„„„„„„ verbunden mit der Erscheint werktäglich. Bezugspreis monatl. 2,85 DM frei Haus einschl. Botenlohn, bei Postbezug 2,85 DM einschl. Postüberweisungsgebühr und ausschl. Postzustellgeld. Die Behinderung der Lieferung rechtfertigt keinen Anspruch auf Rückzahlung des Bezugspreises. Druck und Verlag: Buchdruckerei Werber, Honnef am Rhein honncser Zeikung greise: Gemss Preialiate Pbemn. AnzaigengrundAnzeisentelle, Pauti re u Preisliste Nr. 3 gültig. Verantwortlich für den eemee##### aul Jonas, Honnef am Rhein.— Erfüllungsort für beide Telle Honnef am Rhein.— Geschäftsstelle: Hauptstraße 381.— Einzelnummer 20 Pfg. Gegründet 1882(71. Jahrg.) Mittwoch, 23. April 1952 Nr. 96 Halacz widerruft sein Geständnis. Verden a. d. Aller, 22. April. Der als Sprengstoffattentäter angeklagte Erich von Halacz widerrief am Dienstag vor dem Schwurgericht in Verden sein Geständnis, das er vor der Sonderkommission„S“ abgelegt hatte und in dem er zugegeben hatte, die drei Sprengstoffpakete selbst angefertigt zu haben. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er die Sprengladungen selbst angefertigt und zur Post gebracht habe, antwortete Halacz:„Das erstere nein, das letztere ja. Ich bitte, mein Geständnis widerrufen zu dürfen.“: Da die Indizien lückenlos gegen Halacz sprechen, wurde seine in der Verhandlung immer wieder gemachte Behauptung, er habe keine Kenntnis von dem gefährlichen Inhalt der Sprengstoffpakete gehabt, vom Gericht skeptisch aufgenommen. Halacz versucht offensichtlich, den Prozeß zu verschleppen. „Ich verweigere die Aussage.“ Der Widerrufung des Geständnisses folgte ein Wortduell zwischen dem Vorsitzenden und dem Angeklagten, das die Atmosphäre am ersten Verhandlungstag wiedergibt: Vorsitzender:„Ich will wissen, wer die Pakete zusammengestellt hat?“ Halacz:„Darüber verweigere ich die Aussage.“: Vorsitzender:„Sie haben einen Tag vor den Attentaten bei einem Besuch Ihrer Freundin Rita Biermann ein großes braunes Paket aufbewahrt und später mitgenommen. Was befand sich in diesem Paket?“ Halacz:„Darüber verweigere ich die Aussage.“ Vorsitzender:„Was haben Sie später mit diesem Paket gemacht?“ Halacz:„Ich verweigere...“ Vorsitzender:„Es sind zwei Menschen getötet und zehn verletzt worden. Weshalb haben Sie dieses grauenhafte Verbrechen zugegeben?“ Halacz:„Ich verweigere...“ Vorsitzender(mit lauter Stimme):„Herr von Halacz, hatten Sie irgendwelche Auftraggeber, dann nennen Sie die Namen und die Motive.“ Der Angeklagte, der seine eintönigen Antworten zuletzt mit zitternden Lippen vorbrachte, beugte sich zu seinem Verteidiger herunter, redete flüsternd auf ihn ein und erklärte dann:„Ich habe meine Gründe, diese Namen nicht zu nennen...“ In der Vormittagsverhandlung war Halacz ausschließlich zur Person vernommen worden. Die Verhandlung bestätigte den Eindruck, daß Halacz diesen Prozeß offenbar für den größten Auftritt seines Lebens hält. Er benimmt sich arrogant und selbstgefällig: Er streicht mehrfach über sein sorgfältig gepflegtes Haar, richtet die weinrote Krawatte, die er über dem modischen Bundesminister sind pensionsberechtigt. Bonn, 22. April. Nach einem am Dienstag vom Kabinett verabschiedeten Gesetz sind alle Bundesminister pensionsberechtigt, wenn sie mindestens vier Jahre Mitglied der Bundesregierung waren. Die Höhe der Pensionen liegt noch nicht fest. Bundesminister, die bei ihrer Ernennung bereits Beamte, Richter oder Landesminister waren, müssen zehn Jahre im öffentlichen Dienst, einschließlich einer mindestens einjährigen Amtszeit als Bundesminister, tätig gewesen sein, um die Pensionsberechtigung für Minister zu erwerben. Außerdem wurde ein Gesetz über die Ruhebezüge des Bundespräsidenten verabschiedet. Nach Beendigung seiner Amtszeit erhält er für weitere drei Monate seine vollen Amtsbezüge ohne Aufwandsentschädigung(jährlich 50000 DM). Danach wird ihm für ein Jahr ein Uebergangsgeld in Höhe von dreiviertel seiner Bezüge gezahlt. Nach Ablauf dieser Uebergangszeit erhält er einen Ehrensold, der die Hälfte seiner Amtsbezüge beträgt. braunen Jackett trägt, gebraucht geschraubte Redensarten, lächelt mokant und wirft Seitenblicke zu den Pressevertretern und Zuhörern. Der Attentäter erzählt aus seinem Leben. „Herr von Halacz, wollen Sie bitte aufstehen...“ Dieser erhebt sich sehr langsam und macht dann Aussagen über sein bisheriges Leben. Geboren am 19. November 1929 in Düsseldorf als uncheliches Kind. Die Mutter gab das Kind zu Pflegeeltern nach Drakenburg bei Niendorf zu den Eheleuten Keese. „Ich habe heute noch das Gefühl, daß mich meine Pflegeeltern lieben“, sagt er. „Sie gestatten mir vielleicht, daß ich in Zukunft von meinem Pflegevater als von meinem Vater spreche...“ Kleine Verbeugung zum Vorsitzenden. Er schmückt seine Sätze mit„gebildet“ klingenden Beiworten, sagt„zweifelsohne“ und„insofern“. Vorsitzender:„Waren Sie ein guter Schüler?“ Angeklagter:„Ich möchte das nicht beurteilen.“ Nach der Beendigung der Schulzeit wurde er technischer Zeichner.„Mit 17 Jahren büchste ich dann von zu Hause aus. In einer Abart von Abenteuerlust. Ich lebte damals so quasi in die Zeit hinein.“ Die Geschichte eines jüngeren Hochstaplers. Gefälschte Papiere, angeblich„Auslands-Schweizer“ in einem DP-Lager, ergaunerter Flugschein in die Schweiz, bei der Heilsarmee Basel„Mädchen für alles“, Boy im Hotel„Bellevue“ in Bern, plötzlich Gast im„Simplon“-Hotel. Vorsitzender:„Das Hotel wartet heute noch auf Bezahlung.“ Angeklagter:„Ich weiß...“ Immer wieder erscheinen in diesem Jahr kleine kriminelle Delikte. Halacz läßt sich nicht festlegen:„Erlassen Sie mir bitte die weitere Schilderung.“ Verstockt: „Ich möchte darüber nichts aussagen.“ Endlich tritt auch der Oberstaatsanwalt auf den Plan:„Als Sie noch technischer Zeichner waren, sollen Sie sich mit der Konstruktion eines elektrischen Feuerzeuges beschäftigt haben. Stimmt das?“ Halacz:„Im großen und ganzen vielleicht schon...“Später, als er zu seinen Pflegeeltern zurückgekehrt war, betätigte er sich als Gehilfe des Sprengmeisters Keese. Vorsitzender:„Waren Ihnen die Arten des Sprengstoffes bekannt?“ Halacz:„Ja, es war Donarit.“ Vorsitzender:„Haben Sie sich mit der Zusammensetzung der Sprengladungen befaßt und sich dafür interessiert?“ Halacz:„Beim ersten Male ist eine Sprengung immer interessant, nachher wird sie alltäglich.“ Immer mehr vertiefte sich der Attentäter in die Materie der gefährlichen Sprengstoffe. Er las viel. Vorsitzender:„Welcher Art war Ihre Lektüre?“ Halacz:„Ich las hauptsächlich sozialwissenschaftliche Bücher. Upton Sinclair, James Burnham, Wirtschafts- und Sozialromane.“ Vorsitzender:„Keine Kriminalromane?“ Halacz:„Nein, sehr selten.“ Der Vorsitzende schlägt ein buntes Buch auf, das man im Zimmer des Doppelmörders fand. Eines jener Groschenhefte: „Billy Jenkins: Die Nacht der Entscheidung“. Und Landgerichtsdirektor Katz liest eine Stelle aus diesem Heft vor: „Hallo, Jungens, wir machen ein Paket mit Sprengstoff und schicken es an gewisse Leute, das fliegt ihnen dann um die Ohren...“ Ob hier der Plan zu dem grauenvollen Verbrechen des Angeklagten entstand, muß die weitere Verhandlung kläreh. Drei außenpolitische Beschlüsse. Bonn, 22. April.(dpa) Auf ihrer ersten Sitzung nach der Österpause faßte die Bundesregierung am Dienstag drei Beschlüsse, die für die künftige Behandlung der Saarfrage, der sowjetischen Deutschlandnote und für die deutsch-alliierten Vertragsverhandlungen von Bedeutung sind. Unter Vorsitz des Bundeskanzlers beschloß das Kabinett in einer außenpolitischen Debatte: 1. Der Bundeskanzler wird innerhalb der Saar-Debatte im Bundestag am Mittwoch eine kurze Erklärung im Namen der Regierung abgeben. Ueber den Inhalt der Regierungserklärung fanden am Dienstag im einzelnen noch Besprechungen mit den Vorsitzenden der drei Koalitionsfraktionen in Bonn statt. 2. Die Bundesregierung will erst dann zur letzten Deutschlandnote der Sowjetunion Stellung nehmen, wenn eine eingehende Prüfung durch die Westmächte erfolgt ist. Das Kabinett ist dabei der Auffassung, daß von der Sowjetunion eine Präzisierung ihrer Note erreicht werden muß. 3. Mit sofortiger Wirkung werden die Sachverständigen bei den deutsch-alliierten Vertragsverhandlungen die drei Koalitionsfraktionen über den Inhalt des Vertragswerks unterrichten. Das Kabinett beschloß, daß nach dieser Unterrichtung die Opposition ebenfalls eingehend über den Stand der Vertragsverhandlungen in Kenntnis gesetzt wird. Adenauer: Sowjetunion soll deutlicher werden. Der Bundeskanzler wies in seinem außenpolitischen Vortrag darauf hin, daß die letzte Note der Sowjetunion wiederum das Bestreben zeige, Deutschland zu neutralisieren. Notwendig sei auf jeden Fall, daß die neueste sowjetische Note eingehendgeprüft wird. Bei der Ueberprüfung stehe die Bundesregierung in enger Verbindung mit den Westmächten, die in Kürze auf einer Botschafterkonferenz in London eine Antwortnote der Westmächte entwerfen wollen. In einer anschließenden Diskussion sprach sich das Kabinett dafür aus, noch Präzisierungen über den Inhalt der Note von der Sowjetunion zu fordern. Dr. Adenauer berichtete auch über den Stand der deutsch-alliierten Vertragsverhandlungen und erklärte, daß eine endgültige Entscheidung über den Ort und Termin der Unterzeichnung des deutschalliierten Generalvertrages erst im letzten Stadium der Besprechungen erfolgen könne. Die Sachverständigen haben nunmehr ihre Gespräche über die noch offenen Einzelheiten der Verträge begonnen. Es bestehe Aussicht, die restlichen Fragen schnell zu klären. Schuman hat Adenauer geantwortet. Bonn, 22. April.(dpa) Der französische Außenminister Robert Schuman hat am Dienstag Bundeskanzler Dr. Adenauer auf vom Tage. Zulage für 131er-Pensionäre. Düsseldorf, 22. April. Nach einer Zusage, die Bundesflnanzminister Schäffer dem Deutschen Gewerkschaftsbund gegeben hat, sollen die Ruhestandsbeamten nach Artikel 131 des Grundgesetzes— überwiegend Flüchtlingsbeamte— rückwirkend ab 1. April 1952 eine 20prozentige Gehaltszulage erhalten. Diese Gehaltszulage entspricht dem ersten Besoldungsänderungsgesetz und geht auf eine Entschließung des Deutschen Bundestages zurück, der seinerzeit kritisiert hatte, daß als einzige die pensionierten 131er ausgeschlossen wurden. Lebenslänglich für Ilse Koch bleibt. Karlsruhe, 22. April. Der Erste Strafsenat des Bundesgerichtshofes in Karlsruhe hat am Dienstag den Revisionsantrag der„Kommandeuse von Buchenwald“, Ilse Koch, gegen ihre lebenslängliche Zuchthausstrafe verworfen. Die Strafe war im vergangenen Jahr vom Augsburger Schwurgericht ausgesprochen worden, das Iise Koch für Verbrechen an Deutschen im Konzentrationslager Buchenwald für schuldig erkannte. Harriman will kandidieren. Washington, 22. April. Der Administrater der amerikanischen Auslandshilfe, Averell Harriman, hat am Dienstag angekündigt, daß er sich um die demokratische Präsidentschaftskandidatur bewirbt. Harriman betonte, er werde für die Innen- und Außenpolitik Präsident Trumans eintreten. Nachruf auf Sir Stafford Cripps. London, 22. April.(dpa) Im Unterhaus gedachte Premierminister Churchill des am Montagabend in einer Züricher Klinik an Rückenmarktuberkulose kurz vor seinem 63. Geburtstag verstorbenen ehemaligen Schatzkanzlers Sir Stafford Cripps, der für England den Begriff„Austerity“ verkörperte. Churchill nannte ihn einen„Mann von Kraft und Feuer“, dem niemand wegen seiner Fähigkeiten, vor allem aber wegen seines Charakters die Bewunderung habe versagen können. Oppositionsführer Attlee, dessen Partei der Verstorbene angehörte, hob hervor, daß Cripps die Hauptlast bei der Meisterung der schwierigen Nachkriegsprobleme und bei der britischen Wirtschaftsplanung getragen habe. das Schreiben geantwortet, in welchetn er gebeten worden war, sich über die Zusammensetzung und Arbeitsweise der vorgesehenen deutsch-französischen SaarKommission zu äußern. Das Antwortschreiben Schumans wird gegenwärtig im Auswärtigen Amt geprüft. Einzelheiten des Inhalts wurden daher noch nicht bekanntgegeben. Der Bundeskanzler hatte vor kurzem in einem Schreiben an Schuman mitgeteilt, daß auf deutscher Seite alle Vorbereitungen getroffen wären, um die Arbeiten der Saarkommission aufzunehmen. Bei ihrem letzten Pariser Treffen waren Adenauer und Schuman übereingekommen, eine Prüfungskommission aus Vertretern beider Länder zu bildem die mit Vertretern der Saarregierung die demokratischen Verhältnisse im Hinblick auf die im Herbst stattfindende Landtagswahl an der Saar überprüfen soll. Kein Brief von Acheson. Bonn, 22. April.(dpa) Bundeskanzler Dr. Adenauer hat keinen Brief des amerikanischen Außenministers Dean Acheson erhalten, in dem er ankündigt, daß er am 9. Mai nach Bonn kommen wolle, um dort den deutsch-alliierten Generalvertrag zu unterzeichnen. Dies wurde am Dienstag von offlzieller Seite in Bonn mitgeteilt. Aus der Umgebung des Bundeskanzlers war bereits am Vortage die Existenz eines Acheson-Briefes verneint worden. Es liegt also kein besonderes Schreiben Achesons vor, sondern lediglich die offizielle Bekanntgabe des amerikanischen Außenministers in Washington, daß Acheson zur Unterzeichnung des deutsch-alliierten Vertragswerkes nach Europa kommen werde. Politischer Rückzug? Stockholm.(dpa) Nach Ansicht neutraler Beobachter scheint die neue russische Außenpolitik zu einem Wendepunkt des kalten Krieges zu führen. Beruhte die oft unerträgliche Spannung sonst auf der Erwartung neuer Forderungen, Uebergriffe und Vetos von russischer Seite, so scheinen es jetzt die Friedensgesten und Zugeständnisse zu sein, die ein gewisses„Unbehagen“ hervorrufen. Der Korrespondent des schwedischen Blattes„Dagens Nyheter“ berichtete in diesen Tagen aus New York:„Mit gespannter Aufmerksamkeit und gewissen Besorgnissen folgt man in Washington der Serie internationaler Schachzüge, und in privaten Gesprächen verhehlen die USA-Diplomaten nicht, daß sie sich vor ein Dilemma gestellt sehen. Das ständige amerikanische Argument seit Jahren war, daß die Russen erst einmal ihren guten Willen zeigen sollten. Die Deutschland-Vorschläge sowie die Handelsangebote bezeichnen nun den Uebergang zur Konkretisierung. Angenommen, daß die Russen nicht nur mit dem Waffenstillstand in Korea ernst machen— womit man ernsthaft rechnet—, sondern auch den Widerstand gegen den österreichischen Vertrag aufgeben, wie sollten die Westmächte die Viermächteverhandlungen dann noch ablehnen können? Seit dem Herbst vorigen Jahres glaubte man in Washington eine Kursänderung der russischen Außenpolitik vorauszuspüren. Bisher läßt sich nur sagen, daß diese anscheinend nicht in die Richtung verstärkter Gewaltanwendung geht.“ Bezeichnend ist ferner, daß die internationale Pressediskussion nicht bei der Erörterung des Inhalts der beiden Moskauer Noten vom 10. März und 9. April stehen bleibt, sondern nach den nächsten Schritten fragt, die als nahe bevorstehend vermutet werden.„Die Russen haben noch nicht ihr letztes Wort gesprochen“, versichert z. B. das Stockholmer Gewerkschaftsblatt„Aftontidningen“.„Neue und noch weitergehende Angebote sind sehr wahrscheinlich.“ Solche Erwartungen beziehen sich überwiegend auf Deutschland. Nachdem sich die Sowjetregierung bereits für die deutsche Einheit und für allgemeine Wahlen erklärt hat, meint das Stockholmer Regierungsorgan„Morgontidningen“ sogar, es sei keineswegs unmöglich, daß die Russen sich zu einem politischen Rückzug aus der von ihnen besetzten Zone Deutschlands entschließen könnten. Nach wie vor wird von nüchternen Beobachtern aber davor gewarnt, die Erwartungen allzuhoch zu spannen, auch wenn man nun davon ausgehen kann, daß die Sowjetregierung zu weitgehenden Maßnahmen bereit scheint, um die Einbeziehung Westdeutschlands in die europäische Verteidigungsgemeinschaft; zu durchkreuzen. Die Schwierigkeiten, die sich den Wahlen und einem deutschen Friedensvertrag in den Weg stellen, seien ja noch keineswegs zu Ende diskutiert. Sollten Deutschland-Wahlen wirklich stattfinden, so wäre noch lange keine Regierung da, die mit der Sowjetunion einen Friedensvertrag schließen könnte. Außer der Teilregierung Pieck-Grotewohl sei keine zweite deutsche Regierung vorstellbar, die zu einer Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze bereit wäre. Das weiß man natürlich auch in Moskau, wo Wyschinski die Möglichkeit einer Revision der polnischen Westgrenze durch eine formelle Erklärung an die Botschafter der Westmächte erst kürzlich ausdrücklich verneint hat. Diese Stellungnahme wird auf absehbare Zeit als verbindlich angesehen, da die Sowjetregierung bei einem etwaigen Experiment mit der sowjetisch besetzten Zone nicht gut gleichzeitig ihre Stellung in Pblen aufs Spiel setzen könne. Welches Interesse sollte Moskau also an einer Friedenskonferenz haben, auf der das Oder-Neiße-Problem jede künftige deutsche Gesamtregierung automatisch doch wieder an die Seite der Westmächte drängen würde. Gerade das Problem der deutschen Ostgrenze zwinge zu dem Schluß, daß weder allgemeine Wahlen noch der Friedensvertrag die geeigneten Maßnahmen wären, mit denen die Sowjetregierung bei der gegenwärtigen Lage die befürchtete Westorientierung Deutschlands verhindern kann. Bemerkenswert bleibt, daß die Moskauer Noten dennoch nicht als leere Gesten und Versprechungen aufgefaßt werden, sondern als Vorzeichen einer neuen Deutschland-Politik gelten. Was soll man unter einem„politischen Rückzug“ aus dem sowjetzonalen Besatzungsgebiet verstehen, den schwedische Blätter mit aller Vorsicht prophezeien? Kann er auf dem Verhandlungswege verwirklicht werden? Da sich die Sowjetregierung gegenwärtig fraglos um die Sympathien der Deutschen in beiden Zonen bemüht, wird teilweise vermutet, daß sie die vorgeschlagenen Viermächte-Verhandlungen kaum ernsthaft wünscht. Eine Einigung der Besatzungsmächte über den Kopf der Bevölkerung hinweg würde in ganz Deutschland tiefes Mißtrauen hervorrufen. Auch die von der Bundesregierung gewünschte Einschaltung der UNO hat die Sowjetregierung endgültig abgelehnt. Diese Weigerung erschwert nach hiesiger Auffassung nicht nur die Verhandlungen der Großmächte, sondern vertieft zugleich die Bedenken auf deutscher Seite auch in denjenigen politischen Gruppen, die an sich die deutsche Einheit der westeuropäischen Integration vorziehen. Da die Sowjetunion in der Ostzone bisher ein diktatorisches Regime gestützt habe, sei im Schatten der russischen Besatzungsarmee keine ostdeutsche Wahl vorstellbar, deren Ergebnisse nicht in Zweifel gezogen werden könnten. Eine Kontrolle der parlamentarisch-demokratischen Freiheiten sei daher das Minimum dessen gewesen, was man deutscherseits fordern mußte. Wer Moskau den Gefallen tun wolle, die Aufrichtigkeit der Sowjetunion nicht zu bezweifeln, scheine daher zu der Frage berechtigt, welchen Ersatz die Sowjetregierung für die verweigerte UNO-Kontrolle zu bieten gedenkt. Nimmt man das Problem der vorläufigen Vermeidung einer Friedenskonferenz hinzu, so bliebe der Sowjetpolitik eigentlich nur der Weg, die deutsche Einheit stufenweise dadurch herbeizuführen, daß die Sowjetzone mit denselben oder gar noch besseren Freiheitsgarantien ausgestattet wird, als sie im Bundesgebiet gegenwärtig bestehen. Wenn Washingtoner Meldungen heute davon sprechen, daß die USA-Politik fürchtet, vor ein Dilemma gestellt zu werden, so ist dem hinzuzufügen, daß die Sowjets ihrerseits in einem Dilemma stecken, aus dem sie sich nur mit ganz neuartigen Entschlüssen befreien können. Die bloße Zusicherung ihres Interesses an einem Friedensvertrag und an deutschen Gesamtwahlen sind noch kein solcher Schritt. Hilding Bengtsson. Itimmen der Underen. Neue Atombombenexplosion. Atomversuchsgelände Nevada, 22. April. Bei herrlichem Sonnenschein und ausgezeichneter Sicht erfolgte am Dienstag über dem Atombombenversuchsgelände im Staate Nevada die angekündigte Atombombenexplosion. Der Rauchpilz, der sich aus der kugelförmigen schwarzen Rauchwolke erhob, stieg bis zu einer Höhe von 11000 Metern. Er schillerte zunächst in roten, gelben und violetten Regenbogenfarben und erschien dann in einem blendenden Weiß. Der Feuerschein der Explosion, die 42 Sekunden nach dem Abwurf noch in der Luft erfolgte, dauerte sechs Sekunden. Der Explosionsdruck wirbelte beim Auftreffen auf der Erdoberfläche eine gewaltige Staubwolke auf. Nach Angaben des Vorsitzenden der USA-Atomenergiekommission, Dean, war die am Dienstag zur Explosion gebrachte Atombombe stärker als die beiden Bomben, mit denen Hiroshima und Nagasaki zerstört wurden. Russen haben mit sich selbst zu tun. London, 22. April.(dpa) Lord Boyd-Orr, der Leiter der britischen Abordnung auf der Moskauer Weltwirtschaftskonferenz, schreibt in einem Artikel in der Zeitung „Sunday Pictorial“, er habe in Moskau angeregt, die Sowjetunion solle 100000 Briten und Amerikanern die Einreise gestatten. Diese große Geste solle durch die Erteilung einer gleichen Anzahl von Einreisevisen an Sowjetrussen beantwortet werden, die sich selbst von den Verhältnissen in Großbritannien und den Vereinigten Staaten zu überzeugen wünschen. Die Moskauer Weltwirtschaftskonferenz habe seiner Ansicht nach mehr Gutes zustandegebracht als Schaden, den sie hätte anrichten können. Auf die Frage der Zeitung, ob er glaube, daß in den nächsten zehn Jahren ein Krieg mit der Sowjetunion ausbrechen werde, antwortete er: „Mir scheint, daß die Sowjets so viel in ihrem eigenen Lande zu schaffen haben, daß sie wirklich einen Krieg vermeiden wollen. Es ist gut möglich, daß die Sowjetunion sich eine lange Friedensperiode wünscht.“ Frankreich bleibt in Indochina. Saigon, 22. April.(dpa) Der französische Minister für die assoziierten Staaten, Letourneau, der das Amt des Hohen Kommissars in Indochina übernommen hat, ist in Saigon eingetroffen. Er betonte bei seiner Ankunft die Notwendigkeit, alle Kräfte auf die Verteidigung des Landes gegen die Aufständischen zu konzentrieren. Frankreich habe die Absicht, weiterhin die Unabhängigkeit und Freiheit der indochinesischen Staaten zu verteidigen. Der Kriegszustand mit Japan beendet. Neu-Delhi, 22. April.(dpa) Die indische Regierung wird den Kriegszustand mit Japan am Tage des Inkrafttretens des Vertrags von San Franzisko mit der Abgabe einer Erklärung beenden. Voraussichtlich wird dies am 28. April sein. Diese offizielle Erklärung wird erforderlich, da Indien den Vertrag von San Franzisko nicht unterzeichnet hat. Auch die japanische Regierung will eine solche Erklärung abgeben. Westdeutschland— ein Familienporträt. In der„Stuttgarter Zeitung“ schreibt Alfred Lang aus Paris: „Man muß es schon sagen: die Bundesrepublik, die ihr Entstehen dem Streit zwischen Washington und Moskau verdankt, hätte von französischen Diplomaten nicht besser erfunden werden können. Sie hat nach der Bevölkerungszahl und wirtschaftlich etwa das gleiche Volumen wie Frankreich und ist daher ein annehmbarer Vertragspartner. Das haben instinktiv auch diejenigen Franzosen begriffen. die keine exakten Vorstellungen von politisehen Gegebenheiten besitzen. Ein halbes Deutschland ist in jeder Hinsicht einem ganzen Deutschland vorzuziehen. Man war gerade dabei, die Befürchtungen vor einer deutschen Uebermacht einschlafen zu lassen und sich an den Gedanken der deutsch-französischen Gemeinschaft zu gewöhnen, als das befriedigende Konzept von Moskau her ernstlich bedroht wurde. Nun steht man der neuen Situation perplex gegenüber. Die Stellung Frankreichs ist dabei um so unangenehmer, als es offlziell den Gedanken der deutschen Einheit enthusiastisch begrüßen muß, weil das die einzig mögliche Haltung für ein demokratisches, zu den UN und dem Atlantikpakt gehörendes Staatswesen ist und aus Rücksicht auf die deutsch-französischen Beziehungen gar nicht anders sein darf. Insgeheim aber kann sich Frankreich nichts anderes wünschen, als daß der jetzige Teilungszustand noch andauern und erst dann beendigt werden möge, wenn die Bindungen zwischen Frankreich und der Bundesrepublik so stark und so gewohnt geworden sind, daß die Rückkehr Mittel- und Ostdeutschlands geradezu als Kraftzuwachs für den westeuropäischen Bund empfunden werden kann. In dem Wunsch, die Sowjetzone erst nach der deutschfranzösischen Bindung zurückkehren zu sehen, begegnet die französische Politik der Politik des Bundeskanzlers und der amerikanischen Politik. Der Zufall und die Narretei der Staatsmänner schufen eine deutsche Zwischenlösung, die für Frankreich beruhigend, ja geradezu ein Sicherheitsversprechen war. Mit der Zwischenlösung hat nun die russische Garantie auch das. Sicherheitsversprechen gefährdet. Was wird das geeinte Deutschland sein? Verbündeter der Sowjetunion? Gefährlicher, kraftstrotzender Einzelgänger? Vorfeld für eine russische Invasion? Nachfolger des Deutschlands Bismarcks oder Hitlers? Uebermächtiger Wettbewerber oder ehrlicher Partner? Das sind unangenehme, beängstigende Fragen. Was Wunder, daß das Bild der kuriosen, unnatürlichen Bundesrepublik den Herren im Quay’Orsay wie ein liebgewordenes Familienporträt erscheint, das einen Ehrenplatz in der Galerie verdient. Das Bild der alten Germania hat man zerrisen und in den Speicher gestellt.“ Die Wandlungen der Barbara Flint Roman von M. von Angern. Copyright Prometheus-Verlag Dr. Eichacker, Gröbenzell. 17.(Nachdruck verboten.) Oho— das klang wie eine Drohung. Aber sie hatte nicht so unrecht, diese kleine Kanaille. Vielleicht war es das Klügere, sich mit ihr zu unterhalten und sie zunächst erst mal selbst ein wenig auszuholen. „Warum nehmen Sie an Frau Ohlsen Anteil?“ fragte er nun seinerseits. Sie merkte sein Einlenken und machte es sich sofort zunutze. „Ich sehe— wir bewegen uns im Kreise“, warf sie lächelnd hin.„Kommen Sie—“ sie wies auf ein Café—„nehmen wir hier eine Erfrischung. Es plaudert sich dann besser—“ Ohne seine Antwort abzuwarten, ging sie voran und hielt Ausschau nach einem freien Platz. Es war die Stunde, in der ganz Paris sich in diesen Boulevardcafés zusammenfindet, und die Suche nach einem unbesetzten Tisch erschien völlig aussichtlos. Durch Zufall bot sich noch die Möglichkeit, sich einem einzelnen Herrn zuzugesellen. „Gestatten?“— Toinette saß schon, ehe der Herr noch Zeit fand, sich zustimmend zu verneigen Donabona trat, seinen Hut lüftend, hinzu. Die beiden Männer erkannten sich auf der Stelle, obwohl sie nur einmal flüchtig zusammengetroffen waren. Das ungestüme innere Erleben, das den äußeren Ereignissen dieses Tages folgte, hatte Wellhof stundenlang ziellos durch die StraBen getrieben, ehe er hier den vor dem Schlafengehen gewohnten schwarzen Kaffee zu sich nahm. „Ein unvermutetes Wiedersehen, Vicomte“, sagte er, Donabona die Hand zur Begrüßung reichend. Ungünstiger hätte es der Zufall gar nicht fügen können, dachte Armand, der sich hinsichtlich der Gegenwart Toinettes von diesem Zusammentreffen nichts Gutes versprach. Wohl oder übel mußte er die beiden miteinander bekannt machen. Wellhof umfaßte mit einem flüchtigen Blick die auffällige Erscheinung der jungen Person und machte eine knappe Verbeugung. Die Verlegenheit Donabonas war ihm nicht entgangen, und nichts schien ihm naheliegender als die Annahme, hier als unerwünschter Dritter zu sein. Er beschloß, so bald es die Höflichkeit nur erlaubte, sich zu verabschieden. Dieser Vorsatz erwies sich in der Folge als schwer durchführbar. Toinette selbst war es, die jedem Versuch, aufzubrechen, mit Entschiedenheit entgegentrat. Auf den ersten Blick hatte Wellhofs Persönlichkeit einen ungewöhnlich starken Eindruck in ihr hervorgerufen, den zu verbergen sie sich nicht die geringste Mühe gab. Sie ließ ihn nicht aus den Augen und richtete immerzu das Wort an ihn. Der Gleichmut, mit dem der Vicomte diese offensichtliche Vernachlässigung hinnahm, belehrte Wellhof seines Irrtums. Die Frau war ihm durchaus nicht sympathisch, aber die aufgeschlossene, glücksnahe Stimmung, in der er sich befand, machte ihm einem leichten Wortgeplänkel mit ihr nicht unzugänglich. Der Deutsche scheint ihr zu gefallen, dachte Armand, zufrieden, ihre Aufmerksamkeit von Madame abgelenkt zu wissen. Unwillkürlich tastete seine Hand nach der Stelle, wo die Brieftasche mit dem für WellKinopreise: Rauf oder runter? Bonn, 22. April.(dpa) Die Eintrittspreise der Kinos im Bundesgebiet sollen noch in dieser Woche durch eine Verordnung des Bundeswirtschaftsministeriums freigegeben werden. Gleichzeitig sollen auch die Verleihmieten für die Filme aus der Preisbindung entlassen werden. Ein genauer Termin der Freigabe konnte am Dienstag vom Bundeswirtschaftsministerium noch nicht genannt werden, da Bundeswirtschaftsminister Prof. Erhard erst am Mittwoch aus Mailand zurückkehrt. hof bestimmten Schreiben sich befand. Erst morgen in den Nachmittagsstunden durfte er den Brief überreichen. Dabei böte sich jetzt so bequeme Gelegenheit. Nun— er hielt sich streng an seinen Auftrag. „Sind Sie immer so wenig gesprächig, Vicomte?“ hörte er jetzt Toinettes Stimme an sich gerichtet. „Sie müssen nämlich wissen“ wandte sie sich erklärend Wellhof zu,„daß unsere Bekanntschaft sehr kurz datiert ist. Ich traf den Vicomte durch Zufall in der Halle des Hotels Ritz, und da ich eine langjährige Freundin seiner Gattin bin, glaubte ich das Recht zu haben, einen sanften Zwang auf ihn auszuüben.“ Hotel Ritz— tönte es aus alledem Wellhof vornehmlich entgegen. Welcher Art mochte die Freundschaft Dagmars mit diesem Donabona sein. Da er verheiratet war, so bestand möglicherweise eine Bindung zwischen den Frauen— obzwar auch unwahrscheinlich. Eine Freundin dieser Toinette konnte doch wohl nicht gut mit einer Frau wie Dagmar „Haben Sie meine Schwägerin gesprochen?“ wandte er sich fragend an Donabona. Schwägerin?— Toinette spitzte die Ohren. Was sollte denn das nun wieder zu bedeuten haben.. „Meinen Sie die blonde Dame, mit der sich „der Vicomte unterhielt?“ flel sie, ehe Armand antworten konnte, hastig ein. „Es gibt viele blonde Damen“, entgegnete Wellhof, mit einemmal sonderbar abweisend. „Also— Madame Ohlsen— wenn Sie es s0 wollen.“ Er ließ ihren Einwurf scheinbar unbeachtet. Es paßte ihm nicht, Dagmars Namen von ihr erwähnt zu-hören. Donabona saß wie auf Kohlen Da war es nun glücklich eingetreten, was er die ganze Zeit angstvoll befürchtet hatte. Nun wußte Toinette auch über diesen Punkt Bescheid! Aber noch eine andere Tatsache blieb dem guten Beobachter Donabona kein Geheimnis: Der Erfolg der so gefürchteten Zusammenkunft mit dem Deutschen schien Madame weit über das Ziel hinaus geglückt zu sein. Zweifellos hatte er Feuer gefangen... Na— da bahnte sich ja ein recht liebliches Konfliktchen an Plötzlich fühlte sich Wellhof außerstande, an der Unterhaltung weiter teilzunehmen. Er verabschiedete sich von Toinette, die ihn mit einem wütend enttäuschten Blick bedachte. „Vielleicht läuft man sich zufällig wieder mal in die Arme“, sagte er zu Donabona. Diesem flel der Brief in seiner Brusttasche ein. Schneller als du denkst, mein Lieber— schoß es ihm durch den Kopf. So trennte man sich— und niemandahnte im entferntesten, daß die Frau, die der unsichtbare Mittelpunkt dieses Zusammenseins gewesen war, sich in dem Expreßzug nach Köln befand, der in der Halle des Gare du Nord sich eben fauchend in Bewegung setzte. Vierter Teil. Eine halbe Stunde vor der Einfahrt in Köln klopfte der Schaffner an die Tür der Schlafkabine. Aus tiefem Morgenschlummer emporfahrend, brauchte Barbara Minuten, ehe sie sich in der veränderten Gegenwart zurechtfand. Nur schwer löste sich der Schlaf. Aber ein. Blick auf die Uhr ließ sie erschrocken mit beiden Beinen zugleich aus dem Bett springen. Kaum hatte sie in großer Hast ihre Toilette beendet, als der Zug auch schon anhielt. Fast gedankenlos entledigte sie sich der Verrichtungen, die das Gedächtnis ihr wie etwas Auswendiggelerntes vorschrieb. (ortsetzung folgt.) 0 A. Katholische Stimme gegen Dibelius-Vorschlag. Köln, 22. April.(dpa) Maßgebliche Kreise der katholischen Kirche in Köln lehnten den Vorschlag des Ratsvorsitzenden der evangelischen Kirche in Deutschland, Bischof Dibelius, ab, gesamtdeutsche Wahlen unter Kontrolle der Kirchen durchzuführen. In einer inofflziellen Stellungnahme heißt es, daß der Vorschlag von Bischof Dibelius ohne Fühlungnahme mit der katholischen Kirche erfolgt sei. Das dahinter stehende Anliegen der Wiedervereinigung Deutschlands werde von den katholischen Kreisen geteilt, da sonst kein Friede im Innern zu erhoffen sei. Der von Dibelius vorgeschlagene Weg scheine aber nicht der richtige zu sein, da es sich um eine rein politische Angelegenheit handele, die nicht zum Aufgabenbereich der Kirche gehöre. Auch würde außer einer moralischen Autorität eine Polizeimacht zum Aufrechterhalten der Ordnung notwendig sein, so daß sich sofort die Frage erhebe, wer diese Macht stellen solle. Honnef, den 23. April. Um den Preis des Bundeskanzlers. Franz-Josef-Reusch-Gedächtnisspiele am 4. Mai. Forderungen der Fliegergeschädigten. Frankfurt.., 22. April.(dpa) Der erweiterte Vorstand des Zentralverbandes der Fliegergeschädigten, Evakuierten und Währungsgeschädigten hat in einer Sitzung in Frankfurt Gleichmäßigkeit in der Behandlung von Fliegergeschädigten und Heimatvertriebenen beim Lastenausgleich gefordert. Ergänzend zu den bereits dem Bundestag vorgelegten Aenderungsvorschlägen zum Lastenausgleichsgesetz wird verlangt, daß die Entschädigung für Hausratschäden mindestens ebenso hoch sein solle wie die Hauptentschädigung für Schäden an Grundbesitz und Betriebsvermögen. Die vorgesehene schematische Feststellung der Hausratschäden solle durch eine größere Differenzierung verbessert werden. Ferner wird eine gesetzliche Regelung der im Lastenausgleich vorgesehenen Altsparerentschädigung bis spätestens 31. März 1953 gefordert. Saarzeitung erscheint wieder. Bonn, 22. April.(dpa) Das französische Hohe Kommissariat hat das Verbot des Vertriebs und Verkaufs der„Deutschen Saarzeitung“ im französischen Besatzungsgebiet aufgehoben. Wie mitgeteilt wurde, erfolgte die Aufhebung „in Anbetracht der Zusicherung, die seitens der Leitung der„Deutschen Saarzeitung“ dem französischen Hohen Kommissariat gegeben worden ist und derzufolge sich dieses Blatt in Zukunft Angriffen persönlichen und verleumderischen Charakters enthalten wird“. Neue Saarparteien regen sich. Saarbrücken, 22. April.(dpa) Die Vorbereitenden Ausschüsse der Deutschen Sozialdemokratischen Partei und der Christlich-Demokratischen Union Saar(CDU) haben am Dienstag bei der Saarbrücker Polizei Gründungsversammlungen angemeldet. Kroupa kann vor deutsches Gericht. Bonn, 22. April.(dpa) Der tschechoslowakische Staatsangehörige Frantisek Kroupa, der von Sudetendeutschen„Henker von Joachimsthal“ genannt wird, kann vor ein deutsches Gericht gestellt werden. Deutsche und amerikanische Justizsachverständige bejahten am Dienstag die Möglichkeit einer deutschen Strafverfolgung. Von amerikanischer Seite wurde nach der Besprechung auf dem Petersberg erklärt, daß Kroupa nach der Auslieferung durch Frankreich vor ein zuständiges deutsches Gericht gestellt werde. Kroupa wird beschuldigt, 1945 bei der Ausweisung der sudetendeutschen Bevölkerung aus der Tschechoslowakei Morde und schwere Mißhandlungen begangen zu haben. Er flüchtete Anfang Februar nach Frankreich. * Honnefer Maler stellt im Ausland aus. Der in Honnef lebende Kunstmaler Helmut Georg stellt einige Werke in der Universität Edinburgh aus. Er wurde vom Kunstausschuß von Großbritannien dazu eingeladen, sich an der Ausstellung„Zeitgenössischer Maler vom Rhein“ zu beteiligen, die am 5. Mai eröffnet wird. Diese Ausstellung wird in Verbindung mit den berühmten„Edinburgher Festspielen“ durchgeführt. *„Bauen— leicht gemacht“ heißt eine Ausstellung der Bausparkasse der Rheinprovinz, die am Samstag und Sonntag in der Städt. Sparkasse Pläne und Modelle von Eigenheimen und Mehrfamilienhäusern zeigt. Der Besucher wird ferner über die Finanzierung von Neubauten beraten.(Näheres siehe Anzeige in dieser Ausgabe). Der Sportplatz an der Asbacherstraße wird am 4. Mai Schauplatz turnerischer Wettspiele sein, denn hunderte Turnerinnen und Turner von 60 Vereinen des Turnkreises Sieg-Rheingau erwarten diesen Tag, an dem sie zum siebenten Male zu den„Franz-Josef-ReuschGedächtnis-Spielen“ antreten und in turnerischem Wettkampf ihre Kräfte messen werden. Zum zweiten Male treten sie außerdem zum Wettbewerb um den Wanderpreis des Herrn Bundeskanzlers an, den zu erringen höchstes Ziel der Vereine aus den Kreisen Siegburg, Bonn und Euskirchen sein wird. Der Sieger des Vorjahres, der ATV Bonn, wird in diesem Jahre alle Kräfte seiner besten Sportler aufbieten müssen, um den Preis gegen eine starke und leistungsfähige Konkurrenz zu verteidigen. Fast alle größeren Vereine des Turnkreises haben ihre Teilnahme am Wettbewerb zugesagt. So wird z. B. der Siegburger Turnverein mit ca. 80 Sportlern nach Honnef kommen. Der Bonner Turnverein wird ebenfalls alle seine Wettkämpfer einsetzen, um bei der Vergebung des Wanderpreises ein gewichtiges Wort mitreden zu können. Es wäre verfehlt, den örtlichen TV„Eiche“, dem die Erringung des Kanzler-Preises ebenfalls mit großer Wahrscheinlichkeit gelingen könnte, hier zu vergessen. Der TV„Eiche“ wird in diesem Jahre erstmalig alle wettkampffähigen Turnerinnen und Turner an den Reusch-Spielen teilnehmen lassen. Doch auch selbst dem kleinsten Landverein wird es möglich sein, den Preis des Kanzlers zu erringen, denn eine fair ausgeklügelte Wertung schließt eine Minderbewertung kleiner Vereine von vorneherein aus. Besonders der Nachmittag dürfte. für alle Zuschauer abwechslungs- und ereignisreich werden. Der Allgemeine Turnverein Honnef-Selhof, der überdies in diesem Jahre auf sein 45jähriges Bestehen zurückblickt, ist Träger und Veranstalter dieses Sportwettkampfes. Protektor der Spiele ist in diesem Jahre wieder der noch in Siegburg lebende Sohn des Turners Franz Josef Reusch. Der Turnkreis SiegRheingau wird zur reibungslosen Ausrichtung und Abwicklung der Wettkämpfe in dankenswerter Weise beitragen. Nicht zu vergessen seien hier zahlreiche Honnefer Sportfreunde, die durch edle Spenden den großen Unkosten bisher zugesteuert haben. Wenn nun in den nächsten Tagen Jungturnerinnen und-turner durch die Straßen des Ortsteiles Selhof und durch die Stadt ziehen und Festabzeichen für den 4. Mai anbieten, so sei daran gedacht, daß hier ein gutes Werk unterstützt werden soll, das einem edlen Zwecke dient. Eine Ausstellung, die im Verkehrsamt der Stadt für die Reusch-Spiele eingerichtet wurde, zeigt den Preis des Bundeskanzlers und andere zur Verleihung kommende Preise und Urkunden. Aus Nah und Fern. Düren.(Belgier beim Paddeln ertrunken.) Zwei belgische Soldaten eines in Aachen stationierten Regiments kippten beim Paddeln auf dem Stausee bei Obermaubach (Eifel) mit ihrem aus amerikanischen Benzinkanistern hergerichteten Boot um. Wie die Polizei mitteilte, wurde einer von ihnen von dem Deutschen Willy Breuer aus Eschweiler gerettet. Die Leiche des anderen konnte erst in den Abendstunden geborgen werden. Trier.(Schmuggel mit Medikamenten.) Deutsche Zollbeamte in Trier teilten am Wochenende mit, daß luxemburgische Zöllner am Grenzübergang in den Zwischenräumen einer luxemburgischen Limousine große Mengen an Medikamenten entdeckt haben. Von der Zollstation wurde erklärt, daß die jetzt beschlagnahmte Limousine in der letzten Zeit täglich die Grenze passiert habe. ohne Verdacht zu erregen. Richtlinien über Fahrradrückbeleuchtung gefordert. Bielefeld, 22. April.(dpa) Der Bundesverband des Fahrradeinzelhandels in Bielefeld forderte vom Bundesverkehrsministerium Mensch, Willy Zwei Menschen gehen die Straße entlang. Plötzlich ertönt ein Jubeischrei:„Mensch, Willy...!“ Der Freund hat den Freund erkannt„wie sehr auch die Sonne sein Antlitz verbrannt.“ Jeder von uns kennt diese Szene. Rührung, Freude, Wißbegier und Anteilnahmel Die Erinnerung an alte Tage taucht auf, an gemeinsame Freuden und Schmerzen. So kommt auch HAUS BERGMANN PRIVAT nach langer Zeit wieder zurück. Nur eine Zigarette, gewiß, aber ein alter und guter Freund. Jeder sieht ihr an: sie ist sich gleich geblieben. Zuverlässig und nobel wie immer, vor allem aber: So appetitlich frisch! eindeutige Richtlinien über die Fahrradrückbeleuchtung. Gegenwärtig herrsche in dieser Frage im Bundesgebiet Rechtsunsicherheit, da die verschiedenen regionalen Polizeibehörden unterschiedliche Meinungen verträten. Der Verband warnt davor, Verstöße noch vor einer bundeseinheitlichen Klärung dieser Frage zu ahnden. Es seien noch nicht überall genügend Fahrradrückbeleuchtungen auf dem Markt, um die plötzlich auftretende hohe Nachfrage zu decken. Aegidienberg. Die Gemeinde läßt jetzt mit einer Kolonne von 30 Arbeitskräften die letzten Lücken, die der Krieg dem Gemeindewald riß, durch Neuanpflanzung schließen. Zurzeit werden Kiefern, Fichten, Lärchen, Buchen, Sitkafichten und Eichen angepflanzt. Königswinter. Beim Einziehen einer neuen Decke in den Saal eines größeren Königswinterer Hotels brach am Montag ein Gerüst zusammen und begrub sechs Handwerker. Doch nur einer von ihnen erlitt schwerere Verletzungen. Die übrigen kamen mit dem Schrecken davon. Kein schuldhaftes Verhalten. Minden, 22. April.(dpa) Der Leiter des Mindener Stadtbauamtes hat erklärt, die Untersuchungen über die Einsturzursache des Mindener Hotels„Westfälischer Hof“ seien noch nicht abgeschlossen. Nach seiner Meinung liege jedoch kein schuldhaftes Verhalten der Baufirma, die das Hotel umgebaut hatte, vor. Das Haus, das bereits 1890 gebaut worden sei, habe vermutlich unter Bombenabwürfen und starken Erschütterungen durch den Fahrzeugverkehr gelitten. Bonn.(Automarder von Polizeihundgestellt.) Um Mitternacht wurde ein Automarder auf frischer Tat erfaßt, als er einen. Lkw. aufbrach und verschiedene Sachen entwendete. Als der Besitzer erschien, flüchtete er, wurde aber mit Hilfe einer Polizeistreife, die einen Polizeihund mit sich führte, gefaßt. Es handelt sich um einen 19jährigen bereits, vorbestraften Burschen aus Bonn. Protestschilder mußten entfernt werden. Prüm(Eifel), 22. April.(dpa) Die Kreisgendarmerie in Prüm hat auf den Verkehrsstraßen der Westeifel alle Schilder entfernen lassen, die der Kraftverkehrsverband Prünn dort kürzlich aufstellen ließ. Der Text der Schilder lautete:„Kraftfahrer, kommst du auf Straßen, die zerfurcht, zerfetzt und kraterübersät vor dir liegen, dann weißt du, du bist in der Eifel. Berichte aber nichts darüber, sonst müssen wir uns für den Staat schämen.“ Damit wollte der Verband dagegen protestieren, daß die Bundesregierung und die Landesregierung von Rheinland-Pfalz so wenig für die Beseitigung der Kriegsschäden auf den Eifelgrenzstraßen getan hätten. Die Kreisverwaltung in Prüm sagte zur Beseitigung der Schilder, sie wären von der rheinland-pfälzischen Landesregierung als„störend und ungerecht“ empfunden worden. Außerdem habe nur die Straßenbauverwaltung das Recht, Landstraßen mit Schildern zu versehen. Fahndung nach schwarzem Volkswagen. Celle, 22. April.(dpa) Im gesamten Bundesgebiet fahndet die Polizei zurzeit nach einem schwarzen Volkswagen, aus dem auf einer etwa zweieinhalb Kilometer langen Strecke der Bundesstraße 191, südwestlich Eschede im Landkreis Celle, geheimnisvolle Brandkörper geworfen wurden. Nur dem sofortigen Eingreifen mehrerer Feuerwehren war es zu verdanken, daß die am Straßenrande auflodernden Unterholzbrände gelöscht werden konnten, bevor sie den Hochwald erreichten. Inzwischen entdeckte die Kriminalpolizei an sechs verschiedenen Brandstellen eigenartig geschnittene Korken, in deren Umkreis besonders starke Brandspuren festzustellen waren. Es wird angenommen, daß die Korken eine branderzeugende Flüssigkeit enthielten. Neues aus aller Welt. Saalwächter schwer belastet. Düsseldorf, 22. April.(dpa) Der ehemalige stellvertretende Entnazifizierungs-Sonderbeauftragte von Nordrhein-Westfalen, Robert Saalwächter, wurde vor dem Düsseldorfer Schwurgericht schwer belastet. Die Rechtsanwältin Dr. Schwarz aus Münster, die Vorsitzende von zwei Berufungskammern gewesen war, hatte sich, wie sie aussagte, bei einer Bekannten Saalwächters und bei Saalwächters Haushälterin erkundigt, ob es in Düsseldorf möglich sei, für Geld entnazifiziert zu werden. Sie erfuhr, daß Saalwächter es bisher immer für 2000 Mark„gemacht“ habe. Zum Schein wurde eine Zusammenkunft vereinbart, bei der man angeblich einen Entnazifizierungsbescheid für einen Bekannten „kaufen“ wollte. Ein Zeuge und Frau Schwarz informierten den Generalstaatsanwalt in Düsseldorf, so daß die Haushälterin Saalwächters und die Bekannte verhaftet und später wegen versuchten Betruges zu Gefängnisstrafen verurteilt werden konnten. Sie hatten in dem Prozeß die Schuld auf sich genommen und Saalwächter nicht belastet. Als später auf Grund anderer Verdachtsmomente ein Verfahren gegen Saalwächter eingeleitet wurde, hatten sie ihre Aussagen berichtigt und Saalwächter schwer belastet. Vergleich im Harlan-Film-Prozeß. Freiburg, 22. April.(dpa) Vor dem Freiburger Verwaltungsgericht kam es in dem Prozeß zwischen einem Freiburger Lichtspieltheater und der Palast-Lichtspiele-AG. Stuttgart gegen die Polizeidirektion Freiburg zu einem Vergleich. Die Polizei war verklagt 885 ∆ # 8 4 * worden, weil sie die Aufführung des HarlanFilms„Hanna Amon“ am 17. Januar verboten hatte, nachdem sich bei den Freiburger Demonstrationen gegen Veit Harlan blutige Zwischenfälle ereignet hatten. Auf Vorschlag des Gerichts einigten sich die streitenden Parteien darauf, daß die Polizeidirektion das Aufführungsverbot zurücknimmt. Sie soll bei einer Wiederaufführung des Films zwei Wochen vorher verständigt werden. Die Kläger verzichteten auf alle Ersatzansprüche. Die Gerichtskosten werden von der beklagten Partei übernommen. Veit Harlan, der ebenfalls zu der Verhandlung geladen war, hielt sich im Einverständnis mit dem Gericht abrufbereit in einem Freiburger Privathaus auf. Er betrat den Gerichtssaal jedoch nicht. Seltsamer Weg eines Blitzes. Ein Kugelblitz schlug in Engen im Schwarzwald in ein Kinderheim ein, rollte durch mehrere Räume, unter dem Bett eines Kindes durch und verschwand durchs Fenster. Es kam niemand zu Schaden. Gewitter fordern Opfer. München, 22. April. Die ersten Gewitter dieses Jahres haben in Bayern bereits drei Todesopfer durch Blitzschlag gefordert und durch Brand rund 200000 DM Sachschaden angerichtet. In einem Falle ist in Schwaben eine Scheune mit 450 Zentern Heu und 100 Schafen verbrannt. Uranwürfel auf dem Münchener Schwarzmarkt. München, 22. April.(dpa) Vier Deutsche, die am Wochenende in München verhaftet wurden, als sie einen etwa eineinhalb Pfund schweren uranhaltigen Würfel verkaufen wollten, wurden am Montag dem amerikanischen Untersuchungsrichter vorgeführt. Die vier, der 54jährige Max Karl Schröder, der 31jährige Wolfgang Martin, der 48jährige Oswald Wiesner und der 52jährige Hermann Kleinheim, waren verhaftet worden, als sie dem Kriminaloberkommissar Josef Pablik, der als angeblicher Käufer auftrat, den Uranwürfel für 2500 Mark anboten. Pablik sagte aus, Schröder habe zuerst 10000 Mark für den Würfel gefordert. Die Angeklagten hätten außerdem von über hundert Würfeln gesprochen, die sie aus Oesterreich noch beibringen könnten. Entgegen den Vermutungen der Polizei, die einen Betrug vermutete, enthielt der angebotene Würfel, wie durch Spektralanalyse festgestellt wurde, tatsächlich etwa 65 Prozent Uran. Der genaue Urangehalt soll durch chemische Analyse noch ermittelt werden. worden. Man vermutet, daß die beiden beim Schrottsammeln verunglückt sind. Die Suchaktion nach ihnen in den Ruinenvierteln von Charlottenburg wurde auch den Sonntag über fortgesetzt. Die Polizei hat den Auftrag erhalten, alle Ruinen nach frischen Einsturzstellen zu überprüfen. Auch Spürhunde waren dabei eingesetzt. Mutter des niederländischen Prinzgemahls verließ Deutschland. Gronau, 22. April.(dpa) Prinzessin Armgard zur Lippe-Biesterfeld, die Mutter des niederländischen Prinzgemahls Bernhard, passierte am Montag die Grenzstation Glanerbrücke bei Gronau, um in den Niederlanden ihren endgültigen Wohnsitz zu nehmen. Die Prinzessin wird künftig auf dem Rittergut Haus Warmelo in Diepenheim leben. Der über vierhundert Jahre alte Rittersitz wurde bereits von der bisherigen Besitzerin, der Baronin Creutz, modernisiert und mit allen Bequemlichkeiten ausgestattet. Prinz Bernhard kaufte das Gut für seine Mutter. Prinzessin Armgard lebte bisher in der Bundesrepublik. Auf der Großglocknerstraße wird geräumt. Salzburg, 22. April.(dpa) Am Wochenende konnte; die Nordrampe der Hochalpenstraße vom Großglockner über Ferleiten bis zum Parkplatz Piffkar in 1620 Meter Höhe für Kraftfahrzeuge aller Art ohne Schneeketten freigegeben werden. Auch die Südrampe von Heiligenblut bis zum Parkplatz Roßbach, der in 1727 Meter Höhe liegt, ist bereits ohne Schwierigkeiten befahrbar. Der durchgehende Kraftfahrzeugverkehr auf der ganzen Strecke, der im Vorjahr erst vom 12. Juni an möglich war, wird voraussichtlich schon Mitte Mai wieder aufgenommen werden können. nommen, daß sich eine Frau an Bord befand. Die Lebensmittelvorräte hatten bereits zu Vermutungen Anlaß gegeben, daß maßgebliche Männer des Dritten Reiches bei Kriegsende mit dem-Boot aus Deutschland flüchten wollten. Eisenbahnunglück bei Douai forderte drei Todesopfer. Douai, 22. April.(dpa) Bei einem schweren Eisenbahnunglück kamen am Dienstagmittag in Roost Warendin bei Douai drei Arbeiter ums Leben. Einer wurde verletzt. Die Lokomotive eines Kohlengüterzuges war entgleist und hatte sich überschlagen. Das Unglück wird auf eine schadhafte Feder an einem Radlager zurückgeführt.(nach Reuter) " London—Rom in 2 Stunden 17 Minuten. Rom, 22. April.(dpa) In zwei Stunden siebzehn Minuten legte ein„Comet“-Düsenverkehrsflugzeug der britischen Luftfahrtgesellschaft Boac am Montag die 1440 Kilometer lange Strecke London—Rom zurück. Mit 34 Passagieren an Bord— unter ihnen 33 Pressevertreter— brauste die Maschine mit einer Stundengeschwindigkeit von fast 800 Kilometern in 11000 Meter Höhe über Frankreich dahin. Der Flug nach Rom ist die erste Teilstrecke einer neuen Luftverkehrslinie London—Rom —Johannesburg, die vom 2. Mai an mit Düsenverkehrsflugzeugen beflogen wird. Die Flugzeit für die ganze Strecke, bei der fünf Landungen vorgesehen sind, wird von bisher 32 Stunden auf 23 Stunden und 40 Minuten abgekürzt werden. Täglich 5000 Schwerverbrechen. Washington, 22. April.(dpa) 5157 Schwerverbrechen wurden im vergangenen Jahr täglich in den USA begangen, wie die amerikanische Bundeskriminalpolizei berichtet. In diesem Tagesdurchschnitt sind einbegriffen: 34 vorsätzliche Morde, 4862 schwere Diebstähle und Einbrüche und 46 Vergewaltigungen. In 376 Städten mit rund 46 Millionen Einwohnern wurden Wertgegenstände von insgesamt 150 Millionen Dollar gestohlen. In den USA nahm die Zahl der Verbrechen in den Städten im vergangenen Jahr um über fünf Prozent zu. Die meisten Verhaftungen wurden in der Altersgruppe unter 23 Jahren vorgenommen.(nach Reuter) Vom Winde fortgeweht. Tokio, 22. April.(dpa) Bei orkanartigem Sturm wurden am Sonntag ein amerikanischer Marineofflzier und ein Zivilist kurz unterhalb des 3600 Meter hohen Gipfels des Fuji einen Abhang hinabgerissen. Beide kamen ums Leben. Der Amerikaner fiel auf das Dach einer 300 Meter tiefer gelegenen Berghütte. Die drei übrigen Mitglieder der Bergpartie bemühten sich sieben Stunden lang in tosendem Sturm vergeblich, das zweite Opfer zu bergen.(nach Reuter) Die Verluste der deutschen Kriegsmarine. 245 deutsche Kriegsschiffe nach Kriegsende selbst versenkt. Hamburg, 22. April.(dpa) Westberliner Kindertragödie. Berlin, 22. April.(dpa) Am Wochenende wurde in Westberlin wieder ein Kind als vermißt gemeldet. Die 10 Jahre alte Dorit Kohring aus Alt-Moabit ist am Freitag vom Spielen im„Kleinen Tiergarten“ nicht zurückgekehrt. Polizeiliche Nachforschungen, vor allem in den Ruinen dieser Gegend, waren bisher erfolglos. Auch die beiden seit vergangenen Mittwoch vermißten Schüler sind bisher nicht gefunden Wanderbursche ersticht Weggenossen. Wangen(Allgäu), 22. April.(dpa) Der zwanzigjährige Wanderbursche Karl Joppen aus Gelsenkirchen verletzte am Samstag in einem Waldstück bei Neuravensburg im Kreise Wangen seinen 40jährigen Weggenossen Georg Scheitle aus Lindenberg im Allgäu durch zwei Messerstiche in die Herzgegend so schwer, daß dieser kurz darauf seinen Verletzungen erlag. Joppen, der wenig später festgenommen wurde, behauptet, er habe seinen Begleiter auf dessen ausdrücklichen Wunsch getötet. Die Polizei vermutet jedoch einen Raubmord, da sich Joppen das Geld und den Mantel des Getöteten angeeignet hatte. Scheitle, der vor seinem Tod noch vernommen werden konnte, bestritt, Joppen zu der Tat aufgefordert zu haben. Frauenkleidung im-Boot. Kopenhagen, 22. April.(dpa) Frauenkleidung wurde an Bord des gehobenen deutschen -Bootes gefunden, das in den letzten Kriegstagen im kleinen Belt von britischen Bombern versenkt worden war. Bei den ersten Untersuchungen war festgestellt worden, daß in den Torpedorohren des Bootes große Mengen von Lebensmitteln gelagert waren. Nachdem nun am Montag ein Teil eines Frauenrocks im Boot gefunden wurde, wird ange#l.(dpa) 245 deutsche Kriegsschiffe, darunter allein 209-Boote und das Schlachtschiff„Gneisenau“, haben sich bei Kriegsende selbst versenkt. Eine nach authentischen Unterlagen zum erstenmal zusammengestellte Uebersicht in dem neuerschienenen Seemannskalender verzeichnet 110 durch Bombenangriffe in deutschen Häfen versenkte Kriegsschiffe. Unter diesen Verlusten der deutschen Kriegsmarine waren die drei schweren Kreuzer„Admiral Scheer“, „Lützow“ und„Admiral Hipper“ und die leichten Kreuzer„Köln" und„Emden“. Von den 2460 verlorengegangenen Einheiten der Kriegsmarine auf sämtlichen Kriegsschauplätzen und in den Häfen forderte die Schlacht um den Atlantik 491 Kriegsschiffe, darunter 459-Boote. Im Südatlantik wurde 1939 das Panzerschiff„Graf Spee“ im Nordatlantik 1941 das Schlachtschiff„Bismarck“ versenkt. Im Mittelmeer betrugen die deutschen Verluste 370 Kriegsschiffe, während die Unterstützung von Landoperationen 254 Einheiten kostete. Der schwere Kreuzer„Blücher“ und die beiden leichten Kreuzer„Karlsruhe“ und „Königsberg“ fielen 1940 im Norwegenfeldzug feindlichen Bomben und Torpedos zum Opfer. 1943 gingen beim Ostfeldzug das Schlachtschiff„Scharnhorst“, 1945 in der Ostsee das Segelschulschiff„Gorch Fock“ verloren. Die größten Verluste hatte die deutsche Kriegsmarine mit 1103 Kriegsschiffen im Küstenvorfeld zu verzeichnen. Nach Beginn der Invasion blieben allein im Kanal und an der Biskaya 168 Küstenschutzboote auf der Strecke. Schwere Bomber machten 1944 in Norwegen dem Schlachtschiff„Tirpitz“ ein Ende, während das Linienschiff„Schlesien“ 1945 in der Ostsee sank. Kirchenpräsident Niemöller hat die Einladung russischer Kirchenführer zu einem religiösen Friedenskongreß in Moskau ohne nähere Angabe von Gründen abgelehnt. Wirtsckaltsspieget. Deutsch-französische Besprechungen noch ohne Erfolg. Paris.(VWD) Die in der letzten Woche in Paris wieder aufgenommenen deutsch-franzözischen Wirtschaftsbesprechungen haben noch zu keinem Ergebnis geführt. Der die Verhandlungen von deutscher Seite führende Oberregierungsrat Lahr ist zur Berichterstattung nach Bonn gereist. Die Besprechungen gestalten sich wegen des praktisch vertragslosen Zustandes im Handelsverkehr zwischen beiden Ländern besonders schwierig. Ein rasches Zustandekommen eines Modus vivendi für das zweite Quartal wäre besonders zur Wahrung der deutschen Exportinteressen sehr wünschenswert. Herzangst rasch behoben! „Reine Frau leidet sehr an Heiz und Nerven. Oefters wird sie nachts wach und bekommt es mit der Angst zu tun. Dann gebe ich ihr Klosterfrau Melissengelet. Nach etwa 10-15 Minuten ist alles wieder gut.“ So schreibt Herr Heinrich Hüffels, Beuel b. Bonn. Bonnerstr. 48. Jst es nicht erfreulich, ein Mittel zu haben, das bei nervösen Hersbeschwerden— der großen Gelßel unserer unruhigen Zeit— s0 rasch heifen kann! Ja: der ##echte Klosterfrau Melissengeist, der ist heute wie seit über 100 Jahren das vertrauenswürdige Hausmittel für Kopf. Herz. Magen. Ner ven! Melissengeist, in der blauen Packung mit 3 Nonnen, ist in allen Apotheken und Droserlen erhältlich Denken Sie auch en Aktiv-Puder. Badenfeichter gemacht durch Wohnungsbauprämien Steuervergünstigung Billige Bauspardarleken zu 4 1/% Hierüber unterrichtet Sie die Bausparkasse der Rheinprovinz in ihrer Conderschau am Samstag, den 26. April. 15 bis 18 Uhr und Sonntau, den 27. April. 10 bis 18 Uhr mit öffentl. Vortrag um 11.30 Uhr „ in den Geschäftsräumen der Städt. Sparkasse Honnef am Rhein Eintritt frei. arößes Blufenfest Samstag, den 26. April. Anfang 8 Uhr Café und Weinstuben Acnés-Bornheim Rheinbreitbach Bekanntmachung Auf Grund des Artikels 4 des Gesetzes der Alliierten Hohen Kommission Nr. 70 vom 28. 12. 1951 hat die Bundesregierung am 17. 3. 1952 die Anordnung zur Durchführung der Sportwatren-Amnestie erlassen, die am 2. 4. 1952 in Kraft getreten ist. Dieser Anordnung zufolge tritt für alle ungenehmigten Sportwaffen sowie die ungenehmigte Lagerung und Verwendung dieser Waffen, sofern sie bis zum 2. Mai angemeldet und bis zum 1. Juni 1952 hinterlegt sind, Straffreiheit ein, auch wenn die Waffen nicht den Voraussetzungen des Artikels 1 der Durchführungsverordnung Nr. 11 entsprechen. Im Siegkreis sind die Sportwaffen, bei der Kreisverwaltung— Odnungsamt — innerhalb der angegebenen Frist anzumelden und zu hinterlegen. Um den Personen, die im Besitz von ungenehmigten Sportwaffen sind, weite Anmarschwege zu ersparen, werden zusätzlich an folgenden Tagen Hilfsstellen eingerichtet: am Donnerstag, dem 24. 4. 1952, von—15 Uhr in Königs. winter, Rathaus, Sitzungssaal des Verkehrsamtes, am Freitag, dem 25. 4. 1952, von—15 Uhr in Eitorf, Rathaus, Sitzungssaal. Vordrucke zur Anmeldung von Sportwaffen sind bei den Amts-, Stadt- und Gemeindeverwaltungen des Siegkreises und auf Zimmer 10 des Kreishauses in Siegburg erhältlich. Bei der Hinterlegung der zur Amnestierung kommenden Sportwaffen ist eine Bescheinigung eines zugelassenen Büchsenmachers vorzulegen, aus der sich Art, Kaliber, eingeprägte Firma oder Warenzeichen und Herstellungsnummer der Waffe mn. Ferner ist von dem Büchsenmacher anzugeben, ob die Waffe gebrauchssicher ist. Um insbesondere den Jagdausübungsberechtigten alsbald den Gebrauch ihrer Sportwaffen zu ermöglichen, werden die Waffen nach Möglichkeit sofort nach ihrer Hinterlegung zurückgegeben, sofern die sonstigen Voraussetzungen(Vorlage des Waffenscheines oder Waffenhandelsbuches, Zahlung der Gebühr) erfüllt sind. Die Gebühren, die vor der Rückgabe von zugelassenen Sportwaffen zu zahlen sind, betragen a) für Gewehre mit einem 22 nicht übersteigenden Kaliber und Gewehre oder Flinten mit Hahn 50.— b) andere Flinten......... 75.— DMf, c) andere Gewehre 100,— PMI, d) Waffen eines kombinierten Typs 100.— DM. Sportwaffen, die den Voraussetzungen des Artikels 1 der Durchführungsverordnung Nr. 11 zum Gesetz Nr. 24(Neufassung) nicht entsprechen und daher nicht zurückgegeben werden können, bleiben auf Anordnung der Alliierten Hohen Kommission vorerst hinterlegt, bis über ihre Rückgabe oder anderweitige Verwendung entschieden ist. Abschließend weise ich noch darauf hin, daß Personen, bei denen nach Ablauf der festgesetzten Frist rechtswidrig der Besitz einer Sportwaffe festgestellt wird, mit Gefängnis oder Geldstrafe oder mit beiden Strafen bestraft werden. Kreisverwaltung des Siegkreises. Der Oberkreisdirektor. Vorstehende Bekanntmachung bringe ich hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Vordrucke zur Anmeldung von Sportwaffen können auf Zimmer 7 des Rathauses(Ordnungsamt) abgeholt werden. Honnef(Rhein), den 21. April 1952. Stadtverwaltung Honnef Rhein. Der Stadtdirektor: Schloemer. Zwangsversteigerung. Am Donnerstag, dem 24. April 1952, nachmittags 15 Uhr werde ich auf dem Lager des Spediteur Schwarz in Honnef, Bahnhofstraße, 19, folgende Gegenstände meistbietend gegen sieldli bale Zumun, offentlich versteigern: Schafsimmer 1 Schrank, 1 Flurgarderobe, Schreibtische, Wirin## 1. Herrenzimmer, 1 Rechenmaschine, Büfett, erme, 1 Scureibmaschine, 1 Mercedes-Personenkraftwagen, Klubsessel, 1 Zeichenmaschine, Radiogeräte, 1 Sofa, Brssane 7 Folassp“ 1 Brillantkollier, 1 Brosche mit einem Brillaltt, goluene Armbanduhr, 1 Renaissance-Schreibeisen, 1 Staubsauger, I“ mantel(Lamm), 1 Partie Band.Auszichtisch. 1 Geschir.. ich, 1 Couch, . eneagP westmurschrank, versch. Klubsessel, Leuerstuhle, Polstersessel mit Holzlehnen, 2 runde Tische, Oelgemälde, 1 Milchschrank, 2 Küchenschränke, 1 Gasherd. Olligs, Gerichtsvollzieher in Königswinter. Bernhard Fieleska dankt auch im Namen seiner Mutter herzlichst für die vielen Glückwünsche und Geschenke anläßlich seiner ersten hl. Kommunion. Wir suchen für unsere Belegschaft für die Zeit vom 15. Mai bis 30. September 1952 ErholungsAufenthalt in waldreicher, ruhig. Gegend. Bevorzugt Pension mit Landwirtschaft. Ausführliche Preisangebote an Autohaus W. Dieterle, Essen. Hindenburgstr.—11. Rut 28847. Täglich frischen Kopfsalat u. 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