Vereinigte Ersch eint täglich mit Ausnahme des Montags und der doden Zesttage. Preis pro Quart#c in der Erpedition 18¼ Szr. durch die Pes bezegen 20 Sgr. Start. Insertions= Gedühren für die Garmend= Zeile eder deren Raum 1 Sgr. Beiete und Gehlentungen worden frauke erdeten. Ne. 173. Mulheim an der Ruhr und Quisburg, Samstag den 27. Juli. 1850. Uebersicht. Deutschland. Berlin.(Verpflegung der badischen Truppen; Herr v. Radowitz; das Benehmen des Grafen Eulenburg; diplomatische Unterhandlungen). Hamburg. (Angriff der Dänen auf die Schleswig=Holsteinische Linie). Schleswig.(Eine Schlacht geschlagen). Schleswig=Holstein.(Stand der Armee; die Dänen auf Fehmarn). Kiel.(Kanonade; das Dampsschiff„Bonin“; Bekanntmachung wegen freiwilliger Geldzeichnungen). Von der Weser.(Die Gesion: Hinblick auf unsere deutschen Krieger). Dresder(Kammeranträge). Oesterreichischer Kaiserstaat. Wien.(Der Rücktritt Radetzky's bevorstehend; Nachrichten aus Bulgarien). Frankreich. Paris.(Die Nat.=Vers. und das Elysee; beabsichtigte offizielle Trauer wegen des Todes des Präsieenten der Vereinigten Staaten; Verhaftungen und Beschlagnahme von Papieren). Deutschland. Berlin, 24. Juli. Die„D. Ref.= bringt einen geharnischten Artikel gegen die Chicanen Hannovers in der Angelegenheit des Durchzugs der badischen Truppen. — In Berlin wird für die Dauer der Garnisonirung badischer Truppen auf preußischem Gebirt ein aus 10 barischen Offizieren bestebender Generalstab die militairische Centralbehörde für diese Truppen bilden Die Löhnung der dadischen Soldaten wird derjenigen der preußischen gleichgestellt werden..s jetzt war der Sold geringer. — Die„Constitusionelle Zig.“ meldet, daß ihr Morgenblatt mit Beschlag belegt sei, vermuthlich wegen ihrer Polemik in Sachen der Union. Der Gang der Dinge verklagt Hrn. v. Radowitz lauter, als Zeitungsartikel es vermögen. Das Urtheil der Geschichte über seine Impotenz als Staatsmann wird er nicht konfsziren können. Berlin, 23. Juli. Die Entrüstung über das instructionswidrige Verfahren.s Grafen Eulenburg am Schluß seiner Wirksamkeit herrscht, wie es heißt, nicht bleß in der Presse, sondern auch in dem preußischen Ministerium. Der Graf hatte nach den ihm ertheilten bestimmten Anweisungen nichts zu thun, als in Gemeinschaft mit den übrigen Commissarien das Aufbören der.ndesverwaltung anzuzeigen, und außerdem Sorge rafür zu tragen, daß der Casseninhalt in der englischen Bank deponirt werde. Der Graf hat aber, nacheem die Besugnisse der Landesverwaltung bereits erloschen waren, eine Bekanntmachung unterzeichnet, in welcher die„Landesverwaltung" dem vom König von Dänemark mit der Regierung von Schleswig beauftragten Kabineis=Secretair Tillisch diese Regierung überträgt, und statt die Gelder nach der englischen Bank schaffen zu lassen, ist Graf Eulenburg känenfreundlich genug gewesen, seine Autorität dazu herzugeben, daß sie nach der Kopenhagener Bank gebracht würken, was denn auch geschehen ist. Es erregi Empfindungen des Schmirzes und des gerechten Unwillens, daß der Vertreter einer deutschen Regierung sich dazu hergegeben hat, das Interesse der Feinde Deschlands zu.fördern. Wenn dies in offiziöser Weise gemeldet wird, so finden wir nur mit dieser Entrustung des Ministeriums über das Benetmen Eulenburgs die Nachricht über dessen gleichze:: tige Beförderung zu einem Regierungspräsidium nicht vereinbar. — In Folge der neuesten Schritte des Wiener Cabinets ist diesseits an den Grafen Bernstorff in Wien eine Depesche abgegangen, weiche dem preuß. Gesandten aufgiebt, von der österreichischen Regierung unumwunden allgemeine Erklärungen über das jüngste Auftreten des Wiener Cabinus gegen Preußen zu forrern. Dem Vernehmen nach fänden noch fortgesetzte Vrhandluugen zwischen Dänemark und Preußen bezüglich der von Hrn. v. Usedom gegerenen und in Handen des Grafen Westmoreland gelassenen Deklarationen statt. Wie wir bereits erwähnt baden ist durch die englischen und russischen Gesandtschaften bei den einzelnen deutschen Höfen die Nothwendigkeit einer schleunigen Ratisikation des Friedens hervorgehoben worden. Der dier anwesende dänische Minister Baron von Blome hat dem Vernehmen nach gleichfalls hier Alles aufgeboten, um Preußen zu vermögen zu einer schleunigen Ratisikation mit die Hand zu bieten. Es konnten natürlich preußischer Seits hierüber keine bestimmte Zusicherungen gemacht werden. = Elberfeld, 25. Juli. Freundlich und heiter lächelte die heutige Morgensonne vom wolkenlosen Himmel herab, als wollte sie uns viel Liebliches und Schönes verkünden. Aber inmitten des grünen Planes an der Brausewerther Wupperbrücke— stand ein Schaffot, von den Strahlen der jungen Sonne vergoldet und gegen die lieblichen Bilder der friedlichen Natur seltsom kontrastirend. Es wartete auf den, wegen Ermordung seiner Frau zum Tode verurtheilten Seiler August Weitschreck. Ein Viereck von Infanterie umschloß die grausige Stätte, und tausende von Menschen füllten, so weit das Auge reichte, alle Räume, der Ankunft des Unglücklichen in tiefer, ernster Stille entgegensehend. Um 5¼ Uhr langte dieser, begleitet von einem Derachement Infanterie, auf einm Karren an. Ihm gegenüber saß der wang. Pfarrer Gefängnißprediger Imhäuser, dessen Worten er sich mit ganzer Seeie zuzuwenden schen. Festen Schrittes entstieg er am Fuße des Schaffo:s dem Katren, und nachdem hier der Pfarrer seine zetzte Ansprache an ihn gerichtet u. der Scharfrichter ihm für den bevorstebenden Akt das Oberkleid zurechtgelegt hatte, st g er mit diesem beherze zum Schaffot hinauf, zu.m eine Treppe von 6 bis 8 Stufen führte. Hier stellie er sich dem Fallbreite entgegen, daß sich gleich darauf mit ihm niederbog und kaum die horizontale Lage erreicht hatte, als auch das Beil auf seinen Hals niedersiel. Ein dumpfer Laut des Entsetzens lief durch die versammelte Volksmasse.— Wahrscheinlich war der Streich sogleich törtlich,##an es war nirgend mehr eine Regung an dem Körper wahrzunehmen; aber vollständig gelungen war die Execution doch nicht, denn der Scharfrichter mußte nochmals das Beil in die Höbe ziehen, um durch einen zweiten Schlag den Korf vollständig vom Körper zu trennen. Gleich darauf warf die Wppe den kopflosen Rumpf in den untern Theil des Schaffots, und die Execution hatte ein Ende. Wettschreck war ein rüstiger, starker Mann, eiwa 5 Fuß 10 Zoll groß, 58jährigen Alters, der Sohn eines Kanoniers, und gebürtig aus Teupitz, Kreises Potsdam. Seine Eitern sind todt. Er hinterläßt zwei leibliche Töchterchen von 8 und 5 Jahren, die sich in der Rettungsanstalt zu Düssel=hal befinden. Gottes Gnade mit ihm und ihnen: Hamburg, 25. Juli. Die=Börfenhalle" meldet, daß gestern ein Angriff der Dänen auf die schleswig=holsteinische Linie bei Sollerup und an der Helligbek, und darauf ein achtstündizes scharfes Gefecht Statt gefunden hat; der Verlust auf beiden Seiten war nicht unbedeutend. General Willisen hat seine Feuilleton. Die Norweg'schen Bilder von Tiedemand. Kürzlich berichtete die Ver. Ruhr= und Duisburger Zig. über das große Meisterwerk Lessing's Huß vor dem Scheiterhaufen zu Costnitz; wir wollen heute von einer gleichfalls bedeutenden Erscheinung der Düsseldorfer Kunst reden— den Norweg'schen Bildern von Tiedemand, die für eine Villa des Königs Oskar von Schweden bestimmt sind. Wir halten es um so mehr für Pflicht, die Leser dieses Blatts auf dieses herrliche Gemälde aufmerksam zu machen, weil auch sie leider demnächst Deutschland verlassen und nach dem Vaterland des Künstlers abgehn sollen. Sie sind dereits, wie wir hören, von Düsseldorf auf die Kölner Kunstausstellung gewandert und werden dort gewiß ebenso ihr Publikum finden, wie sie es in Düsseldorf. in reichem Maaße gefunden haben. Auf der dortigen Ausstellung ragten sie über alle übrigen Bilder so weit hervor, daß der Besucher fast ganz von ihnen in Anspruch genommen wurde. Und in der That, sie sind so neu und eigenthümlich, in Compositi. und Ausführung so vorzüglich, daß man sie eine wahrhafte Bereichrung der Kunst nennen muß. Doch das Technische wollen wir Männern von Fach zur Beurtheilung überlassen; uns kommt es hier nur darauf an, den eigentlichen Gehalt der Bilder und den Eindruck, den sie auf Auge und Sinn des Laien machen, zu bezeichnen. Es sind Scenen aus dem Norweg'schen Volksleben. Der Maler, selbst ein Norwege, hat mit wahrer Liebe die Eigenthümlichkeit seiner Landsleute dargestellt und uns gleichsam„Norweg'sche Dorfgeschichten“ in Farben geliefert, die eben so anschaulich sind und zum Herzen sprechen, wie es die trefflichen Erzählungen Auerbachs gethan haben. Mit solcher Wahrheit und Treue, mit so innigem Verständniß des Charakteristischen im Volksleben kann aber auch nur ein Künstler malen, der selbst unter diesen Menschen gelebt, ihre Sitten kennt, an ihren Leiden und Freuden von Jugend auf theilgenommen hat. Das Gemüth des Malers spricht uns aus den Bildern an. Die 19 Bilder bilden ein Ganzes, einen Cyktus von Darstellungen aus jenem malerisch schönen und durch Natur wie Volkssitten so interessanten Lande; sie begleiten das Leben des nordischen Bauern von der Jugend bis zum Alter. Zuerst sehen wir den Hirtenknaben und das Hirtenmädchen auf der Senne. Zwei blühende liebliche Kindergesichter, blond und roßig, ächte Kinder des Nordens. Das Mädchen sitzt auf dem Rasen und spielt mit einer Ziege, der Knabe blickt munter in die herrliche Gegend, die von hohen Bergen begränzt ist, und bläst auf einer Schalmei. Ein Bild voll Anmuth und Leben.— Das zweite Bild, die Brautwerbung, zeigt ein Liebespaar;— der Jüngling, eine ächt nordische Gestalt, hält die Hand des verschämten Mädchens, über deren Lippen das Liebesgeständniß geht. Weiter fehen wir auf Nr. 3 den Hochzeitzug norweg'scher Bauern. An diesem Bild ist mehr das Aeußerliche, das Eigenthümliche in Tracht und Sitte interessant in den Köpfen dagegen spricht sich weniger Tiefe und Eigenthämlichkeit aus. Voran geht das Brautpaar, die Braut mit hoher Krone von Blumen und Goldflitter, hinter ihm die glücklichen Eltern, denen in langem Zug die Hochzeitgäste foigen. Am Wege liegt eir Kind, das neugierig den unverständlichen Vorgang angafft. Von den beiden folgenden Bit8 9 Position behauptet. Für heute erwartet man eine Hauptschlacht. Nach einer zweiten, uns später zugegangenen Depesche aus Rendsburg hätte die schleowig=holsteinische Armee 150 Mann im Gefechte verloren, unter diesen aber nur wenige als Todte, die meisten nur mehr oder minder leicht verwundet. Es wären deutscherseits 7 dänische Gefangene gemacht und ein schwedischer Spion eingeb acht worden.] (T. D. d. K..) Schleswig, 25. Juli, 12 Uhr Mittags. Die Schlacht ist im Gange. Seit halb 3 Uhr diesen Morgen währt der Kanonendonner. In diesem Augenblick ist der Kampf besonders heftig auf unserem linken Flügel, welchen von der Tann kommandirt. Willisen führt das Centrum, v. d. Horst den rechten Flügel. Die Dänen sollen bereits viel verloren haben, insbesondere bei dem Moore von Lusbusch, in welches die dänische Cavallerie hineingerathen war und fest saß. Dreihundert fünfzig Gefangene sind gemacht worden. Die Bagage des Generalstabes, die hieher war zurückgezogen worden, ist bereits wieder nordwärts vorgerückt. So eben heißt es, von der Tann habe den dänischen rechten Flügel durchbrochen. (T. D. d. K..) Schleswig=Holstein. Die Armeen stehen noch immer einige Meiten von einander entsernt. Daß die längst erwartete erste Schlacht noch nicht erfolgt ist, hat seinen Grund wahrscheinlich in der Absicht der Dänen, sich erst mehr zu concentriren. Ihre jetzt den Schleswig=Holsteinern gegenüberstebende Hauptmacht beträgt nach zuverlässig scheinenden Nachrichten nur 18,000 Mann, von denen 6000 bei Flensburg, 12,000 sürlich davon bei Owersen sieben. Die am Weitesten westlich vorgeschobenen dänischen Truppen stehen in Tondern und Leck, östlich fino die Vorposten bis Satrup vorgeschoben worden. Das Gerucht von einer Besitzung von Tönningen und Cappeln bestätigt sich nicht. Es ist am 20. und 21. zwischen beiden Armeen nichts vorgefallen, eine Nachricht mehrerer Blätter von einem hitzigen Vorpostengefecht ist unbegründet. In Süoschleswig setzt die Bevölkerung den dänischen Truppen passiven Widerstand entgegen, sie gibt oder verkauft ihnen nichts. Ueber die Zustände auf Fehmarn kann das Itzehoer Wochenblatt nach den Berichten eines zuverlassigen Reisenden, der die Insel am Sonnabend verlassen hat, Folgendes mittheilen: 850 Mann Jäger sino in der Kirche zu Burg einquartirt, und verbringen dort die Nacht, während sie den Tag über sich von den Bürgern bespeisen lassen. 700 Mann Infanterie sind in Petersdorf. Strukamp, Lemckenhasen und Ohrt, also an der Seite Fehmarns, die gegen Holstein liegt. Commandant ist der Major Voigt. Die Schiffe daselbst befehlige Sieen Bille. Täglich wird Eleisch und Brod geliefert; in Burg 320 Pjd. Fleisch für die Gemeinen und 300 Pfe. Broe. Ein ähnliches Quantum in Petersdorf. 20 Wagen müssen gestellt werden und balten neben dem Kirchhof in Burg. Kein Mensch darf den Kirchhof betreten und eine Leiche, die daseltst bestattet werden sollte, durfte erst nach mancherlei Umständen und Weitläusigkeiten dahin gebracht werden. Unter den Civilisten, die dahin gekommen, um nöthigenfalls für die Beamten einzutreten, befindet sich auch Davidiet Ubrigens sind die alten Beamten noch in ihren Aemtern. Alle Gewehre 2c. haben abgeliefert werden müssen, und ein angesehener Mann in Strukamp ist mit seinem Sohne gefangen gesetzt, weil Letzterer stine Jagdflinze nicht abgeliefert. Die Pferde von Catharinenhof, 50 an der Zahl, sind benutzt, die mitgetrachten Dragener beritten zu machen. Die Lanoschaft soll jetzt 100 dern Nr. 4 und 5 Elternglück und Elternsorge ist besonders das letzte von einer ergreifenden Wahrheit und Innigkeit. In einer norweg'schen Bauernstube, die mit draunem Holz getäfelt ist, sitzen die Eltern beim fahlen Schimmer der Nachtlampe am Bette ihres todtkranken Kindes. Die Scene so einfach, so alltäglich! Aber was hat der tiefempfindende Künstler daraus gemacht!— Der Bauer, eine robuste, von Wetter und Sturm abgehärtete Gestalt, sitzt mit verschränkten Armen da, vergebens mit seinem Schmerz kämpfend, in sich versunken;— die Mutter, ein Bild des tiefsten Leidens, hat die ängstlichen Blicke halb auf das blasse Kind, halv auf den Mann gerichtet, in dessen Zügen sie Trost und Stärke sucht, die er selbst nicht finden kann. Auf diese Gestalten wirft das einsame Nachtlicht einen eigentbümlich n Schein, der die Lage und Stimmung noch greller hervorhebt. Niemand wird ohne Eindruck von dem Bild weggehn.— Auf Nr. 6 und 7 stellt der Künstler den Unterricht der Mutter u: des Vaters schon und sinnig dar; die Mädchen in der Stube lesen und stricken lernend(darunter namentlich die strickende Kleine, die in ihre wichtige Beschäftigung ganz versunken ist, ein allerliebster Kopf); der Knabe wird am Pferde liefern. Drei Kanonen liegen am Sunde mit einer starken Besatzung. Als ein schmachvoller Zug wird noch bemerkt, daß die Dänen die Weizenfelcer auf Caiharinenhof mit wahrer Beserkerwuth zertreten haben. Riel, 25. Juli. Seit 2¼ Uhr hört man eine anhaltende Kanonade von Eckernförde her. (T. D. d. K..) Riel, 22. Juli. Die Nachricht über das Unglück des Schraubenschiffes„von der Tann“ hat gestern hier einen trüben Eindruck gemacht. Daß es gerade das Schiff war, das von der Tann's Namen tlug, hat die braven Holsteiner am meisten verletzt, und erst als sie hörten, daß es in die Luft gesprengt sei, trösteten sie sich. Dieses Volk ist übrigens ein so rüstiges, daß eine böse Nachricht hier nicht dieselben Folgen hat, wie anderswo oft. Nichts erschüttert diese gesunden Nerven, und wir irren sehr, wenn diese böse Geschichte für die Schleswig=Holsteiner eine andere Folge haben wird, als die— daß heute Nachmittag das kleine Dampfschiff„Bonin; sich gezwungen glaubte, die Epre der jungen Marine Holsteins in ihrem Glanze zu zeigen. Gestern Nachmittags hatten wir uns vom Dusterbrook aus(am tieler fen) die Schiffe angesegen, die den Ausfluß des fens besetzt halten. Es war ein dänisches Dampfschiff, ein dänisches Linienschiff und drei große russische Kriegsschiffe. Dieser droyenden Floue hat der „Bonine diesen Nachmittag einen Besuch abgestattet, ist dem dänischen Dampsschiffe eirek auf den Leib gegangen, hat sich mit ihm in eine Kanonade eingelassen, es weggetrieben, und ist dann, nachdem es erreicht hatte, was es beabsichtigte, unversehrt wieder in den Hasen von Kiel zurückgekehrt. Die Russen mögen nach Petersburg berichten, daß die Anfange der deutschen Flotte die Uebermacht nicht scheuen, und trotz ihrer Gegenwart der dänischen Marine die scharsen Zähne ihrer Kanonen zeigen. Man kann in der Lust, die hier herrscht, nicht umhin, ein alle Tage steigendes Vertrauen in die Schleswig=Holsteiner zu gewinnen. Alle Welt ist hier auf's Aeußerste gefaßt, zum Aeußersten bereit— und dennoch liegt in allen Gesichtern, in jedem Gespräche eine solche Ruhe, eine solche kalte Entschlossenheit, daß man gar zu keinem Zweifel in diese Sache kommen kann, und dald auch den Zweifel, den man mitgebracht, verlieren muß. Da ist kein Haus, das nicht einen der Seinigen im Lager hat, keine Mutter, die nicht einen Sohn, keine Schwester, die nicht einen Bruder dem Kampfe entgegenschickte— urd trotzdem überaul heitere, stolze, klare Rutze ob dem Geschicke, das über ihnen schwedt, und das stündlich mit den trübsten Botschaften über sie berabstürzen kann. Wir wollen nicht zu früh unser ganzes Gesühl aussprechen, aber selost, wenn dieses Volk, von seinen Brüdern in Deutschland schaamlos und schmäh ich verlassen, untergehen könnte, es wurde auf eine Weise untergehen, auf die dereinst unsere Enkel, wenn sie die Schmach ihrer Väter wiecer ausgewetzt hätten, dennoch mit Stolz dinaufschauen konnten. Wenn in Deutschland nur der zehnte Mann seine Pflicht thäte, wie hier jeder bartlose Knabe, jede liebende Mutter und Braui,— wahrlich, es würde anders mit uns stehen!(3. f. Nordd.) Kiel, 24. Juli. Das Finanzministerium hat durch eine Anweisung den Patrioten die Mahnung gegeben, ihren Patriotismus zu bethätigen: Gescheute für die Staatekasse mimmt der schleswig holstinische Verein in Kiel an, dagegen freiwillige Anleihen die Amts. stuben und die Centralkasse in Rendsburg in runden Summen von immer 100 Mark. Der Zinsfuß beträgt 4 Ct. und mit halbjähriger Kündigung nach Meeresstrand von seinem Vater in Netzestricken unterwiesen— mit landschaftlichem Hintergrund. Weiter auf Nr. 8 folgt das größte Bild, den nächtlichen Salmfang darstellend. Die Scene wird von doppeltem Licht, von der flackernden Flamme eines Reisighaufens und dem blas: sen Mondschein, beleuchtet und zeigt in einem Nachen die kräftige und grell beleuchtete Gestalt des Fischers, der in der Mitte steht und den Fischzug leitet, vorn seinen Sohn, der mit der Harpune ins Wasser fährt und eben im Begriff ist, seine Beute zu treffen; zwei Kinder und im Hintergrunde zwei Mädchen, die das Ruder führen. In allen Gesichtern ist die höchste Spannung und Erwartung über den Ausfall des Fangs ausgedrückt, von dem Meister an, der mit der Hand den Mädchen winkt, die Ruder einzuziehn, bis zu dem blonden Lockenkopf des Kindes, das im hellen Fackelschein sich über den Kahn hinüberbeugt und die Augen unverwandt auf die Harpune gerichtet hat. Dieser Kopf ist besonders schön und ausdrucksvoll. Man fühlt bei Betrachtung des Ganzen die Spannung des Moments mit und wird überhaupt auf das lebendigste in eine größere Scene des norweg'schen See= und Fischerlebens eingeführt. Auf diesem Bild sind beide Vor dem Jahre 1853 von Seiten der Einlieserer, mit jederzeitiger von Seiten der Regierung. " von der Weser, 22. Juli. Der Admiral der , d e u t s c h e n F l o t t e, B r o m m y, i s t g e s t e r n v o n s e i n e r R e i s e nach Eckernförde zurückgekehrt. Der Zweck derselben war ein Besuch der Fregatte Gesion(Eckernförde) und die Anordnung der für die Sicher stellung des Schiffes gegen etwaige dänische Gelüste nöthigen Maß regeln. Wir können aus guter Quelle darüber Einiges berichten, es erklärt sich übtigens aus der Lage der Dinge, raß wir diese Quelle nur in beschränkter Weise und hauptsächlich aus dem Grunde benutzen, um falschen Gerüchten entgegenzutreten. Es scheint noch nicht ausgemacht zu sein, welcher von den Schtitten, die zur Sicherung des Schiffes nötbig oder wünschenswerth scheinen, gethau werden wird; es sind dieser Schritte drei, nämlich die Belassung der Gesion an ihrer jetzigen Stelle unter Sicherstellung verselben gegen einen Angriff, ihre Hinschaffung nach einem Ostseehafen oder— nach der Nordsee zu den Schiffen der deutschen Flotte, denen sie ang.hört. Der letztere wäre der wünschenswertbeste, uber aus auf der Hand liegenden Gründen auch der schwierigste. Die erste Maßregel, die getroffen worden, ist die vollständige Bemannunn des Schiffes, die vom Admiral Brommy angeordnet ist und in diesen Tagen vollender sein wird. Eine große Anzahl Matrosen und mehrere Offiziere sind von Bremerhaven nach Eckernförde abgegangen. Von allen Schiffen der deutschen Flotte hat nur oder königliche Ernst August= eine volle Bemannung, die übrigen, auch die ausgezeichnete Dampffregaite„Hansa,“ haben nur eine der vollen Zahl sich näbernde Mannschaft an Bord. Die Gesion hat jetzt drei Offiziere und wird kommandirt von dem Liemenank erster Klasse Theischer, der früher die„Lübeck= sommandirte. Die oft ausgesprochene Furat, die Dänen könnten kommn und sich das Schiff holen, wird übrigens einfach dadurch widerlegt, daß das Schiff fest liegt und so schnell gar nicht fortgebracht werden kann. Die Gesion liegt gewissermaßen auf dem Strande, vorn und hinten von Sand umgeben, so daß eine mehrere Tage, vielleicht Wochen in Anspruch nehmende Ausbaugerung nöthig ist, um das Schiff von seinem jetzigen Siandorte fortzubringen. Daß das aber gescheben muß, ist deshalb nothwendig, wril das Schiff bei einer etwaigen Beschießung von Eckernförde durch die Dänen der größesten Gefahr auegesetzt sein würde.— Wir schließen diese Notizen, bei denen wir aus erklärlichen Gründen nur andeutend verfahren konnten, mit der gewiß allen unsern Lesern höchst erfreulichen Versicherung, daß die deutsche Flotte sich augenblicklich in einem Zustande befindet, wie er bei dem jetzigen traurigen Stande der deutschen Frage nicht besser, ja glänzender gewünscht werden kann. Nur die Unthängkeit, zu der die Flotte verurtheilt ist, trübt die Stimmung der Mannschaft und namentlich der Offiziere, die sehnsüchtig nach Schleswig=Hoistein dlicken, dem sie so gern mit ihren Kanonen Beistand leisteten.(..) Von der Weser. Im Lande Hannover ist es gegangen wie in den meisten deutschen Ländern. Die erste Kunde des dänischen Friedens brachte jene düstere Stimmung hervor, die im Grunde nichts ist, als seige Verzweiflung an dem Geschicke des Vaterlandes. Aber diese Stimmung hat nicht lange halten können. Der frischen uod marligen Schönheit eines Kampfes, wie ihn Schliswig=Hotstein unternimmt„widersteht selbst das ödeste Phil.sterherz nicht lange. Vor Allem aber danken wir den raschen Umschwung unserer Armee. Wie auch Diplomaten und Politiker Deutschland zerreißen, verziften u. entehren, unsere Krieger sind noch dieselben wie jene züge vereinigt.— Große Treue der Wirklichkeit und seine Individualisirung der Gestalten.— Nr. 9 der Abschied des jüngsten Sohns von den Eltern ist weniger bedeutend. Vor dem Haus stehen die beiden Alten und lassen ihren Liebling, einen blonden Knaben, in die Fremde ziehn. Hohe Berge begränzen den Horizont. Der Gegenstand eignet sich gewiß zur künstlerischen Darstellung und paßt auch vortrefflich in den Zusammen hang gerade dieser Gruppe von Bildern, aber der Maler hat ihn nicht eigenthümlich und anziehend genug gehalten, es ist mehr ein Gemeinplatz daraus geworden, der am Ende eben so gut hier zu Lande spielen könnte. Um so herrlicher ist das letzte Bild, der würdige Schlußstein des Ganzen— die beiden einsamen Alten. Es führt uns aus dem Freien wieder in die enge BauernKube zurück, in der die beiden Alten, nun von allen Kindern verlassen, einsam und traulich beisammen sitzen. In diesem Bild bewährt sich vielleicht am vorzüglichsten die Meisterschaft des Künslers, in den Gesichtern seiner Personen ihre ganze Seele auszusprechen, alle Regungen des Innern in Leid und Freud, in Wehmuth uud Hoffnung sichtbar hervortreten zu lassen. Der Alte im Silberhaar, 90 Oesterreicher, die bei Aspere sochten, wie die Preußen an der Katzbach, bei Großbeeren und Dennewitz, wie der Stolz Hannovers, jene unvergeßliche deutsche Legion, deren Krieger arm und heimathlos die Welt durchzogen, aber stark durch ihr Schweit und reich durch ihren ungebrochenen Heldenmuth in Italien, Spanien und Frankreich blutcten und siegten. Wir haben so viel Elendes, so viel Niederträchtigkeit, so viel Feiges und Armseliges seit 3 Jahren crledt, daß es uns wohl vergönnt ist, Erquickung zu suchen an edlen Kriegernamen. Sie glänzen neben den uns allen theuren Namen der v. d. Tann und Aloosser, neben den draunschweigischen, thüringischen und meckleuburgischen Offizieren, und vor allen neben jenen edlen Preußen, die durch ihren Eintritt in das schleswig holsteinische Heer bewiesen haben, daß sie nicht glauben, daß ein Friedenoschluß den freien sittlichen Menschen der Pflichten enthebe, die ihm Ehre u. Gewissen auferlegen. Ich sage es mit Stolz, daß bei uns in Start und Dorf die Begeisterung für Schleswig=Holstein so mächtig, so bestimmt und klar hervorgebrochen ist, als nach der Abspannung der zwei letzten wüsten Jahre Niemand zu hoffen berechtigt wer. Dresden, 23. Juli. Die auf heute Vormittags anberaumte erste öffentliche Sitzung der zweiten Kammer wurde in Anwesenheit von 52 Kammer=Mitgliedern eröffnet. Der Präsident zeigt unter Anderm an, daß von mehreren eingeiretenen Abgeoreneten beantragt sei, zuvörderst die Frage über die Competenz der Kammer zur Erledigung zu bringen, und schlägt vor, diesen Antrag. in Berücksichtigung der Wichtigkeit des Gegenstandes, der heute zu erwärlenden ersten Deputation zur Prüfung und Berichterstattung zu überweisen, womit sich die Kammer gegen eine Stimmme(Riedel) emverstanden erklärt.(D..) Oesterreich. Wien, 20. Juli. Der Rücktritt des Marschalls Radetzky ist definitio beschlossen. Ein Brief aus Verona theilt mir mit, daß die geistigen Kräfte des vor Kurzem noch so rästigen Greises plötzlich sehr herabgekommen seien, besonders habe iym sein Gedächtniß fast ganz verlassen. Er gedenkt sich vorerst nach Meran in Tyrol zurückzuziehen.(H..) Ueber den Stand der Dinge in Bulgarien meldet man aus Orsova vom 13. d. Die Türken sammeln Truppen in Widdin, Nisch, Dirol, Sosia, aber Omer=Pascha ogirt mit denselben noch nicht. An der Donau zeht allgemein das Gerücht, Murad=Dascha(General Bem) sei bei Omer=Pascha. Wenn das der Fall ist, so fürchtet die Pforte die Verbreitung des Aufstandes. Das gestehen alle Türken, daß Omer=Pascha medrere Polen und Magyaren als Generalstadsoffiziere bei sich habe. Frankreich ** Paris, 24. Juli. Die Niederlage welche die Anhänger des Elysee bei der Wahl des während der Vertagung der Nationalversammlung zu bildenden Ausschusses erlitten haben, macht noch immer den Inhalt des Tagesgespräches aus. Die napoleonistischen Blütter ergehen sich dieserhalb in einer leidenschaftlichen Sprache und besonders der„Moniteur du Soir“ hat gestern einen Aufsehn erregenden Artikel veröffentlicht. Man kann in der That annehmen, daß darin das Elysee der Nationalversammlung eine förmliche Kriegserklärung zuschickt. An einen StaatsKreich ist übrigens von Seiten des Präsidenten während der Zeit der Vertagung der gesetzgebenden Versammlung mit der Brille, liest aus einem großen Buch dem alten Mütterchen vor, das an den Lippen ihres Mannes hängt und ihre zärtliche Aufmerksamkeit zwischen dem Buch und ihrem würdigen Alten getheilt hat. Was Alles in dem Bilde liegt, läßt sich freilich nicht beschreiben. So ist der Kreis geschlossen; wir haben den norweg'schen Bauer in seinen Sitten, Schicksalen und Haupterlebnissen, von seiner Jugend bis ins hohe Alter begleitet, und einen Bück in das Leden dieses Volks gethan, das der verfeinerten Cultur fern steht und darum seine natürliche Frische und Kraft um so reiner erhalten hat. Die Bilder ragen, um es noch einmal zu sagen, über die Mittelmäßigkeit, die jetzt im Ganzen die vaterländische Kunst niederdrückt, weit dervor, und es wird Jeder, der noch Gelegenheit findet sie in Köln zu sehen, einen bleidenden Eindruck davon mitnehmen. nicht zu denken und wenn solches auch wirklich der Fall wäre, so würde die Kommission denselben doch wohl schwerlich verhindern können. Es handelt sich hier also eigentlich nur um eine moralische Niederlage und um den Unwillen welcher vom Präsidenten und seinen Anhängern darüber empfunden wird.— Zahlreiche und wichtige Verhaftungen haben in Parie in Folge einer weitverzweigten Organisation geheimer Gesellschaften Statt gefunden. Die Polizei ist sehr wachsam und trefflich unterrichtet und unter den jetzigen Verhältnissen dürfte jeder Verschwörungsversuch nur zum Nachtheil der Verschwörer ausfallen, die indessen eben so unüberlegt handeln als sie unverbesserlich zu sein scheinen.— Die meiste Schuld fällt freilich auf die Führer der anarchischen Partei, welche durch fortwährende Vorspiegelungen die Masse der Leichtgläubigen bethören und dieselben häufig ins Unglück stürzen.— Man versichert, daß auf Veranlassung des Todes des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Louis Napoleon die Absicht habe auf einen Monat Trauer anzulegen; zugleich soll in der Kirche Notre.Dame ein feierlicher Gottesdienst abgehalten und auch die Fahnen und Flaggen der Armee und der Flotte zehn Tage lang in Flor gehüllte werden. Man kommt hierbei fast in Versuchung zu glauben, daß das Elysee diese Gelegenheit absichtlich ergreift, um auch nach solcher Seite hin diese zahmen französischen Republikaner wieder an die Hofetiquette zu gewöhnen.— Paris, 25. Juli. Die Polizei hat noch mehrere wichtige Entoeckungen über die geheime Gesellschoft „Nemesis“ gemacht. In einem Entwurf,„Constitutionelle Decrete“ überschii den, lirst man u. A. folgende Erlasse:„Jedem Bürger, der aus dem Gediete der Rerublik auswandert, wird sein Vermögen zum Besten des Staats consiccirt. Das Vermögen der 17 Burggrafen, der Minister Louis Napoleone und Louis Philipp's, der nachbenannten MojoritätsMitglieder der National=Versammlung u. s. w. wird consiscirt und zu National=Eigenthum erklärt. Für ihre Bedürfnisse wird ihnen jäglich in dem schwarzen Cabinet auf der Post die Summe von 2 ein halb Franken ausgezahlt. Jeder Verwandte oder Freund, der ihnen Gelo zukommen läßt, wird zum Vaierlands=Verräther erklärt und als solcher bestraft. Die 45 Centimen werden sofort wieder erstattet, die Emigranten=Milliarde wieder eingezogen, die Bank von Frankreich zur Staats=Anstalt erklärt, die zu 2 ein halb pEr. darleiht, ein unentgeltlicher Volke= Moniteur eingerichter, die retrograden Journale erschossen, unentgeltliche Gerechtigkeitspflege eurch gewählte Richter eingeführt, die Seminare und die Börse abgeschafft, an England der Krieg erklärt und den Continental=Mächten die Continental=Sperre aufgegeben. die Arcee in 3 Corps, das Alpen=, Rhein= und renden Corps eingetheilt, eine außerordentliche Aushebung von Land= und Seesoldaten befehlen, alle Stärte und Scehäfen in Belagerungszustand erklärt u. s..: Unter der Ausschrift:„Provisorische Regierungsform“, liest man:„Ein verantwortliches Triumvirat ist errichtet. Nach einem Jahre legt es der Nation Rechenschaft von seiner Verwaltung ab. Eine Ehrengarde von 1500 Mann schützt die Personen der Triumvirn. Sie wohnen im Hotel de Ville von Paris. Das Triumvirat entscheidet über Krieg und Frieden im Namen der Nation, ordnet die socialen Resormen an, ernennt die öffentlichen Beamten u. s..“ Sedann kommen die Statuten des„Einen und unsichtbaren Revolutions=Tribunals=, und zuletzt eine Eidesformel, welche laute::„Ich schwöre 1) einen unversöhnlichen Haß gegen alle tyrannische Reaktion und Ausbeutung des Menschen durch den Menschen; 2) sie unter allen ihren Formen zu verfolgen; 3) gegen Alle und Jeden die unveräußerlichen Rechte der Fr.iheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu vertheidigen; 4)(her ohne Zittern unter dem Esen des Feindes zu sterden, als jemals die Geheimnisse des franz. Revolutons=Tribunals zu verratben. Man versichert uns, daß der Just z Minister dem Ministerrathe die Frage vorgelegt hat, od Grund vorhanden sei, die Angelegenheit in Betreff der bei der Gesellschaft der„Nemesie“ betheiligten Angeklagten vor den hohen Gerichtshof zu bringen. Der Procurator der Republik und der General=Procurator haben an der bet effenden Berathung Antheil genommen. Ueber das Resu tat ist noch nichts bekannt a... SS: 5) Der Duisburger Männer=Verein zur Unterstützung der Schleswig=Holsteiner an Duisburgs Frauen und Jungfrauen. „Ehret die Frauen sie flechten und weben Himmlische Rosen ins irdische Leben: Flechten der Liebe beglückendes Band!— Und in der Grazie züchtigem Schleier Nähren sie wachsam das ewige Feuer, Hehrer Gefühle mit heiliger Hand.“ Wenn in des Mannes Brust der Keim der Gefühle für des Höhere und Edlere, den der Himmel in uns Alle gelegt, häufig nur langsam zur Blüthe reift, manchmal sort und fort schlummert, begraben von den Sorgen und Mühen aller Tage, so ist das sicher bei Euch, Ihr Frauen und Jungfrauen, weniger der Fall; leichter lodert Euch der Funke zur heilen Flamme auf, besonders aber wenn es gilt, zu helfen, wo es dringend Noth thut, wenn es gili, Leiden zu lindern, Schmachtenden ein Ladsal zu reichen, Balsam zu träufeln in offene Wunden. Jetzt ergeret auch an Euch der Ruf, der von der Nordsee herüber tönt um Hülfe in der Noth. Und wofür rust man Eure Hülfe an? Für großherzige Männer, die ihre Freiheit, ihre Rechte, auch unsere, ganz Deutschlands Rechte, veriheidigen gegen ein übermüthiges Volk, welches in unserer Sonne sich wärmt, mit unserm Lichte sich leuchtet, aus unsern Quellen sich tabt, auf unsere Kräfte sich stützr. Gierig streckte er seine Arme aus nach Deutschlands besten Triften. Darf es geruldet werden, daß dem Uebermuth des nordischen Kolosses und stiner dänischen Traban= ten, der Eitelkeit des tückischen Franzosen, dem Ei. gennutze des eisigen hadsüchtigen Engländers, der treueste, unverderbenste deutsche Siamm zum Opfer gebracht, dessen bestes Herzbis. von ihnen verschlungen werde? Duldet es nicht! ertönt es laut aus allen deutschen Gauen; kettet sie fester an euch, die Edelsten, die Besten, die so unverdient unter den Streichen kalter Diplomaten bluten. Bringt zum Opfer auf den Altar des Vaterlandes Alles— Alles, was ein verkanntes, getäuschtes, edles Volk, ach leider angehaucht vom Damen der Zwi tracht, zu bieten vermag. Wir brauchen Euch nicht zu sagen, was Ihr thun sollt, edle Frauen und Jungfrauen, wir wissen es schon, was Ihr thun wollt: Ihr wollt Leinen, Cbarpie spenden für die Verwundeten, wollt auch Kleidungsstücke mancher Art senden für die Gesunden, wollt in Eur= Schmuckkästchen sehn, was da überflüssig, willt zierliche Dinge aller Art zur Verloosung bringen; einen HälssVerein und ein Comite bilden, wie es allerwärts die Männer geiban. Ihr seht, wir wissen Alles, auch daß Ihr laufende Beiträge von Euren Wochengeldern sammel; wollt. Ihr werdet dafür reichlichen Lohn in Euch selbst sinden. Aber einen Ratd erlauben wir uns Euch zu ertheilen: rüttelt an die Herzen Eurer Männer, Curer Verwandten, Eurer Freunre, und stimmt sie dazu daß ihre linke Hand nicht wisse, war die rechte giebt. Gewählt sind in der 3. Wählerklasse: 1. Wilhelm Schäfer 211 Stimmen. 2. Fr. Silberberg 204. 3. Rechts=Anwalt Haarmann 161.——.= 4. C. Sinell 147. 5. O. L. Könen 128. 6. Steinkopf 127. P. Stienen 173 Stimmen, Feldmark. Kleinheisterkamp 152„ Duissern. Anwesende Wähler 241. Absolute Majorität 121. Gesammtzahl der Wähler circa 640. Fehlen also eirca ½ Verantwortlicher Redakteur C. v. Kessel. Wasserstand. Rheinhöhe zu Köln am 26. Juli: 9 Fuß. 11 Se1l. Rheinhöhe zu Duisburg am 26. Juli: 8 F. 9 3. Ruhrdöbe„„ am. 26. Juli: 10 F. 8 3. Bekanntmachung. Mit Bezugnahme auf das unierm 15. v. Mts. eriassene,.i den Handels=Kammern, Landraths= Aemtern und Mitgliedern der Bezirks=Commission einzusebende Eircular mache ich nochmals darauf aufmerksam, daß der Aufruf zur Betheitigung an der dondoner Industrie=Ausstellung an die Produzenten Helreine Anzr, W in jeder Art von Gewerbthätigkeit erlassen ist, und daß die Liste der Anmeldungen am 1. k. M. geschlossen wird. Die Beschickung dieser Welt=Industrie=Ausstellung wird jedem patriotisch gesinnten Produzenten tüchtiger gewerdlicher Leistungen ein Bedürfniß sein. Andere wird die Erwägung leiten, daß durch diese Ausstellung ihre Namen und ihre Leistungen in der ganzen industriellen Welt bekannt werden. Düsseldorf, den 25. Juli 1850. Der Vorsitzende der Bezirks=Commission für die Londoner Industrie=Ausstellung. gez. Dr. von Mülmann, Regierungs=Rath. Regelmäßige Fahrgelegenheiten zwischen Havre und Nord=Amerika von Washington Finlay& Comp. in Havre. Albert Heimann in Cöln. Die vorzüglichen Dreimasterschiffe dieser Gesellschaft fahren regelmäßig: Von Havre nach Newyork den ., 18. und 28. Von Havre nach Philadelphia den 18. Von Haore nach New=Orleaus den 20. August&., 10 sc 20. September. Die Auswanderer werden von den Stations= plätzen ab durch Conducteure nach Havre begleitet. Die Beförderung verselben und ihres Gepäcks wird sowohl über Cöln& Paris als über Rotterdam übernommen und rähere Auskunft über die Bedingungen ertheilt durch die Bevollmächtigten Kalckhoff& Duisburg, den 25. Juli 1850. Bekanntmachung. Im Auftrage der verwittweten Frau Kommerzien= Räthin J. C. Troost hierselbst werde ich die zum Nachlasse ihres genannten verstorbenen Gemahls gehörigen, um Martini d. J. pachtlos werdenden Gärken auf dem Kablenberg in 13 Parzellen am 10. Nachmittags 4 Uhr, beim Wirthe Heckhoff an der Kaienburg zu Holthausen auf anderweitige sechs Jahre zur öffentlichen Verpachtung aussetzen, wozu ich Pachtliedhaber hierdurch einlade. Mülheim a. d.., 23. Juli 1850. Berckenkamp, Notar. Verein für innere Mission. Monats=Sitzung am Sonntag den 28. Juli, Nachmittags 5 Uhr, in der Kleinkinderschule. Tagesordnung: 1. Beförderung der Hausandachten. 2. Bibelstunden. 3. Mittheilungen der Agenten. Mitglieder und Frrunde ladet ergedenst ein Mülheim a. d. Ruhr, den 26. Juli 1850. Der Vorstand. Lütticher Gewehr=Depot bei Gebrüder Engels in ist durch eine neue Zusendung von einfachen und Doppel=Jagdgdwehren bestens assortirt, und empfehlen dieselvin zur geneigten Abnahme, für depen Güte gargn kirt wird. Den Herren Abonnenten die ergebenste Mittheilung, daß der dritte Sommerball am 28. d. Mes. stat findet und ladet hierzu höflichst ein: Broich, 26. Juli 1850. Hermann Buchloh. Ruhrorter Kirmes. Am 28. Juli gebe ich auf meinem Saale B ABR. wozu ich höflich einlade. Ruhrort, im Juli 1850. J. H. Bömming. Bei wem 2 à 300 Thaler gegen hppothekarische Sicherheit zu haben sind, erfährt man in der Expedition dieser Zeitung in Duisburg. Ein Kindermädchen, welches gleich eintreten kann, wird gesucht. Das Näbere zu erfahren in der Exp. dieser Zeitung in Duisburg Rheinisch=Westphälischer Gewerbe=Verein. Gen.= Versammlung am 29. Juli, Vormittags 10 Uhr, Gasthof zum Prinzen von Preußen DGSSBTBORR. 1) Bericht des Central=Comite's; 2) Berichte der Zweig-Vereine; 3) Feststellung des Vereins=Statute; 4) Antrag einiger Mitglieder in Betreff der Zölle auf Roheisen und Stabeisen; 5) Antrag eines Mitgliedes, betreffend den gekündigten belgischen Handels=Vertrag; 6) Erörterung über das Verfahren bei der Ausfuhr Behufs Erhebung der Rückzölle; 7) Berschiedene Anträge des Central=Comitc's und einzelner Zweig=Vereine und Mitglieder. Elberfeld, am 22. Juli 1850. Central=Comite. Die Elberfelder Feuer=Versicherungs=Gesellschaft hat uns eine Haupt=Agentur für hiesige Stadt und Gegend übertragen und impfenlen wir uns bestens zur Entgegennahme von Versicherungs=Anträgen. Die Gesellschaft versichert sowohl Gebäude als bewegliche Gegenstände aller Art gegen billige, feste Prämiea und haben die Versicherten nie Nachzahlungen zu leisten: Versicherungen können geschlossen werden: Auf 1 Jahr und kürzere Zeit; auf 5 Jahre, mit Vorauszahlung der vierjährigen Prämien, das 5·e Jahr frei; auf 7 Jahre, mit Vorauszahlung der sechsjährigen Prämien, nach Abzug von 10 pCr. Sconto, das 71e Jahr frei. Die näheren Bedingungen, das Statut der Gesellschaft und die Rechnungs=Abschlüsse sind bei den Unterzeichneten einzusehen. Mülheim an der Ruhr, Juli 1850. Gebr. Engels, Haupt=Agenten. **** Die Leipziger Feuer=Versicherungs=Anstalt welche schon seit 31 Jahren besteht und bri ihrem letzten Abschluß, Ende Mai 1849, durch einen Gesammtsond von Thir. 1507469 Pr. Crt. den bei ihr Versicherten Gewähr leistet, versichert fortwährend alles bewegliche und unbewegliche Eigenthum zu festen und sehr billigen Prämiensätzen und foigenden Versicherungsarten: 1) auf ein Jahr oder jede beliebige kürzere Zeit. 2) auf fünf Jahre, mit Vorauezahlung.r 4jährigen Prämie, das 5te Jahr ais Freijahr gerechnet; 3) auf sechs Jahre, mit jährlicher Prämienzahlung, wobei vom 2ten Jahre ab Kosten gespart werden; 4) auf 7 Jahre, wo.i Vorauszahlung der Prämie von 6 Jahren das 7te Jahr als Freijahr gerechnet und außerdem 10 pCt. Dieconto bewilligt werden; 5) auch Gegenstände, die sich auf dem Transport befinden. als Agent für diese Anstalt(welche übrigens nicht mit der in Leipzig bestebenden BrandVersicherungs=Bank, die das gegenseitige Prinzip versolgt, zu verwechseln ist) mache ich zur Zeit der Erndte, insonderheit die Gutsbesitzer und Landwirthe darauf aufmerksam, daß auch Erndten jeglicher Art sowohl in Wohn= als Scheunen= und Stallgebäuden, wie auch im Freien, als Diemen aufgehäuft, ebenfells Gegenstände der Versicherung sind und zu den billigst möglichen Prämien gegen Feuersgefahr und Blisschlag übernommen werden. Die Anstalt ist seit ihrem langen Bestehen sehr vortheilhaft durch eine loyale und rasche Erfüllung ihrer rechtlichen Verbindlichkeiten bekannt und halte ich mich zur Vermittlung von Versicherungen und unentgeldlicher Ertheilung aller auf das Geschäft bezüglichen Auskunft einem geehrten Publikum empfohlen. a. d. Ruhr, im Juli 1850. Siepmann, Agent. Ar Lager fertigen # von Stahl und Messing, mit 2 * B u c h s t a b e n i n g o t h i s c h e r u n d l a teinischer Schrift, befindet sich am untern Theil des Marktes in Ruhrort. Das Stück kostet nur# * 5 Sgr. Neue holländische Häringe, à 2¾ Sar. in Duseburg. Neue holländische Häringe, neuer Laberdan und Kipelinge bei Carl Th. Lange. Zwei möbelirte Studen zu vermiethen bei Fabarius auf der Louisenstraße in Mülheim. Kirchliche Vorträge. Mülheim a. d. Ruhr. Sonntag den 28. Juli: Größere evangelische Kieche. Sonntag Morgen Herr Pfarrer Schulz. „ Nachmittag Herr Superinsendent Keller. Kleinere evangelische Kirche. Sonntag Vor= u. Nachm. Herr Pfarrer Vogt. Duisburg. Sonntag, den 28. Juli: Salvator=Kirche: Sonntag Vormittags: Herr Superintend. Hermann. " Nachmittag: Hr. Condidat Hosse. Marien=Kirche: Sonntag Vormittags: Herr Candidat Hosse. Nachmittags: Herr Superintend. Hermann. Druck und Verlag der Vereinigten Druckerei der Ruhr= und Duisburger Zeitung von F. H. Nieter.