für Köln- Stadt und Land Bezugspreis: RM..—(einschließlich 38 Pfennig Beitrag zu den Zustellungskosten).— Erscheint wöchentlich siebenmal morgens.— Postbezug RM..—(einschließlich 45 Pfg. Postzeitungsgebühr und zuzüglich 42 Pig Zustellgeld der Post).— Durch höhere Gewalt hervorgerufene Betriebsstörungen begründen keinen Anspruch auf Rückerstattung des Bezugspreises Verlag und Redaktion: Stolkgasse 25—31 Fernsprecher: a) von 8 Uhr bis 20 Uhr Sammelnummer 220301; b) nach 20 Uhr: Direktion 22 03 02, Chefredaktion 22 03 01, Sportredaktion 22 0302, Technischer Betrieb 220303 Sonntags die illustrierte Wochenendausgabe„Die Bastion“ kostenlos Anzeigenpreis: für die Millimeterzeile(22 mm breit): Grundpreis 12 Pfg. Familienanzeigen 7 Pfg.— Kleine Anzeigen je Wort 8 Pfg., das fette Ueberschriftswort 15 Pfg.— Reklamen(77 mm breit): 80 Pig.— Vereinsanzeigen im Textteil 10 Pfg.— Vereinsanzeigen im Sportteil 40 Pfg. Sprechstunden der Redaktion: 17—18 Uhr.— Postscheckkonto: Köln Nr. 59000. Nr. 175 Mittwoch, den 6. Juni 1934 Einzel=Preis 15 Erregte Zusammenstöße zwischen Henderson und Barthou Krise der Abrüstungskonferenz in voller Schärfe— Sitzung des Hauptausschusses vertagt Henderson drohte mit seinem Rücktritt DNB Genf, 5. Juni. Der Präsident der Abrüstungskonferenz, Henderson, hat dem Präsidium und durch dieses dem Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz folgende Entschließung zur Beschlußfassung vorgelegt: Der Hauptausschuß der Abrüstungskonferenz be grüßt mit Befriedigung den von den verschiedensten Seiten deutlich ausgesprochenen Wunsch, die Konferenz ihre Arbeiten fortsetzen zu sehen mit dem Ziel, zu einem Abkommen zu gelangen. Er beschließt, daß der Vorschlag Sowjetrußlands, die Konferenz in eine dauernde Friedenskonferenz umzuwandeln, einer Prüfung der Regierungen unterworfen werden muß, ehe er Gegenstand der Be ratungen bildet. Er ist der Meinung, daß der Vorschlag, gegenseitige Hilfeleistungspakte abzuschließen, in erster Linie zwischen den Regierungen verhandelt wird, die unmittelbar daran interessiert sind. Die Ergebnisse müßten dann dem Präsidenten der Konferenz mitgeteilt werden. Er teilt die Absichten der türkischen Abordnung, wonach es angezeigt sein würde, die Teilnahme aller interessierten Regierungen an diesen Besprechungen zu sichern. Er beschließt, daß die Durchführungsbürgschaften für ein künftiges Abkommen, wie es in den ersten Paragraphen des Vorschlages enthalten ist, der durch die sechs Abordnungen unterbreitet wurde, dem besonderen Ausschuß, der sich unter dem Vorsitz von Bourquin schon mit den allgemeinen BeDas Luftschiff„Graf Zeppelin“ ist Dienstagfrüh sieben Uhr von seiner Südamerikafahrt glatt in Friedrichshafen gelandet. An Bord befanden sich 18 Passagiere und 150 Kilogramm Post. Wie die Deutsche Seewarte mitteilt, hat der„Graf Zeppelin" die Rückreise von Pernambuco nach Friedrichshafen in der erstaunlich kurzen Zeit von 78 Stunden zurückgelegt. In einer Versammlung in Roubaix,(Nordfrankreich) in der der rechtsstehende Abg. Henriot vor geladenem Publikum über die innerpolitische Lage sprechen sollte, kam es Montagabend zu schweren Zusammenstößen zwischen Polizei und antifaschistischen Gruppen. Es entwickelte sich eine regelrechte Straßenschlacht. An verschiedenen Stellen der Stadt wurden Barrikaden errichtet. Ueber hundert Personen sind verletzt worden. Nach Gerüchten aus Washington haben die amerikanischen Stahlwerke im Hinblick auf die Möglichkeit eines Generalstreiks in der Stahlindustrie sich große Waffenlager angelegt. Der Gouverneur von Pennsylvanien bezeichnete die Lage als sehr ernst. Wie zu der großen Taisunkatastrophe an der Westküste von Korea mitgeteilt wird, sind 350 Fischer getötet oder verletzt worden. In Tokio wurde am Dienstag Admiral Togo beigesetzt. Der Beisetzung wohnten die Prinzen und Prinzessinnen des königlichen Hauses, die Heeresund Marineleitung und Vertreter der fremden Mächte bei. Im Trauerzuge folgte etwa eine Million Menschen dem Sarge. Vor der Zweiten Großen Strafkammer des Berliner Landgerichts begann am Dienstag der Prozeß gegen die früheren Direktoren der Metallwerke Schweitzer u. Oppler AG, Berlin, Ernst Wohlgemuth und Walter Tag, sowie gegen den ehemaligen Prokuristen Heinrich Ostrodzki wegen fortgesetzten Betruges und handelsrechtlicher Untreue in mehreren Fällen. Der Völkerbundrat verhandelte am Dienstag über die ungarisch=südslawischen Grenzzwischenfälle, bei denen es der ungarischen Beschwerde zufolge 15 Tote gegeben habe. Die Redner beider Regierungen erklärten sich zu unmittelbaren Verhandlungen bereit, worauf der Völkerbundrat vorläufig von einer Weiterverfolgung der Angelegenheit Abstand nahm. Nach einer Meldung aus Tanschajschan(China) ist in einer Grube ein Brand ausgebrochen, der 75 Bergleuten das Leben gekostet hat. Die Ortsgruppe Lyon der Liga für Menschenrechte hat den Ausschluß Herriots aus der Liga bestätigt. stimmungen des Abkommens befaßt hat, überlassen werden soll. Er stellt fest, daß die Ansichten, wie sie durch die Regierungen Frankreichs, Italiens, Englands und Deutschlands in ihren Noten vom 1. Jannar, vom 4. Januar, vom 29. Januar und vom 16. April 1934 ausgedrückt wurden, eine gewisse Möglichkeit bieten, zu einer Verständigung zu gelangen. Er bittet das Präsidium, mit allen Mitteln, die es für angemessen halten sollte und mit der Unterstützung einer anderen Macht oder anderer Mächte, die zur Teilnahme an seinen Arbeiten es für not wendig oder nützlich halten sollte, den Ausgleich der Gegensatze zu versuchen, die noch in den oben erwähnten Noten bestehen. Er entscheidet im Hinblick auf alle anderen Fra gen, die im Hauptausschuß— und zwar in den Sit zungen vom 29. und 30. Mai und am 1. Juni 1934 — vorgebracht worden sind, den Hauptausschuß mit allen Abrüstungsfragen en bloc zu befassen und die politische Kommission mit allen Sicherheitsfragen, indem man es ihnen überläßt, diese Fragen in Uebereinstimmung zu bringen und sie zu prüfen, oder prüfen zu lassen durch dafür geeignete Körverschaften, die zu diesem Zwecke gegründet werden sollen, sobald irgendeine Möglichkeit sich zeigt, zu nützlichen Ergebnissen zu gelangen. Er ist dennoch der Meinung, daß zum Zwecke Neues Element entdeckt DRB. Rom. 5. Juli. Der Professor der Chemie, Fermi, hat gestern in der Königlichen Akademie von Lincei in Anwesenheit des Königspaares ein neuartiges Experiment der Atomzertrümmerung vorgeführt, durch das er ein neues radio=aktives Element durch Atomumwandlung gewonnen hat. Die Atomzertrümmerung ist in der modernen Chemie durchaus etwas alltägliches. Die Erfindung Pro fessor Fermis ist insosern etwas neuartiges, als der einer erfolgversprechenden Behandlung dieser Frage durch die genannten Kommissionen eine politische Vorbereitung im Voraus notwendig ist und daß eine verfrühte Prüfung unweigerlich dieselben Schwierigkeiten entstehen lassen würde, die man schon in der Vergangenheit ange troffen hat. Er bittet daher den Präsidenten, die Arbeit und Vorbereitungen fortzusetzen, und bevollmächtigt ihn, das Studium der die Abrüstung oder die Sicherheit betreffenden Fragen in Angriff zu nehmen, sobald im Hinblick auf die politischen Fragen genügende Fortschritte erreicht sind. Der Entschließungsentwurf Hendersons ist ein ausgesprochenes Verlegenheitserzeugnis. Eine Menge sich gegenseitig aufhebender Entschließungen sind in dieses Schriftstück hineingepreßt worden, um auf diese Weise eine Einstimmigkeit wenigstene für die wenigen tatsächlichen Anregungen der Ent schließung zu erreichen. Besonders bezeichnend ist es, daß Henderson die vollkommene Unfähigkeit der Konferenz eingesteht, als solche weiter zu arbeiten, und daß die direkten Verhandlungen wieder in den Vordergrund geschoben werden. Henderson selbst läßt sich Vollmachten für die versönliche Weiterführung der Verhandlungen geben. In keiner Weise ist in dieser Entschließung auch nur der (Fortsetzung siehe folgende Seite.) durch Zertrümmerung des Urans ein neues Element erhalten hat, von dem ein Gramm eine Energie von 60000 Kilowattstunden enthalten soll. Das käme einer Wärmemenge von rund 52 Millionen Kalorien gleich. Da die Umwandlung eines Gramms Wasserstoff in Helium etwa 200 000 Kilowatt ergeben würde, waren schon 50 Kilogramm Wasserstoff ausreichend, um die 10 Milliarden Kilowattstunden elektrische Energie zu schaffen, die in Italien in einem Jahre verbraucht würden. Fermi hat den neuentdeckten Stoff„Element 93“ genannt. Bonifatiuswoche in Fulda Am Vorabend der Bischofskonferenz Fulda, den 4. Juni 1934 Der Zauber des Frühlings liegt über dem Fuldaer Lande und der Bonifatiusstadt. Den Ankommenden begrüßen die gelbweißen Fahnen, deren milde Farben in allen Straßen wehen. Die schöne Bischofsstadt Fulda, die ganz den Eindruck einer kleinen mitteldeutschen früheren Residenzstadt macht, ist sich ihrer hehren Tradition bewußt. Das Wahrzeichen der Stadt ist der große Barockdom, der leider im Stadtbild zunächst seiner Bedeutung entsprechend nicht zur Geltung kommt, weil er unter der durchschnittlichen Straßenhöhe liegt. St. Bonisatius steht auf hohem Denkmal vor dem Schloß, eine imponierende Charakterfigur, deren Haupt ein voller Bart umwallt und dessen rechter Arm das Kreuz hoch emporreckt. Und so ist der Fremde gar bald mit dem Geist dieser Stadt und mehr noch mit dem Geist dieser Woche bekanntgeworden. In Fulda wird das Fest des Diözesanpatrons, dessen Grab sich in der Krypta des Domes befindet, ganz anders gefeiert als in anderen Diözesen, zumal in dieser Woche, wo morgen am Feste des Heiligen die deutschen Bischöfe zu ihrer alljährlichen Konferenz zusammentreten. Gleichzeitig versammelt sich der Bonisatius=Verein zu seiner Generalversammlung, die alle zwei Jahre abwechselnd in anderen Städten Deutschlands stattfindet. So ist in diesen Tagen Fulda ein Mittelpunkt des katholischen Deutschland, auf den sich die Augen aller Katholiken richten. Die Beter, die in diesen Tagen in großen Wallfahrten zum Grabe des hl. Bonisatius ziehen, sind sozusagen gleichzeitig die Repräsentanten ihrer Glaubensbrüder aus ganz Deutschland. Der 1. Tag der Oktave Der gestrige Sonntag galt der Eröffnung der Bonifatiuswoche. Aus den verschiedensten Richtungen des Fuldaer Landes kamen am frühen Morgen die Prozessionen unter großer Beteiligung zum Bonisatius=Dome. Eine gewaltige Menschenmenge, für die der weiträumige Dom eben noch ausreichte, lauschte der Predigt des Bischofs Dr. Berning aus Osnabrück. Er beantwortete vor allem die Fragen: Was hat uns der Bonisatius=Verein gebracht und wie können wir ihm unsere Dankbarkeit beweisen? Der Bischof schilderte den wahren Glauben als das große Erbe des heiligen Bonisatius. Als das weitere wertvolle Erbe Bonisatius' bezeichnete der bischöfliche Prediger die Verbindung mit Rom, mit dem Nachfolger des hl. Petrus. In ergreifenden Worten nahm er Stellung zur großen Bedeutung nationalen Volkstums und nationaler Volksgemeinschaft, die wir Katholiken von Herzen bejahen, dabei betonend, wie viel gerade unser deutsches Vaterland in der Geschichte dem katholischen Einfluß und der katholischen Kultur zu verdanken habe. Der Osnabrücker Oberhirte, dessen Diözese die Wohltaten des Bonifatius=Vereins besonders zu schätzen weiß, erinnerte an die große Verpflichtung des katholischen Deutschlands, dem Bonisatius=Verein zu helfen. Besonders an die Eltern richtete er einen lebhaften Appell bezüglich der Erziehung der Jugend. Auf seiner letzten Firmungsreise in Mecklenburg habe er wieder feststellen müssen, wie in der Diaspora viele Kinder erst mit 14 Jahren zu den hl. Sakramenten kommen. Tiefe väterliche Liebe klang aus den Worten des Bischofs, als er die seelischen Nöten der Jugend schilderte. Er forderte die Eltern auf, streng auf den Verkehr der Jugend zu achten und von ihnen alles fernzuhalten, was ihrem Glauben und der christlichen Sitte schaden könnte. In der Nachmittagsandacht hielt Bischof Dr. Petrus Legge(Meißen) eine gedankentiefe Predigt über das Wirken des Bonisatiusverein. Unter großem Eindruck warb er zum Beitritt in den Bonisatiusverein. Die Ankunft der Bischöfe Am Sonntagnachmittag trafen bereits eine größere Zahl von Oberhirten, besonders aus Norddeutschland, hier ein. Der Bischof von Fulda ließ es sich nicht nehmen, seine hohen Gäste auf dem Bahnhof selbst zu begrüßen. Die Mehrzahl der Bischöfe wohnt im Priesterseminar, dessen Alumnen für diese Tage andere Quartiere bezogen haben oder ins Elternhaus zurückgekehrt sind. Als am Montagmorgen um 8 Uhr der Bischof von Fulda in die Krypta hinabstieg, wo das Grab des hl. Bonisatius im hellen Schein zahlreicher Kerzen und unter den Lichtstrahlen der elektrischen Glühbirnen liegt, war der Dom wieder von zahlreichen Wallfahrern gefüllt, die in mehreren Prozessionen aus dem Fuldaer Lande eingetroffen waren. Der Pontifikalmesse, die vor dem Grabe des Heiligen zelebriert wurde, wohnten in den rotbeschlagenen Bänken an der Spitze der Gläubigen eine größere Zahl von Kirchenfürsten bei. Im Laufe des heutigen Tages Deutsche Turnierreiter am Ehrenmal in Warschau Als Fortsetzung der Kämpfe in Nizza und Rom begann jetzt in Warschau das internationale Reitturnier. Die deutschen Reiteroffiziere besuchten nach ihrer Ankunft das Ehrenmal, wo sie einen Kranz niederlegten. Unser Bild: Die deutschen Reiteroffiziere begeben sich zur Kranzniederlegung in das Ehrenmal. Aufsehenerregende Erfindung eines italienischen Gelehrten werden noch weitere Kirchenfürsten erwartet. Man nimmt an, daß es dem Kölner Oberhirten Kardinal Schulte sein Gesundheitszustand in letzter Stunde doch gestattet, in Fulda zu erscheinen, so daß voraussichtlich die preußischen Bischöfe vollzählig versammelt sein werden. Die bayerischen Bischöfe werden ebenfalls vollzählig sein, mit Ausnahme des greisen Bischofs Freiherrn von Ow(Passau). Im Rhabanussaal des Priesterseminars tagte heute die Hauptversammlung des Bonifatiusvereins. Gleichzeitig nahmen die einzelnen Oberhirten Gelegenheit zu Vorbesprechungen und gegenseitigem Gedankenaustausch. Vor einem Konfistorium und Kardinalsernennungen gevon Arierbestimmungen Führer der halleschen Die unerlaubte französische Ausgabe von„Mein Kampf“ Verhandlung vor einem Pariser Gericht— Urteilsverkündung in etwa drei Wochen Wien, 5. Juni. Die aus kirchlichen Kreisen wöhnlich gut unterrichtete Reichspost bestätigt in einer römischen Meldung die Nachrichten über ein geheimes und öffentliches Konsistorium, das der Papst an einem bis jetzt noch unbestimmten Tage, aber vor seiner Uebersiedlung in das Castell Gandolso zum Sommeraufenthalt abhalten werde. Es werden nicht nur neue Kardinäle ernannt, sondern der Papst dürfte auch in einer Konsistorial= allokution eine genaue Uebersicht über die Lage der Kirche in verschiedenen europäischen und amerikanischen Ländern zu geben beabsichtigen. Was die Kardinalernennungen anlange, berichtet das Blatt, daß nicht 16 Kardinäle entsprechend den freiwerdenden Würdenstellen der Kurie ernannt werden dürften, sondern etwa zehn. Falsch sei die immer wiederkehrende Behauptung eines angeblichen Rücktritts des Kardinalstaatssekretärs Pacelli. Für den verstorbenen Kurienkardinal Ehrle dürfte voraussichtlich ein Nichtdeutscher Leiter der Bibliothek des Vatikans werden. Es sei denkbar, daß der französische Kardinal Lepicier der Nachfolger des Kardinals Ehrle werde. Wie die K. Z. wissen will, befinden sich unter den zu ernennenden Kardinälen ein deutscher Kirchenwürdenträger, ferner der Wiener, Madrider, Pariser und Warschauer päpstliche Nuntius. Das Vorgehen gegen Corps wegen Nichtdurchführung Halle, 5. Juni. Der Studentenschaft hat nach Rücksprache mit dem kom missarischen Reichsführer der Deutschen Studentenschaft, Dr. Zäbringer, allen Mitgiedern der Deutschen Studentenschaft verboten, dem Corps „Borussia“ in Halle anzugehören, weil, wie erklärt wird, das Corps bis heute gegenüber einem jüdisch versippten Mitgliede die den Arierbestimmungen entsprechenden Folgerungen nicht gezogen habe. Ueber das Corps wurde der Ausschluß ver hängt. Gleichzeitig wurde das„Corps Borussia“ auch aus dem Deutschen Wassenring ausgeschlossen. Heidelberg, 5. Juni. Der Rektor der Universität Heidelberg hat jetzt lt. Frankf. Ztg. auch seinerseits vorläufig(bis zur endgültigen Entscheidung durch das akademische Disziplinargericht) das Corps„Vandalia“ verboten. Diese Maßnahme wird nun mehr damit begründet, daß die von dem Corps betriebene und in einem Schreiben vom 30. Mai ausdrücklich zugegebene Opposition gegen Einrichtungen und Grundsätze des Nationalsozialismus eine erhebliche Gefährdung der nationalsozialistischen Gemeinschaft der Universität bedeuteten. Die Heidelberger Polizeibehörde hat bis auf weiteres das Tragen von Mütze und Couleurband dieser Verbindung verboten; der Führer der Standarde 110 hat verfügt, daß sämtliche der„Vandalia“ angehörenden SA=Männer aus dem Corps austreten müßten, widrigenfalls ihr Ausschluß aus der SA. erfolge. Eine Aklion der Ho. Berlin, 5. Juni. Unter der Ueberschrift„Ertappte Reaktion!“ berichtet der„Angriff“ über eine Aktion der HJ. gegen den früheren Scharnhorst=Bund, der ehemaligen Jugendorganisation des Stahlhelm. „Im Gebiet Berlin der HI.,“ so berichtet das Blatt,„ist es gelungen, im Verlauf der großen Aktion gegen die Reaktion schon nach kurzer Zeit einen großen Schlag gegen die Umtriebe gewisser Kreise zu führen. Führende Leute des ehemaligen Scharnhorst=Bundes, der gegen Ende des Jahres 1933 in Berlin in die HJ. eingegliedert wurde, haben versucht, ihre alte Organisation weiterzuführen. Unter Leitung ihrer ehemaligen Berliner Führung kamen gewisse Gruppen in kurzen Abständen zusammen, um gegen die HJ. Stellung zu nehmen. Die HI.=Streife des Gebietes Berlin hob vor einigen Tagen eine Versammlung aus und ließ alle Anwesenden von der Polizei feststellen.“ die Bekämpfung von Fabrik=Filialbetrieben DNB Berlin, 5. Juni. Der Völkische Beobachter vom Dienstag veröffentlicht folgende Bekanntgabe des Stellvertreters des Führers: In letzter Zeit wird unter mißbräuchlicher Berufung auf das Parteiprogramm die Behauptung verbreitet, die nationalsozialistische Bewegung lehne Fabrik=Unternehmungen, die zur Organisation des Verkaufs ihrer Erzeugnisse eigene Filialbetriebe unterhalten, als wirtschaftlich schädlich und deshalb unerwünscht ab. Diese Behauptung ist irreführend und unrichtig; sie findet im Parteiprogramm keine Stütze Die Organisationen der Fabrik=Filial=Betriebe sind in jahrzehntelanger Arbeit in Deutschland aufgebaut worden. Sie geben Hunderttausenden von deutschen Volksgenossen Arbeit und Brot. Nur durch die Größe und Bedeutung solcher Unternehmungen ist uns eine erfolgreiche Teilnahme am internationalen Weltmarkt möglich. Eine Bekämpfung dieser Unternehmen würde da her die schwerste Schädigung des deutschen Exports darstellen. Der deutsche Erport bedeutet in erheblichem Maße Arbeit und Brot für deutsche Volksgenossen: auch hier hat daher Gemeinnutz vor Eigennutz zu stehen. Diese Bekanntgabe, die allen Parteidienst stellen zur Kenntnis gegeben wird, ist von allen Par teiblättern nachzudrucken. DRB Paris, 5. Juni. Vor der ersten Kammer des Pariser Handelsgerichtes fanden am Montag die Plädoyers in dem Prozeß statt, den der Eherverlag gegen den Pariser Verlag Nouvelles Editions Latines angestrengt hat, der ohne Erlaubnis des Verfassers eine französische Ausgabe des Buches„Mein Kampf“ herausgebracht. Diese Ausgabe war auf Antrag des Eherverlages wegen Verletzung des Urheberrechtes von den französischen Polizeibehörden auf Grund einer einstweiligen Verfügung beschlagnahmt worden. Im Namen des Verlages pladierten zwei französische Rechtsanwälte. Rechtsanwalt Ribardiere berief sich in seinen Ausführungen vor allem auf das Berner Abkommen von 1886 über den Schutz des literarischen Eigentums und zog in diesem Zusammenhang auch einen Protest heran, den die französische Schriftstellervereinigung wegen dieses Verstoßes gegen das literarische Eigentum, den der Verlag Editions Nouvelles Latines begangen hat, an das Außenministerium gerichtet hatte und der seinerzeit in der Zeitungsschrift„Comedia“ veröffentlicht worden war. Außerdem entwickelte der Anwalt, daß die Herstellung des Buches dem französischen Verleger nur 7,50 Franken für das Exemplar gekostet hat, während er es an die Buchhändler zu 40 und an die Leser für 60 Franken absetzte. Daraus lasse sich der egoistisch=kommerzielle Charakter der unerlaubten französischen Ausgabe des Buches erkennen. Selbst ohne internationale Abkommen müsse Hitler als Verfasser den Schutz des französichen Rechtes über das literarische Eigentum genießen. Der Einwand, daß es sich um ein politisches Glaubensbekenntnis handele, das der Allgemeinheit nicht vorenthalten werden dürfe, sei zurückzuweisen, da, wenn nicht die Idee, so doch die Form, die der Verfasser seinen Ideen gegeben habe, geschützt sei. Auch die politischen Artikel von Poincaré und Mussolini seien geschützt. Der Rechtsanwalt beantragte zum Schluß für den Kläger, den Eherverlag, 10 000 Franken Schadenersatz, Bestätigung der Beschlagnahme der unerlaubten Ausgabe und als Sühne für jedes weitere Exemplar, das etwa noch in den Handel kommen sollte, eine Buße von 1000 Franken. Nach ihm plädierte gleichfalls für den Eherverlag Rechtsanwalt Mayllard, der im voraus die Anwendung des Artikels 306 des Versailler Vertrags zurückwies, den die Gegenpartei später heranzog. Dieser Artikel enthalte Vorbehalte der alliierten Regierungen gegenüber den literarischen usw. Rechten Deutschlands, soweit es sich um Fälle der„Landesverteidigung oder des öffentlichen Interesses“ handele. Nur Regierungen könnten den Artikel 306 des Versailler Vertrages für sich in Anspruch nehmen, aber kein Privatmann, denn das Urheberrecht sei ein absolutes. Im Namen der Gegenpartei vertrat Rechtsanwalt Gallie den Standpunkt, daß es sich im vorliegenden Falle nicht um einen banalen literarischen Rechtsstreit handele, sondern daß man Frankreich nicht ein politisches Programm vorenthalten dürfe, das in Deutschland in allen Schulen verteilt werde und die Richtlinien des künftigen Deutschlands festlege. Die Ablehnung zur Genehmigung der französischen Uebersetzung sei aus politischen Gründen erfolgt. In Frankreich bestehe ein geistiges Bedürfnis, eine nationale Notwendigkeit, das Buch„Mein Kampf“ zu kennen, das für Deutschland ein Katechismus geworden sei. Der Anwalt fußte bei seinen Ausführungen dann tatsächlich auf Artikel 306 des Versailler Vertrages, der, wie er sich ausdrückte, noch nicht abgeschafft sei und dessen Bestimmungen ein französisches Gericht anzuwenden verpflichtet sei. Der Anwalt bemerkte in seinen Ausführungen, daß es ihm fern liege, Hitler als Mann oder sein Werk herabzuwürdigen. Er erkenne ihm nur nicht das Recht des literarischen Urhebers zu. Als zweiter Anwalt der Gegenseite sprach Rechtsanwalt Lamour. der dem Eherverlag das Recht abstritt, überhaupt eine gerichtliche Aktion einzuleiten, denn nach Ansicht des Anwaltes habe Adolf Hitler die Rechte an den Eherverlag nicht abgetreten. Der Eherverlag sei zwar Beauftragter, aber, da keine Abtretung der Rechte stattgefunden habe, nicht prozeßberechtigt. Eine beglaubigte von Reichskanzler Adolf Hitler unterzeichnete Bestätigung der Abtretung, die das Datum des 17. April 1934 trägt, wollte der Anwalt nicht gelten lassen. Wenn Hitler also etwas gegen den Verlag der Editions Nouvelles Latines unternehmen wolle, möge er selbst vor dem Pariser Gericht erscheinen und nicht eine Verlagsfirma als Vermittler einschieben. Rechtsanwalt Lamour bestritt die von Rechtsanwalt Ribardiere aufgestellte Abrechnung über die Verlegerkosten der französischen Ausgabe und errechnete mit Einsetzung der Posten Papier, Uebersetzungshonorar und Unkosten einen Selbstkostenpreis von 38 Franken, der den Verdienst des Verlages der Editions Nouvelles Latines auf zwei Franken pro Buchhändlerexemplar herabsetze. Außerdem könne man von einem Hitler zugefügten materiellen Schaden nicht sprechen. Was den Protest der französischen Schriftstellervereinigung angehe, so sei er auf deren Angst zurückzuführen, daß die deutschen Verleger französische Werke ohne Erlaubnis herausgeben würden, wenn Hitler in Frankreich nicht den literarischen Urheberschutz genieße. Nach den Plädoyers, die 4¼ Stunden gedauert hatten, gab der Vorsitzende bekannt, daß die Urteilsverkündigung später erfolgen werde. Das bedeutet nach den Gepflogenheiten des Pariser Handelsgerichtes, daß man in etwa drei Wochen mit der Urteilsfällung rechnen kann. Schneller Fortgang der Bergungsarbeiten in Buggingen DNB Buggingen, 5. Juni. Die Bergungsarbeiten nahmen am Dienstag einen schnelleren Fortgang. als man erwartet hatte. Ununterbrochen werden in der Grube Tote geborgen und zu Tage gebracht. Aerzte arbeiten mit ihrem Hilfspersonal ohne Unterbrechung seit heute früh an der notwendigen Untersuchung und Erkennung. Bis 16.30 Uhr konnten 43 Tote zur Beerdigung freigegeben werden, die sämtlichen indentifiziert sind. Die Krise der Abrüstungskonferenz (Fortsetzung von der 1. Seite.) geringste praktische Fortschritt erkennbar. Auch die russischen Verschläge sollen zunächst den Regierungen unterbreitet werden. Die von der russisch=französischen Gruppe ausgehenden Vorschläge, gegenseitige Hilfe. leistungspakte abzuschließen, werden den daran unnittelbar interessierten Regierungen zur gesonderten Behandlung empfohlen. Verhandlungen darüber, finden aber heute schon zwischen den betreffenden Regierungen statt. Auch die viel umstrittene Frage der Ausführungsgarantien für ein zukünftiges Abrüstungsabkommen, das bekanntlich die Sanktionen umschließt und deshalb besonders von England und Italien abgelehnt wurde, würde ebenfalls in einem Ausschuß begraben werden. Der englische Vorschlag, die grundlegenden Noten Frankreichs, Englands, Italiens und Deutschlands mit Ausnahme der französischen Note vom 17. April zu einem gemeinsamen brauchbaren zu vereinigen, ist in einem schwachen Aufguß noch enthalten. In diesem Zusammenhang wird auch die Einladung Deutschlands zur Teilnahme an diesen Arbeiten indirekt erwähnt. Schließlich wird die Möglichkeit offen gelassen, daß der Hauptausschuß und der Politische Ausschuß, für die Abrüstung weitere Ausschüsse schaffen sollen, die sich mit Einzelfragen befassen. Damit beginnt der Bandwurm der Ausschüsse wieder, der die Konferenz schon früher zum Leerlauf verurteilt hat. Etwaige Beschlüsse dieser Ausschüsse sind schon dadurch unmöglich, daß ihren Arbeiten politische Verhandlungen vorangehen sollen. Alles in allem also Zeichen trostloser Verlegenheit und einer unlösbar scheinenden Verwirrung. Auf Anregung des polnischen Außenministers Beck wurden die Absätze sechs und sieben des Entschließungsentwurfes Hendersons, in denen von der Möglichkeit gesprochen worden war, den Standpunkt Frankreichs, Italiens, Englands und Deutschlands auf einen Nenner zu bringen, und in denen das Präsidium mit einer entsprechenden Aufgabe betraut wurde, gestrichen. Der polnische Antrag erfolgte nicht aus politischen Erwägungen, sondern ging davon aus, daß Polen an den Son derbesprechungen der großen Mächte nicht beteiligt gewesen sei. Das Rededuell Henderson—Barkhon Nach Beck sprach Barthon. Er stellte die Sicherheitsfrage wieder in den Mittelpunkt und lehnte den wesentlichsten Teil des Antrages Hendersons ab. Insbesondere lehnte er den Vorschlag, dem Präsidium besondere Vollmachten zur Lösung der Abrüstungskrise zu erteilen, ab. Auch er sei dafür, daß Deutschland wieder in die Konferenz zurückkehre, aber er sei dagegen, daß man es ausdrücklich zurückhole. Es müsse mit dem gleichen freien Willen zurückkommen, mit dem es die Kon ferenz verlassen habe. Heuderson erwiderte dem französischen Außenminister sofort in ungewöhnlich scharfer Weise, wobei er sich mit lebhaften Gesten immer wieder gegen Barthon wandte und schließlich mit seinem Rücktritt drobte. Wenn die Frauzosen seinen Plau zunichte machten, ohne einen besseren vorzuschlagen, so müsse er die Folgernngen daraus ziehen. Er habe für morgen den Hauptausschuß einberufen und wisse nicht, wie dieser weiterarbeiten solle, wenn keine Arbeitsgrundlage vorhanden sei. Henderson dentete weiter an, daß er in diesem Falle Frankreich die Schuld am Scheitern der Konferenz zuschieben würde. Wie weiter verlautet, war es kurz vorher noch zu einer lebhaften Auseinandersetzung zwischen Barthon und dem Spanier Madariaga gekommen, der den Franzosen durch einen Zuruf unterbrochen hatte. Alles dentet also darauf hin, daß sich die Verhandlungen innerhalb des Präsidiums in einem besonders kritischen Stadium be finden und daß die Gegensätze vielfach eine versönliche Form angenommen haben. Gegen 19 Uhr war die Sitzung des Präsidiums beendet. Wie zu erwarten war. ist wiederum keinerlei Ergebnis erzielt worden. Die für Mittwoch angesetzte Sitzung des Hauptausschusses ist deshald vertaat worden. Stattdessen wird das Präsidium seine Beratungen am Mittwoch fortsetzen. Zum Schluß erwiderte Barthou kurz auf die scharfen Worte Hendersons. Er versuchte dabei, die Atmosphäre etwas zu entspannen, war aber nicht in der Lage, eigene Vorschläge zu machen. Der neue Antrag Hendersons Am Schluß der Sitzung wurde der Antrag Hendersons in seiner neuen Fassung bekanntgegeben. Gewisse Abänderungsvorschläge waren berücksichtigt worden. So lautet der Absatz 6 des ursprünglichen Textes jetzt folgendermaßen: „Der Hauptausschuß bittet das Präsidium, mit allen ihm geeignet erscheinenden Mitteln den Versuch zu machen, die politischen Gegensätze zu bereinigen, die noch bestehen.“ Der Hinweis auf die besonderen Verhandlungen und die Noten Frankreichs, Italiens, Englands und Deutschlands fällt hier also weg. Ebenso ist der Absatz 7, der unter anderem eine Anspielung auf die Beteiligung Deutschlands an den Konferenzarbeiten enthielt, gefallen. Der Absatz 8 des ursprünglichen Henderson=Vorschlages ist wesentlich abgeändert worden. Er hat jetzt folgenden Wortlaut: Straßenkämpfe in einer französischen Stadt Ueber 100 Verletzte Paris, 5. Juni. In einer Versammlung in Roubair in der der rechtsstehende Abgeordnete Henriot vor geladenem Publikum über die innerpolitische Lage sprechen sollte, kam es Montag abend zu schweren Zusammenstößen. Der Versammlungssaal war durch ein starkes Polizeiaufgebot abgesperrt, das die Versammlungsbesucher genau kontrollierte. In den umliegenden Straßen hatten sich lange vor Oeffnung der Saaltüren antifaschistische Gruppen versammelt, die die Hörer Henriots zurückzuhalten versuchten und ihnen schließlich zu Leibe rückten. Das Polizeiaufgebot mußte verstärkt und sogar berittene Polizei eingesetzt werden, um die Angreifer zuruckzudrängen. Als die Demonstranten sich zur Wehr setzten, kam es zu einer regelrechten Straßenschlacht. An verschiedenen Stellen der Stadt wurden Barrikaden errichtet, die von der Mobilgarde gestürmt wurden. Erst gegen 20 Uhr war die Ruhe einigermaßen wiederhergestellt, so daß Henriot vor zirka 10000 Hörern sprechen konnte. Die Lärm= und Tumultszenen wiederholten sich nach Schluß der Versammlung. Wiederum mußte Polizei gegen die Demonstranten vorgehen. Bei den Zusammenstößen sind über 100 Personen verletzt worden. Um Mitternacht schien die Ruhe wieder hergestellt zu sein. Strakosphärenflug noch im Juni von belgischem Boden aus DNB Brüssel, 5. Juni. Der belgische Ingenieur Cosyns, der seinerzeit Professor Piccard auf seinem ersten Flug in die Stratosphäre begleitete und vor zwei Jahren zu einem neuen Versuch in Dubendorf in der Schweiz aufgestiegen war, wird noch im Laufe dieses Monats einen neuen Aufstieg unternehmen. Die Vorbereitungen sind ziemlich abgeschlossen. Der Start wird in Hour=Harvelle bei Hoyet in Belgien erfolgen. Der Ballon ist ungefähr der gleiche, den Cosyns bei seinem Aufstieg in der Schweiz benutzt hat. Die Gondel ist diesmal ganz aus Aluminium und zweifarbig. Cosyns hofft, in etwa drei Stunden eine Höhe von 15—17000 Meter zu erreichen, um dort Strahlenforschungen anzustellen. Der Forscher will weiter Untersuchungen über die Richtung der kosmischen Strahlen, ihre Intensität und ihre Durchdringungskraft vornehmen. Das genaue Datum des Aufstiegs steht noch nicht fest. Er rechnet damit, daß sich der Ballon in Richtung Frankreich bewegen und in der Nähe des Mittelmeeres niedergehen wird. Dr. Brüning in London? London, 5. Juni. Nach einer Havas=Meldung soll der frühere Reichskanzler Dr. Brüning in London eingetroffen sein. Es solle sich um einen privaten Besuch handeln. Brüning sei nichtpolitischer Flüchtling. Zwei Dynamitbomben in Chikago explodiert DNB. Chikago, 5. Mai. In dem Lagerraum einer Paketbeförderungsgesellschaft explodierten fast gleichzeitig mit einem großen Knall zwei Dynamitbomben. Im weiten Umkreis entstand eine Mehrere Personen wurden durch herumfliegende Trümmer verletzt. Statt nach Wöllersdorf über die deutsche Grenze gebracht DNB München, 5. Juni. Der Oesterreichische Pressedienst meldet: Am Montag, dem 4. Juni. trafen in München der österreichische Gendarmeriebeamte Leopold Jauk, der SASturmführer Ortner und der SA=Mann Tiefnig, sämtliche drei aus Greifenburg in Kärnten, ein. Der Gendarm sollte die beiden Nationalsozialisten in behördlichem Auftrag in das Konzentrationslager Wöllersdorf überführen, eskortierte sie jedoch nur bis Salzburg und überschritt dort mit ihnen die deutsche Grenze. Heiligen Mauritius und Lazarus und dem Chef des Stabes der Marineleitung. Kapitän z. S. Densch, das Kommandeurkreuz des Ordens der Krone von Italien verliehen. Weitere Einzelaktionen mit Arbeitspässen unerwünscht Entscheidung nur auf Grund von Erfahrungen NDZ. Berlin, 5. Juni. Der preußische Wirtschaftsund Arbeitsminister erklärt in einem Erlaß an die nachgeordneten Behörden, daß die Frage, ob es sich empfehle, Arbeitspässe allgemein oder für bestimmte Berufe einzuführen, zur Zeit vom Reichsarbeitsminister geprüft werde. Die Entscheidung solle getroffen werden auf [ Grund der Erfahrungen, die mit dem im Der Hauptgusschuß ist dennoch der Meinung. dah Herbst 1933 versuchsweise eingeführten Arbeitspaß in Berlin gemacht mit Ausnahme der Fragen der Kontrolle, des Waffenhandels und der Waffenherstellung, deren Studium ohne Aufschub fortgesetzt werden kann— eine politische Vorarbeit notwendig ist, um es den erwähnten Ausschüssen möglich zu machen, in den ihnen übertragenen Fragen zu einem Ergebnis zu kommen.“ Außerdem befindet sich noch an einer anderen Stelle eine unbedeutende Abänderung. Natürlich bedeuten die am Henderson=Vorschlag vorgenommenen Abänderungen, die noch nicht einmal von allen Seiten angenommen zu sein scheinen, noch in keiner Weise, daß man einer Einigung nähergekommen ist. Die ungewohnlich erregte Auseinandersetzung zwischen Barthou und Henderson ist im Gegenteil ein Zeichen für die in voller Schärfe andauernde Konferenzkrise. Aloisi Präsident eines Abrüstungsausschusses? Gerüchtweise hört man in den Wandelhallen des Völkerbundes, daß unter einigen Vertretern auf der Abrüstungskonferenz auch der Plan erwogen worden sei, Baron Aloisi zum Präsidenten eines Ausschusses zu machen, dem die Entscheidung oder doch Vorschläge über den weiteren Verlauf der Abrüstungsverhandlungen anvertraut werden sollen. Dabei wurde betont, daß Baron Aloisi bei der Lösung der sehr komplizierten Saarfrage sehr viel diplomatisches Talent und sehr viel Zähigkeit bewiesen habe. Sode italienische Ordensauszeichnungen für Admiral Raeder und Kapitän Densch DNB Berlin, 5. Juni. Der König von Italien hat dem Chef der Marineleitung, Admiral Dr. h. c. Raeoer das Großoffizierskreuz des Ordens des für das Gastwirtsgewerbe werden. Jetzt sei es unerwünscht, daß dieser Versuch anderwärts oder in einem anderen Gewerbe wiederholt wird. Der Reichsarbeitsminister habe daher die Treuhänder der Arbeit ersucht, sich gegenüber allen auf Einführung von Arbeitspässen oder ähnlichen Arbeitslegitimationen gerichteten Bestrebungen ablehnend zu verhalten, und auch die Länder gebeten, derartigen Bestrebungen bis auf weiteres entgegenzutreten. Im Einvernehmen mit dem preußischen Innenminister ersucht der Wirtschaftsminister die Behörden, entsprechend zu verfahren. Konkordatsverhandlungen mit Spanien? Der spanische Außenminister in Rom DNB Rom. 5. Juni. Der spanische Außenminister Romero ist in Rom eingetroffen. Er hat den Auftrag, mit dem Vatikan über ein Konkordat zu verhandeln. Druck und Verlag: Kölner Verlags=Anstalt und Druckerei AG. in Köln. Hauptschriftleiter: Dr. Hans Koch; Vertreter des Hauptschriftleiters: T. Weinand: verantwortlich für Politik: W. Soön in Düsseldorf; für Kommunalpolitik. Kunst und Wissenschaft: Dr. H. Koch; für den Umgebungsteil: T. Weinand; für den Provinzteil: H. H. Teivel; für Unterhaltung: Karl Gies; für Sport: J. Zündorf. alle in Köln; für Wirtschaftspolitik und Handel: Bernd Manger in Düsseldorf; für den Dürener lokalen Teil: Hanns Heinz Teipel; für den Bonner lokalen Teil: Rober: Colmant; für Anzeigen: Theo Müller in Köln Durchschnittsauflage der unter dem Titel„Der Neue Tag“ zusammengesaßten Zeitung V. 1934: 32 427. Ausgabe Bonn 1877. Ausgabe Düren 2173. jeden deutschen Mann, jede deutsche Frau und jedes deutsche Kind mit der Aufforderung: Hilf mit! Wir brauchen Männer und Frauen, die werbend den hohen Gedanken des Roten Kreuzes immer weiter in unser Volk tragen, indem sie sich an ihrem Teile und auf dem Platze, den sie auszufüllen vermögen, einer der vielen Aufgaben des Roten Kreuzes widmen. Alle brauchen wir, damit sie uns helfen, fortzufahren in unserem Werk. Denn es geschieht zum Wohle aller. Sie mögen die Mitgliedschaft im Roten Kreuz erwerben oder uns durch eine Spende in unsere Sammlung die Linderung von Krankheit und Not sichern helfen. Als der von Adolf Hitler ausgewählte nationalsozialistische Führer des neuen Deutschen Roten Kreuzes rife ich jeden Volksgenossen auf, das Seine beizutragen zum gemeinsamen Werk. Es ist der beste Dank an uns, wenn wir, allen ohne Unterschied dienend. der Ueberzeugung teilhaftig werden. Das Deutsche Rote Kreuz gehört dem Volke. Aufgelöst Ulm. 5. Juni. Nach einem Bericht der Polizeidirektion Ulm wurde ein von den katholischen Jugendbünden veranstalteter Elternabend polizeilich aufgelöst. Das Rote Kreuz gehört dem Volke Aufruf zum Deutschen Rotkreuztag am 10. Juni DNB Berlin. 5. Juni. Der Präsident des Roten Kreuzes, Carl Eduard Herzog von Sachsen=Coburg und Gotba, richtet zum Deutschen Rotkreuztag. der am nächsten Tonntag. 10. Juni, in allen Teilen des Deut schen Reiches einheitlich begangen wird, einen Aufruf,„An Jedermann!“ In dem Aufruf heißt es: In Halberstadt wurde am Sonntag die 500. Wiederkehr des ersten Reichstages anläßlich der Belehnung Albrechts des Bären mit der Nordmark durch Kaiser Lothar festlich begangen. Dies Jubiläum stellt den 500. Geburtstag der Mark Brandenburg dar. Unser Bild: Ritter in ihren Eisenrüstungen im Festzug. „Unermüdlich steht das Deutsche Rote Kreuz im Dienste derer, die seine Hilfe brauchen. Hunderttau ande unseres Volkes spüren jahraus, jahrein initten der Last und Not des täglichen Daseins=Kampis etwas von dem großen Gedanken unbedingter hilfsbereitschaft, der im Zeichen des Roten Kreuzes erkörpert ist. An einem Tag im Jahr, dem Rotkreuztag, soll dem ganzen deutschen Volke dies Zeichen der Hilfsbereitschaft sichtbar und eindringlich vor Augen gestellt werden. Jeder soll wissen, daß das Rote Kreuz für ihn da ist, daß er darum aber auch für das Rote Kreuz da zu sein hat. Der Gedanke der Volksgemeinschaft ist mit dem Sinn und Geist des Roten Kreuzes verbunden von Anbeginn. Als Teil des Ganzen dienend und Dienst heischend, wendet es sich an Der Reichsjustizminister über die Reform des Strafrechtes Die Arbeiten des Ausschusses für die neue Strasprozeß=Ordnung Berlin. 5. Juni. Reichsjustizminister Dr. Gürtner äußerte sich einem Vertreter des Völkischen Beobachters gegenüber über den Stand der Strasprozeßreform. Zur Frage des Laienrichtertums sagte Dr. Gürtner: Die Strasprozeßkommission will Laien nur in den Schwurgerichten mitwirken lassen. Die Frage wird aber noch genau überlegt und erwogen werden müssen. Was die Uebertragung des Führerprinzips auf die Rechtspflege betrifft, so meint man, wenn man davon spricht, keineswegs das Führerprinzip in der Form, wie wir es heute in allen Gebieten der Verwaltung und weit darüber hinaus verwirklicht sehen. Das Führerprinzip in dieser Form hätte zur Folge, daß dem Führer des Gerichts von seinen vorgesetzten Führern, also letzten Endes von der obersten Staatsführung, Weisungen mit der unabänderlichen Verpflichtung, sie zu befolgen, erteilt werden könnten. Die Anhänger der Uebertragung des Führerprinzips auf die Rechtspflege wollen erreichen, daß die Verantwortlichkeit einer Einzelperson für den Urteilsspruch klar herausgestellt wird. Die Strafprozeßkommission hat den Einzelrichter in erster Linie für die sogenannte kleine Kriminalität vorgesehen. Das sind 70 bis 80 v. H. aller Strafsachen. Für die mittlere und schwere Kriminalität will die Strafprozeßkommission einstweilen an dem Kollegialsystem festhalten. Sie hat indessen vorgesehen, dem Vorsitzenden im Gerichtshof eine viel stärkere, seine Verantwortlichkeit klar hervorhebende Stellung einzuräumen. Einfacher ist der andere Punkt, die Stärkung der Stellung des Staatsanwalts. Die Strafprozeßkommission war völlig einmütig der Ansicht, daß mit dem System des geltenden Rechts, das den Staatsanwalt und den Beschuldigten als zwei gleichberechtigte Parteien behandelt, gebrochen werden muß. Der zur Unparteilichkeit verpflichtete Staatsanwalt muß unumschränkt der Herr des Vorverfahrens werden. Die richterliche Voruntersuchung muß grundsätzlich beseitigt werden. Der Staatsanwalt muß das Recht erhalten, gegen den Beschuldigten und gegen Zeugen mit Zwangsmitteln vorzugehen. Er muß die Untersuchungshaft, die Beschlagnahme, die Durchsuchung und die körperliche Untersuchung anordnen können. Grundlegende Aenderungen wird auch die Untersuchungshaft erfahren müssen. Im geltenden Recht ist sie nur wegen Flucht= und Ver dunkelungsgefahr zulässig. Nach den Vorschlägen Washington, 5. Juni. In der am Montagnachmittag im Staatsdepartement überreichten briti schen Kriegsschuldennote heißt es: Die Wiederaufnahme der vollen Zahlung an die Vereinigten Staaten würde die britische Regierung nötigen, an ihre eigenen Kriegsschuldner eine entsprechende Forderung zu stellen, wodurch wieder die gleichen Zustände herbeigeführt werden würden, die vor der Weltkrisis herrschten und in erheblichem Maße diese Krisis hervorgerufen hätten. Ein solches Verfahren würde bedeuten, eine Bombe in die europäische Arena zu wer fen, die finanzielle und wirtschaftliche Wirkungen in allen fünf Weltteilen haben und eine Erholung der Welt für unabsehbare Zeit unmöglich machen würde. Infolgedessen habe die britische Regierung beschlossen, die Zahlung aufzuschieben, bis es möglich geworden sei, eine endgültige Regelung der zwischen den Regierungen bestehenden Kriegsschulden mit einer vernünftigen Aussicht auf eine Vereinbarung zu erörtern. Dies bedeute nicht, daß die britische Regierung beabsichtige, ihre Verpflichtungen zu verleugnen, und sie sei bereit, eine Erörterung der Kriegsschuldenfrage in dem Augenblick zu beginnen, wo Präsident Roosevelt der Meinung sei, daß eine solche Konferenz wertvolle Ergebnisse haben würde. Mit Rücksicht auf die Weltkrisis habe Großbritander Kommission hat sie in erster Linie dem Zweck zu dienen, die Volksgemeinschaft davor zu schützen, daß der Beschuldigte seine Freiheit zu neuen Straftaten mißbraucht. Eine notwendige Folge der verantwortlichen Führung des Vorverfahrens durch den Staatsanwalt wird sein, daß der Staatsanwalt allein über die Erhebung der Anklage und damit über die Frage, ob die Hauptverhandlung stattfinden soll, zu entscheiden hat. Weiter ging der Minister auf die neue Regelung der Rechtsmittel ein: Kommt man dazu, so sagte er, die Berufung — wenigstens teilweise— beizubehalten, so werden jedenfalls zwei Rechtsmittel, nämlich die Berufung und gegen das Berufungsurteil die Revision nicht da hast Du eine Kanone!“ Berlin. 5. Juni. Am zweiten Verhandlungstage im Bülowplatz=Mordprozeß wurde der Angeklagte Friedrich Bröde vernommen, der am Vortage von seinem Mitangeklagten Klause erheblich belastet worden ist. Im Jahre 192., so schildert er, erhielt er von einem prominenten Mitglied der KPD, Gutsche, den Auftrag, sieben Leute für eine Sondergruppe auszusuchen. Vor dieser Sondergruppe habe Gutsche dann Vorträge über Taktik und Strategie gehalten. 1931 wurde der Angeklagte von der KPD=Leitung für die Waffenlager verantwortlich gemacht, unter deren Beständen, wie der Angeklagte aussagt, sich auch zahlreiche Maschinengewehre besanden. Bröde hat nach seiner eigenen Bekundung wiederbolt an Waffentransporten teilgenommen. Im übrigen will Bröde, der so interessante Ausführungen über die Vorbereitungen der Kommune zum Bürgerkrieg machte, von der Tat, die hier zur Anklage steht, nichts wissen. Er bestreitet, daß er, entgegen der Aussage seines Mitangeklagten Klause am Vortage, mit diesem den Mordplan be sprochen hätte. Der Angeklagte Matern, der sich früher als Urheber des Mordplanes bezeichnet hatte, dann aber, als er von dem Teilgeständnis der übrigen Angeklagten gehört hatte, von seiner Selbstbezichtigung nien alle Forderungen an seine Schuldner vertagt, bis eine allgemeine Revision der Regierungsschulden im Intersse der Welterholung herbeigeführt werden könne. Der Eindruck in Amerika DNB Washington, 5. Juni. Die britische Note erregte in der amerikanischen Presse mehr Aufsehen als in parlamentarischen Kreisen. Letztere scheinen mehr oder weniger belustigt zu sein über die Tatsache, daß nun auch das mächtige Britenreich in die Reihe der säumigen Schuldner eingetreten sei und daß von allen Schuld nern ausgerechnet das kleine Finnland nach wie vor seine Zahlungen in voller Höhe leiste. In amtlichen Kreisen ist man betrübt über diesen Zusammenbruch der Bemühungen um eine neue Regelung der Kriegsschuldenfrage. Man ist sich klar darüber, daß die Johnson=Bill zu einem großen Teil die Schuld trägt. Andererseits betont man, daß Roosevelt nicht anders konnte, als die Johnson=Bill zu unterzeichnen. Denn vorhergegangen seien jahrelange Enthüllungen vor dem Ausschuß des Bundessenats über Auslandsanleihen, die hier an weite Kreise abgesetzt wurden und die teilweise zu unerhörten Gewinnen für Newyorker Bankiers führten, während das Publikum fast alles verlor und die Bankiers sich um die Steuern drückten. mehr gegeben werden. Es wird nur das eine oder andere Rechtsmittel zur Wahl gestellt werden. Es geht im neuen Staat auch nicht mehr an, daß der Angeklagte gegen die Entscheidung eines Gerichts bei einer höheren Instanz Sturm läuft, ohne in Rechnung stellen zu müssen, in der höheren Instanz eine höhere Strafe zu erhalten. Die neue Strasprozeßordnung wird auch deutlich aussprechen, daß der Verteidiger Organ der Rechtspflege im wahrsten Sinne des Wortes ist. Sie wird mit dem geltenden Recht insofern brechen, daß sie nicht nur die Rechte, sondern auch die Pflichten des Verteidigers festsetzen wird. Oberste Pflicht des Verteidigers muß sein, das Gericht in der Findung der Wahrheit und eines gerechten Urteilsspruchs zu unterstützen. Zum Schluß erörterte Minister Dr. Gürtner die Möglichkeit der Schaffung des sogenannten Adhäsions=Prozesses. Der Grundgedanke dieses Verfah rens sei, daß jedem, der durch eine strafbare Hand lung verletzt worden sei, die Möglichkeit gegeben werde, im Strafverfahren selbst seine Schadenersatzansprüche oder den Anspruch auf Herausgabe einer Sache geltend zu machen und so in den Besitz eines vollstreckbaren Titels über seinen Anspruch zu kommen, ohne daß er noch einen besonderen Zivilprozeß anzustrengen brauche. abgerückt war, gibt an, Klause habe den schriftlichen Befehl für die Beseitigung Anlaufs an die Ordnergruppe gegeben und ihn, Matern, beauftragt, nach der Tat zu berichten. Bei einer Zusammenkunft am Vormittag des Tages der Tat in einem Lokal habe Klause gesagt, heute müsse Anlauf daran glauben. Auch die zur Ermordung bestimmten Kommunisten Ziemert und Mielke seien in dem Lokal gewesen. Matern habe dem Angeklagten Max Thunert in dem Lokal eine Pistole gegeben. Thunert, der dann vernommen wird, will in die Angelegenheit verwickelt worden sein, ohne die Tragweite seines Auftrages begriffen zu haben. Er habe Matern als seinen Vorgesetzten betrachtet, der ihm den Befehl zum Mitmachen mit folgenden Worten übermittelt habe:„Max, da hast du eine Kanone, heute wird gekillt.“ Matern habe ihm gesagt, daß er zur Deckung bestimmt sei und, falls die Polizei schießen sollte, er auch schießen müsse. Er selbst habe nicht geglaubt, daß Hauptmann Anlauf getötet werden sollte. Er sei der Ansicht gewesen, daß man dem Offizier einen Denkzettel habe geben wollen. Zu seinem Entsetzen habe er plötzlich aus kurzer Entfernung gesehen, wie die Hauptleute erschossen zu Boden sanken. Aus Angst, daß die Polizei bei ihm eine Waffe finden könnte, habe er seinen Revolver über einen Bauzaun geworfen. Er selbst sei in eine leere Wassertonne: die vor dem Zaun gestanden habe, getrochen und habe den Deckel über sich gelegt. Mehrere Stunden habe er in der Tonne zugebracht und gehört, wie die Mordkommission gekommen sei. Die Beamten hätten seine Pistole gefunden und sich darüber unterhalten, wer wohl der Besitzer sein könne. Ein Beamter habe schließlich den Deckel von der Tonne gehoben und dabei sei er festgenommen worden. Am Donnerstag wird die Verhandlung fortgesetzt werden. Kopenhagen, Ansang Juni. Einer der seltsamsten Reisenden, die sich jemals der Mühe unterzogen haben, die Regionen des ewigen Eises jenseits des Polarkreises aufzusuchen, ist jetzt zurückgekehrt. Es ist dies Emanuel Petersen, ein bekannter dänischer Maler, der sich im Auftrag seiner Regierung fast sechs Jahre lang in Grönland und in den arktischen Gewässern auf gehalten hat. Daß diese Künstlerfahrt in den Regionen des ewigen Eises ein derart strapazenvoller Weg werden würde, hatte sich Petersen damals nicht träu men lassen. Denn vor sechs Jahren, als er aufbrach, hatte er seine Frau und sein kaum zwei Jahre altes Töchterchen mitgenommen. Und manches Mal während dieser sechs Jahre schien es so, als würde die Malerfamilie nicht mit dem Leben davonkommen. Das tollste und aufregenöste Erlebnis hatten sie, als das Gespann des Hundeschlittens, mit dem sie an der Grönlandküste reisten, durchging und auf das eisbedeckte Meer hinausraste, ohne daß es Petersen gelingen wollte, das Gespann zum Halten zu bringen. Die rasende Fahrt ging solange, bis das Gespann samt Menschen und Hunden in eine offene Wasserspalte stürzte. Erst jetzt gelang es Petersen, seine Frau und sein Kind in letzter Minute in Sicherheit zu bringen. Ein andermal, als Petersen ganz allein und ohne Waffe, einen Erkundungsspaziergang machte, siel den ahnungslosen Maler ein Eisbar an. Dem Maler blieb nichts anderes übrig, als vor dem überraschend schnellen Bären auszureißen und Das erste märkische Spargelfest in Beelitz Die berühomte Spargelstadt Beelitz hat am Sonntag zum ersten Mal das märkische Spargelfest gefeiert, daß von jetzt ab jedes Jahr am ersten Junisonntag festlich begangen werden soll.— In dem Festzug durch die Straßen der Stadt wurde auch dieser Nimmersatt mitgeführt, der unaufhörlich mit riesigen Spargelbündeln gefüttert werden mußte. „Es gibt nur den Adel der Arbeit“. Königsberg(Ostpr.) 5. Juni. Am Sonntag fand in Königsberg der erste Gautag der NSBO. Ostpreußen statt, an den der Reichsobmann der DSBO., Staatsrat Schumann, teilnahm. Gauleiter Oberpräsident Koch bat den Reichsobmann, die Ueberzeugung mit nach Hause zu nehmen, daß hier in Ostpreußen in der NSBO. eine nicht nur in äußerer Disziplin, sondern in ihrem tiefsten Wesenskern revolutionäre Truppe steht. Reichsobmann Staatsrat Schumann erklärte, das Gesicht Deutschlands müsse vom kapitalistischen Westen nach dem sozialistischen Osten gewendet werden. Wenn manche Leute noch glaubten aus einem Vorrecht der Geburt auf andere herabsehen zu können, so hätten sie innerlich schon unsere Fahne verraten. Sie hätten eben kein soziales Gewissen.„Es gibt keinen anderen Adel“, so erklärte Staatsrat Schumann,„als den der Arbeit“. hakenschlagend wie ein Kaninchen dem sernen Lager zuzulaufen. Der Bär gab zum Glück die Verfolgung des gewitzten Malers bald auf, da er nicht so rasch dessen Wendungen und Drehungen mitmachen konnte. Einmal trieb die ganze Malerexpedition mit Kind und Kegel tagelang aus einer abgebrochenen Eisschalle umher. Das Nahrungsmitteldepot befand sich ausgerechnet auf dem anderen Teil der Eisscholle. Alles, was sie an Eßwaren bei sich hatten, gab Petersen der Frau und dem Kind. Er selbst wurde, nachdem ihm eine schwierige Rettung gelungen war, durch die erlittenen Strapazen schwerkrank. Trotz aller Hindernisse und obwohl zahlreiche Bilder verloren gegangen sind oder in der Arktis kurz nach der Entstehung vernichtet wurden, es die künstlerische Ausbeute Petersen sehr umfangreich, und sie gewinnt dadurch noch an Wert, daß fast jedes Bild unter den schwierigsten Umständen entstanden ist. Obwohl er eine große Auswahl von Pinseln aller Art mitgenommen hatte, ließ sich kaum einer verwenden, da die Farben an den Pinselhaaren sofort festgefroren wären, obwohl Petersen sie zum Schutz gegen Anfrieren schon mit Petroleum„anmachte“. So ist sast jedes seiner zahllosen Bilder entstanden, indem er die Farben mit den Fingern auf die Leinwand auftrug. Die Bilder Emanuel Petersens sollen nach und nach in fast allen Hauptstädten Europas gezeigt werden. Zur Zeit wird eine Ausstellung seiner Bilder in London vorbereitet. 500=Jahrfeier der Mark Brandenburg in Halberstadt England will„keine Bombe in die europäische Arena werfen“. Es begründet die Aussetzung seiner Kriegsschuldenzahlung an Amerika Der hinterlistige Mord an den Polizeihauptleuten Anlauf und Lenk Der Maler im ewigen Eis Bilder, mit den Fingern gemalt— Wektlauf mit dem Eisbär Petroleum statt Wasserfarben Emigrantenhetze an der Saar Knox entziehl Polizeigewalt DRB. Saarbrücken, 5. Juni. Die marxistische und sonstige Emigrantenpresse, die aus durchsichtigen Gründen Terxorakte der Deutschen Front konstruieren will, brachte in größter Aufmachung die Meldung von der Beseitigung einer Fahne von der Geschäftsstelle der„SWV“ („Saarländische Wirtschaftsvereinigung") in Saarlouis und ähnlichen Vorfällen. Aus diesen Berichten klingt der Vorwurf durch, daß die Saarpolizei Ausschreitungen untätig zusehe. Ueber die tatsächlichen Vorgänge liegt folgende amtliche Mitteilung vor: Am Montag, gegen 13 Uhr, wurde in Saarlouis 2 die auf der Geschäftsstelle der„SWV“ gehißte Saarfahne durch unbekannte Täter abgeschnitten und entfernt. Zeugen des Vorfalls, die etwas über den oder die Täter hätten aussagen können, konnten bis jetzt nicht ermittelt werden. Der Geschäftsführer der„SWV“ Ortsgruppe Saarlouis 2, Richard Goerg, an dessen Haus die Flagge beseitigt worden war, begab sich sofort zu Dr. Hector, um über den Vorfall Bericht zu erstatten. Gegen 18 Uhr kehrte er in eine Stehbierhalle in der Bahnhofstraße ein und traf dort die Erwerbslosen Heinrich Fries und Geora Kiehn, die schon den ganzen Tag beim Zechen waren. Es entstand ein Wortwechsel, der in eine Schlägerei ausartete, wobei Goerg der Leidtragende war. Der Inhaber der Stehbierhalle entfernte die Streitenden Goerg erstattete sofort Anzeige bei der Polizei Saarlouis 2, die dann Fries und Kiehn sofort vernommen hat. Danach kehrte Fries wieder in die Stehvierhalle zurück. Gegen 21 Uhr kamen die beiden— anscheinend schwer betrunken— auf dem Nachhauseweg an der Wohnung Goergs vorbei und setzten sich auf den Treppenstufen nieder. Nach einer Weile sprang Fries plötzlich auf und schlug die Fenster der Geschäftsstelle der „SWV“ ein, ohne daß irgend ein neuer Streit vorangegangen wäre. Inzwischen war Dr. Hector aus Saarlouis am Tatort eingetroffen und wollte in anmaßendem Tone anordnen, daß die Gegenstände auf der Straße liegen bleiben sollten, bis sie durch das„Saarlouiser Journal“ photographiert worden seien. Die Polizei kehrte sich jedoch nicht daran. Nachdem noch die inzwischen zusammengekommene Menschenmenge zerstreut worden war, ging die Polizei zurück zur Polizeistelle, um die erforderliche Meldung zu erstatten. In dieser Zeit kehrte Dr. Hector mit einigen Gesinnungsfreunden wieder zurück und ließ die gesamten Gegenstände wieder aus dem Raum auf die Straße bringen, um die so gestellte Szenerie durch einen Photographen des„Saarlouiser Journals“, photographieren zu lassen. Fries und Kiehn, die schon kurz nach dem Vorfall in Saarlouis II festgenommen wurden, wurden heute nachmittag dem hiesigen Schnellgericht vorgeführt. Den Angeklagten wurde Landfriedensbruch und Sachbeschädigung vorgeworfen. Bei seiner Vernehmung schilderte Fries den Verlauf des gestrigen Tages, gab zu, daß er den ganzen Tag gezecht und erhebliche Quantitäten Bier zu sich genommen habe und eine Scheibe des „SWV“=Hauses eingeschlagen hätte, bestritt jedoch, daß er, wie in der separatistischen Presse geschildert, das Mobiliar auf die Straße geworfen habe. Dem gegenüber betonten zwei Zeuginnen, daß Kiehn und Fries das Mobiliar demoliert und es sodann aus dem Fenster geschleudert hätten. Da jedoch die Zeugen den Vorfall nicht selbst gesehen hatten und keine Augenzeugen geladen waren, stellte der Staatsanwalt fest, daß noch keineswegs erwiesen sei, ob wirklich die Sachbeschädigung durch die Angeklagten erfolgt sei. Das Verfahren wurde sodann an das ordentliche Gericht in Saarlouis zurückverwiesen. Aus diesem Bericht geht einwandfrei hervor, daß die Polizei voll und ganz ihre Pflicht getan hat. * DRB Saarlouis, 5. Juni. Der Präsident der Regierungskommission hat unter Berufung auf die Ausnahmeverordnung vom 20. Mai 1933 verfügt, daß die Polizeigewalt der Stadt Saarlouis dem Bürgermeister Dr. Latz entzogen und dem Landrat des kreises Saarlouis, Arweiler, bzw. seinem Stellvertreter übertragen wird. Ganz offenbar ist die Entscheidung des Präsidenten der Regierungskommission infolge der Hetzkampagne der Separatisten übereilt getroffen worden; denn die Verhandlungen vor dem Schnellrichter und die Feststellungen des Staatsanwalts, die den ganzen Vorfall als Angelegenheit betrunkener Personen bezeichnet hatten, hätte für eine derartig weitgehende Maßnahme keine ausreichende Grundlage geben können. Die dramatische Sitzung des Präsidiums der Abrüstungskonferenz. DRB Paris, 5. Juni. Der Genfer Sonderberichterstatter der halbamtlichen französischen Nachrichtenagentur schreibt zu der heutigen Sitzung des Präsidiums der Abrüstungskonferenz, daß man sehr weit in den Annalen nicht nur der Abrüstungskonferenz, sondern auch des Völkerbundes zurückblättern müsse, um eine so leidenschaftliche und oft sogar dramatische Sitzung wiederzufinden, wie sie heute das Abrüstungsbüro abgehalten habe. Wendung im Mordfall Prince Sensationelle Aussage eines Bürgermeisters— Polizeiinspektor Bonny Mittäter? DNB Paris, 5. Juni. Die Mordangelegenheit des Gerichtsrats Prince hat am Dienstag wieder eine neue Wendung genommen, die, wenn sich die Aussagen eines Zeugen bestätigen, als geradezu sensationell bezeichnet werden muß. Fuldaer Bischofskonferenz Der Eröffnungstag (Vergleiche unseren Bericht auf der 1. Seite) Julda, 5. Juni. Das feierliche Pontifikalamt am heutigen Eröffnungstage zelebrierte der Erzbischof von Padervorn, Dr. Kaspar Klein. Dichtgedrängt wohnten Tausende von Gläubigen der Feier bei. Sie lauschten insbesondere der tiefdurchdachten, hinreißenden Predigt von Bischof Dr. Bares von Berlin. In treffenden Worten umreißt der Kirchenfürst die hohe, richtungweisende Gestalt des heiligen Bonifatius, des Apostels der Deutschen als beispielgebend und aufwärts weisend auch für unsere Zeit. St. Bonifatius habe Germania zum großen christlichen Deutschland gemacht! Wir stehen fest mit Bonifatius zum Glauben und zur Kirche. Auch in dieser Stunde geht wieder Kraft und Segen von seinem Grabe aus. In seinen Ausführungen kommt Bischof Dr. Bares auf den wahren Sinn und Inhalt der Kirche zu sprechen. Er spricht von den ihr von Christus übertragenen drei Aemtern, dem Lehramt, dem Priesteramt und dem Hirtenamt: Bedingungslos und vowbehaltlos stellen wir uns auf den Boden der Kirche. Im Zeichen des heiligen Bonifatius stehen wir unverbrüchlich Der Bürgermeister einer kleinen Ortschaft in der Nähe der Mordstelle hatte am Tage nach der Auffindung der Leiche Princes eine Anzeige bei der Polizei gegen einen Automobilisten erstattet, der entgegen den Vorschriften mit über 50 Kilometer Stundengeschwindigkeit am Mordtage den Ort durchfahren hatte. Außerdem trug das Auto kein Nummernschild. In einer scharfen Kurve, wo der Wagen seine Fahrt verlangsamen mußte, hatte der Bürgermeister Gelegenheit, die drei Insassen genauer zu betrachten. Am heutigen Dienstag erklärte er vor dem Untersuchungsrichter von Dijon, er sei überzeugt davon, daß zwei Insassen des Wagens der Polizeinspektor Bonny und„Jo mit den grauen Haaren“ gewesen seien. Man erinnert sich, daß gegen den Polizeiinspektor Bonny im Zusammenhang mit der von ihm geleiteten Untersuchung in der Mordangelegenheit Prince die verschiedensten Gerüchte im Umlauf waren.„Jo mit den grauen Haaren“ ist derjenige, der Bonny unter ziemlich mysteriösen Umständen den größten Teil der Stavisky=Schecks überreichte und später ebenfalls verhaftet, dann aber wieder auf freien Fuß gesetzt wurde. Der Untersuchungsrichter von Dijon mißt der Aussage des Bürgermeisters so große Bedeutung bei, daß er sich am Dienstag sofort in die Ortschaft begeben hat, um an Ort und Stelle diese Aussage nachzuprüfen. Rennfahrer unter Anklage DNB London, 5. Juni. Der englische Rennfahrer Kaye Done erlitt kürzlich bei einer nächtlichen Trainingsfahrt mit seinem Rennwagen, auf der ihn sein Mechaniker Taylor begleitete, einen schweren Unfall, bei dem Taylor einen Schädelbruch, Kaye Done selbst dagegen nur leichtere Verletzungen erlitt. Taylor starb an seiner schweren Verwundung. Kaye Done wird sich, wie wir erfahren, deswegen demnächst vor einem ordentlichen Gericht wegen fahrlässiger Tötung zu verantworten haben. Bis jetzt 55 Tote geborgen Die Bergungsarbeiten in Buggingen DNB Buggingen, 5. Juni. Ueber den Verlauf der Bergungsarbeiten am Dienstag ist noch zu berichten. daß mit den gestern zutage gebrachten zehn toten Bergleuten und den bereits am Unglückstag geborgenen nunmehr 55 der verunglückten Bergknappen nach oben gebracht worden sind. Die Bergungsarbeiten werden am Mittwoch früh fortgesetzt. zur Kirche, ihrem Lehramt und ihrem Priesteramt. In ihnen wird die Gnade Christi sichtbar und wirksam. Das Hirtenamt, das dritte dieser Aemter, sei keine irdische Macht. Im Namen Christi fordere es das Recht zur Verkündigung der Wahrheit. Man könne ihm gegenüber nicht sagen:„Dieses oder jenes paßt mir nicht, das geniert unsere Begriffe und Triebe." Das Lehramt der Kirche fordere Freiheit der Gnade, Freiheit der Sakramentenspendung und Gottesdienst. Die Freiheit der Tugend fordere es, christlich zu leben, für den einzelnen, die Familie, die Gemeinschaft Schule, für das nationale und internationale Wieder ein neuer Roman, der die Herzen unserer Leser mitreißt: Wir beginnen übermorgen mit dem Abdruck des fesselnden Romanes aus der heder der gefeierten Schriftstellerin Helene Norbert DerWegder Maria Keim Es handelt sich dabei um die Schilderung von Leid, Entsagungen und Kämpfen, die die Liebe zu durchkosten hat. In ergreifender Weise erfahren wir von dem Optergang eines jungen Mädchens, dessen Stärke die Leidensschule erprobt. Hochschulüberfüllung auch schon im Mittelalter. Der Andrang zu den Hochschulen ist nicht erst eine Erscheinung der Neuzeit. Die berühmte englische Universität Oxford hatte im Jahre 1340 bereits 24000 Studierende, Bologna schon gegen Ende des 13. Jahrhunderts ungefähr 10.000, Paris 12000. Das sind für die damaligen Verhältnisse, entsprechend den damaligen Bevölkerungszahlen, außerordentlich viele Hörer, Auch Prag gehörte damals in die Reihe der großen Universitäten, erlitt aber 1409 durch Auswanderung der meisten Studierenden nach Leipzig einen Verlust, von den es nicht mehr zu seiner früheren Bedeutung emporzusteigen vermochte. Leben. Der hohe Redner schloß seine Ausführungen, indem er an die Zuhörer appellierte, gemeinsam in dieser Stunde vor den ernsten Beratungen der Bischöfe mit diesen die Hände und Herzen zu erheben und St. Bonifatius zu bitten, daß er uns stütze und halte: unser Leben und unsere Kirche. Nach der Predigt des Bischofs sangen die Gläubigen das mächtige Kirchenlied:„Fest soll mein Taufbund immer stehen". Wie ein Gelöbnis braust es durch den festlich erfüllten Dom. Dann hält Kardinal Bertram aus Breslau die Eröffnungsandacht zum Heiligen Geist und betet um seinen beratenden und erleuchtenden Beistand. Lausitzer Bauernadel aus Karls des Großen Zeit. Nach Feststellungen des sächsischen Staatsarchivs und des Institutes für Genealogi und Heraldik stammt die Familie des Oberlausitzer Erbhofbauern Spittang, die nach pfarramtlichen Urkunden mindestens seit 1603 auf ihrem Gute in Siebitz ansässig ist, von einem der ältesten wendischen Geschlechter ab, das der Ueberlieferung nach schon zu Karls des Großen Zeit bestand und eigenes Wappen führt. Ein unbekanntes Werk von Smetana. Das Stadttheater Bern brachte die bisher unbekannte Oper„Zwei Witwen“ von Friedrich Smetana zur Aufführung. Die heitere Oper hatte starken Erfolg. Die Wallenstein-Festspiele. Vom 17. Juni bis 12. August finden in Eger unter Leitung von Theo Modes, dem Direktor des St. Gallener Stadttheaters, die großen Wallenstein=Festspiele statt. 1 Das Oroße KURT REINHARD DIET2 Geheimnis DAS RAETSEL EINER NACHT Copyright 1934 by Literar. Büro Geppert-Pleau, Wien, 18 28. Fortsetzung. „Woy, mein lieber Junge, du mußt nicht zu hart urteilen. Ich bitte dich darum. Wir müssen uns die Lage vorstellen, in der Herr von Ammer sich plötzlich befand. Ich glaube, daß er völlig den Kopf verloren hatte, als er diesen unsinnigen Schritt tat. Dann konnte er nicht mehr zurück. In meiner Erbitterung drohte ich ihm mit Anzeige und allen Unangenehmlichkeiten und zeigte mich allen seinen teilweise sehr berechtigten Wünschen unzugänglich. Ich habe mir also auch eine gewisse Schuld beizumessen.“ „Du warst im Rechte, Vater", beharrte Wolf. Der Freiherr schüttelte leicht den Kopf.„Die menschlichen Leidenschaften, die guten wie die schlechten, sind stärker als alles Rechtsgefühl. Wir müssen in diesem Falle mit dem Maßstabe des Ewigmensch= lichen messen.“ Dr. Windhopp nickte zustimmend.„Sie haben recht, Herr von Wasow. In solchen Fällen versagen unsere Paragraphen, und auch wir Richter können nur eine befriedigende Lösung finden, wenn wir die menschlichen Seiten einer Tat berücksichtigen. Im vorliegenden Falle dürfte es gar nicht anders möglich sein. Ueber die reine Rechtslage dürfte der Herr Rechtsanwalt Ihnen gewiß bereits Ausklärung gegeben haben. Selbstverständlich gilt hier der Paragraph, der besagt, daß die zweite Ehe der Frau nach Rückkehr des totgeglaubten Gatten ungültig ist und die Rechte des ersten Mannes nicht erloschen sind. Herrn von Ammers Ehe war also ungültig geworden mit dem Augenblicke Ihrer Rückkehr und Anerkennung.“ „Darüber hatte ich mich bereits unauffällig während meines Aufenthaltes in Berlin unterrichtet. Schließlich stand aber die letzte Entscheidung über die Aufrechterhaltung dieser neuen Ehe nicht allein bei mir. Vierzehn Jahre, Herr Richter, sind eine lange Zeit, und..“ „Mutter liebt nur dich, immer noch, Vater, und hat allezeit nur dich geliebt", warf Baron Wolf mit leuchtenden Augen ein.„Ich weiß es.“ Ueber das verhärmte Antlitz des Mannes im Silberhaar glitt ein Leuchten.„Wie kannst du das wissen, mein guter Wolf?“ sagte er lächelnd, mit einem Blick inniger Liebe.„Dein gutes Herz verleitet dich dazu, alles mit einmal im nosigsten Lichte zu sehen. Du willst mir eine Freude machen und mich trösten.“ Wolf schüttelte heftig den blonden Kopf und lächelte nun auch.„Nein, Vater, du irrst. Mutter hat es mir gestern selbst gesagt!" „Weiß sie denn, daß ich am Leben bin?" fragte der Freiherr erschrocken und gespannt. „Nein, Vater, noch weiß sie es nicht. Ich schwieg auch ihr gegenüber.“ „Woher wußten Sie, Herr von Wasow, mit solcher Bestimmtheit, daß Ihr Herr Vater lebte und daß er auf Oberrieden war?" fragte der Untersuchungsrichter. „Sie müssen es doch irgendwie erfahren oder Ihren Herrn Vater gesehen haben?" „Eigentlich geschah keines von eiden, Herr Doktor. Es ist eine sehr seltsame Geschichte, und ich weiß nicht einmal, ob man mir Glauben schenken wird.“ „Sprechen Sie, bitte.“ „As die beiden Schüsse fielen, befand ich mich am Fuße der Treppe, die zum oberen Stockwerk führt. Ich kam von Christa, meiner Schwester. Ich lief zur Bibliothek und fand Herrn von Ammer tot auf. Ich weigte mich tief über ihn, um festzustellen, ob noch Hilfe möglich sei. Mein Blick fiel auf die geöffneten Augen des Toten, die vom Licht der Tischlampe eigentümlich überglänzt waren. Auf der Augennetzhaut sah ich mit unbeschreiblicher Deutlichkeit ein Bild— das Antlitz meines Vaters! Winzig klein nur, aber so klar, daß ich keine Sekunde im Zweifel sein konnte. Ein furchtbarer Schrecken erfaßte mich. Mit zitternder Hand drückte ich dem Toten die Augen zu, damit niemand außer mir die Entdeckung machen sollte. Dann rannte ich völlig verwirrt und ratlos durch die kleine Seiten pforte ins Freie.“ Der Freiherr war sehr bleich geworden.„Mein Bild im Auge des Toten“, sagte er leise und erschüttert, als Wolf von Wasow geendet hatte.„Wie wundersam spielt das Schicksal.“ „Es liegt kein Anlaß vor, an der Aussage des Herrn Wolf v. Wasow zu zweifeln“, nahm der Staatsanwalt das Wort.„Die Untersuchungen über solche Augennetzhautbilder gehen bis in die siebziger Jahre zurück. Seit einem runden halben Jahrhundert besteht über ihre Möglichkeit kein Zweifel mehr. Es ist erwiesen, daß die Netzhaut besonders bei angstvoll gereizten Nerven die Fähigkeit besitzt, einen Menschen oder einen Gegenstand abzuspiegeln und, wie eine photographische Platte, zu verarbeiten uno zu fixieren. Ich las einen Bericht des Direktors des kriminalwissenschaftlichen Instituts an der Universität Köln, Professors Bohne; danach kann das Bild auf dem Augenhintergrund solange erhalten bleiben, wie die Netzhaut keinen zersetzenden Einflüssen ausgesetzt ist.“ „Ein solches Netzhautbild hat in dem vor einigen Jahren aufsehenerregenden Mordprozeß Angerstein mit zur Entdeckung und Ueberführung des Täters beigetragen", warf der Rechtsanwalt ein.„Das erstarrte Auge eines der Opfer Angersteins hat damals dessen Gesicht und seine Hand mit erhobenem Beil gezeigt.“ Dr. Windhopp blickte den Baron Wolf an.„Konnten Sie denn in jenem Augenblick das Antlitz Ihres Vaters so sicher erkennen? Kam Ihnen nie der Gedanke, daß Sie sich getäuscht haben könnten?“ „Nein, Herr Doktor. Ich hatte mir vor einigen Jahren von einer Feldaufnahme meines Vaters eine Vergrößerung anfertigen lassen. Es war eine Grup penaufnahme gewesen, und ich ließ nur den Kopf meines Vaters vergrößern. Dieses Bild steht in meinem Zimmer auf dem Nachttisch. Seit Jahren steht es dort, und ich habe es täglich vor Augen. Ich konnte mich also nicht täuschen. Außerdem verschaffte ich mir am nächsten Abend noch einen Beweis, der jeden Irrtum ausschloß. Ich hatte beobachtet, wie Herr von Ammer am Abend des Unglückstages verstohlen einen Zettel las und diesen bei meinem Eintreten ins Bibliothekzimmer erschrocken in die Tasche steckte. Diesen Zettel entnahm ich der Kleidung Herrn von Ammers, während er im Wohnzimmer aufgebahrt lag. Ich erkannte die Schrift meines Vaters. Nun waren auch die letzten Bedenken geschwunden. Allerdings blieb mir auch dann noch alles ein Rätsel.“ „Sie gingen nach dem Vorfall zu dem Gutsförster Gerlich. Machten Sie ihm Mitteilung von Ihrer Entdechung?“ Baron Wolf zögerte.„Muß ich diese Frage beantworten, Herr Doktor?“ Dr. Windhopp lächelte ein ganz klein weng.„Ich verzichte auf eine Antwort. Aber eine andere Frage werden Sie mir gewiß beantworten. Sie fragten in der Nacht nach dem Vorfall den Arzt Dr. Ressel, ob er nichts Verdächtiges an dem Toten wahrgenommen habe. Bezog sich diese Frage auf das Bild im Auge des Herrn von Ammer?“ „Jawohl. Meine größte Angst war es, daß man die gleiche Entdeckung machen könnte, wie ich sie gemacht hatte.“ Dr. Windhopp wandte sich an den Freiherrn Karl Ferdinand von Wasow.„Wollen Sie nun Ihre Aussagen fortsetzen, Herr von Wasow?“ „Ich befand mich also im Turmzimmer. Aengstlich vermied ich, von dem Manne, der mir täglich in den Abendstunden ein— übrigens vorzügliches— Essen brachte, gesehen zu werden. Einige Tage vergingen, ohne daß sich etwas geändert hätte. Herr von Ammer schickte mir Zigarren, Zigaretten und Bücher. Zweimal besuchte Herr von Ammer mich. Unsere Unterredungen führten zu keiner Einigung. Ich bin der Ansicht, daß Herr von Ammer mir nicht ganz traute. Meine Nerven begannen gegen die ungerechtfertigte Haft zu rebellieren. Ich wußte natürlich, wo ich mich befand, und auch, daß der Geheimgang vorhanden war. Dieser unterirdische Gang und die Geheimtüren stammen aus alten Zeiten her. Mein Bruder August ließ sie aus Spielerei, vielleicht als besondere Sehenswürdigkeit, vor langen Jayren wieder instand setzen. Ich selbst sah immer nur eine gewisse Gefahr darin, zumal für meine Kinder, und verschwieg sie deshalb sorgfältigst. Dieser Gang führt...“ Dr. Windhopp unterbrach den Sprecher.„Der Gang und seine Geheimnisse sind uns bereits bekannt, Herr von Wasow. Eine sehr tapfere, liebenswerte junge Dame, die nicht an eine Schuld des Barons Wolf glauben wollte, entdeckte sowohl das Turmzimmer wie auch den Geheimgang.“ Der Freiherr von Wasow blickte seinen Soh mit einem feinen Lächeln an, aus dem mehr Liebe, Stolz und Beglückung sprach, als hunderte Worte hätten sagen können. Wolf von Wasow stand neben dem Stuhl seines Vaters. Er errötete leicht, als er erklärte:„Es war Erika von Sporr, Christas Freundin— seit gestern meine liebe Braut...“ Der Mann im Silberhaar, der jetzt so seltsam junge und leuchtende Augen hatte, griff nach der Hand seines Jungen und drückte sie heftig. Es war eine Bewegung, die von den anderen Anwesenden kaum zu bemerken war.„Ich sehe, daß Ihnen alle Nebenumstände bereits bekannt sind, meine Herren Richter", nahm er wieder das Wort.„So kann ich mich jetzt ruhig auf das Wichtigste beschränken. Ich hatte am Abend des 19. eine Nachricht an Herrn von Ammer gelangen lassen, in der ich ihm erklärte,daß ich mich nicht länger seinem Willen unterwerfen werde. Ich war sehr erregt an diesem Tage, und es war mir alles gleich. Ich hatte die feste Absicht, durch den Geheimgang im Schlosse zu erscheinen, falls Herr von Ammer nicht kommen und sich endgültig mit mir einigen würde. Als er um zehn Uhr nicht im Turmzimmer erschienen war, packte mich eine maßlose Erbitterung. Ich drang durch den Gang in die Bibliothek ein. Dort fand ich Herrn von Ammer allein. Er sprang entsetzt auf. als er meiner ansichtig wurde, schrie fast:„Was wollen Sie hier? Gehen Sie sofort zurück oder es gibt ein Unglück! Gleich wird Wolf wieder hier sein!“ Ich antwortete: Das ist mir gleich. Ich verlange jetzt mein Recht und Rechenschaft!“ Köln, den 6. Juni 1934 Was gibts Nleues) Mit dem Eintritt der wärmeren Jahreszeit werden die Beschwerden über die Inbetriebnahme der Lautsprecher mit voller Lautstärke bei geöffneten Fenstern und nach 22 Uhr laut. Die Beschwerden sind in den meisten Fällen berechtigt. Der Polizeipräsident macht darauf aufmerksam, daß ein derartiges Spielenlassen von Grammophonen und Lautsprechern verboten und strafbar ist. Entgegen anders lautenden Nachrichten bestätigt die Industrie= und Handelskammer zu Köln, daß der Herr Regierungspräsident laut einem der Kammer erteilten schriftlichen Bescheid den Beginn für den diesjährigen Saisonschlußverkauf auf den 23. Juli festgelegt hat. Der preußische Ministerpräsident hat den Eheleuten Friedrich und Margarethe Strott in Köln a. Rh. aus Anlaß ihrer 65jährigen Ehejubelfeier am 5. Juni 1934 ein Glückwunschschreiben und ein Ehrengeschenk überreichen lassen. Butter=Liebhaber entwendeten in der Lechenicher Straße von einem Fahrrad einen Zinkkasten mit 39 Pfund Butter. Der Zinkkasten befand sich in einem besonders abgeschlossenen Kasten, den die Täter mit Gewalt geöffnet haben. In der Nacht wurde in der Zeughausstraße von einer Giebelwand ein Reklameschild abgerissen und gestohlen. Vor etwa 14 Tagen wurde dem Geschädigten schon einmal das Schild vom Giebel entwendet. Zuwachs im Kölner Zoo Vom Nürburgring kommend, machten die Herren einer„Tönenden Wochenschau," die wir schon früher im Kölner Tierpark sahen, auf der Riehler Straße Zwischenstation, um schnell noch ein paar hübsche Aufnahmen mitzunehmen. Wer eignet sich zu solchen Aufnahmen besser als Affen? Eine kurze Rücksprache mit Direktor Hauchecorne, der natürlich wie immer für derlei schnell zu haben war, und dann ging's los. Zum Schauplatz der Handlung wurde die kleine Wiese in der Nähe des Vogelkäfigs auserwählt. Als freiwillige Statisten stellte sich eine untere Volksschulklasse bereitwilligst zur Verfügung, und als Hauptdarsteller wurden die beiden putzigen Schimpansen des Zoos mobil gemacht. In die Chargenrollen mußten sich die niedlichen Shetlandponies und zwei irgendwoher aufgetriebene Zicklein schicken. Nachdem auf besagter Wiese alles tonfilmgerecht aufgebaut war, kam die obligate Regiebesprechung. Irgendetwas mußte schließlich in Ermangelung eines Drehbuches den Gang der Dinge beschleunigen. So geriet man auf zwei große Gummibälle, die im weiteren Verlauf des Geschehens das A und O aller Regieeinfälle und komischen Situationen wurden. Nach eifrigem Hin= und Herdrehen des Herrn an der Kamera ging die Geschichte los, das heißt, wann sie eigentlich richtig los ging, das wußte keiner der Umstehenden recht. Das erwartete große Zeichen blieb aus, und derweilen amüsierten sich die beiden Affen mit den Gummibällen, und die umstehenden Kinder wieder über die Affen. Es wäre ein ständiger Kreislauf geblieben, wenn nicht einer der Schimpannsen auf die Idee gekommen wäre, die Handlung durch wohlgezielte Würfe auf die kleinen Ponies etwas zu beleben, die übrigens auf diese Würfe davonrennend reagierten. Mit einem Male war das Ganze vorbei, denn der emsig drehende Kameramann erklärte plötzlich, wunderschöne Aufnahmen jetzt in Hülle und Fülle zu haben. Eine Weile ließ man die Affen noch an der Leine gehalten herumtollen, aber inzwischen hatte sich das Interesse der ebenfalls anwesenden Presseleute bereits auf die Neulinge des Zoos konzentriert, die einige hundert Meter davon entfernt aus großen Kisten und in die Käfige verladen wurden. Als erstes hüpte etwas unbeholfen und nachgeschoben ein australisches Känguruh=Weibchen heraus, das zu Zuchtzwekken importiert war und im Zoologiebuch unter den Riesenkänguruhs ausgezeichnet steht. Ein wenig später folgte ihm ein weiteres Paar in allerdings verkleinerter Ausgabe: Es waren zwei Bergkänguruhs, die wir nicht mehr in Köln sahen, und die den Betrieb an der Riehler Straße weiter beleben sollen. Der Anblick der nächsten Neulinge war weniger posierlich: Zwei noch junge Warzenschweine, ebenfalls ein Pärchen, schnauften aus den Kisten und verkrochen sich eiligst im Stroh. Als letztes kam ein Leopardenweibchen aus Ostafrika, das auch zur Aufzucht bestimmt ist, und heute werden wir diese Viecher alle bereits im Freien bewundern können. hate Liste der Verkehrsunfälle Auf dem Sachsenring wurde eine Frau aus der Karthäusergasse von einem Motorradfahrer angefahren und schwer verletzt. Bei dem Anprall stürzte der Fahrer und zog sich ebenfalls Verletzungen zu. Er wurde mit einer Gehirnerschütterung und Verletzungen im Gesicht und die Frau mit einem rechten Knöchelbruch und Fleischwunden in das Augustinerkloster eingeliefert. Die Schuldfrage ist noch nicht geklärt. An der Ecke Schönhauser= und Koblenzer Straße stießen ein Motorrad und ein Personenkraftwagen zusammen. Der Motorradfahrer stürzte und mußte mit schweren Beinquetschungen in das Antoniushospital eingeliefert werden. Das Motorrad wurde so stark beschädigt, daß es abgeschleppt werden mußte. Die Ursache des Unfalles steht noch nicht fest. Ein Festtag in der Stolkgasse Der Provinzial der deutschen Lazaristen, P. Dr. Wilhelm Stienen, im Schmuck des Silberkranzes derprüm. Aber bald zoge Wir leben in Köln augenblicklich wieder in der ihn wieder nach Rom heit der Pfarrprozessionen, der Pfarrkirmesfeiern. Das und so wirkte er ab 1921 als Assistent am Internatio= sind alte. sehr alte Feste echten. aus tief re nalen Studienhaus. Zugleich war er Mitglied des Sinn fließenden Volkstums, wie man sich nich Zentralrates des„Opus S. Petri“ und setzte sich als und nicht deutlich genug ins Gedächtnis zurückrufen solcher auch an der„Propaganda“ für die Heranbildung des einheimischen Klerus in den Missionen ein In Rom nahm er sich auch tatkräftig der Deutschen kann. Wir Kölner selbst mögen diese Dinge sehr oft garnicht mehr so recht aus ihrem Herkommen und in ihrem ewig neuen Sinn erkennen. Aber wenn wir an. Er war ein eifriger Förderer der deutschen Ko= dann leser, wie ne im Jahre 1934 auf einen Auslonie, was auch der deutsche Botschafter anzuerkennen und zu schätzen wußte. landsdeutschen wirkten, was dieser Auslandsdeutsche aus Afrika und alte Kölner einem Kölner AltPfingsten 1932 kehrte er in seine Heimat zurück; sg#tntge ichrieß so dürfte sic unser Beer kam als Provinzial der deutschen Ordensprovinz stadrpgarrer schrieb, st. da#te sio, „ z o g e n s= w u ß t s e i n d o c h w i e d e r u m e i n i g e L i c h t e r e r h e l l e n. S o der Lazeristen nach Köln. Seither hat er ein jege reiches Wirken entfaltet. So gründete er in Köln das deutsche Noviziat wieder neu und erwarb in sagt dieser alte Kölner aus der Fremde(und wir wollen seinen Zeilen garnichts hinzusetzen, weil das Trier die ehemalige Maximinenkaserne, wo Ostern die Wirkung nur abschwächen wurde): dieses Jahres das Scholastikat eröffnet wurde So nimmt es nicht wunder, daß die Zahl der Gratulanten zum gestrigen Feste überaus zahlreich war. Morgens fand ein feierliches Amt in der Klosterkapelle mit feierlichem Te Deum statt. Hierzu waren bereits viele Mitbrüder und Vertreter der Häuser der Provinz erschienen. Vom Kölner Klerus nahmen Stadtdechant Prälat Dr. Lövbel und Diözesundirektor Meinertz teil. Nachher wollte die Kette der Gratulanten kein Ende nehmen. Der Stadtdechant überbrachte die Glückwünsche der gesamten Stadtgeistlichkeit, Dipl.= Kaufm. Beike. als Korporationsführer und stuc med. Deckers als Senior die Glückwünsche der Korporation„Suevia“, die an Pater Stienen eine wertvolle Stütze hat. Außerdem hatten sich Oberbürgermeister a. D. Gielen als Vertreter des Kölner Philisterzirkels„Häuschen“ und eine Abordnung der „Als alter Kölner bin ich für einige Tage in meiner Vaterstadt und sah die prachtvolle und erhebende Pfarrprozession Ihrer Pfarre. Erhebend und ergreisend ist ein solch frommer Umzug durch die Straßen der Stadt. Noch nie hat mich ein Umzug so ergriffen, wie diese Prozession durch die alten Straßen der Stadt. Ganz besonders ergriff mich die Verbundenheit der Anwohner der Straßen; ich glaubte einen Blick ins Paradies der Ewigkeit zu tun, als ich das sah! Was sind Ihre Pfarrkinder mit Ihnen, mit der Kirche und unserem großen Gott so eng und innig verbunden! Herrlich, solche Menschen! Einfache, arme Leute mit goldenen Herzen und einem festen katholischen Glauben! Schön! Ich darf dazu gratulieren. Als kleines Kind kam ich von hier fort und lebte bis heute in Afrika, von wo ich vor einiger Zeit nach hier P. Provinzial Dr. Stienen. In dem mitten in der Altstadt, in der Stolkgasse elegenen Kloster der Lazaristen feierte gestern der srovinzial der deutschen Ordensprovinz, Pater Dr. Wilhelm Stienen, sein silbernes Priesterjubiläum. Es war das ein großer Tag nicht nur für das Kölner Haus dieses bedeutenden Ordens, sondern für die ganze deutsche Provinz. Denn Pater Stienen, weithin bekannt und geschätzt, ist eine Führernatur im edelsten Sinne. Einige Zeilen über seinen Lebenslauf: Im Rheinland geboren, begab er sich 1909, nach seiner Weihe, nach Rom. Dort oblag er den juristischen Studien und promovierte auch zum Dr. jur. can. Nach der l#„ Studienzeit ging er an eines der Reformseminarien St. Vinzenzhospitals in Nippes. Besondere Freude Papst Pius' X. nach Sizilien. Der Ausbruch des bereitete dem Jubilar ein Telegramm des deutschen Krieges traf ihn in Frankreich auf einer Ferienreise. Botschafters beim Vatikan. Bergen, des Botschafts Er wurde dann dort bis zum Ende des Krieges in=rats Klee. des Obersekretärs der Botschaft, Kle terniert. Nach dem Kriege kam er als Professor anbanowski und des Domproptes von Münster, Prä das Scholastikat der deutschen Provinz nach Nie= laten Dr. Donders. Engländer in Köln Eine wichtige Rundreise—. Holländer und Belgier folgen Schwestern des Vinzenzhospitals Nippes eingefunden. kam, um mir meine alte Heimat anzusehen. Ich nehme Sehr zahlreich waren auch die Glückwunschtele= wunderbare Eindrücke und Erinnerungen mit von gramme und=schreiben. So übermittelte ein Brief Ihrer herrlichen Feier. Sr. Eminenz, des Herrn Kardinals ein Glückwunsch= Gott segne Sie und Ihre Pfarrkinder und erhalte telegramm des Papstes; der Oberhirte führte dort u. a. aus:„Diese hohe päpstliche Ehrung zeigt aufs neue, welcher Wertschätzung Sie sich in den Augen Seiner Heiligkeit erfreuen, die Sie in ihrer Nähe so manches Jahr in Ihrer priesterlichen Tugend und Tüchtigkeit hat beobachten können, und die auch jetzt. da Sie in die Heimat zurückgekehrt sind, an Ihrem Ergehen und Wirken in väterlicher Liebe Anteil nimmt“. Ferner trafen Telegramme von verschie„ denen Prälaten der„Propaganda“ ein, darunter von grauen Flieger zusammen mit den HSitterjungen, aus Exzellenz Erzbischof Salotti, ferner von Dom= veren Fluschteizungen, de kapitular Prälat Dr. Lenne, vom Aerztekreis des nommen wird, fur den Flugsport sammeln, so mogen „„„ unsere Volksgenossen bedenken, daß sie die Pflicht haben, mitzuhelfen am Wiederausstieg unserer Fliegerei. diese wunderbaren Gebräuche der frommen Prozessionen. Ein gutes Volk sind unsere deutschen Katholiken!“ angedeihen lassen, so daß örtliche Werbeveranstaltungen und Sammlungen überall zugelassen sind. Wenn in den Tagen dieser Werbewoche die blauVerkehrswerbung hat ihren wirtschaftlichen Zweck. Darüber hinaus aber auch ihre politische Aufgabe: Ausländer, die von Deutschland aus ermuntert werden, zu uns zu kommen, sollen sich überzeugen, daß es im neuen Deutschland ganz anders aussieht, als Emigranten, die Grund hatten. uns den Rücken zu wenden, mit falschen Anschuldigungen glauben machen wollen. Es gibt in Berlin eine Reichsbahnzentrale des Reiseverkehrs. Sie hat Zweigstellen in großen Städten jenseits der Grenze. Die Berliner Strafen für Wohlfahrtsbetrüger Vor wenigen Tagen stand ein Wohlfahrtsempfänger vor den Schranken des Gerichtes, der mit seiner Frau und Tochter seit Jahren Wohlfahrtsunterstützung bezog. Bei Aufnahme in Unterstützung hatte er sich, wie dies jeder Wohlfahrtsempfänger tun muß, durch Unterschrift verpflichtet, jede Aenderung in seinen Einkommens= und Familienverhältnissen dem Wohlfahrtsamt sofort und unaufgefordert bekannt zu geben. Dieser Verpflichtung ist er jedoch nicht nachgehochbefriedigt zeigten, sagten das gerne zu. Sie besichtigten dann das Rathaus, um von dort aus zu„ Sehenswürdigkeiten Kölns wie Grüngürtel, Stadion, skommen, als er aus einer Erbschaft 750 Mark BarMülheimer Brücke und anderem geführt zu werden. geld erhielt. Auch als er im Besitze des Geldes war, Man hat Anlaß, zu hoffen, daß die wohlorgani= ging er ruhig weiter zur Kreisstelle und hob an den sierte Rundreise der englischen Reisebürovertreter Zahltagen seine Unterstützung ab. Bis eines Tages schon in diesem Sommer noch ihre ersten guten Früchte da, Verhängnis nahte, als nämlich das Wohlfahrtsfür die Hebung des Fremdenverkehrs, also auch in amt von der Erbschaft Kenntnis erhielt. Bei den nun Köln, bringt. Die Kölner Verkehrswerbung im besonZentrale veranstaltete jetzt für die Vertreter der deren wirkt sehr gut. Die glückliche Idee des Vernamhaftesten, englischen Reisebüros kehrsvereins, den Hochzeitsreisenden, die nach Köln eine Rundreise durch Deutschland, die in 13 /kommen, Vergünstigungen zu gewähren, hat in Form Tagen abgewickelt wurde. Unter Führung und Betreu= der in der Kölner Presse erschienenen Berichte schon ung eines Vertreters der Reichsbahn sahen die Eng= verkehrswerbend bis ins Ausland ihre Wirländer Bonn, St. Goar, Nürnberg, Garmisch=Partenkirchen, Oberammergau, München, Dresden, Berlin und gestern zum Schlusse Köln. Das Reiseprogramm war von Berlin zusammengestellt. Im Muschelsaale des Rathauses in Köln wurde die schon etwas zusammengeschmolzene Vertretergruppe im Namen der Stadt vom Direktor des Verkehrsvereins, Herrn Böckem. mit freundlichen Worten des Willkommens begrüßt. Er knüpfte an seine mit Liebenswürdigkeit und Höflichkeit von den Engländern erwiderten Worte die Bitte, die Herren möchten daheim werben für den Besuch Deutschlands. Sie möchten die von ihnen anerkannten guten Eindrücke, die sie mit über den Kanal nehmen, ihren Landsleuten vermitteln als Eindrücke von einem Deutschland, in dem Ruhe und Ordnung herrschen. Die englischen Besucher, die sich über das Gesehene Sorge tragen. kung geran. und zwar ganz allgemein. Dafür liegen, zum Teil originelle. Beweise vor. Davon abgesehen bewährt Köln auch sonst seine starke Anziehungskraft. Am 12. Juni wird eine größere Anzahl Holländer erwartet. Besonders bemerkenswert(und wiederum auch unter politischen Gesichtspunkten wichtig wie erfreulich) ist die Tatsache, daß die belgische Staatsbahn demnächst für Reiselustige ihres Landes— also in der Zusammensetzung der Reisegesellschaft ganz zwanglos— Sonderzugfahrten nach Deutschland veranstaltet. So werden mit einem ersten dieser Züge am Sonntag, dem 17. Juni, morgens ½7 Uhr. rund 1000 Belgier am Hauptbahnhof antommen und nach Köln einströmen. Für freundliche Bewillkommnung auch dieser Gäste wird die Stadtverwaltung Warum Luftfahrt=Werbewoche? In der Zeit vom 1. bis 8. Juni wird die all jährlich stattfindende Deutsche Luftfahrt Werbewoche im ganzen Reich veranstaltet. Ent sprechend dem Ausschwung unseres Luftsports im letzten Jahr wird sie in erheblich größerem Umfang als bisher durchgeführt werden. Sie soll ein machtvolles Bekenntnis des ganzen deutschen Volkes für die deutsche Luftfahrt darstellen. Noch ist unsere Fliegerei nicht Allgemeingut der Nation, viele unserer Volksgenossen stehen ihr noch fremd gegenüber und haben ihre große Bedeutung für unser Vaterland noch nicht erfaßt: Die Ausübung des Luftsports ist nicht Selbst zweck, sondern dient allein der Erhaltung unseres Vaterlandes. In schwerem Kampf hat sich unsere Fliegerei in den 14 Jahren nach dem Kriege notdürftig durchringen müssen, ohne aus die Hilfe und das Verständnis der damaligen Regierungen rechnen zu können. Mit dem Sieg der nationalsozialistischen Revolution begann auch für sie eine bessere Zeit. Eine schöne Zukunft liegt nun vor ihr, eine Zukunft, die ihr den Erfolg mühevoller Arbeit bringen muß und wird. An Stelle selbstloser Aufopferung einzelner Flugbegeisterter schafft jetzt ein straff durchorganisiertes Ganzes in gemeinsamer Arbeit eine neue Luftfahrt. Kameradschaft und Pflichtbewußtsein bilden den Grundstock dieser neuen Entwicklung. Mit besonderem Nachdruck soll die diesjährige Deutsche Luftfahrt=Werbewoche betonen, daß die deutsche Fliegerei lebt und an dem Wiederaufbau unseres Volkes an führender Stelle mitarbeitet. Der Deutsche Luftsport=Verband sieht es deshalb als seine Pflicht an, an das Gewissen eines jeden Volksgenossen zu appellieren und durch diese große über das ganze Reich ausgebreitete Veranstaltung zu beweisen, daß das Volk eines Richthofen, Boelcke und Immelmann und all der Pioniere der Luftfahrt sich fliegerischen Geist bewahrt hat, dem Manne dankbar ist. der es zu neuem Ansehen geführt hat und den festen Willen hat, Luftsport und Luftverkehr weiter auszubauen im friedlichen Wettbewerb der Nationen. Die Reichs= und Landesbehörden haben dieser großen Werbekundgebung weitestgehende Unterstützung sofort einsetzenden Ermittlungen stellte sich dann heraus, daß der Mann während der ganzen Unterstützungszeit Schwarzarbeit verrichtet und dauernd Nebenverdienst hatte. Dieser kaltblütige Betrüger wurde wegen des unverantwortlichen Mißbrauchs öffentlicher Gelder zu zwei Monaten Gefängnis verurteilt. Es hatte sich noch ein Mann vor Gericht zu verantworten, der ebbenfalls seit vielen Jahren Wohlfahrtsunterstützung bezog. Er stand immer schon im Verdacht. Nebenverdienst zu haben. Bei der Kreisstelle bestritt er jedoch irgend welchen Nebenverdienst. Es konnte nie festgestellt werden, daß der Mann Nebenarbeiten ausführte. Jetzt stellte sich heraus, daß dieser Wohlfahrtsempfänger bereits seit zwei Jahren als Kuchenverkäufer tätig war Durch Verschweigen dieser Nebeneinnahme hat er das Wohlfahrtsamt um 450 Mark geschädigt. Erschwerend kommt in diesem Falle noch hinzu, daß der Mann sich nicht einmal durch die öffentliche Warnung von Juli 1933, die ihm bei sofortiger Bekanntgabe seines Nebenverdienstes Straffreiheit garantierte, zu einer Angabe seiner Nebenbeschäftigung bequemte. Der Richter verschloß sich sämtlichen Entschuldigungsgründen, wie dies bei solchen Schädlingen unbedingt notwendig ist und verurteilte ihn zu drei Monaten Gefängnis. Warnung an wilde Siedler Das städtische Presseamt Köln teilt mit: Die Stadtverwaltung hat seit langem umfangreiche Maßnahmen getroffen, um die sog. wilden Siedler, d. h. Personen, die ohne baupolizeiliche Genehmigung, sich eine Wohnbaracke meist in Schrebergärten oder auf Lagerplätzen errichtet haben, zu entfernen. Alle diese Maßnahmen bleiben aber ohne Erfolg, wenn den Anordnungen der Verwaltung zuwider, immer wieder neue Personen hinausziehen. Es wird daher nochmals ausdrücklich davor gewarnt, ohne die Genehmigung der Baupolizei eine Wohnbaracke zu errichten. Das Wohlfahrtsamt weist außerdem ausdrücklich darauf hin, daß allen Hilfsbedürftigen, die entgegen den ergangenen Anordnungen wild siedeln, sofort die Unterstützung entzogen wird. Personen, die draußen hilfsbedürftig werden, erhalten keinerlei Unterstützung, wenn sie ohne Zustimmung der Baupolizei hinausgezogen sind. Allen Siedlungswilligen steht überdies die Siedlungsberatungsstelle in Köln. Schildergasse, Ehapehaus. Zimmer 306 mit Rat und Tat zur Seite. Bevor irgend welche Siedlungspläne in Angriff genommen werden. wird dringend empfohlen, die Siedlungsberatungsstelle aufzusuchen. Wohltat des Regens Vom Kölner Hauptmarkt Die wohltätige Wirkung des am Samstag niedergegangenen Regens konnte man auf dem Hauptmarkt deutlich wahrnehmen. Durch die anhaltende Trockenheit war das junge Gemüse vielfach dem Verdorren nahe und daher unansehnlich. Wenn der Regen auch nicht tief genug in die Erde dringen konnte, so hat er doch allgemein die Feld= und Gartenfrüchte neu belebt. Alles sah wieder frisch aus. Auch die von den Marktbeschickern mitgebrachten Blumen hatten ein freundlicheres Aussehen und verbreiteten einen köstlichen Duft. Die Zufuhren in Salat, Wirsing, dicke Bohren, Erbsen, Mangold, Kohlrabi usw. waren in diesem Jahre nie so reichlich wie heute Die Maratbeschicker mußten sich eng zusammenschließen, um die Waren alle unterzubringen, obschon am Rhein teilweise der Bürgersteig mitbenutzt wurde. In den ersten Marktstunden wurde viel für auswärtige Bezirke gekauft, denn in der Nacht sah man zahrreiche Kraftwagen, die mit auf dem Kölner Markt gekauften Waren beladen waren, nach allen Richtungen davonfahren. Dann aber flaute das Geschäft erheblich ab, denn angesichts des Riesenangebotes hielten die Kauflustigen zurück und dann blieb den Landleuten nichts anderes übrig, als die Preise immer wieder herabzusetzen. Allein aus der Endenicher Gegend kamen gestern etwa 400 Riesenkörde mit Wirsing. Rübstiel und Kohlrabi am Sassenhof an. Diese Körbe enthalten je 3½—4½ Zentner Gemüse. Die Waren konnten ziemlich glatt abgesetzt werden. Zum Ueberfluß aber trafen kurz nach 7 Uhr noch mehrere Wagen Gemüse und Obst vom Bonner Markt am Sassenhof ein. Während zu Beginn des Marktes für Kopfsalat noch —5 Pfg. erzielt werden konnte, wurde er gegen Schluß des Marktes vielfach zu 2 Pfg das Stück angeboten. aber nicht verkauft, so daß noch ziemliche Mengen Salat wieder abgefahren werden mußten. Junge Erbsen kosteten in den ersten Stunden 14—17, später —10 Pfg. das Pfd. Der Spargelmarkt war mittelmäßig beschickt, aber der Verkauf vollzog sich langsam. Es wurde erzielt für erste Sorte 32—34, zweite 18—20, dritte 10—12 Pfg. das Pfd. Vorgebirgsspargel kostete 40—12 Pfg. Sehr reich beschickt war der Obstmarkt, namentlich mit Erdbeeren, die 28—35, feinste Socte bis 40 Pfg. das Pfund verkauft wurden. Süße Kirschen kosteten 18—28, sauere 25, italienische 30—32, Waldbeeren 40 bis 45, Stachelbeeren 11—13, spanische Aprikosen 32 bis 38, die ersten spanischen Pfirsiche 60—70 Pfg. das Pfd.(netto). Deutsche Pfirsiche Kistchen 15 Stück 5 Mk. An den Fischständen war es außerordentlich ruhig, während auf dem Geflügelmarkt etwas mehr Geschäft sich entfaltete. Es kosteten im Großhandel: Kartoffeln alte Industrie 4,10 bis 4,70 Mark der Zentner. Hiesige neue—10, ital.—10 Pfg. das Pfd. Kopfsalat—5, Blumenkohl 15—.35, Wirsing 10—20, Kohlrabi 3,5—6, Rettich—5, Meerrettich 10—15, Salatgurken 22—25 Pfg, das Stück. Erbsen 10—15, dicke Bohnen—11, Wirsing.—7. Spinat—12, Sauerampfer 13—15, Zwiebeln—8, Rhabarber 1,2—2 Pfg. das Pfd. Man gold.—3, Rübstiel—4, Möhrchen—10, Peterülie—5, Radieschen 2,5—3, Maikräuter 3, Brunnenkresse 7, Schnittlauch 1 Pfg. das Gebund. Molkereibutter 1,30—1,35, Landbutter 1,20—1,30 Mark das Pfd. Eier.—9,5 Pfg. das Stück. An Auslandswaren: grüne Bohnen 17—20, ägypt. Zwiebeln—9, holl. Tomaten 34—38 Pfg. das Pfund, holl. Blumenkohl 40. byj. 30—35, Salataurken 17—25 Pfg. das Stück. Möhrchen 30—40 Pfg. das Gebund. Zitronen Kiste zu 150 Stück—9, zu 300 Stück 12—18, austral. Aepfel Kiste 10—13, Apfelsinen 11—17 Mark die Kiste. Brüsseler Trauben 225, Ananas 75—80, Bananen 25 Pfg. das Pfund. Die Verkehrspolizei hatte bei dem Riesenbetrieb die schwierige Aufgabe, den Verkehr in geord nete Bahnen zu leiten, was ihr auch ohne merkliche Störungen gelang. Professor von Wiese Gastprofessor Professor Dr. Leopold von Wiese wird mit Genehmigung des Kultusministeriums zu Beginn des Wintersemesters einer Einladung der Universität des Staates Wisconsin in Madison folgen, dort als Carl= Schurz=Professor, Soziologie zu lehren. In der zweiten Hälfte des Studienjahres, Februar bis Juni 1935. wird er als Gastprofessor an der Harvard=Universität tätig sein. Eine dunkle Gründerexistenz Kunstgewerbeinstitut und Fremdenheim— Sturz aus stolzer Höhe Oft mögen es böse Verhältnisse sein, die einen Mensch unter die Räder bringen. Wenn er dann nicht eiserne Disziplin aufwendet, um sich zu halten, ist es meistenteils vorbei. Das mußte auch diese fast 10jährige Angeklagte erfahren, die nach einem wirtschaftlichen Zusammenbruch ihre Lebenshaltung nicht einschränken wollte. Das Ergebnis war, daß sie jetzt vor der 6. Großen Strafkammer stand, um sich wegen Betruges in sechzehn Fällen zu verantworten. Mitangeklagt war auch der Ehemann, der aber zu der Verhandlung nicht erschienen war. Die Angeklagte betrieb mit ihrem Gatten in Westfalen vor einigen Jahren ein Kino, dem ein Kaffeeund Vierrestaurationsbetrieb angegliedert war. Das Geschäft ging aber mehr und mehr zurück, so daß das Ehepaar sich daraus zurückzog. Von einer Essener Brauerei, die an dem Betrieb interessiert war, erhielt es eine Abfindungssumme von meyreren tausend Mark, mit denen man in Köln ein kunstgewerbliches Institut eröffnete. Die Leitung hatte die Angeklagte, die gleich zwei Direktoren, mehrere Kunstgewerblerinnen und einige Lehrmädchen einstellte. Einen Monat ging alles gut. Als der Erste kam. sollten Löhne gezahlt werden. Das war aber nicht möglich, weil kein Geld vorhanden war. Kunden gab es nur wenige, und diese wenigen Leute zögerten sehr mit der Bezahlung. Als das Personal auf Zahlung des Gehaltes drängte, beruhigte die Angeklagte mit der Versicherung, daß sie von einer Essener Brauerei noch 60000 Mark zu bekommen hätte. Sie würde dann auch die Ansprüche befriedigen. Das Personal ließ sich tatsächlich noch eine Zeitlang ginhalten. Aber die 60000 Mark kamen nicht. Schließlich mußten sie einsehen, daß sie genasführt worden waren, und sie verließen die Stellung. Die Direktrice erstattete Anzeige. Die Angeklagte hatte mittlerweile wieder Geld aufgetrieben, um im Harz ein Fremdenheim zu eröffnen. Sie engagierte in Köln eine Leiterin, die tausend Mark Kaution stellen mußte. Diese tausend Mark steckte die Angeklagte ein und verbrauchte sie für sich. Zu der Eröffnung des Fremdenheims im Harz kam es gar nicht. Die Angeklagte hatte inzwischen wieder einen neuen Plan. den sie auch in die Wirklichkeit umsetzte. Sie kaufte eine Pension in Rengsdorf. die großzügig aufgemacht und geführt werden sollte. Auch hier erhielt sie von einer Dane Geld, das sie wieder für sich verbrauchte. Einige Monate wurde in Rengsdorf der Betrieb geführt Es schien auch alles gut zu gehen. Die Lieferanten wurden prompt bezahlt, bis auch hier eines Tages die Zahlungen stockten. Es kam in der Verhandlung auf die Feststellung an, ob die Angeklagte von Anfang an in beirügerischer Absicht gehandelt habe. Sie bestritt das sehr energisch und suchte alles mit der Ungunst der Verhältnisse zu erklären. Es kam zur Sprache, daß sie sehr viel Autofahrten von Rengsdorf nach Köln und Essen unternommen hatte, die alle schweres Geld gekostet haben. Der Besitzer des Autos ist nichtsdestoweniger um mehrere hundert Mark geprellt worden Da die Angeklagte ihre Verfehlungen nicht zugeben wollte, mußten zu den 16 Fällen Zeugen vernommen werden. Zuerst trat die Direktrice aus dem Kunstgewerbeinstitut auf, die bekundete, daß es bei der Angeklagten immer sehr großzügig hergegangen####. Arbeit sei kaum vorhanden gewesen, trotzdem habe man einen großen Personalstab gehabt. Geld hätte man niemals gesehen, dafür habe es aber immer guten Bohnenkaffee gegeben!... Unter Eid sagte diese Zeugin aus, daß die Angeklagte von einer 60000=Mark=Zahlung durch eine Essener Brauerei gesprochen und daß man sich nur dadurch habe bewegen lassen, weiter zu arbeiten. Auch die Bekunding der vorgesehenen Leiterin des Fremdenheims im Harz ging dahin, daß die Angeklagte mit betrügerischen Mitteln gearbeitet hat. So hatte diese es verstanden, anläßlich einer der beliebten Autofarten ins Westfälische im Verlauf des Gesprächs einfließen zu lassen, daß ein schönes Landhaus, das am Wege lag. auch zu ihrem Besitz gehöre... Sie hatte das zwar nicht mit direkten Worten gesprochen, aber sich doch so ausgedrückt, daß bei einem vertrauensseligen Menschen der Eindruck entstehen mußte, daß er neben einer reichen Frau sitze. Der Angeklagten war in der Anklageschrift noch weiter der Vorwurf gemacht worden, daß sie einen Flügel, den sie gekauft hatte und in Raten bezahlen sollte, unterschlagen habe. Diese Verfehlung gab sie zu, wehrte sich aber verzweifelt gegen den Vorwurf des sechzehnfachen Betruges. Das nutzte ihr aber nichts. Die Zeugenaussagen überführten sie, und für das Gericht stand die Schuld der Frau, die schoi wiederholt vorbestraft ist, fest. Der Staatsanwalt ging noch schonend vor, als er erklärte, daß er die Angeklagte nicht gerade eine Hochstaplerin nennen wolle. Auf jeden Fall habe sie recht gewissenlos gehandelt. Wegen Unterschlagung und Betruges beantragte der öffentliche Ankläger eine Gefängnisstrafe von insgesamt einem Jahr und einem Monat. Die Strafkammer verurteilte die 40jährige zu einer Gefängnisstrafe von neun Monaten. Betrug am Volksvermögen Oberstadtsekretär vor Gericht Wer eine kinderlose Ehe führt und ein Monatsgehalt von 270 Mark bezieht, gehört heutigen Tages zu den Menschen, deren Leben von materiellen Sorgen frei sein muß. Wenn ein solcher Mensch zudem noch Beamter ist, dann weiß er auch, daß durch ein Ruhegehalt für seine alten Tage gesorgt ist. Um so unverständlicher muß es erscheinen, daß dieser 35= jährige Oberstadtsekretär aus Köln=Dellbrück, der aus einer hochachtbaren Kölner Familie stammt, sich kein Gewissen daraus machte, die Stadt Köln bzw. das städtische Wohlfahrtsamt in den Jahren 1930 bis 1933 um rund 6000 Mark zu schädigen. Dieses Geld verbrauchte er, um Luxusausgaben damit zu bestreiten. Vor allen Dingen hatte er eine Leidenschaft für Alkohol, zu dessen fragwürdigem Genuß er auch immer noch„gute“ Freunde einlud, für die er ebenfalls bezahlte. So kam es denn auch mit der Zeit dazu, daß er zu solchen Einladungen vielfach, und nicht ergebnislos, animiert wurde... Freunde am Biertisch hat man ja immer sehr leicht gefunden, zumal wenn man als Spendierer bekannt ist. Um die Gelder, die er für seine Gelage brauchte, u erhalten, fingierte er Unterstützungsanträge von Personen, über die er sich vorher beim Wahlamt erkundigt hatte, ob sie irgendwo gemeldet seien. War dieses nicht der Fall, dann füllte er einen Unterstützungsantrag für eine solche Person aus und setzte auch deren Namen darunter. Mit dem Antrag begab er sich dann zur Kasse des Wohlfahrtsamtes und ließ sich auf eine vorläufige Quittung, die er mit seinem Namen unterzeichnet hatte, den Unterstützungsbetrag auszahlen. Sodann fertigte er den Fürsorgebericht, den Sicherungsbogen und den Auszahlungsscheck an; selbstverständlich auch mit gefälschten Angaben. Wenn er dann zwei= oder dreimal Gelder auf diesen Scheck erhalten hatte,— mittlerweile hatte er seine persönlichen vorläufigen Quittungen zurückbekommen— meldete er den„Unterstützten“ als verzogen oder nicht mehr bedürftig ab. Einige dieser Urkunden, die ihm hätten verhängnisvoll werden können, brachte er später beiseite oder vernichtete sie. Durch einen Zufall kamen seine Unterschlagungen eines Tages heraus. Als nun die ganze Sache geprüft wurde, gab er alles zu und war bei der Aufdeckung sämtlicher Fälschungen, die er sich hatte zuschulden kommen lassen, behilflich. In der Verhandlung war der Mann ganz Reue und Zerknirschung. Aber jetzt war es zu spät. Seine Tat war über ihn hinausgewachsen und kein mildernder Umstand konnte für ihn sprechen. Wenn er auch als Soldat an der Front gewesen war, wenn er auch Verletzungen erlitten hatte,— Tatsachen, die sein Uhr Philipps des Guten Zu dem vor kurzem von uns veröffentlichten Bild dieser berühmten Uhr schreibt uns ein Leser: Im Jahre 1235 hat es zu Köln eine Uhrengasse gegeben. Der daraus gezogene Schluß, daß in dieser Gasse Uhrmacher gewohnt haben müssen, mag richtig sein; der weitere Rückschluß, daß diese Uhrmacher Räderuhren anfertigten, ist jedoch zu gewagt, um ernstlich gewürdigt zu werden, solange keine weiteren Beweise hinzutreten. Unzweifelhafte Nachweise für das Vorhandensein von Räderuhren reichen nur bis 1300 zurück. Nach unserer Kenntnis hatten diese ältesten Räderuhren Gewichtsantrieb. Solange die Uhr des Burgunders, ein Prachtstück der Spätgotik, nur wegen ihres kunstvollen Gehäuses die Aufmerksamkeit der Kunstkenner und Kunstliebhaber erregte, der Beachtung der Uhrengeschichtsforscher aber entgangen war, solange ging (unbeschadet des Einspruchs einiger Zweifler) die herrschende Schulmeinung dahin, das Peter Henlein zu Nürberg(1511) der Erfinder der Taschenuhr zugleich auch als erster ein gebogenes Drahtband als Kraftsveicher zum Antrieb von Räderuhren verwendete. Ein Kenner alter Uhren, der eine Federzuguhr als vor 1510 entstanden, geschätzt hätte, würde sich im im Kreise der Kenner lächerlich gemacht haben. Carl Marfels. um die Jahrhundertwende wohl der beste Kenner altertümlicher Uhren, stieß bei seinen Forschungen auf einen Bericht vom Hofe Ludwigs XI(1461—1483), nach dem ein Dieb eine kostbare Uhr gestohlen hat, die er im Rockärmel verbarg und die ihm dann zum Verräter wurde, als die Uhr im Aermel zu schlagen begann. Stammte diese Nachricht wirklich aus der Zeit Ludwigs XI., dann war damit bewiesen, daß man den Federzug für Räderuhren schon vor Peter Henlein kannte, denn nur eine Federzuguhr konnte im Aermel schlagen. Carl Marfels fand aber noch einen Bericht von einem Fasanenfest am Hofe Philipps des Guten von Burgund aus dem Jahre 1454. der nur den Schluß zuließ, daß bei dieser Tafelei Automaten mit Federzug zur Erheiterung der Gäste dienten. Wer sich mit der Geschichte der Entwicklung der Technik befaßt, dem mußte sowieso der große Sprung von der Räder=Turmuhr mit Gewichtantrieb zur Taschenuhr Peter Henleins mit Federantrieb auffallen. Es fehlte da(gefühlsmäßig gesehen) ein Bindeglied in der Entwicklungsgeschichte. Dank der Bemühungen von Carl Marfels ist dieses Bindeglied in der Uhr Philipps von Burgund gefunden worden. Die Beweise ihrer Echtheit sind von Ernst von Bassermann=Jordan in einem besonderen Werk zusammengetragen. Nur soviel dürfte die Allgemeinheit interessieren, daß die in Rede stehende Uhr vor acht Jahren(1926) zu einer Revolutionierung der herrschenden Schulmeinung über die Geschichte der Räderuhr geführt hat. Die Uhr, die jetzt auf der Ausstellung„Deutsches Volk— Deutsche Arbeit“ gezeigt wird und die 1878 auf der Weltausstellung in Paris zu sehen war, ist im Jahre 1927 in einer nichtöffentlichen Ausstellung den Uhrmachern des Rheinlandes gezeigt worden. H. Uhrland Rechtsbeistand für ihn ins Feld führte— so wurden doch alle diese Dinge aufgewogen durch den schweren und belastenden Tatbestand, daß er sich am Volksvermögen vergriffen hatte. Das kann nur mit Zuchthaus gesühnt werden. Zwischen Staatsanwalt und Strafkammer gab es eine kurze und interessante Debatte über die rechtliche Qualifikation des Tatbestandes, den der öffentliche Ankläger aus dem Paragraphen 350 bestraft wissen wollte, während die Kammer auf dem Standpunkt stand, daß es sich bei den Verfehlungen des Angeklagten lediglich um gewinnsüchtige Urkundenfälschung in Idealkonkurrenz mit Betrug gehandelt hat. Für das Strafmaß war das aber bedeutungslos. Der Staatsanwalt beantragte eine Zuchthausstrafe von einem Jahr und sechs Monaten, drei Jahren Ehrverlust und die dauernde Aberkennung der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter. Die Strafkammer sprach das Urteil mit anderthalb Jahren Zuchthaus aus, womit auch die Aberkennung der Qualifikation zur Ausübung öffentlicher Aemter verbunden ist. Die Ehrenrechte wurden dem Angeklagten angesichts seiner Frontkriegereigenschaft nicht aberkannt. Ein Münchener Maler präsentiert: Aquarelle und Zeichnungen— Hoerschelmann bei Dr. Becker-Newman Räderscheidts römische Bilder haben die Kunsthändler Dr. Becker und Newman am Wallrafplatz weggehängt. An die Stelle einer in jeder Weise interessanten und bedeutsamen Ausstellung ist eine Schau mehr oder weniger geheimnisloser Aquarellbilder getreten, die der Münchener Rolf von Horschelmann angefertigt hat. Ein Künstler, der sich zum ersten Male in Köln vorstellt. Man sah bisweilen im„Simplizissimus“ im Formalen etwas nervös angelegte, in der Idee aber heftig ironisierende und mutig zupackende Zeichnungen, von denen hier auch einige gezeigt sind. Vor allem hat er es bei ihnen mit den Redensarten, die er auf zeichnerischem Wege ihrer letzten Bedeutung beziehungsweise Bedeutungslosigkeit zuführen will. Indem er eben darstellt, was sich das einfältige Gemüt dabei zu denken hätte, wenn es Worte sagt, wie „Sauwirtschaft",„Schweinehund",„Sumpfhuhn". Und so weiter. Er unternimmt also mit seinen Zeichnungen dasselbe, was der Journalist mit einem ketzerischen Essan vor hat. Karikiert und entlarvt. Eine in jedem Falle nützliche und säubernde Tat. Neuartig an ihr ist nur die Anwendung dieser polemisierenden Federführung auf etwas so Unreales wie ein Wortbild. Ein Einfall, der zumindestens wegen seiner Originalität zu loben ist. Außerdem kann man von diesen Zeichnungen tatsächlich ein Stimulans mitnehmen, das einem im Umgang mit Menschen nützliche Dienste tun mag: Wenn der werte Gesprächspartner oder gar man selber etwas sagt, mit dem man zwischen Königsberg und Trier einen Begriff hinlänglich geklärt zu haben glaubt, so dreht man sich lächerlicherweise kurz um und macht die Phantasie Herrn von Hörschmanns zu der seinigen, indem man ein Wortbild zu einem wirklichen Bild erhebr Solche Methode zum Grundsatz erhoben— und nan hat mehr vom Leben...! Diese Zeichnungen verhalten sich zur Kunst natürlich wie eine Lokalspitze zur Novelle. Aber der. lichkeitswert beider Betätigungsarten ist unt 1 bar. Eben diese prompte Verwendbarleit ennern sie aber auch vom Bezirk der echten Kunst. Dort hinein gehören die Aquarelle. Allerdings nicht alle. Diese Einschränkung ist zu machen. Denn der Wert der ausgestellten Stücke ist sowohl in der Malweise als auch in der dahinter spürbaren Haltung recht unterschiedlich. Vor allem die Italien=Bilder sind zu zaghaft und behutsam behandelt. Wenn auch der Wassernapf nicht die bestimmten und radikalen Farben hergibt wie die Palette, die der Maler in Italien tunlichst vor jedem anderen Mittel zur Hand haben sollte, so muß man aber auch für das Aquarell eine herzhafte Spiegelung südländischer Farbenvielfalt und Lichtintensität fordern. Sonst wird die Energie dieser Welt leicht verniedlicht und um ihren eigentlichen atmosphärischen Gehalt betrogen. Bringen die italienischen Blätter es in der Farbbehandlung nicht zur Erfüllung, so sind sie dennoch im Bau sehr korrekt und überzeugend. Aus manche Bild spürt man eine höchst erregende Spannung der architektonischen Massen, die sich aber nur bei feinnervigen Beschauern anmelden wird. Die Pariser Bilder sind schon gültiger. Die dortige Luft kommt der Aquarell=Technik auch mehr entgegen. Zuweilen ist dem Maler wirklich etwas non der Zärtlichkeit dieser Stadt in die Farben geflossen Unter einem Stoß unaufgehängter Arbeiten fand ich ein Pariser Straßenbild. das höchsten malerischen Reiz und landschaftliche Treue in sich bezogen hatte. Die Bilder aus der Heimat des Künstlers— Motive rund um den Starnberger See— sind meist zu fest und zu grün. Das Prunkstück ist ein Sild, unter dem„Etschtal" steht. Berge, Hänge, Himmel Ganz persönlich in der Anlage! Spontan von der Seele geschrieben! Kühn und überraschend in der Farbgebung: Violett mit Blau und Grau und einem tropfenden Gold auf den Bäumen. Dazu überlegen in der Stufung der Linien. Vom Vordergrund bis zum Horizont weht wirkliche, strömende Luft. Die Farbe fließt und läßt den Raum leben. So muß ein Aquarell aussehen! Wollen wir uns an dieses Bild erinnern, nn wir den Namen Hörschelmann vernehmen... -er. Wilhelm Stroß Der erst 26jährige Geiger Wilhelm Stroß ist, wie schon kurz berichtet, als außerordentlicher Professor für Geige an die Staatliche Akademie der Tonkunst in München berufen und es ist ihm die Leitung einer Meisterklasse übertragen worden. Wilhelm Stroß ist wohl der jüngste Akademieprofessor Deutschlands. Wilhelm Stroß ist ein junger Künstler, dessen Musikalität echtestem deutschen Volkstum entspringt. Er wurde in Siegburg geboren, aus dem seit Generationen Musikerfamilien, aus denen große Musiker, wie Humperdinck, Adolf und Fritz Busch u. a. hervorgegangen sind, entstammen. Der Lebenslauf ist richtiges und echtes Musikerwerden, wie es nur aus innerer Berufung geboren werden kann. Mit vier Jahren wird Wilhelm Stroß als großes Klaviertalent entdeckt. Während seiner Ausbildung erkannte jedoch sein Vater die starken geigerischen Fähigkeiten und brachte den Sohn zu dem berühmten Reister Prof. Bram=Eldering, dem Lehrer Adolf Buschs. an das Konservatorium nach Köln, wo man dem hochbegabten neunjährigen Jungen für die Zeit seines Studiums ein Freistudium gewährte. Schon in dem jugendlichen Alter von 12 Jahren konnte Wilhelm Stroß nach dem frühen Tode seines Vaters, dessen Schülerkreis— 34 Schüler— für Geige und Klavier, übernehmen und so sich und der Mutter eine Existenz schaffen. Wilhelm Stroß absolvierte die Kölner Staatliche Hochschule für Musik im Jahre 1930 mit dem Prädikat„Auszeichnung“ und errang in Berlin an der Staatlichen Hochschule für Musik unter 26 Bewerbern den Mendelssohn=Preis, die höchste Auszeichnung. die einem Musikstudierenden zuteil werden kann. In Berlin war Wilhelm Stroß in dem Kammerorchester von Professor Edwin Fischer als Konzertmeister tätig. Des öfteren wurden ihm hervorragende Konzertmeisterstellen, u. a. die des Berliner Philharmonischen Orchesters unter Wilhelm Furtwängler angeboren, doch sah der junge Geiger als Ziel seines Strebens die solistische Betätigung. Seinen Leistungen schenkte man die größte Aufmerksamkeit. Auch an den deutschen Rundfunlsendern, insbesondere am Westdeutschen Rundfunk wurde er ein oft gesehener Gast. Dann gewann die große deutsche Pianistin Elly Ney, die zur Gründung eines eigenen Trios einen Geiger suchte, den jungen Künstler als Triopartner. Mit dem Elly Ney=Trio, das sich in den 2½ Jahren seines Bestehens, von der Kritik des In= und Auslandes als einzig dastehende Triovereinigung anerkannt. Weltruf geschaffen hat. wie auch als Solist bereiste Wilhelm Stroß ganz Deutschland, Litauen. Holland. England, Schweden, Finnland, Italien und die Schweiz. Während seiner Studienzeit in Köln hatte er sein eigenes Kammerorchester gebildet, mit dem er sich wohltätigen Zwecken in uneigennütziger Weise zur Verfügung stellte. Als Mensch wird ihm die Wertschätzung zuteil, die dem Künstler gezollt wird. So ist ihm auf Lebenszeit eine der seltenen, aus dem Jahr 1741 stammende GuaneriGeigen aus dem Besitz von Frau Zanders(Bergisch Gladbach) überlassen. Die Professur in München, die er auf Grund eines Probespiels unter zahlreichen Bewerbern gewonnen hat, wird er zu Beginn des Wintersemesters antreten. Uraufführung einer neuen Messe von Professor Heinrich Lemacher in Gladbach-Rheydt Das kirchenmusikalische Ereignis des vergangenen Sonntags war für.Gladbach die Uraufführung der „Herz=Jesu=Messe“, für eine Oberstimme und drei Unterstimmen(Tenor, Bariton, Baß) a cappella, opus 81, von Heinrich Lemacher, durch den Cäcilien=Verein der Pfarre Herz=Jesu,.Gladbach, in einem feierlichen Hochamt. Diese jüngste Messeschöpfung des fruchtbaren rheinischen Komponisten Heinrich Lemacher, ist im Gegensatz zu manchen anderen Werken des Meisters, die eine klangprächtige Entfaltung der chorischen Mittel bevorzugen, von kammermusikalischer Feinarbeit und starker Konzentrierung ins Geistige. In reizvoller, rein vokalen Gesetzen entspringender Melodik und Erfindung sind die Stimmen geführt, finden einen weisen Ausgleich zwischen geistiger und klanglicher Ausdeutung des tiefen Inhaltes des Messetextes und vermitteln in starker Erlebniskraft die künstlerische Gestaltung der Liturgie. Die Stimmvesetzung mit drei Unterstimmen und einer Frauenstimme knüpft an Vorbilder der großen Vokalmeister der Renaissance an und gibt dem Chorklang, durch die Vorherrschaft der Männerstimmen eine eigenartig helldunkle Färbung, die als ein typisches Merkmal, als vorwiegendes Stimmungselement über der ganzen Komposition schwebt. Die Wahl dieser Besetzung macht das Werk neben seinen klanglichen Reizen in der Aufführungspraxis ausgezeichnet für Männerchöre geeignet, denen Frauenstimmen nur in beschränkter Anzahl zur Verfügung stehen, oder die einen Knabenchor in die chorische Arbeit hineinziehen wollen. In konzertierender Manier lösen die einzelnen melodischen Linien einander in der Führung ab, umschlingen sich in kontrapunktisch schmuckvollem Fluß, bringen bald den Inhalt der Textworte in polyphon vertieftem, in sich hineinhorchenden Ausdruck dar oder erhalten in farbigen Akkordverdichtungen eine lebenswarme, freudig bejahende Prüfung. Kirchenchor von„Herz=Jesu“ hatte das ihm. Pfarrer Kreitz und Chorleiter P. Esser dedizierte Werk in sorgsamster Probearbeit, unter der zielsicheren Führung seines Dirigenten vorbereitet und ließ ihm eine eindrucksvolle Interpredation zuteil werden. Mit dieser Aufführung erwies sich der Verein als ein Klangkörper, der, in allen Stimmen gut und ausreichend besetzt, durch seinen fein ausgearbeiteten Vortrag, durch die disziplinierte Unterordnung unter den Willen seines Führers und seinen frischen gepflegten Zusammenklang besticht. Neben der Darbietung der Messe bereicherte der Chor den erhebenden Gottesdienst durch klangorächtig wiedergegebene Gesangseinlagen aus dem Zyklus „Caritas Christi“ für vier= bis sechsstimmigen gemischten Chor. opns 67 von Heinrich Lemacher Ilbert Schneider. Meister spielte„blind „Hellsehen“ praktisch ausgeführt 7 Bericht eines denkwürdigen Schachkampfes gegen 10 Gegner Vor Kaffectasse und Weinpokal spielte Sämisch gegen zehn Gegner. Köln, den 6. Juni. Der Berliner Meister Sämisch führte im Hotel Westminster einen Schachkampf als Blindspiel gegen zehn gute Kölner Spieler durch. Veranstalter war der Kölner Schachverband. Nach viereinhalbstündigem Spiel hatte Sämisch eine Partie verloren, sechs gewonnen und vier mit Remis beendet. „Einer sitzt abseils!“ Der Regen rieselt auf den spiegelfeuchten Asphalt des Ringes, als ich das Hotel Westminster betrete. Es ist zehn Uhr abends. Seit zwei Stunden schon ist dort im oberen Sälchen ein Schachkampf im Gange. Es ist etwas Besonderes. Mit regenschwerem Mantel tritt man auf den Zehenspitzen in einen hellen, nur von Flüsterlauten durchwehten Raum. Man tritt still und bescheiden zu den anderen Stillen, die hier beobachtend die Bretter umstehen. Im Grunde genommen, zeigt sich dasselbe Bild wie bei anderen Schachkämpfen: Männer sitzen um ein Tische=Viereck, vor sich Figuren, hinter sich Kiebitze, den Kopf in der Linken, die Zigarre in der Rechten. Sie sitzen hier, wie jemand sitzt der schwere Sorgen hat und grübelt. Im Innenraum der Tische wandert ein junger Mann von Brett zu Brett; ihm zugewandt sind die weißen Steine, die er zu führen hat. Er führte sie, aber er lenkt sie nicht; er redet, aber er spielt nicht. Er ist der Dolmetscher jenes einen, der gegen diese zehn Bretter zusammen spielt. Dieser eine sitzt abseits an einem Tischchen, hat seinen Gegnern den Rücken zugekehrt, will sie gar nicht sehen, weder sie noch ihre Figuren und ihre Züge. Er spielt blind! Nun möge man beileibe nicht denken, daß er sein Augenlicht verloren habe, er betrachtet im Gegenteil interessiert die Muster an der bemalten Wand, blickt auf jeden Eintretenden, da er mit dem Gesicht zur Türe postiert ist. Er spielt blind, soll heißen, daß er ohne Brett spielt, nur aus dem Gedächtnis heraus. Vor sich nichts als eine Kaffeetasse und seine Zigaretten. So spielt er gegen alle zehn Gegner, die dort grübelnd vor ihren Brettern sitzen. Denn der„Blinde“ macht ihnen zu schaffen. Er behält seine Figuren und ginge, einen Zug ganz jenseits auf dem Damenflügel. Ojeh, denkt der alte Herr, und eine Handbewegung versinnbildlicht seinen Gedanken,—„dieser Mann hat meinen ganzen Angriff vergessen und macht einen ausgefallenen Zug— na, dem werden wir schon...“. Es dauert noch eine Weile— soeben will ich ein Glas Bier ansetzen, da höre ich, daß Brett 10 aufgibt. Es ist der alte Herr. Jener verachtete und ausgefallene Springerzug hat ihn die Partie gekostet. Er war der erste, der zu gewinnen schien und doch verlor, aber der letzte in dieser Beziehung war er nicht. Manche halten es für nicht ehrhaft, gegen einen Blindspieler in die Verteidigung zu gehen, da wagen sie schon etwas mehr als üblich, doch es bekommt ihnen schlecht. Bei fast jedem Brett hat Sämisch von vornherein Gewinnstellung erzielt und auch behalten. Einer der Remis=Spieler blieb bei forschem Angriff mit einem Offizier auf der Strecke. Er hat des Gegners Turm umzingelt, aber das wäre Verluststellung bei einem Sehenden; ein einziger Zug des Meisters würde die Freude seines Gegenübers zerstören, und das Spiel wäre groß gewonnen. Es kommt ein falscher Zug— ein Blinder tappte daneben! Das tut dem Kiebitz in der Seele leid, aber er darf den Mund nicht auftun. Der Weiße hielt sich dennoch! „Das geht nicht!“ Gelegentlich ist der Blindspieler auch ein wenig verwirrt, dann fragt er seinen Dolmetsch nach der Figur. Der aber antwortet nur mit ja oder nein, er darf nichts sagen; und„hartherzig“ klingt schon mal seine kurze Feststellung:„Das geht nicht!“ Meister Sämisch hat sich dann aber meist schnell wieder gefunden. Wäre sein hilfsbereiter junger Mahn auch bei den andern immer so schweigsam... na ja, man soll auch als Berichterstatter nicht alles verraten. Ein Kiebitz von durchaus angenehmem Format ist ein älterer, jovialer Herr, der dort zwischen den Tischen spaziert und von manchem der Bedrängten um leisen Rat gefragt wird; es ist Professor Deichmann; der Ehrenvorsitzende des veranstaltenden Kölner Schachverbandes. Aber der Gefragte spreizt alle zehn Finger, winkt bedauernd ab und erklärt im Brustton der Ueberzeugung:„Ich verstehe von Schach gar nichts!“— Was sollen da die andern erst sagen! Langsam wird man auch als Zuschauer müde, zumal es auf Mitternacht angeht. Meister Sämisch raucht eine Zigarette nach der anderen, das hält ihn wach und rüstig. Um halb eins wird das Spiel abgebrochen. Was noch nicht beendet ist, wird geschätzt. Die meisten Stellungen sind für Sämisch Gewinnspiele— wenn er erst sehend spielte, ganz bestimmt! Das Ergebnis ist eyrend für ihn. Mag man noch häufiger seine Leistungen in Köln bewundern dürfen! Die Kunst des Blindspiels ist keine Akrobatik des Schachbretts. sie ist eine wesentliche Voraussetzung für die Meisterschaft am offenen Brett überhaupt. Nur wenige aber beherrschen diese Kunst so gut, daß sie ein einziges Spiel blind durchzuführen vermögen. Sämisch aber hat hier gegen zehn Gegner gleichzeitig gespielt und gegen die meisten gewonnen. Mag auch der Laie vor dieser ungeheuren Leistung Achtung haben. Von den Schachfreunden Kölns aber hätte man allerdings einen besseren Zuspruch erwarten dürfen, zumal es nichts kostet und man sein Bier auch anderswo trinkt. Aber Schach ist eigentlich nichts für Zuschauer— nur für die aktiv Beteiligten. Darum: spielen Sie Schach, das königlich=strategische Spiel! Schlagekerplatz verändert Kölner Opernhausterrasse erweitert— Großer Blick ringauf=, ringabwärts Ueberraschend neue: Blick von der Aachener Straße her Phot, Schmölz Stellungen erstaunlich gut; da heißt es aufgepaßt! Der Einsame am Tischchen ist Meister Sämisch aus Berlin, der beste Blindspieler Deutschlands. Sein Name ist in der Schachwelt von gutem Klang. Es wäre spannend, ihn am Tisch spielen zu sehen; sein Blindspiel aber bietet darüber hinaus etwas ganz Ungewöhnliches. Die Züge seiner Gegner werden ihm genannt, aus dem Gedächtnis heraus gibt er die Antwort, oft spontan, meist nur nach kurzem Ueberlegen. So geht der„Dolmetscher“ von Brett zu Brett, ein jedesmal zuvor die Nummer sagend. Das klingt ein wenig humorvoll, denn es ist, als ob Herr Sämisch dann die Fächer seines Geistes abschreite und vor dem Spiegelbild der Bretter jeweils stehen bleibe, um sie ebenso sicher abzulesen wie der Kiebitz es bei den wirklichen Figuren kann. Das ist ebenso erstaunlich für den Laien wie für den Fach= und Schachmann Und alles schweigt ehrerbietig, um den Mann nicht zu stören. Gedächtniskunst außerordentlich Er muß sich in ein Gehäuse gedanklicher Isolierung und Weltentrückung zurückziehen, um diese Leistung vollbringen zu können. Schon sein scharfgeschnittenes Gesicht mit vergeistigter Blässe und der hervorspringenden Stirne deuten darauf hin. Nur die tiefe, klare Stimme klingt nicht so abgerückt, sondern vermag seinen Gedanken einen achtbaren Ausdruck zu geben. Manchmal zeigt er, daß er gar nicht in diesem Gehäuse gefangen ist, sondern noch witziger Zwischenrufe fähig bleibt, wenn seine Gegner besonders seltsame und ihm zumeist angenehme Züge vollführen. Sodann bittet er— und die Stimme klingt wie ein Mahnruf aus dem Geisterreich— seinen Dolmetsch, nicht immer die=Linie mit„Café“(es gibt beim Schachbrett Namen ähnlich dem Telephonalphabet) zu bezeichnen, zumal man Kaffee doch zumeist mit K schreibe. Solche materialistischen Feststellungen zerstören dann etwas die geisterhafte Sphäre dieses Blindspiels, aber sie erhöhen die Bewunderung vor der irdischen Leistung. Es ist eine außerordentliche Gedächtniskunst, fast bis zum„Hellsehen“ entwickelt. Wie gesagt, man kann nichts dazu tun, als auf den Zeyen gehen, um diesen Mann nicht zu stören. Er bleibt der Mittelpunkt im Raum, die Insel, auf die alle zehn Gegner die Zifferzeichen ihrer Schachzuge schleudern und von der sie die Antwort erhalten, die Antwort ohne Brett und Vorlage. Da ist ein alter Herr, der seinen Angriff auf dem Königsflügel weit vorgetragen hat. Schon sind seine Bauern an der weißen Rochadestellung, die auch dem Zuschauer höchst gefährdet erscheint. Doch der Weiße macht einen Zug, als ob ihn das alles nichts anDer Ring ist um eine Attraktion bereichen. Heute werden zum ersten Male die Drehtüren der umgebauten und erweiterten Opernhausgaststätte sich bewegen, die nach den Plänen und unter der Bauleitung des Kölner Architekten Clemens Klotz gebaut wurde. Der neue Bau ist über einem fast ovalen Grundriß errichtet. Die Vorderfront schließt sich hart an die Baufluchtgrenze an. Eine breite Treppe steigt zur Aachener Straße herunter. Drehtüren an den beiden Enden des Gebäudes führen zum Schlageter=Platz. Das architektonische Gesicht des Gebäudes ist nur mit Behagen zu betrachten. Die Linienführung ist klingend und gelöst, ohne unbestimmt und süßlich zu sein. Der geschweifte Ueberschwang des Opernhauses ist in zeitgemäße, disziplinierte Strenge übersetzt worden. Zwischen beiden Gebäuden besteht eine wohltuende Korrespondenz, von der jeder Teil profitiert. Der Bau geht durch zwei Stockwerke. Hell, freundlich und großräumig das Erdgeschoß. Zahlreiche Fenster lassen das Licht herein. Zwischen den einzelnen Tischen ist viel Raum ausgespart, Eine Maßnahme, die der Behaglichkeit des Aufenthaltes nur zugute kommt. Mit Sandstrahlgebläse bearbeitetes Lärchenholz ist oft und glücklich zur Wandverkleidung verwandt. Peter Hecker hat die Hauptwand mit Fresken, die über=ornamentale Bedeutung haben, gefüllt. Im Erdgeschoß befindet sich weiterhin ein kleiner Raum, der den Charakter höchster Intimität und Schlichtheit hat. Ungehobelte Balken und Ziegelsteine geben ihm einen eigenartigen Reiz. Das Obergeschoß des Neubaus wirkt wie eine nur zufällig überdachte Terrasse. Denn die Wände sind in ihrer ganzen Ausdehnung mit großen rautenlosen Glasscheiben durchbrochen. Die Fassung und das Schließ=System dieser Scheiben empfiehlt sich als eine Meisterleistung des Kölner Handwerks. Der Blick aus diesem Raum geht ungehindert die Ringe hinauf und hinab. In den bestehenden und nur umgebauten Räumen der früheren Opernhausterrasse ist zunächst das Vestibül beachtlich, das die Besucher des Opernhauses, dre in der Pause etwas zu sich nehmen wollen, empfängt. Ein warmer, feierlicher Raum, dessen Wände in wechselnder Folge eine kleine Kunstausstellung aufnehmen sollen. Ein Raum ist dem Weintrinker freigegeben. Ein lichter Raum mit dem Weingenuß entsprechendem Wandschmuck. Eine Besonderheit darin: Eine sehr separate Nische für unentwegte Skat=Spieler, die wirklich einmal ohne Kiebitze sein wollen. Im Garten hat sich auch einiges verändert. Die früheren Billardsäle sind zu nach dem Freien sich öffnenden Bierhallen umgebaut worden und umfangen den Garten jetzt wie eine Rokoko=Kollonade. Außerdem ist ein Springbrunnen da. Und eine Tanzfläche. Blumen bringen Farbe und Freundlichkeit. Musik und Gesang Neue Kapelle im Cafe Wien Eine Kaffeehaus=Kapelle hat sich an mancherlei Richtlinien zu halten: Sie darf nicht zu gut sein und nicht zu schlecht, nicht zu laut und nicht zu leise, nicht zu ernst und nicht zu übermütig, nicht zu träge und nicht zu eifrig. Darf begonnene Gespräche nicht stören und muß auftretende Lücken füllen. Darf die Zeitung nicht verdrängen und muß ihre Lektüre versüßen. Darf...?— Muß...?— Darf.?— Muß Diese gebündelten kategorischen Imperative werden von der neuen Café=Wien=Kapelle vollkommen befolgt. Ihr„Maestro“, heißt W. Legi Martini. (Ob das wirklich was mit südlicheren Ländern zu tun hat, braucht nicht untersucht zu werden.) Die sieben Leute spielen Strauß und Stolz, Verdi und Spenden für das großartige Hilfswerk der NS-Volkswohlfahrt„Mutter und Kind“ können auf das Postscheckkonto Köln 6009 „Hilfswerk Mutter und Kind“ Richard Schaller zur Einzahlung gebracht werden Puccini und was es sonst noch in der Musikliteratur, in der neueren, älteren und neuesten an solcherorts Verwendbarem gibt. Und sie spielen es so, daß man bei seinem Gespräch und der Zeitungslektüre stets eine wohltuende musikalische Rückendeckung verspürt. Daß man aber auch, dem Zigarettenrauch nachschauend, sich als Teilnehmer an einem für seine höchst privaten Gelüste zugerichteten musikalischen Schmaus fühlen kann. Alles ist in den Leuten drin: Temperament und Gelassenheit, Ungestüm und Wehmut. Und außerdem vermag der Kapellmeister zu singen. Schön und angenehm zu singen. Nicht einmal nur Schlagertexte. Sondern auch Arien. Italienische Arien im Urtext. Ei, der Tausendsassa..—er. „Krapei, Krapei!“. Eine Bequemlichkeit, die viele noch nicht kennen Zur Erleichterung des Reiseverkehrs zwischen Kraftpost und Eisenbahn(Krapei) ist eine durchgehende Abfertigung von Personen und Reisegepäck zwischen Postanstalten an Kraftpoststrecken der Deutschen Reichspost und Bahnhöfen der Deutschen Reichsbahn eingerichtet worden. Die Postanstalten verkaufen neben den Kraftpostfahrscheinen Eisenbahnfahrkarten für den Verkehr über den anschließenden Uebergangsbahnhof hinaus. Wenn auch mit Lösung dieser durchgehenden Fahrkarten und Gepäckscheine ein geldlicher Vorteil nicht verbunden ist, so ist doch die Annehmlichkeit, daß den Reisenden auf dem Uebergangsbahnhof die Sorge für die Umabfertigung abgenommen ist. Im Bezirk der Reichsbahndirektion Köln sind nunmehr folgende Bahnhöfe am durchgehenden Verkehr beteiligt: Aachen Hbf, Bad Godesberg, Bad Neuenahr Beuel, Bonn, Düren, Eschweiler Hof, Herzogenrath Köln Hbf., Körn=Deutz, Köln=Süd. KölnMast, Koblenz Hbf. Koblenz=Lützel. Krefeld Hof, Mehlem,.Gladbach Hbf, Neuß, Remagen, Rheydt, Stolberg Hbf und Weißenthurm. * Steuerkermine im Monat Inni 1934 5. 6. Steuerabzug vom Arbeitslohn, Arbeitslosen= hilfe und Ehestandsbeihilfe für die Zeit vom 16. bis 31. 5. 1934. 5. 6. Abführung der im Mai einbehaltenen Bürgersteuer, soweit sie nicht bereits am 20. 5. abzuführen war. 10. 6. Stichtag für die Einbehaltung der Bürgersteuer der Arbeitnehmer durch die Arbeitgeber. Die Einbehaltung hat bei der ersten, auf den 10. 6. folgenden Lohnzahlung zu erfolgen. 10. 6. Einkommen= und Körperschaftssteuer=Vorauszahlung für das zweite Kalendervierteljahr 1934. 10. 6. Vorauszahlung auf die Ehestandsbeihilfe (Ledigensteuer) der Veranlagten mit Ausnahme der Landwirtschaft. 10. 6. Gemeindegetränkesteuer für den Monat Mai. 15. 6. Staatliche Grundvermögenssteuer, Gemeindezuschlag hierzu und Hauszinssteuer für den Monat Juni. 20. 6. Steuerabzug vom Arbeitslohn, Arbeitslosen= hilfe und Ehestandshilfe für die Zeit vom 1. bis 15. 6. 20. 6. Abführung der in der ersten Junihälfte einbehaltenen Bürgersteuer. 24. 6. Stichtag für die Einbehaltung der Bürgersteuer der Arbeitnehmer durch den Arbeitgeber. Die Einbehaltung hat bei der ersten, aus den 24. 6. folgenden Lohnzahlung zu erfolgen.(Dieser Termin hat nur Bedeutung für Lohnzahlungen für eine Woche und darunter.) 4 Das rechtsrheinische Köln Das Mülheimer Ehrenmal Nennt die Namen der Gesallenen Das Ehrenmal für die Gefallenen des Weltkrieges im Mülheimer Stadtgarten wird demnächst vollendet werden, nachdem die Fundamente bereits fertiggestellt sind. Das diesjährige Schützenfest, das 499., wird vom 22. bis 25. Juli in üblicher Weise gehalten. Für nächstes Jahr sind aus Anlaß des 500jährigen Bestehens besondere Festlichkeiten geplant. Kameradschaftsabend Ein schönes Gartenfest veranstaltete am Sonntag im Garten des Höhenberger Vereinshauses die rund Es ergeht nun an alle Mülheimer Familien noch= 300 Berufskameraden zahlende Betriebszelle mals die Bitte, alle Gefallenen, deren Namen bekanntlich in ein Ehrenbuch eingetragen und in einer Kassette im Denkmal ausbewahrt werden sollen, an Herrn Wunnenberg, Mülheim, Malteserstraße 23, mitzuteilen. Anzugeben ist: Vor= und Zuname, Geburtsund Sterbetag, Truppenteil und Dienstgrad des Gefallenen, sowie die Adresse eines Familienangehörigen, dem die für jeden hergestellte Ehrenurkunde zugesandt werden kann. Es ist dies der letzte Aufruf zur Nennung der Namen. Kalk=Nord der Deutschen Reichsbahn. Es war der erste Kameradschaftsabend, den die Betriebszelle veranstaltete, der aber sicher in Zurunft öfters wiederholt werden wird. Ein auserlesenes Programm, das fast durchweg von Betriebszellenangehörigen bestritten wurde, sicherte einen vollen Erfolg. Betriebszellenobmann Pütz begrüßte seine Arbeitskameraden, die mit ihren Familienangehörigen recht zahlreich erschienen waren. Dann sprach Else Cordes einen schönen Vorspruch. Und dann konnte der bunte Film trefflicher Unterhaltung abrollen. Es sei noch bemerkt, daß Reichsbahnamtmann Ewers und Reichsbahninspektor Libinski dem Kameradschaftsabend beiwohn„sten und Zeuge einer von schönstem KameradschaftsZur„Hagelfeier“ der Sebastianer in Mülheim geist getragenen vollauf gelungenen Veranstaltung waren. Schont die Singvögel! Der Kölner Tierschutzverein von 1868, e. V.(Geschäftsstelle Köln=Zollstock, Fernsprecher 93318) schreibt uns: Tagtäglich erhalten wir zurzeit wieder viele Klagen über die Vernichtung von Singvögeln, besonders von Amseln und Staren, sowie von Jungvögeln durch wildernde Katzen. Mit großer Mühe haben Vogelfreunde diese nützlichen Vögel durch den Winter gebracht und müssen nun erleben, daß die schlecht verwahrte Katze aus der Nachbarschaft auf Vogelraub ausgeht. Katzen sind Haustiere und müssen im Hause gehalten werden. Im Freien richten sie durchweg großen Schaden an und sind natürlich der Verfolgung der Katzengegner ausgesetzt, die mit allen möglichen Mitteln— Fallen, Gift, Schlingen, Schußwaffen, Briketts usw.— arbeiten. Die Katzenbesitzer verstoßen nicht nur gegen das Vogelschutzgesetz vom Jahre 1908, sondern auch gegen das Tierschutzgesetz vom 24. Nov. 1933, dessen§ 2, Abs. 1 heißt: Verboten ist, ein Tier in Pflege, Haltung oder Unterbringung oder bei der Beförderung derart zu vernachlässigen, daß es dadurch erhebliche Schmerzen oder erheblichen Schaden erleidet. Läuft z. B. eine schlecht verwahrte Katze auf ein Grundstück, wo der Grundbesitzer etwa Nattengift ausgelegt hat, trifft die Schuld an einer Katzenvergiftung in erster Linie den Katzenhalter. Den Katzenhaltern der Großstadt kann daher nicht genug empfohlen werden, ihre Tiere nicht aus den Wohnungen herauszulassen. Außerhalb der Wohnungen sind die Katzen stets Verfolgungen ausgesetzt. Warum sieht man nur die einfachen Hauskatzen frei umherlaufen, aber niemals wertvolle Perser= oder Angorakatzen? Dann kommen als Feinde der Amseln und Stare noch die zurzeit eifrig tätigen Vogelschießer in Frage, die den Vögeln ihren Anteil an den Kirschen usw. nicht gönnen, vielsach gutsituierte Personen, die wirklich keinen wesentlichen wirtschaftlichen Schaden erleiden, wenn sie einige Pfund Kirschen weniger ernten. Besonders die Gartenbesitzer sollten Vogelschützer sein, zu ihrem eigenen Nutzen und zum Nutzen der Allgemeinheit Bei Gelegenheit der„Hagelfeier“ der St. Sebastianusschützen=Bruderschaft, die in Mülheim alljährlich am Kirmesfreitag stattfindet, wurden einige Mitglieder besonders geehrt. So konnten die Schützen Jean Rothaas Anton Fröhlingsdorf und Jakob Blumenthal ihre 40jährige Zugehörigkeit zur Bruderschaft begehen. Ihre Verdienste wurden besonders hervorgehoben. Der anschließende Schießwettbewerb brachte als Sieger das Mitglied Peter Zander. Er erhielt ein prachtvolles Gemälde der Mülheimer Gottestracht, das Wilhelm Plattner gemalt und der Bruderschaft gestiftet hat. Der Schütze Fritz Breider errang eine Hitler=Plakette. Ein Ständchen Der.=.=V.„Eintracht“ Flittard(Leitung: Musikdirektor W. Miebach), erfreute die Kranken und Altersschwachen des„Herz=Jesu=Stiftes", Flittard, durch Vortragen einiger Lieder. Trotz des recht kühlen Morgens, fanden sich viele Insassen des Stiftes in dem herrlichen Garten ein und hörten dem Gesang mit Andacht zu. Mit herzlichem Dank und der Bitte, eine solche kleine Morgen=Veranstaltung recht bald zu wiederholen, fand das Ständchen gegen 12 Uhr sein Ende. Neuregelung der Landhilfe Es können nur noch zugelassen werden...— Die Förderungsbeträge Der Präsident des Landesarbeitsamtes Rheinland teilt mit: Nachdem die Landhilfe im ersten Jahre ihrer Einführung sich als eine wirksame Maßnahme zur Arbeitsbschaffung für Jugendliche und zur Hilfeleistung für bäuerliche Betriebe erwiesen hatte, hat das Reich auch für das Jahr 1934 Mittel für die Fortführung dieser Maßnahme bereitgestellt. Gegenüber den Bestimmungen des Vorjahres sind jedoch nunmehr einige Aenderungen eingetreten. Als Helfer können nunmehr nur noch zugelassen werden: Empfänger von Arbeitslosen=, Krisenoder Wohlfahrtsunterstützung, ferner städtische Schulentlassene, das sind solche, die infolge jugendlichen Alters eine Antwartschaft auf Arbeitslosenunterstützung noch nicht erwerben konnten, die aber nach ihrer Herkunft und Vorbildung für eine praktische gewerbliche Berufsausbildung in Frage kommen, oder schon als gewerbliche Arbeitnehmer tätig waren. Wer im Betriebe der Eltern den erforderlichen Lebensunterhalt erwerben kann, oder berufsmäßig zum Kreis der landwirtschaftlichen Arbeitnehmr oder zum landwirtschaftlichen Berufsnachwuchs gehört, kann ebenfalls nicht als Landhelfer gefördert werden. Landhelfer verpflichtet, den Landhelfer über den 12. Monat hinaus noch weiterhin mindestens 6 Monate im freien Arbeitsverhältnis weiter zu beschäftigen. Es ist also nach sechs Monaten ein neuer Jahresarbeitsvertrag abzuschließen, falls die Förderung für weitere 6 Monate gewährt werden soll. Die Höhe der durch das Reich gewährten Beihilfe ist nunmehr neu geregelt worden und zwar findet eine Stafselung für männliche und weibliche Landhelfer je nach dem Alter statt. Die Landhilfeförderung beträgt nach den neuen Bestimmungen monatlich: Männliche Landhelfer von höchstens 12.— Mark „ 14.—„ „ 16.—„ „ 18.—„ unter 15 Jahren 16—18 Jahren 19—21 Jahren 22 Jahren und darüber Weibliche Landhelfer von unter 15 Jahren„.— 16—18 Jahren„ 10.50 19—21 Jahren„ 12,50„ 22 Jahre und darüber 14,— Alle Anerkennungsbescheide für bereits laufende Verträge, die diesen Sätzen nicht entsprechen, sind spätestens vom 1. Juni 1934 ab auf die neuen Sätze umzudürfen im Zeitpunkt der Zulassung das 25. Lebensjahr stellen. Eine Aenderung dieser neuen Beihilfesätze Vom Südfriedhof Auf dem neuen Teil des Südfriedhofes wird zurzeit mit der Belegung des Kaufgrabfeldes 2. Klasse Flur IXXI begonnen, welches zu den schönsten Teilen der Kölner Friedhöfe gehört. Es handelt sich hier um eine halbkreisförmige Anlage von etwa 100 Meter Breite und Länge, die über 1000 Grabstellen umfaßt. Da die Belegung dieses Feldes und die Ausgestaltung der einzelnen Grabstellen in der bisher üblichen Art den Raumeindruck völlig zerstören würde, hat die Stadtverwaltung im Benehmen mit dem Sachverständigenbeirat zur Friedhofsberatung beson dere Vorschriften für das Gräberfeld 2. Klasse, Flur IXXI erlassen, um auf diesem Teil des Südfriedhofes, entsprechend seiner hervorragenden Lage. eine in jeder Beziehung vorbildliche und würdige Anlage zu schaffen. Die Vorschriften beziehen sich auf Größe. Material und Verarbeitung der Denkmäler sowie auf die Bepflanzung der Grabstätten. Der Erfolg der Durchführung dieser Maßnahme dürfte eine Steigerung des künstlerischen Gesamteindrucks sein. Sternfahrt zum Reichskriegertag Die Pressestelle des Landesverbandes Rheinland des Kyffhäuserbundes teilt folgendes mit: Um eine neue Note in den diesjährigen Reichskriegertag zu bringen, vor allem aber um den sehr starken Kraftwagenverkehr von vornherein in geordnete Bahnen zu lenken, veranstaltet der Deutsche Reichskriegerbund„Kyffhäuser“ zum ersten Male eine Reichssternfahrt aller kraftfahrenden Kameraden nach Kassel zum Reichskriegertag. Er bekundet damit auch weiterhin sein großes Interesse am Kraftwagenverkehr und am Kraftwagen selbst. Es wird allen Kameraden dringend empfoglen, sich Verein katholischer Akademiker Köln an dieser Reichesternfahrt zu beteiligen, da dang eine] Der nächste Abend der Literarischen Arbeitsgemeinschaft Gewähr dafür geleistet werden kann, daß den Kraft= umter Leitung von P. Dr. Cornelius Schroeder 0. F. M. Unsere Zeit braucht ganze Männer. Sie wachsen nur im Kampf! Luftfahrt ist Kampf! So schrieb der Reichswehr-Minister, Generaloberst von Blomberg, seinen Namen in das Goldene Buch der Luftfahrt ein. Der Deutsche Luftsport-Verband sucht diese Männer. Er wendet sich an die deutsche Jugend. Sie möge beherzigen, was Ministerialrat Kapitänleutnant Christiansen vom Luftfahrtministerium schreibt:„Das Fliegen erfordert Mut, Entschlossenheit und Ausdauer. Heil der deutschen Jugend, die diese Tugenden pflegt!“ noch nicht vollendet haben. Nur wenn es sich um Arbeitslose handelt, die bereits als Landhelfer tätig waren, kann ihre Zulassung auch dann erfolgen, wenn sie die Altersgrenze bereits überschritten haben, jedoch nur, wenn seit dem Ausscheiden aus der Landhilfe nicht mehr als zwei Monate verstrichen sind. Der Kreis der zugelassenen Betriebe ist auf Bauernbetriebe bis zu 50 Hektar landwirtschaftlich genutzter Fläche ausgedehnt worden. Als wesentliche Voraussetzung der Förderung ist weiterhin die Zusätzlichkeit beibehalten worden, d. h. es muß durch den Landhelfer mindestens eine Person mehr im Betriebe beschäftigt sein, als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Die Dauer der Landhilseförderung beträgt zunächst 6 Monate. Die Förderung kann auf 12 Monate erweitert werden, wenn der Betriebsinhaber nach Ablauf der ersten sechs Monate sich im Laufe des Haushaltsjahres 1934, insbesondere also im kommenden Winter ist jedoch im Gegensatz zum Vorjahre nicht vorgesehen. Sämtliche laufenden Anerkennungsbescheide werden also beginnend vom Monat Juni dieses Jahres an auf die neuen Sätze umgestellt werden. Auch nach den neuen Bestimmungen wird ein Landwirt im allgemeinen also einen Landhelfer nicht länger als 12 Monate gefördert erhalten. Durch Ablauf der Förderungszeit wird demnächst jeder einzelne Landwirt sich vor die Frage gestellt sehen, ob er den Landhelfer als freie Arbeitskraft ohne Förderung weiterführen kann. Im Interesse einer möglichst langen Festhaltung der Landhelfer und Landhelferinnen in den landwirtschaftlichen Betrieben wäre es erwünscht, wenn möglichst viele Landwirte ihre Landhelfer auch weiterhin beschäftigen könnten. Silberjubiläum in St. Pius Nachdem bereits im Vorjahre die Pfarre St. Pius ihr 25jähriges Bestehen feiern und ihren Pfarrer Paul Nießen in seiner 25jährigen Zollstocker Seelsorgsarbeit ehren konnte, folgte schon bald darauf das Silberjubiläum des Katholischen Jungmänner= vereins mit der Ehrung des Präses im Silberkranze. Und jetzt stand St. Pius wiederum im Zeichen des Jubiläums. Diesmal war es der Verein christlicher Frauen und Mütter, der seine Mitglieder eingeladen hatte zur Feier dieses Festes. Auch hier wiederum ein Doppeljubiläum. Gleichzeitig mit dem 25jährigen Bestehen des Vereins kann auch der Präses. Pfarrer Nießen, auf eine 25jährige ununterbrochene Arbeit schauen. Viele Anregungen und Belehrungen erhielten die Mitglieder, viel religiöses Leben wurde in ihnen geweckt; manche Not in der Familie, seelische wie leibliche, konnte gelindert werden. Ein besonderes Interesse hatte der Verein auch stets am Gotteshause; zur Ausstattung stiftete er u. a. zwei Kirchenfenster, er trug bei zu den schönen Glocken von St. Pius. Die Festfeier wurde recht erhebend. Sonntags war morgens um 7¼ Uhr Generalkommunion im Festhochamt, das der Kirchenchor St. Pius sang. Am Nachmittag waren die Teilnehmer versammelt zur Festandacht, in der der Präses, Pfarrer Nießen. die Festpredigt hielt und die Jungfrauenkongregation die Gesänge übernommen hatte. Eine große Zahl von Frauen konnte feierlich ausgenommen werden. Am letzten Sonntag war unter großer Beteiligung im Saale Ettelt, Höningerweg, nachmittags Festkaffee der die Frauen und Mütter zur Erholung und zum Abschluß des Festes zusammenrief. 42 Mitglieder erhielten den Silberstrauß. Den Höhepunkt des Nachmittags bildete das Weihespiel„Mütter", von Schulrat Langenberg verfaßt, in dem das Ideal der Mutter prachtvoll vor die Seele der Teilnehmer gestellt wurde. Zur vollen Hingabe an ihren Mutterberuf, in ihren Mühen und Arbeiten, in mancher Enttäuschung findet die katholische Mutter die Liebe nur aus Gott und tiefem religiösem Leben. So schafft sie an dem Aufbau der Welt für Gott, für Vaterland und Volk. W. B. Vergebungen Der Bedarf der Stadt Köln an Grauwackepflastersteinen und zwar 260 Tonnen Großpflaster(Los 1) und 400 Tonnen Kleinpflaster 7/9(Los 2) soll vergeben werden. Ausschreibungsunterlagen liegen im Stadthaus, Gürzenichstraße 14, Zimmer 225, zur Einsicht aus und werden dort— jedoch ohne die Allgemeinen Bedingungen für die Ausführung von Leistungen und soweit der Vorrat reicht— gegen postfreie Bareinsendung(keine Briefmarken, keine Nachnahme) von.20 Mark je Los abgegeben. Einreichung der Angebote bei der Eingangs= und Versandstelle für beide Lose bis 18. 6. 1934. Zu vergeben sind aus„Oeffa"=Mitteln für den Umban Bürgerhospital Maurerarbeiten. Termin: 13. 6. 1934, 9 Uhr. Unterlagen solange vorrätig.20 Mk. (Nur gegen Barvoreinsendung, keine Briefmarken, keine Nachnahme). Verkauf Schildergasse 94/96a, 2. Stock, Zimmer 221 von—11 Uhr. Die verschlossenen Angebote werden dort Zimmer 407 wieder abgegeben. Die Lieferungen der Dienst=, Berufs= und Schutzkleidung usw. für die städtischen Dienststellen und Betriebe sind zu vergeben. Es kommen in Frage: Tuchkleidung, Regenschutzkleidung, Manchester= und blauleinene Anzüge, Tuchhosen für Straßenbahn, Tuchjoppen(Tirtey) und Regenjoppen(Loden) für Fuhrpark, Segeltuchschürzen, Mützen, Tuche und Stoffe(Stückware), Schun= und Lederwaren, Schneiderei= und Schuhmacherbedarf. Ausgabe der Verdingungsunterlagen gegen Entrichtung von 1,50 RM. beim Kleiderlager der städtischen Bahnen, Köln=Ehrenfeld, Gutenbergstraße 29(Straßenbahnhof). Abgabe der Angebote bis zum 18. Juni 1934, 16.30 Uhr, bei der Postverteilungsstelle, Rathaus. * Zu vergeben sind, im Stadt= und Landbezirk: 1 43 Betonsäulen(Plakatsäulen). Termin: 11. Juni 1934..30 Uhr. Unterlagen.60 RM. 2. 43 eiserne Dachhauben und Sockelringe(Schlosserarbeit). Termin: 11. Juni 1934, 10 Uhr. Unterlagen.60 RM. 3. Aus„Oeffa“=Mitteln für den Umbau Bürgerhospital Dachdecker= und Klempnerarbeiten. Termin: 11. Juni 1934, 9 Uhr. Unterlagen.20 RM.(nur gegen Barvoreinsendung, keine Briefmarken, keine Nachnahme). Verkauf Schildergasse 94/90a, 2. Stock, Zimmer 421, von 9 bis 11 Uhr. Die verschlossenen Angebote werden dort Zimmer 407 wieder abgegeben. Ankündigungen wagen an bevorzugter Stelle in Kassel=Wilhelmshöhe ein Parkplatz zugewiesen wird. Dasselbe gilt auch für Motorräder mit und ohne Beiwagen. Ferner erhalten alle Teilnehmer der Reichssternfahrt eine von dem Bildhauer Prof. Schmidt=Kestner entworfene massive Plakette. Die Zielkontrolle muß von den Reichssternfahrern in der Zeit von Samstag, den 7. Juli, von 9 Uhr vormittags bis spätestens Sonntag, den 8. Juli, mittags 12 Uhr. passiert sein. Jeder Teilnehmer der Sternfahrt erhält auf Grund seiner Nennung (2 RM). die spätestens am 25. Juni bei der Geschäftsstelle des Reichskriegertages in Kassel, Wolfsschlucht 12—14, eingegangen sein muß. postwendend einen roten Ausweis zugestellt. Grünes Korps e. V. R. J. R. 235: Donnerstag, 7.., 20 Uhr. Monatsversammlung im Bahnhofs=Restaurant.=Ehrenfeld. R. J. R. 238: Samstag, 9.., 20 Uhr, Monatsversammlung im Neumarkt=Bräu. R. J. R. 239: Samstag, 9.., 20 Uhr, Feier des 15jährigen Bestehens und Fahnenweihe im Zivilkasino. Augustinerplatz. R. J. R. 240: Mittwoch, 6.., 20 Uhr, Monatsversammlung in der Malzmühle, Heumarkt 6. R. F. A. 52: Samstag, 16.., 19 Uhr, Monatsversammlung im Salzrümpchen. Ortsgruppe„Grünes Korps“.(sonstige Formationen): Samstag, 16.., 20 Uhr, Monatsversammlung im Neumarkt=Bräu. (Münster) findet am Donnerstag, dem 7. Juni, 20.15 Uhr, im Kapitelsaal des Klosters St Maria in der Kupfergasse (Eingang Schwalbengasse 3) statt. Gemeinschaftsfahrt zu den Passionsspielen in Oberammergau In Verbindung mit der Rotala veranstaltet der Kölner Ortscaritasverband im Monat August zwei Gemeinschaftsfahrten nach Oberammergau, und zwar vom 5. bis 12. und vom 23. bis 30. August dieses Jahres. Diese billigen Fahrten sehen in Verbindung mit dem Besuch der Passionsspiele auf der Rückreise einen zeitlich ausreichend berechneten Aufenthalt in München, Rothenburg und Würzburg vor. Die Fahrten beginnen jeweils am Abend des ersten Tages mit Verwal tungssonderzug und endigen abends 19.07 Uhr in Köln Deutz. Interessenten erhalten ausführlichen Prospekt durch das Kölner Caritassekretaviat, Georgstraße 20. Marianische Bürger=Sodalität Gr.-St.-Martin Sonntag, 10. Juni, Herz=Jesu=Fest in Gr.=St.=Martin 17.30 Uhr Komplet. Festpredigt und feierlicher Umgang. Alle nehmen teil und buldigen Christus, König. Sonntag, 17. Juni im Kloster Maris Stella. Gr. Witschgasse 24, Einkehrtag. Sofortige Anmeldung beim Präfekten. Zweite Fahrt ins Blaue für unterstützte Volksgenossen Nachdem die erste„blaue Fahrt“ nach dem schönen Eifel städtchen Münstereifel eine so begeisterte Aufnahme bei den teilnahmeberechtigten Volksgenossen gefunden hat, hat die NS=Volkswohlfahrt sich entschlossen, am 18. Juni d. J wieder eine derartige Fahrt ins Blaue zu veranstalten. Dies mal geht die Fahrt mit einem großen Dampfer der Köln Düsseldorfer vor sich. Die Abfahrt erfolgt 12.30 Uhr ab Hindenburgbrücke(Friedrich Wilhelm Straße). Rückkehr er folgt gegen 22 Uhr. An Bord befindet sich die beliebte S2 Kapelle Hermann Schmidt, die sich wie immer unentgeltlich für die gute Sache zur Verfügung gestellt hal. Verein ehemaliger 60er„Markgraf Karl“ Der Verein hält am Donnerstag. dem 7. Juni, seine Monatsversammlung im Vereinslokal Restaurant Kamp, Köln, Ehrenstraße 3, ab. Allc ehemaligen Kameraden sind herzlich eingeladen. Pflichtversammlung der Friseure Am Donnerstag, dem 7. Juni, abends.15 Uhr(pünkt lich) findet im Franz Hitze Saal(Am Westbahnhof) die Juni Pflichtversammlung der Fachgruppe Friseure in der DAF statt. Die Mitgliedsausweise sind, da Kontrolle stattfindet, mitzubringen. Kölner Postscheckverkehr im Mai Am Monatsende bestanden beim Postscheckamt Köln 100 159 Konten. Auf ihnen wurden in 5 778 505 Buchungen, 827 962 031 Mark umgesetzt, und zwar bei 3509926 Gutschriften 414 556 926 Mark und bei 2 268579 Lastschriften 413 405 105 Mark. Von dem Gesamtumsatz wurden bargeldlos beglichen 689 520 929 Mark. Im Ueberweisungsverkehr mit dem Ausland wurden im Mai 33 154 Aufträge erledigt. Die städt. Säuglings= und Kleinkinderfürsorgestelle 9 wird aus dem St. Josefshaus, Köln=Ehrenfeld, Vogelsangerstraße 32 in die Kath. Volksschule KölnEhrenfeld, Lindenbornstraße 15/19 verlegt. Die erste Beratung dort findet statt am Freitag, dem 8. 6. 1934, 15 Uhr. Persönliches Goldene Hochzeit Am gestrigen Dienstag stand die Pantaleonsmühlengasse im Zeichen der Goldenen Hochzeit der Eheleute Frz. Kretzmer, Pantaleonsmühlengasse 17. Schon am Montagabend eröffnete eine SA=Kapelle die Feier durch den Vortrag einiger Musikvorträge Am Jubeltage selbst fand in der Pfarrkirche St Pantaleon ein feierliches Amt statt. Im weiteren Verlauf des Jubeltages fanden sich die Vertreter von bringen. Vereinsmappe Verein ehem. lber„Hackeläuer“, Mülheim Im Civil=Kasino Mülheimer Freiheit fand eine Mitgliederpflichtversammlung der Mülheimer Hacketäuer statt, die in Anbetracht der Wichtigkeit einen weit größeren Besuch bätte aufweisen müssen. Vor Eintritt in die Tagesordnung machte der verdienstvolle Vereinsführer Kamerad Jos. Wirtz mit aller Energie Front gegen einige Miesmacher unter den Kameraden, die ihm durch Geschwätz die Weiterführung des Vereins zu verleiden drohten Die gestellte Vertrauensfrage gab ihm erwartungsgemäß eine 100prozentige Rückendeckung. Die Abwicklung der einzelnen Punkte der Tagesordnung ging glatt und reibungslos vonstatten. 4 neueKameraden konnte der Führer durch Handschlag verpflichten. Es wurde beschlossen, zum Reichskriegertag in Kassel am—9 Juli eine größere Abordnung mit Fahne zu entsenden Bei dem am 14.—15. Juli stattfindenden Regimentsappell in Dortmund werden die Mülheimer Hacketäuer in ansehnlichr Stärke vertreten # sein Eine Hutsammlung zugunsten des Mülheimer Ehrentaat und Stadt ein, um Glückwünsche zu uder, mals ergab eine stattliche Summe, die durch Listenzeichnung auf 50 Mark erhöht, dem Verbandsführer Oberstleutnant Schramm übergeben wird. In diesen Tagen vollendete Herr Heinrich Franken in Mülherm, Glücksburgstraße 4, sein 85. Lebensjadr. m 0— Wir gratulieren! 1 Diese Nummer umfaßt 16 Seiten Mittwoch, den 6. Juni 1934 Zweites Blatt Tippelbruder wird über Nacht Fabrikbesitzer Freude in der„Herberge zur Heimok“ Das furchtbare Autounglück in Eickerscheid In Eickerscheid ereignete sich, wie wir berichteten, ein furchtbares Autounglück, das vier Todesopfer forderte. Ein schwerer Lastwagen rannte in schnellster Fahrt gegen ein Haus. Unser Bild zeigt die ungeheure Wucht des Anpralls. Biene verursacht einen schweren Verkehrsunfall Wuppertal=Elberseld, 5. Juni. Auf der Düsseldorfer Straße im Stadtteil Varresbeck, ereignete sich Dienstag mittag ein schwerer Verkehrsunfall. Ein aus Richtung Düsseldorf kommender schwerer Personenkraftwagen verließ plötzlich die Fahrbahn, fuhr zwei Bäume und einen Laternenpfahl um und überschlug sich, daß die Räder nach oben zu stehen kamen. Der Fahrer, der ohne nennenswerte Verletzungen davon kam, gab an, ihm sei eine Biene ins Auge geflogen und habe ihn gestochen, wodurch er die Gewalt über das Steuer verloren habe. Die Biene wurde später im Wagen gefunden. Auf der Fahrt zum Nürburgring in den Tod Geseke, 5. Juni. In Hagen verunglückte der auf der Fahrt zum Nürburgring sich befindende MotorSA=Sturmmann Josef Haase der Motor=SA 32 Trupp Geseke aus Verne=Enghausen am Sonntag tödlich. Er wollte in Hagen zwischen einem parkenden und einem ihm entgegenkommenden Lastwagen, der einen Anhänger hatte, hindurch fahren. Aus entgegengesetzter Richtung kam ihm ein anderer Motorradfahrer entgegen. Beide stießen zusammen und Haase stürzte zu Boden. Ob er nun durch den Sturz auf das Pflaster den tödlichen Schlag erhielt, oder ob er von dem Anhänger des Lastzuges überfahren wurde, konnte noch nicht einwandfrei festgestellt werden. Auto fährt in eine Gruppe Spaziergänger Eine Tote Merchweiler, 5. Juni. Am Montagabend gegen 11 Uhr kam es in Merchweiler auf der Straße nach Steigerhaus zu einem schweren Unglücksfall. Ein Personenwagen, dessen Führer durch den Lichtschein eines entgegenkommenden Motorrads geblendet wurde, fuhr in eine Gruppe Spaziergänger. Der 64 Jahre alte Bergmann Zentz erlitt eine schwere Beinverletzung, während eine 35jährige Frau Zimmer einen Schädelbruch davontrug. an dessen Folgen sie kurz nach ihrer Einlieferung ins Krankenhaus verschied. Verbrecher als Höhlenbewohner Herne, 5. Juni. Seit Weihnachten 1933 hauste zwischen dem Kanal und dem Herner Flugplatz ein Mann, der von wilden Wurzeln und wilden Gemüsen lebte, auch aus Weidenruten und Binsen Körbe flocht und verkaufte und in der Gegend manchen Freund gewann, der ihm aus Mitleid zusteckte, was ihm in seinem Einsiedlerglücke noch fehlte. Er bewohnte eine regelrechte Höhle, die er sich in einem Hang angelegt hatte. Die Kinder mieden ihn, weil er sich weder den Bart rasierte, noch die Haare schneiden ließ. Aber niemand dachte etwas Arges, bis jetzt die Reckling= häuser Kriminalpolizei den einsamen Mann als einen seit längerer Zeit gesuchten schweren Jungen festnahm. Die Unterschlagungen beim Gartenbauamt Gelsenkirchen=Buer Zwei Angeklagte zu je einem Jahr Gefängnis verurteilt Essen, 5. Juni. Die Essener Große Strafkammer verurteilte nach dreitägiger Verhandlungsdauer den Angeklagten Fritz Rudat wegen fortgesetzten Betruges, teilweise in Tateinheit mit schwerer Urkundenfälschung, und den Angeklagten Rudolf Beckmann wegen fortgesetzter Unterschlagung zu je einem Jahr Gefängnis. Die Angeklagten Hermann Schweckmann und Ernst Gey wurden auf Kosten der Staatskasse freigesprochen. Von den Angeklagten war nur Rudat geständig; die anderen bestritten, sich irgend einen Vorteil verschafft noch schuldig gemacht zu haben. Der Staatsanwalt hatte gegen Rudat und Beckmann je zwei Jahre Gefängnis und Haftbefehl, gegen Schweckmann und Gey aber die Freisprechung beantragt. Empfindliche Strafen für Moskauhörer Bockum=Hövel, 5. Juni. Das Hammer Sondergericht verhängte gegen Hörer des Moskauer Senders empfindliche Strafen. Es hatten sich ein Hammer RWD Bielefeld, 5. Juni. Müde und hungrig kam vor einigen Tagen ein blutjunger Wanderbursche zur hiesigen„Herberge zur Heimat“ und bat um Obdach. Der Hausvater prüfte die Papiere und lachte. Auf den Vogel hatte man schon lange gewartet. Gerade diesen jungen Mann suchte man in allen Herbergen und Asylen in Rheinland und Westfalen. Erwerbs losigkeit und häusliche Verhältnisse hatten den 19jährigen, in Gleiwitz beheimateten Jungen auf die Landstraße getrieben. Monatelang wandert er von Asyl zu Asyl und ißt das kümmerliche Brot der Tippelkun den. Keine Ahnung hat er, daß inzwischen sein Onkel. ein reicher Fabrikbesitzer in Neuruppin, gestorben ist und ausgerechnet ihn zum Alleinerben eingesetzt hat. DNB. Berlin, 5. Juni. Vor der Zweiten Großen Strafkammer des Berliner Landgerichtes begann am Dienstag der Prozeß gegen die früheren Direktoren der Metallwerke Schweitzer& Oppler AG., Berlin, Ernst Wohlgemuth und Walter Tag, sowie gegen, den ehemaligen Prokuristen Heinrich Ostrodzki wegen fortgesetzten Betrugs und handelsrechtlicher Untreue in mehreren Fällen. Die An geklagten sollen die Firma Schweitzer& Oppler durch ihre Manipulationen in großem Umfange geschädigt haben. Nach der Anklage hat die Schrottfirma Schweitzer& Oppler von 1928 bis 1931 hohe Kredite ausgenommen und an die Gläubiger zur Sicherung ihrer Ansprüche Kundenforderungen abgetreten, die teils schon getilgt, teils überhaupt nie entstanden waren. Die Anklage erblickt hierin fortgesetzten Betrug an den Kreditgeber, für den die beiden Direktoren Wohlgemuth und Tag sowie der Prokurist verantwortlich sind. Neben diesem Kreditbetrug wird der Angeklagte Wohlgemuth weiter beschuldigt, die Firma Schweitzer& Oppler an einem bereits konkursreifen französischen Unternehmen beteiligt zu haben, das Schweitzer& Oppler schon damals 5 Mill. franz. Franken schuldete. Durch den Zusammenbruch der französischen Gesellschaft war auch die hohe Beteiligungssumme von 4 Mill. franz. Franken restlos verloren. Weiter soll Wohlgemuth ohne Ermächtigung im Namen seiner Gesellschaft für eine andere Firma Bürgschaften von 00000 RM. übernommen haben, für die sein Unternehmen einstehen mußte, ohne daß Aussicht auf Ersatz Die Angehörigen wissen nicht, wo der Junge steckt, nur, daß er durch Rheinland und Westfalen wandern will. Alle dortigen Herbergen werden in Kenntnis gesetzt, und schließlich stellt man an Hand der Eintragungen die„Reiseroute“ fest, und gibt Nachricht nach Bielefeld. Von Lippstadt kam der Gesuchte angewan dert. Als der Hausvater der Herberge ihm die Freudenbotschaft mitteilte, war er ganz durcheinander. Hunger und Müdigkeit waren verschwunden. Man kann die Gemütsbewegung gut verstehen: als mittelloser Tippelkunde kam er nach Bielefeld, als Fabrikbesitzer sollte er die Stadt verlassen. So etwas gibt es also wirklich und nicht nur im Film. des Verlustes besteht. Tag und Wohlgemuth bezogen ein festes Monatsgehalt von je 6000 Mk.; dazu kamen noch Tantiemen von 5 Prozent des jährlichen Reingewinnes. Trotz dieser Rieseneinkommen entnahmen Wohlgemuth— nach der Anklage— 190,000 Mark und Tag 42000 Mark widerrechtlich aus dem Gesellschaftsvermögen für ihre private Zwecke. Tag kaufte für seine Frau auf Kosten der Gesellschaft zwei silberne Leuchter für 1300 Mark, Wohlgemuth für seine Frau zwei silberne Bratenschüsseln für 800 Mark. Der Angeklagte Ostrodzki, der Prokurist der Firma Schweitzer& Oppler war, gehörte auch als Vorstandsmitglied der Eisenkredit AG. an. Nach dem Ergebnis der Voruntersuchung soll er aus dem Vermögen der von ihm geleiteten Eisenkredit AG., der Geldverwaltungsstelle der Firma Schweitzer& Oppler, widerrechtlich 30000 Mark ent nommen haben. Die Untreue des Tag, Wohlgemuth und Ostrodzki wird darin erblickt, daß sie auf Kosten der von Schweitzer& Oppler abhängigen Deutschen Schrottvereinigung GmbH. spekulierten und dieses Unternehmen dadurch um 200000 Mark schädigten. Wohlgemuth, Tag und Ostrodzki befinden sich bereits seit Mitte Mai 1933 in Untersuchungshaft. Neben den drei Hauptangeklagten haben sich noch weitere vier Personen zu verantworten, die an den Straftaten mehr oder weniger mitbeteiligt sind. Zu Beginn der heutigen Verhandlung gab der Angeklagte Ostrodzki zunächst einen umfangreichen Ueberblick über die Konstruktion der einzelnen Gesellschaften. Pater Heinrich Horstmann SI Düsseldorf, den 5. Juni. Der bekannte Jugendpädagoge feierte am 4. Juni in aller Stille sein 25jähriges Priesterjubiläum. Pater Horstmann ist im katholischen Jungmännerverband tätig seit 14. Januar 1922. Der moderne Ausbau der Zeitschriften„Jungwacht", und„Am Scheidewege“, die wegen ihrer zeitnahen, frischen, kernig=religiösen Art in der katholischen Jugend mit Recht so beliebt sind, ist im wesentlichen sein Werk. Von seinen Arbeiten sind noch besonders zu erwähnen: das Gebetbüchlein„Im Dienste des Herrn“ sowie seine jüngst erschienene Werkschriftenreihe„Die Jungschar". Auch als Photograph des Verbandes ist er unter dem Zeichen„P. Ho.“ kein Unbekannter. Möge dieser bescheidene, aber wertvolle Jugend=Seelsorger noch lange seine segensreiche und fruchtbare Aufbauarbeit ausüben! Ein Rudolf=Heß=Krankenhaus in Dresden Aerztliche Forschungsanstalt für natürliche Heilweise DNB Dresden, 5. Juni. Am 5. Juni wurde in Dresden ein Rudolf=Heß=Krankenhaus, ärztliche Forschungsanstalt für natürliche Heilweise seiner Bestimmung übergeben. Damit wird das bisherige Stadtkrankenhaus Johannstadt neben der Krankenheilung einem neuen Zweck zugeführt, nämlich biologische Forschungsstelle und Fortbildungsstätte für Aerzte zu sein. Der Stellvertreter des Führers hat in diesem Ausnahmefall die Genehmigung zur Anwendung seines Namens gegeben, um durch dessen Einsatz das Interesse zu betonen, das er an der Erforschung der umstrittenen Methoden der naturgemäßen Heilung nimmt. War bei aller umfassenden und gründlichen Forschungs= und Lehrtätigkeit der deutschen medizinischen Wissenschaft das Gebiet der biologischen oder Naturheilmethoden stark vernachlässigt worden, so wird der Arzt künftig im Rudolf=Heß=Krankenhaus in seiner Aus= und Fortbildung mit dem Werte und der Bedeutung der biologischen Heilweise ausreichend bekannt gemacht werden. In der Bevölkerung haben diese Heilmethoden eine immer größere Anhängerschaft gefunden, das Volk hat zu einer solchen Art der Behandlung ein besonders großes Vertrauen. Um einer bedauerlichen Entfremdung zwischen Volk und Arzt entgegenzuwirken und die Aus= und Fortbildung des deutschen Arztes auch nach dieser Richtung zu vervollständigen, wurde nach langen Vorarbeiten ein Werk geschaffen, für das es ein Vorbild in Deutschland nicht gibt. An klinischen Abteilungen erhält das„Rudolf=Heß=Krankenhaus“ eine Ernährungsabteilung, eine psychotherapeutische, eine Abteilung für allgemeine biologische Methoden und eine hydrotherapeutische Abteilung. In engster Verbindung mit dem Krankenhaus wird ein Mutterhaus für die braune Schwesternschaft errichtet. Betriebsordnung für die Fleischereien Berlin, 4. Juni. Das ND3=Büro meldet:„Mit Wirkung ab 1. Juni ist, für alle Betriebe des Fleischergewerbes, die mindestens einen Arbeitnehmer, einen Lehrling oder Lehrmädchen beschäftigen, die Einführung einer Betriebsordnung für Fleischereien vorgeschrieben worden. Die Betriebsordnung stellt an die Spitze den Gedanken der Betriebsgemeinschaft. Jeder Verstoß gegen diesen auf gegenseitigem Vertrauen beruhenden Grundsatz wird vom zuständigen Obermeister und Fachschaftswart gemeinsam geprüft und entsprechend geahndet. Ein derartiges Verhalten ist als Verstoß gegen das Vertrauensverhältnis zu Arbeitskameraden und zum Führer des Betriebes und gegen den gemeinen Nutzen von Volk und Staat anzusehen. Die Verhängung von Bußen erfolgt im Einvernehmen mit dem zuständigen Obermeister und Fachschaftswart wegen etwaiger Verstöße gegen die Ordnung oder Sicherheit des Betriebes.“ Wettervorhersage Die mitteleuropäische Großwetterlage hat sich noch nicht wesentlich geändert. Von Skandinavien nach Südwesten verlaufende Kaltluft ruft stärkere Bewölkung und somit vereinzelt Regenfälle hervor. Zwischen Nordost und=west schwankende Winde. Sonst überwiegend trocken; tagsüber etwas wärmer, nachts kühl. Ein Jubiläumsflug Hans Grade flog auf der Maschine, die er vor 25 Jahren benutzte Berlin, 5. Juni. Es war ein Ereignis für den Flughafen in Tempelhof, als sich Hans Grade, der Veteran des deutschen Flugsports, am Sonntag auf seiner alten, jetzt 25jährigen Maschine, in die Lüfte erhob. Derselbe Hans Grade flog mit derselben Maschine, mit der er vor 25 Jahren den ersten Lanzpreis in Höhe von 10000 Mark errungen hatte. Nicht viele werden sich mehr der Zeit erinnern, als Hans Grade Tag für Tag seine Flugversuche unternahm, draußen auf dem alten Flugplatz Johannisthal und zum Teil auch auf dem Flugplatz Bork. Zuerst war es ein sehr komplizierter und zerbrechlicher Dreidecker. den Grade benutzte. Aber dann kam er auf den Gedanken, das Eindeckersystem mit einem geeigneten Kleinmotor ausschließlich zu verwenden. Grade gehörte zu den wenigen glücklichen der Flugpioniere, die in kurzer Zeit einen wirklichen Erfolg zu verzeichnen hatten. Der Grade=Eindecker jener Zeit besitzt außer einem Rumpf aus Stahlrohr ein sehr einfaches Chassis, das aus leichtem Rohr zusammengebaut ist. Darin hängt, wie eine befestigte Schaukel, der Führersitz Das Fahrgestell selbst enthält drei Pneumatikräder. Es sind eigentlich nicht mehr als zwei kräftige Fahrradreifen. Das dritte Rad ist wesentlich kleiner und trägt das Schwanzende des Apparates. Obgleich das Ganze ungefedert ist, nimmt es die Landungsstöße außerordentlich gut auf. Die auf einen Bammit seinem Sohne zu verantworten, die in ihrer Wohnung in Gemeinschaft mit früheren Gesinnungsgenossen Moskauer Rundfunksendungen abhörten. Dieses verbotswidrige Treiben brachte den Schuldigen hohe Strafen ein. Der Vater erhielt 18 Monate und der Sohn 15 Monate Gefängnis. Ein Zoo erhält sich durch Pfennigspenden Bielefeld, 4. Juni. Auf dem städtischen Meierhof Olderdissen, unmittelbar vor den Stadttoren Bielefelds gelegen, hat der Stadtförster Hornberg in Zusammenarbeit mit dem städtischen Gartenbaudirektor Meyerkamp einen einzigartigen Heimatpark angelegt, der schon jetzt neben 500 bis 600 heimischen Vögeln, Füchse, Wölfe, Marder, Iltis, Wildschweine und viele andere Tierarten zeigt. Dieser Tierpark ist ein hervorragendes Anschauungsmittel für die Schulen, macht aber auch den Erwachsenen viel Freude. Es erregt Staunen, wenn man erfährt, daß dieser Zoo nicht mit großen Mitteln, sondern mit freiwilligen Pfennigspenden eingerichtet worden ist. Man hat auf dem Zoogelände bunt bemalte Sammelkästen aufgestellt, deren Inschriften um „nur einen Pfennig“ bitten. Als man mit dieser Finanzierungsmethode 1932 begann, war das Ergebnis zunächst mager. Aber 1933 kamen schon 892 Mark, hauptsächlich aus=Pfennigstücken zusammen. Besonders ergiebig sind Sonn= und Feiertage. Die beiden Pfingsttage 1934 brachten sage und schreibe 2144 Geldstücke ein und zwar 865=Pfennigstücke, 375 =Pfennigstücke, 500=Pfennigstücke, 399 10=Pfennigstücke und 5 50=Pfennigstücke. Daß man ein solch schönes Kassenergebnis erreicht hätte, wenn man ein Zwangseintrittsgeld zu entrichten gehabt hätte, bleibt zu bezweifeln. busrahmen gespannte Tragfläche hat eine Spannweite von zehn Meter. Sie ist nur zwei Meter breit und unter einem Winkel von sechs= bis achteinhalb Grad zur Flugrichtung geneigt. Die Form der Tragflächen ist fast rechteckig. Sie besitzt nur zwei, an den seitlichen Enden nach rückwärts sich verlängernde Ecken, die zur Unterstützung der Schrägsteuerung und der Stabilität dienen. Der Rumpf trägt vorn den winzigen, vierzylindrigen Zweitakt=Grade=Motor— ein Produkt eigenster Konstruktion des Erfinders—, der mit 24 PS eine Stahlluftschraube direkt antreibt. Am hinteren Teil des Schwanzes, der mit den Traflächen nur durch ein Rohr verbunden ist, sind Hoch=, Tiefund Seitensteuer in Form eines Kreuzes angeordnet. Sie sind so elastisch gebaut, daß sie beim Steuern ohne Risiko„verbogen“ werden können. Das war zu jener Zeit ein besonderer Kniff der Gradeschen Konstruktion, der sich stets gut bewährt hat. Die Betätigung des Steuers geschieht mit Hilfe eines einzigen Steuerhebels vom Sitz aus. Der ganze Apparat wiegt alles in allem nur 200 Kilogramm. Und Grade flog jetzt wie vor 25 Jahren, mit der gleichen Sicherheit und Wendigkeit, die damals schon alle Zuschauer verblüffte. Dicht daneben stand die deutsche Riesenmaschine„Reichspräsident Hindenburg". Der GradeEindecker konnte bequem unter ihren Propellern hinwegfahren. Der Senior der Moselwinzer gestorben Cochem, 5. Juni. Im benachbarten Poltersdorf starb der älteste Einwohner des Ortes und zugleich des Kreises Cochem, Matthias Schausten III, im Alter von annähernd 97 Jahren. Mit ihm ist der Senior der Moselwinzer dahingegangen. Bisher 20 Leichen. in Buggingen geborgen DNB Buggingen, 5. Juni. Bis Dienstagmittag waren 20 Leichen aus dem Unglücksschacht geborgen worden. Als Todesursache wurde wiederum Gasvergiftung festgestellt. Drei Tote bei einem Grubenunfall DNB. Pilsen, 5. Juni. In der Ziegler=Grube bei Nürschau explodierte Dienstag vormittag aus unbekannten Gründen eine Sprengpatrone. Ein Werkführer und drei Arbeiter wurden schwer, eine Arbeiterin leicht verletzt. Drei Schwerverletzte sind im Krankenhaus gestorben. Vom Bock's Bier In einer oberpfälzischen Schule wurde Naturgeschichte behandelt und über den Nutzen der Haustiere gesprochen. Als der Lehrer fragte, wer etwas über den Nutzen der Ziege sagen könne, hob ein kleiner Knirps den Finger und sagte ganz schneidig:„Von der Goas kriegt mer die Milli und vom Bock's Bier. 6000 Mark festes Monatsgehalt und Tanliemen Und doch unter Betrugsanklage vor Gericht · AIP-- RHEINISCHE WIRTSCHAFTS·ZEITUNG TTANDEE WIRTSCHAFT-BORSE Vor neuen holländisch-deutschen Transtervereinbarungen Wie halbamtlich bekanntgegeben wird, hat die deutsche Reichsregierung als vorsorgliche Maßnahme das am 10. Februar d. J. mit Holland getroffene Abkommen über die Durchführung des deutschen Transfermoratoriums zum 1. Juli gekündigt.— Die niederländische Regierung hat sich bereits mit der deutschen Regierung über die Abhaltung von Besprechungen zwecks Erzielung einer neuen Uebereinkunft ins Benehmen gesetzt. Bewegung der Unternehmungen im Mai 1934 Nach Mitteilung des Statistischen Reichsamtes wurden im Mai 1934 sechs Aktiengesellschaften mit zusammen .2 Mill. RM Nominalkapital gegründet. Ferner wurden elf Kapitalerhöhungen um zusammen 21 Mill. RM vorgenommen und 51 Kapitalherabsetzungen um zusammen 48 Mill. RM und 47 Aktiengesellschaften mit einem Nominalkapital von 29 Mill. RM wurden ausgelöst, darunter drei wegen Konkurseröffnung. Der Kurswert der gegen Barzahlung im Monat ausgegebenen Aktien betrug.6 Mill. RM. Ferner wurden im Mai 1934 230 Gesellschaften m. b.., 1162 Einzelfirmen und Personalgesellschaften und 389 Genossenschaften gegründet. Aufgelöst wurden 455 Gesellschaften m. b. H.(darunter 119 von Amtswegen gelöscht), 1074 Einzelfirmen und Personalgesellschaften(darunter 197 von Amtswegen gelöscht) und 165 Genossenschaften. Einkaufsgenehmigung für Rohbaumwolle Ab 1. 6. 1934 ist jeder neue Einkauf von Roh=Baumwolle unter Linters aus dem In= und Auslande an die vorherige Genehmigung der Ueberwachungsstelle für Baumwolle gebunden. Das gleiche gilt für die Abnahme von Baumwolle und Linters, die vor dem 1. 6. 1934 angekauft worden sind. Schriftliche Anträge auf Genehmigung sind an die Ueberwachungsstelle für Baumwolle zu richten, von der die nötigen Vordrucke bezogen werden können. Ist der Antragsteller zur Zahlung in Devisen vertraglich verpflichtet, so hat er auch die Ausstellung einer entsprechenden Bescheinigung bei der Uebermachungsstelle zu beantragen. Der•-Ausweis für Mai 1934 Der Ausweis der B33. vom 31. Mai 1934 weist eine Bilanzsumme von 680,82 Mill. ffr. aus, die sich gegenüber dem Vormonat um 11,11 Mill. erhöht. Die Einlagen der Zentralbanken für eigene Rechnung haben um 12,47 auf 164,34 Mill zugenommen, während die Einlagen für Rechnung Dritter mit 9,16 Mill. ungefähr den gleichen Stand wie im Vormonat von 9,33 aufweisen. Die Gelder auf Sicht sind um eine Kleinigkeit gestiegen, und zwar von 11,76 auf 11,98 Mill Die rediskontierbaren Wechsel und Akzepte haben sich um 3,07 auf 559,30 Mill, erhöht, ebenso sind die Gelder auf Zeit um .81 auf 41.43 Mill. gestiegen. Andere Wechsel und Anlagen verzeichnen eine Zunahme um 1,58 auf 222,09 Mill. Rheinmühlen A6 Düsseldorf- Reisholz Das Unternehmen erzielte im Geschäftsjahre 1933 nach Vornahme von 115 007(i. V. 98 124) RM Anlageabschreibungen und 19.855(7738) RM anderen Abschreibungen einschließlich 22918(26 727) RM Gewinnvortrag einen Reingewinn von 110 350(91 918) RM. Hieraus sollen wieder 8 Prozent Dividende ausgeschüttet. 10 000 MM der Reserve II zugewiesen und 28 350 RDi auf neue Rechnung vorgetragen werden. Das Austauschverfahren, das seit 1932 auch für die Bezüge von Hartweizen für die Grießmühlen in An wendung sei, habe sich auch im Jahre 1933 bewährt. Die Ausfuhr in Hartweizengrieß sei zurückgegangen. Die erzielten Preise im Wettbewerb mit den günstiger arbeitenden Mühlen anderer Länder seien wenig befriedi gend. Die Leistungsfähigkeit der deutschen Graupen mühlen übersteige den Bedarf nach wie vor weit. Die Verkaufspreise für Gerstenfabrikate seien durch den scharfen Wettbewerb unbefriedigend. Der Absatz für das Inland konnte mengenmäßig in Vorjahrshöhe ge halten werden, während die Ausfuhr in Gerstefabrikaten die ansänglich normal war, in den letzten Monaten stark nachließ, da einzelne Länder durch hohe Zölle die Einfuhr zum Teil unmöglich gemacht haben. Die Nach produkte sanden im Berichtsjahre lausenden Absatz. Die Verkaufspreise waren angemessen.— Nach der Bilanz betragen(alles in Mill. RM) AK.900 und Reserven .140 unv., sowie Verbindlichkeiten 1,186(.814). Andererseits erscheinen Kasse. Wechsel, Schecks usw. mit .534(0,206), Warenforderungen mit.336(.295). Aus fuhrscheine mit.588(.167), Vorräte mit.575(0,850) und die gesamten Anlagen mit.357(.443). Ueber die Aussichten für das Jahr 1984 lasse sich noch wenig sagen, weil die Auswirkung der eingeleiteten Neuordnung abgewartet werden müsse. Die Aufrechterhaltung des Betriebes der Hartgrießmühle hange von der ausreichenden Bereitstellung des für die Fabrikation erforderlichen Hartweizens ab. In der Graupenfabrikation sei angesichts der gegenwärtigen Preisgestaltung der Fabrikate zu wünschen, daß der Wille aller Beteiligten auch in diesem Fabrikatszweige zu einem einheitlichen Neuaufbau führen möge. Die o. GV. genehmigte den bekannten Abschluß für das Geschäftsjahr 1933. Die Dividende wurde auf 8 Prozent festgesetzt. Umsatzsteigerung bei Gebhard& Co. Im Bericht für das Geschäftsjahr 1933 führt die Verwaltung der Gebhard& Co. AG., Wuppertal=Bohwinkel, aus, daß der Verlauf gegenüber dem Vorjahre eine Besserung zeige, die Umsätze blieben zunächst stabil und konnten vom zweiten Vierteljahr ab in wachsendem Maße gegenüber dem Vorjahre gesteigert werden. Die für die Fertigerzeugnisse erzielbaren Erlöse blieben im wesentlichen beständig und es ergab sich insosern eine Besserung, Reichsbank-Diskont: 4% Neue Aufträge neue Kurssteigerungen Berlin fest Wirtschaftsnotizen Die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten, die bereits gestern kräftiger einsetzte, machten heute womöglich noch flottere Fortschritte, wobei insbesondere eine umfangreichere Auftragserteilung seitens des Publikums ins Auge fällt. Da neue Anregungen kaum vorliegen, muß die anhaltend feste Veranlagung der Börse auf die bereits an den Vortagen anregenden Momente zurückgeführt werden Von stimmungsmäßigem Einfluß auf den Verkehr ist besonders die bessere Haltung des Rentenmarktes, der unter dem Eindruck der günstigen Bedingungen der neuen Reichsanleihe und der mit derselben in Zusammenhang stehenden Beseitigung der Neubesitzanleihe steht. Nicht außer acht zu lassen ist ferner die außerordentliche Flüssigkeit des Geldmarktes, so daß die Annahme nicht unberechtigt ist, daß bisher zurückgehaltene Mittel zu Neuanschaffungen Verwendung finden. Die durchschnittliche Erhöhung des Kursniveaus bewegte sich zwischen 1 bis 2 Prozent. Von Montanwerten führten Stolberger Zink mit plus 138 Prozent, da der nunmehr vorliegende Geschäftsbericht günstige Aussichten eröffnet. Auch Harpener waren um 1¼ Prozent und Rheinstahl um 13/8 Prozent höher, wobei sich die Umsätze in den genannten Werten zum ersten Kurse bei etwa 90 Mille hielten. Auf dem Markt der Braunkohlenwerte hält das Interesse für Eintracht an, die nochmals 4½ Pro zent gewannen. Kaliwerte sind stark begehrt, Salzdetfurth gewannen 4 Prozent, Kalichemie und Westeregeln erschienen mit Plus=Plus=Zeichen, ein Kurs kam mangels Angebot nicht zustande, die Schätzungen bewegten sich zirka 6 Prozent über Vortagsschluß. Farben setzten 2¾ Prozent höher ein und gingen sehr bald nach dem ersten Kurs bis auf 145¾ Prozent. Auf dem Elektromarkt waren Akkumulatoren unter dem druck der Dividendenerklärung 2¼ Prozent höher, Bekula gewannen den gleichen Prozentsatz. Siemens waren um 2¾ Prozent fester. Auf den übrigen Märkten fallen nicht über den Durchschnitt hinausgehende Kurssteigerungen auf. Zu den wenigen Ausnahmen gegen den Vortag gedrückter Kurse gehören Bubiag mit minus 2 Prozent. Schiffahrtswerte waren nach dem gestrigen Rückgang erholt, Hapag um 1 Prozent, Nordlloyd um ½ Prozent. Von den variabel gehandelten Banken setzten BEW, 1½ Prozent, Reichsbank 1 Prozent höher ein. Auf dem Rentenmarkt wird allgemein mit höheren Kursen gerechnet. Von den zunächst feststellbaren variablen Notierungen liegen Neubesitzanleihe 15 Rpfg. über dem Vortagsschluß. Hösch=Obligationen gewannen ¾ Prozent. Am Valutenmarkt errechnete sich das Pfund mit 12,63½ wesentlich schwächer, während der Dollar mit 2,508 kaum verändert war. Auf dem Geldmarkt machte die Erleichterung weitere Fortschritte, so daß Blankotagesgeld für erste Adressen nur noch 3⅞ bis 4⅛ Prozent erforderte. Köln angeregt Die weiter günstige Entwicklung der innerpolitischen age, die festen Auslandsmärkte boten der deutschen Börse eine Anregung. Stärkeres Kausinteresse des Publikums und Spekulationen brachte zu Beainkehrs eine feste Grundstimmung zum Durchbruch. Bevorzugt waren Farben, die einen Kursgewinn von 1¾ Prozent erzielten. Reichsbankanteile lagen 1 Prozent höher. Auch der Montanmarkt stand weiter im Vordergrunde, an dem Vereinigte Stahl, Mannesmann, Hoesch, kirchen, Rheinstahl und Phönix lebhafter Die Gewinne betrugen hier—1½ Prozent. Am Elektromarkt sielen Siemens mit einer Besserung von 2¾4 Prozent aus, Felten und Schuckert plus 1 Prozent. Von Kunstseideaktien zogen Bemberg um 1½ Prozent an. Stärker gesteigert waren Kaliwerte, von denen Salzdetfurth 4 Prozent und Aschersleben 2 Prozent gewannen. Von sonstigen Werten waren Zellstoff Waldhof um 1 Prozent, Reichsbahnvorzüge um ½ Prozent gebessert, Muag und Tietz lagen geringfügig verändert. Renten ruhiger. Altbesitz leicht gebessert. Auch im Freiverkehr war die Tendenz fest. Aktien und Renten hatten lebhafteres Geschäft. Es notierten Dolorit Basalt 43½ Geld bis 45½ Brief. Humboldmotoren 54¾/4 Geld. Remy Neuwied 47 Geld. Im Verlaufe ließ die Geschäftstätigkeit nach. Die Grundstimmung blieb fest. Der Einheitsmarkt hatte ebenfalls Kursbesserungen aufzuweisen. Von Versicherungen lagen Aachen Münchener Feuer 25 Mr. höher. Pfandbriefe durchschnittlich ¼ Prozent niedriger. Die Börse schloß behauptet. Versicherungen: Aachen=M. F. 1100,— G, Aach. Rückv. 18.,— G, Agr. See Fl. L. 295,— G, Colonia Feu. 125,— G, Colonia Rück. 230,— G, Gladb. Feuer 650,— G, Köln. Hagelv. 68,— G, Köln. Lloyd 170,— b. Devisen-Kurse (in Reichsmark) Mit Wirkung ao 5. Juni gelten folgende Preise für Halbzeug(in RM. je 100 Kilo für Abschlüsse auf 100 Kilo): Kupferbleche 76.25(77,00), Rohre 92,25(92,00), Drähte und Stangen 69,25(70,00), Schalen 166,00 (10.,00).„" an1—* Wagengestellung bei der Reichsbahn am 4. Juni. Ruhrkohlenbezirk 18 280, Aachener Steinkohlenrevier 174=, rheinisches Braunkohlengebiet 2671; gefehlt haben keine. Mit Wirkung av 5. Juni gelten folgende Preise für Halbzeug lin RM. je 100 Kilo für Abschlüsse auf 100 Kilo): Kupferbleche 76.25(77,00), Rohre 92.25(95,00), Drähte und Stangen 69.25(70,00), Schalen 166,00 (10.,00). Der Londoner Goldpreis betrug am 5. Juni 1934 für eine Unze Feingold 138.0 sh Gramm Feingold demnach 53,2416 Pence— 2,80628 RM. 100 Toklo 100 Holland 100 Dänemark 100 Schweden 100 Norwegen 100 Finnland 100 Schweiz 1 Argentinien 100.-Oesterreich 100 Tschecho-Slow. 10 Spanien 1 Amerika 100 Belgien 1 England 100 Frankreich 100 Italien 110 Brasilien 100 Danzig 100 Warschau .755 169.68 56.44 65.18 63.49 .579 81.42 .633 47.45 10.43 34.27 .512 58.59 12.635 16.50 21.43 .156 81.60 47.25 als der Markt zu Unterpreisen gestört wurde. Bei der mit Gebhard seit 1922 durch Interessengemeinschaftsvertrag verbundenen Seidenwebereien Wm. Schröder& Co. AG., war der Geschäftsverlauf in 1933 ähnlich. Die Zu sammensassung des Verkaufs auf dem Berliner Platz der von der Gebhard& Co AG. und der Seidenwebereien Wm. Schröder& Co. AG., erzeugten Kleider=, Futter= und Putzstoffe durch die im Jahre 1932 gegründete Gebhard & Schröder Verkaufsgesellschaft m. b. H. habe sich als zweckvoll erwiesen. Auf Grund einer Vereinbarung mit der Seidenweberei Wm. Schröder& Co. AG. sei eine artikelmäßige Aufteilung zwischen dieser Firma und Gebhard in der Weise erfolgt, daß das gesamte Kleiderstoffgeschäft auf Gebhard übergegangen ist. Nach Verrechnung aller Unkosten und Abschreibungen verbleibt nach Abzug von 39 723 Mk. Verlustvortrag aus 1932 ein Reingewinn von 342 330 Mk (i. V. 309790 Mk.). Aus diesem Reingewinn soll eine Dividende von 6 Prozent ausgeschüttet werden, während der Rest von 81 312 Mt. zum Vortrag auf neue Rechnung kommen soll. Wieder 4 Prozent Dividende bei der Hageda. HandelsGesellschaft deutscher Apotheker. Berlin In der Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der auf den 30. Juni anberaumten GV. die Verteilung einer Dividende von wieder 4 Prozent vorzuschlagen. Der Reingewinn des abgelaufenen Jahres beläuft sich nach Vornahme von 220 808(234 569) RM., Abschreibungen einschließlich des Vortrages von 285 469(216 817) RM auf 533 897(533 497) RM. Die hauptsächlichsten Bilanzposten zeigen in runden Zissern unter den aktiven Grundstücke und Gebäude 2170 000(2 200 000) RM. Waren 2 394 000(2 151 000) RM. Wertpapiere und die Beteiligungen 593000(318000) RM, dazu nom. 163660 RM eigene Aktien(91 240), Schuldner 3064000(2 967 00) RM. Bankguthaben Kasse und Wechsel 697.000(864.000) und unter den Passiven Gläubiger 1225 000(1 023.000) RM und Hypothekenschulden 289 000(343000) RM. Warenberichte Berliner Großmarkt für Getreide und Futtermittel Amtliche Notierungen in RM für 1000 kg: Märk. Weizen(80 kg) waggonfrei Berlin 199, gesetzl. Erzeugerpreis ab Station Preisgebiet W 2 190. W 3 193, W 4 195; gesetzl. Mühleneinkaufspreis ab Station Preisgebiet W 2 196. W 3 199, W 4 201; märk. Roggen bahnfrei Berlin 169, gesetzl. Erzeugerpreis ab Station Preisgebiet R 2 160. R 3 163, R 4 165; gesetzl. Mühleneinkaufspreis ab Station Preisgebiet R 2 166. R 3 169. R 4 171; Sommergerste, mittlerer Art und Güte. frei Berlin 176—180, ab märk. Station 167—171, märk. Haser, frei Berlin 186—190, ab Station 177—181, seinste Qualitäten über Notiz. Weizenmehl. Grundtyp 790 Preisgebiet W 2 26.25, W 3 26,70. W 4 27, mit 15 Prozent Auslandsweizen.75 Mk. Aufgeld, mit 30 Prozent Auslandsweizen 1,50 Mk. Aufgeld. Weizennachmehl 14. Roggenmehl Grundtype 815, Preisgebiet R 2 22.50. R 3 22,95, R 4 23.25; Futtermittel und Hülsenfrüchte(Kleie in Mk. für 100 Kilo, sonst für 50 Kilo): Weizenkleie 11,75. Weizengrieskleie(Bollmehl) plus.75 Mk., Roggenkleie 11,25. Roggengrieskleie(Bollmehl) plus 0,75 Mk., Viktoriaerbsen 20—22, kleine Erbsen 14—17, Futtererbsen 9,50—11, Peluschken 8,50—9,25, Ackerbohnen 8,10—8,90, Wicken—7,75, Lupinen blaue—6,60, gelbe 8,50—9,15, Leinkuchen 37proz. ab Hamburg 6. Erdnußkuchen 50proz. ab Hamburg 5,20, Erdnußkuchenmehl 50proz. ab Hamburg 5,10, Trockenschnitzel ab Berlin.75, extrah. Soyabohnenschrot 4proz. ab Hamburg.75, ab Stettin.05. Kartoffel slocken Parität waggonfrei Stolp ab Verladestation 7,15, dito ab Berlin.65, Mischsutter 8,35, Kartoffeln(100 Kilo) nicht notiert. Oele und Fette Hamburg, 5. Juni. Offizielle Harburger Mühlenpreise für Leinöl waren heute nicht zu hören, Kleinigkeiten werden für Harburg für prompte und Juni=Lieferung zu 33 Mk. angeboten. Die zweite Hand offeriert mit 30—31 Mk., vereinzelt liegen auch Offerten der inländischen Mühlen zu 31 Mk. vor. Lediglich Rizinusöl zog leicht im Preise an. Rizinusöl 1. Pressung verzollt mit Barrels 37, dito 2. Pressung 34,50 Mk. für 100 Kilo. Die übrigen Artikel sind ruhig und unverändert, Rüböl, reines ohne Faß prompt Mai=August 41, Kokosöl roh in eis. Leihf. Juni=Oktober 19,50 Mk. für 100 Kilo, Kokosö Ceylon sag inkl. Faß Juni=Juli=Abladung 13,12,6 Pfd Sterling für 1016 Kilo, Soyabohnenöl roh in eis. Leihf. Mai=Sept. 20,50, Palmkernöl roh in eis. Leihf. prompt bis August 16,75, Kokospalmkernöl=Fettsäure mit Barrels 16,50 Mk., Schweinefette je nach Farbe mit Tierces prompt 24—28, Hammeltalg je nach Farbe mit Tierces prompt 27—32, Rindertalg prima mit Fastage prompt 26 bis 32. dito 23—25, Erdnußöl roh, ohne Faß prompt bis August 20,75 Mk. für 100 Kilo, Baumwollsaatöl JuniJuli=Abladung 17 Pfund Sterling für 1016 Kilo. Schmalz: Tendenz stetig bei unveränderten Preisen. American Steamlard transito ab Kai 14,50 Doll., Purelard versch. Standardmarken raffn. per 4 Kisten a 25 kg netto transito ab Kai 16.50—17 Dollar für 50 kg. Hamburger Schmalz nicht notiert. Großmarkt für den Nährstand zu Köln Köln, 5. Juni. Es notierten in RM. für 100 Kilo Frachtlage Köln, soweit nichts anderes vermerkt: Weizen, rhein., 77/78 Kilo, Preis für den Landwirt ab Erzeugerstation im Preisgebiet W 10 20,30; dito, ausl. 24,75 bis 25,75; Roggen, rhein., 72 Kilo, Preis für den Landwirt ab Erzeugerstation im Preisgebiet R§ 17,30; dito, Handelspreis Frachtlage Köln 17,80; Hafer, hiesiger 17,75 bis 18.25; dito, ausl. 19,00; Mais, grober 18.40; dito, kleiner 19,60; frachtfrei jeder Station des Bezirks W B 4 und der Festpreisgebiete W 10 und R 8, Grundlage 15=To.= Tarif brutto mit Sack: Weizenmehl, inl., Grundtype 790 für W 10 27,40; dito, mit 15 Prozent Austauschweizen, Grundtype 790 für W 10 28,15; dito, mit 30 Prozent Austauschweizen, Grundtype 790 für W 10 28,90; Roggenmehl, Grundtype 815 für R 8 25,55; Roggenschrot, inl., Grundtype 1800 für R 8 21,55; ab Mühle: Weizenkleie, sein 10.40; dito, mittelgrob 10,85; dito, grob 11,25; Weizengrießkleie(Bollmehl) 12; Weizennachmehl 14,50; Roggenkleie, feine 10,50; Roggengrießkleie(Bollmehl) 11,50; Roggennachmehl 13,50;— Biertreber 14,50—14,75; Leinkuchenmehl, 37 Prozent 18— Erdnußkuchenmehl, 50 Prozent 17,25—17,50; dito, 54 Prozent 17,50—17,75; Sojaschrot(extrahiert), 45 Prozent 10,10 bis 16,40;— Rapskuchen 10—15,25; Palmkernkuchen, lose, 21 Prozent 15,35—15,50; Trockenschnitzel, lose 10,40 bis 10.60; Zuckerschnitzel, lose 12—12,50; Rohmelasse 7,25—8; ab rhein. Station: Roggenstroh, gepr.—1,10; Weizenstroh, gepr. 0,90—1; Haferstroh, gepr. 0,90—1. Stimmungsbericht: Hafer und Futtermittel fest; alles übrige ruhig. Viehmärkte Berlin, 5. Juni. Auftrieb: 271 Ochsen, 639 Bullen, 656 Färsen, 2854 Kälber, 4115 Schafe, 17921 Schweine Es notierten in RM.: Ochsen: b) 31—33, c) 27—30, d) 22 bis 25; Bullen: a) 29—30, b) 26—28, c) 24—25, d) 18—22; Kühe: b) 20—23, c) 15—18, d) 10—14; Färsen: a) 32, b 28—30, c) 23—27, d) 17—21; Fresser: 16—22; Kälber: B a) 48—54, b) 40—45, c) 30—38, d) 20—28; A) Lämmer und Hammel: a1) 42, b1) 36—41, c) 37—38, d) 29—36; B) Schafe: e) 32—33, f) 30—31, g) 23—28; Schweine: al) 50, a2) 38, b) 36—38, c) 34—37, d) 32—34, e) 28—30, g) 36. Marktverlauf: Rinder: in guter Ware glatt, sonst ruhig. Kälber: ruhig, gute Kälber knapp, Schafe und Schweine glatt. Aus dem Markt sind 1181 Schweine der Klasse a1 [Speckschweine) entnommen. Hamburg, 5. Juni. Kälber= und Schweinemar Auftrieb: 1379 Kälber, 7514 Schweine. Verlauf: Kälber schlecht, Schweine mittel. Preise: Kälber: h) 44—51. c1 32—45, d) 22—30, c) 15—23; Schweine: al 50, a2) 39—40, b) 38—39, c) 36—38, d) 34—35, e) 30—83, f) 26—28, g1) 36, g2) 28—35. Altenessen, 5. Juni. Schweinemarkt. Austriev: 1310. Es kosteten Ferkel im Großhandel: unter 6 Wochen bis 11 RM., von 6 bis 8 Wochen 11—16 RM., von 8 bis 12 Wochen 16—22 RM.; Läuferschweine, von 3 bis 4 Monaten 22 28 RM., von 4 bis 6 Monaten 28—40 RM. Der Marktverlauf war langsam. Metallnotierungen Berlin, 5. Juni. Es notierten in RM. für 100 Kilo: Elektrolytkupser Wirebars(Feststellung der Vereinigung für die deutsche Elektrolytkupfernotiz) 46.25, Original= Hüttenaluminium(98 bis 99 Prozent, in gekerbt Blöckchen) 160, oder in Walz= oder Drahtwaren 164, Reinnickel(98 bis 99 Prozent) 270, Antimon(Regulus) 41,00 bis 45,00, Silber in Barren(900 für 1 Kilo fein) 36,75 Freiverkehr: Elektrolytkupfer(Wirebars), prpt., eif Hamburg, Bremen oder Rotterdam kupfer loko 40,75—41,75, Originalhüttenweichblei 16 bis 16,75, Standard=Blei per Juni 15,75—16,50, Original= hüttenrohzink ab norddeutschen Stationen 19,50—20,25, Standardzinn 19,25—20 RM. für 100 Kilo. London, 5. Juni. Es notierten: Kupfer gegen 99.31—32,37, Kupfer für drei Monate 32,56—32,62, Kupfer, Settlementspreis 32,37, Elektrolytkupfer Elektrowirebars 35,75, Zinn gegen Kasse 228,00—228,12, Zinn für drei Monate 225,75—225,87, Zinn, Settlementspreis 228,00, Blei, ausl., prompt 11,00, Blei, ausl., entf. Sichten 11,25, Zink, gew., prompt 14,56, Zink, gew., entf. Sichten 14,87, Aluminium für Inland 1000,00, Platin 7,76, Silber 19,68, Silber Lieferung 19,68, Gold 138. Ruhrorter Frachten Frachtsätze von den Rhein=Ruhr=Häfen nach Rotterdam 1,15—1,20 RM., Antwerpen=Gent.70 RM., Brüssel 2,10 RM., Lüttich 2,20 RM.; von den Häfen des Rhein=Herne=Kanals nach Rotterdam 1,40 RM., Antwerpen=Gent 1,90 RM., Brüssel 2,30 RM., Lüttich 2,40 Schlevployne von den Rhein=Ruhr=Häfen nach St. Goar 0,54 RM., Mainz 0,80—0,90 RM., Mannheim 0,90—1,00 RM. I Anleihen Di Reichssch 22 7% Dr Reichsanl 29 6% dto. 87 5½½ Anl des Dt. Reichs IYounganl.) Dr Anl Ausl Sch. Ink! Ablös. Sch (Altbes.) Dt. Anl. Ausl. Sch ehne Ablös. Sch Neubes.) 6% Pr. Staatsanl 28 7% dto. 80 1. P 7% dte. 81 II. F 6% dto B3 1. F 6% Dr Reichsbahn Sch R. 1. 6% Dt Reichsp-Sch. 8% Pr. Landpfbr. Gold R 19 8% dte 17/18 7% Pr Landpfbr Gold R. 19 7% dto. R. 7 8% dte Goldkomm R 29 7% dto R 6 Rheinprovins Anl. Ausl Sch Westf Pros Aul. Ausl Sch. 8% Rheinor Ldbk Goldpfbr S 9 8% Rheinor Ldbk Goldpfbr. 1 # dte. Lomm. 4 76 99 80 98 92.5 96 22 65 107 100.60 102 101 100.10 94 89.5 86 75 86 75 82.75 74 99.60 96.10 93 95.75 22.37 107 100.60 102 101 100.20 91.25 94 94 94 81 91 89 87 83 .5 .5 7% die." la. 1b 7% die.„ 5 7% die.„* 6% Westt Ldbk. Pr. Doll G 4% Westt Ldbk Pr. Feing 25 7% dte. Feing 26 6% dte. Feing 27 8% Westt. O. Pfbr. R 2/S 8% Dulsburger Stadtanleihe 28 7% dte. 39 7% Düsseldorfer Stadtanlelhe 4% Köln. Stadtenl. 6% Oberhausen 27 3% Rh.-W Bodenkr. G. Hyp Pfbr. S 4. a. 12. 10 7% dto S 1, 9. 17 3% Rh-Westf. Bod Komm 29 S 1 10% Westd Bodenkr. G. Pfbr Em 6 4% dto. Em 391214 8% dte. Em 20/22 Banken Allg. Dr. Oredit-A Bk el. Werte Berl. Handelsgen Commers- u. Prtr Bank Ot. Bk. u. Disc.-Ges. Dt. Hyp.-Bank Berliner Wertpapierbörse vom 5. Juni Lombard-Zinstuß: 5% 82.5 84.25 83.12 90.5 89.75 84 80.5 80.5 84.87 79.5 80.75 66 90.5 90.5 44.25 77.75 85.5 51.5 57.5 81.25 82.5 84 83.12 90 90.5 89.75 84.5 60 80 83.5 80 80.25 91.25 91.25 86.25 90.5 90.5 44 25 77.62 86 50.5 55.5 63 Dresdner Bank Reichsbank Westd Bod. Verkehr 40 1 Verkehr Reichsb. V. A. Hapag Abg Süd Nordd. Lloyd Industrie Accumulatoren Aku AEO Aschaff. Pap. Augeb. Ndg. Basalt A0. Bayr Mot. Bemberg Berger Jul. Berl. Karlsruh Berl. Kraft u. Licht Brannk. Brik. Brown Bov. Buderns Byk Gulden Charl. Wasser Charlottenhütte 10 Chemie 10 Chemie 50% Chem Gelsenk Contl Gummi Contl Linol 62 154 71 68.25 109.12 25.5 24.75 30.75 176 63.37 26 37 44.75 65 17.87 132 70.5 109.75 108 136.5 182 13.12 75.37 49 87 189.5 151 141 65.75 60.5 154.87 67.5 67.62 108.75 24.5 26 30.75 171.75 63.5 26.25 43.5 65.5 17.87 131.5 71.75 108.75 107.37 134.25 182 12.25 75.25 46.25 86.12 84 141 66.5 Dalmler Ot. Atl. Telegr. Dt. Babcock Dt. Cont. Ga. Dt. Erdöl Dt. Linoleum Dt. Spiegelgl. Dortm. Akt. Dortm. Ritter Dortm. Unlon-B. Dürener Mes. Düsseldorf Dietr.-B. " Eisenhütte " Hoefel-Br. „ Kammg. " Masch. Losenh. Dyum. Nobel Elntr. Braunk. Eisenb. Verk. El. Licht-Kraft Eschw. Berg Farben 16. Feldmühle Felten-Gullleaume Ford-Motor Gelsenk. Bs. Gerresh. Glas Ges. f. el. U. Gladb Wolle Goedhardt Gebr. Harp. Bs. Hein, Lehmann Hannover 2 Hilgers Verzink Hind Auff. Hochtlef Hoesch K. R. 46.75 108 124.5 119.5 62.12 84 5 19 70 189 115 23.25 71.5 190 107.23 145 99 61.75 61.5 63.62 47 100.37 138 97 31 38 65 108 75 48.62 107 123.75 119 25 63.25 85.5 160 186.75 115 75 71 182 37 92.75 105 142.75 98.62 60.87 60 46.25 99.5 95.5 29.5 38 67 108 73.15 0 7 7 4 0 10 4 12 0 6 0 0 0 0 .5 10 6 6 14 0 0 0 0 0 5 6 0 0 0 0 4 Ise Berg Julich Zucker Kall Chem. Kall Ascherel. Klöckner Kölner Gas El. Kronprins Kdppered. Lahmeyer Laurath Lindes Eie Lingner W. Mannesmann Mansfeld Marhütte Mittelstahl Mülhelm Ba. Niederl. Kohle Oberbedart Oenb Kupfer Phoenix-Berg „ Brk. Ponge u. Zahn Preußengr. Rasquin Fd. Rh. Braunk. Rh. Elektr. Rh. Metall Rh. Spiegelg! Rhein StahlRhein-Westf. El Rh Kalkv. Roddergrube Rütgers W. 147.251143 115.5 112.75 69.5 73 88.25 117.25 21.25 85.87 65.75 75.25 112 189 49.5 92 123.5 94.5 41.5 230.5 98.87 127.5 69.75 95.75 97.80 78 40.75 Div I 4. IDIv 108.12 107.25 68.5 72 87.5 116.87 21.75 83.5 64.75 74 138 108.5 179.25 49.5 87 122 91.5 227 98 127 5 70 94 62 97.12 77 41.62 Salzdett. Schleß Defries Schleg Scharpene. Schött. H. Schub Salzer Schuckerr schwabenbrAu Siemens-Halske Stolberger Zink Stollwerck Thüringer El. Gas Tuch Aschen Ver. Böhlerst Ver. Dt. Nickel Ver Glanzetoff Ver. Stahlwerke Zypen u. W. Zypen Ultramar Wasserv Gelsenk Westdeutsch. Kaufhof Westeregeln Wick Küpper Zellstoff Weldbof Versicherungen 1achen Münch. " Rück Oolon Feuer Gladb Feuer Kölner Hagel Magd Feuer „ Leben Nordst. Allg. 154 19.5 88 5 24 154.5 89.5 141.21 47 77.5 90 84 104 130 42.62 121 116 19.57 114 125 49.75 1190 150 22 152 147.87 48.5 84 23.75 154 89 138.5 44.62 72.62 103 127 42.25 114 20 37 109.73 125 48.25 1010 .5 7 5 0 15 6 7 0 5 .5 0 0 0 0 0 0 0 7 7 0 5 6 1 Das große Los Erzählung von Mara Hansen Mit fliegenden Händen öffnete er die Wohnungstür, krachend fiel die Tür wieder ins Schloß, und mit dem Ruf:„Hallo, hallo, Trudel, wo steckst du denn?" stürzte Hermann Wahl durch sämtliche Räume der=Zimmer=Wohnung bis in die Küche. Dort stand Trudel, seine Frau, rosig übergossen vom Schein der Abendsonne, oder vielleicht auch nur erhitzt von der großen Arbeit, am Herd und überwachte die kullinarischen Genüsse, die der Familie Wahl harrten. „Wo brent's denn, Hermann?" fragte sie, ohne die Augen von den Schnitzeln zu lassen. „Bei uns, Trudel, bei uns! Wir haben gewonnen!“ „Wir haben gewonnen? Ja, was denn?" „Aber, Trudel, das große Los der Bazar=Tombola: die 100pferdige Pilgrim=Limousine!!“ „Den Pilgrim=Wagen? Wahrhaftig? Jetzt war die Reihe an Frau Trudel, aufgeregt durch die=Zinkmer=Wohnung zu wirbeln.„O, dann sind wir aber wohl bald sehr reich, was? Denn, natürlich, verkaufen werden wir ihn wohl müssen, was?“ seufzte sie. „Leider, leider", bestätigte Hermann.„Solchen Luxus können wir uns nicht gestatten. Denk' dir nur, wieviel Benzin er verschlingen würde, von den sonstigen Unterhaltskosten ganz zu schweigen.“ „Natürlich", pflichtete ihm Trudel bei,„das ist ausgeschlossen. Einen solchen Wagen können wir uns nicht leisten. Aber wenn wir ihn verkauften! Was könnten wir uns dafür nicht alles zulegen: einen neuen Teppich für's Herrenzimmer, eine Vitrine und ... und... einen Pelzmantel, nicht wahr. Du hattest mir doch einen Pelzmantel versprochen, für den Fall, daß wir das Auto gewinnen sollten...?“ Hermann nickte großzügig.„Wenn ich nur wüßte, wo man ihn verkaufen kann...?“ Drei Tage später besichtigten die Wahls den gewonnenen Wagen. Stolz betrachtete Trudel die Karosserie und die luxiöse Ausstattung, während Hermann mit sachverständiger Miene die Haube entfernte und eingehend den Motor studierte. Stolzgeschwellt nahm er dann am Vollant Platz, hieß seine Frau sich neben ihn setzen und fuhr den Wagen zu einem Händler, der ihn bis zu seinem endgültigen Verkauf in einer seiner Garagen unterbringen wollte. „Also, abgemacht, Herr Wahl“, sagte Herr Bauer, der Händler.„Ich verkaufe den Wagen, und zwar selbst zu einem geringen Preis, damit die Kosten für die Garage usw. nicht so auflaufen.“ Nervös antwortete Hermann:„Natürlich, aber überstürzen Sie nichts. Es ist doch ein nagelneues Auto!“ „Ja, aber diese Markenautos sind sehr kostspielig in der Unterhaltung und verkaufen sich deswegen nicht so leicht!“ „Na, wir werden ja sehen, benachrichtigen Sie mich also sofort, wenn Sie ein Angebot haben.“ Traurig verabschiedeten sie sich von dem schönen Wagen, und draußen brummte Hermann, indem er seinen Arm unter den Trudels schob:„So, ein Esel, „niedriger Preis!“ Bei einem solchen Prachtexemplar von Wagen! Weißt du, wenn unsere Mittel es uns erlaubten, ihn zu behalten.. „Ja, aber sie erlauben es uns nicht“, war die traurige Antwort seiner Frau. Nein, in ihren bescheidenen Verhältnissen konnten sie nicht daran denken, sich einen solchen Luxus zu leisten. Aber solange der Wagen noch keinen Käufer gefunden hatte, war er immerhin noch ihr Eigentum, und sie konnten sich nicht das unschuldige Vergnügen versagen, zuweilen die Worte„Mein Auto“ oder„Unser Pilgrim“ in die Unterhaltung mit Freuden zu werfen. Und eines Sonntags, als eine einflußreiche Person bei ihnen speiste, warf Hermann die schüchterne Frage auf:„Es ist so schönes Wetter, vielleicht könnten wir ein bißchen spazieren fahren?" Aus diesem einen Ausflug wurden mehrere, schließlich fuhren die Wahls Sonntag für Sonntag mit„ihrem Auto“ in die Umgegend Berlins, und als erst Hremanns Urlaubsmonat da war, setzte man sich „natürlich“ in den Wagen und machte eine wunderbare Reise nach Italien. Die Hotels waren zwar etwas teuer, auch der Wagen verschlang eine Unsumine an Benzin, Garagenmiete und einigen Reparaturen. Aber was tat dies? Man würde ja das Geld doppelt und dreifach beim Verkauf des Autos wieder herausschlagen! Am Ende der sechs schönen Ferienwochen stellten beide gemeinsam fest, daß es nun wirklich Zeit war, an einen Verkauf des Autos zu denken. Ihr monatliches Budget reichte wirklich nicht mehr aus, und sie hatten sogar ihr kleines Kapital für ihre schöne Reise anreißen müssen. Es hieß also: Verkaufen um jeden Preis! Das erste Angebot, übrigens das niedrigste natürlich, das ihnen je gemacht worden war, wurde jetzt mit einem Aufatmen der Erlösung angenommen. Wer beschreibt aber ihr Entsetzen, als sie einige Tage später die Aufrechnung des Händlers in den Händen hatten und dort schwarz auf weiß lesen mußten: Rechnung für den Verkauf eines 100pferdigen Pilgrim=Autos: Der Wagen brachte RM 10.000.— Davon gehen ab: Provision für den Verkauf: RM 2000.— Oel und Benzin, Säuberung RM 1500.— Garage 10 Monate à 60.—. RM 600.— Reparaturen: RM 1 400.— Summa summarum 10000 minus 5 500= RM 4500. Sprachlos sahen die beiden sich an. 4500 Mark? Das sollte alles sein, was ihnen übrig blieb?„Und davon müssen wir noch“, stöhnte Hermann schmerzlich auf,„3000 Mark an die Versicherungsgesellschaft bezahlen. Und die letzten 1500 Mark— soviel hat uns ja gerade unsere Reise gekostet! Wir stehen also sozusagen genau so da wie vor 10 Monaten, als der Wagen uns noch nicht gehörte...“ Die praktische Trudel aber hatte bald ihre Kaltblütigkeit zurückgewonnen und tröstete ihn mit philosophischem Gleichmut: „Geh, Hermann, sei nicht undankbar, wir haben doch durch den Wagen so wunderbare Wochen und Monate gehabt, und außerdem soll uns das eine Lehre sein:„Von jetzt ab wissen wir, daß das große Los gewinnen, nicht immer— das große Los bedeutet.“ Eine einträgliche Ahnlichkeit In Leningrad wird gegenwärtig ein Film gedreht, der die gesamten Ereignisse während der Oktober=Revolution 1917 in Petrograd zum Gegenstand hat. Natürlich erscheint in diesem Film zu wiederholten Malen die Gestalt des früheren Zaren Nikolaus II. Auf eine seltsame Art hat sich die Sowjetregierung die Dienste des Zarendarstellers gesichert. Der Mann, ein früherer Bäckermeister, hat tatsächlich eine frappante Aehnlichkeit mit dem letzten regierenden Romanoff. Dieses Doppelgängertum war den Petersburgern bereits in der Vorkriegszeit aufgefallen. Es sprach sich sogar am Hofe herum, daß ein gewisser Edvakor, eben jener Bäcker, dem Herrscher aller Reußen geradezu verblüffend ähnlich sähe. Kurz darauf erhielt der Bäckermeister den Besuch eines hohen Offiziers vom kaiserlichen Hofmarschallamt. Nach einigen einleitenden Worten sagte der Offizier beiläufig: „Wissen Sie, daß Sie eine täuschende Aehnlichkeit mit S. M. dem Zaren haben?“ Der Bäcker, dem man schon häufig diese Wahrnehmung nahegelegt hatte, antwortete gelassen:„Ich habe schon mehrmals diese Aeußerung vernommen.“ Nun ging der Abgesandte des Hofes zielsicher auf den Zweck seines Besuches ein.„Hier ist ein Befehl des Hofmarschalls des Zaren. der Ihnen auferlegt, sich ab heute glatt zu rasieren und fortan bartlos zu bleiben.“ Dem Bäcker blieb nichts weiter übrig, als der kaiserlichen Order nachzukommen. Nach Ausbruch der Revolution hielt sich Edvakor nicht mehr an den Befehl gebunden und ließ seinen Bart wachsen, den er seither in der alten Weise à la Nikolaus II. trägt. Als die russische Regierung die Verfilmung der Revolution begann, suchte man nach einem geeigneten Doppelganger des ehemaligen Zaren. Man suchte und fand ihn in der Person des Bäckers Edvakor, der sich in großer Notlage befand, als ihm der Vorschlag zur Teilnahme an dem großen Filmwerk unterbreitet wurde. Natürlich nahm er diese naheliegende Gelegenheit zur Verbesserung seiner wirtschaftlichen Lage gerne an und entwickelte sich, trotz seines hohen Alters zu einem genialen Darsteller. Garnitur, Eimer und Gießer, sein lackiert, mit Rosenbordüre. Eimer 16 cm 2 hoch, feinfarbig, Holzgritt.... Liegestühle mit Armlehne und Fuf stütze, mit modernem ge P □ streitten Leinenbezog-. S1S S Hauptgeschäft Hohe Straße und Stadtfilialen. Sandsieb mit Griff, 28 cm Durchm. mits Formen u. 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Aufführung der Mietreihe 3f Schauspielhaus Tel. 22 60 48 20 Uhr: Das Käthchen von Heilbronn Preise N(.50-.-) 10. Aufführung der Mietreihe 3a Donnerstag, den 7. Juni 1934 Der Troubadour Musikal. Leitung Meinh..Zallinger Inszenierung: W. Felsenstein A. 20, E. n. 22.45 Preise N(0,60-.-) 10. Aufführung der Mietreihe 4 C Freitag, den 8. Juni 1934 Das Käthchen von Heilbronn Inszenierung: Richard Dornseiff A. 20, E. geg. 23¼ Preise N(.50-.-) 10 Aufführung der Mietreihe 4 a 20 Uhr: Die Geisha Preise N(0,60-.-) 10. Aufführung der Mietreihe 5 c 20 Uhr: Weh dem, der liebt Preise N(.50-.10. Aufführung der Mietreihe 5 HASSEL’'S Restaurant u. Bierbar Gute Stube, der Treitpunkt in der Altstad Köln. Gr. Neugasse 36 zwischen Dom und Rhein Englisch Lucie Hleine Frau die SchülzenKönigin Raloh Arthu Robert: Pau Becker: Fritz Servos Der sanfte Jakob as bielel Köln heute? 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Museum für Vor- und Frühgeschichte, Bayenturm Historisches Museum, Eigelsteintorburg(Garnisonmuseum) Bornheims Kupferstich-Kabinett, Antonsgasse 5— Große Ausstel lung alter Stiche. Gemälde. Anti , q u i t ä t e n. G e ö f f n e t v o n 8— 1 9 U h r Rautenstrauch-Joest-Museum. Sonderschau:„Die Völker der deutschen Kolonien in Afrika“. Füh rung: Täglich 11 Uhr. 1 Museum für Naturkunde, Stapelhaus, Eingang Mauthgasse 44 Museum für Volkshygiene, Im Dau 5 Kölnischer Kunstverein. Ausstellung „Kunstsammlungen dreier Generationen einer Kölner Familie“. „Die deutsche Front“ im Görreshaus am Neumarkt, Riesen-RelicfSchau der Kampfgebiete Verdun. Arras, Vogesen und Ypern. Täglich von—22 Uhr geöffnet Oeffnungszeiten Sommerhalbjahr, 1. April bis 30 September: an Werktagen 10—17. an Sonn. und Feiertagen 10—13 Uhr Winterhalbjahr, 1 Oktober bis 31. März: an Werktagen 10—16, an Sonn- und Feiertagen 10—13 Uhr. Erzbischöfliches Diözesanmuseum, Domhof 8. gegenüber dem Süd portal des Domes(—18 Uhr). Meisterwerke der bodenständigen christlichen Kunst, von ihren An fängen bis zum 19. Jahrhundert. Kinos Le- Theater Nansa-Hochhaus DIE CSIKOSBARONESS dazu NIPPON Wo. 4. 6..10 So. an.30 Uhr CAPITOL HOHENZOLLERNRING 93 Pivin der Kurze mit Heinz Rühmann Ein Wirbel toller Ereignisse Wochentags.00.00.15 Sonntags.30.00.00.15 UFA-PALAST Hohenzollernring 22—24 .00, 6,15..30 Sonnt. auch.30 Freut Euch des Lebens Dorit Kreysler, Wolig. Liebeneiner Leo Slezak, Ida Wüst AGRTPPINA Das vornehme Kammerspieltheater Ein Film von Weltruf! die Frau, die eine Welt in Atem hält in ihrer bisher besten Leistung: Atemlose Spannung Das Schicksal einer Meisterspionin- Das wechselvolle Leben einer schönen Frau, die ihr Vaterland verrät, um zur Märtyrerin ihrer Liebe zu werden. Josef von Sternberg Für Jugendliche unter 18 Jahren verboten Das erste Jahrgedächtnis für meinen lieben, unvergeßlichen Bruder Herrn Aloys Haas Hlochfeines Eichen-Doppelschlafzimmer, 2 m. mit Roßhaarauflagen, zurückgenommen. sehr billig. 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Juui 1934 Planicka war der Sieger von Rom... Die Analyse einer Niederlage— Kreß verlor das Spiel— Mussolini und 15000 Italiener (Sonderbericht unseres nach Italien entsandten Sportschriftleiters) zdf. Rom, 3. Juni 1934 Nun sitzen wir wieder einmal auf der Tribüne eines der herrlichen italienischen Stadien, die uns (soweit es sich um die modernen und in neuester Zeit errichteten Anlagen handelt) immer wieder durch ihre architektonisch kühne Linienführung und ihre gigantischen Ausmaße imponieren. Und diesmal ist es in Rom, anläßlich des Vorschlußrundenspiels Deutschland— Tschechoslowakei— da, wo die wackere deutsche Nationalmannschaft im Wettbewerb der Weltbesten zum dritten Male ins Feuer geschickt wird. Aber wir sind hier nicht mehr in Mailand, und die Sonne brennt an diesem Sonntagnachmittag nicht minder heiß auf die„Ewige Stadt“ herunter, wie vor zehn Tagen in Florenz, wo unsere Elf gar nicht in Schwung kommen wollte und die Belgier uns um ein Haar eine böse Ueberraschung bereitet hätten. Doch haben wir trotzdem am letzten Freitag den kleinen Abstecher ins Berta=Stadion nicht versäumt, um dort dem Wiederholungsspiel zwischen Italien und Spanien beizuwohnen. Es war ein„mannermordender“ Kampf bei etwa 35 Grad Hitze, und nun haben die Spanier den zweiten Ansturm der„Azurris" nicht mehr standgehalten. Trotz der sieben neu eingestellten Spieler, oder vielleicht nur deshalb, denn der unvergleichliche Zamora war an diesem Tage nicht dabei, und es ist hier ein offenes Geheimnis, daß der samose Riccardo das erste Spiei für sein Land aus dem Feuer gerissen hat. * Nur langsam verstreicht die Wartezeit vor dem Spiel. Das Stadion der faschistischen Partei prangt in reichem Flaggenschmuck; die Hoheitszeichen aller teilnehmenden Länder sind aufgezogen, und gegeniler flattert das deutsche„Schwarz=Weiz= Rat“ im leichten Winde. Dagegen hat man das Hakenkreuzbanner aus uns unerklärlichen Gründen hier fehlen lassen, wie überhaupt so manches hier in Italien von einer sonderbaren Einstellung zeugt. Wenige Minuten nach 4 Uhr kommt Bewegung in die fast regungslos verharrende Menge(die Hitze!) auf der Tribüne: Von einer zahlreichen Begleitung umgeben, erscheint die Prinzessin Maria von Savoyen in der Ehrenloge. Der Beifall ist kurz und gemessen. Doch dann steigt urplötzlich brausender Jubel im Stadion hoch— da kommt jemand in kurzen hastigen Schritten die Treppe herunter, eine imponierende Erscheinung im blauen Jackett und weißer Mütze: Mussolini! Der Abgott aller Italiener. Jetzt wollen die Evviva=Rufe kein Ende nehmen, und wir merken in der allgemeinen Aufregung gar nicht, daß inzwischen auch die Angehörigen der deutschen Botschaft ihre Plätze eingenommen haben. * Der Einmarsch der beiden Nationalmannschaften ist eine kurze weihevolle Angelegenheit. Zuerst die Tschechen, die mit der Hymne ihres Landes begrüßt werden, dann die deutsche Elf unter Führung von Professor Glaser; auch sie tragen die Flaggen ihrer Nation voran. Das Deutschlandlied steigt, um vor dem Refrain jäh abzubrechen...! Anscheinend kann man auch hier unsere Hymne nicht ganz ertragen, und wir werden auf die Tribüne das unangenehme Gefühl einer bewußten Demütigung nicht los. Warum nur? Die deutschen Spieler in ihrem einheitlichen schmucken Dress bei einem Spaziergang in Rom Platze war. Der Regensburger hat, wie man so sagt, „die Ruhe weg“, ihn kann schlecht etwas aus der Fassung bringen. Aber Kreß war im römischen Stadion die Aufgeregtheit selber; zwei von den drei tschechischen Toren mußte er zum mindesten verhüten. Der Schlußeffekt war die deutsche Niederlage, die— selbst gegen den spielerisch um einiges überlegenen Gegner — nicht unbedingt nötig gewesen ist. * Aber es gab an diesem Tage auch noch andere deutsche Spieler, die durchaus nicht ihr bestes Können zu zeigen vermochten, und daher mußte es wohl zu diesem Debakel kommen, das aber keineswegs die an sich ausgezeichnete Gesamtleistung der deutschen Mannschaft herabsetzen soll. Auch in Rom haben unsere Spieler ihr Bestes hergegeben; sie haben gekämpft bis zur letzten Minute, und es war so, daß hier den Tschechen das Glück ganz offenbar zur Seite stand und daß eben dieser Gegner einen Spieler in seinen Reihen hatte, dessen phantastisches Können auch die letzte Aussicht auf einen deutschen Sieg zunichte machte. Und dieser Mann war Planicka, der Torhüter der Tschechen. Er allein war das Hindernis, an dem die Kunst der deutschen Stürmer versagte; ein SpieUnd dann das Spiel! Einzelheiten werden inzwischen in Deutschland zur Genüge bekannt sein. Es war eine unglückliche Angelegenheit für uns. Unglücklich in erster Linie deshalb, weil wir mit Gramlich und Hohmann auf zwei unserer Besten verzichten mußten. Ausgerechnet gegen die starken tschechischen Berufsspieler. Unglücklich aber auch wohl deshalb, weil der DFB mit der Aufstellung seiner Mannschaft diesmal eine wenig glückliche Hand hatte. Ich muß da schon erwähnen, daß unter den deutschen Presseleuten volle Einstimmigkeit darüber herrschte, daß man diesmal für den in Florenz und Mailand schwachen Kobierski den schnelleren und temperamentvolleren Heidemann einsetzen müsse; daß man ferner Kreß nach den ungeheuerlichen Nervenproben in den Spielen gegen Belgien und Schweden nicht noch ein drittes Mal einsetzen dürfe. Der Dresdener war in Florenz und Mailand nicht etwa schwach, aber er spielte auch nicht überragend, und ein jeder mußte sich darüber klar sein, daß diese neuerliche„Belastungsprobe“ nicht gut ausgehen konnte. Nun— der DFB entschied sich dennoch für die Aufstellung von Kreß, obwohl ihm in Jakob ein zum mindesten gleichwertiger und m. E. auch kaltblütigerer Tormann zur Verfügung stand, eine Eigenschaft, die ganz sicher gegen die„mit allen Fußballwassern getauften", tschechischen Stürmer am Immer nach Paovo Nurmi Bei den großen Leichtathletikkämpfen in Helsingfors ging auch Paovo Nurmi an den Start. Der Finne hatte keine Mühe, den 5000=Meter=Lauf in 15:05 Minuten überlegen zu gewinnen. Kalima gewann den Hochsprung mit 1,91 Meter und Kuntsi stieß die Kugel 15,65 Meter weit. Kusoczinski wieder startunfähig Der polnische Olympiasieger im 10000=Meter=Lauf, Kusoczinski, hat seine Knieverletzung noch immer nicht überstanden. Kusoczinski war zwar schon wieder mit Erfolg gestartet, aber jetzt hat er sich wieder in ärztliche Behandlung begeben müssen. ler, der immer wieder im Mittelpunkt des Spieles stand und dessen unglaubliche Paraden die 15 000 Menschen im römischen Stadion nicht aus dem Staunen kommen ließ. Ach— hätte dieser Planicka im deutschen Tor gestanden... nie und nimmer wären die Tschechen als Sieger aus diesem Kampf herausgegangen! Doch, was half's!... Die deutsche Elf wehrte sich, so gut sie es vermochte; sie fand nach der Pause noch die Kraft, die :=Führung der Tschechen aufzuholen und veranstaltete gleich hinterher ein wahres Bombardement auf das Tor des Gegners. Zwanzig Minuten lang lag da der deutsche Führungstreffer in der Luft, doch es blieb dabei, und als dann der wieselschnelle Sabottka nach einem bösen Schnitzer von Kreß das zweite Tor erzielt, da war dieser Kampf entschieden. Kein unverdienter Sieg der Tschechen! Das muß man schon anerkennen. Aber eine unglückliche Partie der Deutschen, die dazu noch von Barlassini, dem italienischen Schiedsrichter, mehrfach benachteiligt wurde, der darob von seinen eigenen Landsleuten nicht gerade Schmeicheleien zu hören bekam. Ueberhaupt dieses italienische Publikum— sonderbare Menschen! Auch in Rom standen sie zuerst auf der Seite der Tschechen, dann— als die Deutschen das Ausgleichstor erzielt hatten— schwenkten sie urplötzlich um. Da brauste zum erstenmal das„Germania— Germania...“ über das Feld. Dann fiel das zweite Tor gegen Deutschland, und vom gleichen Augenblick an waren die Massen desinteressiert. * Also ausgeschieden! Aber mit fliegenden Fahnen untergegangen, wie sogar eine römische Zeitung nach dem Spiel in fetten Schlagzeilen verkündete. Deutschland darf auf seine Erfolge in dieser Fußball=Weltmeisterschaft stolz sein; wir haben uns einige Tage mit den Oesterreichern, Italienern und Tschechen als Amateure in allerbester Gesellschaft befunden— wir sind als die letzte Streitmacht von reinen Amateuren aus dem Rennen geschieden. Und als wir ausschieden, hatten wir kein schlechtes, wohl aber ein unglückliches Spiel gespielt. Das mag wohl bitter sein, aber es wird die deutschen Fußballer keineswegs entmutigen! Und nun geht's nach Neapel gegen Oesterreich, das am heutigen Tage in Mailand ebenfalls geschlagen vom Felde ging und damit für Italien den Weg ins Finale freimachte. Vielleicht haben wir am kommenden Tonnerstag ein wenig— ein ganz klein wenig mehr Glück! Die Deutschen bei der Kranzniederlegung otor Von der 6000=Kilometer=Fahrt durch Italien Mit der 6000=Kilometer=Fahrt durch Italien veranstaltet der Königlich=Italienische Automobil=Club die längste und schwerste Zuverlässigkeitsfahrt für Kraftwagen, die jemals in Italien ausgetragen wurde. Der große Wettbewerb, der international sehr gut beschickt ist und an welchem sich vorwiegend die italienische Automobilindustrie mit ihrer ganzen Streitmacht beteiligt, begann am letzten Freitag mit der Abnahme der Fahrzeuge in dem riesigen Serpentinenbau der Supergarage. Nach der Wagenabnahne wurden die Fahrer in Omnibussen zum Grab des unbekannten Soldaten gebracht, um dort bei einer stillen Gedenkfcier einen Kranz niederzulegen. Im Anichluß an diesen feierlichen Akt fand ein Empfang im Hause der faschistischen Partei statt, bei welchem der General= sekretär der Partei, Sterace, im Auftrag Mussolinis die Teilnehmer begrüßte. Deutschland ist bei der Veranstaltung durch die Adler=Trumpf=Fahrer Paul von Guilleaume, Frau Lotte Bahr, Hasse, Löhr und Schweder sowie durch den Opelfahrer Karl von Guilleaume vertreten. Ueberall wurden die in einheitliche weiße Kombinationen gekleideten deutschen Fahrer auf das lebhafteste und herzlichste begrüßt. Samstag= und Sonntagnacht begann der Start der 200 Sportwagen und Limousinen vor dem Konstantinbogen unterhalb des Palatins. Die Fahrzeuge wurden in Abständen von je einer halben Minute auf die 1712 Kilometer lange Etappe geschickt, die in einer riesigen Schleife nach Süditalien und zurück führt. Die Adler=TrumpfMannschaft Hasse, Löhr, Schweder hat diese Etappe trotz der ungeheuren Anforderungen an Mensch und Maschine ausgezeichnet durchgehalten, während der bekannte und erfolgreiche Fahrer Paul von Guilleaume mit seiner Beifahrerin Frau Lotte Bahr der Tücke der gefährlichen Strecke zum Opfer gefallen ist, indem er seinen Wagen in einer engen Dorfausfahrt gegen eine Mauer fuhr und damit außer Gefecht setzte. Auch die zweite Etappe, die von Reggio nach Mailand führte, wurde von den deutschen Fahrern tadellos in der vorgeschriebenen Zeit bewältigt. Unterwegs wurden den deutschen Fahrern von den Zuschauern, die in dichten Reihen die Strecke belagerten, begeisterte Ovationen bereitet. Die Höherverdichtung von Automobilmotoren Im„Sportecho“ berichtet die Schriftleitung über einen interessanten Versuch über eine Fahrstrecke von 400 Kilometer, bei dem sich folgendes ergab: 5 Wagen, die alle 50 Liter Gemisch=Treibstoff getankt hatten, wurden über eine gleiche Wegestrecke geschickt. Der:1 verdichtete Motor beförderte den Wagen 417 Kilom. weit Der 5,511 verdichtete Motor brachte bencits 454 Kilom. hinter sich; der:1 verdichtere Motor 448 Kicom., der 6,5:1 463 Kilom. und der 711 verdichtete Motor sogar eine Entfernung von 477 Kilom., also rund 60 Kilom mehr als der 511 verdichtete Motor. De. Versuch bestätigt die langjährigen Ersahrungen, die in der Fachwelt mit der Hochverdimtung gesammelt wurden. Auf der Drehbühne des Sports Randbemerkungen zu aktuellen Ereignissen im internationalen Sport Dies und das... Die in diesem Jahre in Verbindung mit den Deutschen Kampfspielen zum Austrag kommenden deutschen Ruder=Meisterschaften sind bekanntlich nach Mainz vergeben, da die Abhaltung in Nürnberg nicht möglich ist, weil hier keine geeignete Regattastrecke zur Verfügung steht. Die Meisterschaftskämpfe gehen in Verbindung mit der 50. Jubiläums=Regatta des Mainzer Rudervereins am 20., 21. und 22. Juli auf dem Floßhafen an der Ingelheimer Au vor sich. Diese vor sieben Jahren geschaffene Regattabahn biedung von H. Buhtz(Berliner RC) noch vertreten: E C. Branco(Flamingoes Club Brasilien), GR Douglas(Montevideo Club Uruguay), W. Rutherford jun.(Princeton University=USA), H. Bugbee (Princeton University=USA), Laumer(Princeton University=USA), R. I. De Vries(Haarlem Club Holland), J. Zavrel(Tschechoslowakei). * Wie wir erfahren, ist die Möglichkeit gegeben, daß es doch vielleicht noch zu dem Abschluß eines Kampfes von Walter Neusel gegen Max Schmee e GRech e GeschenfeneVg# die= ling kommen wird. Der Hamburger Boxkampfverantet eine stromlose, schnurgerade und windgeschützte stalter Walther Rothenburg, der Neusel fest Rennstrecke, die auch landschaftlich schön gelegen ist. unter Vertrag hat, ist dieser Tage in Bad Saarow Vom Start bis zum Ziel säumen hohe Ufer mit hoch= gewesen, um nochmals mit Schmeling zu verhandeln. ragenden Pappeln und anderem Baumbestand die Schmeling soll bei dieser Gelegenheit wieder erklärt Bahn ein. Auf der Nordseite erstreckt sich von 1500 haben, daß er nichts sehnlicher wünscht, als einen Meter bis zum Ziel ein Industriegelände. Da ein Kampf gegen seinen deutschen Rivalen. Dem VernehBahnanschluß vorhanden ist, wird daher auch ein Re= men nach bereitet die Frage der Börse keine ungatta=Begleitzug gefahren. Die Zieltribünen und der süberwindlichen Hindernisse. da ErweltZielplatz werden ausgebaut, um dem 23. Deutschen meister Max Schmeling gerne in Deutschland kämpfen Meisterschaftsrudern ein in jeder Weise würdige Stätte zu schaffen. In Mainz hat der Rudersport von The New York Herald schreibt, daß G. v. Cramm das beste Tennis spielte, das man in diesem Jahre bei den Meisterschaften in Paris gesehen hat, und daß der „blonde, junge deutsche Athlet" als Titelinhaber der französischen Meisterschaft wert ist, zusammen mit den drei Musketieren Lacoste, Cochet, Borotra und mit Crawford genannt zu werden. Das englische Blatt Daily Mail bezeichnet v. Cramm als einen sehr guten Spieler, der bei der bevorstehenden Davis=Pokalrunde gegen Frankreich und in dem Wimbledon=Turnier Aufmerksamkeit verdient. Sunday Expreß schreibt, daß v. Cramm seinen Gegner durch die bessere Kontrolle seiner langen Paßbälle in einem feinen Kampf bezwungen habe. jeher eine bevorzugte Pflege gefunden, so daß man sicher sein kann, daß die Kampfspiel=Meisterschaften in jeder Hinsicht in bester Art vorbereitet werden. Die diesjährige englische Henley=Royal= Regatta, die in diesen Tagen vom 4. bis 7. Juli vor sich geht, wird eine starke internationale Besetzung haben. Von deutscher Seite wurden mit Genehmigung des Deutschen Ruder=Verbandes bekanntlich vom Berliner RC für den Achter und den Einer und von der RC Wiking Berlin für den Zweier ohne Steuermann Meldungen abgegeben. Für den Achter liegt in England auch eine Meldung der Princeton University (USA) vor. Wiking Berlin trifft im Zweier u. a. auf den Amsterdam Club und Wiking Graz. In der Einerkonkurrenz Diamond Sculls sind außer der Melwill. Vorläufig hat Schmeling aber noch Besorgnisse wegen seiner Daumenverletzung. Nach erneuter ärztlicher Untersuchung sollen die Verhandlungen zwischen Rothenburg und Schmeling fortgesetzt werden. Es hängt von der ärztlichen Entscheidung ab, ob Mar Schmeling in Kürze wieder voll kampffähig sein kann, so daß er den angebotenen Kontrakt annehmen kann. Wie in der französischen Presse, so hat der Sieg des deutschen Tennismeisters Gottfried von Cramm im Meisterschafts=Endspiel in Paris den Titelverteidiger Jack Crawford(Australien) auch Der Mittelläufer der deutschen Nationalmannschaft, Fritz Szepan, der sich in Italien so gut bewährt hat, spielt, wie wenig bekannt ist, schon seit seinen ersten Jugendjahren für Schalke 04. Szepan, ein Gelsenkirchener Junge, kam nach seinen Spielen in der Schüler= und Jugendmannschaft vor zehn Jahren im Alter von 17 Jahren in die erste Elf. Mit 20 Jahren hat Szepan zum ersten Male repräsentativ für Westdeutschland gespielt, wo er sich als rechter Innenstürmer auszeichnen konnte. Im Jahre 1929 stand Szepan dann erstmals auf diesem Posten in der deutschen Mannschaft gegen Finnland. Als Stürmer konnte er in den internationalen Spielen aber nicht so überzeugend und erfolgreich spielen wie jetzt als Mittelläufer. * Der englische Ligameister Arsenal hat als Nachfolger für den im Januar verstorbenen Manager Chapman jetzt den bekannten Rundfunksprecher in englischen und amerikanischen Blättern eine starke George Allison verpflichtet, der durch seine Beachtung gefunden. In der Pariser Ausgabe der Aebertragungen der großen Veranstaltungen im FußChicago Sunday Tribune wird gesagt, daß in dem ball= und Rennsport Millionen Engländern gut beblonden Deutschen ein neuer Tennis=Gigant erschienen kannt ist. George Allison steht seit dem Jahre 1913 ist, der das größte Spiel seiner Karriere lieferte und mit Arsenal in Verbindung und wurde 1926 den höchsten Lohn fand, der ihm bisher zuteil wurde. Direktor des Londoner Klubs bestellt. zum Deutschlands Straßen=Rennsport Sorgfältige und ausgiebige Rüstungen für die Weltmeisterschaft Ein aktuelles Thema... Im internationalen Straßen=Rennsport bezeichnet man ganz besonders Italien und Belgien als die Länder der Straßenfahrer. Daß auch in Frankreich der Straßen=Rennsport auf hoher Stufe steht und daß die Rundfaht durch Frankreich das bedeutendste und schwierigste Straßenrennen der Welt ist, wissen selbst Leute, die sich sonst nicht sehr mit Radsport befassen. Wie steht es nun aber um den deutschen StraßenRennsport? Nimmt man die Ergebnisse der ausländischen Straßen=Wettbewerbe, an denen sich deutsche Berufsfahrer beteiligen, zum Maßstab, so könnte man zu dem Schluß kommen, Deutschland spiele im internationalen Straßen=Rennsport nur eine untergeordnete Rolle. Diese Ansicht ist jedoch durchaus abwegig. Zunächst einmal handelt es sich da nur um den Berufs=Straßensport. Dieser ist bei uns drei Jahre lang nicht gepflegt worden. Nachwuchs konnte demzufolge nicht herangebildet werden, vielmehr waren die wenigen deutschen Berufs=Straßenfahrer gezwungen, im Auslande ihr Brot zu verdienen. Es war ein Kampf mit ungleichen Waffen, den das kleine Häuflein deutscher Berufs=Straßenfahrer aber ehrenvoll bestand. Oft fuhren die Unsern gegen eine Uebermacht erstklassiger, sich gegenseitig gut unterstützender Ausländer vordere Plätze oder gar Siege heraus. Und erst in diesem Jahre unter der Obhut des geeinten Deutschen Radfahrer=Verbandes haben 54 Berufs=Straßenfahrer wieder regelmäßig Gelegenheit. auf heimatlichem Boden ihre Kräfte zu messen und sich vorzubereiten für die schweren Kämpfe, die es in Leipzig in der Straßen=Weltmeisterschaft zu bestehen gilt. Bis zum Schreiben dieser Zeilen sind mit Unterstützung der Industrie, die einem großen Heer deutscher Arbeiter und Angestellter Lohn und Brot gibt. fünf Wettbewerbe für Berufs=Straßenfahrer ausgetragen worden. Hunderttausende waren am Start, auf der Strecke oder am Ziel der Straßenfahrten Zeugen der erbitterten Kämpfe, die sich die„Giganten der Landstraße“ geliefert haben. Und die Begeisterung, die allerorts den Straßenfahrern entgegengebracht wird, zeigt, daß die Bevölkerung die ungeheuren Anstrengungen dieser besten„Propagandisten der Radsports" anerkennt, daß sie im Radsport einen wahren Volkssport erblickt. Wirklich zu begreifen, welcher Kraftanstrengung, welcher Ausdauer es bedarf, um bergauf einer oft fast undurchdringlichen Staubwo von 250 oder mehr Kilometer im 34er bis 36er Stun dentempo herunterzurasseln, vermag nur derjenige, der die Straßenfahrer während der ganzen Stecke bei ihrer schweren Arbeit verfolgt hat, wer gesehen hat, wie selbst Stürze oder Defekte sie nicht entmutigen können, wer Zeuge war der vielen Jagden oder Bergkämpfe, aus denen so ein Straßenrennen besteht. Jedenfalls bedeuten die zwölf Straßen=Wettbewerbe für unsere Berufsfahrer, die bis zum 5. August durchgeführt werden, eine ausgezeichnete Vorprüfung für die am 18. August in Leipzig zum Austrag gelangende Weltmeisterschaft. Bisher haben die altbewährten, international erprobten Straßenkämpen dem Nachwuchs Niederlagen beigebracht. Kroll, Stöpel, Umbenhauer, Wolke, Nitzschke heißen die Sieger der ersten fünf Wettbewerbe. Außer ihnen haben sich von der alten Garde noch besonders Buse, Kutschbach und Geyer hervorgetan. Die Nachwuchsfahrer aber werden von Rennen zu Rennen besser, und Leute wie Hodey, Hoffmann, WeckerUNGARN JUGOSLAWIEN SERBIEN BULGARIEN RUMANIEN JTALIEN TURKEI AEGTPTEN GRIECHIENLAND SPANIEN PORTUGAL A 4 7. sie Tage bes 10. bis 20. Rugust 193t, Lolien und werden. Dch rufe Euch alle nach Ceipzia und erwarte oaß jeder Kamerab durch seine Teilnahme die Geschlossenheit und innere Verbundenheit der dautschon Radkahrorschaft unter beien gilt umnserem Oport, unserm deutschen Daterlande.###2 führer c 20 Der Verbande Füh *) eschlesh Frankls letzte Fahrt Am Dienstag wurde die Leiche des am Sonntag beim Eifelrennen auf dem Nürburgring tödlich verunglückten Rennfahrers Frankl nach dessen Heimatstadt Guben von Adenau aus überführt. Im Adenauer Krankenhaus lag Frankl aufgebahrt, von der Flagge des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps bedeckt. Kranzspenden des DDAC und des Nürburgringes schmückten den Sarg. Major Döhmer, der Führer des Gaues Westmark im DDAC, sprach am Sarge im Namen des Nationalsozialistischen Kraftfahrkorps und des„Der Deutsche Automobilklub.“ Der bekannte Fahrer Steinweg rief im Auftrage seiner Kameraden im Rennsport Frankl die letzten Grüße zu. Zwei Brüder des Verunglückten, von denen einer selbst als Fahrer Zeuge des Todessturzes war, begleiteten ihren Bruder zur Heimat. Deutschland meldet für Wimbledon Alle Spitzenkönner nehmen teil Für die inoffiziellen Tennismeisterschaften der Welt, die All=Englandtitelkämpfe auf den Rasenplätzen in London, hat jetzt auch der Deutsche TennisBund seine Nennungen abgegeben. Für das größte Turnier der Welt, das in diesem Jahre vom 25. Juni bis 8. Juli ausgetragen wird, wurden von Deutschland gemeldet: Herreneinzel: von Cramm, H. Denker. H. Henkel, W. Menzel, Dr. H. Kleinschroth, Herrendoppel: Denker=Henkel, Dr. Kleinschroth=W. Menzel, Dameneinzel: Cilly Außem, Marielouise Horn, Damendoppel: Cilly Außem=Horn, Gemischtes Doppel: von Cramm=Hilde Sperling=Krahwinkel, Frl. HornDenker, Cilly Außem=Turnbull(Australien). Bemerkenswert ist bei den Nennungen, daß von Cramm nur im Herreneinzel spielt und dann zusammen mit der früheren deutschen Spitzenspielerin Hilde Sperling=Krahwinkel den im Vorjahre gewonnenen Titel im Gemischten Doppell verteidigt, während er auf eine Teilnahme am Doppel verzichtet. Bunke Reihe im Sport Bei den Berufsboxkämpfen am 15. Juni in Magdeburg boxt Adolf Heuser im Hauptkampf gegen den französischen Nachwuchsboxer Langagne. Im zweiten Haupttreffen verteidigt Leichtgewichtsmeister Seißler seinen Titel gegen Stegemann(Berlin). Die deutschen Fußballer, die an der Weltmeisterschaft in Italien teilgenommen haben und sich dort so vorzüglich schlugen, sind von der Kurverwaltung Hahnenklee zu einem achttägigen kostenlosen Aufenthalt eingeladen worden. Wahrscheinlich werden die deutschen Spieler, soweit sie allerdings beruflich noch länger abkommen können, dieser Einladung Folge leisten. * Der deutsche Amateurmeister, Toni Merkens(Köln), hatte bei seinem Start in Herne Hill bei London wieder einen großen Erfolg zu verzeichnen. Im Endlauf des Großen Fliegerpreises schlug der Deutsche den Engländer Dennis Horn zweimal ganz überlegen. Horn gewann dafür das Punktefahren vor Merkens und Ullrich(Frankreich). Im Londoner White Citystadion wurde am Montag der Kampf um die allbritische Schwergewichtsmeisterschaft zwischen dem Titelhalter Len Harvey und Exmeister Jack Petersen ausgetragen. Vor einer großen Zuschauermenge entspann sich ein prächtiger Kampf, den Petersen in der 12. Runde durch Aufgabe seines Gegners gewann. Der bedeutend leichtere Harvey mußte hier wegen einer Verletzung die Waffen strecken. * Englands Ligameister, FC Wollwich Arsenal London, hat jetzt endlich seine Managerfrage gelöst. Der bekannte Rundfunksprecher George Allison ist als Nachfolger des verstorbenen Herbert Chapman verpflichtet worden. 1 O. BIS 1 AUGHST 3 44 Leipzigs Aufruf zu den bevorstehenden Weltmeisterschaften im Radsport Schießsport ling, Siebelhoff, Ickes, Bautz, Stach u. a. sind längst für einen Sieg reif. Die Meisterschaft der Berufsfahrer wird nach Punkten entschieden. Zurzeit führt Stöpel vor Buse, Nitzschke, Hodey, Hoffmann und Umbenhauer. Welche Fahrer der DRV nach Leipzig entsendet, wird sich erst im Juli entscheiden. Was den deutschen Amateur=Straßen=Rennsport betrifft, so darf man mit Recht behaupten, daß es kein *790 Vten Land gibt, das über eine derartig hohe Zahl leistungsfühiger Fahrer verfügt wie Deutschland. Nur wenige Straßenrennen für Amateure sind international, nur selten beteiligen sich deutsche Amateure an ausländischen Straßenfahrten. Daher gibt es auch kaum eine Vergleichsmöglichkeit zwischen der Leistungsfähigkeit unserer und ausländischer Fahrer. Gerade im Amateur=Straßensport herrscht bei uns die Breitenarbeit vor. Besonders gepflegt werden bei uns die Mannschafts=Wettbewerbe. Hier werden von unseren Leuten Leistungen erzielt, die kaum von einer ausländischen Mannschaft nachgemacht werden, und es ist sehr zu bedauern, daß der internationale Radsport=Verband keine Mannschafts=Meisterschaft austragen läßt. In diesem Jahre hat sich eine Neueinrichtung ganz besonders bewährt: die National=Mannschaft der Straße. Mit Hilfe der Industrie sind Mittel aufgebracht werden, die es ermöglichen, jeweils die zehn erfolgreichsten Straßen=Amateure zu den zwölf Wettbewerben zu enisenden, die parallel mit den Rennen der BerufsStraßenfahrer laufen. Der Kampf um das National=Trikot ist besonders scharf; in jedem neuen Wettbewerb müssen sich die Teilnehmer die Mitgliedschaft zur National=Mannschaft neu erwerben, keiner darf auf seinen Lorbeeren ausruhen. Gewiß wird nebenher noch eine Liste geführt, die auf Grund der insgesamt errungenen Punkte den jeweiligen Gesamtstand darstellt. Für den folgenden LeistungsWettbewerb aber erhalten nur diejenigen Fahrer die Reise vergütet, die im letzten Rennen die ersten zehn Plätze belegt haben, und diese zehn Mann sowie zwei Ersatzleute bilden auch jeweils die National=Mannschaft. Es herrscht hier also das gleiche Prinzip wie bei der National=Mannschaft der Bahn. Bis vor„Rund um Dortmund“ hielt im Gesamtstand Weiß ver Kranzer, Wierz, Löber, Böhm, Hunfeld und Exmeister Scheller die Spitze. Aber auch unter den B= und=Klasse=Fahrern befinden sich vielversprechende Talente. Geradezu aufsehenerregend war die hohe Meldezahl der Radfahrer bei den vom Reichssportführer angeordneten Wettbewerben des„Unbekannten Sportsmannes", und wie stark die Radlerjugend vom Rennfieber befallen ist, beweisen allsonntäglich die Vorentscheidungen zum„Ersten Schritt“, die oft ansehnliche Felder an den Start bringen. Im Rahmen der Nürnberger Kampfspiele werden unsere Straßen=Amateure um den Meistertitel kämpfen Das radsportliche Deutschland ist jedenfalls für die Weltmeisterschaften gut gerüstet und betreibt auch mit Energie die Vorbereitungen zu den Olympischen Spielen 1936.(„Reichssportblatt") Meisterschaften des Bezirkes Köln des Deutschen Kartells für Jagd= und Sportschießen, Abt. KKS. Der Bezirk Köln des Deutschen Kartells für Jagdund Sportschießen, Fachgruppe 3 des Deutschen Schießsport=Verbandes, trug am Sonntag, dem 3. Juni auf dem Schießstand des Postsport=Vereins Köln in KölnBocklemünd, seine diesjährige Bezirks=Meisterschaft aus. Bei sehr starker Beteiligung wurde das Schießen durch die vorbildliche Disziplin der Schützen zeibungslos durchgeführt. Durch die eifrig betriebene Werbung für den Schießsport, die von Erfolg gekrönt waren, nahmen sehr viele neue Schützen teil, wodurch die Kämpfe entschieden lebhafter gestaltet wurden als in den vergangenen Jahren. Ganz besonders stark waren die unteren Klassen vertreten, und gerade hier wurde um den Sieg erbittert gekämpft. Die Schützen der höchsten Klassen sind zum Teil gleichwertig, so daß es der größten Anstrengungen bedurfte, um als Sieger aus diesen Kämpfen hervorzugehen. Den Siegern im Einzel= und Mannschaftskampfe winkten keine wertvollen Preise, sondern die schlichte Plakette des Deutschen Kartells für Jagd= und Sportschießen nebst der dazu gehörigen Urkunde. Einzel=Resultate offene Visierung: Klasse 4. E. Kettner. Köln 163; Esser, Pulheim 160: Etzbach. Hürth 158. Klasse B: Kerp Jos., Lechenich 159; Haas Jak., Geyen 159; Weidenfeld, Pulheim 156. Klasse C: Bolling, PostKöln 163; Zimdahl, Köln 149; Meis, Post=Köln 146. Klasse D: Nebelung, Post=Köln 143; Haubrock, Hürth 140; Brüggen, Hürph 140. Beliebige Visierung: Klasse A: Ed. Kettner, Köln 168; Lauff, Pulheim 167; Esser, Pulheim 163. Klasse B: Büsseler, Pulheim 165; Haas, Geyen 157; Kerp Jos., Lechenich 157. Klasse C: Rheindorf. Pulheim 158; Linden, Geyen 153; Eller. Pulheim 151. Klasse D: Weidenfeld Frz., Pulheim 149; Völker, Fortuna 139; Malzkorn, Fortuna 131. Mannschafts=Resultate: offene Visierung. Klasse A: KKS., Köln 627, Pulheim 601. Polizei=Köln 575. Klasse B: KKS., Geyen 595. Lechenich 579, Pulheim 574. Klasse C: KKS., Köln 557 Post=Köln 566, Geyen 512. Klasse D: Iduna, Hürth 549, Post=Köln 498. Lechenich 477. Beliebige Visierung: Klasse 4: KKS. Pulheim 651. KKS. Köln 639, Polizei=Köln 607. Klasse B: Lechenich 609, Geyen 598. Klasse C: Pulheim 597, Geyen 545. Klasse 0: Iduna, Hürth 477, Lechenich 469. *** um den RUNö LRDBALL Ein Sanssouci auf dem Meeresgrund Colonel Norris ist verschwunden Altersheim für einen Tauchermeister in der Bucht von Messina Millionenschiebung oder legale Transaktionen, das ist die Frage Die Reisenden, die in den letzten Wochen Messina besuchten, versäumten nicht, sich das neueste Wunder dieses köstlichen Landes anzusehen. Wenn man auf den Höhen des Peloritanischen Gebirges in das Tal blickt, sieht man die Ruinen von Messina wie einen grauen Fleck im zauberischen Grün. Aber unweit davon erstreckt sich die Straße von Messina, eine der schönsten Meeresbuchten der Welt, blau flimmernd im Sonnenlicht. Ganz in der Nähe der Küste erhebt sich aus dem tiefen Blau ein seltsames röhrenartiges Gebilde. Es ist mit dem Ufer durch eine Brücke verbunden, die schmal und schwank über der Wasserfläche hängt. Es ist nicht jedem gestattet, diese Brücke zu betreten, denn sie führt zu einem Heiligtum eigener Art. Ein alter Taucher hat sich hier ein Sanssouci errichtet, sein Haus ohne Sorge, sein Altersheim. Es liegt aber nicht an dem zauberischen Gestade der sizilischen Straße, wo fast ein ewiger Frühling herrscht, sondern tief unten auf dem Grunde der Bucht von Messina. Das kristallklare Wasser streichelt seine Wände. und die Wellen gehen über das Haus hinweg. Man kann mit einem Boot über sein Dach hinwegfahren und sieht es tief unten liegen wie einen kleinen, sonderbar abgezirkelten Fleck. Wer nicht ganz im Bilde ist, könnte annehmen, es sei ein Schiffswrack. Das Haus ist etwas ähnliches wie eine Taucherglocke, ist gut geschlossen und verankert, nur bestehen einige Teile seiner Wände aus starkem Glas. Stühle und Tische und eine bequeme Ruhebank bilden die Einrichtung dieser Villa auf dem Meeresboden. Wenn die Sonne scheint, kann man die Wunder der Tiefsee unten genießen. Man sieht die Fische, breitmäulig, mit Höckern auf dem Rücken, vorüberschwimmen. Und die Tintenfische, die sich gerne überall festsetzen, klammern sich mit ihrer Vielzahl von Armen an die glatten Wände. Die Verbindung mit der Außenwelt wird durch einen runden Schacht hergestellt, der ein gutes Stück über die Wasseroberfläche ragt, die Luftzufuhr vermittelt, gleichzeitig aber auch der Unterbringung eines Fahrstuhls dient. Vom oberen Kranz des Schachtes führt die erwähnte Brücke auf das Festland Der alte Taucher, der dieses sonderbare Haus zehn Meter unter dem Meeresspiegel erbaut hat, konnte sich von dem ihm lieb gewordenen Aufenthalt auf dem Meeresboden nicht trennen. Zur Arbeit im Taucheranzug reichten wohl die Kräfte nicht mehr aus. Er hätte also für den Rest seiner Tage niemals den Grund des Meeres wiedergesehen, wenn ihm nicht der Gedanke mit diesem Haus gekommen wäre. Jetzt verbringt er täglich ein paar Stunden in der Tiefe, raucht dort seine Zigarre und fühlt sich in der Welt, in der sich sein bisheriges Leben abspielte. Ein Gast wird hin und wieder zugelassen. Dann saust der Fahrstuhl auf die Tiefe des Meeresgrundes, die Männer setzen sich an die Wände und beobachten, was„draußen vor sich geht". Nach Einbruch der Dunkelheit werden helle Scheinwerfer eingeschaltet, deren Licht das Wasser weithin erleuchtet. Die Fische schwimmen darauf zu, bilden sozusagen ein staunendes Publikum, das von den Gästen des Hauses bewundert werden kann. Durch die dicken Glasfenster sehen sie einander an— die Menschen und die Fische. Und der alte Tauchermeister freut sich seiner Erfindung. Die Bucht von Messina hat ihre Sensation, und vielleicht finden sich noch mehr Leute, die auf den gleichen Gedanken verfallen. Eine Kleinsiedlung auf dem Meeresgrunde wäre das nächste Ereignis. Leute vom Wrangel=Land Fünf Jahre im Eismeer— Der Vorposten in der Arktis=Welt Die Wrangel=Insel, die neben dem FranzJosephs=Land der nördlichste Punkt der Welt ist, ist seit Jahren von der Außenwelt abgeschlossen. Die unendliche Ebene des Eises, von Eisbergen und Gedirgen unterbrochen, die Schneestürme und die für Menschen fast unerträglichen Temperaturen schneiden das 170 Kilometer nördlich der sibirischen TschuktschenHalbinsel gelegene Land unbarmherzig ab. Die Wrangel=Insel, die ihren Namen nach dem deutsch=russischen Seefahrer Baron Ferdinand von Wrangel(auch Wrangell) erhalten hat, ist von der Tschuktschen=Halbinsel durch die De Long=Straße getrennt. Baron Ferdinand von Wrangel, der bereits im Jahre 1817 unter Golownin eine Reise um die Erde machte, unternahm in den Jahren 1820 bis 1824 im Auftrage der russischen Regierung eine Expedition in das nordöstliche Sibirien. Baron von Wrangel, der genau so wie alle anderen Nordpol= und Eismeerforscher von der Idee besessen war, hinter dem Nordpol liege ein noch völlig unentdeckter Erdteil mit mildem Klima und voll großer Furchtbarkeit, glaubte auf seinen Fahrten, die in vier Schlittenreisen von 6000 Kilometer Länge bestanden, das„Nordpolland“ entdeckt zu haben. Während er nämlich die Eismeerküste von der Kolymamündung bis zur Koliutschin=Bai untersuchte, die Bäreninseln kreuzte und dreimal über die zerklüftete Eisdecke nach Norden vordrang, sah er an einem besonders klaren Tag das gesuchte Land unter der zerrissenen Eisdecke liegen. Forscher, die nach ihm kamen, stießen auf nichts als Eis. Eis und nocheinmal Eis. Das WrangelLand schien eine Utopie; es war unauffindbar. Sechzig Jahre später erst entdeckten Hooper und Berry die nördlichste Insel der Welt und stellten ihre Ausdehnung und ihre Lage fest. Baron von Wrangel hat der Entdeckung der Wrangel=Insel nicht mehr beiwohnen können, er war bereits 10 Jahre tot. „Leute vom Wrangel=Land“ gibt es erst seit einigen Jahren. Als man die Insel entdeckte, war sie unbewohnt. Pinguine, Eisbären und Blaufüchse hatten es sich paradiesisch heimisch gemacht in den Gefilden des ewigen Eises. Kein Mensch störte sie, keiner schoß, keiner jagte nach den Fellen. Den Forschern und Wissenschaftlern genügte die Tatsache, daß es überhaupt eine so nördliche Insel im Sibirischen Eismeer gab. Sie schien der Stützpunkt, von dem aus man weiterforschen konnte. Die Politiker und Regierungen jedoch konnten mit einer unbewohnten Insel in der Arktis nichts anfangen. Und also unternahm es die Sowjetregierung, im Jahre 1926 die Insel in ihren Besitz zu bringen, indem sie 5 Russen und 13„Eingeborene“.(Tchuktschen und Eskimos) auf die Wrangel=Insel verpflanzte und die Flagge der UdSSR auf dem nördlichsten Punkt der Welt hissen ließ. Welches war nun das Schicksal dieses Vorpostens in der Arktis? Zwei Jahre lang war es überhaupt unmöglich, sich der Insel zu nähern. Im Juli 1928 erst, als die Eisdecke etwas dünner wurde, gelang es, wenigstens eine Radioanlage und neuen Proviant nach dem Wrangel=Land zu bringen und die„Kolonisten“ abzulösen. Seither sind wiederum mehr als fünf Jahre vergangen, und um die Wrangel=Insel war es merkwürdig still geworden. Die 10 Leute, die seitdem auf der Wrangel=Insel leben, haben mit einer unerhörten Tapferkeit ihr schweres Los, abgeschnitten von aller Welt, ertragen. Wie es in all dieser Zeit auf Wrangel=Land ausgesehen hat, weiß kein Mensch. Vor iwei Jahren hat die Radioanlage, die die zehn Leute mit der Außenwelt verband, ihren Dienst versagt. Flugzeuge fanden keinerlei Landungsmöglichkeit. Erst das an Bord des„Tscheljuskin“ stationierte Flugzeug brachte den mutigen Kolonisten die Meldung, daß ihre baldige Ablösung bevorstünde. Kur darauf zerschellte der Eisbrecher, ohne daß die WrangelLeute von dieser Tatsache in Kenntnis gesetzt werden konnten. Ueber dem tragischen Schicksal der„Tscheljuskin"=Expedition vergaß man die Leute vom Wrangel=Land. Endlich aber naht auch ihnen die Rettung. Sowjetrußland, das die Wrangel=Insel als Jagdgebiet und zur Erschließung des nördlichen Handelsweges durch das Eismeer als einen der wichtigsten geographischen Punkte seines Reiches ansieht, plant eine neue Expedition. Der russische Pilot Farikh ist mit einem Flugzeug, von der Preobrashenija=Bucht kommend, auf der Insel gelandet. Er hat Medikamente und Ersatzteile für den Radioapparat mitgebracht, sowie die von allen Kolonisten mit unbeschreiblicher Freude ausgenommene Nachricht, daß der Eisbrecher„Krassin“, den Befehl erhalten habe, die Wrangel=Leute von ihrer fünfjährigen Einsamkeit im Eismeer abzulösen. Der Eisbrecher„Krassin“ befindet sich bereits auf dem Wege nach dem nördlichsten Punkte der Welt. Ein neuer Riesenskandal in Sicht? Diese Frage wird von der gesamten französischen Presse im Zusammenhang mit der Sensationsnachricht, über den vom Pariser Untersuchungsrichter gegen den englischen Obersten und Bankier Francis Norris erlassenen Vorführungsbefehl, aufgeworfen. Die englische Unilever Limited, der große SeifenKonzern, hat gegen Norris Anzeige wegen betrügerischer Transaktionen gestellt. Norris, dessen Pariser Bankhaus, die Union bancaire cintinentale, die Auftauung in Deutschland eingefrorener Kredite, zum Spezialgebiete ihrer Finanzoperationen machte, wird vorgeworfen, sich von seinen Auftraggebern größere Vorschüsse haben geben zu lassen, deren Rückzahlungstermin jedoch nicht eingehalten zu haben. Ferner wird er beschuldigt, deutsche Sperrmark in beträchtlichem Umfange erworben und mit Verlust weiterveräußert zu haben. Norris Geschäftsmethoden sind dem Uneingeweihten stets ein Geheimnis geblieben, doch hatte er immer behauptet, daß seine Transaktionen durchaus legal getätigt wurden. Er rühmte sich seiner weltumspannenden Beziehungen, die es ihm ermöglichten, für deutsche Sperrmark einige Prozent mehr zu bezahlen, als die offizielle Banknotierung und, obendrein aber durch Flüssigmachung der„eingefrorenen Guthaben“ den regulären Börsenkurs erzielen zu können. Zu diesem Zwecke trat er in Beziehungen zu Handelskreisen, die aus Deutschland Waren bezogen und denen er die festgefrorenen Kredite verkaufte. Oberst Norris hat angeblich auf diese Weise ein Guthaben in Deutschland, das 15 Millionen Mark betragen soll,„loszueisen“ und zu transferieren verstanden. Im ganzen sollen seine Konversionen festgefrorener Guthaben in flüssiges Geld die phantastische Summe von 300 Millionen Mark erreicht haben. Es lohnt sich einiges über die Persönlichkeit des„genialen“ Finanzmannes zu berichten. Colonel Norris, der einer angesehenen englischen Offiziersfamilie entstammt, ist studierter Rechtsanwalt und war juristischer Beirat der englischen Delegation auf der Friedenskonferenz zu Versailles. Nach dem Kriege spielte er eine führende Rolle in der interalliierten Militärkontrolle in Deutschland und galt als Vertrauter des französischen Generals Nollet, dem Haupte der Ueberwachungskommission in Berlin. Als der amerikanische Dollar zu sinken begann, sah Norris frühzeitig die daraus entstehenden BörsenManöver. Er erwarb amerikanische eingefrorene Guthaben, um sie mit Gewinn weiterzuverkaufen. Schließlich wandte er sich der deutschen Mark zu und entdeckte hier weitere Möglichkeiten in der Umwandlung billig erworbener Auslandsguthaben in reguläre Mark. Zu diesem Zwecke gründete er die eingangs erwähate Pariser Bank, die ausschließlich solche Operationen vornahm. Die Tätigkeit Norris blieb der französischen Oeffentlichkeit nicht geheim und bereits seit längerer Zeit begannen führende Pariser Blätter, darunter „Echo de Paris" und„Le Jour“ Sturm gegen.eine mysteriösen Transaktionen zu laufen. Er wandte sich daraufhin an seinen früheren Chef, General Noller, um sich von dem Verdacht der gegen ihn erhobenen Anklagen zu reinigen. Der General vermochte jedoch nichts gegen den Pressefeldzug gegen Norris auszurichten, sondern beschränkte sich darauf, Auskünfte über die militärischen Eigenschaften und den Charakter seines früheren Untergebenen zu erteilen. Oberst Norris soll sich gegen Geschäftsverluste hoch versichert haben. Seine Versicherung bei der namhaften„Lloyds“ soll ihn mit einer Million Pfund gegen alle Risiken seiner Operationen gedeckt haben. Darüber hinaus verfügt er über erstklassige Verbindungen zu der internationalen Hochfinanz. Er ist ein persönlicher Freund von Sir W. Guy Granet, einem Direktor der Bank von England. Ferner unterhält er beste Beziehungen zu Gordon Leith, dem früheren Teilhaber des Bankhauses Kuhn, Loeb u. Co., der jetzt in 11 englischen Aufsichtsräten sitzt. Die Pariser Sareté Genzrale hat inzwischen eine Revision des Bankkontos von Oberst Norris vorgenommen. Er selbst ist seit einigen Tagen verschwunden. Weder in Paris noch in London konnte der internationale Großschieber ermittelt werden. Colonel Norris besitzt sowohl in London als auch in Paris luxuriös ausgestattete Wohnungen. Einem Pariser Berichterstatter, der die exklusive Villa des Bankiers im Bois de Boulogne aufsuchte, fielen die hellerleuchteten Zimmer, deren Vorhänge diskret zugezogen waren, auf. Im Souterrain, wo sich die hochmodern ausgestattete Küche befindet, war gerade ein Heer von Köchen mit der Zubereitung des Diners beschäftigt. Als der Besucher nach Monsieur Norris fragte, erwiderte der Kammerdiener, daß sein Herr gerade ausgegangen sei. Der Journalist belagerte daraufhin die Tür des Hauses über eine halbe Stunde, ohne daß jemand die Villa betrat. Er wiederholte sein Anliegen vor dem Kammerdiener, der mit steifem Zeremoniell bedauerte, daß der Bankier inzwischen zurückgekehrt sei, das Haus aber bereits wieder verlassen habe. Auf die Vorhaltungen des hartnäckigen Zeitungsmannes, daß niemand in der Zwischenzeit das Haus betreten habe, antwortete der geschulte Diener mit einem verbindlichen Achselzucken. als ehrlicher Finder Der Schäferhund Medor im Besitze des Weinhändlers Caubel in der Rue Dulong in Paris dürfte sich zweifellos besonderer Fähigkeiten unter den Hunden seiner Art rühmen. Diese Annahme besteht wohl zu Recht, denn Medor ist über Nacht zum Tagesgespräch der französischen Hauptstadt geworden, soweit das Thema Hunde in Frage kommt. Allmorgendlich um 9 Uhr verläßt das Tier seine Wohnung, um gegen Mittag, wenn der Duft aus der Küche die bevorstehende Mahlzeit anzeigt, zu den heimatlichen Kofferrennen beim Pariser Polizeisportfest Bei dem in Paris ausgetragenen alljährlichen Sportfest der Polizei wurde ein eigenartiges Rennen durchgeführt: Jeder Teilnehmer trägt einen Koffer mit sich. Auf halber Strecke wird die Uniform ausgezogen, in den Koffer verpackt und so das Rennen zu Ende geführt. Neben der Schnelligkeit spielt hier die Gewandtheit die Hauptrolle Penaten zurückzukehren. Was er in der Zwischenzeit treibt, ist seine Angelegenheit, und nie ist er darüber befragt worden. Gestern aber kam Medor vor der üblichen Zeit zu seinem Herrn zurück. In der Schnauze hielt er ein Stück Papier. Herr Caubel achtete nicht weiter darauf, denn Medor bringt manchmal irgendwelche Gegenstände mit, die sein Forschungsdrang aufgespürt hat. Als sein Herr sich diesmal nicht weiter um ihn kümmerte, fing das Tier an zu bellen und mit dem Schweife zu wedeln. Nachdem es dergestalt die Aufmerksamkeit= seines Herrn auf sich gelenkt hatte, besah sich dieser schließlich Medors Beute. Ein Briefumschlag mit 6 Schecks über insgesamt 180000 Francs auf den Ueberbringer lautend, wurde seiner Schnauze entnommen. Da eine Verständigung über den Fundort mit dem Tiere nicht zu erreichen war, blieb dem Hundebesitzer nichts weiter übrig, als die wertvollen Dokumente der nächsten Polizeistation zu übergeben. Tatsächlich war auch hier schon der Verlust der Schecks gemeldet worden. Ein Bote hatte den Umschlag verloren und wäre wahrscheinlich wegen Unachtsamkeit fristlos entlassen worden, wenn Medor nicht mit sicherem Instinkt das inhaltschwere Kouvert gefunden und in Sicherheit gebracht hätte. Kein Inserat und doch eins Selbst in Amerika kommt man heute auf keinen grünen Zweig, wenn man ein Geschäft neu eröffnet, auch wenn es eine Schlächterei ist. Das mußte der junge Mr. H. C. Whiteman erfahren. Er war bis vor kurzem Aufseher in den Schlachthäusern von Chikago gewesen. Jahre hindurch hatte er gespart, bis er jetzt soviel zusammen hatte, daß er sich selbständig machen konnte. Da er gelernter Schlächter war, war das Nächstliegende die Eröffnung einer Schlächterei. Er spitzte seine Ohren und erfuhr, daß in Virginia noch etwas zu machen wäre. Also setzte er sich auf die Bahn und fuhr nach Virginia. Es gab dort Schlächtereien wie überall. Aber die Leute in Virginia sahen alle so gut genährt aus, daß er annahm, sie müßten gut leben. Und wo man gut lebte, da konnte eine Schlächterei nur gut gehen. Doch sein Laden wollte gar nicht gehen. Er stellte die besten Wurstwaren her, hatte das beste Fleisch, das es gab. Trotzdem kamen die Leute nicht zu ihm. Ein wohlmeinender Kollege riet ihm, zu annoncieren. Aber wenn er die vielen Inserate sah, verging ihm auch dazu die Lust. Doch eines Tages hatte er einen guten Einfall. Und am nächsten Tage stand in den Zeitungen folgende Anzeige:„Bürger von Virginia! Ich inseriere nie! Wer gute und billige Wurstwaren haben will, weiß, daß er nur bei H. C. Whiteman, 164 Lane kaufen darf!"— Dieses„Nichtinserieren“ hatte durchschlagenden Erfolg. weshalb der junge Schlächtermeister die Anzeige im Abonnement bestellte. 41 RUNDFUNK-PROGRAMM Donnerstag, 7. Juni .00 Morgenruf. .05 Frühkonzert .30 Hans Jacob Reinarz: Leibesübungen. .50 Zeit, Wetter, Nachrichten. .00 Wiederholung des Morgenrufs. Anschließend Morgenkonzert, Blasmusik. .00 Zei., Wetter, Wasserstandsmeldungen. .05—.20 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.00 Zeit, Nachrichten, Wasserstandsmeldungen. 10.10 Kling. klang, Gloria! Alle singen mit. Uebertragung aus Lage Lippe. Leitung: Oberlehrer W. Stolte. Für Schüler vom 8. Lebensjahre an(Aufnahme). 10.30 Wir und die Welt. Josef Robert Meyer:„Was eigentlich Papier?“— Erich Bockemühl:„Balder, der Gott der lichten Zeiten“— Joachim Lais:„Das Weltall im Fingerhut"(Plauderei über Radioröhren). 11.30 Funkwerbung der Reichspostreklame(Ohne Verantwortung des Intendanten). 12.00 Alte Bekannte(Schallplatten). 12.45 Mittagsmeldungen 1, Gluckwünsche. 13.00—14.45 Mittagskonzert. Uebertragung aus dem Städt. Saalbau. Hotel Voß, Witten: Das Städt: Orchester Witten Ruhr. Leitung: Musikdirektor Hugo Fliegner. I. 1. Deutsche Eichen, Marsch von Blatzheim. 2. Ouvertüre zur Oper„Euryanthe“ von Weber. 3. Einleitung zum 3. Akt und Brautchor aus der Oper „Lohengrin“ von Wagner. 4. Wasserspiele, Intermezzo von Rusch. 5. Aus der Woche, Potpourri von Thiele. — 13.45 Mittagsmeldungen 2.— II. Das Städtische Orchester Witten Ruhr, Leitung: Kapellmeister Fritz Liesegang. 6. Die Wachtparade, Marsch von Blankenburg. 7. Ouvertüre„Sophonisbe“ von Klughardt. 8. Ballettmusik aus„Rosamunde“ von Schubert, 9. Scheiden und Meiden, Walzer von Fetras, 10. Melodien aus der Oper„Der Bajazzo“ von Leoncavallo. 15.10 Dr. Josef Geis: Die Entrichtung von Reichssteuern durch Verwendung von Steuergutscheinen und Zinsvergütungsscheinen. 15.20 Carl Dangel: Landhelfer gesucht. 15.30 Wirtschaftsmeldungen 1. 15.50 Stimme der Zeit. 16.00 Nachmittagskonzert der Kapelle des oberschlesi Landestheaters. Leitung: Albin Eschrich aus Bad Altheide. 1. Revue=Marsch von Reckling. 2. Ouvertüre zur Oper„Mignon“ von Thomas, 3. Harfenarie aus Händels„Esther“ von Huber. 4. Schatzwalzer von Strauß. 5. Suite aus„Der Rosenkavalier" von Strauß. 17.00 Musik und Rasse. Wie sich Rasseeigentschaften im musikalischen Schaffen wioerspiegeln. Eine Vortragsfolge von Richard Eichenauer(mit musikalischen Beispielen). 2. Von Tänzen und Märschen. 17.30 Kleine Musik. Der Kammerchor des Reichssenders Köln. Leitung: Josef Breuer; Egbert Grape(Klavier). Chöre im Volkston für Klavier und gemischten Chor von Krug. Egbert Grape, Klavier. 18.00 Wanderungen durch Rheinland und Westfalen. Erich Bockemühl: Im Isseltal. 18.20 Arbeitsbeschaffungsfront, Dr. Kahmann, Geschäftsführer der Handwerkskammer Münster: Arbeitsbeschaffung für das Installationshandwerk. 18.40 Vom Tage. 18.50 Wirtschaftsmeldungen 2, Sportvorbericht. 19.00 Von München: Abendmusik. Es spielen die Münchener Funkschrammeln. 1. Kaisermarsch, Volksweise. 2. Donausegen, Walzer von Fucik. 3. Herzdame, Polka von Fahrbach. 4. Volkslieder=Potpourri von Seidl. 5. Konzertpolka für Zither von Zipf. 6. Almglockenduett, Volksweise. 7. Der lustige Bua, Almlied mit Jodler. 8. Oberbayrische Ländler von Winkler. 9. Schnakerfidel, Marsch von Rirder. 90.00 Erste Abendmeldungen. 20.15 Von Berlin(aus der Philharmonie). Reichssendung. Stunde der Nation. Konzert für Klavier und Orchester in Es=Dur, Werk 73 von Beethoven. Allegro Adagio un poco mosso— Rondo(Allegro). Solist: Wilhelm Backhaus. Das Berliner Funkorchester. Leitung: Otto Frickhoeffer. 21.00 Eine westfälische Sage. Sprechevin: Martha Walter. 21.20 Deutsches Bekenntnis. Kantate für Singstimmen und Instrumente von Heinrich Spitta. Prof. P. Lohmann(Bariton), Jugendfunkchor der Hitlerjugend. Leitung: der Komponist(Aufnahme). 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten und Wochenvorschau. 22.30 Nachts im Kölner Flughafen. Sprecher: Rud. Rauher(Aufnahme). 23.00—24.00 Nachtmusik. Das Große Orchester. Leitung: Otto Julius Kühn. Solist: Regnerus Ringnalda (Viola).„Holländische Komponisten". 1. Ouvertüre „Baron Hop“ von Voormolen. 2. Fantasiestück für Viola und Orchester von Ruygrok. Regnerus Ringnalda, Viola. 3. Suite für Orchester von Otterloo. Freitag, 8. Juni .00 Morgenruf. .05 Was will die bäuerliche Genossenschaft? Ein Besuch bei der Bezugs= und Absatz=Genossenschaft in Gütersloh(Aufnahme). .20 Frühkonzert(Schallplatten). .30 Hans Jacob Reinarz: Leibesübungen. .50 Zeit, Wetter, Nachrichten .00 Wiederholung des Morgenrufs. Anschließend Morgenkonzert. Was sich unsere Hörer wünschen(Schall platten). .00 Zen, Wetter, Wasserstandsmeldungen. .05—.20 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. 10.00 Zeit, Nachrichten, Wasserstandsmeldungen. 10.10 Käthe Martin: Kinderturnen mit Musik. Für Schüler vom 7. bis 10. Lebensjahre. 10.30 Wir und die Welt. R. Müller=Stein:„Bali, wie es tanzt und singt"— 8. Wirtz=Hessing:„Aus Leben und Werden des deutschen Meisters Albrest Dürer"— Dr. Linden:„Volk feiert Kirmes“(Ueber Geschichte und Brauchtum der Kirmes). 11.30 Funkwerbung der Reichspostreklame(Ohne Verantwortung des Intendanten). 12.00 Unterhaltungskonzert. Musik aus dem alten Rathaus zu Bremen. Das Blasorchester Fredo Niemann 1. Apfelblüte, Intermezzo von Siede. 2. Mondnacht auf der Alster. Walzer von Fetras. 3. Potpourri aus der Operette„Die Geisha" von Jones. 4. Die beiden kleinen Finken von Kling. 5. Solo für zwei Piccoloflöten. Solisten: Otto Nicolay— Hermann Harjes. 6. Nibelungen=Marsch von Sonntag. 7. Aufzug des Jungvolks, Charakterstück von Ehlers. 12.45 Mittagsmeldungen 1. Glückwünsche.. 13.00—14.45 Mittagskonzert. Das Westdeutsche Kammerorchester. Leitung: Wilh. Keiper. 1. Lotosblumen, Walzer von Ohlsen. 2. Ouvertüre zur Oper„Die Regimentstochter“ von Donizetti. 3. a) Präludium von Järnefeldt; b) Wiener Moment von Häuser. 4. Auf der Wanderschaft, Suite von Klughardt. 5. a) Die Allmacht der Liebe, Lid von Leoncavallo; b) Mattinata von Leoncavallo.— 13.45 Mittagsmeldungen 2. — 6. Ballettmusik aus der Operette„Frau Luna“ von Lincke. 7 a) Vergebens, Serenata von Amadei; b) Verliebtes Intermezzo von Nevin. 8. Im Krug zum grünen Kranze von Rhode, 9. Im Automaten=Salon von Vollstedt, 10 Variationen über„Der Karneval von Venedig“ von Ritzau. 15.00 Deutsche Sprecherziehung. Universitätslektor Dr. M. Weller: Praktische Vortragsübungen. 15.15 Hans Möller: Der Orden Pour le mérite im Weltkrieg. 15.30 Wirtschaftsmeldungen 1. deutschtum. 15.45 Maria Kahle: Frauenschicksobe im Auslandsdeutschtum. 16.00 Nachmittagskonzert. Die fröhlichen Fünf. Solist: Rudi Eisenberg(Bariton), Edmund Kirst(Klavier). 1. Schwedischer Honneur=Marsch von Heinecke. 2. Braun oder blond. Walzer von Waldteufel. 3. singt man am Rhein von Haseloff. 4. Zigeunerlieder von Brahms. Rudi Eisenberg, Bariton. 5. Fest der Zwerge, Intermezzo von Noack. 6 Tausend Sterne leuchten, Serenade von Rust, 7. Aus der Operette „Gasparone": Dunkelrote Rosen von Millöcker. Rudi Eisenberg, Bariton. 8. Ständchen von Heykens. 9. Das Puppenkonzert, Intermezzo von Sarony. 17.00 Ungedruckte Dichter Friedrich Ernst Peters: Gedichte. Sprecher: Rudolf Rieth. 17.10(Berlin) Vesperkonzert. Paul Noack=Ihlenfeld und Hans Erich Riebensahm(2 Flügel). 1 Sonate=Dur von Mozart. Allegro con spirito— Andante con moto— Allegro molto. 2. Rondo, Werk 73,=Dur von Chopin. 3. Racoczy=Marsch(15. Ungarische Rhapsodie) von Liszt 17.50 Luftfahrt im Westen. Zur Reichsluftfahrtwerbewoche. 18.00 Kamerad, hilf mir! Feldscherausbildung der 18.20 Englische Unterhaltung. 18.40 Vom Tage 18.50 Wirtschaftsmeldungen 2, Sportvorbericht. 19.00 Abendmusik Lieder deutscher Landsknechte. 19.50 Erste Abendmeldungen. 20.00 Politischer Kurzbericht, 20.15 Reichssendung. Stunde der Nation. Carl Hagenbeck zu seinem 90 Geburtstage. Das Lebensbild eines Homburgers, nach geschichtlichen Quellen hearbeitet von Ludw. Zukowsky. Was ein Häkchen werden will, krümmt sich beizeiten— Der angehende Geschäftsmann— Schlechte Zeiten und ein günstiges Zufallsgeschäft— Carl Hagenbeck wird Zirkusdirektor— Einige Wochen unfreiwilliger Dompteur— Die Erschaffung des Tierparadieses in Stellingen— Nachwort. Spielleitung: Hans Freundt, Hauptpersonen: Gottfried Claus Carl Hagenbeck, Vater(John Walther)— Carl Hagenbeck, 12jährig(Kurt Groth)— Carl Hagenbeck(Willy Eßmann)— Dannenberg(Hans Marten=Hansen)— Charles Jamrach(Heinz Ladiges) — Mr. Miller(Günther Bobrik)— Cassanova(Hans Pichler)— Barnus, amerikanischer Zirkuskönig(Richard Wallfried)— Heinrich Mehrmann, Carl Hagenbecks Schwager(Ludwig Meybert)— Edison(Richard Rust). 21.00 Zirkusmusik(Schallplatten). 21.30 Arbeitsschlacht im Westen. Edgar M. Moog: Der deutsche Bauer. 90 0 0• —24.00 Nachtmusik. Westdeutsches Kammerorchester. Leitung: Wilhelm Keiper. Solist: Hans Haaß(Cembalo). 1. Leichte Tanzweisen von Boccherini. Menuetto — Deutscher Tanz— Larghetto— Menuetto— Spanischer Tanz. 2. Concerto=Moll von Bach. Allegro Adagio— Presto. 3. Suite für Streichorchester von Niemann. 4. a) Herzwunden von Grieg; b) Letzter Frühling. 5. Eine kleine Serenade, op. 55 von Trunk. Der Neue Tag Anfrage H. H. in.: Eine Frau, die von ihrem Mann geschieden ist, kann die weitere Unterstützung verlangen? Antwort: Die Frau kann nur dann Unterstützung weiter verlangen, wenn der Mann bei der Scheidung für allein schuldig erklärt worden ist. Sonst bestehen keine Ansprüche. Anfrage H..: Sträucher in Nachbarsgarten. Antwort: Nach dem bürgerlichen Gesetzbuch besteht nur die Bestimmung, daß der Nachbar herüberragendes Gesträuch entfernen darf. Das über die Verpflichtung des Eigentümers, die in den anderen Garten hereinragenden Sträucher zu beseitigen, nichts im Gesetz steht, ist der Fall in der Wissenschaft streitig. Einige Juristen nehmen an, daß der Eigentümer gezwungen werden kann, das Gesträuch zu entfernen. Ueber die Frage, wie weit Pflanzen von der Grenze abstehen müssen, ist im Bürgerlichen Gesetzbuch keine Bestimmung getroffen. Anfrage J. B.., Birkesdorf: Trockenspeicher. Antwort: Es kommt darauf an, ob der Trockenspeicher dem Mieter mitvermietet worden ist zum Aufhängen der Wäsche usw. Wenn das der Fall ist, so könnte der Mieter sich dagegen wehren, daß der Trokkenspeicher anderweitig besetzt wird. Er könnte dann einen kleinen Betrag an der Miete abziehen. Wenn der Mieter nicht mit der Miete im Rückstand ist, so kann ihm nach dem Mieterschutzgesetz nicht ohne weiteres gekündigt werden. Die Kündigung ist dann nur aus besonderen Gründen, wie Belästigung des Vermieters usw. zulässig. Sonst kann der Mieter wohnen bleiben, wenn er keine andere Wohnung findet. Anfrage., Herderstraße: Schönheitsreparaturen. Antwort: Für Schönheitsreparaturen pflegt ein Betrag von 4 Prozent und nicht von 3 Prozent abgezogen zu werden. Wenn der Mieter die Schönheitsreparaturen selbst zu tragen hat, so muß er selbst das Tapezieren und das Streichen der Decken und Fußböden und Fenster besorgen lassen. Andere Arbeiten, etwa Reparaturen von Spülsteinen usw. gehen in jedem Fall zu Lasten des Vermieters. Anfrage: Frau., Nippes. Ameisen vertreiben. Antwort: Wir verweisen auf unsere Antwort unter W.., Neunkirchen. Anfrage Sch., Riehl. Wie pflegt man Kakteen? Dürfen Sie abgewaschen oder gespritzt werden, und mit Hornspänen gedüngt werden? Antwort: Sie wenden sich am besten an eine Gärtnerei, wo Ihnen bestimmt Auskunft gegeben wird. Anfrage: W.., Bergheim. Oelfarbe in einem dunklen Anzug. Antwort: Wenn die Oelfarbe schon eingetrocknet ist, nützt Terpentin nicht mehr viel, wie Sie ja selbst gemerkt haben. Sie müssen den Fleck einweichen. Zu diesem Zweck lösen Sie Soda in heißem Wasser auf, setzen einen kleinen Teil Schmierseife bei und setzen den Fleck der Einwirkung dieser Brühe aus. Wie lange dies zu geschehen hat, richtet sich danach, wie lange der Fleck schon im Anzuge ist. Auch der durch das Terpentin verursachte Fleck wird so wahrscheinlich verschwinden. Anfrage H.., Biberstraße: Miete. Die Mietsätze sind örtlich verschieden. Im übrigen kann auf die Anfrage folgendes geantwortet werden: Von einer Aufhebung einer alten Mietsenkung ist bis jetzt nichts bekannt. Auch ist im April 1932 nicht ein Gesetz erschienen, daß unrichtig berechnete Miete nur bis zu einem bestimmten Zeitpunkt reklamiert werden konnte. Der Vermieter ist nicht berechtigt, alte Schulden auf die Mieter umzulegen. Anfrage W. Sch., Bickendorf: Schädlinge an Rosen. Antwort: Sie spritzen am besten mit Venetan, das Sie mit genauer Gebrauchsanweisung in den Blugibf Auskunft mengeschäften erhalten. Venetan hat sich gegen Ungeziefer aller Art an Pflanzen gut bewährt(1prozentige Lösung in Wasser). Anfrage J.., Godorf: Wühlmäuse vertilgen. Antwort: Wir empfehlen Ihnen, die Gänge dieser Schädlinge auszuräuchern. Dafür gibt es besondere Patronen, deren Gas in die Gänae und Schlupfwinke! der Mäuse hinabsinkt und jede mit ihn in Berührung kommende Maus sofort tötet. Bewährt haben sich u. a die sogenannten Leptit=Patronen, die Sie in jedem einschlägigen Geschäft erhalten. Anfrage W..: Fußtour durch die Eifel. Antwort: Es ist unmöglich, im Rahmen einer Briefkastenauskunft Ihnen genaue Angaben über eine achttägige Fußwanderung durch die Eifel zu machen. Lassen Sie sich diesbezügliche Vorschläge machen durch den Kurorte= und Verkehrsverband Eifel e.., Gemünd(Eifel) Evtl. beschaffen Sie sich auch einen Führer durch die Eifel und geeignetes Kartenmaterial, ohne das man eine solche Tour, wie Sie sie beabsichtigen, überhaupt nicht durchführen kann. Anfrage P. J. H. 57: Wurzeln beseitigen. Antwort: Die Wurzeln werden Sie, falls sie sich nicht ausheben lassen, wohl nur durch Sprengung beseitigen können. Wenden Sie sich einmal an ein einsch ägiges Geschäft. Anfrage L. D. 172: Düren—Bielefeld mit dem Fahrrad. Antwort: Sie fahren: Düren—uun 38.2 Klm.— Mülheim 4,5 Klm— Schlebusch—Lennep—Gevelsberg —Haspe—Hagen 62,5 Klm.— Schwerte 15 Klm.— Unna 15,5 Klm.— Hamm 20.1 Klm.— Wiedenbrück 10.8 Klm.— Gütersloh 9,3 Klm.— Bielefeld 16,3 Klm. Anfrage A.., Rodenkirchen: Meltau von Rosen entfernen. Antwort: Die befallenen Teile müssen abgeschnitten und verckrannt werden. Als Bekämpfungsmittel kommt Spritzen mit Schwefelkalkhgühe oder Schweselbestäubung in Frage. Anfrage F 1872, Roonstraße: Erbschaftssteuer. Von der Absicht der Streichung der Steuer in diesem Jahr ist uns nichts bekannt. Die Umschreibung muß durch einen Notar gemacht werden. Die Steuer dürfte fällig sein nachdem die Ueberschreibung geschehen ist. Die Möglichkeit einer Teilung besteht. Vielleicht können Sie es auch in der Weise machen, daß Sie dem einen Kind das Haus überschreiben lassen, für die anderen Kinder aber Hypotheken auf das Haus eintragen lassen. Anfrage Prof. J.., Mülheim: Darf für eine vor 3 Jahren gegebene Hypothek der Gläubiger heute noch 8 Prozent vereinbarte Jahreszinsen vom Schuldner fordern, oder muß er den Zinsfuß herabsetzen auf etwa 6 Prozent? Antwort: Wenn die Hypothek vor der Notverordnung vom 8. Dezember 1931 gegeven worden ist, so unterliegt sie ganz den Vorschriften der Notverordnung vom 1. Juni 1932 mit einer Kürzung auf 6 Prozent. Das gilt für die meisten Hypotheken. Es gibt allerdings auch Ausnahmen. Anfrage A..: Mietrecht. Antwort: Als Untermieter haben Sie keinen Anspruch auf den Mieterschutz nach dem Mieterschutzgesetz. Sie sind also verpflichtet, auszuziehen, wenn Sie sich mit dem Hauseigentümer nicht dahin einigen können, nunmehr als Mieter weiter zu wohnen. Anfrage P. W. 15: Erbschaftssteuer. Antwort: Die Erbschaftssteuer richtet sich nach festen Tarifen Soweit es sich um Vermögen der Schwester des Vaters handelt, ist ein Betrag von 2000 Mark steuerfrei, bei 10000 Mark beträgt die Steuer 8 Prozent. Soweit es sich um Vermögen des Mannes der Schwester handelt, ist ein Betrag von 500 Mark steuerfrei. Bis zu 10000 Mark beträgt die Steuer 14 Prozent. Samstag, 9. Juni .00 Morgenruf. .05 Frühkonzert(Schallplatten). .30 Hans Jacob Reinarz: Leibesübungen. .50 Zeit. Wetter, Nachrichten. .00 Wiederholung des Morgenrufs. Anschließend Morgenkonzert(Schallplatten). 1. Angelus von dde Micheli. 2. Ouvertüre zur Oper„Die verkaufte Braut" von Smetana 3. Gounod in Wien, Walzer=Fantasie bearbeitet von Walter. 4 Kann es im Erdenleben, Quartett aus der Oper„Der Wildschütz“ von Lortzing. 5. Sylvia=Ballett von Delibes: a) Vorspiel, b) Jägerinnen, c) Intermezzo. langsamer Walzer, d) Pizzicati, e) Festzug des Bacchus. Philharmonisches Orchester Berlin, Leitung: Al. Melichar. 6. Schenkt man sich Rosen in Tirol, Finale aus der Operette„Der Vogelhändler“ von Zeller. 7. Goldhähnchen, Polka von Sommerfeld. Xylophonsolo: Walter Sommerfeld. 8. Perpetuum mobile, musikalischer Scherz von Joh. Strauß, Deutsches Künstler=Orchester. Leitung: W. Schütze, 9. Florentiner Marsch von Fucik. .00 Zeit, Wetter, Wasserstandsmeldungen .05—.20 Hilde Bremus: Gymnastik für Frauen. .20—.30 Dr. Magdalene Beyerling: Was sagt uns die Warenmarke? 10.00 Zeit. Nachrichten, Wasserstandsmeldungen. 10.10 Kindergarten. 10.30 Wir und die Welt. Hans Rupietta: Erinnerungen aus der Kampfzeit im Ruhrpott. 11.00 Schulfunkfeierstunde. Der Wikinger(1. Sendung in der Reihe„Saga"). Manuskript: Karl Heinz Schmidthüs. 11.30 Funkwerbung der Reichspostreklame(Ohne Verantwortung des Intendanten). 12.00 Unterhaltungskonzert. Blasmusik. Ausgeführt vom Musikzug der SA=Standarte 15 Bottrop. Leitung: M3=Führer Hilgert, 12.45 Mittagsmeldungen 1, Glückwünsche. 13.00—14.30 Mittagskonzert. Das Westdeutsche Kammerorchester. Leitung: Wilh. Keiper. I. 1. Ouvertüre zur Operette„Casanova“ von Lincke. 2. Fantasie aus „Boccaccio" von Suppé. 3. Erinnerung an Capri, Serenade von Becce. 4. Ballettsuite von Armandola. Entrée— Scherzo— Walzer— Intermezzo— Finale.— 13.45 Mittagsmeldungen 2.— II.„Charakterstücke und Serenaden". 5. Es waren zwei Königskinder von Ailbout. 6. Schattenspiele von Fink. 7. Sizilietta von Blon. 8. Hochzeitsständchen von Klose. 9. Mohnblumen von Moret. 10. Tanz der Schmetterlinge von Kockert. 11. Amorettenreigen von Fucik. 14.30 Volk erzählt. Josef Kamp: De Wilddeiw. 14.45 Wochenendkonzert auf Schallplatten. 15.30 Wirtschaftsmeldungen 1. 15.45 Arbeitsbeschaffungsfront. Betriebsing. Amend: Gas und Volksgesundheit. 16.00 Nachmittagskonzert. Das Orchester des Königsberger Opernhauses. Leitung: Erich Boerschel. 1. Maritana=Ouvertüre von Wallace 2. FriedemannBach=Suite von Leuschner, 3. Slawische Rhapsodie Nr. 2 von Friedemann. 4. Melodien aus der Oper „Das Glöckchen des Eremiten" oon Maillart. 5. Suite von Amadei. 17.00 Westfälische Heimatmuseen erzählen. Recklinghausen. Enge Beziehungen Recklinghausens zu Brabant und Flandern— Aufschlußreiche Münzenfunde— Kostbarkeiten der Flanderischen Malerschule— Ein „Kameradschaftshaus“ der Recklinghauser Studenten an der Universität Löwen, Berichterstatter: Dr. Pennings 17.15 Feierabendsingen der HI in Köln=Kalk. Wir sind die Männer vom Bauernstand— Leuchte, scheine goldne Sonne— Tritt heran, Arbeitsmann— Unsere Gewehre sind blitzende Spiten— 1000 marschieren und einer führt— Nun pfeifts von allen Dächern. 18.00 Denkmäler germanischer Kultur jenseits der Alpen(IV) Prof. Dr. Walter Bombe: Normannen und Hohenstaufen in Italien. 18.25 Kleine Musik(Schallplatten). 18.40 Vom Tage. 18.50 Wirtschaftsmeldungen 2, Sportvorbericht. 19.00 Abendmusik. Bunte Volksmusik. Friedrich Eugen Engels(Tenor). Rolf Hartmann(Klavier); Die sechs frohen Sänger; Frauenchor Köln=Rippes, Leitung: Käthe Schmitz; Paul Klug(Begleitung der Chöre); Dorfkapelle 20 00 Erste Abendmeldungen und Saarrundschau. 20 15—.00 Bunter Abend.— 22.00 Zeit, Wetter, Nachrichten. 51 hat jetzt neue Bilder Die neue Sammlung führt den Titel:„Wer führt das Dritte Reich?“ und zeigt Ihnen in 250 Kunstdruckbildern mit Goldrand die führenden Männer des Dritten Reiches.