Nr. 356 Im 57. Jahrgang erscheinende Heimatzeitung Donnerstag, 29. Dezember 1938 NIVIGES HEILIGENHAUS Oscheint wöchentlich sieden mak. Anzeigenannahme dis 12 Uhr mittags. Größere Anzeigen früher. Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Velbert. Hauptgeschäftsstelle und Schriftleitung: Velbert, Friedrichstraße 114, Fernruf 2155, 2156. Geschäftsselle Helligenhaus, Hauptstr. 140, Fernruf 3582. Geschäftsstelle Reviges, L. Spring; Wühelmstr. 11, Ruf 424, Bezugspreis: wöchentl. 45 Rpf.eiunschl.10 Rpf. Trägerlohn. O.=A. Nov. 1938: 8669. Gültig ist zur Zeit Anzeigenliste Nr. 6 vom 1. 3.1936. Hauptschriftleiter: Peter Nuß— Stellvertreter: Dr. W. Kien; Verantworslich: Politk, Kultupolitk: Peter Ruß: Lokales, bild. Kumst, Sport: Dr. W. Kirn: Kommumalpolitik, Wesideutschland, Film: Richard Balken: Heiligenhaus, Neviges, Tönisheide: Wilbelm Nettelbeck, Tönisheide; Feuilleton; Frauenfrogen: Hildegard Müller, sämtlich in Velbert. Bildverantwortlich: Ressortleiter. Für den Anzeigenteil verantwortlich: Rudolf Reich, Velbert. Druck und Verlag: Karl Flothmann, Belbert(Rheinl.) Griedrichstr. 114 WorresterOrV.. Reviges Hardenberger Volkszeitung- Neue Heiligenhauser Zeitung NeneSesbige in Kalalonien Zwei Einbruchsstellen bei Ballaguer Salamanca, 29. Dez.(Eig. Funkdienst.) Der nationale Heeresbericht meldet: Im Abschnitt Tremp wurde die Offensive fortgesetzt. Die Truppen besetzten die Berge Aubac und Santa Maria de Portas und eroberten den Ort Vallderiet. Im Abschnitt Borjas Blancas wurde die Verbindung zwischen Granadella und Soleras abgeschnitten. Halbwegs zwischen den Kampfabschnitten Lerida und Tremp durchbrachen die nationalen Truppen die feindliche Front. Eine weitere Einbruchsstelle befindet sich nördlich vom Brückenkopf Balaguer. Neben reicher Beute wurden 800 Gefangene gemacht. Im Verlaufe einer Luftschlacht sind 20 feindliche Curtis=Flugzeuge abgeschossen worden. seien ständig gestiegen. Im vergangenen Jahre habe er sie auf 45 Milliarden geschätzt. Frankreich Am Mittwoch durchbrachen nationalspanische Truppenverbände unter der Führung General Moscardos im mittleren Frontabschnitt, sechs Kilometer nördlich von Balaguer bei Gerp, wo bisher noch keine Kämpfe stattfanden, die rote Front und dringen nunmehr weiter nach Osten vor. Moscardo war im Gegensatz zu den übrigen Kampfabschnitten auf sehr starken feindlichen Widerstand gestoßen. Nach mehrstündiger Schlacht ergab sich schließlich eine der wichtigsten Stellungen bei Gerp mit 400 roten Milizen. Ueber dem Flugplatz der Stadt Valls, 20 km nördlich von Tarragona, fand am Mittwoch der bisher größte Luftkampf des Krieges statt, an dem von nationaler Seite 24 Jagdmaschinen und bei den Roten 55 Jäger und sechs Martin=Bomber beteiligt waren. Es gelang den Nationalen, 18 Curtis=Maschinen abzuschießen, und zwei weitere feindliche Maschinen zu zwingen, auf nationalem Boden niederzugehen. Die Weihnachtsoffensive Francos hat bis jetzt folgendes Ergebnis gezeitigt: Einen Vormarsch von 30 km in der Tiefe, 6721 Gefangene, über 9000 Mann feindliche Verluste. Weiter wurden 32 sowjetspanische Flieger abgeschossen; bei acht weiteren ist der Abschuß wahrscheinlich. Flüchtlingssrom aus Rotivanien Saint Jeande Luz, 29. Dez. An der französischen Grenze sowie in Barcelona treffen in großer Zahl Flüchtlinge aus den durch die nationalspanische Offensive unmittelbar betroffenen Gebieten ein. Bereits jetzt beginnt der Strom der Verwundeten aus den Kämpfen in Katalonien so stark zu werden, daß z. B. in Tarragona bereits alle Hospitäler überfüllt sind. Eine Reihe von Privatwohnungen und Villen sind zwecks Einrichtung als Lazarette mit Beschlag belegt worden. Wie aus Barcelona bekannt wird, ist in Moskau ein neuer Transport spanischer Kinder eingetroffen, deren Eltern größtenteils zum Frontdienst und sonstigen Hilfsdienst herangezogen worden sind. Aufrüstungsdebatte im Senat Daladier über militärische Fragen. Paris. 29. Dez. Der Senat nahm am Mittwoch den Haushalt des Kriegsministeriums an. Ministerpräsident Daladier erklärte dabei, daß es wünschenswert sei, die Kolonialtruppe auf die Stärke der Heimatarmee zu bringen. Soweit wie möglich, solle auch den besten EingeborenenUnteroffizieren die Offizierslaufbahn geöffnet werden. Solange die Lage so bleibe wie im Augenblick, könne man auf die zweijährige Dienstzeit nicht verzichten, selbst wenn die Rekruten=Jahrgänge wieder stärker geworden leien. Die Regierung beabsichtige, die Zahl der Offiziere beträchtlich zu erhöhen. Die schlechte französische Finanzlage Frankreichs Goldschatz seit 1931 um 140 Milliarden Franken vermindert. Paris, 29 Dez. Der Senat hatte am Mittwoch getagt. Nach den Ausführungen des Generalberichterstatters des Haushalts richtete Finanzminister Reynaud dabei einen Appell an die Mitglieder des Senats, eine einmütige Zustimmung vermehre seine öffentliche Schuld um jährlich 18 Milliarden. Es habe 60 v. H. auf seine Währung verloren in der gleichen Zeit, in der es 60 v. H. seiner Goldreserven einbüßte. 1931 besaß Frankreich noch 220 Milliarden an Gold und Devisen in der Bank von Frankreich. Dieser Vorrat sei auf 80 Milliarden im November 1938 gesunken. Die 140 verlorenen Milliarden verringerten den französischen Kriegsschatz. Wieviel Flugzeuge hätte man für 140 Milliarden bauen können? Im weiteren Verlaufe seiner Rede schilderte der Finanzminister die von der Regierung ergriffenen Maßnahmen, die er bereits vor der Kammer ausführlich vertreten hat, um dann schließlich auf die angekündigte Konvertierung ausländischer Anleihen zu kommen. Amerika im Schlepptau Abgeordneter warnt die USA. Newyork, 29. Dez. Im Gegensatz zu gewissen Bundessenatoren, die auch in den Weihnachtstagen ihre Hetze gegen Deutschland unvermindert fortsetzten, warnte der Kongreßabgeordnete Dies, der als Vorsitzender des Ausschusses zur Untersuchung staatsfeindlicher Betätigung über die Hetztätigkeit in den USA. genau unterrichtet ist, vor der die Vereignigten Staaten zur Zeit überflutenden Agitation mit dem Ziel, Amerika in mögliche europäische Verwicklungen hineinzuziehen. Abgeordneter Dies erklärte, Sowetrußland wirke unermüdlich durch alle möglichen Kanäle und Agenten daran, den Kampf Soyjetrußlands zur Sache Amerikas zu machen. Auch von englischer Seite werde mit ähnlichen Absichten neuerdings ein wahres Agitationsbombardement auf die Vereinigten Staaten losgelassen. Es sei beängstigend, wie schnell sich die Vereinigten Staaten von der Isolation weg auf Intervention zu bewegten. Auch Bundessenator Wheeler äußerte, daß eine Welle von Kriegshysterie und eagitation gegenwärtig über Amerika hinwegfege, die zu den ernstesten Konsequenzen für die USA. führen müßte. Italiens Rechtsansprüche Weiterhin aufmerksame Beobachlung des Weltechos über Tunis Rom, 29. Dez. Das Weltecho zu den Rechtsansprüchen des italienischen Volkes wird auch am Mittwoch von der römischen Presse an Hand ausführlicher Berichterstattungen aufmerksam verzeichnet. Dabei werden mit Nachdruck Pariser Falschmeldungen zurückgewiesen, mit denen—, wie„Popoli di Roma“ betont— die Rom=Reise des englischen Premierministers torpediert werden soll.„Messaggero“ spricht von vergeblichen Alarmversuchen der französischen Presse, die eine gewisse Nervosität verrieten, während man andererseits in der französischen Hauptstadt einzusehen beginne, daß gewisse Fehler gemacht worden seien, die man wiedergutmachen müsse. In Fortsetzung seiner Leitartikel über die zwischen Italien und Frankreich offenstehenden Fragen untersucht der Direktor des„Giornale d'Italia“ das Regime in Tunis und betont, daß Tunis nicht als französisches Gebiet betrachtet werden könne, sondern ein Protektorat sei. Deshalb hätten alle anderen Staaten und vor allem Italien das Recht, bei denjenigen Fragen mitzureden, die das dortige Regime und die überkommenen Rechte Dritter betreffen. Italien sei entschlossen, die Vernichtung des italienischen Volkstumes durch Naturalisierung mit jedem Mittel und mehr denn je zu verhindern. Das Blatt weist sodann anhand zahlreicher, auch von führenden französischen Politikern gemachten Aeußerungen darauf hin, daß Tunis von Anfang an als ein Protektorat angesehen wurde. Das Tunis=Problem sei für Italien, wie das Blatt abschließend betont, von lebenswichtigem Interesse und lenke auch die Aufmerksamkeit von ganz Europa auf sich. Daladier wird auch Algier besuchen Paris, 29. Dez. Ministerpräsident Daladier hat am Mittwochvormittag den Generalgouverneur von Algier, Le Beau, sowie die nordafrikanischen Parlamentarier empfangen, die den Wunsch zum Ausdruck brachten, daß Daladier während seiner Reise nach Korsika und Tunis auch Algier einen Besuch abstatten möge. Der Ministerpräsident versicherte, daß es seine Absicht sei. am 6. Januar einen Tag in der algerischen Hauptstadt zu verbringen. Für den Aufenthalt in Algier sind verschiedene Festlichkeiten vorgesehen. Auch wird der Ministerpräsident einer Konferenz beiwohnen, die militärische Fragen zum Gegenstand hat. Im übrigen hat Ministerpräsident Daladier den Generalgouverneur von seiner Absicht unterrichtet, im Anschluß an die Tunis=Reise an einem allerdings noch nicht festgesetzten Zeitpunkt sich nach Marokko zu begeben und bei dieser Gelegenheit auch einen längeren Besuch, in Algier zu machen. Jud Tannenzapf als Jüdische Fälscher am Werk vierfacher Schloßherr Enigranten stellten für ihre Rassegenossen Taufscheine und Ariernachweise her. Prag, 29. Dez. Im Zuge der Untersuchungen, die die Prager Polizei wegen zahlreicher Fälschungen von Pässen durch jüdische Emigranten durchParis, 29. Dez. Je weiter die Untersuchung in der riesigen Betrugsaffäre des Filmjuden Bernhard Nathan alias Tannenzapf eindringt, umso sensationellere Enthüllungen werden aufgedeckt, die den Amfang der Gaunereien und Be= führt, wurde jetzt ein Emigrantenkomplott ausgetrügereien Nathans und seiner Spießgesellen er= hoben, das sich mit der Fälschung von Taufscheikennen lassen. Nach den zu Beginn der Auf= nen und Ariernachweisen, sowie mit der Hersteldeckung von einer Anzahl der Blätter über der Betrügereien gemachten Angaben scheint####gmfesgt## in Mian baschäftigte. Dia jüdische es sich jetzr bestätigen zu wollen, daß Nathan nicht ralkonsulats“ in Wien beschäftigte. Die jüdische weniger als 400 Millionen Francs in Bande hatte ihre Werkstätte in einer Pension in dem Filmtrust, den er kontrollierte, unterschla=den Prager Weinbergen. Bei einer Haussuchung gen hat. Nach den Angaben des„Intransigeant“ ist der zu, einer raschen Verabschiedung, des Haushalts zu Höhe Hor" atrügereien gemachten Angaben scheint lung von„Empfehlungen des österreichischen Genegeven. Er wies auf den Ernst der Stunde hin Pb sicg jezt Hestätigen zu maslen daß Nathan nicht ralkonsulats“ in Wien beschäftigte. Die jüdilsche und gab dann erneut eine genaue Bilanz über die wirtschaftliche und finanzielle Lage des Landes. Im übrigen sei der Staat ein Bankier und ein Arbeitsvermittlungsbüro geworden.(Seit zwei Jahren sind 240 000 Beamte neu eingestellt worden.) Habe der Staat wenigstens die Wirtschaft des Landes wieder angekurbelt? Durchaus nicht! Die Richtzahl der Erzeugung habe um 25 v. H. abgenommen. Die Preisregelung habe die Leistungen der Fabriken vermindert und zur Schließung vieler Betriebe geführt. Die Erfordernisse des Schatzamtes fand die Polizei über 20 gefälschte Taufscheine. Die Polizei hat fünf Personen, darunter zwei Jude Rathan der Herr und Meister von 33 Gesell= jüdische Emigranten aus Deutschland, verhaftet. schaften gewesen, die insgesamt über ein Kapital Für hie S##sch. murdan taile alte von mehr als einer Milliarde Francs verfügten. gur, die Fälschung wurden teils alte Taufscheine Ferner hat er vier Schlösser besessen und scheint venutzt, teils stellte man neue aus. Für eine solche auch sonst noch andere Vermögenswerte unter ver= Fälschung verlangten die Betrüger bis zu fünfschiedenen Namen zu besitzen. tausend Tschechenkronen. Zurück auf 1915 Von unserer Berliner Schriftleitung. Durch die Kündigung des italienisch=französischen Abkommens von 1935 hat die französische Politik nun auch im Mittelmeer Schiffbruch erlitten, alle die jahrzehntelangen Bemühungen der„lateinischen Schwester“, sind fehlgeschlagen, denn es war ja das große Geheimnis der Pariser Diplomatie, daß sie den Italienern stets goldene Berge versprach, aber jeder Erfüllung aus dem Wege ging. Erst als Italien gebraucht wurde, erhielt es 1915 von England und Frankreich bestimmte Zusagen, die dann aber auch im Friedensvertrag nicht innegehalten wurden, denn Frankreich wollte Italien im Rücken beunruhigen, eben um es an der Entfaltung seiner Kräfte im Mittelmeer zu hindern. Deswegen war das System der Kleinen Entente auch gegen Italien gerichtet. Aber Mussolini hat es verstanden. dies Netz zu zerreißen, er hat mit den Jugoslawen einen Ausgleich gefunden und auch dadurch seine Flanke gesichert, braucht also irgendwelche französischen Quertreibereien auf dem Umwege über Belgrad nicht mehr zu befürchten, im Gegenteil. das Italien von heute, das in der Achse Berlin— Rom fest verankert ist, das mit Jugoslawien und Ungarn Freundschaft geschlossen hat, ist für Frankreich ein sehr viel gefährlicherer Verhandlungspartner geworden. Die Franzosen mögen es deshalb heute bedauern, daß sie nicht wenigstens den Vertrag von 1935 erfüllt haben, der nach ihren damaligen Hoffnungen alle italienisch=französischen Meinungsverschiedenheiten aus der Welt schaffen sollte, der auch dazu dienen sollte. die 1915 gemachten Versprechungen endlich— nach 20 Jahren!— einzulösen, nachdem England lange vorber für seinen Teil die italienischen Ansprüche befriedigt hatte. Die Franzosen hielten damals den Zeitpunkt zu einer Annäherung an Italien für aünstig, sie wollten Mussolini in Abessinien beschäftigen und glaubten deswegen in diesem Augenblick billiger wegzukommen. Mussolini, der mitten in den Vorbereitungen für den abessinischen Krieg stand, fand sich auch zu einer Verständigung bereit, mußte aber bald zu seiner Ueberraschung merken, daß trotzdem die Franzosen sich wieder auf die englische Seite schlugen und mit England gemeinsam gegen Italien in Genf die Wirtschaftsblockade betrieben. Infolgedessen ist dieser Vertrag von 1935 zwar ratifiziert, die Ratifikationsurkunden sind aber nicht, wie zu seiner Gültigkeit ausdrücklich vorgesehen war. überreicht worden. Er ist also völkerrechtlich in der Luft hängen geblieben, und die Franzosen haben auch keinerlei Anstalten getroffen, durch die Erfüllung der dadamals gemachten Zusagen den Farmfehler zu heilen. Sie bedauern das heute und klammern sich daran, daß der Vertrag trotzdem zu Recht bestände. Helfen wird ihnen das nichts, aber sie haben es selbst verschuldet, daß sie den rechten Zeitpunkt verpaßten und nun noch einmal von vorn anfangen müssen. Sie drohen zwar, daß sie keinen Fußbreit französischen Bodens vreisgeben würden; eine etwas kühne Behauptung, da sie doch in dem Vertrag von 1935 über 100 000 akm den Italienern abtreten wollten. Sie drohen auch, daß durch die Kündigung die Lage Italiens sich wesentlich verschlechterte, aber Mussalini wird vermutlich anderer Meinung sein. Er kann jetzt auf die Ausführung der 1915 gegebenen Verpflichtungen bestehen, für die England als Garant auftrat. England ist also auch hier wieder im Spiele, und die Reise Chamberlains nach Rom wird wohl mit den Zweck verfolgen, zunächst einmal unverbindlich den Boden für einen Ausgleich zu sondieren. Allerdings wird diese Aufgabe durch die Reise Daladiers nach Korsika und Tunis, die mit großer militärischer Begleitmusik vorbereitet wird, nicht gerade erleichtert, und Chamberlain hat auch in seiner engsten Umgebung Gegenspieler, die ihm das Leben verbittern. In erster Linie sein Kriegsminister Hore=Belisha der die Lorbeeren, die er in England selbst nicht enten konnte, in Frankreich billiger zu gewinnen hofft, ihn reizt es, die Rolle zu spielen, die Eden im vergangenen Jahre den Franzosen gegenüber spielte; er hat deshalb gerade die Weihnachtstage Donnerstag, 29. Dezember 1938. dazu benutzt, um den Franzosen zu verstehen zu geben, daß sie sich unbedingt auf England verlassen können. Er hat sogar das Wort Chamberlains, daß Englands Grenzen am Rhein liegen, dahin umgedreht, daß sich heute die französische Grenze an der Themse befinde. Für Chamberlain ein etwas unbequemes Wort, das ihn gegen seine Absicht vorzeitig festlegen soll, ganz abgesehen davon, daß es eine kaum verstecte Bosheit gegen ihn enthält. Aber in der hung ist er ja einigen Kummer gewöhnt. er hat sich vermutlich schon darauf vorbereitet, daß er noch einige Steine mehr auf seinem Wege findet, denn die Franzosen haben die Zusage Hore=Belishas natürlich begeistert aufgegriffen und ihre Abwehr gegen Italien um einige Töne gesteigert. Das Echo aus Rom kann darauf nicht ausbleiben. Mit dem Ergebnis, daß die Kündigung des Vertrages von 1935 zwar eine Klärung der Fronten herbeigeführt hat, gleichzeitig aber auch eine politische Versteifung in den Beziehungen zwischen Italien und Frankreich, die auch für eine vorsichtige Vermittlung die Aussichten nicht gerade steigert. Horderung der Kleinstrolung Finanzierung erheblich vereinsacht Deutsch-französisches Stilager eröffnet „Zwei Flaggen, zwei Nationen— eine Idee: Verständigung!“ Hintermoos, 29. Dez. Am Mittwoch wurde im Berggasthof in Hintermoos bei Saalfelden im Salzburger Land das vom Auslandsamt der Reichsjugendführung organisierte deutsch=französische Skilager eröffnet. Nach der Ankunft in Salzburg wurden die 65 französischen und 35 deutschen Teilnehmer durch den Landesstatthalter von Salzburg Dr. Reiter empfangen. Im Namen der französischen Teilnehmer dankte Direktor Collet. Es sei für seine Kameraden eine große Freude und von besonderem Wert, mit Hitler=Jugendführern und=führerinnen aus allen deutschen Gauen in der schönen Ostmark zusammenkommen. Zur feierlichen Hissung der Hakenkreuzflagge und der Trikolore vor dem Verggasthof Hintermoos richtete der Gauleiter von Salzburg Dr. Rainer Begüßungsworte an die Lagerteilnehmer. Durch Sportkameradschaft müsse man zur politischen Verständigung gelangen. Hitler=Jugend und französische Jugend seien dazu mit in erster Linie berufen. Bannführer Maubach eröffnete das Lager mit den Worten:„Zwei Flaggen, zwei Nationen— eine Idee: Verständigung!“ Deutsche Lusthansa zlleinige Trägerin des Luftverkehrs innerhalb Großdeutschland. Berlin. 29. Dez. Die Deutsche Lufthansa übernimmt am 1. Januar 1939 in vollem Umfange die Durchführung des bisherigen Flugdienstes der Oesterreichischen Luftverkehrs AG., die am 31. Dezember 1938 ihren Betrieb einstellt. Damit ist die Deutsche Lufthansa, deren innerdeutsche Aufgaben durch die Eingliederung der Ostmark und des Sudetenlandes stark gewachsen sind, die alleinige Trägerin des Luftverkehrs in Großdeutschland. Im Hinblick auf die wirtschaftliche und verkehrsmäßige Bedeutung der Hauptstadt der deutschen Ostmark richtet die Lufthansa eine Bezirksleitung Südost mit dem Sitz in Wien ein, die neben der Leitung des Flugdienstes der bisherigen Oesterreichischen Luftverkehrs AG., deren gesamte Gefolgschaft in den Dienst der Lufthansa übertritt, auch die Aufgaben der früheren Strekkenleitung Südost übernimmt. Berlin, 29. Dez. Amtlich wird folgendes mitgeteilt: Nach den Beobachtungen und Erfahrungen des letzten Jahres haben sich die Bestimmungen über die Förderung der Kleinsiedlung vom 14. 9. 1937 im großen und ganzen durchaus bewährt. Gewisse Teilschwierigkeiten haben sich im wesentlichen nur noch auf dem Gebiet der Finanzierung gezeigt, weil die Zinssenkung unter 3 v. H. in den Kleinsiedlungsbestimmungen an gewisse einengende Voraussetzungen geknüpft war und weil sich in Anbetracht der gestiegenen Baukosten vielerorts noch immer zu hohe Belastungen ergaben. Daher ist die Finanzierung der Kleinsiedlung nunmehr erheblich weiter vereinfacht und in großzügiger Weise erleichtert worden. Nach der Neuregelung werden die Reichsdarlehen künftig für die neu zu bewilligenden Kleinsiedlungen solange unverzinslich gewährt, bis die im Range vor ihnen sichergestellten, zum Bau der Siedlerstelle aufgenommenen Fremddarlehen(Vorlasten) zurückgezahlt sind; das bedeutet im Ergebnis völlige Zinsfreiheit für etwa 38 Jahre. Lediglich eine mäßige Tilgung(von 1 v. H., bei höherem Einkommen 2 v. H.) ist von Anfang an zu entrichten. Die neuen Erleichterungen geben nunmehr die Möglichkeit, durchweg Kleinsiedlungen zu errichten, die nach Raumzahl und Raumgröße den verschiedenartigen Bedürfnissen und Wohnsitten der beteiligten Volkskreise und den örtlichen Gepflogenheiten angepaßt sind, und auch den in bevölkeGeschichtliches Verdienst des Landvolks Reichsbauernzührers Dank au die deutschen Bauern! Stilles Heldentunn der Landfrauen Die deutsche ½1=Tibetexpedition in der chinesischen Presse. Tschungking, 29. Dez. Die Einladung der deutschen ½=Tibetexpedition zu einem Besuch Chinas durch die Regierung von Tibet wird von der gesamten chinesischen Presse sachlich wiedergegeben. Nur die kommunistische Tageszeitung„Sinchua“ kann nicht umhin, dieser Expedition, die nur der Forschung dient. Spionageabsichten zu unterschieben, und die tibetanischen Behörden zur strengen Ueberwachung der Teilnehmer aufzufordern. Die Tranung der jüngsten Tochter des italienischen Herrscherpaares. Rom, 29. Dez. Die Hochzeit der Prinzessin Maria von Savoyen mit Prinz Ludwig von Bourbon=Parma ist für den 15. Januar festgesetzt worden. Die kirchliche Trauung der jüngsten Tochter des italienischen Herrscherpaares wird unter großem Hofzeremoniell in der Schloßkapelle des Quirinal stattfinden. rungspolitischer Hinsicht zu stellenden Raumansprüchen in jeder Weise genügen. Dabei sind die Lasten doch so niedrig zu halten, daß sie auch für sehr gering bemittelte Volksgenossen und für kinderreiche Familien tragbar sind. Weiter ist durch die Gewährung von, Zusatzdarlehen schon bei drei— statt bisher vier— Kindern sichergestellt, daß das erstrebenswerte Ziel der Vierraumwohnung für die Vollfamilie in allen Fällen erreicht werden kann. Durch diese weitere finanzielle Begünstigung wird die Kleinsiedlung erneut als die Maßnahme herausgestellt, die staats= und Bevölkerungspolitisch, wirtschafts= und sozialpolitisch besonders wertvoll und darum besonders förderungswürdig erscheint. Sobald der vorübergehende, durch staatspolitisch vordringlichere Maßnahmen bedingte Mandel an Baustoffen, Bauarbeitern und Fremdkapital beseitigt sein wird, sind damit von Reichs wegen alle Voraussetzungen geschaffen, um die bisherigen Siedlungsergebnisse in den einzelnen Ländern und Verwaltungsbezirken noch weiterhin ganz erheblich zu steigern. Die Zwischenezit soll tatkräftig dazu benutzt werden, um alle Vorbereitungen für das nächstjährige Siedlungsprogramm zu treffen, die Siedler zu prüfen und vorzuschulen, geeignetes Siedlungsland auszuwählen und die Planungen soweit vorzubereiten, daß unverzüglich nach Behebung der jetzigen vorübergehenden Hemmnisse mit der Errichtung der Siedlungen begonnen werden kann. vzk. Die geschichtlichen Leistungen des deutschen Bauerntums im Jahre 1938 waren Gegenstand der Rechenschaftsberichte, die auf dem 6. Deutschen Reichsbauerntag in Goslar gegeben wurden. Nirgends kommt der Dank an das deutsche Landvolk für die gerade in diesem Jahr vollbrachten Leistungen deutlicher zum Ausdruck als in der Rede, die der Reichsbauernführer in Goslar hielt: „Die höchste Anerkennung, die der Führer dem deutschen Landvolk für die Leistungen dieses Jahres sagen konnte, waren jene Worte in der Proklomation auf dem Reichsparteitag; er sagte: „Den Gedanken an eine Blockade Deutschlands kann man schon jetzt als gänzlich unwirksame Waffe begraben". Diesen Worten des Führers möchte ich meinen Dank an das deutsche Landvolk anschließen für dessen getreue Mitarbeit in der Erzeugungsschlacht, insbesondere im Hinblick auf die außerordentlichen Schwierigkeiten, die in diesem Jahre arbeitsmäßig zu überwinden waren.“ * „Ihr habt eure Kräfte abgegeben nicht für irgendwelche nebensächlichen Dinge, sondern ihr habt sie letzten Endes abgegeben, damit der Führer seine große Politik zu dem Abschluß bringen konnte, zu dem er sie schon heute gebracht hat. So habt ihr mit dazu beigetragen, daß heute unter der politischen Führung Adolf Hitlers uralte deutsche Gebiete im Reiche zurückgekommen sind und 80 Millionen Menschen in den Grenzen des neuen Deutschen Reiches wohnen. Dies ist ein geschichtliches Verdienst, das euch niemand mehr rauben kann und auf welches ihr immer stolz werdet sein können.“ Was unsere Bauersfrauen in den vergangenen Jahren an Arbeit und seelischer Belastung. an Mühe und Not haben durchhalten müssen, ist wahrhaftig das Hohelied eines wahren Heldentums. Ich spreche das hier in dieser klaren Form so offen aus, weil dieses stille und oft wenig beachtete Heldentum unserer Landfrauen es verdient, von dieser Stelle aus unsere volle Anerkennung und unseren Dank zu erfahren.“ Kaushaus durch Feuer zerstört Paris, 29. Dez. Am Mittwochvormittag ist in Montargie ein Kaufhaus durch Feuer vollständig zerstört worden. Der Schaden ist sehr bedeutend, da sämtliche Waren des Kaufhauses ein Raub der Flammen geworden sind. Das Personal konnte aus dem Gebäude rechtzeitig flüchten. Das Feuer soll durch einen schadhaften Heizapparat verursacht worden sein. Die Feuerwehr von Montargie, die von der Fabrikfeuerwehr der Hutchinson=Werke und Soldaten des 28. Pionierregiments unterstützt wurde, mußte sich bei ihren Löscharbeiten darauf beschränken, die angrenzenden Gebäude vor der Feuersgefahr zu schützen. Französischer Aviso von Beirut nach Dschibuti. Paris, 29. Dez. Einer aus Paris datierten Havasmeldung zufolge hat der zu den französischen Flottenstreitkräften in der Levante gehörende Aviso„Ibr Ville“ Beirut verlassen, um sich nach Dschibuti zu begeben. Der Aviso soll, wie es in der Meldung heißt, eine Kreuzerfahrt im Roten Meer durchführen. Aus der Geschichte des Holenband-Ordens Die Sage von seiner Begründung. Die höchste Auszeichnung des traditionsreichen Englands ist der Hosenband=Orden. Könige, Prinzen, Herzöge und ältester Adel stellen seine Ritter. Wie exkulsiv er ist, geht daraus hervor, daß nur zwei Frauen ihm angehören, und zwar die jetzige Königin Elisabeth und die Königin Mutter Mary. Obwohl über seine Entstehung im 14. Jahrhundert nichts genaues bekannt ist, so wird allgemein Edward III. als sein Stifter angenommen. Dieser englische König war nicht nur ein streitbarer Ritter, sondern auch ein sehr galanter Herr. Sein Sinn ging dahin, England zu einer Stätte edelsten Rittertums erblühen zu lassen. Im Sinne der Tafelrunde des sagenhaften Königs Artus ließ er in dem von ihm neu erbauten Schloß Windsor eine Tafel mit einem Umfang von 70 Metern anfertigen. Sie stand mitten im Schloßhof von Windsor, und während seiner Regierung versammelten sich um sie berühmte Ritter aus allen europäischen Ländern. Frankreich und Burgund, Deutschland und Brabant waren neben England und Schottland mit der Blüte ihrer Ritterschaft vertreten. Und bei den großen Turnieren, die Edward III. veranstaltete, griff der König persönlich ein und stellte sich den tapfersten und kampferprobtesten Gegnern. Während einer der glänzenden Tanzveranstaltungen, die einem der prächtigen Turniere folgte, geschah es nun, daß einer liebreizenden jungen Dame beim hitzigen Tanz das Strumpfhand vom Beine glitt und zu Boden fiel. Heiß errötend blieb sie erstarrt stehen. Unausdenkbar. was nun geschehen würde. Der Lächerlichkeit preisgegeben, würde sie niemals mehr das Haupt erheben können. Bedrückendes Schweigen war eingetreten. Da bemerkten Edwards Adleraügen, was geschehen war. Er bückte sich sofort und hob das Strumpfband auf, und da er nun hörte, wie man hier und dort zu flüstern begann, wie sich ein unterdrücktes Kichern Bahn brach, da rief er mit seiner mächtigen Stimme: Schande dem, der schlimmes denkt. Um aber jeden Zweifel über seine Ansicht zu bannen, und um die Spötter zu bestrafen, legte er das Strumpfband um das eigene Knie und erklärte, er habe sich soeben zum Ritter eines neuen Ordens geschlagen. Dies Strumpfband aber sollte von jetzt ab die höchste königliche Auszeichnung sein, und nur der, der sich als Held und galanter Ritter erweise, könne Anspruch auf diesen Orden mit seinem Wahlspruch„Honni soit qui mal y pense“ erheben. Noch heute Ritterrüstung für jeden Ritter. Ob nun der Hosenbandorden, wohl einer der werkwürdigsten Orden der Welt, auf diese Weise entstand oder nicht, jedenfalls läßt er sich seit der Zeit Edwards III. nachweisen. Alljährlich, heute noch wie vor 600 Jahren, findet am 22. April in der St. George Kapelle des Schlosses Windsor das Treffen der Ordensmitglieder statt. Die meisten allerdings können nicht persönlich teilnehmen, doch im Verhinderungsfall senden sie einen Vertreter oder entschuldigen sich durch Handschreiben. An Aufstand in einem chilenischen Gefängnis. Santiago de Chile, 29. Dez. In einem Gefängnis brach ein Aufstand aus, an dem sich 400 Gefangene beteiligten. Nach Zerstörung der Zellentüren stürzten die Gefängnisinsassen auf die Flure und schlugen auf die Wärter ein. Außerdem wurde versucht, durch Inbrandstecken des Mobiliars im allgemeinen Aufruhr ein Entkommen zu erleichtern. Obwohl die Polizei mit Tränengas gegen die meuternden Insassen vorging, konnte der Widerstand nicht gebrochen werden. Erst einem dreistündigen Zusammenwirken von Polizei und Feuerwehr gelang es, die Ruhe wiederherzustellen. Eifersuchtsdrama am Laggo Maggiore. Locarno, 28. Dez. Am Ufer des Lago Maggiore spielte sich am Montagabend ein blutiges Eifersuchtsdrama ab. Ein 26jähriger Kellner erschoß nach kurzem Wortwechsel seine frühere Braut sowie einen Kaufmann aus Locarno. Beide Opfer waren sofort tot. Der Täter wurde verhaftet. Ministerpräsident Spaak in Paris. Paris, 29. Dez. Der belgische Ministerpräsident Spaak ist am Mittwochabend in Paris eingetroffen. Wie verlautet, soll sein Besuch privater Natur sein. diesem Tag steht für jedes Mitglied eine Loge im Schloß bereit, auf welcher ein Namenschild Name, Stand und Ernennungstag des Ordensritters kundtut. Seine Farben werden in der Loge gezeigt, außerdem liegt eine vollständige Ritterrüstung mit Helm und Harnisch für ihn bereit, falls er in die Fußstapfen seiner Vorfahren treten und sein Rittertum im Pferdesattel unter Beweis stellen will. Stirbt der Ordensritter, so werden Rüstung und Fahne aus der Loge entfernt, aber sein Namensschild bleibt als Erinnerung dort. 51 Grad Kälte in Kanada Gewaltige Schneestürme. Montreal, 29. Dez. In Kanada wüten seit Tagen ungeheure Schneestürme, wie sie seit vielen Jahren hier nicht erlebt worden sind. Besonders betroffen wurden die Provinzen Ontario. Saskatchewan und Alberta, mit denen jede Verbindung unterbrochen ist. Während der Schnee im allgemeinen mehrere Meter hoch liegt, erreichen manche Schneeverwehungen eine Höhe bis zu 20 m. Im ganzen Lande herrscht eine außergewöhnliche Kälte. In Edmonton, der Hauptstadt von Alberta, sank das Thermometer auf 51 Grad unter Null. Der Verkehr ist überall eingestellt. Auch in den Häfen an der Ostküste sind zahlreiche Schiffe am Auslaufen verhindert. Schneefälle in gans Bayern Beginnender Skiwinter. München, 29. Dez. Seit Dienstagnachmittag schneit es im ganze bayerischen Oberland, im Bayrischen und im Böhmerwald fast ununterbrochen, so daß jetzt alle bayerischen Gaue eine zusammenhängende Schneedecke bilden. Zugleich mit den Schneefällen ist die Kälte wesentlich zurückgegangen. Die Schneehöhe in Südbayern beträgt etwa 20 cm, die Temperaturen schwanken zwischen minus 1 und minus 5 Grad. Die Zugspitze meldet 70 cm Schnee. Am Mittwoch früh 7 Uhr wurden dort 16 Grad Kälte gemessen. Auf dem Nebelhorn beträgt die Schneedecke 60 cm bei 9 Grad Kälte, auf dem Predigtstuhl bei Bad Reichenhall 40 cm bei minus 7 Grad. Im Böhmerwald wurden am Mittwoch früh am Falkensteinhaus(1300 m) 10 cm Neuschnee bei insgesamt 21 cm und 9 Grad Kälte. auf dem Zweisel im Bayerischen Wald 4 cm Neuschnee bei insgesamt 14 cm und minus 8 Grad gemessen. Skiübungsmöglichkeiten gibt es nun überall auf den Bergwiesen, dagegen ist auf felsigem und waldigem Gelande, da hier eine genügend starke Schneedecke noch fehlte, größte Vorsicht geboten. An ungeschützten Steilhängen darf auch die Lawinengefahr nicht unberücksichtigt bleiben. Die Kälte läßt auch in Nordwestdeutsch= land weiter nach. So wurden in Hamburg in der Nacht zum Mittwoch 3,7 Grad Niedrigsttemperatur festgestellt, morgens um 8 Uhr zeigte das Thermometer nur noch 1,5 Grad Kälte. Am Mittwochmorgen wurden weiter gemessen: in Hannover 1 Grad, in Bremen und Kiel je 2 Grad Kälte. An der gesamten Nordseeküste bewegten sich die Temperaturen zwischen plus 1 und minus 2 Grad. An der gesamten Ostseeküste zwischen minus 2 und minus 9 Grad. 25 Grad Kälte in Oberitalien. Mailand, 29. Dez. Die Kältewelle, die seit mehr als einer Woche über Norditalien lastet, hat sich nach einer vorübergehenden Milderung wiederum verschärft. So werden aus der Provinz Trient Temperaturen bis zu 25 Grad unter Null gemeldet. In Trient selbst herrschte eine Kälte von 15 Grad. Die Alpenseen und Flüsse sind von einer festen Eisdecke überzogen. Kälte und Schnee haben mehrere Opfer gefordert. Bei Triest wurde ein Mann auf der Landstraße erfroren aufgefunden. Ein anderer tödlicher Fall ereignete sich in Pistoria. In den Ligurischen Avenninen wurde im Schnee die Leiche eines Mannes gefunden, der im dichten Schneetreiben die Richtung verloren hat und dann erfroren ist. Die Hosenband=Uniform der Damen. Während einer Zeit, da mehr weibliche Mitglieder dem Orden angehörten als heute, gab es eine besondere vorgeschriebene Uniform für die Trägerinnen des Ordens. Sie bestand aus einem blauen Wollkleid mit weiten Puffärmeln, hohem Mieder, weitem Faltenrock, reich besticktem Ueberwurf und gelbbestickter Borte. Während die Ritter den Orden um das Knie trugen, hatten die Damen ihn um den linken Arm zu tragen. Außerdem war er in verschiedenen Mustern auf dem Ueberwurf der Uniform gestickt. St. Georgstag, der Ordenstag. St. Georg, der Drachentöter, ist der Schutzpatron des Ordens, und heute wie damals findet an seinem Tag, dem 22. April, ein farbenprächtiges Ordensfest statt, an welchem der König, seine Gemahlin und alles, war zur Elite des Reiches gehört teilnimmt. Denn Tradition ist der Grundpfeiler des britischen Lebens und was die Väter als gut und richtig befunden, das ahmen die Nachkommen bis zum heutigen Tage getreulich nach. Bei Alessandra kam ein Autobus auf der vereisten Straße ins Gleiten und rutschte in den Straßengraben ab, wobei 15 Personen verletzt wurden. Lawinenunglück in Japan 39 Arbeiter tot. Tokio, 28. Dez. Schwere Schneefälle, die in den letzten Tagen über Japan niedergegangen sind, haben in Shiadani durch eine Lawine größten Ausmaßes ein furchtbares Unglück hervorgerufen. Während der Arbeitszeit ging eine Lawine über einer Fabrik in dem genannten Ort. der in Mitteljapan liegt, nieder und verschüttete die Arbeiter. Nach kurzer Zeit bereits wurde mit den Aufräumungs= und Bergungsarbeiten begonnen, wobei es gelang, elf der Verschütteten verletzt zu bergen, während 39 weitere schon tot waren. 43 Arbeiter liegen noch unter den Schneemassen begraben; ihr Schicksal ist noch ungewiß. Die Rettungsarbeiten gestalten sich, da die Sicherungsverhältnisse sehr ungünstig geworden sind, außerordentlich schwierig. Es wird Sie sicher interessieren, daß ein Zitteraal bei einer Entladung eine Spannung von 300—400 Volt entwickeln kann daß der Mensch aus nicht weniger als etwa 30 Billionen Zellen besteht daß die mittlere Stromgeschwindigkeit des Blutes in der Aorta des Menschen 50 cmsek. beträgt daß die Geschwindigkeit der Schallwellen in der Luft bei—20 Grad Celsius 319.3 m/sek., bei +20 Grad Celsius 343,8 m/sek. und im Glas 5200 m/sek. beträgt daß auf 1000 Einwohner in San Francisco 356, in Dresden dagegen nur 83 Fernsprechteilnehmer kommen 56* m 4 daß auf der Reichsautovahn gegenuber der Reichsstraße bei gleicher Durchschnittsgeschwindigkeit eine Betriebsstoffersparnis von 30—40 Proz. erreicht wird daß das menschliche Haar 0.000 000 3 cm in jede Sekunde wächst daß„Protuberanzen“ Gasausbrüche auf der Sonne sind, bei denen Wasserstoff und Kalciumdampf bis zu 800000 km von der Sonnenoverfläche abgeschleudert werden daß der Stern„Beteigeuze“ im Sterneabild des „Orion“ einen Durchmesser von 229 000 000 daß Europa bei einer Fläche von 11 400 000 gim rund 526 000000 Einwohner hat. * (Entnommen aus dem soeben erschienenen Buch der 100 000 Antworten„Schlag nach!“ Verlag Bibliographisches Institut AG. Somerzigg Schelen Teit. 29. Dezember 1938 Tu Postsparkassendienst u. Am 1. Januar 1939 wird der Postsparkassendienst bei allen Postanstalten im Deutschen Reich Neviges im Jahre 1938 Kurzer Rückblick über die kommunalen Geschehnisse in unserer Stadt us. Nicht mehr lange, dann werden wieder von 3. Zt. ist man dabei die großen Schlammassen zu den Türmen unserer Kirchen die Glocken weithin entfernen und die Afer zu befestigen. über das Land, über Tal und Hügel erklingen.] Auf verkehrspolitischem Gebiet Mit ihrem ehernen metallenen Klang werden sie zurden mehrere wünschenswerte Verbesserungen Ende des alten Jahres ankönden und ein in Angriff genommen. Da ist zuerst die ed. zalten im Dertschen Reich Mit ihrem ehernen metallenen Klang, Veroeg in swurden mehrere wünschenswerte #dienst bei allen Postanstalten im Deutschen Neiid ung das ende des alten Bühles antaneenensin Angriff genommen. Da ist zuerst die Beseiaufgenommen. Beim hiesigen Postamt werden ab neues einläuten. So an der Schwelle zwischentigung einer großen Gefahrenquelle 2. 4, 1939 Postsparbücher und Postsparkarten im Altem und Neuem stehend wollen wir auch jetzt in der Adolf Hitler=Straße durch den Amtszimmer(Zimmer 1) ausgegeben. Die Ein= wieder eine kurze Rückschau halten auf das, was Abbruch der Häuser Krings=Hebbinghaus in die Rückzahlungen auf Bostsparbücher erfolgen am uns das Alte gebracht, rerschef Zielen es uns ger; Wege geleitet worden.(Die Schließung der entuie Aune uu e g d ade, gernaster, gebracht und weiche Zoluche er noch nicht erssandeten Vantüicke ir dbuch wei Neackanten sicher Stelter 1. Austuit an Schalter 1.——, sist hat.(gestell, von denen der erte schon beagen und der Peschich vor: Wie u# Imn Schlatischz anseter variähäigen Velachkung tzwpelte vur dinigen Möchen in Ananist geiommen! Wollen Sie mit uns Süivester leiern! aben vir der Hoffung Vsgtepzte geite. dshalten Roithilse, eine Flhsängerbekke sehant vt. 3ch wil Ihre Frage nach dem bozu, hon poft, Hamait auch im neuen Jahr weitere Projekte worden, die besonders für den Fuhgänger ein gewünschten Angzg atzich vote g, eontpov zwanglos in Angrif genommen werden könnten. Jetzt, nach fahrloseres Begehen dieser engen unüberschtlichen ehe Sie sie kellen können.—), n, dv stend Phlouf des Jahres, kann man beurteilen, ob sich Straße gewährleistet. In Tönisbeide ist die unter uns es sall recht fröhlich und unterhatten u.ouun, v.—.—.. heitet haben. Wenn wir Straßenbahnverbindung nach Wülfeinz was Sie anziehen, ist also volltommen gleich= die Hofnungen bewahryezann müssen wir schonfrath— Mettmann verschwunden und gültig, nur in recht guter Stimmung und mit viell ganz ehrlich ein rgäffte, Gewiß hat der wirt= durch eine Omnibuslinie ersett worden, die den Freude ,üssen Sie kommen. Natirlisczggeckt mitlbekennen: Aur dur D.„, weiter angehal= direkten Veriehr mit Düsseldorf gekatet. Die zu. guten Vorsäten, für das kommende„Fohr z,gichtsschaft. h ini Laufe des Jahres 1938 wei=serst austauchenden„Kinderkrantheiten“, die die wahr? Und kurz bevor es dann 12 Uhr wirg..) ungezählte Volksgenossen in Arbeit und Brot Einjührung einer neuen Linie mit sich bringen, nun, erst belfen Sie mir vielleicht noch ein wen.9, gehracht worden und dümit wieder zu lohnender lsind durch die weitsichtige Vertehrspolitit der denn Sie sind ja immer sehr pünktilich. Beschäftigung gekommen und gewiß sind durch die Rheinbahn bald abgestellt worden. sch dachte, daß wir auf den einen Tisch Awvei Erhöhung der Zahl der Schaffenden und durch die Entsprechesd seinem Aufgabengehiet hat der Schüseln, mit buntem Fübfezgerene=Ehaffen, Salgt) z.—.“ ine Prodution auch die steuerlichen Ferschönerungsverein auch in bi vesen, o, es„ntbehrlichen Kartoffelsalat an= Auftommen größer geworden und doch Bap,gf, Jahr alles getan, um das Bild. der Heimat w diesem Schüseilm mit buntem“up rHgerene Schisfelf habe weiter gestiegene Produttion auch die steuerlichen Verschönerungsverein auch in diese eiten, Iu dieser etwo, gro ber=Kartoffelsal(Auktommen größer geworgen und d.ac, gab es Jahr alles getan, um das Bild, der Heimat weiter sch den immer unen.„ Kartoffel, und Apfel=[Hemmungen, die sio, geuade guf die Brzrz, zu verschönern. Reben einer sachge gerichtet, aber nicht nur mit Kartofser= und Apfel, Lgrbeit ausgewirkt haben. So, wie auf die der Wege wurden die Anpflanzungen sehen, kein geschäftiches Unternehmen, tellung neuer Bänke weiter geforo KI Hemmungen, die si gerade guf die Verwi; zu verschönern. Neben einer sachgemäßen Pflege tungsarbeit ausgewirkt haben. So. wie auf bie der Wege wurden die Anpflanzungen und die AufDauer gesehen, ein geschafttichen Wgerneumn stellung neuer Banke weiter gesordert. und sei es noch so klein, ohne einen Leiter oder Dex Wohnungsmarkt hat eigentlich nicht eine verantwortliche Person, vorwärts kommen die Belebung gehabt, die man erwarten kurste. kann, so kann auch eine Stadt sich nicht in dem Lediglich einige wenige Neubauten: die aber kaum Maße entwickeln, wenn sie wochen=, ja monatelang zur fühlbaren Verminderung des Wohnungsmanohne Bürgermeister ist. Jedenfalls hat die län= gelg beigetragen haben dürften, waren die JahresMsss. e. seicht un Wieneuche Bechte-teien für be uer beite euendt ur betel Herings= und Zwiebelwürflen, sondern nicht gexade befruchtend, auf die Enzpichung auch eine Besserung, zumal die Baugenossenschaft, sind ser= angenehmen Aürze etwas unserer Stadt gewirt., und als dann im Juut die die Aufhebung der Liquidation beschtosen gersebener Merretich, zwei Eßlössel Zuckerhonig bein Rücktritt aus dem Amt erfolgte, dashat, mit einem größeren Neubauprogramm an und geriebene Rüsse verwendet wochen. And das itat an seine Stell ein konmisarsicher Bürzezisdie Oefsentihteit treien wiet, das bereite zu Vehier ist ein Rohkostsalat! Sie dürsen schon einmal meister, der bis zum 15. Dezember tätia war. Set. ginn des Jahres in Angriff genommen werden esen S. epegt, e zoie Baülbe, sehr seinswaik. Wir wolen an dieser=Stelle belleibe nicht“ uch die Städtische Sparkafse, die vor Retich, etwas Quark, Essig, Oel, Zwiebel und Bürgermeisters Dr. Jacobi mit einer Zaryior, neuen Leiter erhalten hat, dürfte sich erkolgverspredni Siartein Aalchen hone bt. schschek K ack ichen fasche Las huslsin Pelise Guskeg, ucke i= he Seden dieie beiden Shesey beteg, gaheig daus Nachaus gegangen; es fud Verseserungen gerigst. geizente, erzielt. Die besere Ausdeie ausehongeg c gege werden die den aler. Ssiten briher eisting aler Söschäige diste die mite in die dur Eing, Peiter beuon entern beten vui. v. ILegrist, wurden, dchz mußt inner wieder in Bersatauge, geieten, alen Aolahderungen gercht zu eud mit beien tetege Veitzen, ud eiuestagt, geagen papen, dash ein nur Austong,(gerten, An weiteren Vereszsbsichen waren u. Ssteplat, Geialt Sie Ihen) Ee hud fus ven, weise beigäftigter Bürgermeister sch nicht en Prose verteishrent 25 Bahre: Gemsspten Ehor ben Sute, Sähe beaue g, Michenuch eomante Dinge benugst, de eud, heaiber z Eänteheide. 70 Jahte Kaxopehkus) eseue Beuue un ue u u uee. e een Aingen en euihte dun in Aue. Keiegst. Käneradschaft, Täzlshetse Serten eenint und Ghechnuct, micdhzr. Vohieseg, Jahres mehe oder werniger bigzegiger Leilund 25 Jahre Kasensport 19. finde es immer etwas störend. Käsebrötchen anfassen zu müssen; darum habe ich jedes auf ein Hölzchen„gespießt. 6 So, nun weiter! Hier kommen die Gläser hin. Ich habe einen alkoholfreien und einen alkoholreichen Punsch vorbereitet. Eigentlich wollte ich Ihnen das Rezept ja nicht verraten, aber nun breche ich voch mein mir selder gegevenes Wreseze# Also das hier ist— Tliederbeersaft! Ja. richt vering, noch Tag im Kreise alter und jüngerer ehemaliger antwortung auferlegt wurde, Weiter„Baurat Schüler und Schüllerinnen festlich beaing. Sieben birzut, daeß durch vos Ausscheiden, und utch den alte, betagte Ehevare unserers Stadtbeirls konnTod des Pg. Ad. Hasentanp auch der dritte und ten im Jahre 1938 ühre goldene Hochzeit seiern. erste Beigeordnetenposten schon seit über einem verwaist sind so daß Die kulturellen Veranstaltungen haben auch 1938 durch die umsichtige Arbeit des Kulturwartes und städtischen Musikbeauftragten. Pg. Otto Willich, eine anerkennenswerte Förderung erfahren. Neben den Theateraufführungen des Rheinischen Landestheaters und der Spielgemeinschaft Heiligenhaus haben einige Vortragsabende und der Hausmusikabend eine schöne Bereicherung des Kulturporaramms gebracht. Auch die Konzerte unserer Gesangvereine sind mehr und mehr mit nationalsozialistischem Kulturgut durchsetzt worden. Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Oratorienaufführung„Die Jahreszeiten“ von Haydn durch den Gemischten Chor (ehschebe. Als wichtigstes Merkmal in der parteinalitischen Arbeit ist die Berufung des früheren Ortsgrupvenleiters E. Niederdränk in die Kreisleitung Niederberg zu melden. Als neuer örtlicher Hoheitsträger hat inzmtschen Ortsarupnenleiter Dr. Rosenkranz Gelegenheit genammen, sich mit der ganzen Bevölkerung bekannt zu machen. Schon in der kurzen Zeit seiner Amtstäatikeit hat Pa. Dr. Rosenkranz bewiesen, daß das Amt des Ortsgruppenleiters bei ihm ehenfalls in rechten Händen liegt. Die Nevigeser Ortsarnpne kann sich zu seiner Berufung nur gratulieren. Zum Schluß unseres Rückblicks auch noch einen kurzen Ausblick in das neue Jahr Was wird es uns bringen? Es ist damit zu rechnen, daß schon bald der verwaiste Bürgermeistervosten neu besetzt wird und die Berufung der fehlenden Beigeordneten erfolgt. An größeren Arbeiten dürfte die Kläranlage an der Heiderstraße und der Umbau der Ecke Kuhlendahler—Kirchstraße erfolgen. Vielleicht wird auch der Bürgersteig zwischen den Grundstücken Möllney und Jochem in der Kuhlendahler=Straße durchgeführt werden. Für Neviaes steht die Schließung einiger wichtiger Baulücken auf dem Programm. Dann sollen einige Radfahrwege angelegt werden. Für die Badeanstalt ist mit der Anlage einer modernen, Reinigungsanlage zu rechnen. Außer Verbesserungen im Rathaus soll auch der Rathaussitzungssaal umgestaltet werden. Weiter denkt man an eine Verbesserung der öffentlichen Beleuchtung. Mit dem Neubaumarkt wird auch der Siedlungsbau eine weitere Förderung erfahren. Vermutlich wird man auch dem Werksiedlungsbau ein besonderes Augenmerk widmen. Berufsschule und Rektoratschule sollen einen weiteren Ausbou erfahren. Nebenher soll noch eine Fülle von Kleinarbeit erlediat werden. die aber nur immer wieder dem Aufstieg der Stadt Neviges dienlich ist., c Und wenn sich von dem großen Proaramm nur einiges verwirklichen läßt, dann sind wir wieder einen Schritt weiter auf dem Wege der Aufwärtsentwicklung unserer Stadt. Hoffen wir also das Beste und in diesem Sinne ein: erfolgreiches und glückliches Jahr 1939. Willi Nettelbeck. breche ich doch mein mir selber gegebenes Verspre= erste Beigeordnetenposten schon seit über chen. Also, vas hier ist— Fliederbeersaft!„Ja, Jahr verwain und, so daß der zweite Beigeordnete. im Sommer dick eingetocht, wird er jetzt mit Tee, Pg. Trautmann(Dönberg), mehr als ihm Wasser, Zirtonenschale und viel Zucker, Nelken, vielleicht recht sein konnte, in Anspruch ge Zi'mt und beliebigen anderen Gewürzen zum alko- men werden mußte. Und so hat dann im Berichtsholfreien Silvestergetränk zusammengebraut. Aber jahr in Zusammenarbeit mit Büroleiter die Hauptsache ist dabei das sehr genaue und liebe. Schwardtmann, der Bleich, Ztcehegtgher,# volle Abschmeten! Man kann auch einen frommen res in sein Amt eingeführte Stucevanmeznee#### Betrug begeben zund ein kleines Glas Wermut do= sding gewiß eine..(.31.—.,„sehabt un alle gefälschte Arin Eine ergötzliche Geschichte von einem Heilpraktiker in Belbert nate Abchmetenl Non km nuch einen kronnen)teo in ein. Pgeigt geichte Aecheit gehast um allel V. Auf dem Gebiet der heutigen Greßtakt, Slesz Betrug begeyen und ein kleines Glas Wermut do= ding gewiß Zeine geicre„ z.„#.—, umer= ssüdlich der Ruhr zwischen Werden, Kupferdreh und ugießen. Das schmeckt dann sehr gut! Und dies notwendigen Dinge erlevigen#u###gtaufgte Velbert wurde in den achtziger Jahren auf der ist für die Alokohotfremrcde,„Ein, geheizzize hin hatte die bürgermeister= und beigeoronetentzu: manchem Bauernhof auch eine Schafherde von dreieu estene, Iectu,#er u ee###i. ee ngahepuscheit aler sbis vierhaundert Schafen gehallen Die dann meit tmein uund Zucker, Wasser und etwas Rum ne= freude und die Verantwortungenenun##ten von dier st für de Alolehosftemnde. Ein gebenuntz, Lin hate die. Lute für sich, dackt sich die Arbeits= fmanchen Bauernhof auch eine voll duftendes Gebräu, dessen Hauptbexandteite Zeit das eine wuge jur sach, baßi um#ie!. aex big vierhustert Sizasen gehautten, die dann meist Rotwein und Zucker, Wasser und erwas num ne=(freude und die Verantwortungenun— einem westfätischen Schäfer betreut wurde. ben beliebigen Gewürzen sind. Beides stellen wir bei der Stadtverwaltung beschäftigten Beam Diese Schäfer besaßen meist große Kenntnisse in auf Wärmer. Tannenzweige und buntes Papier und Angestellten auf, das Beste bewähren konnte, der Biehwirtschaft, und bei den Köttern und verden bübsch awichen die verschitedenen Piaten!, ist verständlich, daß unter Verücichtigung rleinen Bauern ersetzten sie den Tiergrst,. wenn Zinden Sie auch einen kloinon Zweig an. gelegt; zunden Sie auch einen kleinen Zweig an, a? Dann riecht es schon so feierlich. Da fällt mir ein: ist auch genug Kaffee und Tee da? Bald nach 12 Uhr trinken ihn alle gerne zur restlichen Weihnachtsstolle und den kleinen Kuchen! Wir beginnen den Abend mit guter Stimmung, und wenn es 12 Uhr schlägt, heben wir unsere Gläser! Alle guten Vorsätze stehen jetzt in riesengroßer Schrift geschrieben dicht vor unseren inneren Augen! Alles muß noch ganz anders und viel besser werden als im vergangenen Jahr, nicht wahr? Wir grüßen uns: ein glückliches und fröhliches 1939! vz. Die deutsche Stenografenschaft, Ortsgruppe. Velbert, begeht in diesem Jahre wieder ihr traditionelles Neujahrs=Kaffeetrinken. Es ist dies eine Gemeinschafts=Veranstaltung an der Schwelle des neuen Jahres, um sich dabei rückschauend der erfolgreichen Arbeit des abgelaufenen Jahres zu. freuen und sich aus der kameradschaftlichen Verbundenheit Kraft und Freude für die Aufgaben des kommenden Jahres zu holen. Aus der Bewegung vz. RSFK. 8/05. Trunpz 1. Heute(Donnerstag) um 20 Uhr in der Jubiläumshalle Innendienst. vz. DAF. Velbert. Heute(Donnerstag) um 20 Uhr Appell der Betriebs= und Betriebszellen=Obmänner im Hause der deutschen Arbeit, Wilhelmstraße. vz. Der Arbeitsabend der Schulungsgruppe der „Werkschar findet heute um 19 45 Uhr im e bes u iun Lungdlüclihen Ume irgendein Stüick Bieh nicht„wehr fresen Puts Käicde(gen vun der Inangtfahne oder dersader in Khlimueg, Kotgig sam e se gauz var Beschluy 3.,2 peöbere, Vr.peiz, Ze gzimpeepersibhe Haß hiersader da ein Schäfer auch Ratschläge wen P... Blich auf dem Ktähtischen, oh Hie Men“ deiu von Gicht, Kopf= ader Grun=kück„Im Holz wude benonuen, vo Magenschnegzest. Iezl Sheiere der nach der Arin er 2 bu be He ue, Aeuaeun, mesz ziagnose seine Ratschläge gab, gund, enigrchenden trotz großer und größter Schwierigkeiten noch Ende des Jahres einige Wohnungen bezogen werden konnten. Auch diie HJ.=Heimbeschafjung scheint nun auch in Neviges in Fluß zu kommen. Der ursprünglich aufgetauchte Plan, das alte historische Schloß Hardenberg für diesen Zweck anzukaufen, um es dann in umgestalteter Form der Hitler=Jugend dienstbar au mußte fallen gelassen werden. Dafür wurde in einer der letzten Beratungen, die kom. Bürgermeister Jacobi mit den Ratsherren abhielt, der Ankauf eines genügend großen Geländes in der Nähe des Polizeidenstgebäudes an der TönisheiderStraße beschlossen. Daß die Straßen der Stadt im Laufe des Jahres weiterhin eine pflegliche Behandlung erfuhren, sei nur am Rande bemerkt. Größere Renovierungsarbeiten wurden innen und außen am Rathaus durchgeführt, wodurch dieses, der Oeffentlichkeit dienende Gebäude. ein besseres und schöneres Aussehen erhielt. Zurückgestellt werden mußten infolge Nichtvorhandenseins genügender Finanzen der Bau einer Kläranlage an der unteren Heiderstraße in Tönisheide, die Kanalisierung der WülfratherStraße mit der der Anschluß an die Kanalisation Hochstraße geschaffen werden sollte. Dafür wurde aber die Kanalisation der Kirchstraße bis zur Velberter=Straße durchgeführt. Die städtische Turnhalle, die vor wenigen Wochen die Namensbezeichnung„Stadthalle“ erhielt, erfuhr einen gründlichen Ausbau, resp. eine zweckmäßigere Verschönerung. Auch die Frage der Erhaltung des KöF.=dorrgwur(zupet, heute um 19.45, Uhr im ,simonerung., aum die Frage der Heim am Deikmal statt. Erscheinen aller ist Pflicht. Mühlenteiches wurde vor einigen Tagen geklärt. diagnose seine Ratschläge, gab, und entsprechenden Kräutertse verschrieb, einen solchen Zulauf erhalten, daß er in Velbert in einem eigenen Hause seine Sprechstunden abhiekt. Man würde ihm Unrecht tun, wenn man ihn als einen Kurpfuscher bezeichnen würde, denn er maßte sich niemals ärztliche Rechte an, sondern schickte jeden zum Arzt, wenn seine Kenntnisse nicht mehr reichten, und fünfzig Pfennig war die Gebühr, die er fordern durfte. Die Behörden ließen ihn auch ruhig gewähren, und als er 1912 wieder in seine Heimat zurückkehrte, da war er zwar kein reicher Mann, hatte aber einige tausend Mark gespart, und wenn der Krieg nicht gekommen wäre, würde er wohl einen friedlichen Lebensabend verhracht haben, was ihm auch jeder aus der hiesigen Gegend Zur Zeit jedoch, als er leine„Praxis“ noch in der Wohnküche so nebenbei ausübte, ist mal eine ergötzliche Geschichte passiert, die damals viel beDie Vergleaute shaften damals noch Pelizus her den in der Grube, hielten aber vor Arbeit ein sogenanntes Bergamt in der Grube ab, das gewöhnlich eine Viertelstunde dauerte, bis dann als letzter der Steiger kam und sich dann alles an die Arbeit begab. In diesem Bergamt war nun über diesen Heilpraktiker diskutiert worden. Die einen lobten ihn, die anderen hielten nicht wiel von seinen Fähigkeiten, genau so, wie es auch heute noch ist, wenn Bergleute sich über diese Dinge unterhalten. Zwei Bergleute beschlossen nun, den Wunderdoktor, wie ihn manche nannten, auf die stellen. Damals waren noch Pferde in jeder Grube, und so war es nicht schwer, von einem Grubenpferd eine halbe Bierflasche mit Wasser zu füllen: die andere Hälfte steuerten die Berglegzte### eigenem Bestand bei und gingen dann nachmittage zu dem Schäfer, damit dieser die Untersuchung vornehme. Der eine erklärte dann, daß er an Magenschmerzen leide und sein Wasser mitgebracht habe, womit er ja zu 25 Prozent die Wahrheit „Warum sie denn mit zwei Mann kämen,“ wurden sie gefragt. Nun ja, der andere wollte mal feststellen, ob es an dem sei, was die Leute zählten. und dann ebenfalls das Wasser von seinem alten Vater mitbringen. Die beiden Bergleute waren von altem Schrot und Korn und auch beim Militär gelernt, wie man, ohne eine Miene zu verziehen, eine heikle Frage beantwor tet; aber diesen durchbohrenden Blicken gegenüber mußten sie sich Mühe geben, um nicht aus de Rolle zu fallen. 68461 Der Heilpraktikant nahm die Flasche, schüttelte sie, hielt sie gegen das Licht, und nach einiger Zeit stellte er folgendes fest:„Dem Kranken, von dem dieses Wasser stammt fehlt weiter nichts, nur muß er jeden Tag zehn Pfund Hafer erhalten. wenn ihr jetzt nicht macht, daß ihr hinauskommt, dann werfe ich euch eure Flasche an den Kopf.“ Die beiden fahen ein, daß kein Blumentopf in dieser Angelegenheit mehr für sie zu gewinnen sei, konnten auch das Lachen nicht mehr verbeißen und verließen als die Besieaten die Wohnung dieses Mannes, der auch die Sache nach erfolgter klärung nicht krumm genommen hat. O. P. Bemerkung des Verfassers. Dieser Heilpraktiker, ein geborener schrieb sich Otto Stinder und ist sogar von der Velberter Ortskrankenkasse eine Zeitlang zugelassen worden, d. h., wenn es sich um Arbeiter handelte, die, ohne die Arbeit zu unterbrechen, eine Heilkur unternahmen. Persönlich war ich einer von den Bergleuten, die dem Wunderdoktor einen Streich spielen wollten, aber kein Glück damit hatten. K K Donnerslag oeslod- Tes 29. Dezember 1938 Steiligenkaus Neuer Fluchtlinkenplan für die Talburgstraße h. Wie Bürgermeister Wernicke in der letzten Beratung mit den Gemeinderäten mitteilte, soll noch in diesem Winter mit den Vorbereitungsarbeiten für den Ausbau der Talburgstraße begonnen werden. Der Grund für die beschleunigte Durchführung dieser Arbeiten liegt in der Aufschließung des betreffenden Geländes zum Zwecke der Ansiedlung von Industrie. Es besteht jedenfalls schon jetzt begtündete Aussicht für den Bau eines größeren Fabrikunternehmens. Nachdem gestern die Abgrenzung der neuen Fluchtlinie erfolgt ist, traten die Anlieger der Kruße zu einer Besprechung zwecks Abtretung des Geländes zusammen. Der Ausbau und grundliche Befestigung der Straße soll auf einer Länge von 550 m von der Hauptstraße bis zur Eisenbahnbrücke erfolgen. Die Breite der Straße ist auf 12 m festgesetzt, von denen beiderseitig je 2,25 m auf die Bürgersteige entfallen, so daß die Fahrbahn noch eine Breite von 7,50 m aufweisen wird. Ein Goldhochzeitspaar 1939 h. Nach den Feststellungen der Gemeindeverwaltung haben wir im nächsten Jahr ein älteres betagtes Ehepaar das ihre Goldhochzeit feiern kann. Es ist dies Fabrikmeister Wilhelm Kreuselsberg und Frau Maria geb. Willuhn, Teichstraße4, die am 20. Dezember die 50. Wiederkehr des Tages ihrer grünen Hochzeit begehen können. Bei vorstehend Genannten handelt es sich um ein Ehepaar, dessen Eheschließung in Heiligenhaus erfolgte. Nicht festgestellt werden können von amtswegen die Ehepaare, deren Eheschließung vor einem anderen Standesamt erfolgte. Es ergeht deshalb an diejenigen, die ebenfalls im nächsten Jahr die Goldhochzeit feiern, die Bitte, der Gemeindeverwaltung eine kurze Mitteilung zugehen zu lassen, die am besten auf Zimmer 25 abgegeben wird. Anterflützungszahlung für Januar h. Die Zahlung der Unterstützungen(Kleinrentnerhilfe, Kleinrentnerunterstützung, Wohlfahrtsunterstützung, Pflegegeld für Pflegekinder und Familienunterstützung) für den Monat Januar 1939 erfolgt bereits am Freitag, dem 30. Dezember 1938, während der Vormittagsstunden auf der Gemeindekasse. Auf pünktliche Abhebung der Unterstützungsbeträge wird nochmals hingewiesen. h. Gefunden wurde ein Pelz. Näheres im Rathaus, Zimmer 3,##erfahren. Deutscher Wald im Zauber des Schneekleides KdF.=Betriebssport findet Interesse ns. Wie fast in allen größeren Betrieben, hat auch die Textilfirma Wolf u. Krönig schon seit Monaten einen KdF.=Betriebssportabend für ihre Arbeiterinnen eingerichtet. Jeden Donnerstagabend treffen sich diese in der Stadthalle und treiben unter Leitung des Turnlehrers Günthner gymnastische Uebungen. Zwischendurch wird während der Wintermonate eine Fahrt nach Langenberg unternommen, um in der dortigen Badeanstalt auch dem Schwimmsport zu huldigen. Es ist nicht nur der. Sport und die Gymnastik, die die Schaffenden nach der Arbeit in den Kursen der NSG.„Kraft durch Freude" suchen, sondern sie wollen mit diesen Uebungen Lebensfreude, Fröhlichkeit und Lebenslust erwecken lassen, und immer freudiger finden sich die Arbeiterinnen an diesen Abenden zusammen, um in echter Zusammengehörigkeit und Kameradschaft den Körper zu stählen. Betriebsführer und Betriebsobmann sind immer bemüht, weitere Wünsche dieser Sportlerinnen zu erfüllen. Alle Unkosten, die durch diese Sportabende entstehen, werden von der Firma getragen, welches Nachahmung verdient. Unsere Alten. ns. Das 82. Lebensjahr vollendet morgen unser Mitbürger Wilhelm Finkenrath, Dönberg 37. Die Heimatzeitung übermittelt die besten Glückwünsche. Neuer Schlossermeister. ns. Vor der Handwerkskammer zu Düsseldorf bestand Heinrich Behr, Markt 1, die Prüfung als Schlossermeister. Hierzu unseren Glückwunsch. Zur letzten Ruhe begleitet. ns. Der Gastwirt Friedrich Müller wurde gestern unter großer Beteiligung zur letzten Ruhe geleitet. Besonders zahlreich hatten sich seine Berufskollegen eingefunden, um den in ihren und in allen Bevölkerungskreisen beliebten Kollegen auf seinem letzten Gang zu begleiten. Weiße Weihnacht— wie lange hatten wir sie nicht mehr erlebt. Und nun kam sie schöner und zauberhafter, als wir es uns vorher geträumt. Die daheim blieben, haben sich mit dem stimmungsvollen Anblick ihrer Stadt begnügt. Die Häuser in ihrem winterlich weißen Pelz, behauptet mit den weichen Mützen aus kostbarem Schneehermelin — das gab ein trauliches Bild. und wurde in einem goldenen Traum eingehüllt, wenn die Lichter in den Stuben brannten und die vielen Kerzen der Weihnachtsbäume ihre Strahlen in die weißgraue Dämmerung sandten. Am stärksten aber erlebten diejenigen ein sich immer neu wandelndes winterliches Bild, die durch die beschneiten Wiesen und Wälder durch das deutsche Land fuhren. Sicher, sie haben manchmal eine Stunde und länger auf offener Strecke warten müssen, bis die Fahrt weiter ging. Aber die meisten nahmen das mit Humor, und die Verärgerten waren mehr diejenigen, die auf kalten Bahnsteigen Stunden auf und ab gingen und jeden Augenblick dachten:„Jetzt kommt der Zug“— und er kam doch nit Doch wir wollen heute nicht die Kehrseite der Medaille, sondern ihre helle und glänzende Vorderseite betrachten. Nicht im Leben ist ein volles Glück, aber es liegt an uns, wie wir die dunklen Punkte sehen. Mancher schaut sie durch eine Vergrößerungslinse und nur ganz wenige durch ein Verkleinerungsglas. Zurück also zu der glänzenden Seite unserer Medaille: Unser Zug hatte schon lange das Industriegebiet verlassen und fuhr auf das Thüringer Land zu; da umfing uns die Schönheit des Winterwaldes. Die Tannen standen wie verzaubert, die Zweige unter ihrer köstlichen Last nach unten geneigt. Die kleinen Bäume in den Schonungen waren ganz eingeschneit. So sahen sie aus wie große spitze Zuckerhüte, durch die nur manchmal ein fürwitziges Stückchen Grün neugierig hervorlugte. Ein kleiner Wasserfall, der früher in seinen Silberstaubwolken einen steilen Felsen hinuntergeflogen kam, stand jetzt, wie durch eine Zauberhand angerührt, selbst in steinerne Leblosigkeit verwandelt. Seine frühere duftige Schönheit war nur noch starre, eisige Abwehr mit scharfen Zacken und Zapfen. 8 Wenn es durch die Wiesen und Felder ging, war nur ein einziges blendend weißes Tuch zu sehen, in dem die Weidenbäume an den Gräben wie armselige, struppige Besen wirkten, die man vergessen hatte fortzunehmen, weil sie eben zu armselig Wenn man Bäume nicht vom Zweckstandpunkt aus betrachtet, sondern nur ihre Form in ihrer Gesamtheit aufnimmt, so sieht man, daß jeder Baum eine Gebärde ausdrückt. Die alten Apfelbäume an der Landstraße haben diese Eigenschaft besonders ausgeprägt. Auf jener Fahrt schienen sie alle voll unbeschreiblich tiefer Demut. Die Aeste und jeder ungelenke müde Zweigfinger neigten sich nach unten— gottergeben. Selbst die Stämme, die gez. rade bei diesen Bäumen oft schräg nach aufwärts steigen, als könnten sie sich nicht von ihrer Erde lösen, schienen über der blendenden unendlichen Weiße noch mehr als sonst die Neigung zu haben, wieder zurück zu ihrer Mutter Erde zu gleiten. Ihre Verbannung in die Tatenlosigkeit, ihre Bestimmung zum wehrlosen Geschehenlassenmüssen, das sie sich ergeben fügten, zeigte sich in ihrer Haltung. Aber in ihrem bedingungslosen Sichfügen lag doch die demütige Bitte, daß dieses weiße Leichentuch fortgenommen werden möchte. Der Eindruck wurde durch einzelne himmelaufwärts gereckte Aeste erweckt. Krähen kreisten schwarzen Fluges über den glitzernden Schnee hin zu den Wolken am Horizont. Ober waren es Berge? Horizont? Es gab gar keinen mehr. Die Konturen verwischten, und der Schnee ging in der Ferne ohne Uebergang in den Himmel über. Die Sonne war klein geworden wie der Vollmond. Sie verschwand immer wieder hinter dichten Wolken und hatte einen seltsamen Schein. In der Ferne bekam der Schnee auf einem kleinen Raum eine traumholde abendrötliche Färbung, und doch war es noch heller Tag. Die weiß umhüllten Tannen standen dicht neben diesem seltsamen Schein. Wollten sie ein Weihnachtswunder schauen? Aber als der Zug unentwegt und unbeirrbar ob aller Schönheit ringsumher in seiner rasenden Rastlosigkeit näher rückte, da sah man, daß die helle Tagessonne dieses seltsame Spiel eines rosenroten Traumlandes aus kostbaren Kristallen hervorgezaubert hatte. Die erhabendste Schönheit des Winterwaldes aber durfte man am nächsten Tage erleben, als die elektrische Bahn mitten durch den Thüringer Winterwald hinauf kletterte. Wir sahen sie im erneuernden hellgrünen Gewande des Frühlings und in der Pracht des Sommers, diese hohen, schlanken Fichten, die den Weg der Bahn von Gotha hinauf über Waltershausen und Friedrichsroda bis nach Tabaz führen. Aber sie waren nichts gegen den Märchenzauber, den an diesen Weihnachtstagen der Schnee gemalt hatte. Eine Last von erstaunlicher Höhe trugen die Aeste und Zweige, eine Last. die sich weich und mit einem zarten seidigen Glänzen an den dunkelgrünen Grund der Nadeln schmiegte. Die Laubbäume, die mit den Fichtenbeständen abwechselten, waren ganz verwandelt. Sie sahen aus wie Märchenbäume aus lauter weißem Zaubergebilde, in die irgendein origineller Maler schwarze Striche gezeichnet hatte. So umgekehrt war das Verhältnis geworden. Der Schnee hatte jedes kleinste Zweiglein so dicht und hoch eingehüllt, daß alles Astgewirr nur wie eine überflüssige Nebensache in der weiten Pracht des leuchtenden Schnees wirkte. Alle Pfosten trugen hohe Pudelmützen. und die Bänke an den Wegen waren mit kunstvollen weichen, weißen Kissen gepolstert, die über 20 Zentimeter hoch die Sitze deckten. Ein wundersamer Anblick, wenn man in einer Lichtung über die Berge hinwegschauen konnte. Sie waren nur noch lichte Gebilde aus lauter Spitzen, senkrechten und schrägen. Wenn sie mit Laubwald bestanden waren, so sah es aus. als hätte sich ein hauchdünner, bläulichweißer Nebel über die Dunkelheit der kahlen Aeste und Zweige gelegt. Die Häuser der kleinen Orte in der Ferne erschienen noch puppenhafter unter ihren freundlichen weißen Velzmützen. Welch eine Lust, endlich mit hohen Stiefeln selbst mitten durch den hohen Schnee zu stapfen, in dem man ganz tief einsank und den Duft dieser wunderbar reinen. Luft zu atmen. die man in vollen Zügen durch Mund und Nase einsog. „Ski=Heil!“ riefen die jungen Mädchen und sausten auf ihren Skiern vorbei, während die Enden ihrer lustig=bunten Kopftücher hinter ihnen her wenten.... Hör:: Hin-nter und Sie fuhren die weißen Hunue hinunter und klommen sie wieder emvor, bis sich das graue Gewand der Dämmerung über all die Herrlichkeit des Wintertages legte und die leise niedersinkenden Flocken still und ohne viel Aufhebens neue Schönheit schufen, an der sich der Mensch am nächsten Tage wieder erfreuen sollte. Wäld ghate Die letzte Mahlzeit im alten ns. Gefunden wurde eine Schneekette. Auskunft im Rathaus, Zimmer 18. ns. Die dieswöchentliche Bücherausgabe in der Städt. Volksbücherei findet morgen(Freitag) in der Zeit von 16 bis 19 Uhr statt. Eine großere Anzahl neuer Bücher ist wieder eingetroffen, mit dessen Ausgabe in den nächsten Wochen begonnen wird. Ja dann... „Na, wie ist es, hast du dich nun zu Weihnachten mit der Erika Schmidt verlobt?“ „Ach, weißt du, ich habe mir die Sache anders überlegt. Sieh mal, erstens ist Erika ein Jahr älter als ich, zweitens hat sie sich mit Fritz Lehmann verlobt, den ich absolut nicht leiden kann.“ vzk. Die uralt=geheimnisvollen Essensgebräuche zur Zeit der winterlichen Sonnenwende haben fast immer ihren Ursprung in heidnischen Opfersitten. Der Mensch, besonders der stark erd= und naturverbundene Bauer, wollte aber auch nach Eindringen des Christentums nicht auf die Ausübung der alten Gebräuche verzichten, um sich Segen für Mensch und Tier für das heraufziehende Jahr zu sichern und um einen kurzen Blick hinter den Schleier der Zukunft zu tun, und so erscheinen sie mehr und mehr zu der kirchlich nicht mehr bedeutsamen Silvesternacht. In dieser Stunde sollen die guten Geister gerufen und durch Opfer freundlich gestimmt, die bösen gebannt werden. Es handelt sich also bei den Gebräuchen um die letzte Mahlzeit des zur Neige gehenden Jahres um ein Speiseopfer, das, nach Ansicht schlesischer Bauern, aber nur dann von Segen ist, wenn wir ein Stück Brot und einen Pfennig bis zum anderen Morgen auf dem Tische liegen lassen, nämlich die guten Geister. Nach altem Brauche soll man am SilvesterAbend entweder sieben oder neun Speisen genießen, weil dies Glückszahlen sind; jedenfalls soll der Tisch so reich gedeckt sein, wie wir wünschen, daß wir das ganze Jahr zu essen haben. Daher hat der Silvester=Abend in manchen norddeutschen Gegenden den zwar weniger schönen, dafür aber bezeichnenden Namen„Vollbauchsabend“! Wir bevorzugen zum Silvesterschmaus solche Nahrungsmittel, die gewissermaßen den Keim des neuen Lebens in sich tragen, wie Hülsenfrüchte und Eier. Da es nun Ende Dezember sehr wenig Hühner= oder früher Vogeleier gibt, rückten die Fischeier oder auch der ganze Fisch an die Stelle der Eier. So viel Schuppen der Fisch hat, so viel Geld wird man im heraufziehenden Jahre haben! Daher also der„Karpfen blau“ zu Silvester; denn bei dieser Zubereitungsweise wird er ja nicht geschuppt! Auch die Hirse ist eine alte Opfersitte. und so muß im schwäbischen Lande ein Hirsebrei auf den Tisch kommen: In Thüringen ißt man Linsen, damit es im nächsten Jahre nicht an Geld fehle. In Mähren kocht man einen Schweinskopf zu den Erbsen, das„Schweinsglück“, wie es uns noch heute als Marzipantierchen oder in Kuchen geformt geschenkt wird. Das Schwein. vielmehr der Eber, war mit eines der bekanntesten Opfertiere. In England kommt noch vielfach der Schweinskopf mit der glückbringenden Mistel im Maul zu Silvester auf den Tisch, während sich in Schweden das Schwein zum Kalbe verwandelt hat, zum„Julkalf“. Die englische Sitte, zum Nachtisch einen mit Rum übergossenen Plumpudding, der angezündet serviert wird, zu genießen, hat sich auch bei uns eingebürgert. Auch hierbei kommt ein alter Opferbrauch zum Vorschein; denn als Speiseopfer brachte man den Göttern auch Kuchen mit Früchten dar. Der Schein des brennenden Rums deutet auf die wiederkehrende Kraft der Sonne hin. Auch Honiggebäck wurde vielfach geopfert; daher unsere Honigkuchen in den Formen von Hirschen, Ebern, Hasen und Wölfen. In Baden hat man die beliebten Springerle sehr viel in der Form von „Wo=Wölfen“, d. h. Wotanswölfen. Der dänische Bauer ißt nicht nur die„JulGrütze“, sondern sie dient auch als Orakel. Er streut drei Löffel davon in die Ecke des Zimmers und sagt dazu:„Das ist Roggen, das ist Weizen, das ist Gerste". Dann wird der Hofhund gerufen und der Teil der Grütze, den er zuerst auffrißt, bezeichnet die Fruchtart, die im kommenden Jahre besonders gut gedeiht. In Süddeutschland gedenkt der Bauer in vielen Gegenden seiner Tiere in der Silvesternacht und gibt ihnen die doppelte Menge Futter aus Vorsorge, daß sie im kommenden Jahre auch stets genug zu fressen haben. In Tirol und Mähren geht man sogar noch weiter und sorgt auch für die Obstbäume, damit sie gut Früchte bringen. Wenn die Bäuerinnen den Festteig geknetet haben, streichen sie die mit Teig behafteten Hände an den Bäumen ab und bitten sie, viele Früchte zu tragen. Im Pinzgau ißt der Bauer mit der Familie und dem Gesinde eine Mehlspeise mit einer dickten Schicht Honig darauf, den Rest bringt die Bäuerin den Obstbäumen und spricht dazu:„Bam eßt's“. In Thüringen„verdichten“ sich die Wünsche und Hoffnungen, die von den Menschen an die letzte Mahlzeit des ablaufenden Jahres geknüpft werden: Prost Neujahr! Ich wünsch' Glück zum Neujahr, E Bude voll Körner. E Stall voll Hörner, E Keller voll Rum. Di Bänk voll Bum(wohl Blumen), N Beutel voll Geld. Döß's ganze Jahr net dro fehlt! Fettversorgung für Minderbemittelte. fl. Die Bezugsscheine für Speisefette und Konsummargarine werden für die in Düssel und Dornap wohnenden Volksgenossen am Montag, dem 2. Januar 1939, im Lokale der Wwe. Friedr. Bergmann. Dornap, ausgegeben, und zwar vormittags von 8—12 Uhr für die Buchstaben A bis L und nachmittags von 15—18 Uhr für die Buchstaben M bis 3. Jeder Empfangsberechtigte muß persönlich erscheinen und über die erhaltenen Bezugsscheine quittieren. Unterlagen über das Familieneinkommen sind mitzubringen. An Kinder unter 14 Jahren werden keine Scheine mehr ausgegeben. * fl. Ein Verkehrsunfall ereignete sich am Dienstagnachmittag in Höhe Saturdag auf der Landstraße Wülfrath—Ratingen. Durch die Straßenglätte stießen zwei Personenkraftwagen zusammen. Erfreulicherweise blieb es bei dem Unfall nur beim Sachschaden. fl. Ihren 80. Geburtstag begehen heute Frau Wwe. Friedrich Humm, Nord=Erbach 148, und Heinrich Hörster, Gartenstraße 6. fl. Die Sprechstunde der NSV.=Schwester- fällt morgen aus. In der nächsten Woche finden die Sprechstunden wieder zu den gewohnten Zeiten statt. fl. Die Rentenquittungen der Invaliden= und Unfallversicherung werden am Freitag, dem 30. Dezember 1938, vormittags von 8—12 Uhr, auf dem Wohlfahrtsamt, Zimmer 17, beglaubigt. fl. Die Maul= und Klauenseuche unter dem Rindviehbestande des Landwirts Julius Erbach zu Erf und der Landwirtin Wwe. Dürdoth zu Düssel ist erloschen. Die Sperre wird hiermit aufgehoben. fl. Gefunden wurde eine Damenarmbanduhr und ein Paar Herrenhandschuhe. Näheres auf dem städt. Fundbüro, Rathaus, Zimmer 2. Aus dem Zugverspälungen im Schnee vzk. Die gewaltigen Schneemengen, die im Laufe der letzten 24 Stunden über ganz Deutschland gefallen sind, haben vor allem in den Gebirgen zu Schneeverwehungen ungewöhnlichen Ausmaßes geführt und dadurch den Fernverkehr der Reichsbahn beeinträchtigt. Die Schneeverwehungen in der Umgebung ven Leipzig waren so groß, daß alle Züge stundenlang auf den verschiedenen Störungsstellen festgehalten wurden. Auch die Vereisung der Weichen führte zu unerwarteten Schwierigkeiten. Die Folgen waren erhebliche Verspätungen zwischen Berlin und Süddeutschland. Die Fernzüge, die am Dienstagabend in Berlin eintreffen sollten, haben meistens erst im Laufe des Vormittags ihr Ziel erreicht. So hatte der Münchener D=Zug, der um ½11 Uhr abends erwartet wurde, 9 Stunden Verspätung, er traf erst um ½8 Uhr ein. Den Rekord schlug aber der Basler D=Zug, der nicht weniger als 587 Minuten Verspätung hatte, also erst 10 Stunden nach seiner fahrplanmäßigen Ankunftszeit auf dem Anhalter Bahnhof einlief. Im Laufe des Tages ist es der Reichsbahn aber gelungen, der Schwierigkeiten im wesentlichen Herr zu werden, so daß tagsüber die Verspätungen auf höchstens zwei Stunden zusammenschrumpften. Die Reichsbahn stellt zu Ostern 2500 Lehrlinge ein. vzk. Nach einer Mitteilung der Deutschen Reichsbahn werden zu Ostern 1939 in den Werkstätten der verschiedenen Reichsbahndirektionen voraussichtlich insgesamt 2528 Lehrlinge eingestellt. Genaue Angaben über die berufliche Verteilung können noch nicht gemacht werden. In den Vorjahren verteilten sich die Lehrlinge etwa wie folgt auf die Berufe: 90 Prozent Schlosser, 3 Prozent Dreher, 3 Prozent Kesselschmiede, 2 Prozent Tischler und Stellmacher und 2 Prozent sonstige, z. B. Sattler, Lackierer, Schweißer und Polsterer. Verkehrsunfall in Mettmann. ub. Ein Fuhrmann, der mit seinem Brotwagen über Land fuhr, erlebte eine unliebsame Ueberraschung, als sein Wagen ins Rutschen geriet und umkippte. Der Fahrer trug einen Armbruch davon. Starke Verkehrsbehinderungen in Haan. nb. Die Straßenglätte der letzten Tage wirkte sich in Haan besonders stark aus. Die Autobusse der Solinger Kraftfahrlinien waren nicht mehr in der Lage, den fahrplanmäßigen Verkehr aufrecht zu erhalten. Man mußte Ersatzwagen einer Privatfirma einschalten, um wenigstens einigermaßen, wenn auch mit großen Verspätungen, die Verbindungen nach auswärts aufrecht zu halten. Ein leichtsinniger Radfahrer. nb. Auf der Adolf=Hitler=Straße in Ratingen brachte sich ein jugendlicher Radfahrer durch leichtsinniges Verhalten in Lebensgefahr, die nur durch die Geistesgegenwart eines Lastfahrzeuglenkers vermieden wurde. Der Radfahrer beugte sich von seinem Rade, um Schnee aufzuheben. Dabei wäre ein folgender Lastwagen unweigerlich über ihn weggefahren, wenn der Fahrer des Wagens nicht geistesgegenwärtig das Steuer herumgerissen hätte. Mexiko erteilt keine Erdölkonzessionen mehr. Mexiko, 28. Dez. Die Kammer nahm den Bericht des Verfassungsausschusses entgegen und stimmte dem Regierungsvorschlag zu, nach dem für die Ausbeutung von Erdöllagern überhaupt keine Konzessionen mehr erteilt werden. Die Nation wird die Erdölschätze des Landes für die Zukunft selbst ausheuten. 138 Donnerstag, 29. Dezember 1938. Kond Dordem Berg= nittags L und chstaben lich ersscheine einkom4 JahDiensLandstraßenammen. ur beim e Frau 8, und ## fällt en die Zeiten n= und dem 30. sr, auf gt. er dem Erbach oth zu nit aufbanduhr auf dem ee m Laufe and gergen zu ißes geichsbahn ter Umle Züge gsstellen er Wein. Die zwischen die am , haben ihr Ziel der um den VerRekord weniger erst 10 nkunftsm Laufe selungen, zu werauf höchein. Gekönren auf B. srotwagen ne Ueberjeriet und such davon. saan. je wirkte Autobusse st mehr in aufrecht zu er Privat= germaßen, ie VerbinK. Ratingen urch leichtnur durch enkers versich von abei wäre über ihn igens nicht issen hätte. in mehr. im den Bejegen und ich dem für haupt keine ie Nation die Zukunft Anzeigen für unsere Silvester-Ausgabe erbitten wir bis Samstag morgens 9 Ahr Wetterbericht Gericht der Reichswetterdienststelle Essen=Mülheim. Das Wetter am Freitag, dem 30. Dezember, für das Industriegebiet, Sauerland und Münsterland: Bei um West drehenden Winden trübe, Temperaturen im Flachland um 0 Grad, in den höheren Lagen weiterhin Frost, Niederschläge als Schnee und Regen. im Berglande meist als Schnee. Und am Samstag. dem 31. Dezember: Temperaturen um den Gefrierpunkt, trübe, nach westlichen Winden in den höheren Lagen noch leichte Schneefälle. Wahrscheinliche Weiterentwicklung: Temperaturen um den Gefrierpunkt. Einhenlerrhaltzunen des DentschenEpeeit Der Nationalsozialistische Reichsbund für Leibesübungen eine betreute Organisation der ASDAp und Reichskanzler beauftragt hat, die erforderlichen Durchführungsbestimmungen zu erlassen. Der Reichssportführer ist dadurch nunmehr gleichermaßen im Rahmen der Bewegung und im staatlichen Bereich verankert und hat damit die erforderlichen Vollmachten zur Ausführung des ihm erteilten umfassenden Auftrages. Berlin, 29. Dez.(Eigener Funkdienst.) Der Führer und Reichskanzler hat am 21. Dezember 1938 soglendes verfügt: Artikel I. Dem nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen obliegt die Leibeserziehung des deutschen Volkes, soweit diese nicht durch den Staat oder durch die Partei, ihre Gliederungen und angeschlossenen Verbände durchgeführt wird. Artikel II. Der RSRL. ist eine von der NSDAP. betreute Organisation. An seiner Spitze steht der Reichssportführer. Artikel III. Deutsche Gemeinschaften, die zur Pflege der Leibesübungen oder zur Durchführung sportlicher Wettkämpfe gebildet werden, gehören dem RSRL. an. Artikel IV. Die Durchführung des internationalen Sportverkehrs obliegt ausschließlich dem RSRL. Artikel V. Der vorstehende Erlaß gilt nicht für den Wehrsport, den Kraftfahrsport, den Luftsport und den Pferdesport. Artikel VI. Der Reichssportführer erläßt die zur Durchführung dieses Erlasses erforderlichen Bestimmungen. Der Stellvertreter des Führers Reichsminister Heß und der Reichsminister des Innern Dr. Frick geben hierzu folgendes bekannt: Die vom Reichssportführer getroffene Einheitsorganisation der deutschen Leibesübungen, der Deutsche Reichsbund für Leibesübungen, hat die Aufgabe, das deutsche Volk zu einem Volk in Leibesübungen zu machen. Diese wichtige politische Zielsetzung, die besonders bei dem deutschen Turn= und Sportfest Breslau 1938 in Erscheinung trat, läßt es geboten erscheinen, dem Reichsbund Führung und Schutz der NSDAP. zuteil werden zu lassen. Der Führer und Reichskanzler hat daher dem Reichsbund die Bezeichnung Nationalsozialistischer Reichsbund für Leibesübungen (RSRL.) verliehen und ihn zu einer von der NSDAP, betreuten Organisation erklärt. Damit ist zum Ausdruck gebracht, daß der Einsatz der Millionen deutscher Turner und Sportler im NSRL und die Arbeit der Organe dieses Bundes politisches Wirken im Sinne und im Rahmen der NSDAP. ist. Obliegt der Partei nunmehr die politische Führung des NSRL, so ist es wie bisher Aufgabe des Staates und seiner Organe, die äußeren Voraussetzungen und Hilfsmittel für eine vollwirksame und reibungslose Tätigkeit des Bundes zu schaffen und die weitmöglichste Auswirkung dieser Förderungsmaßnahmen zu sichern. Leitendes Organ für die Durchführung der politischen Führungs= und der staatlichen Förderungsist der Reichssportführer, den der Führer Unsere Meister starten in Frankreich. Mit stärkstem Geschütz fährt das Fachamt Skilauf zum Großen Preis des Skiklubs von Paris auf, der am 7. und 8. Januar in Megeve durchgeführt wird. Als einzige deutsche Vertreterin nimmt die Weltmeisterin und dreifache deutsche Meisterin Christl Cranz teil. Mit Rudi= und Harro Cranz starten noch Helmuth Lantschner, Rudi Matt, Willy Walch und Fridel Pfeiffer. Städtekampf: Bielefeld— Dortmund. Die Stadtmannschaft aus Bielefeld erwartet, am Neujahrstage eine Dortmunder Auswahl. Die Bielefelder Vertretung ist sorgfältig zusammengestellt worden. Mit Ausnahme von G. Schmidt, der den Posten des gesperrten Schwartz vertritt, hat man auf bewährte Kräfte zurückgegriffen. Die Elf lautet: Schielmann; Düding, Apmann; Heinold, Kranefeld, Haake; Schlips, Schroer, G. Schmidt, Hogenkamp und Marx. Auch Dortmund wird eine sehr starke Mannschaft entsenden: so daß die Bielefelder Anhänger zum Jahreswechsel auf ihre Kosten kommen werden. Haltet die Zeitschrift„Ewiges Deutschland“! Sie unterrichtet über alle Fragen. die das Arbeitsgebiet der NSV. betreffen und gibt Aufschluß über die Leistungen. Zum Preise von 10 Pfennig ist die reich bebilderte und auch mit unterhaltenden Artikeln ausgestattete Zeitschrift bei allen Blockwaltern der NSV. zu haben. Jüngere männliche Kraft, die bereits in der hiesigen Industeie tätig war, oder perfekte Stenotyptstin für sofort gesucht. „ Angebote mit Zeugnisabschriften und Gehaltsansprüchen unter Nr. 398 an die Geschäftsstellen. 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Küpperstr. 19 Die Beerdigung findet Samstag, dem 31. Dezember, nachm. 2.15 Uhr von der eygl. Friedhofskapelle aus statt. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher. Allen, denen aus Versehen keine Anzeige zuging, diene diese als solche. Viel zu früh bist Du geschieden, Und umsonst war unser Fleh’n Ruhe sanft in süßem Frieden, Bis wir einst uns wiedersehen. Gestern abend 12 Uhr entschlief plötzlich und unerwartet mein lieber Mann, unser guter Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel Koltion Rocksnelz im Alter von 52 Jahren. Um stille Teilnahme bitten: Die trauernden Hinterbliebenen. Velbert, Friedrichstr. 319, Neviges, Langenberg, Düsseldort, den 27. Dezember 1938. Die Beerdigung findet am Samstag, dem 31. Dezember, nachm. 1.30 Uhr von der evgl. Friedhofskapelle aus statt. Allen, denen aus Versehen keine besondere Nachricht zuging, diene diese als solche. Vorgestern abend entschlief nach kurzer Krankheit unser Gefolgschaftsmitglied Artal-Gestorting im Alter von 20 Jahren. Der Verstorbene hat sich während seiner Zugehörigkeit zum Betriebe die Achtung aller erworben und werden wir demselben allezeit ein ehrendes Andenken bewahren. Betriebsführer und Gefolgschaft der Firma Carl Wittkopp. Velbert, den 29. Dezember 1938. Für das liebevolle Gedenken beim Heimgange meiner Frau, unserer Mutter, danken wir herzlich. Richard Schubert und Kinder. Velbert, den 29. Dezember 1938. Vewerter Sichtspiel ahtartt Unser Festprogramm zum neuen Jahr I R E S I Ab Freitag, 30. Dez. in S A L A Ein Spitzenfilm- Ein Meisterwerk EAUAD LERNUEN WEEP VIkdzE Dieser Film ist mit den höchsten Prädikaten ausgezeichnet Ein Film der großen Menschendarsteller Ein Tourjansky- Film der Ofa mit Paul Hörbiger Jane Tilden Karl Schönböck7 Rudolf Platte Ein besonderes Ereignis dieser Spielzeit Wochenschau Kulturfilm Beachten Sie die Anfangszeiten Sonntags: 3.00 5.30 8.00 Unrervoigg: Der Uh-Grodtondlin: Voranzeige.„Pour ie merite“ mit Leny Marenbach Brigitte Horney Albert Matterstock, Werner Fütterer, Christian Kayssler Dieser Film ist bekannt durch den Roman in der Rheinischen Landeszeitung. Ferner als Beifilm Programmwechsel Fox tönende Wochenschau Wir wünschen allen unseren werten Besuchern ein schönes, glückliches Neujahr K Spielplan für Freitag, den 30. Dez. bis einschl. Montag, 2. Jan. 1939 Im Neujahrsprogramm! Gastspiel im Paradies Ein Ufa-Film mit: Hilde Krahl, Albert Matterstock“ Georg Alexander, Gustav Waldau und Oekar Sima Ein Film nach dem Herzen aller: leicht, spritzig, pikant pernend: dos Ainioche Bellisnene Im Vorprogramm: Susi und der schwarze Mann Winterreise durch Südmandschurien und Ufa-Tonwoche Vir wünschen allen unseren verehrten Besuchern ein glückseliges neues Jahr Gurch Klosterfrau=Melissengeist meist rasch, wenn man gleich die ersten Aneichen wie Frösteln, Husten oder Kovischmerzen entschlossen so bekämpft: geichen wie Frösteln, Hugen voer Kopsschmerzen entschlosfen s#, Beamspft: Kurz vor dem Zubettgehen möglichst heiß zweimal je einen Eßlössel Klosterfrau=Melissengeist und Zucker mit der doppelten Menge kochenden Wassers gut verrührt trinken; Kinder die Hälfte. Zur Nachkur nehme man noch einige Tage die halbe Menge. Klosterfrau=Melissengeist in der blauen Original=Packung mit den drei Nonnen erhalten Sie in Apotheken und Drogerien in Flaschen zu RM 2.80, 1.65 und—.90. 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Den Milchausträger hatte er bis zu der ihm günstig erscheinenden Gelegenheit drei Tage lang verfolgt. Scheunert wird dem Generalstaatsanwalt in Darmstadt zugeführt und im Sonderverfahren abgeurteilt werden. Was für ein sauberer Bursche Scheunert ist, geht auch daraus hervor, daß er in der Pfalz einem Volksgenossen, den ihn auf seine Bitte hin verpflegte, eine größere Summe Geldes stahl. Kinder spielten mit Feuer Drei Kinder und Kranker in Lebensgefahr. Bochum. Als am Dienstagnachmittag die im zweiten Obergeschoß des Hauses Malteserstraße 17 wohnende Ehefrau M. von einer Besorgung nach Hause kam, fand sie in der schon vollständig verqualmten Wohnküche dus Sofa brennend vor. In der Wohnung waren die drei kleinen Kinder im Alter von einem, drei und vier Jahren längere Zeit sich selbst überlassen gewesen und hatten mit Streichhölzern gespielt. Die Frau konnte noch ein Kind an sich reißen und mit diesem nach unten laufen, wo sie ohnmächtig zusammenbrach.„Die beiden anderen Kinder hatten sich in das Schlafzimmer geflüchtet und wurden dort von der sofort herbeigeeilten Feuerschutzpolizei unter Einsatz von schwerem Gasschutzgerät gerettet. Die beiden bewußtlosen Kinder wurden sofort mit Sauerstoff behandelt und nach Hinzuziehung eines Arztes mit ihrer Mutter und dem dritten Kind dem Krankenhaus zugeführt. Ein ebenfalls im Dachgeschoß wohnender gelähmter Mann mußte gleichfalls von der Feuerschutzpolizei gerettet werden. Auch er fand Aufnahme im Krankenhaus. Das Feuer konnte unter dem Einsatz einer Schlauchleitung schnell gelöscht werden. Das einjährige Kind erlitt starke Brandwunden, die beiden anderen Kinder Rauchvergiftungen. Die Brandverletzungen des jüngsten Kindes sind so schwer, daß mit dem Ableben gerechnet werden muß. Greis tödlich verletzt. Recklinghausen. Am Mittwochvormittag wollte auf der Bochumerstraße der 71 Jahre alte Invalide Paul Gottwald vor zwei aus verschiedenen Richtungen herannahenden Kraftwagen, die sich bereits auf rd. 20 Meter genähert hatten, noch die Fahrbahn zwischen beiden Fahrzeugen überschreiten. Hierbei wurde Gottwald von dem Personenkraftwagen erfaßt, gegen den Lastkraftwagen geschleudert, überfahren und tödlich verletzt. Durch das plötzliche Bremsen auf der vereisten Straße geriet der Personenwagen ins Schleudern und stellte sich quer zur Fahrbahn. Dadurch stießen beide Fahrzeuge zusammen. so daß sie schwer beschädigt wurden und abgeschleppt werden mußten. Der Fahrer des Personenwagens erlitt Hautabschürfungen, konnte aber nach Anlegung von Notverbänden nach Hause entlassen werden, sein Beifahrer erlitt mehrere Rippenbrüche und fand Aufnahme im Krankenhaus. Nach den Feststellungen trifft Gottwald die Schuld an dem Unfall. Kleinbahnunglück in Aachen Vier Schwer= und drei Leichtverletzte. Aachen. Am Dienstagabend kurz vor 8 Uhr ereignete sich auf der Lütticher Straße in Aachen ein schweres Kleinbahnunglück. Ein moderner Kleinbahntriebwagen, der in Richtung belgische Grenze fuhr, geriet aus den Schienen und legte sich quer über die Straße. Von den zahlreichen Insassen wurden vier schwer und drei leicht verletzt. Alle Verletzten mußten ins Krankenhaus gebracht werden. Lebensgefahr besteht jedoch bei niemandem. Himmelserscheinung aufgeklärt Das Planelen-Instilut berechnete die Bahn des Meteors Frankfurt. Der ungewöhnliche, in ganz, Deutschland beobachtete rätselhafte Meteorfall vom 20. November ist jetzt vom Frankfurter Planeten= Institut berechnet worden. Ueber 300 Beobachtungen aus allen Teilen Deutschlands und aus dem Auslande liefen in Frankfurt zusammen. Die in Zusammenarbeit mit anderen Sternwarten durchgeführten Untersuchungen ergeben ein einigermaßen sicheres Bild. Man hat es zweifellos mit einer Himmelserscheinung von außerordentlicher Helligkeit zu tun. Die Bahnbestimmung hat ergeben, daß die Feuerkugel sich in der Richtung Dortmund—Vierwaldstättersee bewegt hat. Zum ersten Male muß sie bei Montabaur im Westerwald aufgeleuchtet sein. Ihr Hemmungspunkt lag in der Nähe der Rheinquellen. Von dort an verlor das Meteor an Leuchtkraft und Geschwindigkeit. Die größte Entfernung im Verlauf der beobachteten Bahn mag 10 und die geringste beim Hemmungspunkt 70 Kilometer gewesen sein. Die Geschwindigkeit konnte mit Sicherheit berechnet werden. Die Strecke von Montabaur bis zu den Rheinquellen legte es in fünf Sekunden zurück. Die Geschwindigketi betrug etwa 80 Kilometer in der Sekunde. Es ist sehr zweifelhaft, ob das Meteor überhaupt den Erdboden berührt hat. Sicher dürfte sein, daß es sich über Deutschland teilte. Auffallend war, daß drei Tage später wieder ein Meteor von der gleichen Helligkeit auf fast derselben Bahn auftrat, das aber nur von wenigen beobachtet wurde. Als Ausgangspunkt für die beiden Meteore ist die Gegend der Leoniden im Sternbild des Löwen festgestellt. Es ist nicht ausgeschlossen, daß beide zum Schwarm der Leoniden gehörten, durch andere Planeten aber abgelenkt wurden. Von den während der letzten Jahrzehnten in Deutschland beobachteten Meteoren dürfte es das größte gewesen sein. Wieder Rheinschiffahrt? Verminderung des Treibeises auf dem Rhein. Köln. Das infolge des Tauwetters befürchtete Hochwasser des Rheins ist nicht eingetreten. Es wird auch für die nächsten Tage nicht mit einem allzu starken Steigen des Pegels gerechnet, da vielerorts bereits wieder Frost eingetreten ist. Für die Schiffahrt ist die erfreuliche Tatsache zu vermerken, daß der Umfang des Treibeises, das in den Weihnachtstagen etwa ein Drittel des Stromes bedeckte, erheblich nachgelassen hat, so daß für die Berg= und Talfahrt wesentlich bessere Bedingungen als zu Beginn der Woche gegeben sind. Sollte kein neuer scharfer Frost eintreten, der wieder eine Vermehrung des Treibeises im Gefolge hat, dann wird damit gerechnet, daß zu Beginn der kommenden Woche die Schiffahrt allgemein wieder aufgenommen werden kann. Der böse Schneematsch Schleudernder Kraftwagen verletzt jungen Mann lebensgefährlich. Köln. Auf dem Kaiser=Friedrich=Ufer in Köln ereignete sich am Mittwochnachmittag ein schweres Unglück, durch das ein junger Mann lebensgefährlich verletzt wurde. Infolge des auf der Straße liegenden Schneematsches geriet ein Auto der Reichspost plötzlich ins Schleudern, rutschte zwischen zwei Straßenbäumen hindurch und schlug mit großer Gewalt gegen eine Mauer, wobei der junge Mann von dem Wagen erfaßt und gegen die Mauzr gedrückt wurde. Der Fußgänger erlitt außerordentlich schwere Verletzungen und mußte sofort ins Krankenhaus geschafft werden. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Gesunde Maßnahme Wuppertals Schulen heben den„AuswärtigenZuschlag“ auf. Wuppertal. Die Wuppertaler Stadtverwaltung hat sich entschlossen, den bisher von den Schülern und Schülerinnen der städtischen höheren Schulen, Handelsschulen und Haushatlungsschulen, die ihren Wohnsitz außerhalb der Stadtgrenzen Wuppertals hatten, zu zahlenden Zuschlag von 25 Prozent zum Schuldgeld vom 1. April 1939 an nicht mehr zu erheben. Die Stadtverwaltung geht damit offensichtlich den Weg, dem Tüchtigen die Bahn freizugeben, gleichgültig, ob dieser nun Wuppertaler ist oder nicht. Insbesondere wird mit dem Fortfall des verteuernden Zuschlages befähigten Kindern aus den angrenzenden ländlichen Gebieten der Besuch der Bildungsstätten erleichtert. Die Verwaltung hofft, daß ihre großzügige Maßnahme dazu beiträgt, einen gesunden Austausch städtischer und ländlicher Geisteswerte zu fördern. Nevision im Kölner Versicherungsprozeß. Köln. Wie wir erfahren, hat der in der vergangenen Woche zu vier Jahren Zuchthaus verurteilte Felix Köller, dem Versicherungsbetrug zur Last gelegt wurde, gegen das Urteil Revision anl gemeldet. Schalkes schwerster Gang Meisterschaftsspiele nur in Westsalen und am Niederrhein einheitlichen Führung und Ausrichtung der deutschen Leibesübungen bestehen muß, für die ja der gesetzgeberische Rahmen über alle geschaffen und zu der allerorten, daran zweifle ich nicht, auch der gute Wille vorhanden ist. Was zu tun bleibt, ist im wesentlichen eine organisatorische Frage. Es ist für jeden Nationalsozialisten klar, daß in der Menschenerziehung im Dritten Reich nur die Partei eine„totale“ Aufgabe haben kann. Ihre Gliederungen und überhaupt alle Organisationen, Bünde und Verbände haben bestimmte Sonderaufgaben, zu denen fast immer auch jene der körperlichen Grundschulung gehört. Sie sind alle zur Mitarbeit an jedem Ziel berufen, mit möglichst geringen Ausnahmen das ganze Seutsche Volk zu einer vernünftigen und regelmäßigen Leibesübung zu veranlassen.— Es ist aber ebenso klar, daß ein allgemeiner Ehrgeiz. auch an der Intenstvierung der sportlichen Leistungen teilzunehmen haben, zu einer Zersplitterung der athletischen Schlagkraft Deutschlands führen muß! Weil dann ja der Augenblick kommen muß, an dem wir praktisch an Stelle der alten Verbände, die wir seit Jahren überwundxen haben, neuartige Gruppenbildungen hätten, die nun alle ihrerseits ihre eigene Wettkampf= und Höchstleistungs=Ausbildung betreiben würden. Dieser ausgesprochene Leistungswettkampf, diese Höherentwicklung zur Bestleistung, zur internationalen Klasse, ja genau genommen überhaupt die Austragung offizieller deutscher Meisterschaften, muß Aufgabe des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen bleiben, ich bin entschlossen, dieser Tatsache durch die nötigen Maßnahmen Rechnung zu tragen. Es ist ebenso ganz klar, daß jede Organisation ihre Sonderinteressen haben muß, die aus dem ihr eigentümlichen— durchaus nationalsozialistischen — Gemeinschaftsgedanken erwachsen, noch klarer ist es aber, daß die echte Sportgemeinschaft eben aus dem Sport, aus dem sportlichen Gemeinschaftsgedanken heraus wachsen muß, nicht aus irgendeinem anderen, und mag er an sich noch so bedeutsam sein. Die Höchstleistung, die die deutschen Leibesübungen nicht nur auf dem Gebiet der körperlichen und charakterlichen Erziehung des gesamten Volkes, sondern auch auf dem der Ausießagg Höherentwicklung bis zur Repräsentationz###eit der Welt gegenüber zu zeigen haben, muß in diesem Bereich der Sonderauftrag des Reichsbundes sein, der bei ihrer Erfüllung niemals die großen Erkenntnisse der nationalsozialistischen übungen außer acht lassen wird: daß noch wichtige als die schönste Großveranstaltung die Alltagsarbeit der kleinen und kleinsten Gemeinschaft und schließlich des einzelnen ist! jene wahre Erziehungsarbeit am deutschen Menschen, die ja auch DRL. von Zehntausenden, zum Teil in ihren vortlichen Aufgaben hoch qualifizierten, freigilligen Helfern ehrenamtlich durchgefuhrt wird. Diese Arbeit an sich selbst, am Kameraden, an der Riege, am kleinen und kleinsten Verein wird immer das Fundament bleiben, das es uns einmal ermöglichen wird, den Wunsch des Führers nach einem vom ersten bis zum letzten Bürger durchgebildeten „Sportvolk“ zu erfüllen. Für sie sage ich allen, die an ihr im vergangenen Jahr teilhatten, me Dank. und sie wird uns im kommenden Jahr und schließlich auch bei den Olympischen Spielen wieder zu neuen Erfolgen führen. Kurze Ausgebrochene Zuchthäusler festgenommen. Recklinghausen. Am zweiten Weihnachtslag wurden von einem Gendarmeriebeamten in der Nähe von Ahaus die am 17. Dezember aus dem Zuchthaus in Münster ausgebrochenen Einbrecher Franz Ferdian, Hans Adamski und Ludwig Malik wieder festgenommen. Die drei Verbrecher, die noch längere Zuchthausstrafen abzusitzen hatten, haben die kurze Freiheit dazu benutzt, um im Münsterland zahlreiche Einbrüche auszuführen, mit deren Aufklärung von der Polizei begonnen wurde. Zwei Arbeiter in einer Gießerei schwer verletzt. Solingen=Wald. Am Mittwochmittag verunglückten in einer Gießerei in Solingen=Wald beim Gießen mit Elektron zwei Arbeiter dadurch lebensgefährlich, daß ein Tiegel mit flüssigem Elektron umschlug. An einem Stück Brot erstickt. Hamm. Auf recht tragische Weise kam der 18jährige Jungbergmann Leon Mallon aus Bokkum=Hövel ums Leben. Im Untertagebetrieb der Zeche entfernte sich Mallon während der Frühstückspause mit seinem Butterbrot. Später fanden ihn seine Kameraden tot auf. Es stellte sich heraus, daß ihm ein Stück seines Butterbrotes in die Luftröhre geraten war. Da ihm niemand zu Hilfe eilen konnte, erstickte der Unglückliche Am Neujahrstag, der diesmal auf einen Sonntag fällt, wird nur im Gau Niederrhein die FußballMeisterschaft fortgesetzt. Außerdem gibt es ein rückständiges Treffen in Westfalen, dagegen legt der Mittelrhein eine völlige Spielruhe ein, die seine Mannschaften auch verdient haben, nachdem sie am zweiten Weihnachtstag auf den Plan treten mußteg Im Gau9(Westfalen) wird der schon lange fällige und allgemein mit großer Spannung erwartete Kampf zwischen Westfalia Herne und dem FC Schalke 04 zur Durchführung kommen. Gaumeister Schalke 04, der Weihnachten in Düsseldorf gegen Fortuna eine prächtige Vorstellung gab, hat die Spitze bereits wieder erreicht und zählt auch immer noch zu den wenigen ungeschlagenen Mannschaften im Reich. Sein Start war allerdings in diesem Jahre wenig erfolgversprechend, mußten doch vier Punkte in unentschiedenen Begegnungen abgegeben werden. Westfalia Herne dagegen begann sehr gut, um erst in letzter Zeit abzufallen. Immerhin liegt die Elf nur einen Punkt hinter Schalke und als Gastgeber wird sie alles daransetzen, um wenigstens ein Remis zu halten. Wir glauben aber nicht, daß die Schalker, die nun wieder„da“ sind, in Herne ohne Sieg bleiben werden, dafür ist die Elf technisch zu gut und auch taktisch viel zu reif. Herne wird sich nach schönem Kampfspiel knapp geschlagen geben müssen. An dem Ausgang des Treffens ist auch der VfL Bochum 48 interessiert, der relativ nur zwei Punkte hinter Schalke liegt. Der Gau 10(Niederrhein) startet am Sonntag zur zweiten Serie, allerdings nur mit vier Begegnungen, da das Spiel zwischen Union Hamborn und dem SSV Wuppertal bereits Weihnachten vorweggenommen wurde. Fortuna Düsseldorf hat es in Hamborn mit dem Neuling Westende zu tun, der sich im Hinspiel 0:2 geschlagen bekennen mußte, dann aber recht stark war und erst in letzter Zeit wieder zurückgefallen ist.„Immerhin nimmt die Mannschaft bei 9:9 Punkten noch den fünften. Tabellenplatz ein und auf eigenem Grund und Boden ist sie auf keinen Fall zu unterschätzen. Dennoch müßte sich der Gaumeister mit seinem reiferen Können knapp durchsetzen. Schwer wird es auch der ETB Schwarzweiß als Gast des Tabellenletzten Turn Düsseldorf haben. Wenn auch spielerisch ein klarer Vorteil bei Essen festzustellen ist, so kämpft doch die Turu um Sein oder Nichtsein, und das wird bei der Elf die Kampffreudigkeit erhöhen. Schon im Hinspiel hatte der Spitzenreiter große Mühe, mit 4:3 zu beiden Punkten zu kommen. In Bezug auf die Abstiegsfrage ist auch der Ausgang des Kampfes VfL Benrath gegen Duisburg 48/99 von Belang. Die Duisburger haben sich wieder gefunden, während Benrath immer noch bei sechs Gutpunkten steht. In Duisburg gab es ein 1:1, ein Ergebnis, das auch diesmal leicht zustandekommen kann. Notweiß Essen wird gegen Hamborn(7 versuchen, die Duisburger Niederlage des zweiten Feiertags auszugleichen. Aber die Hamborner sind auch noch nicht aller Sorgen enthoben und so wird es einen gleichwertigen Kampf geben, dessen Ausgang offen ist. Der Rotensspertiührer zum heden-Can! Der Reichssportführer, Staatssekretär von Tschammer und Osten, umreißt in den nachstehenden richtungsweisenden Ausführungen die im kommenden Jahr zu leistende Arbeit des Deutschen Reichsbundes für Leibesübungen. „Das kommende Jahr wird für uns nichts grundlegendes Neues, sondern das Fortschreiten auf den schon bisher erprobten Wegen bringen. Das große, kampfsportliche Ziel, dem schon der Hauptteil der athletischen Arbeit von 1939 zu dienen hat, sind die Olympischen Spiele, die 1940 in Helsinki und St. Moritz stattfinden werden. Deutschland hat— nun nicht mehr auf eigenem, sondern auf fremden Boden— bei den großen Weltspielen diesmal einen schwereren Stand als jemals. Es muß den ersten Platz im Weltklassement der Länder verteidigen! Es muß schon im Februar, also wenig über einem Jahr, in St. Moritz beweisen, daß es nun nach der Heimkehr der Ostmark und des Sudetenlandes das erste Wintersportland der Welt ist, und es muß sich einige Monate später den Amerikanern auch auf neutralem Boden gewachsen zeigen. Es ist selbstverständlich, daß die Männer und Frauen, die solches zuwege bringen sollen, überaus sorgfältig ausgewählt und ebenso vorbereitet werden müssen, und daß die Voraussetzung für das Gelingen der ganzen Arbeit einerseits zwar die gewaltige Kraftquelle unseres 80=Millionen=Volkes ist, auf der anderen Seite aber in jener klaren, Niessersee gewann Dr. Ritter von Halt=Pokal. Vor 5000 Zuschauern wurde am Mittwochabend im Olympischen Kunsteisstadion zu Garmisch=Partenkirchen der Dr. Ritter von Halt=Pokal mit der Begegnung zwischen dem deutschen Meister SC Riessersee und den Zehlendorfer Wespen beendet. Die Riesserseer waren technisch und taktisch überlegen und siegten verdient mit 5:3. Damit wurde der SC Riessersee Turniersieger mit zwei Siegen vor dem BKE Budapest mit einem Sieg und den Zehlendorfer Wespen ohne Sieg. Im ernteten die Geschwister Pausin, Gudrun AlbrechtBerlin sowie Benno Faltermeier reichen Beifall. Wieder deutscher Reitersieg in Zakopane. Einen deutschen Reitersieg in Polen errang auch am zweiten Tage des Reitturniers in Zakopane der ½=Scharführer Scharfetter. Nachdem er das Eröffnungsspringen mit Amneris des Stalles Georgen gewonnen hatte, siegte er diesmal im Zuverlässigkeitswettbewerb für Zivilreiter; auch Kochberg belegte mit Alltag noch den fünften Platz. Den zweiten bis vierten Rang besetzte Marcks mit den Pferden Passion. Nelke und Salila 2. EHC Davos und LXC Prag in Front. In wildem Schneetreiben wurden am Mittwoch die Eishockeykämpfe um den Spengler=Pokal in Davos fortgesetzt. An die Spitze setzen sich der EHC Davos und der LXC Prag, die auch zweiten Spiele gewannen. Die Prager hatten einen harten Strauß mit dem Züricher SC auszufechten, bevor sie 2:1 gewannen. Der EHC Davos schlug Göta Stockholm sicher 4:0. Richard Vogt siegte nach Punkten. Zum Schlußkampf im Berliner Spichernring trat im Halbschwergewicht Richard Vogt=Hamburg zum ersten Male als Berufsboxer an. Er mußte sich gegen Woryna=Berlin in vier Runden mit einem hohen Punktsieg begnügen. Mit seiner gefürchteten Rechten kam er bei dem harten Berliner nicht ins Ziel, trotz aller körperlichen Vorteile. Armstrong gegen Arizmendi. Der zweifache Weltmeister Henry Armstrong wird seinen Titel im Weltergewicht am 10. Januar in Los Angeles gegen den Mexikaner Arizmendi verteidigen. Nach seinen Erfolgen über Ceferino Garcia und Al Manfredo ist es das dritte Mal, daß Armstrong innerhalb von sechs Wochen zur Titelverteidigung antritt. Donnerstag, 29. Dezember 1938. Sondervostkarten anläßlich des Kölner Karnevals Köln, Um weiteste Kreise zum Besuch des vom 23. bis 28. Februar 1939 stattfindenden rheinischen Volksfestes, des Kölner Karnevals, anzuregen, hat der Festausschuß in Köln Festpostkarten mit dem Bild des Wallrafplatzes während des Rosenmontagszuges nach einem Entwurf des Kölner Künstlers Rüddel herstellen lassen. Die Karten sind mit einem besonderen Freimarken=Stempel zu 6 Rpf. nach dem Entwurf des Kölner Graphikers Rademacher bedruckt worden. Das Bild zeigt das Kölner Stadtwappen mit der Narrenkappe. Die Sonderpostkarte wird vom 31. Dezember 1938 an nur bei den Postämtern in Köln und von der Versandstelle für Sammlermarken in Berlin W 30 unter den üblichen Bedingungen zum Preise von 15 Rpf. abgegeben. Mit Ablauf des 31. Dezember 1939 verlieren die Postkarten ihre Gültigkeit. Der Unterschied zwischen Wertstempel und Abgabepreis der Postkarte fließt dem Kulturfonds des Führers Pasrätien. Zänzung der Freigebühr können die #ostkarten auch nach dem Ausland versandt werden. „Städt des Stadt des KdF.=Wagens, 28. Dez. „Stadt des KdF.=Wagens“ ist der vorläufige Name der jüngsten Stadt des Deutschen Reiches. Es ist die neue Gemeinde, die bereits mit dem 1. Juli 1938 ins Leben getreten ist und in deren Gebiet das Volkswagenwerk im Kreise Gifhorn im Gau Ost=Hannover entsteht. Von hier aus werden im nächsten Jahr die ersten KdF.=Wagen ihren Weg ins Reich nehmen. Mit den Bauarbeiten für die notwendigen Wohnungen, Straßen und sonstigen Einrichtungen, die zu einem Gemeinwesen gehören. das nach dem Willen des Führers einmal eine Musterstadt werden soll, ist bereits begonnen worden. Die junge Stadt ist schon jetzt ein völlig selbständiges kommunales Gebilde mit Bürgermeister Polizeibehörde, Einwohnermeldeamt. Stadtkasse und allen übrigen Verwaltungszweigen, die vorläufig in einem schmucken Holzbau untergebracht sind. Die Zahl der Einwohner einschließlich der Volksgenossen, die in einem mustergültigen Gemeinschaftslager der DAF. untergebracht sind, beträgt zurzeit über 5000. Die Stadt Fallersleben darf mit der Stadt des KdF.=Wagens nicht verwechselt werden. Fallersleben liegt vom Volkswagenwerk sieben Kilometer entfernt und behält mit den beim Bau von Werk und Stadt Beschäftigten auch in Zukunft sein kommunales Eigenleben Todessturz. Essen. Am zweiten Weihnachtstag stürzte ein 46 Jahre alter Mann im betrunkenen Zustand die Treppe seiner Wohnung in der Schmiedestraße herunter und brach sich das Genick. Der Verunglückte wurde erst am folgenden Tage aufgefunden. Am Viehbetäubungsapparat verunglückt. Dillingen(Saar). Im Trichinenuntersuchungsraum des Schlachthofes fand man mit tödlicher Schußverletzung den 48jährigen Fleischbeschauer Wagner, Vater dreier Kinder. Offenbar hat er unglücklich mit dem dort verwahrten Viehbetäubungsapparat hantiert. Memeljude prellte seine„eigenen Lait“ Memel, 28. Dez. Dieser Tage flüchtete der jüdische Inhaber der großen Memeler Kistenfabrik Itzigsohn nach Hinterlassung einer Kreditschuld von einer Million Lit, das sind rund 400000 RM., ins Ausland, vermutlich nach Holland. Ueber die hinterlassene Vermögensschuld des Juden ist eine Konkurserklärung eröffnet worden. Von dem Betrug sind eine Reihe memeldeutscher Banken und Firmen betroffen worden. Itzigsohn machte bei seinen Betrügereien auch nicht vor seinen Rassegenossen halt. So hat das Bankunternehmen des Juden Komikoff, der sein Vermögen aus den Schachergeschäften der großen sowjetrussischen Zuckertransporte für das Memelland und Litauen der Jahre 1933 bis 1935 gezogen hat, erhebliche Verluste erlitten. Jährlich 20 000 Piloten Plan Roosevelts zur Sicherung einer Fliegerreserve. Washington, 28. Dez.(Eigener Funkdienst.) Präsident Roosevelt hat die Luftfahrtbehörde beauftragt, vom nächsten Haushaltsjahr ab, beginnend mit dem 1. Juli 1939, jährlich 20000 Studenten und Hochschüler innerhalb der Luftwaffe zu Flugzeugführern ausbilden zu lassen. Er will der amerikanischen Armee für den Kriegsfall dadurch eine ausreichende Reserve an ausgebildeten Piloten sichern. Die Ausbildungskurse werden im ganzen Land bei einer großen Zahl von Fliegerhorsten veranstaltet. Die Teilnehmer können nach der Abschlußprüfung in die Armee= und Marine=Reserve oder in die Zivilluftfahrt übernommen werden. An jährlichen Kosten werden etwa 10 Millionen Dollar erwachsen. Ein ähnlicher Plan ist für die Heranziehung von Flugzeugmechanikern vorgesehen. Reichseinheitliche Lehrlingsrolle bei den Industrie- und Handelskammern Berlin, 28. Dez. Am eine Uebersicht über die Berufsausbildungswesens durch Erlaß vom 23. DeLehrlinge der einzelnen Bezirke zu gewinnen, ist seit Jahrzehnten bei den Kammern. Innungen und Zünften usw. eine Lehrlingsrolle geführt worden, deren Form und Inhalt jedoch in den verschiedenen Bezirken außerordentlich starke Abweichungen enthielten. Wenn auch der Inhalt der Lehrlingsrolle bei den Industrie= und Handelskammern eine gewisse Vereinheitlichung erfahren hat, so war doch die Ordnung der Eintragungen nicht endgültig festgelegt. Außerdem entsprach die Lehrlingsrolle noch nicht den Anforderungen, die infolge der schnellen Entwicklung der Berufsbildung und Berufslenkung an ein umfassendes und zuverlässiges Instrument der Kammern gestellt werden mußten. Schon seit Jahren sah sich die Reichswirtschaftskammer zu Vorarbeiten für eine Vereinheitlichung veranlaßt, die aber erst durch einen Erlaß des Reichswirtschaftsministers vom 3. August 1938 in eine letzte entscheidende Phase eintraten. Der Reichswirtschaftsminister hat nunmehr im Zuge der einheitlichen Gestaltung des gesamten zember— III SW 19 937/38— eine reichseinheitliche Lehrlingsrolle genehmigt, die bei sämtlichen Industrie= und Handelskammern sofort einzuführen ist. Der Geltungsbereich erstreckt sich auch auf die österreichischen und sudetendeutschen Gebiete. Eine reichseinheitliche„Lehrlingsrolle für die Handwerkskammern wird in Kürze folgen. Die Bedeutung der Lehrlingsrolle kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Sie enthält sämtliche Unterlagen, die für die Verteilung der Jugendlichen und für die Erziehung der Jugendlichen und Erwachsenen erforderlich sind. Die Lehrlingsrolle verfolgt das Berufsschicksal des einzelnen über drei Jahrzehnte. Gerade im Hinblick auf den Sonderauftrag des Generalfeldmarschalls Göring vom 14. Dezember 1938 an den Neichswirtschaftsminister, alle Maßnahmen zur Leistungssteigerung und Leistungsertüchtigung in die Wege zu leiten, wird die reichseinheitliche Lehrlingsrolle die notwendge Grundlage für die statistischen Erhebungen zur Leistungsertüchtigung bieten. Forderung ist verjährt! Was der Kaufmann, Bauer und Privatmann wissen muß vzk. Viele Kaufleute und Privatpersonen besitzen Forderungen, die jedoch nicht beitreibbar sind. Der Gläubiger weiß, daß bei dem Schuldner nichts zu holen ist. Aus diesem Grunde unterbleibt auch die Klage und Zwangsvollstreckung gegen den Schuldner; denn der Gläubiger möchte nicht„gutes Geld dem schlechten nachwerfen". Oftmals aber bessern sich später die Verhältnisse des Schuldners, so daß er die alte Schuld bezahlen könnte. Der Gläubiger wird dann aber vielfach mit höhnischem Lächeln die Einrede der Verjährung entgegenhalten. Wenn der Gläubiger Klage erhebt, wird diese auf seine Kosten abgewiesen, da der Schuldner nach Eintritt der Verjährung die Zahlung verweigern kann. Schon mancher Gläubiger hat bereut, daß er den Schuldner nicht rechtzeitig verklagt hatte; denn rechtskräftig festgestellte Forderungen verjähren bekanntlich erst nach 30 Jahren. Da am Jahresende zahlreiche Ansprüche verjähren, sollte jeder Gläubiger seine Außenstände unverzüglich prüfen und feststellen, welchen Forderungen Verjährung droht und ob sich ein Vorgehen gegen die Schuldner lohnt. Vielfach wird es zweckmäßig sein, die Schuldner auch dann zu verklagen, wenn diese zur Zeit nicht zahlen können, wohl aber später vielleicht zur Abtragung der Schuld in der Lage sein werden. Bei der Entscheidung dieser Frage wird es darauf ankommen, ob der Schuldner noch jung und arbeitsfähig ist, ob er ein ordentlicher Charakter ist, der seine Schuld bezahlen wird, sobald er dazu in der Lage ist, oder ob aber der Schuldner alt und krank ist und voraussichtlich nie mehr in die Lage kommen wird, seine Schulden zu bezahlen. Meistenteils möchte der Gläubiger zunächst einmal die Entwicklung der Verhältnisse des Schuldners abwarten, bevor er sich zur Klage entschließt. Der Gläubiger darf jedoch nicht zögern, bis vie Forderung verjährt ist. Wer keine Rechtsverluste erleiden will, muß die Verjährungsfristen genau kennen. Im folgenden soll deshalb eine Zusammenstellung der wichtigsten Verjährungsfristen gegeben werden. 1. In sechs Wochen verjähren die Gewährleistungsansprüche beim Viehkauf. 2. In sechs Monaten verjähren die Ansprüche aus der Mängelhaftung beim Kauf oder bei Werkverträgen, sofern es sich um Mängel an beweglichen Sachen handelt. Dasselbe gilt für die Ansprüche des Vermieters. Verleihers und Verpfänders wegen Verschlechterung der Sachen. Auch die Forderungen des Mieters. Entleihers und Pfandgläubigers wegen Verwendungen auf die Sachen oder wegen Entziehung der Sachen verjähren innerhalb dieser Frist. 3. In einem Jahre verjähren die Gewährleistungsansprüche des Grundstückskäufers und Bestellers von Grundstücksarbeiten wegen vorhandener Mängel. 4. In zwei Jahren verjähren die Ansprüche der Kaufleute, Fabrikanten, Handwerker für Lieferung von Waren, Ausführung von Arbeiten usw.; ferner die Ansprüche der Land= und Forstwirte für die Lieferung ihrer Erzeugnisse, weiter die Forderungen der Eisenbahn, der Frachtfuhrleute, Schiffer, Lohnkutscher und Boten für Fahrgeld, Frachtfuhr= und Botenlohn, der Gastwirte für Wohnung und Beköstigung, der Lotterieeinnehmer aus dem Vertrieb der Lose, der Privatangestellten für Gehalt und Lohn, der gewerblichen Arbeiter für Lohn; der Lehrherren und Lehrmeister für Lehrgeld, der öffentlichen Lehrer, Privatlehrer, Aerzte, Rechtsanwälte wegen ihrer Honorare und Vergütungen, schließlich auch die Ansprüche aus einem aufgehobenen Verlöbnis. 5. In drei Jahren verjähren die Ansprüche auf Schadenersatz wegen unerlaubter Handlungen, wie Körperverletzungen, Diebstahl usw., ferner die Ansprüche auf Zahlung des Pflichtteils gegen den Erben. 6. In vier Jahren verjähren die unter 4. genannten Ansprüche der Kaufleute, Fabrikanten und Handwerker, wenn die Arbeiter oder die sonstigen Leistungen für den Gewerbebetrieb des Schuldners erfolgten. Innerhalb derselben Frist verjähren auch die Ansprüche auf rückständige Zinsen, Renten und Unterhaltszahlungen. 7. In fünf Jahren verjähren die Ersatzansprüche wegen der Mängel eines Bauwerks. 8. In dreißig Jahren verjähren grundsätzlich alle übrigen Ansprüche, sofern nicht durch Gesetz etwas andrees bestimmt ist. Derselben Verjährungsfrist unterliegen alle Ansprüche, deren Bestehen durch Urteil, Vollstreckbngsbefehl oder dergl. rechtskräftig festgestellt ist. Der Lauf der Verjährungsfrist beginnt mit der Entstehung des Anspruchs. Bei den oben unter Nr. 4 und 6 aufgeführten Forderungen beginnt die Verjährung jedoch erst mit dem Ende des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist. Hierauf ist es zurückzuführen, daß— wie eingangs gesagt— gerade am Jahresende zahlreiche Ansprüche verjähren. Der Eintritt der Verjährung kann jedoch durch verschiedene Umstände verhindert werden. Zunächst ist die Verjährung gehemmt, solange die Leistung von dem Gläubiger gestundet ist oder solange der Berechtigte durch hohere Gewalt, wie z. B. durch schwere Krankheit, an der Klageerhebung gehindert ist. Während der Stundung oder Behinderung läuft die Verjährungsfrist nicht oder, anders ausgedrückt, dieser Zeitraum ist der gesetzlichen Verjährungsfrist hinzuzurechnen. Die Verjährung kann auch unterbrochen werden. In diesem Falle beginnt mit dem Ende der Unterbrechung eine vollkommen neue Verjährungsfrist zu laufen. Eine Unterbrechung der Verjährung tritt dann ein, wenn der Schuldner die Forderung durch Abschlagszahlung, Zinszahlung, Sicherheitsleistung oder auf sonstige Weise anerkennt. Hierzu ist nicht erforderlich, daß der Schuldner verspricht, die Schuld zu bezahlen, es genügt, daß er kundgibt, von der Existenz der Schuld zu wissen. Ebensowenig ist notwendig, daß der Schuldner die Forderung ziffernmäßig genau anerkennt, es ist vielmehr ausreichend, wenn er die Schuld als solche zugibt. Die Unterbrechung der Verjährung tritt weiter durch Klageerhebung ein. Dieser stehen die Zustellung eines Zahlungsbefehls im Mahnverfahren, die Anmeldung des Anspruchs im Konkurs des Schuldners sowie die Geltendmachung der Aufrechnung des Anspruchs im Prozeß gleich. Nach einer neueren Entscheidung des Reichsgerichts (RGZ. 151, S. 129) genügt auch ein sachlich begründetes Armenrechtsgesuch, um den Eintritt der Verjährung zu verhindern, so daß auch der vermögenslose Gläubiger, der einen Prozeß auf seine Kosten nicht führen kann, keinen Nachteil erleidet. Welcher Bau ist am dringendsten? Verschiebung der Dringlichkeitsikala. vzk. Im Zusammenhang mit der Ernennung des Generalinspektors für das deutsche Straßenwesen, Dr. Todt, zum Generalbevollmächtigten für die Regelung der Bauwirtschaft durch den Beauftragten für den Vierjahresplan, erklärt die Korrespondenz„Deutsche Siedlung,“ der Leistungsanspruch an die Bauwirtschaft sei in den letzten Jahren in ungewöhnlichem Maße und in ungewöhnlich schnellem Tempo gestiegen. Nachdem der größtmögliche Arbeits= und Materialeinsatz erreicht war, habe die Bauwirtschaft den immer noch wachsenden Bedarf nur mehr nach Maßgabe der Dringlichkeit gerecht werden können. Nachdem erst kürzlich mit der Ernennung eines Bevollmächtigten für den Maschinenbau die Notwendigkeit der Lösung einer sehr wichtigen Teilfrage auch des Bauwesens, nämlich des verstärkten Einsatzes von Maschinen, zum Ausdruck kam, sollen nunmehr in den Bereichen der Rohstoffwirtschaft und des Arbeitseinsatzes der Gesamtkreis der dringenden Fragen der Bauwirtschaft durch einen Generalbevollmächtigten geregelt werden. Ueber den weiteren Aufbau und das Programm der neuen Befehlsstelle seien vorzeitige Vermutungen nicht am Platze. Es sei indes anzunehmen, daß die Zuordnung bezw. Unterordnung der bestehenden Instanzen sobald vollzogen werden wird, daß für die neue Bausaison mit einer klaren und eindeutigen organisatorischen Grundlage gerechnet werden könne. Ferner sei wahrscheinlich, daß in der bisher geläufigen Dringlichkeitsskala der Aufgaben eine Neuordnung und Verschiebung eintreten wird, wobei die Korrespondenz es als erwünscht bezeichnet, wenn auch der soziale Wohnungsbau hier zu seinem vollen Recht käme. Die neuen Feststellungen des Instituts für Konjunkturforschung hätten eindringlich auf das krasse Mißverhältnis der „Soll=und=Ist“=Leistung auf dem Gebiete des Wohnungsbaues und seine schwerwiegenden nationalund sozialpolitischen Folgen hingewiesen. Sie hätten erneut stark das Augenmerk der verantwortlichen Stellen und der Oeffentlichkeit auf diese Frage gerichtet und nachdrücklich die Feststellung des Dringlichkeitsgrades dieses gewichtigen Sektors im Nahmen der gesamten Bauwirtschaft nahegelegt. Wichtig für Empfänger von Ehestandsdarlehen vzk. Es ist ernste Pflicht eines jeden Volksgenossen, der ein Ehestandsdarlehen erhalten hat, die monatlichen Tilgungsraten am 15. jeden Monats zu zahlen, zumal diese Beträge dazu dienen, den kinderreichen Familien Zuwendungen zu verschaffen. In Zukunft können Stundungen nur gewährt werden 1. nach der Geburt eines Kindes bei Vorlage der standesamtlichen Geburtsurkunde. die vom Standesamt auf Grund des Darlehnsbescheides kostenfrei ausgestellt wird. 2. bei erheblichem Lohnausfall infolge Krankheit oder Erwerbslosigkeit. Auch Anträge auf Gewährung von Zusatzdarlehen wolle man nicht mehr stellen, weil sie regelmäßig abgelehnt werden müssen, denn die vorhandenen Mittel sind für noch dringendere Zwecke, wie Kiiderbeihilfen u. dergl. unentbehrlich. Jugendschutzgesetz tritt in Krast tragen. Die Unterrichtszeit in einer Berufsschule ist auf die Dauer der Arbeitszeit anzurechnen. (Artikel 8.) Nach Artikel 10 sind Vor= und Abschlußarbeiten grundsätzlich durch späteren Beginn oder frühere Beendigung der Arbeitszeit oder durch längere Ruhepausen auszugleichen. Das Gewerbeaussichtsamt kann eine Ueberschreitung der regelmäßigen Arbeitszeit für Jugendliche über 16 Jahre bis zu 10 Stunden täglich zulassen, wenn die Arbeitszeit regelmäßig und in erheblichem Umfange Arbeitsbereitschaft ist und aus diesem Grunde die Arbeitszeit für die erwachsenen Gefolaschaftsmitglieder verlängert ist und wenn aus dringenden Gründen des Gemeinmohls, insbesondere zur Ausbildung der Jugendlichen, Mehrarbeit erforderlich ist.(Artikel 11.) Gemäß Artikel 14 ist nach Beendiaung der täglichen Arbeitszeit den Jugendlichen eine ununterbrochene Ruhezeit von mindestens 12 Stunden zu gewähren. Und die Ruhepausen: Was die Ruhepausen anlangt, so wird in Artiken 15 bestimmt, daß länger als 4½ Stunden hintereinander Jugendliche nicht ohne Ruhevausen beschäftigt werden dürfen. Die Ruhevausen müssen bei mehr als 6 bis zu 8 Stunden Arbeitszeit eine halbe Stunde, bei mehr als 8 bis zu 9 Stunden ¼ Stunde und bei mehr als 9 Stunden eine Stunde betragen. Keine Nachtarbeit. Nach Artikel 16 dürfen Jugendliche in der Nachtzeit von 20 bis 6 Uhr nicht beschäftigt werden. Weiter ist eine Beschäftigung an Samstagen nach 14 Uhr nicht gestattet. Ausnahmen für bestimmte Gewerbe(z. B. Gastwirtsgewerbe, ferner für Krankenpflegeanstalten) sind im Gesetz einzeln aufgeführt. Verboten ist natürlich auch ununterbrochene arbeitsfreie Zeit zu Sonn= und Feiertagsarbeit. Notfälle begründen gewähren. Während der Schulferien sind oie Ausnahmen; sie mussen dem Gewerbeaussichtsamt jährlich mindestens 15 Werktage von der unverzüglich mitgeteilt werden. Im Gesetz ist ferner auch der Urlaub Am 1. Januar 1939: vzk. Am 1. Januar 1939 tritt das Jugendschutzgesetz vom 30. April 1938 in Kraft. Bei der Bedeutung dieses Gesetzes und angesichts der Tatsache, daß gegen die Jugendschutzbestimmungen vielfach aus Unkenntnis der Vorschriften und aus Gleichgültigkeit verstoßen wird, ist es angebracht, noch einmal die wichtigsten Bestimmungen herauszustellen: Wer ist Kind? Wer ist Jugendlicher? Nach§ 1, Absatz 2, gilt als Kind. wer noch nicht 14 Jahre alt ist, Jugendlicher ist, wer über 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist. Auf Jugendliche, die noch volksschulpflichtig sind, finden die Vorschriften über die Beschäftigung von Kindern Anwendung. Der Familienbetrieb. Auf die in Familienbetrieben beschäftigten Jugendlichen, die mit dem Unternehmer oder dessen Ehegatten bis zum dritten Grade verwandt sind, finden nur die Vorschriften des§ 20 des Gesetzes über gefährliche Arbeiten Anwendung.(Artikel 2, Absatz 3.) Kinderarbeit arundsätzlich verboten. Im zweiten Abschnitt des Gesetzes wird dann die Kinderarbeit behandelt. Kinderarbeit ist grundsätzlich verboten. Nach§ 5 dürfen jedoch volksschulpflichtige Kinder über 12 Jahren mit leichten Arbeiten im Handelsgewerbe, mit dem Austragen von Waren, mit anderen Botengängen und mit Handreichungen bei Sport beschäftigt werden. Es gelten dabei folgende Beschränkungen: Die Kinder dürfen nur in der Zeit zwischen 8 und 19 Uhr und nicht vor dem Vormittagsunterricht beschäftigt werden. Die Beschäftigung darf nicht länger als zwei Stunden während der Schulferien nicht länger als vier Stunden täglich dauern. Nach dem Vormittagsunterricht ist eine mindestens zweistündige, nach dem Nachmittagsunterricht eine einstündige unanterbrochene albeisiteie Ferr 19— Kinder jugitig, minrgtent 45 Werktage von der Beschäftigung freizulassen. An Sonn= und Feiertagen dürfen Kinder nicht beschäftiat werden. Zulässig sind Handreichungen beim Sport für die Dauer von vier Stunden. Kinder, die nicht mehr volksschulnflichtig sind, dürfen bis zu 6 Stunden täglich beschäftigt werden. Wie lange arbeiten Jugendliche? Die Arbeitszeit der Jugendlichen wird im 3. Abschnitt des Gesetzes behandelt. Nach§ 7 darf die tägliche Arbeitszeit der Jugendlichen 8 Stunden, ihre Wochenarbeitszeit 48 Stunden nicht überschreiten. Bei Arbeiten, die ihrer Art nach einen ununterbochenen Fortgang erfordern. darf die Wochenarbeitszeit der Jugendlichen über 16 Jahre der Jugendlichen genau geregelt. In diesem Zusammenhang ist auch noch auf die kürzlich ergangene Ausführungsverordnung zum Jugendschutzgesetz hinzuweisen(Reichsgesetzblatt vom 16. Dezember). Es findet sich darin auch Verzeichnis der für Kinder in Familienbetrieben verbotenen Arbeiten. Strenge Strafen. Die Strafbestimmungen sind sehr streng. Wer gewissenlos eine Person unter 18 Jahren, die durch ein Arbeits= oder Lehrverhältnis von ihm abhängt, durch Ueberanstrengung in ihrer Arbeitskraft schwer gefährdet, wird mit Gefängnis nicht unter 3 Monaten bestraft. In besonders schweren im Durchschnitt von zwei Wochen 52 Stunden be Fällen ist die Strafe Zuchthaus, Tsesaus Kiyo Aos Slaht 10 Roman von Katrin Holland# Urheberrechtsschuts: Knorr& Hirth, München, Sendlingerstr. 80 „Geben Sie Miller auf. Ich meine, geben Sie Ihre Stellung bei Mister Miller auf. Wozu haben Sie es nötig, Sekretärin zu spielen? Sie sind zu etwas anderem geboren. Edith. Sehen Sie, ich bin ganz sicher, daß es mir... uns... bald gelingen wird, den richtigen Start für Sie zu finden. Wozu sollen Sie sich in der Zwischenzeit mit den Launen Ihres schrulligen Chefs herumplagen, morgens früh aufstehen, sich den ganzen Tag zur Verfügung halten? Denn wir wollen uns doch darüber klar sein, daß jetzt nur die Seekrankheit Herrn Millers Ihnen soviel Freiheit erlaubt. Aber voraussichtlich wird das in Newyork anders werden. Sie werden die kleine Angestellte sein, die sich ihr Gehalt erarbeiten muß. Also, wie gesagt, geben Sie die ganze Sache auf, hängen Sie sie an den Nagel.“ „Und?“ fragte Edith,„was sollte ich tun? Bis Sie mir den Start finden, müßte ich mich doch nur nach einer neuen Stelle umsehen, denn ich muß in der Zwischenzeit leben und ich habe kein Geld.“ „Sie haben mich nicht aussprechen lassen“, fuhr Lombard fort.„Für die Zwischenzeit würde ich Ihnen.. würde ich schon für Sie sorgen. Zum Beispiel: Ich könnte Ihnen eine gewisse Summe leihen, die Sie mir später bei Gelegenheit zurückerstatten würden.“ Edith sah ihn nachdenklich an.„Und wenn ich keinen Erfolg habe, oder wenn mich niemand engagieren will, was dann..?“ „Sollte dieser Fall eintreten, ich bin nicht arm, Edith, es würde mir ein großes Vergnügen sein, Ihnen dann was Sie brauchen zum Geschenk zu machen.“ „Sie sind sehr gütig“, murmelte Edith und wandte die Augen von seinem Gesicht,„aber, aber..“ „Wieviel besser wäre es für Sie und Ihre ganze Zukunft, wenn Sie, anstatt sich mit Ihrem unfreiwilligem Berufe zu plagen. Unterricht nehmen könnten. Sie sprechen erstaunlich gut englisch, aber immerhin wäre es notwendig. Ihre Aussprache zu verbessern, und Sie haben mir selbst erzählt, daß es Ihnen an Noutine fehlt.“ „Ich möchte es dennoch nicht", sagte Edith und trank ihr Glas mit einem einzigen Schluck aus. „Ich weiß, Sie haben recht, es stimmt alles, aber es wäre mir ein schrecklicher Gedanke. Ihnen Ihr Geld nicht zurückgeben zu können, abhängig von Chancen zu sein.“ „Sie sind auch jetzt abhängig, Edith. abhängig von Mister Miller, der nicht wie ich ein großes persönliches Interesse an Ihnen hat. Er kann Sie morgen entlassen, wenn ihm plötzlich Ihr Näschen nicht mehr gefällt. Was dann? Seien Sie doch nicht so töricht, kleines Mädchen. Man muß seine Chancen erkennen können und gegebenenfalls auch imstande sein, mal ein bißchen von seinem kindlichen Stolz zu opfern. Ob Sie Erfolg haben werden oder nicht, das ist eine zweite Frage. die ich aus Instinkt und Erfahrung aber jetzt schon bejahen möchte. Edith, nein, sehen Sie mich an. anstatt die dicke Dame dort drüben, warum wollen Sie sich von mir nichts schenken lassen?“ Edith hob die Schultern.„Ach“, sagte sie,„ich weiß nicht. Es ist nicht recht irgendwie, glaube ich.“ „Was für spießbürgerliche Ansichten für die Tochter Maria Zylanders. Sie sollten sich wirklich schämen. Nun, ich will nicht beleidigt sein und Ihnen grollen, aber hören Sie. Edith, ich verstehe Sie einfach nicht. Ihr Leben lang war es Ihre Sehnsucht, zur Bühne zu gehen. Jetzt, wo sich jemand findet, der Ihnen behilflich sein will und Ihnen die Wege ebnen möchte, bekommen Sie es plötzlich mit der Angst. Oder sind Sie etwa nicht ehrgeiodel“. „Doch“, sagte Edith. „Dann kann ich mir nur einen Grund denken, warum Sie Ihre Stellung nicht aufgeben und mein Angebot annehmen wollen: daß Sie, wie es sich für eine Privatserketärin ziemt, in Ihren Chef verliebt sind.“ Seine Stimme klang spöttisch und verletzte das junge Mädchen, das nicht seine Absicht in vollem Umfange erriet. „Sie irren, Sie irren sich ganz gewaltig. Mister Miller wäre der letzte..“ Sie stockte plötzlich. Sie lauschte dem Klang ihrer eigenen Worte. Mister Miller wäre der letzte.. Sie hörte plötzlich seine Stimme, weich, zärtlich. Er hatte sie getröstet, hatte ihr Medizin gebracht, war aufgestanden, zu ihr gekommen..! Mister Miller wäre der letzte.. Warum stieß sie dieser Mann ab— warum zog er sie an? Wie ein Magnet ein kleines Stückchen Eisen unerbittlich anzieht? Lombard griff sofort ein.„Das beruhigt mich ungeheuer“, rief er.„Kommen Sie. tanzen wir diesen Tango. Ich würde es nicht überleben, wenn Ihr Herzchen schon einem anderen gehörte. Also abgemacht, Edith. Direkt nach unserer Landung kündigen Sie, und ich werde mich sofort nach einer passenden Behausung für Sie umsehen.“ „Ich möchte es mir doch noch einmal überlegen", sagte Edith und ließ sich von Lombard auf das Parkett führen. Es mochte gegen drei Uhr morgens sein, als Lombard Edith an ihre Kabinentür brachte. „Darf ich noch eine Zigarette bei Ihnen rauchen?“ fragte er und sah sie mit bittendem Blick an. Edith schüttelte den Kopf.„Ich din müde", flüsterte sie,„wirklich, ich bin schrecklich müde. Haben Sie vielen Dank für den hübschen Abend.“ Sie legte die Hand auf die Türklinke, aber Lombard hielt sie noch einmal zurück.„Ueberlegen Sie es sich gut“, sagte er,„schließlich, warum sollten Sie auf Mister Miller Rücksicht zu nehmen brauchen?“ Er zog ihre linke Hand an die Lippen und drückte einen langen Kuß auf die schmalen zitternden Finger. Plötzlich ertönte aus der anderen Kabine ein Geräusch. „Scht". flüsterte Edith.„Ich habe doch gesagt, wir wollen leise sein. Jetzt haben wir ihn aufgeweckt.“ Aber Lombard lächelte nur und zuckte leichtsinnig die Schultern. „Also gute Nacht!“ sagte er noch einmal, bevor er sich zurückzog. Es tut mir leid, dachte sie, als sie in ihrer Kajüte das Licht andrehte, es tut mir leid, Miller gestört zu haben. Sie wäre höchst erstaunt, ja betroffen gewesen, wenn sie jetzt ihren Chef gesehen hätte. Miller hatte sich beim ersten Laut von Lombards Stimme aufgerichtet. Er glaubte zu träumen, unter Halluzinationen zu, leiden. Irrte er sich oder war es tatsächlich die ihm so unvergeßliche Stimme Lombards. die er vor seiner Türe hörte? Es konnte nicht sein! Einen so irrsinnigen Zufall konnte es einfach nicht geben! Er fühlte erschrocken, daß er an allen Gliedern flog und daß sein Atem stoßweise kam und ging und in einigen Augenblicken ganz aussetzte. Und bevor er sich fassen konnte, hörte er die sich entfernenden Schritte des Mannes, dessen Stimme Lombards Stimme zu sein schien. Für einen Augenblick fühlte er sich versucht, die Türe zu Ediths Kajüte aufzureißen, sie zur Rede zu stellen, sie zu fragen, wer der Mann war, der ihr bis eben Gesellschaft geleistet hatte. Schon war er im Begriff, an ihre Türe zu klopfen, als er hörte, wie sie neuerdings ihre Kabine verließ. Wieder war es sein Impuls, ihr nachzulaufen, sie aufzuhalten, sie zu einer Antwort zu zwingen, aber er beherrschte sich. Er rannte durch den kleinen Raum seiner Kabine ruhelos auf und ab, die zu Fäusten geballten Hände in den Taschen seines Anzugs verborgen. Er fühlte den schnellen, schmerzhaften Schlag seines Herzens und wie das Blut in seinem Kopfe toste. Als er zufällig an dem Spiegel vorbeischritt und sein Gesicht sah, erschrak er über sich selber. Ich bin nicht bei Sinnen, dachte er. Mein Gott!... Er riß einen Mantel aus dem Schrank und lief wie gejagt durch die langen schmalen Flure und die Treppen hinauf. Aus einigen Kabinen drang Gelächter, ein Ehepaar schien sich zu zanken. Er hörte, wie die Frau ihren Mann beschuldigte, mit einer schwarzhaarigen Dame geflirtet und sie vernachlässigt zu haben. Aber die Gänge waren leer und ungesehen gelangte er an Deck. Das Meer lag ruhig, eine große zartgraue Fläche; die Sterne verblaßten und ein kleiner Mond leuchtete schwach. Die kühle Luft tat ihm gut. Er atmete tief. Mit weit ausholenden langen Schritten ging er um das Schwimmbassin herum, das um diese Jahreszeit noch mit Holzplanken bedeckt war, an dem Zwinger entlang, in dem sich die Hunde der Reisenden befanden. Aus dem Raum neben dem großen ersten Schornstein roch es nach Oel. Er kehrte auf die andere Seite der„Sherry Netherland“ zurück, dort wo die etwas harten unbequemen Bänke standen, und erkannte in dem schwachen blassen Licht des Mondes eine dunkle kleine Gestalt, die in ihren Mantel gewickelt auf einer der Bänke saß. Unwillkürlich trat er einen Schritt zurück, im Schatten des Vordaches Schutz suchend, dann sah er, daß der Mensch ein Mädchen war, und erkannte Edith. Als sie die herankommenden Schritte hörte, hatte Edith den Kopf erhoben. Jetzt sah sie geradewegs und etwas angestrengt in seine Richtung. „Oh. Sie sind es. Mister Miller?“ sagte sie. „Was tun Sie hier?“ gab er schroff zurück, „jetzt um diese Zeit? Es muß gleich vier Uhr sein. Sie sollten längst schlafen.“ Es klang tadelnd und grob und Edith zuckte unmerklich zusammen. „Ich wollte nur ein bißchen frische Luft schöpfen“, gestand sie.„Ich kann nicht viel Alkohol vertragen und.. „Dann sollten Sie nicht trinken“ „Und ich wollte mir etwas überlegen“, fuhr Edith fort und sah ihn jetzt aufmerksam und lange an. Ihre Augen schimmerten. Kleine blaue Bergseen.„Die Kabine erschien mir plötzlich so klein und so heiß", setzte sie entschuldigend hinzu. Warum zerbreche ich mir eigentlich den Kopf, dachte Edith, als Miller schwieg und sie, wie es schien, böse und tadelnd betrachtete. Warum nehme ich Lombards Angebot nicht an? Warum überlege ich eigentlich noch? „Mister Miller“, sagte sie plötzlich,„warum haben Sie mich eigentlich engagiert? Gerade mich, wo ich Ihnen doch gesagt habe, daß ich keine geschulte Sekretärin bin und... und... Sie haben mich bis jetzt noch nicht ein einziges Mal in Anspruch genommen? Das alles erscheint mir sonderbar. Ich glaube, Sie brauchen mich im Grunde gar nicht, ich meine, es gibt in Amerika scher sehr viel sühigere Mädchen als mich und Sie hätten nicht die teure Reise zu bezahlen brau## chen, wenn Sie mich in der Zwischenzeit gar nicht benötigen.“ „Das ist meine Sache“, sagte Miller,„ich würe de Ihnen raten, sich nicht höchst unnötigerweise den Kopf zu zerbrechen.“ Das war eine deutliche Ablehnung aller ihres Fragen, aber Edith, die plötzlich ihre Scheu verloren hatte und mutig geworden war, ließ sich nicht einschüchtern. Sie erinnerte sich sehr genau, daß er es ihr im Hotel Imperial fast zu einer Bedingung gemacht hatte, keine Fragen zu stellen, sondern alles als gegeben hinzunehmen. Wenn er mich entläßt, dachte sie, wenn er min sagt, daß ihm mein Benehmen nicht paßt, nun, dann ist es Schicksal... und ich werde Lombards Angebot annehmen. „Sicher“, sagte sie,„ich bestreite es auch gar nicht. Nur, es würde mich interessieren zu erfahren, wie sich mein zukünftiges Leben abspielen wird. Wenn Sie beabsichtigen, mich nicht als Sekretärin zu verwenden, als was könnte ich dann meine Stellung bei Ihnen bezeichnen?“ Miller antwortete diesmal nicht, aber er kam mit einem einzigen Schritt heran. stand für einen Augenblick gerade und hoch aufgerichtet vor ihn und setzte sich dann neben sie. Edith wartete noch immer auf eine Antwort, aber er zündete sich, als wäre das Mädchen nicht vorhanden, eine kurze dicke Pfeife an und stieß den Rauch in kleinen graublauen Wolken aus Nase und Mund. „Ich... ich hätte diese Stellung nie angenommen, wenn ich mich nicht in einer großen Notlage befunden hätte", flüsterte Edith neben ihm.„Und das wußten Sie auch. denn Sie haben mir Geld gegeben. Sie sahen es mir an, daß mir schlecht ging.“ Er lachte plötzlich.„Das war keine große Kunst.“ Er sah den flehenden Blick ihrer Augen und fühlte plötzlich, daß dieses Mädchen ihn nicht aus Neugier mit Fragen bestürmte, sondern daß hinter ihren Worten der ernsthafte Versuch stand, Klarheit zu schaffen. „Ich habe nie an Märchen geglaubt“, fuhn Edith fort und überlegte sich, ob es statthaft sei, in Gegenwart ihres Chefs zu rauchen, aber sie fühlte allzu deutlich seine beunruhigende Gegenwart, um auf die Zigarette verzichten zu können. Sie mühte sich jedoch vergeblich, die kleine Flamme des Streichholzes verlöschte immer wieder. Auf einmal schlug er, ohne etwas zu sagen, seinen Mantel auseinander, und sich halb zu ihn herumdrehend, bot ihr seine Brust Schutz vor den Zuglust.„ „Danke“, sagte sie und lehnte sich zuruak.: „Sprechen Sie weiter...“, sagte Miller, über sich selbst überrascht, daß er fähig war, sich für einen anderen Menschen zu interessieren, bereit war, auf ihn einzugehen.„Sie haben nie au Märchen geglaubt, sagten Sie...“ Edith schüttelte den Kopf.„Nein“. sagte sie, „mein Leben war immer ziemlich hart und schwer und nahm mir früh jede Illusion; daher kann ich nicht annehmen, daß Sie aus reiner Menschenfreundlichkeit mir eine Chance geben wollten“. „Allerdings nicht“, sagte Miller und sah sie dabei nicht an.„Sie haben sich nicht geirrt“. Die Idee allein, ihn mit menschenfreundlichen tiven in Verbindung zu bringen, erschien ihm parader.„„„„ 4 Mäcchen „Warum dann?" beharrte das Madchen „Warum dann. Mister Miller? Ich bin vielleicht töricht und jung, aber schließlich kommt es nicht jeden Tag vor, daß ein Mädchen unter solchen Umständen mit einem wildfremden Mann reist, der vorgibt, sie als Sekretärin zu benötte gen.. „Ich brauche einen zuverlässigen, treuen Menschen“, sagte Miller und starrte vor sich hin auf die Wasserfläche, über die jetzt ein kühler Morgenwind strich,„der imstande ist, hin und wieden auch einen Brief zu schreiben; den ich einer gen wöhnlichen Sekretärin nicht anvertrauen würde. (Fortsetzung folgt.) Die Echlesnern Pahli Koman von Fritz m. Zimmermann Und nun der Lebenslauf: Nobert Derenkamp hatte Volksschule, Realgymnasium, Kunstgewerbeschule und später die Akademie besucht. In Karlsruhe zuerst. Als Zwanzigjähriger meldete er sich freiwillig zum Kriegsdienst. Mit einem badischen Regiment rückte er aus. Nach dem Kriege studierte er in München weiter. Ein Aufenthalt in Norddeutschland wurde überhaupt nicht erwähnt. Es gab Bilder und Studien aus seiner Heimat am Niederrhein. Doch der Maler schien das Gebirge zu bevorzugen. Verheiratet war er nicht, wenigstens wurde nichts davon erwähnt. Kein Wort darüber, daß er sich jemals als Bildhauer versucht hatte... Frau Ellen legte das Monatsheft auf ihren Schreibtisch. Nachdenklich stützte sie den Kopf in die Hand. Das Bild dieses Mannes wollte ihr nicht aus dem Sinn. Er mußte doch schon um die Mitte der Dreißig gewesen sein, als er Hannelore Pahli den Hof gemacht und sie überredet hatte, ihm nach München zu folgen. Wenn sie diesen tüchtigen und doch sicher ernsthaft schaffenden Menschen so sehr geliebt hatte, warum sperrte sich ihr Vater gegen diese Verbindung? Sicher hätte sich ein Ausweg finden lassen. Der Konsul war ein kunstverständiger Mann gewesen. Damit war natürlich noch nicht gesagt, daß er seine älteste Tochter einem Künstler zur Frau geben würde. Das hatte er ja denn auch nicht getan. Leider wußte sie nicht viel über diese Geschichte. Hannelore Pahli hatte es irgendwie fertiggebracht, ihre Ersparnisse abzuheben. Bei Nacht und Nebel war sie dann fortgegangen, hatte das Elternhaus einfach verlassen. Damit mußte dieser Robert Derenkamp ja doch wohl einverstanden gewesen sein. Aber es paßte eigentlich gar nicht zu seinem Bild, seinem Leben und Schaffen. Gewiß vermochte sich ein Mensch — und gar ein Künstler— zu wandeln und zu entwickeln. Die meisten Menschen waren zudem krasse Egoisten. Und der Maler mochte damit gerechnet haben, daß Konsul Pahli Ja und Amen sagen würde, wenn man ihm die Pistole auf die Brust setzte. Das hatte sich allerdings anders gestaltet. Wenn sich Derenkamp daraufhin zurückzog, so sprach das nicht gerade für ihn, sondern ließ eher auf einen eigensüchtigen, skrupellos handelnden Menschen schließen, der, wie man so sagt, über Leichen geht. Nun, das Rätselraten hatte keinen Sinn. Man mußte das durch persönliche Aussprache klären. Frau Ellen erhob sich. Noch in derselben Stunde gab sie Anweisungen, die die notwendigen Vorbereitungen für ihre Reise nach München betrafen, zu der sie jetzt endgültig und fest entschlossen war. * Wieder brachte der Hausmeister Hannes eine Depesche. Frau Ellen Pahli war bereits reisefertig. Sie riß die Depesche auf. Herbert Grotzjan meldete sich an. Sie sah auf ihre Armbanduhr. In vier Stunden traf er ein, ihr reiselustiger Verlobter! Sie war wirklich ein klein wenig ungehalten. Wahrscheinlich hatte Herbert Grotzian nicht einmal mehr ihre Antwort auf seinen ausführlichen Brief erhalten. Sie verstand das kaum noch. Diese Unrast, die überstürzten Entschlüsse! Dabei wollte er mitten in großen, unaufschiebbaren Aufträgen stecken. Trennte er sich denn so leicht von seiner Arbeit? Nur Sehnsucht nach ihr, nach seiner Braut, konnte nicht die treibende Kraft sein. Warum nahm er diese Geschichte so wichtig? Und warum hatte er ihr verschwiegen, daß er Hannelore Pahli gekannt und— geliebt hatte? Oder doch verehrt? Nur aus Mitleid wollte er gehandelt haben? Ach, das redete er sich heute gewiß nur selbst ein...! Nein, sie empfand keine Eifersucht. Sie war mit Konsul Pahli verheiratet gewesen. Auch Herbert Grotzjan hatte jene Reise, die frei von jugendlichen Illusionen ist. Seine Vergangenheit kümmerte sie nicht. Es genügte ihr, daß er sie liebte. Davon war sie überzeugt. Sicher mochten auch nüchterne Erwägungen mitspielen. Schließlich war sie heute eine gute Partie. Herbert besaß ein kleines Vermögen; abr als KünstIr war er wohl noch ziemlich unbekannt. Das hoffte er ja nun ändern zu können. Nach seiner Meinung fehlten ihm nur die guten Beziehungen. Das hatte sie immer ein wenig gewundert. Sein Onkel war ja doch Kunsthändler gewesen, gar kein unbekannter unbedeutender. Sollte Herberts Talent nicht stark genug sein, um sich durchsetzen zu können? Er ging auf die Vierzig. Das wollte freilich nicht viel heißen. Er stand in der Blüte männlicher Schaffenskraft. Der Erfolg konnte sich rasch einmal einstellen. Frau Ellen zog den Reisemantel aus. Der Fahrer Wilm fuhr das Auto wieder in die Garage ein. Der Hausdiener tauschte einen vielsagenden Blick mit der Mamsell aus. Zufällig wurde es von Frau Ellen bemerkt. Aergerlich fuhr sie auf, bezwang sich rechtzeitig und begab sich in ihren kleinen Damensalon, um dort Herberts Brief noch einmal zu lesen. Sie hatte das Empfinden, daß es zu einer entscheidenden Aussprache kommen könnte. Sie entschloß sich, ihren Verlobten nicht von der Bahn abzuholen. Sie selbst hatte die Absicht gehabt, im Auto nach München zu fahren. Das Wetter war prächtig. Dann kam der Bildhauer. Er brachte schlechte Laune mit. Seine erste Frage galt der Depesche. Als er hörte, daß sein Telegramm rechtzeitig eingetroffen war, meinte er unwillig:„Es hätte mich selbstredend sehr gefreut, wenn du mich abgeholt haben würdest. Ellen!“ „Ich wäre gern gekommen, Herbert. Aber ich habe auch Rücksicht zu nehmen auf meine Stellung in diesem Hause. Ich stand vor der Abreise...“ „Ach, du richtest dich nach der Meinung des Personals!?“ unterbrach der Bildhauer seine Braut.„Wie rührend! Oder bist du um dein Ansehen und um deine Autorität besorgt?“ Es hatte etwas spöttisch geklungen. „Du beurteilst das nicht ganz richtig. Letzten Endes verwalte ich hier ein Erbe. Das verpflichtet. Es würde auch dich verpflichten“, schloß Frau Ellen. Im Gegensatz zu Grotzjan hatte sie, ruhig und sachlich gesprochen. Das ärgerte ihn. Zudem war er empfindlich, wie alle eitlen und selbstsüchtigen Menschen.„Ich würde es wahren müssen, es würde mich verpflichten? Ich denke doch, es wird mich verpflichten. Oder bist du schon bereit, die Laune deinen Stieftochter Brigitte zu berücksichtigen? Das muß ja endlich und endgültig geklärt werden.“ „Keine Wortspaltereien, Herbert! Das liebe ich nicht. Sie sind auch bei klarer Einstellung zur Sache überflüssig. Brigitte hat ein Recht, gegen meine Entschlüsse, soweit sie dieses Haus und also ihr Elternhaus betreffen. Einspruch zu erheben. Laune oder nicht. Das wäre übrigens erst festzustellen.“ Immer noch sprach Frau Ellen Pahli sehr ruhig. Sie hatte jedoch das schmerzliche Gefühl dabei, daß sich hier keine Aussprache, sondern eine Auseinandersetzung entwickelte. Herbert Grotzjan war aufgesprungen.„Soll ich kapitutieren: Klein beigeben: Vor einem zwanzigjahrigen Mädchen, das von einer Schwester aufgestachelt wird, die eine...“ Er sprach das böse Wort nicht aus. Obwohl Frau Ellen dieser Hannelore Pahls nicht blutsverwandt war, so empfand sie diese Beleidigung doch auch als gegen den Namen gerichtet, den sie trug. Es war ein ehrenwerter und achtbarer Name. Das Mädchen hatte ihren Leichtsinn gebüßt. Wenn Hannelore wahrhaft geliebt und wahrhaft vertraut hatte, so konnte man nicht einmal von Veranlagung zu einer derartigen Leichtfertigkeit reden. Es stand fest, daß der Mann, ihr Partner bei dieser Affäre, sehr vier älter gewesen war als sie. Die Schuldfrage konnte also auf keinen Fall mit einer leichtfertig ausgesprochenen Herabsetzung oder gar mit einen so unbeherrscht herausgebrachten Beleidigung geuott werden. Mit dieser Auffassung war Frau Ellen Pahl weit davon entfernt, die Handlungsweise ihrer Stieftochter ohne weiteres zu entschuldigen, andererseits aber auch nicht gesonnen ihrem Verlobten das Recht einzuräumen, die Schuldfrage nach Willkür zu behandeln. Das sagte sie ihm nund mehr in knappen, eindeutigen Worten. (Fortsetzung folgt.) * Tod und Veutel am Semtchenstrung Ein Tatsachenbericht aus den Gründungsjahren der USA. Von Clemene Laar Kmmmmmmmmmmm Kein Wunder, daß sich das Interesse langsam dem Mann zuwandte, der seit einer guten halben Stunde unbeweglich auf dem Bock seines hohen Sandschneiders saß. Uebrigens hatte er zwei großartige Füchse, bestes Kentuckyblut. in den Seilen. Jemand wußte zu berichten, daß dieser Mann mit dem schwarzen Schlapphut, dem langen untadeligen Gehrock, der neiderregenden, buntgeblümten Weste, ein hohes Tier bei der Bahn sein sollte und daß er draußen auf der Siedlung des alten Hutches wohnte. Es sah ganz so aus, als warte er auf jemand, der mit dem Zwei=Uhr=Zug aus der Chikagoer Richtung kommen sollte. Das tägliche Ereignis des Chikago=Zuges versprach für heute allerlei Interessantes. Wenn das ein Direktor war, und wenn er sich seit ein paar Wochen hier in der Gegend herumtrieb, und wenn er vielleicht auf einen anderen Direktor wartete... „O. Boys, vielleicht bauen sie doch die Bahn nach Westen. Dann wird's lebhaft bei uns. Boys, das wär' eine Sache!“ Sie wußten es von früher her. Eisenbahnbau, das hieß, daß dort, wo die Schwellen gelegt wurden, Himmel und Hölle, wie sie es verstanden, ihre erlesensten Sendboten hinschickten. Eisenbahnbau, das hieß, niemals Mangel an großartigen Rausereien haben. Man konnte gar nicht soviel Patronen nachladen, wie man an einem Abend verknallte. Eisenbahnbau, das hieß Trubel und Leben. Lärm und Musik und Tag und Nacht Tanz. Eisenbahnbau. das hieß keinen Hunger mehr zu haben nach den knallenden Freuden des Daseins. Die Frauen waren billig. Wenn man Glück hatte oder etwas geschickt war, dann gewann man sich in einer schnellen Pokerrunde die Spesen für den ganzen Abend. Mord und Totschlag waren dabei und mindestens täglich einmal das herrliche Volksfest des Lynchens. Wo ein paar Tausend Männer zusammenkommen, die ihre Knochen teuer bezahlen lassen und dazu ein paar Hundert Weiber, die fabelhaft billig sind, weil sie eben nur Geld verlangen, wenn Schichten zusammenstoßen, von denen die eine Geld hat und die andere es haben will, dann reißt es an Vorwänden zum Federn und Teeren und Aufhängen nicht ab. Manchmal gerät auch eine anständige Frau in den Strudel, da gibt es Geschrei von Willkür und Notzucht. und dann kann man voll moralischer Erhobenheit zum Pistolengriff fessen. Dann setzt es herrliche Jagden, bis der Lump gefaßt ist und dann... „O. Boys, vielleicht bauen sie wirklich diese verrückte Bahn.“ Ein leises Donnern kam aus der Ferne, wo sich im silbrigen Glast der Schienenstrang verlor. Aus einer Wolke von Qualm und Stauh schob sich schnellwachsend das Gesicht des Expreß mit dem hohen Rauchfang und dem breiten Gittervorbau des Kuhfängers. „Da kommt er, da kommt er!“ Man konnte schon das grelle Lärmen der Glocke hören und die drei schrillen Signalpfiffe, mit denen der Lokomotivführer Weißmann seinem Freund Willi ankündigte, daß es Zeit wäre, die ausschließlich für ihn reservierten Salvatorflaschen vom Eis zu nehmen. Es war spukhaft, wie urpötzlich der ganze Platz dichtgedrängt voll war. Im Schatten eines Lagerschuppens lagen ein paar sinnlos betrunkene CoGedenket der hungernden Vögel manchen. Man trampelte auf ihnen herum. Beide Teile merkten es nicht. Die Puncher von der Kreis= und Pfeil=Ranch hatten mit ihrer Vermutung recht behalten. Es gab eine Sensation. Der ganze erste Wagen war voll von Frauen, in denen unschwer die neuesten Attraktionen der roten Lou zu erkennen waren. Im allgemeinen Trubel achtete niemand mehr auf den Fremden, der gemächlich von seinem Sandschneider gestiegen war. Er trat auf einen Mann im hellengrauen, großkarierten Reiseanzug zu: „Gott zum Gruß. Gut, daß Sie selbst gekommen sind. Ich habe große Neuigkeiten für Sie, Dodge!“ „Wo? Sind die Nachrichten so wichtig, daß Sie mich deshalb ein„paar hundert Meilen reisen ließen, Strong?“ „Ja. Von diesen Informationen kann alles abhängen. Wir sind an einem Wendepunkt angelangt. Doch erst einmal heraus aus diesem Sodom. Ich wohne auf der Ranche von einem alten Freund. Dort können wir ungestört und— vor allen Dingen unbeobachtet sprechen.“ Während die Füchse in langem Trab durch das grellbunte Gewimmel von St. John fegten, überlegte Dodge, was wohl diesen nüchetrnen, sachlichen Strong zu einer solchen Geheimnistuerei veranlaßt haben konnte. Warum hatte er ihn hier in dieses Südwestloch geholt? Warum fürchtete er Beobachtungen? Bis jetzt lag doch alles äußerst günstia. Gerade in den letzten Wochen sah es so aus, als ob der Kreis um Thomas Benton Friede gegeben hatte. Man mußte doch blind sein, um nicht zu erkennen, daß nun doch zu guter Letzt eine gute Idee ihren ungebrochenen Siegeslauf begann. Immer stärker beschäftigte sich der Kongreß mit dem Bahnbau. Es war schon so weit gekommen, daß kein Mitglied beider gesetzgebenden Häuser mehr eine Rede für vollständig hielt, wenn es nicht zum mindesten zum Schluß auf das herrliche Projekt der Transkontinental=Eisenbahn hingewiesen hätte. Erst vor ein paar Tagen hatte der Senator Butler von Süd=Karolina laut erklärt: „Noch niemals in der Geschichte des Senates ist etwas der Vergötterung so nahe gekommen wie dieses Eisenbahnprojekt.“ Mit einer solchen Stimmung im Kongreß konnte auch die Eisenbahnkonferenz am 19. September in San Franzisko nur einen günstigen Verlauf nehmen. Alles andere war dann nur noch eine Frage des Einsatzes. Nur noch kurze Zeit. und man durfte arbeiten, richtig arbeiten! Die Vermessungen würden auch in Ordnung gehen. Und von allen prachtvollen Kerlen, die sich bisher mit Büchse und Gerät durch die Wildnis geschlagen hatten, waren jetzt vielleicht die beiden besten am Werk. Nein. man konnte sich wirklich eingestehen, daß zum indestens der Kampf um die Idee gewonnen war. Was also wollte Strana? Was sollten seine dunklen Andeutungen? Er hatte Strong vor einem guten Jahr in einem Massenmeeting kennengelernt. Er gehört zu diesen Kämpfern im Dunklen. Einer von denen, die dafür sorgten, daß die ewigen Fehden in den unterirdischen Kanälen der Politik zu ihren Zielen und ihren Zwecken ausgenützt wurden. Ein Kaufmann, ein kühler Rechner. ein Mann mit begeisterungsfähigem, aber aller romantischen Phantasie weltfernem Herzen. Es mußte schon seinen Grund haben, wenn er ihn hierher bestellt hatte. Humpelnd fuhr der Sandschneider über eine kleine Zugbrücke in den Palisadenraum der Ranche. Der alte Hutches dachte gar nicht daran, die Pfähle niederzulegen und die Schützentritte abzureißen, nur um ein wenig Platz für einen Gemüsegarten zu bekommen. So weit es den alten Hutches betraf. so glaubte er nicht an die Zivilisation, sondern an den urewigen Kampf der Rassen. Jetzt stand er mit viel zu tief herabhängendem Hosenboden auf der Veranda, ionalierte grinsend seinen Priem von der linken nach der rechten Bakkenseite, machte eine Gebärde, die aller Wahrscheinlichkeit nach ein Willkommensaruß sein sollte und verschwand mit einem stummen Nicken zur Seite hin, wo eine Hängeflasche von vielversprechenden Formen neben zwei Gläsern stand. „Hutches hat recht“, meinte Strona, als sie ächzend vom Bock stiegen.„Zuerst das Geschäft.“ Als sie saßen, holte“ er einige Paviere aus der Hosentasche: „Also der Reihe nach. Lesen Sie zunächst einma das hier. Es ist ein Bericht des Capitain Phillips von der Bundeskavallerie. Die ganze Einleitung können Sie sich schenken. wichtig sind nur die beiden letzten Seiten. Ich habe den Bericht durch gewisse gute Beziehungen in die Hände bekommen. Zur näheren Erklärung der Sachlaae: Phillips führte eine Streife von 200 Mann durch das Gebiet an der alten Miser=Trail. Es hieß, daß sich dort ein neuer Indianeraufstand zusammenballte. Ein durchaus richtiges Gerücht übrigens. Aber nun lesen Sie: Mehr neugierig als gespannt überflog Dodge den Bericht. Dann aber kam er an eine Stelle, bei der er sich unwillkürlich an die Halsbinde faßte. Ohne es zu wissen, las er halblaut: „Auf der Suche nach einer Tränke stießen wir überraschend auf ein Lager von Assiniboins. Bei unserem Anblick begannen die Indianer in äußerster Eile ihre Zelte abzubrechen. Dieser Umstand war verdächtig, da wir noch einige Kilometer entfernt waren, ließ ich die Truppe zum Angriff ausschwärmen und in schärfster Ganaart anreiten. Jetzt ergriff der Stamm unter Zurücklassung der Zelte und auch des Kleinviehs die Flucht. Da unsere Pferde aufs äußerste erschstönft waren, hatte eine Verfolgung keinen Zweck. In unmittelbarer Nähe des Lagers fanden wir in einem Versteck zwei Weiße, die von den Assiniboins gefangengesetzt, aber in der Nacht entflohen waren. Sie nannten sich Caspar Thüngen und Jeremy Boles. Der erstere wies sich als Vermessungsingenieur aus Deutschland aus. Seiner Darstellung nach war von privater Seite für diesen Bahnbau tätig und verlangte, da eine bestimmte Strecke noch in den nächsten Wochen vermessen werden mußte, ein Schutzkontingent von fünf Mann. Da es sich meines Erachtens nach um ein Unternehmen von größter nationaler Bedeutung handelt, dem ja auch der Kongreß seine Unterstützung zugesagt hat, habe ich keine Veranlassung genommen, diesem Ersuchen nicht zu entsprechen. Ich habe im Gegenteil als Bedeckung einen ganzen Halbzug unter dem Sergeanten C. K. Hoarday zu dieser Aufgabe abkommandiert und selbstverständlich auch den entsprechenden Proviant zur Verfügung gestellt. Nach Abschluß der Vermessungsarbeiten wird der Halbzug an einem verabredeten Punkt des oberen Platte=River wieder zu meiner Abteilung stoßen. Als Stichtage sind der 15. September, der 1. und der 15. September gewählt worden. Der andere Weiße, Jeremy Boles, gab an, in der gleichen Sache dringend nach San Franzisko zu müssen. Er hoffte, weiter im Westen auf noch fahrende Postlinien zu treffen. Jedenfalls behauptete er. unter allen Umständen den Versuch machen zu müssen, durch das Aufstandsgebiet sich nach Westen durchzuschlagen. Der. Vermessungsingenieur bestätigte das. Ein weiteres Bedeckungskontingent konnte ich nicht abgeben, auch wies der Jeremy Boles den Gedanken von vornherein zurück. Er bat nur um zwei Pferde und, um Proviant, sowie um einige Munition, die er auch erhielt. Er ist jetzt unterwegs, wie auch der Vermessungsingenieur an der Arbeit ist. Gottes Hilfe für ihre schwere Aufgabe wird ihnen gewiß sein.“ Ein wenig verständnislos gab Dodge das Pavier zurück. „Ja, und was weiter? Daß meine Jungens sich mit Tod und Teufel herumzuschlagen haben, das wußte ich auch vorher. Ebenso, daß sie es auf irgendeine Weise doch schaffen würden. Unerklärlich ist mir nur, warum sich mein guter Smoothy plötzlich Boles nennt, aber das ist seine Sache. Und warum er es so schrecklich eilig hat nach Brisko zu kommen, das ist ja ganz klar. Er wird die ersten Ergebnisse in der Tasche haben.“ (Fortsetzung folgt.) Bei uns Frost und Schnee— in Nio de Janeiro— Sommerfest. Auf der anderen Seite der Erdkugel herrscht jetzt das schönste sommerliche Wetter. Während bei uns das Land in Frost und Eis erstarrt, veranstaltete man am Seeufer von Rio de Janeiro ein großes Gartenfest.(Schirner— Autoflex.) Barat die Pen enferet Zwei Millionen Dollar für einen Hörfehler In Chikago macht zur Zeit wieder ein Riesenprozeß von sich reden, der vor einiger Zeit gegen die Postverwaltung in USA angestrengt worden ist. Eine junge Dame fordert einen Schadenersatz von zwei Millionen Dollar. Dieser Prozeß, der wohl nicht so leicht zu Ende zu führen sein wird, hat folgende Vorgeschichte. Die exentrische Tochter des Schweinekönigs. Die Klägerin Miß Ellinor Dust ist die Tochter des verstorbenen„Schweinekönigs von Chikago“. Als einziges Kind eines vielfachen Dollarmillionärs wurde sie als junges Mädchen außerordentlich verwöhnt und durfte all ihren exentrischen Neigungen hemmungslos nachgehen, denn ihr Vater liebte sie abgöttisch. Nur einen Wunsch hatte er. Und dieser war gleichzeitig das Ziel seines Lebens. Ellinor sollte John Bradle, den einzigen Sohn seines Freundes und größten Konkurrenten heiraten, wodurch die beiden gewaltigsten Betriebe, die sich in Chikago mit dem Schlachten und Verarbeiten von Schweinen befaßten, vereinigt würden. Ellinor hatte gegen diesen väterlichen Plan im Prinzip nichts einzuwenden, denn John war ihr nicht unsympathisch, wenn sie ihn auch nicht gerade liebte. Sie verlangte nur von ihrem Vater, daß er ihr vor der Ehe noch eine lange Europa=Reise gestatte, auf der sie sich noch einmal richtig austoben wollte. Dirigentin einer Jazzband. Der liebende Vater erfüllte diesen kleinen Wunsch natürlich sehr gern und stellte seiner Tochter für die Europareise Schecks zur Verfügung, soviel sie haben wollte. Die junge Dame reiste also nach Europa und trieb sich hier unter Zuhilfenahme von allen Verkehrsmitteln in verschiedenen Ländern herum. Sie besah sich die Naturschönheiten des alten Kontinent und amüsierte sich in London, Wien, Paris und allen größeren mondänen Kurorten. Mit echt amerikanischem Tempo und ausgerüstet mit einem eigenen großen Wagen hatte sie sehr schnell alles gesehen, was nach ihrer Meinung in Europa sehenswert war. Da sie nun aber noch keine Lust hatte, heimzukehren, kam sie auf die verrückte Idee, in Paris eine Jazzkapelle zusammenzustellen und persönlich zu dirigieren. „Kehre zurück mit meinem Gatten“. Dem Vater währte mit der Zeit die Bummeltour der Tochter aber doch zu lange. Der Freund Der Frileur von Rio Diese Geschichte wird aus Brasilien berichtet, und wenn sie nicht wahr ist, dann ist sie jedenfalls gut erfunden. In Rio lebte und starb Donna Heitora. Sie war reich, alt und nach Meinung der Einwohner jenes Stadtteiles in Rio, in dem sie wohnte, äußerst schrullig. Sie lebte zusammen mit ihrer Haushälterin in einem großen Haus ganz allein. Und eines Tages starb sie. Als die Haushälterin ihre Gebieterin auffand, verlor sie den Kopf und lief tränenüberströmt und händeringend auf die Straße und zufälligerweise direkt in die Arme des Friseurs Manuel Proena, der gerade von der Bank vor seinem Geschäft, auf der er Siesta gehalten hatte, aufgestanden war. Und als der Friseur von dem betrüblichen Geschehnis hörte, bekam er einen genialen Gedanken und überredete die Hausgehilfin, sich an seinem Plan zu beteiligen. Statt zu dem Arzt und den Behörden zu gehen, kehrte die Haushälterin mitsamt dem Friseur in das Haus der Donna Heitora zurück. Die beiden betteten den Leichnam der Verstorbenen um, und dann zog sich der Friseur Manuel ein Nachtgewand der Dame an. setzte ihre Perücke auf, und wie der Wolf im Rotkäppchen band er eine Haube um Kopf und Gesicht und legte sich in das Bett, in dem die alte Dame vor kurzer Zeit ihre letzten Seufzer ausgestoßen hatte. Die Hausgehilfin aber holte einen Notar herbei. Dieser würdige Herr wurde jetzt von der piepsigen Stimme, die zwischen den dicht vorgezogenen Bettvorhängen zu ihm drang. beauftragt, ein Testament aufzusetzen, in welchem als alleiniger Erbe der so nette und liebenswürdige Friseur Manuel Proena eingesetzt wurde. Wenige Stunden später starb Donna Heitora offiziell, und niemand schöpfte Verdacht, denn der Friseur war wirklich nett und liebenswürdig und die alte Dame als schrullig bekannt. Der Friseur würde wohl noch heute auf seinem inzwischen gekauften Gut herrlich und dessen Sohn fragten auch wiederholt, ob denn Ellinor noch nicht zurückkäme und der Heiratsplan verwirklicht werden könne. Deshalb telegraphierte Mr. Dust, daß er die Hochzeit in Chikago vorbereite und um sofortige Rückkehr bitte. Prompt erhielt er folgende telegraphische Antwort:„Kehre zurück mit meinem Gatten“. Ueber dieses Telegramm geriet der Vater zum ersten Male in unglaubliche Wut. Sein undankbares Kind hatte seine ganze Lebensarbeit illusorisch gemacht. Nicht nur hatte sie gegen seinen ausdrücklichen Willen einen anderen geheiratet, als John Bradle, sondern sie hatte es auch fertigbekommen. dem Vater vorher überhaupt keine Nachricht davon zu geben. Dust fuhr kurzentschlossen zu seinem Anwalt und setzte dort ein Testament auf, in dem die ungehorsame Tochter nur das Pflichtteil erhielt. Alle seine Millionen vermachte er wohltätigen Stiftungen. Der tragische Hörfehler. Der Zufall wollte es, daß am Tag darauf der Millionär bei einem Autounglück getötet wurde. Ellinor war also nicht mehr in der Lage, ihren Vater über das Mißverständnis aufzuklären, als sie eine Woche später mit ihrer Jazzband und nicht, wie in dem Telegramm gestanden hatte, mit ihrem husband(Gatten) zu Hause ankam. Sie hatte, wie sie erklärte, sofort, als sie das Telegramm des Vaters gelesen hatte, telefonisch die Rückantwort aufgegeben. Nun ist die große Streitfrage. handelt es sich um einen Hörfehler bei der Aufgabe in Paris oder ist dieser Fehler erst in USA entstanden. Es wird für Ellinor Dust sehr schwer sein, den beteiligten Postverwaltungen eine Schuld nachzuweisen. Zwei Millionen sind nur 10 Prozent. Die Schadenersatzsumme, die die Klägerin fordert, sind nur 10 Prozent von dem Vermögen, das ihr durch das voreilige Testament des Vaters entgangen ist. Die Enterbte versucht natürlich auch, das Testament, das nur infolge eines Mißverständnisses zustande kam, anzufechten. Dagegen wehren sich natürlich die beschenkten Wohltätigkeitsvereine. Sie sagen, Ellinor habe selbst ohne die gefordete Summe Schadenersatz an ihrem Pflichtteil genug, und wenn sie ihren John jetzt heirate, dann käme es auf ein paar Millionen mehr oder weniger nicht an. und in Freuden leben, wenn nicht die alte Dienerin bald darauf erkrankt wäre. Abergläubisch wie sie nun einmal war, glaubte sie, die Erkrankung sei die Strafe für ihre böse Tat. Sie beichtete diese. Manuel wurde nicht nur der Früchte seiner genialen Idee beraubt, sondern ins Gefängnis gebracht, wo er jetzt mit Recht bereut, von einer augenblicklichen Eingebung vom Pfade der Tugend abgebracht worden zu sein. Erleichterung. Der Herr hatte seine Tischnachbarin schon eine halbe Stunde mit seiner Ahnengeschichte geplagt. „Und übrigens“, schloß er mit stolzer Bescheidenheit,„bin ich der letzte meines Geschlechts". Da atmete die junge Dame erleichtert auf:„Oh, das freut mich aber sehr“. Ertappt. Drei Skatspieler sitzen stundenlang schon bei ihren Karten und kloppen bis zur Bewußtlosigkeit Skat. Plötzlich ruft der eine:„Müller, wie gefällt deiner Frau das neue rote Kleid, das sie gestern bei uns gekauft hat?“ Müller antwortet nicht. Da sagt der dritte Skatspieler, wenn jetzt Müller rot anspielt, dann haue ich dir eine runter.“ Daten für den 30. Dezember Sonnenaufgang: 8.41;=untergang: 16.23 Uhr. Mondaufgang: 12.02;=untergang: 0.54 Uhr. Gedenktage. 1819: Der Dichter Theodor Fontane in Neuruppin geb.(gest. 1898).— 1832: Der Schauspieler Ludwig Devrient in Berlin gest. (geb. 1784).— 1857: Der Forschungsreisende Joachim Graf Pfeil in Neurode geb.(gest. 1924).— 1861: Der Ingenieur Max Mannesmann in Bliedinghausen geb.(gest. 1915).— 1878: Der Dichter Erwin Guido Kolbenheyer in Budapest geb.— 1918: Der Philolog Otto Crusius in München gest. (geb. 1857),