samstag von Gauobmann Dr. Hartung eröffnet wurde. Von den zahlreichen Referaten ist der Vortrag des stellv. Gauleiters Schaller zu erwähnen, der sich über die Grundgedanken und Arbeiten der NS=Volkswohlfahrt verbreitete. Hauptschriftleiter Dr. P. Winlelntemper befaßte sich in einem über den fachn der Tagung hinausgehenden Reserat mit dem Thema„Deutschland und die Welt“, in dem er die außenpolitische Lage des neuen Reiches in großen Zügen umrig. Der Redner ging davon aus, daß mit der Zeit des Molttrieges der politische Zustand der Welt. der die letzten Jahrhunderte bestimmt habe, ssammengebrochen sei. Europas geistige und marerielle Vorherrschaft bestehe nicht mehr. Er hob dann die deutsche Wiedergevurt hervor, die die gesamte europäische Politik ausgebrochen und neue Formen und Mege geschaffen habe. Er streifte die polnische Frage und das österreichische Problem und betonte zum Schluß seiner oft mit Beifall unterbrochenen Rede. daß ein Kampf um alles oder nichts anhebe, in dem das neue Deutschland das Schauspiel wahrer völkischer Kraft biete, indem es sich traftvoll zusammenschließt und rüstet zum größten Geisterkampf aller Zeiten, um als Volk sein Bestehen und seine Zukunft bis in die fernste Zeiten zu sichern. Den Glanzpunkt der Tagung bildete eine große Kundgebung am Sonntaa. die im Rundsaal der Industrie= und Handelskammer die Teilnehmer versammelte. Gauobmann Dr. Hartung konnte eine Inzahl von Ehrengästen begrüßen, u. a. auch die Beauftragten der Universitäten Köln. Bonn und Münster sowie der Akademie Düsseldorf Als erster Redner sprach dann Professor Wirtz, München. Beauftragter der Reichsleitung des NSD AeB in Hochschulfragen über Revolution und ochschule. Er wies darauf hin, der Unterschied zu den vergangenen Revolutionen bestehe darin, daß es sich bei dem Nationalsozialismus um eine Weltund um diese gehe der Kampf Revolution. Sie mache auch nicht halt vor den Stätten des Geistes. Die Hoch hule nune die Aufgabe. Männer heranzubilden. Desmüsse sie ein Erziehungsinstrument unseres Staates werden. vomische Referent im Reichs=SA Hochschulamt. Dr. Schulte. Berlin, sprach über Studium und Weltanschauung. Das Schlußwort ergriff der Landerstellenleiter Toni Winkelnkemver: der ionte, daß die revoltutionäre Gesinnung in die junge Generation hineingetragen werden müsse. Diese send sei nicht vorbelastet. Sie sei der Garant da für.., das Wert Adolf Hitlers fur immer steye Mit einem dreifachen Siegheil auf den Führer und dem Gesang des Horst Wessel Liedes schloß die Kundgebung. Entdeckung im Wallraf=Richartz=Museum Wie unsere Vorfahren ihre Toten begruben In der reichen und wohlgeordneten Sammlung der grabe eine vollständige WaffenausstatRömischen Abteilung des Wallraj=Richartz=Museums finden wir als Besonderheit eine stattliche Reihe von Grabmalen der römischen Zeit, die uns in Schrift und Bildwerk von den Geschlechtern der Römerstadt, ihren Jamiliennamen, ihrem Leben und Treiben und ihren Geschicken willkommene Aufschlüsse bringen. Dem aufmerksamen Beschauer wird aber bald auffallen, daß auf den Grabsteinen eine gewisse Darstellung immer wiederkehrt. Der Verstorbene ist nämlich dargestellt, wie er im jenseitigen Leben seine Arbeitsbeschaffung auch für das Photographenhandwerk In der letzten Quartalsversammlung der Photographen=Zwangsinnung unter Leitung von Obermeister Lindemann stand auf der Tagesordnung als Hauptpunkt die Frage der Arbeitsbeschaffung. Man war sich darüber einig, daß die Frage der Arbeitsbeschaffung in der Hauptsache durch eine zeitgemäße Werbung zu lösen sei. Demzufolge wird die Innung in der Zukunft der Werbung ihre ganz besondere Aufmerksamkeit widmen. Als Auftakt hierfür beteiligt sich die Innung mit einer großzügigen Ausstellung von photographischen Erzeugnissen an der Braunen Messe vom.—10. Juli in Köln. Es werden dort photographische Aufnahmen für jeden Verwendungszweck, vom Paßbild bis zur größten Ausführung, Porträts= und Indu„„„ strieaufnahmen gezeigt. Von besonderer Bedeutung Aber diese kriegerische Ausrüstung ist nicht das mird der im Vordergrunde des Interesses stehende einzige auffallende Merkmal der fränkischen Toten= Bild=Familienstammbaum sein. Zur Aufklärung der tung zutage tritt. Da hat man dem Toren nicht nur das Langschwert, sondern auch das kürzere Stoßschwert mitgegeben, die eiserne Lanze, einst vom Feinde so gefürchtet, liegt griffbereit zur Rechten, Bogen und Pfeil fehlen nicht, wie auch die zierliche Franziska, die gefährliche Wurfaxt. Außen, an den Sarg gelehnt, finden wir noch den eisengespickten Holzschild. Tage vollbringt. Auf einer bequemen, gepolsterten stätten. Mehr noch macht sich bemerkbar die rührende, Heffentlichkeit wird auch der Gegensatz zwischen QuaRuhebank lagert er in lässiger Haltung. Vor ihm liebevolle Sorgfalt, mit der die Toten und ihre stille litätsarbeit und Pfuscharbeit in anschaulicher Weise auf einem zierlichen Tisch ist ein überreiches Mahl gerichtet, wo es auch an Getränken nicht fehlt. Diener stehen zur Seite, jedem Wink des Herrn gewärtig. Das Bild zeigt somit deutlich die antike Vorstellung vom Jenseits: ein Schlemmerleben erwartet den Verstorbenen. Faulenzen, sich bedienen lassen und die Freuden einer wohlgepflegten Tafel genießen, muß das Ideal dieser Menschen ausgemacht haben. Wer sich darüber Gedanken macht, wird nun gleich verstehen, warum in den rein römischen Gräbern nie Waffen gefunden werden. Wozu sollte man denn auch in einem Schlaraffenland Waffen benötigen? Wer aber jemals der Ausgrabung eines Frankenfriedhofs, wie sie im Stadtgebiet an verschiedenen Stellen vorkommen, beigewohnt hat, wird Wohnstatt bedacht worden sind. Nicht bloß in einem einfachen Holzsarge wurde der Tote dem Schoße der Mutter Erde anvertraut. Sehr oft, wo die Grabungen mit der notwendigen Sorgfalt vorgenommen wurden, fand man unverkennbare Spuren von großen, mit Sorgfalt gezimmerten Holzkammern. Namentlich wo der Boden tonig und feucht ist, haben sich diese Holzbauten oft überraschend gut erhalten. Man grub zunächst eine tief in den Boden reichende rechteckige Grube. Aus starken eichenen Bohlen oder Brettern zimmerte man dann eine geräumige Kammer, die oftmals mehrfach geteilt war, versah das Ganze mit einer gut schließenden Abdeckung, so daß von der wieder eingefüllten Erde nichts in das unterirdische Gemach eindringen konnte. In eine diegezeigt. Gerade das Photographengewerbe hat ja besonders darunter zu leiden, daß so viele Pfuscher mit ihren schlechten Erzeugnissen den gesamten Berufsstand in Verruf gebracht haben. Die Ausstellung in der Messe, bei der auch praktisch gearbeitet wird, soll der Oeffentlichkeit zeigen, daß Qualitätsarbeit im Photographenhandwerk dem Besteller das bietet, was er erwartet. Mit der Ausstellung wird eine Gemeinschaftswerbung des Berufsstandes in der Gesamtheit und durch jeden einzelnen Fachmann verbunden. ohne Schwierigkeit erkannt haben, daß da eine ganz ser Kammern wurde längsseitig der geschnitzte Sarg andere Weltanschauung sich ausprägt. Nameatlich gestellt, dessen Deckel oftmals eine aus Holz gearbeiaber die auffallend große Zahl der Waffen erinnert stete Schlange zur Bekrönung hat. Sie sollte die bösen uns deutlich daran, daß die germanisch=fränkische Vor stellung vom jenseitigen Leben von der antiken Anschauung wesentlich abweicht. Nicht ein bequemes genießerisches Nichtstun steht dem abgeschiedenen Franken bevor, vielmehr ein Leben voller Taten, wo schon im ersten Morgengrauen der Ausritt zum Kampffeld oder zur aufregenden gefahrvollen Jagd stattfindet und erst mit der sinkenden Abendsonne die Helden sich beim Schmause erholen können. Wir verDämonen der Tiefe abschrecken. Gleichen Zwecken dienten wohl die unter den Sarg gelegten Haselgerten, deren Spuren trotz der Jahrhunderte noch erkenntlich sind. Die Nebenkammer diente zur Aufstellung von Ton= und Holzgefäßen, die mit Speisen und Getränken gefüllt, dem Abgeschiedenen jederzeit erreichbar waren. Eine weitere Holzkammer war mit dem Sattelund Zaumzeug des Reittieres gefüllt, das ebenfalls stehen daher sehr gut, wenn der freie Franke ohne seine Ruhestätte in unmittelbarer Nähe des Grabes reiche Waffenrüstung nicht ins Grab steigen mochte. So ist es nichts Seltenes, wenn in einem Frantenfand. Man hat Frankengräber gefunden, wo der Verstorbene in der Totenkammer in seiner reich geschnitzDie Reichssternfahrt zum Reichskriegertag in Kassel vom 7. bis 9. Juli Hlesfen-Walderk. ten und gedrechselten Bettlade zum langen Schlaf niedergelegt war. Zur Seite noch die Wachskerzen auf hölzernem gedrechselten Halter, Zunder, Stahl und Stein daneben. So sollte der Tote in der langen Grabesnacht nicht des freundlichen Scheines der Wachslichter entbehren. Auf der kunstvoll aus Holz geschnitzten Harfe sollte er sich an den alten Heldengesängen begeistern. In einer solchen, mit Liebe ausgestatteten Heimstatt, tief verborgen unter der Erde, mochte gut ruhen sein. Wie dem freien Manne die Waffen, so gab man der Hausfrau die Zeichen ihrer waltenden Tätigkeit mit in die Totengruft. Man überließ ihr den eisernen oder bronzenen Hausschlüssel, legte das große Brormesser und die Webspindel ihr zur Seite. Vorratsgefäße aus Holz oder Bronze, mit Früchten, sehr oft mit Haselnüssen gefüllt, sind allenthalben in Frauengräbern gefunden worden. Sie selbst aber versah man in ihrer Totenlade mit dem prächtigsten Schmuck, aus Silber oder gleißendem Gold, reichverzierte Gewandnadeln, oft von erstaunlicher Größe, hielten das Gewand, vom Gürtel ist meist nur die Metallschnalle erhalten. Ketten aus bunten Glasperlen und Bernsteinstücken, mit Anhängern aus edlem Metall, schmückten den Hals der Verstorbenen. Frisierkämme in prächtig verzierten Hornscheiden finden sich allenthalben sowohl in Frauen= wie auch in Männergräbern. Nicht selten aber liegt Mutter und Kind, noch im Tode vereint, eng umschlungen, in gemeinsamem Totenhaus. Das alles verrät nicht nur kriegerische Art, nicht nur Recken von unbeugsamem Sinn, sondern auch ein reiches kindhaftes Gemüt, daß in liebevollem Gedenken die Toten nicht vergaß, sich ihnen verbunden und verpflichtet fühlte. Tholen. Um eine neue Note in den diesjährigen Reiche rädern an bevorzugter Stelle in Kassel=Wilheims kriegertag zu bringen und um vor allen Dingen den höhe ein günstig gelegener Parkplatz zugewiesen wird. Schach Die Verbandskämpfe der Vorgruppen in Salzuslen. In Salzuflen spielen vom 16. bis 20. Juni die 6 westlichen Landesverbände des Großdeutschen Schachbundes, Niederelbien. Niedersachsen, Weser Ems, Niederrhein, Köln und Westfalen in Achterriegen mit je 3 Kämpfen um die Bundesmeisterschaft in Vorläufen. Am Samstag, dem 16. Juni schlug der Niederrhein Weser Ems mit 6½:1½2. Carls konnte gegen Lange nur ein Remis erzielen, Niemann gewann gegen Kruyer, aber Heimsoeth verlor gegen Engels, Kettenburg gegen Bernards, Krage gegen Loose, Kurpjuhn gegen Elm, Flohr gegen Burgmer, und Eilers gegen Gerhardt. Auch am folgenden Tage konnte der Niederrhein einen Erfolg buchen; er gewann gegen Niedersachsen mit:3. Lange gewann gegen Ueberhagen, Engels gegen Böck. Kruyer gegen Dünhaupt und Gerhardt gegen Mistereck. während Loose gegen Lücke und Elm gegen Nürnberg remisierten, Bernards gesehr starken Kraftwagenverkehr von vornherein in Ferner erhalten alle Teilnehmer der Reichssternjahrt sgen Meynecke und Burgmer gegen Becker verloren. geordnete Bahnen zu lenken, veranstaltet der Reichskriegertag 1931 zum ersten Male eine Reichssternfahrt aller kraftfahrenden Kyfshäuserkame= raden. Es wird allen Kameraden und alten Soldaten dringend empfohlen, sich an dieser Reichssternjahrt zu Mart an d beteiligen, da dann eine Gewähr datur geleistet werden kann, daß den Kraftwagen und Motoreine künstlerische Platette. Köln schlug Weser Ems mit 51:2½ Kieninger verDie Zielkontrolle in Kassel=Wilhelmshöhe ist zu lor gegen Carls, da er in Zeitnot die Gewinnforterreichen auf der in der Zeit vom 7. 9. Juli in Kas= setzung verfehlte, aber Borgards gewann gegen Heimel festgelegten Ringstraße. Meldeschluß ist der 25. soeth. Frielingsdorf gegen Krage, Blum gegen Kurp Juni. Nennungen unter gleichzeitiger Einsendung von juhn und August gegen Flohr, während die Partier e Geschäftsstelle tages, Kassel, Wolfschlucht 12 des 5. Reichskrieger= Schiefer=Kettenburg, Heider=Niemann und Dalbert 1. Eilers remis endeten. Niederelbien, der Favorit, und Westfalen treten erst am Montag ein. Alt-Köln“ besucht Knechtsteden Und die alle dern: bringe ich ihn in eine Formel, dann besteht sie der Beheuptung, daß Alt=Köln mit gepuderten rücken in der Prämonstratenser Abtei Knechmeden Einzug nahm. Ich hatte das Glück, in einem Wagen zu sitzen, in meer immerwährende Wirbel des Staubes an geschickt mit viel Kölnisch=Wasser bekämoft und am Ende mit enormen Lachanfällen hingenommen murd. Die Zahl der Teilnehmer an der Kölner Knechtstedenfahrt war überraschend groß. Und noch lbtei gewinnt das junge Köln größer war später im Gewölberaum der alten Abteikirche die innere Teilnahme und Bereitschaft: für viele, die aus den Wagen geflüchtet waren, wurde die Fahrt unwillkürlich zur kleinen Wall ahr Knechtsteden hat auch eine Geschichte als Wallfanrtsort. In der Abteilirche steht wartend das Guaden bild von Knechtsteden, eine Pieta von starker Reales: aus dem 11. Jahrbundert. Wer vor Zeiten die Mater dolorosa aufsuchen wollte. der pilgerte zum Guaden bild von Knechtiteden. Seine Schuhe wurden dabei so staubig, wie die unteren, und sein Herz blieb da bei ebenso froh om Niederthein nuch Afrika Die blühende, weighängende Lindenallec zum Portal der breitschultrigen Abteikirche steht erstlich im Summen der Bienen und der großen Glocken Ein Pater der Missionare vom Hl. Geist führt d aus Köln durch die afrikanisch bunten Abenteuergrot ten des Knechtstedener Miseions=Museums Schwarmesiederte Tanzmasken zeigen hinter, den Glasscheiben der Vitrinen ihr starres, zahneschim merndes Negerlächeln, die Tagesdinge der Ostafrika ner sind unerwartet, dunklen Zaubers voll. vor uns ausgebreitet, sonderbar genug im Schlagschatten des romanischen Westchors der Kirche: die statsigen Aschaaga Jahnbürsten, bizarte een und Schaupf tabalde##en. fletschende Fetische und Brautgruppen überraschend geschnitzte Alligatoren und Penquine. bauchige, phantastisch verzierte Kürbiskalabassen. die Glasperlenstreisen der farbfrohen Hals= und Hüftketten. Das Reich der grotesken Vogelspinnen. der Wundertatter. Skorpione, Schimpansen und Nachör ner öffnet sich in einem anderen, stubenähnlichen kaum; da- ist, eng zusammengepreßt, die heiße, de denkliche Welt, in die die Vater vom Hl. Geist ihre Brüder hinaussenden, eine Welt, die vor 1817 kaum von Missionaren betreten wurde, anfangs verzerrter Gejahren voll. Büffelgeweihe drohen uns nach, als wir den erotischen Boden verlassen. Durch ein Drahtgitter leuchten erfreulich vertraut die roten Trauben der reifen Johannisbeeren. Die Geschichter der Abtei Einer der hochgewachsenen Patres in langflie ßender Schwarzkutte erzählt den Anwesenden aus der alten. bewegren Geschichte der Abtei und der gewölbten, tusfgemauerten Kirche.(Zu Schiff kamen ihre Steinkolosse von Andernach nach Zons.) Vor kurzem erst feierte Knechtsteden das 80jährige Todesjubiläums seines Gründers, des großen Heiligen Norbert, der im Jahre 1080 auf Schloß Gennep bei Xanten geboren wurde. Nach seiner Priesterweihe zu Köln wählte er 1119 das„##n umc. wilde Premon tre(Praemonstratum) in den Wäldern von Laon“ zur Wohnstätte. Norbert, des hl. Bernhards Freund. gründete nun 1130 das Kloster Knechtsteden: nach dem geistigen Aufbau des Zisterzienserordens sollte hier eine Mönchsgemeinschaft entstehen, die in Tapfer keit praktische Seelsorge übte. 1150 zählte der Orden bereits 10.000 Mitglieder. 3000 Klöster umsaßte er zur Zeit eeiner höchsten Blüte Verwüstung. Krieg. die Glaubensspaltung. Plünderung in der Franzosenzeit und Brand nach Brand trafen Abtei Knechtsteden und die romanische Kirche schwer. Die Minionare vom Hl Geist übernahmen um die Jahrbundertwende die durch und durch verwüsteten und verodeten Gebäude Die deutsche Predigt der romanischen Ableikirche Zur Zeit der Verschmelzung des christkatholichen mit dem deutschen Geist, in der Spanne der gewaltigen Jahrhunderte von 1000 bis 1300, als die Deutschen in einem großen Reich Großes schuien aufschießende Kathedralen und starke Kirchbauten, entstand die Abteilirche Knechtsteden. Das Kloster wurde. wie man vermutet, im Todesjahr— 1131— des hl. Norbert gegrundet. Von 1138 bis 1110 wurde an der Abteikirche gebaut, deren weientliche Züge heute trotz Brand und Verwüstung noch unverändert festliegen, zwischen 1160 und 1165 wurde der feste Bau, der der Büßerin Maria Magdalena geweiht war, vollendet. Ein Bauerngehöft, das den Prämonstratensern von dem Grafen Hugo von Sponheim als Sühnestätte für die Sünden der Ahnen geschenkt wurde, stand da. wo heute die massigen Säulen in die hellen Steingewölbe der Dreikonchenbasilika wachsen. Der sächsisch=westfälischen Bauweise gemäß lag der Sakramentschor zuerst im Westen. Das frühromanische Wandbild in der Westapsis entstand um 1138; Jahr hunderte hindurch lag es unter dem Schutz weißer Tünche verborgen. Symetrie und Proportion ordnen den abgeklärten Apostelfries im unteren Teil. Unter dem Einfluß der Liturgiebewegung aus Kloster Cluny wurde die altchristliche„Ostung" des Sakramentschors später durchgeführt. Vor den bunten gotischen Chorfenstern glitzern die silbernen Gatter der Orgelpfeisen. Ueber das Gnadenbild fallen die leichten Schatten des sinkenden Abends. Mächtig und klar steht die Kirchenhalle über den Stämmen der Steinsäulen. Ihr Baugefüge ist ausgeglichen und von einheitlicher, beruhigter Schönheit. Sie tragt makellos alle Zeichen der abgeklärten, katholthen, priesterlichen Bauweise des Mittelalters. Das Mittelalter war groß, ungebrochen, in sich abgewogen und bis in seine Tiesen deutsch. Gern spricht man von„Ganzheit" und von gan:heitlichem Streben und Durchdringen. Im ganzhe:: lich=katholischen Mittelalter konnten die Menschen bauen. weil in ihm der deutsche Geist. durchdrungen vom Er'=dnis Christi. sich voll und ganz. kraftvoll in der scchnen Stete der Entwicklung, entfalten konnte. Da war nichts überstürzt und unorganisch. Von dieeer Statte aus. an der deutcher Geist eine Kirche von innerer hoher Kraft und geklärter Entvannung in der Zeit seiner höchsten Entfaltung schuf geht wieder deutsche Gesinnung undchristliche Gesittung über die ganze Welt. Wer am Sonntag unfreiwillig dorthin wallfahrten mußte. der vilgere im nächsten Jahre freiwillig durch dieselbe Gesinnung und wir der großen deutschen chuldig, dieselbe Gesingehegt und verbreitet O. Skalberg den großen Staub: Gesittung sind Kulturstätte nung, die dort wird. Abschwimmen mit dem Geretteten Schwimmen muß Algemeingut eines jeden Deutschen werden. Die griechische Anschauung. die Analphabeten und Nichtschwimmer auf eine Stufe stellte, muß sich auch jeder Deutsche zu eigen machen. Kurze Stalistik Es ertrinken in Deutschland jährlich 6 bis 8000 Menschen. Die letzten Jahre brachten trotz der erhöhten Badefreudigkeit durch die eingesetzten Wasser=Rettungswachen einen großen Rückgang der Ertrinkungsfälle. So konnten allein im Kölner Bezirk im verflosenen Jahr durch Einsatz der Rettungsschwimmer 66 Menschen vom Tode des Errrinlens gerettet werden und unzählige Menschen durch Warnungen und Hilfeleistungen vor dem Wassertod bewahrt werden, wogegen im Jahre 1911 allein in Kodenkirchen etwa 80 Menschen ertranken. Dieser Rückgang an Todesopfern ist nur der tapferen und aufopfernden Tätigkeit der Rettungsschwimmer zu verdanken. Auch in Unglücksfällen am Strande leisten die Rettungsschwimmer, die auch in der ersten Hilfe eistung ausgebildet sind, tatkräftigen Beistand. Bei chwereren Fällen wurde für Ueberführung zum Kirankenhaus gesorgt. Das Programm Die Deutsche Lebens=Rettungs=Gesellschaft ist eine selbständige, nationale, gemeinnützige Wohlfahrtseinrichtung zur Erhaltung und Stärkung der deutschen Volkskraft und Wehrfähigkeit. Sie bekämpft den Ertrinkungstod. Deshalb werden auch die Rettungskurse kostenlos abgehalten. Aufgabe der DLRG ist die Verbreitung sachgemäßer Kenntnis und Fertigkeit im Retten Ertrinkender und deren Wiederbelebung, sowie Pflege und Vertiefung des Rettungsgedankens im allgemeinen. Die Uebung im Rettungsschwimmen erfordert Selbstzucht. Selbstvertrauen, Mut und Tatkraft und stärkt die Entschlußfähigkeit im Augenblick der Gefahr. Das Ueben von Rettungsschwimmen als Unterrichtsfach in den Schulen soll die Kinder nicht zu sertigen Rettungsschwimmern ausbilden. Für sie ist der Hauptzweck, den Gedanken des Rettungsschwim mens zu festigen und mit den leichten Vorarbeiten des Rettungsschwimmens zu beginnen, die sie als erwachsene Menschen ausbauen sollen. Die Uebungen dienen für die Schüler hauptsächlich zur Körperertüchtigung und Stärtung der Schwimmfestigkeit. Die Hauptaufgabe der Frau als Rettungs schwimmerin ist, eher als der Laie die Gefahren des Wassers zu erkennen und durch pädagogische Einwirkung das Badepublikum vor der Gefahr zu bewahren. Nicht zuletzt wird die Frau als Rettungschwimmerin ausgebildet, um in Notsällen mit eingreifen zu können. Aber auch hier kommt mehr der sportliche Wert der Körperertüchtigung und der Schwimmsicherheit in Frage. Es kommt darauf an. einen tüchtigen Stamm von Rettungsschwimmern heranzubilden, die den Wachdienst an gefährlichen Stellen der Gewässer versehen. Die Einrichtung von Wasserrettungswachen, auch hier in Köln, ist eine unumwundene Notwendigkeit, denn die vorhandenen Badeanstatlen und Strandbäder sind bei heißem Wetter nicht in der Lage, den großen Menschenandrang zu fassen, deshalb ist eine Abwanderung an den offenen Strom nicht zu vermeiden. Hauptaufgabe des Rettungsdienstes heißt Vorbeugen, Warnen, Verhindern. Erst an zweiter Stelle geht der Rettungsschwimmer ins Wasser. Milwirkung des Publikums Es ist moralische und gesetzliche Pflicht eines jeden Menschen, die Hilfs= und Rettungsaktionen der Mitglieder der DLRG tatkräftig und weitestgehend durch Befolgung der Anordnungen zu unterstützen. Weigert sich jemand. den Arzt oder die Feuerwehr zur weiteren Hilfeleistung zu bestellen oder heranzuholen, setzt der Weigerer sich, falls der Verunglückte stirbt, einer strafrechtlichen Verfolgung wegen fahrlässiger Tötung aus. Die Auffassung. daß der Beauftragte die Kosten des Arztes oder dergleichen zu tragen habe, ist eine vielverbreitet irrige Meinung. Wenn auch der Bootseigner moralisch verpflichtet ist, einen zur Lebens=Rettung entschlossenen Menschen zur Unfallstelle hinzufahren, so kann er gesetzlich von Privatpersonen— in diesem Falle auch Mitglieder der DLRG— hierzu nicht angehalten werden. Der zur Rettung Entschlossene kann aber das fremde Boot ohne Erlaubnis selbst gegen den Willen des Booteigentümers in Gebrauch nehmen, um zur Unglücksstelle hinzufahren. Einen etwaigen Widerstand kann der Lebensretter mit Gewalt brechen, da es sich um Abwehr einer Gefahr handelt, und hier eine erlaubte Notwehr im Sinne der Lebensrettung gegeben wäre. Der Bootseigentümer kann den Lebensretter bei Beschädigung für den Schaden haftbar machen, aber keinen Ersatz für ausgefallenen Verdienst fordern. Das Mitglied der DLRE ist hier durch die Versicherung der Gesellschaft gegen persön lichen Schaden geschützt. Gefahren des Wassers Um Unglücksfälle zu vermeiden, ist es erforderlich, daß: 1. Nichtschwimmer nur in brusttiefes Wasser gehen. Eine Welle hat sonst den Schwimmunkundigen schnell in eine Untiefe gehoben. 2. Vor dem Baden ist es nötig, sich über die Was serverhältnisse und Wassertiefen zu erkundigen. Die Rettungswachen geben hierüber gerne Auskunft. * Der Gerettete wird am User von einem zweiten Helser in Empfang genommen. 5. Nie mit vollem Magen baden, dadurch können Schwindel= und Ohnmachtsanfälle eintreten. Durch Sprung mit vollem Magen ins Wasser wird Brechreiz ausgelöst. Der Schwimmer erstickt dann an sei nem eigenen Mageninhalt. und an Land gebracht, wobei eine möglichst waa gerechte Körperlage des zu Bergenden beachtet werden muß. 3. Nicht erhitzt, nach längerem Lauf oder Sonnenbad sowie nach Anstrengungen ins Wasser gehen. Durch Zusammenziehen der Haut entsteht leicht Schlaganfall. Erst abkühlen. l. Nicht mit Kopfsprung in unbekannte, seichte oder trübe Gewässer gehen, sondern durch Fußhochsprung. 6. Im offenen Strom oder See nur in Beglei tung schwimmen, sumpfiges und schilfdurchwachsenes Wasser meiden. 7. Bei Ohrenleiden, Trommelsellbeschädigung Ohren mit ölgeträntter Watte verstopfen, da sonst durch den Eintritt von kaltem Wasser das Gleichgewichtsorgan gereizt wird und der Schwimmer die Orientierung verliert und sich auf den Grund arbeitet 8. Die in den Strom hinausragenden Bühnen oder Kribben bergen insofern Gefahr in sich, als durch den veränderten Wasserstand an zuletzt passierbaren Stellen beim neuen Ueberschwimmen Verletzungen hervorgerufen werden. Auch wird der Schwimmer durch das drehende Wasser der Strömung und Stromveränderung von Angstzuständen erfaßt, die das Gefühl wachrufen, in einen Strudel geraten zu sein. Seine Kräfte erlahmen dann durch erregtes Schwimmen und ein Untersinken ist unvermeidlich. 9. Anschwimmen an verankerte oder vorbeifahrende Schisje ist zu vermeiden, sie haben manchem den Tod n den Wellen gebracht, da beim Verpassen der Schiffe die ganze Kraft nur auf das Erreichen des Schisses eingestellt war. 10. Bei niedriger Temperatur nicht lange im Wasser verweilen, da sich eine Ueberempfindlichkeit bemerkbar machen kann, die sich in Kraftlosigkeit und Bewußtlosigkeit auslöst und daher ein unbemerkbares lautloses Untergehen nach sich zieht. 1. 15 Minuten im stehenden oder 600 Meter im fließenden Wasser schwimmen, davon 5 Minuten oder 200 Meter in Rückenlage ohne Armbewegung. Die Arme müssen gekreuzt über der Brust liegen. 2. 100 Meter im stehenden oder 200 Meter im sließenden Wasser, angekleidet schwimmen. Ohne Schuhzeug. 3. Daran anschließend: In Schwimmlage oder beim Wassertreten im 2 bis 3 Meter tiefen Wasser entkleiden. Anlehnen oder stützen ist verboten. I. 17 Meter Streckentauchen im stehenden oder 22 Meter im fließenden Wasser. 5. Von der Wasseroberfläche aus zweimal innerhalb 6 Minuten 2 bis 3 Meter tief tauchen und ein 5 Pfund=Objekt herausholen. 6. 30 Meter Retten einer Puppe. Achsel oder Kopfgriff. 7. Praktisches Ausführen von Rettungs= und Befreiungsgriffen an Land und im Wasser. 8. Theoretische Erklärung und praktische Ausführung von Wiederbelebungsversuchen. Bedingungen für den Leistungsschein 1. Stunde schwimmen im stehenden oder 3 Meter im fließenden Wasser. Mit 10 Minuten Rückenlage. 2. 300 Meter im stehenden oder 600 Meter im fließenden Wasser mit Kleidern schwimmen. Schuhe, Strümpfe, Hemd. Hose und Rock. 3. Daran anschließend: im 2 bis 3 Meter tiefen Wasser auskleiden. l. Für männliche Personen 67 Meter Streckentauchen im stehenden und 42 Meter im fließenden Wasser. Es wird nur die Strecke gewertet, die der Körper unter Wasser zurücklegt. 5. Von der Wasseroberfläche innerhalb 3 Minuten 2 bis 3 Meter Tieftauchen, und ein Objekt von 10 Pfund herausholen. Danach tauchen mit Sprung und das Objekt 10 Meter unter Wasser transportieren. 6. 30 Meter Retten. Beide müssen bekleidet sein. Achsel, Oberarm, Seemannsgriff und ein Griff nach freier Wahl. 7. Theoretische Auslegung und praktische Vorführung sämtlicher Rettungs= und Befreiungsgriffe. 8. Theoretische Erklärung und praktische Vorführung der Wiederbelebungsmethoden nach Schäfer, Sylvester=Brosch=Meyer und Kohlrausch. 9. Beschreibung der wichtigsten Rettungs=Hilfsmittel bei Bade=, Boots= und Eisunfällen. Erklärung ihrer erfolgversprechenden Benutzung 10. Theoretische Erklärung der wichtigsten Nothelsergrisse. ihres Zwecks und die Vornahme ihrer praktischen Anwendung Schluß dee redaktionellen Teiles Der Kopf des Bewußtlosen erhält durch die kunstgerechte Abstützung mit Hand und Unterarm eine Stütze. seste Was der Reilungsschwimmer können muß Um richtiger Rettungsschwimmer und Helfer zu sein, genugt nicht nur der Kursus, der die Grundlage zum Rettungswesen schafft: Die lange Praris schafft erst den wirklichen Helfer. Die notwendigen Kenntnisse werden den Interessenten Mittwochabends von 20.30 Uhr bis 23.30 Uhr im Hohenstausensad beigebracht. Der Jahresbeitrag beträgt 1 Mark. Zu den Prüsungen wird zugelassen, wer einen Kursus absolviert hat und über genügende theo retische Kenntnisse verfügt Der Anwärter muß das 15. Lebensjahr vollendet haben und muß folgende Bedingungen erfüllen: V. Jichtsowe-Mosser trinken— eine Jasse Kathreiner kalt löscht besser den Durst und ist gesünder! Jeder Kölnerein Schwimmer Jeder Schwimmer ein Retter Blick in die Chronik der Kölner Gruppe der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (Das rechtsrheinische Köln Kameradschaftsabend der Reichspost Mülheim Nach vierjähriger Zwischenzeit veranstalteten die Beamten der Mülheimer Postämter einen Kameradschaftsabend im Kasino, der durch die Versetzung des bisherigen Leiters des Postamtes, Postrat Ludwig, zwingend veranlaßt wurde. Der Abend zeigte ein herzliches Gepräge und bewies die innige Verbundenheit, die alle zum Besten des Dienstes der Aemter verbindet. Nach gehaltvollen Musikstücken begrüßte P. I. Weiß die Gäste, in erster Linie den Präsidenten der RPD. Uebler Bursche Sonntag versuchte im Walde bei Dünnwald ein 19jähriger Mann ein 15jähriges Mädchen zu vergewaltigen. Er wurde jedoch von Spaziergängern gefaßt und zwecks Feststellung seiner Personalien in ein Heim der Hitlerjugend gebracht. Hier zertrümmerte der junge Mann eine Fensterscheibe und schnitt sich an einem Glassplitter die Pulsader durch. Diese schwere Verletzung machte eine Einlieferung in das Städtische Krankenhaus in Mülheim erforderlich. Ernannt. Der aus der Liebfrauenpfarre in Mülheim Ziegler(Köln) und mehrere Räte der Direktion, stammende Neupriester Anton Wirtz, der bisher verserner Postrat Ludwig usw. tretungsweise in Essen und Engelskirchen wirkte, Präsident Ziegler dankte für die Begrüßung, wurde zum Kaplan in Engelskirchen erwobei er betonte, daß er in Mülheim in den Jahren nannt. 1896 bis 1897 seine postalische Ausbildung erhalten habe. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, daß hier der Geist der Verbundenheit alle umschlinge. Er rühmte die Verdienste des scheidenden Leiters und wünschte, daß er sich im schönen Dresden so wohl fühlen möge wie hier. P. J. Klein versicherte dem Scheidenden, daß ihn alle Beamten der Postämter Mülheims ungern scheiden sähen, denn man habe ihn schätzen und lieben gelernt, sei er allen doch ein wohlwollender und stets hilfsbereiter Vorgesetzter gewesen, der für die berechtigten Wünsche ein offenes Ohr gehabt habe. Seine Versetzung nach Dresden sei die Anerkennung seiner Verdienste. Der Gattin des Scheidenden überreichte dann ein kleines Mädchen ein schönes Blumengebinde. Herr Klein gedachte all der Kollegen, die im Laufe der letzten vier Jahre vom Amte Mülheim schieden, sei es, daß sie versetzt oder pensioniert wurden. Er wandte sich weiter an die Kollegen, die schon vier Jahrzehnte die Bürde des Postdienstes auf den Schultern tragen. Allen widmete er freundliche Worte echter Kameradschaft. Seine Worte klangen aus in ein Sieg=Heil auf das Vaterland und seine Führer. Versetzt wurden im Laufe der Jahre Postamtmann Heckers,.=.=I. Wolf..=Ass. Pützler,.=Sch. Kaiser .=Sch. Bolg..=J. Niemann und.=J. Müller. In den Ruhestand wurden versetzt.=.=Sch. Schneider,.=.S. Höhne,.=.=Sch. Wingchen,.=Ass. Pet. Jos. Müller, .=.=S. Bonmann,.=.=S. Lowig..=.=Sch. Lütz, .=.=S. Boos,.=J. Janecke,.=.=S. Rieck und .=Ass. Wachsmuth. Auf eine vierzigjährige Amtstätigkeit können zurückblicken.=Ass. P. I. Müller, .=.=S. Höhne. Postamtmann, Heckers,.=.=Sch. Dörendahl,.=.=S. Boos,.=S. Gokus..=.=S. Schachler,.==Sch. Th. Müller und.=J. Bröhling. Davon sind noch sechs Beamte im Dienst. Den Dank der Gefeierten brachten.=Ass. Wachsmuth und Post rat Ludwig zum Ausdruck. Die übrige Vortragsfolge die von dem Quintett des Cäcilienvereins, Herrn Heuscher(humoristische Vorträge), Fräulein Erni Fallenstein, Herrn und Frau Sietzius, Begleiter Herr Odenthal, P. A. Jachmich(Lieder zur Laute) bestritten wurde, war packend und von bester Qualität. Bürgerausschuß Höhenberg=Vingst vor neuen Aufgaben Vor einem wesentlich breiter gezogenen Kreise des Höhenberg Vingster Bürgerausschusses entwickelte der Leiter Wilhelm Manz die neuen Aufgaben des Ausschusses für die Sommermonate. Gemeinsam wird man in Zukunft alle Fragen, die die Bürgerschaft berühren, bearbeiten. Alle öffentlichen Veranstaltungen, die die breite Oeffentlichkeit angehen, liegen in Zukunft nur noch in den Händen des Bürgerausschusses, der von der NSDAP=Ortsgruppe anerkannt ist und dem Ortsgruppenleiter untersteht. Seine Aufgabe ist die Förderung der Volksgemeinschaft sowie die Wahrnehmung berechtigter kommunaler und gesellschaftlicher Interessen der Bürgerschaft. Ortsgruppenleiter Peter Baden bewies sein großes Interesse an den Arbeiten des Ausschusses, indem er wieder anwesend war und wiederholt das Wort ergriff. Zunächst wird der Bürgerausschuß bei der Goldenen Hochzeit der Eheleute Gottfried Klein, KölnVingst, Ostheimer Straße 31, in Aktion treten. Eine Veranstaltung großen Formates ist die Dampferfahrt der beiden Vororte am 5. August, nach Linz. Im nächsten Jahre werden die Linzer ihren Gegenbesuch abstatten. Von der Germania=Siedlung werden 120 bedürftige Volksgenossen kostenfrei an der Fahrt teilnehmen. Geistige Badekur tut not! Eine Forderung zur Sommerzeit— Alljährlich von neuem zu erheben Gartenkonzert in Mülheim des Trompeterkorps der Reiterstandarte 71 In den Gartenanlagen der Stadthalle in Mülheim gab das Trompeterkorps der Reiterstandarte 71, die ihren Standort in Mülheim hat, ein volkstümliches Konzert, das von ganz besonderem Reize war, da der Musikzugführer, Obertruppführer Meier eine erlesene Vortragsfolge bot. So hörte man zunächst eine Anzahl der schönsten Märsche, die in der hellen Klangfarbe eines Trompeterkorps mit unwiderstehlicher Gewalt mitreißen. Selbstverständlich fehlten auch die Fanfarenmärsche mit dem obligaten Pauker, der wie die Fanfarenbläser in der Uniforn der Vorkriegsarmee antraten, nicht. Obertruppführer Meier leitete mit großem mu sikalischen Verständnis. In Herrn Kirsch(Baß). der von Herrn Haas begleitet wurde, hatte das Korps einen Mithelfer von großem Können. Das Trompe terkorps hob sodann ein neues SA=Lied, gedichtet von Landrat Mennicken, Berg. Gladbach und vertont von Dr. medl. Cuppers. Holweide, aus der Taufe. Das Lied schlug ein, Landrat Mennicken, der anwesend war, wurde gefeiert. Das Konzert fand mit dem Gro nen Zapfenstreich seinen Abschluß, zu dem der Reiter sturm mit Fackeln antrat. Schühenfest der Tellschühen Das Schützenfest der Tellschützen in Mülheim ist, wie auch die vorherigen, in seinem Verlauf als gut gelungen zu bezeichnen. Es wird trotz seiner„In gend“ immer volkstümlicher. Das bewies die Anteil nahme des ganzen„Nordens“ beim Fackelzug am Samstagabend und ganz besonders bei den Veran staltungen am Sonntagnachmittag, da ein großer Fest zug sich durch die Straßen bewegte und auf m Rummelplatz, den Schießständen und auch im Festzelt allerhand Betrieb war. Wohl selten mögen soniel Mülheimer und auch Auswärtige dem nördlichen Stadtteil einen Besuch gemacht haben, wie am Sonntag Gestern morgen wohnten die Schützen einem feierlichen Hochamt für die Verstorbenen und Gefal lenen der. Weltkrieges bei. nachdem sie am Sonntag bei der St Antonispjarrprozession dem Allerheilignen das Ehrengeleit gegeben hatten. Der Krönungsball des neuen Schützenkönigs findet am Samstagabend statt „Haben denn all diese Menschen gar keine Zeit für ihre Seele?“ Eine Frage an das„christliche“ Europa. Der heidnische Inder Rabindranath Tagore reiste vor einigen Jahren durchs ganze Abendland, und was er gesehen, kleidete er in die Frage: Haben denn all diese Menschen gar keine Zeit für ihre Seele? Er ging über den maschinendurchrasten Asphalt der Großstädte, warf einen Blick auf die Zeitungen und Illustrierten, die an Verkaufsständen hingen, aus den Manteltaschen der Reisenden oder aus der Hand der Dame hervorlugten, er sah die Denkmäler der Kultur in den einzelnen Ländern, er beobachtete die Menschen auf der Arbeitsstätte und bei der Erholung in Sport und Spiel, reich und arm, er betrat die christlichen Gotteshäuser.... Nach jahrelangem Reisen durch das getaufte Abendland schrieb dieser indische Weise den vom Weltkrieg noch blutenden Völkern ins Wanderbuch:„Schaden gelitten an der Seele". Das ist also der Eindruck eines denkenden Orientalen, der sich nicht von äußeren Schauvorstellungen blenden läßt, sondern der gewohnt ist, letzte Wahrheiten zu sehen und zu sagen. Wahrhaftig, wir müssen aus all dem äußeren Ballast und aus den vielen „Erbanlagen“ einer gottgelösten Kultur unsere Seelen wieder herausmendeln.„Die Seele der Kultur ist die Kultur der Seele". Denkt man daran, wie tief die Wertschätzung der Frau in der Inflation der Seelenwährung gesunken ist,— ein Universitätsprofessor prägte das Wort vom „erotischen Haustier",— dann braucht man nicht lange nach der Quelle der Verfallsstatistiken im milien= und Volksleben zu suchen. Wollen wir die Art veredeln, vervessern. dann wird wohl nichts so dringlich sein, als die Seele des Menschen wieder zu entdecken und zu pflegen. Die Sommerzeit ruft zur Erholung von Leib und Seele. Gerade unsere vernachlässigte Seele bedarf der Sommerfrische. Wie leicht ließe sich in der Ferienzeit eine solche geistige Badekur einlegen. Wir meinen damit einen mehrtägigen, drei= oder viertägigen geschlossenen Exerzitienkursus. Ueberall in deutschen Landen liegen die Exerzitienhäuser in der Stille und Abgeschiedenheit und laden dauernd zur Selbstbesinnung, zur inneren Einkehr ein. „Die Uebel unserer Zeit haben darin ihren Grund“, sagt Pius XI.,„daß die Menschen so wenig innere Einkehr halten".„Nach Stillschweigen und Ruhe macht die fromme Seele Fortschritte".(Nachfolge Christi, B. 1, Kap. 20.) In diesem Zusammenhang ist es wertvoll, die Stimme eines Mannes zu hören, der im öffentlichen Leben der letzten Jahrzehnte eine bedeutende Rolle gespielt hat. Kein Geringerer als der Justizrat Karl Trimborn schrieb nach der Teilnahme an einem Exerzitienkursus in Emmerich u. a. folgendes an seinen Freund: „Aber was waren das für herrliche Tage! Noch immer lebe ich in der seligen Erinnerung. aus der ich mich aufrütteln muß zur Arbeit. Wie psychologisch tief und richtig sind doch diese Uebungen eingerichtet und Kreuzwegandacht. Die Lesungen endlich im Thomas a Kempis und über dem Essen— das alles bot wiederum soviel Abwechslung, daß an eine ermüdende Langeweile nicht zu denken war. Wie jammerschade ist es, daß nicht meyr von unseren Altersgenossen diese herrlichen Uebungen durchmachten. Ein Hauptgrund ist, daß die meisten glauben, sie seien nur spezifisch für Geistliche da. Und das ist ein aroßer Irrtum. Spricht doch der hl. Ignatius immer vom homo ganz allgemein, von ihm als solchen, und ist doch sein Vorbild ein Weltmann oder Weltgeistlicher, nicht so sehr ein Ordensmann. Ich für meinen Teil will nicht unterlassen, alles zu tun, was ich zur Beseitigung dieses Vorurteils tun kann. Alle, welche in meiner Umgebung guten Willens sind, sollen von der neuen Heilsquelle, die ich entdeckt, erfahren. Ich für meinen Teil und auch Braubach— wir haben uns vorgenommen, alljährlich diese Badekur durchzumachen und hoffentlich wird es uns gelingen, immer neue Genossen anzuwerben und mitzubringen! Cöln, den 20. 10. 1880. gez. Karl Trimborn.“ Josef Cardaun. Geschlossene Exerzitien finden statt: Für Männer: 23. bis 26. 6. Essen=Borbeck, 23. bis 27. Vaals, 25. bis 29. Im Geiste der Kath. Aktion, Leutesdorf; 28. 6. bis.°7. Männer, Steyl, St. Michael; 28. 6. bis 1. 7. Werl; 28. 6. bis 2. 7. Viersen; 30. 6. bis 3. 7. Essen=Borbeck; 14. bis 17. 7. Werl; 14. bis 17. 7. Essen=Borbeck; 14. bis 18. 7. Vaals; 14. bis 18.., Im Geiste der Kath. Aktion, Leutesdorf. Jungmänner: 22. bis 25. 6. Wattenscheid=Höntrop; 23. bis 26. 6. Hardenberg=Neviges; 25. bis 29.., Im Geiste der Kath. Aktion, Leutesdorf; 28. 6. bis 1. 7. Steyl, St. Michael; 28. 6. bis 2. 7. Gesellen, Bergheim Erft; 28. 6. bis 2. 7. Gesellen, Vaals; 28. 6. bis 2. 7. Jungmäner, Vallendar=Schönstatt; 7. bis 10. 7. Essen=Borbeck; 19. bis 22. 7. Werl. Frauen: 21. bis 25. 6. Werl; 25. bis 29. 6. Opferseelen, Hofheim, Taunus; 26. bis 30. 6. Frauen, Essen=Borbeck; 26. bis 30. 6. Wattenscheid Höntrop; 23. 6. bis 2. 7. Niederkassel; 2. bis 6. 7. Witwen, Hardenberg=Neviges; 2. bis 6. 7. Frauen, Wattenscheid=Höntrop; 2. bis 6. 7. Vaals; 3. bis 7. 7. EssenBorbeck; 3. bis 7. 7. Steyl, Missionsschwestern; 3. bis 7. 7. Aeltere Frauen und Witwen, Bentlage; 9. bis 13. 7. Witwen, Steyl, Missionsschwestern; 9. bis 13. 7. Frauen aus akademischen Kreisen, Rhede; 9. bis 13. 7. Witwen und ältere Frauen, Bergheim. Jungfrauen: 22. bis 26. 6. Steyl, Missionsschwe stern; 25. bis 29. 6. Opferseelen, Hofheim, Taunus; 26. bis 30. Jungfrauen Essen=Borbeck; 27. bis 2.., die nicht heiraten wollen, Steyl, Missionsschwestern; 28. 6. bis 2. 7. Jungfrauen, Oeventrop; 28. 6. bis 2. 7. Bonn, Venusberg; 28. 6. bis 2. 7. Olpe; 2. bis 6. 7. Aeltere Jungfrauen, Hardenberg=Neviges; 2. bis 6. 7. kaufm. Angestellte u. Sozialbeamtinnen, Vallen Böse Verleumdungen Ein Kölner Pfarrer hatte gegen eine ungefähr fünfzigjährige Frau Privatbeleidigungsklage eingereicht, weil diese Behauptungen aufgestellt hatte, die seiner priesterlichen Ehre zuwidergingen. Die Klage wurde am Montag vor dem Amtsgericht am Appellhofplatz verhandelt. Durch Zeugenaussagen wurde festgestellt, daß die Behauptungen, die die Angeklagte aufgestellt hat, böse und üble Verleumdungen enthielten. Der Vertreter des nicht erschienenen Nebenklägers verlangte wegen dieser Verleumdung eine exemplarische Bestrafung, während die beiden Verteidiger der Angeklagten auf Freispruch plädierten, weil die fraglichen Aeußerungen, die die Frau getan hat, in Wahrung berechtigter Interessen geschehen seien. Der Amtsrichter sprach das Urteil gegen die Angeklagte mit einem Monat Gefängnis aus. werk erschien, um die gestohlene Ware abzuholen. Am nächsten Morgen brachte er die Tabakwaren dann zur Markthalle, wo er sie an die Bauern verkaufte. Der Dieb selbst gab in der Verhandlung alle Straftaten ohne weiteres zu, während das Ehepaar bestritt, sich strafbar gemacht zu haben. Der Kolonial= warenhändler führte aus, daß der Dieb bei ihm immer im Auto vorgefahren sei und sich als Reisender ausgegeben habe, der Tabakwaren auf Auktionen kaufe und dadurch auch in der Lage sei. die Mille Zigaretten sehr billig abzugeben. Er habe darum auch niemals ein Arg gehabt und dem Manne die Sachen immer abgekauft. Nun war in dieser Geschichte aber etwas peinlich. Der Händler hatte auch einmal einen Ring und eine Uhr von dem Dieb gekauft. Zur Rechtfertigung gab er an, daß der Dieb zu ihm gekommen sei und ihm gesagt habe, daß er„augenblicklich in Geldverlegenheit“ sei und aus diesem Grund Ring und Uhr verkaufen müsse! Ein Mann, der mit einem feudalen Auto vorfährt, soll in Geldverlegenheit sein, so daß er Uhr und Ring verkaufen muß? Die Verhandlung nahm dadurch eine überraschende Wendung, daß der Dieb plötzlich erklärte, er werde nun, nachdem er festgestellt habe, daß der Kolonial= warenhändler die Unwahrheit sage, mit allem auspacken. Und dann begann er zu erzählen, das er dem Händler auch Radioapparate und Fahrräder und Strümpfe verkauft habe, die alle aus seinen Diebstählen herrührten. Darob war das Ehepar zuerst ganz platt. Schließlich konnte der Mann sich dazu aufraffen, zu stammeln, daß alles, was der Dieb vorbringe Lüge sei! Aber das nutzte ihm nichts. Unglücklicherweise hat der Mann auch nicht die Bücher geführt, die aus steuerlichen und sonstigen Gründen notwendig find. Und dadurch erhielt de: Verdacht gegen ihn und seine Ehefrau neue Nahrung Der Strafkammer blieb nach dieser veränderten Rechtslage nichts anderes übrig, als die Verhandlung bis zur Klärung der ganzen Angelegenheit zu ver tagen. Persönliches Herr Ockar Baumbach feier am 19. Junf sein 25säbniges Dien tjubiläum als Installateur bei der Firma Walsferts, Köln, Richmodstraße 7. peute feiern die Eheleute Justizkanzlei-Inspektor R. Josef Steffer und Frau Elisabeth geb. Größgen zu KolnNerbeim Irh., Ginsterpfad 10, beide 75 Jahre alt, die Goldene Hochzeit. Frau Wwe Schmiz in Mulbeim, Hacketänerstraße 80, vollendete ihr 80. Lebensjahr. Herr Johann Blum, Höhenberg, Koburger Straße 50. konnte dein 25jähriges Dienstjubiläum als Betriebsbeamter bei der Firma Felten& Guilleaume, Carlswerk, Köln=Mu. heim, feiern. Am Sonntag. dem 24. d.., feiern die Ebelente Heinrich Fenk und Elisabeth Fink geb. Bodewig, Müngersdorf, Wendelinstraße, das seltene Fest der Goldenen Hochzeit. Beide stehen im 76. Lebensjahre. Während die Jubelbraut sich noch verhältnismäßig guter Gesundheit erfreut, ist der Jubelbräutigam seit Jahresfrist leidend, deshalb soll auch die Feier n aller Stille stattfinden. Zu bemerken ware noch, daß der Jubilar über 20 Jahre bei der Friedhofverwaltung Melaten beschäftigt war und sich der größter Beliebtheit bei Vorgesetzen und Kollegen erfreute. erdacht! Das muß man fühlen, durchleben, beschreiben dar=Schönstatt; 3. bis 7. 7. Jungfrauen, Bergheim; kann man das nicht. Eine geistige Badekur war es. Ein römisch=irisches Dampfbad. Kalte Dusche. Warme Dusche, Abtrocknung. kalte Dusche. Warme Dusche usw. So ward die Seele durch und durch erforscht, ergriffen, gereinigt. Nun dazwischen die praktischen Religionsübungen— Morgengebet, heilige Messe. Rosenkranz, at last not least: 6. bis 10. 7. Vallendar=Schönstatt; 7. bis 11. Olpe 9. bis 13. Marian. Exerzitien, Leutesdorf; 9. bis 13. 7. Jungfrauen. Wattenscheid=Höntrop; 9. bis 13. 7. Werl, 9. bis 13. 7. Frauen aus akademischen Kreisen. Rhede; 9. bis 13. 7. Jungfrauen. Viersen: 10. bis 4. 7. Essen-Borbeck, 14. bis 18. 7. Steyl, Missionsschwestern. Ankündigungen Premiere im Schauspielhaus Statt 1 Jahr Gefängnis 2 Wochen Haft 50 Pfund Aepfel gestohlen— Eine erfolgreiche Berufung Am Donnerstag. dem 21. Juni, wird Sigmund Grafiz Schauspiel„Die Heimkehr des Matthias Bruck“ zum ersten Male im Schauspielbaus gegeben. Es wirken mu die Damen Dorothea Neff. Cornesie Gebuhr, Minna v. Seemen, EmilAltater und die Herren: Adr'f Manz, Willi Umminger. Pau Senden. Rene Deligen. Karl Sumalviko, Alfred Scherzer, Alfred Wehle. Bruno Schrocder Die Inszenierung lege in Panden von Franz Evertb.— Es wird nochmals besonder darauf bingewiesen, daß Dienstag, den 19 Juni. die letzte Aufführung von Dietrich Eckarts Komödie„Ein Kerl, der spekuliert“ stattfindet. Lesonderes bieten. Auf die Einzelh einzugehen, erübrigt sich, da es derei geführt, von uns besprochen wurde her machten ihre Sach= auch in Mulhden reichen Beifall, der verdient m die Kolner Schar sich etwar eindel die Mulheimer sind durch die Spiel nen Kolpingssamilie sehr verwöhnt. hervorragenden Leistungen der letzten Zwei Leute hatten in Köln=Lindenthal in einem Aepfel gestoblen. Einer der Diebe Eigentumsdelikten verschiedentlich auch jetzt die Annahme, daß es sich n enermaßigen Diebstahl unter erschweren nständen handelte, berechtigt erschten. Nun beiden auch tatsächlich durch Einsteigen in angt. der das leckere Ohn enthielt. Des hatte oas Amtsgericht sie zu erhedlichen Ge sangniestrafen verurteilt. da er vorbe jenommen Rehadi i1 Bern dahin nludierte, daß der Angerlagte nach leig einen Rundraub begangen, bzw. sich nur eines Verstoßer mider das Forst= und Feldpoltzeigeser schuldig ae macht hade. Dieser Einwand schlug auch tariachlich durch. Die Strafkammer hob das erstinstanzliche Ur teil auf und verhängte über den Angeklagten eine Haftstrafe von— zwei Wochen, die durch die Unter suchungshaft als längst verbüßt gelten. Was wird nun der Mittäter dieses Angeklagten unternehmen, der in der ersten Instanz das gegen ihn verhängte Urteil von sechs Monaten anerkannt hat? Dieser Mann dürfte wohl das Wiederaufnahmeverfahren deantragen. „Der Zinker“ In der Anklagebank steht ein vierzigjähriger Mann ein alter Died. der schon mindestens 50 dis 60 Eigentumselikte verüdt hat. Mit ihm ist noch ein Ehepaar aus Koln Mülheim angeklagt, das dort eine Aolonialwarenhandlung untethält. Der Died brach in den Jadren 1928 bis 1931 regelmäßig in der Edekafiliale in der Dünnwalder Straße ein und taudte dort Zigarten und Jiaaretten. Wenn der Einbruch dann gelungen war— so sagtc er— begad er sich an die Wohnung des Kolonialwarenhändlers, nahm ein Steinchen, warf es an das Fenster dieses Mannes. worauf dieser dann mit einem Fuhr Der Kunstfreund veranstaltet Dienstag, 19 Juni. 11 Uhr eine Füdrung vor Dr Lemperz in et Kuniden". Donner#stag. 21. Juni. 20 Uhr Lichtbildervourag von Dr. Lemperz uber„Fruhgermaniche Kunst“ im Wallraf Richartz Muieum. Universität Köln Auf Ernladung der Wertschafts. und Se##alwssenschaftlechen Fakuliat der Untversitat Koln spricht am Freitag, dem Juni. der Leiter der Kommission für Wertschaftspolttek — Berchsleitung der AS=TA. Bernbars#.dden uber das Tbema„Dar Recht auf Arbeit als Wirtschaftsruinzeo". Der Vortrag findet um 20 Uhr in Horsaal VI der Universität statt franziskaner-Missionsverein, Ulrichgasse Sonntag den 24 Juni 1934. Missionsveranttaltung Feitiaal de. Kolpinganes. Breite Straße Die Kelpingsipe. char führt zweimal das beiere Smel auf„De drwillinge". Spielbeginn nachmittag— Ilbr und 11d: sireunde sind derzliche Diese Nummer umfaßl 14 Seiten Spendet für das Rote Kreuz 1 . Sonne ins Heim durch neue Gardinen von Dieustag, den 19. Juni 1934 Drittes Blatt Zwei Todesopfer des Rheins Neuß, 18. Juni. Das heiße Wetter am Sonntag, das zahlreich Badegäste an den Rheinstrand gelockt hatte, forderte leider zwei Todesopfer durch Ertrinken. Im Floßhafen wollte der älteste Sohn einer 11köpfigen Neußer Familie ans andere Ufer schwimmen, ging aber plötzlich unter. Erst nach einiger Zeit konnte die Leiche geborgen werden. Fast um die gleiche Zeit ertrank ein junger Mann in der Nähe des Grimlinghauser Ufers. Bundesfest des Niederrheinischen Sängerbundes WL Kleve, 18. Juni. In sinnvoller Weise wurde das 13. Sängerbundesfest des Niederrheinischen Sängerbundes in Kleve mit einer Gefallenenehrung eingeleitet. In Begleitung des Standartenführers Neumeyer=Kleve begab sich am Sonntag morgen eine Abordnung des Bundesvorstandes zum Ehrenfriedhof, wo nach einer kurzen Ansprache des Bundesvorsitzenden van der Veen=Rees ein mächtiger Kranz niedergelegt wurde. Gegen 9½ Uhr formierten sich alsdann die Fahnenabordnungen der teilnehmenden Vereine um zum Weißen Saal des alten Rathauses zu marschieren, nachdem zuvor am Bahnhof das Bundesbanner feierlich in Empfang genommen worden war. Der Bürgermeister der letzten Tagungsstadt, Dr. Hoffmann=Dinslaken überreichte Bürgermeister Puff=Kleve das Banner. Eine zündende Ansprache des Bundesvorsitzenden van der Veen beendete diese wirkungsvolle Feier, worauf gegen 11 Uhr im Vereinshaus das Wertungsringen begann. Nachmittags sammelten ich erneut die teilnehmenden 50 Vereine auf dem Kurfürstenplatz, wo u. a. als Vertreter der Stadt Kleve, Beigeordneter Assessor Burchhardt die Sangesfreunde von Nah und Fern begrüßte. Nach Verteilung der Diplome und Erinnerungsmedaillen endete gegen 8 Uhr das glanzvoll verlaufene Bundesfest mit einem Festball im Vereinshause. Tagung des Verbandes rheinischer Baugenossenschaften Düsseldorf, 18. Juni. Der Verband rheinischer Baugenossenschaften e.., hielt am Sonntag in Tüsseldorf eine Tagung ab, auf der der Führer des Verbandes, Direktor Grohe=Duisburg, über die Entwicklung der Genossenschaftsbewegung in den beiden letzten Jahren sprach. Der Redner wies darauf hin, daß das System der Zersplitterung die Bohnungsbaugenossenschaften ungemein geschädigt habe. Man müsse die gleiche straffe Organisation anstreben wie in der Landwirtschaft. Neugründunden seien in Zukunft von der Zweckmäßigkeit und der Lebensfähigkeit abhängig zu machen. Dr. Kruschwitz von der Rheinischen Heimstättengesell schaft betonte, daß der nationalsozialistische Staat eine Auflockerung der Realkredite anstrebe, um die Wohnungspolitik zu fördern. Geheimer Regie rungsrat Dr. Weber vom Zentralverband in Berlin fügte noch hinzu, daß man einen Zinssuß von 4 Prozent anstrebe. Die deutschen Kaninchenzüchter tagten in Düsseldorf Düsseldorf, 18. Juni. In den Zoo=Sälen fand em Sonntag eine Tagung der deutschen Kaninchen uchter statt, an der etwa 5000 Züchter aus dem anzen Reich teilnahmen. Der stellv. Vorsitzende nes Reichsverbandes deutscher Kleintierzüchter, Dr. filler, betonte, daß in den in der Reichsfachgruppe verbundenen 6000 Vereinen rund 200000 Mitglieder organisiert seien. Neben der Sicherung der solksernährung fördere die Kleintierzucht auch die Volkserneuerung insosern, als dadurch die wirtchaftlichen Grundlagen zum Kinderreichtum ver bessert würden. Der Präsident der Kleintierzucht erbände, Karl Vetter, hob noch hervor, daß die kleintierzucht die Heimatliebe des deutschen Men chen stärke und daß der Verband sich mit seinen Bestrebungen ganz in den Dienst des Führers ge tellt habe. Waldbrand auf den Wupperbergen WL Wuppertal, 18. Juni. Auf den Wupperbergen eberbalb Lechmigskotten bei Cronenberg entstand sonntag nachmittag ein größerer Waldbrand. Da die Freiwillige Feuerwehr, die mit zwei Löschzügen lusgerückt war, trotz angestrengtester Arbeit nicht des trandes Herr werden konnte, wurden am Abend noch vei Motorspritzen der Berufsfeuerwehr Elberfeld id eine Motorspritze von Cronenberg eingesetzt. Erst ann war es möglich, den Brand zu löschen. Allem Unschein nach handelt es sich um fahrlassige Brand #itung. Verurteilter Opiumhändler Duisburg, 18 Juni. Der Duisburger Kriminal dolizei war es gelungen, einem umfangreichen Rauschaiftbandel auf die Spur zu kommen, und zwar handelte es sich in diesem Falle um reines Opium. Der Kriminalbeamte, der dem Rauschallt kindler sieper als Kauser und Interessent entaegen trat, batte, um festzustellen, ob es sich um echtes Rauschaift handelte, selbst eine kleine Probe vorge nommen und wäre sast in einen Opiumrausch gefal Der Beamte erfuhr, daß der Händler außer den von ihm ersandenen zwei Gramm noch weitere 31 eramm im Besitz hatte, eine Menge, die nicht einein approbierter Apotheker von der Opiumstelle znsgebändigt bekommt. Es gelang zwar. den Rausch ithandler zu verhaften, nicht aber die 31 Gramm vium aufzufinden, über deren Verbleib der Inhaber irtnackia schweigt. Sieper, der in Gemeinschaft mit der Schneid„arbeitete“, wurde jetzt von dem Dutisburger Schofsengericht zu Monaten Ge angnis verurteilt; sein Helfer erhielt 4 Monate GeDer frühere Postminister Stingl vor Gericht Unter der Anklage von Bilanzfälschungen und Bilanzverschleierungen DNB FrankfurtOder, 18. Juni. Die Große Strafkammer des Landgerichts eröffnet am Montag die öffentliche Verhandlung im Prozeß gegen fünf ehemalige Vorstands= und Aufsichtsratsmitglieder der Deutschen Kabelwerke in Ketschendorf bei Fürstenwalde. Seit dem 15. Mai hat das Gericht unter Aus schluß der Oeffentlichkeit in Fürstenwalde den sogenannten Betrugskomplex verhandelt. In der jetzigen Verhandlung in FrankfurtOder wird der zweite Punkt der Anklage erörtert, der Vorwurf nämlich, daß die Angeklagten in den Jahren 1931 und 1932 Bilanzsälschungen und Bilanzverschleierungen vorgenommen haben sollen, um die hohen Bezuge des früheren Reichspostministers Dr. Stingl, der damals dem Aufsichtsrat angehörte, und des Aufsichtsratsmitgliedes B. Hirschmann, niedriger erscheinen zu lassen. Zu diesem Punkt der Anklage erklärte der Haupt angeklagte, Direktor Dr. Bürger; die Bilanzen seien für beide Jahre durchaus richtig. Es seien darin mit 72400 RM. für 1931 und 71 560 RM. für 1932 die tatsächlichen Bezüge der Vorstands= und Aussichts ratsmitglieder angegeben worden. Die Beträge, die Dr. Stingl und Hirschmann außerdem bezogen, seien ihnen nicht in ihrer Eigenschaft als Aussichtsratsmitglieder zugeflossen, sondern für besondere Dienste im Interesse der Gesellschaft. Minister a. D. Stingl habe außer seiner Aussichtsratsstellung noch viele Aufträge für die Deutschen Kabelwerke zu erledigen gehabt, die nicht im Rahmen seiner Aussichtsratstätigkeit lagen. So sei er tätig gewesen bei der Hereinholung grö ßerer Aufträge von der Reichspost, von der Eisenbahn, von der Stadt München und von einigen grozen Werken. Er habe auch mit gutem Erfolg als Vermittler bei schweren Kartellprozessen für die Deutschen Kabelwerke gewirkt und sei bei den Behörden für das Werk tätig gewesen, um die Wirkungen der äußerst ungünstigen Quoteneinteilung zu mildern. In ähn lichem Sinne sprachen sich auch die weiteren Angeklagten aus. Dr. Stingl erklärte u..: Er habe während seiner Ministertätigkeit nichts mit den Deutschen Kabel werken zu tun gehabt. Erst nach oem Ausschei den ans dem Amt im Jahre 1927 habe er auf der Heimfahrt von Berlin nach München im Zuge den ihm schon bekannten Direktor Dr. Bürger getrofsen, der darüber geklagt habe, daß von einem großen bayerischen Auftrag, nämlich der Legung der Kabel von München nach Garmisch, die Konkurrenzfirmen bestrebt seien, die Deutschen Kabelwerke vollständig auszuschalten. Aus Interesse für die Sache habe er Dr. Bürgers Bemühungen unterstützt. Er habe in München im Ministerium mit Amtskollegen die Dinge besprochen und daraufhin sei die Lieferung den Deutschen Kabelwerken übertragen worden. Von den Vorstandsmitgliedern sei ihm dann ein Aufsichtsratsposten angetragen worden. Er habe ihn angenommen, und außerdem sei er auf die Vereinbarung eingegangen, daß er die Deutschen Kabelwerke durch seine Vermittlertätigkeit gegen die konkurrierenden Großkonzerne unterstützen wolle. Dafür sei ihm eine Jahresentschädigung von 10000 Mark(?) zugesichert worden. Auf die Frage des Vorsitzenden, warum seine Bezüge vertraulich behandelt werden sollten, antwortete Dr. Stinal. er habe die Direktoren gebeten. die Sache nicht an die große Glocke zu hängen, weil schon einmal gegen ihn mit den häßlichsten Kamp methoden ein Kasseltreiben seitens der politischen Linken veranstaltet worden sei. Der Vorsitzende richtete nun an die übrigen Angeklagten Direktoren Bürger und Hirschmann die Frage, ob man etwa Dr. Stinal mit in den Aufsichtsrat genommen habe, um den Minister a. D. als Aus hängeschild zu benutzen. Die Angeklagten erwidern, der Minister Stingl habe gar keine Rolle dabei gespielt. Schließlich kam der Staaatsanwalt darauf zu sprechen, daß ebenso wie die Angeklagten=Bürger. Hirschmann und Pickardt auch Minister Dr. Stingl jahrelang seine Steuer zu niedrig angegeben habe. Dr. Stingl antwortete: Ich gebe zu, daß ich ein großer Steuersünder gewesen bin. Ich habe aber bei der letzten Steueramnestie die Sache da durch wieder gutgemacht, daß ich für die Arbeitsspende 56000 RM. gezeichnet habe. Die übrigen Angeklag ten erklärten, daß sie gleichsalls von der letzten Steuer amnestie Gebrauch gemacht haben. Dann wurden noch einige Zeugen über das Zustandekommen, der von der Anklage bemängelten Bi lanzen vernommen. Maßnahme gegen Erhöhung von Fleischpreisen RWD Dinslaken, 18. Juni. Der RheinischWestf. Dienst des DRB berichtet:„Trotz des Rückgangs der Fleischpreise in letzter Zeit hatten einige Metzger in Dinslaken die Fleischpreise, mentlich für Rindfleisch, erhöht. Der Aufforderung des Landrats, wieder die alten Verrauspreise einzuführen, kamen die betroffenen Metzger nicht nach. Daraufhin ließ der Landrat am Samstag das Geschäft des verantworlichen Obermeisters der Metzgerinnung auf die Dauer von drei Tagen schließen. Blutiger Familienstreit Bottrop, 17. Juni. Bei einer Familie in der Schürmannstraße kam es zu Streitigkeiten. Die Stiefsöhne, die für die Mutter Partei ergriffen, bearbeiteten den Stiefvater mit einem Spazierstock und einem Stocheisen derart, daß er mit erheblichen Verletzungen am Kopf und nur mit einem Hemd bekleidet aus der Wohnung flüchten mußte. Der Haupttäter wurde festgenommen. Vom Spiel in den Tod Witten, 18. Juni. Auf der Ardeystraße wurde ein vierjähriger Knabe von einem Personenkraftwagen angefahren und so schwer verletzt, daß er bald nach seiner Einlieferung ins Krankenhaus starb. Der unbekannte tote Radfahrer WL Essen, 18. Juni. Am Sonntag stieß ein bisher unbekannter Radfahrer in Essen=Werden mit einem Personenkraftwagen an einer Straßenkreuzung zusammen. Der Schwerverletzte verschied auf dem Wege zum Krankenhause. Der Tote ist nicht im Besitz irgendwelcher Papiere. Furchtbare Bilder im Nelsonschacht Das unberührte Frühstück des letzten Vermißten— Schon wieder„brühl“. die Kohle— Ein Teilnehmer wird ohnmächtig Zugunfall Dux, 16. Juni. Die Ermittlungen der Gerichtskommission, die sich mit dem Unglück im Nelsonschacht zu beschäftigen hat, sind jetzt soweit vorgeschritten, daß Besichtigungen vorgenommen werden. Als erstes besichtigte die Kon mission das„Altschachtrevier", das am stärksten be troffen ist. Es hat eine Länge von 3800 Meter, was bedingte, daß die Kommission sich über vier Stunden in der Grube aufhalten mußte. Als die Teilnehmer nach diesen vier Stunden wie der nach oben ans Licht des Tages kamen, waren sie derart erschöpft, daß bis zur Beratung zwei Stun den Pause eingelegt werden mußten. Wenn man hört, daß im Schacht bis 35 Grad Hitze herrschen, so kann man die Erschöpfung der Teilnehmer wohl be greifen. In dem von der Kommission begangenen Gebiet konnten nur in der von Norden nach eüden verlaufen den Seilbahnstrecke große Explosionszerstörungen sestgestellt werden. Was man hier an Fer störung zu sehen bekam, war erschütternd. Die Zim merung der Stollen und Seilbahnstrecke ist vollständig zertrümmert. Sie liegt auf der Strecke vermischt mit zerquetschten Kohlenhunten und Eisenteilen, die als Konstruktionsträger der Seilbahn dienten. Als man die Stelle hinter sich gelassen hatte, an der die letzten zwei Leichen gesunden wurden, ließ sich starker Verwesungsgeruch wahrnehmen, der offen bar von dem noch nicht gesundenen Oberbäuer Hoto vicka ausgeht. Er liegt irgendwo unter der Kohle be graben. Zum Zwecke der Bergung seiner Leiche ord nete die Betriebsleitung die Fortschaffung allen um herliegenden Materials an. An der Endstation der Seilbahn stieß die Kom mission an ein kleines Tischchen, anf dem in Papier gewickeltes Brot lag, neben dem eine Flasche stand, die Kaffee enthielt.— Es ist das unberührte Frühstück des noch nicht ausgesundenen Oberhatters. Kurz vor der Endstation der Seilbahn strömte aus einem Abzweigstollen unerträgliche Hitze hervor. Man ging der heißen Strömung nach und bemerkte bald, daß infolge eines geringen Luftzutritts die Kohle zu glimmen begonnen hatte. Zwar hatte man die Strecke mit einem Wettertuch verschlossen, um jeden Luftzug auszuschließen, aber die geringe Oeff nung, die man für die Kommission schaffte, genügte, um die Kohle wieder zum Glimmen zu bringen. Sowie die Untersuchung in diesem Teil abgeschlossen ist, muß die Umgebung dieser Strecke bis zu der Stelle, an der der Verwesungsgeruch wahrgenommen wurde, durch Mauern abgesperrt werden. Damit wird das Glimmen— oder sachmännisch: das Brühen ab getötet. Jedoch wird versucht, zuerst die Leiche des Oberhäuers zu bergen. Auf dem Rückwege bemerkte man plötzlich die Ab wesenheit eines Mitgliedes der Kommission. Man rief seinen Namen, aber es kam keine Antwort. Da gingen ein paar Begleiter der Kommission die Strecke zurück. Nach etwa 10 Minuten stießen sie auf den Vermißten. Er lehnte an einer zerdrückten Kohlen hunte, der Kopf war hintenübergesunken. Ohne erst Wiederbelebungsversuche zu machen, nahmen zwei den Vermißten auf ihre Schultern und eilten im Lausschritt nach vorn. Als man ihn nach oben gebracht hatte, kam er bald wieder zu sich. Er war durch die Hitze plötzlich von einem Schwächegefühl über fallen worden, und plötzlich schwanden ihm die Sinne. nachdem er vorher immer weiter hinter den anderen zurückgeblieben war. In den nächsten Tagen werden die anderen Schachte besichtigt. Münster, 18. Juni. Die Pressestelle der Reichsbahndirektion Münster teilt mit: Am Sonntagmittag 13.38 Uhr entgleiste auf der Strecke Emden—Rheine zwischen Paschendorf und Dorpen der letzte Wagen des fahrplanmäßig um 11.56 Uhr von Norddeich nach München fahrenden D 48. Abgesehen von einem Leichtverletzten ist nur Gleisund Materialschaden zu beklagen. Die Reisenden des =Zuges konnten nach Abhängen der beiden letzten Wagen die Reise mit dem übrigen Zugteil fortsetzen. Beide Hauptgleise waren mehrere Stunden gesperrt. Der Verkehr wurde durch Umsteigen aufrechterhalten. Um 19.30 Uhr wurde eingleisiger Betrieb ausgenommen. Die Unfallursache ist noch nicht festgestellt. Halmkrankheit Mit dem„fliegenden Hamburger im 160=Kilomeler=Tempo Qualvoller Tod eines Kindes WL Duisburg, 18. Juni. In einem unbewachten Augenblick lief das vierjahrige Söhnchen einer Fumilie auf den Hof und stürzte rücklings in einen mit lochendem Wasser gefüllten Waschkessel. Man brachte das Kind ins Krankenhaus, wo sich dann noch eine Vergiftung herausstellte, die den Tod des Kindes zur Folge hatte. Krähen als Hühnerräuber Oberhausen, 18. Juni. Hier beobachtete ein im Garten urender Mann ein Krähenpaar, das die aus der Gartenumzäunung hervortretenden Junghühner mii einem Schnabelhieb torcte und ne dann zu ihrem in der Nähe befindlichen Nest brachte. Die Krähen hatten bereits zwölf Tiere getötet, als der Vorfall bemerkt wurde und weiterer Schaden verhindert werden konnte. Die Fahrt von Berlin nach Köln DNB Berlin, 18. Juni. Ueber die Versuchsfahrt mit dem neuen Schnelltriebwagen der Reichsbahn, dem sogenannten„Fliegenden Hamburger", von Berlin nach Köln und zurück erhalten wir von einem Teilnehmer der Fahrt folgenden Bericht: Am Sonntag veranstaltete die Reichsbahn eine Versuchsschnellfahrt mit dem neuen Schnelltriebwagen der Reichsbahn, dem sogenannten„Fliegenden Hamburger“, auf der Strecke Berlin— Stendal— Hannover— Hamm— Essen— Duisburg— Düs„ seldorf— Köln. Die Fahrt begann pünktlich um .30 Uhr ab Charlottenburg und führte auf der Hinfahrt die 575 Kilometer lange Strecke ohne Unterbrechung nach Köln, wo der Zug um 12.20 Uhr pünktlich eintraf, und zwar aus die Minute. Nach einem kurzen Mittagsmahl trat der„Fliegende Hamburger“ um 15.01 Uhr die Rückfahrt ans dem gleichen Wege nach Berlin an. wobei er jedoch zum Unterschied von der Hinfahrt eine Pause von je einer Minute in Essen und Hannover einlegte. In Essen traf er bereits nach einer knappen Stunde um 15.55 Uhr ein, in Hannover um 17.59 Uhr nach knapp drei Stunden. Pünktlich um 19.51 Uhr, wie es im Fahrplan vorgesehen war. fand die erste Versuchsschnellfahrt auf der Strecke Berlin—Köln und zurück ohne jeden Zwischenjall ihr Ende. Damit ist zum ersten Mal in der Geschichte der Eisenbahn eine Strecke von 575 hm in pausenloser Fahrt und„war mit einer Durchschnittsgeschmindsaneit von über 120 km zurückgelegt worden, obwohl die Strecke über zahlreiche Baustellen, kurvenreiche Abschnitte und ein Gebiet der Bodensenkung mie im Ruhrgebiet fuhrte. Wie groß die Leistung ist, geht daraus hervor, daß der Zug auf der Strecke von Wu stermark in oer Provinz Bramenburg nis nach Hamm Durchschnittsgeschwindigken von.1 hm helte, die sich während längeren Zeiträumen bis zu 100 hm steigerte Die Fahrtleistung ist umso höher zu bewerten, als sie ohne Storung de- fahrplanmäßigen Zugverkehrs „„„„„ IITIR T so gelegt war, daß der fahrplanmäßige Betrieb i oeninen nicht gestört wurde. TrondMeschede, 18. Juni. Aus manchen Orten des Sauerlandes wird von einer Halmkrankheit berichtet, die in diesem Jahre den Roggen befallen hat. Es ist eine fahle Stelle im Halm, etwa 5 Zentimeter unter der Aehre, die zur Folge hat, daß die Aehre sich nicht weiter entwickeln kann und darum unfruchtbar bleibt. Die Ursache dieser gefährlichen Erscheinung ist der sogenannte Blasensuß, eine Pilzkrankheit. Der Lahnmarmor ebenbürtig! Limburg, 16. Juni. Diese Woche fand eine Besichtigung der im Unter- und Oberlahnkreis gelegenen Marmorbruche statt. Die seitherige Bevorzugung des ausländischen Marmors hatte zum völligen Erliegen einer großen Anzahl deutscher Bruche geführt. Es ist nun sehr zu begrüßen, wenn die verantwortlichen Stellen Mittel und Wege finden, um dieser Not und vor allem dem krassen Mißverhältnis in der Verwendung deutschen Marmors abzuhelfen. Die Herren zeigten volles Verstandnis und große Verwunderung über die Vielseitigkeit und Farbenpracht des Lahnmarmors, die in keiner Weise hinter den auslandischen Sorten zurückzustehen brauchen. Einweihung eines Karl=Kaufmann= Haines bei Daun Dann, 17 Juni. Am Sonntag wurde bei Daun. in per Nähe der Totenmaares, die Einweihung dee Haines vollzogen, der zu Ehren des bekannten Vorsitzenden des Eiselvereins, Geheimrat Dr. h. c. Karl Kaufmann(Bonn) errichtet worden ist. Treue Freunde und die Eisler selbst haben den Hain inmitten eines alten Wocholderwaldes geschaffen. Tod durch Inseklenflich Marburg, 17. Juni. Ein 17jähriger aus dem Ruhrgebiet stammender Angehöriger des Arbeitsdienstlagers Dann(Lahns wurde von einem Insckr in die Wange gestochen. Der junge Mann achtete zunachst nicht auf die kleine Verletzung, bie sich Blutveralitung einstellte, an deren Folgen er im Krankenbaus bald verstarb. trug die Fahr## st der schneuste FD 22. mi: einer Kilometer 6½ Sti iber acht bis neu en Zuges nur 404 Stunden. während =Zua von Berlin nach Köln, der irchschnittsgeschmingiahen von 90 ich sie normalen Züge ware, für den ten Fahrplan au 20 Minuten verku 1½ Suingen von Die Fahrt hat gende Hamk Stunden. Wenn es möglich geweSchnelltriebwagen einen bevorzug stellen, würde man die Fahrt um ri haben, so daß man insgesamt in Koln nach Berlin gelangt ware. den Bemeis erbracht, daß der„Flienumemm der seit etwa einem Jahr. seit dem Maj 1933 auf der Fahrstreche zwischen Berlin und Hamburg vermndet wird, in der Lage ist. pausenlos auch großere Strechen als die zwischen Berlin und Hamburg zu bewältigen. Bekanntlich benötigt der „Fliegende Hamburaer“ fur die Fahrstrecke Berlin Hamburg zwei Stunden 18 Minuten. Die Tatsache. daß er die 575 hm lange Strache Berlin— Köln nach einjähriger Erprobung in pausenloser Fahrt ohne Zwi chen In per Fac war. zeigt, boch die Leinung diese neuen Verkehrsmittels einzuschätzen ist Die Fahrtteilnehmer waren denn auch in der Lage, fest zustellen, un#######nentriehwagen bedeutend Vorzüge gegenüber normalen#D Zugen besitzt. Er ist nicht nur in hohem Grade schüttelfrei, sondern er Wellervorhersage Während über Nordeuropa eine Bewölkungezunahme und teilweise Regenfälle zu verzeichnen sind, bleibt in Mitteleuropa die Schönwetterlage vorerst erhalten. Kleine Störungen, die sich westlich des Rhein und der Biocana herausbilden, werden Gewitterneigungen bringen. Bio Mittwochmorgen bei schwachen Winden aus südwestlicher Richtung meist heiter und warm, strichweise Gewitterneigung. läuft auch viel geräuschloser als dies bei normalen 7D Zügen der Fall ist. Man hat selbst bei Entwicklung der Hochstgeschwindigkeit des Wagens ein absolut sicheres Gefühl und merkt kaum etwas davon, daß man mit sast der doppelten Geschmindigkeit des normalen 2 Zuges durch die Landschaft saust. Die Fahrt. die ohne den kleinsten Zmischensall verlief und bei sämtlichen Beteiligten das Gefühl weckte, an einem seltenen Ereignis in der Geschichte der Verkehrstechnik persönlich teilnehmen zu können, wird zweifellos in der Entwicklung der Deutschen Reichsbahn ein Markstein sein. Sie beweist, daß die Deutsche Reichsbahn mit dem neuen Schnelltricbwagen ein Verkehrsmittel herFmidet hat, wie es vorläufig noch kein zweites wieder in der Welt gibt. UAAINET RHEINISCHE WIRTSCHAFTS-ZEITUNG FE WIRTSCHAFT·BÖRSE DIENSTAG, 19. Juni 1934 Neue Waggonbauaufträge der Reichsbahn Wie wir von zuständiger Stelle erfahren, steht die Vergebung eines neuen Waggonbauauftrages der Reichsbahn unmittelbar bevor. Der Gesamtbetrag wird sich auf etwa 40 Mill. RM. belaufen. Die Auslieferung wird erst im Jahre 1935 erfolgen. Auf die Firma Linke=Hoffmann=Busch=Werke in Breslau werden etwa 6½ Mill. RM. entfallen. Reichsverband der Deutschen Wasserwirtschalt Auf Grund einer Aenderung der Satzung des Deutschen Wasserwirtschafts= und Wasserkraftverbandes e. V. hat dieser den Namen„Reichsverband der Deutschen Wasserwirtschafte..“ erhalten. Der alleinige Vorstand des Verbandes ist Reichsverkehrsminister a. D. Dr.=Ing. e. h. Dr. jur, Rudolf Krohne(Berlin). Er hat zu seinen Stellvertretern berufen: Prosessor Dr.=Ing. Arnhold Agatz, ordentlicher Professor für Wasser und Hafenbau an der Technischen Hochschule, Hafenbaudirektor a.., Berlin; Ministerialrat a. D. Wilhelm Heyden, Vorstandsmitglied der Preußischen Elektrizitäts=AG., Berlin; Professor Wilhelm Freckmann, Professor und Vorstand des Instituts für Kulturtechnik der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Ankauf gezogener Auslosungsrechte der Anleiheablösungsschuld des Deutschen Reiches vor dem Fälligkeitstermin Wie schon in früheren Jahren werden die am 4. Juni 1934 gezogenen Auslosungsrechte bereits vor dem Fälligkeitstag, und zwar am 2. Juli 1934, unter Abzug eines zum jeweiligen Reichsbankdiskontsatzes zu berechnenden Diskontes frei von Provision angekauft werden. Die Inhaber der Auslosungsscheine, die vor dem 1. Oktober 1934 in den Besitz des Einlösungsbetrages gelangen wollen, können schon jetzt ihre Stücke der nächstgelegenen Reichsbankstelle zum Ankauf übergeben. Durch diese Maßnahme wird es den Inhabern der gezogenen Auslosungsrechte ermöglicht, den Einlösungsbetrag noch zur Zeichnung auf die 4prozentige Anleihe des Deutschen Reiches von 1934 zu verwenden, deren Einzeichnungs frist am 4. Juli 1934 abläuft. Abschluß der Dürener Metallwerke AG, Düren Die den Berlin=Karlsruher Industriewerken nahestehende Gesellschaft erzielte im Geschäftsjahr 1933 einen Reingewinn von 400 300 Mark(i. V. 32 679 Mark), wovon nach Dectung des Verlustvortrages von 34 330 Mark der Reserve 100000 Mark zugeführt werden und die Divi dendenzahlung in Höhe von 6 Prozent auf vier Mill. Mark wieder ausgenommen werden soll. Zum Vortrag verbleiben 20 923 Mark. Nach dem Bericht hat die gün stige gleichmäßige Beschäftigung, die bereits im vorher gegangenen Jahre festzustellen war, im Jahre 1933 ange halten und noch eine Steigerung erfahren, so daß ein befriedigendes Ergebnis erzielt werden konnte. In der Bilanz sind Rückstellungen erhöht mit 0,52 (.17), Verbindlichkeiten ebenfalls gesteigert mit 0,77 10.46) Mill. Mark ausgewiesen, während eigene Akzepte auf 0,30(0,47), Rembourskreditc auf 0,06(0,14) und Bankschulden betrachtlich auf 1,60(3,87) Mill. Mark zu rückgingen. Andererseits stiegen Forderungen auf 2,09 .87) Mill. Mark, Wechsel verminderten sich dagegen auf .78(2,80), da die Russen=Wechsel bis auf 0,75(2,76) Mill Mark eingelöst sind. Dieser noch vorhandene Bestand wird noch im Laufe dieses Jahres fallig. Vorrate sind mit 2,09(1,87), Anlagen mit 3,28(3,50) Mill. Mark bewertet. In der Zunahme der Forderungen und Verhindlichkeiten kommt zweisellos die eingetretene Umsatz steigerung zum Ausdruck, während der Rückgang der Bankschuld, Akzepte und Rembourskredite um insgesamt 2,53 Mill. Mark hauptsächlich durch die Abdeckung des Isago Kredits mit den eingelösten Russenwechseln er moglicht wurde.— Mitteilungen über den Geschäftsgang im lausenden Jahr sind, im Bericht nicht enthalten (GV am 25. Juni in Berlin.) Warenberichte Berliner Großmarkt für Futtermittel und Getreide Es notierten in Mk.: Märk. Weizen(80 kg) waggon frei Berlin 203, gesetzl. Erzeugerpreis ab Station Preis gebiet W 2 190, W 3 193, W 1 195, gesetzl. Mühlenein laufspreis ab Station: Preisgebiet W 2 196, W„ 199 W 4 201, Märk. Roggen bahnfrei Berlin 176, gesetzl Erzeugerpreis ab Station Preisgebiet R 2 160, R 163. R 4 165, gesetzl. Mühleneinkaufspreis ab Station Preisgebiet R 2 166, R 3 169, R 4 171, Braugerste frei Berlin 179—210, ab märk. Station 187—201, Sommer gerste, mittlere Art und Güte, frei Berlin 188—19 ab märk. Station 179—186, Märk. Hafer frei Berlin 210—220, ab Station 201—211. Feinste Qualitäten über Notiz.(Mk. für 100 kg zuzugl. 0,50 Mk. Frachtausgleich) Weizenmehl, Grundtype 790 Grundnotiz für das Fest preisgebiet W 2 26,50, W 3 26,95, W 4 27,25, mit 15 Pro zen Auslandsweizen 0,75 Mk. Ausgeld, mit 30 Prozent Auslandsweizen 1,50 Mk. Aufgeld. Weizennachmehl 14 Roggenmehl, Grundtnpe 815, Festpreisgebiet R 2 22,65, Rs .10, R 4 23.40, Weizenkleie 12,50, Weizengrieskleie, Bollmehl plus 0,75 Mk., Roggenkleie 12,30, Roggengrieskleic, Bollmehl plus 0,76 Mk., Kleine Erbsen 17—18, Futtererbsen 10,50—12,50, Peluschken 10—11, Ackerbohnen .50—10,25, Wicken—9 Lupinen, blaue—7,76, dito gelbe.—10,5, Leinkuchen, Basis 37 ab Hamburg.65 erkl..3, Erdnußkuchen, 50 Prozent ab Hamburg.50 bis.70, Erdnußkuchenmehl Basis 50 Prozent ab Ham burg 9,50, Trockenschnitzel, Parttat Berlin ohne Angebot, Ertrahiertes Soyabohnenschrot, 46 Prozent ab Ham burg.30 exkl.., dito ab Stettin.60 erkl.., Kartoffelflocken, Parität waggonfrei Stolp ab Verladestation Berlin, 18. Juni. Im weiteren Verlaufe des Juni sind laut Reichsbankausweis für die zweite Juni=Woche die Rückflüsse an die Reichsbank nur sehr zögernd eingelaufen. Von der geamten Inanspruchnahme zum Ultimo Mai in der Höhe von 329,7 Mill. RM sind bisher nur 143 Mill. RM zurückgeflossen, also etwa 43 v.., während in der Mitte des Vormonats die Rücklüsse 61 v. C. und Mitte März 78 v. H. der jeweiligen Inanspruchnahme des vorherigen Monatswechsels betragen hatten. Im einzelnen sind die Bestände an Handelswechseln und=schecks um 32 auf 3066 Mill. M und an Reichsschatzwechseln um 9,3 auf 15,8 Mill. RM zurückgegangen; die Lombardforderungen blieben mit 79 Mill. RM ziemlich unverändert. Deckungsfähige Wertpapiere stiegen weiter um 5 Mill. auf 328 Mill. RM. An Reichsbank noten und Rentenbankscheinen sind zusammen 24 Mill. RM in die Reichsbankkassen zurückgeflossen. Der Reichsbanknotenumlauf hat sich auf 3486 und der Rentenbankscheinumlauf um 1 Mill. auf 347 Mill. RM vermindert. An Scheidemünzen flossen 15 Mill. RM in die Stärkere Beanspruchung der Reichsbank zur Monatsmitte Vor der Transtereinstellung weiter Abschluß von Geld und Devisen Hereinnahme von deckungsfähigen Wertpapicren Reichsbankkassen zurück. Der Bestand an Scheidemünzen hat sich auf 251 Mill. RM erhöht, wobei zu berücksichtigen ist, daß rund 7 Mill. RM neu ausgeprägt und 13 Mill. RM wieder eingezogen wurden. In Verbindung mit weiteren Rückzahlungen aus dem Reichskredit haben sich die sonstigen Aktiven um 33 auf 555 Mill. RM ermäßigt. Giroverbindlichkeiten ermäßigten sich gleichzeitig um 46 auf 478 Mill. RM. Die Schrumpfung des Gold= und Devisenbestandes hat sich in verstärktem Maße fortgesetzt. Er ging insgesamt um 20 Mill. auf 100 Mill. RM zurück. Der Goldbestand ermäßigte sich um 17 auf 94 Mill. RM, der Bestand an deckungsfähigen Devisen um 3 auf 6 Mill. RM. In der Berichtswoche mußten rund 5 Mill. RM für den Zinsendienst der Younganleihe bereitgestellt werden. Das Deckungsverhältnis ging infolgedessen weiter von 3,4 auf 2,9 v. H. zurück. Der gesamte Zahlungsmittelumlauf beträgt 5403 Mill. RM, die Spanne gegenüber dem Vorjahre hat sich etwas erhöht. Der Zahlungsmittelumlauf ist jetzt um rd. 180 Mill. RM höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Wirtschaftsnotizen Der Londoner Goldpreis beträgt am 18. Juni 1934 für eine Unze Feingold 137,9 sh gleich ein Gramm Feingold 53,1452 Pence gleich.80451 Mk. Es wurden 149 000 Pfund Sterling Gold zu einem Preise von 137,9 sh pro Unze Fein verkauft. Wagengestellung der Reichsbahn am 16. Juni. Ruhrkohlengebiet 17 700, Aachener Steinkohlenbezirk 2078, Rheinisches Brannkohlenrevier 2389; gefehlt keine. Vom Rentenmarkt ging die Belebung aus Berlin zuversichtlich Die letzten Erklärungen von zuständiger Seite über die Durchführung energischerer Schritte zu einer Zinsverbilligung hatten heute eine kräftige Auswärtsbewegung aller Renten und rentenähnlichen Papiere zur Folge. Man glaubt, daß die freiwillige Zinskonversion nicht mehr lange auf sich warten lassen wird, und daß in nächster Zeit weitere Schritte erfolgen, um den für die deutsche Wirtschaft ertragbaren Zinsfuß zu erreichen. Die Umtauschobligationen wurden 2 bis 3 Prozent höher bezahlt. Stahl=Obligationen waren mit etwa 84 nach 80 zu hören. RWE.=Bonds gewannen mehr als 3 Prozent. Wiederaufbauanleihe wurden mit 60½ nach 57½ gehan delt. Die Altbesitzanleihe des Deutschen Reiches stieg von 95,80 auf 97¼. auch die Neubesitzanleihe war 15 Rpfg. höher, was man als Beweis für ein verstärktes Zeichnungsbedürfnis für die neue Reichsanleihe ansah. Industrie=Obligationen gewannen durchschnittlich 1 Prozent. Reichsbahnvorzugsaktien gewannen erneut ¾. Am Aktienmarkt waren besonders Papiere mit rentenähnlichem Charakter, also in erster Linie Tariswerte gesucht. Elektrowerte Schlesien gewannen 5, Thüringer Gas 4 ¾, Gesfürel, RWE. und HEW. etwa 2 Prozent. Reichsbank zogen um 3¾ Prozent auf 160 an. Am Mon tanaktienmarkt hinterließen die weiter zuversichtlichen Nachrichten aus der westdeutschen Eisenindustrie einen guten Eindruck, die Kurse waren mit Ausnahme der Stahlvereins=Werte, die etwas schwächer lagen, bis 1 Prozent höher. Das gleiche gilt für Braunkohlen und Kaliaktien. Farben setzten ebenfalls 1 Prozent höher ein. Kräftige Befestigungen erzielten noch Deutsche Linoleum plus 3¼, Siemens plus 4¾, Schwarz kopff plus 2¾, Deutsche Kabel plus 3¼ und Lokalbahn plus 2½. Die übrigen Werte waren bis 1 Prozent befestigt, Chade Lit. A— C setzten 6 RM. höher ein. Der Dollar war etwas fester, London stellte sich gegen Kabel auf 5,04 13/16, die deutsche Mark lag im Ausland sest. In Berlin nannte man das Pfund mit 12,61 und den Dollar mit 2,504. Auch Köln angeregt Die Börse eröffnet den neuen Berichtsabschnitt in weiter freundlicher Haltung. Mehr in den Vordergrund trat der Rentenmarkt, an dem im Einklang mit der Frankfurter Börse am Samstag sich lebhafteres Geschaft entwickelte. Besonders lebhaft deutsche Anleihen, Altbesitz gegenüber der letzten Notiz plus 12/ Prozent, Neubesitz plus 15 Pfg. bzw. plus ¼. Industrieobligationen bis 1½ Prozent höher. Am Aktienmarkt erhielt sich das Interesse für einige Spezialwerte. IG.=Farbenindustrie gingen 1 Prozent höher um. Reichsbankanteile waren um 2½. Reichsbankvorzüge um ¾/ Prozent gebessert. Montane uneinheitlich. Buderus um 1¾ Prozent, Rhein stahl um ¾, Hoesch um ½, Kloeckner und Phönix um 18 Prozent fester. Dagegen Harpener behauptet, Man nesmann, Gelsenkirchen und Deutsche Erdöl um Bruchteile eines Prozentes niedriger. Von Elektrowerten Siemens fest plus 5, Felten gewannen 5 Prozent, wäh rend Schuckert 1 Prozent niedriger einsetzten. Kaliwerte bis 1¾ Prozent anziehend. Von Sonderwerten lagen Westdeutsche Kaushof ½/, Nogg 1 Prozent höher im Ver kehr. Im freien Markt Aktien still, Renten dagegen bei größeren Umsätzen bis zu 3 Prozent und darüber gesteigert. Im Verlauf ergaben, sich bei weiteren Käufen ernent Kursbesserungen. Der Einheitsmarkt hatte eben falls festere Tendenz. Von Versicherungen lagen Kolonia Feuer 10 RM. starker im Handel. Von Pfandbriefen Rheinboden kaum verändert, Westboden bis zu ¼ Pro zent schwächer. Späte Reichsschuldbuchforderungen 93¼—91¼. Die Börse schloß behauptet. An Versicheruengen wurden notiert: Aach M. F. 1170,— G, Aach. Rückv. 195,— G, Ag. See Fl 207— G, Colonia Feu. 130,— b. Colonia Rück. 230.— G Gladb. Feuer 645,— G. Köln. Hagelv. 72,—6, Köln Llond 170,— G, Köln. Rck. gr. 120,— b. kleine 80, Devisen-Kurse (in Relchsmark) 7,70, dito, Parität Berlin 8,20, Mischsutter 9,50 inkl. ., Speisekartoffel, weiße—2,20, dito, rote 2,40—2,60, Industrie=Kartossel.40—3,70. Baumwollmärkte Hamburg, 18. Juni. Tendenz ruchig. Middling Universal lok 14,15(14,05) Dollarcents. Aremen. 18. Juni. Middling Universal Standard (28 mm) loko 14,16(14,15) Dollarcents. Großmarkt für den Nährstand zu Essen Essen, 18. Juni. Es notierten in RM.: Inl. Weizen 90.80; inl. Roggen(72 Kilo) 17,30, Handelspreis 19,00; vomm. Hafer 22,25—22,50; inl. Gerste(Wintergerste) 20; dito[Sommergerste) 20; Platamais 20; Cinquantinomais 21: Weizenmehl, Grundtype 790 27,40; dito, mit 30 Prozent Austauschweizen 28,80; Roggenmehl, Grundtupe 815 .55; Weizenmehl 14,76; Weizengrießkleie 12,25; Weizenkleie, grobe 11,50; dito, mittelgrobe 11,20; dito, feine 10,75; Roggennachmehl 13,75; Roggenkleie 11; Roggen grießkleie 12; Leinkuchenmehl, 37 Prozent 19,50; Soja schrot 17; Palmkernschrot, 21 bis 23 Prozent 16,60. Ten denz: Sehr fest. Fruchthof des Kreises Mörs Mörs, 18. Juni.(Die nachstehenden Preise verstehen bis 12, Blei, ausl. entf sich, wenn nicht anders vermerkt, für erste Sortierung.) Es notierten in RM.: für 100 Pfund: Maiwirsing 4,50 bis 5,10, Spitzkohl—8, Weißkohl—11, Treibbohnen 25 bis 27. dicke Bohnen—6, Straucherbsen—11, Zuckererbsen 11—13, Tomaten A 19—22, Tomaten B 18—20, Tomaten C 18—20, Spargel I 24—28, Spargel II 16—21. süße Kirschen 12—14, Erdbeeren 27—32, reife Stachelbeeren 11—17; tur 1100 Stück: Treibhausgurken T 12 bis 16; Kohlrabi, weiß—3,50, Kohlrabi, blau 3,50—5,10, Kopfsalat I 2,60—4,10; für 100 Bund: rote Möhren I 4 bis 7, rote Möhren II—3. Anfuhr: Stark; Nachfrage: gut. Nächste Versteigerung: 19. Juni, 15 Uhr. Berliner Eiernotierungen Witterung warm; Marktlage ruhig. Preise in Rpf. Stück, für waggonweisen Bezug, frachtfrei Berlin, verzollt und versteuert, einschließlich Kennzeichnung, Verpackung und Banderolierung: Inlandeier: Güte I(vollfrisch): S 9¼. A 8½, B“7 C 7¼, D 6½, Güte II (frisch): S 8¾, A 8, B 7¼, C. 6¾, D 6; Auslandeier: Holländer: S 9½, A 8¾, B 7¾, Dänen, Schweden: S 9, A 8¼. B 7¾. Viehmärkte Köln, 18. Juni. Auftrieb: 1273 Rinder, 372 Ochsen, 51 Bullen, 621 Kühe, 93 Färsen, 33 Fresser, 1491 Kälber, 5654 Schweine. Bezahlt wurde für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.(Zahlen in Klammern= Preise der Vorwoche): Ochsen: al) 33—5(35—37), a2) 32—34(34 bis 36), b) 29—32(30—33), c) 25—28(25—29), d) 21—24; Bullen: a) 28—31(31—35), b) 25—28(26—30), c) 21—24 25), d) 17—20; Kühe: a) 31—33(33—34), b) 27—30 (30—333), c) 21—26(25—29), d) 13—20(17—24); Färsen: a) 33—35(33—35), b) 30—32(30—32), c) 25—29(27—29), d) 20—24(—); Fresser: 17—25(—); Kälber: A) 55—65 —), B) a) 42—48(46—52), b) 35—41(39—42), c) 28—34 (30—38), d) 20—27(24—29); Weidemasthammel: 38—41 *): Schweine: a1) 50(50), a2) 41—45(38—43), b) 40 bis 15(37—43), c) 40—45 35—43), d) 35—43(33—40), g1) 37 bi 40(36—38), b2) 33—36(32—38). Marktverlauf: Rinder sehr schlecht, Ueberstand; Kälber sehr schlecht; Schafe ruhig; Schweine ziemlich lebhaft. Düsseldorf, 18. Juni. Auftrieb: 132 Ochsen, 140 Bullen, 227 Kühe, 66 Färsen, 9 Fresser, 789 Kälber, 2 Schafe, 2767 Schweine. Bezahlt wurden für 50 kg Lebendgewicht in RM.(Zahlen in Klammern= Preise der Vorwoche): Ochsen: a1) 34—36(37—38), b1) 30—33(32—35), c) 27 bis 29(28—30), d) 24—26(25—27); Bullen: a) 29—30(31—33), b) 26—28(28—30), c) 22—25(25—27), d) 19—21(22—24); Kühe: a) 29—30(33—34), b) 25—28(29—32), c) 20—24 28), d) 14—17(13—24); Färsen: a) 32—33(34—36), b)(32), c) 22—26(28—30), d) 20(26—27); Kälber: A) 55—65(65—67), B) al 42—45(46—51), b) 35—41(40 bis 45), c) 30—34(32—39), d) 24—28(26—30); Schweine: al) 40—45(42—45), b) 39—45(41—45), c) 37—43(39—43), d 35—42(36—42), g2) 30—37(32—40: Marktverlauf: Großvieh sehr schlecht, mit großem Ueberstand; Kälber schlecht; Schweine langsam, sette Sch.beine vernachlässigt.„„ Essen. 19. Juni. Auftrieb: 73 Ochsen, 148 Bullen, 399 Kühe, 19 Färsen, 48 Fresser, 804 Kälber, 22 Schafe, 3771 Schweine. Bezahlt wurde für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochsen: a1) 33—34, b1) 80—32, c) 26—27; Bullen: a) 28—31, b) 24—27, c) 10—23; Kühe: a) 30—33, b) 2 bis 30, c) 22—26, d) 14—20; Färsen: a) 32—34, b) 29—31; Kälber: A) 55—60, B) a) 45—48, b) 36—42, c) 27—35, d) 20—26; Weidemasthammel: 40; Schweine: a1) 41—45, a2 41—45. b) 41—45, c) 38—44, d) 37—42, e) 81—37, g1) 32 bis 40, g22) 32—40. Marktverlauf: Großvieh schlecht, großer Ueberstand; Kälber langsam; Schweine mittel, zum Schluß abflauend. Dortmund, 18. Juni. Auftrieb: 39 Ochsen, 181 Bullen, 627 Kühe, 66 Färsen, 2 Ziegen, 542 Kälber, 14 Schafe, 2685 Schweine. Bezahlt wurde für 50 Kilo Lebendgewicht in RM.: Ochsen: al) 31—35, b1) 28—30, c) 24—27, d) 20—22; Bullen: a) 29—31, b) 26—28, c) 23—25, d) 19 bis 22; Kühe: a) 31—34, b) 28—30, c) 22—27, 0) 15—21; Färsen: a) 30—34, b) 27—29, c1 24—26, d) 20—23; Kälber: B) al 50—55, b) 40—49, c) 32—39, d) 23—31; Schweine: a2) 40—43, b) 40—43, c) 39—42, d) 35—40, e) 34—38, g1) 38—40, g2) 33—37. Marktverlauf: Großvieh schlecht, Ueberstand; Kälber und Schweine mittel geräumt. Metallnotierungen Berlin, 18. Juni. Elektrolntkupfer wire bar,(Feststellung der Vereinigung für die deutsche Elektrolntkupfernotiz) 46.25, Original=Hüttenaluminium(98—99 Proz., in gekerbten Blöckchen) 160, oder in Walz= oder Drahtwaren 164, Reinnickel(98—99 Proz.) 270, Antimon(Regulus) 42—44, Silber in Barren(900 für 1 kg sein) 37.25 bis 40.25. Freiverkehr: Elektrolntkupfer(wirebars), prompt eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam 46.25, Standardkupfer loco 46.50—41.50, Originalhüttenweichblei 16.25—17, Standard=Blei per Juni 16.25—17, Originalhüttenrohzink ab nordd. Stationen 20.25—20.75, Standardzinn 19.—4) Mark für 100 kg. London, 18. Juni. Kupfer gegen Kasse 32,125—33, dito für drei Monate 32.437—=32.50, dito Settl. Prs. 32.125, Kupfer best=sel. 34.50—36.50, Kupfer strong 62, Zinn gegen Kasse 222.25—222.50, Zinn für drei Monate 222.50 bis 222.75, Zinn, Settl. Preis 222.25, Blei ausl. prompt 11.062 itf. S. 11.25—11.312, Zink gew. prompt 14, Zink, gew. entf. S. 14 25, Aluminium f. Inl. 100, Platin.75, Nickel für Inl. 200—205, Silber 19.812, Silber Lieferung 19.875, Gold 137,9. Ruhrorter Frachten Frachtsätze von den Rhein=Ruhr=Häfen nach Rotterdam 1,25—1,30 RM., von den Häsen des Rhein=HerneKanals nach Rotterdam 1,50 RM. Schlepplöhne von den Rhein=Ruhr=Häfen nach St. Goar.4 RM., Mainz 0,80—0,90 RM., Mannheim 0,30—1,00 RM. Reichsbank-Diskont: 4 ½ Berliner Wertpapierbörse vom 18. Juni Anleihen 6% Dr. Reichsech. 22 7% Dt Reichsanl## 6% dta. 87 Anl. des Di. Reiche(Toungan! Ot. Aul. Ausl. Sch. Inkl. Ablös. Sch (Altbee.) Dt. Aul. Ausl. Sch ehne Ablös. Sch Neubes.) 9% Pr. Staatsanl 2 7% dto. SS 1. P 7% dte. 31 1I. P 6% dto. mS 1. P 6% Dt. Reichsbahn Sch B. I. 5% Dt. Reichsp.-Sch 5% Pr. Landpfbr. Gold R. 12 8% dte. N/11 7% Pr. Landpfbr. Gold R. 19 7% dto. R. 7 8% 4t0 Goldkomm R 0 7% dto R. 6 Rhelaprevins Aul. Ausl. Sch Westl. Prov. Aul. Ausl. Sch. 9% Rheinor Lobk Geldpfbr 8 9 8% Rheinpr Ldbk Goldpfbr. 1/ 9% die. komm. 80 25 90 70 90.21 91.5 96.87 23 107 100.5 101.75 100 80 100.5 92 84 25 62 78.25 99.70 96.62 91.5 95.12 23 107 100.5 102 100.12 100.12 94 94 94 91 91 89.5 90 96.75 85 82 .5 .5 7% dio. 7% die 7% die.„ 5% Westt. Ldbk. Pr Doll. G. 4% Wesil Ldbk. Pr. Telng ao 7% dto. Feing 26 6% dte. Peing 21 4% Westt. O. Pfdr R 9% Duleburger Stadtanleihe 2 7% dto. 50 7% Odsseldorfer Stadtanleihe 4% Köln. Stadtanl 4% Oberhausen 9% Rh.-W Bodenkr O. Hyp Pfdr. S 4. 4 12. 10 7% dto. S 1. 9. I 9% Rh.-Westf. Bod Komm. 99 S 1 10% Westd Rodenkr O. Pfbr Em 4% dto. Em 991214 9% dte. Em 90/21 Banken Alls. Di Oredit-A Bk el. Werte Berl. Handelsges. Commers- u. Prtv Bank Dt Bk.e Dise.-Ges Dt. Hyp.-Benk 79. 75 63.5 80.5 80.5 83.25 31.29 80 89.25 45.29 66.5 68.5 52.5 61.25 65.5 83.75 N. 75 79.5 82.62 79.29 78.5 15.25 69.29 88 52 25 60 84 Dresdner Bank Reichsbank Westd. Bed. Verkehr A0. f. Verkehr Reichsb. V. A. Hapen Hbg Süd Nordd. Lloyd Industrie Accumulstoren Aku AEO Aschaff. Pap. Augeb. Ndg. Basalt 40. Bayr. Mot. Bemberg Berger Jul. Berl. Karleruh Berl. Kraft u. Licbt Breunk. Brik. Brewo Bov. Buderus Byk Gulden Charl. Wasser Charlottenhütte 10 Chemle 10 Chemle 30% Chem Gelsenk Cont! Gummi Contl Linol 62.5 112.87 26.5 24.5 31.5 187.75 64 37 24 62 18 64.75 18.62 132 70 106.5 118 3 141 75 189 13.12 77.75 17.5 92 186 111 8 138 67 61 112.12 28 25 S 33.37 63.25 24 87 47.75 62.75 18 131.12 71. 106.5 116.62 136.75 188.75 13 12 76 87 47 90 10 67.75 Damler Ot. Atl. Telegr. Dt. Babcock Ot. Cont. Ges Dt. Erdöl Dt. Linoleum Dt. Spiegelgl. Dortm. Akt. Dortm. Ritter Dortm Unlon-B. Dürener Met. Dasseldorf Dietr.-B " Elsenhütte " Hoefel-Br. " Kammg " Masch Losenh Dyum. Nobel Elntr. Brannk. Eisenb. Verk. El. Licht-Kraft Eschw. Berg Farben 10. Feldmühle Felten-Gullleaume Ford-Motor Gelsenk Bs. Gerrech. Glas Ges. f. el. U. Gladb Wolle Geedhardt Gebr Harp. Br. Heln. Lehmenn Hannover Z. Hllgers Verzink Hind Auf! Hlochttet Hoesch K. R. 133.25 122 64 87 79.9 164 68 194 129 73 75 192.25 96.25 113.25 149.25 101.75 65.25 64.25 4 108 142 65.29 109 31 10 5 70.5 11.25 76.29 132 121 64 62 79 164 67 189 72.25 189 5 .75 110 146.12 101.5 63.62 85 64 37 47 104 62 140 105.5 34 5 38 5 69 5 109 10 lee Berg Jalich Zucker Kall Chem. Kall Aschersl. Klöckner Kölner Gas El. Kronprins Küppered. Lahmeyer Laurath Lindes Eis Lingner W. Hannesmann Mansfeld Marhdtte Mittelstahl Malhelm Ba. Niederl. Kohle Oberbedart Oend. Kupfer Phoenix-Berg „ Brk. Pongs u. Zahn Preußengr. Rasauin Pd. Rh. Braunk. Rh. Elektr. Rh Metall Rh. Spiegelgl. Rhein StahlRhein-Westf. El Rh Kalkw. Roddergrube Rüigere W. Div. 155 117.75 123 72 70 86.5 126.7 20. 12 81.75 113.5 69.12 79 146 118 191 19.5 90.5 138 5 99 39 237 101.2 130 77 98 100 81 156 119 122 71.75 70 85.5 122 20.37 68 111.75 68 78 143.75 118 189.25 137 91 239 75 12 98 25 131 1 6 74 1 0 97 2 103 75 5 11.37 40 21 0 Kleine Sherlock Holmesiade Rettet mich!— Ich werde geraubt!“— Entführte oder Geisteskranke? „.9— Ein französischer Reporter, der sich vor wenigen Tagen zufällig auf dem Flugplatz Le Bourget aufhielt. hörte plötzlich aus einem heranrasenden Auto den Schrei:„Rettet mich! Rettet mich! Ich werde geraubt!“— Mit anderen auf dem Flugplatz anwesenden Männern, zu denen sich bald Polizeibeamte gesellten, eilte er dem Auto nach. Aber noch ehe sie es erreicht hatten, brauste es wieder davon. Eine weit draußen auf dem Feld stehende Maschine, die offenbar ein Ambulanzflugzeug war, erhob sich gerade in die Lüfte, als ein Flugplatzpolizist dort anlangte. Schnell setzte die Telegraphenstation des Flugrlatzes alle Hebel in Bewegung. Das Flugzeug sollte aufgehalten werden, noch ehe es die Grenze überfliegen konnte. Aber alle diese Maßnahmen schienen nicht notwendig, denn der Pilot setzte nach kurzem Ueberfliegen des Platzes wieder zur Landung an, den Winksignalen der Flugplatzpolizisten folgend Als erster war diesmal der französische Reporter an der Maschine. Ihm rief eine Männerstimme entgegen: Sehen Sie denn nicht, daß es ein Ambulanzflugzeug ist!?— Wir haben eine Geisteskranke nach England zu bringen!" Im gleichen Moment wurde ein Fenster der Maschine zerschlagen. Die Frau steckte den Kopf heraus und schrie:„Retten Sie mich! Ich bin Lady.... Dann wurde sie von der Oeffnung zurückgerissen, und noch ehe jemand etwas unternehmen konnte, stieg die Naschine wieder auf. Sofort vorgenommene Nachforchungen ergaben, daß das Flugzeug ordnungsgemaß abgemeldet war, und daß es sich tatsächlich um den Transport einer geisteskranken Engländerin handelte. Aber jede Namensangabe der Kranken fehlte. Wieder spielte der Telegraph. Aber all das nützte richts— die Maschine kam ungehindert über den kanal und landete auf dem Flugplatz in Romford (Essex). Doch auch hier war die Polizei schon unterrichtet. Kaum hatte der Pilot seinen Apparat zum Stehen gebracht, so sprangen schon Polizisten hinauf und waren wenig später im Inneren des Flugzeuges. Da sahen sie die Frau wie ohnmächtig liegen. Als sie gerade an die französische Aerztin, die die Kranke begleitete, eine Frage richten wollten, erschien in der Kabinentür ein englischer Arzt. Er sagte, er hätte den Auftrag, eine Geisteskranke abzuholen. Auch er wußte keinen Namen. Da es sich jedoch um den Arzt einer bekannten englischen Irrenanstalt handelte, ließ man ihn seinen Auftrag ausführen. Man leitete aber sofort eine Untersuchung ein, die darüber Aufklärung verschaffen sollte, woher die Kranke kam und wie ihr Name war. Und dabei gelangte man zu dem merkwürdigen Ergebnis, daß nicht einmal die französische Luftambulanz diese Fragen beantworten konnte. Sie kannte auch nicht den Auftraggeber. Als man nun die französische Aerztin verhaftete und ins Verhör nahm, sagte sie, sie wäre Privatärztin und hätte von einem unbekannten Franzosen den Auftrag bekommen, die Geisteskranke nach England zu bringen. Einen Namen könnte auch sie nicht nennen. Daraufhin fragte man bei der Irrenanstalt, in die die Kranke eingeliefert wurde, an, ob sie tatsächlich krank wäre. Noch konnte eine Auskunft darüber noch nicht gegeben werden, da die Eingelieferte sofort zu toben begann, als sie wieder zu sich kam. Man hat aber den Eindruck, daß es sich nicht um eine Geisteskranke, sondern nur um eine gequälte, verängstigte Frau handelt, die anscheinend beiseite geschafft werden sollte. Die Untersuchungen und Nachforschungen werden jetzt in Frankreich fortgesetzt. Lokaltermin in der Mordaffäre Prince Blinde Passagiere, unendlich klein Aus der Arbeit der amtlichen Pflanzenschutz=Sachverständigen „. E. h o h a s l i c h f a l t a l l e e u r n Millionen blinder Passagiere, ohne Paß und Visum, stehlen sich alljährlich über die deutschen Grenzen. ohne daß eines Zollbeamten oder Polizisten Auge sie entdeckt. Doch Millionen und Abermillionen werden aufgespürt und schleunigst wieder zurückhickt in ihr Heimatland. Sie unternehmen die lange Reise keineswegs auf den schmierigen Achslagern der internationalen Züge, wie dies blinde Passagiere im allgemeinen zu tun pflegen, sondern— unverschämt wie sie nun einmal ind— reisen sie in den Eisenbahnwagen oder in Schiffsladeräumen und vertrauen ihrem guten Geschick, daß man sie nicht erwischt. Am liebsten fahren sie in Gesellschaft von Obst und Gemüse, noch lieber aber mit Baumschulmaterial. Denn es sind die jahllosen Pflanzenschädlinge, die auf diese Weise von ihrem Heimatland über die ganze Erde verbreitet werden. Allen deutschen Zolleingangsstellen sind deshalb amtliche Pflanzenschutz=Sachverständige beigegeben, die energisch dagegen ankämpfen, daß Pflanzenschädlinge nach Deutschland eingeschleppt werden. Sie arbeiten in richtigen kleinen Laboratorien nahe den Laderamven und Zollschuppen, wo die Zollgüter abgefertigt werden. Da stehen ein paar riesige Tische, durch ausgenagelte Leisten in gleich große Quadrate eingeteilt. Dort sortieren und untersuchen die Beamten Pflanzenproben, die sie jeder einzuführenden Sendung entnehmen müssen. An einem anderen Tisch stehen Mikroskope und Lupen für die genauere Untersuchung bereit. Ein Wandschrank mit großen Glastüren beherbergt die anderen Geräte der Sachverständigen: dickwandige Flaschen mit chemischen Flüssigkeiten, Penzetten, Nadeln, feine Messerchen und flache Schalen in allen Größen. Für viele Obst= und Pflanzensorten bestehen— um der Schädlingsbekämpfung willen— generelle EinDie Ritter von„St. Dominikus“ Ein Kapitel menschlicher Eitetkeit und sein gerichtliches Nachspiel fuhrverbote. So haben sich fast alle europäischen Staaten gegen die Pflanzeneinfuhr aus Amerika geperrt.„ Der gefährlichste Schädling ist überall der sattsam bekannte Kartoffelkrebs. Besonders genau werden jedoch Aepfel aus Amerika— sowohl aus den Vereinigten Staaten als auch aus Kanada— daraufhin untersucht, ob sie etwa von den Maden der Apfelfruchtfliege befallen sind. Noch einen anderen sehr gefährlichen und mikroskopischen kleinen Feind der Obstbäume gibt es: die San=José=Schildlaus. Die Kontrollen beschränken sich nicht auf Obst= und Nutzpflanzen; auch Blumensendungen müssen untersucht werden. So bestimmt eine Verordnung aus dem Jahre 1930, daß holländische Blumenzwiebeln nur nach Deutschland herein dürfen, wenn ein beigefügtes Attest des holländischen Pflanzenschutzdienstes beschei nigt, daß die Knollen frei von Pilzen und Schädlingen sind. Durch diese Verordnung ist bereits erreicht worden, daß jetzt bedeutend bessere Ware auf den deutschen Markt kommt. Es ist aufgefallen, daß in den vergangenen Wintern bei uns sehr wenig Nelkenschnittblumen zu haben waren, die zum großen Teil von der Riviera und aus Südfrankreich kommen. Seit einigen Jahren hat sich aber auf den Nelken ein sehr gefährlicher Feind niedergelassen, der Nelkenwickler. In den Jahrer. 1927/28 wurde sein Auftreten auch in Deutschland — zunächst in Schlesien, später auch in Westdeutschland— festgestellt. Einige große Nelkenkulturen in den genannten Gebieten mußten stillgelegt werden, denn alle Bekämpfungsmaßnahmen erwiesen sich als unzulänglich. Da entschloß man sich, in den Wintermonaten, die ja die hauptsächlichen Einfuhrmonate für Nelken aus dem Süden sind, ein Einfuhrverbot für solche Nelken zu erlassen. Da im Sommer so gut wie keine Nelken eingeführt werden, ist es gelungen, den Feind wieder aus Deutschland zu bannen. Das Strafgericht zu Löwen hatte sich mit hochsen dalen Herren zu beschäftigen. Auf der Anklageban saßen: der vorgebliche Herzog von Wulf, der Graf von Bouvresse und Fürst von Mean sowie der Graf Monceau, sämtlich aus eigener Machtvollkommenheit betitelte Würdenträger. Das edle Trio hatte es sich zur Aufgabe gemacht, auf die Eitelkeit seiner Landsleute zu spekulieren und Adelstitel„en gros“ zu verleihen. In ihrem bürgerlichen Leben waren die hochadeligen Herren, Winkeladvokat, Packer und Kellner. Große Kenntnisse der menschlichen Schwächen kann man den Hochstaplern nicht absprechen. Sie verstanden es jedenfalls, eine ganze Reihe Gutgläubiger durch geschickten Bluff um Tausende von belgischen Franken zu bringen. Das Titel=Verleihinstitut florierte glänzend. Die Schwindler arbeiteten nach großen Vorbildern. Sie „schufen“ einen Ritter=Orden„Sank Dominikus“. Im Rahmen dieses Ordens wurden Adelsprädikate verliehen. Je hochtönender, umso teurer. Für 2500 Franken wurde man einfacher Ordensritter. Die Preise für Freiherrn=Grafen und Fürstenwürde staffelten sich entsprechend. Sogar eine eigene Ordensuniform wurde geschaffen, bestehend aus schwarzer Hose, weißem Jackett und ebensolcher Pelerine, die seitlich von einem großen eingestickten Kreuz geziert war. Als Kopfbedeckung diente ein Zweispitz mit weißem Federbusch. Der Ritterorden besaß auch sein eigenes Versammlungslokal, in welchem allmonatlich Zusammenkunfte stattfanden. Die neugebackenen Ritter des Ordens und über Nacht geadelten Bürger der Stadt Löwen waren stolz für wenige tausend Franken zur Elite des Landes zu gehören. Nicht weniger als 30 Einwohner hatten den Worten des hochstaplerischen Gaunertrios Glauben geschenkt und Beträge bis zu 30000 Franken anvertraut. Die Sache wäre wohl auch gut gegangen, und die Bürger Löwens wären weiterhin in ihrem prächtigen Ornat einherstolziert, wenn nicht die Polizei eines Tages sich für den neugeschaffenen Adelsstand interessiert hätte. Sie besah sich die Väter der phantastischen Gründung etwas genauer und machte di Feststellung, daß da irgendetwas nicht stimmte... Besonders die Führer der Ritterschaft, die in den Händen der eingangs erwähnten hocharistokratischen Herren lag, waren nicht gerade vertrauenerweckend, wenn man ihr Vorstrafenregister, in dem es von Delikten aller Art nur so wimmelte, einer Prüfung unterzog. Also funkte die Löwener Polizei eines Abends dazwischen, als gerade eine Vollsitzung anberaumt war und die biederen Löwener im Glanze ihrer Prachtuniform im Saale vertreten waren. Sie unterbrach jäh die Ansprache des„Herzogs Wulf“, der gerade mit der feierlichen Begrüßung begonnen hatte. Eine unangenehme Ueberraschung bot sich den versammelten Ordensrittern, als der Herzog mit dem Grafen und Fürsten von der Polizei eskortiert zum Saale hinausgeführt wurde. Verdutzt blickten sich die„Ritetr“ an. Keiner wollte als erster das Wort ergreifen. Aber geteiltes Leid, ist halbes Leid! Sie hatten sich alle nichts vorzuwerfen, denn alle waren sie, einer wie der andere, dem Eitelkeitsdünkel erlegen und Opfer der berechnenden Gauner geworden. So zogen sie allesamt nach Hause, ohne Sang und Klang. Daheim angekommen, verstauten sie die Ordensinsignien in den Tiefen ihrer Kleiderschränke. Auf die Straße wagte sich überhaupt keiner mehr, um der Blamage vor der Oeffentlichkeit zu entgehen. Erst die Gerichtssitzung, bei der sie als Zeugen auftraten, lockte sie aus der Zurückgezogenheit heraus. Was lag ihnen an der Bestrafung der Schwindler, die zu je fünf Monaten Gefängnis verurteilt wurden? Lieber wäre ihnen gewesen, wenn die ganze Geschichte im Sande verlaufen wäre, allein schon wegen des Spottes, für den bekanntlich die Geschädigten nicht zu sorgen haben... 13 *4 e Bohnen-Schneidemaschine, billig u. gut. größte Schnittfahlgkeit, zweiFöllLöcher.75 Fruchtkessel, aus reinem Messing, poliert, innerer C 28 cn in solid. Aus föhrung.75 Einkoch- Apparat. Hochglanz verzinkt mit Gläserträger und Thermometer komplett..30 Fruchtpresse, zum Festschrauben. In starker Ausföhrung prima verzinnt. gutes Fabrikat.25 Konserven- Gläser Summi-Ringe, primarote Ausführung, eng. Stck..02 Ausführung. weit Stck..03 und Ihr Kauf schafft andern Brot L T KÖLN, ECKE BREIIE- UMD RICHT:ODSTRASSE ristall Nachruf! 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Zuschriften 1189, Neuer Tag Köln Gott der Herr nahm heute früh gegen 6 Uhr meinen innigstgelicbten Mann, unseren guten Schwiegersohn, Bruder, Schwager und Onkel Herrn Fritz Oellweg Konditormeister plötzlich und unerwartet, gestärkt mit den Tröstungen der röm.-kath. Kirche, im 61. Lebensjahre zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Frau Wwe. Fritz Dellweg Maria geb. Terstappen und die übrigen Anverwandten KÖEN(Chlodwigplatz 12), Schaag,.Gladbach. Aschaffenburg, den 16. Juni 1934 Die feierlichen Excquien werden am Mitlwoch, dem 20. un vormitlags.15 Uhr, in der Parrkirche St. Severin 19334 gchalten. Die Beerdigung Uhr, von der Sollte jemand aus haben, so bitte ich ist am gleichen Tage. nachmittags.30 ichenhalle des Südlfriedhofes. Verschen eine Anzeige nicht erhahen diese als solche zu betrachten. A Se er uer ue u e nahm heute um 15 Uhr seinen treuen Knecht, meinen lieben Vater und Schwiegertater, unsern Groß vater, Schwax- und Onkel, den wohlachtbaren Herrn Johannes Cremer Kassenbeamter i. R. versehen mit den hl. Sterbesakramenten der kath. Kirche, im Alter von nahezu 75 Jahren, zu sich in sein Mmmlisches Reich Er starb still und gottergeben, nac langem, mit größter Geduld ertragenem Leiden. m ein frommes Gebet für den lichen Verstorbenen bitten Im Namen der trauernden Hinterbliebenen; Gertrud Koch geb. Cremer Julius Koch, Hauptlehrer und 4 Enkelkinder BIESFEI.D.Gladbach. 16. Juni 193 und Frequien sind am Mittwoch. d. Beerdi# dem 20. Juni. um.30 Uhr. in 1 Fahrgelexenheit mit Wunper-Siex Koln(Dom. Sücscite). C Gegen Aderverkalkung hoh. Blutdruck u. Schwindel RilormaMisteltropfen M..20 und M.— Inserieren bringt Gewinn! Schier Jahre 30 ist er alt. Jetzt ist er ein Veteran, der seine verdiente Ruhe haben soll. Ehren Sie sein Andenken durch einen würdigen Nachfolger, durch den praktischen, sauberen neuten Union=Brikett=herd von Am Malzoüchel—8 VIKTOR DE KOMA a1s Kriminalist LIANE HAID in seinen Diensten NKISCHINOFF als Dr. Tokeramo VEIT BARLAN · PAUL HENCHELS in demspannenden Kriminalfilm POLIZEIAKTE 9 0 9 Der Fall Tokeramo Es geht um einen Serum-Diebstahl von weltgeschichtlicher Bedeutung. Der Kriminalist(DE KOWA) bedient sich der Hilfe einer Sängerin(LIANE HAlD), diese nähert sich einem der Verbrecher, weiß ihn in sich verliebt zu machen und enthüllt so das geheimnisvolle Verbrechen. CAPITOL AB HEUTE eine Parade der praktischen MichelModen, für die Straße, die Reise, das Bad und für den Strand. Hohe Straße Ecke Gürzenichstraße. Wingenfeld's Voghurt täglich frisch 1, Liter 25 c Weyerstraße, Ehrenstraße, Christophstraße, Eigelstein, Severinstraße Lest den Neuen Tag! X0 0 .CJomann Kalker Biertrinker aufgepaßt! Am Mittwoch, dem 20.)uni 1934 jährt es sich zum 50. Male, seitdem die Gaststätte Paul Bonn Kalker Hauptstraße 83, einzig und allein die Qualitätsbiere der Kalker Aktien-Brauerei (vorm. Jos. Bardenheuer) z. Ausschank bringt. Aus diesem Anlaß gelten an diesem Tage Vorkriegspreise, und zwar kosten: 206 Kölner Kronen-Bräu 100 „„„-Märzen 10% Drei Kronen-Kölsch 10 Ab 7 Uhr abends Konzert. Alle Freunde eines guten Bieres sind herzl. willkommen! ausstellungen Wallraf-Richartz-Museum. An der Rechtschule 7. Gemälde-Galerie (Deutsche Malerei von 1300 bis zur Gegenwart); Römische Abtei lung: römische und germanische Ausgrabungen bis zur karolingischen Zeit, bedeutendste Sammlung römischer Gläser, Kupferstichkabinett, Museum für Kunsthandwerk, Hansaring 32 a. Schnütgen-Auseum(Religiöse Kunst des Rheinlandes), in der Abtei Köln-Deutz, Urbanstraße 22 Uuseum für ostasiatische Kunst, llansaring 32 a Rartenstrauch-Joest Museum für 1öl kerkunde,'bierring 45 Museum für Vor- und Frühgeschichte, Bayenturm Historisches Museum, Eigelsteintorburg(Garnisonmuseum) Bornheims Kupferstich-Kabinett. Antonsgasse 5.— Große Ausstellung alter Stiche. Gemülde. Antiquitäten. Geöffnet von—19 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum. Sonderschau:„Die Völker der dent schen Kolonien in, Afrika“, Führung: Täglich 11 Uhr Kölnischer Kunstverein. Ausstellung „Kunstsammlungen dreier Generationen einer Kölner Familie“. „Die deutsche Front“ im Görreshaus am Neumarkt, Riesen-ReliefSchau der Kampfgebiete Verdun, Arras, Vogesen und Ypern. Täglich von—22 Uhr geöffnet. Die Ausstellung ist nur noch bis Sonntag geöffnet. Oeffnungszeiten: Sommerhalbjahr, 1. April bis 30. September: an Werktagen 10—17. an Sonn- und Feiertagen 10—13 Uhr. Winterhalbjahr, 1. Oktober bis 31. März: an Werktagen 10 bis 16. an Somn- und Feiertagen 10—13 Uhr Erzbischöfliches Diöresanmuseum, Domhof 8, gegenüber dem Süd portal des Domes(—18 Uhr Meisterwerke der bodenständigen christlichen Kunst, von ihren Anfängen bis zum 19. Jahrhundert Kinos CAPITOL HOHENZOLLERNRING 93 Frechheit siegt Der Weltrekord an Frechheit mit William Haines. Magda Evans Wochentags.00.00.15 Sonntags.30.00.00.15 UFA-PALAST llohenzollernring 22—24 .00,.15..30 Sonnt. auch.30 Neuaufführung: Das Liedeiner Nacht nit Jan Kiepura, Mag da Schneider. 10 M Heute: Opernhaus Tel. 2108 21 18 Uhr: Festaufführung aus Anlaß der Kölner Blumenspiele Die Meistersinger von Nürnberg Preise E(0,75-.-) Schauspfelhaus Tel. 22 60 48 20 Uhr: Zum letzten Male: Ein Kerl, der spekuliert Preise N(.50-.-) Mittwoch, den 20. Juni 1934 Hochzeit Leitung Figaros Musikal. Fritz Zaun Inszenierung: W. Felsenstein A. 19.30, E. 23 U. Preise N(.60-.-) 10. Aufführung der Mietreihe 3 b Weh dem, der liebt Inszenierung: Alfons Godard A. 20, E. 22.30 U. Preise N(0,50-.-) Donnerstag, den 21. Juni 1934 20 Uhr: Arabella Preise N(0,60-.-) 10. Aufführung der Mietreihe 4 b 20 Uhr: Zum ersten Male: Die Heimkehr des Matthias Bruch Preise N 10,50-.-) EEEEE Donnerstag, 21. Juni 1934, vormit tage 11.30 Uhr, Köln, Klapperhof 33: 1 Partie Möbel verschiedener Art, Tische, Stühle, Kassen, Theken, 1 Kaffeemaschine, Schreibtische, Bücherschränke, Klaviere, Radios, 1 Kamera und 1 Herrentaschen uhr mit Goldauflage 585 Karat. Rogowskf, Obergerichtsvollz. in Köln Mittwoch, 20. Juni 1934, mittags 11.30 Uhr, Köln, Rolandstraße 105: 1 Chaiselongue, 1 Bücherschrank, 3 Diplomatenschreibtische, 1 Sessel, 1 Tisch, 2 Stühle, 2 Grammophone, 2 Speisezimmerbüfetts, 1 Auszichtisch, 1 Teituhr, 1 elektr. Kronleuchter, 1 Steinbowle, 1 Porzellan-Adler, 1 Gasherd u. v. m. Torkler, Obergerichtsvollz. in Köln Mittwoch, 20. Juni 1934, vormittags 10.30 Uhr, Köln, Rolandstraße 105: 1 Partie gebr. Einzelmöbel. Schreibmaschinen, Oelgemälde Klavier, 2 Ladentheken, Eisschrank, Schnellwaagen, Geld schrank.„ Hobelbänke, Schlafund Speisczimmer u. v. m. Herzogenrath, Obergerichtsvollzieher in Köln Steppdecken volle Größe 1 Kunstseide IAN0, Bettenhaus lalbwollfüllg. Kunstseide 1/650 Ifüllung i an Wollfüllung aus Kunstseide 11050 Krauswoll füllung octengasse 13 Nädchen kleißig, sander e Hansarbest. auch Kuohen,m 1. Juli kür6 Alleinmädchen ehnttehaueuaft brav, alter, mit! guten Zeugnissen, in kleinen Arzthaushalt Nähe Kölns gesucht. Guter Lohn, gute Behandlung. Zu schriften: 1203. Neuer Tag, Köln lartwichstrat 24 Junges Macichen für vor mitlags für IIashalt gesucht Auskunft Küln MAulheim, Adlams straß- 1. part. S STET Innaumestelle Köln Ehrenfeld. Stemensstraße Kontoristin 20 Jahre, sucht Stelle, Zuschrif ton: 1219. Neuer Tag. Köln Aufpolstern Natratzen Sofa 1I#-Is. Venloer Strate 161 Juwelen Gslwaren. Pfandscheine. 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Die große Ueberraschung war dann die Verfassung und die unbekümmerte Schlagkraft des Amerikaners. Nach diesem Kampf erscheint auch Max Schmelings Niederlage gegen Baer in einem anderen Licht, denn damals war Baer in einer noch weit besseren Kondition, während Schmeling in diesem vor einem Jahr ausgetragenen Kampf nicht in der Verfassung war, die der Bedeutung dieser Ausscheidung entsprach. Die internationale Lage im Schwergewicht erhält durch den Sieg von Max Baer jetzt ein ganz neues Gesicht. Der neue Titelinhaber wird seine Würde bestimmt vorerst nicht aufs Spiel setzen. Baer wird seinen Erfolg finanziell auswerten und mehr an Film, Theater und Nachtbetrieb als an Boxen denken. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme, daß es vor dem Sommer des nächsten Jahres keinen neuen Weltmeisterschaftskampf geben wird. Wer dann Baers Gegner sein wird, ist zwar noch nicht festgelegt, aber eins ist sicher, daß der Sieger des Kampfes Neusel— Schmeling eine große Chance hat. Nach amerikanischen Meldungen ist Carnera an einen Vertrag gebunden, no chin diesem Jahre in Philadelphia gegen Steve Hamas zu kämpfen. Der Ausgang dieses Treffens wird die weiteren Entscheidungen beeinflussen. Es ist möglich, daß der Gewinner von Philadelphia im Februar in Miami gegen den Sieger Neusel—Schmeling gestellt wird, es kann aber auch sein, daß der in der deutschen Ausscheidung erfolgreich bleibende Boxer direkt einen Titelkampf erhält. Das ist besonders in dem Falle naheliegend, wenn Neusel Schmeling schlagen sollte. In diesem Zusammenhang erhebt sich die Frage, ob Walter Neusel und seine Betreuer nicht doch falsch kalkuliert haben, als sie den Vertrag für den Schmeling=Kampf und die Verlegung der amerikanischen Bindung akzeptierten. Neusel hatte bekanntlich einen Vertrag, am 14. September gegen Baer zu kämpfen, salls dieser gegen Carnera in der Weltmeisterschaftsentscheidung siegreich blieb. Die Annahme liegt nahe, daß Baer nicht willens ist, schon im September wieder zu kämpfen. Dann bliebe für Neusel in Newyork nur ein Kampf gegen Steve Hamas, der aber in seinem finanziellen Ertrag hinter dem Schmeling=NeuselKampf erheblich zurückbleiben dürfte. Das hat auch wohl den Ausschlag gegeben, wobei allerdings mitgespielt haben mag, daß Walter Neusel mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit einen Erfolg von Carnera gegen Baer erwartete. Jedenfalls hat der Hamburger Veranstalter Walther Rothenburg sehr geschickt operiert, daß er die Verträge über das Zusammentreffen Neusel — Schmeling noch vor dem 14. Juni zum Abschluß brachte. Die Bedeutung dieser Ausscheidung ist nun noch mehr gestiegen. In diesem Kampf steht für Walter Neusel und für Max Schmeling alles auf dem Spiel. Der Sieger darf sich Hoffnungen auf einen Weltmeisterschaftskampf und große Börsen machen, der Unterlegene hat ausgespielt. Man wird daher dieser Entscheidung mit dem größten Interesse entgegensehen. Wenn Neusel gegen Schmeling gewinnt, dann steht er ganz groß da, unterliegt er, dann hat er sich verrechnet und sich in ähnlicher Weise seiner Chance begeben, wie Schmeling in dem für ihn so verhängnisvollen Verlustkampf gegen Max Baer, denn wenn damals Schmeling Sieger geblieben wäre, dann hätte er und nicht Baer gegen Carnera um den Titel gekämpft. Volksturnausscheidungen des Turnkreises Köln Rege Beteiligung der Turner und Turnerinnen— TB Willerschlick Schlagballmeister TSV Stromberg und Köln 43 Faustballmeister Am gestrigen Sonntag fanden auf dem Sportplatz am Kradepohl in Bergisch Gladbach die letzten Ausscheidungskämpfe für Aachen statt. Auch hier machte sich die schon seit Wochen anhaltende Trockenheit sehr unangenehm bemerkbar. Der Platz glich mehr einer Sandgrube als einem Sportplatz; daß unter diesen Um ständen die Leistungen in den Lauf= und Sprungwettbewerben sehr zu wünschen übrig ließen, ist verständlich. Die Wettkämpfer und Wettkämpferinnen gaben jedenalls ihr Bestes. Als größte Leistung vollbrachte bei den Einzelwetttämpfen Gustel Hermanns von Köln 43 hren Kugelstoß, bei dem sie mit 12.43 Meter an ihre Glanzzeit wieder anknüpfte. Unter diesen Umständen hat sie bei den Landesturnfestmeisterschaften in Aachen und den Deutschen Meisterschaftn anläßlich der Deutschen Kampfspiele in Nürnberg sehr gute Aussichten. In den Läufen sind die Zeiten nicht sonderlich gut, allerdings muß man hier wieder die schlechten Bodenverhältnisse berücksichtigen. Im Hochsprung ist nur die Leistung der Turnerin Rucker(Mülheim 1850) erwähnenswert, die 1,43 Meter glatt übersprang. Besonderes Interesse fand auch die Bergstaffel über 11 Runden mit 8 Läufern, die den TuF Berg. Gladbach als Sieger vor Köln 43 und Mülheim 1850 sah. Nachstehend die Ergebnisse: Vierkampf für Turner, Klasse 1 und 2: 1. Härter, TV Bedburg 79 Punkte, 2. Veldhuis, DV Sürth 77., 3. ließen, KTV 73., 4. Tintelott, KTV 70 P Dreikampf für Turner, Klasse 3: 1. Jäger, Kalk 74 Punkte, 2. Hölper, Kalt 74 68., 3. Braun, Kalk 74 65., 4. Figgen, Kalkk 74 62., 4. Becker, Mülheim 79 62., 4. Faßpender, Ehrenfeld 79 62.," Weiden, MNülheim 1850 61., 5. Schrader, Ehrenfeld 79 61., Scholz, Mülheim 1850 59., 6. Kübbeler, TV Sürth P. Vierkampf für Turner, Klasse 2: 1. Härten, TV Bedburg 76 Punkte, 2. Krist, TV Großkönigsdorf 67., Fischer, TV Großkönigsdorf 66., 3. Lehmacher, alk 74 66., 4. Schmitz, TV Bedburg 65., 5. Busch, ISV Buchholz 64., 6. Küppcher, TV Sürth 61., 7. Schützler, TV Bergisch Gladbach 79 60 P. Altersturner-Dreikampf über 39 Jahre: 1. Kugel, KTV 59 Punkte. Allersturner-Dreikampf über 45 Jahre: 1. Winkler, KTV 55 Punkte, 2. Lemperle, KTV 44 P. Altersturner-Dreikampf über 50 Jahre: 1. Philip, Postsportverein 52 Punkte, 2. Nothelfer, TK Poll 49., 3. Lorenz, Köln 43 43 P. Turnerinnen-Vierkampf, Klasse 1: 1. Plaschke, TV Mülheim 1850 74 Punkte, 2. Rucker, TV Mülheim 1850 72., 3. Meister, Ehrenfeld 79 71 P. Jugendturnerinnen-Dreikampf: 1. Wimmert, TV Sürth 55 Punkte, 2. Pütter, KTV 45 P. Turnerinnen-Vierkampf, Klasse 2; 1. Dickchen, Dellbrück 95 62 Punkte, 1. Hüsgen, Kalk 74 62., 2. Baumgürtel, Postsportverein 60 P. Altersturner-Dreikampf über 32 Jahre: 1. Kern, ATV Köln 47 Punkte, 2. Preußer, Postsportverein 47 P. Jugend-Dreikampf, Jahrgang 16 17: 1. Rinker. Deutz 10 Punkte, 1. Stöckicht, Köln 43 50., 2. Fröster, uzr Berg. Gladbach 49., 3. Berkum, TV Sürth 48 P Jugend-Dreikampf, Jahrgang 18 u..: 1. Happ, TV Fürth 59 Punkte, 2. Mangold, TV Bensberg 45 P. Einzelwettkämpfe für Turner 100-Meter=Lauf: 1. Dott, TV Mülheim 1850 11,6 Sekunden. 2. Esser, Kalk 74 12 Sek., 3. Gerhards, TV Mülheim 1850 12,1 Sek. 400-Meter=Lauf: 1. Bodenkamp, Köln 43 54,8 Sek., 2. Schmitz, TV Bedburg 58,5 Sek., 3. Neu. TB Herkenrath 59,8 Sek. 1000-Meter=Lauf: 1. Reusch, Kalk 74.52,2 Min., 2. Gilbert, Mülheim 79.53,8 Min., 3. Weiden, Mülheim 1850.53 Min. 5000-Meter-Lauf: 1. Schäfer, Tuf Berg. Gladbach .40-Min., 2. Obst, TB Jahn Sülz 17.56,9 Min., 3. Meier, Berg. Gladbach 79 18.08,4 Min. Weitsprung: 1. Hager, Berg. Gladbach.79 6,50 Meter, 1. Härter. TV Bedburg.50 Meter, 2. Dott, Mülheim 1850 6,20 Meter. Hochsprung: 1. Menrath. Tuf Berg. Gladbach 1,69 Meter. 2. Veldhuis, TV Sürth 1,63 Meter, 3. Krug, KTV .63 Meter. Disluswerfen: 1. Brand, Dellbrück 95 35,33 Meter, Meister, Mülheim 1850 33,59 Meter, 3. Höfer, Berg. Gladbach 79 33.52 Meter. Steinsloßen: 1 Tintelott, KTV 7,86 Meter, 2. Jäger, ##alt 74 7,76 Meter, 3. Meister, Mülheim 1850 7,40 Meter. Keulenwerfen: 1. Härter, TV Begburg 58 Meter, Nießen, KTV 58 Meter. 1. Veldhuis, TV Sürth 58 Meter, 2. Löhr, Kalk 74 55 Meter. 4mal 100-Meter-Staffel: 1. TV Mülheim 1850 47,3 Sek., 2. Berg. Gladbach 79 47,6 Sek., 3. KTV 43 47,6 Sekunden. Bergstaffel: 1. Tuf Berg. Gladbach.47,6 Min., 2. KTV 43.48,1 Min., 3. Mülheim 1850 9,58,7 Min. Einzelwettkämpfe Turnerinnen 100-Meter-Lauf: 1. Hermanns, KTV 13,5 Sek., 2. Kolle, Ehrenfeld 79 13,9 Sek. Diskuswurf: 1. Hermanns, KTV 33,41 Meter, 2. Scharrenbroich, Dellbrück 95 29,03 Meter. Kugelstoßen: 1. Hermanns, KTV 12,34 Meter, 2. Pfeisser, KTV 9,71 Meter. Weitsprung: 1. Kolle, Ehrenfeld 79 4,81 Meter, 2. Kubach, KTV 4,47 Meter, 3. Kürschner, KTV 4,45 Meter. Hochsprung: 1. Rucker, TV Mülheim 1850 1,43 Meter, 2. Schlösser, KTV 1,38 Meter, 3. Engermann, Turnerbund 93 1,30 Meter. 4mal 100-Meter-Staffel: 1. Ehrenfeld 79 58 Sek., 2. Mülheim 1850 58,2 Sek. 4mal 100-Meter-Staffel Jugendturner: 1. TV Sürth 51,7 Sek., 2. Tuf Berg, Gladbach 52,3 Sek., 3. Deutzer TV 54,1 Sek. Die Sommerspiele... TSB Stromberg und Köln 43 Faustballmeister, TB Witterschlick Schlagballmeister Eine böse Enttäuschung brachten uns die gestern in dem Eifelstädtchen Mayen, rings umgeben von den Bergen des Nettetales, durchgeführten Gaumeisterschaften in den Sommerspielen. Die savorisierte Mannschaft bei den Männern, Mülheim 1850, mußte sich hier umn entscheidenden Treffen vom TS Stromberg(Koblenzer Bezirksmeister) geschlagen bekennen. Der Ausgang dieses Treffens kam um so überraschender, da Mülheim 1850 über seine anderen Mitbewerber ziemlich eindentige Siege davongetragen hatte. Eine weitere Ueberraschung war das Ergebnis im Schlagball. Es kam hier noch ein mal zu einer Kraftprove zwischen den beiden Vertretern des Kölner Bezirks. Lediglich die sympathische Damen mannschaft von Köln 43 hielt das, was man sich von ihr versprach, denn über TV Simmern und Te Mayen blieb sie mit ganz überlegenem Vorsprung erfolgreich. Die Faustballspiele: Wie bereits erwähnt, konzentrierte sich die Entscheidung im Faustball der Männer auf das Spiel TSt Stromberg gegen Mül heim 1850. Ergebnisse der Männerspiele: Mülheim 1850 gegen Stromberg 29:32, T2 Sürth gegen Mayen 31:26, Stromberg gegen Sürth 41:21, Mayen gegen Cochem 40:35, Mülheim 1850 gegen Cochem 37:29, Stromberg gegen Mayen 29:27, Sürth gegen Mülheim 1850 27:32, Cochem gegen Stromberg 25:44, Sürth gegen Cochem 38:29, Mülheim 1850 gegen Mayen 31:27. Die Turnerinnen von Köln 43 zeigten sich von ihrer besten Seite. Das erste Spiel gegen TB Mayen brachte ein 56:21=Ergebnis. T V Simmern, die Mannschaft des Bezirks Trier hatte schon größere Erfahrungen, konnte aber auch nicht vermeiden, daß Köln 43 50:28 gewann. Der Kampf um den zweiten Platz zwischen Mayen und Simmern endete zugunsten des TV Simmern mit 47:33 Punkten. Im Schlagball waren die Mannschaften des Kölner Bezirks, TSV Nordstern als Bezirksmeister und TB Witterschlick als Zweitvertreter, unter sich. Das entscheidende Treffen wurde hier von Nordstern, Bonn, äußerst unsportlich durchgeführt, da man mangelndes Können durch gehässige Spielweise und große Reden zu ersetzen versuchte. Witterschlick hat dagegen aus der vor sonntäglichen Niederlage sehr viel gelernt; das deutet schon das Ergebnis von 41:14 Punkten an. VfL Benrath verliert gegen Westmark mit:3 Der Meister des Gaues Niederrhein, VfL Benrath, trug auf der Süddeutschlandreise auch ein Spiel gegen Westmark Trier aus. 3000 Zuschauer wurden aber von den Benrathern etwas enttäuscht, denn die Gäste hatten gegen die in vorzüglicher Form befindliche Westmarkelf kaum etwas zu bestellen. In der ersten Halbzeit konnte Leonhardi aus einem Durchbruch zwar die Führung für seinen Verein herausholen, aber die Moselstädter waren schon hier die klar bessere Mannschaft. Als nach der Pause noch Hohmann ausgewechselt wurde, war es mit der Herrlichkeit der Düsseldorfer Vorstädter fast völlig vorbei. Hermanns, Fischer und Möchel stellten dann auch durch drei Treffer den Sieg für Westmark sicher. Große Grünauer Ruder-Regatta Unser Bild zeigt den Spindlersfelder Sturmvogel, der soeben als Sieger im Vierer (ohne) durchs Ziel geht Bunke Reihe im Sport Preußen Krefeld startete auf einem nationalen Sportfest in Bremen. In der 4mal 100=Meter=Staffel wurden die Krefelder mit der Zeit von 42.6 Sekunden zwar als Erste gestoppt, mußten aber wegen Wechselüberschreitung distanziert werden. Die 100 Meter holte sich Heithoff, Krefeld, in 10,8 Sekunden vor Lammers und Hendrix(beide 10,9), während die 200 Meter Küsters in 22,3 Sekunden an sich brachte. Ueber 800 Meter siegte Danz, Kassel, in:59,9 Minuten. * Zum 4. Male wurde am Sonntag der„Große Straßenpreis des Teutoburger Waldes“ auf einer 213,3 Kilom. langen Strecke ausgefahren. Eine Anzahl der besten westdeutschen Amateure fand sich am Start ein. Von den gestarteten 62 Fahrern erreichten nur 18 das Ziel. Sieger wurde der Düsseldorfer Wiertz, der die Strecke in:26 Stunden bewältigte. Es folgten Scheller, Bielefeld, vor Rogmann, Oberhausen, Mundt, Bochum, Figay, Dortmund. Kamp. Dortmund. Siegmann, Bielefeld und Loeber. Berlin. Der Start der holländischen Weltrekordschwimmerin Willie den Ouden hielt auch den zweiten Tag des Internationalen Wiener Schwimmfestes in der Gunst des Publikums. Die kleine Willie holte sich die 200=Meter=Kraul in der ausgezeichneten Zeit von :30,7 Min. Ihre Landsmännin Timmerman belegte das 100=Meter=Rückenschwimmen in:25 Min. Sonst noch: 200 Meter Brust: Hölzel, Wien,:57; 100 Meter Kraul: Csik, Budapest,:00,2; 200 Meter Kraul: Lengyel, Budapest,:25,2 Min. Im Rahmen der Reichsschwimm=Woche in Krefeld siegte Frl. Gennenger im 200=Meter=Brustschwimmen in der ausgezeichneten Zeit von:07,8 Minuten. Die deutsche Rekordhalterin hat damit gezeigt, daß sie nach wie vor in glänzender Form ist. Die holländischen Vorarbeiten zur Olympiaarbeit wurden am Sonntag mit einem„Olympischen Tag“ gefördert. Nationale Leichtathletik= und Radsportkämpfe im Stadion, das mit 35000 Zuschauer gut besetzt war, umrahmten ein Fußballspiel zwischen einer holländischen Auswahlelf und SA Rom. Die Gäste konnten mit:1(:2) einen überlegenen Sieg mit nach Hause nehmen. * Die zweite Runde der Medem=Spiele brachte den Tennis=Verein Koblenz und Rotweiß Köln in Koblenz gegeneinander. Notweiß gewann überlegen :1. Als Kuriosum sei vermerkt, daß Koblenz seinen einzigen Punkt im Doppel gegen das starke Kölner Paar Nourney=Statz herausholte. Dr. Müller=Kretzer waren die Koblenzer Sieger mit:3, •6,:4. * Dörbecker konnte gleichzeitig in der Bantamgewichtsklasse einen neuen deutschen Rekord im rechtsarmigen Stoßen mit 155 Pfund aufstellen. Unentschieden im Waldstadion TuF.-Gladbach— Tusp Merheim rrhn.:0 Die Fußballer des Turn= und Fechtvereins waren gegen das Spiel gegen Refrath nicht wiederzuerkennen. Ihre Handlungen wirkten durch das Mitwirken von Niklas als Mittelstürmer viel geschlossener. Den gegen Refrath völlig versagenden Mittelstürmer hatte man als rechten Läufer gestellt. Hier leistete er bedeutend mehr. Der Rechtsaußen der Gladbacher dagegen blieb auch in diesem Spiel der schlechten Form gegen Refrath treu. Er verdarb vieles und flankte fast immer hinter das Ter. Das Spiel selbst war im Anfang verteilt, beide Tore kamen häufig in Gefahr, doch sah man von den Stürmern nie einen gesunden Torschuß. Die Hintermannschaften waren gegen die schwachen Stürmerreihen zu stark. In der letzten Halbzeit waren die Gladbacher dann so stark überlegen, daß zeitweilig in ihrem Strafraum nur der Torhüter zu finden war. Doch alle noch so guten Sachen wurden ausgelassen, oder scheiterten an dem guten rechten Verteidiger der Gäste. Diese wußten sogar einen Elfmeter nicht zu verwerten. OFB=Jugend=Pokalendspiele Am Sonntag fanden auf dem Klubplatz die Pokalendspiele der Cl=, Bl= und Al=Jugendklassen statt. In der Cl=Klasse standen sich Rhenania und K SC 99 gegenüber. Rhenania siegte—1(—). Die kleinen Rhenanen zeigten ein sehr schönes Spiel, dem die körperlich unterlegenen Merheimer wenig entgegenzusetzen hatten. Die Tore fielen in regelmäßigen Abständen. Bei:0 kam„99“ zum Ehrentor. Ohne große Anstrengung erreichte Rhenania drei weitere Tore und stellte mit:1 den Sieg sicher. In der BI=Klasse spielten Sülz und BfR•2(:). Das Spiel war zu jeder Zeit offen. VfR ging etwa 10 Minuten nach Spielbeginn durch den Mittelläufer, der einen Abstoß abfing, in Führung. Nicht lange dauerte es und Sülz kam durch seinen Mittelstürmer zu 2 Toren. Kurz vor Halbzeit glich BfRs Mittelstürmer aus fast unmöglichem Winkel aus. Die Entscheidung fiel bei einem Angriff von Sülz in Gestalt einer krassen Elfmeterentscheidung. Kurz vor Schluß läßt BfR den Ausgleich durch Handelfmeter aus. Zum letzten Spiel traten Zollstock und MSV an. Ergebnis:1(:). Zollstock spielte leicht überlegen und drückte dies durch 2 Tore aus. MSV kam etwas auf und konnte durch den Rechtsaußen den Vorsprung verringern. Nach der Pause spielt Mülheim leicht überlegen, aber der unentschlossene Sturm kann bei einer Hintermannschaft wie Zollstock nicht viel machen. Hin und wieder kommt Zollstocks Sturm gefährlich durch, aber auch hier wird zu lange gezögert. Als 3 Minuten vor Schluß Zollstocks Mittelstürmer unter dem Jubel der ansehnlichen Zollstocker Kolonie zum:1 einsendet, ist der Kampf entschieden. * Braunsfelder SV 2. erreichte gegen Borussia Lövenich 2. einen glatten:=Sieg, während die alte Herrenmannschaften beider Vereine:3 spielten Schluß des redaktionellen Teiles Mittwoch. 20. Jangar. 19 Uhr „ F o t b a l- G e s e l s c h e l l s o l e I. R. gegen Blauwein Siegel Vorher Jugendspiel Sportpistz Köln-Lindenthal. Mommsenstraße ** Oport- 9 des Neuen dag Dienstag, 19. Juni 1934 Triumph Kölner Leichkathleten in Luxemburg Weinkötz springt 1,94,5 Meter hoch— Volmert siegt über die kurzen Strecken Ungünstige Bahnverhältnisse... Der ASP Köln. der sich bekanntlich neben dem KBE mit besonderer Liebe und Sorgfalt der Leichtathletik widmet, startete Sonntag in Luxemburg und konnte als Gesamtsieger den wertvollen Wanderpreis erringen. Die Anteilnahme der Zuschauer, die zwar nicht in allzu starker Zahl erschienen waren, war groß. Ihre Sachkenntnis ließ erkennen, daß die Luxemburger eine kleine, aber prachtvolle Schar von Leichtathletikinteressenten ausweisen. Natürlich litten die Leistungen unter den wirklich nicht günstigen Bahnverhältnissen, die sich für die Kölner deshalb noch besonders nachteilig auswirkten, weil sie gewohnt sind, auf den wunderbaren Bahnen, die wir in Köln haben, zu trainiexen. Wenn es unter diesen Umständen dennoch gelang, Gesamtsieger zu bleiben, so ist dieser Erfolg doppelt hoch zu werten, zumal der Veranstalter Spora Luxembura die Bahnverhältnisse im Stadion zu Luxemburg genauestens kennt und dadurch selbstverständlich im Vorteil war. Unsere Kölner Sieger wurden von den Zuschauern am Schluß der Veranstaltung begeistert gefeiert, als sie nach Erhalt des Wanderpreises sich zum Deutschen Gruß aufstellten. Besonders herauszustellen ist die fabelhafte Leistung von Weinkötz, der ausgezeichnete Sprünge lieferte und außer Konkurrenz.94,5 Meter bezwang, also um einen halben Zentimeter die anerkannte Höchstleistung von Bornhöfft übertraf. In dieser Form wird Weinkötz bestin mt als erster Anwärter auf die Deutsche Meisterschaft anzusprechen sein. Besonders herauszustellen ist noch der Sieg in der 4mal 400=Meter=Staffel, der allerdigns wegen Behinderung des Schlutzmannes von Luxemburg den Luxemburgern zuerkannt wurde. In der Kölner Staffel fehlte Nottbrock, mit dem natürlich noch eine bessere Zeit als 3,32,5 zu erreichen sein wird. Rasky hat sich auch weit verbessert und übersprang erstmals die SiebenMeter=Grenze. Im Diskuswerfen unterlag Debus dem Luxemburger Wagner mit 41,40 Meter. Auch im Kugelstoßen konnte sich Debus nicht durchsetzen. Er wurde mit 13,90 Dritter, während er im Speerwersen mit 52,08 ebenfalls Dritter wurde. Nottbrock landete über 400 Meter an zweiter Stelle vor Dielefeld (Köln), der Dritter wurde. Trotzdem die Kölner in einigen Konkurrenzen nicht starteten, blieben sie dennoch Sieger im Gesamtergebnis gegen die Konkurrenz der Luxemburger, Straßburger und Brüsseler, damit beweisend, daß die Leichtathletik in Köln auf dem besten Wege ist, in den kommenden großen AthletikWettkämpfen erfolgreich abzuschneiden. Die einzelnen Ergebnisse: 100=Meter=Lauf: 1. Volmert(Köln) 10,7 Sek., 2. Millius(Straßburg) 11,1 Sek., 3. Dujardin(Antwerpen) 11,2 Sek. 200=Meter=Lauf: 1. Volmert(Köln) 23 Sek., 2. Millius(Straßburg) 23.3 Sek., 3. Matter (Straßburg) 23,5 Sek. 400=Meter=Lauf: 1. Krombach (Luremburg) 51,3 Sek., 2. Nottbrock(Köln) 52 Sek., 3. Dielefeld(Köln) 52.1 Sek. 800=Meter=Lauf: 1. Hemmer(Luxemburg) 1,59 Min., 2. Conjaerts(Brüssel).02 Min., 3. Watticant(Brüssel).02 Min. 3000=Meter=Lauf: 1. Medinger(Luxemburg).30,1 Min., 2. Meffner(Straßburg), 3. Dressus(Straßburg). 4mal 400=Meter=Staffel: 1. Spora(Luxem burg).32,7 Min., 2. ASV Köln(disqualifiziert), 3. Union(Brüssel). Weitsprung: 1. Raski(Köln) 7,02 Meter, 2. Fejean(Luremburg).89 Meter(neuer Landesrekord), 3. Weinkötz(Köln) 6,79 Meter. Hochsprung: 1. Weinkötz(Köln).88 Meter(außer Konkurrenz).94,5 Meter(neuer deutscher Rekord), 2. Busch(Köln) 1,80 Meter. 3. Brun(Straßburg).80 Meter. Diskuswerfen: 1. Wagner(Luxemburg) 42.58 Meter, 2. Debus(Köln) 41.40 Meter, 3. Martin (Luxemburg) 39,17 Meter. Kugelstoßen: 1. Spahitch (Brüssel) 14,15 Meter, 2. Wagner(Luxemburg) 14 Meter, 3. Debus(Köln) 13,90 Meter. Speerwerfen: 1. Simons(Straßburg) 53,74 Meter, 2. Weiland (Trier) 53,50 Meter, 3. Debus(Köln) 52,08 Meter. Gesamtergebnis: 1. ASV Köln 75 Punkte, 2. Spora Luxemburg 61 Punkte, 3. AS Straßburg 41 Punkte, 4. und 5. Postsportverein Trier und Racing=Club Brüssel je 16 Punkte, 6. und 7. Baerschot=Athletikclub Antwerpen und Union=St. Gilloise Brüssel je 13 Punkte, 8. CA Schaerbeeck 7 Punkte. Siebenmal Hans Heinz Sievert! Hamburger Leichtathletikmeisterschaften Bei den Hamburger Leichtathletikmeisterschaften, die am Sonntag ausgetragen wurden, zeichnete sich der deutsche Weltrekordmann Hans Heinz Sievert mit sieben Erfolgen am meisten aus. Er gewann das Diskuswerfen mit 46,46 Meter, das Steinstoßen mit 10,71, den Weitsprung mit 7,39 Meter, das Kugelstoßen mit 15 Meter, den Speerwurf mit 56,34 Meter und den Schleuderballkampf. Von den übrigen Kämpfen ist die gute Leistung der Damen der Hamburger Turnerschaft von 1816 zu erwähnen, die die 4mal 100=Meter=Staffel in 50,4 Sek. erfolgreich beendete. Gute Athletik-Leistungen in Dresden Bei den Athletik=Meisterschaften des Gaues Sachsen gab es einige vorzügliche Leistungen. Altmeister Seraidaris schoß den Vogel ab, als er im Steinstoßen mit 9,39 Meter, im Diskuswerfen mit 42,17 Meter und im Kugelstoßen mit 14,26 Meter gewann. 10,9 Sekunden lief Fritsce=DSC über 100 Meter, während sich der Reichswehrsoldat Friedrich die 200 Meter in 22,4 Sekunden sicherte und im Weitsprung mit 7,10 Meter den Sieg davontrug. Bei den Frauen überragte Frl. Krauß. die im Weitsprung mit 5,82 Meter eine neue Jahresbestleistung schuf, die 100 Meter(12,2), die 200 Meter(25,8), das Diskuswerfen(37,74) und dazu noch den Hochsprung(1,47 Meter) und das Kugelstoßen(10,97 Meter) gewann. Der Speerwurf von Frl. Krueger(40,27 Meter) ist ebenfalls zu beachten. Ausklang im Davispokalkampf Knapper:=Sieg Australiens über Frankreich Mit recht seltsamen Tennisergebnissen wurde der Davispokalkampf zwischen Australien und Frankreich in der europäischen Vorschlußrunde im Pariser Tennis=Stadion Roland Garros ausgekämpft. Nach den Sensationen des ersten Tages, der Niederlage Boussus durch Mac Grath und dem Erfolg Merlins gegen Crawford, siegten die Australier am Sonntag im Doppel. Am Montag konnte Jack Crawjord im ersten Spiel schon den australischen Sieg sicherstellen, als er Boussus in einem Fünssatzkampf bei 37 Grad Hitze:6,:2,:6,:4,:0 schlug. Beide Spieler begannen recht schwach, zum Schluß war Boussus total erschöpft. Das zweite Treffen war für den Ausgang des Kampfes nicht mehr bedeutungsvoll. André Merlin hatte gegen Mac Grath einen sehr leichten Stand und gewann den zweiten Punkt für Frankreich mit:6, :1,:3,:0. Mac Grath behagte die Hitze nicht, und er gab sich überhaupt keine Mühe, es zu einem Kampf mit Merlin kommen zu lassen. Das Publikum war mit dieser saloppen Haltung des Australiers nicht einverstanden und gab seinen Unwillen durch Zischen und Pfeisen wiederholt kund. Australien trifft nun im Europafinale auf die Tschechoslowakei. Radsportnotizen Richter abermals von Scherens Albert Richter=Köln, der Deutsche Fliegermeister, ist zurzeit wieder in ganz ausgezeichneter Form. Am Sonntag konnte Richter einen der größten Erfolge seiner Berufsfahrerlaufbahn feiern, als er das klassische Rennen um den„Großen Preis von Bordeaux“ gegen die schnellsten Flieger Europas gewann. Im Endlauf traf Richter auf seinen alten Rivalen, den Weltmeister Joseph Scherens und den viermaligen Gewinner des Rennens, den Franzosen Lucien Michard. Richter siegte vor Scherens und Michard. Drei Franzosen machten den Endlauf der Zweiten unter sich aus. Faucheux siegte vor Gérardin und Chadelle. Der Belgier Artet gewann vor dem Dänen Meyer=Andersen und dem Franzosen Chapalain den Endlauf der Dritten. Neuer Weltrekord Faucheuxs Auf der Radrennbahn von Bordeaux konnte der bekannte französische Flieger Faucheux seinen bisherigen Weitrekord über 500 Meter mit stehendem Start von 34,2 Sekunden auf glatt 34 Sekunden verbessern. Vor Bordeaux Richter hinter Scherens Bevor Richter in Bordeaux den Großen Preis von Bordeaux gewann, startete er am Samstag in Oisilonette und wurde Zweiter hinter Scherens aber vor FaickHansen. Der Däne gewann mit 15 Meter Vorgabe das Vorgabefahren vor Richter(10) und Scherens(Mal) Das 25=Kilometer=Mannschaftsfahren gewannen FalckHansen=Faure eine Runde vor Scherens=Haligon, während Richter=Bourcier zwei Runden zurück Vierte wurden. * Lothar Ehmer gewann in Deauville ein Omnium zusammen mit dem Franzosen Lelaizamt vor ChouryFabre, die sich im 60=Kilometer=Mannschaftsrennen schadlos hielten und Ehmer=Lelaizant mit Runden=Abstand auf den zweiten Platz verwiesen. Kleiner Sportfilm von den DFBJugend-Pokalendspielen Gau III Brandenburg und Gau XI Mittelrhein in der Vorrunde um den Bundespokal im Kölner Stadion Das Vorrundenspiel um den DFB= und Kampfspiel=Pokal zwischen Brandenburg— Mittelrhein kommt am Sonntag, dem 24. Juni, in der Hauptkamvibahn des Kölner Stadions zum Austrag. Der Sieger dieses Spieles nimmt an den weiteren Kämpfen teil, die im Rahmen der Deutschen Kampfspiele zu Nürnberg, in der Zeit vom 25.—30. Jul: ausgetragen werden. Der Gau 3(Brandenburg) hat seine Mannschaft noch nicht bekanntgegeben, da er zuerst den Ausgang des Spiels Nürnberg— Viktoria Berlin abwarten mußte. Der Gau 11 Mittelrhein wird voraussichtlich mit folgender Mannschaft den Kampf gegen die Berliner, die wir seit dem denkwürdigen Endspiel München 1860— Hertha BSC nicht mehr in Köln spielen Mombre MSV Hönig Pütz MSB B3V Vogel Euler Kaufmann KCjR Viktoria, Blauweiß Elbern Beuel Dahmen KEfR Meng Idar Zarges Sülz Heidemann BFN Ersatz: Voitel KCfR, Nebinger KBE, Klein KEfR, Marx KSC 99. Das Spiel beginnt um 17 Uhr. Vorher findet ein Spiel weiterer Auswahlspieler statt, die für den nächsten Kurs im Jugendheim zu Duisburg in Frage kommen sollen. Für den gesamten Kreis Köln und die Kreise Bonn und Siegburg besteht ab 12 Uhr mittags ausnahmslos Spielverbot. Der Schiedsrich= ter des Pokalspieles wird durch den DFB angesetzt. Der Vorverkauf zu diesem Pokal=Vorrundenspiel beginnt Mittwochmorgen an den bekannten Vorverkaufsstellen der Kölner Tageszeitungen. Die Eintrittspreise sind an anderer Stelle bekanntgegeben. Die Vorbereitungen werden durch den Gau=Kassenwart, Marzellenstr. 29, erledigt, wo auch Presserarten anzufordern sind. Deutscher Fußball=Bund.., (Gau 11 Mittelrhein). Von oben nach unten: Der Sieger der-lJugend. Zollstock, dann Sülz 07. Sieger der --Klasse, weiter der Unterlegene des Spiels. VfR.-I, Rhenania -1, Sieger der Kleinen. Dafl Schlußbild zeigt einen spannenden Kampfmoment aus dem Treffen der --Jugend zwischen MSV und Zollstock.