und Buik...„ Erscheint täglich mit Ausnadme des Montags und der boden Zestage. Preis pro 4 Quartal in der Expedition 221, Ser. durch die vos bezegen 25 Sgr. Breis Insertions= Gedöbren für die Garmend= Zeile der Veren Rdume 1 Sgr. Briefe und Geldsendungen## den frauke erdeten. De 251. Mülheim an der Ruhr und Quisburg, Samstag den 26. Oktober. 1850. Uebersicht. Deutschland. Berlin.(Telegr. Depesche; europäischer Kongreß: die Kasseler Zoll=Conferenz; die Zusammenkunft in Warschau; Instruktion des General v. d. Gröben; die Kraft Preaßens und die seiner Gegner; der Notenwechsel mit Wien; Vereinigung des Corps bei Wetzlar mit dem in Thüringen; Berichtigungen). Coblenz.(Befehl zum Vorrücken für das Wetzlar'sche Corps). Gießen.(Einmarsch der Preußen in das Kurfürstenthum). Fulda.(Grenzbesetzung). Hanau. (Gerüchte bezüglich des Kurfürsten). Gotba.(Truppenmärsche) Eisenach.(Deegl). Frankfurt.(Die Entwaffnung der hess. Armee vom Bundestage beschlossen; Ausgang der bess. Angelegenheit). Hadamar.(Durchzug preuß. Truppen). München.(Die Truppenmärsche; Konfiskation von Zeitungen). Hamburg.(Ehrengeschenke für die schlesw.=holstein. Armee: Erklärung der Verwundeten). Friedrichstadt(Bericht eines Dänen). Bremen.(Erklärung des Pastor Mallet). Oesterreich. Wien.(Die Abreise des Kaisers: Haynau). Frankreich. Paris.(General Hautpoul; der neue Kriegsminister; Manifest der militärischen Linken). Rußland.(Toast des Kaisers). Berlin, 24. Oktober. Behufs Vereinigung beider Armeekorps in Thüringen marschiren die preußischen Truppen über die kurhessische Erappenstraße.— General von der Gröben ist instruirt, eine fremde Intervention mit Gewalt zurückzuweisen.(T. D. d. K..) Berlin, 18. Ottor. Die Stellung, welche Rußland zu den deutschen Angelegenheiten einnimmt, muß insofern als eine neutrale bezeichnet werden, als eine bewaffnete Einmischung wohl jedenfalls ausgeschrossen ist. Daß das Petersturger Kabinet dagegen durch einen Notenkrieg für die Herst=llug eines absoluten Regiments arbeitet, versteht sich von selbst. Wir folgern diese Ansicht nicht etwa aus zärtlichen Beziehungen, die zwischen Petereburg und Berlin obwalten könnten, sondern aus der für Rußlands Politik gegebenen Nothwendigkeit, eine Erstarkung der österreichischen Macht durch einen überwitgenden Einfluß in D utschland nicht zu begünstigen. Das schwache Oesterreich wird die Mündungen der Donau nicht verschließen, die Thore Constantinopels nicht vertheidigen. Die österreich ischen Hefpoblizisten haben zwar den Auftrag, zur Schande Deutschlands in den großreutschen Vlaitern mit dem Anerdieten russscher Hülfe zu prunken, wir kennen aber bereits zu gut die Quellen dieser in einem Theile der Presse steis gleichzeitig auftauchenden Nachrichten, als daß wic darauf ein Gewicht legen sollten. Eben so bedeutungslos erscheinen die österreichischen Kriegedrohungen: Wir erleben es wieder, daß die Kriegsdrommete durch Norddeutschland schmettert, die Marschbefehle erschallen, die österreichischen Kaseinen im Lichtschmucke prangen, die Zahl der Kerntruppen verzehnfacht aufgeführt werden, 30,000 in Böhmen, 30,000 in Vorarlberg, und der baierischen Heeresmacht gar nicht zu gedenken, deren mobil gemachte Armeekorps gar kein Ende nehmen wollen. Preußen hat dem Gaukelspiel ruhig zugesehen, und einige Regimenter an die bessische Grenze geschickt, denn auf die Zeitungsberichte legen Sie gewiß auch wenig Gewicht, seitdem wir über die Vorgänge in Holstein so oft geäfft sind. Derselbe Reichspan ließ das eine Meile vom Mecre entfernte Kiel durch eine russische Flotte bombardiren, die Schiffe im deutschen Hafen überwintern, ein Hülfskorps aus Kurland nach Schleswig übersetzen, den Narrenklub in Frankfurt durch die Großmächte anerkennen, ein drobendes Bündniß unter den Kön greichen mit Oesterreich errichten, 200,000 Russen die preußischen Grenzen bedroden. Alles Dunst und Nedel! Kommt es zum Kampfe, so gehören von gegnerischer Seite eine halbe Million Streiter, denn jeder Meusch weiß, daß Preußen ohne weitere Anstrengung in 10 Tagen so viel auf den Beinen hat. Dah.r wundern Sie sich nicht, wenn hier von keinen Rustungen gesprochen wird. Zu rüsten ist Nichts, weil Aus dreifach aufgestapelt ist. Nur Pferde wären anzukausen. Diese sind aber längst ausgesucht, bezeichnet und in billige und gute Pension bei den Bauern gegeben. Also aus dem Kriegslärm wird nichts!„Sofort jagt aber eine andere Fama eurch die deutschen Länder. Preußen und Oesterreich baben sich verständigt, wehe euch Deutschthümlern, beide Mächte rücken in Hessen ein und stellen die Souveränetät der Hassenpflugschen Räuberwirthschaft her. Wie die Windsbraut jogi diese Kunse durch die Blätter. Sie ist auch in der That nur Wind! Der Kurfürst hatte den König von Preußen um die Vermittelung in der Angelegenheit gebeten. Hier urtheilte man nun so: Wenn ein gemeinschaftliches Handeln mit Oesterreich möglich ist, so muß man sich zunächst über ein Organ durch freie Vereinbarung verständigen, vor Lessen Forum die bessische Frage gebracht werden soll, sie müßte dem Narrenklub in Frankfurt entzogen werden. Noch ist keine Verständigung erfolgt, da der Bundesklub seinen Platz nicht räumen will, also ist schon deshalb von einem gemeinschaftlichen Handein keine Ride. Auch erblickt der Vernünftige gar keinen Zweck des Handelns, denn in Hessen herricht tiefer Friede und Hochachtung gegen eine niederträchtige Regierung läßt sich nicht erzwingen, ebenso wenig als die Achtung gegen die Frankfurter Rotte, welche den Abgeordneten des Fendes in ihre Mtte zur Theilnahme an der Verschwörung genen eis theuersten Güter der Naton rief. Dort wirfen sie um Holsteins Schicksal das Loos; vier führen sie Beschwerde, daß Preußen in dem Heeie der Herzog:hümer dienen, und der dänische Bevollmächtigte verlangt deren Rückberufung. Wir wollen ihn durch die Bemerkung der lehren, daß Niemand die Bewohner Preußens verhindern kann auszuwandern, oder ins Ausland zu gehen und dort das Schwert gegen die Keinde seiner Nationalität zu ergreifen. Wenn aber Schwarzenberg sich wundert, daß preußische Soldaten in Altona ihre Mitttürkleidung erst wechseln, so möge er wissen, daß die preußischen Solvaten nicht nackend von ihren Regimentern entlassen werden und daß die Oesterreicher auch in Soldatenröcken dort ankommen. Schließlich will ich noch des neuentdeckten Ventrages der Großmächte zur Pacification Holst ins und des fabricirten österreichischen Prorestes gegen die preußische Besetzung Hamburgs gedenken. Das eine, wie auch das andere ist durch Schwarzenbeigs Creaturen verbreiten. und folglich unwahr.— Die Besorgniß einiger Blätter, Feuilleton. Sir John Franklin. Die Frage: ob Sir John Franklin noch lebt oder todt ist? beschäftigt gegenwärtig die ganze civilisirte Welt, und Großbritannien insbesondere. Eine erklärliche Neugier, ein instinktmäßiges menschliches Mitgefühl gebieten es. Sir John Franklin verließ im Mai 1845 die britischen Küsten, um von Neuem eine Nordwestdurchfahrt um den nordöstlichen Theil von Amerika zu versuchen, und jetzt, nach fünfjähriger Abwesenheit find er und die Gefährten seiner Expedition ganz verschollen. Niemand kann sagen, ob sie noch leben oder umgekommen sind, und die sorgsamsten und fleißigsten Versuche, sie aufzufinden, haben sich bis jetzt alle vergeblich erwiesen. Die geschicktesten Befahrer der nördlichen Meere unserer Zeit haben sich angelegen sein lassen, ihn aufzusuchen, haben ihr Leben daran gewagt; aber Alle sind bis jetzt noch zurückgekehrt, ohne zu Wasser und zu Lande auch nur die mindeste Spur von ihm entdeckt zu haben. Es fragt sich also:„können Sir John Franklin und seine Gefährten noch am Leben sein?“ und diese Frage beantworten wir mit Ja, besonders auf die Thatsache hin, daß Sir John Roß erst vor Kurzem in sein Vaterland zurückkehrte, nachdem er vier Jahre und fünf Monate in denselben Regionen verbrachte. In gleich verzweifelter Lage wie Franklin, überwand er alle Schwierigkeiten und kehrte nach Hause zurück, um seine Erlebnisse zu erzählen und seine wohlverdienten Ehren zu ernten. Franklin ist nicht viel länger abwesend als Roß; warum sollte er also nicht auch wieder zum Vorschein kommen? Und gerade bei dem erprobten Muthe und der eisernen Ausdauer Franklin's steht zu erwarten, daß er wieder zum Vorschein kommt wenn nicht unerhörte Unsälle ihn betroffen haben Sir John Franklin ist geboren 1786, und steht also jetzt in seinem 64. Jahre. Er stammt aus einer sehr actbaren Familie in Lincoispire, die mehrere Jahrhunderte hindurch schöne Besitzungen und eine Stellung im Leben inne hatte, auf deren Bedeutung schon der Name deutet. Der„Franklin“ war nämlich unter den alten Angelsachsen der„Grund“ oder„Schloßherr.“ Sir John's Vuter war genöthigt gewesen, das Familiengut zu verkaufen, und seine Kinder verschiedenen Berufsgeschäften zu widmen. Der älteste seiner vier Söhne starb auf der Schwelle des Mannesalters, der zweite, William Franklin, widmete sich dem Studium der Rechtswissenschaft, kam nach Indien und starb als Oberrichter in Madras; sein Sohn ist nun das Haupt der Familie. Der dritte Sohn war Soldat geworden, und starb als Major im ersten bengalischen Kavallerie=Regiment. Der vierte Sohn ist Sir John Franklin, mit welchem wir es zu thun haben. Sir John Franklin war von seinem Vater zum Studium der Theologie oder der Landwitthschaft bestimmt gewesen, hatte aber von frühe auf eine solche Vorliebe für das Seewesen gezeigt, daß man ihm freien Willen ließ, und er trat am 1. Ottober 1800 noch als Knabe in die Marine und zwar an Bord des„Doypbemus,- einer Fregatte von 64 Kanonen. Er wohnte 1807 der Beschießung von Kopenhaben bei, trat aber bald darauf in eine andere, seiner jetzigen ähnliche Laufbahn indem er an Bord des„Investigatorn, unter Kap tän Flinders an der Entdeckungsreise nach Australien Theil nahm; er litt übrigens bei dieser Gelegenheit mit seinen Gefährten im August 1803 Schiffbruch auf der Cato Bank. Dieß war ein würdiger Beginn für eine so abenteuerliche selbstgewählte und in späteren Jahren so edet erfüllte Laufbahn. Der„Earl Camden,“ ein Ostindienfahrer, brochte Fra# klin in die Heimath, und dieser zeichnete sich sogar auf diesei gelegentlichen zahrt aus, indem er an der Vertreibung des franz Geschwaders unter Lirois Antbeil nahm. Auch die Schlacht von Trafalgar machte er am 21. October 1805, als Signalmeister an Bord des"Bellerophon“ mit, und focht, zum Lieutenant befördert, in den folgenden Jahren zu Flushing und zu New=Orleans mit(1814). Bei der letzten, bekanntlich für die drittischen Waffen so ungünstigen Affaire befevligte er einige der Boote des britischen Geschwaders, welche nach hartem Kampf und bedeutendem Verluste die starken Kanonenboote der Amerikaner wegnahmen. Kurzum, in den vereinigten Eigenschaften als Seemann und Ingenieur errang sich Franklin einen andauernden Ruf und große Anerkennung bei der Belagerung von New=Orleans, obwohl die Britten den Platz räumen mußten, und General Jackson, der amerikanische Oberbefehlshaber, sich daselbst auf Lebenszeit seine große Popularität holte. Für Franklin hatte die Belagerung von New=Orleaus die gute Folge, daß er zu unmittelbarer Beförderung vorgeschlagen wurde, da man ihn dabei als einen in jeder Hinsicht brauchbaren Offizier kennen gelernt hatte. Nachdem er in der Zwischenzeit als erster Lieutenant auf dem„Forth“ gedient, trat Franklin endlich im Jahr 1818 zum ersten Mal auf dem Felde der nordischen Entdeckungen auf. Damals war nämlich Kapitän Buchan mit der„Dorotheau angewiesen worden, einen Versuch(wie nachher Parry that) einer direkten nördlichen Durchfahrt zu machen, d. h. nach dem und durch den Mittelpunkt des Polarkreises, und Franklin, welchen Buchan sich zum Gefährten erwählt hatte, ward mit dem Befehl des„Trent“, eines gemietheten Fahrzeuges von 250 Tonnen Last, betraut. Die unternehmenden Schiffer verließen im Frühling des genannten Jahres die englischen Küsten und fuhren nach Spitzbergen; von dort aus versuchten sie mehrmals nordwärts vorzudringen, konnten aber nicht über 80° 15m nördlicher Breite hinauskommen, wo sie drei Wochen lang vom Eise eingeschlossen waren. Als sie wieder loskamen, suchten sie— jedoch abermals wegen des Eises vergeblich— die Ostküste von Grönland zu erreichen. Auf dieser Reise wurden manche schöne arktische Phänomene beobachtet, welche übrigens wenig oder nichts zur Bereicherung unserer Länderkunde in diesen Breiten beitrugen. Aber die Unternehmung gab Franklin eine würdige Veranlassung, seine Geduld und seinen Muth zu erproben. Im Oktober 1818 kamen Buchan und seine Gefährten wieder in England an. Von da an hatten die englische Regierung und Alle, die sich für arktische Entdeckungen interessirten, ein sorgsames Augenmerk auf den Lieutenant Franklin, als einen der tauglichsten Führer dieser ebenso ehren= als gefahrvollen nördlichen Erforschungsreisen. Er ward deßhalb schon im Jahr 1819 zu einer größeren Reiseunternehmung ausersehen, weiche den Zweck hatte, den Kupferminenfluß hinabzufahren, der gleich dem Mackenzieflusse einen Theil der Gewässer des arktischen Amerika in den PolarOcean ergießt, und dessen Lauf zuvor noch gar niemals näher untersucht worden war. Franklin sollte, wann er die Mündung des Kupferminenflusses erreicht hätte, in westlicher Richtung, also nach der Behringsstraße hin, sich längs des ungeheuren und noch beinahe unbekannten Kustenstriches hin einen Weg zu bahnen fachen.(Fortsetzung folgt). 401 daß preußische D plomaten nicht auf die Verfassung vereieigt werden, ist unb gründet, da alle schriftlich ibren Eio zu der Form eines Neverses eingereicht haben. Berlin, 21. Oktbr. Die vielfach besprochene Idee eines eurepäischen Kongresses zur Schlichtung der vielfachen Differenzen und Z rwürfnisse soll nunmehr in der Form eines bestimmten hierauf gerichteten Vorschlags hierher gelangt sein. Nichtsdestoweniger wird man suttbun, noch immer Zweifel an der Auefübrung dieses Plans zu hegen, wenigstens dürfte die preußische Regierung selber in keinerlei Weise demselben günstig gestimmt sein, da sie wohl fühlen muß, daß sie auf einem solchen Kongresse eine völlig isolirte Stellung haben würde. — Die Kasseler Zollkonserenzen werden um den 10. November wieder beginnen. Da die preußischen TarifVeränderungs=Vorschläge an dem fortgesetzten entfoiedenen Widerspruch der braunschweigischen Regierung als gescheitert angeseben werden können, so wird auf dieselben bei den wieder beginnenden Berathungen wahrscheinlich gar nicht mehr zurückgekommen werden, denn es ist bei den jetzt von hieraus mit Braunschw.ig geführten Separat=Verhandlungen weder gelungen, die dortige Regierung umzustimmen, noch sie zu dem unter diesen Umständen hier vorgezogenen gänzlichen Ausscheicen aus dem Zollverein zu bewegen. Gegenstand der ferneren Berathungen in Kassel werden deshalb die großen prinzipiellen noch vorliegenden Fragen wegen der Zolleinigung mit Oesterreich und den sogenannten Steuervereinen, des Handelevertrages mit Belgien, gemeinzamer Verkehrs=Einrichtungen, der Organisirung des Zollvereins=Konsultats=Wesens u. s. w. sein. — Der Graf v. Brandenburg wird noch im Laufe dieser Woche aus Warschau zurückerwartet(nämlich zum 25.) Der Prinz von Preußen bleibt bis nach dieser Zurückkunft hier anwesend, um zur Hand zu sein, falls es noch, wie drabsichtigt wird, zu einer Zusammenkunft der kaiserlich-russischen und unserer Königs=Familie kommen sollte. Wenn dies aber nicht der Fall, so wird sich nach den bisher getroffenen Dispositionen der Prinz Karl von Preußen unverzüglich nach Warschau begeben, sobald man darüber wird Gewißheit erlangt haben, daß auch der Kaiser von Oesterreich sich abermals zu einer Zusammenkunft mit dem Czaren entschließen sollte. Der Prinz von Preußen begiebt sich zunächst nach Koblenz, wird aber, falls nicht unerwartete Ereignisse dessen Verbleiben daselbst nothwendig machen sollten, während deo Winiers nicht seine Resirenz dort bleibend aufschlagen, sondern hierher zurückkehren. Berlin, 22. Oktbr. Man schreitt der D. 3. a. B. aus Wien, 20, Okt.: Vorgestern sind hier neue Depeschen aus Berlin für Hen. v. Bernstorf eingetroffen, als Erwiderung auf eine aus Beegenz gegen die letzte von Hrn. v. Radowitz eingesandte Note. Das preußische Cabinet legte nämlich in dieser Note ein großes Gewicht auf sein Recht, sich in die kurhessische Angelegenheit einmischen zu können. Fürst von Schwarzenberg macht dieses Recht obhängig von dem erneuerten Eintritt Preußens zum Bundestag. Herr v. Radowitz lehnt nicht mehr, wie man uns versichert, so wie früher diese Ansicht ab, er stellt sich bloß auf das Terrain der Verstäntigung zwischen engerem und weiterem Bunde. Man glaubt, daß zu dieeser Verständigung der König von Baiern seine Mediation anerboten haf. Berlin, 23. Oktober. Die Antwort auf die baierischen Kriegs=Fanfaren und die neuesten telegraphisch angekündigten Interventionsbeschlüsse des Frankfurter Bundestags hat der Kommandirende des preußischen Operationskorps an der hessischen Gränze, Generallieutenant von der Groeben, bei seiner Reise nach Eisenach mitgenommen,— den Befehl nämlich, jedem Einrücken intervenirender sogenannter Bundestruppen mit den Waffen entgegen zu treten. Es scheint, daß man gestern noch davon überzeugt war, die baierischen Gelüste, sich als Großmacht in der hessischen Frage zu zeigen, würden zu einer Explosion führen, und zwar noch vor dem Ende der Warschauer Besprechungen, auf die doch Seitens der Bregenzer Verbrüderung das höchste Gewicht gelegt wird. Nach den neuesten Nachrichten dürfte jedoch wiederum ein Stillstand im Marsche der bundestäglichen Armee eingetreten sein, und dieselbe sich vorläufig damit begnügen, über die bessische Gränze zu schauen, an die sie wahrscheinlich ganz nahe herangerückt ist. Inzwischen sind hier die militärischen Vorkehrungen und Eventualitäten bis in's Einzelne Gegenstand besonderer Berathungen zwischen dem Minister des Auswärtigen und des Krieges gewesen, und diese Berathungen finden noch und fast täglich statt. Berlin, 24. Oktober. Die bei Wetzlar kantonirenden königlichen Truppen unter dem Kommando des General= Majors von Vonin haben den Befehl erhalten, sich mit den in Thüringen stehenden königlichen Truppen zu vereinigen. Sie haben zu dem Ende gestern den Marsch auf der Etappenstraße über Alsfeld und Hersfeld gegen Erfurt angetreten und werden am 25., spätestens am 26. d.., sämmtlich das Großherzoglich sächsische Gebiet erreicht haben.(D. Ref.) Berlin, 24. Okt. Die in der heutigen National=Zeitung enthaltenen Angaben über hier eingegangene telegrapbische Depeschen, unter Anderen über das Einrücken der Baiern in Hanau sind durchweg aus der Luft gegrifsen. Wir fügen hinzu, daß der hier anwesend gewesene kommandirende General der an der bessischen Gränze steyenden preuß schen Truppen die bestimmiesten Befehle für den Fall eines solchen Einrückens erhalten bat. Dasgide dürfte jidoch nicht bevorstehen. aben so, wie die oben erwähnten Angaben, berzhgn die Mittheilungen desselben Blattes über den Empfang des Grafen Brandenburg bei Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland auf bloßer Konjektur und leerer Erfindung. Wie bereits aus anderweiligen Mittheilungen erhellt, ist dem Grafen Brandenburg nicht nur persönlich, sondern gerade als Repräsentanten Preußens die herzsichste Aufnahme zu Theil geworden; was dagegen von der politischen Haltung Sr. Majestät des Kaisers, von dem neuen Standpunkte mitgetheilt wird, wonach derselbe nunmehr offen gegen Preußen Parrei nehme, ist durchweg unbegründet, da nach den hier eingegangenen Berichten de ausdrückliche Besprechung der beireffenden Verhältnisse erst nach der Ankunft des Kaisers von Oesterreich stattfinden wird. Die Stimmung, welche in dieser Beziebung sich vorläufig geltend macht, entspricht aber in keiner Weise der Auffassung, welche die National=Zeitung mit so großer Zuversicht ausspricht. Die National=Zeitung enthält ferner Angaben über vermeintliche Ministerkrisen, welche sowohl der Thatsache, als den vorgeblichen Veranlassungen nach ebenfalls ganz und gar auf Erfindung beruhen.(D. Ref.) Berlin, 24. Ort. Se. Königl. Hoheit Prinz Carl von Preußen hat sich nach Kosel begeben, um den Kaiser von Oesterreich auf seiner Reise nach Warschau im Namen Sr. Maj. des Königs zu bewillkommen. Coblenz, 24. Okt. Wie wir heute aus Wetzlar vernehmen, hat das daselbst stationirte Truppen=Corps in Felge eines vorgestern Nacht dort eingetroffenen Marsch= befehls sich nach Kurhessen in Bewegung gesetzt und die Straße nach Giesen und Gründerg eingeschlagen. (Cob..) Gießen, 23. Okt. So eben rücken hier 3000 Preußen, Ulanen und Infanterie, ein, die in Eilmärschen von Wetzlar über Gießen und die preuß. Etappenstraße(Gründerg, Alsfeld u. s..) sich durchs Fuldaische bis nach Vacha auf dem Rhöngebirge ausdehnen werden. Der Aussage der Leute nach wäre erst diese Nacht 12 Uhr der Befehl zum Ausrücken gekommen und Alles schleunigst aufgebrochen — Immer aufs Neue ziehen preuß. Truppen durch unsere Stadt. Nachdem heute früh zuerst Ulanen, dann 1 Regiment Infanterie, dann ein Artilleriepark(vom 7. Regimente) durchgegangen war, rückte Nachmittags wieder Infanterie nach, von denen 1600 in der Stadt blieben und gegen Abend abermals Infanterie und Artillerie. Zuerst sollten nur die Hausbesitzer Einquartierung erhalten, dann auch die Miethsleute,— zuletzt erhielten die, welche nur zwei Mann hatten, noch den dritten. So liegt nun ganz Gießen und die Umgegend voll von Preußen; in Gießen selbst der kommandirende General v. Bonin. So erklären sich nun die Ihnen gemeldeten telegraphischen Depeschen und Staffetten und bestätigen sich die dabei gegebenen Vermutbungen. Die eiste(Montag Nachts) brachte den Befehl zur Marschbereitschaft nach Wetzlar; vorige Nacht(Dienstag) 12 Uhr ist der Befehl zum Aufbruch gekommen, und so rückten heute überall fast mit den Quartiermachern die Truppen selbst ein. Aeußerst anerkennenswerth ist aber die Präcisivn, mit welcher die Preußen bezahlen. Schon heute gegen Abend trafen von Ortschaften die Zahlmeister hier ein, um, noch ehe die Nacht vorüber ist, die Kosten für die Verpflegung auf den einzelnen Ortschaften hier an die bessischen Behörden auszuzahlen. (Fr..) Fulda, 23. Okt. Eingegangenen Nachrichten zufolge steht ein preuß. Armeekorps dicht an der fuldaischen Gränze bei Buttlar.(F..) Hanau, 23.Okt. Gerüchte der verschiedensten Art durchziehen heute die Stadt. So heißt es, was ich jedoch noch bezweifle, der Kurfürst nebst Hassenpflug und Consorten, werde in den nächsten Tagen an der Spitze des Garde=InfanterieRegiments wieder nach Kassel übersiedeln. Sodann bezeichnet man als einen der ersten Regierungsakte des Kurfürsten die Aufhebung unserer Verfassung und die Octroyirung eines neuen Wahlgesetzes für eine aus zwei Kammern bestehende LandesVersammlung, um mit dieser eine ganz neue Verfassung zu Stande zu bringen.(Fr..) Gotha, 21. Oct. Heute Vormuttag sind 5 Extrazüge mit preußischen Trupprn— mit den heute noch weiter erwarteten ca. 4000 Mann Artillerie, Karallerie und Infanierie— hier durch an die weimerisch=bessische Gränze passirt. Wir haben sie mit großem Vergnügen vorbeifahren sehen. Die Truppen waren augenscheinlich in der b sten Haltung und Stimmung. Wie alle Preußen, sollen auch sie voll der herzlichsten Sympa hien für ihre kurbessischen Brüder sein. Ein anderes preußisches Korps steht bereits bei Mühlhousen an der preußisch=hessischen Gränze. Eisenach, 21. Oct.(Mittags.) Eben langen 4000 Mann preußische Truppen theils in Extrazügen, theils zu Pferde und in Fußmärschen bier an Die erstern gehen ohne Aufenthalt auf der Friedrich=Wilhelm=Norrbahn weiter; alle aber haben die Bestimmmung, die kurhessschweimarische Gränze zu besetzen Frenkfurt, 23. Okt. Glaubwürdiger Angabe zufolge hat der Eschenheimergassen=Club die Auflösung und Entwaffnung der braven kurhessischen Armee beschlossen. Dieselbe soll rasch vollzogen werden, um einen befürchteten Widerstand gegen die feindliche Invasion zu verhindern. Der Entwaffnung wegen hat man die Truppen in ihre früheren Sianrquartiere zurückverlegt. Fürst v. Thurn und Taxis, der baierische Ober=Befehlshaber, wird sich spätestens morgen früh wieder von hier nach Aschaffenburg begeben; er hat bestimmte Anweisungen von dem Grafen Thun erhalten und wird, sicherem Vernehmen nach. in Ausführung derselben sofort die kurhessische Gränze überschreiten. Es scheinen die Entschlüsse der Gegner festzustehen, sofern nicht der Auespruch des Eraaren, ibres geftierten Protectors, eine Aenderung bewirft. Das Programm des Herrn Elwers ist eben so wie Hassenpflug's Entfernung in Vergessenheit gerathen. Der Kurfürst seitn darf für vollkommen willenlos gelten; er tü nicht mehr als Regent, sondern nur noch als Unterthan des Eschenheimergassen=Clubs anzusehen. Und doch wollte er nicht „durch die Union mediatisirt“ werden!— Aus Schleswig=Holstein befinden sich seit einigen Tagen die Herren Schleiden, Ravit und Forchhammer hier, um weitere Unterstützung für die Herzogtbümer, und namentlich Betheiligung an dem freiwilligen Anleben, zu erwirken. Ihre .mügungen werden, wie wir hören, durch guten Fortgang belohnt.(K. 30) Frankfurt, 23. Okt. Der Furst von Thurn und Taxis nahm hier nur einen kurzen Aufenthalt und hat uns bereits wieder ver'assen. Der kurhessischen Frage stellt man folgenden vorläufigen Ausgang: Besetzung Kurhessens durch preußische und„andere deutsche“ Truppen; Suspendirung der Verfassung mit der Rückkehr des Kurfürsten nach Kassel; Octroyirung eines Wahlgesetzes, Einberufung einer neuen Kammer, Aenderung der kurbessischen Verfassung u. s. w. So wird— in diplomatischen Kreisen behauptet.„(D..) 20. Okt. Vorgestern und gestern lagen dahier 4 Compagnien preußischer Füsiliere vom 17. und 29. Regimente, welche in dem badischen Feldzuge ihren Zündnadelgewehren so große Anerkennung erworden hutten. Ihre Haltung war musterhaft und zeugte von der oft gerühmten Bildung des preuß Soldaten. Eine solche ergiett sich aus der unbedingten Verpflichtung zum Militärdienste, wie sie in Preußen besteht. Die Abänderung unseres Conscriptionsgesetzes in dieser Beziebung wäre schon aus dem angegebenen Grunde und ganz abgesehen von dem Grundsatze der Gleichberechtigung der Staatsbürger sehr wünschenswerth. Die genannten Preußen waren auf dem Durchmarsche an die kurhessische Grenze und werden sich mit dem Armeekorps vereinigen, von welchem, de.n Vernehmen nach, 4000 Mann in dem Amt Weilburg liegen bleiben. Nach den Aussagen Einzelner sind sie gleich der ganzen Armee von der Hoffnung durchdrungen, nötbigenfalls gegen die Feinde Kurhessens zum Kampfe geführt zu werden. Darf man darin der Ausdruck der so vielfach in Zweifel gezogenen höberen Politik suchen, dann findet diese in allen hiesigen Kreisen u. dei den verschiedenartigsten politischen Glaubensgenossen den freudigsten Wiederklang, denn Alle zollen dem mehr als ruhmvollen und wohl einzig in der Geschichte dastehenden Auftreten des kurhess. Volkes die gebührende Hochachtung, Alle sehen in dem Erfolge dies.s Verhaltens das, was Deutschland wenigstens für die nächste Zukunft zu erwarten haben wird.(N. A. 8) München, 22. Oktober. Die Nachricht, daß 7000 Oesterreicher vom Korps in Tyrol hier durchmarschiren werden, hat sich bis jetzt nicht bestätigt, wie allgemein sie auch verbreitet war. Wahrscheinlich gaben die mannigfachen österreichischen Uniformen, die man auf den Straßen sieht, zu dem Gerüchte Veranlassung, es seien bereits Quartier= macher da. Jedoch zweifelt man auch jetzt noch nicht an einer Betheiligung der österreichischen Armee an der Truppenaufstellung am Maine. Der Landbote will sogar wissen, daß ein Erzherzog mit zum Oberbefehlshaber jenes Armeekorps ausersehen sei, was sicherlich nicht geschehen würde, wenn nicht mindestens ebensoviele Kaiserliche sich dem Operations= oder Beobachtungskorps anschließen würden, als Baiern. Dafür spricht auch die offizielle Sendung zweier Stabsoffiziere nach Wien, um dort den Operationsplan gemeinschaftlich auszuarbeiten. Die Kürassiere, welche gestern ihren Marsch angetreten haben, sind nicht auf der Eisenbahn befördert worden, sondern ziehen über Pfaffenhofen und Ingolstadt nach Franken. Die Eisenbahnzüge erleiden schon durch die anderen Truppenbeförderungen Störungen genug, und treffen manchmal um—8 Stunden zu spät ein. Die Konfiskationen der Blätter nehmen jetzt so überhand, daß vom liberalen Eilboten regelmäßig das dritte Blatt, vom radikalen Gradaus jede einzelne Nummer mit Beschlag belegt wird, so daß dasselbe in letzter Zeit eigentlich nur noch für die Polizei gedruckt wird. Wenn man keine Verurtheilung erlangen kann, so kann man wenigstens die mißliebigen Blätter auf diese Weise zu Grunde richten. Das milde Preßgesetz räumt der Polizei diese Befugniß ein. Das am Main aufzustellende Truppenkorps dürfte vor 8 oder 10 Tagen kaum vollständig formirt und ausgerüstet sein. Inzwischen aber schreitet man bereits zur Aufstellung einer angemessenen Reserve für dasselbe, d. h. es werden die Einleitungen hierzu hier und in Wien getroffen, da die Reserve zum großen Theil aus österreichischen Truppen bestehen würde. Dies soll auch der Anlaß zu ver schon erwähnten Sendung des Generalmajors v. d. Mark und Obristen Heß von hier nach Wien sein.(D..) Schleswig holsteinische Angelegenheit. Hamburg, 23. Oct. Unter den mancherlei Zügen, welche für die liefe Sympathien Zeugniß abgeben, mit denen man im denischen Lande die Haltung der braven schleswig=holsteinischen Armee beobachtet, in auch der nachstehende gewiß der Erwähnung werth. Das General=Commando wurde nämlich durch die Uebrsendung von sechs goldenen Münzen, geprägt im Jahre 1711, mit dem Bildniß des sonveranen Herzogs Karl Friedrich von Schleswig überrascht. Der Uebersender hat sich nicht genannt, bingegen schriftlich diese Münzen als Ehrenzeichen für 6 Soldaten angewiesen, welche bei dem Angriff auf Friedrichstadt Proven besonderer Tapferkeit gegeben. Unter den diesem Wunsche gemaß ausgezeichnet ist Hauptmann Bärene vom 1 Jägercorps und Lieutenant und Adjudant Buschik, vom 6. Infanterie=Bataillon. Letzterer wiro als der Brave bezeichnet, welcher bei dem Sturme gegen die danischen Schanz n die schleswig=bolsteinische Fahne auf die Brustwehr einer derselden pflanzte.(Nach änischen Berichten sollte dieser deleenmuthige Holsteiner von einem feindlichen Soldaten, der über den Spaß böse geworden, in die Schanzen eineingerissen und dort gefangen sein.)— Es herrscht jetzt in noch höherem Grade als bisder strenge Wachtsamkeit hinsichtlich aller Bewegungen der Dänen bei der schleswig=holsteinischen Armee; mancherlei Berichte, namentlich aus Flensburg und Schleswig, sprechen von den Anzeichen eines bald bevorst henden Angriffs der Dänen— vielleicht um sich die Unannehmlichke.n eines Winterseldzuges mit einem, wenn möglich entscheidenden Schlage zu ersparen.— Ueber die Stimmung, welche selbst bei den Verwundeten des schleswigholsteinischen Heeres vorwaltet, gibt der nachstehende Schluß einer Erklärung Andeutung, die sich gegen ein jetzt bier erscheinendes, sehr übelberufenes Volksblatt und dessen das Generalkommardo verhöbnende Zerrbilder richtet. Nach einigen Worten derbster Adferugung heißt es:„Wir wollen uns nicht anmaßen, das ganze Heer mit dieser Erklärung zu vertreten, wenngleich zu dieser aus allen Truppentheilen der Armee Mitglieder sich einigten; wir lassen dies Wort hinausgehen zum Trest der Unsern dah im, die mii bangen Sorgen in die Zukunst hinausblicken. In manches Haus hat die schwere Zeit Trauer und Web gesendet— und auch wir müssen sagen: Ueber uns ist harte Prüsung gekommen, doch klagen wir nicht. Wir schauen muthvoll aufwärts, denn wir wissen, über den Sternen tront einer, der die Geschicke der Einzelnen, wie das Schicksal der Völker lenkt und der nicht umsonst geschehen läßt. Kiel, 22. Oct. 1850. Sämmtliche Verwundete und Kranke des Lazareths Nr..“ Friedrichstadt. Ein Däne, der Theilnehmer des Kampfes am 4. war und die äußerste Schanze mitverheidigte, schreidt in„Aarh. Av.= u..: „Als wir die Schanze besetzt, eröffneten die Kanonenböte auf 800 Ellen Distanz ein schreckliches Feuer. Bald war die Schanze dem Erdboden gleich gemacht; indeß hielten wir ungefähr eine Stunde lang die Kanonenböte in ihrer Stellung. Mit einem Verlust von 4 Mann soie Besatzung bestand angeblich aus 1 Lieut. mit 1 Unteroff. und 30 Büchsenschützen nebst 3 Espignolen] mußten wir uns zurückziehen und warfen uns mir Artillerie in die Nüblenschanze. Der Feino begann dann das Feuer auf sie Etadt, in der Entfeinung von 500 Ellen, u. stürmte Ubr 6 auf untere Schanze los. Im Nu stand er auf dem Wall und gab uns eine Salve in die Schanze hiein, durch die ungefähr 30 Mann fielen. Nun eröffneen unsere Espignolen ihr Feuer, während ein Theil der Unsrigen mit dem Bayonett auf die Frinde eindrang, wodurch sie von der Schanze herabgetrieben wurden. Aber ie legten sich auf die äußere Seite und schossen auf uns hinein, Schuß auf Schuß, riefen Hurrah und steckten ihre dreifarbige Fahne zu uns in die Schanze hinein. Einer griff in eine Espignele hinein und wollte sie an sich reißen, indeß versetzte ich ihin einen Hied über die Hand und mußte er seinen Vorsatz aufgeben. Unsere Espiggolen thaten eine ausgezeichnete Wirkung bei der RenTade.“ Bei Fädrel. sind bisher 6098 Rbkthlr. 4 Sch. für die Friedrichstädter eingegangen.(H..) Wremen. Die„Bremer Zeitung“ veröffentlicht von dem, als Haupt der Orthodorie hierselbst auch in weiteren Kreisen bekannten Pastor Mallet folgende Erklärung, die schon deshalb von großem Interesse ist, weil ihr Inhalt den geraden Gegensatz zu dem bildet, was die christlichgermanische Theologie in Berlin für Wahrheit in der schleswig=holsteinischen Frage ausgiebt: „Umstände, die auseinanderzusetzen hier zu weitläufig wäre, nöthigen mich zu der Erklärung, daß ich den Krieg der Schleswig=Holsteiner für ihren Herzog gegen den dänischen König nicht für Aufruhr, sondern für den gerechten Kampf der Nothwehr eines in allen seinen Rechten verletzten, in seiner nationalen Erinenz bedrohten Volkes halte. Außerdem bin ich überzeugt, daß, wenn die deutschen Volksstämme in der bedrängt'n Lage ihres gemeinsamen Vaterlandes nicht wie 1813 sich wieder fühlen lernen als einen Leib, von dem es heißt:„Wenn ein Glied leidet, dann leiden alle“, uns Allen eine schwere Zukunft droht, und daß ein Erwachen des deutschen Volkes nicht zum Kriege, sondern gerade zum Frieden führen wird, und zwar zu einem Frieden, für den man Gott danken kann. Was ich als Prediger nicht thun durfte, das werde ich als Mitglied des patriotischen Vereins thun, und in der nächsten Versammlung desselben diese meine Ansicht begründen. In einer Zeit der tiefsten Aufregung, wo Wahrheit und Irrthum, Gutes und Böses so untereinander gemischt ist, daß wichtige Fragen sogar von Gleichgesinnten verschieden beantwortet werden, ist es für Jeden, der eine bestimmte Ueberzeugung gewonnen hat, Pflicht, sie auszusprechen, um zu belehren oder um widerlegt und belehrt zu werden.“ Oesterreich. Wien, 21. Oktober. Ueber den Tag der Abreise Seiner Majestät des Koisers nach Warschau verlautet auch heute noch nichts Sicheres. Der Minister=Präsident Fürst von Schwarzenberg befindet sich gleichfalls noch hier. Heute Mittags war Ministerkonferenz. Dem Vernehmen nach ist Feldzeugmeister Freiherr von Haynau gesonnen, mit seiner Familie nach Wien zu übersiedeln. In militärischen Kreisen will man mit Bestimmtheit wissen, daß dem Felozeugmeister die Erhebung zum Feldmarschall denn doch zugebacht sei, obgleich es über diese Angelegenheit sonst stille geworden ist. Man erzählt, daß der Herr Finanzminister von dem Vorhaben, in der Lombardei eine Zwangsanleihe zu contrahiren, abgegangen sei, da gründliche Hoffnung vorhanden ist, es werde das Anlehen im Wege der freiwilligen, von einem Vereine italienischer Bankhäuser he vorgerufenen Konkurrenz zu Stande kommen.(Wanderer.) ankreich. t* Paris, 23. Oktober. Der Rücktritt des Kriegsministers und seine Ersetzung durch den General Schramm wird nun in offizieller Weise durch den„Moniteur“ bestätigt, welcher heute ein Dekret des Präsidenten beingt, wonach Herr von Hautpoul provisorisch zum Gouverneur von Algerien ernannt wird. Dies Letztere erklärt sich darurch, weil der General in seiner Eigenschaft als Volksrepräsentant keinen Posten definitiv annehmen darf. Man glaubt übrigens, daß derselbe gar nicht nach Algerien gehen wird, sondern daß ihm ein wichtiger Gesandtschaftsposten zugedacht ist. Wie ich Ihnen schon gestern bemerkte, erregt sein Rücktritt keineswegs Bedauern, sondern befriedigt vielmehr sämmtliche Parteien. Wenig beliebt in der Nationalversammlung, hatte er auch denjenigen Theil der Presse gegen sich, welcher die verfassungsmäßigen Rechte gegen die Eingriffe des Präsidenten vertheidigte, und sonderbar genug war dies selbst bei den Blättern des Elysee der Fall, weil er als ein Liebling Louis Napoleon's galt. Die letzteren bestreben sich aber auch zugleich, aus Eifersucht gegen Cbangarnier, darzuthun, daß die Annahme des Entlassungsgesuches Hautpoul's nicht das mindeste mit den Differenzen zu thun habe, welche zwischen ihm und dem Chef der Pariser Armee bestanden, ja sie gehen hierbei sogar so weit, daß sie selbst die Gränzen genau bezeichnen, welche der Erstere dem Präsidenten gegenüber angeblich einnehmen soll. Wie dem aber auch sei, soviel steht fest, daß erst nach heftigem Widerstande, und nachdem noch zwei andere Minister mit ihrer Entlassung gedroht hatten, der Rücktritt Hautpoul's durchgesetzt werden konnte. Ein in mehreren Blättern veröffentliches sogenanntes „Manifest der militärischen Linken“ erregt hier Aufsehen. Es heißt oarin, General Cavaignac sei fest entschlossen, bei der Wiedereröffnung der Nationalversammlung sich aus allen Kräften der Verlängerung der Präsidentschaft zu widersetzen. Der neue Kriegsminister ist einer der ältesten Divisionsgeneräle der Armee und gehört unter die am meisten dekorirten Offiziere, worauf er einen großen Werth legt. Von seinen politischen Fähigkeiten ist bis jetzt nur wenig bekannt, indessen zweifelt man nicht, daß zwischen ihm und Changarnier ein gutes Einvernehmen vorherrschen wird. ##ßland. Warschau, 20. Oktober. Gestern Mittag hielt der Kaiser in Begleitung des Prinzen Karl von Würtemberg eine Truppenmusterung ab und beehrte dann ein glänzendes Bankett, welches der Fürst von Warschau als Jubilar im Regierungssaale gab, mit seiner Gegenwart. Auch die Großfürsten Nikolaus und Michael wohnten diesem Mittagsmahle bei, zu welchem viele fremde und biesige Gäste, unter ihnen die aus Berlin angekommene militärische Deputation, eingeladen waren. Seine Majestät trig die Uniform des preußischen Kürassier=Regiments, welches den Namen des Kaisers führt, und die Insignien des Schwarzen Adler=Ordens, der Fürst Paskewitsch die Uniform des preußischen Infanterie=Regiments, zu dessen Chef er so eben ernannt worden, so wie gleichfalls den Schwarzen Adler= Orden. Die anwesenden preußischen Generale. welche russische Orden besitzen, hatten diese angelegt, uud die russischen Generale und Beamten, welche preußische Orden haben, waren mit letzteren geschmückt. Abends besuchten Ihre Majestäten eine Theater=Vorstellung in der Orangerie. Der General=Major von der Suite des Kaisers, Graf Benkendorff, ist von Berlin wieder hier eingetroffen. Warschau, 20. Oktober. Die deutsche Wehrzeitung enthält einen Bericht über die dortigen Vorgänge, dem wir Folgendes entnehmen: Der Feldmarschall Fürst von Warschau saß bei dem von ihm zu Ehren der preußischen Deputation des ersten Regiments veranstalteten Bankett zwischen Seiner Majestät dem Kaiser und dem General Grafen von Brandenburg, dann folgte der Königlich preußische Gesandte, Generallieutenant von Rochow, und die übrigen preußischen Offiziere. Der Feldmarschall brachte die Gesundheit unseres Allergnädigsten Königs aus, worauf der Graf von Brandenburg Seiner Majestät dem Kaiser für die Auszeichnung dankte, welche er der Königlichen Armee erweise. Hierauf nahm der Kaiser das Glas und brachte folgende Gesundheit aus:„Unsern alten Waffengefährten und Kameraden.— Möge unsere Verbrüderung ewig dauern!:* Verantwortlicher Redakteur C. v. Kessel. Duisburg, 22. Okt. 1850. Sitzung der Gemeindeverordneten unter Vorsitz des ersten Beigeordneten Herrn Breidenbach. Anwesend die Herren: Ferd. Rose, W. Vielhaber, H. Beumer, P. A. v. Velsen, Jos. Daltrop, A. Brockhoff, B. Schramm, Aug. Nieten, C. A. Weber, J. C. Gocke, G. v. Nath, Th. Böninger, C. Sinell, E. Schombart, H. W. Stallmann, Schlegtendal, C. Loos, Aug. Majert, Schriftführer. Verbindert mit Entschuldigung die Herren: E. Gallenkamp, I. E. Scheidtmann, Joh. Faber, Joh. Kamps und v. d. Weppen. Nach Anleitung der Tagesordnung entwickelte zuerst Herr G. V. Sinell seinen Antrag wegen Abwehrung der nachtheiligen Folgen, welche durch die plötzliche Entfernung des Bürgermeisters Junkermann der Stadt erwachsen könnten. Gemeinderath vereinigte sich in der Ansicht, daß es doch wohl selbstredend sei, daß der Bürgermeister Junkermann von dem Tage an, wo er in Düsseldorf in sein neues Amt eingeführt wäre von der hiesigen Stelle kein Gehalt mehr zu beziehen habe; indem er sich daher die Reklamation des schon pro Oktober erhobenen Gehaltes vorbehält, beschließt er, dem Communal=Empfänger aufzugeben, pr. 1. November dem Bürgermeister Junkermann kein Gehalt mehr auszuzadlen, und dem landräthlichen Commissar mit der Bitte davon Anzeige zu machen, diesen Beschluß zu bestätigen. Dann legt Gemeinderath per majoram gegen die Verfahrungsweise des Herrn Bürgermeisters Junkermann um so mehr Protest ein, und verwahrt sich gegen alle aus verselben entstehende Folgen, weil die hiesigen Communal-Angelegenheiten nach der Ansicht des Gemeinderaths sich nicht in der Lage befinden, daß sie ein vollständig klares Bild zur Uebertragung in andere Hände gewähren. 2) Wurde die Sparkassenrechnung abgenommen. 3) Wurde ein gerichtliches Erknntniß in Sachen der Stadt gegen den Pächter des Rinderkamps mitgetheilt. 4) Die Errichtung einer nächtlichen Sicherheitswache wurde von der Majorität mit Rücksicht auf die bedeutende Vermehrung des Polizeipersonals abgelehnt. 5) Es wurde für Communalwege= Arbeiten pro 1851 bewilligt: Für den Düssern'schen Weg 50 Thlr. Für den Essenberger und Werthhauser Weg 200„ 6) Dem Herrn Leonh. Zanders soll auf sein Gesuch, die Rückzahlung von jährlich 1200 Thlr. auf das von seiner Mutter angeliebene Kapital nicht geschehen zu lassen, erwiedert werden, daß es für das laufende Jahr bei der deßfallsigen Bestimmung verbleiben müsse, indem diese Position im Etat ausgeworfen sei, daß sich Gemeinderath aber für die folgenden Jahre über Sistirung der Abschiagszahlung Beschluß vorbehalte. 7) Was das Gesuch des Schreiners Willig um Anlage eines Fensters in der Stadtmauer betrifft. so soll zuvor untersucht werden, ob diese Anlage durchaus nothwendig ist, und dann weitere Bescheidung erfolgen. 8) Ein Rescript der Königlichen Regierung, Armenwesen betreffend, wurde vorgelesen, und rief den Wunsch bervor, daß das darin erwähnte Armenregulativ vom Jahre 1842 in nächster Sitzung vorgelegt werden möge. 9) Was die Entscheidung der Königlichen Ministerien über Aufbringung der Schnlkosten betrifft, so kann der Gemeinderath die Gesetzmäßigkeit der in dem betreffenden Erlasse angeführten Gründe nicht anerkennen, pretestirt vielmehr gegen dieselde und bebält sich seine Ansprüche auf Zurückerstattung der der politischen Gemeinde dadurch aufgebürdeten Kosten ausdrücklich vor. Da aber in nächster Zeit die Erlassung eines Unterrichtegesetzes in Aussicht steht, so sistirt Gemeinderath seine weitern Beschlüsse bie nach Erscheinung desselben. 10) In Sachen gegen Wd. Lboest wird beschlossen, die Forderung niederzuschlagen und die Deserviten des.=A. Schlegtendal mit 4 Thlr. 12 Sgr. 3 Pf. auf die Communal=Kasse anzuweisen. 11) Auf das Gesuch des Math. Schneider zu Neudorf um Ueberlassung eines Grundstückes an der Landwehr soll demselben eröffnet werden, daß das Grundstück nebst andern nächstens zum öffentlichen Verkaufe kommt, und ihm deßhalb unter der Hand nicht abgelassen werden könne. 12) Bebufs Prüfung der Statuten der Schuster, Tischler, Schneider, Kappenmacher und Friseur=Innungen, und Berichterstattung über dieselben, wurde eine Commission gewählt, wozu mit Stimmenmehrheit 1. Herr Aug. Nietn, 2.„ Carl Loos, 3.„ I. W. Vielhaber ernannt wurden. Da von Köln und Elberfeld Antworten über die Anfragen wegen des Gewerberatbes eingegangen sind, so wird diese Commission beauftragt, sich zugleich gutachtlich über die Zweckmäßigkeit der Errichtung dieses Instituts zu äußern.— pro Copia der Beigeordnete Breidenbach. K Gemeinderaths=Sitzung auf Dienstag den 29.., Nachmittags 5 Uhr auf dem Rathhause. Tagesordnung: 1) Beschaffung eines zweckmäßigen Lokals für das hiesige Kreisgericht. 2) Gesuch des Schreiners Willig um ein Fenster in der Stadtmauer anlegen zu dürfen. 3) Gutachtliche gemeinderäthliche Vernehmung über diejenigen noch unausgebauten Wege, welche entweder zum chaussee mäßigen oder nur polizeilich genügenden Ausbau noch gelangen sollen. 4) Berichtigung des Gemeinde=Etats und Prüfung des ArmenEtats, Ergänzung der Verhandlung am 2. d. Monates. Bekanntmachung. (Königliches Kreisgericht Duieburg, I. Abtheilung.) Montag den 28. dieses Monats, Vormittags 9 Uhr, sollen an der B hauung des Wirtbs Hch. Thomas, zu Ruhrort, viele Hausmobilien gegen baare Zahlung öffent ich verkauft werden. Duisburg, den 24. Okrober 1850. Vekannemach guge, zu jedem Geschäft geeignetes Wohnhaus, worin seit vielen Jahren eine Schenkwirthschaft und ein KleinHandel mit gutem Erfolge betrieben wurde, nebst allen daran schießenden Gebäulichkeiten, als: einen Salon, Scheune, Backhaus, Stallung, und eine gedeckte Kegelbahn, so wie einen hinter dem Hause gelegenen Obst= und Gemüsegarten, unter sehr annehmbaren Bedingungen, aus freier Hand, verziehungshalber zu verkaufen, und können obige Realitäten um Ostern künftigen Jahres, angetreten werden. Hierauf Reflektirende wollen sich bei mir melden. Homberg, den 24. Oktober 1850. Conrad Cramer. Ich zeige einem geehrten Publikum hiermit ergebenst an, daß ich mit Orleans, Lamas, Tartan, Shawls, Buckskin, Herren= und Damen=Tücher von 1 7/8 Sgr. bis 6 Thl., Cannefaß, Blaudruck, Mull, Cattun, wollenen Jacken, Socken, baumwollenen Kleiderstoffen, sowie mit allen Manufaktur= Waaren aufs reichbaltigste versehen bin, und verspreche eine reelle und prompte Bedienung. Duisturg, den 21. Oktober 1850. Gustav Kamphausen, Verstraße Nro. 190. Sämmtliche Ortsvorsteher und neu gewählte Gemeinde-Verordneten der Mülheimer Landgemeinde werden zu einer Besprechung auf den 28. dies. Monats, Nachmittags 5 Uhr, im Schönnebeck'schen Saale, in Eppinghofen, freundlichst eingeladen. Mehrere Gemeinde=Vorsteher. Die Orts=Vorsteber werden gebeten, die bitieffenden Gemeinde=Verordneten mit vorstehender Einladung bekannt zu machen, damit die Versammlung recht zahlreich werde. * Am Sonntag den 27. und Montag den 28. dieses Monats, BAEE bei Wm. Jures am Marientvor in Duisburg. Allg A— Ang.. hin H. J. Eickschlag ist nicht mehr in meinen Diensten. Crefeld, den 23. Oktober 1850. Abels, Farbenwaarenhandlung. Die hiesigen Schreit ergesellen werden ersucht, sich am künftigen Sonntag Nachmittag, negen 4 Uhr, wegen Berathung der PrüfungsKomm süen, bei dem Herrn H. Heuser, recht zahlreich einzugnden Malbeim a. d. Ruhr, den 25. Oktober 1850. Mehrere Schreiner=Gesellen. Sonntag den 27. und Montag den 28.., B ASE. im Brauer'schen Saale, wozu ich ergebenst einlade. Entrie 8 Sgr., wofur eine Flasche Wein verabreicht 988. In der Filial=Buczhandlung von Aug. Bagel in Duisburg ist zu haben: Die kirchlichen Fragen der Gegenwart. Aphorismen und Tbesen den Gli dern der bevorstebenden Westfälischen Provinziol=Synode zur Beherzigung von eiem Pfarrer. Preis 2 Sgr. 6 Pfg. Frische greße suße Schelfische und oberländische Kanamen, grüne und gelbe Schweizer=Käse, sowie holländische, limburger und Kantert=Käse, neue Sardellen und frische Malaga=Citronen, empfiehlt C. Höppener, in Mutheim an der Ruhr. Steis srische Schelfische und neue Malagaer Curonen zu billigem Preise bei v. d. Hoff, in Duisburg. Telegraphische Depesche. Heute zum Ersten Male in Wrrs. aus Gera in Sachsen, besucht den Duisburger Jahrmarkt mit einem großen Galauterie=, Kurz= und Spielwaarenzu festen Preisen: per Stück 1 Sgr. Dasselbe enthält mehr als 1000 verschiedenartige Gegenstände, worunter sich befinden: Englische Kaffeelöffel, Stahluhrkettchen, Stahl=Doppel=Gürte Nadeln und Brochen, die neuesten Sorten Vorsecknadeln und Brochen, Uhrbänder, Colliers, Ohrringe und Gläschen 25 verschiedene Sorten Stablfederhalter, Gürtelschnallen, Schieber, Streichvolz= und Zahnstocher=Etuis, Bur=Staut kämme, haselnussene Zahnbürsten, Zigarcenspitzen, Frag= und Ant vortspiele, Ziehkarten, Köck und Justchen, Gestell nadeln und Eruis, Taschenspiegel, gedäkelte Geldbörsen, Nadeldöschen(1000 Sick.) fardige und schwarze Anstecknadel: (2 Dutzd.) Haarnadeln(1 Dutzd.), Achatknöpfe(3 Dutzd.), 90,000 ächte englische Nähnadeln, das Original=Pake mit 25 Stück 1 Sgr., ächte Cocosseife, ferner: Uhren, Trompeten, Peitschen, Harlekins, Bilderbücher, Teloramas Federscheiden, Schlangen, bellende Hunde, verichiedene Spielsachen in Schachteln, u. s. w. u. s. w. Stück für Stück 1 Sge. Der Verkauf findet in einer großen Bude, in der Nähe der Schmachtenberg'schen Buchhandlung Statt. Bitte bald zu kommen, sonst ist es nicht meine Schulo, wenn später nach Artikeln gefragt wirk die schon vergriffen sind. Das billige Spitzen= und Kragen=Lager von C. T. Wolf aus Sachsen, empfiehlt sich zum hiesigen Markte wieder mit einer schönen Auswahl von Spitzen und Kragen, sowie auch in weißer Waaren, Mull, Plüsche, auch von den beliebten Reifröcken, per Stück 15 Sgr. und böher, Winter=Handschuhe Strümpfe, Unterbosen und Jacken für Damen und Herren, Nachtmützen für Damen das Dutzend zu 18 Sgr., un bittet um gütigen Zu pruch.— Die Bude befindet sich in der ersten Reihe mit odiger Firma versehen. Lieferungs=Bekanntmachung. Zufolge böhern Befeyls sollen die fur die hiesige Straf=Anstalt und oas Mititair Kommando pro 1851 e forderlichen, in der diesseitigen Bekanntmachung vom 24. Septbr. c. speziell aufgeführten Quantitäten: Schwarzbrod, Weißbrod, Waizenmehl, Kartoffeln, gelbe Rüben, Weißtohl, Erbsen, weiße Bohnen, ord naire und feine Graupen, Hufergrütze, Backobst, Koch= und Tischbutter, grüne Seife, Stroh, Heu un Hafer, unter denselben Bedingungen nochmals auf dem Wege der Submission verdungen werden, daher ich qualisieirte Li# ferungslustige auffordere, mir ihre Offerten schriftlich und versiegele unter Aufschrift: „Submission auf Lieferung für die Königliche Straf=Anstalt“ bis zum 31. d. Mis. zugehen zu lassen, oder selbige in dem am genannten Tage, Vormittags 10 Uhr, im schen Gasthofe anberaumten Eröffnungstermin abzugeben. Werden, den 24. Oktober 1850. Die Direction der Königlichen Straf=Anstalt: SS G. Dem geehiten Publikum mache bie durch die ergebene Anzeige, daß ich aus meinem bisheri## gen Hause auf der Kettenbrückenstraße G verzogen bin, und jetzt im Nothweg, in dem #ebemals von dem Wirthe Herkendell be* nohnten Hause wohne und hier bereits das 6 Geschäst eröffner habe. 9 # Durch große Räumlichkeiten din ich jetzt# in den Stand gesetzt, dem geeyrten Publicum eine## noch größere und bequemere Ansicht meiner### E bekannten Waaren zu verschaffn, und indem ich um ferneren geneigten Zuspruch ditte, versichere ich,* daß ich mir alle ercenkliche Mühe geben werde, ein## geehrtes Publikum zufrieden zu stellen. ## Den Empfang meiner Meßwaaren erlaube ich mir noch anzuzeigen und empfehle besonders eine G große Auewahl neuer Arten Lampen und# # lakirter Blechwaaren und versichere, daß ich die Preise auf's Billigste gesteut habe. Stramin= und Filzschuhe mit und ohne Sohlen, habe ich eine große Parthie bezogen und X ist es mir gelungen, dadurch die Preise sehr bedeuten d ermäßigen zu können. 5 F. Mulheim a. d. R. im October 1850. Herdickerhoff 0 * früher in der Kettendruckenstraße, H jetzt im Nothwege Nr. 587. l Zu einer Gen.= Versammlung des hiesigen und der benachbarten Schiees=Gerichts=Vereine werden nicht allein die Vorsteber und Schiedsmänner, sondern alle Mitglieder derselben auf Sonntag d. 27. d.., Nachmittags 3 Uhr, am Stockfisch ergebenn eing laden, da die Petition der Dortmunder Conferenz wegen staatlicher Auorisanon weiterer Compesenz=Bestimmung und allgemeiner Einführung der Schieds=Gerichte alsdann beratven werden soll. Mülheim a. d.., 24. Ottober 1850. A. A. Pfarrer Vogt. Allgemeine Liedertafel. Heute Abend Verloosung von 25 Actien Die Mitglieder resp. Actionäre werden hierdurch m dem Bemerken eingeladen, daß die Verloosung praeci 8 Uhr stattfindet. Nach der Verloosung Gesangprobe. Mülheim a. d.., 26. October 7850. Die Direktion der Liedertafel. Eine Wobnung, bestehend aus mehrere Räumlichkeiten, zu jedem Ladengeschäfte, des Lage wegen, vorzüglich geeignet, steht zu ver miethen und kann gleich bezogen werden. Das Näher in der Expedition d. 3. in Mülheim a. d. Ruhr. Wo zwei schöne tapezitte an der Erde und in der Nähe der Stad zu vermiethen sind, sagt die Expedition d. Zeitung i Duisburg. Kirchliche Vorträge. Salvator: Kicht: Heure den 26. Oktober: Nachmittags halb 3 Uhr: Herr Superint. Keller vor Mülheim an der Ruhr. Sonntag, den 27. Oktober: Vormittags: Herr Superintendeut Braus a. Burtscheid Nachm. Hirr Superintent. Heymer von Wevelinghoven Mülheim a. d. Ruhr. Sonntag den 27. Oktober: Größere evangelische Sonntag Morgen: Herr Candioat Hoerle v. Düsseldorf „ Nachmittag Herr Pfarrer Schulz. Kleinere evangelische Kirche. Sonntag Vor= und Nachmittag: Hr. Pfarrer Vogt. Evangelische Kirche zu Saarn: Sonntag Morgen: Herr Candieat Hofius. Sonntag Nachmittag Preoigt fällt aus. Wasserstand. Rheinhöhe zu Köln am 25. Oktdr.: 8 Fuß 7 Zoll. Rheinh. zu Duisdurg am 25. Ottbr.: 7 Fuß 7 Zoll. s Ruhrh.„„ am 25, Okttr.: 13 Fuß 10 Zofl. 404 Druck und Verlag der Vereinigten Druckerei der Ruhr= und Duisburger Zeitung von F. H. Rteien.