Tageszeitung für Köln=Stadt und Land Bezugsvreis: RM..—(einschließlich 88 Pfennig Beitrag zu den Zustellungskosten).— Erscheint wöchentlich siebenmal morgens.— Postbezug RM..—(einschließlich 45 Pfg. Postzeitungsgebühr und zuzüglich 42 Pfg. Zustellgeld der Post).— Durch höhere Gewalt hervorgerufene Betriebsstörungen begründen keinen Anspruch auf Rückerstattung des Bezugspreises. Verlag und Redaktion: Stolkgasse 25—31 Fernsprecher: a) von 8 Uhr bis 20 Uhr Sammelnummer 220301; b) nach 20 Uhr: Direktion 220302, Chefredaktion 22 03 01, Sportredaktion 22 03 02, Technischer Betrieb 22 03 03 Sonntags die illustrierte Wochenendausgabe„Die Bastion“ kostenlot Anzeigenpreis: für die Millimeterzeile(22 mm breit): Grundo is 12 Pfg. Familienanzeigen 7 Pfg.— Kleine Anzeigen je Wort 8#., das fette Ueberschriftswort 15 Pfg.— Reklamen(77 mm breit): 80 Pfg.— Veereinsanzeigen im Textteil 10 Pfg.— Vereinsanzeigen im Sportteil 40 Pfg. Sprechstunden der Redaktion: 17—18 Uhr.— Postscheckkonto: Köln Nr. 59000. Nr. 166 Montag, den 28. Mai 1934 Einzel=Preis 15 Für eilige leser Das Luftschiff Graf Zeppelin startete am Samstag um 20.30 Uhr zu seiner ersten diesjährigen Südamerikafahrt. Sonntagnachmittag überflog der Zeppelin Tanger. Der ungarische Reichsverweser Horthy hat dem preußischen Ministerpräsidenten Göring das Großkrenz des ungarischen Verdienstkreuzes verliehen. Die beiden französischen Langstreckenflieger Codos und Rossi sind Sonntagfrüh von Le Bourget aus zu einem Langstreckenflug in Richtung San Diego in Kalifornien gestartet. Der türkische Außenminister Tewsik Rüschtü Bey hat nach seinen Besprechungen am Samstag mit den französischen Staatsmännern der Pariser Presse gegenüber u. a. erklärt, die Türkei wünsche den Eintritt Rußlands in den Völkerbund. Sprengstoffanschlag bei einer Heldengedenkfeier in Paris Zwei Verletzte DNB. Paris, 27. Mai. Auf dem großen Pariser Friedhof Pere Lachaise fand am Sonntag die Enthüllung eines Denkmals für die unter französischen Fahnen gefallenen italienischen Teilnehmer des Welt krieges statt. An der Feier nahmen außer dem Vertreter des Präsidenten der französischen Republik der italienische Botschafter sowie eine kürzlich in Paris eingetroffene Abordnung der Anhänger Garibaldis unter Führung des Generals Enzio Garibaldi teil, die in ihrem traditionellen roten Hemd erschienen waren. Kurz vor Beginn der Kundgebung explodierte wenige Meter von dem neuen Denkmal entfernt eine Sprengpatrone, die in einem Kasten untergebracht war. Zwei Wächter wurden durch Splitter verletzt, einer von ihnen mußte ins nächste Krankenhaus eingeliefert werden. Ueber die Ursache des Anschlages ist noch nichts bekannt. Ein italienischer Monteur namens Frascaia, der sich nach der Explosion verdächtig schnell entfernen wollte, wurde verhaftet, behauptet aber, daß er nichts mit dem Anschlag zu tun habe. Er ist trotzdem in Polizeigewahrsam behalten worden. Wieder ein Grubenunglück in Belgien Vier Tote DNB. Brüssel, 27. Mai. In dem Steinkohlen bergwerk von Oeronnes kamen bei einem Einsturz vier Bergleute ums Leben. Gassichere pneumatische Kammer? Bedeutsame ungarische Erfindung auf dem Gebiete des Luftschutzwesens. DNB. Budapest, 27. Mai. Wie die„Somogyi Ujsag“ meldet, hat der ungarische Ingenieur Stefan Schleß eine pneumatische Kammer, die nach ihm und seinem Mitarbeiter„Schleß=Hübner=Kammer“ genannt wird, gebaut. Sie kann im Keller eines jeden Hauses aufgestellt werden und bietet angeblich selbst bei mehrere Tage andauernden feindlichen Gasangriffen den Hausbe wohnern vollkommenen Schutz gegen Giftgase und Bakterien. Die Kammer wird als eine ausgezeichnete Erfindung bezeichnet, die in dem Gasschutzwesen der Zukunft eine ausschlaggebende Rolle spielen werde. Die „Schleß=Hübner=Kammer“, soll sich u. a. auch dazu eignen, Lebensmittelvorrate vor jedem von außen kommenden Gas=, Bakterien= oder sonstigen schädlichen Einfluß zu schützen, so daß bei entsprechend großen unterirdischen Anlagen auch große Mengen von Lebensmitteln sicher untergebracht werden können. Wie das Blatt berichtet, interessiert sich für die Er findung vor allem der Nationale Luftschutz=Verband Ungarns, der eben im Begriffe steht, sich nach ausländischem Muster im ganzen Lande zu organisieren. Verbot einer Druckschrift #rlin, 26. Mai. Der Oberpräsident der Provinz alen hat, wie aus einer Mitteilung im Reichszer hervorgeht, auf Grund des Paragraphen 1 serordnung des Reichspräsidenten zum Schutz von und Staat die in Münster erscheinende DruckEvangelische Nachrichten auf die r von drei Wochen, beginnend mit dem vernen Freitag, verboten. Das Verbot umfaßt auch dem Verlag erscheinenden Kopfblätter der sowie jede angeblich neue Druckschrift, die sich ch als die alte darstellt oder als ihr Ersatz anzuist. Die Gottesdienstordnung darf den Beziehern vangelischen Nachrichten ohne jeden Zusatz durch dere Druckschrift mitgeteilt werden. Die kommende Steuerreform im Herbst 1934 Senkung der Einkommenbesteuerung und wesentlich größere Kinderermäßigungen beabsichtigt DNB. Berlin, 27. Mai. Staatssekretär Reinhardt vom Reichsfinanzministerium macht in der „Deutschen Steuer=Zeitung" im Zusammenhang mit einer Würdigung der Steuereinnahmen im April d. J. bedeutsame Ausführungen über die voraussichtliche Entwicklung des Steueraufkommens und über die im Herbst bevorstehende Steuerreform. Wenn sich das Aufkommen an Steuern, so schreibt er, so weiter entwickelt, wie im ersten Monat des Rechnungsjahres 1934, so wird das Aufkommen den Voranschlag nicht unwesentlich übersteigen. Die Entwicklung der Umsatzsteuer übertrifft alle Erwartung, und die Entwicklung der Einkommensteuer ist sehr gut. Auch die eigenen Steuern der Länder und der Gemeinden werden im Rechnungsjahr wahrscheinlich ergiebiger fließen, als bei der Aufstellung des Haus haltsplans für 1934 angenommen worden war. Die neuen Steuergesetze werden im Herbst 1934 erscheinen und zum größten Teil am 1. Januar 1935 in Kraft treten. Die Veranlagung des Einkommens 1934 wird nach dem neuen Einkommensteuergesetz erfolgen. Die Lohnsteuer wird ab 1. Januar 1935 wahrscheinlich nach den neuen Bestimmungen erhoben werden. Die Sätze der Einkommensbesteuerung werden gesenkt werden, wovei wesentlich größere Kinderermäßigungen gewährt werden als bisher. Das neue Einkommensteuergesetz wird wahrscheinlich auch eine Dauermaßnahme für den weiteren Kampf und die Verminderung der Arbeitslosigkeit enthalten. Bei aller günstigen Entwicklung darf nicht vergessen werden, daß das Reich stark vorbelastet ist durch Steuergutscheine, Arbeitswechsel usw. Im Rechnungsjahr 1934 hat das Reich nicht weniger als 300 Millionen Mark in Steuergutscheinen statt in Bargeld in Zahlung zu nehmen. Im April 1934 haben die Finanzämter bereits weit mehr als 100 Millionen Mark in Steuergutscheinen in Zahlung genommen. Daß das ohne weiteres möglich gewesen ist, ist auf die außer ordentlich günstige Entwicklung der Steuereinnahmen im April zurückzuführen. Es sprechen alle Anzeichen dafür, daß die Entwicklung der Steuereinnahmen, die im April begonnen hat, sich im Mai fortgesetzt hat und auch in den weiteren Monaten fortsetzen wird. Die Entwicklung der Steuereinnahmen wird uns im Rechnungsjahr 1934 bestimmt nicht enttäuschen. Und in den Steuereinnahmen spiegelt sich die Entwicklung unserer deutschen Wirtschaft. Die Entwicklung wird, soweit sie sich auf die deutsche Binnenwirtschaft erstreckt und in Deutschlands eigenem Vermögen beruht, unentwegt bergauf führen. Das mögen sich Miesmacher und Nörgler, denen die Aufwärtsentwicklung gewisse politische Verlegenheit bereitet, ein für alle Mal gesagt sein lassen! Zehntausende ehrten Schlageter Gedächtnisfeier der Hitler=Jugend DNB Düsseldorf, 27. Mai. Am gestrigen 11. Todestage Leo Schlageters war das Nationaldenkmal in der Golzheimer Heide das Ziel unzähliger Volksgenossen. Vor der von Lorbeer bäumen flankierten Gruft hielten Angehörige der Standarte Schlageter die Ehrenwache. Seitens der Parteiorganisationen und zahlreicher vater ländischer Verbände wurden durch Abordnungen prachtvolle Kränze niedergelegt. In den späten Abendstunden marschierten mit zahllosen Bannern und Wimpeln viele Tausend Jungen und Mädels, den weiten Denkmalplatz füllend, zur abendlichen Feierstunde auf. Vom weißen Licht der Scheinwerfer angestrahlt, ragte das riesige Kreuz zum nächtlichen Himmel empor, umkreist von einem, einige Ehrenrunden fliegenden Flugzeug. Tau sende Fackeln flammten auf, als der Stellvertre ter des Reichsjugendführers, Obergebietsführer Lauterbacher eintraf und sich sofort zur Gruft begab, dort einige Minuten verweilend. Dumpfer Trommelwirbel, sowie Sprech= und Gesangvorträge der HJ. und des Jungvolks so wie ein Gedenken des Opfertodes Albert Leo Schlageters durch einige Minuten gänzliches Schweigen, leiteten zu der Ansprache des Ober gebietsführers Lauterbacher über, in der er u. a. ausführte, daß die Hitlerjugend Albert Leo Schlageter das größte und herrlichste Denkmal in Der neue türkische Botschafter legt einen Kranz im Berliner Ehrenmal nieder Der neue türkische Botschafter in Berlin, Hamdi Bey, legte Samstag mittag im Ehrenmal Unter den Linden einen Kranz nieder. Aus diesem Anlaß war eine Ehrenkompagnie der Reichswehr aufmarschiert. Botschafter Hamdi Bey schreitet mit dem Berliner Stadtkommandanten von Schaumburg die Front der Ehrenkom pagnie ab. Auf dem Flug nach Amerika Zwei französische Flieger. DNB. Paris, 24. Mai. Die beiden französischen Langstreckenflieger Codos und Rossi sind am Sonntag früh.10 Uhr vom Flugplatz Le Bourget aus auf dem Flugzeug„Joseph le Brix“ zu einem Langstreckenflug in Richtung San Diego in Kalifornien gestartet. DNB. Paris, 27. Mai. Die französischen Langstreckenflieger, Leutnant Rossi und Leutnant Codos, haben später an den Luftfahrtminister folgendes Telegramm abgesandt:„Haben uns nun vom heimatlichen Boden getrennt. Haben.55 Uhr die französische Küste bei Cherbourg verlassen. Hoffen die Aufgabe, mit der Sie uns betraut haben, durchzuführen. Es lebe Frankreich!“ Um 11.45 Uhr ist folgender Funkspruch von dem Flugzeug„Joseph le Brix“ eingegangen:„Befinden uns 48,15 Grad nördlicher Breite und 16.35 Grad westlicher Länge. Haben 1430 Kilometer in sieben Stunden zurückgelegt. Stimmung gut. Gruß an die Freunde.“ Die Mussolini=Rede DRB. Mailand, 27. Mai. Die große Kammerrede Mussolinis findet in der italienischen Presse die allergrößte Beachtung. Sie wird von sämtlichen Zeitungen an erster Stelle gebracht. Die Gazeta del Popolo überschreibt ihren Kommentar„Mahnung an Eurova“. Die wirtschaftliche Krise, schreibt sie, biete Aspekte. die einen Aufschwung erhoffen lassen können. aber dieser Aufschwung sei abhängig von der politischen Frage: Krieg oder Frieden? Hier habe der Duce in wirkungsvollster Weise dargelegt, wie der Faschismus den Schwierigkeiten und Gefahren gegenüberstehe. Die italienische Doktrin halte den ewigen Frieden für ausgeschlossen, und wenn sie auch den riedenerhoffe, so sei man doch gerüstet zum Kriege. Die Mahnung für das alte Europa sei, entweder eine einheitliche und kontinentale Politik zu treiben, oder aber das Steuer der internationalen Politik werde seiner Hand entgleiten und an die Vereinigten Staaten oder Japan übergehen. ihren eigenen Herzen gesetzt habe. Die Worte des Redners klangen aus in einem Treuegelöbnis und dreifachen Sieg Heil auf den Führer Adolf Hitler und das deutsche Vaterland. Gedenkstunden am Sonntag Reichen Flaggenschmuck trug am Sonntag Düsseldorf zu Ehren Albert Leo Schlageters. Riesige Fahnen umsäumten das Feld am Nationaldenkmal. In den Mittagsstunden trafen die in Sechserreihen marschierenden Kolonnen ein. Der Platz am Denkmal war bereits gefüllt, aber immer neue Kolonnen waren im Anzug. Gebietsführer Deinert begrüßte um 15 Uhr den Stellvertreter des Reichsjugendführers Lau terbacher sowie Gauleiter Florian. Brausend sang die Menge das Hitlerjugendlied, worauf Gauleiter Florian das Wort ergriff. Jugend, führte er aus, ist keine Angelegenheit des Alters, sondern des Herzens. Die Jugend bekennt sich zu Albert Leo Schlageter. Wenn wir dieses Bekenntnis verstehen wollen, müssen wir einen Rückblick werfen auf die Dunkelheit die tiefschwarz über unser Vaterland lag. Der Einzug der Franzosen ins Rheinland 1923 verstärkte die Dunkelheit, die über unser ganzes Vaterland sich ausbreitete. Die Jugend, die diese Dunkelheit durchbrechen wollte und vom Geiste Schlageters beseelt war, dachte nicht an Außenpolitik oder Krieg gegen Frankreich, nein sie mußte der Dunkelheit entgegentreten, weil das innerste ihrer Seele nach Licht lechzte. Diesem Drang nach Licht gab sich Schlageter hin, leidenschaftlich entfacht durch deutsche Herzensnot. Er war der erste Held beim Kampf um deutsches Licht. Er starb wie ein ganzer Deutscher, ohne Furcht und in dem Bewußtsein seine Pflicht für sein Volk und dessen Zukunft getan zu haben. Schlageter riß die Dunkelheit nicht mit sich, aber sein Leben und sein Sterben war so markant und so hervorspringend, war ein Signal für die ganze deutsche Welt zur Pflichterfüllung. Möge die deutsche Jugend, die sich zu Hitler bekennt, an dieser Stätte den Geist Schlageters, sein Empfinden und seine Herzensgröße in sich aufnehmen, so daß sie leichten Fußes den Weg beschreiten kann, der vor ihr liegt. Gauleiter Florian schloß seine Ausführungen mit den Worten: Unser Bekenntnis zu Albert Leo Schlageter ist ein Bekenntnis zu Adolf Hitler. Ihm und unserm Vaterland ein dreifaches Sieg=Heil. Nach dem Gesang des Horst=Wessel=Liedes formierten sich die Marschkolonnen der Jugend zu einem Vorbeimarsch vor dem Stellvertreter des Reichsjugendführers Hartmann Lauterbacher am Opernhaus. 50 Arbeitsdienstfahnen wurden geweiht Reichsarbeitsführer Hierl beim ArbeitsdienstwilligenTreffen in Düsseldorf 28921 Er. Mal. Am Sonnlagnachmirt trafen, von Köln kommend, in mehreren Dampfern d niederrheinischen Arbeitsdienstfreiwilligen(Gau XX auf den Oberkasseler Rheinwiesen ein. Arbeitsgauführer Blank begrüßte die Erschien nen. Darauf nahm Reichsarbeitsführer Hierl d Weihe von 50 Arbeitsdienstfahnen vor. Staatsr Florian überbrachte als Vertreter des Führers au richtige Grüße und Wünsche. — Begeisterter Empfang des Reichskanzlers in Dresden Beginn der ersten Reichstheaterfestwoche DNB. Dresden, 27. Mai. Am Sonntag begann in Dresden die erste Reichstheaterfestwoche. Die Stadt hatte zu diesem Tage ein festliches Gewand angelegt. In den Abendstunden des Samstag wurden die hauptsächlichsten und schönsten Gebäude Dresdens, das Schloß, die Oper, der Zwinger, die Hofkirche, das Rathaus usw. beleuchtet und boten ein entzückendes Bild. Erst im Laufe des Sonntags hatte sich der Führer entschlossen, die Fahrt von Berlin nach Dresden nicht wie vorgesehen im Flugzeug, sondern im Kraftwagen anzutreten. So wie der Führer ist wohl noch niemals ein gekröntes Haupt in der sächsischen Landeshauptstadt empfangen worden. Die ganze Stadt prangte in Fahnen. Fast die ganze Bevölkerung hatte sich aufgemacht, umdurch ein viele Kilometer langes Spalier dem Führer ihre Huldigung darzubringen. Schon unterwegs, als der Führer die sächsische Landesgrenze erreichte, wurde er fast in jedem Dorf von jubelnden Menschenmassen begrüßt, obwohl erst im letzten Augenblick die Bevölkerung durch telefonischen Anruf erfahren hatte, daß der Führer sich im Auto von Berlin unterwegs befand. In Dörfern und Städten standen überall große Menschenmengen. Im letzten Augenblick wurden die Fenster beflaggt und Blumen auf den Weg gestreut, und man sah es manchem an, daß er unvorbereitet auf den letzten Augenblick, so wie er war, in Hemdsärmeln und Pantoffeln. auf die Straße geeilt war. um einen Blick vom Führer zu erhaschen. Schon kilometerweit vor der Stadt hatten BDM. und HJ. Spalier gebildet. In mustergültiger Disziplin standen Jungen und Mädels, in ihren Gesichtern leuchtete gläubige Begeisterung, und viele spürten vielleicht zum ersten Male, daß diese Stunde ein großer Augenblick in ihrem Leben und in ihrer Erinnerung sein wird: die Stunde, in der sie ihrem Führer ins Auge blicken durften. Von der Stadtgrenze an bildeten dann 38000 SAMänner und 20000 SS=Männer mit Fahnen und sämtlichen Musikkapellen Spalier bis zum Hotel Bellevue. Gauleiter Reichsstatthalter Mutschmann war zusammen mit Gruppenführer Dietrich bis zur Stadtgrenze dem Führer entgegengefahren. Der Reichsstatthalter begrüßte dort den Führer im Namen Sachsens. Dann begann der Einzug in die Stadt, ein Einzug. wie ihn wohl kaum ein König jemals gesehen hat Hinter dem SA=Spalier drängte sich viele Glieder tief die Menschenmenge. Alle Dächer waren besetzt. An den Bäumen und Straßenpfeilern hingen die Menschen wie Trauben. Auch auf die Dachsimse hatte man sich gestellt. Stellenweise war der Weg mit Blumen übersät. Der Straßenbahn= und Omnibusverkehr wurde abgestoppt und umgeleitet, so daß die Anfahrtsstraße von jedem Verkehr frei war. Vor dem Hotel Bellevue nahm nach 6 Uhr, als der Führer die Stadtgrenze erreicht hatte, Ministerpräsi dent Obergruppenführer von Killinger und Gruppenführer Freiherr von Eberstein sowie Oberbürgermeister Jörner(Dresden) und eine Reihe weiterer Persönlichkeiten Aufstellung, um den Führer zu begrüßen. Kurz nach ½6 Uhr kündigte Stimmenbrausen das Herannahen des Wagens des Führers an. Ein Befehl: Augen rechts! Dann setzt der Präsentiermarsch ein, der auf dem ganzen Triumpfzuge dem Führer von allen SA=Kapellen entgegengeklungen war. Der Führer stieg aus und schritt die Front der Ehrenformation der SA. ab. Er begrüßte herzlich den Ministerpräsidenten, Obergruppenführer von Killinger, den Generalintendanten der sächsischen Staatstheater Geheimrat Dr. Adolph und die anderen Anwesenden. Die Rheichstheaterwoche wurde am Sonntagabend 8 Uhr im Dresdner Opernhaus mit einer Auffüh rung von Wagners„Tristan und Isolde“ eingeleitet. Reichsminister Dr. Goebbels eröffnete sie mit einer Ansprache, die auf alle deut schen Sender übertragen wurde. Es heißt in ihr u..: Meine Volksgenossen und Volksgenossinnen! Jede Revolution, die vor der Geschichte Bestand hat, ist ein geistiger Akt. Hinter jeder Revolution steht eine Idee, und es ist ihr Sinn, daß diese Idee auf allen Gebieten des öffentlichen und privaten Da seins zum Durchbruch kommt. Revolutionen, die sich lediglich im Machtpolitischen erschöpfen, sind meistens nur von kurzer Dauer. Sie bringen zwar neue Männer an die Verantwortung, aber mit diesen neuen Männern werden keine neuen Ideen in Form gebracht. Es ist das Wesen der Revolution neue Bezie hungen zwischen den Menschen und Dingen zu schaffen. Sie ergeht sich nicht in ideologischen Beweisführungen, sie erhärtet sich vielmehr durch Tatsachen. Im Ergebnis führt sie eine neue Haltung herauf, die die Menschen zur Welt und zum Leben einnehmen. Diese neue Haltung zwingt alles in ihren Bannkreis, und nichts bleibt davon unberührt. Total bestimmt und aufs Ganze gehend, hebt sie die Völker aus den bisher gegebenen Bindungen und stellt sie in neue, innere und äußere Verpflichtungen hinein. Unter diesem Gesichtswinkel gesehen, ist die Revolution eine geistige Auseinandersetzung, die an der Kunst und an der die Kunst nicht teilnahmslos vorbeigehen kann. Die neue Haltung, die in ihr zum Durchbruch kommt, bezieht sich logischerweise auch auf die Bezirke des Kulturellen und Künstlerischen. Eine Umwälzung von der öynamischen Gewalt etwa und der deutschen Revolution macht deshalb vor den Toren der Theater nicht halt, ihr Rhuthmus klingt unüberbörbar auch in die geheiligten Tempel der Muse das bedeutet nicht, daß die Träger dieser Revolution die Absicht hätten, die Kunst und den Künstler unter ihre parteimäßige Bevormundung zu stellen. Sie wissen zu gut, daß sie damit Beiden Zwangsgesetze aufzwingen würden, die sehr bald den schöpferischen Genius ersticken und das organische Wachstum künstlerischen Schaffens zum Erliegen bringen müßten. Es ist vielmehr so, daß die Revolution nicht nur das politische Recht, sondern auch die geistige Pflicht hat, die Kunst und den Künstler in die richtige Winkelstellung sich selbst und dem Volk gegenüber zu bringen. Von hier ab haben Beide volle Betätigungsund Entfaltungsmöglichkeiten. Denn die Gesetze, nach denen sie schaffen, sind ewig und können durch keine machtpolitische Umwälzung geändert werden. Wandelbar sind die Stoffe, deren sie sich bemächtigen, ist Gesinnung und Haltung, die sie den Stoffen unterlegen, ist der Charakter, mit dem sie den Stoffen ewiges Leben einhauchen. Das ist auch das Moment, das uns bewegte in unserem Bestreben, die Kunst und den Künstler in ein lebendigeres Verhältnis zu Staat und Volk zu bringen, als das im leberalen Zeitalter eines überspitzten I dividualismus überhaupt möglich war. Denn dieser Individualismus sah weder in der Kunst eine unabdingbare geistige Funktion von Staat und Volk, noch im Künstler den unentbehrlichen Träger dieser Funktion. Die Kunst war ihm nur Zeitvertreib oder bestenfalls interessantes Experiment, der Künstler selbst aber war nur ein asoziales Lebewesen, auf das man, so lange man diese Art von Kunst nicht entbehren wollte, füglich auch nicht verzichten konnte. Die nationalsozialistische Revolution hat auch diese, am Wesen vom wahren Künstlertum vorbeigreifenden Wertungen mit einem radikalen Federstrich beseitigt. Wie sie auf allen anderen Lebensgebieten der eigentlichen Deutschheit, die uns bis dahin in den ihr innewohnenden ungeheuren Kraftreserven noch vollkommen unbekannt war, zum Durchbruch verholfen hat, so auch hier. Der Nationalsozialismus kennt nur eine deutsche Kunst, die an keine Stadt= und Ländergrenzen mehr gebunden ist. Seine Fürsorge gilt einem deutschen Theater, das seine Impulse weder von preußisch, noch bayerisch, noch württmbergisch bedingten Eigensüchten, sondern lediglich vom deutschen Charakter in seiner Ganzheit empfängt. Es ist kein Gegensatz dazu, wenn der Nationalsozialismus Mittelpunkte kulturellen Schaffens, die sich aus der Entwicklung unseres deutschen Lebens gebildet haben, mit Eifer und Bedacht auf rechterhält und in ihrer Existenzfähigkeit pflegt und fördert. Denn so gewiß es ist, daß der deutsche Charakter auch im Künstlerischen sein einmaliges, bestimmtes und scharfprofiliertes Gesicht trägt, so gewiß auch ist es, daß in dieses Gesicht unverkennbar die Züge der Mannigfaltigkeit und Viel gestaltigkeit hineingeschrieben sind, und gerade diese ihm für uns selbst und für die ganze Welt die seit Jahrhunderten bewährte magische Anziehungskraft verleihen. Wenn wir mit Wagners„Tristan und Isolde“ die Reichstheaterwoche eröffnen, um sie mit seinen Meistersingern“ zu beschließen, so huldigen wir damit dem großen deutschen Genie, das unserer Zeit am nächsten steht und deshalb auch von der wertearmen und pietätlosen Vergangenheit, die wir überwanden, am heftigsten begeifert und befehdet! wurde. Wie turmhoch erhebt sich seine ewige Kunst über den nörgelnden Besserwissereien einer federgewandten kritischen Gilde, die während der Verfallszeit des November in Deutschland das große Wort führen durfte! Wie weit läßt seine Meisterschaft der Töne, seine Klarheit der Linienführung, seine Ueberfülle echtesten Musikantentums, seine dichterische Gestaltung und Ballung des dramatischen Stoffes all die überheblichen und in ihrer Talentlosigkeit geradezu aufreizenden Banalitäten moderner Atonalität hinter sich! Wie modern wirkt Wagner heute noch in seiner virtuosen Beherrschung der technischen Mittel und in der glanzvollen Durcharbeitung des musikalischen Stoffes bis in die letzte blühende und singende Melodienführung hinein! Die ihn vor einigen Jahren schon vorzeitig zu den Gewesenen bergen wollten, können demgegenüber nichts als schreien, um die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich zu lenken und dabei ihre eigene Unfähigkeit in sicheres Versteck zu bringen. Das neue Reich erfüllt nur eine selbstverständliche Dankespflicht tiefgeneigter Ehrfurcht, wenn es in Richard Wagner seinem unsterblichen Genius huldigt. Dr. Goebbels erklärte zum Schluß die Reichstheaterwoche 1934 in Dresden für eröffnet. Verschwörung gegen den amerikanischen Botschafter in Kuba Havanna(Kuba), 26. Mai. Der Leiter der Geheimpolizei hat bekanntgegeben, daß eine Verschwörung gegen den Botschafter der Vereinigten Staaten in Havanna, Jefferson Caffery, aufgedeckt worden sei. Man habe den Botschafter ermorden wollen. Außerdem sollte das Eigentum der amerikanischen Staatsbürger in Havanna soweit wie möglich zerstört werden. Die Polizei unterstellte die Botschaft der Vereinigten Staaten und amerikanischen Staatsbürgern gehörende Gebäude einem besonderen Schutz. Revolveranschlag auf den stellvertretenden Polizeichef von Lissabon. DNB. Paris, 27. Mai. Vor dem Nationaltheater in Lissabon hat ein junger Portugiese mehrere Revolverschüsse auf Major Farreira, den stellvertretenden Chef der Sicherheitspolizei, abgegeben. und ihn durch einen Bauchschuß verletzt. Der Major mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Unmittelbar nach dem Anschlag mischten sich Polizei und zahlreiche Stedingen=Gedenkfeier in Altenesch DRB Altenesch, 27. Mai. Am Abend des Vortages der 790=Jahrfeier der großen Schlacht bei Altenesch, leuchteten nach den einzelnen örtlichen Vorfeiern im ganzen Stedinger Lande riesige Scheiterhausen gegen den nächtlichen Himmel. Am Morgen riesen alle Kirchenglocken Stedingens die Bewohner der Wesermarsch zum Gottesdienst. In der uralten evangelischen Kirche von Berne, im Herzen der Heimat der Stedinger, wurde nach der Predigt Pastor Logemanns(Berne) die Weihe der Stedingen=Gedenkhalle im Turmgewölbe der Kirche durch Oberkirchenrat Volkers(Oldenburg) vollzogen. Gegen Mittag begann dann in Altenesch ein reges Leben. Wohl 50000 Menschen waren am Nachmittag zu Beginn der Kundgebung auf dem Festplatz in Altenesch versammelt. Gauleiter Karl Roever eröffnete die Kundgebung. Dann sprach Reichsbauernführer Darre. Anschließend nahm Reichsleiter Alfred Rosenbera das Wort. Er führte u. a. aus: Es geht heute ein geheimnisvolles Erwachen durch die deutschen Lande. Wie aus hypnotischem Schlaf schlagen Männer und Frauen die Augen auf, und deutsche Menschen und die Welt erscheinen in einem anderen Licht als früher. Das ist es, was mit dem Begriff der Weltanschauung gemeint ist. Weltanschauung ist eine Frage des Charakters. Für uns Nationalsozialisten ist das heilige Land nicht Palästina, sondern Deutschland, das Land, um das deutsche Volksgenossen gekämpft und geblutet haben, heiliges Land ist Stedingen, Verden und die Marienburg, alle Orte, an denen Deutsche ihr Leben und hir Wesen eingesetzt haben. Heute stehen wir mitten in einer Revolution, deren Sinn es ist, immer mehr deutsche Charaktere für die nationalsozialistische Idee zu bilden. Die Kraftwelle für den Weg dieser Revolution war der Glaube an den deutschen Charakter. Die Toten von Stedingen, von Verden und Ostpreußens werden auferstehen und die Erinnerung an sie wird uns zu dem großen Ziel der Volksgemeinschaft und Einigkeit verhelfen. Auf einer Freilichtbühne fand abends die Aufführung des Heimatfestspieles„De Stedinge“ von August Hinrichs statt. Autobus rannte gegen einen Telegraphenmast und verbrannte 13 Insassen in den Flammen umgekommen DNB. Paris, 27. Mai. 13 Personen fanden den Tod bei einem schweren Kraftwagenunglück, das sich 70 Kilometer von Mont de Marsan im Departement Landes ereignete. Ein Autobus mit 17 Personen, der sich auf der Fahrt von Madrid nach Paris befand, stieß gegen einen Telegraphenmast und stürzte um, wobei er Feuer fing. 13 der Fahrgäste kamen in den Flammen um und nur drei kamen mit dem Leben davon. Auch der Führer des Autobusses wurde verletzt. Der Unfall soll durch das Platzen eines Reifens hervorgerufen worden sein. Die Insassen des Wagens gehörten zu einer von einem Madrider Blatte veranstalteten Reisegesellschaft. Das Feuer scheint beim Umstürzen des Wagens durch eine Explosion des Benzinbehälters entstanden zu sein. Brennende Teile des Wagens flogen in einen nahe liegenden Wald, der sofort Feuer fing. Das Feuer nahm schnell einen solchen Umfang an, daß man nicht mehr bis zu der Unfallstelle vordringen konnte. Die Telephonverbindung zwischen Bordeaux und Lipostley, in dessen Nähe das Unglück erfolgte, wurde unterbrochen, da durch den Anprall des Autobus gegen den Telegraphenmast die Drähte rissen. Italien kämpft gegen die Weltkrise Eine große Rede Mussolinis vor der Abgeordnetenkammer auf die Höhe der Erzeugungspreise oder auf die Güte der Ware zurückzuführen. Die Inlandspreise müßten DRB Rom, 26. Mai. Am Samstagnachmittag hielt Mussolini vor der Abgeordnetenkammer eine zweieinhalbstündige Rede, in der er sich mit der wirtschaftlichen, finanziellen und politischen Lage Italiens beschäftigte. Er verteidigte die Maßnahme der Konversion der Wertpapiere. Die gegenwärtige Zahl der Beamten könne nicht vermindert werden. Die letzten Kürzungen der Beamtengehälter seien leider notwendig gewesen. Die Minister bezögen heute weniger als im Jahre 1914. Er selbst habe bereits im Jahre 1928 auf alle Bezüge verzichtet. Von einer Inflation sei nichts zu gewinnen, man müsse vielmehr an dem Goldstand festhalten. Die Staatsfinanzen und die Handelsbilanz müßten ausgeglichen werden. Der Fehlbetrag in beiden sei nicht auf die Stabilisierung der Lira, sondern auf die Weltkrise zurückzuführen. Der Fehlbetrag des laufenden Haushaltsjahrs betrage vier Milliarden Lire(rund 850 Millionen RM). Seit 1914 betrugen die Schulden 77 Milliarden Lire. Für 1934=35 sei in der Handelsbilanz ein Fehlbetrag von 3 Milliarden Lire(650 Millionen RM) zu erwarten. Die Einnahmen könnten schwer erhöht werden, da man jetzt den Steuerzahler schonen müsse. Man müsse ihm Erleichterungen gewähren, da er sonst zusammenbreche. Also heiße es sparen. Die üble Lage der Handelsbilanz sei entweder den Weltmarktpreisen angepaßt werden, d. h. abgebaut werden. Devisen dürften künftig nur im Interesse des Außenhandels eingewechselt werden. Um den Arbeitern größere Arbeitsmöglichkeiten zu geben, müsse leider der Lohn gerurzt werden. (In diesen Tagen sind bereits die Arbeitslöhne um 7 bis 8 vom Hundert gesenkt worden.) Für die Marine und die Luftfahrt würden je eine Milliarde Lire(etwa 213 Mallionen RM.) in den Haushalt eingesetzt werden, die sich auf sechs Jahre verteilten und zur Erneuerung des Linienschiffes= und Flugzeugmutterschiffmaterials dienten. Der Wirtschaftskrieg, in dem man sich augenblicklich befinde, werde durch die vielen politischen Reibungsflächen verschärft. Europa stehe am Scheidewege, so schloß Mussolini. Entweder es treibe eine praktische Politik oder es gebe das Steuer aus der Hand. Der Krieg mache erst den Mann, wie das Mutterwerden die Frau. Er glaube nicht an die Möglichkeit eines ewigen Friedens, der auf die Grundtugenden des Männes, die sich nur im blutigen Ringen entfalten, verschlechternd und vernichtend wirken würde. Schlageters Richtstälte als Weihestätte der deutschen Jugend Großer nationaler Wettbewerb zur Errichtung eines Schlageter=Forums Düsseldors, 27. Mai. Passanten ein und es entstand eine bedrohliche Lage. Mehrere Schüsse wurden abgegeben, wobei zwei junge Portugiesen verletzt wurden. Zehn Personen wurden verhaftet. Die Ursache des Anschlages auf Major Ferreira soll nicht politischer Natur sein. Katholische Welt Die Fuldaer Bischofskonferenz KK. Da die Konferenz in diesem Jahre am Feste des heiligen Bonisatius, am 5. Juni eröffnet wird, sind eine Reihe von Veranstaltungen um sie gelegt, die in früheren Jahren fast ganz ohne das Aufmerken der Umwelt vor sich ging. Am Sonntag, den 3. Juni, werden bereits mehrere Bischöfe in Fulda anwesend sein, um an der Generalversamm. lung des Bonisatiusvereins für das katholische Deutschland teilzunehmen. Sie wird mit einem Pontifikalamt im Dom zu Fulda eröffnet, bei dem der Bischof vor Osnabrück, Staatsrat Berning, predigen wird. In einer feierlichen Andacht am Nachmittag wird der Bischof von Meißen, Petrus Legge, predigen. Am Montag beginnt die Generalversammlung mit einem Pontifikalamt an der Bonisatiusgruft, am Dienstag predigt der Bischof von Berlin, Nikolaus Bares. in dem Hochamt zur Eröffnung der Bischofskonferenz, abends um 9 Uhr ziehen die Männer und Jungmänner der Stadt und des Fuldaer Landes in einer Glaubenswallfahrt zur Grabeskirche des heiligen Glaubensvaters, wo der Bischof von Rottenburg, Exzellenz Sproll, zu ihnen sprechen wird. Am Schlußtag der Bonisatiusoktav, die Wallfahrten zum heiligen Märtyrergrabe aus der näheren und weiteren Umgebung Fuldas sehen wird, wallt noch einmal die Stadt Fulda zu ihrem Heiligtum, wobei Domprediger Pater Quintinian Weber O. F. M. die Schlußansprache hält. Am Nachmittag ist eine weltliche Veranstaltung mit Domprovst Donders aus Münster als Redner. Pfingstsendung in 32 Sprachen KK. Die Pfingstepistel aus der Apostelgeschichte, die vom Sprachwunder des ersten Pfingstfestes berichtet, wurde am Pfingstsonntag von der vatikanischen Radiostation in 32 Sprachen gesendet. Neues Trappistenkloster in Algerien Zwischen Chicao und Champlain im Süden von Medea(Algerien) ließen sich vor einigen Wochen zehr Trappisten aus dem Kloster Unserer Lieben Frau in Rajhenburg(Jugoslawien) nieder. Ackerbau und sonstige Betätigung in der Landwirtschaft werden den Mönchen Gelegenheit bieten, den ringsumher wohnenden Stämmen christliche Liebestätigkeit und das Beispiel strenger christlicher Lebensführung durch die Tat zu zeigen. Stellung Chinas zur Religion Der chinesische Ministerpräsident Wan ching wei gab, wie ein Telegramm an die Fideskorrespondenz meldet, eine bedeutende Erklärung ab, die religiöse Freiheit für alle proklamierte. In einer Pressebesprechung am Samstag gab Professor Grund, Direktor der Staatlichen Kunstakademie, in Anwesenheit des stellvertreten den Reichsjugendführers, Obergebietsführer Hartmann=Lauterbacher, den Großen Nationalen Wettbewerb, für die Erlangung von Entwürfen für die würdige Gestaltung eines Schlageter=Forums am Rhein bekannt. In An lehnung an die historische Richtstätte Schlageters, zwischen dem Schlageter=Kreuz und dem Rheinstrom, soll in einer Ausdehnung von eineinhalb Kilometer die gewaltige Anlage, die der geistigen und körperlichen Schulung der deutschen Jugend dienen werde, erstehen. Die Gesamtanlage selbst gliedert sich in den eigentlichen Schlageter=Hain mit Aufmarschgelände für 300000 Personen, in das Gemeinschaftshaus für die Führerschule mit Hochbauten undo einer Ehrenhalle für tausend Personen, in eine amphitheatralisch anzulegende Thingstätte für 100000 Personen nebst Freilichtbühne, sowie in eine Sportarena. die 50 000 Personen faßt, einschließlich Hindernis= und Geländebahn. An dem Wettbewerb können sämtliche reichsdeutschen Künstler deutschen Blutes, die der Reichskammer der bildenden Künste angehören(einschließlich des Saargebietes, des In= und Auslandes) teilnehmen. Die entsprechenden Unterlagen sind gegen Zahlung von 2 Mark von der Stadtverwaltung Düsseldorf, Amt 50, Burgplatz 2. Zimmer 56, erhältlich. Zur Verteilung gelangen fünf Preise von je 2000 Mark und 15 Ankäufe von je 1000 Mark, zusammen also 25000 Mark. Die Entwürfe sind bis zum 3. September 1934 einzureichen. Obergebietsführer Hartmann=Lauterbacher unterstrich dann Sinn und Bedeutung des zu schaffenden Schlageter=Forums und betonte, daß an der Stelle, an der Albert Leo Schlageter starb, ein Ehrenmal aufgerichtet werden müsse, das der gigantischen Idee, der er diente, gerecht werde. In einem Aufruf zu diesem Plan schreibt Reichsjugendführer Baldur von Schirach u..:„Der Gedanke, an der Stätte des bitteren Todes Schlageters eine Weihestätte zu schaffen, die der Jugend den Gedanken seines Sterbens verkünden wird, ist groß und gut. Die Verwirklichung dieses Gedankens ist unser aller Pflicht!“ Wettervorhersage Weiterhin kühles Wetter, wolkig bis bedeckt, nicht überall niederschlagsfrei, Bodenfrost nur in Gebieten mit klarer Nacht. Druck und Verlag: Kölner Verlags=Anstalt und Druckerei AG. in Köln. Hauptschriftleiter: Dr. Hans Koch; Vertreter des Hauptschriftleiters: T. Weinand; verantwortlich für Politik: W. Schön in Düsseldorf; für Kommunalpolitik. Kunst und Wissenschaft: Dr. H. Koch; für den Umgebungsteil: T. Weinand; für den Provinzteil: H. H. Teivel: für Unterhaltung: Karl Gies: für Sport: J. Zündorf. alle in Köln: für Wirtschaftspolitik und Handel: Bernd Manger in Düsseldorf; für den Dürener lokalen Teil: Hanns Heinz Teipel; für den Bonner lokalen Teil: Robert Colmant; für Anzeigen: Theo Müller in Köln Durchschnittsauflage der unter dem Titel„Der Neue Tag" zusammengesaßten Zeitungen April 1934: 33 297. Ausgabe Bonn 1744. Ausgabe Düren 2637. Professor Kitlel dirigiert Meistersinger=Aufführung in der Kölner Oper Die zweite Aufführung der Neuinszenierung der „Meistersinger von Nürnberg“ von Richard Wagner, in der Kölner Oper, erhielt eine besondere Bedeutung durch das Gastspiel von Professor Carl Kittel aus Bayreuth als musikalischen Leiter. Einem Dirigenten=Gastspiel haftet zumeist etwas Problematisches an, denn selbst der stärksten MusikerPersönlichkeit ist es kaum möglich bei der üblichen Probearbeit, die zu diesen Gastspielen zur Verfügung steht, einem Werk den Stempel seines Geistes aufzudrücken, es grundlegend in seine Auffassung zu wingen; da das eigentliche Geheimnis des Erfolges eines Dirigenten in seiner intensiven Vorarbeit mit Orchester und Bühnenavvarat liegt. Wenn es Professor Kittel dennoch gelang, eine konsequent durchgeführte eigenwillige Aufführung der Meistersinger zu erreichen, so spricht das schon für ihn als einen die Materie sonverän beherrschenden Techniker. Im allgemeinen gab er der Partitur breitestes Tempo, das jedoch immer erfüllt und durchblutet, das inhaltlich gekonnt und geistig erschönft ist. Sein Orchester leuchtet und glänzt in allen Farben einer geistreich ausgewogenen Instrumentation. Der Grundthematik wird großaeschwungene Lagerung gestattet, die der Verdeutlichung und Verlebendigung der kontrapunktischen Linien zugute kommt. Mit liebevoller Feinheit wird jede dynamische Schattierung ausgekostet und in den Fluß der Stimmbewegung einbezogen, so daß das Orchester in ständig blühender Bewegung ist, die Melodik wie in durchwirkter Arbeit von einem Instrument zum anderen gleitet, die Hand eines bewußten Meisters der Orchesterführung verratend. bei dem sich gefühlsmäßiges Erleben und geistiges Beherrschen zu schönstem Einklang verbinden. Für die Solisten des Abends war es keine leichte Aufgabe sich der, gegenüber der Premiere am vergangenen Sonntag, völlig veränderten Auffassung der Partitur durch den Gastdirigenten anzupassen: trotzdem ergab sich im Zusammenwirken der Kräfte eine einheitliche Leistung, die stärkste Eindrücke vermittelte. Wie am ersten Abend gefielen in den tragenden Rallen Emil Treskow als Hans Sachs. August Griebel als Beckmesser. Josef Witt al= Walter von Stolzing. Elsa Oehme=Foerster als Eva Adelheid Wollgarten als Magdalena. Werner Alsen als David. Siegfried Tappolet als Pogner und Rudolf Frese als Kothner. und konnten wie Professor Carl Kittel den begeisterten Dank des froh erfüllten Hauses entgegennehmen. Albert Schneider. Kölner Fronleichnamsprozession Die große Fronleichnamsprozession am kommenden Donnerstag soll für Köln in allen Teilen recht wurdig verlaufen. Die Gruppen vor dem Dom versammeln sich bis spätestens.45 Uhr; die Gruppen am Gereonsdriesch bis 9 Uhr; die Gruppen aus dem Neumarkt bis.45 Uhr. Die Teilnehmer stehen in Reihen zu sechsen, um dadurch die Ausdehnung der Prozession in etwa zu kürzen..55 Uhr wird vor dem Dom das Lied„Deinem Heiland, deinem Lehrer“ angestimmt. Es soll in seiner machtvollen Klangfülle von den Tausenden gesungen, gleichsam den Auftakt zum Beginn bilden. Auch diesmal werden im Verlauf der Prozession Wartezeiten eintreten. Aber alle werden, beseelt von der einen Idee: Wir huldigen Christus, unserm Herrn, in frendiger Bereitschaft mittun. Auch die Sakramentsgruppe wird an den verschiedenen Altären warten, denn wir wollen es nach Mäglichkeit erreichen, daß der Segen am Südportal über alle kommt. Letzter Maisonntag im Dom Der letzte Sonntag im Mai wurde im Kölner Dom besonders gefeiert. Der Maialtar war noch einmal neu geschmückt: das volle Laub frischer Birken umrahmt die Madonna, Lilien und weiße Päonien verströmen ihren süßen Duft in den Raum und die schlichten Margueriten sind wie ein Gruß rheinischer Heimat. Die abendliche Maiandacht wies einen besonders starken Besuch auf. Der Chor von St. Gereon sang zwischen Gebet und Predigt mehrstimmige Motetten; sie klangen alle in seltener Schönheit. Den weiten Raum füllend schwebten die Harmonien klar und rein, man spürte die beseelte Hand des Dirigenten. Bruckners„Ave Maria“ und„Tantum ergo“ packten am stärksten. Solche Andachts=Stunden vergißt man nicht. Am Fronleichnamsmorgen wirkt der Chor von St. Gereon wie im letzten Jahr, bei der großen Prozession mit. Zunächst singt er ron ungefähr .20 Uhr an vor dem Westportal des Domes während des Auszuges, danach am Südportal bis zum treffen der Sakramentsgruppe. Darlehen für Kriegsbeschädigte Kriegsbeschädigte und Kriegshinterbliebene können soweit sie Rentenbezieher sind— durch die hiesige Beschaffungsstelle der Kriegsopferhilfe ein Beschafungsdarlehen zur wirtschaftlichen Stärkung erhalten. Voraussetzung ist, daß der Antragsteller in der Lage ist, ohne Gefährdung seines Lebensunterhalts, das Darlehen in etwa 6 Monaten zurück zuzahlen. Es i. besonders derauf aufmerksam gemacht, daß es sich nicht um ein einmaliges Darlehen handelt, sondern daß eder Kamerad nach Abdeckung des alten Darlehens wieder ein neues Darlehen bekommen kann. Darlehen werden nicht in bar, snodern in Form eines Scheckbuches gegeben, mit welchen die Zahlung in den Geschäften erfolgt. Die Kriegsopfer können zu angemessenen Preisen ohne Aufschlag bei den Vertragsfiemen der Kriegsopferhilfe nach eigener Auswahl ein. kaufen. Bei Stellung des Antrages auf Gewährung eines Darlehens sind der Kriegsopferhilfe geichzeitig vorzulegen: 1. Rentenpapiere(Rentenbescheid. Rentenkarte), 2. ein polizeilicher Meldezettel, 3. die letzte Mietquittung. 4. Einkommensnachweis. Sämtliche Antrage werden einer gewissenhaften Prüfung unterzogen. Die Stellung und Prüfung der Anträge ist kostenlos. Erst bei der Ausgabe des Schechheftes werden zur teilweisen Deckung der entstandenen Unkosten einmalig 1 Prozen: der bewilligten Kreditsumme in Abzug gebracht. Die Rentenbesitzer werden daraus verwiesen, daß die Einrichtung der Kriegsopferhilfe aus organi satorischen Gründen vorübergehend nur den Kamera den und Hinterbliebenen zugängig ist, die ihren Sitz im Stadt= und Landkreise Köln haben. Die Sprechstunden sind: Montags, Dienstags. Donnerstags. Freitags von 9 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 18 Uhr, Mittwochs und Samstags von 9 bis 12.30 Uhr. Schwerer Unfall In der Nacht von Samstag auf Sonntag ereignete sich auf dem Güterbahnhof der Köln=Bonner Eisenbahn in Vossem ein gräßlicher Unfall. Ein verheirateter Bahnangestellter wurde beim Rangieren von einem Zuge erfaßt und so schwer verletzt, daß ihm im Brühler Krankenhaus beide Beine abgenommen werden mußten. Gestern drei Pfarrprozessionen In St. Aposteln, St. Maria im Capitol und St. Urban=Deutz Bekenninisse kalholischer Glaubensverbundenheit In den kühlen und doch sonnenklaren Morgen des gestrigen Dreifatigkeitssonntages drangen Weihrauchwolken. schallten Sakraments= und Marienlieder, klang tausendfältig der Rhythmus des Rosenkranzgebetes der Kirche: Pfarrprozessionen waren in St. Aposteln. St. Maria im Kapitol, in St. Urban in Deuß. Am Heu markt wie am Neumarkt wie aus dem schlichten Gotteshaus dicht an den Fabrikmauern an der Ferdinandstraße trugen Priesterhände das Höchste Gut hinaus in die Straßen der Großstadt, in Fabrikstraßen und moderne Verkehrsanlagen, an das User des Rheines. Dabei zeigte sich auch wieder der religiöse Aufbruch dieser Tage. Gestern, genau wie am Pfingstmontag in Gercon, eine selten gesehene Beteiligung der Gläubige###athollsche Köln vergangener Jahrhunderte ieht noch Das bewies nicht zuletzt die freudige Anteilnahme der Straßenbewohner, die in diesem Jahre zur Prozession schmücken durften. Gewiß, vieles mag Tracition sein, Ueberkommenes, Uebernommenes, was sich da zeigt an Schmuck und Anteilnahme. Und doch, wer Kölner Pfarrprozessionen kennt und mitmacht, wird nicht leugnen, daß vielleicht mehr noch as im vergangenen Jahre heute sich auch im Aeußeren eine neue Note zeigte, eine Vertiefung, eine seelische Beteiligung. Das ist das Schöne unserer Kölner Pfarrprozessionen: sie haben kein Schema. Jede einzelne Prozession bietet ein anderes Bild, hat eine eigene Prägung. künder von eigener Pfarrgemeinschaft. Das muß man sagen von Aposteln, der alten Stiftspfarre, von Kapitol der Heimat des großen Hermann Josef, aber auch von St Urban, jener Pfarygemeinde, die in den vergangenen Jahren so schwer unter Wirtschafts not und Arbeitslosigkeit litt und mit ihrem unvergeichlichen Pfarrer eine in Not gewachsene und schicksalverbundene Familie bilde:. Wie wirkungsvoll und packend die hl Handlung des Segens in der Palmstraße. Mitten an der Straße hebt sich hoch aus dunklem Lorbeergrün der Segensaltar heraus Beim Augenblick des Segens strahlt die große Kreuzesmonstranz der Apostelkirche weit hinein in die Straßenfucht, wird gesehen von allen Hausbewohnern der Palmstraße und auch von den Spatiergängern drüben am Ring. Gibt es wohl ein herreicheres Bild. als die Segens erteilung am Rheinberg? Durch die alten engen Straßen am Rhein und an der Hauptmarkthalle zog die Prozession von Maria im Kapitol. Am Rheinberg ist ein Segensaltar. Einige Schritte weiter glitzern die klaren Wasser des Rheinstromes, von Schiffen, Padd ern und Ruderern dicht bestreut. Drüben grüßt St. Heriberts Münster, unten die Kirche des Poller Fischer dorfes. Weithin leuchtet das Rot der Meßdiener, schimmern die Goldborden der Priestergewänder. Die liturischen Gesänge hört man bis in die letzten Winkel dieses alten Stadtteiles Auf dem Heumarkt glänzt die Monstranz auf gibt der Herrgott seinen Segen. Segnet Markthalle und Geschäftsbetrieb. Autobus und Elektrische, den Zug der Motorräder, segnet den Flieger und den Ballon in der Luft Ein großes Lob der beispielhaften Tat der Jungmänner und Männer von Apostein, Da horchte man auf in den Straßen der Pfarre, wie ihre große Schar psalmensingend dem eucharistischen Gotte das Geleit #ab. Da scholl hinein in die Straßen der Großstadt das gewaltige Bekenntnis des Messiaspsalmes; beteten Männer. Jungmänner unserer Zeit:„Glückselig der Mann. der Gottesfurcht besitzt!“— bekannten sie:„Soang wir leben, preisen wir den Herrn!" War sie auch nicht mit der Pracht der Prozession der alten Großstadtpfarren ausgestattet, so war die von St. Urban doch nicht minder eindrucksvoll. Hier ist eine Pfarre, eine Arbeiterpfarre der Neuzeit, die gestern dem sakramentalen Gotte das Treuegelöbis in der Oeffentlichkeit gab Auch hier gab's der erhebenden Momente viele. Ist es nicht symvolhaft, daß eine katholische Arbeiterpfarre, eine Pfarre, die auch heute noch den größten Teil ihrer Glieder arbeitslos weiß, das Höchste und Beste, was sie hat, ihren sakra mentalen Gott. hinausführt aus der Kirche an den Fabriktoren vorbei, hin in die großen, umfangreichen Anlagen einer Großstadt=Ausstellung? Hierhin, wo bis vor ein paar Tagen deutsche Wissenschaftler die Ergebnisse langjährigen Forschens in den Geheimnissen und Kräften der Schöpfung ausstellten, wohl wissend. daß Menschenwerk und Menschengeist ohnmächtig blei ben ohne des Allmächtigen Segen? Die Kölner Pfarrprozessionen sind überwältigender Beweis der engen Verbindune von###erglauben. Religion und Leben. 03. Berufsschulung in der Deutschen Arbeitsfront! Die Deutsche Arbeitsfront, Reichsbetriebsgemeinschaft 8,„Druck“, Bezirk Rheinland, veranstaltet in der Zeit vom 27. Mai bis 3. Juni 1934 im Franz=HitzeSaal, Köln, Venloerwall, eine Ausstellung über die Bildungsarbeit des Winterhalbjahres 1933/1934. Die Ausstellung gibt einen Aeberblick über die gesamte geleistete Kursusarbeit und eigt daß im graphischen Gewerbe sich die Auffassung durchgesetzt hat, daß Qualitätsarbeit zur Rettung des Berufsstandes eine dringende Notwendigkeit ist. Sie will den Betriebsführern Gelegenheit geben, sich zu überzeugen von dem Willen der Gefolgschaft zur Qualitätsleistung; sie will ferner bei der Gefolgschaft werben für intensivste Beteiligung an den Schulungseinrichtungen der Deutschen Arbeitsfront. Die Ausstellung ist täglich von 14 bis 20 Uhr zur unentgeltlichen Besichtigung freigegeben. Gestern morgen 11 Uhr wurde die Ausstellung eröffnet. Nach einem Chorvortrag des Gesang=Vereins Gutenberg ergriff Bezirksleiter Henden das Wort zu einer kurzen Ansprache. Sodann sprach Pg. Brock über die Ziele der Ausstellung und über das Zusammenarbeiten der älteren Kollegen mit der Jugend. Nach einem Chorvortrag wurde: die Ausstellung als eröffnet erklärt. Hundesteuerordnung verlängert Die Geltungsdauer der Hundesteuerordnung der Stadt Köln vom 2. März 1929 wurde durch Verfügung des Regierungspräsidenten verlängert. Der§ 2 der Hundesteuerordnung erhielt folgende Fassung:„Von der Steuer sind die Besitzer solcher Hunde befreit, die zur Bewachung oder zum Gewerbe geeignet und unentbehrlich sind. Unter diesen Voraussetzungen tritt Steuerfreiheit ein: a) für Hunde, die in entlegenen Teilen des Stadtgebietes in vereinzelt gelegenen Wohngebäuden oder Gehöften zur Bewachung gehalten werden, b) für Hirten= und Fleischerhunde sowie für solche Hunde, die entweder als Ziehhunde oder zur Bewachung von Warenvorräten benutzt werden.“ Goldenes Jubelfest in Nippes Der Ehrentag des Pfarr=Cäcilienvereins St. Marien In festlicher Form beging der Pfarr=Cäcilien=Ver=Vizepräsident des Chores herzliche Worte der ein an St. Marien in Nippes die seltene Feier sein fünfzigjährigen Bestehens, das goldene Jubiläum im Dienste der„musica sacra“. In den frühen Morgenstunden des Sonntags fanden sich die Mitglieder des Chores am Tische des Herrn. Den künstlerischen Höhepunkt des Festes bildete das feierliche Hochamt in der Pfarrkirche St. Marien, dem der Jubelchor mit der klangprächtigen Aufführung der achtstimmigen Messe für gemischten Chor„0 sacrum convivium“ von Franz Neckes, opus 60. und dem als Einlage gesungenen sechsstimmigen gemischten Chor„Benediktus sit“. von Josef Frei, opus 33, unter der sicheren Stabführung seines Dirigenten Josef Löbmann seine musikalisch vertiefende Weihe gab. Pfarrer B. Probst, der geistige Führer und Präses des Vereines, gedachte in einer packenden Ansprache der hingebungsvollen Arbeit, die der Chor im Laufe der langen Zeit seines Bestehens für eine würdige musikalische Ausschmückung des Gottesdienstes geleistet hat und ermahnte die Sänger, auch fürderhin ihrer hohen Aufgabe und Pflicht bewußt zu sein und durch die heilige Musik die Ehre des Höchsten verkünden zu helfen. Einen musikalischen Genuß bot Toni Großmann mit der Wiedergabe der Orgel=Toccata in=Dur von Johann Sebastian Bach während des Eintretens des Festzuges in die Kirche. Im Anschluß an diesen Gottesdienst zog der Verein unter Vorantritt zahlreicher Fahnenabordnungen der zum Fest geeilten Schwestervereine durch die Straßen der Pfarre, zu der Aula des Realgymnasiums in Nippes, wo der offizielle Festakt stattfand. Ein von den Mitgliedern des Marien=Chores begeistert gesungener„Festgesang“ für vier= bis siebenstimmigen gemischten Chor von J. Löbmann, opus 25, Nr. 2, gab den Auftakt. Jakob Chr. Schilberz fand als grüßung und des Dankes an alle Festteilnehmer. Alsdann nahm Pfarrer B. Probst die Ehrung der Jubilare des Vereines vor. Für seine fünfzigjährige, ununterbrochene treue Hingebung als Kirchensänger wurde Johannes Weber, ein Mitbegründer des Chores, mit einer Auszeichnung des Heiligen Vaters bedacht. Ebenso konnten einige Mitsänger für ihre langjährige Treuc zur Kirchenmusik verdiente Ehrung hinnehmen. Se. Eminenz. der Herr Kardinal Schulte. und die hochwürdigsten Herren Weihbischöfe Dr. Hammels und Dr. Stockums hatten dem Verein Glückwünsche übersandt, die vom Präses mit Freude und Genugtuung verlesen wurden. Ebenso hatten der Diözesan= und Generalpräses der Cäcilienvereine, Prof. Johannes Mölders, Prälat Karl Cohen, der ehrwürdige und hochbetagte Ehrenpräses des Diözesanverbandes der Cäcilien=Vereine, und Oberbürgermeister Dr. Riesen, ihre Anteilnahme an dem frohen Fest in wohlwollenden Schreiben dargetan. Nach dem vom Festchor stimmungsvoll gesungenen „Ave Maria“, für siebenstimmigen gemischten Chor von Anton Bruckner, brachten die anwesenden Vertreter kirchlicher und weltlicher Verbände dem Verein ihre Glückwünsche dar. Es sprachen als Vertreter der Cäcilien=Vereine der Dekanate Köln=Nord Bezirksprases Stollenwerk, den besonders innige Bande an die Pfarre St. Marien und ihren Chor binden, ferner Franz Oster als Vertreter der Bezirke KölnNord des Rheinischen Sängerbundes und zahlreiche hängte drei Monate, die durch die Untersuchungshaft ils verbüßt glten Politischer Schwätzer Hinter einer großen Flasche Schnaps saß dieser 30antige Angeklagte und machte böse Bemerkungen gesen die Regierung und die Neuformung in Deutsch= and. als sein Vetter mit dem deutschen Gruß seine Wohnung verließ Das kam zur Anzeige, und der Unzuriedene wurde eingelocht. Vor dem einfachen Schöfengericht wollte er die inkriminierten Aeußerungen nicht bestreiten, er meinte aber, daß er betrunken gewesen sei, worauf ihn der Vorsitzende darauf aufmerksam machte, daß man nach dem Paragraphen 313a bestraft wird, wenn man sich durch alkoholische Getränke in einen Rausch versetzt und in diesem Rausch einen Rechtsbruch begeht. Der Staatsanwalt beantragte gegen den Angeklagten wegen des politischen Delikts eine Gesänansstrafe von drei Monaten. Das Schössengericht erkannte mit Rücksicht auf die Tatsache, daß der Angeklagte drei unmündige Kinder hat, auf eine Strafe von einem Monat. und Cäcilien=Vereine benach=ssonen verurteilt worden. Verurseille Schwal zhörer Im Vierteljahr Januar bis März 1934 sind wegen der Errichtung und des Betriebs nichtgenehmigter Funkanlagen 176 Personen(gegenüber 213 im gleichen Zeitraum des Vorjahres) verurteilt worden. In 171 Fällen wurde auf Geldstrafe(bis zu 150 RM.) und in fünf Fällen auf Gesängnisstrafen(bis zu drei Wochen) erkannt. Wegen Beihilfe oder Mittäterschaft sind acht PerAbgeordnete der Pfarr barter Bezirke. Mit einem Schlußwort des Dankes durch Vizepräsi dent Schilberz und dem vier= bis sechsstimmigen ge Chor„Hoch Pxeikfreg„meigse Sele den, Herrn!“ Dos 8agjährige Jubiläun des beiligen Rorbert den Im Anschluß an die früheren Mitteilungen veröffentlichen #agramm der Feier: Sonntag Katholischer Akademikerverband von Josef Kromo ein wiederum ausgezeichnet zu Gehör brachte, fand]. Im Anschluß an die die Feierstunde ihren jubelnden Ausklang. Hir nachstehend das Prog Albert Schneider Jun, 10 Uhr: Pontiftka Durch Diebstahl Existenzgründung? Er stahl wahllos Werkzeuge—. Anderihalb Jahre Gesängnis Wenn jemals einem Angeklagten seine Vorstrafen zum Verhängnis geworden sind, so diesem 36jährigen aus einem Kölner Vorort. Schon in der Jugend mußte er der Fürsorge unterworfen werden. Aber hier litt es ihn nicht lange, und schon nach vierzehn Tagen wieder brach er aus. Dann kam der Krieg! Als dieser zu Ende war, beging der Mann seine ersten Straftaten, darunter auch einen Lohngeldraub, bei dem er den Kassenboten eines Braunkohlenwerkes niederschlug und eine Lohnsumme von mehreren 1000 Mark erbeutete. Nach einigen Diebstählen kam er in Arbeit, heiratete und hielt sich zehn Jahre straffrei, bis er plötzlich seine Arbeit verlor. Das war im Jahre 1930! Von dieser Zei: an bis zum vergangenen Jahr unternahm er nun wieder Diebstähle, wegen denen er sich jetzt vor der Großen Strafkammer zu verantworten hat. Im ganzen handelt es sich um 17 Fälle, die ihm die Anklage zur Last legt. Gestohlen hat er u. a. Bandsägen, ein Fobertgewehr, Autoschläuche, Hühner, einen Holzhammer. Zangen, einen Schraubstock, Lötlampen, Maurerwerkzeug. Eisenträger usw., alles Sachen, die einen allgemeinen Wert nicht besitzen, sondern für den nur dienlich sind, der sie braucht. Diese Gegenstände hat der Angeklagte nicht etwa verkauft. Er brauchte sie selbst und zwar, um sich eine Werkstatt damit zu bauen und, wie er in der Verhandlung sagte, sich eine„neue Existenz zu gründen". Einige von den 17 Fällen suchte der Angeklagte abzustreiten; er berief sich dabei darauf, oaß verschiedene Sachen. die die Polizei bei ihm gefunven hat, Eigenfum seines Schwiegervaters gewesen seien. Das konnte der alte Mann, der als Zeuge auftrat, aber nicht in dem von dem Angeklagten gewünschten Maß bestätigen. Der Staatsanwalt glaubte in ihm einen gefährichen Gewohnheitsverbrecher zu sehen und beantragte jegen ihn die Anordnung der Sicherungsverwahrung und außerdem für die erwiesenen Diebstähle eine Gesamtgefängnisstrafe von vier Jahren. Die Straskammer machte sich diesen Strafantrag aber nicht zu eigen, sie ehnte die Anordnung der Sicherungsverwahrung ab und sprach als Strafe das Urteil mit anderthalb Jahren Gesängnis aus. Der Eifersüchtige Seit nahezu fünf Jahren hatte dieser vielfach vorbestrafte Angeklagte, der auch das Zuchthaus von innen kennt, Zuflucht bei einer Familie in Kalk gesunden. Für sein Wohnen und sein Essen leistete er Hausarbeit und lebte auf diese Weise ein ganz idyllisches Leben, das bis an das Ende seiner Tage hätte währen können, wenn nicht die böse Eifersuicht ihn verzehrt hätte. In der Familie verkehrte nämlich auch noch ein anderer Mann, der sich allgemeiner Beliebtheit er freute und sich besonders mit der Frau des Hauses gut zu stehen schien. Das verdroß den Angeklagten! Er fürchtete, daß er, sofern die Familienmitglieder einmal Verg'eiche zwischen ihm und dem anderen ziehen würden, er dabei zu kurz kommen wücde. In diesem Unmut machte er verschiedentlich Aeußerungen, die keineswegs von einer Freundschaft zu dem anderen Manne zeugten. Er ließ sich eines Tages sogar dazu hinreißen, zu erklären, daß er den Eindringling erschießen würde. Das würde man gemeinhin nur als eine Redensart angesehen haben, wenn der Angeklagte nicht tatsächlich einen Revolver in seiner Tasche nachgetragen hätte. Das wußte man im Hause allgemein und hatte nun Angst vor dem Manne. Er wurde bei der Polizei angezeigt, die den gefährlichen Zeitgenossen einbuchtete Vor dem einfachen Schöffengericht hatte er sich jetzt wegen Bedrohung und Verstoßes wider das Schußwaffengesetz zu verantworten. Der Angeklagte gab seine Bedrohungen zu. Hinsichtlich des Revolvers meinte er, daß er damit immer Spatzen und Ratten geschossen habe...! Der Staatsanwalt beantragte eine Gesamtgefängnisstrafe von vier Monaten. Das Schöffengericht verden 10. „„ kalamt Sr. Exzellenz Graf Clemens August von Galen, Bischof von Münster. Kurze Predigt von P. Prior Hammenstede O. S. B aus Maria Laach 12.15 Uhr: Festakt im Saal Ternierßen, Viktorstraße, mit Rede Sr. Exzellenz des hochwürdigsten Bischofes und Vortrag von Universitätsprofessor Dr. Josef Greven aus Bonn über„Des heiligen Norbert religiöse und nationale Sendung". Die musikalische Umrahmung der Feier wird der kantener Domchor übernehmen. 14 Uhr: Gemeinsames Mittagessen im Hotel van Bebber, Clever Straße. Anschließend sind Besichtigungen der Heiligtümer Xantens vorgesehen unter Leitung von Kaplan Dr. Welzel, der eine kurze Einführung über„Die Stadt der Heiligen“ geben wird. 16.30 Uhr: Andacht im Dom mit Ansprache des dochwürdigsten Herrn Bischofs. Morgens 6 Uhr liest Generalsekretär Dr. Landmesser am Grabe des heiligen Albertus Magnus in der Pfarrkirche St Andreas eine heilige Messe. in der Gelegenheit gegeben ist zum Empfang der heiligen Kommunion. Anschließend gemeinsames Frühstück im Hotel Tils(gegenüber der Andreaskirche) Punkt 7 Uhr Abfahrt vor dem Hotel in Aussichtswagen der Reichspost. Exerzitien im Kloster Bethlehem, Bergheim a. d. Erft Folgende geschlossene Kurse finden statt:.—9. Juni: Frauen. 11.—17. Juni: Exerzitienförderer(5 Tage). 19.—23. Juni: Damen(verheiratete). 24.—28. Juni: Lehrerinnen i. R. und ältere Damen. 28. Juni bis 2. Juli: Gesellen. 3. Juli bis 7 Juli: Jungfrauen..—13. Juli: Witwen und ältere Frauen. 14.—18. Juli: Männerkongregation(Karb. Aktion). 18.—22. Juli: Karitativtätige Berufe(weltliche Krankenschwestern, Pflegerinnen, Pfarrhelferinnen). 23.—30. Juli: Reserviert. 31. Juli bis 4 August. Abiturientinnen. 6 August bis 10. August: Bräute. 11.—15. August: Beamte. 16.—20 August: Jungfrauen. 20—24. August: Frauen (Kath. Aktion)., 25—29. August: Jungmänner. 30. August bis 3. September: Lehrer. Anmeldungen an die Exerzitienabteilung. Diese Nummer umfaßl 12 Seiten Schluß des redaktionellen Teiles Kölner MGV auf großer Fahrt Von Kreuznach nach Wiesbaden und Mainz— Große Erfolge Wiesbaden, 27. Mai. Zunächst noch einige.: Zeilen über Kreuznach. Wohlausgeruht konnten die Sänger den schönen Sonnenmorgen zu Spaziergängen benutzen, wobei die Kreuznacher Sangesbrüder eifrig die kundige Führung übernahmen. Donnerstagmittag bewillkommnete der Bürgermeister der Stadt die Kölner im Kurgarten und Präsident Klefisch durfte sich für seine Dankesworte mit einem Ehrentrunk auf das Wohl der Stadt stärken. Die Sängerschar folgte dann dem Beispiele ihres Führers beim lecker bereiteten Mahle auf luftiger Kurterasse, und als der von Meister Trunk„befohlene“ Mittagsschlaf überstanden war, stand der Nachmittag je nach Laune und Geschmack zum Baden, Tanz=Tee im Kurhotel oder weiteren Spaziergängen zur Verfügung. Am Abend harrte im geschmackvoll ausgestatteten Festsaal des Kurhauses erwartungsvoll eine Zuhörerschaft, für die zum Teil noch neue Sitzgelegenheit geschaffen werden mußte, da der Saal etwa 800 Personen normalerweise erfaßt, der Andrang aber erheblich höher war. Die Erwartungen sollten nicht enttäuscht werden. Trotz ungünstiger Aufstellung und des Umstandes, daß der Chor das ganze Konzert stehend durchgiebt, brachte die große Chorleistung die Zuhörer in Stimmung und Begeisterung. Nachdem sich die Sänger mit der deutschen Kantate von Graener eingeführt hatten, folgte im wesentlichen die Koblenzer Konzertfolge. die mit gleicher Liebe, Wärme und Begeisterung(Feier der neuen Front von Trunk!) gesungen wurde. An Stelle der Volkslieder kamen die beiden Schubertschen Chöre„Nachthelle“ und„Der Gondelfahrer" zu intimer Wirkung, von dem Vereinsmitglied Dr. Davids mit feinster Anpassung am Flügel begleitet. Das Tenorsolo des ersten Werkes sang das Vereinsmitglied Hans Fuchs mit weichem, schlankem Ton. Auch in diesem Konzert hatte das„Mariele des Vereins, Frau Maria Trunk, die solistische Vortragsfolge übernommen. Mit Liedern ihres Gatten und Volksliedern, die sie besonders herzlich sang, wußte sie ihre Zuhörer zu beschenken, die ihr mit zu Zugaben zwingendem Beifall dankten. Als das letzte Lied des Chores verklang, hätte es wohl noch vieler Zugaben auch von Seiten des Chores bedurft, um die Zuhörer vollends zufrieden zu stellen. Doch mußte sich der Chor im Hinblick auf die noch bevorstehenden großen Konzerte auf Schumanns Ritornell beschränken. Im Kurhaus feierten die Sänger ihren Abschied von Kreuznach. der aber recht fröhlich verlief. Eugen Winterschladen und Vorträge der Grupve 8a, der jüngsten Gruppe des Vereins, mit solistischen Unterbrechungen der Gruppenmitglieder Wolff, Pering und Muchs sorgten für Hochstimmung, so daß zum Schluß der Abschied recht schwer wurde. Trotzdem mußte der Berichterstatter, der gewissenhaft bis zum Schlusse aushielt, feststellen, daß das 8. Reisegebot pflichtgetreu beobachtet wurde, auch in seinem zweiten Vers den Tag genießen in vollen Zügen, des Nachts hübsch in der Falle liegen. Am Freitagmorgen führte der Sonderzug die Sänger zur Firma Henkel, die zur Besichtigung ihrer Werke eingeladen hatte. Der Rundgang zeigte so viel an Großzügigkeit der Raumverteilung, peinlichster Ordnung, Helligkeit, Verbundenheit von Werk und Führung, Großartigkeit der Technik, daß man vor Staunen und Stolz fast vergaß, welch köstliches Getränk hier eigentlich hergestellt wurde. Die Wirkung und den Eindruck der Besichtigung gab Präsident Klefisch in treffender und launiger Weise wieder, wenn er in seinen Dankesworten meinte, der griechische Philosoph Aristoteles habe seine Begriffsdefinition, Schönheit sei Zweckmäßigkeit in wohlgefälliger Form, von den Henkelwerken abgeleitet haben können. Wo sonst der Chef der Firma mit seinen Angestellten und Arbeitern zusammen schafft in sozialem Empfinden, wo also sonst Arbeiter der Stirn und der Faust sich zusammenfanden, wurden heute in der gastfreiesten Weise die„Arbeiter des Kehlkopfs“ bewirtet. Es ist bezeichnend und ein Beweis für die Tiefe des soeben Erlebten, wenn die Heiterkeit immer eine verhaltene blieb, wenn nie das Bewußtsein verlorenging, bei einem„König der Industrie" zu Gast gewesen zu sein. Nur einen Sänger sah man in schwankender Haltung das Werk verlassen, doch geschah dies nur. um dem unermüdlichen, quecksilbernen Photographen zu einer Aufnahme zu verhelfen. Omnibusse brachten die Sänger zu den Hotels nach Wiesbaden. und nach kräftigender Ruhe führte sie der Sonderzug nach Mainz. Von den dortigen Sangesbrüdern aufs herzlichste abgeholt und begrüßt, ging es mit Fahnen und Musik im Festzug zur Stadthalle, wo der Verein sein drittes Konzert veranstaltete. Die Konzertfolge war die gleiche wie in Koblenz, nur traten an die Stelle der„Feier der neuen Front“ drei geistige Gesänge von Vittoria, Kaldera und Lotti. Es war erstaunlich, mit welcher Klangfüle und Schönheit der zahlenmäßig schwache Chor im Verhältnis zu seiner sonstigen Konzertstärke diese Werke zur Aufführung brachte, obwohl die Vielstimmigkeit Teilungen erforderlich machte. Meisterhaft an Präzision und Leichtigkeit gerieten hier„Die Minnesänger“ von Schumann. und der als Zugabe gesungene Horst=Wessel=Chor dürfte von keinem Chor der Welt strahlender, eindringlicher, erlebnisreicher, erschütternder dem Hörer mitgeteilt werden. Kein Wunder, daß die Hörerschar— etwa 1500 waren gekommen— mit Beifall nicht geizte. Auch Frau Maria Trunk. die ebenfalls die Koblenzer Programmfolge zu Gehör brachte, holte sich den verdienten Sondererfolg in den sie sich mit ihrem begleitenden Gatten teilen konnte. Nach einem fröhlichen Zusammensein mit den Mainzer Sangesbrüdern bei Rede und Gegenrede, Musik und Gesang brachte der Sonderzug die Kölner zu ihren Wiesbadener Quartieren. Gestern Ballonjagd in Köln— Der Stark R Heute: Opernhaus Schauspielhaus Tel 210821 1 Tel. 22 60 48 Keine Prinzessin Aufführung 1 Turandot Musikal. Leitung C. G. Pürstner Inszenierung: Franz Everth A. 20, E. 22.15 Preise N(.50-.0 Dienstag, den 29. Mai 1934 ausstellungen 20 Uhr: Der Troubadour Preise N(.60-.-) 10. Aufführung der Mietreihe 2 a 20 Uhr: Weh dem, der liebt Preise N(0,50-.-) jeder Art, ma schinell hergeRUF 7388S DEUSSER-STR. 17 3 Garienkies zelblichweiß, blauweiß, liefert frei Haus Kerp. Köln-Bayenthal, Cäsarsrt. 7 Slii SEEIT Suche für meine Tochter, 17 Jahre, 1 Jahr Pensionat, zur Weiterbildung im Haushalt Aufnahme in guter Familie als Haustochter. Etwas Taschengeld erwünscht. Angebote unter 1180 Neuer Tag, Köln CETTE Polstermöbel Couch, Bettcouch Sofa, Sessel Stahlmatratzen, Auflegematratzen preiswert. Eigene Werkstattarbeit, erstklassige Refe renzen. Schmitz Komödienstraße 44 CBlit haus) Spanien und der Vatikan Rom, 28. Mai. Der spanische Minister des Auswärtigen Romero begab sich Sonntagabend nach Rom, wo er mit dem Vatikan Verhandlungen über einen modus vivendi führen wird. Romero will versuchen, die Beziehungen zwischen der spanischen Republik und dem heiligen Stuhl auf eine dauerhafte Grundlage zu stellen. Revolveranschlag auf den Polizeimajorchef von Lissabon DRB Paris, 27. Mai. Vor dem Nationaltheater in Lissabon hat ein junger Portugiese mehrere Revolverschüsse auf Major Ferreira Gil, den stellvertretenden Chef der Sicherheitspolizei, abgegeben und ihn durch einen Bauchschuß verletzt. Der Major mußte in das Krankenhaus gebracht werden. Unmittelbar nach dem Anschlag mischten sich Polizei und zahlreiche Passanten ein und es entstand eine bedrohliche Lage. Mehrere Schüsse wurden abgegeben, wobei zwei junge Portugiesen verletzt wurden. Zehn Personen wurden verhaftet. Die Ursache des Anschlages auf Major Ferreira soll nicht politischer Natur sein. Tribüneneinsturz während eines Autorennens DRB Paris, 27. Mai. Während des Autorennens um den Großen Preis der Picardie bei Amiens trug sich ein schwerer Unfall zu. Eine 130 Meter lange Tribüne stürzte plötzlich ein. Bisher konnten 18 Schwerverletzte geborgen werden. Kurz vor dem Unglück hatte sich der Wagen des Fahrers Oenneaoan überschlagen. Der Fahrer wurde schwer verletzt in ein Krankenhaus geschafft, wo ihm ein Bein abgenommen werden mußte. Codos und treffen die„Europa“ DNB Newyork, 27. Mai. Die französischen Ozeanflieger Codos und Rossi überflogen etwa 700 Meilen von Southampton entfernt um 14 Uhr Berliner Zeit den Lloyddampfer„Europa". Zusammenstöße mit Kommunisten in Newyork DNB Newyork, 27. Mai. Am späten Nachmittag des Samstags hatten 600 Kommunisten vor dem städtischen Wohlfahrtsamt demonstriert und versucht, das Gebäude zu stürmen. Bei dem Vorgehen der Polizei gegen die Ruhestörer wurden acht Beamte und vier Kommunisten sowie drei unbeteiligte Zuschauer verletzt. 13 Störenfriede wurden verhaftet. Als am Sonntag zwei von diesen vom Schnellrichter abgeurteilt werden sollten und dieser die Kaution für ihre Freilassung auf 1500 Dollar festsetzte, veranstalteten die im Zuhörerraum des Gerichtssaales anwesenden Kommunisten lärmende Protestkundgevugen, so daß die Polizei den Saal räumen mußte. Dabei wurde ein Mann bewußtlos geschlagen und dessen Frau sowie mehrere Berichterstatter und andere Zuschauer verprügelt. Herstellung von Kultur-, Lehr- und Werbefilmen. Der Verband der Deutschen Kultur=, Lehr= und WerbefilmHersteller E. V.(Lehrfilmbund), Berlin W. 8, Friedrich= straße 77, macht erneut darauf aufmerksam, daß es im Gebiete des Deutschen Reiches zulässig ist, Kultur=, Lehrund Werbefilme herzustellen, ohne Mitglied dieses Verbandes zu sein Was bietet Köln heute? Wallraf-Richartz-Museum. An der Rechtschule 7. Gemälde-Galerie (Deutsche Malerei von 1300 bis zur Gegenwart); Römische Abteilung; römische und germanische Ausgrabungen bis zur karolin gischen Zeit, bedeutendste Samm lung römischer Gläser, Kupfer stichkabinett. Museum für Kunsthandwerk, Hansa ring 32 a. Schnütgen-Museum(Religiöse Kunst des Rheinlandes), in der Abtei Köln-Deutz, Urbanstraße 22. Museum für ostasiatische Kunst, Hansaring 32 a. Rautenstrauch-Joest-Museum für Völ kerkunde, Ubierring 45. Museum für Vor- und Frühgeschichte Bayenturm Historisches Museum, Eigelsteintor burg(Garnisonmuseum) Museum für Naturkunde, Stapel haus. Eingang Mauthgasse 44 Museum für Volkshygiene, Im Dau 5 Bornheims Kupferstich-Kabinett, Antonsgasse 5— Große Ausstel lung alter Stiche. Gemälde. Anti quitäten Geöffnet von—19 Uhr Rautenstrauch-Joest-Museum. Son derschau:„Die Völker der deutschen Kolonien in Afrika“. Führung: Täglich 11 Uhr. Kölnischer Kunstverein. Ausstellung Kunstsamnlungen dreier Generationen einer Kölner Familie“. Oeffnungszeiten: mmmernalbjahr, 1. April bis 30 September: an Werktagen 10—17. an Sonn. und Feiertagen 10—13 Uhr Winterhalbjahr, 1 Oktober bis 31. März: an Werktagen 10—16. an Sonn- und Feiertagen 10—13 Uhr. Erzbischöfliches Diözesanmuseum, Domhof 8. gegenüber dem Süd portal des Domes(—18 Uhr). Meisterwerke der bodenständigen christlichen Kunst, von ihren An fängen bis zum 19. Jahrhundert. Kinos PALAST .00,.15,.30 Sonnt. auch.30 Die Töchter Ihrer Exzellenz Käche v. Nagy, Willy Fritsch, Hansi Niese. Adele Sandrock Gold Schmuck, Silbergeld, ZahngoldAnkauf. Breitestraße 19, I. Etage. Nähe Museum HansaTheater Hochhaus Der Leutnant Ihrer Hoheit Wo. 4, 6,.10 So. ab.30 Uhr CAPITOL HOHENZOLLERNRING 93 Flucht vor dem Gestern Ein außergewöhnlicher Kriminalfilm mit Sylvia Sidney Wochentags.00.00.15 Sonntags.30.00.00.15 Kinos für Jedermann Severinstraße 126 Es gibt nur eine Liebe Himmelsflotte Weidengasse 34 Des jungen Dessauer große Liebe.— Der bebende Berg Nippes, Neuher Sraße 16. 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Mai 1934 Belgien Argentinien USA(Nordamerika) Brasilien Aegypten Rumänien Holland Frankreich Dienächste Runde: Deutschland — Belgien Argentinien—Schweden:3 K Italien-USA:1 Brasilien—Spanien....•3 K Ungarn—Aegypten.:2 Oesterreich-Frankreich:2 K Tschechei-Rumänien:1 Holland—Schweiz 2: 3 Ausgeschieden: Deutschland—Schweden in Mailand Tschechei—Schweiz in Turin Italien—Spanien in Florenz Ungarn—Oesterreich in Bologna Nun sind die ersten„Schlachten“ unter der heißen Sonne und auf dem nicht minder heißen Boden Italiens geschlagen, und der erste Tag der Weltmeisterschaft von 1934 brachte uns Deutschen einen sicherlich freudig begrüßten Sieg, um den wir wohl alle im Innersten unseres Herzens ein klein wenig gebangt hatten. Und auf der folgenden Seite läßt der ausführliche Bericht von diesem Spiel in Florenz ganz klar erkennen, daß solcherart Befürchtungen durchaus nicht fehl am Platze waren.„Florenz ist nicht Duisburg“— so schrieben wir vor dem Spiel in Italien, und wir dachten dabei, daß die deutschen Weltmeisterschaftskandidaten ob ihrer samosen Trainingserfolge doch ein wenig überheblich geworden seien. War es so? Oder war es das nun einmal unvermeidliche„Startfieber“, das die Entschlußkraft der deutschen Fußballer in der gewiß bitteren ersten Halbzeit von Florenz hemmte und selbst die Möglichkeit, eines belgischen Sieges verteufelt nahe rückte. Vielleicht aber ist auch die für unsere Landsleute schlechthin unerträgliche Hitze. hier als Grund anzusehen, die allerdings, wie man hört, auch den Belgiern in gleichem Maße zu schaffen machte. * Aber streiten wir nicht darum! Florenz brachte den ersten deutschen Sieg, und wir wollen uns der kühnen Hoffnung hingeben, daß es nicht der letzte auf den Weltspielen gewesen ist, wo es gleich am ersten Tage heftige Ueberraschungen abgesetzt hat. Nur Italien gewann vor den eigenen Landsleuten im herrlichen Römischen Stadion in einer lichen Favoriten erwartet. Aber auch diesem triumphalen Erfolg der Südländer wäre entgegen zu halten, daß die„Azzurris“ erwiesenermaßen in dieser Vorrunde den schwächsten Partner erwischt hatten und gegen die wackeren, doch mit Klassen=Abstand spielenden Fußballer aus USA auch nicht einen Augenblick in Gefahr waren. * Weitaus härter und aufregender ging es hingegen in den übrigen Spielen zu, und hierbei hatte, so schätzen wir, sogar die„Wundermannschaft“ der Oesterreicher eine ungeahnte Nervenprobe zu bestehen. Das also war wieder einmal die französische Nationalelf, die wie so oft in früheren Jahren, über sich selbst hinauswuchs und den verspielten Wienern einen Kampf auf Biegen oder Brechen lieferte. Gewiß, die Oesterreicher spielten wieder einmal für das Auge „phantastisch schön", aber— die Tore blieben aus. Frankreich lag in Führung, als Sindelar kurz vor der Pause den Ausgleich erzielte. Und dann setzte eine torlose Spielerei ein, die Oesterreich erst in der Verlängerung knapp zu seinen Gunsten entschieden hat. * Nicht minder glücklich kam der Sieg der Schwe: den über die argentinischen Amateure-zustande, die sich allen Erwartungen zum Trotz, als possahle Fußballer entpuppten und dem schwedischen Nationalhüter die Gelegenheit gaben, die rund 50000 Bologneser in einen Taumel der Begeisterung zu versetzen. Dieser Rydberg im schwedischen Tor rettete für sein Land den Sieg, und nun könnte er am kommenden Donnerstag den Deutschen zu schaffen machen... * Eingedenk einer bösen Niederlage auf der Pariser Olympiade waren die Ungarn diesmal gegen Aegypten auf der Hut und gewannen nach anfänglicher Unsicherheit sehr sicher mit:2. Die SpaAusführliche Berichte siehe im Innern des Blattes nier hingegen kamen nur mit viel Glück zu einem Siege über den letzten Vertreter aus Südamerika; die brasilianische Els verlor erst nach harter Gegenwehr, trotz gleichwertigen Leistungen, wie denn auch die FB=Meislerschaft Schalke 04— Waldhof in Düsseldorf Die Vorschlußrunde zur Deutschen Fußballmeisterschaft wird, je nach dem Abschneiden der deutschen Mannschaft bei der Weltmeisterschaft in Italien, am 10. oder 17. Juni ausgetragen. Wie nicht anders zu erwarten war, wurden Schalke—Mannheim und Viktoria Berlin—1. IC Nürnberg gepaart. In Düsseldorf steigt das Trefsen Schalke gegen den SB Mannheim=Waldhof, wayrend Leipzia der Schauplatz des Kampfes Viktoria Berlin gegen 1. FC Nürnberg ist. Die Schiedsrichter werden noch bekanntgegeben. Tschemei nicht unbedingt verdient zu einem knappen Erfolg über die Mannschaft der Rumänen kam. * Und nun die zweite Runde: Deutschland bleibt immerhin Favorit im Spiel gegen die Schweden. Doch gewonnen ist der Kampf noch nicht. Italien wird sich gegen die Spanier schon mehr anstrengen, um seine Landsleute nicht zu enttäuschen, und der Ausgang der beiden letzten Spiele— Oesterreich gegen Ungarn und Tschechoslowakei gegen die Schweiz— ist nach unserer Meinung schon mehr als offen.—Ki— 24 Der Sieg von Florenz Schwacher Start der deutschen Elf—:=Führung der Belgier— Dann Tore von Conen und Siffling— Endergebnis::2 für Deutschland Nur 8000 Zuschauer Wir sind in der zweiten Runde der Fußball-Weltmeisterschaft, in der nicht die argentinischen Amateure, sondern unsere alten Kampfkameraden aus dem Norden, die Schweden, unsere Gegner sein werden. Der erste Anlauf ist geglückt. Der Sprung in die zweite Runde gelang uns nicht ganz so reibungslos und elegant, wie mancher, der sich an den deutschen Kantersieg über Belgien in Duisburg erinnerte, es sich vielleicht ausgemalt hatte. In der ersten Halbzeit sah es, obwohl Kobierski ein Tor vorgelegt hatte, nicht gut für uns aus, denn der glänzende belgische Fußballstern Voorhoof, hatte mit zwei Treffern geantwortet. Nach der Pause fand sich aber unsere Mannschaft zu einer stabilen Einheit zusammen. Siffling erzielte den Ausgleich, und der herrliche Saarbrücker Conen ließ zur Krönung des deutschen Sieges einen„hat-trick“ folgen.:2 gewannen wir— ein sehr schöner, eindeutiger Sieg! Das Leben der Stadt Florenz ist recht laut und lemperamentvoll. In Italien wohnen nicht nur Fußballbegeisterte, und so stand die Stadt der Uffizien durchaus nicht im Zeichen des Länderkampfes Deutschland—Belgien. Zwar wiesen die großen Plakate auf das Ereignis hin, die flaggengeschmückten Straßenbahnen hatten sich in den Dienst der Werbung gestellt, aber man spürte im allgemeinen nicht viel Aufregung. Die Florentiner gaben sich ziemlich gelassen, und beschäftigten sich mit ihren großen und kleinen persönlichen Interessen und Sorgen. So hatte man von vornherein nicht mit einem großen Besuch gerechnet. Enttäuschung konnte aber keiner verbergen, als in dem herrlichen Berta=Stadion, das gut 60 000 Zuschauer fassen kann, zu Beginn des Kampfes nur etwa 8000 Schaulustige abzuschätzen waren. Einigermaßen gefüllt war nur die überdachte Haupktribüne. Gegenüber dem Marathonturm sah man die mit Hakenkreuzfähnchen eifrig winkende deutsche Kolonie, die sich recht stattlich ausmachte. Von der Spitze des Turmes wehlen die Flaggen der F3FA und des italienischen Verbandes, während von den Masten, die sich rings um das Stadion zogen, die Fahnentücher Deutschlands, Belgiens und Italiens flatterten. Dieses ganze Bild zitterte förmlich im Glast einer erbarmungslosen italienischen Sonne, deren Strahlen von den Steinquellen reflektiert wurden, so daß die Hitze noch größer war. Am Vormittag waren beide Mannschaften von dem Bürgermeister von Florenz auf dem Rathause empfangen worden. Hier statteten Bundesführer Linnemann und der Vorsitzende des belgischen Verbandes. Seeldrayers, ihren Dank für die gastliche Aufnahme ab. Die beiden Mannschaften wurden freundlich begrüßt. Sie stellten sich dem italienischen Schiedsrichter Maltea in folgender Aufstellung zum Kampf: Deutschland: Lehner Herremans Schwartz Janes llohmann Kreß Szepan Conen Haringer Zielinski Grimmonprez Capelle Claessens Welkenhuysen Smellinckx Vandeweyer Siffling Voorhoof Perraer Joncim Kobierski Devries Belgien Schwache erste Halbzeit War der deutsche Fußballanhänger noch in den ersten Minuten recht froher Stimmung, so wurde er bald schon ziemlich böse von unserer Mannschaft enttäuscht. Es liefen zunächst einige schöne Angriffe, dann aber wucde die Haltung unserer Leute recht verkrampft. Die Belgier spielten flüssiger und hemmungsloser. Sie waren schneller als die Deutschen, und es fehlte ihnen nur ein richtiger Scharfschütze. Der blonde Voorhoof war nur immer sehr gefährlich. Er ist ein großer Ballartist, hatte aber etwas Pech, als zwei scharfe Schüsse knapp über das von Kreß verlassene deutsche Tor gingen. Die Belgier führten in der ersten Viertelstunde leicht den Kampf. Der deutsche Sturm kam nicht in Schwung, zumal Fritz Szepan hinten festsaß ind mit seinen Vorlagen nicht durchkam. Der Angriff geriet ziemlich in Verwirrung. Jeder arbeitete in der Hast auf eigene Rechnung und Gefahr, es war kein System im Spiel, einer war dem anderen im Wege. Janes und Zielinsti waren stark überlastet. Nur Haringer und Schwartz verloren die Ruhe nicht, und gefielen durch gute Abwehrschläge, schnelle Starts und Sicherheit. Beide Tore waren mehrmals in Gefahr... Ernst wurde es in der 26. Minute: Der linke Flügel spielte sich geschickt durch. Kobierski lief mit einer Vorlage noch zwei Schritte und sandte unhaltbar flach zum ersten Treffer ein.:0 für Deutschland, die Frende war groß. Die Hahenkreuzfähnchen auf der Gegenseite winkten nicht sehr lange so siegesgewiß. Vier Minuten später schon hatte Belgien ausgeglichen. Der elegante und zügige Voorhoof hatte mit genauem Schlag den Ausgleich herausgeholt. Unsere Elf blieb weiter haltlos, unsicher und zerfahren. Man mußte schon sehr Schlimmes befürchten. Kurz vor der Halbzeit konnte Voorhoof mit einem Kopfball den zweiten Treffer für seine Farben erzielen und damit Belgien:1 die Führung verschaffen. In der deutschen Kolonie sah man in diesem Moment nur bleiche Gesichter. Dann kam der Sieg... In der Kabine dürften die DFB=Verantwortlichen unsere Leute schwer ins„Gebet“ genommen haben. Mit ernsten Mienen, sichtlich gesammelt und zu jedem Einsatz bereit, betrat unsere Elf wieder den Rasen. Die Belgier erfreuten sich nicht mehr lange ihrer Führung. Einer der ersten Anläufe brachte Lehner in gute Flankenstellung, den Ball nahm Siffling auf und verwandelte ihn sicher zum Ausgleichtor. Im Nu stieg der deutsche Stimmungsbarometer wieder hoch und blieb von nun an auch„auf Sieg" stehen. Die Belgier waren aber noch nicht geschlagen. Sie spielten weiter überlegen. Schwartz griff einmal in höchster Not noch auf der Torlinie erKatz=und=Maus=Spiel in Rom Italien deklassiert USA mit:1 Toren Ausverkauftes Stadion! Das Spiel Italien gegen die Vereinigten Staaten von Nordamerika im Stadion=Nazionale in Rom hatte natürlich bei den italienischen Fußballanhängern das größte Interesse gefunden. Obwohl der Sieg der Italiener schon vor Spielbeginn nie in Frage stand, waren die Italiener in Massen gekommen, um den ersten Sieg der Azzuris zu feiern. Der Kampf war reichlich einseitig und begeisterte nicht sehr. Die Italiener waren vom Anstoß weg überlegen und keinen Augenblick in Gefahr. Es läßt sich natürlich kein Auteil über die heutige Form der italienischen Mannschaft fällen, denn dieser Gegner forderte von den Hellblauen nichts ab. 18 Minuten brauchten allerdings die Azzuris, bis sie sich nach zahlreichen Eckbällen„eingeschossen“, hatten. Schiavio nahm eine Vorlage Orsis auf. überrannte die amerikanische Verteidigung und schoß unhaltbar ein. Bier Minuten später hatte Orsi das zweite Tor geschossen, und nach weiteren acht Minuten zischte ein harter 25Meter=Schuß Schiavios ins Ziel. Nach der Pause kamen die Bankees zu ihrem einzigen Erfolg. Der Mittelstürmer Donelli brachte den Ball ins italienische Mal. Dann wurden die Amerikaner klar beherrscht. Ferrari, Schialinie bringen...:2, nun begann der deutsche Aufstieg! Die Stimmung im deutschen Lager kletterte hoch. Aber die Belgier blieben weiter sehr gefährlich. Krez flog einmal rechtzeitig in eine Torecke, die Voorhoof treffen wollte. Conen spielte nun sehr sicher und sonverän. Ein Einwurfball kam hart von der belgischen Ecksahne aus vor seine Füße. Unheimlich sauste seine Bombe mit direktem Schlag in der 25. Minute zum vierten deutschen Tor ins belgische Netz. Jetzt hat Deutschland gewonnen.: Die Mienen aller Offiziellen und deutschen Zuschauer waren von Siegesfreude überstrahlt. Der Kampf war gewonnen! Die Belgier ließen nach. Die Hitze forderte nun ihre Opfer. Deutschland beherrschte souverän das Feld. Ein fünftes Ter. das Conen kurz vor Spielschluß schoß, erhöhte nur noch die Freude aller Deutschen über den schönen klaren Sieg. der uns anfangs nicht leuchten wollte. Kritisches... Die Belgier von Florenz waren nicht die Belgier von Duisburg. Der heutige Gegner war entschieden hartnäckiger, als man erwartet hatte. Der Eindruck der ersten Halbzeit war niederschmetternd. Nach der Pause wurde die Haltung der Deutschen dann endlich besser, und der schlechte Eindruck wurde dadurch verwischt. Gleichmäßig gut waren Kreß, Haringer, Schwartz und Janes. Szepan hatte keinen guten Tag. Er konnte sein Spiel gegen die temperamentvollen Belgier nicht zur Geltung bringen. Die=Formation des Sturmes, so gut sie auch den Leuten eingepaukt worden war, kam nicht zum Klappen. Conen und Siffling erreichten keine große Leistungen, wenn auch der Saarbrücker sich zum Schluß fand und dann auch erfolgreich war. Siffling machte Vier Rekorde in Aarhus Else Jakobsen verbessert Europarekord Im neuen Hallenbad der dänischen Stadt Aarhus wurde eine Schwimmsportveranstaltung zur Abwicklung gebracht, bei der eine Reihe neuer Rekorde aufgestellt wurde. Else Jakobsen, die bekannte dänische Brustschwimmerin, unterbot ihre erst vor wenigen Wochen auf gleicher Bahn aufgestellte europäische Bestleistung um eine zehntel Sekunde. Die neue Marke steht auf:25,1 Minuten für 100 Meter. Ein Versuch, die Welthöchstleistung im 200=YardsBrustschwimmen, die von Frl. Jakobsen mit:49.5 gehalten wird, mißlang knapp. Die Dänin schwamm die Strecke in:50,3 Minuten. Die bekannte Kraulschwimmerin Lilly Andersen wartete ebenfalls mit erfreulichen überdurchschnittlichen Leistungen auf. Sie durchschwamm 200 Meter Kraul in:38,1 und stellt damit einen neuen skandinavischen Rekord auf. Der noch junge dänische Brustschwimmer Finn Jensen stellte über 400 Meter in:52,8 eine neue nordische Bestleistung auf. Schließlich wurde in Aarhus noch einem Staffelrekord der Garaus gemacht. Eine Mannschaft von Hermes Kopenhagen legte die 4mal=50=Meter Kraul in:55.6 Minuten zurück. Diese Zeit bedeutet neuen dänischen Rekord. immer einen hilflosen Eindruck. Lehner hatte offentsichtlich starkes Lampenfieber, und auch Kobierski war nicht so in Schuß, wie in früheren Spielen. Hohmann spielte gut, aber man sah ihm an, daß es ihm sehr schwer fiel, nach der gegebenen Weisung zu spielen. Oft drängte er nach vorn und wollte den Gang der Spielhandlungen beschleunigen. Florenz wird auf jeden Fall für unsere Leute eine Warnung gewesen sein. Für das Spiel gegen die Schweden am Donnerstag in Mailand wird unsere Elf sich nun wohl besser einstellen. Aller Anfang ist schwer... Rydberg— der Held von Bologna Schwedens Torhüter und 35000 begeisterte Italiener Schweden—Argentinien:2 Dieses Spiel stand im Zeichen der Großleistungen des schwedischen Torwartes Andberg, der den Sieg für die Nordländer rettete. Die 35 900 Zuschauer, die in Bologna gezählt wurden, waren von diesem sehr spannenden Kampfe äußerst begeistert. Die argentinischen Amateure waren nicht so schlecht, wie man angenommen hatte. Ihr Spiel stand auf einer sehr beachtlichen Stufe. Schwedens Hintermannschaft hatte immer schwer zu schaffen. Nach fünf Minuten führten die Südländer durch Bellis schon:0. Den Ausgleich schaffte für Schweden der Mittelstürmer Jonassen. Die Seiten wurden :1 gewechselt. Wiederum gingen die Argentiniee in Führung. Galladea hatte Rydberg überwunden, der Schun war unhaltbar. Jonassen konnte abermals den Ausgleich herausholen, und als dann der bekannte schwedische Internationale Kroon in der 38. Minute einschoß, war der schwedische Sieg sichergestellt, da Rydberg mit den tollsten Paraden alle Schüsse der gegnerischen Stürmer abwehrte. Schweden wird nun unser Gegner in Mailand sein. Ob Rydberg auch diesmal der„Sieger in der Schlacht“ bleibt...? Die„Wunderelf“ in Röten Frankreich erst in der Verlängerung geschlagen folgreich in den Kampf gegen Voorhoof ein. Szepan wagte sich nun etwas mehr aus seiner Abwehrstellung heraus. Erstmals erschien er auf der Mittellinie, mußte aber bald wieder zurück. Vor dem deutschen Tor gab es weiter sehr bedrohliche Situationen. Kreß behielt die Nerven, wehrte zwei belgische Eckbälle sicher ab und Schwartz befördert den dritten Eckstoß mit weitem Schlag ins Feld zurück. Nun mehrten sich die deutschen Angriffe. Einmal raste Kobierski die Flanke entlang, zirkelte den Ball genau vor das belgische Tor. Vandeweyer, sprang hoch, kam aber zu Fall, und der zur rechten Zeit gestartete Conen konnte mühelos den Ball über die Torösterreich—Frankreich 3: 2(111,.1) Den Oesterreichern erging es mn Turin nicht gerade glänzend. Sie blieben noch eben von einer ganz unangenehmen Ueberraschung verschont. Die spiellustigen Franzosen waren drauf und dran die Sensation der ersten Runde herauszukämpfen. Nach Ablauf der 90 Minuten stand beim:1 noch kein Sieger fest. Erst in der Verlängerung kamen die Wiener zu ihrem Sieg. Die Oesterreicher spielten ganz großartig. Ihr Spiel entzückte auch die zahlreichen Turiner Zuschauer. Die glänzende Abwehr der Franzosen setzte sich aber gegen den Wiener Dreivierteltakt, der etwas zögernd getanzt wurde, glänzend in Opposition. Nicolas, der schußgewallige französische Mittelstürmer, hatte in der 17. Minute seine Elf in Führung gebracht. Mit dem Pausenpfiff fast gelang Sindelar der Ausgleich. Nach der Pause war das Kombinationsspiel der Oeslerreicher das Entzücken der Massen. Aber die schwachen Schußleistungen der Wiener Stürmer enttäuschten sehr. Frankreich hielt das unentschiedene Ergebnis und es mußte zweimal eine Viertelstunde verlängert werden. Nun wurden die Oesterreicher etwas entschlossener in ihrem Angriffsspiel. Schall schoß schon bald die:=Führung heraus, und als Bican nach dem Wechsel das Ergebnis auf:1 brachte, war Oesterreichs Sieg gesichert. Allerdings kam er dann wieder stark in Gefahr, als Cisar einen Elfmeter verschuldete. Vierret schoß den Strafstoß ein...:2, doch es blieb dabei. Durch Erfahrung gewitzigt... Ungarn— Aegypten:2(:2) Im schönen Neapel sah man immerhin 10000 Zuschauer, die dem Spiel Ungarn=Aegypten beiwohnten. Ungarn gelang nach sechs Jahren für jene:-Ueberraschungsniederlage, die Aegypten ihnen auf dem Pariser Olympia=Fußballturnier beibrachte, sich zu revanchieren. Mit:2 kamen die Magyaren zu einem Sieg, der auf dem Felde noch weit klarer errungen wurde. Die Aegypter zeigten aber auch diesmal wieder sehr gutes technisches Können und waren durch ihre außerordentlich hohe Schnelligkeit oft gefährlich. Damil allein aber konnten sie die Ungarn, die scheinbar ihre Form wieder gefunden haben, nicht schlagen Teleki schoß schon kurz nach Spielbeginn erfolgreich für Angarn ein, und wenig später drängt der ungarische Mittelstürmer zum zweiten Erfolg den ägyptischen Torwächter mit dem Ball über die Mallinie. Kurz vor der Pause kamen aber die sehr stürmischen Aegypter noch zum Ausgleich. Mustafa Kemal und Fausi waren die Torschützen. Nach dem Wechsel waren die Ungarn klar überlegen. Sie waren klar auf der Siegerstraße, und kamen durch Tore von Vinze und Toldi zu ihrem Sieg. vio, Orsi und Megzza schossen noch vier weitere Tore, womit der italienische Sieg mit:1 festlag. Die Amerikaner spiellen zum Schluß nur noch mit zehn Leuten, da sie einen Verteidiger durch Verletzung verloren. Schiedsrichter war der Schweizer Mercet. Ohne Glück kein Sieg Spanien— Brasilien:1 Brasiliens Berufsspieler zeigten sich in Genua zwar als große Könner, aber die Spanier waren in diesem Kampfe um eine Idee besser als die Brasilianer, die auch nicht glücklich kämpften. Brasilien übertrieb sein Kombinationsspiel im Innensturm bis zur völligen Lähmung des Angriffs. Es fehlte im Sturm ein herzhafter Torschütze, der die vielen Gelegenheiten ausgenutzt hätte. Ein ganz schlimmer Versager war der rechte Verteidiger, der den blitzschnellen Spaniern schon vor der Pause dreimal die besten Torgelegenheiten verschuf. Nach dem Wechsel mußte Spanien ziemlich kämpfen, um sich nicht noch abfangen zu lassen. Mehr als ein Tor erzielten die Brasilianer aber nicht. Das Treffen wurde von dem Berliner Schiedsrichter Birlem sehr gut geleitet. Hollands falsche Taklik 50000 Zuschauer und dreimal„Trello Abegglen“ Schweiz—Holland:2(:1) 50 000 Zuschauer im schönen Mailänder-Stadion bedeutete unbedingt ein großer Publikumserfolg für das Spiel der Schweizer gegen die Holländer. Man zählte in der Menge nicht weniger als 15 000 Schlachtenbummler beider Länder, die mit viel Temperament ihre Mannschaften anfeuerten. Holland verlor etwas überraschend. Die Schuld lag wohl am total falschen Angriffssystem, denn anstatt wie gewohnk über die bekannten schnellen Flanken den Torraum zu erobern, versuchten sich die Holländer in einem seltsamen Drei=Innenspiel, das sich an der wuchtigen Schweizer Deckung fast immer brach. Der Sieg der Schweizer war aber auch in anderer Hinsicht verdient. Die Eidgenossen zeigten die bessere Ballbehandlung und das schönere Zusammenspiel. Die Schweiz führte schon nach sieben Minute, als aber in der 29. Minute durch den holländischen Halbrechten Smit der Ausgleich gefallen war, sah es nach einer sehr harten und knappen Entscheidung aus. Drei Minuten vor der Pause konnte aber Trello Abegglen der Schweiz die Führung verschaffen und mit einem Weitschuß, den ein holländischer Verteidiger noch ins eigene Tor lenkte, das Ergebnis auf:1 bringen. Vier Minuten später hatte Holland zwar ein Tor aufgeholt, rannte aber bis zum Schluß vergebens gegen die schweizerische Deckung an. Die Tschechei war in Gefahr Tschechoslowakei— Rumänien:1(:1) Die Tschechen gingen in den Triester Kampf als haushohe Favoriten. Sie fanden aber in den Rumänen einen Gegner, der sich erst nach sehr hartem Kompfe schlagen ließ und bis zur Pause die Oberhand hatte. Die erste Halbzeit verlief durchaus offen. Die Rumänen kamen durch Debai zum Führungskreffer und verleidigten den Vorsprung bis zur Pause. Nach dem Wechsel dominierten die Prager sehr. Viele Tore wollten aber nicht fallen. Man war froh, als Puc und Nejedly zwei Tore schossen, die zum Siege langten. ) Ruderer=Regatta in Saarbrücken Godesberg siegt im Zweiten Achter überlegen— Kölner Erfolge Parole: Deutsch die Saar! Im Zuge der großen Saarkundgebungen folgte mit der zweiten Saarbrücker Ruder=Regatta eine sportliche Veranslaltung, die letzten Endes in dem Gedanken an das urdeutsche Saarland wuchtete. Hierauf war auch wohl das mächtige Aufgebot an startenden Vereinen und Ruderern zurückzuführen, die aus dem Reich nach Saarbrücken gekommen waren, und bei der Saarbevölkerung mit offenen Armen und ganz besonderer Herzlichkeit empfangen wurden, und Aufnahme fanden. Wiederum wie bei früheren Gelegenkeiten, hatte die ganze Stadt überreichen Flaggenschmuck angelegt, um einesteils die Gäste ganz besonders zu ehren, zum anderen aber geschah es, um die urdeutsche Gesinnung darzulegen. Die sportliche Bedeutung der Saarbrücker Regatta entspricht keineswegs dem gewaltigen Meldeergebnis. Dieses ist nur unter den vorgenannten Gesichtspunkten zu würdigen. Die letztjährige Regattastrecke dürfte an sich einwandfreier gewesen sein, doch hatte sie hinsichtlich der Durchfahrt durch zwei Brücken und des Zwei-BooteStarts ihre Mängel, die sich in diesem Jahr bei der Unzahl von Vorrennen sehr hemmend bemerkbar gemacht hätten. So war man auf die neue 1850 Meter lange Strecke saaraufwärts verfallen. Diese Strecke weist zwei bedeutende Rundbogen, die naturgemäß keinen einwandfreien Verlauf verbürgen, besonders dann nicht, wenn gar Schiffe stromab oder stromauf gezogen werden. Manchesmal gab's Fehlentscheidungen, die man mit Rücksicht auf den großzügigen Charakter in Kauf nahm. Dann aber verbirgt die Strecke noch unangenehme Begleiterscheinungen, so den staubigen Leinpfand, der die Ruderer infolge der regen Benutzung durch die Schiedsrichterwagen beeinflußte, und die Abwässer industrieller Anlagen, die alles andere als belebend wirken. Die Wetterlage blieb günstig. Ein Gegenwind, der sich im Flußbogen als Seitenwand bemerkbar machte, versteifte das Wasser sehr, doch kamen immerhin noch gute Zeiten heraus, die für die eigentliche Güte der Mannschaften sprechen. :24,4, 2. RG Undine=Saarbrücken:38,8, 3. RK Essener T. u..Kl.•49,4. 5. Erster Einer: 1. RV Rüsselsheim(G. v. Opel):50,8, 2. Kölner CfW(Schneider):07,4, 3. RC Germania=Homburg aufgegeben. 6.=Jungmann=Vierer: 1. RV Mainz=Kostheim=Gustavsburg:39, 2. Ruderverein„Freiheit“ Mülheim=Main:51,4. 7. Erster Junior=Vierer: 1. AlemanniaKarlsruhe:10, 2. RG Germania=Frankfurt:17. 8. Anfänger=Vierer: 1. Bonner RG•45,2, 2. Limburger RV 1895:17. 9. Zweiter Achter: 1. Wassersportverein Godesberg(Peiffer, Oehl, Niesen, Scheben, Rütt, L. Arenz, Luplow. G. Arenz, St. Zöller):35, 2. Frankf. RG Germania:50,2, 3. Ludwigshafener RV:59,4. 10 a. Junior=Einer: 1. RG, Undine=Saarbrücken(Bartsch):40, 2. Wassersportverein Düsseldorf (Dannsen):53, 3. Limburger RK(Martin) aufgegeben. 10 h. Junior=Einer: 1. RR Essener TuFKl. (Schmid):12,2, 2. RV Neptun=Konstanz:15. 11. Jungmann=Vierer: 1. Kölner RV 1877 (Clemens, Johanning, Mergler, Bramburg, St. Becker) :19,2, 2. RG Undine=Saarbrücken:40. 12. Damen=Vierer: 1. RG Undine=Saarbrükken:28,1, 2. RG Andernach:34,3. 13. Erster Achter: 1. Würzburger Ruderverein (Reinhard, Hegner, Heuler, Molz, Karl, Rom, Eckstein, Menne, St. Pfadenhauer):26,2, 2. Kölner CfW:35. 14. Saar=Vierer: 1. Berliner RC Hellas (Schulz, Laurisch, Tietz, Devantier, St. Klatte):13,6, 2. Limburger RC 1907:21,2. 15. Zweiter Jungmann=Vierer: RV Neptun erhält wegen Abmeldung von Undine=Saarbrücken und Kölner RV 1877 den Preis zugesprochen. 16 a. Dritter Achter: 1. RR Essener TuFCl. :37, 2. Kölner RV 1877:41, 3. Wassersportverein Mülheim:50,8. 16 b. Dritter Achter: 1. Frankf. RG Germania:31, 2. RV Hellas=Offenbach:37,2. 17 a. Dritter Vierer: 1. RV Rüsselsheim :18,2, 2. Wassersportv. Duisburg:22,6. 17 b. Dritter Vierer: 1. Bonner RG:09,4, 2. RV Bad Ems:22, 3. RG Andernach:30,4. Zweiter Tag Der zweite Tag der Saarland=Regatta verzeichnete Massenbesuch. Es herrschte gutes Wetter bei zeitweise böigem Gegenwind. Aber trotzdem wurden bessere Zeiten als am Vortage erzielt. In vielen Rennen waren die Endkämpfe schärfer als bisher. Berliner Hellas unterlag im Ersten Senior=Vierer gegen den Wassersportverein Godesberg Zunächst führte Berlin, wurde aber bei 12 Meter von Godesberg überspurtet und gab schließlich auf. Im Ersten Einer um den Ehrenpreis des Reichssportführers gab es im Hauptrennen zweimal Kollisionen, was zum Ausschluß von Schmidt=Essen führte Ergebnisse: Dritter Achter: 1. Abtl.: 1. RV Hellas Offenbach:17,2; 2. Kölner CfW:21,2; 3. Kölner RC:42,8.— 2. Abtl: 1. Saar Saarbrücken:26,8; 2 Frankfurter Germania:46,5.— Erster JungmannVierer: 1. Undine Saarbrücken:01.8; 2. Neptung Konstanz:02,6; 3. Krupp Essen:58,8.— StadtSaarbrücken=Vierer: 1. Wassersport=Verein Godesberg :18; 2. Berliner RC Hellas aufgegeben.— Zweiter Vierer: 1. Limburger BfWS:45.6; 2. WassersportVerein Mülheim(Ruhr):52,6; 3. Saar Saarbrücken :53,6.— Erster Einer: von Opel RV Rüsselsheim :20,8; Schmidt Etuf Essen wegen Behinderung ausgeschlossen.— Dritter Vierer: 1. Abtl.: 1. Offenbacher Undine:04.8; 2. Frankfurter RG Oberrad:08,4; 3 Karlsruher RV:16,2.— 2. Abtl.“ 1. Sturmvogel Leipzig•02,2; 2. WS Saar Saarbrücken:41,1; 3. Wassersportverein Duisburg:19.— 3. Abtl.: 1. Rheinklub Alemannia Karlsruhe•51; 2. Bonner RG :55.— Damen=Vierer: 1. Undine Saarbrücken:07,2; 2 RG Andernach:10,8; 3. Neuwieder RG:11,2; Minuten. Die Strecke führte über 600 Meter.— JungBunke Reihe im Sport Zu einer gemeinsamen Veranstaltung. die dem Gedenken Hanns Braun und Leo Schlageter gewidmet war, fanden sich am letzten Maisonntag in Berlin Fußballer und Leichtathleten des Gaues Brandenburg zusammen. Bei Beginn der Leichtathletikkämme waren etwa 2500 Zuschauer auf dem Paß. In dem 1500Meter=lauf, Max Hoffmann gewidnet, siegte Syring (Wittenberg) in:09.6 vor Göhrt(BSE).10 Schilgen(Telefunken) und Böttcher— Im 800=Meter=Lauf, Georg Mickler gewidmet, siegte der Studentenweltmeister Dessecker(Stuttgart) in:57 vor Abraham (Polizei) und Lefevre(Siemens). Hamann(Allianz) zeichnete sich im 200=Meter=Lauf in 22.8 vor Bennier (SS=Standarte 3/13) und Imhoff(Polizei) aus * Der auf einem Dreieck bei Etampes(Frankreich) ausgetragene Schnelligkeits=Flugwettbewerb, um die „Cvupe Deutsch de la Meurthe“ wurde von dem Franzosen Arnoux auf einer Caudron Renault gewonnen Arnoux legte die 2000 Kilometer lange Strecke in :08:31 zurück und vierwies Massot auf Caudron Regnier in:32:28 aus den 2 Platz. Arnoux benongte ein Stundenmittel von 389 Kilometer, Massot ern solches von 361,938 Kilom. * Die französische Berufsspielermannschaft Olympique Lille hat das für den 3. Juni mit dem FB Neuendorf nach Koblenz vereinbarte Freundschaftstreffen jetzt wieder abgesagt, mit der Begründung, daß mehrere Spieler der Els verletzt seien. mannachter: 1. Kölner RV 77:20; 2. Undine Saarbrücken:29; 3. Etuf Essen.33.— Jungmann=Einer: 1 Bartsch(Undine Saarbrücken).29.5: 2. Otto(RG Trier):58; 3. Marquardt(RV Neptung Konstanz) aufgegeben.— Saarland=Achter: 1. Würzburger RV :01,6; 2. Mainzer RV:06,4.— Groß=Vierer; 1. Abteilung: 1. Würzburger RG:05.6; 2 Krupp Essen :13; 3. RG Remagen:24.— 2. Abtl.: 1. RV Bad Ems:04,8; 2. Karlsruher RV:13,1.— Zweiter Achter: 1. Frankfurter RG Germania:13.8; 2. RV Hellas Offenbach:14,8; 3. Germania Köln:25 Minuten. Von den Skullern bot Georg von Opel ein schönes Rennen, das in jeder Beziehung schön wirkte. Der Würzburger RV bringt sowohl im Vierer und im Achter gute Mannschaften heraus, die in Bravour ihren Zweck erreichten. Godesberg, das in geliehenem Boot ruderte, bot eine ausgereifte Leistung. Von den Kölner Vereinen ging am ersten Tage Kölner CfW und Kölner RK 1931 ohne Sieg nach Hause. Kölner RU und Germania zeigten mit Jungmannen und Junioren ganz hervorragende Arbeit. Etuf kam nicht recht in Schwung. Die Siege des ersten Tages mit 22 verteilten sich auf 14 Vereine. Aussichtsreiche Vereine fielen manchmal schon im Vorrennen aus, und konnten sich in die Endkämpfe nicht hinüberretten. Mit Spannung wird man neuerlichen Begegnungen, die sich in Trier, Mülheim, Duisburg. Hengstey= oder Waldeneysee abspielen werden, entgegen sehen. Vorerst müssen wir mit den Leistungen der jungen Kameraden zufrieden sein, die bei kommenden Regatten ihren Mann stellen werden. Ergebnisse: 1. Eröffnungsvierer(2. Vierer): 1. RG Undine=Saarbrücken:57,0; 2. RC Saar=Saarbrücken :57,4. 2 a. Dritter Vierer: 1. Rk. Germania=Köln (Pottgießer, Zündorf, Schümmer, Chambers, St. Krudewig):04, 2. RV Bad Ems:21,0. 2 b. Dritter Vierer: 1. RV Hellas=Offenbach :57,2, 2. Frankfurter RG Oberrad:02,0, 3. Wassersportverein Krupp=Essen:20. 3. Erster Vierer: 1. Würzburger RV:48,6, 2. Berliner Rk Hellas:03. 4. Jungmann=Achter: 1. Kölner RV 1877 „Kleine Sensationen“ im Handballsport Der ASV wurde hoch geschlagen— Bergische Mannschaften in Front Am gestrigen Sonntag wurden die Vorschlußrundenspiele um die Deutsche Meisterschaft für Männer und Frauen abgewickelt. Bei den Männern haben sich die beiden süddeutschen Mannschaften SpVg Fürth und Polizei=Sportverein Darmstadt für das Endspiel qualifiziert. Der Brandenburgische Meister blieb, wie bereits in Fachkreisen vorgesehen, auf der Strecke. Bei den Frauen sah man Siege des TV Eimsbüttel und des BfR Mannheim. Süddeutschland hat also insgesamt drei Einheiten in den beiden Endspielen, ein großer Erfolg des süddeutschen Handballs. In Köln interessierte in erster Linie das Auftreten der auswärtigen Mannschaften. Der MSV mußte durch den Bergischen Bezirksmeister Solingen 98 eine hohe Niederlage hinnehmen. Leider war dieses Treffen in der zweiten Halbzeit nicht mehr schön. Ein weiterer Gast aus dem Bergischen, Polizei=SV Elverfeld, gewann gegen den TV Sürth ebenfalls klar. Von den Spielen rein Kölner Mannschaften nennen wir das Treffen Handballverein Nippes, des Nachfolgers der„Bonisatius“ gegen Sülz 07. Hier blieb ersterer klar in Front und bewies, daß in Zukunft noch mit ihm zu rechnen ist. Der TV Kalk wurde vom TV Ehrenfeld geschlagen. K SC 99 verlor im Endspurt gegen Nippes 12. BfR-TD Kalk— BFB 05-Gremberg-Bingst:4(:): In diesem Treffen der kombinierten Mannschaften blieb zwar die von uns savorisierte Einheit BfR=TB Kalk in Front, jedoch war das Ergebnis äußerst knapp, da die gegnerische Einheit mit vielem Eifer kämpfte, und durch ihre Abwehr, besonders ihren Torwart, den Gegnern energischen Widerstand entgegensetzte. Die besseren Stürmerleistungen der erstklassigen reichte immerhin zu einem knappen Siege aus. Spielerisch hielt das Treffen nicht ganz, was man von ihm erwartet hatte. Ty Höhenberg— Reichsbahn TusB:3(:): Das bessere Stehvermagen und vor allen Dingen der größere Eiser der Höhenberger brachte diesen einen knappen, jedoch verdienten Sieg ein, nachdem der Gastverein bei Seitenwechsel knapp mit:2 geführt hatten. UfL Poll— Bayenthal Res.:3. Auf Grund beiferer Leistungen gewannen die Platzleute diesen Kampf verdient. Sonntag Mülheimer SB— By Solingen 98:12(:). Das Treffen begann mit ausgezeichneten Leistungen des Bergischen Bezirksmeisters, der alsbald die Führung an sich riß. MSV kam in der ersten Halbzeit nicht mit. Nach dem Seitenwechsel wurde das Treffen unschön. Die Gäste glaubten sich durch den Unparteiischen benachteiligt und ließen sich zu Unsportlichkeiten hinreißen, die den einen Platzverweis zur Folge hatten. Immerhin ändert dies nichts an der Tatsache, daß die Gäste bedeutend besser als die Mülheimer waren und auf Grund ihrer überragenden Leistungen verdient gewannen. Ob MSV, der heute mit mehrfachem Ersatz antrat, in kompletter Aufstellung gewonnen hätte, glauben wir bezweifeln zu müssen. Handball-Verein Nippes— Sülz 07 16:9(11:): Die ehemaligen DIK=Leute zeigren uu diesem Freundschaftstreffen, daß nach wie vor mit imnen zu rechnen ist. Gegen die Sülzer waren sie in der ersten Halbzeit besonders gut und führten einwandfrei mit 11:2 klar und deutlich bei der Pause. Die ausgeglichene zweite Halbzeit sah die Platzleute immerhin noch als ebenbürtigen Partner. Das Treffen verlief spannend. Bei dem Platzverein sind die guten Stürmerleistungen hervorzuheben. Zweite Mannschaften 22:1. Dritte Mannschaften 20:8. TV Kalk— Ty Ehrenfeld:9(:): Einen abwechslungsreichen Kampf bekam man in Kalk zu sehen, wo der TV Ehrenfeld über den klassehöheren Gegner einen verdienten Sieg erringen konnte. Beiderseits waren die Leistungen ansprechend. Die bessere Gesamtleistung der Ehrenfelder waren die Voraussetzung für ihren Erfolg. Zweite Mannschaften:5. Jugendmannschaften:8. Das große KURT REINHARD DIET2 Gcheimnis DAS RAETSEL EINERNACHT Copyright 1934 by Literar Biro Geppert-Pieau. Wien. 18 19. Fortsetzung. Vor der Zellentür, am winzigen Guckloch, stand Dr. Windhopp, schwankte, ob er noch einmal hineingehen sollte, dem Gequälten ein tröstendes Wort zu sagen. Durften Menschen so grausam sein zu Mitmenschen? Er dachte erschüttert:„Deinem eigenen Kinde könnte es so ergehen.— Dein eigener Sohn könnte in eine solche Lage kommen...“ Er schritt schließlich schweren Herzen davon. Der Richter hatte stärker zu sein als der Mensch. Erika von Sporr hatte dem Untersuchungsrichter Dr. Windhopp ihr Abenteuer berichtet. Wahrheitsgemäß vom Anfang bis zum Ende. „Sie sind ein sehr tapferes Menschenkind, Fräulein von Sporr!“ sagte Dr. Windhopp, als sie geendet, mit ehrlicher Bewunderung.„Tapfer und klug. Ihre beobachtungen würden einem Kriminalisten zur Ehre gereichen.“ Erika von Sporr lächelte.„Fast glaube ich, ich war doch sehr leichtsinnig. Herr Doktor, mehr leichtsinnig als klug. Es hätte auch anders ausgehen können!“ „Das, was Sie jetzt Leichtsinn nennen, ist in den meisten Fällen die Grundlage der Tapferkeit. Es ist zum mindesten ein lobenswerter Leichtsinn. Ohne ihn gäbe es keinen Wagemut und fast keine Helden.“ Der Schalk, ein Erbstück des Vaters, hatte schon wieder die Oberhand bei Erika von Sporr.„Hoffentlich habe ich mich keiner Beamtenbeleidigung schuldig gemacht, als ich den Herrn Obersekretär für den Herrn Reichsgerichtspräsidenten hielt.“ „Ihnen ist alles im voraus vergeben und vergessen, Fräulein von Sporr. Ihr kühnes Reiterstückchen hat uns nun ein großes Stück weitergebracht, obwohl, wie ich gestehen muß, die Sache augenblicklich fast noch rätselhafter aussieht als vorher. Aber ich bin sicher, daß Ihre Entdeckung schließlich, zur Lösung des ganzen Rätsels führen wird.“ „Dann hätte ich mir also ein gewisses Verdienst erworben?“ lächelte Erika von Sporr. „Ein sehr großes sogar.“ Dafür stände mir doch eigentlich eine Belohnung zu err Doktor, ohne etwas Unbescheidenes zu verlangen. Darf ich wohl gleich um einen Vorschuß bitten?“ Dr. Windhopp ahnte, was nun kommen würde. „Aienn ich ihn zu bewilligen in der Lage bin, ist es bereits bewilligt.“ „Ich möchte Wolf von Wasow sprechen, Herr Doktor.“ „Glauben Sie, daß Herrn von Wasows Selbstbezichtigung auf Wahrheit beruht, Fräulein von Sporr?“ fragte Dr. Windhopp an Stelle einer Antwort.„Oder, daß er eine Tat in der Aufregung begehen könnte?“ Erika von Sporr errötete leicht.„Nach den Tatsachen glaube ich es nicht. Und nach meinem Gefühl noch weniger. Aber darin bin ich— Partei.. „Sie lieben Herrn von Wasow?“ „Ja, über alles.“ Dr. Windhopp nickte.„Ich wußte es bereits. Wenn nun aber Herr von Wasow wirklich schuldig an dem Tode des...“ Erika von Sporr hob die kleine, schmutzige Hand. „Ich weiß, was Sie sagen wollen, Herr Doktor. Das würde an meiner Liebe nichts ändern. Und wenn das Schicksal es wollte— ich würde es tragen und auf ihn warten. Dann erst recht!“ Dr. Windhopp erhob sich und bot dem jungen Mädchen die Rechte. Sie sind nicht nur ein tapferes und kluges Menschenkind, Sie sind ein ganzer Ker!! Verzeihen Sie.n Ausdruck— aber er kommt mir aus der Seele!“ Erika von Sporr schlug nicht ein. Sie spreizte ihre schmutzigen, blutbefleckten Hände in komischer Abwehr. „Diese Hände wollen Sie berühren, Herr Dokort? Nein, das kann ich nicht verantworten.“ „Ich wüßte jemanden, der sie mit Küssen bedecken würde, wenn er sie so sähe“, lächelte der Richter. Erika von Sporr blickte ihn mit einem rührenden Ausdruck an. So viel Kindlichkeit lag darin, daß der Richter sich über diese Mischung von Entschlossenheit, Reife und mädchenhafter Scheu im stillen wunderte. „Wolf...?“ fragte sie gespannt und tastend. Dr. Windhopp nickte. „Wann darf ich ihn sehen, Herr Doktor?“ „Morgen oder übermorgen, Fräulein von Sporr. Ich werde Ihnen Nachricht geben.“ Sie lächelte selig. Hob bittend die schwarzen Hände. „Lassen Sie mich nicht zu lange zappeln, Herr Doktor, sonst sterbe ich vor Ungeduld.“ Dr. Windhopp ergriff rasch ihre Rechte, schütteste sie mit Herzlichkeit und lachte:„Haben Sie keine Sorge, Fräulein von Sporr— Sie bekommen Ihren Vorschuß so schnell wie möglich. Sie haben ihn sich redlich verdient. Außerdem zähle ich Sie von nun an — wie kamen sie in das Turmzimmer? Wer hatte das Zimmer benützt? Wolf— der Rittmeister— Jörg— oder ein Fremder? Was hatte die Frau des Chauffeurs mit dem Turmschlüssel zu tun, und warum warf sie ihn heimlich weg, auch noch ausgerechnet vor dem Turme? Was hatten die Frau und ihr Mann zu verbergen? Das würde sich wohl zunächst klären. Die Frau war inzwischen verhaftet worden. Binnen kurzer zu meiner treuen Helferin!" „Ach, ich möchte ja so gerne Wolf helfen...!“ Dr. Windhopp drückte ihr noch einmal die Hand. „Etwas anderes möchte ich ja eigentlich auch nicht", entgegnete er warm. Der Untersuchungsrichter Dr. Oskar Windhopp schritt durch den kleinen Stadtpark dem Gerichtsgebäude zu. Er sah die blauen und weißen und lila Fliederdolden am Wegrande, die leuchtenden Schneebälle des Viburnum Quulus, die Ketten des Goldregens und die scharlachroten Blüten der noch blattlosen japanischen Quittensträucher kaum, obwohl sie sonst sein ganzes Entzücken bildeten. Die Ereignisse dieser letzten ver Tage fesselten sein ganzes Denken und Tun. Erst drei Tage waren seit dem Vorfall auf Schloß Oberrieden vergangen— heute war der vierte — und in welche Tiefen der menschlichen Seele, in welche Irrungen und Wirren des menschlichen Herzens hatte er geblickt! Liebe und Haß und wieviel andere Nöte des Herzens hatte er gesehen und verspürt! Welche Fülle von Schicksalen in dreimal vierundzwanzig Stunden! Und wie würde sich alles klären, welches Ende würde kommen? Noch stand keine Lösung in Sicht. Immer tauchten neue Umstände auf, die Verwirrung statt Klarheit brachten. Nun dieser geheime Gang! War er nicht fast eine Entgleisung für den Baron Wolf? Wen aber mochte er decken? Oder war Wolf von Wasow nur das Opfer einer Selbsttäuschung geworden, glaubte er jemanden decken, sich für jemanden anders opfern zu müssen— und dieser iemand war gar nicht der Täter?— Oder stimmte sein Geständnis doch? Oder erschoß er den Rittmeister, seinen Stiefvater, im Streit, in einer Erregung, die ihn seiner Sinne beraubt hatte? Es gab eine endlose Kette dieser:„Oder— oder—' Wenn die Baronesse Christa recht hatte damit, daß ihr Bruder die Bibliothek noch nicht wieder betreten haben konnte, als die beiden Schüsse gefallen waren, schied Wolf von Wasow aus. Wer war dann der Mörder? Warum aber hatte, nach Erika von Sporrs Bericht heute morgen, Wolf zu ihr gesagt:„Es darf nicht sein! Alles ist aus...?“ Rätsel über Rätsel! Der Gang unterm Schloß, die geheimen Türen— standen sie überhaupt im Zusammenhang mit der Tat? Auch hier nur Unklarheiten, neue Rätsel: die Zigaretten des Barons Wolf— die Zigarren des Rittmeisters— Bücher aus der Bibliothek des Schlosses Frist würde Herr von Recks mit Babendiek sprechen. Diese Unterredung, die Entdeckung des Turmzimmers und die Verhaftung seiner Frau würden den Chauffeur wahrscheinlich zm Sprechen bringen. Aber löste sich damit auch das Rätsel dieser Nacht? Löste es sich so, wie er es sich im tiefsten Innern für so manchen wünschte — oder brachte die Lösung neues Leid? Vor dem Gerichtsgebäude hielt ein eleganter, gelber Jagdwagen mit zwei feurigen Rappen. Im Hofe wartete bereits der Gutsbesitzer von Recks. Dr. Windhopp geleitete ihn zum Untersuchungsgefängnis und kehrte dann in sein Amtszimmer zurück. Auf dem Schreibtisch lag die Niederschrift eines Telefongesprächs, das während seiner Abwesenheit in der Mittagspause durch einen Aufsichtsbeamten geführt worden war. Dr. Windhopp las:„13.50 Uhr. Meldung von Kommissar Heil aus Oberrieden. Der Freiherr Jörg von Wasow ist seit vormittags, etwa 11 Uhr, verschwunden.“ Während er das Blatt zur Seite legte, dachte er: Alles scheint sich verschworen zu haben, einzig zu dem Zweck, diese Geschichte noch mehr zu verwirren. Nun können wir noch diesen Jörg suchen! Oder— stand das Verschwinden des Barons Jörg vielleicht im Zusammenhang mit der Auffindung der Turmstube und des geheimen Ganges? Schon wieder dieses„oder“! Es war zum Verzweifeln! Dieser Jörg gehörte auch zu denen. von denen man nicht wußte, wo sie zur Zeit der Tat gesteckt hatten, Jörg, Vabendiek und der Diener Fuchs. Ihre Angaben ließen sich nicht nachprüfen. Dr. Windhopp rief in Oberrieden an. Von dem Baron hatte er inzwischen noch keine Spur gesunden. Es klopfte. Von Recks kom zurück. Dr. Windhopp blickte ihm gespannt entgegen.„Nun, hatten Sie Erfolg. Herr von Recks?“ Der Gutsbesitzer nickte„Babendiek wird aussagen, Herr Doktor. Er ist mit dem Wärter bereits draußen.“ Dr. Windhopp ging zur Tür.„Kommen Sie herein, Babendiek.“ Der Chauffeur trat ins Zimmer und blickte verlegen und ängstlich auf Herrn von Recks. Dr. Windhopp wies auf die Stühle, zog den einen näher zu seinem Schreibtisch heran.„Bitte, nehmen Sie Platz, Herr von Recks. Und Sie, Babendiek, setzen sich hierher— so— und erzählen Sie mir nun einmal alles wahrheitsgetreu, was Sie wissen. Herr von Recks wird Ihnen ja wohl gesagt haben, daß Sie Ihre Lage nur verbessern, wenn Sie alles sagen.“ (Fortsetzung folgt.) AMRHEIN Tln Wn .7 Köln, den 28. Mai 1934 Bas gibts Neues) Am Sonntagnachmittag entstand auf der Dürener Straße ein Kaminbrand, den die Feuerwehr nach kurzer Zeit löschen konnte. In der Nacht zum Sonntag wurde auf der Hohestraße ein Einbruchsdiebstahl versucht. Die Einbrecher zertrümerten mit einem Pflasterstein das Schaufenster eines Kleidergeschäfts. Es gelang ihnen aber nicht, Beute zu machen, weil sie gestört worden sind und ihr Heil in der Flucht suchen mußten. In einer Gartensiedlung in Nippes erbrachen Diebe in der Nacht zum Sonntag mehrere Lauben. Gartengeräte und andere Utensilien nahmen sie mit und sind unerkannt entkommen. Die einzelnen Laubenbesitzer merkten die Diebstähle erst im Laufe des Sonntagsnachmittags, so daß die Meldung bei der Kriminalpolizei verspätet einlief. Oberlandesgerichtsrat Dr. Kurt Wolff in Köln ist unter Belassung der bisherigen Amtsbezeichnung und des Diensteinkommens der bisherigen Stelle als Landgerichtsrat an das Landgericht Köln versetzt worden. Ehrentag des Arbeitsdienstes in Köln Im grauen Arbeitskleide in Reih’ und Glied— Ein glänzender Aufmarsch 4 8 I. 2 „Abschied vom Mai“ Das Frühlingsfest der rheinischen Schriftsteller Zu einer rheinischen Tagung in Köln gehört nun einmal ein ebenso rheinischer Abend. Auch der Gau Mittelrhein im Reichsverband der Deutschen Schriftsteller, der seine Mitglieder am vergangenen Samstag zu einer Tagung nach Köln einberufen hatte, machte von dieser löblichen Regel keine Ausnahme und veranstalte, auf der Rheinterrasse in Rodenkirchen unter dem Motto„Abschied vom Mai“ ein Frühlingsfest der rheinischen Schriftsteller. Es klingt paradox, entspricht aber vollkommmen den Tatsachen, daß man sich von diesem Mai des Jahres 1934 recht gern, vom Mai=Abschiedsfest der rheinischen Schriftsteller draußen in Rodenkirchen aber sehr ungern verabschiedet hat; denn die vorhandene Innentemperatur kompensierte wieder einmal die fehlende äußere, so daß beide Temperaturen im Laufe des Abends in ein nahezu umgekehrtes Verhältnis zusinander gerieten. Doch vor der allgemeinen rheinischen Fidelitas, zu deutsch: rheinischer Frohsinn gab es noch einige ernste und besinnliche Augenbricke, als Kurator Dr. Peter Winkelnkemper eine flammende Bekenntnisrede hielt, nachdem Hans Richter, der stellvertretende Vorsitzende des Reichsverbandes. Kollegen und Gäste begrüßt, und Otto Brues mitgeteilt hatte, daß das finanzielle Ergebnis des Abends einem noch jungen, unbekannten rheinischen Dichter zugute kommen und die Drucklegung eines seiner Werke ermöglichen solle Zum Leitgedanken seiner Ansprache machte Dr. Winkelnkemper die Worte aus der großen Kulturrede Adolf Hitlers: nach der politischen Eroberung müsse nunmehr die kulturelle Eroberung beginnen. Nachdem der Nationalsozialismus, so führte Dr. Winkelnkemper aus, Deutschland aus jahrhundertelanger geistiger Bevormundung durch fremde Kultucen befreit habe, sei es nunmehr besonders die Aufgabe des deutschen Schrifttums, in die neugeschaffene, von frem den Einflüssen gereinigte Atmosphäre vorzustoßen, im Volk den Glauben an eine eigengewachsene deutsche Kultur zu wecken und wachzuerhalten, sodann neue Kulturwerke zu schaffen Aufgaben, wie die dichterische Verherrlichung der nationalen Revolution und des Weltkrieges seien immer noch nicht gelöst. Nach dem Gesang des Deutsch'and= und des HorstWessell=Liedes war der ernste Teil des Abends beendet, und Harry Blum, der Jazzkönig der Rheinterrasse, ließ zur Ankurbelung rheinischer Stimmnung zunächst einmal einige Schlager vom Stapel. Recht bald war auch in Gerhard Ebeler der richtige Conferencier gefunden. der seines Amtes so vorzüglich waltete, daß ihm immer noch die Ansagerlaufbahn offen steht, wenn seine poetische Ader einmal versiegen sollte. Daß er zunächst seinen lieben Freund und Kollegen Willi Ostermann ansagte, spricht für den Korpsgeist unter den Kölner Mundarldichtern. Ostermann hat wieder zwei neue Lieder: ein vaterländisches Marschlied und ein Marschlied der Rheinländer gedichtet, deren Refrains sofort mitgesungen und— auf ein Haar— auch mitgeschunkelt wurden Großen Applaus lösten drei von Käthe Herwig mit vollendeter Gesangskunst vorgetragene Operettenlieder aus. Auch Friedrich Eugen Engels ein aufgehender Tenor Stern, ersang sich mit einigen bekannten Liedern viel Beifall. Die Muse der heiteren Vortragskunst ließ sich durch Curt Baumgarten vom Reichssender Köln und Wather Korth vom Kölner Schauspielhaus vertreten. Auch sechs fröhliche Sänger traten mit einigen ebenso fröhlichen Schlagern auf den Plan. Endlich entsandte auch noch der Kaiserhof einige sei ner besten Kräfte in Gestalt der vier Ziganis und der rheinischen Humoristin Claire Schlichting. Die allen Soldalen gedachten Schlageters Der 11. Todestag des deutschen Freiheitshelden Albert Leo Schlageter war für Köln insofern von besonderer Bedeutung, als an diesem Tage die Schlageter=Säule vor dem Hahnentor geweiht werden konnte. Ueber diese Feier hinaus aber ließen es sich die alten Soldaten nicht nehmen, den großen Kämpfer auch noch besonders zu ehren. Am Samstagabend fanden sich dann im Berliner Hof die Mitglieder der Traditions=Kameradschaft zusammen mit den Angehörigen des Kölner Kreis=Kriegervervandes ein, um Albert Leo Schlageters zu gedenken. Der Führer der Kameradschaft, Rode, hieß einleitend die zahlreich erschienenen alten Soldaten herzlich willkommen. Schlageter habe aus wahrer Liebe zu seinem und aller Deutschen Vaterland sein junges Leben geopfert; elende Verräter hätten ihn preisgegeben. Kameradschaftsführer Rode forderte dann die alten Soldaten auf, stets in Treue Schlageters zu gedenken. Die Fahnen senkten sich, das Lied rom guten Kameraden erklang. 49644 Prächtiges Gesamtbild von dem Vorbeimarsch am Opernhaus. Gauarbeitsführer Dr. Decker, der Stellvertreter des Reichsarbeitsführers. Am Sonntagvormittag marschierten die Volksgenossen vom Arbeitsdienst in Köln. Aus 60 Lagern strömten sie heran, auf dem Schienen= und Wasserwege. Sammelpunkt war der große Platz hinter dem Weiher an der Aachener Straße. Ein lebhaftes Treiben entwickelte sich dort zwischen 8 und 11 Uhr. Mit Trommelschlag und Pfeifenklang, mit regelrechter Marschmusik auch, rückten die Abteilungen ein, um sich von hieraus zum Vorbeimarsch am Stellvertreter des verhinderten Reichsarbeitsführers, Gauarbeitsführer Dr. Decker, zu formieren. Von fliegenden Händlern mit allerlei Erfrischungen vom Eis bis zur Kokosnuß reich umschwärmt, hielten die Werksoldaten Rast. Kameraden begrüßten sich. Aber auch aus dem Publikum heraus suchte und nahm man Fühlung mit den Gästen. Ist es doch soviel interessanter, einmal aus dem Munde eines Werksoldaten selber etwas vom Leben und Treiben, von Dienst und Pflicht im Arbeitslager zu hören, als nur davon zu lesen. Ein Aufmarsch wie der vom Sonntag trägt seine besondere Werbekraft für solches neue deutsche ollen in sich. Am Opernhaus, Front Aachener Straße, war eine Tribüne errichtet. Mit schönem Flaggenschmuck im Hintergrunde. Die Spitzen der Behörden, Amtswalter aller Grade und Aufgaben, waren zur Stelle. Sie wollten Zeugen sein des Vorbeimarsches der grauen Arbeitsbataillone vor dem Stellvertreter ihres Führers, Dr. Decker. und seinem Stabe. Ihn schauen zu können, war vom Publikum, das zu Zehntausenden an den Marschstraßen Spalier bildete, nur wenigen Hunderten beschieden. Die aber wichen und wankten nicht. Der Arbeitsdienst von heute erfreut sich wachsender Volkstümlichkeit. Wenn man am Sonntag hineinhorchte in die allenthalben dem Tagesereignisse gewidmeten Unterhaltungen, konnte man's mit Befriedigung erspüren. So nahm es nicht wunder, daß auch vom Kölner Publikum den marschierenden Werksoldaten ein fühlbar herzlich=freundlicher Empfang bereitet wurde. Alles wettergebräunte Gestalten mit blitzenden Augen, mit gestrafften Gliedern, gesund, kräftig, ganz bei der Sache und echt soldatisch in der Haltung, als sie, festen Tritt gefaßt, ihren Führern im Vorbeimarsch Ehre erwiesen. Und mancher Tambourmajor schwenkte mit seinem Zug gegenüber dem Führerstab zur Aufstellung dort in den Straßenrand ein, daß es eine Lust war für alte Soldatenherzen. Das Publikum übte da am Opernhaus überhaupt Marschkritik: besonderer Schneid wurde mit Händeklatschen begrüßt. Eine Stunde lang zogen die mehr als zehntausend Mann, unter Vorantritt ihrer mit Eifer und Freude begrüßten Fahnen und ihrer glänzend geschulten Musikzüge, am Vertreter des Reichsführers vorüber. Am Schlusse kam eine Ehrenkompanie, so könnte man's wohl nennen, mitgeschultertem bzw. für den Paradeschritt ausgenommenen Spaten, dem Symbol der Ehrlichkeit deutschen Friedenswillens, deutschen Aufbauwillens, der im Arbeitsdienste der Jugend sich so prächtig bekundet. Am Kaiser=Friedrich=Ufer setzten sich pünktlich um 13.15 Uhr neun Rheindampfer in Bewegung, um die Arbeits= und Werksoldaten zu einer zweiten großen Kundgebung nach Düsseldorf zu entführen. Die das Ufer dicht säumende Menge entließ sie mit herzlichen Zurufen und eifrigem Tücherschwenken.— e Am Nachmittag trafen dann die niederrheinischen Arbeitsdienstfreiwilligen(Gau 21) auf den Oberkasseler Rheinwiesen ein. Arbeitsgauführer Blank begrüßte die Erschienenen und betonte, es liege im Wesen des Arbeitsdienstes, daß der Arbeitsdienst bisher nicht an die Oeffentlichkeit trat, und es sei die Aufgabe gewesen, den Arbeitsdienst in seiner wirklichen Gestalt zu zeigen. Der Arbeitsdienst stelle den letzten Ausdruck nationalsozialistischen Denkens dar. Darauf nahm Reichsarbeitsführer Hierl die Weihe von 50 Arbeitsdienstfahnen vor. Staatsrat Gauleiter Florian überbrachte als Vertreter des Führers aufrichtige Grüße und Wünsche und erklärte u.., Revolutionen sind Umwälzungen und nur dann berechtigt, sich so zu nennen, wenn sie mit neuem beginnen und Neues herausstellen. Höhepunkt des St. Mechtern=Jubiläums Gestern feierliches Pontifikalamt— Tage der Freude und Erhebung AGC Weihbischof Dr. Stockums verläßt nach dem Pontisikal= amt die Mechternkirche. nimmt einen erhebenden Verlauf. Wie am Pfingstsonntage für die Frauen und Mädchen, so war Donnerstag, den 24. Mai, als am Jahrestage der Konsekration. abends die feierliche Jubiläumsandacht besonders für die Männerwelt. Die mit ihr verbundene Predigt war ein zündender Appell an deren opfermutige Treue zu Christus dem König; ihr folgte eine feierliche Huldigung der männlichen Jugend an die Maienkönigin. Einen Höhepunkt der Festzeit brachte der gestrige Dreifaltigkeitssonntag mit dem feierlichen Pontifikalamte, das Se. Eminenz der hochwürdige Herr Weihbischof Dr. Stockums unter großer Assistenz zelebrierte. Wir sahen neben der Pfarrgeistlichkeit von St. Mechtern u. a. drei weitere Pfarrer von Ehrenfeld, darunter den Dechanten von Köln=West, die beiden Pfarrer von Bickendorf, den Pfarrer von St. Magdalenen(Melaten), Prälaten Msgr. Mühe (Köln), Professor Kehlenbach, Rel.=Lehrer Studien=Assessor Robens usw. So war es ein stattliches Geleite, das mit Kreuz und Fahnen, Chorknaben und „weißen“ Kindern unter dem Vollgeläute der Glocken und dem brausenden Jubel der Orgek den hochwürdigen Herrn am Kirchenportal empfing. Dem Amt war die vom Organisten und Chordirigenten von St. Mechtern. Dr. Eschmann, der auch die Aufführung leitete, als Volkshochamt herausgegebene vatikanische Missa X zugrundegelegt, in welcher die wechselnden Teile, wie Introitus, Graduale usw. polyphon vom Kirchenchor allein, die feststehenden Teile, wie Gloria, Credo usw. dagegen choraliter vom Kirchenchor und Volk gesungen werden. Dr. Eschmann dürfte mit dieser Messe ein bahnbrechendes Werk geschaffen haben. dem auch der Herr Weihbischof in seiner in den Pontifikalgewändern von der Kanzel aus an die Festgemeinde gerichteten Ansprache höchstes Lob zollte. Dieses Lob erstreckte sich ebenso auf den Vortrag des Werkes durch Chor und Volk von St. Mechtern und stellte damit deren Schulung durch Dr. Eschmann und ihrer igenen Mitwirkung ein glänzendes Zeugnis aus. Wenn auch anfangs hier und da Bedenken laut wurden, als ob ein solches Zusammenwirken von Chor und Volk zu Stilwidrigkeiten führen müsse, so tat, wie der Erfolg lehrt, der Komponist recht daran, sich nicht beirren zu lassen; er konnte sich dabei auf mustergültige Vorbildung berufen, so auf Senfl(Zeitgenosse (Palestrinas) für ein Tedeum und auf Viadana für Messen. So wird das Pontifikalamt dem Pfarrjubiläum dauernden Glanz verleihen. Auch die nachmittags gehaltene Volkskomplet, gleichfalls von Dr. Eschmann, verfolgt die gleichen künstlerischen Grundlinien, doch ist hier nur die Litanei polnphon gestaltet, die Psalmen usw. einstimmig, der Vortrag erfolgte auch bei ihr abwechselnd durch Chor und Volk. Eine besondere Jubiläumsgabe hat Dr Eschmann noch für St. Mechtern geschaffen in dem Pfarr=Patronatslied„Elorreiche Kriegerschar", das freudige Aufnahme fand Die fünf Ehrenfelder Pfarreien werden ihre sakramentalen Pfarrprozessionen alle aunmehr am Fronleichnamsfest, aber jede gesondert für sich. halten. Und so wird auch die theophorische Pfareprozession von St. Mechtern dazu beitragen, die Jubiläumsfestfreude zu erhöhen. Die Jubiläumsfeier endet noch nicht mit der gestrigen Feier. die wieder um 21 Uhr mit Beleuchtung der Kirche schloß. sondern erst mit dem kommenden Sonntag. dem 3. Juni. Auf die am 28., 29., 30. Mai in St. Mechtern stattfindenden Vorträge von P. Vorspel S. I. sei nochmals nachdrücklich hingewiesen. Schluß des redaktionellen Teils Telephon-Anlagen Lichtsignal-Anlagen H. Fuld& Co. Telephon- und Telegraphenwerke Aktiengesellschaft Köln, Hochhaus, Teleion: 533 01 Bugatti und Alfa Romeo in Front Internationales Avusrennen 1934 Veyron auf Bugakti Sieger der kleinen Klasse— Moll holt in der schweren Klasse einen weiteren französischen Sieg Hans Stuck lange Zeit in Führung— Momberger auf=Wagen Dritter hinter Varzi— Mercedes=Benz nicht am Start 200000 Zuschauer Das 9. Berliner Internationale Avus=Rennen wird in der Geschichte des deutschen Automobilismus einmal eine ganz besondere Rolle spielen. Nachdem sich die deutschen Automobilfabriken einige Jahre im internationalen Rennsport zurückgehalten hatten. kamen sie in diesem Jahre zum ersten Male wieder mit Neukonstruktionen heraus. Seit Tagen war das Rennen Gesprächsstoff der Reichshauptstadt und um die Mittagsstunden des Sonntags waren die Zufahrtsstraßen zur Avus schwarz mit Gefährten und stimmungsfrohen Menschenmassen besetzt. Die Tribünen an den verschiedenen Stellen der Bahn waren bald ausverkauft und längs der 19 635 Kilometer langen Rennstrecke stand auf den billigeren Plätzen Kopf an Kopf eine nicht zu überschätzende Menschenmenge. Es dürften etwa 200 000 Menschen dem Rennen zugesehen haben. Nicht nur Berliner Laute hörte man, aus ganz Deutschland, ja aus dem weiten Ausland waren sportbegeisterte Automobilisten gekommen, die sich dieses große Ereignis nicht entgehen lassen wollten. Die Oberste Nationale Sportbehörde hatte alle erdenklichen Sicherheitsmaßnahmen für das Rennen getroffen. So waren zum Schutze der Zuschauer drei Zäune längs um die Bahn gezogen und etwa 15000 SA=Männer und Mitglieder des RSKK waren zum Ordnungs= und Absperrdienst eingesetzt. 500 Aerzte und Sanitäter waren über die Strecke zu ersten Hilfeleistung bei etwa vorkommenden Unglücksfällen verteilt. Wie groß das Interesse an diesem Rennen war, geht daraus hervor, daß die deutschen Sender den Stand des Rennens jeweils in französischer, englischer und italienischer Sprache durchgaben und verschiedene ausländische Radiogesellschaften die Sendung übernommen hatten. * Vor dem auf 2 Uhr angesetzten Startbeginn fand am Startplatz in Gegenwart sämtlicher Fahrtteilnehmer eine Flaggenparade statt. Nacheinander gingen die Fahnen der sieben beteiligten Nationen an den Masten hoch. Das Deutschland=Lied und das HorstWessel=Lied beschlossen die eindrucksvolle Feier. Dann stellten sich 16 Wagen mit Fahrern aus Deutschland, Frankreich, Italien und der Tschechoslowakei zum Rennen der Klasse bis 1500 cem und Rennen über 10 Runden— 196 561 km am Startplatz auf. Das Wetter war dem Rennen nicht sehr günstig. Der wolkenverhangene Himmel verhieß nichts Gutes. Zwar blieb es vorläufig noch trocken und die kleine Klasse konnte sogar ohne Regennässe ihr Rennen absolvieren. Dann aber setzte ein fürchterliches Unwetter ein. * Der Veranstaltung wohnten als Ehrengäste zahlreiche Vertreter der Reichsregierung, der Staats= und Kommunalbehörden, hohe Führer der SA und SS und viele Vertreter des Diplomatischen Korps bei. Wieder der Franzose Veyron! Die Zoller=Wagen blieben auf der Strecke Punkt 2 Uhr senkte sich die Startflagge zum Rennen der„Kleinen", die mit lautem Motorengedröhn absausten. Der Vorjahrssieger Veyron (Paris) eroberte sich mit seinem Bugatti bereits im ersten Teil der Anfangsrunde einen kleinen Vorsprung. Hinter ihm sah man zwei weitere Bugattifahrer: Günther Burggaller(Berlin) und der Prager Soyka, die zwei ältere Modelle der Mollsheimer Werke fuhren. Noch vor Ablauf der ersten Runde hatte das mit gewisser Spannung erwartete Zoller=Team den ersten Ausfall zu verzeichnen. Gerhard Macher gab auf und der Italiener G. Sandri mußte seinen Maserati wegen eines Differenzialbruches anhalten. Obwohl das Rennen stehend gestartet worden war, wurde die erste Runde schon mit 174,9 Kilometerstunden gefahren. Hinter Veyron, Burggaller und Soyka sah man Kohlrausch(Eisenach) auf Mé und den italienischen Grafen L. Castelbarco auf Maserati. Von der zweiten bis zur sechsten Runde änderte sich nichts am Stand des Rennens— nur zog sich das Feld weiter auseinander. Der Münchener von Delius auf Zoller mußte in der sechsten Runde wegen eines undichten Zylinderkopfes aufgeben. Der Franzose Vagniez auf Maserati hatte ebenfalls Defekt und die Gebrüder Bäumer=Bünde auf Austin, sowie der Engländer Earl Howe auf Delage hielten auch an. Mit Wimmer, der aus unbekannten Gründen ausgab, schied auch der letzte Zoller=Wagen aus dem Rennen. Die Spitze zog ungefährdet dem Ziel zu. Pierre Veyron ging nach:04:36 Stunden mit einem Stundenmittel von 182,7 Stundenkilometer durchs Ziel. Er hatte damit nicht nur seinen Vorjahrssieg wiederholt, sondern auch eine weit bessere Fahrtleistung geschaffen. Zweiter wurde Günther Burggaller, der mit seinem Bugatti mit 181,08 Stundenkilometer den Italiener Graf Luigi Castelbarco (173,06) glatt auf dem dritten Platz hielt, nachdem der Prager Soyka noch ausgefallen war. Hans Simons auf Bugatti und Theodor Fork auf ME belegten die nächsten Plätze. Acht von 16 gestarteten Fahrzeugen kamen ans Ziel. Den Sonderpreis der Klasse bis 800 cem holte sich als einzig„Ueberlebender“ der Breslauer Brudes auf MG. Das Ergebnis war: Klasse bis 1500 ccm(10 Runden— 196 561 km): 1. Pierre Veyron=Frankreich(Bugatti):04:36 Std.(182,7 Kilometerstunden); 2. Ernst BurggallerDeutschland(Bugatti):05:09 Std.(181.08); 3. Graf Luigi Castelbarco=Italien(Maserati):08:04(173.06); 4. Hans Simons=Deutschland(Bugatti):12:16,1 (163.); 5. Theodor Fork=Deutschland(MG):12:16,4 (163.18); 6. Willy Briem=Deutschland(Amilcar) :13:46(159.88); 7. Willy Seibel=Deutschland(Bugatti):21:59,1(143.85); 8. Adolf Brudes=Deutschland (MG):22:12(143,48). Ersatzteillager halten. Moll hatte inzwischen die Spitze übernommen und raste mit erhöhter Geschwindigkeit dem Ziel entgegen. Aber der Franzose war doch nicht so schnell wie die Deutschen. Stuck hatte in der zehnten Runde 210,3 Kilometerstunden erreicht, wurde aber noch von Momberger übertroffen, der in der neunten Runde mit 225.843 Kilometerstunden die schnellste Runde des Tages gefahren hatte. Moll war nicht meyr zu schlagen, wenngleich er auf der nun abgetrockneten Bahn langsamer wurde. Varzi behauptete seine zweite Position vor Momberger, während Stuck in der 12. Runde die Weiterfahrt einstellte, da der Schaden nicht so schnell zu beheben war. Mombergers Leistung muß sehr hoch eingeschätzt werden. Mancher mag davon enttäuscht sein, daß dieses Rennen von keinem deutschen Wagen und Fahrer gewonnen wurde, man darf aber nicht verkennen, daß es auf der ganzen Welt kaum einen Rennwagen gab, der gleich das erste Rennen siegreich beendete. Es fehlt noch die Praxis, die eben nur die Rennbahn und der Kampf selbst beingen können. Wir haben durch Momberger jedenfalls die schnellste Runde erzielt und einen hervorragenden dritten Platz belegt. Mit dem Abschneiden der neuen=Wagen können wir vollauf zufrieden sein. Sie haben den Beweis ihrer Erstklassigkeit erbracht und halten mit jeder ausländischen Konkurrenz mit. Weitere Rennerfahrungen werden die kleinen Mängel an der Konstruktion beheben und vielmehr wird es schon am kommenden Sonntag auf dem Nürburgring weit besser gehen. Bemerkenswert ist, daß die Zeit des Vorjahres nicht erreicht wurde. Das Wetter spielte auf der Jagd nach einer neuen Rekordfahrt einen bösen Streich. In den Regenrunden war das Tempo stark gedrückt. Von 11 gestarteten Fahrern erreichten sechs das Ziel. Klasse über 1500 ccm, 15 Runden— 294 426 km: 1. Moll=Frankreich(Alfa Romeo):26:03(205,3 Kilometerstunden); 2. Achille Varzi=Italien(Alfa Romeo):27:30(201.); 3. August Momberger= Im Stade Rolland Garros von Cramm und Cilly Außem siegen Bei den internationalen Französischen Tennismeisterschaften in Paris siegte Gottfried von Cramm über den Schweizer Ellmer sicher:1,:2,:8,:1. Der Deutsche ließ sich nie aus der Ruhe bringen und gewann den vierten Satz, wie er wollte. Cilly Außem hatte einen sehr schweren Kampf gegen die Polin Jadwiga Jedrczejowska zu bestehen. Den ersten Satz mußte die Kölnerin, die nur an der Grundlinie blieb:6 abgeben. Im zweiten Satz ging Frl. Außem mehr ans Retz und gewann auch diesen Gang:3. Im dritten Satz schien Frl. Außem schon verloren, als die Polin bereits:1 führte. Doch die Rheinländerin kämpfte unentmutigt weiter, machte Punkte auf Punkte und siegte noch:6, also insgesamt:6,:3,:6. Frl. Horn war außer Form und unterlag:6,:7 der französischen Meisterin Mathien. Frl. Valerio schlug B. Ruthall:6,:4. Deutschland(Auto=Union):27:48.6(201.); 4. Earl Howe=England(Maserati):35:17,3(185.34); 5. Tazio Nuvolari=Italien(Maserati):39:09,5(178.17); 6. Paul Pietsch=Deutschland(Alfa, Romeo):44:29,4 (169.05). Sonderzug zum Nürburgring 60 Prozent Fahrpreisermäßigung Am Sonntag, 3. Juni. läßt die Reichsbahndirektion zum Nürburg=Rennen einen Sonderzug 2. u. 3. Klasse von Köln nach Adenau verkehren. Der Zug fährt ab Köln=Hbf..53 Uhr, Köln=Süd.02, Bonn.33 Uhr, und erreicht um.01 Uhr Adenau. Die Rückfahrt ab Adenau erfolgt 17.52 Uhr, die Ankunft in Köln=Hbf. 19.57 Uhr. Die Fahrkarten müssen am 1. oder 2. Juni gelöst werden und haben nur für den Sonderzug Gültigkeit. Die Fahrt Adenau und zurück kostet 3. Klasse 3,20 Mark. Bemerkt wird noch, daß die fahrplanmäßigen Züge 1294 und 1295 Düsseldorf— Kreuzberg und zurück am 3. Juni bis und ab Adenau wie folgt durchgeführt werden:.44 Uhr ab Düsseldorf,.40 Uhr in Köln=Süd,.36 Uhr in Kreuzberg und 10.08 Uhr in Adenau. 19.06 Uhr ab Adenau, 19.30 Uhr an Kreuzberg, 21.22 an Köln=Süd und 22.19 Uhr an Düsseldorf. Die deutsche Handballmeisterschaft SD Fürth und Polizei Darmstadt im Endspiel der Männer, VfR Mannheim—Eimsbüttel bei den Frauen Wilde Jagd der„Schweren“ Deutschlands Favorik Hans Stuck gab auf Man hatte nach Beginn des Avus=Hauptrennens mit einer Sicherheit damit gerechnet, daß diese Konkurrenz der Wagen über 1500 Kubikzentimeter mit einem deutschen Siege enden würde. Hans Stuck führte fast bis über die Hälfte des Rennens mit teilweise sehr großem Vorsprung auf dem Rennwagen der Auto=Union das Feld an. Als er aber dann die Reisen wechseln mußte, war es mit seiner großen Fahrt vorbei. Er bekam den Wagen nicht mehr in Schwung und gab schließlich auf. Scuderia=Ferrari, der mit Chiron, Varzi und Moll auf Alfa=Romeo immer die zweite Position inne hatte, konnte durch den sehr gleichmäßig fahrenden Moll zum Sieg kommen, während Varzi den zweiten Platz belegte. Dritter wurde, nachdem auch Prinz zu Leiningen auf Auto=Union aufgegeben hatte, Momberger, der 18 Sekunden hinter Varzi einkam; er sicherte damit der Auto=Union den dritten Platz. Mercedes Benz war leider nicht am Start. Die Wagen waren trotz größter Bemühungen nicht rennfertig geworden, und die Meldung wurde zum großen Bedauern aller Zuschauer zurückgezogen. Die MercedesWagen hatten sich im Training sehr bewährt und Geschwindigkeiten bis zu 300 Kilom.=Std. erzielt. Am letzten Tage traten aber Schwierigkeiten in der Benzinförderpumpe auf, welche trotz größter Anstrengung nicht mehr behoben werden konnten. Es war dadurch nicht mehr möglich, die erforderliche Betriebssicherheit und die im Training erzielten Ergebnisse zu erreichen. Nicht ohne Einfluß blieb auf den Verlauf des Rennens eine böse Regen. und Hagelschauer, die kurz vor Beginn herunterprasselte. Sie überschwemmte förmlich die Bahn und die Fahrer mußten in den Kurven mit größter Vorsicht steuern. Die über die Gerade brausenden Wagen sprühten das Naß als eine riesige Tropfenwolke hinter sich her. Oergruppenführer Hühnlein senkte pünktlich um 4 Uhr die weiße Startflagge. Hans Stuck zog unwider stehlich in Front und trotz des Regens erreichte er einen Durchschnitt von 206 Kilom.=Std. in der ersten Runde. Seuderia=Ferrari folgte mit Chiron, Varzi und Moll, die dicht beieinander lagen. An fünfter Stelle sah man Nuvolari, dahinter Prinz zu Leiningen. Bis zur zehnten Runde hielt Stuck seine Position. Chiron wurde in der sechsten Runde von Moll überholt, der vorher schon Varzi hinter sich gelassen hatte. Das Rennen spitzte sich nun zu einem Zweikampf zwischen AutoUnio und Alfa=Romeo zu. Der Italiener Siena hatte bereits in der zweiten Runde das Rennen aufgesteckt. In der sechsten Runde mußte Prinz zu Leningen, den man schon auf dem fünften Platz gesehen hatte, wegen Kühlwasserverlust die Maschine anhalten, und kurz danach gab der Amerikaner Peter de Paolo auf Miller=Soezial aus unbekannten Gründen auf. Bald sah man auch Chiron nicht mehr, der wegen Desekt aus dem Rennen schied. Die Entscheidung Stuck und Momberger mußten Reisen wechseln und tanken. Stuck ging wieder mit guten Aussichten ins Rennen, als sein Wagen langsamer wurde; in der 11. Runde mußte Stuck wegen Kupplungsdefekt anhalten. Momberger mußte ebenfalls noch zweimal am Die Vorschlußrundenspiele der deutschen Handballmeisterschaft endeten mit einem großen Erfolg des Südens. Im Endspiel der Männer stehen sich die VpVg Fürth und Polizei Darmstadt gegenüber, während bei den Frauen VfR Mannheim und SV Eimsbüttel=Hamburg Finalisten sind. Die Titelträger des Vorjahres, SV Mannheim=Waldhof und SC Charlottenburg, waren bereits vorher ausgeschieden. In Fürth hatten sich 5000 Zuschauer eingefunden, die einen verdienten Sieg der SpVg gegen die einzige noch im Rennen befindliche Turnermannschaft, Askanischer TV Berlin, erlebten. Die Fürther Mannschaft war in Hochform und lag zur Pause schon mit :2 in Front. Nach der Pause wurde der Kampf mit besonders großer Erbitterung ausgetragen, aber die Fürther blieben stets tonangebend und hielten den einmal erzielten Trefferunterschied bis zum Schluß ganz glatt mit:5. Hirsch und Zacherl erzielten die meisten Tore. Bemerkenswert ist noch, daß viele Strafwürfe gegen die Turner gegeben wurden. Das Spiel Sportfreunde Leipzig gegen Polizei Darmstadt hatte fast 15000 Zuschauer angelockt. In der ersten Spielhälfte waren sich die beiden Mannschaften durchaus gleichwertig, aber nach der Pause drückten die Ordnungsleute mächtig auf das Tempo. Erst zwei Minuten vor Schluß fiel die Entscheidung zugunsten der Darmstädter, die einen Strafwurf verwandelten. Mit:4 Toren fiel der Sieg allerdings recht glücklich an die süddeutsche Mannschaft. Bei den Frauen verlor Fortuna Magdeburg gegen die angriffsfreudigere Elf von VfR Mannheim:2, nachdem der Kampf zur Pause noch:1 gestanden hatte. Eimsbüttel zeigte sich Hessen=Preußen Kassel en Belangen überlegen, was die norddeutschen Damen auch in dem Ergebnis von 11:0 klar ausdrückten. Kleiner Sportfilm... Chinas Fußballmannschaft siegte in Manila bei den Spielen des Fernen Ostens gegen Niederländisch=Indien mit:0, nachdem Niederländisch=Indien vorher gegen Japan:1 gewonnen hatte. Es wurde früher schon verschiedentlich berichtet, daß China über ausgezeichnete Fußballmannschaften verfügt. Bisher hat man die Chinesen, die regelmäßig Länderkämpfe gegen Japan und die Philippinen austragen, noch nicht im Kampf gegen europäische oder südamerikanische Mannschaften gesehen, aber vielleicht kommt auch die Zeit, wo China sich ebenfalls an der Fußball=Weltmeisterschaft beteiligt. Der Erfolg gegen die Kolonial=Holländer läßt ebenfalls erkennen, daß die Chinesen über ein achtbares Leistungsvermögen verfügen müssen. Der italienische Leichtathletik=Verband hat das internationale Wettkampfprogramm dieses Jahres das ganz auf die Vorarbeit für die Olympischen Spiele 1936 eingestellt ist, jetzt noch durch den Abschluß eines Länderkampfes gegen die Schweiz ergänzt. Die Begegnung wird am 17. Juni in Lausanne vor sich gehen. * Die Rugbyspiele der amerikanischen Universitätsmannschaften erreichen Zuschauerzahlen, wie diese sonst bei sportlichen Ereignissen nur im englischen Fußballsport erzielt werden. Die Rekordbesucherzahl ist 101 739 und wurde 1929 bei einem Spiel der Universitäten Notre Dame— Southern California erreicht. * Bei der Umrechnung amerikanischer Leistungen von Yards und Zoll oder Unzen in Meter und Zentimeter und Gramm ergeben sich häufig Differenzen wie kürzlich bei der Rekordleistung von Jack Torrance im Kugelstoßen. Ein Yards ist genau.91438 Meter, ein Fuß.30 479 Meter, ein Zoll.0254 Meter. 1 Unze ist.2834 954 Gramm. Schluß des redaktionellen Teiles Motorfahrzeuge- Fahrräder VictoriaFahrräder Weltmarke seit 50 Jahren Ballonräder, Transport und Hillsmotorräder mic Sach: und Ilo, sowie Zubehör vorrätig Vertreter: Fahrradhaus Oster Schaatenst. 1 für-Sachs-Motoren. Rep.-Werkst. im Hause Tel. 21 1266. Ersatz für Ford Carl Hoppe Hansaring 100. Unsere Leser kauten bei unsern Inserenten Enttäuschung im Lindenthaler Kessel Blauweiß=Siegel gewinnt knapp, aber verdient— Witt des Platzes verwiesen— 3000 Zuschauer #. 1„ gaf#rahten eine überragende mährend einer alänzenden Zeitspanne der Ehrenfelder Blauweiß=Siegel—Idar:1 Nun wäre also jener Sonntag, dem man nicht nur in Lindenthal, sondern überhaupt in Köln mit besonderer Spannung entgegensah, vorbei. Knapp aber verdient konnte Blauweiß seinen gefährlichen Rivalen aus dem Hunsrückgebiet schlagen und steht nun mit fast 100prozentiger Sicherheit als erster Verein, dem der Sprung in die so schwer zu erreichende Gauliga gelingt, fest. Und dennoch hätte es für die Lindenthaler leicht schief gehen können. Nicht etwa. weil sie vielleicht spielerisch dem Gegner nicht gewachsen gewesen wären, sondern weil kurz vor der Pause ein Umstand eintrat, der alle Hoffnungen der Platzherren zu zerschlagen drohte. Und das war der Platzverweis des vorzüglichen Stürmers Witt. Dieser Spieler vergaß sich im Kampfeifer, ließ sich zu einem groben Foul hinreißen und wurde natürlich verdienter Weise des Feldes verwiesen. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte das Spiel einen schönen und kampfreichen Verlauf genommen. Beide Mannschaften waren sich durchaus ebenbürtig, doch überraschte Idar durch eine technisch gute und sichere Ballführung. Zwar hatte kurz vor dem obenerwähnten Zwischenfall der schnelle und agile Rechtsaußen Nettesheim aus einem schier unmöglichen Winkel den Ball unhaltbar zum Führungstreffer unter die Latte geknallt, doch wurde dieses Tor bald illusorisch, als der Halblinke der Idarer einen Fehler Dracks zwei Minuten vor dem Wechsel zum Ausgleich ausnutzte. Natürlich entspann sich während der Pause eine lebhafte Diskussion ob Lindenthal es noch schaffen würde, und es waren nicht wenige, die den Gastgebern eine glatte Niederlage voraussagten. Als aber Opladen zum zweiten Gang auf den Plan rief und die ersten aufregenden Spielminuten vorbei waren, zeigte sich plötzlich eine große Wandlung. Die in der ersten Halbzeit so vorzüglichen Gäste, konnten trotz ihrer zahlenmäßigen Ueberlegenheit, elf gegen zehn, nicht etwa die Initiative ergreisen, sondern sahen sich von einem Gegner bedrängt, der mit einem unbeugsamen Willen, das Fehlen des elften Mannes durch einen selten gesehenen Spieleifer ausglich. Und als widerum Nettesheim eine Steilvorlage Plugs, der nach halbrechts gewandert war, wuchtig ins Tor verlängerte, gerieten die Idarer immer mehr aus dem Konzept. Dem auf steiler Höh und in leichter Luft gewöhnt zu spielenden„Idarschreck“ blieb gewissermaßen die Luft weg, und statt einer mit allen Mitteln um den Sieg ringenden Einheit sah man nur noch eine haltlose, sich in Einzelspielereien ergehende Mannschaft, die in keiner Weise an die so glänzend verlaufene Spielsaison anknüpfen konnte. Man frug sich mit Recht, wie dieser Sturm, der nicht einen einzigen wirklich gefährlichen Schuß zuwegebrachte, ein solch hohes Torergebnis erzielen konnte. Entweder sind die im entgegengestellten Gegner so schwach gewesen, oder aber die Naheleute haben einen starken Formrückgang zu verzeichnen. Jedenfalls konnte das, was man gestern sah, in keiner Weise begeistern, vielmehr war man grenzenlos enttäuscht. Und dennoch muß man sich ob des Sieges der Blauweißen sreuen, denn ihre kampfstarke, wenn auch nicht technisch ganz reise Spielweise, befriedigte in jeder Weise. Im Sturm war Plug der aufbauende Mann. Ihm lag gewissermaßen die Sturmführung ob, obwohl auch Jonas Wirtz nicht schlecht war. An sein früheres Können reicht er allerdigns nicht heran. Prächtig in Fahrt war Nettesheim, der Schütze der beiden Tore, der nach dem Ausscheiden von Witt mit Plug einen recht gefährlichen Flügel bildete. Nicht ganz so gut war Dichant, fiel aber keineswegs aus. In der Läuferreihe war wie immer Kaufmann die treibende Kraft. Unermüdlich kämpfend und stets gefährlich in Erscheinung tretend, wenn er seine gefürchteten Strasstöße vom Stapel ließ. Reuter und Werner unterstützten ihn gut und leisteteten wertvolle Zerstörungsarbeit. Drack und Ruhland waren ein standfestes Bollwerk, hatten aber auch manchmal schwache Momente, die aber durch den vorzüglichen Hüter Nettesheim I. bis auf das eine von Idar erzielte Tor, ausgemerzt Idar hatte wie gesagt nur eine Halbzeit. Aber in dieser Halbzeit zeigte es wirklich gutes Können. Um so überraschender wirkte natürlich der später sich zeigende Verfall. Lediglich der Torwart und die Verteidigung konnten da noch befriedigen. Die Läuferreihe beging den großen Fehler, sich zu weit im Hintergrund zu halten. Schwach der Mittelläufer, der gegen Kaufmann jedesmal den Kürzeren zog. Der Sturm hatte in dem Halbrechten eine überragende Kraft, der stets geschickt den guten Rechtsaußen freispielte, im gegebenen Moment aber vor dem Tore fehlte. Mittelstürmer und linke Sturmseite zeigten nur mittelmäßiges Können. Alles in allem betrachtet, scheint Idar lediglich zu Hause eine wirklich führende Rolle zu spielen, draußen hat sie bis jetzt noch immer enttäuscht. Das Spiel hatte in Opladen einen korrekten und sicheren Leiter -4schlägt Sülz überzeugend! Phönix Ehrenfeld— Sülz 07:1(:1) Sülz 07 scheint sich neuerdings statt auf=Form auf eine=Gestaltung des Angriffs eingeschworen zu haben. Man mag über die Richtigkeit dieser Systeme streiten, aber wenn schon Sülz in dieser Spielart sein Heil sucht, dann stelle man Leute auf die Verbinderposten, die schnell und entschlußkräftig genug sind, plötzlich sich bietende Gelegenheiten auszunutzen. Die beiben Verbinder vom Samstag tragen niemals dieses Zeug in sich. Statt dessen wurschtelte der einzige gefährliche Mann, Könen, ein typischer Durchbrenner, im Mittelfelde herum und kam dadurch nur selten in Tornähe. Das waren auch die Gründe, weshalb Sülz seine drückende Ueberlegenheit im ersten Teil nicht in zählbare Erfolge umwandeln konnte. Es geht nicht auf die berühmte Kuhhaut, was die Rot=Weißen hier durch die unsicheren Beine der„wildgewordenen“, Phönixverteidiger Stiel und Emscher hätten zirkeln können. Lediglich Könen fand einmal glückhaft den Weg ins Netz. Dann sah der Exfülzer Pelzer die Chance reifen Mit steilem Durchspiel schickte er insbesondere den hervorragenden Rechtsaußen Latten, der von Pennig stets unbehelligt blieb, auf Reisen. Sämtliche drei Tore, während einer glänzenden Zeitspanne der Ehrenfelder erzielt, gingen auf sein Konto. Es waren deren noch mehr geworden, wenn der Sieger in dem Mittelstürmer „Stinnes“ einen agileren Mann gehabt hätte.— Einleuchtend, daß Phönix nachher durch Zurücksetzung Pelzers den Sieg verteidigte. Jedenfalls dürfen die Ehrenfelder mit einigem Stolz diesen Erfolg in ihrem Rekord führen. 700 Zuschauer gaben bereits dieser Freude recht beifällig Ausdruck.— Opladen hieß der gut leitenden Unparteiische. Sp. Auch Bayenthal meistert Sülz! Bayenthaler SB— Sülz 07:3(:2) An der Schönhauserstraße erging es dem Exmeister nicht besser als am Vortage in Ehrenfeld. Wohl haben die Sülzer ihre Leistung hier etwas zu steigern vermocht, aber das genügte nicht, um die wieder mit Aretz spielenden Grün=Weißen in Verlegenheit zu bringen. Vielmehr hielten diese ihre Gäste jederzeit nieder, was schon darin zum Ausdruck kommt, daß Sülz sich zahlenmäßig keinen Augenblick in Führung schieben konnte. Die Ursachen waren die gleichen wie am Samstag. Dazu stand Könen in der Verteidigung, aus der man ihn erst hervorholte, als es zur Wendung der Geschicke bereits zu spät war. Ja, weil Druck bekanntlich Gegendruck auslöst, erblickten die Bayenthaler hierin ein Signal, d. h. in der letzten Viertelstunde sah man die Aretz, Küchen, Nikolin und Cremer ganz aus sich herausgehen, und durch erhöhten Einsatz sicherten sie den an sich knappen Halbzeiterfolg(:2) in einer Weise, an die niemand mehr dachte. Ueber den Sieger darf man, insgesamt genommen, sagen, daß sich durch das Wiedermittun der Schußkanone Aretz erfreuliche Steigerungen nicht nur des kämpferischen, sondern auch des spielerischen Könnens der Einheit bemerkbar gemacht haben. Sp. Unentschieden in Bonn Bonner IB— Phönix Karlsruhe:2(:2) Die Karlsruher Phömixmannschaft hinterließ am Samstag in Bonn einen recht guten Eindruck, wenn sie auch keineswegs erste süddeutsche Klasse darstellte. Das Unentschieden haben die technisch vorzuglichen Karlsruher in erster Linie ihrer Hintermannschaft zu verdanken, in der sich besonders der Torwart und der rechte Vereteidiger auszeichneten. Bonn spielte oyne Heidemann, dessen Ausfall in der Fünferreihe stark zu spüren war. In der ersten Halbzeit kamen die Karlsruher trotz gleichwertiger Leistungen des FV zu einer:=Führung. woben Reindell aber das zweite Tor hätte verhüten müssen. Im zmeiten Spielabschnitt waren die Bonner sast immer leicht im Vorteil, aber es dauerte geraume Zeit, bis Reifenhäuser auf:2 verringern konnte. Der Ausgleich fiel zehn Minuten vor Schluß durch einen Elfmeter. Beinahe schief gegangen... SB Beuel— Kölner CfR:5(:0) Bei Halbzeit hatten die Beueler Zuschauer bestimmt nicht an eine Niederlage gedacht, onn die Kölner lagen hier•0 im Nachteil. Beuel hatte die Rasenspieler regelrecht überrumpelt, aber nach der Pause war die Elf doch nicht mehr so rech: im Bilde, und die an Spielerfahrung und Technik überlegenen Gäste aus der Domstadt siegten noch verdient:4. Beuel mußte allerdings ohne die ausgezeichneten Gebrüder Elbern spielen, die in der westdeutschen Mannschaft gegen Ostholland mitwirkten. Ein typisches Clubspiel Technischüberlegen, aber zu entschlußarm— Bewährter Stil des PfR KC[—BfR•2 Für die am Samstagabend in Vingst erlittene Schlappe holte sich der VfR gestern an der Amsterdamstraße eine kleines Aequivalent. Er schlug den favorisierten Club in seiner speziellen BfR=Art, das heißt, aus der Verteidigung heraus, mit einem Tor Unterschied. Es war kein überwältigender Sieg, aber der Erfolg will trotzdem gebührend vermerkt sein. Und das um so mehr als die Mannschaft dem Gegner in rein technischer Beziehung glatt unterlegen war. Aber was heißt schöne Technik, wenn sie nicht zum lrönenden Erfolg führt. Auch die Ausrede, daß die Clubmannschaft, was zugegeben werden muß, Pech gehabt habe, hinkt angesichts des Ergebnisses etwas. Das Spiel, in einer gegenseitig unterschiedlichen Auffassung betrieben, hat wieder einmal bewiesen, daß die Grünweißen von der Amsterdamer Straße, in einer so guten Augenblicksform sie auch sonst sein mögen, nur sehr schwer gegen den VfR etwas reißen können. Langten die spielerischen und auch kämpferischen Mittel des VfR gegen den mit gleichen Waffen streitenden Ortsgegner aus Vingst nicht zum Siege o reichten sie diesmal gegen die in ihrer kreiselnden Spielweise unnütze Zeit vergeudenden Grünweißen voll und ganz aus, mit knappem Vorsprung vor dem Platzherren siegend durchs Ziel zu gehen. Der VfR hatte diesmal seine Mannschaft wieder etwas umgebaut und wohl auch verstärkt. Die am Samstag fehlenden Becker und Macha waren diesmal dabei und die Besetzung des Mittelläuferpostens durch Rosin statt des am Samstag reichlich daneben stampfenden Steinbach, wirkte sich auch nur erfolgreich für die Mannschaftsarbeit aus. Rosin hat jedenfalls gestern einige Veranlagung für die tragende Rolle des Mittelläufers erkennen lassen. Er beschwert sich nicht mi unnützer Spielerei, sondern ackert in zäher Einsatzbereitschaft brav und erfolgreich sein Pensum herunter. Dabei ist er mit seinem harten langen Schuß, so ungelenk er angesetzt scheint, in jedem Augenblick für einen nicht ganz sattelfesten Torwart sehr gefährlich. Das Prunkstück der Mannschaft war aber gestern beim BfR die Tordeckung. Döhmer, der an sich nicht mehr in der situationssicheren Art von früher auftritt, war gestern wieder ganz da und er unterstützte seine brav streitenden, wenn auch reichlich hart einsteigenden Vorderleute mit allen ihm noch zu Gebote stehenden Mitteln. Döhmer hatte wohl in der ersten Halbzeit, als die Clubmannschaft ihre besten Augenblicke offenbarte, ebensoviel Glück, wie der Gegner Pech zu haben schien, aber als die Clubstürmerreihe sich mehr und mehr festzurennen begann, war Musch wieder in alter Beweglichkeit auf dem Posten. Die stärkere Beschäftigung von Döhmer im Gegensatz zu dem Clubhüter Voitel, der herzlich wenig bedacht wurde, läßt schon erkennen, daß der Club die meiste Zeit des Spieles tonangebend war. Vor allen Dingen in der ersten Halbzeit hatte der VfR böse Minuten zu überstehen und nur durch das schon erwähnte Pech der Clubstürmer(ihre später wieder auftretende Umständlichkeit soll damit nicht entschuldigt werden), wurden den Kalkern etliche Treffer erspart. Zweimal lenkte der neue Halblinke des Clubs: Stavisky(von Deutz 05) vollkommen freistehend am Tor vorbei, ganz abgesehen von den sonst auch moglichen Treffern. Aber wie das so geht: die Clubstürmer bemühten sich vergeblich und der VfR hatte, wie es so VfR=Stil ist, mit einem einzigen geschickt angelegten Durchbruch Erfolg. Da stand es also 1 für den VfR. Wenn nun auch schon die nächsten Minuten den Ausgleich des Clubs durch eine fabelhafte Kopfballeistung des Halblinken(die Hereingabe von Metzger war ebenso schon) brachten, so war aber doch das Selbstvertrauen des VfR ebenso stark erwacht, wie es beim Club durch die unausgenützten totsicheren Chancen mehr und mehr schwand. Dazu kam dann noch ein auffallender Konditionsschwund der Grünweißen, denen der schwere Sieg über Beuel=Tura•4) noch in den Knochen steckte. Das erneute Führungstor des VfR war nur noch eine Frage der Zeit und als es errungen war, konnte man sich an den Fingern abzählen, daß der Sieg auf seiten der Gäste sein würde. Ist doch einer BfRMannschaft seit jeher eine Führung nur sehr schwer zu entreißen. Das Spiel sank mehr und mehr, die ungenügende Arbeit der Clubhalbreihen, das spielrisch starke Nachlassen von Tollmann, unter dem auch Stavinski offensichtlich litt, ließen einen Erfolg möglichkeit kaum noch zu, zumal auch der Schiedsrichter sich dazu verleiten ließ, einige aussichtsreiche Angriffe der Grünweißen durch. unberechtigtes Abseitspfeifen abzustoppen. Der Schiedsrichter war mäßig. Philalethes. Der Zweitklassige triumphiert Bingst 05— BfR:2 Die am Samstagabend im Humboldtstadion zugunsten der RSKOV ausgetragene, seit erdenklichen Zeiten aktuelle Ortsbegegnung, hatte immerhin einige Hundert Zuschauer angelockt. Leider aber wurde der tiefere Sinn des Spieles: den ortsansässigen RSKOVMitgliedern etwas zu bieten, durch den Wettergott nicht recht verstanden. So wurde denn das Spiel nicht ganz zu dem vom Veranstalter gewollten kleinen Erlebnis, vielmehr kostete es jedem einzelnen einige Anstrengung, bei den für die Jahreszeit grausig kalten Witterung, bis zum Schluß auszuhalten. Man zitterte sich so regelrecht über die nun einmal unabänderliche Spieldauer von neunzig Minuten. Einigermaßen entschädigt wurde man allerdings durch die anerkennenswerte Güte des Spieles, wenigstens von seiten der Vingster. Die Zweitklassigen verstanden den Kampf gegen den alten Ortsrivalen, dem man dawals bei gleicher Klassenzugehörigkeit ja schon manchen harten Strauß geliefert hat, auch diesmal wieder als eine Prestigeangelegenheit. Und so wuchsen denn die Leistungen über die in der vergangenen Saison im Durchschnitt erreichte Leistungsgrenze. Die Mannschaft spielte wie in ihren besten Tagen, und es ist nicht zuviel behauptet, wenn man sagt, daß der VfR mit diesem Ergebnis noch einigermaßen zufrieden sein kann. Vor allen Dingen waren die Vingster, an sich weit geschlossener als der Gegner spielend, im Sturm ihrem Widerpart glatt überlegen, obschon der VfR seinen Angriff mit zwei neuen Leuten: Büttgenbach von der Rhenania und Schmitz(?) von Leverkusen besetzt hatte. Aber auch diese, wie alle anderen, bissen sich an Inseriert im Neuen Tag! der standfesten Vingster Hintermannschaft die Zähne aus, während auf der andern Seite in der Tordeckung der Kalker durch die, zappelige Unsicherheit von Döhmer ein kleiner Riß feststellbar war. Erwähnt man dann noch, daß auch die Läuferreihe der Vingster, unter Führung des alten, aber trotzdem ewig jungen Stahlschmidt, der gegnerischen Halbreihe glatt überlegen war, so wird der Sieg der Zweitklassigen durchaus verständlich. Links: Idars Hüter greift ein Drei Schnappschüsse aus Lindenthal Mitte: Nettesheim bei der Abwehr. Rechts:.. und Blauweiß erzielt das erste Tor bese M 8 „Rund um Dortmund“ ein Riesenerfolg Kutschbach bei den Profis— Scheller bei den Amateuren in Front Das Rennen der Elite Das große westdeutsche Straßenrennen„Rund um Dortmund", das am Sonntag auf der 220 Kilometer angen Strecke Dortmund, Schwerte, Hagen, Hohenlimburg, Lethmate, Iserlohn, Westig, Hachen, ArnsWer., Unna, Kamen. Lünen, Brambauer, Mengede, Castrop, Herne, Bochum, Witten, Dortmund ausgefahren wurde, war wieder ein großer sportlicher Erfolg. Mit dem Wettbewerb verbunden war der 6. Lauf der Meisterschaft der Berufsfahrer und der Nationalmannschaft der Amateure— e, was an Straßenfahrern vorhanden ist, fand sich frühmorgens am Start ein. Bei den Berufsfahrern konnte der junge Berliner Kutschbach erstmals zum Siege kommen, während aus dem großen Felde der Amateure sich der frühere deutsche Meisterfahrer Scheller(Bielefeld) als Erster herausschälte. "„Huyrer des Deutschen Radsportverbandes, Generaldirektor Ohrtmann(Dortmund), gab in den Morgenstunden den Startschuß ab 48 Fahrer in der=Klasse der Amateure nahmen den Kampf auf. Trotz des sofort schnellen Tempos blieb das Feld vorerst zusammen. Hinter Schwerte unternahm dann Rehberg(Essen) einen Ausreißversuch, der ihn ein großes Stück vom Felde wegbrachte. Die nächsten 60 Kilometer hielt Rehberg die Spitze, aber in den schwierigen sauerländischen Bergen ließen seine Kräfte nach, so daß er bald eingeholt werden konnte. Nachdem fünf weitere Fahrer wiederum einen Vorstoß unternahmen, schien das Rennen in dieser Klasse entschieden, denn diese Gruppe blieb bis zum Ziel zusammen. Im Endspurt gelang es dem früheren deutschen Meister Scheller(Bielefeld), den Dortmunder Figay, ferner dessen Landsden Düsseldorfer Wierz und Krück (München) auf die Plätze zu verweisen. F. Figay der Bruder des in der=Klasse gestarteten Figay, konnte in der=Klasse Sieger bleiben. * Nach dem Start der Amateure wurden dann die Berufsfahrer auf die lange Reise geschickt. Altenburger und Sieronski, die bekanntlich an der Italien= Rundfahrt beteiligt sind, fehlten. Sonst war alles vertreten. was im deutschen Berufsrennsport einen Namen hat. Hier lichtete sich das Feld schnell. Sasse Twiehaus(Hannover) r und Fuggere (Nürnberg) geben bald auf bzw. fielen wegen Defekts zurück, ebenfalls der Berliner Kroll. Die Sprengung des Feldes vollzog sich kurz vor Hagen. Hier fielen Munk(Mainz), Assat(Berlin), Grindel(Leipzig) Huschke(Berlin), Nolte(Bocholt), Säuberlich(Berlin), Mönzer(Berlin) und Bartholomäus(Berlin) zurück, während die Spitzengruppe das Tempo noch verschärfte. Stach(Berlin), Umbenhauer(Nürnberg), Geyer(Frankfurt), Kutschbach(Berlin), Hodey (Essen), Esser(Aachen), Thierbach(Dresden) und Roth(Frankfurt) trennten sich hinter Hagen aus der Spitze und lagen mit großem Vorsprung in Front. Aus dieser Gruppe fielen Umbenhauer und Esser zurück, während die übrigen Fahrer bis Witten zusammenblieben. Auf der Schanze bei Witten konnte Hodey dem Tempo nicht mehr folgen. Mit ihm schied der letzte westdeutsche Vertreter aus der führenden Gruppe. Die übrigen blieben bis zum Ziel zusammen. Auf der Radrennbahn in Dortmund fiel die Entscheidung. Thierbach versuchte in der letzten Runde einen Angriff auf Roth, doch wurde er zunächst abgewiesen. Inzwischen spurtete Kutschbach heran und ging als knapper Sieger vor dem sich verzweifelt anstrengenden Thierbach durchs Ziel. Ergebnisse: Amateure, Klasse A: 1. Scheller(Bielefeld):15:44,6; 2. Otto Figay(Dortmund); 3. Kamp (Dortmund); 4. Wierz(Düsseldorf); 5. Krück(München) alle dichtauf; 6. Rehberg(Essen); 7. Schultenjohann(Dortmund); 8. Seidel(Dortmund); 9. Neumann(Dortmund); 10. Naupert(Köln); 11. Kranzer (Nürnberg); 12. Bröckling(Dortmund); 13. Lehmann (Dortmund); 14. Wölkert(Schweinfurt); 15. Leeber (Frankfurt).—=Klasse: 1. F. Figay(Dortmund):13:27,4; 2. Narowski(Hombruch); 3. Lukas(Hörde); 4. Schreer(Dortmund); 5, Klingels (Sterkrade. Berufsfahrer: 1. Kutschbach(Berlin) :43:40,7; 2. Thierbach(Dresden); 3. Geyer (Schweinfurt); 4. Roth(Frankfurt) alle dichtauf; 5. Hoday(Essen); 6. Weckerling(Dortmund); 7. Siebelhoff(Dortmund); 8. Nietzschke(Magdeburg); 9. Bautz(Dortmund); 10. Kijewski(Dortmund); 11. Steger(Augsburg); 12. R. Wolke(Berlin); 13. Arens(Köln); 14. Ickes(Wiesbaden); 15. Koch (Frankfurt); 16. Hanke(Chemnitz); 17. Buse(Berlin); 18. Risch(Berlin); 19. Giebler(Stuttgart); 20. Essing(Dortmund), alle dichtauf. Rekord beim„Brockenlauf“ Am Sonntag wurde zum 8. Male der Brockonlauf, Deutschlands größtes und schwerstes Bergrennen, ausgetragen. In diesem Jahre gewinn der Wettbewverb durch die Teilnahme des Quer=durch=Berlin=Siegers, Otto Kohn(Polizei Berlin) erhöhte Bedeutung. Dieser konnte denn auch als Sieger aus dem Rennen hervorgehen, allerdings trennten ihn nur zwei Zehntel Sekunden von dem Zweiten, Gerhardt(Siegen), der ebenfalls eine außerordentliche Leistung bot. Kohn benötigte für die 20 Kilom.:31:57 Stunden, womit er eie neue Rekordzeint lief, den der bisherige Strekkenrekord lautete auf:37:35. 106 Teilnehmer waren am Start des langen Rennens. Erst auf dem Rückweg wurde der Kampf entschieden. Hier hatten sich Kohn und Gerhardt klar in Front geschoben, die dann auch unter sich den Sieg ausmachten. Auf dem Abstieg legte der Berliner Polizist ein derart scharfes Tempo vor, daß nur noch Gerhardt folgen konnte— über 1000 Meter zurück lag das übrige Feld. Kohn behauptete immer mit knappi Vorsprung die Spitze, die er bis zum Ziel auf dem Adolf=Hitler=Kampfplatz in Inlseburg nicht mehr abgab. Er und der Zweite, Gerhardt, wurden von den zahlreichen Zuschauern mit großem Beifall empfangen.— Im Mannschaftslauf war liche Vereinigung Osram(Berlin) wieder die Sporterfolgerich. Ostholland:0 geschlagen! „—„„„„„„ Eindeutiger Triumph der Westdeutschen— Ostholland war kein Gegner ger, wodurch das Spiel zuerst in der Flüssigkeit der schwachen Beginn später überzeugen, besonders Handlungen zu wünschen übrig ließ. Nach einer Vier= Münzenberg offensiver spielte „5000“ in Nymegen Westdeutschlands Fußballer haben am Sonntag in Nymegen einen neuen schönen Erfolg errungen Die Auswahlmannschaft von Ostholland hatte gegen Westdeutschland kaum etwas zu bestellen und wurde— allerdings unerwartet hoch— mit•0 geschlagen. Das Resultat ist um so bemerkenswerter, als die Westdeutschen längst nicht ihre beste Vertretung zur Stelle hatten. Man hätte dem Sturm: Elbern (Beuel)— Urban—. Graf(TRI Düsseldorf), Mehl (Fortuna) und Elbern II(Beuel) wirklich keine sieben Treffer zugetraut. Als die Fünferreihe aber einmal die Schwächen der holländischen Hintermannschaft erkannt und die taktischen Fehler geschickt ausnutzte, stand der Sieg nicht mehr in Frage. Vor der Pause brachte das Spiel keine besonderen Ereignisse. Münzenberg spielte als dritter Verteiditelstunde kam Elbern zum ersten Tor und wenig später schoß Graf den zweiten Treffer. Die holländischen Gegenangriffe hatten nicht genügend Durchschlagskraft, um die starke westdeutsche Abwehr zu überwinden. Nach der Pause wurde der Kampf weit forscher. Münzenberg rückte mehr auf und die stürmischen Angriffe der Westdeutschen brachten die Holländer bald in Verwirrung. Drei Tore des schußgewaltigen Graf und zwei Erfolge von Elbern brachten das Ergebnis auf•0, während die Holländer leer ausgingen. Die westdeutsche Mannschaft konnte nach einem als geDas Schlußdreieck zeigte sich allen Angriffen wachsen, aber die Ueberraschung war doch die Schuß kraft der Stürmer, denn den„Unbekannten“ Graf un Urban hatte man ein derart gutes Anpassungsver mögen nicht zugetraut. Sie fanden sich aber schnel zurecht, zumal auch Mehl gut ins Spiel kam und di Außenstürmer Gebrüder Elbern gute Flanken zu Mitte gaben. Die Holländer haben viel von ihre früheren Stärke eingebüßt. Sie spielten in Nymegen trotz der Anfeuerungsrufe der 5000 Besucher, nur sel ten einfallsreich. Schwach waren die Schußleute, di vor allem taktisch recht viele Fehler machten. Moog, der Mittelläufer Kölns &aSC 99 technisch verbessert— Kampfmannschaft der Gäste Köln 99—Viktoria Rheydt:2 Keine sonderlich aufregende Angelegenheit spielte sich da vor knapp 500 Zuschauern im Weidenpescher Park ab. Die Gäste aus Rheydt haben nichts verlernt. aber auch nichts hinzugelernt. Sie spielen immer noch so, wie wir es bei ihnen sayen, als sie noch mit unner Spitzenvereinen in einer Gruppe spielten. Gestützt auf eine gute und stämmige Abwehr, bauen sie ihre Angriffe aus der Hintermannschaft heraus durchbruchartig auf. Von genauem Zuspiel scheinen sie nicht allzu viel zu halten, denn ihre ganzen Handlungen tragen meistens den Stempel des Zufälligen. Immerhin vermogen sie wohl mit ihrer Art einen technisch nicht ganz sattelfesten Partner aus dem Konzept zu bringen. Aber das sollte ihnen diesmal beim KSC nicht gelingen, denn die Kölner waren in technischer Beziehung auf der Höhe und hatten den Kampf stets fest in der Hand. Ganz besonders Moog glänzte in jeder Beziehung und machte mit seinen Gegenspielern was er wollte. Von ihm ging jegliche Inttiative aus und man wußte manchmal nicht, ob man sein sicheres Auge für die jeweils besten Möglichkeiten oder seine vorbildlichen Vorlagen an den Sturm mehr bewundern sollte. Seine guten Leistungen sind um so höher zu bewerten, als seine beiden Nebenleute nicht auf gewohnter Höhe standen. Auch die sonst so sichere Abwehr, in der man Biesinger vermißte, verriet manche Schwächen. Erfreulich der gute Abschlag Melchiors. Im Angriff zeigte Schneider auf dem rechten Flügel, wie man den Innnsturm mit Flanken bedient. Eine kam noch besser als die andere in die Mitte, aber hier wurde reichlich viel versiebt. Die Rheydter lagen mit:0 in Führung, als die Kölner Stürmer sich ihres guten Rufes bewußt wurden und sich etwas energischer einsetzten. Der heute schwächer spielende Waffenschmied verringerte dann kurz vor der Pause die Tordifferenz auf:2. Nach dem Wechsel hatten die Rheydter nicht mehr allzu viel zu bestellen und mußten das Feld restlos den Kölnern überlassen. Mogg war der Herr der Lage.(Er ist unstreitig Kölns bester Mittelläufer.) Marx erzielte bald durch überlegten Scharfschuß den Ausgleich. Wernet früher Freiburger FC, hatte sauber die Situation vorbereitet. Nachher nutzte dieser Spieler ein Gewühl zur Führung aus, die Marx durch ein viertes Tor, das er raffiniert fälschte festigte. Der Schiedsrichter leitete ruhig und unauffällig. YorkVerdienter Sieg! Schwarz=Weiß— Union:1 Auch am Sonntagnachmittag hatten die Jonier kein Glück, denn sie mußten wiederum einem klassenniedrigen Gegner den Sieg überlassen. Auch diesmal fehlte Nagelschmidt. Aber die„verjüngte“ Mannschaft tat ihr Bestes und verlangte den„Schwarz=Weißen schon alles ab. Wenn nun auch der Sieg in Bickendorf blieb, so war es in erster Linie ein Verdienst der gut aufgelegten Stürmerreihe der Schwarz=Weißen, die die Hintermannschaft der Kölner oft auf eine harte Probe stellte. Grimmer holte die Führung, und Kirchmeier A. gelang vor dem Wechsel der Ausgleich. Nach der Pause spielten sich die Handlungen meist in der Unionhälfte ab, wenn man von den vereinzelten Durchbrüchen absieht, die diese unternahmen. Nach vergeblichen Anstrengungen schoß dann kurz vor Schluß wiederum Grimmer unhaltbar für Wiemann ein, somit den Sieg sicherstellend. Mand, Wiemann und Ulrich waren die Hauptstützen bei Union, während Schwarz=Weiß restlos gefallen konnte.—1 Mülheimer SV draußen Hamborn 07— MSB:3(:2) Der Gaumeister des Gaues 11(Mittelrhein), Mülheimer SB. unternahm gestern einen kurzen Abstecher ins Westsalenland, und traf dort auf die bekannte Elf von Hamborn 07.— Wenn auch die Hamborner im ersten Spielabschnitt alle Vorteile für sich hatten, so gestalteten die Mülheimer nachher ihr Sviel mehr und mehr überlegen, so daß der knapp errungene Sieg als verdient hingestellt werden kann zumal auch die Stürmerreihe der Gäste ganz gut zusamenharmoniexte— Im Anfang kamen die Gäste sehr schlecht ins Spiel. Die Hamborner hatten also vorerst alle Trümpfe in der Hand, gingen auch schon kurz nach Beginn in Führung. Aber Hönig, der„kleine Allerweltskerl“, glich durch Elfmeter wieder aus.— Während Hamborn nun kurze Zeit danach wiederum die Führung an sich riß, erreichte Frevel wenige Minutenvor dem Halbzeitpfiff durch Flanke von Buchho lz im Nachschuß— der Hamborner Tormann hatte zu schwach abgewehrt— abermals den Ausgleich. Nach der Pause drängten nun beide Parteien mit Macht auf den Siegtreffer. Und diesen erreichte inmitte der zweiten Spielhälfte nach vorbildlichem Zusammenspiel Brocks— Alle weiteren Versuche der Hamborner, wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen, scheiterten an der stets wachsamen Tordeckung des MSV. 3000 Zuschauer waren begeistert von den Leistungen der Mülheimer, die mit ihrer Spielweise in Hamborn restlos gefallen konnten.— Etwas enttäuscht waren sie natürlich von ihrer heimischen Mannschaft.— Nun— man soll auch halt anderen Leuten mal etwas zunommen lassen! str Rann Union! KBB 07— Union 05:1 Seit Erringung der Gruppenmeisterschaft ist der Kölner Ballspielverein ein gesuchter Partner für die südstädtischen Vereine. Nach guten Leistungen in den Treffen gegen Bayenthal(:2) und Viktoria(:0) mußten auch jetzt die Platznachbarn die Ueberlegenheit der Violetten anerkennen. Obwohl Union nicht ihre Besten zur Stelle hatte— Nagelschmidt, Völker, Mandt fehlten— sah man ein sehr spannendes Treffen, das von den Anfeuerungsrufen der vielen Zuschauer begleitet wurde. Die Führung holte Winkel, die aber Scheib noch vor der Pause wettmachte. Den einzigen Treffer nach der Pause schoß Heppner, der alleine durchlief. Noch nie sahen wir, daß sich die beiden Rivalen in so ritterlicher Art befehdeten wie in diesem Ph. Schröder. Bezirksmeister der Schwerathlelik Große Kraftsport=Heerschau in der Hochburg Köln Das diesjährige Bezirksfest von Ehrenfeld 1900 bestens aufgezogen, wurde wieder zu einem vollen Erfolg für den Veranstalter und den mächtig aufstrebenden Kraftsport im Bezirk Köln-Bonn. Nach einem verhältnismäßig schwachen Auftakt im Gewichtheben wurde das Ringen am Sonntag in der Rheinlandhalle zu einer ganz glänzenden Demonstration, begünstigt durch die vorzüglichen Sichtmöglichkeiten und den großen Besuch. Die Beteiligung war über Erwarten groß, da die gesamte Kölner Prominenz am Start erschien. So kämpften beispielsweise im Weltergewicht 22 Konkurrenten um den Titel. Erfolgreichste Vereine wurden: im Ringen: Köln 93, im Gewichtheben: Köln 82 und im Gewichtheben: Bayenthal 1931. Ringen: Bankamgewicht: Bezirksmeister: Merscheidt Bei 16 Teilnehmern setzte sich die starke Mülheimer Gruppe Merscheid, Möchel, Steimels recht erfolgreich=ch. Schmiegelt, Theobald, Winkelhag schieden in den Endkämpfen aus und Mülheim machte das Ende unler sich aus. Steimels verzichlete, auch H. Möchel im Endkampf mit Merscheidt. 2. H. Möchel, 3. Steimels, 4. Winkelhag. Jedergewicht: Bezirksmeister: Nettersheim(Ehrenfeld) Hier kamen W. Möchel, Nettersheim, Schumacher und Pullheim in die Entscheidung. Möchel besiegte Schumacher und kam dadurch mit Nettersheim in den Endkampf, der von dem Ehrenfelder überlegen gewonnen wurde. 2. W. Möchel(92), 3. Pullheim(Nippes), 4. Schumacher(Bayenthal), 5. Weyerstraß(Stotzheim). Leichtgewicht: Bezirksmeister: Schlangen(93) Schlangen, Rütsch, Knauf und Fuß schälten sich aus 15 Teilnehmern für die Endkämpfe heraus. Schlangen erhielt von Rütsch eine Niederlage, doch wurde Rütsch von Knauf besiegt und damit war Schlangen Meister. 2. Knauf(93), Rütsch(Borussia), 4. Fuß(Langel). Weltergewicht: Bezirksmeister cremer(Ehrenfeld) Als beste Vertreter der„22“ kamen Scheider, Handick, Cremer, Peter, Müller und Weber in die engere Wahl. Cremer und Peter bestritten den Endkampf. 2. Peter(93), 3. Scheider(West), 4. Weber(Bayenthal). Mittelgewicht: Bezirksmeister: E. Drewing(93) Nach harten Kämpfen kamen Drewing, Siegfried, Hergarten und Wallraff ins Finale. Wallraf siegte sich lot und schied aus. Die Endkämpfe bestritten Drewing, Siegfried und Hergarten(Euskirchen). 2. Siegfried(93), 3. Hergarten. Halbschwergewicht: Bezirksmeister: Audersch(93) Seil mußte in der vierten Runde(ohne Niederlage) verletzt aufgeben. Annas, Audersch, Franken, Westphal und Odenthal kamen in die Entscheidung. Audersch besiegte seinen Rivalen Westphal(92) und wurde Meister. 2. Westphal, 3. Franken(Balkhausen), 4. Odenthal(West). Schwergewicht: Bezirksmeister: Müller(93) Nachdem Hofacker(Stotzheim) und Ersen(Siegfried) ausschieden, kam Müller mit dem guten Stammheimer Beu in den Endkampf, den der Kölner in der zweiten Minute gewann. 2. Beu. Altersklasse: Bezirksmeister: Schürmann(92) Der Mülheimer besiegte Guth(rrh.) und Kaufmann(Siegfried) und blieb außer Konkurrenz auch über seinen Herausforderer Drewing(Süd) entscheiden siegreich. Das Gewichtheben... brachte am Samstagabend bei Latten(Ehrenfeld) dei Auftakt. Die Beteiligung ließ hier allerdings zu wün schen übrig und mit 33 Gewichthebern blieb man wei unter der Zahl des Vorjahres. Auch in den Leistunger gab es nicht die erwarteten Ergebnisse und vor allem auch einige„dicke“ Ueberraschungen. So schied unsere große Kölner Hoffnung im Mittelgewicht, Schmid (82), durch Versagen im einarmigen Stoßen aus unc konnte sich nicht placieren. Auch der vorjährige Gau meister Rüth(Borussia) hatte im beidarmigen Reißen drei Fehlstarts. Ueberraschend kommt die Federgewichts meisterschaft von Schmitz(Ehrenfeld) und die Erringung des Titels durch Schröder(Ossendorf), der keinen Gegner hatte. Als Favoriten kamen Bumberger und Schwickrath sicher durchs Ziel. Bei den„Alten“ gab es die erwarteten Meister. Zu erwähnen ist Neeke(82), der keinen Fehlversuch hatte. Siegerliste Bankamgewicht: 1. Bumberger(82) 710, 2. Hammel(Ossendorf) 640, 3. Böhme(82) 620 Pfund. Jedergewicht: 1. Schmitz(Ehrenfeld) 715, 2. Marr(82) 710 Pfund. Leichtgewicht: 1. Lessenich(82) 780, 2. Lückenbach(Post) 765, 3. Doribach(Borussia) 735 Pfund. Mittelgewicht: 1. Schmitz(82) 850, 2. Hövel (Borussia) 835, 3. Schmalbach(rrh.) 785 Pfund. Halbschwergewicht: 1. Schröder(Ossendorf) 790 Pfund. Schwergewicht: 1. Schwickrath(Borussia) 950, 2. Thorea(Ehrenfeld) 855, 3. Tenge(Ehrenfeld) 790 Pfund. Allersklasse bis 150 Pfund: 1. Kaufmann (Siegfried), 2. Töller(Bayenthal); über 150 Pfund: 1. Neeke(Köln 82). Aellestenklasse bis 150 Pfund: 1. Bach(Bonn), 2. Röser(Daka); über 150 Pfund: 1. Cousia(Daka). Rasenkraftsport: Gewichtwerfen(25 Pfund) Federgewicht: 1. Manderfeld(Nippes) 13,88 Meter, 2. Stammel(Bayenthal) 12,58 Meter. Leichtgewicht: 1. Schwengler(Bayenthal) 15,88 Meter, 2. Coen(Nippes) 12,45 Meter, 3. Conen(Nippes) 11,80 Meter. Schwergewicht: 1. Schwartz(Reichsbahn) 12,46 Meter. 10. Allersklasse: 1. Töller(Bayenthal) Meter, 2. Schiefer(Bayenthal).57 Meter. Die Musterriege von Bonn-Süd zeigte gute Leistu gen und erhielt viel Beifall. Mit der Preisverteilung nahm eine wohlgelunge Veranstaltung ihren Abschluß. Jugend Bergheim— BC Quadrath:1 Die Bergheimer traten zu dem Spiel ohn ihren bewährten Mittelläufer Titz an und lieferten da durch nicht das sonst bei ihnen gewohnte Spiel. Nach dem die erste Halbzeit torlos verlaufen war, kan Quadrath nach Seitenwechsel durch den Linksaußen der einen vom Verteidiger abgeprallten Ball in das Tor lenkte, zum ersten Treffer, der Linksaußen En ders holte aber bald darauf den Ausgleich. Die Bergheimer hätten sogar noch gewinnen können. vermochten aber, zwei ihnen gegebene Elfmeter nicht zu verwandeln. * 5 Erster Tag der DT=Werbewoche Köln ermittelte seine Teilnehmer für Aachen In drei Zeilen Selten sah das Turnerheim Mülheim eine Veranstaltung, die einen solch großen Anklang bei der Kölner, besonders aver bei der Mülheimer Bevölkerung, gefunden hat. Schon bei Beginn der Veranstaltung waren die Zuschauerränge gut besetzt. Sämtliche Teilnehmer am Ausscheidungsturnen für das Rheinische Landesturnfest in Aachen marschierten unter Vorantritt des Kreismännerturnwartes Kierdorf in die Kampfbahn ein. Dann begann der bunte Reigen der turnerischen Mehrkämpfe. Besonderes Interesse fand hier selbstverständlich der Zwölfkampf, bei dem diesmal unerklärlicherweise die Geräteturner des ATV Köln in der Oberstufe fehlten. So war naturgemäß Brandfaß, Mülheim 79, eine Klasse für sich, sein Sieg stand schon nach den Geräteübungen eindeutig fest. Kraus(Bensberg), der an zweiter Stelle gewertet wurde, erreichte 175 Punkte. In der Unterstufe gab es eine Ueberraschung. Schmit, Köln 43, zeigte sehr gute Anlagen und konnte Klum, Tuf. Berg. Gladbach, der allgemein als Sieger erwartet wurde, wenn auch nur mit 2 Punkten, so doch auf den zweiten Platz verweisen. Der Siebenkampf der Jugendturner sah die TS Mauenheim unter sich. Ringeling war seinen Vereinskameraden um manches voraus und blieb Sieger. Hart umkämpft war auch die Spitze in den Neunkämpfen der Ober= und Unterstufe der Turnerinnen. In der Bestklasse war Frau Kolle siegreich vor Leni Matter, Mülheim 79. Die Unterstufe brachte einen Ueberraschungssieg von Friedel Lange, TV Kalk 1874, die einen Punkt vor Anna Heeb, Nippes 78, blieb. Eine ganz hervorragende Besetzung fanden die volkstümlichen Mehrkämpfe. In der ersten Leistungsklasse der Turner gab es in der Spitzengruppe wieder den Zweikampf zwischen Herter(Bedburg) und Feldbuis, TV Sürth. Herter behauptete sich auch diesmal wieder mit 9 Punkten Vorsprung. Die Unterstufe führte einen Vierkampf durch, in dem Kräfzig, Polizei Köln, mit 10 Punkten Vorsprung Sieger blieb. Im Fünfkampf der Turnerinnen blieb Auguste Hermann, Köln 43, nur knapp Siegerin vor Betty Haupt vom gleichen Verein und Grete Meister, Ehrenfeld 79, die gleiche Punktzahl erzielten. Sophie Hüsgen, Kalk 74, wurde Meisterin im Vierkampf der Turnerinnen. Als die Mehrkämpfe ihrem Ende zugingen, traten vier Turnvereine des rechtsrheinischen Köln mit Sondervorführungen auf den Plan. Die Turngemeinde Mülheim zeigte mit einer Jugendriege Sprünge am Pferd. Mauenheim stellte eine Jugendriege, die wohlgelungene Bodenübungen brachte. Besonders tätig waren aber diesmal wieder die Turnerinnenabteilungen Die Freiübungen der anwesenden Turnerinnen für das Rheinische Landesturnfest in Aachen und die verschiedenen Volkstänze fanden begeisterten Anklang. Besonders hübsch machten sich der Bub= und Mädeltanz des TV Mülheim. Turner und Turnerinnen bestritten dann weiter je eine=mal=100=Meter=Staffel. Bei den Turnern wurde dem TV Mülheim eine kombinierte Mannschaft entgegengestellt, die es aber trotzdem nicht vermochte, die zurzeit ganz hervorragend laufende Mülheimer Mannschaft in den Schatten zu stellen. Das gleiche war bei den Turnerinnen der Fall. Auch hier brachte es eine kombinierte Mannschaft aus TV Mülheim und Ehrenfeld 79 nicht fertig, an das Können des KTV heranzureichen. * Der Oberturnwart des Kölner Turnkreises gedachte abschließend in einer kurzen weihevollen Stunde des deutschen Freiheitskämpfers Albert Leo Schlageter. Noch einmal zog hier das Martyrium des letzten deutschen Frontsoldaten und des ersten Soldaten Adolf Hitlers an uns vorüber, dem die Kugel der Franzosen am 26. Mai 1923 ein Ende machte. Ich diene, ist sein Leitgedanke gewesen. Er diente dem deutschen Vaterlande bis zum letzten Hauch. Und das soll uns allen Vorbild sein. Mit Flammenschrift wird in den Annalen der deutschen Geschichte verzeichnet sein der große Name Albert Leo Schlageter! Siegerliste: Einladungsstaffeln über 4mal 100 Meter, Turner: 1. TV Mülheim 1850 46,6 Sek.; 2. Komb Mannschaft 47,6 Sek.; 3. Polizei SpV 47,8 Sek.— Turnerinnen: 1. Kölner TV 1843 1. 56 Sek.; 2. Komb. Mannschaft 56,1 Sek.; 3. TB Kalk 1874 58,2 Sek. Neunkampf Turnerinnen Oberstufe: 1. Magda Kolle, TV Ehrenfeld 79, 159 Punkte; 2. Leni Matter, TG Mülheim 79, 150 Pkt.; 3. Hanny Nebel, Kölner TV 1843, 149 Pkt.; 4. Käthe Plaschke, TV Mülheim 1850, 145 Pkt.; 5. Hilde Weiß, Kölner TV 1843, 133 Pkt.; 6. Hanny Albrecht, Kölner TV 1843, 108 Pkt. Neunkampf Turnerinnen Unterstufe: 1. Friedel Lange, TV Kalk 1874, 147 Pkt.; 2. Anna Heeb, TuF Nippes 78, 146 Pkt; 2. Aenne Königsfeld, TV Ehrenfeld 79, 146 Pkt.; 3. Hilmar Figgen, TV Kalk 74, 143 Pkt; 4. Bertel Schmitter, Kölner TV 43, 137 Pkt.; 5. Leni Häfner, ATV Köln, 134 Pkt.; 6. Paula Luschei, TV Mülheim 1850, 128 Pkt.; 7. Christel Engels, TV Ehrenfeld 79, 125 Pkt.; 8. Elis. Winterscheidt, TV Sürth, 123 Pkt.; 9. Erna Braun, Reichsb. Gremberghoven, 122 Pkt.; 10. Jenny Schulte, TV Sürth, 121 Pkt. Neunkampf Altersturner Jahrgang 1894 u. Fr.: 1. Hubert Klinkenberg, ATV Köln, 149 Pkt.; 2. Hermann Schmidtkofer, TV Merheim lrh., 145 Pkt.; 2. P. Jos. Müller, Kölner TV 1843, 145 Pkt.; 3. Christian Fetzer, TV 1879 Berg. Gladbach, 137 Pkt.; 4. Friedrich Löhr, Reichsbahn TSV Köln, 135 Pkt. Zwölfkampf Turner Oberstufe: 1. Jos. Brandfaß, TG Mülheim 1879, 190 Pkt.; 2. Adolf Kraus, TV Bensberg, 175 Pkt.; 3. Jos. Gehling, TV Ehrenfeld 79, 166 Pkt.; 4. Rudi Strasser, TV Bensberg, 165 Pkt.; 5. Heinrich Nußbaum, TV Bensberg, 161 Pkt. Zwölfkampf Turner Unterstufe: 1. Kurt Schmit, KTV 43, 195 Pkt.; 2. Otto Klum, Tuf Berg. Gladbach, 193 Pkt.; 3. Josef Dahmen, Reichsbahn TSV, 188 Pkt.; 4. Kurt Erhardt, KTV 43, 180 Pkt.; 4. Hans Ullrich, Tuf Nippes, 180 Pkt.; 5. Julius Schmidt, ATV 63, 178 Pkt. Zehnkampf Turner: 1. Hermann Deniers, Reichsbahn TSV, 158 Pkt. Siebenkampf Jugendturner: 1. Karl Ringeling, TS Mauenheim, 113 Pkt.; 2. Mathias Gabel, TS Mauenheim, 98 Pkt.; 2. Paul Sieh, TS Mauenheim, 98 Pkt.; 3. Heinz Möller, TS Mauenheim, 91 Pkt. Vierkampf Turner Klasse 2: 1. Fritz Krafzig, Polizei SV, 72 Pkt.; 2. Hans Rebein, KTV 43, 62 Pkt.; 2. W. Stackfleth, Polizei SV, 62 Pkt.; 3. Peter Preußer, Postsport V. 60 Pkt. Vierkampf Turner Klasse 3. 40 Jahre: 1. Peter Muschard, ATV Köln, 70 Pkt.; 2. Kugel, KTV 43, 66 Pkt.; 3. Philipp Heinz, Postsport=., 48 Pkt. Fünfkampf Turnerinnen: 1. Auguste Hermann, KTV 43, 81 Pkt.; 2. Betty Haupts, KTV 43, 78 Pkt.; 2. Grete Meister, TV(?), 78 Pkt.; 3. Margret Schneider, ATV Köln, 76 Pkt.; 4. Hanny Plaschke, TV Mülheim 1850, 75 Pkt., 5. Hilde Rucker, TV Mülheim 1850, 74 Pkt. Vierkampf Turnerinnen: 1. Sophie Hüsgen, TV Kalk 74, 60 Pkt.; 2. Lisbeth Steffe, Reichsbahn Gremberghoven, 53 Pkt.; 2. Liesel Wimmer, TV Sürth, 53 Pkt.; 2. Sophie Pfeifer, KTV 43, 53 Pkt.; 3. Lotte Kubach, KTV 43, 52 Pkt.; 4. Gerti Nolte, KTV 43, 51 Pkt.; 5. Christel Schwarz, KTV 43, 48 Pkt. Amerikas langjähriger Tennismeister Tilden is als Professional auf dem An#. der im Vorjahre zum Berufssport übergetretene junge Kalifornier Vines ist Tilden jetzt überlegen und hat bei den Spielen der amerikanischen Proris 16 Siege gegen Tilden aufzuweisen, als Tilden umgekehrt gegen Vines an Erfolgen erzielen konnte. * In England nennt man rücksichtslose Autoraser road Hogs(Straßenschweine). Um die meist recht jugendlichen, das Leben ihrer Mitmenschen gefährdenden Autoraser nicht nur durch Strafmandate zu bestrafen, sondern öffentlich an den Pranger zu stellen, wurde kürzlich in einer englischen Zeitung der Vorschlag gemacht, daß die Wagen derjenigen, die gegen die Verkehrsvorschriften verstoßen haben, mit einem knallroten und gelben Anstrich versehen werden sollen. * Der englische Ligaklub Aston Villa hat jetzt die seit einiger Zeit schwebenden Verhandlungen über die Neubesetzung des Managerpostens zum Abschluß gebracht. Jimmy McMullan, der Manager von Oldham Athletic, wurde jetzt nach Birmingham verpflichtet. McMullan stammt aus Schottland, wo er bei Partick Thistle spielte. Später spielte er für Manchester City. Fünfkampf der Turner Klasse 1: 1. Paul Herter, TV Bedburg, 91 Pkt.; 2. Gerhard Feldhuis, TV Sürth, 82 Pkt.; 3. Heinr. Nießen, KTV 43, 80 Pkt.; 4. A. Adolf Gülpen, TV Wahn, 79 Pkt.; 4. Helmuth Tinteloth, KTV 43, 79 Pkt.; 5. Heinz Holz, TV Mülheim 50, 78 Pkt.; 6. Heinz Hager, TV Berg. Gladbach, 77 Pkt.; 7 Albert Dureck, Pol. Sport=Verein, 76 Pkt.; 8. Siegfried Brand, TV Dellbrück, 74 Pkt.; 9. Fritz Obermüller, Pol.zei=Sport=Verein, 73 Pkt.; 10. Josef Röhrig, TV Dellbrück, 72 Pkt.; 10. Willi Lohmann, Deutzer TV, 72 Punkte. Die Spiele der Kreisklassen Urbach ist gerettei— Viktoria siegt in Poll In den wenigen rückständigen Meisterschaftsspielen haben sich besondere Ueberraschungen nicht ergeben. Das einzige wichtige Treffen Urbach— Worringen, das über den Verbleib der ersteren in der zweiten Kreisklasse entschied, ist von Urbach gewonnen worden, so daß diese also jetzt gerettet sind. Aus den Gesellschaftsspielen ist der schöne Erfolg der Ehrenfelder Phönix hervorzuheben, die gegen Sülz 07 zu einem beachtlichen 3t1=Siege kamen.(Siehe Sonderbericht). Meisterschaftsspiele Zündorf— Germ. Mülheim:2. Entgegen den Erwartungen endete das Spiel mit einer Niederlage der Gastgeber. Mülheim hatte wiederum eine ausgezeichnete Mannschaft zur Stelle und war fast während des ganzen Spieles leicht überlegen. Dies wurde auch in je einem Treffer in jeder Halbzeit unterlegt. Zweite Kreisklasse Colonia— Post:3. Die Gastgeber waren in der ersten Halbzeit etwas besser und führten beim Wechsel :1. Post kam aber später gut auf und konnte nach verteiltem Spiel schließlich noch ein Unentschieden herausholen. Urbach— Worringen:0. Durch diesen schönen Sieg hat sich Urbach seine Klassenzugehörigkeit gesichert. Worringen hatte allerdings nicht seine beste Mannschaft zur Stelle und trat mit einigen Ersatzleuten an, die sich nicht bewährten. Nippes 12 gegen Allianz:0. Die Allianz enttäuschte stark. Nippes war jederzeit Beherrscher der Lage und führte bereits beim Wechsel:0, um später durch drei weitere Tore zu einem hohen und verdienten Siege zu kommen. Horrem— Weiden:3. Die beiden Einheiten erwiesen sich als durchaus ebenbürtig. In der ersten Halbzeit kam jede Partei zu zwei Treffern und im zweiten Spielabschnitt schoß man noch je ein Tor. Das Ergebnis entspricht dem Spielverlauf. Gesellschaftsspiele: Brühl— Allianz:0. Auch in diesem Spiel haben die Kölner restlos versagt. Die Platzherren erwiesen sich jederzeit überlegen und diktierten von Anfang bis Ende den Kampf. Da auch der Sturm ausgezeichnet harmonierte, langte es zu einem recht eindeutigen Siege. Nippes 10— Deutzer SV:2. Die Deutzer erwiesen sich als recht spielstark und legten in der ersten Halbzeit ein forsches Tempo vor. Nippes fand sich nur schwer und mußte bis zum Wechsel den Gästen eine:=Führung überlassen. Später allerdings wurde Nippes überlegen und konnte bis zum Schluß die großer Eifer sicherte ihnen gegenüber dem etwas technisch besseren Gegner kleinere Vorteile, die zu einem schönen Siege langten. Frechen—. Grefrath:3. In der ersten Halbzeit zeigten die Grefrather gutes Können. Sie legten bis zur Pause zwei Tore vor, von denen Frechen noch eines aufholen konnte. Im zweiten Spielabschnitt setzte sich dann die großere Stabilität der Frechener durch, die noch zu einem knappen Siege kamen. Rath=Heumar— T9 Dellbrück :2. Die Dellbrücker gaben einen beachtenswerten Gegner ab, der aber technisch noch zu ungeschult ist, um gegen gute Mannschaften bestehen zu können. So konnte denn Rath, trotz des großen Eifers der Gäste, einen sicheren Sieg buchen. Merkenich— Germ. Mülheim Res.:3. Merkenich scheint mit dem Abschluß der Meisterschaftsspiele viel an Können eingebüßt zu haben. Jedenfalls kam die starke Mülheimer Res. zu einem verdienten Siege. Meschenich— Lechenich:1. Motor und Auto Walter Neusel kämpft in Deutschland! Ein Kampfkontrakt abgeschlossen— Gegen jeden Gegner! Ein deutscher Sieg in Irland Zu einem sehr schönen deutschen Erfolg gestaltete sich das in der Nähe von Dublin am Pfingstsamstag ausgetragene Bray road race des Irländischen AutomobilClubs, das der deutscher Werksfahrer Müller auf einem serienmäßigen Adler=Trumpfwagen gewinnen konnte. Das Rennen war ein offenes Straßenrennen, das auf einer 3,5 Meilen langen Rundstrecke durch die Straßen der irländischen Stadt Bray führte. Insgesamt waren 32 Runden—. 167 Kilometer auf der sehr kurvenreichen Strecke zurückzulegen. Am Start waren 23 Wagen, unter denen sich die Marken Bugatti, Riley, und Sunbeam befanden. Der schärfste Konkurrent des deutschen Adler= jahrers war ein englischer Sunbeam, der sich aber mit zwei Sekunden Vorsprung als geschlagen bekennen mußte. Der deutsche Sieg hat in der irländischen Presse einen lebhaften Widerhall gefunden. Das internationale 9. Kesselbergrennen Das vom Bayerischen Automobil=Club zu hoher sportlicher Bedeutung gebrachte internationale Rennen für Motorräder und Kraftwagen auf der Kesselbergstraße, die den Kochelsee mit dem Walchensee verbindet, findet in diesem Jahre am 17. Juni statt und wird sich bestimmt wieder zu einer interessanten sportlichen Veranstaltung gestalten. Mit dem Rennen verbunden ist der erste Lauf der Seitenwagenmaschinen um die deutsche Bergmeisterschaft 1934. Um den Goldenen Helm von Deutschland Das zweite Rennen um den„Goldenen Helm von Deutschland“, den die Stadt München für den schnellsten Motorradfahrer gestiftet hat, wird am Sonntag, dem 3. Juni— gleichzeitig mit dem Eifelrennen— auf der Trabrennbahn in München=Daglfing ausgetragen. Veranstalter sind RSKK und DDAC gemeinsam. Das Rennen ist offen für Solo= und Seitenwagenmaschinen. Internationale Automobilausstellung in Paris Der Termin für die internationale Automobilausstellung in Paris, in der internationalen Fachwelt kurz „Pariser Salon“ genannt, ist vom ständigen Büro der Automobilindustrie auf die Zeit vom 4. bis 14. Oktober festgesetzt worden. Die Ausstellung wird Personen= und Lastwagen, Nutzfahrzeuge, Motorräder, Motoren und alle Zubehörteile umfassen und wieder zu einer großen internationalen Schau des gesamten Automobilwesens gestaltet werden. Ständige Vermehrung der Treibstoffumsätze Die führenden Firmen auf dem deutschen Treibstoffmarkt melden eine ständige Zunahme des Avsatzes an Treibstoffen und Schmiermitteln, die im ersten Vierteljahr 1934 rund 25% betragen soll. Auch die Benzolerzeugung ist, als Folge der besseren Beschäftigung der Kokereien um 17% gestiegen und hat in den bekannten Benzol=Benzin=Gemischen glatten Absatz aus dem Markt gefunden. Die Benzineinfuhr ist auf 235 723 Tonnen im ersten Vierteljahr gestiegen. Der Aufstieg der deutschen Kraftfahrt macht sich also auch hier in deutlicher Weise bemerkbar. Verbilligung der Kraftfahrzeug-Versicherung Die führenden Versicherungsfirmen haben nach langwierigen Verhandlungen einen neuen Tarif in Kraft gesetzt, der eine Verbilligung der Prämiensätze für Kleinwagen=Haftpflichtversicherung, für Dievstahl= und Feuerrisiko und den Fortfall des 10 Pigen Zuschlags für Auslandsfahrten bringt. Eine weitere Herabsetzung der Haftpflichtprämien soll erst dann möglich sein, wenn die Zahl der Unfälle, aus denen die Versicherungsgesellschaften in den letzten Monaten sehr stark in Anspruch genommen worden sind, zurückgeht. Der Hamburger Boxkampsveranstalter Walter Rathenburg hat in Paris die Verhandlungen über einen Kampf von Walter Neusel in Deutschland endgültig zum Abschluß gebracht. Die getroffenen Vereinbarungen sehen vor, daß Walter Neusel die Konventionalstrafe von 5000 Dollar, die er vertragsgemäß an den Newyorker Madison Square Garden zahlen muß, wenn er vor dem festgelegten Kampf am 14. September in Newyork anderweitig in den Ring geht, zurückerstattet erhält. Termin und Austragungsort des festgelegten Kampfes in Deutschland sind noch nicht entschieden, ebenso sind Verhandlungen über den Gegner für Neusel noch in der Schwebe. Walter Neusel hat sich aber bereit erklärt, gegen jeden Gegner anzutreten, der ihm gestellt wird. Berufsboxen in Solingen Klein punktet Kurt Haymann aus Der Solinger Boxsportgemeinde wurde am Samstagabend wieder einmal eine Berufsboxveranstaltung geboten. Wie groß das Interesse hierfür war. bewies der mit 3000 Zuschauern sehr gut ausgefallene Besuch. Im Hauptkampf konnte der sich zu. Lokalmatador entwickelnde Klein(Solingen) gegen den Münchener Kurt Haymann einen Punktsieg über sechs Runden buchen. Obwohl Haymann von der 4. Runde etwas aufkam, vermochte er Klein nie ernstlich zu gefährden. Der Sieg des Solingers wurde mit großem Beifall ausgenommen.— In einem weiteren Schwergewichtstreffen standen sich zwei Krefelder, Jakob Schönrath und Weier, gegenüber. In diesem Kampf, der keine besonderen kämpferischen Momente brachte und die Zuschauer über acht Runden hin langweilte, lautete das Urteil Unentschieden. Im Mittelgewicht mußte Engels(Düsseldorf) dem schlagstärkeren Krayda(Hagen) die Punktentscheidung überlassen, im zweiten Mitelgewichtskampf trennten sich König(Lüdenscheid) und van der Rheidt(Krefeld) unentschieden. Einleitend buchte Zicho(Hamm) im Federgewicht einen.==Sieg in der zweiten Runde über Thriene(Hannover). Bruch und Kölblin in Bukarest Die beiden Berliner Berufsboxer Erwin Bruch und Kölblin gingen in Bukarest in den Ring, konnten aber keinen Erfolg mit nach Hause nehmen. Bruch wurde allerdings im Kampf gegen den Rumänen Axioti mit dem Urteil Unentschieden benachteiligt. Kölblin unterlag dem Rumänen Spakow im Halbschwergewichtstreffen nach Punkten. Die japanische Automobilindustrie wird vertrustet Das Vordringen der japanischen Automobilindustrie auf dem europäischen und amerikanischen Markt nimmt jetzt immer mehr greifbare Gestalt an und beginnt sich zu einer neuen Gefahr für den Wirtschaftsfrieden der Welt auszuwachsen. Unter der Führung der japanischen Regierung wurden jetzt die führenden Fabriken des Landes zusammengeschlossen. Der neu gebildete Block erfreut sich der Unterstützung der Regierung bei seinem starken Expansionsdrang auf den wichtigen Märkten. beiden Treffer aufholen. Porz— Mülheimer SB Res. :1. Die Mülheimer, die nicht so spielstark waren, wie man erwartet hatte, mußten sich eine glatte Niederlage gefallen lassen, die auch in dieser Höhe verdient war. Poll— Victoria:5. Die Poller mußten erneut eine Niederlage in Kauf nehmen, obwohl sie in der ersten Halbzeit eine klare Ueberlegenheit herausspielen konnten und in der Pause mit:0 im Vorteil lagen. Victoria drehte dann aber mächtig auf. Euler führte seine Mannschaft nunmehr glänzend und da er selbst als der überragende Spieler in die Erscheinung trat, war bald der Ausgleich erzielt. Bei dem nun einsetzenden Ringen um den Sieg, blieb Victoria schließlich im Vorteil. KFV. 02— Sülz Res.:0. Die Sülzer begannen das Treffen mit acht Spielern und vervollständigten sich schließlich auf zehn. Und da sich diese zehn Leute nicht recht fanden, konnten die Müngersdorfer stets überlegen spielen und einen hohen verdienten Sieg herausholen. Bedburg— Birkesdorf:3. Die Dürener Gäste haben nicht enttäuscht. Ihre technisch gute Spielweise sicherte ihnen bald den Führungstreffer, der jedoch von Bedburg bis zur Pause aufgeholt wurde Im zweiten Spielabschnitt war dann Birkesdorf klar überlegen und sicherte sich durch zwei weitere Tore den Sieg. Rodenkirchen— Tura Köln:3. Die Tura konnte auch in diesem Spiel ausgezeichnet gefallen. Ihr Außer einem riesigen Eifer brachten die Gäste nichts mit. was begeistern konnte. Die Platzherren waren jederzeit klar überlegen und gewannen auch in dieser Höhe verdient. Gr.=Königsdorf—. KCfR Res.:2. Die Kölner, von denen man ein weitaus besseres Können erwartete, haben stark enttäuscht. dorf war gut in Form. Besonders glänzend harmonierte der Sturm, der sich als sehr schußfreudig erwies. Phönix— KBV 07:1. Die Ehrenfelder scheinen sich im Spiel gegen Sülz etwas zu viel verausgabt zu haben. Jedenfalls konnte die Mannschaft nicht so gefallen, wie am Samstagabend. Der KBV dagegen überraschte nach der angenehmen Seite und konnte nach einer torlosen ersten Halbzeit später das einzige Tor des Tages schießen. Flittard— Gremberg:=. Das Spiel stand durchweg im Zeichen der gut spielenden Gastgeber, die sich bis zur Paus schon einen:=Vorsprung sicherten und schließl. zu einem schönen Siege kamen. Bensberg— Fortuna Köln:3. Die Kölner brachten eine gute Mannschaf mit und ließen sich erst nach hartem Kampfe knapp schlagen. BfB Niehl— Höhenhaus:4. Die Bewegungsspieler hatten sich die Höhenhauser Mann schaft verschrieben, die bekanntlich neben Köln=Nor in der Aufnahmeklasse eine überragende Rolle spielt. Die Gäste rechtfertigten auch hier ihren guten R: und kamen zu einem beachtlichen Erfolg.