bezugs-Preis in Köln, mit Sonntagsbeilage Lelonia, wöchentl. 10 Pfg., monatl. 40 Pfg., auswärts 50 Pig. Oestpreis mit der Sonntags=Beilage Colonia M. 1,50(3 Mon.), m..—(2 Mon.), M. 0,50(1 Mon.), ausschl. Bestellgeld. Illustriertes Unterhaltungsblatt Welt und Zeit in Wort und erscheint Freitags. Bezugspreis: zür die Bezieher des Kölner Local=Anzeigers 10 Ofg. im Monat, im Alleinbezug 50 Ofg. vierteljährlich. Unzeigen-Preis 15 Ofg. die einspaltige Zeile(dritte und seate Seite 18 Ofg.), Kölner Stellen= und Arbeits=Gesuche so# Miet=Anzeigen für kleine Wohnungen bis zu 10 Zeilen bei vorausbezahlung 10 Ofg. die Zeile. Auswärtige 20 Ofg.(dritte legzte Seite 25 Ofg.). Reklamen 50 Ofg., zweite Seite 60 Ofg. für diesige, 75 Ofg. für auswärtige.— Offerten=Annahme 25 Ofg. Kölner Geschäftsstelle und Anzeigen-Annahme: marzellenstrasse 37. General-Anzeiger für die rheinische Hauptstadt. 2 Kölner Fremdenblatt. Nr. 66 24. Jahrgang. Geschäftsstelle: Fernspr. 420. Köln, Donnerstag, 9. März 1911. Redakt.: 523., 523=,5235, 5252. Heute 12 Seiten. Gedächtnisfeier des 40jährigen Bestehens der Zentrumsfraktionen. Berlin,.März1911.(Eig. Drahtber.) Die Zentrumsfraktionen des Deutschen Reichstages und des preußischen Abgeoronetenhauses haben beschlossen, am 21. März im Reichstagsgebaude zur Feier ihres 40jährigen Bestehens eine festliche Zusammenkunft zu veranstalten. Zu diesem Zweck haben die Fraktionsvorsitzenden Frhr. v. Hertling und Dr. Porsch folgende Einladung an die Zentrumsfraktionen, an die Landesorganisationen der Zentrumspartei in allen deutschen Bundesstaaten, sowie an die Provinzorganisationen in Preußen ergehen lassen: Am 18. Januar 1911 konnte das deutsche Volk mit berechtigtem Stolze auf 40 Jahre steten Friedens und wachsender Blüte seit Viederherstellung des Deutschen Reiches durch die Kaiserproklamation zu Versailles zurückblicken. Fast gleichzeitig mit dem Leuischen Reiche entstand auch jene politische Partei, welche in besonderem Maße in ihrer Zusammensetzung eine Vertretung aller Stämme des deutschen Volkes mit seiner bundesstaatlichen Gliederung und seinen verschiedenen Berufsständen darstellt. Am 13. Dezember 1870 erfolgte die Begründung der Zentrumsfrattion des preußischen Abgeordnetenhauses, am 11. Januar 1871 erging der mit 51 Unterschriften versehene Aufruf zur Begründung der Zentrumsfraktion des Deutschen Reichstages und am 21. März trat die Reichstagsfraktion zum erstenMal zu ihrer Konstituierung zusammen. Diesen hochbedeutsamen Tag im Rückblick auf vier Jahrzehnte ruhmvollen Kampfes und erfolgreicher Arbeit zum Wohle des Vaterlandes festlich zu begehen, ist für die Zentrumspartei des Deutschen Reiches und insbesondere für die Zentrumsfrattion des Reichstages und des preußischen Abgeordnetenhauses eine Herzens= und Ehrensache. Sie wünschen sich jedoch zu dieser Feier mit den Vertretungen der Zentrumspartei in allen deutschen Landen und Gauen zu vereinigen und taden diese deshalb hiermit ebenso herzlich wie dringend zur Teilnahme ein. In allen Teilen des Reiches haben sich die Anhänger der Zentrumspartei zum Kampfe für Wahrheit, Rechund Freiheit auf dem Boden des gemeinsamen Programms zu sammengeschlossen, und es bilden die Zentrumsfraktionen und die Organ sationen der Zentrumspartei in allen deutschen Ländern ein gleiches, einheitliches Ganzes, dessen Mitglieder in Freud und Leid, wie im Streben nach dem gemeinsamen Ziele treu und fest miteinander verbunden sind. Wir durfen deshalb freudige Anteilnahme an unserer Gedenkfeier bei allen Körperschaften der Zentrumspartei voraussetzen. Außerdem sind zur Teilnahme an der Feier eingeladen worden die ehemaligen befreundeten Mitglieder der Ersten Kammer der deutschen Bundesstaaten, ferner die Vorstände des Augustinusvereines und des Windthorstbundes. Die Hauptveranstaltung wird ein um 8 Uhr abends beginnendes Festmahl in der großen Kuppelhalle des Reichstages bilden. Die Fraktionen geben sich Hoffnung hin, daß ihrer Einladung die Parteifreunde und ehemalige Kampfgenossen aus allen deutschen Gauen in großer Zahl Folge leisten werden, und daß die Gedenkfeier in der stolzen Erinnerung an die vierzigjährige ruhmreiche Geschichte der Partei, ihren Leiden und Sorgen, Kampf und Sieg, die Einigkeit der Parteigenossen noch fester begründen und den jetzt im Kampfe stehenden die Zuversicht auf das fernere Wachsen, Blühen und Gedeihen der Partei stärken wird. Die Festteilnehmer werden schon von Sonntag an Gelegenheit finden, an Beratungen und Zusammenkünften der Partei teilzunehmen. Außer der am Sonntag den 19. März, nachmittags stattfindenden Landesausschußsitzung der preußischen Zeutrumsvertei ist auf den Abend des gleichen Tages eine VorstandsAugustinusvereins anberaumt. Am Montag den März, vormittags 10 Uhr, treten im preußischen AbKordnetenhause die Mitglieder des Augustinusvereins mit den ordneten der beiden Parlamente zur Beratung der politischen ige und aktueller Fragen zusammen, und zu dieser Versamms werden die Festteilnehmer herzlich willkommen sein. Am Aoitag abend soll eine Beratung der Parteiführer aus allen esstaaten in engerem Kreise stattfinden. Iu gleicher Zeit werden gesellige Zusammenkünfte der Mit: des Reichstages und des Abgeordnetenhauses mit den leisteunden an verschiedenen Orten Gelegenheit zur freundSestg aussprache gewähren. Zur Führung durch die Ssteiswürdigkeiten Berlins stehen die Fraktionsmitglieder den Festteilnehmern zur Verfügung. Tribünenkarten Sesuch der Reichstags= und der Abgeordnetenhaussitzungen .„n 20. und 21. März bereit gehalten. Vorbereitung der Feier ist aus Mitgliedern der beiden „sce ate ein. Festausschuß zusammengetreten, welcher zur G##uskunft bereit ist. Schriftliche Aufragen sind an das -ausschußbureau der preußischen Zentrumspartei, Berlin W erstraße 37 zu richten. Zum Tode des Bischofs Dr. Dingelstad. Münster i..,.März1911. Beim Domkapitel ist folgendes Telegramm des Kaisers eingegangen: Ich nehme an dem Hinscheiden des Bischofs Dr. Dingelstad herzlichen Anteil und spreche dem Domkapitel zu dem schweren Verluste mein wärmstes Beileid aus. Wilhelm R.— Der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg sandte folgendes Telegramm: Dem Domkapitel spreche ich beim Hinscheiden seines ehrwürdigen verdienten Oberhirten meine aufrichtige Teilnahme aus. v. Bethmann Hollweg.— Auch der Kultusminister hat dem Domkapitel in einem Schreiben den Ausdruck seiner Teilnahme übermitteln lassen. Münster,.März1911. Beim Domkapitel ist folgendes Telegramm des Landwirtschaftsministers Frhr. v. Schorlemer eingelaufen:„Dem hochwürdigsten Domkapitel spreche ich meine herzlichste Teilnahme an dem schweren Verlust aus, welchen die Diözese Münster durch das Hinscheiden ihres in langjährigem, pflichttreuem Wirken ausgezeichneten Oberhirten erlitten hat.“— An der Beisetzung werden u. a. folgende hohe kirchliche Würdenträger teilnehmen: die Kardinäle Fischer (Köln) und Kopp(Breslau), die Bischöfe Korum(Trier), Bertram(Hildesheim), Willi(Limburg), Schulte(Paderborn), Abt Frhr. v. Stotzingen(Maria Laach) und Abt Böser(Gerleve bei Billerbeck). Der Auftakt zur Prinzregenten=Feier. München,.März1911.(Drahtber.) Die offizielle Feier des 90. Geburtstages des Prinzregenten wurde heute abend mit einer Galavorstellung im festlich geschmückten Hoftheater eröffnet, zu der sich eine glänzende Festversammlung eingefunden hatte. Als der Prinzregent mit der Prinzessin Ludwig in der großen Hofloge erschien, begrüßten ihn die begeisterten Hochrufe der Anwesenden. Die Kapelle intonierte die Kugel=Ouvertüre von Karl Maria v. Weber. Dann wurde ein von Martin Greif gedichteter Prolog gesprochen, der in eine Huldigung für den Prinzregenten ausklang, die lebhaft von dem ganzen Hause aufgenommen wurde. Später gelangte der dritte Akt der Meistersinger und nach einer Pause Susannas Geheimnis von Wolf=Ferrari zur Aufführung. Neuregelung der Dienstverhältnisse der Reichsbeamten. Berlin,.März1911.(Drahtber.) Dem Reichstag ist ein Antrag Gröber(Zentr.) zugegangen, der Reichstag wolle beschließen, den Reichskanzler zu ersuchen, die baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Neuregelung der Dienstverhältnisse der Reichsbeamten zu erlassen, in welchem das Disziplinarverfahren mit ausreichenden Garantien für die Rechte der Beamten versehen, insbesondere das Wiederaufnahmeverfahren geregelt und eine Vorschrift ausgenommen wird, wonach, wenn in die Personalatten Bestimmungen eingetragen worden sind, die dem Beamten zum Nachteil gereichen, eine Entscheidung nur erlassen werden darf, nachdem den Beamten Gelegenheit zur Aeußerung gegeben ist. *□ Die Verfassungsreform für Elsaß=Lothringen. (Eig. Drahlber.) Die Kommission zur Vorberatung des Entwurfs eines Verfassungsgesetzes für Elsaß=Lothringen hat heute vormittag 10½ Uhr ihre seit dem 16. Februar unterbrochene Beratung wieder aufgenommen. Zu Beginn der Sitzung gab Staatssekretär Delbrück namens der Regierung folgende Erklärung ab: Die verbündeten Regierungen habe die von Ihnen zu§ 1 und 2 des Entwurfs eines Verfassungsgesetzes für Elsaß=Lothringen gefaßten Beschlüsse und die in Konsequenz dieser Beschlüsse weiterhin gestellten Anträge zum Gegenstand einer genauen Erörterung gemacht, die zu dem Ergebnisse geführt hat, daß diese Beschlüsse und Anträge für sie unannehmbar sind; sie können insbesondere in eine von dem Entwurf abweichende Regelung der Stellung des Kaisers und des Statthalters nicht einwilligen. Dagegen sind sie bereit, für den Fall, daß die Vorlage in diesen Punkten zur unveränderten Annahme gelangt und auch im übrigen wesentliche Veränderungen nicht erfährt, inbezug auf die Gewährung von Stimmrecht für Elsaß=Lothringen im Bundesrat dem Wunsche der Mehrheit der Kommission entgegenzukommen und folgender Regelung zuzustimmen: „Solange die Bestimmungen im§ 1 und 2, Absatz 1 des Gesetzes über die Verfassung Elsaß=Lothringens vom Jahre 1911 in Kraft sind, führt Elsaß=Lothringen im Bundesrat drei Stimmen. Die elsaß=lothringischen Stimmen werden nicht gezählt, wenn die Präsidialstimmen nur durch den Hinzutritt dieser Stimmen die Mehrheit für sich erlangen oder im Sinne des Artikels 7 Absatz 3 Satz 3 der Reichsverfassung den Ausschlag geben würden. Das gleiche gilt bei der Beschlußfassung über Aenderungen der Verfassung. Elsaß=Lothringen gilt im Sinne des Artikels 6 Absatz 2 und der Artikel 7 und 8 der Reichsverfassung als Bundesstaat. Die elsaß=lothringischen Bevollmächtigten zum Bundesrat werden vom Statthalter ernannt und instruiert.“ Diese Bestimmungen werden wohl zweckmäßig als Artikel 6A in die Reichsverfassung einzustellen sein, bis zum letzten Satz, der eventuell als§ 25 im elsaß=lothringischen Verfassungsgesetz Platz finden könnte. Die morgen erscheinende Nummer 10 von welt und Zeit in Wort und Bild wird enthalten: Bilder: Russische Gäste der deutschen Kaiserin. Umzug Leipziger Studenten am Tage vor dem Margaretentag. Die zum Verkauf der Margareten ausgerüsteten Damen. Der Fahnenträger von Vionville. Baron Albert v. Rothschild f. Zur Fernfahrt des Militärluftkreuzers A. 3. Das neue österreichische Luftschiff K. W. IIl. Das transatlantische Luftschiff Suchard. Vom Brand der Hohen Pforte in Konstantinopel. Zu der Explosionskatastrophe im New Yorker Hafen. Die neuen bayerischen Postwertzeichen. Erzählungen: Um ein Lebensglück, von Walter Kabel. Spruch. Die Hausfreundin. Skizze von K. Liegert. Der Säg'meister. Erzählung aus den steirischen Bergen von Broock. Unsere Bilder. Ernst und Scherz. Panik im Kinematographen=Theater. Paris,.März1911.(Drahtber.) Dem Journal wird aus Lissabon gemeldet: In einem Kinematographen=Theater in Albrantes brach während der Vorstellung ein Brand aus. Infolge der dadurch entstandenen Panik wurden etwa 50 Personen, darunter viele sehr schwer verletzt. Die Pest. ** Berlin,.März1911.(Drahtber.) Das Gouvernement Tsing= tau meldet, das Schutzgebiet ist bis jetzt seuchenfrei. O Der Reichstag begann am Mittwoch die Beratung des Postetats. Bekanntlich hat die Besoldungsreform nicht alle Wünsche der Postbeamten erfüllt, und wenn der Reichstag jetzt nicht noch allen Wünschen Rechnung tragen kann, so liegt die Schuld nicht an ihm, wie der Aba. Groeber vom Zentrum betonte, sondern an der Regierung, die allen weitergehenden Wünschen ein entschiedenes Unannehmbar entgegengesetzt habe. Das sei zu bedauern und die Regierung müsse den Beamten wenigstens dadurch eine Entschädigung gewähren, daß sie ihren Wünschen auf anderem Gebiete Rechnung trage. Und hier zeigte das Zentrum wieder, daß es praktische Arbeit zu leisten weiß, und nicht unerreichbaren Phantomen nachjagt. Es hatte einen Antrag eingebracht, der die baldige Vorlegung eines Gesetzentwurfs zur Neuregelung der Dienstverhältnisse der Reichsbeamten fordert. Und zwar soll die Vorlage vornehmlich mit zwei Uebelständen des Beamtenrechts aufräumen, die mit Recht von der Beamtenschaft unliebsam empfunden werden: das ist das Disziplinarverfahren und die Personalakten. Bezüglich des ersteren fordert der Antrag des Zentrums, daß eine Entscheidung auf die Personalakten nur gegründet werden darf, nachdem dem Beamten, über den Nachteiliges in den Akten steht, Gelegenheit zur Aeußerung gegeben ist. Der Abg. Groeber begründete diesen Antrag und nahm sich mit warmen Worten der Wünsche dieser Beamten an. Und er hatte auch den Erfolg, daß der Staatssekretär Kraetke eine Erfüllung dieser Wünsche in Aussicht stellte. Im übrigen wurden aus dem Hause heraus eine große Anzahl von Einzelwünschen laut. * Zur Fernsprechgebührenordnung.(Drahtbericht.) Berlin,.Marz1911. Der Budgerkommission des Reichstages sind neue Kompromißantrage zur Fernsprechgebührenordnung zugegangen. Die Grundgebühr soll danach betragen: in Netzen bis zu 100 Anschlüssen 50., bis einschließlich 1000 Anschlüsse 60., bis 5000 Anschlüsse 75., bis 20000 Anschlüsse 90., bis 70000 Anschlüsse 100 M. und für jede angefangenen weiteren 50000 Anschlüsse 10 M. mehr jährlich für jeden Anschluß, der nicht weiter als 5 Kilometer von der Vermittlungsstelle entfernt ist. Statt der Einzelgebühr von 4 Pfg. kann eine Pauschalgebühr beliebt werden: bis zu 3000 Verbindungen 80 M. jährlich, bis zu 5000 Verbindungen 130., bis zu 7000 Verbindungen 170., bis zu 10000 Verbindungen 200 M. Die Höchstzahl der von einem Anschlusse aus zulässigen Gesprächsverbindungen beträgt 10000 jährlich. 51. Rheinischer Provinziallandtag. □ düsseldorf,.März1911. Dritte Olenarsitzung. Präsident Spiritus eröffnete die Sitzung um 11¼ Uhr. Abg. Oberbürgermeister Dr. Lembke(Mülheim a. d. Kuhr) berichtete über die Vorlage betr. Begutachtung des Antrages der Gemeinde Hamborn im Kreise Dinslaken auf Verleihung der Städteordnung. Hamborn besteht in der jetzigen Ausdehnung und Zusammensetzung erst seit dem 1. April 1900. Zu dieser Zeit wurden die ehemalige Landgemeinde Hamborn, bestehend aus den Ortschaften Hamborn, Schmidthorst uod Aldenrade=Fahrn und Teile der ehemaligen Landgemeinde Beeck, nämlich die Ortschaften Bruckhausen, Marxloh und Alsum, unter dem Namen Hamborn zu einem Gemeindebezirk vereinigt uno zur Bürgermeisterei erhoben. Der Flächeninhalt beträgt seitdem rund 2243 Hektar. Die Einwohner Seite 2. Kölner Local-Anzeiger Nr. 66≈ Donnerstag, 9. März 1911. EHE a AA Nan Was der Freitag bringt: Theater. Opernhaus: Keine Vorstellung, Schauspielhaus: Die Ratten, 7½, Metropol-Theater: Das Leutnantsliebchen, 8, Deutsches Theater: Der Feldherrnhügel, 8, Colosseum(Millowitsch-Theater): Der Glücksschmied, 8¼ Konzerte. Zoologischer Garten: 9. Sinfonie-Konzert, 3½, Flora; 3½, Volksgar en: 3½. Stadtgarten: 3 1/8, Opernhaus-Restaurant: 3. Vortrag: Gürzenich(Gr. Saal): Martin Boelitz(Nürnberg): Eigene Dichtungen, 8 Uhr. zahl, welche 1871 nur 1396 betrug, wuchs 1890 auf 7304, 1895 auf 12 837, 1900 aus 32 567, 1905 auf 67494; gegenwärtig ist Hamborn mit über 100000 Einwohnern die am stärksten bevölkerte Landgemeinde Deutschlands. Tie Vorlage wurde unverändert angenommen. Abg. Oberbürgermeister Dr. Oehler(Düsseldorf) berichtete über den Antrag betr. Stellungnahme zu der Vereinigung von Vohwinkel mit Elberfeld und zur Petition von 1555 Bürgern Vohwinkels gegen die Eingemeindung. Dem Antrage des Provinzialausschusses entsprechend beantragt die Kommission, den Antrag unverändert anzunehmen und die vorliegenden Petitionen damit als erledigt zu erklären. Abg. Geh. Kommerzienrat Dr. Conze(Langenberg) beantragte Vertagung der Beschlußfassung bis zum nächsten Jahre. Die Angelegenheit sei übereilt worden. Er bestreite, daß Elberfeld eine Eingemeindung von Vohwinkel vornehmen müsse um den Bestand und die Entwickelung seiner Industrie zu sichern. Nicht die Sicherung von Industriegelände sei das Motiv für die Eingemeindung. Man wolle das Abwandern reich gewordener Leute von Elberfeld nach Tüsseldorf eindämmen und Ansiedelungsmöglichkeiten in der Nähe schaffen. Die Staatswohlfahrt werde durch das rapide Anwachsen der großen Städte nicht gefördert. Man möge dieses Anmachsen hemmen, wo es möglich und nützlich sei, und es nicht durch übereilte Eingemeindungen fordern. Oberprasident Frhr. v. Rheinbaben ersuchte demgegenüber, dem Kommissionsantrage zuzustimmen. Er gebe dem Abg. Conze recht, daß das übergroße Anwachsen der großen Städte gewisse Bedenken errege, namentlich dann, wenn diesem Anwachsen ein Machlkitzel zugrunde liege. So liege aber die Sache hier nicht. Hier handele es sich um eine Lebensfrage für Elberfeld, um die Fortentwickelung seiner Industrie. Die Lage Elberfelds im engen Wuppertal sei betannt; nach Osten ist ihm Barmen vorgelagert, zu dessen Eingemeindung der Zeitpunkt verpaßt ist; nach Norden und Guden wird es von Bergen begrenzt, nach Westen grenzt es an Vohwintel. Nach dieser Seite hin ist allein eine Ausdeynung der Industrie möglich. Tatsächlich haben große Werke schon ihr Domizil von Elberfeld verlegt, weil ihnen Gelande zur Ausdelnung fehlte. Erfolge die Eingemeindung nicht, dann werde ein Stillstand, ja ein Rückgang in der Elverfelder Industrie eintreten. Auch für Voywinkel sei die Eingemeindung nutzlich. Von einer Uebereilung der Angelegenheit könne sachlich nicht gesprochen werden; seit Jahren sei sie in der Schwebe. Den Petitionen gegen die Eingemeindung sei keine Bedeutung beizulegen. Der Kreistag und Elverfeld haben sich einstimmig für die Eingemeindung erklart; die sechs Gemeinderäte von Voywinkel, welche dagegen stimmten, haben erklärt, daß sie dafür gestimmt haben wurden, wenn ihnen vorher der Wunsch nach Einstimmigkeit des Beschlusses geäußert worden ware. Es handele sich hier um eine wirtschaftliche Notwendigkeit erster Ordnung. Aba Conze blieb bei seinen Bedenken. Weder Elberfeld noch Vohwintel wurden bei der Eingemeindung auf die Kosten kommen. Nachdem Abg. Molenaar(Krejeld) noch für den Kommissionsantrag gesprochen und Berichterstatter Abg. Dr. Oehler den Bedenten des Abg. Conze entgegengetreten war, wurde der Vertagungsantrag mit allen gegen vier Stimmen abgelehnt und der Kommissionsantrag angenommen. Abg. Landrat Minten(Köln, berichtete über die Etats der Fürsorgeerziehung Minderjähriger und der Anstalten Fichtenhain, Rheindahlen und Solingen. Die Mehrkosten betragen -46 580., wovon die Staatskasse zwei Drittel, die Provinz ein Drittel mit 148 860 M. zu tragen hat. Die Zahl der Fürsorgezöglinge hat sich von Jahr zu Jahr erhöht von 1250 bis zum Jahre 1909 auf 2150. Seitdem trat ein Stillstand ein; 1910 war die Zahl auf 2100 und 1911 auf 2000 heruntergegangen. Etwa 1300 Zöglinge kommen jährlich zur Entlassung. Die Ergebnisse der Fursorgezöglinge haben sich weiter gebessert. Die Zahl der als gebessert entlassenen männlichen Zöglinge stieg von 61 auf 72 Prozent, der weiblichen von 72 auf 74 Prozent. Bei schweren Vrgonen könne in der Fürsorgeerzieyung auf körperliche Zuchtigung nicht verzichtet werden; sie müsse aber unter Leitung des Anstaltsleiters, unter sorgfältiger Beobachtung aller Maßnahmen erfolgen. Uebergriffe in der Züchtigung, wie sie aus anderen Provinzen gemeldet wurden, seien strengstens zu ahnden. Die Etats wurden genehmigt. Der Bericht über den Fortgang in der Errichtung von Erziehungsanstalten für Fürsorgezöglinge wurde durch Kenntnisnahme erledigt und der Provinzialausschuß ermächtigt, weitere geeignete Grundstücke für 150000 M. anzukaufen. Ter Bericht über die 1910 erfolgten Bewilligungen von Beihülfen zum Gemeinde= und Kreiswegebau wurden durch Kenntn snahme erledigt. Es haben erhalten insgesamt: Regierungsvezirk Aachen 50 760., Koblenz 249 230., Köln 118 820., Tüsseldorf 130 640., Trier 266 320 M. Nach Genehmigung des Etats der Taubstummenanstalten berichtete Abg. Kommerzienrat Reizert(Neuwied) über die Vorlage betr. Verlegung der Provinzial=Taubstummenanstalt zu Essen Huttrop und Errichtung einer neuen Taubstummenanstalt in Euskirchen. Zur Errichtung der Anstalt hat der Provinzialausschuß durch Vermittelung des Bürgermeisters von Euskirchen ein etwas außerhalb der Stadt nach der Eifel zu gelegenes Gelände von 8 Morgen 117,9759 Ruten oder 2 Hektar 20,99 Ar zum Durchschnittspreise von 20 M. für die Rute angekauft. Der Gesamtpreis beträgt einschließlich des Preises von 300 M. für einen noch hinzukommenden kleinen Geländestreisen 31 459,59 M. Dazu kommt ein als Abfindung an die Stadt gezahlter Straßenkostenbeitrag von 6029 Mark. Durch späteren kostenlosen Austausch eines Grundstuckes hat die Grundfläche eine Gesamtgröße von 2 Hektar 21,62 Ar gewonnen. Das Gelände wird an den beiden Längsseiten an der Hauptfront von dem Billiger Wege, auf der Ruckseite von dem Angenbroicherweg begrenzt; beide Wege werden von der Stadt als Straßen ausgebaut; an der Schmalseite wird das Gelände von der projektierten Ringstraße begrenzt. Anschließend an diese Grundfläche hat der Verein zur Beförderung des Taubstummenunterrichts und des Wohles der entlassenen Zöglinge in Koln ein Gelände von 1 Hettar 1,15 Ar für 14 262,15 M. nebst 1971 M. Straßenkostenbeitrag erworben, um darauf aus den reichen Mitteln des Vereins ein Heim für 40 bis 50 alte oder gebrechliche Taubstumme zu errichten, das erste seiner Art in der Rheinprovinz. Der Provinzialausschuß mußte den zersplitterten Grundbesitz sogleich fest erwerben, da sich die Besitzer nicht darauf eingelassen hätten, die Grundstücke für den mäßigen Durchschnittspreis bis zur Beschlußfassung des Provinziallandtages offen zu halten. Es wird dies erhalb die nachträgliche Genehmigung des Provinziallandtags erbeten. Die Errichtung der Taubstummenanstalt ist in der Weise geplant, daß sie, ähnlich den Erweiterungsbauten bei der Provinzial=Blindenanstalt in Düren, in eine Anzahl von Einzelgebäuden geteilt wird, nämlich das eigentliche Schulgebäude, ein Knaben= und ein Mädchenwohnhaus, das Wirtschaftsgebäude nebst Schwesternklausur, Kesselhaus, Turnhalle und Direktor=Wohnhaus, also sieben Einzelgebäude, wozu dann das Vereins=Taubstummenheim noch hinzutreten würde. Die Baukosten sind auf 580000 M. geschätzt. Der jährliche Mietpreis von 10 400., der für die Anstalt in Huttrop gezahlt werden muß, würde demgegenüber nach Errichtung der neuen Anstalt in Fortfall kommen. Die Kommission ist der Ansicht, daß das Bauprojekt zu kostspielig sei und der Versuch zu sparen gemacht werden müsse; sie beantragt, unter nachträglicher Genehmigung des Ankaufs der Grundstücke, der Errichtung einer Anstalt für etwa 100 schwachbegabte taubstumme, katholische Zöglinge in Euskirchen grundsätzlich zuzustimmen, angesichts der durch mehrere getrennte Gebäude (Pavillonsystem) bedingten hohen Aufwendungen die Provinzialverwaltung zu ersuchen, einen vergleichenden Kostenanschlag für Bau= und Betriebskosten einer Anlage im Korridorsystem dem nächsten Provinziallandtag vorzulegen. Landeshauptmann v. Renvers schilderte die Nachteile des Korridor= und die großen Vorteile des Pavillonsystems. Er bat, das letztere zu wählen und dem Antrage des Provinzialausschusses zuzustimmen unter Ablehnung des Kommissionsbeschlusses. Für letzteren traten ein die Abgg. Obervurgermeister Holle (Essen), Landrat Lucas(Solingen), Kaufmann Fusbahn (Düsseldorf), Oberbürgermeister Piecg(.=Gladbach), während die abgg. Dr. Breuer(Montjoie), Oberbürgermeister Wallraf (Köln), Geh. Kommerzienrat vom Raty(Köln) für den Antrag des Provinzialausschusses eintraten. Der Antrag der Kommission, wonach ein zweites Bauprojekt, das das Korridorsystem berücksichtigt, aufgestellt und im nächsten Jahre vorgelegt werden soll, wurde mit großer Mehrheit angenommen. Nach Erledigung einiger weiterer Etats wurde die Sitzung um 2½ Uhr geschlossen. Nächste Sitzung: Donnerstag 11 Uhr. § Im Verein für Gartenkultur Sonntag schon der Frühling eingezogen. und Botanik war an Gesellschafts= und Vereinsleben. # Der Katholische Volksverein gegr. 1867 eröffnete am Montagabend die Reihe seiner diesjährigen Fastenvorträge. Der Vorsitzende, Hr. Hoffmann, begrüßte die in großer Zahl Erschienenen und legte kurz Zweck und Bedeutung der Vorträge dar. Alsdann sprach Franziskanerpater Gervasius in mehr als einstündigen Ausfuhrungen über das Thema Glauben und Wissen. Anknupfend an das Goethe'sche Wort: Der heftigste Kampf der Weltgeschichte ist der zwischen Glauben und Unglauben, legte er dar, wieviel davon abhangt, ob der behauptete Gegensatz zwischen Glaube und Wissenschaft tatsächlich besteht. Seine Untersuchung dieser Frage zergliederte er in eine Definition der Begriffe Wissen und Glauben, in die Feststellung ihres Ursprungs und ihres gegenseitigen Verhältnisses und in die Prufung der in bezug auf beide vorliegenden geschichtlichen Tatsachen. Den Glauben definierte er als das feste Furwahrhalten einer Wayrheit auf das Zeugnis eines anderen hin, im konkreten Sinne als das Furwahrhalten der Offenbarungstatsachen auf das Zeugnis Gottes hin. Das Wissen dagegen ist die sichere Erkenntnis der Dinge aus eigener Kraft durch die Erfahrung oder die reine Vernunft. Zwischen dem Inhalte der also festgestellten Begriffe soll nun ein Widerspruch bestehen? Das ist von vornherein unmöglich, weil der Urgrund beider derselbe ist, Gott. Vermeintliche Widerspruche sind nur möglich entweder bei falscher Auslegung des Glaubens, oder wenn offenbare Irrtümer oder Hypothesen für feststehende Wahrheiten ausgegeben werden. Tagegen sind sich der richtig verstandene Glaubensinhalt und die richtig urteilende Vernunft gegenseitig eine Stutze, und der Glaube ist dazu des Wissens Ergänzung, indem er Fragen beantwortet, deren Lösung der Vernunft unmöglich ist. Seyr wirtsam wies der Redner darauf hin, daß die Geschichte mancher als Ergebnisse der Wissenschaft aufgestellter Behauptungen, z. B. der extremen Darwinistischen Lehren und der Hypothesen über den Ursprung der h. Schrift der Kirche recht gegeben habe, wenn sie nicht den Irrgängen einer sogenannten Wissenschaft gefolgt sei. Eingehend beschaftigte sich der Redner mit der von glaubensfeindlicher Seite immer wieder so dreist aufgestellten Behauptung, daß alle großen Männer der Naturwissenschaft, welch' letziere ja besonders im Gegensatz zum Glauben gestellt wird, unglaubig gewesen seien. Er wies hin auf die Feststellungen Dr. Denneris, des Vorsitzenden des Keplerbundes, wonach von 423 von ihm auf ihren religiosen Standpuntt gepruften Naturforschern 95 Prozent auf dem Boden des Gottesglaubens stehen, und unter diesen gerade die Koryphäen der Naturwissenschaft: Kopernikus, Kepler, Newton, Volta, Ampère, Pasteur, Secchi usw. Zum Schluß steute Pater Gervasius die Frage, woher denn der Unglaube so weiter Kreise herrühre, wenn doch die wahre Wissenschaft nicht der Grund sein konne. Als Antwort führte er die Urteile zweier nichttatholischer Gelehrten an, Paulsens, der den Grund in der Verengung des geistigen Horizontes durch die ausschließliche Beschäftigung mit Spezialforschung findet, und Reintes, der wissenschastlich en Stolz und Voreingenommenheit als Grund angibt. Nach diesen grunolichen, alle wesentlichen Punkte behanbelnden Darlegungen war Redner berechtigt zu dem begeisterten Appell, festzuhalten am tatholischen Glauben, der unserem Streben nach Ertenntnis ein festes Funsament bietet, der uns auch in schweren Stunden Kraft und Trost gewährt und den Ausblick eröffnet in ein glückliches Jenseits. Die Anwesenden waren dem Vortrag aufmertsam gefolgt und spendeten dem Redner lebhaften Beisall. Der Vorsitzende teilte im Schlußwort mit, daß am nachsten Montag Hr. Reltor Ruben über Leichenverbrennung sprechen wird. 0 Die Literarische Geseuschaft veranstaltet am Freitag, den 10. Marz, abenos 8 Uhr, im großen Saale des Gurzenichs ihren achten diesjahrigen Vortragsavend. Der jetzt in Nurnderg lebende Schriftsteller Martin Bvelis, der Verfasser der Bucher Aus Traum und Leben, Lieder des Lebens, London, soziale Gedichte und Frohe Ernte wird eigene Dichtungen vortragen. Martin Boelitz gilt heute als der begabieste Lyriter des Rheinlands; seine Tichtungen werden in Köln, wo der Dichter lange Jahre lebte, für Literarurfreunde besonderes Interesse dieten. Im Katholischen Arbeiterverein Köln-West sprach am Sonnlag in einer zuhlreich besuchten Versammlung Hr. Israel über die Entsteyung, die Entwickelung und die Wirtungen der deutschen Arbeiterschutz= und Arbeiterversicherungsgesetzgebung in gesundheitlicher und volkswirtschaftlicher Beziehung. Die interessanten Darlegungen des Redners fanden allgemein Anklang. ezogen. Auf den Tischen prangten zahlreiche blühende und grünende Azaleen. Primeln, Hyazinthen Aralien, Clivia, Palmen usw., welche Kunst= und Handelsgärtner Ludwig Himmelmann zur Verlosung geliefert hatte. Hr.; Wincelmann gab eine Uebersicht über die bei der Pflege der Zimmerpflanzen zu beachtenden Hauptpunkte. Da ist vor allem das Begießen mit großer Vorsicht zu vollziehen und soll nur dar: geschehen, wenn die Pflanzen sich trocken anfühlen, was im geheizten Zimmer bzw. im Sommer öfter der Fall ist, als im Winter. Kür blühende Pflanzen soll man den Standort möglichst hell, nahe am Fenster wählen. Das Düngen soll nur bei vollem Wachstum geschehen, nicht in der Ruhezeit. Pflanzen, die nicht recht weiter kommen, soll man nicht allerlei Versuchen unter ziehen, sondern dem Gärtner zur Untersuchung bzw. zum Umpflanzen bringen namentlich Palmen, Araucarien usw. Statt des öfteren Abwaschenz empfahl der Redner häufiges Abspritzen mit Brause. Hr. gab praktische Winte über Behandlung von Myrthen und schlechtem Rasen. 9. Der Volksverein für das katholische Deutschland (Pfarre St. Pantaleon) bot am Sonntagabend seinen Mitglieden, im Pfarrsaale einen schönen Abend. Unter dem Titel Die Pasior des Herrn in der Kunst wurde den Besuchern außer je enen kurzen Vortrag über Jerusalem und den Leidensweg des Erle## eine große Anzahl von sehr schönen Lichtbildern— die beien Werke der neueren und neuesten deutschen religiösen Malerei uber Jesu Leiden— geboten, die durch Perlen der deutschen Dichtung sehr wirkungsvoll vorgetragen von einigen Damen und dem prn. J. Brammertz, und durch Gesänge erklärt wurden. Letztere, von einem eigens zu diesem Zwecke gebildeten gemischen Chor unter Leitung des Gesanglehrers W. Pfafjendorf mustergültig vorgetragen, wirkten großartig. Tief ergreifend war das Solo au der Bachschen Matthäuspassion Ach Golgatha, unsel'ges Golgatig. das geradezu meisterhaft von Frl. Eulenberg und Frl. A. Leymkühler geboten wurde. Dasselbe gilt von den Improperien(Klagelieder aus dem Karfreitagsgottesdienst), die Hr. Archttekt Th. Klee mit seiner markigen Baßstimme zu Gehör brachte. Die Harmoniumbegleitung führte Hr. K Braun mit vielem Geschick aus. Da der Pfarrsaal nur eine beschränkte Anzahl Personen faßte, wird die Darbietung am Donnerstag, den 9. d.., abenos.30 Uhr in Weißen Saale der Burgergesellschaft wiederholt. Die Ortsgruppe Roln des Eifelvereins(Vereinslokal Bayerischer Hof) wanoert am Sonntag, den 12. d.., unter der kundigen Fuyrung des Hrn. Raeder von Sayn über Isenburg nach der Braunsburg, daselbst Frühstücksrast: von der Braunsburg geht der Weg weiter durch das Engelstal über Rengsdorf nach Oberbieber. Die Abfahrt erfolgt 5,45 Uhr früh mit Sonntagskarte nach Fahr. Um 3 Uhr ist gemeinschaftliches Essen in Rengsdorf. S Im Ofarrverein und Volksverein der Ofarre St. Maria im Kapitol wird in der heute, Donnerstagabend, in der Restauration Wolf, Vor St. Martin 14, stattfindenden Sitzung ein belehrender Vortrag über Antimodernisteneid uno liberale Hetze gehalten. Angesichts des zeitgemäßen Themas wird auf zahlreichen Besuch gerechnet. * Das Husaren-Regiment König Humbert von Italien (1. Kurhess.) Nr. 13, zurzeit in Diedenhofen, feiert in der zweiten Halfte des Jahres 1913 das Fest seines 100jährigen Bestehens. Alle ehemaligen 13er Husaren, welche gewillt sind, sich an der Jubelfeier zu beteiligen, werden gebeten, sich Sonntag, den 19. März d.., nachmittags 3 Uhr, in Frankfurt a.., Wirtschaft zum Schlesinger Eck, Große Gallusstraße 2, zu einer Besprechung einzufinden, oder sich schriftlich an den Vorsitzenden des Vereins ehemaliger 13er Husaren, I. Ettling, Frankfurt a.., Sandweg 14, part., zu wenden. Standesamt der Stadt Köln.(Vom 8. März 1911.) 4 Geburten. Heinrich, S. v. Heinr. Flock, Bürstenmacher, Elsaßzstraße 48.- Hugo, S. v. Friedr. Röhrig, Sandformer, Alteburgerstr. 202. - Anna, T. von Gerhard Prinz, Bäcker, Udierring 12.- Matthias, 5. von Johann Nebinger, Schmiedeges., Burgunderstr. 27.- Helene, T. v. Friedrich Düren, Schlosserges., Triererstr. 53.- Paul, S. v. Paul Ponsens, Anstreichergeh., Luxemburgerstr. 44.— Joseph, S. v. Ignaz Weeser, Eisenbahnhülfsschaffner, Otto=Fischerstr..- Peter, S. v. Karl Broich, Grundarbeiter, Thieboldsgasse 6d.„ Kaspar, S. von Anton Scholhölter, Kolonialwarenhändler, Reinoldstr. 27.- Joseph, S. von Heinr. Dichantz, Schnürmstr., Huhnsgasse 47.- Anna, T. v. Thomas Dich, Tagel., Thieboldsgasse 54.— Agnes, T. von Peter Schmatz, Tagel, Katharinengraben 51.— Gerhard, S. von Joseph Plum, Bühnenard, Bobstr. 23.- Otto, S. von Wilhelm Borgmann, Schreiner, Krefelderwall 24.- Johanna, T. v. Johann Dunkels, Lackierer, Krefelderstr. 89, Jakob, S. v. Jakob Wünsch, Tagel., Unter Krahnenbäumen 95. Katharina, T. v. Karl Weidig, Bäcker, Schillingstr. 43. &am Sterbefälle. Wwe. Margareta Peltzer geb Wolter, 75., Balthasarstr. 66.- Gerhard Tipkämper, Versichernngs=Agent, 70., Limburgerstr. 4.- Peter Sommer, Invalide, 56., Am Bollwerk 23.= Franz Docter, 3., Reinoldstr. 12. Franz Schneider, Gärtnergeh, 17., Königin=Luisenplatz 13.- Johanna Hiller, 5., Gr. Spitzeng. 59. = Heinrich Bauer, 11., Gabelsbergerstr. 39.- Wwe. Berta Kampe geb. Krause, 43., Spulmannsgasse 23. m Heiraten. Wilhelm Rost, Mechaniker u. Emilie Klasen, onswall 132.- Aug. Ebach, Schreinergeselle u. Anna Wahl, stein 27.— Alfred Huth, Artist u. Marie Schulze, Hohepforte 5# Karl Heß, Sandformer u. Anna Dato, Bayenthal, Goltsteinstr. or. a Heiratsankündigungen. Peter Geller, Bäcker, Perlengraben u. Elise Klein, U. Kahlenhausen 9.- Heinr. Weber, Metzgermstr, Letem burgerstr. 262 u. Katharina Römer, Weidenbach 30.- Johann, A macher, Gärtner, Bayenthal, Cäsarstr. 14 u. Juliana Horsch, Ar höhe, Bonnerstr. 265- Wilhelm Hansmann, Eisenbahn=Schirrnelsch, Kalk, Bertramstr. 80 u. Maria Grömig, Elsaßstr. 19. Krankheit vorzubeugen ist leichter als sie zu heilen. Vorbeugen heißt aber nichts anderes, als den Körper widerstandsfähig machen. Läßt sich dies bei der gewöhnlichen Nahrungszufuhr nicht erreichen, so sollten Sie zur Unterstützung der Ernährung eine Zeitlang Scotts Emulsion nehmen. Diese enthält in vollkommen leicht verdaulicher Form eine Reihe von Bestandteilen von ungewöhnlich hohem Nährwert, die blutbildend und appetitanregend find. Darum ist Scotts Emulsion für Erwachsene und Kinder ein so überaus wertvolles Kräftigungsmittel. Scotts Emulsion wird von uns ausschli Nur echt mit dieser Marke— dem Fischer— dem Kennzeichen des Scottschen Verfahrens. otts Emulsion wird von uns ausschließlich im großel verkauft, und zwar nie lose nach Gewicht oder Maß, sondern nür in versiegelten Originalflaschen in Karton mit unserer marke(Fischer mit dem Dorsch). 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Ja sogar die zu nahm muns“: gewohnheitsmäßig aus dem nahm, wurde von Kurt konfisziert. schts mail. stecht, denn Tabak und Alkohol sind szwohnt## ats zwei Genußmittel, die wir leider Pu zum Aufstacheln unserer Körpervillenskraft anzuwenden. Es ist hier nicht gegen oder für diese beiden Reizmittel ut wahen### sen. Es genügt die Feststellung, naite mind ba. noch Alkohol dem Körper neue brtung####“ sondern daß ihre vorübergehende erren hannke kunstlichen Aufstachelung der folgen. eine Erschlaffung mit Notwen„Jauernde Erhöhung der Sportleistungen Ukgeschlaß,us dieser Reizmittel ist also völlig kreichun den Ze; man hat anerkannt, daß zur m osenischdaer g. dsten Leistungen, wie sie etwa Wettkampf erfordert, eine Vorbefartei reitung notwendig ist, die in einer streng geregelten Lebensweise besteht. Speise und Trank, Arbeitszeit und Ruhepausen werden genau bemessen und mit peinlicher Sorgfalt innegehalten. Aber schon der Radler, der am Sonntag zu seinem Vergnügen eine längere Fahrt unternehmen will, meidet Tabak und Alkohol. Er fühlt es, man könnte sagen„instinktiv“, daß der Tabakrauch seine ohnehin stark beanspruchte Lunge belastet, er merkt die Erschlaffung, wenn er bei einer Rast Alkohol genießt und dann wieder aufs Rad steigt. Aus denselben Ursachen verbietet man dem Soldaten bei anstrengenden Märschen den Alkohol. Und ebenso richtig ist es, daß man den Eisenbahnbeamten, auf deren klarem Willen die Sicherheit des Betriebes ruht, den übermäßigen Alkoholgenuß, zu dem sie vom Publitum gern eingeladen werden, verboten hat. Nun hat sich dem denkenden Menschen bald die Frage aufgedrängt, ob nicht als Ersatz für Tabak und Alkohol Mittel gefunden werden könnten, die nicht nur eine vorübergehende aufstachelnde Wirkung auf den Körper ausüben, sondern dauernd seine Kräfte erhöhen und ihn dadurch zu größeren Leistungen befähigen. Der erste Versuch wurde mit Zucker gemacht. war ein„Versuch mit unzureichenden Mitteln!" Abgesehen davon, daß die Erhöyung des Durstgesuhls durch den füßen Geschmack geradezu vom Uebel ist. Das gleiche gilt von Schokolade und allen ähnlichen Genußzmitteln. Sie können nichts weiter leisten, als dem Körper während der Anstrengung Nahrung in konzentrierter Form zuzuführen. Daß sie eine augenblickliche Wirkung auf die Erhöhung unserer Leistungen ausüben, ist ausgeschlossen. Sie kommen also höchstens als Ergänzung eines Mittels in Betracht, das imstande ist, schon vorher die Körperträfte zu erhöhen. Dies Mittel habe ich vor einigen Jahren durch Zufall kennen gelernt. Auf der Hühnerjagd war es, an einem ungewöhnlich heißen Herbsttage. Der älteste in der Jagdgesellschaft war ein Arzt, ein wohlbeleibter Herr mit weißem Haar und Bart, mit dem die jugendlich frische Gesichtsfarbe lebhaft kontrastierte. Er marschierte wie ein Jüngling und vergoß wenig Schweiß. Bei der Frühstückspause wurden ihm darüber Komplimente gemacht. Er lächelte.„Ja, meine Herren, das ist eine sehr einfache Sache; ich habe meinen Körper auf diese Strapazen vorbereitet. Ich nehme regelmäßig Sanatogen, seitdem ich seine wunderbare Wirkung bei Kranken und Rekonvaleszenten beobachtet habe. Ich sagte mir: was den geschwächten Körper hochbringt, muß auch im gesunden eine Erhöhung der Kräfte hervorbringen.“ Während wir im Kreise gelagert unser Frühstück verzeyrten, hielt er uns in aller Schnelligkeit einen kleinen Vortrag über Sanatogen.„Es besteht in der Hauptsache aus reinem Milcheiweiß d.., es ist von allen den Nebenstoffen befreit, die ihm sonst in der Natur anhaften und nur den Magen belasten. Ich kann getrost sagen, es ist eine Verbesserung der Natur, wozu uns die Wissenschaft gefuhrt hat. „Außerdem enthält das Sanatogen noch Phosphat, d. h. den Stoff, der, wie wir wissen, zur Ernährung und Ergänzung unserer Nervensubstanz dient. Es wird jedoch nicht beigemischt, sondern durch einen chemischen Prozeß mit dem Eiweiß zu einem einheitlichen Präparat verbunden. „Das ist ein Triumpy der Wissenschaft und der chemischen Industrie, denn wir haben es nicht mit einem Reizmittel zu tun, das uns auf Kosten des Körpers zu einer kurzen Kraftäußerung befähigt, indem es die Nerven anstachelt, sondern mit einem Nayrmittel, das in keinem Haushalt fehlen dürfte. Schon jetzt wird es nicht nur von der Heilkunde verwendet, sondern auch von der Hygiene empfohlen, die das Sanatogen als bestes Mittel zur Erhöhung Gebr. guterh Wohnzimmereinrichtung zu k. ges. Off. u. M 53 a. di Hauptv. Nippes, Cranachstr. der Widerstandskraft unseres Körpers gegen Krankheitskeime hochschätzt. Dixi!“ Er stand auf und nahm sein Gewehr zur Hand „Wollen wir nicht aufbrechen?“ Wie dies Beispiel und die kurze Belehrung auf die anderen Jagdgäste gewirkt hat, vermag ich nicht zu berichten. Bei mir zeitigte es den Entschluß, das Sanatogen zu erproben. Mit vollem Erfolg! Denn außer meinem Weidwerk und Angelsport habe ich noch eine Nebenbeschäftigung, mit der ich mein Brot verdiene: die Schriftstellerei Was diese Art geistiger Arbeit für Anforderungen an den Körper stellt, hauptsächlich an die Nerven. vermag nur der zu beurteilen, der geistige Arbeit ähnlicher Art zu leisten hat. Alle Geistesarbeiter müssen Kraft zusetzen und ihre Nerven verbrauchen. Woher kommt denn der Drang, de„von Jayr zu Jahr immer größere Menschenmassen aus den Städten an die See und ins Gebirge treibt? Das ist nicht nur die Liebe zur Natur, sondern die bittere Notwendigkeit, dem von zermürbender Arbeit geschwächten Körper neue Kräfte zuzuführen. Die Erkenntnis dieser Notwendigkeit muß und wird uns dazu führen, daß wir uns nicht nur auf die kurze Erholungszeit im Sommer oder Winter verlassen, sondern daß wir dem Körper schon dann mit einem Stärkungsmittel zu Hülfe kommen, wenn er die schwere Arbeit zu leisten hat. Dies Mittel ist das Sanatogen, das heute schon als Jubilar vor uns steht, denn es ist mehr als zwölf Jahre hindurch in unzähligen Fällen erprobt. In unserer schnelllebigen Zeit, die uns fortwährend mit neuen Präparaten überschüttet, sind zwölf Jahre eine lange Zeit. Sie find aber auch der beste Beweis, daß dem Jubilar noch ein langes Leben beschieden sein wird. Denn es hat uns den richtigen Weg gewiesen. Nicht aufstacheln sollen wir unsere Nerven, sondern stärken! Jeite 4. Kölner Local-Anzeiger Nr. 66&a Donnerstag, 9. März 1911. Neues aus Köln + Die Neubefestigung von Köln. Die Arbeiten für die Neubefestigung von Köln, die durch die Auflassung der jetzigen Stadtumwallung nötig geworden ist, sind in den letzten Jahren eifrig aber still gefördert worden. Der Fortschritt, den die Arbeiten machen, geht aus den Bekanntmachungen hervor. die der Regierungspräsident jeweils im Amtsblatt über Rayonbeschränkungen veröffentlicht. So lautet eine Bekanntmachung im Amtsblatt der Regierung vom 8. März: Die Absteckung der Grenzen des 1. Rayons für die Infanterie=Stutzpunkte Schönraty l und II, Bürgermeisterei Merheim, Gemarkung Dünnwald, Flure 12, 13, 14 und 15 hat stattgefunden. Zwischen den neuen Grenzen und den entsprechenden Werken traten die Beschränkungen des 1. Rayons mit Samstag, den 4. März d. J. in Kraft. Aus der Schulverwaltung. Zu Lehrern im Schulverbande Köln wurden ernannt: August Odenthal zu Brenig, Moritz Heider zu Rösrath, Karl Sturm zu Ronsdorf. Als technische Lehrerin finden einstweilige Anstellung Martha Linnartz von Mülheim a. Ry., Karola Streul von Köln, Martha Gaebel von Köln. Durch Versetzung in den Ruhestand scheiden aus dem Schuldienste aus: Rektor Hirtz, Rektor Georg Lana, KölnNippes, vom 1. Mai d. J. ab, Lehrer Heinr. Jos. Pesch zu Köln vom 1. April d. J. ap; Erfolg Kölner Künstler. Bei dem öffentlichen Wettbewerb für einen Bebauungsvlan des Südgeländes der Stadt Schöneverg wurde der Entwurf Den Kurven nach der Architekten Peter Recht und Naul Bachmann und Gartenarchitekt Hermann Foeth, Köln, mit einem Ankauf preisgekrönt. K Gesundheitsbericht für die Woche vom 26. Februar bis 4. März. An Scharlach erkrankten wie in der Vorwoche 25 Personen, an Diphtherie und Krupp 30(33). Von den ersteren wohnten 7(7) in der Neustadt, 6(4) in Köln=Nippes, 5(8) in der Altstadt, 4(3) in Köln-Ehrenfeld, 2(—) in Köln=Kalk und 1(—) in Koln Lindenthal, von den letzteren 10(9) in der Altstadt, 8 (9) in Köln=Nippes, 3(9) in der Neustadt, 3(1) in Köln=Ehrenfeld, 2(2) in Koln=Kalk, 2(—) in Köln=Deutz und je 1(—) in Köln=Zollstock und Köln=Sülz. Außerdem wurde eine Erkrankung an übertragbarer Ruhr aus der Neustadt gemeldet. Die allgemeinen Krankenanstalten nahmen in der Berichtszeit 895(927) Krante auf, während 851(1101) entlassen wurden. Der Zugang war also um 32 geringer, der Abgang um 250 geringer als in der Vorwoche. Der Bestand an Kranken vermehrte sich dabei um 44 und betrug Ende der Berichtszeit 4168 (4124), d. s. bei 5080 Betten 82,0(81,2) Prozent der Belegungsfähigteit. Die Sterblichkeit gestaltete sich äußerst gunstig; es starben 156(186) Personen, also 30 weniger als in der Vorwoche, im ersten Lebensjahre freilich 41(33), also 8 mehr. Von den häufiger vorkommenden Krankheiten seien erwähnt: Tuberkulose 25(23), Sterbefälle, Krankheiten der atmungsorgane 17(36), angeborene Lebensschwäche und Bildungsfehler 15(), Kinderkrampfe 12(12), Herztrankheiten 10(12), gewaltsamer Tod 10(), Darmkatarrh, Brechdurch all und Kinderatrophie 8(), darunter 8(7) Kinder im ersten Lebensjahr, Gehirnschlag 7(12), Altersschwäche 4 (.. Masern und Keuchhusten je 3.), Diphtherie und Krupp 2 (4 usw. Die höchste Zahl der Gestordenen an einem Tage betrug 29(33), die niebrigste 16(16). # Gestörte Theatervorstellung. In der gestrigen Aufführung des Stuckes Höhere Menschen im Schauspielhause erlitt Fräulein Riza Pajor beim Beginn einen Krampfanfall und konnte die Rolle nicht weiterführen. Infolgedessen wurde die Vorstellung abgebrochen und das Eintrittsgeld zurückgezahlt. Die Schwarze Hand. Von der Kriminalpolizei konnte vorgestern der Aufuyrer einer Diedesbande verhaftet werden, die in der letzten Zeit hier und in den Vororten eine ganze Reihe Einbruchbtebstähle ausgeführt hat. Der Verhaftete ist ein Bäckerleyrling, der seinen Eltern entlaufen war und gestern wieder zu diesen zuracklehrte, wo seine Festnahme erfolgte. Er hat fast nur von Einbruchen gelebt. Er und seine Kumpane hinterließen nach den Einbruchen am Tatort einen Zettel, auf dem geschrieben stan: Rölner Local-Anzeiges.* Köln, 9. März 1911. S Das Schloßgespenst von Berlin. Von D. Colonius. In der Abendstunde eines Julitages des Jahres 1766 wurden in Berlin einige Spaziergänger, als sie durch die Burgstraße gingen, durch eine geisterhafte Stimme erschreckt, welche die Verwünschung brüllte:„Wehe, wehe über Berlin! Wehe über die verfluchte Stadt!“ Die unheimlichen Laute schienen aus dem Straßenpflaster zu kommen, von der Seite des königlichen Schlosses her, vielleicht aus den Kellergewölben desselben. Die Passanten blieben stehen und teilten sich gegenseitig ihre Beobachtungen und Mutmaßungen mit; es sammelten sich immer mehr Leute, bis zuletzt ein förmlicher Menschenauflauf entstand. Als die Straße gedrängt voll Publikum war, brüllie die unheimliche Stimme wieder:„Wehe, wehe über Berlin! Wehe über die verfluchte Stadt!“ Dies wurde von allen Anwesenden deutlich vernommen und die Aufregung stieg nun aufs äußerste. Polizeibeamte und Offiziere, welche zur Stelle kamen, mischten sich darin und suchten das Volk zu beruhigen; Schloßwache und Schloßdienerschaft wurden benachrichtigt; man durchsuchte die Kellergewölbe des Schlosses, doch der Kobold wurde nicht entdeckt. Die Sache erschien unbegreiflich, um so mehr, als die Stimme abermals ihren Untenruf erhob und dann hinterher ein schauderhaftes Hohngelächter erschallen ließ. Abergläubische Leute munkelten von Gespenster= und Teufelsspuk; jedoch schien der Kobold jetzt keine Lust mehr zu haben, sich vernehmlich zu machen; als sein schauderhaftes Hohngelächter verstummt war, verhielt er sich schweigsam. Die Menschenmenge wartete noch stundenlang bis in die Nacht auf eine Wiederholung des Gespensterspuks. Da solcher aber nicht erfolgte, verliefen sich die Leute allmählich. Am folgenden Abend, ziemlich präzise um sieben Uhr, ging der Spektakel von neuem los, wieder wurde Berlin von der Geisterstimme verflucht. Hunderte von Menschen hörten die Verwünschungen und das zuletzt erfolgende, gräßliche Hohngelächter. „Hier war die Gesellschaft der schwarzen Hand.“ Der Zettel war mit Säbeln, Revolvern und zwei Kreuzen bemalt; offenbar handelt es sich bei den Dieben um junge Leute, die durch die Lektüre verdorben sind. ∆ Ungezogene Rangen. An einem Neubau auf dem Waidmarkt wurden gestern durch mehrere—10 Jahre alte Knaben eine Anzahl größere Fensterscheiben zertrummert;beträchtlicher Schaden ist dadurch entstanden.— Sämtliche Fensterscheiben wurden an einem leerstehenden Gebäude am Sionsthal durch Knaben mit Steinen eingeworfen. Vergiftung? Die im nördlichen Stadtteil wohnende sechsundzwanzig Jahre alte Frau eines Anstreichers ist dieser Tage unter Vergiftungserscheinungen und unter heftigsten Schmerzen gestorben, ohne daß der Arzt eine genauere Todesursache feststellen konnte. Die Leiche wurde durch den Staatsanwalt beschlaanahmt und dann zum Friedhofe gebracht. Die Frau war Mutter von fünf Kindern, von denen das jüngste sechs Monate alt ist. Der Ehemann wurde festgenommen. Aus Köln-Klettenberg. P Die wirtschaftliche Vereinigung zu Köln-Klettenberg, E. D. hielt verflossenen Dienstag ihre Quartalsversammlung ab. Dem Geschäftsberichte des Vorsitzenden, Kassenrendant Haubrich, war zu entnehmen, daß der Vereinsvorstand auch seit der letzten Versammlung bemüht gewesen ist, auf Verbesserungen der Straßenbahn hinzuwirken, besonders die unerläßliche Anlage eines Doppelgeleises herbeizuführen. Des weiteren teilte derselbe mit, daß die Umbenennung der Stenzelbergstraße abgeleynt, dahingegen die Mitwirkung der städtischen Verwaltung bei der Prämiierung der Vorgärten durch Vermittlung der Gartenbaugesellschaft in Aussicht gestellt worden sei. Die Vereinigung wird außerdem wie im verflossenen Jahre eine größere Anzahl von Prämien für die schönsten Vorgärten und Anlagen zur Verteilung bringen. Die Einrichtung des Wohnungsnachweises, welcher in letzter Zeit abgeflaut, soll in der nachsten Hauptversammlung neuerdings ausgegriffen werden. Im Sinne der Satzung, daß mit den wirtschaftlichen Bestrebungen auch solche fortbildlicher und wissenschaftlicher Art zu verbinden seien, schloß sich an die Tagesordnung ein Lichtbildervortrag des Hrn. Heinrich Julich aus Mülheim a. Ry. über seine kürzlich beendete Reise nach Japan und China. Der Referent verstand es, in fesselnder Weise seine zahlreich erschienenen Zuhörer über die on ihm gemachten Wahrnehmungen zu unterhalten. Aus Köln-Lindenthal. — In der Krankenanstalt Tindenburg fanden gestern Aufnahme ein 79jähriger Mann, der in einem Hause am Luxemburgerwall die Treppe hinuntergestürzt war und einen Unterschentelbruch davongetragen hatte, ein dreizehnjähriger Junge, der in der Schlegelstraße den Arm gebrochen hatte, ein Mann, der in einem Streit an der Kanalstraße schwere Kopfverletzungen erlitten hatte, ferner ein 14jähriger Junge, der im Stadtwald in eine zerbrochene Flasche gefallen war und sich schwere Seynenverletzungen an der Hand zugezogen hatte und endlich ein Mädchen aus der Zülpicherstraße, dem eine Nähnadel ttef in den urm georungen war. Aus Köln-Ehrenfeld. # Mit gezücktem Messer bedrohte gestern in der Keplerstraße ein geistesgestörter Mann fortwährend die Hausbewohner und seine Familie. Später machte der Bedauernswerte den Versuch, sich zu erhängen; die Ausführung wurde vereitelt. Man brachte den Mann in die Krankenanstalt Lindendurg. Dorthin schaffte man auch einen Mann aus der Herkulesstraße, der infolge geistiger Umnachtung seiner Umgebung gefährlich geworden war. Aus Köln-Bocklemünd. h Der Volksverein für das katholische Deutschland wird am Sonntag, den 12. d.., abends 8 Uhr, im Saale des Hrn. Hil. Dickopf einen Volksbildungsabend veranstalten. Aus dem reichhaltigen und interessanten Programm des Abends erwähnen wir einen Vortrag über die Ursachen, welche zur Revolution in Portugal geführt haben, und eine Schilderung des Ledens und Wirkens Karls des Großen, mit Lichtbildern, der sich zahlreiche Bilder von Nachen, dem Lieblingsaufenthalte und der Residenz des großen Kaisers, und dessen Heiligtümern anschließen werden. Einige heitere Bilder werden die Vorfuhrungen beschließen. Der Eintritt ist frei Auch jetzt konnte trotz aller Nachforschungen das„Gespenst“ nicht ermittelt werden. Als aber am dritten Abend der Skandal nochmals aufing und viele Neugierige zur Stelle lockte, da gewayrte ein Offizier von der Schloßwache, der mit seinen scharfen Augen die ganze Schloßseite von unten bis oben überspähte, hoch oben auf der Attika— dem Altan des Daches— etwas Rotes, das sich bewegte. „Aya!“ dachte er, vielleicht ist das Gespenst oben auf dem Dache und nicht unten im Keller zu suchen.“ Ohne jemand ein Wort von seiner Beobachtung zu sagen, stieg er zur Attika hinauf und fand dort wirklich das„Gespenst" der Länge nach hingestreckt. Es lag auf dem Bauche, hatte den mit einer roten Mutze bedeckten Kopf in eine der weiten Blechröhren gesteckt, in welchen das sich oben sammelnde Regenwasser innerhalb der Mauern abgeleitet wurde, und begann eben das fürchterliche:„Wehe über Berlin!“ in diese Rohre hineinzuschreien. Die Wasserröyre, deren Mündung unten nach der Burgstraße zu zum Vorschein kam, wirkte wie ein Sprachrohr und verstärkte die Laute zu dumpfen, unheimlichen Brülltönen, zum Schrecken der auf der Straße Versammelten. Der Offizier schlich sachte ganz nahe heran und versetzte dem Gespenst, um dessen Natur zu erforschen, mit der Degenscheide einen gewaltigen Hieb über den Rücken. Ein entsetzliches Schmerzensgeheul endigte des„Gespenstes“ Weheruf und fuhr dem unten stehenden Publikum gräßlich hallend durch Mark und Bein. Darauf packte der tapfere Leutnant das Gespenst beim Kragen, schleppte es die Treppe hinunter und auf die Straße hinaus, zeigte es den staunenden Berlinern und überlieferte es dann der Schloßwache. Der Kobold, welcher seit drei Tagen die Bevölkerung der Residenz in Aufregung versetzt hatte, war ein Lehrbursche, ein echtes Berliner Kind, namens Franz Wieland. Oben auf der Attika wurden eben damals Ausbesserungen vorgenommen. Nach dem Schlusse der Tagesarbeit, wenn Meister und Geselle heimgegangen waren, hatte der Lehrbursche, welcher den Auftrag gehabt, die Werkzeage usw. zusammenzusuchen und in Ordnung zu bringen, es vorgezogen, dort noch einige Zeit zu verweilen. Spasses halber hatte er die Blechröhre als Sprachrohr benutzt, besonders als er es bemerkte, welch schreckhaften Eindruck sein gespensterhaftes Geschrei auf das Straßenpublikum machte. Er wurde so exemplarisch bestraft, daß er Zeit seines Lebens genug daran hatte und niemals wieder auf den Einfall geriet, sich als „Gespenst" zu produzieren. Unterhaltendes. 2 Aus dem sozialen Leben. 00 Der Kölner Frauen-Fortbildungsverein hielt am woch in der Hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule, Jakobstraßseine 16. Jahresversammlung ab, die Fräulein v. Mevissen leitete In dem Jahresbericht, den der Schriftführer Dr. v. Mallinckrodt erstattete, betonte dieser, daß jede Schülerin, welche ein Elntassungs. zeugnis der kaufmännischen Schule habe, auch auf eine zur Existenz sicher stellende Anstellung unbedingt rechnen darf, zweitens daß die Ausbildung in dieser Schule ein Ersatz der kaufmännischen Leyre sein solle. Diese Schule wolle nichts weiter sein als eine Handels vorschule. Zu den Zielen des Vereins, die er sich neuerdings gestellt habe, gehöre die Förderung der handwerss, maßigen und fachgewerblichen Ausbildung der Frau. Am des Jahres betrug die Mitgliederzahl 456 mit einem Jahrez, beitrag von 2862 M. Die kaufmännische Fortbildungsschule für Mad. chen entließ 134 Schülerinnen mit dem Zeugnis über ihre vollendete Ausbildung. Im letzten Schuljahr wurden 190 Mädchen auf der Schreibmaschine ausgebildet; unter diesen gehörten 158 der fauf. männischen Fortbildungsschule an und 32 waren Schülerinnen der höheren Handelsschule. Auch die Handarbeitskurse wurdenzrege besuche In der Koch= und Haushaltungsschule waren alle Kurse voll he. setzt. An eine aus dem hiesigen Mädchengymnasium entlassen Abiturientin wurde für ihr Universitätsstudium ein Zuschuß vo 600 M. überwiesen. Nach dem Bericht der Schatzmeister### lein v. Mumm betrugen die Einnahmen des Vereins 3789 m die Ausgaben 5370., während für die kaufmännische Schue 11560 M. eingingen und 14010 M. verausgabt wurden. Frau Julius vom Rath berichtete, daß die Koch= und Hau, haltungsschulen bei einer Einnahme von 6940 M. 8940 M. verausgabt habe, und Frau Kommerzienrat C. Scheibler teilte mit daß in der hauswirtschaftlichen Schule 4952 M. eingenommen und 8648 M. verausgabt wurden. Das Vermögen des Vereins stellte sich am Jahresschluß auf 17014., dasjenige der Kochschule auf 48 727 M. Hierauf wurden die Wahlen des Vorstandes, Beirats und der Kuratorien vorgenommen. Neugewählt wurden Frau Landgerichtsrat Paul Schnitzler, Beigeordneter Provinzialschulrgt Dr. Kayl, Fräulein Emily Burgers, Frau Generaldirettor Ruter und Regierungs= und Schulrat Dr. Schaefer. Eine Statutenänderung, die eine Ausdehnung des Vorstandes vorsieht, wurde genehmigt. Dann wurde eine Besichtigung der hauswirtschaftlichen Fortbildungsschule vorgenommen. * D e r O e t a i l l i s t e n v e r e i n h i e l t D i e n s t a g a b e n d b e i z a h l r e i c h e r Beleiligung seiner Mitglieder die diesjährige ordentliche Hauptversammlung ab. Der Jahresbericht legte beredtes Zeugnis ab von der umfassenden Tätigkeit des Vereins auf dem Geviete des gesamten Detailhandels. Seine vielseitigen Bestrebungen waren in den meisten Fällen von Erfolg begleitet. Die Zunaume im Mitgliederstande des Vereins um über 50 Proz. ist einer energischen Werbearbeit zu verdanten. Der von den Rechnungsrevisoren geprufte Kassenbericht wurde von der Versammlung gutgeheißen. Bei der Wahl wurden die ausscheidenden Vorstandsmitglieder Fr. Biergans als zweiter Vorsitzender und L. Bluhdorn als zweiter Schriftführer durch Zuruf einstimmig wiedergewählt, nachdem den Herren aus den Reihen der Versammlung reicher Dank für ihre uneigennutzigen Leistungen zum Ausdruck gebracht worden war. In den Beirat des Vorstandes wurde Hr. Bollig neu hinzugewahlt. Die vor kurzem erschienene Begründung des Entwurfs eines Gesetzes der Angestellten=Versicherung erläuterte Hr. Biergans in einem Vortrag, an den sich eine lebhafte Diskussion anschloß. Insbesondere wurde darauf hingewiesen, daß an der Forderung des Ausbaues der Invalidenversicherung unbedingt festzuhalten ist. Nicht minder ausgiebig wurde die Frage der Stellungnahm des Detailhandels zu den Konsumvereinen im weiteren Verlauf der Versammlung behandelt. Bei den Riesenumsätzen der in Köln bestehenden zahlreichen Konsumgenossenschaften sei es erklärlich, daß die Kölner Detaillisten den lebhaften Wunsch hegen nach Maßnahmen, die geeignet erscheinen, die unerwünschten Wirkungen des Konsun vereinswesens auf den ansassigen Detailhandel möglichst auszugleuhen. Immerhin ist aber die ganze Frage als eine rein wirtschaftliche zu behandeln ohne Verquickung mit politischen Momenten. Als vollkommen berechtigt erachtet und eingehend begründet wurde der Wunsch auf völlig gleiche steuerliche Behandlung der Konsumvereine mit den Detailgeschäften. Werden schon die Arbeiterkonsumvereine als eine schwer druckende Konkurrenz empfunden, so gilt dies noch mehr von den Beamtenkonsumvereinen, deren Kundschaft der Detailhandel sehr vermißt. Bekannt sind die Erfolge des Vereins in der Durchführung der Aufhebung der bisher an diese Kreise von dem Detailhandel gewahrten Sonderrabatte. Eine weitere Folge dieses Vorgehens bildet der auch in dieser Versammlung wieder zum Ausdruck gebrachtt Wunsch nach dem Verbot der Beamtenkonsumvereine durch n Behörden und man gab sich der Hoffnung hin, daß schon jetzt on mittleren und höheren Beamten der Berechtigung solcher Erwagnn gen sich nicht verschließen und sich schon jetzt diesen Vereinen fernhalten. Dem von der Kölner Handelskammer behufs Stellung nahme zur Konsumvereinsfrage kurzlich ernannten Ausschuß wird der Verein das nötige Material hierfur zur Verfügung steuen. Die Versammlung überläßt dem Vorstand, eventuell in einet größeren Versammlung die ganze Könsumvereinsfrage in Kon nochmals aufzurollen. In dem weiteren Verlauf der Versammtunt wurde beschlossen, die Wervearbeit für den Verein in systemalisch Weise durch die Mitglieder auszubauen. K Verband der Gemeindebeamten der Rheinprovinz Am kommenden Sonntag, nachmittags 4 Uhr, findet im Vortrchsaale der Burgergesellschaft in Koln, Eingang Appellhosplatz. Versammlung der Gemeindebeamten der Rheinprovinz verband Köln, statt. Unter anderem kommt auch ein Antrag“ Vereinigung des Bureauangestellten der stadtkölnischen Betrier verwaltungen auf Bewilligung eines Zuschusses zu den Einrichtung von Unterrichtskursen zur Verhandlung. Zu ber## sammlung sind auch Nichtmitglieder KKommunalbeamke kommen. von Nah und Fern. ** Schwerer Unfall in einem Cunner.(Drahtb.) .März1911. Im Tunnel von Vincennes wurden mehrere#### arbeiter von zwei aus entgegengesetzten Richtungen kommen“ Zügen überrascht. Zwei wurden getötet und sieben schwer vertte“ ** Festnahme des Berliner Messerstechers:(Drahtor Aus Berlin wird gemeldet: In dem am 20. Januar bein Schlägerei verhafteten 28 jährigen Maler Richard Bennewitz die Polizei den Messerstecher gefunden zu haben, der im I 1909 Berlin und seine Vororte unsicher gemacht hat. Inrs wurden damals 30 Frauen und Mädchen durch Messerstte#;# 60 Ausstand.(Eig. Drahtber.) Chemnitz,.Marzt=# Gießereiarbeiter der hiesigen Fabriten sind in den r, getreten. Gegenwärtig sino rund 3000 Mann ausstandig: uict Metallarbeiterverband hinter der Loynbewegung steht, m ausgeschlossen, daß es zu einer Generalaussperrung auearbeiter in Chemnitz kommt. Kölner Lecal-Anzeiger Nr. 66 x Dennerstag. 9. März 1911 C ardenheuer& Bergel a. Zechenkoks für Zentralheizungen a. Anthrazitkohlen für Füllöfen und Sauggasanlagen a. Braunkohlenbriketts Jeite 5. ER S 1 H ###ringwürmer, auch Askariden genannt, werden auch in hartnäckigen Fallen beseitigt durch das spezifisch wirkende neue Madenwurmmittel„Antiwurm“. Mit genauer Anwen .20 M. bei Eins. von 1,40 ftanko. Besta###. Dere#Atölt. Qusat. 3,0, Aromst. Rlen.-Scheselade 99.0 Lador. Leo, Dresden 3. Erhältlich in den Apotheken. Depots in Köln: Jan v. Werth Apoth., Alter Markt 48. Einhorn-Apoth., Glocken-Apoth., Dom-Apoth. 0 #7 Albert-Biskuit. 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Herr Cathcart!“ stotterte er,„Sie sind Herr Cathcart.“ Taran ist nichts Merkwürdiges," sagte Cathcart ungeduldig. zo# din nie aus dem Kontor eines bekannten Geschäftsmannes ichwunden, ich habe nie einen romantischen Selbstmord be##en um dann von meinem Prinzipal erkannt und auf dieses hherzigen Mannes Kosten begraben zu werden.“ „###r Mostyn hat sich geirrt,“ sagte Powell und versuchte behaupten also, Herr Mostyn habe in der Tat geglaubt, orer Leiche gefunden zu haben?" fragte Renton. Jeun ja. Aber ich habe nicht die Ehre—“ ### vin der Besitzer des Einsamen Sterns, wenn Sie es geu wissen müssen,“ antwortete Renton.„Kommen Sie . heraus.“ „edell schwor mit tränenvoller Stimme, daß er nichts Böses le. daß es niemand etwas angehe, wenn es ihm beliebe, sein; zu gelten und namenlos weiter zu leben, solange es n eier Praher— unterbrach ihn. Leptan„witen, was sich in der letzten Gerichtsverhandlung in zugetragen hat?“ fragte er. Powell schüttelte gedankenvoll den Kopf; von Lewton wußte er etwas, weil Herr Mostyn dort wohnte, aber vom Gericht wußte er nichts. Renton deutete ungeduldig nach der schmutzigen Zeitung, die Powell vorher gelesen hatte Hotel Sie EinmarP Mun E Ihren früheren Prinzipal bestohlen, und als es aufkam, hätten sie sich ertränkt. Sie sind auch in die Geschichte mit dem Brief in Herrn Cathcarts Bankbuch verwickelt. Wenn ich nun einen Polizisten rufe und ihm sage, wer Sie sind und daß Sie mit dem Cathcartprozeß in Verbindung stehen, kann es schlimm für Sie werden.“ Der kleine Mann knickte in sich zusammen; er versicherte jammernd, daß er das Opfer der Umstände geworden sei; er habe niemand etwas zuleide tun wollen. Von dem Cathcart= prozeß habe er erst den Augenblick durch die Zeitung erfahren, und da Herr Cathcart nun frei sei, brauche man ihm ja keine Vorwürfe zu machen. „Ich will Ihnen auch gern helfen,“ sagte er kriechend. „Sie können uns von Nutzen sein," erwiderte Renton.„Zuerst sagen Sie mir, warum Sie Ihre Wohnung in der Bardellstraße verließen unter dem Vorwande zu verreisen?" Powell seufzte, da nützte ja keine Ausrede mehr, dieser Mann wußte alles. „Ich wurde gewarnt,“ sagte er,„ein Freund telegraphierte mir, daß meine Sicherheit bedroht sei; so ging ich gleich fort.“ „Sie fürchteten die Polizei, was?“ „Nuu ja, wenn Sie es so nennen wollen.“ „Sie sind sehr eilig geflohen, unter Zurücklassung all Ihrer Habseligkeiten. Nun werden Sie aber nach der Bardellstraße zurückkehren.“ „Und die Polizei?“ stöhnte Powell. „Die hat für den Augenblick nichts mit Ihnen zu tun, für die sind Sie tot. Wir sind es, die die Polizei auf Sie hetzen können. Ihr Wohnzimmer in der Bardellstraße liegt doch hinter dem Speisezimmer?“ Powell nickte; er sah sich jetzt gezwungen, mit dem Strome zu schwimmen. „Es ist mit dem vorderen Zimmer durch Flügeltüren verbunden," fuhr Renton fort.„Der vordere Teil der Wohnung gehört einem jungen Arzte, dessen Schild an der Türe ist.“ „Sie sind sehr gut unterrichtet, mein Herr,“ sagte Powell unterwürfig. „Es geht an,“ sagte Renton trocken.„Dieser junge Arzt ist den ganzen Nachmittag in der Praris abwesend. Da er ein moderner Mann ist, hat er auch ein Telephon. Telephone sind nützliche Dinge, nicht?“ Powell stöhnte wieder; seine schwimmenden Augen hingen ac bannt an Rentons Mund. „Sie sind gut freund mit dem jungen Doktor: wenn er auswärts ist, überläßt er Ihnen sein Zimmer, weil es heller ist als das Ihre.— Sind Sie bereit zu gehen?“ Powell war bereit, er war zu allem bereit, was Her: Cathcart von ihm verlangen würde, und er versicherte dies mit so kriechendem Diensteifer, daß es Cathcart mit Verachtung gegen ihn erfüillte. 8 Kleeblatt dellstraße. „Gehen Sie jetzt und ziehen Sie sich ordentlich an,“ befahl kenton.„Aber hüten Sie sich, mir einen Streich zu spielen." Der kleine Mann lächelte und schlüpfte hinaus. Wie lange wissen Sie dies alles schon?“ fragte Cathcart. Tage vor Ihrer Verhandlung erfuhr ich es. AlSyrett den Umstand mit dem Briefpapier herausgefunden hatte, teilte er es mir natürlich mit. Ich dachte zuerst, der Brief sei gefälscht.“ „Natürlich, Mostyn hat ihn gefälscht.“ „Aber nein, Powell schrieb ihn selbst, freilich nach Mostyns Angabe. Nach dem angeblichen Selbstmord— lange Zeit danach— muß ihn Mostyn einmal spät abends in seine Kanzlei bestellt haben; es war die Nacht vor dem Tag, an dem Steunard Ihr Bankbuch auslieferte.“ Seite 6. Kölner Lesal-Anzeiger Nr. 66* Donnerstag, 9. März 1911. Preussen und der Tatikan. preußischer Landtag. Abgeordnetenhaus. 45. Sitzung.# Berlin,.März1911.(Eig. Drahtb.) Fortsetzung der zweiten Beratung über den Kultusetat und zwar beim Titel Ministergehalt. Abg. Dr. Dorsch(Zentr.). Meine politischen Freunde und die von ihnen vertretenen Wählermassen wünschen dringend keinen neuen Kulturkampf und zwar im Interesse des Staates, des kirchlichen Lebens, des Vaterlandes, und darum sind wir dem Ministerpräsidenten außerordentlich dankbar, daß er gestern erklärte: Niemand unter uns hat Sehnsucht nach einem Kulturkampf. Seine Ausfuhrungen sind von den verschiedenen Parteien des Hauses mehr oder weniger ausdrucklich bestätigt worden. Nur der Vorredner hat eine Ausnahme gemacht. Ich begreife das, oenn bei einem neuen Kulturkampf wurde nur der Weizen der Sozialdemotratie blühen.(Seyr richtig! im Zentrum.) Meine Freunde und unsere Wäyler wünschen bringend den konfessionellen Frieden. Dur danken dem Ministerpräsidenten, daß er ausgesprochen hat, konfessionelle Verstimmung sollte nie zur Grundlage pölitischer Waßnahmen gemacht werden. Wir danken ihm auch, daß er die friedliche Gesinnung des Paystes ausdrucklich und mit Recht anerkannt hat. Der friedlichen Stimmung der gestrigen Ausfuhrungen will ich dadurch Rechnung tragen, daß ich mich bemühe, möglichst sachlich zu sein und eine Potemik nach Möglichkeit zu vermeiden. Ich will daher auf einen großen Teil der gestrigen Ausfüyrungen nicht eingehen. Ich würde auch stundentang reden müssen, um alles richtigzustellen. Mir kommt es darauf an, die neu ergangenen päpstlichen Detrete und die durch sie geschaffene Situation sachlich darzulegen. Da müssen allerdings verschiedene der gestrigen Ausführungen unserem lehhastesten Widerspruch begegnen. Hr. v. Kardörff hat auf einen Artikei der Germania vom vorigen Herbst hingewiesen, in welchem die Aufhebung des Einspruchsrechtes gefordert wurde. Er hat darrn leinen Kutturkampf geseyzen und festgestellt, daß auf dem tirchenpolitischen Gebiete endgültig Friede wäle, und daß nur auf dem Gebiete des Ordenswesens eine Aenderung der Gesetzgebung erwartet werde. Wenn ich das unwidersprochen ließe wurde das im Lande draußen mißverstanden werden, und es konnte auch für die Zukunft Mißverständnisse hervorrufen. Lir teilen die Auffassung des Hrn. v. Kardorff nicht. Ich habe das schon bei der ersten Etatsberatung ausgeführt. Wir stehen auf dem Standpunkt, daß wir das Ziel unserer Wünsche in der Biederherstellung derjenigen Zustände erblicken, die vor Ausbruch des Kulturkampfes in unserem Vaterlande, nicht zu seinem Schaden, bestanden haben.(Beifall im Zentrum.) Ich will im Augenblick hierauf nicht näher eingehen. Hr. v. Kardorff hat auch gemeint, daß die Zahl der Ordensniederlassungen sich außerorbentlich vermehrt habe. Ich will dankbar anerkennen, daß in den letzten Jayren verhältnismäßig wenig Gesuche um Niederlassung verweigert worden sind. Aber wenn Sie von der Vermehrung der Ordensniederlassungen sprechen, dann bitte ich darauf Rücksicht zu nehmen, welchen Charakter die genehmigten Niederlassungen tragen. Sie werden dann finden, daß den Löwenanteil die Krankenpflegerinnen tragen. Die Beourfnisse unseres ganzen Lebens, die Vermehrung der Bevölkerung und die Erweiterung der caritativen Tätigkeit haben dazu mitgewirkt.(Sehr richtig! im Zentrum.! Man trifft heute Vorsorge für Unglücksfälle und Gebrechen, für Hülfsbedürftige, für die man in früherer Zeit gar keine Hülfe gehabt hat. Man darf also in der Vermehrung der Niederlassungen keine Gefahr für den Staat erblicken, sondern man muß dankbar sein, daß durch sie vielfachem Unglück im Vaterlande abgeholfen wird. Hr. v. Campe hat gemeint, es beständen päpstliche Anordnungen fur uns hinsichtlich des Verkehrs mit Andersgläubigen, die uns veranlaßten, uns von ihnen zurückzuhalten. Ich glaube nicht, daß die Herren hier im Hause je gesunden haben, daß sich die katholischen Mitglieder irgendwie von den nichtkatholischen zurückgezogen hätten. Es besteht keine solche Schwierigkeit im Verkeyr zwischen uns. Ich bin 30 Jahre lang im politischen Leben tätig gewesen ohne Pharisäismus zu treiben, kann ich sagen, daß mir noch kein katholischer Wahler, wenn man ihn bei den Wahlen aufforderte, für einen Evangelischen zu stimmen, gesagt hat, das tue ich nicht, der Mann ist evangelisch.(Zustimmung im Zentrum.) Wohl habe ich umgekehrt bei Verhandlungen über Wahlkompromisse Zweifel von anderer Seite gehört, ob es möglich sein werde, evangelische Wähler zu bewegen, ihre Stimme einem katholischen Manne zu geben. Ich bitte also nach dieser Seite hin Rekriminationen zu unterlassen. Im Hannoverschen Courier hat vor einigen Jahren einmal ein Bericht über eine jungliberale Versammlung gestanden, in welcher sich ein Jungliberaler darüber beschwert hat, daß nationalliberale Mitglieder des Abgeordnetenhauses zu freundschaftlich mit Mitgliedern des Zentrums verkehrten.(Heiterkeit.) Das errege bei den Nationalliberalen im Lande lebhaftes Befremden. Ueber solche Dinge wollen wir also lieber hier nicht sprechen. Hr. Funck hat gemeint, es liege im Antimodernisteneid eine direkte eminente Gefahr für die Erziehung der Jugend. Das kann nur derjenige aussprechen, der kein rechtes Verständnis für das hat, was dieser Eid fordert. Ich kann versichern, daß im Verhältnis zur Schule durch die Forderung und Leistung des Eides gegen den bisherigen Zustand materiell nichts geändert wird. Im übrigen werden meine Freunde bei Besprechung der Schulfrage auf die Ausführungen des Hrn. Funck zurücktommen. Hr. v. Campe hat gemeint, die päpstlichen Kundgebungen seien Posaunenstöße für den Kulturkampf um die Schule, weil unser verewigter Führer Windthorst einmal gesagt hat, wenn der Kulturkampf auf kirchlichem Gebiete beigelegt sei, stehe uns noch ein schwererer Kampf auf dem Schulgebiete bevor. Ich glaube nicht, daß die päpstlichen Kundgebungen irgendwie auf die Schulverhältnisse in unserem Vaterlande hinzielen. Im übrigen ist dieser Schulkampf, wenn man von einem solchen sprechen will, kein katholisches Spezifikum, sondern in diesem Kampf steht das glaubige katholische Volk zusammen mit dem gläubigen evangelischen Volk.(Sehr richtig! im Zentrum. Unruhe bei den Nationalliberalen.) Wir haben gemeinsame Gegner, aber noch mehr gemeinsame Interessen. Man kann also die Schulfrage für diese Debatten nicht verwenden. Hr. Ströbel hat der Regierung vorgeworfen, sie ließe sich von Rücksicht auf das Zentrum leiten. In den gesegneten Gefilden, wo der Großblock von Bassermann bis Bebel herrscht, in Baden hat der Sozialdemokrat Kolb neulich im Volksfreund in einer Polemik mit der Köln. Ztg. geschrieben: Der Sinn der neuen päpstlichen Erlasse sei der, daß die katholische Kirche katholisch bleiben wolle. Das sei ihr gutes Recht. Eins sei nur möglich, entweder ganz katholisch, oder gar nicht. Die Liberalen aber wünschten einen Kompromiß=Katholizismus für die Bedürfnisse von Bildung und Besitz gemodelt. Hr. Kolb ist also im großen und ganzen der Auffassung, wie sie gestern seitens der Mehrheit zum Ausdruck gekommen ist. Auf unserer heutigen Tagesordnung steht ein Titel aus dem Etat des auswärtigen Amtes, nämlich die preußische Gesandtschaft beim Vatikan. Ich will nach den gestrigen Verhandlungen erklären, daß meine Freunde die Aufrechterhaltung dieser Gesandtschaft wünschen aus verschiedenen Rücksichten, auf die ich in diesem Augenglick nicht naher eingehen will. Ein Redner, ich glaube es war Hr. Funck, hat gestern Bezug genommen auf die Rede des preußischen Gesandten beim Vatilan Hrn. v. Mühlberg beim Kaisersgeburtstagsessen der deutschen Kolonie in Rom. Hr. Funck hat, wenn ich nicht irre, es so dargestellt, als habe diese Rede in ihrer endgültigen Fassung eine solche Abschwächung erhalten, die der ursprünglich gehaltenen Rede nicht entspreche. Ich habe keinen Auftrag und keine Legitimation, Hrn. v. Mühlberg hier zu vertreten. Aber da der enhgültige Text der Rede in einem Blatte der Zentrumspartei, der Köhlnischen Volkszeitung, veröffentlicht worden ist, so möchte ich darauß meine Legitimation hernehmen, wenn ich behaupte, daß von einer umredaktion der Rede nicht gesprochen werden kann. Ein Vertreter der Kölnischen Volkszeitung hat auf dern Festmahl die Rede stenographiert und dieses Stenogramm ist spcter in der Kölnischen Volkszeituug veröffentlicht worden. Wie ers gekommen ist, daß die Rede des Gesandten von vornherein in einer anderen Version veröffentlicht wurde, entzieht sich meiner Kennuniz Der Ministerpräsident hat anerkannt, daß die Dinge, um die sich in den päpstlichen Entscheidungen handelt, an sich innerkirchliche Angelegenheiten sind, aber der Staat könne an ihnen nicht gleichgültig vorbeigehen, insoweit diese Verfügungen eine Rückwirkung auf das staatliche, Gebiet haben. Die Auffassung kann ich für unrichtig nicht erklären. Nur können sich Differenzpunkte darüber ergeben, inwieweit das staatliche Gebiet von solchen kirchlichen Verfugungen berührt wird. Ich will nicht verhehlen, daß es bei meinen Glaubensgenossen einen eigentümlichen Eindruck macht, wenn man sich um solche inner kirchliche katholische Dinge in unserem öffentlichen Leben, namentlich in der nichtkatholischen Presse mit so großer Lebhaftigkeit kümmert, während wir in der katholischen Presse an den Erscheinungen auf evangelischen und anderen religiösen Gebieten lautlos vorübergehen.(Lebhafte Zustimmung im Zentrum, Unruhe bei den Nationalliberalen.) Der Minister hat auf eine tiefe Bewegung in Deutschland infolge jener Verfügungen hingewiesen. Ein großer Teil dieser Bewegung ist dadurch hervorgerufen worden, daß die nichtkatholische Presse in einer zum Teil tendenziösen Weise die Verfügungen dargestellt hat und daß sie sich darin gefällt, Verfügungen, die in einer fremden, namentlich in der schwierigen und schwerfälligen lateinischen Sprache ergehen, in möglichst greller Uebersetzung in unser öffentliches Leben zu bringen. Ein großer Teil der Andersgläubigen würden sich über diese Verfügungen beruhigen, wenn sie sich nicht nur in ihrem Leibblatte, sondern auch einmal von der anderen Seite darlegen lassen wollten, um was es sich eigentlich handelt. Ich glaube nicht daß sie uns in allen Teilen zustimmen wurden, aber ein großer Teil der Beunruhigung würde doch von ihnen genommen werden. Der Ministerpräsident hat sich darüber beschwert, daß die Kurie vor Erlaß der Verfügungen sich mit Preußen nicht ins Benehmen gesetzt habe. Aber diese Verfügungen sind nicht ergangen für Preußen, sie sind ergangen für das ganze Gebiet der katholischen Kirche, für die ganze Welt. Bei solchen allgemeinen Verfügungen verbietet es an sich die Möglichkeit, mit allen bereiligten Staaten in Verbindung zu treten. Hr. v. Campe hat gemeint, die Kurie betrachte Preußen als quantite negligeable, weil sie mit Preußen nicht verhandelt habe. Das würde richtig sein, wenn die Kurie mit anderen Staaten verhandelt hätte, mit Preußen aber nicht. So liegen die Dinge aber nicht. Soweit mir bekannt ist, hat die Kurie mit keinem einzigen Staate verhandelt. Die Schwierigkeiten in der kirchlichen Gesetzgebung liegen eben darin, daß sie für ein su weites Gebiet ergeht, und man muß nach Erlaß der Anordnungen in den einzelnen Ländern eben zusehen, wie auszukommen ist. Bei der Verschiedenartigkeit der Verhältnisse in den verschiedenen Ländern mussen die Verfügungen auch verschieden wirken. Ich will dabei aussprechen, daß wir allerdings den Wunsch haben, daß alle diese Dekrete in unserem Vaterlande so beachtet werden, daß Konfliktsfälle vermieden werden. Was die Kinderkommunion zunächst aubelangt, so hat der württembergische Kultusminister im württembergischen Landtage gesagt, daß die bezüglichen Dekrete sich ganz unbestrittenermaßen auf dem innerkirchlichen Gebiete bewegen. An sich habe ich die Sache nicht zu vertreten, weil es sich um rein kirchliche Dinge handelt, für die ich die Zuständigkeit diese Tribüne nicht annehine, für die auch die Rechte des Hauses die Zuständig„Wozu dann die Komödie mit dem Selbstmord?" fragte Cathcart. „Begreifen Sie das Teuflische des Planes nicht? Powells Selbstmord war ein stummes Geständnis seiner Schuld und der Ihrigen. Zuerst hielt ich den Brief auch für gefälscht, aber ein Sachverständiger, dem wir den Brief und eine Handschrift Powells vorlegten, erklärte, daß Powell den Brief selbst geschrieben habe; so wußte ich, daß er nicht tot sein konnte.“ 7 # war alles so verwickelt, daß Cathcart erst eine Weile nachdenken mußte. „Ich begreife jetzt,“ sagte er.„der Einfall mit dem Briefe fam Mostyn erst, als Powell offiziell tot war.“ „Ganz richtig; und das erste, was Herr Syrett bemerkte, war die Eigentümlichkeit des Briefpapiers. Mit großer Mühe machten wir dann den Fabrikanten ausfindig; den Erfolg kennen Sie.“ „Warum gingen Sie nicht gleich weiter und ließen Powell und Mostyn als Betrüger verhaften und bewiesen so meine Unschuld?“ „Fhre Unschuld wird in allernächster Zeit bewiesen sein,“ entgegnete Renton,„hätte ich aber so gehandelt, wie Sie meinten, so wurde ich mit dem Einsamen Stern zu großen Geldverlust gehabt haben.“ „Das ist ohnehin schon der Fall“. sagte Cathcart. senton löchelte geheimnisvoll; er wußte entschieden mehr, als er für den Augenblick sagen wollte. „Wir werden sehen,“ sagte er heiter.„Ich für meine Person denfe anders. Seth Powell weiß viel, aber nicht alles, und ebenso geht es Ihnen in unserer Angelegenheit. Ich habe Ihnen heute eine hübsche Ueberraschung bereitet, aber binnen kurzem soll es noch besser kommen.“ „Wie kamen Sie denn auf Powells Spur?“ fragte Cathcart. „Das war leicht; Sie wissen doch, daß ich seine Schrift genau studiert hatte, was mir sehr zugute kam. Als ich bestimmt wußte, daß der Svitzbube noch am Leben war, und daß der Plau mit dem Brief von Mostyn ausging, suchte ich zu erfahren, oo James Stevens darin eingeweiht war. Ich dachte, daß Mostyn es ihm verheimlicht hatte, und so war es auch. Diese Schurken sind nie aufrichtig gegeneinander.“ „Aber ich verstehe noch nicht—“ „Nur Geduld! Powell ist ein Trinker, deshalb hält ihn Mostyn sehr kurz mit Geld. Das erfuhr ich und war nun überzeugt, daß Powell Mostyn oft um Geld angehen würde.“ „Sie meinen, daß er an seine Privatadresse schreiben würde?“ „Stimmt! Er schrieb an Mostyn sehr oft um Geld, und bald war ich in der Lage, seine Handschrift gut zu kennen. Diese allerdings unschöne Aufgabe ließ ich durch einen Privatdetektiv besorgen. Bald darauf zeigte mir dieser einen Brief an Herrn S. Powell— merkwürdigerweise hatte der Mann seinen Namen nicht mitertränkt— Bardellstraße 72. Nun wußte ich, wo er steckte.“ „Und als Sie herkamen, war er geflohen?“ „Er muß gewarnt worden sein, und ich muß erfahren, woher die Warnung kam. Aber nun könnte der Bursche schon längst wieder da sein, obwohl ich nicht glaube, daß er es versucht, zu entwischen.“ In diesem Augenblick trat Powell mit seinem gewinnendsten Lächeln in das Zimmer und versicherte, nun ganz zu Diensten seiner Freunde zu stehen „Gehen wir in das Zimmer des Arztes,“ sagte Renton,„ich weiß, daß er heute nachmittag nicht zu Hause ist.“ Powell bejahte es und öffnete die Flügeltür; das Zimmer war freundlich und sauber und zeigte alle Einrichtungen, deren ein Arzt bedarf; zwischen den beiden Fenstern stand ein Telephon. „Eine wundervolle Einrichtung!“ rief Renton.„Hier kann der totgeglaubte Selbstmördet ruhig sitzen und mit seinen Freunden verkehren, ohne Gefahr, von der Polizei behelligt zu werden. Uebrigens sagen Sie mir einmal, woher kam Iynen die Warnung, die Sie veranlaßte, Ihr hübsches Quartier so rasch zu verlassen?“ „Sie kam von einem Freund aus Sheffield," antwortete Powell. „Hm,“ meinte Renton,„Sie sind ganz sicher, daß sie nicht von Lewton kam?“ „Nein, mein Herr, sie kam, wie gesagt—“ „Wozu wollen Sie die Lüge wiederholen? Sie wurden von Hull aus gewarnt.“ (Jortsetzung folgt.) ** Cägenhaft to vertellen. Eine seltsame„Tatsache“ wird in der Zeitung Il Tabacco mit Bezug auf die Zähmung wilder Kamele durch die Eingeborenen Marokkos beschrieben. Ein dreieckiges Stück Holz, durch das ein Loch gebohrt ist, wird in das Maul des Kamels gelegt und eine brennende„Kigarre“, die sehr groß und lose gewickelt ist, wird in das Loch gesteckt. Sobald das Tier zu rauchen beginnt, wird es ganz zahm und fährt fort, den Rauch einzuatmen und durch die Nasenlöcher wieder auszustoßen. Sobald aber die erste Zigarre zu Ende geraucht ist, muß eine neue in Brand gesteckt sein und den Platz der alten einnehmen, da sonst das Kamel sofort wieder wild und sehr störrisch wird, seine Beine in den Boden gräbt, und auf keine Weise dazu bewegt werden kann, aufzustehen. Wann mag das Vieh donn aber schließlich zahm werden? Wie viele Zigarren sind wohl nötig? * M i ß v e r s t ä n d n i s.„ N u n, F r a u N a c h b a r i n, g e h e n S i e a u f keinen Ball?“—„Nein, mir ist mein Bett lieber.“—„Ja, da müssen Sie halt was anderes versetzen.“ * Im Eiser. Großmutter(zum Enkel):„Laß doch das Rauchen, Hans. Die Raucher werden alle nicht alt.“—„Aber Großoater ist doch schon siebzig Jahr alt und raucht jetzt noch.“— Ja— aber wenn er nie geraucht hätte, wäre er längst achtzig.“ * Das amerikanische Duell.„Was? Sie sitzen hier beim Bier? Haben Sie nicht die schwarze Kugel gezogen und sollten sich gestern erschießen!“—„Allerdings— aber das Leben ist zu schön!“ —„Wissen Sie denn auch, daß Sie nunmehr in der Gesellschaft unmöglich sihd?“—„Patz! Wenn ich mich erschossen hätte, wäre ich's ja auch! Knallprotz.„Ich kenne kein größeres Vergnügen, als in meinem Lenkbaren spozieren zu fahren und Geldstücke als Ballast auszuwerfen" Kölner Lecal-Anzeiger Nr. 66&a Donnerstag, 9. März 1911. keit der Tribüne nicht annimmt. Ich erinnere an Lehrschwierigkeiten in der evangelischen Kirche, an Berufungen evangelischer Professoren, wo hier im Hause Regierung und Rechte die Zuständigkeit des interkonfessionellen Abgeordnetenhauses zur Verhandlung folcher konfessionellen Fragen abgelehnt haben. Ich will nur kurz sagen, der Papst ist in dem Dekret über die Kommunion der Kinder zu dem alten christlichen Gebrauch zurückgekehrt, der, soweit mir bekannt ist, in der griechischen Kirche noch heute besteht. Das Tekret unterscheidet zwischen Einzel= oder Privatkommunion und der gemeinsamen Kommunion Die Einzelkommunion ist lediglich Sache der Eltern und des Beichtvaters. Dagegen steht die gemeinschaftliche Kommunion mit der Schulordnung in Verbindung. Man kann aber davon überzeugt sein, daß sich unser Epistopat in dieser Beziehung mit der Regierung verständigen wird und daß Konfliktsfälle nicht zu befürchten sind. Ich komme nun zu dem Dekret über die Amotion, was man mit dem Worte Absetzung nicht ganz richtig übersetzt. Schon seit langem ist ein Bedürfnis anerkannt worden, eine Modifikation des kanonischen Rechts vorzunehmen. In dieser ist auch das Amotionsverfahren geregelt worden, und dieser eine Abschnitt über das Amotionsverfahren wurde vorher publiziert und in Wirkung gesetzt. In einem Blatte konnte man aus der Feder eines sachverständigen deutschen Prälaten, der an der Modifikation mitgearbeitet hat, lesen, daß das Dekret versuchsweise in Geltung gesetzt worden sei, um zu sehen, wie es sich bewähren würde, etze man die endgültige Redaktion für den großen Band des kanonischen Rechts in Augriff nehmen wollte. Hr. v. Kardorff hat gestern unter Bezugnahme auf eine Auslassung eines früheren Professors an der Freiburger Universität ausgeführt, durch das Dekret werde jeder Unterschied zwischen amovibel und nicht amovibel aufgehoben. Als ich das las, war ich erstaunt, denn es ist vollständig unrichtig. Zwischen der Amotion, die eingeführt worden ist, und der Amovibilität ist ein großer Unterschied. Jene kann nur aus bestimmten Gründen, die in dem Dekret angeführt sind und in einem gewiß nicht ganz raschen Verfahren erfolgen, wäyrend die Amovibilität sich ohne weiteres mit einem Federstrich vollzieht. Jeder Kirche steht grundsätzlich das Recht zu, die Normen über die Einsetzung und Entfernung ihrer Geistlichen zu treffen. In den ändern, in denen staatliche Anordnungen über bie Besetzung oder Erledigung geistlicher Aemter ergangen sind, liegen die Verhältnisse anders. Diese Anordnungen sind entweder mit der Kirche vereinbart, oder von der Kirche toleriert. Wird nun auf kirchlichem Gebiele eine Aenderung vorgenommen, so würde es ja das normale sein— das gebe ich zu— daß eine Vereinbarung über die Abänderung stattfindet. Wenn aber aus einem Grunde das nicht geschieht, dann bleibt nur übrig, daß sich die Kirche, wenn sie Konflikte vermeiden will, bezüglich der Anwendung eines solchen Dekretes innerhalb der Grenzen der staatlichen Gesetzgebung bewegt. Ein Teil des Telrets bezweckt das Verfahren bei der Emeritierung der Geistlichen zu regeln, worüber bisher keine Bestimmungen bestanden. Es sind also Bestimmungen getroffen worden, wie man es zu halten hat, bei völliger Dienstunfähigkeit der Geistlichen, bei Geisteskrankheit usw. Hr. v. Kardorff hat zugegeben, daß hier Bedenken nicht bestehen. Das Dekret behandelt aber noch etwas anderes. Die katholischen Pfarrer waren bisher an sich unabsetzbar, aber die Bestimmung war nicht derart stark dekretiert, daß ein Pfarrer unter keinen Umständen unabsetzbar war. Es konnte ausnahmsweise ein Pfarrer abgesetzt werden, wenn ein dringender Grund dafür vorlag. Ich verweise auf das Buch über die kirchlichen Strafgesetze von Prof. Hollweck. Was als dringender Grund anzusehen sei, war nicht definiert. In einer Anmerkung des Buches von Hinschuus wird als Hauptfall angeführt, wenn der Pfarrer sich wegen seines Cyarakters die Abneigung seiner Pfarrkinder in dem Maße zugezogen hat, daß keine Förderung, sondern eine Schädigung des kirchlichen Lebens in der Pfarrei zu erwarten ist. Das läßt einen weiten Spielraum für die Absetzung. Der württembergische Minister hat am 1. Februar in der Kammer gesagt, daß eine Aenderung des bisherigen Zustandes dem Bedürfnisse entspreche, also die kirchlichen Bestimmungen waren an sich notwendig. Man kann darüber streiten, ob sie zuweitgehende Befugnisse geben oder nicht. Wenn ich einen staatsrechtlichen Begriff in Parallele setzen darf, so würde ich sagen, wenn man gegenüber den Pfarrern die Möglichkeit eingeführt hat, die wir in unserem Staate hinsichtlich der nichtrichterlichen Beamten haben, daß sie im Interesse des Dienstes versetzt werden können. Ich glaube, daß dieser Zustand zweckmäßiger ist, als der bisherige. Ich kann nicht zugeben, daß vom Standpunkte des preußischen Rechts etwas Unerhörtes in diesen Bestimmungen zu finden sei. Mir scheint in dem päpstlichen Dekret nichts anderes zu stehen, als in den Bestimmungen des Allgemeinen Landrechts, wo es heißt, daß, wenn ein Pfarrer ohne büsen Vorsatz, durch unvorsichtiges Betragen, das Vertrauen seiner Gemeinde verloren habe, die geistlichen Obern seine Versetzung an einen anderen Ort veranlassen können. Dieselben Bedenken aus dem Patronatsrecht und aus sonstigen Erwägungen, die man gegenüber dem Dekret geltend macht, kann man gegenüber dem allgemeinen Landrecht geltend machen(Seyr richtig! im Zentrum), so daß ein Grund zur Aufregung nicht vorliegt. Wann ein solcher Fall von Versetzung im Interesse des Dienstes gegeben ist, daruber kann man ja verschiedener Meinung sein. Ich erinnere an die Vorgänge im vorigen Jahre in Kattowitz. Wir haben damals die staatlichen Maßnahmen im wesentlichen nicht für richtig gehalten, aber es ist doch niemandem von uns eingefallen. daraus den Schluß herzuleiten, es müsse die Institution der Versetzung der Beamten im Interesse des Dienstes aufgehoben werden. Der Staat hat ein Interesse an solchen Versetzungen, und ebenso die Kirche. Mir sind auf dem Disziplinargebiete der katholischen Kirchs verschiedene Fälle bekannt geworden, wo es sowohl . Interesse des Pfarrers wie der Gemeinde erlounscht gewesen wäre, man hätte den Pfarrer versetzen können #ch glaube, daß es auch manchmal im Interesse des Staates iegt, daß diese Versetzungsmöglichkeit gegeben ist. Was die staatiche Gesetzgebung anbelangt, so ist die kirchliche Behörde auch nach den Maigesetzen befugt, einen Pfarrer an eine Stelle mit niedrigerem Gbehalt zu versetzen, sofern ein geordnetes Verfahren vorangeht und ein schriftlicher Entscheid mit Grunden ergeht. Redner weist das im einzelnen an den gesetzlichen Bestimmungen nach. Mir scheint es nicht schwierig zu sein, daß das Amotionsverfahren entsprechend diesen staatlichen Bestimmungen vor sich geht; denn es ist ein geordnetes Verfahren und ein schriftlicher Entscheid mit Gründen wird vorhergehen. Ich kann aiso nicht zugeben, daß hier Konfliktshefurchtungen gegeben seien, man müßte denn annehmen, daß die schöfe willkürlich von dem Amotionsdekrete Gebrauch machten. Ich komme nun zum Modernismus und zum Antimodernisteneid. Nach unserem Glauben ist der Papst verantwortlich für die Reinseit und Einheit des Glaubens. Im vollem Gefühle dieser Verontwortung hat der Papst die Modernismus=Enzyklika erlassen und die Ablegung des Eides verlangt. Das ist eine Entscheidung des Oberhauptes der Kirche, der der Katholik sich zu fügen hat. Ich habe bereits bei der ersten Beratung gesagt, daß die Ueberzeugung von der Notwendigkeit der Bekämpfung des Modernismus nicht neueren Datums ist, sondern daß schon Leo XIII. im Jahre 1899 sie eingesehen hat und Hr. v. Campe hat gestern gesagt, Leo XIII. habe schon im Jahre 1885 eine ModernistenEnzyklika in Bearbeitung gehabt, sei aber durch einen deutschen Bischof von ihrer Veröffentlichung abgehalten worden. Ich weiß nicht, woher Hr. v. Campe diese Kenntnis hat. Wir wußten nichts davon, und an einer der zuständigen Stellen, die es wissen können, habe ich mich telegraphisch erkundigt und habe die Auskunft bekommen, daß auch dort nichts bekannt ist. Ich muß also die Richtigkeit der Mitteilung des Hrn. v. Campe in Abrede stellen. Es ist von Interesse, was nach Erlaß der päpstlichen Enzyklika über den Modernismus der bayerische Kultusminister in der bayerischen Kammer gesagt hat. Er hal dort ausgeführt, es habe die Regierung die Frage zu prüfen, ob die Enzyklika vollständig innerhalb des eigentlichen Wirkungskreises der geistlichen Gewalt sich bewege, wie es in der Verfassung festgesetzt sei, und diese Frage sei zu bejahen gewesen. Eine Beeinträchtigung staatlicher Interessen sei durch die Enzyklika nicht gegeben. Hätte die Regieruag das Plazet verweigert, so würde sie die Kirche in ihrem eigentlichen Wirkungskreise gehemmt haben und die Regierung würde nicht im Sinne der Verfassung gehandelt haben. Infolge dieses damals erteilten Plazets leiht die bayerische Regierung auch jetzt bezüglich des Motu proprio und der Leistung des Antimodernisteneides der Kirche ihren weltlichen Arm, weil sie diese päpstliche Entscheidung nur als Konsequenz der Maßnahmen der Modernisten=Enzyklika auffaßt. Hr. v. Campe hat gestern gesagt, er sei von seinen Freunden beauftragt, jede Frage auszuscheiden, die in einen neuen Kulturkampf hineinführen könne, und daher wolle er auf den Modernismus und den Eid im einzelnen nicht eingehen. Das haben wir gerne gehört, aber er hat es nicht unterlassen können, auf das Innere des Modernismus und des Eides sich einzulassen. Ich will ihm hier nicht folgen, weil das hier nicht auf diese Tribüne gehört und das nur Gegenstand theologischer Auseinandersetzung sein kann. Um Mißverständnissen vorzubeugen, hat Hr. Dittrich gestern schon das Notwendige gesagt. Uns im einzelnen auf einen Streit über die Enzyklika und den Eid einzulassen, muß ich für meine Freunde ablehnen.(Sehr richtig! im Zentrum.) Wenn die Herren dafür sich mehr interessieren, so verweise ich auf eine lesenswerte Schrift, die in den nächsten Tagen im Buchhandel erscheinen wird. Sie ist herausgegeben von Prof. Mausbach in Münster und trägt den Titel: Der Eid wider den Modernismus und die theologische Wissenschaft.(Verlag von J. P. Bächem, Köln.] Ich wende mich nun zu der Frage der Bindung durch einen Eid, die als unerträglich hingestellt worden ist. Wen eine Religionsgemeinschaft, und unter welchen Voraussetzungen sie ihn zur Ausubung von geistlichen Amtshandlungen in ihren Kultusgebäuden zulassen will, das zu entscheiben ist ausschließlich Sache der betr. Religionsgemeinschaft. (Sehr richtig! im Zentrum.) Der Ministerpräsident hatte daher ganz recht, wenn er gestern sagte, wer Geistlicher werden wolle, musse wissen, was er tue. Hr. v. Campe hat auf die Verfassung hingewiesen, welche sagt, die Wissenschaft und ihre Lehre ist frei. Ja, das gilt für die Wissenschaft und ihre Lehrer gegenüber dem Staat, gilt aber doch nicht für andere Beziehungen. Also die Berufung auf die Verfassung ist unzulassig. Es ist festzuhalten, daß durch den Inhalt des Eides nichts Neues eingeführt wird. Ich wiederhole die Erklärung der Paderborner Professoren, die unbeanstandet geblieben ist und die lautet:„Wir sind der Ueberzeugung, daß mit diesem Eide eine inhaltlich neue Verpflichtung nicht übernommen wird, die nicht schon jetzt besteht. Der Eid ist nur eine Bekräftigung dessen, wozu eine Gewissensverpflichtung schon jetzt vorliea##.“ Auf diesen Standpunkt haben sich auch die Theoloaieprofessoren der anderen Universitaten gestellt. Diese Herren verstehen doch von der Sache mindestens soviel, wie die nichtkatholischen Herren, die sich um ihn kümmern. (Lebhafte Zustimmung im Zentrum und rechts.) Hr. v. Campe hat sich bemüht, in diese Dinge einzudringen, aber seine Studien haben ihn doch nicht zum vollen Verständnis der Sache geführt. Ich für meine Person würde mir niemals anmessen, durch ein Studium der evangelischen Dinge Interna des evangelischen Glaubens besser verstehen zu können, als ein evangelisches Mitglied des Hauses.(Lebhafte Zustimmung im Zentrum und rechts.) Herr v. Campe hat gefragt, ob durch die Leistung des Eides eine neue Bindung eintrete. Eine neue Bindung kann nicht eintreten, weil der Eid inhaltlich nichts Neues verlangt. Das ist ja auch schon von einem evangelischen Kirchenrechtslehrer und Kirchenhistoriker durch die Erklärung des Ministers zugegeben worden. Auch der Präsident der Luxemburgischen Regierung hat in der Kammer erklärt, daß der Eid zu nichts verpflichte, wozu ein gläubiger Katholik nicht ohnedies schon verpflichtet gewesen wäre. Herr v. Campe hat dann weiter gemeint, wenn es sich um nichts Neues handele, wozu denn der Eid? Aus dem einzigen Grunde, weil die alten Wahrheiten mit neuen Mitteln angefochten werden, und das in einer Weise, daß das Oberhaupt der katholischen Kirche es als gefahrdrohend erachtete. Ich halte es für bedenklich, wenn jemand sagt, vom staatlichen Gesichtspunkte erscheine es unzulässig, eine solche Bindung von Universitätsprofessoren einzuführen. Die Medaille hat eine Kehrseite. Wenn Sie die Bindung für so gefährlich halten, wie denken Sie denn über die radikale Lösung auf diesem Gebiete, über die Hochschullehrer, die keinerlei Bindung anerkennen, die sich von jedem Glauben gelöst haben, die einen Eid bei Gott dem Allmächtigen und Allwissenden gar nicht mehr zu schwören vermögen, weil sie au diesen allmächtigen und allwissenden Gott nicht mehr glauben?(Sehr wahr! im Zentrum.) Wenn Sie die Frage in das Volk hineinwerfen, ob man sich die religiöse Bindung gefallen lassen solle, dann provozieren sie gleichzeitig die Gegenfrage: kann das christliche Volk sich gefallen lassen, daß an seinen Hochschulen Leyrer dozieren, die durch Gebrauch ihrer souveränen Vernunft die Existenz Gottes leugnen und die verlangen, daß man vor dieser souveränen Vernunft auf die Knie falle.(Lebhafte Zustimmung im Zentrum und rechts.) Ich habe schon bezüglich der Privatdozenten davor gewarnt, aus der sozialistischen Gesinnung eines Universitätslehrers herleiten zu wollen, daß er als Universitätsleyrer nicht fungieren dürfe, vorausgesetzt, daß er den Katheder nicht mißbraucht, weil man dann mit dem gleichen Rochte fragen könnte, ob man es sich Seite 7. gefallen lassen könne, daß auf dem Katheder jemand doziere, der schließlich an gar nichts mehr glaubt, als an sich selber. Hr. Dr. Kaufmann in Breslau hat in bezug auf meine damalige Rede auf dem deutschen Historikertag in Nürnberg im Jahre 1898 einen Vortrag über die Lehrfreiheit an den deutschen Universitäten im neunzehnten Jahrhundert gehalten und ausgeführt, daß, wenn eine Beseitigung der Atheisten unter den Universitätslehrern gefordert würde, von den Dozenten nur wenige übrig bleiben würden, und daß man auch manchem Theologen aus diesem Grunde den Prozeß machen müßte. Ich möchte also warnen, daß man die Bindung durch den Antimodernisteneid mit dieser Schärfe in das Volk hineinträgt. Der Ministerpräsident hat gemeint, das Hauptbedenken liege darin, daß die Bindung dem evangelischen Empfinden fremd sei und daß, was ich nicht für richtig halte, grundlegende religiöse Unterschiede durch den Eid auf eine eidliche Formel gebracht würden, und Hr. v. Campe hat den Eid als einen Schlag ins Gesicht der Wissenschaft der evangelischen Theologen bezeichnet. Konfessionell wird nach meinem Dafurhalten durch den Eid nichts verschärft, und wenn sich das protestantische Empfinden aufregt, so meine ich, daß dies bei dem gläubigen Teile nur darauf zurückgeführt werden kann, daß man nicht die ganze Situation übersieht. Denn grundsätzlich stetzt der gläubige Teil des evangelischen Volkes genau auf dem gleichen Standpunkte wie der Papst bei der Bekämpfung des Modernismus. Ich werbe Ihnen das gleich beweisen. Es ist nur die Art des Vorgehens auf evangelischer Seite anders als auf katholischer. Das liegt in der Struktur der Kirche selbst. Ich habe vor mir die Kreuzzeitung vom 17. Oktober 1907, welche sich mit der kurz vorher ergangenen Enzyklika und den damit zusammenhängenden Syllabus befaßt. Sie sagt: Fragt man nach den treibenden geistigen Faktoren dieser Entwickelung, so ergibt sich aus den beiden Urkunden, daß ganz bekannte moderne Zeitströmungen ebenso in die Studierzimmer evangelischer wie katholischer Professoren und Pastoren eingedrungen sind, und daß dort wie hier eine nicht geringe Zahl von Laien und besonders von gebildeten Laien einer neuen Denkungsweise zuneigen. Es wäre nicht uninteressant, zu untersuchen, wie weit die Bekenntnistreuen unter den evangelischen Theologen sachlich den Urteilen des Syllabus und der Enzyklika zustimmen. Die Kreuzzeitung verweist dann auf einen Vortrag, den der Tübinger Universitätsprofessor Schlatter auf einer Pastoralkonferenz in Düffeldorf gehalten hat. Er lehnt die unbeschränkte Lehrfreiheit mit Entschiedenheit ab und fordert, daß jeder Geistliche zurücktreten solle, dem sein innerer Gegensatz gegen den Glauben der Vater=unser-Gemeinde klar geworden sei. und besitze er dazu nicht mehr die Energie, so möge ihn die Kirche absetzen. Denn die Zucht sei in diesem Falle eine Wohltat. Es dürfe nicht das eigene egoistische Interesse höher gestellt werden als das gemeinsame Gut. Und Professor Schiller hat damals gesagt, der Papst stehe vor einem ähnlichen Dilemna wie die protestantische Kirche in den Fällen Fischer, Cäsar u. a. Aehnliche Aeußerungen habe ich im Reichsboten im Jahre 1908 gefunden. Ein Aufsatz in der von Hengstenberger begründeten Evangelischen Kirchenzeitung sagte u..:„Auch wir Evangelische können der Enzyklika in vielen Punkten zustimmen, denn sie richtet sich hauptsächlich gegen mehr oder minder unchristliche moderne Weltanschauungen, die hier unter dem Nainen Modernismus zusammengefaßt sind, die auch wir bekämpfen müssen.“ Es wird dann zunächst namhaft gemacht der Agnostizismus und die Ausführungen schließen: „Zweifellos ist es nicht bloß ein Recht, sondern auch die Pflicht und ein Verdienst des Papstes, das Unchristliche und die Unvereinbarkeit dieser modernen Weltanschauungen mit dem christlichen Glauben aufzudecken. Dem Einschreiten des Papstes gegen den Modernismus können wir auch zustimmen, ja vom Standpunkte des christlichen Glaubens können wir uns darüber nur freuen.“ Danach meine ich, daß das päpstliche Vorgehen gegen den Modernismus ooch eine Verstimmung in gläubigen evangelischen Kreisen nicht erregt hat. Nun kommt die eidliche Bindung. Diese ist aber nichts neues. Sie findet sich, das können Sie bei Mausbach nachlesen, schon seit langem. Die Staaten haben keinen Anstoß daran genommen und auch das evangelische Empfinden kann sich daran nicht stoßen Denn gerade an den evangelisch=theologischen Fakultäten in rein evangelischen Ländern haben sie eine ganz scharfe Bindung. Ich verweise auf Erlangen, Greifswald, Leipzig und Rostock Ganz rigoros ist die Bindung in Leipzig. Zu dem Ausschuß des Deutschen Hochschullehrertages, welcher katholische Hochschullehrer, wie ich kurz sagen will,„exkommunizieren“ will, wenn sie den Antimodernisteneid leisten würden, gehören einige Professoren der Universität Leipzig. Von einem Vorgehen dieses Ausschusses gegen einen Leipziger Professor habe ich bis jetzt nichts gehört, auch nichts davon, daß einer der Leipziger Herren mit den Kollegen von der evangelisch=theologischen Fakultät den wissenschaftlichen Verkehr abgebrochen hätte, wie sie es mit den katholischen Theologen machen wollen. Sie werden nach den Bestimmungen, die für Leipzig gelten, das eventuell in gleicher Weise fordern müssen. Im Königreich Sachsen mussen die Volksschullehrer einen Eid bezüglich ihrer Rechtgläubigkeit leisten.(Hört, hört! im Zentrum.) Ich konnte noch manches vortragen, aber ich will die Zeit des Hauses nicht aufhalten. Im weiteren verweist Redner auf die Ausführungen, die in einem Werke von Mulert über die Lehrverpflichtung in der evangelischen Kirche Deutschlands stehen, und führt einige Fälle an, wo die evangelische Kirche die Difformität zwischen ihren Leyren und der Auffassung der einzelnen Geistlichen in ihrem Sinne bekämpft. Da können Sie doch der katholischen Kirche keinen Vorwurf machen, wenn sie nach Maßgabe ihres Leyrsystems ihre Maßnahmen trifft, damit solche ungeheuerlichen Difformitäten vermieden werden. Ich kann also nicht zugeben, daß das evangelische Gefühl durch die päpstlichen Maßnahmen sich beleidigt fühlen könnte. Zum Schluß will ich auf die praktische Seite zu sprechen tommen. Diese erstreckt sich auf der einen Seite auf die Professoren der katholischen Theologie und auf der zweiten Seite auf diejenigen Geistlichen, welche an weltlichen Gymnasien außer Relegionsunterricht noch Unterricht in Deutsch und Geschichte erteilen. Nach den gestrigen Ausführungen des Ministerpräsidenten find ja nur diese Fächer von Interesse. Was die katholischen Universitätsprofessoren anbelangt, so hat der Erzbischof von Köln im November in Rom dem Papst die Absichten und Wünsche des preußischen Episkopats vorgetragen. Nach seiner Rückkehr hat unter dem Vorsitz des Fürstbischofs von Breslau eine Bischofskonferenz stattgefunden, und der preußische Epifkopat hat es für angebracht gehalten, seine Auffassung in einer Vorstellung dem Papste zu unterbreiten. Der Erzbischof von Köln, der die Verhandlungen in Rom geführt Seite 8. Kölner Lecal-Anzeiger Nr. 66* Donnerstag. 9. März 1911 beauftragt, diese Vorstellung an den Papst zu hatte, wurde richten. Darauf ist die Antwort des Papstes vom 31. Tezember er gangen, welche man in ihrer Vollständigkeit nur dann übersehen konnte, wenn man die Vorstellung kennen würde— ich kenne sie nicht— auf welche hin eben diese Antwort erging. Die Antwort des Papstes ist von vornherein in einer verschärften Uebersetzung bekannt geworden, und man hat angenommen, daß die Veröffent lichung dieses Schreibens die Antwort auf eine Rede des Kultusministers sei. Daraus ist eine begreifliche Aufregung erwachsen, welcher die Kreuzzeitung damals Ausdruck gegeben hat. Das ist der Artikel, den der Hr. Funck gestern verlesen hat, ein Artikel, der eine aktuelle Bedeutung nicht mehr hat, weil inzwischen festgestellt worden ist, daß die Veröffentlichung in gar keiner Beziehung zu der Rede des Kultusministers gestanden hat und nicht stehen konnte, weil der päpstliche Brief bereits im Druck war, als der Kultusminister jene Rede am 14. Januar hielt. Die Aufregung hat sich zum Teil gelegt, weil der lateinische Text doch im wesentlichen ganz anders war als die Uebersetzung. Ich gebe zu, der Inhalt des päpstlichen Schreibens war nicht klar, namentlich hinsichtlich der Frage, ob die Universitätsprofesjoren von dem Eid ausgenommen seien oder ob trotz der Ausnahme ein moralischer Zwang zur Eidesleistung ausgeübt werde. Die Sache ist völlig geklärt worden und zwar dadurch, daß zunächst die Fakultät Münster und im Anschluß daran die Fakultäten Bonn und Breslau Erklärungen abgegeben haben, in denen sie sagen, daß der Eid an sich nichts Neues enthalte, und daß sie ihn nach ihrer Ueberzeugung leisten könnten. Die Professoren haben dann weiter erklärt, mit Rücksicht auf die allgemeine Lage— darunter werden sie wohl die Fakultätssatzungen verstehen, die nicht berührt werden sollten,— von der Befugnis Gebrauch machen zu wollen und den Eid nicht zu leisten. Die Erklärung der Breslauer Fakultät hat der Fürstbischof von Breslau dem Kardinalstaatssekretär übersandt, und dieser hat daraufhin den bekannten Brief an den Fürstbischof von Breslau geschrieben, worin diese Erklärung der Breslauer Fakultät gern entgegengenommen wird, und wonach von den Professoren der theologischen Fakultät zu Breslau jeder moralische Drucgenommen wiro. Nach Empfang dieses Briefes hat der Fürstbischof am 13. Februar an den Kardinalstaatssekretär die telegraphische Anfrage gerichtet, ob sich diese Erklärung auch auf alle ubrigen sechs Fakultaten Lonn, Münster usw. bezöge. Die telegraphische Antwort, die vom Kardinalstaatssekretär unterzeichnet war, lautet Ja, wenn sie dieselben Gesinnungen bekunden. Da dies nicht in Zweifel gezogen wird und nicht in Zweifel gezogen werden kann, so ist damit die Sache für diese Fakultäten erledigt. Die Professoren sind also von der Leistung des Eides befreit, und es besteht für sie auch kein moralischer Zwang, den Eid zu leisten Nun ist gestern von einem Artikel des Osservatore Romano die Rede gewesen. Ich muß zugeben, daß ich ihn nicht vollständig verstanden habe, nach mehrmaligem Lesen kann ich ihn nur so interpretieren, daß die Erklärung des Staatssekretärs lediglich die selbstverständliche Folge auf das päpstliche Schreiben vom 31. Dezember sei, und daß nicht entgegen dem päpstlichen Schreiben eine neue Konzession gemacht worden sei. Zu den gestrigen Ausführungen möchte ich weiter erklären, daß meine politischen Freunde die Erhaltung der katholisch-theologischen Fakultäten wunschen, nicht allein aus den Gründen, die der Kultusminister angeführt hat. Wir wünschen, daß die theologischen Fakultäten im Zusammenhang bleiben mit dem akademischen Lehrkörper, mit den Lehrmitteln der Universität, daß die Studierenden der katholischen Fakultäten im lebendigen Zusammenhang bleiben mit den Kommilitonen der anderen Fakultäten. Aber wir wünschen die Aufrechterhaltung aus dem Gesichtspunkte, daß zu der Universitas literarum auch die Fakultät gehören muß, die die Wissenschaft von Gott lehrt. (Sehr richtig! im Zentrum.) Lassen Sie mich ein Wort hier anführen, das Prälat Hettinger beim Antritt seines Rektorats im Jahre 1862 gesprochen hat:„So führt die Vernunft zur Wahrheit und die Wahrheit zu Gott, denn Gott ist die Wahrheit selbst. Gott, spricht Plato, ist der Anfang, die Mitte und das Ende. Die Wissenschaft von Gott, die Theologie, ist der Schlußstein, welcher den Bau der menschlichen Erkenntnis krönt.“ Ich hoffe und glaube, daß auch, wenn man die Universitätsprofessoren nur noch aus Geistlichen wird rekrutieren können, die den Eid geleistet haben, die Bedeutung der tatholisch=theologischen Fakultäten für die Universitas literarum weiter fortbestehen wird. Und wenn jemand die Bindung für unzulässig erachtet, so möchte ich sagen, ein Verzicht auf die unabhängige Erkenntnis der Wahrheit liegt nicht nur im Antimodernisteneid, sondern liegt doch in jeder gläubigen Annahme einer geoffenbarten übersinnlichen Wahrheit. (Beifall im Zentrum.) Deshalb ist die Aufhebung der katholischtheologischen und der evangelisch=theologischen Fakultäten nicht bloß eine moderne Frage, sondern eine Frage, die schon früher geschwebt hat. 1857 hat in Württemberg ein lebhafter Kampf bestanden über die Frage, ob man die katholisch=theologische Fakultät in Tübingen aus diesen Bindungsrücksichten aufheben solle, also zu einer Zeit, wo vom Antimodernisteneid noch nicht die Rede war. Damals hat der bekannte Kirchenhistoriker v. Hefele ein Gutachten erstattet, in welchem es hieß, daß das höchste Prinzip nicht die freie Forschung, sondern die Wahrheit sei, denn die freie Forschung treibt man nur, um zur Wahrheit zu gelangen. Dies bezüglich der Fakultäten. Ich glaube, daß hier die Frage jetzt geklärt ist. die Oberlehrer anbelangt, so hat die gestrige Ausführung des Ministerpräsidenten in den Kreisen meiner pontischen Freunde lebhaftes Befremden erregt.(Zustimmung im Zentrum.) Der Ministerpräsident hat gemeint, den Geistlichen, die augenblicklich Unterricht in Deutsch und Geschichte erteilen, wolle man eine Entfernung von den Gymnasien nicht ansinnen, aber die Regierung werde sich in Zukunft gezwungen sehen barauf Verzicht zu leisten. Geistliche, welche den Eid geleistet haben, den Unterricht in den beiden Fächern zu übertragen. In den Kreisen meiner Glaubensgenossen würde man es auf das lebhafteste bedauern, wenn diese Ankündigung zur Wahrheit gemacht würde. Wir können nicht anerkennen, daß die Folgen der Leistung des Eides in irgendeinem Punkte diese sein können, daß der Unterricht in Zukunst anders erteilt wird als bisher. Ich möchte warnen. Aenderungen eintreten zu lassen. Ich kann es ja vollständig begreifen, daß evangelische Eltern es nicht gerne sehen, daß ein tatholischer Geistlicher ihren Kindern im Deutschen und in der Geschichte Unterricht erteilt, wie umgekehrt katholische Eltern es nicht gerne sehen, wenn ein evangelischer Geistlicher Unterricht in diesen Fächern an ihre Kinder erteilt. Aber daß der Eid eine Aenderung des bisherigen Verfahrens herbeiführen sollte, kann ich nicht anerkennen.(Zustimmung im Zentrum.) Daß ein Geistlicher die Reformationsgeschichte anders vortragen würde als bisher, infolge des Eides, ist völlig unzutreffend. In Wirklichkeit ist ja die Zahl der in Betracht kommenden Geistlichen nicht sehr groß, aber das ist gleichgültig. Wenn die Meinung durchgeführt werden soll, daß man einen katholischen Geistlichen, der den Eid geleistet hat, nicht mehr für fähig halten könne, den betreffenden Unterricht zu erteilen, dann werfen Sie einen außerordentlichen Zankapfel in unser Volk hinein.(Zustimmung im Zentrum.) Dann können Sie sich überzeugt halten, daß das katholische Volk darin eine imparitätische Behandlung sehen wurde, die es sich unter keinen Umständen gefallen lassen wird, und durch diese Maßnahme würde die Störung des konfessionellen Friedens eintreten.(Lebhafte Zustimmung im Zentrum.) Hr. v. Heydebrand hat gestern darauf hingewiesen, daß schon judische Lehrer in Deutsch und Geschichte unterrichten. Was soll da das katholische Volk davon denken, wenn man katholische Geistliche nicht mehr zulaßt.(Sehr richtig! im Zentrum.) Wir haben auch atheistische Lehrer, die aus der Kirche ausgetreten sind und keiner Kirche mehr angehören, und die doch in Deutsch und Geschichte unterrichten. Diese kann man nicht beseitigen.(Hört, hört! im Zentrum.) les wäre ein völlig unglücklicher Zustand, daß man einen katholischen Geistlichen, weil er nach der Meinung der Herren zu viel glaubt(Heiterkeit im Zentrum), nicht unterrichten läßt, daß man aber jemand, der absolut nichts glaubt, bereitwilligst in Deutsch und Geschichte unterrichten läßt.(Sehr richtig! im Zentrum.) Ich warne vor den Konsequenzen, die das haben kann, und mache darauf aufmerksam, daß in neuerer Zeit Dienstanweisungen au Direktoren und Oberlehrer ergangen sind, in denen es heißt: Die höheren Schulen haben die Aufgabe, ihre Zöglinge wissenschaftlich auszubilden und auf der Grundlage von Gottesfurcht und Vaterlandsliebe zu charakterfesten Männern zu machen.(Hört, hört! im Zentrum). Ta ist die Frage sehr berechtigt, wie diese Erziehung in Gottesfurcht sich bei Leuten vollziehen soll, die aus der christlichen Kirche ausgetreten find. Ich möchte also die Regierung warnen, nach der Richtung hin den Bogen zu überspannen.(Levhafte Zustimmung im Zentrum.) Zum Schluß möchte ich der Hoffnung Ausdruck geben, daß die päpstlichen Verfügungen zu Konflitten nicht füyren werden, daß man bemüht sein wird, Konflikte zu vermeiden. Der Ministerprasident hat uns mitgeteilt, die Kurie hoffe, daß keine Konflikte entständen und er hat hinzugefügt, er werde sich freuen, wenn das zutreffe. Namens meiner Freunde erkläre ich, daß wir diese Hoffnung und diesen Wunsch teilen und was an uns liegt, gerne tun werden, um die Möglichkeit solcher Konflikte zu vermeiden. Lassen Sie mich mit einem allgemeinen Gedanken versöhnlicher Natur schließen. Hr. v. Campe hat gestern über die Auffassung gesprochen, welche die Katholiken über den Staat hätten und hat eine Stelle aus einer Rede von einer Katholikenversammlung zinert— ich weiß nicht, ob ich mir das richtig notiert habe „Der Thron Petri steht über allen.“ Ich erinnere mich nicht, daß auf einer Katholikenversammlung jemals so etwas gesagt worden ist. Es ist gesagt worden, daß der Thron des Papstes der älteste Thron der Welt sei, und das wird füglich auch niemand in Abrede stellen können. Hr. v. Campe hat dann auf die Schrift eines anonymen Lehrers in einem anonymen Ort hingewiesen, der gesagt haben soll, daß über dem deutschen Vaterlande die h. Kirche steye. Ich möchte darauf hinweisen, daß das, wenn es überhaupt gesagt worden ist, eine berechtigte katholische Auffassung nicht ist. Ich verweise auf ein schönes Wort Leos XIII. in einem seiner Rundschreiben: „Die übernatürliche Liebe zur Kirche und die natürliche Liebe zum Vaterlande fließen aus ein und derselben Quelle. Sie sind Zwillingsschwestern und haben beide Gott zum Vater, zum Urheber. Sie umschließen zwei Pflichtenkreise für dieselbe Person, von denen keiner den anderen aufhebt, aber auch keiner mit dem anderen vermengt werden darf. Der erste zielt aus die Blüte des Staates, der andere auf das Gesamtwohl. der Kirche und beide auf die Vervollkommnung des Menschen. Aus dieser Abgrenzung der Rechte und Pflichten geht klar hervor, daß die Lenkung der Staaten selbständig ist in der Verwaltung ihrer Angelegenheiten, und das nicht nur mit Zustimmung der Kirche, sondern mit ihrer öffentlichen Unterstützung. Denn indem sie vor allem die Uebung der Frömmigkeit, d. h. der Gerechtigkeit gegen Gott verlangt, fordert sie damit zugleich zur Gerechtigkeit gegen die Fürsten auf." Damit schließe ich meine Ausführungen (Lebhafter, wiederholter Beifall im Zentrum.) Kultusminister v. Trott zu Solz. Nur in einem Punkte nötigen mich die, wie ich anerkenne, in freundlichem Tone gehaltenen Ausführungen des Vorredners zu einer Erwiderung. Der Redner hat es so dargestellt, als ob die Regierung einen Geistlichen, der den Antimodernisteneid geleistet hat, für weniger oder für nicht fähig halte, an den höheren Schulen Unterricht in Deutsch oder in Geschichte zu erteilen. Wenn er diese Auffassung aus der gestrigen Rede des Ministerpräsidenten herausgelesen hat, so irrt er. Der Ministerpräsident hat eine solche Auffassung nicht vertreten. Hätte er sie vertreten wollen, so hätte er sich auch dahin aussprechen müssen daß diejenigen Geistlichen, die zurzeit schon diesen Unterricht erteilen, von diesem Unterricht enthoben werden müssen. Das hat er nicht getan, sondern er hat sich im Gegenteil ausdrücklich dagegen gewandt. Wenn wir unter den gegenwärtigen Verhältnissen glauben, auf diesem Gebiete etwas zurückhaltender sein zu sollen, wenn wir uns insbesondere eine größere Zurückhaltung bei der Anstellung von katholischen Geistlichen im Staatsdienste auferlegen, so ist der Grund dafür lediglich die Sorge um die Erhaltung des konfessionellen Friedens, die ja von allen Seiten, auch von der Partei des Vorredners, gewünscht wird. Wenn man aber dieses Ziel ernstlich im Auge behalten will. so muß man sich bemühen, nach Möglichkeit Reibungsflächen zu vermeiden und sie nicht über das unvermeidliche Maß hinauswachsen lassen Wenn aber ein katholischer Geistlicher im Staatsdienst steht, wenn er also abhängig auf der einen Seite vom Staate, auf der anderen Seite von der Kirche ist, und wenn nun von einer dieser beiden Stellen eine neue Forderung gestellt wird, ohne daß eine vorherige Verständigung darüber stattgefunden hat, so ist damit die Möglichkeit eines Konfliktes ohne weiteres gegeben. Die Zayl dieser Konfliktsmöglichkeiten wollen wir nicht über das unvermeidliche Maß hinausgehen lassen. Deshalb werden wir uns die schon gekennzeichnete Zurückhaltung auf diesem Gebiete auferlegen, bis wir die Zuversicht haben, daß ebenso, wie bisher seitens des Staates es stets geschehen ist, und auch in Zukunft geschehen wird, auch von seiten der Kirche das zwischenliegende Grenzgebiet mit derjenigen Vorsicht und Zurückhaltung betreten wird, die unerläßlich ist. wenn Kouflikte vermieden und der konfessionelle Frieden erhalten werden soll.(Beifall.) Retenhäuse, haben es mir peinlichster Zuruckhaltung ver auf naheliegenden Gebieten zum Angriff überzugehen. zugeben, daß gerade diese Dehatte dem Zentrum der A punkte im geguerischen Lager sehr viele bot, bei der Kirchenpolitik im preußischen X Berlin, 8 März1911.(Eig. Drahtber Die große kirchenpolitische Debatte im Abgeordnetenhause hat auch heute den Eindruck des gesttigen Tages für uns nicht abschwächen können. Man mochte heute zum Schluß als Motto darüber schreiben: Frieden versichernd im Ton, aber kampfbereit in der Sache. Das klang aus der Rede des Kultusministers hervor, wie gestern aus den Worten des Reichskanzlers. Und wieder war es der Liberalismus, der am weitesten ging, dem selbst die gestrige und heutige Rede des Reichskanzlers und des Kultusministers nicht scharf genug waren. Auch das ist in diesen Tebatten ein charakteristisches Symptom, das die deutschen Katholiken nicht vergessen können bei der Erwägung der Frage: Was steht bei den nächsten Reichstagswahlen und dem Ringen des Liberalismus um die Vormacht im Reichstage für das Reich und für den Katholizismus auf dem Spiele? Das Zentrum aber hat bei dieser Debatte eine Probe seiner konfessionellen Friedensliebe bestanden, die jeder ehrliche Gegner anerkennen müßte. Seine beiden Redner, Dr. Dittrich gestern, Dr. Porsch heute, anerkannte Führer der Fraktion im preußischen Abgeordnetenhause, haben es mit peinlichster Zurückhaltung vermieden, Man wird Augriffsdenen das Zentrum sicher die Mehrheit des christlichen Voltes nicht gegen sich gehabt hätte. Das zeigte der demonstrative Beifall, nicht bloß im Zentrum, als der Abg. Dr. Porsch nur ganz leise an jene Professoren erinnerte, die lehren, daß Gott der Allmächtige und Allwissende nicht existiere, und damit die Voraussetzung jeden Eidesschwures und seiner Verbindlichkeit verwerfen. Das Jentrum hat jeden Vorstoß nach dieser und anderen Richtungen vermieden, um die Situation nicht zu verschärfen und zu erschweren. Zuerst sprach der Sozialdemotra#####rovel. der insofern ein gewisses Sachverständnis für sich beanspruchen durfte, als er bei dem einstigen großen Ketzergericht in der Vorwärtsredaktion den Eid auf die reine Wahrheit des Radikalismus und Marxismus bereitwillig abgelegt hat. Dem Liberalismus im Saale und auf dem Katheder sagte er wider Willen manche bittere Wahrheit über Voraussetzungslosigkeit und Freiheit der Wissenschaft. Seine Forderung lautete auch heute: Trennung von Kirche und Staat, auf welche die letzten Ereignisse ja geradezu hintreiben würden. Der Fraktionsredner der Sozialdemokratie, der angeblich Religion Privatsache ist, machte aus seinem Herzen keine Mördergrube. Für die Sozialdemokratie, erklärte er, sei die Bibel ein Buch wie jedes andere. Man wird sich dieses offene Bekenntnis für die Wahlagitation merken müssen. In der Unruhe des Saales verhallen Ströbels Worte achtlos. Dagegen besitzt der Abg. Dr. Borich sofort beim ersten Satz schon die lautlose Aufmerksamkeit des ganzen Hauses. war eine rein defensive, ruhig aufklärende Rede, dialektisch und sachlich gleich ausgezeichnet, gerade in ihrer vornehmen Ruhe und tiefgehenden Sachlichkeit von so vorzüglicher Wirkung, daß das Interesse im Saale und auf der Tribüne bis zum letzten Worte dem Redner offensichtlich treu blieb.[Wir bringen die bedeutsame Rede im amtlichen Stenogramm. Der Kultusminister v. Trott zu Solz erwiderte sofort. Fast schien es zunächst, als ob er der Rede des Ministerpräsidenten die Härte und Inkonsequenz bei Behandlung der Frage der geistlichen Oberlehrer nehmen wollte; doch der zweite Teil der Rede des Ministers unterstrich wieder die Drohung des leitenden Staatsmannes und verschärfte sie noch in ihrer Begründung. Auch hier klang wieder das tiefe Mißtrauen gegen die Kurie in Rom durch, das gestern so gefahrdrohend die Rede des Reichskanzlers erfüllt hatte. Der nationalliberale Abg. Dr. Friedberg sprach nur kurz und gab sich Mühe, ruhig zu bleiben. Der Ton der Ueberhebung, den er z. B. in der sonderbaren Behauptung anschlug, Dr. Porsch habe mit seinem Hinweis auf den Kampf um die christliche Schule einen Uebergriff begangen, ist nun einmal dem Liberalismus eigentümlich. Gewiß! auf diesem Gebiete wird das christliche Volk den Liberalismus stets zum Feinde haben. Aufreizender wirkte die Oberflächlichkeit, womit der Freisinnige Pachnicke über die theologischen Fragen des Antimodernisteneides sprach. Seine Worte klangen auch agressiver als die aller übrigen Redner. Rasch verflog die gereizte Stimmung, die bei Pachnickes Worten platzgreifen wollte, als Staatssekretär v. KiderlenWächter mit der ihm eigenen gemütlichen und burschikosen Art über die Gesandtschaft beim Heiligen Stuhl sprach und mit dem Satze schloß: Auch wenn die Geschäfte der Gesandtschaft mit der Post erledigt würden, so müßte doch jemand da sein, der schreibt. Viel Heiterkeit weckte dieser Scherz, der freilich wie eine nicht allzu hohe Einschätzung der Tätigkeit eines Gesandten klang. Die allgemeine Debatte schloß, und als in der Spezialdebatte der freisinnige Pastor Runze mit seiner„abgeschnittenen“ Rede sie wieder aufleben lassen wollte, wirkte er mit seiner seichten unwürdigen Art, wie er evangelische Interessen und Fragen vor das Forum des Landtages bringen wollte, offensichtlich abstoßend auf die ganze Rechte und bis weit in die Kreise der Nationalliberalen hinein. Gerade Runze aber zeigte, was der Glaube des evangelischen Volksteils und das positive Christentum vom Liberalismus zu erwarten haben. Das war auch ein Gewinn der heutigen Aussprache. Alle Katholiken und alle Freunde des konfessionellen Friedens werden aber mit uns einig sein in dem Wunsche, daß eine gleiche Debatte, wie die der beiden letzten Tage, dem Abgeordnetenhause auf lange, lange erspart bleiben möge. Kölner Local-Anzeiger Nr. 66&a Donnerstag, 9. März 1911. Seite 9. Handwerk und Gewerbe. der Oberpräsident in einer Versammlung der Handwerkskammer. „ busseldorf,.März1911. An der heutigen Vollversammlung der Handwerkskammer nahm als Ehrengast Hr. Oberpräsident Fryr. v. Rheinbaben teil. In mehreren Ansprachen nahm er steuung zu den beyandelten Fragen. Jede Organisation, so betonte könne nur dann zum Segen gereichen, wenn sie von dem Geiste der Pflichterfüllung getragen werde. Zu dieser Pflichterfüllung gehöre auch die Bekämpfung eines schlimmen Feindes, der der Feind edes Fortschrittes sei, nämlich des Pessimismus, des Mißmuts, der da glaube, daß bei der riesigen Entwickelung der Industrie kein mehr für das Handwerk sei. Er freue sich, daß dieser Feind sast bezwungen sei, er werde für immer unschädlich gemacht, wenn die Handwerker weiter arbeiteten in Gemeinsinn, in Verbannung des mißmutes und der Mißgunst. So wichtig die Kenntnis und die fneignung der technischen Errungenschaften sei, nicht weniger pichtig sei die frohe Zuversicht auf eine gute Zukunft. Der erste zyndikus der Kammer, Dr. Wilden, erstattete den Geschäftsricht. Er beleuchtete die Lage der verschiedenen Handwerkszweige, e sehr große Verschiedenheiten aufweist. Die Lage der Gewerbe, s denen früher die meisten Klagen gekommen seien, die der neider und Schuhzmacher, sei gegen früher erheblich besser. s dem Bäcker= und Fleischergewerbe dagegen höre man heute größten Klagen, die auch in gewissem Sinne berechtigt seien. e Fleischer litten unter den fast unerschwinglichen Rindvieheisen; die Bäcker dagegen unter dem Konsumvereinswesen und Großbäckereien. Im übrigen sei die Lage stellenweise sehr nstig, mit Ausnahme der im Baugewerbé. Charakteristisch sei te, daß sich die kleinen Möbeltischlereien mit Vorliebe öbelfabrik nennen, daß dagegen die Großbetriebe, in richtigen Erkenntnis der sich bessernden Geschmacksrichtung, sich Bezeichnung„Werkstätten für Handwerkskunst" zulegten. Anipsend an die Schilderung der Lage im Baugewerbe befurwortete Hr. Oberpräsident auf das wärmste die Erhaltung der en heimischen Bauweise. Einen breiten Raum in den Verhandigen nahm die Stellung der Kammer zu der schwebenden Frage Versorgung der Landbezirke mit Elektrizität ein. Die Verstaltung von Ausbildungskursen für Elektro=Installateure wurde chlossen. In einer Resolution ersucht die Handwerkskammer die rwaltungsbehörden, besonders die Kreisveyörden, ihren ganzen nfluß dahin geltend zu machen, daß bei der Anlage von eberlandzentralen keinerlei Monopole für die Installation d für die Materiallieferung geschaffen werden; daß vielmehr em Gewerbetreibenden die Möglichkeit gegeben wird, sich an der rstellung der Anlagen zu beteiligen, wenn er die Gewähr für e ordnungsmäßige Ausführung bietet, und daß die Selbständigder Installateure nach jeder Richtung hin gewahrt wird. Im sonderen werden die Behörden ersucht, dahin zu wirken, daß die tscheidungen über die Zulassung der Installateure, die Abnahme - Prüfungen und die Festsetzung der Prufungsgebühr nicht eintig durch das betreffende Elektrizitätswerk geschehen, sondern, ß den Behörden und der Kammer hierbei eine Mitwirkung einräumt werde. Zum Schluß stimmte die Versammlung dem Enturf eines Fortbildungsschulgesetzes zu, von dem sie sich eine aftige Förderung des Handwerks verspricht. Dem Geschäftsführer id dem Bureauvorsteyer wurde Pensionsberechtigung beigelegt. eide wurden auf sechs Jahre wiedergewählt. Neues aus Köln 0) Die Eisenbahnen preußischen Staates nehmen in raschem Tempo an sdehnung zu. So hat sich im Laufe des Jahrzehnts vom April 1900 bis 31. März 1910 das preußisch=hessische Eisenhnnetz von rund 30348 Kilometer auf 37 163 Kilometer, also 6815 Kilometer oder um 22,5 Proz. vergrößert. Von den eußischen Neubaulinien(5035 Kilometer) fallen auf die sechs lichen Provinzen 3056, aus die sechs westlichen 1979 Kiloter. Der Zuwachs beträgt in ganz Preußen 18,71 Proz., d zwar im Osten 22,5 Proz., im Westen 14,85 Proz. Im u befanden sich am Schlusse des Abschnitts rund 1400 Kiloter, 1000 Kilometer waren gesetzlich genehmigt, aber noch nicht Angriff genommen. Von dem preußisch=hessischen Staatsbahnnetz entfallen auf uptbahnen 53,90 Proz., auf vollspurige Nebenbahnen 40,46 oz., auf die Schmalspur 0,64 Proz. Von allen diesen Bahnen gen in Preußen 88,84 Proz., in anderen deutschen Staaten 14 Proz., im Auslande 0,02 Proz. Von den preußischen recken kommen auf 10 000 Einwohner in den östlichen Prozen 9,40 Kilometer, in den westlichen 7,47 Kilometer, auf je 0 Quadratmeter Flächeninhalt im Osten 8,68 Kilometer, im esten 10,63 Kilometer. Unter den Summen, die für Ausgestaltung der Betriebseintungen in dem erwähnten Jahrzehnt aufgewandt worden sind, cheinen Kölnsund seiner Umgegend Eisenbahnanlagen mit it bedeutenden Summen. Hier sei erwähnt, daß für Neubau und weiterung von Stationen und Rangierbahnhöfen und für die rstellung der dazu gehörigen Anschluß=, Hafen= und Verbingsbahnen in dem Jahrzehnt 1900/10 nicht weniger als nd 889 Millionen M. aufgewendet und bewilligt wurden. von entfallen beispielsweise auf Leipzig 43 239000, auf Hagen stfalen) 27820000., auf Bremen 16.800000., auf Span16 100000., auf Kalk Nord 15200000, auf Neunen 12 300000, auf Vohwinkel, Herne, Frankfurt(Oder), rlitz, Dortmund(weitere Kosten), Berlin(Friedrichstraße) rage von je 10—11 Millionen M. Riesige Summen sind die Herstellung von Verbindungs= und Umgehungsbahnen, gestaltung und Ausbau von Bahnanlagen aufgewen det den; es seien hier nur erwähnt die Umgestaltung der hnanlagen in und bei Köln(rund 49 Millionen.), schen Lehrte und Wunstorf(rund 47 Millionen.), zwischen n und Oberhausen(rund 17½ Millionen.), zwischen zum und Dortmund(12300000.), die Umgehungsbahn Elm(11 721000.). 25 Der Heumarkt ist wiederholt der Gegenstand kritischen eresses gewesen, und noch neuerdings ist in der Presse der slich nach einer Verbesserung, insbesondere nach Beseitigung der serinsel laut geworden. Dieser Wunsch wird von der städtischen Kaltung, wie das Nachrichtenamt mitteilt, als berechtigt annnt. Es ist jedoch zu berücksichtigen, daß, wenn jetzt eine verung vorgenommen wird, doppelte Kosten entstehen, weil erhin infolge des Baues der Rheinbrücke und von Geleisverlegungen eine vollständige Umgestaltung des Heumarktes stattfinden muß. Im finanziellen Interesse der Stadt empfiehlt es sich daher, auch mit der Beseitigung der Häuserinsel bis dahin zu warten. C. In eine Maschine geriet in einer Fabrik an der Bayenstraße ein 16jähriges Mädchen. Schwere Quetschungen und innere Verletzungen waren die Folge. Auch drei Arbeiter, die dem Mädchen zur Hülfe sprangen, erlitten Verletzungen, allerdings geringfügiger Natur; die Verletzten fanden im Bürgerhospital Hülfe. Don einem Radler überfahren wurde auf der Ehrenstraße ein Mädchen. Man brachte das Mädchen zunächst zu einem Arzt, von da ins Bürgerhospital; es hatte innere Verletzungen und eine Schädelverletzung erlitten. □ Der Deutzer Krawall. In der Angelegenheit der Streikunruhen an dem Neubau der Postverladestelle sind bekanntlich 15 Angeklagte zum Termin am 13. März geladen. Wie verlautet, ist jetzt noch ein Erdarbeiter in Kalk verhaftet worden, so daß die Zahl der Angeklagten sich auf 16 erhöht. a. Eine dunkle Geschichte. Dieser Tage meldeten wir, daß in einem Keller in der Brabanterstraße ein Mädchen von einem Kerl überfallen und mit einem harten Gegenstand bauf den Kopf gehauen worden sei. Es handelt sich um eine 22 Jahre alte Büglerin. Der Kerl ist nach dem Ueberfall aus dem Keller entflohen. Gestern wiederholte der Mensch, der früher ein Verhältnis mit dem Mädchen gehabt hat, von dem Mädchen aber abgewiesen worden ist, den Ueberfall. Er schlug— angeblich— das Mädchen zu Boden, fesselte es an Armen und Beinen und steckte ihm einen Knebel in den Mund; das Mädchen blieb einige Zeit bewußllos im Keller liegen. Die Kriminalpolizei beschäftigt sich jetzt mit der merkwurdigen Angelegenheit. L. Unter die Elektrische geriet auf dem Weidenbach ein zwolfjähriger Knabe. An Kopf und Arm wurde er erheblich verletzt; man brachte ihn ins Bürgerhospital. G. Schwere Brandwunden zog sich ein Kind zu, das in der Streitzeuggasse in einen Behälter heißen Wassers fiel; das Kind, an Armen und Schulter schwer verletzt, wurde ins Bürgerhospital gebracht. Dort suchten noch Hülfe ein Mann, der in einer Fabrik am Katyarinengraben mit beiden Fußen in heißes Wasser geraten war und sich schwer verbrüht hatte; endlich ein Mann, der bei der Explosion einer Petroleumlampe sich schwer am Arm verbrannt hatte. E Die Densionsversicherung der Orivatangestellten. Am Freitag, den 10. cr., abends 8 Uhr, findet im Gartensaale der Brauerei Maaßen, Hahnenstraße 43, ein Vortrag über die Pensionsversicherung der Privatbeamten statt. Oberstadtsekretär Proffen, Mülheim(Rhein), Vorsitzender des Verbandes der Gemeindebeamten der Rheinprovinz, hat das Referat übernommen. Der Vortrag ist von der Vereinigung der Bureauangestellten der stadtkölnischen Verwaltung veranlaßt.(Siehe Anzeigenteil.) G. Mit einer Ratze spielte am Gereonswall ein fünfjähriges Mäochen; das Tier zertratzte das Kind im Gesicht heftig; der Verlust eines Auges steht bei dem Kind, das man ins Bürgerhospital brachte, zu befurchten. r T o d e s f a l l. H e u t e v o r m i t t a g s t a r b H r. B a n k i e r W a l t e r Meynen. Er gehörte dem Kirchenvorstand von St. Paul an. Die Kirche St. Paul verliert in ihm einen großen Wohltäter; u. a. hatte er die beiden großen Glocken, die Kirchenfenster des Chores usw. gestiftet. Der Heimgegangene war Inhaber des Roten Adler= ordens vierter Klasse. Aus Köln-Aippes. □ Volksverein für das katholische Deutschland. Am Freitag(morgen) abend findet in der Restauration Brücken an der Neußerstraße eine allgemeine Vertrauensmänner=Versammlung der drei Bezirke statt. Hr. Kaplan Houven wird einen Vortrag halten über die neuesten kirchlichen Dekrete, mit Anschluß der Enzyklica über den Modernismus, über welche in einer großen Versammlung im Tivolisaale am Donnerstag, den 16. d.., zu der alle katholischen Männer und Frauen eingeladen werden. Hr. Dr. theol. P. Kirsch, Redakteur an der Kölnischen Volkszeitung, sprechen wird. In der Vertrauensmänner=Versammlung werden ferner die nötigen Vorbereitungen für diese Versammlung und sonstige geschäftliche Angelegenheiten erledigt. Aus Köln-Kalk. Verhaftet wurden drei Burschen im Alter von etwa 16 Jahren, die an Kirchendlebstählen und sonstigen Einbruchsdiebstahlen beteiligt sein sollen. Theater und Konzerte. * Im Kölner Schauspielhause segzte am Dienstag Frl. Sophie Wachner ihr Gastspiel in Wildenbruchs Schauspiel Die Rabensteinerin fort. Das Ertragnis der Vorstellung soll einem dem Tichter zu errichtenden Dentmal zugute kommen. Wir wissen nicht, ob Frl. Wachner die Wahl der Stucke, in denen sie hier auftreten wollte, selbst vorgenommen hat; jedenfalls war sie fur eine Kunstlerin, die über ein so großes Repertoire in Werten wirklicher Dramatiker verfügt, wenig glucklich. Diese Bersabe, Tochter des Ritters Hilpold Jeronimus von Ravenstein, ist im ersten Akt ein derbes, fröhliches und natürlich empfindendes Landkind, bei dem es uns schon schwer wird, an die berühmte Liebe auf den ersten Blick zu glauben, das aber im zweiten Akt sogar ein sentimentales Fräulein wird und bis zu dem theatralischen Ende zwischen Heroismus und winselnder Gefuhlsweichhelt schwankt. Was sich aus einer so unwahren Figur machen läßt, das bot uns die Künstlerin. Ambesten kam ihre Meisterschaft in den heldenhaften Szenen zum Ausdruck. Da leuchtete das Auge auf, und sie schien ganz in ihrem ureigenen Element. Besonders gut wirkte sie im dritten Akt, wo die Wut gegen die Nevenbuylerin Ursula aufflammt und ihr das Mordwertzeug in die Hände drückt. In den Rührszenen läßt sich das„Theater" eben nicht ganz vermeiden. Die übrige gute Besetzung ist von früher her bekannt. Den jungen Bartolme Welser gab Hr. Becker mit Ritterlichteit und Schneid. Hr. Odemar, der auch die Inszenierung besorgt hatte, machte sich um den alten Welser verdient, Frl. Scholtz, die Welserin, war eine empfindsamne Frau und Mutter, Frau Frey als Ursula Melber ganz Stolz und Härte. Den Rabensteiner stattete Hr. Dr. Krüger mit mutiger Mannlichkeit aus, und seine prophezeiende Schwester hatte in Frau Teller=Habelmann eine gute Interpretin gefunden. Als Bruder des Welsers ist Hr. Turrian und als die tapferen Mannen des Raubschlosses sind die Herren Doser, Dysing, Etert und Nitzgen zu nennen. Frl. Wachner wurde sehr gefeiert und am Schluffe mehrfach gerufen. Im Café Runge findet am Freitag, den 10. d. M. ein Solistentonzert statt, welches von 20. Musikern des 7. Westf. Pionier=Bataillons, unter Leitung des Kgl. Obermusikmeisters Weber ausgeführt wird. Das nachste Sinfoniekonzert findet am Danner###lag, den 16. d. M. statt. Niederschlag seit gestern morgen bis heute morgen 8 Uhr.0 mm Höchste Temperatur gestern+ 7,2. niedri ste keute— 0,1 C. Mutmaßliche Witterung für den 10. März: Wenig kühl wie bisher. Be. zunehmender Bewölkung ist Uebergang zu veränderlichem Wetter mit zeilweisen Niederschlagen wahrscheinlich. Wind sudlich dis westlich. Wasserstands-Nachrichten am 9. März Konstanz, vm. Bodens. 2,93—0,02 m Hüningen, 7om. Rhein 1,70—.07 m Kehl, 7 vorm. Rhein 2,74—0,11 m Mannheim, 8 vm. Rh. 4,22—0,24 m Heildronn, Zom. Neckar 1,50—0,13 m ohr. 8 vorm. Main.60—0,14 m Caub, 9 vorm., Rhein 333—0,24 m Trier, 7 vorm. Mosel 1,72—0,25 m Köln, 7 vorm., Rhein 4,21—0,18 m Ruhrort, 8 om. Rhein.87—0,36 m Wesel, 9 vorm., Rhein 4,04—0,26 in Handelsteil des Kölner Local-Anzeigers. + Köln, 9. März1911. Schlachtviehmarkt. Bericht der Notierungskommission. Die nicht eingeklammerten Ziffern verstehen sich für die 50 Kilo Lebendgewicht— bei Schweinen abzüglich 21% Tara—, die eingeklammerten Ziffern aber für die 50 Kilo Schlachtgewicht.[Die Preise für Lebendgewicht beruhen auf Wiegungen in Köln. 1 Auftrieb: 1841 Schweine. a. vollfleischige von 80 bis 100 Kil.(160 bis 200 Pfund) Lebendgewicht M. 45-47(57-59), b. yollfleischige von 100 bis 120 Kil. 200 bis 210 Pfund) Lebendgewicht 44-46(56-58), c. vollfleischige von 120 bis 150 Kil.(240 bis 300 Pfund) Lebendgewicht 43-45(55-57), d. Fettschweine über 150 Kil.(3 Ztr.) Lebendgewicht 00-00(00-00), e. fleischige und gering entwickelte bis 80 Kil.(160 Pfund) Lebendgewicht 41-43 (52-54), f. Sauen 40-43(50-54), g. geschnittene Eber 36-40(45-50). Markt langsam räumend. 628 Kälber. Schlachtgewichtpreise beruhen auf Umrechnung der Lebendgewichtpreise. a. Doppellender feinster Mast M. 81 85(000-000), b. feinste Masikälber 61-63(000-000), c. mittlere Mast- und feinste Saugkälber 56-60(000-000), d. geringere Mast- und gute Saugkälber 51—55 (000-000), e. germgere Saugkälber 00—00(00-00), f. Fresser(gering genährtes Jungvieh) 48-50(000-000). 283 Schafe. Stallmastschafe(ohne Wolle). a. Mastlämmer und jüngere Masthammel M. 00-00 92-94), b. ältere Masthammel, geringere Mastlämmer und gut genährte junge Schafe 00—00(87-90), c. mässig genährte Hammel und Schafe(Merzschafe) 00—00(85-00), mit Wolle bis 6 Mark mehr. Am 9. März 1911 wurden an frischem, geschlachtetem Fleisch aus Holland eingeführt: 146 Viertel Grossvieh, 363 Kälber. Fleischpreise im Grosshandel, das Kilo: A. Hiesige Schlachtungen: Rindfleisch: Ochsen I. Beschaffenheit M. 1,60-1,64. 2. M. 1,48-.52, 3. M. 1,30-1,34. Kühe: I. Beschaffenheit M. 1,48 1,52, 2. M..40-.44, 3. M. 1,32-.36. Schweinefleisch: 1. Beschaffenheit M..26-1,30, 2. M..04-1,12, Speck 0,00-0,00. B. Eingebrachtes Fleisch: Rindfleisch: 1. Beschalfenheit M..42-1,46, 2. M. 1,36-.40, 3. M..32-1,35. Kalbfleisch: I. Beschaffenheit M..56-1,60, 2. M. 1,40-1,50, 3. M..201,30. Schweinelleisch: I. Beschaffenheit M..00-0,00, 2. M. 0,00-0,00. 3. M..00-0,00. Markt ziemlich lebhaft. X Köln,.März1911. Fruchtmarkt. Heu, Luzerner, M..40 bis M..80, Wiesenheu,.80 bis M..80, Roggen-Breitdruschstroh M..50 bis M. 4,00, Krumm- und Pressstroh M..50 bis M. 3,00 die 100 Kil. + Köln,.März 1911. Rüböl in Partien von 5000 Kil. vorr. 65,00 B Mai 63,50 B, 63,00G. Neuss,.März1911. An der heutigen Fruchtbörse wurden folgende Preise festgesetzt: Weizen, Landware, I. Besahallenheit M. 19.50. ausländischer 1. Besehaffenheit M. 22.50, 2. 21,50, Roggen, Landware, I. Beschaffenheit M. 15,00, Hafer, Landware, I. Beschaffenheit M. 15.00. Futtergerste M. 13,50, Mais, runder M. 14,00. Cinquantino M. 16,00, Weizenmohl, 600 M. 27,25, Roggenmehl M. 22.75, Weizenkleie M..75. Weizen-Grand M..75, Bollmehl M. 12.5 die 100 Kil. Leinmehl M. 162,00, Baumwollsaatmehl M. 155,00, Rübkuchen, grosse M. 75,00, kleine M. 79,00 die 1000 Kil Erdnusskuchen, Coromandel M. 150,00, Rüböl(ohne Fass) M. 63,00, Rohes Leinöl M. 92.50 die 100 Kil.(trachtfrei Neuss). Das Geschäft in Getreide war lebhaft und sehr fest, Futtermittel waren unverandert. Neuss, 9. März1911. Fruchtmarkt. Weizen, neuer Hafer, Roggen, 1. Sorte M. .„„ 1. 1.: die 100 Kilo 19.50 18.50 15.00 1400 15.00 14.00 Kartoffeln, M. 3,30—3,70 Heu, M..70—.20 Luzernerheu M. 3,70—.20 die 50 Kilo Krummstroh M. 16,00 Breitdruschstroh„ 18,00 die 500 Kilo Kleie M..50 die 50 Kilo Eier„ 10,— diel00Stück □ Neuss, 8. März1911. Preisfestsetsung der Neusser Oelmüller. Rüböl 100 Kil.(ohne Fasse, beim Kauf von 400 Ztr. M. 63.00, beim Kauf von 100 Ztr. aber M. 63.50, mit Fass M..50 die 100 Kil. mehr. Gereinigtes Oel M. 3,00 teurer. Rübkuchen, bei Abnahme von 10000 Kll. M. 76,00 die 1000 Kil. Sechswochenamt für die verstorbene Frau Jakob Krings Margareta geb. Fenger findet Samstag, den 11. März, morgens 9 Uhr, in St. Pantaleon in der Schnurgasse statt, wozu hiermit freundlichst eingeladen wird. d Das Sechswochenamt für die verstordene Frau Julius Samek geb. Josefine Adele Lambertz findet Samstag, den 11. März, ½9 Uhr, in der Kirche St. Michael statt, wozu Freunde und Bekannte eingeladen sind. in St. Mario in d. Rupferg. * Die Exequien f. das Mitglied Fr EvaKau gb. Weinreis finden statt Samstag, den 11. März, ½9 Uhr, wozu die Mitglieder eingeladen werden. p kast neue eich. Komm, tann. Ver4 tiko, mah. u. nußb. Tisch, ußb. Nachtskommode, fast neue 2schl. Roßhaarmatratze, Tischmanggel, Sportwagen, geschn eich. Eckglasschrk, ant. eich. Standuhr, versch. Bilder. Porzell= u. Nippsachen, Zinn= u. Kupfersach., versch. Oef., Sitzbadewanne. Achterstraße 4. Seite 10. Kölner Local-Anzeiger Nr. 66 K Ein Kloster in Köln sucht ein einfach. mädchen welches kaufmännische Kenntnisse hat. Pension im Hause. Angebote mit Zeugnisabschr. u. Gehaltsanspr. unt. 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März 1911 und zwar: zu 1. um 10 Uhr vormitt., zu 2.„ 10½„ zu 3.„ 11 zu 4." 11½„ zu 5.„ 12 in den Geschäftsräumen der Fortifikation, Weidenbach 11, statt. Die schriftlichen, postmäßig verschlossenen Angebote der Bewerber aus dem Bereiche des Stadtbezirks Cöln sind bis spätestens zum Beginn der Termine der Fortifikation einzureichen. Sie sind mit der Aufschrift: „Angebot auf Erd= u. Maurerarbeiten“ usw. zu versehen. Die der Verdingung zugrunde liegenden Bedingungen u. Preisverzeichnisse können im Geschäftszimmer der Fortifikation eingesehen oder gegen Erstattung der Kosten zu lfd. Nr. 1 und 3 von je 1., zu lfd. Nr. 2, 4 und 5 von je 0,50 M. daselbst bezogen werden. Die Bieter dleiben vom Tage der Eröffnung ab auf 3 Wochen an ihre Angebote gebunden, falls nicht schon innerhalb dieser Frist der endgültige Zuschlag erfolgt ist. 7° Bekanntmachung. Am Donnerstag, den 16. d.., vormittags 10 Uhr, findet im Hafenmeisterhause, am Mälheimer Hafen, die Verpachtung der Grasnutzung auf dem Mülheimer Hafengelände auf 6 Jahre vom 1. März 1911 ab statt und zwar in 3 Losen, umfassend 1. den Hafendamm, 2. das Vorland stromseitig vom Hafendamm, 3. die Landzunge mit dem Hafenhintergelände. Nähere Auskunft erteilt der Wasserbauwart Jacob im Dienstgebäude am Mülheimer Hafen. Cöln, den 6. März 1911. *r Kgl. Wasserbauamt. Abnorme gehörne, Gemskrücken Abwurfstangen usw. in großer Auswahl wieder eingetroffen Großes Lager in allen Geweiharten. Geweihhuus Braunsfeld, Cupenerstraße 51. p Rev.=Anstalt„Colonig“ C. Rettendorf, Schneidermstr. Aachenerstr. 19. Abh. u. Zust. grat. Sämtl. Arbeiten tadell. u. billig. Fernruf 10759. 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Mai 1911, vormittags 9½ Uhr, soll im Justizgebäude, Appellhofplatz, Zimmer Nr. 47, das nachbezeichnete in Cöln belegene Grundstück: Sudermanplatz 6 (Wohnhaus mit Anbauten, Hofraum, Mittelhaus und Hinterhaus) groß 9 Ar 05 Quadratmeter mit jährlich 13000 Mark Gesamtnutzungswert, Eigentümer: Johann Bolz, Dachdecker zu Cöln=Nippes, zwangsweise versteigert werden. 7 Königliches Amtsgericht Cöln, Abt. 39. Am 27. April 1911, vormittags 9 Uhr 50 Minuten, soll im Justizgebäude, Appellhosplatz, Nr. 47, das nachbezeichnete in Cöln belegene Grundstück: Flur 55, Parzelle Nr. 1096/11, Heisterbachstraße, Acker, groß 5,05 Ar, Reinertrag 1,48 Taler, Eigentümer: 1. Karl Garbe, Zimmermeister, 2. Hans Hüssong, Techniker, beide zu Cöln, je zur Hälfte, zwangsweise versteigert werden. a“ Königliches Amtsgericht, Abt. 39, Cöln. KorbweidenVerkauf zirka 1400 Geb., schöne Ware, ev. franko Waggon d. Kleinbahn. E. von Gutsverwaltung, Monheim, Rhld. 7 Zwangs-Versteigerung Am Freitag, 10. März 1911, vormittags 10 Uhr, sollen Neußerstraße 726 zu Cöln=Merheim versteigert werden: 9 4 Fässer Chromgrün, 100 Rollen Pergamentpapier, 1 Faß Waffelbruch, 1 Schreibtisch, 2 Registrierkassen, 1 Geldschrank, 2 Schreibtische in Eichen, 1 Aktenschrank; daran anschließend Sportstraße 13: 1Vertiko, 1 Ausziehtisch, 1 Sofa. Horst, Gerichtsvollzieher in Cöln. Zwangs-Versteigerurg Am Freitag, 10. März 1911, nachmittags 4 Uhr, sollen Glockengasse Nr. 8 zu Cöln versteigert werden: g“ Vertiko, Pianino, Bücherschränke, Tische, Stühle Bilder, Sofa usw. uso. Urban, Gerichtsvollzieher in Cöln Zwangs-Versteigerung Am Freitag, den 10. März 1911, vormittags 10 Uhr, soll zu Benzelrath im Kolonialwarengeschäft Braun, Hauptstraße, versteigert werden: 1 Eisschrank. Nachmittags 4 Uhr zu Cöln=Lindenthal im Pfandlokal Dürenerstraße 155: 1 Bücherschrank, 1 Militärgewehr und 1 Schützenbüchse. Nickel, Gerichtsvollzieher in Cöln, ek Zwangs-Versteigerurg Am Freitag, d. 10. März 1911, nachmittags 4 Uhr, soll im Auktionslok. Glockengasse 8 versteigert werden: 1 Büfett in Eichen. Horst, Gerichtsvollzieher in Cöln. 3 Zwangs-Versteigerung Am Freitag, d. 10. März 1911 nachm. 5 Uhr, soll Stammheimerstraße 105 versteigert werden: Eine Badeeinrichtung mit Wanne und Ofen. Adams. p Gerichtsvollzieher in Cöln. Einladung zu dem am Freitag, den 10. März 1911, abends 7½ Uhr, im Gartensaale der Brauerei Maatzen, Hahnenstraße 43, stattfindenden Vortrag betreffend: Die Pensionsversicherung der Privatbeamten. Redner: Herr Oberstadtsekretär Araffen, Mülheim(Rhein), Vorsitzender des Verbandes der Gemeindebeamten der Rheinprovinz. Da dieser Vortrag für die Angestellten, die technischen und Betriebsbeamten der Stadt Köln, welche nicht pensionsberechtigt sind, von größter Wichtigkeit ist, laden wir hiermit sämtliche Herren der genannten Kategorien freundlichst ein, an dem Vortrag teilzunehmen. Nach dem Vortrage findet freie Aussprache statt. c Der Vorstand. Versteigerung. Im freiwilligen Auftrage versteigere ich wegen Sterbefall am Samstag, den 11. März er., vormittags 10 Uhr, im Hause Eintrachtstr. 100 eine kompl. Kolonialwaren=Einrichtung als: Theke, Ladenregale, Schaufensterkasten, Dezimal= u. a. Wagen mit Gewichte, Beleuchtung, 1 Kaffeebrenner, Stand= u. a. Fässer, Ausstellgläser, Kisten, Körde u. a.., sowie das gesamte Haus= und Küchenmodiliar. Die Sachen sind gebraucht und von 8 bis 10 Uhr, Eintrachtstraße 100, zu besichtigen. Verkauf bestimmt. Peter Stupp Anktionator und Taxator Cöln, Weidengasse 11. 7 Geffentliche Versteigerung. Am Freitag, den 10. März 1911, vormittag 10 Uhr, sollen auf dem Lager der Firma Marx& Co. in Cöln=Bayen= tval, Kodlenzerstraße 15, für Rechnung dessen, den es angehi, gegen gleich bare Zahlung versteigert werden: 1 trausportabler Gasapparat, Type D, 1 Schneideapparat, Größelll einschließlich Hochdruckventil, 20 m Sauerstoffschlauch, 10 m Acetylenschlauch und 2 Brillen, mit dem Hinzufügen, daß der Schneideapparat, soweit er Patentansprüche Dritter verletzt, von dem Verkaufe ausgeschlossen bleiben wird. Meyser, Gerichtsvollzieher in Cöln. Pv Der hiesige Verband des Bundes, der zurzeit schon mit 40 Verbänden im ganzen Reiche zur Förderung und Wahrung der Standesinteressen arbeitet, veranstaltet am Samstag, den 11. März 1911, abends 8½ Uhr, im Hochzeitssaale der Lesegesellschaft, Langgasse 6, eine Versammlung, in welcher der Generalsekretär des Bundes über das Thema sprechen wird:„Der Stand des Versicherungs=Vertreters, seine assekuranzgeschichtliche Entwickelung und seine heutige Vertretung durch den Bund der Versicherungs=Vertreter Deuschlands, E..“ Alle Kollegen, auch Nichtmitglieder des Bundes, werden herzlich und dringend um ihr Erscheinen gebeten. *9 Der Vorstand. Kohlen, Koks, Briketts empfichlt per Waggon und Fuhre 0 88 Julius Meyer Kunibertskloster 3. Fernspr. 944. Räumung der Baumschule wegen Verkauf der Parzelle zu sehr billigen Preisen. Empfehle große Schattenbäume, starke Fliedersträucher und Ziergehölze. Ferner offeriere Obstbäume, Pyramiden, Spaliere, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Himbeeren, Rosen, wilder Wein, Rankpflanzen für Balkon und Lauben, ap. Vitis Veitschy, guten Wein. Gärtnerei Vellen, Venloerstraße 172. Fernsprecher 7509. Iminteresse der reellen Geschäftswelt und ihres Leserkreises haben der Kölner Local-Anzeiger und die Kölnische Volkszeitung innerhalb der letzten zehn Jahre für über 100000 Mark Anzeigen-Aufträge, bei denen es sich um schwindelhafte und unlautere Angebote handelte, abgel Die Leser begegnen daher dem Anzeigenteil beider Zeitungen mit grossem Vertrauen. UnterPreis Für Kommunion u. Konfirmation Kleiderstoffe in schwarz, weiß und farbig. Blusenseide und Jackettfutterseide. Selma chirschbach, Ursulastr. 17. Kalk, Mittagt.sch v. 50-70 Pig. Abendtisch von 40—60 Pfg. Hauptstr.212 14 fr. Stadtschenk. Rechts „Püro Wagner, Bayardsgasse 28. Zwangs-Versteigeraug Zwangs-Versteigerung Am Freitag, d. 10. März 1911, vormittags 11 Uhr, sollen Glockengasse 8 zu Cöln versteigert werden: 1 Schreibmaschine, 18 Kart. Durchschlagpapier, 1 Reisekoffer sowie eine Partie gebrauchter Möbel aller Art. Linz, Gerichtsvollzieher in Cöln. 3 Am Freitag, den 10. März 1911, nachmittags 4 Uhr, sollen zu Cöln im Pfandlokal Glockengasse 8 versteigert werden: regal mit einer Partie div. Zigarren. b. 1 Pianino. Lauck, Gerichtsvollzieher in Cöln.•2 Streng reell! Junger selbst. Gastwirt am Rhein, 30er, kath., wünscht, da es ihm an Zeit fehlt, mit jg. kath. Dame, Witwe nicht ausgeschlossen, in nähere Bek. zu treten zwecks Heirat. Etwas Vermögen erwünscht.r Off. erb. u. B 139 a. d. Gesch. d. Bl „ u. Landwirt, 48., kath., — Wwer., mit 7 Kindern, sucht Bekanntschaft m..kath. Pers. v. 45-50., auch Witwe zwecks Verehelichung. FrOff. u. 559 an Gesch. d. Kölner Local=Anz. Kegelklub. sucht noch einige Mitglieder. Beamte od. Kaufleute 25—35 J. Kegelabend Samstags. Anfang Nippes, Off. u. 578 a. d. Gesch. d. Bl. Seite 12. Kölner Local-Anzeiger Nr. 66&a Donnerstag, 9. März 1911. Metropol-Cheater. Heute und die folgenden Tage, abends 8 Uhr: Das Leutnantsliebchen. # Sonntag, d. 12. März 1911, nachm. 3½ Uhr, kl. Preise: Der Graf von Luxemburg. Vorverkauf täglich an der Kasse(4985) u. im Verkehrsverein. Metropol=Restaurant Kapelle Otto C. W. Drescher. TMomo Hags-Verband Kautmann. Vereine Kolns. Freitag, den 10. März 1911, abends 8½ Uhr, im Weißen Saale der Bürgergesellschaft (Eingang Röhrergasse): Vortrag Birckors J. W. Conradi-Berlin. Ein Abend im Reiche der Wunder.“ Für Mitglieder ## g l i e d e r d e r a n g e s c h l o s s e n e n V e r e i n e i s t d e r E i n t r i t t frei. Nichtmitglieder zahlen an der Abendkasse 2 J. Kaufmännischer Verein(e..). Deutscher Privatbeamten=Verein. Deutscher Bankbeamtenverein(e..). Verein der Handlungsgehülfen. Kaufmännischer Verein„Hansa“. v(Engere Vereinigung d. V. D. H. zu Leipzig). rautkränze in neuester Bindeart Brautschleier billigst Julius Gliesche Söhne Schilder gasse 105. echten näss. u. trockene Schuppenflechte, skroph. 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März, abends 8¼ Uhr: Zum 8. Male: DerGlüchsschmied: Novität! Novität. Volksstück mit Gesang u. Tanz in 5 Bildern von G. Görner u. Spamuth-Bodenstedt. Musik von H. Groth.# Opernhaus. Freitag, den 10. März 1911. Keine Vorstellung. Tage ist die Kasse vormittags von 10—1 Uhr und nachmittags von 5 bis 8 Uhr geöffnet. Samstag, den 11. März 1911. 178. Ab.=Vorst. Serie B. (152. Ab.=Vorst. im Opernhaus.) Abends 7½ Uhr. Der Ring des Ribelungen. Ein Bühnenfestspiel in 3 Tagen und einem Vorabend von Richard Wagner. Vorabend. Das Rheingold. Handlung in einem Aufzuge. Große Preise. Sonn- und Feiertags*### Montags. nachm. 3½ Uhr: Freitzs Konzert. ku=Vereit, e.., 1880. Wir bedauern, unsern fernstehenden Landsleuten mitteilen zu müssen, daß die Karten für unseren 1 Sonntag, den 12. März 1911 Anfang 8 Uhr. Ende gegen 11 Uhr abends. b. Abonnements-Konzert ausgeführt von der ganzen Kapelle des 5. Westfälischen Infanterie-Regiments Nr. 53 unter Leitung des Königl. Musikdirektors Herrn Max Granzow, sowie unter freundl. Mitwirkung der Konzertsängerin Fräulein Klara Liertz. Programm. m„„ I. Teil. 1. Fest-Ouvertüre über ein Thüringer Volkslieds—— Ed. Lassen 2. a. Zwischenspiel aus„Sanna“„ G. Rauchenecker b. Pantins vivants(Lebende Marionetten) R. Leoncavallo 3. a. All’ meine Herzgedanken-" A. Kleffel b. Wiegenlied" Fr. Ries c. Drossel und Fink" E.'Albert (Fräulein Klara Liertz) 4. Ballet Egyptien....... A. Luigini a. Allegro non troppo, b. Allegretto, c. Andante sostenuto, d. Andante espressivo, Allegro. II. Teil. 5. Ouvertüre zu„Die Regimentstochter“...—..„„— G. Donizetti 6. a. Lithauisches Lied—— Fr. Chopin b. Die Forelle Fr. Schubert c. Der Freund A. Kleffel (Fräulein Klara Liertz) 7. Fantasie a.„Johann.Lotbringen“, V. Joncières 8. Walzer a.„Das Leutnantsliebchen“ B. Sternberg Eintritt 50 Ph. die Person. Das 11. Abonnements-Konzert findet am Sonntag, den 19. März statt. Die Direktion. Schauspielhaus. Festakt Freitag, den 10. März 1911. 177. Ab.=Vorst. Serie A. Die Ratten. Berliner Tragikomödie in 5 Akten von Gerhart Hauptmann. Inszeniert von Fritz Odemar. Mitwirkende: Die Damen: Scholtz,(Walburga) Kroeck,(Frau John) Frey,(Pauline) Schönfeld, Landen, Gaebler, Reimers, Lipski; die Herren:(Hassenreuter) Senden, Turrian, (Erich) Kiesau,(John) Dr. Krüger,(Bruno) Aßmann, Heber, Mercklein, Salomon, Nitzgen, Diehl. Anfang 7½ Uhr. Ende ca. 10½ Uhr. Mittel=Preise. im Gürzenio bereits vollkommen vergriffen sind. Karten sind nur noch für unsere Mitglieder reserviert. 1“ Der Uerstand. Samstag, den 11. März 1911. Anfang 7½2 Uhr Zum ersten Male! Lanzelot. Drama in fünf Akten von Eduard Stucken. Mittel=Preise. à 70 Pig. für Freiag (im Abonnement 65 Pfg.) Erbsen-Suppe Fisch, Butter, Kartoffeln Sauerbraten, Macaroni. - Eigene Schlachtung. Reichhaltige Abendplatten. zu 40 Pfg. Allerheiligen-Bräu Eigelstein 2 4, E. Maximinenst. Deutsches Theater. prachtv. Frühjahrs=Neuheiten, * G l o Telephon 3112. Donnersiag: Bismarckstraße 7. Glaube und Heimat. Der Feldherrnhügel. Samstag zum 25. Male: Glaube und Heimat. schicke Glockenfassons, ein=.zweireihig. herrliche Muster, a 16 19 23 27, 30. sonstiger Ladenpreis bis 4 önigstr. 5, Engroslager. Freitag: Hypotheken— überhaupt Geld-Anzeigen, erschehren verteilhaft im Kölner Local-Anzeiger Die Kasse ist geöffnet von 11—1 und von 6 Uhr ab. Vorverkauf: J. Franz Mever, Hofmusikalienhandlung, Kölner Verkehrsverein, Ella Berlin(Kalk). Vorausbestellte Karten werden nur bis 1 Stunde vor Anfang der betr. Voxstellung reserviert. Wintringer spritziger Moselweln p. Fl. nur 90 Pfg. ohne b. Abn. gross. Quant. entspi. billiger, jed. Quant. frko. Hall Versuchen Sie bitte diese Markt in unserer Weinstube. Beginn der Vorstellung 8 Uhr, Ende 10½2 Uhr. Reform-Beinkleider zur vamen und Kuinder Math,& Rosa Bernardi, Ecke Ehren- und Albertusstrasse. Cölner Wein-Vertriebs-Gesellschaft Carl Scholtes& Cien Am Duffesbach 1, dir. a. Salle Fernsprecher 2981. Pfand=Annahme Peterstraße 21. 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