zum Fürstlich Wiedischen Regierungs=Blatt. Neuwied, den 12. April Amtliche Bekanntmachungen. (68) Bei dem Andringen mehrerer Gläubiger haben die schuldnerischen Johannes Bahl'schen Eheleute, wohnhaft an der Straße nach Heddesdorf, auf den öffentlichen Verkauf ihres Wohnhauses, mit dem Bemerken angetragen, daß sie aus dem Erlöse desselben alle ihre Schulden tilgen zu können hofften. Um nun zu erforschen, ob außer den, von den Bahl'schen Eheleuten genannten, und dem Gerichte bekannten Gläubigern, auch noch etwaige unbekannte Creditoren vorhanden sind, werden diese, wie die bekannten, mithin alle und jede Anspruchsberechtigte auf Montag den 17. April d. Morgens 8 Uhr, vor die unterzeichnete Stelle öffentlich geladen, in welcher Tagfahrt sie um so gewisser zu erscheinen, ihre Forderungen zu liquidiren, und mit den Schuldnern, eventuell gegen einander, zu handeln haben, als widrigenfalls unter Ausschluß mit Einreden gegen den Activ= und Passivstatus die Nichterscheinenden bei der bevorstehenden Regulirung dieses Schuldenwesens, vorerst nicht berücksichtigt werden sollen. Zugleich wird für den Verkauf des feaglichen, sehr vortheilhaft für jedes Geschäft gelegenen, vorzüglich zu einer Gastwirthschaft geeigneten Hauses nebst ansehnlichen Zubehörungen Tagfahrt auf Montag den 24. April d. J., Nachmittags 3 Uhr, im Gasthause zum wilden Mann dahier angesetzt. Ein, zmdieser Masse gehöriger vierräderiger Leiterwagen.,####wie einige blechene und messingene Küchengeräthe sollen alsdann ebenfalls mit versteigert werden. Neuwied, den 28 März 1837. Fürstlich Wiedisches Justiz=Amt, K. Weidenbach. (71.) Im Laufe des tten Quartals d. Is. sind von der unterzeichneten Stelle bestraft worden: a) 1 Person wegen unterlassenem Wachtdienst. b) 2 do.„ versäumter Nachtswache, und c) 5. do.„ Vergehen gegen die Feuerpolizei. Waldbreitbach, den 34ten März 1837. Fürstl. Wied. Bürgermeister=Amt, Liesering. (72.) Montag, den 17. d. Mts., Morgens 9 Uhr, sollen in dem Urbacher Märkerwalde, Forstort Köpfchen, 100 Klftr. und an demselben Tage Nachmittags 2 Uhr, in dem Urbach=Ueberdorfer. Gemeinde=Walde 40 Klftr. Buchenscheitholz öffentlich meistbietend versteigert werden. Kaufliebhaber wollen sich um die bestimmte Zeit bei dem Schöffen Marth zu Dernbach einfinden. Dierdorf den 3. April 1837. F. W. Bürgermeister=Amt. L. Mayer. (73) Im I. Quartal c. sind in den Bürgermeistereien Asbach und Altenwied wegen verbothenem Tabackrauchen 7, wegen unvorsichtigem Umhertragen des Lichtes 9, wegen versäumter Nachtswache 1, wegen Umherlaufen der Kettenhunde 2, und wegen Gebrauch eines ungestempelten Gewichts 4 Individuum bestraft worden, was in Folge höherer Verordnung hiermit zur öffentlichen Kunde gebracht wird. Asbach den 4. April 1837. Der Fürstl. Wied. Bürgermeister, Mäurer. 52 (74.) Montag den 24, kurr., # Nachmittags 3 Uhr, soll das, dem hiesigen Blaufärber Hermann Dörr gehörige, am Marktplatze sub Nro. 40 gelegene Wohnhaus nebst Zubehörungen, im Gasthause zum wil den Mann dahier zu einer öffentlichen Versteigerung, unter den alsdann bekannt zu machenden, auch vorher bei dem Amtssecretariat einzusehenden Bedingungen, ausgesetzt werden. Neuwied, den 7ten April 1837. Fürstlich Wiedisches Justizamt, K. Weidenbach. (77. Montag den 24. curr. Nachmittags 3 Uhr, sollen im Gasthause zum wilden Mann dahier folgende, dem Handelsmann Hrn. G. B. Beringer gehörige resp. von ihm besessene Grundliegenschaften, nämlich:####n 1.) ein, in hiesiger Gemarkung, im Gartengäßchen, Fur 2. Nro. 7. in erster Klasse, gelegener Garten von 60 Ruthen 55 Fuß, mit einem in Stein erbauten Gartenhause versehen, mit 80 schönen und tragbaren Obstbäumen bepflanzt, und mit guten Hecken und Mauern eingeschlossen; 2.) ein Garten daselbst, hinter dem obigen, am Canal, Flur 2. Dro. 5. in erster Klasse gelegen, 153 Ruthen haltend; 3.) ein, mit 56 tragbaren Obstbäumen bepflanztes, in Rodenbacher Gemarkung auf dem Räuschmerich, Flur 6. Nro, 45. in fünfter Klasse gelegenes Ackerfeld von 169 Ruthen und 90 zu einer öffentlichen freiwilligen Versteigerung unter den in termino bekannt zu machenden, vorher auch bei dem Amtssecretariate dahier einzusehenden Bedingungen ausgesetzt werden. Neuwied den 8ten April 1837. Fürstlich Wiedisches Justizamt, K. Weidenbach. Gesetz- Kunde. 17. (Militairpflicht der nicht auf Seminarien gebildeten katholischen Schullehrer in der Rhein=Prodinz.) Ich genehmige auf Ihren Bericht vom 40. v. M., daß die durch Meine Ordre vom 29. Oktober 1827 den in Siminarien gebildeten Schullehrern bei Erfüllung ihrer Militairpflicht zugestandene Begünstigung für die nächsten drei Jahre auch auf die zwar nicht in Seminarien gebildeten, doch vor dem Eintritt ihrer Militair=Dienstpflicht durch die kompetente Behörde für anstellungsfähig erklärten katholischen Schulamts=Kandidaten der Rhein=Provinz ausgedehnt werde.(Kab. Ordré vom 14. Januar 4837. An die Staats=Minister Frhrn. v. Altenstein, v. Witzleben und v Rochow.) Anszug aus den Geburts=, Copulations= und SterbeRegistern der Stadt Neuwied. Geburten. März 12. Johann Karl Christian Ludwig, S: des Privatlehrers Johann Karl Withelm v. Dultzig. — 15. Wilhelmine Friederike., T. des Bürgers u. Fabrikarbeiters Joseph Moreau. — 16. Luise Dorothea, T. des Bürgers und Färbermeisters Andreas Stadler. — 19. Karl, S. des Bürgers u. Weißbinders Johann Kurz. 28. Maria Anna, T. des Bürgers u. Schuhmachermeisters Valentin Schmierbach. Aufigeebote. April 2. Peter Rehm, Leinwandhändler von Koblenz, S. des zu Gersfeld in Baiern gestorb. Obermeisters der Leinweberzunft Peter Rehm, mit Anna Gertrud Breuch, T. des in Kettig gest. Ackerers Johann Breuch. — Marcus Joseph Brions, Gastwirth u. Handelsmann zu Waldbreitbach, S. des daselbst gest. Gastw. u. Handelsmanns Franz Brions, mit Maria Christina Buemann, T. des verstorb. Bürgers u. Papierformenmachers Johann Remigius Buemann. —— Joh. Wilh. Butterweck, Arbeiter auf Rasselstein, S. des Ackerers K. Butterweck zu Oberschledorn, Reg. Bez. Arnsberg, mit Magdalena Klein von Niederbreitbach, T. des dasigen Ackerers Tillmann Klein. Sterbfälle. März 31: Lambert Deman, alt 36 J. 1 M. 13 T., Bürger u. Uhrmacher. 53 April 1. Marimilian, alt 9 M. 7 T., S. des Bürgers u. Zimmermanns Jakob Bowalewki. — 3. Johann Christian, alt 2 J. 8 M. 27 T., S. des Büraers u. Nagelschmiedmeisters Johann Friedrich Wilhelm Müller. — 4. Gabriel Keil, alt 51 J., Bürger u. Schneidermeister. M —.— Huberta Friederite, alt 2 J. 10 M. 3 T., T. des Bürgers u. Handelsmanns Ludwig Boppo. — h. Anna Maria Karolina, alt 4 J. 7 M., T. des Bürgers u. Zinngießers Karl Johann Baptist Peretty. S Fremdenliste. Im goldnen Anker. Ayril 4. Hümmerich, Kammer=Assessor aus Dierdorf. Knobicke und Buhl a. Bremen, Tewes a. Essen u. Besserer a. Mulheim a. d. Ruhr, Kfl. Frau Pfeiffer mit Tochter aus Duisburg.— 6. Nebel, Bauinspektor aus Koblenz. Nicolls, Part. a. Bonn. Gerhardt, Maler aus Erfurt. Zähner u. Frohenhaus a. Köln, Carstanjen aus Mülheim u. Marwede a. Bremen, Kfl. Im Gasthaus der Brüdergemeine. Apr. 4. Tyrell, Part. a. England. Stockfeld, Missions=Prediger a. Köln.— 7. Stähelin, Kfm. a. Basel. Im wilden Mann. Apr. 3. Speht a. Kreuznach u. Rothschild a. Elberfeld, Kfl.— 5. Weyermann a. Kreutznach u. Rentrop a. Altena, Kfl.— 6. Camphausen u. Lindemann a. Elberfeld und Molly a. Rönsahl, Kfl.— 8. Sachs a. Köln, Martin a. Erndtebrück u. Pförtner a. Barmen, Kfl. Goudrons, Cand. Theol. a. Denklingen. Sockeland, Lehrer a. Düsselthal. 475) Peruvianische Kartoffeln sind die 100 Pf. zu 20 Sgr. bei Ludwig Breithecker auf dem Ludwigshof, gegenüber Neuwied zu haben. Preußisch=Rheinische Dampfschifffahrt. (76) Die Preuß. Rheinischen Dampfschiffe fahren vorläufig täglich Von Köln nach Koblenz, Morgens 7 Uhr. : Koblenz; Mainz, 6 * Mainz= Mannheim 5„ * Mannheim= Mainz Nachmittags 2½= = Mainz: Köln Morgens 6= Die Passagierräume sind geheitzt. Preussisch: Rheinische Dampfschiffe abrr. Dienst zwischen Köln und Strasburg respect. Kehl. (78.) Vom 17. resp. 18ten April ab wird für die Preußisch Rheinischen Dampfschiffe ein direkter Dienst zwischen Köln und Strasburg resp. Kehl, in der Weise eingerichtet werden, daß dieselben vom 17. April ab jede Woche vorläufig zweimal, nämlich Montags und Donnerstags, von Köln nach Mannheim, und vom 18. April ab jeden Dienstag und Freitag von Strasburg resp. Kehl nach Mannheim abfahren. Von Köln wird die Fahrt nach Mannheim in 1½ Tag und einer Nacht zurückgelegt; von Mannheim nach Strasburg resp. Kehl in zwei Tagen und von Strasburg resp. Kehl nach Mannheim in einem Tage. In Mannheim korrespondiren die für diesen Dienst bestimmten beiden Schiffe. An allen Zwischen= Stationen können Passagiere ein= und aussteigen. Die Abfahrtstage und Stunden sind also bestimmt: Von Köln nach Coblenz 2c. jeden Montag und Donnerstag, Vormittags 41 Uhr. ; Neuwied nach Coblenz 2c. jeden Montag und Donnerstag Abends 7½ Uhr. : Coblenz nach Mainz 2c. jeden Dienstag u. Freitag, Morgens 1 Uhr. : Mainz nach Mannheim-2c. jeden Dienstag und Freitag, Mittags 12 Uhr. * Mannheim nach Leopoldshafen 2c. jeden Mittwoch und Samstag, Morgens 5 Uhr. " Leopoldshafen nach Strasburg resp. Kehl, jeden Mittwoch und Samstag, Nachmittags 2 Uhr, (trifft Donnerstags resp. Sonntags in Strasburg ein.) Von Strasburg resp. Kehl nach Leopoldshafen 2c. jeden Dienstag und Freitag, Morgens 8 Uhr. : Leopoldshafen nach Mannheim 2c. jeden Dienstag und Freitag, Nachmittags um 1½ Uhr. * Mannheim nach Mainz 2c. jeden Mittwoch und Samstag, Morgens 6 Uhr. : Mainz nach Coblenz jeden Mittwoch und Samstag, Vormittägs 11 Uhr. : Coblenz nach Köln jeden Mittwoch und Samstag, Nachmittags 4 Uhr. * Neuwied nach Köln jeden Mittwoch und Samstag, Nachmittags 4½ Uhr. Die Fahrt von Köln nach Strasburg resp. Kehl wird demnach in 3½ Tagen und die von Strasburg resp. Kehl nach Köln in 2 Tagen zurück gelegt. Die Passagier= und Güterfrachten sind auf den Agenturen und auf den Schiffen aus den Tarifen zu ersehen. Ueber den täglichen Dienst, auf allen Stationen zwischen Köln und Mannheim, sehe man die besondere Bekanntmachung.# Literarisch-artistischer-Anzeiger. In der Fürstlich Wied. Hof=Buch= und Kunsthandlung. in Neuwied sind folgende neue Bücher angekommen: Berechnungs=Tabellen für alle in der ZollErhebungsrolle für die Jahre 1837, 1838 und 1839 vorkommenden Tara= und Geldsätze, bearbeitet vom Hauptzollamts=Rendanten Schleicher zu Saarbrücken. Saarbrücken 1837. geheftet 20 fgr. Reise der Herren Karl Green, Robert Holland u. Thomas Monk=Mason von London nach Weilburg am 7. und 8. November 1836 in dem Luftschiffe Royal-Vauxhall-Nassau. Mit einer lithographirten Abbildung des Ballons. Weilburg, 1837. geh. 9 sar Die Fürstl. Wied. Hof= Buch= u. Kunsthandlung in Neuwield besorgt auch im Jahre 1837 den hiesigen Debit der seit 8 Jahren allseitig beliebten Zeitschrift: Erheiterungen. Eine Auswahl des Merkwürdigsten und Interessantesten aus der neuesten belletristischen Literatur. Diese Zeitschrift bezweckt hauptsächlich, gebilderen Familien, besonders in kleinen Städten 2c., sowie Lese= Vereinen, Leih=Bibliotheken 2c. gewissermaßen die Quintessenz der neuesten belletristischen Literatur in Novellen und ausgewählten Erzählungen, Auszügen ans den besten Werken neuerer Reisenden, kleinere Reise=Skizzen, gedrängte biographische Notizen merkwürdiger Männer der gegenwärtigen Zeit, mit Einem Worte: das Wissenswertheste und Gediegenste in würdiger Sprache, mit Beseitigung aller diesem Zwecke fremden Produkte der Tagsliteratur, z. B. Theater, Poesie u. a. — um einen. Preis zu liefern, der im Ver eich mit dem Volumen eines Jahrgangs von keiner andern Zeitschrift so vollständig erreicht wird.(Nur allein. die in einem Jahrgang enthaltenen Novellen u. Erzählungen würden in gedrängtem Druck 4 Bände füllen, ungeachtet sie hier kaum die Hälfte des Ganzen bilden.) Es erscheint nämlich von den„Erheiterungen“ je am 1. und 16. jedes Monats ein Heft von 5 Bogen groß Quart mit compressem doch eutlichem Druck auf milchweißem Druckpapier, demnach jährlich 120 Bogen, um den höchst billigen Pränumerations= Preis von 4 Thlr. Preussisch, der halbjährlich mit 2 Thlr. voraus zu bezahlen ist. Dem 24. Heft wird das Inhalts=Verzeichniß des ganzen Jahrgangs nebst Titel zum Einband beigegeben. Durchschnittspreis der Früchte auf dem heutigen Fruchtmarkte: Weizen per Scheffel 2 Thlr.— Sgr. 6 Pf. Roggen.„ 1„ 14„ 10 Gerste dafer„„„ 21„ 3 0 Andernach, den 11. April 1837. Der Bürgermeister, Keiffenhei m.