Wochenschrift für tatholisches Denten und Leben Beilage für Bergische Wacht, Lindlarer Zeitung, Overather Volksblatt, Mucher Tageblatt Verlag: C. van Gile. Westdeutsche Vereinsdruckerei, G. m. b.., Geilenkirchen. Geschüftestelle: Nachen, Pontstraße 80. Red Sechngne Sonntag, den 22. Januar 1928 Nr. 4 n.Sonntag nach Erscheinung des Herrn Gvangelium(Matth.8, —13). In jener Zeit, als Jesus vom Berge herabgestiegen war, solgte ihm eine große Menge Bolkes. Da kam ein Aussätziger, betete ihn an und sprach: Herr, wenn du willst, bannst du mich rein machen. Jesus strechte seine Hand aus, rührte ihn an und sprach: Ich will, sei rein. Sogleich war er vom Aussatze gereinigt. Da sprach Jelus zu ihm: Siehe zu, daß du es niemand sagest; geh vielmehr hin, zeige dich dem Driester und opfere die Gabe, die Moses angeordnet hat, ihnen zum Zeugnisse. Als er nun nach Kapharnaum gekommen war, trat ein Hauptmann zu ihm und bat ihn: Herr mein Knecht liegt zu Hause gelähmt und leidet große Qual. Jesus sprach zu ihm: Ich will kommen und ihn gesund machen. Der Hauptmann antwortete: Herr, ich bin nicht würdig, daß du eingehst unter mein Dach; sprich nur ein Wort, so wird mein Knecht gesund. Ruch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit unterworfen, und habe Soldaten unter mir. Denn ich zu einem sage: Gehl so geht er; und zu einem andern: komm! so kommt er; und zu meinem Knechte: Eu das! so tut er es. Als Jesus das hörte, wunderte er sich und sprach zu denen, die ihm folgten: Wahrlich, ich sage euch so groben Glauben habe ich in ssrael noch nicht gesunden! ich sage euch aber, viele[Heiden] werden vom Aufgang und Diedergang kommen und mit Abraham, ssak und Jakob im Himmelreich zu Cische sitzen. Die Kinder des Neiches(Juden] aber werden in die Finsternis hinausgeworsen; dort wird Heulen und Sähneknirschen sein. Zum Hauptmann aber sprach Jesus: Geh hin. Die du geglaubt hast, soll dir geschehen. In derselben Stunde ward sein Knecht gesund. * Epistel(Röm. 12, 16—21). Brüder! Haltet euch nicht selbst für klug. Bergeltet niemandem Böses mit Bösem; seid auf das Gute bedacht nicht nur vor Gott, sondern auch vor allen Menschen. Womöglich haltet, soviel an euch liegt, Frieden mit allen Menschen. Rächt euch selber nicht, Geliebteste, sondern überlasset er dem Zorne (Gottes]; denn es steht geschrieben: Mein ist die Nache, ich will vergelten, spricht der Herr. Wenn dein Feind Hunger hat, so gib ihm vielmehr zu essen: wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; iust du das, so sammelst du feurige Kohlen auf sein Haupt. Laß dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde du das Böse durch das Gute. Liturgischer Wochenhalender Sonntag, 22. Januar. 3. Sonntag nach Epiphanie. Gl., 2. Or. Hl. Binzentins u. Anasiasius, 3. Or. de Beata, Cr. Präs. von der hl. Dreifaltigkeit. Gr. * Montag, 23. Jon. Hl. Raimund von Pennafort. Gl., 2. Or. Hl. Emeientiana, 3. Dr. de Beata. Gewöhnl. Präf. Votiv= und Requiemsmessen erlaubt.„ W. Dienstag, 24. Jan. Hl. Timotheus, Gl. Gewöhnl. Präf. Mittwoch, 25. Jan. Pauli Bekehrung. Gl., 2. Or. Hl. Petrus, 3. Dr. Hl. Poppo, Cr. Präf. von den Aposteln. W. Donnerstag, 26. Jan. Hl. Polykarpus, Gl. Gewöhnl. Präs. R. Freitao 27. Jan. Hl. Johannes Chiysostomus, Gl., Cr. Gewöhnl. Präf. W. f Samstag, 28. Jan. Meßformular von der Mutter Gottes. (Vultum) Gl, 2. Dr. Hl. Agnes, 3. Or. de Spirit. S. Präs. von der Muter Gottes. W. In Aachen ist das Fest des hl. Karls d. Gr. Gl. u. Cr. Gewöhnl. Böt. G. Titurgischer Ueberblick über die Weihnachtszeit us die Hoffnung= solgt die Erfüllung, aus die ernstgestimmte, vom Bußgeist und Sehnsucht ersüllte Adventszeit das sichtdurchglänzte, steudige Weihnachtsfest. Dreimal feiert an ihm der Priester das hl. Opser. Die im Volke bekannte Auslegung dieses Brauches ist folgende: Die erste Messe verkündet uns die irdische Geburt des Weltheilandes im Stall zu Bethlehem, (Evangelium von der Geburt des Herrn in Bethlehem); die zweite mahnt uns an die geistige Wiedergeburt des Herrn in den Herzen der Menschen.(Evangelium von den Hirten an der Krippe); die dritte erzählt uns von der ewigen Geburt des Gottessohnes aus dem Schoße des ewigen Vaters, (Evangellum von diesem erhabenen Geheimnis: Im Ansange war dos Wori,(d. h. die zweite Person in der Gottheit), und das Wont war bei Gott, und Gott war das Wort...) Iv Wirklichteit ist aber die Sine der drei Messen nicht um die dreisache Geburt des Herrn eingeführt worden; sie erklärt sich vielmehr geschichtlich Ostern hatte früher eine Mitternachtemesse heute ist diese Auserstehungsmesse auf Karsamstagmorgen verlegt) und eine Tagesmesse. So seier der Papst in Rom auch das Weidnachtosest mit einer Mitternachtsmesse in der Kirche ed pressepe(zur Krippe) weil doll die Krippe des Herrn ausvewuhrt wird;— die Tagesmesse wurde in der Hauptklrche St. Peter abgehalten. Die mittlere Messe war in der Kirche zur hl. Anastasia, weil auf den 20. Dezember das Fest der hl. Anastasig fiel. Märturin der Liebe Von Eisbeth 1 Sur Auns un u. Dur dus lubenswurdigen Heiligen, die sast noch ein Kino, neben der Krone reinster Jungstäulichkeit die Palme des Martyriums erlangt hat. Es ist die heilige Agnes, deren Name lieblich klingt, wie seine Bedeutung„Lamm“, mit welchem Symbol sie meistens abgebildet wird.„Früh vollendet hatte sie viele Jahre erreicht“, denn in so jungen Jahren schon hatte sie es erfaßt, was alle Heiligen in den Himmel gebracht hat: die Liebe zu Gott. Agnes lebte unter Kaiser Diokletian(300) in Rom, hatte christliche Eltern und war von großer Schönheit. Letzteres war, menschlich gesprochen, ihr Unglück, denn kaum zur Jungfrau erblüht, lockte die Schönheit derselben schon einen heidnischen Liebhaber heran. Da Agnes dessen Liebe nicht erwiderte, weil sie das Gelübde der Jungfräulichkeit gemacht hatte, so wurde das die Veranlassung zu ihrem Martertode durch das Schwert.„Weiche, du Futter des Todes", gab Agnes dem heidnischen Liebhaber zur Antwort, denn schon das zarte Kind hatte durch besondere Gnade die Eitelkeit des Irdischen erkannt: denn„Futter des Todes“ ist alles hienieden, was lebt. Deshalb stand der Sinn der Jungfrau nach Höherem, ihr Streben war nur darauf gerichtet, ohne Aufenthalt und Umwege Gott zu suchen. Ihn fand sie in ihrem Seelenbräutigam Jesus Christus, der die Liebe ihres Herzens, der Mittelpunkt ihres Lebens war, um den sich all ihr Tun und Lassen drehte„Glückselig, die in Geduld dahingehen, und da wandeln im Gesetze des Herrn“, betet die Kirche an ihrem Todestage und stellt die hl. Agnes hin als Vorbild der Jugend, welche nach Idealen strebt, als eine Märtyein der Liebe. Wie beschämt dieses Kind die Welt und ihre Liebeshelden; denn auch die Weltkinder kennen„Liebe"; besingen und seiern sie in Wort und Bild bis zum Uebermaß. Aber, was ist das für eine Liebe? Oft nur ein Zerrbild wahrer Liebe, Selbstsucht, Leidenschaft und was darüber ist— Einbildung.„Futter des Todes“ nennt die Jungfrau Agnes den Mann, der ihre Liebe begehrte. Sie sah helläugig über ein flüchtiges Erdenglück hinweg. Ach, wieviel Enttäuschung, Ekel und Unglück hat„die Liebe“ schon den törichten Menschenkindern gebracht, denen sie Selbstzweck war, die sie nicht dem Willen Gottes unterordneten. Wie oft berichten Tageszeitungen von Mord und Selbstmord wegen„unglücklicher Liebe“, aus„Liebesgram“ oder „Eifersucht“. Jede irdische Liebe muß eine geordnete sein, wenn sie nicht enttäuschen soll. Jene sogenannten„Lieben" Ein besonderes Kennzeichen des Weihnachtssestes ist die in Lichtern erstrahlende Kirche und der lichterstrahlende Christbaum. Sie weisen hin auf Christus,„das Licht der Welt“ die aufgehende und emporsteigende„Sonne der Gerechtigkeit". Es scheint, daß dieses Fest mit seinen Lichtern und Freuden, am 25. Dezember eingeführt wurde, um das am 25. Dezember von den Heiden in Rom gefeierte Fest „des unbesiegbaren" Sonnengottes“ zu verdrängen. Ursprünglich seierte man ja Weihnachten und Dreikönigen zusammen als einen Festtag,(am 6. Januar), als Fest von der„Erscheinung des Herrn“, um die Erscheinung des Herrn unter den Menschen gebührend zu begehen. An den Weihnachtstag gliedert die Kirche die lieblichen Festtage zur Erinnerung an den hl. Stephanus, den hl. Apostel Johannes und die Unschuldigen Kinder, an die alle für Christus Zeugnis ablegten, Stephanus durch den Willen und die Tat. Johannes durch den Willen, die Kinder durch die Tat, weil Stephanus den Willen zum Martyrium hatte und das Martyrium wirklich erlitt.— weil Johannes den Willen dazu hatte, aber im Martyrium nach Jesu Willen nicht starb.— weil die Unschuldigen Kinder nur durch die Tat, die Hingabe ihres Herzblutes, Jesu Zeugen und Lieblinge wurden. Der sogenannte Neujahrstag, acht Tage nach der Geburt Jesu, ist das Fest der Beschneidung des Herrn und der Ramensgabe an ihn: Jesus d. h. Erlöser, Heiland Retter. Die Verlegung des ersten Tages des bürgerlichen Jahres auf diesen Festtag geschah wohl, um zu mahnen, im Namen„Jesu“ das neue Jahr zu beginnen, und um die heidnische lärmende Feier des ersten Jahrestages, woran noch die an Auswüchsen so reiche Neusahrsfeiersitte des Weltmenschen heute erinnert, durch dies stille, sinnige Fest in verdrängen. Die Christenheit begann früher das neue Jahr mit dem Tag der Geburt des Herrn, wie es ja auch sinngemäßer ist. Auf den 6. Januar feierten wir dann das Fest„der Erscheinung des Herrn“.„Epiphanie“. Das Heidentum redete von der„Epiphanie“ seiner Gottheiten, wie diese„in Menschengestalt erschienen“ unter den Erdenbewohnern, um zu helsen oder zu strafen. Man denke nur an die Dichtungen eines Homer und Vergil. Alles dus waren heidnische Märchen und Fabeln; aber es sprach sich ihnen doch die tiese Sehnsucht des Menschen nach der Ossenbarung, der Erscheinung seines Gottes aus. Und einmal ging die alte Sehnsucht in Erfüllung; es war in jener Zeit, von der der Apostel Paulus so schön sagt„Epephanell, es ist erschienen die Güte und Menschenfreundlichkeit unseres Gottes in Menscheugestalt unter uns!“— man beachte den Ausdruck des schrifterfahrenen Paulus„Epephane“ wodurch er an demn alten Glauben von der„Epiphanie“, der Erscheinung der Gottheit, unter den Menschen anknüpft. Das Fest der„Erscheinung des Herrn“ ist ursprünglich das eigentliche Weihnachten, die Düker. hatten ihre Fühlung mit Gott verloren; sie dienten nicht ihrer gottgewollten Bestimmung; zur Leiden,cha#t entartet, muzten sie Leiden schaffen. Leichtsinnige Jugend, lerne von der hl. Agnes die Liebei Wie manches weibliche Wesen beklagt ein verlorenes Gemütsleben vieler Jahre, wenn sie den Gegenstand ihrer Liebe nicht besitzen konnte, ohne den Mut zu haben, in Gott ein reiches neues Leben zu beginnen, dessen Inhalt nicht der Mann, sondern Gott ist. Wieviel verdorrt, was könnte blühen! Wenn der Reif der Enttäuschung ein welkes Frauenherz getroffen hat, liegen so viele taube Blüten unter demn jungen Lebensbaume, der bestimmt ist, reiche Früchte zu bringen, wenn er nicht„abgehauen und ins Feuer geworsen werden soll“ Es ist eine vielempfundene Wahrheit, daß Menschenliebe, auch die edeiste, nicht dauernd und vollkommen glücklich machen kann, weil sie Grenzen hat. Das Herz des Menschen ist für Gott erschaffen, und„unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir, o Gott“, sagte der hl. Augustinus. Gottesliebe muß Anfang und Ende aller Liebe sein Grenzen der Liebe sind: Unvollkommenheit der menschlichen Natur und Verhältnisse, seindliche Elemente, die Zeit und der Tod. Besonders die beiden letzteren sind finstere und unerbittliche Grenzwächter; das empfand der Dichter Geibel in seinem Gedichte, welches beginnt: „Ach. wär' es nur der Wangen Pracht, Die mit den Jahren flieht— Das ist es, was mich trautig macht, Daß auch das Herz verglüht.“ Die heilige Agnes hatte in jungen Jahren voll Weisheit erkannt, wem sie ihres Herzens Liebe, ohne eine Enttäuschung fürchten zu müssen, schenken konnte:„Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine fremden Götter neben mir haben.“ Und nach dieser Erkenntnis handelte die hl. Agnes folgerichtig bis in den Tod. Darum genießt sie auch schon seit vielen hundert Jahren den verheißenen Lohn, von dem uns die Hl. Schrift berichtet, daß„kein Auge es gesehen, kein Ohr es gehört habe, und in keines Menschen Herz es gedrungen sei, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben". Möge die hl. Jungfrau und Märtyrin Agues besonders für die Jugend um Weisheit bitten, daß sie erkennen möge, was als„Futter des Todes“ sie ablenken will von der Liebe zu Gott, damit sie dem surchtbaren Straforie ent ehen. den wir„Hölle" nennen und der da ist— die letzte Rache der verschmähten Liebe Gottes. „Ankunft des Herin", des„Lichtes der Welt“ und des „großen Königs und Herrn". Alle die Offenbarungen(Erscheinungen) Gottes unter den Menschen saßt darum auch der liturgische Festgedanke dieses Tages zusammen und bringt ihn zum Ausdruck in Messe und Bieviergebet: Die„Erscheinung des Herrn“ in der Weit(Geburt Christi), dieOffenbarung der Gottheit bei der Tause im Jordan(Tause fest), die Erscheinung(Offenbarung) der Gottheit des Heirn durch Wunderkraft bei Beginn seines Lehramtes unter den Menschen(Hochzeitswunder von Kana) und schließlich die Erscheinung des Herrn vor der Heidenwelt als Erlöser der ganzen Welt(Dreikönigenfest). Beim Volke gilt der 6. Januar jetzt vor allem als das Fest der hl. Dreikönige, als das Fest, wo der Herr, der sich zuerst den Juden(den Hirten Judäas) gezeigt sich auch den Heiden(den Weisen des Morgenlandes) offenbarte als Hen und König und Erlöser aller Welt. Wir stammen ja schließlich alle aus der Heidenwelt; deshalb müssen wir dieser Fes auch feiern als Dankfest des Glaubens und Missiunsfest zur Unterstützung der Heidenmission. In hie#en Johrzählen wir, weil Ostern so früh nur vier Sonnloge noch Erscheinung des Herrn; fällt Ostern später, so zöhlt die Kirche sechs Sonntage nach Epiphanie(Erscheinung des Herrnz. die alle zur Weihnachtszeu gehören Weil der Heir am Epiphanietage vor allem als König erscheint, schüldern die solgenden seche Sonntage die einzelnen großen Machtbereiche dee Herrn und KönigDer erste Sonntog: Der Herr ist König und Here üder den ganzen Menschen„Wutztek ihr nich, daß ich in dem sein muß was meines Vaters ist?“—. Seimmuug dee Tages: Berufsfreudigken; auch ich muß ui dem sein, was meiner Valers Wille ist, in dem Beruse, den Gott der Her: mir anwies.— Der zweite Sonntag zeigt den Heiland ale Herr und König jedes Standes(Hochzeit zu Kana); Stimmung des Tages Den Nächsten deifer: ier Liebe i# Goltesdienst.— Der dritte Sonntag: Der Hert ist König und Gebieter über Krankbeit und Noi; siede die Krankenheilungen im Evangelium des Tages: Summung des Togee: Gläudiges Vertrauen auf der Herrn... Der olerte Sonotag: Der Herr ist König über die Naturgewalten(Stillung des Seesturmes) Siimmung des Tages: Vertrauen auch## der höchsten Not.— Der fünste Sonntag: Der Hen## König im Himmeireiche der Kleche Evangelium vom und Unkraut die er scheidet im Gerichte. Siimmung dei Tages: Vertrauen auf die Weisheu des Herrn.- Der sechste Sonntag Der Hem ist König der Herzen; Foangelium vom Senfhörniein und Sauerteig wodurch dus lulle Wachsen und Wirken des Reiches Gottes in der Menschheit gezeigt wird Stimmung des Tages: Rreut#ige Hoffnung auf den Sieg der Sache Christ. So stellt der Weidnachtskreis ein schön geschlossenee Gaug dar, reich an erhebenden Gedanken und proktischen Aus: wirkungen und Pnregungen der Feltidee. 9 8. Unser Glaube elten, die an allem eütteln, gehen am Heitigen nicht echllos vorüber. Das haben die Kriegs= und Nachbelegsjahre uns zur Genüge gelehrt. Menschen, die jeden Tag einer neuen„Sensation“ bedürsen, haben das Beständige, Ewige keinen Sinn mehr. D Wensden unserer Tage ist das Ungerstördare, Unver#ndmüche oft ja auch so unverständlich. Dem einen verschließt bie####große Roi und Sorge den Blich nach oden, den 0 Dgra mechi der nicht mehr zu stillende Hunger nach Be# and Manmon blind für das Schauen des Höheren. de 9 o senoche: Unserem Volke sehlt in weiten Shichien###r Blaube, der alte innige Glaube an Gott, an seine Vorsehung und Weltregierung, an seine Vergeliung und an die Ernigseit, an unsere Verantwortung und an all das Heilige und Hohe, worüber nicht alle Zeiten so leichten Fußes hinweggingen, wie die heutigen. An dieser Tatsache zweiselt keiner, der das Heute mit all seiner Not noch recht zu schauen weiß. Ebenso gewiß ist es aber auch jedem Einsichtigen, daß wir heute nichts mehr zurückerobern müssen, als diesen starken Glauben an die göttlichen, ewigen Dinge, damit wir als Kinder der Kirche nicht ganz der wandelbaren Zeit verfallen mit ihren schwindenden und kommenden Menschen und Ereignissen. Wir müssen wieder festen Boden unter den Füßen haben, wenigstens mitunter ein Plätzchen, um stehenbleiben zu können in dem heutigen wüften Weltgetriebe, um den irrenden Menschenstrom vorbeiziehen zu lassen, ohne uns finnlos mittreiben zu lassen. Wir brauchen wieder so notwendig die Friedensinsel des heiligen Gottesglaubens, auf der allein Ruhe und Glück wohnen. Dieser hl. Glaube muß wieder stark werden in uns, in uns allen; ja in vielen, vielen wieder ganz neu erstehen. Diesen neuen und doch altewigen Glauben wollen wir schaffen und sestigen heisen, er ist das Fundament der neuen Menschen, der neuen Zeit. Daß heute unsere Wett so glaubensar und glaubensschwach, ja glaubenslos geworden ist, darüber laßt uns nicht nur immer jammern und klagen. Der Teusel hat es jaheute so leicht, den Menschen den alten Gottesglauben zu nehmen! Er hat so viele Bundesgenossen, die ganze Zeit ist dazu angetan. Aber weil wir dieses große Glaubenselend sehen, und je mehr wir es sehen, umso mehr haben wir gerade heute überzeugte, glaubensstarke Männer und Frauen nötig, die den anderen Siab und Stütze sein sollen. Von allen verlangt Christus diesen festen Blauben. Zu einem aber, zu Petrus, hat er gesagt:„Stärke deine Brüder!“ Ans fehlen heute in erster Linie die Apostel eines starken Glaubens, die durch Wort und Beispiel den Schwachen und Schwankenden Glaubenskraft und Glaubensüberzeugung mitgeben. Unsere Zeit muß uns zur Gewissensersorschung über unseren Glauben in uns, über unser ganzes Glaubensleben antreiben, müßte uns schon längst dazu angetrieben haben. Wir müssen wissen, wie es um Uus steht. Um uns, die wir uns noch zu den Guten zählen, die wir immer in allen möglichen Vereinen und Organisationen dabei sind, die wir vielleicht so gern von großen Zahlen und mächtigen Kundgebungen reden, die wir uns immer zu denen zählen, die doch noch immer mittun. Wie viele mögen Sonntag für Sonntag unter unseren Kanzeln stehen, die Gottesbotschaft hörend, allein, es fehlt der Glaube! Wenn wir im Beichtstuhl Gottes Stimme vernehmen, wenn wir auf dem Altare in der Brotsgestalt unseren Gott und Heiland schauen, wenn wir in den täglichen Geschehnissen sein Walten erkennen, und sonst noch so oft: Wo ist unser lebendiger Glaube, wo tst unser Leben nach dem Glauben? Wieviel Unglauben, halben und schwachen Glauben finden wir da unter uns! Unser fester Glaube muß uns wiederkommen! Auf der Kanzel, im Beichtstuhl, am Altare. auf der Kniebank, vor dem Krankenlager, allüberall müssen Männer des starken Glaubens zu finden sein, und um sie herum ein Volk, das seinen alten Gottesglauben wieder lebendig in sich hat, oder doch bestrebt ist, ihn wieder zu finden. Denken wir uns nur einmal einen Gedanken aus: Was wäre es doch, wenn uns der eine Glaubenssatz, der fundamentalste, daß es einen Gott gibt, wenn dieser uns wieder zur vollen Gtaubensüberzeugung würde! Wenn wieder der Mensch in seinem Handeln und Wollen von dem Gedanken getragen würde: Es gibt einen Gott, der die ganze Welt in seiner Hand trägt, vor dem ich Staub und Asche, ein Nichts bin, und doch berusen, ihn einst ganz zu besitzen; es gibt einen Gott, der auch heute noch, aller menschlichen, ja diplomatischen Anmaßung zum Trotz doch einzig und allein die Geschicke der Welt leitet; es gibt einen Gott. dem alles Silber und Gold und alles, was Menschen besitzen und begehren, ganz allein gehört; es gibt einen Gott, der mich für die Verwaltung dieser seiner Güter einmal zur Rechenschaft zieht, mich belohnt oder auch bestraft, je nach meinem Tun und Lassen! Man denke sich einmal die Menschen, oder auch nr einen Teil im Vollbesitze dieser Glaubensüberzeugung, dieser Gedanken, die Menschen zu Heiligen gemacht haben. Wie viele Rot wäre dann nicht mehr, wie viele Probleme gelöst wie viel Friede und Freude mehr! O, daß wir uns selbst und unser armes Bolk retten wollten, indem wir diesen starken Gottesglauben zum alleinigen Diktator unseres ganzen Lebens machen wollten! Wenn doch heute, wo die gottlosen Triebe Menschen und Bölker ins Unglück gebracht haben, wit wenigstens die unbedingte Rotwendigkeit unseres Glaubens einsehen wollten! Es würde besser, und wir würden besser! Täuschen wir uns nicht! Dieser so notwendige Blande, den jeder der sich Christ nennt, selbstverständlich jaden mützte ist nicht leicht. Er sordert von uns Menchen soole! Optei Zunächst das Ovser des von uns o ost verherrlichten Verstondes. Das hat wohl am tresendsten ver'. Deulus ausgedrückt, wenn ei sagt, daß wir unteren Verstand gefangennehmen zum Gedorsam Christi. 2 Kor. 10.) Uevei das Verdähnts eon Glauben und issen t1 viel geschrieden und gesprochen worden. Zu diesem ganzen Prodlem mutz ans von gornderein klar sein, daß zunächst der, weicher auf glauden will, wac er zu versteden meini, daß ein loicher ate zum echten Glauben commi; fernei, daß unser Glaude nicht unwürdig und blinder Glaude ist, weil wir bündlings dem Worte Gottee glauben. Dais Opfer unserre Versandes ift kein unwürdiges und unvernünftigee, an es sich deim denkenden Menichen auf die oernünttige Einsicht der Glaudwürdigtetz stügt. Gewitz ist diele Einsich: goch nich on Gleude seldst. Dann wär der Glaude krin: Tugend mehr. Duse Grundgedanken einmal slar und ruhig durchdacht, dürsten dir on undverwindlich scheinenden Schwierigkeiten zwtichen Dieuden und Wissen eicht bedeben, ioenn noch die folgend:, eub zwar die wichtlante Buraussetzung für die Togend des Glaubens Anzu kommt. Der rech:: Slaub: lofl dacb darin besteben daß wir die geossendarte Wahrheit für wahr hollen, weil Gott selbst, der Allwissende und Wahrhaftige, uns deren Richtigkeit verbürgt wenn auch die Wahrheit selbst uns nicht immer gleich verstandenmäßig einleuchtet. Somit gepört zum rechten Glauben als notwendigste Voraussetzung eine Tugend, die der heutigen Welt ebenso sehlt wie der echte Glaube, das ist die Demut, die Grundlage eines jeden wahren Gottesglaubens ist und bleibt. Schauen wir einmal in die Geschichte und in unsere Zeit! Schauen wir einmal aufmerksamer die Wortführer derer, die sich erhoben über den alten Gottesglauben! Womit fingen sie an? Sie hatten die demütige Verbindung mit dem ewigen, allweisen Gott verloren. Und der Glaube geht immer erst nach der Demut verloren! Das find ebenso sichere Wahrheiten, wie ernste Forderungen. So lange das moderne Kritisieren auch in Glaubenssachen keine Grenzen kennt, kommen wir nicht zu einem echten Glaubensleben. Werden wir wieder Kinder, wieder ganz demütige Kinder vor dem allgewaltigen Gott, dann werden wir wieder echte Glaubensmenschen! Der demütige, kindliche Glaube ist der Anfang unseres Glaubensglückes. Der echte Glaube verlangt das Opfer unseres Willens. Wenn der Glauben nur Anerkennen ewig=göttlicher Autorität wäre, dann hätten wir mehr überzeugte Glaubensmenschen. Aber der echte Glaube ist viel mehr, er ist Leben. Der Glaube fordert von uns, daß wir als Menschen tun wollen, was der Glaube, und damit Gott von uns will. Der Glaube fordert also von jedem Gläubigen das Opfer seines Wollens und Handelus, seines ganzen Lebens. Wir müssen nach dem demütig erkannten Glauben leben. Damit wird der Glaube zum lebendigen Glauben. Wir sagen oft genug, daß es so sein müßte, aber es bleiben Worte. Wenn nur ein jeder von uns den rechten lebendigen Glauben hätte. den starken Willen, das Böse zu meiden und das Gute zu tun, wie es der Glaube vorschreibt! Wir können kaum ausdenken, wie schön und gut es dann auf Erden würde. Doch es ist bei weitem nicht so. Wir Katholihen leiden lange nicht so unter dem Druck der Nichtkatholiken, als vielmehr unter dem Fluche derer unter uns, die nur am Sonntagmorgen kat holisch sind, die in der Woche Geschäftsleute, Arbeitgeber, Proletarier usw. sind, aber keine Christgländigen, d. h. lebendige Glieder des Leides der Kirche, wovon Christus das Haupt ist. Wir haben heute eine Geschästsmoral, das Recht des Standes und der Klasse usw. Wie dazu Gottes ewiger Glaube und Gottes unwandelbate Gebote stehen, das kümmert viele von uns recht wenig. Diese Erkenntnis muß zu einem notwendigen Bekenntnis führen: Wir wollen und müssen zurück zum unerschrockenen Leben aus dem Glauben! „Der Glaube ohne die Werke ist tot.“(Jak. 2, 26). Ueber die Demut des Glaubens zum Leben nach dem Glauben! Wir können die Welt umwandeln durch unseren lebendigen Glauben! Biele„Gläubige“ sind glaubenstot: Doch verzagen wir nicht! Es geht ein frischer Zug neuen lebendigen Glaubens durch unser Christenvolk, verbunden mit einer wahren Glaubenssehnsucht vieler Menschen in leiblicher und geistiger Not und Armut. Wir müssen diesen zu Hilfe kommen. Wir müssen mithelfen an der Ausbreitung und Vermehrung des wahren demütigen und lebendigen Glaubens. Das ist die große apostolische Tat, die unsere Zeit von uns Katholiken fordert, von uns allen, die wir noch guten Willens sein wollen. Wir wollen unseren hl. Glauben ausbreiten helfen durch unser mannhaftes Wort, wie einst Sankt Paulus esim Römerbriefe so deutlich denen zuruft, bei denen Glaube und Leben nicht in Einklang stehen:„Jawohl, du lehrest andere, und dich selbst belehrst du nicht! Du predigst, man dürfe nicht stehlen, und du stiehlst? Du sagst, man dürfe nicht ehebrechen, und du brichst die Ehe? Du verabscheust die Götzenbilder und verübst Tempelraub? Du rühmst dich des Gesetzes und schmähst Gott durch die Uebertretung des Gesetzes?“(Röm. 2, 21—23). Wir wollen den echten Glauben ausbreiten und vertiefen helfen durch unsere mutige Tat, durch unser überzeugtes Glaubensleben. Das rechte Leben in und nach dem Glauben ist und bleibt die beste Glaubenspropaganda! Wir wolien endlich unseren wahren Glauben ausbreiten und vertiefen helfen durch unser stilles Gebet. Dieses ist ganz besonders wichtig. Im letzten Grunde ist ja der Glaube eine Gnade, er ist eine göttliche Tugend! Vergessen wir das nie! So wollen wir in der festen Zuversicht auf die alles erneuerden Kraft der göttlichen Gnade beten zu Gott, dem ewigen Urquell alles Glaubens, daß er den Glauben in uns erwecken, vermehren und erhalten wolle — 9 7. Was sollen wir Katholiben von der Heilsarmee lernen? s unterliegt heinem Zweisel, daß die Sekte der Heilsarmee als religiose Erscheinung vom Standpunkte der katholischen Religion abzulehnen ist; ebensosehr kann es aber auch keinem Zweisel unteriegen, daß die Katholiken von diesem Beispiel nichtkatholischen Seeleneisers außerordentlich viel lernen können und sollen. Es ist nicht richtig, wenn man an einer religiösen Erscheinung, wie es die Heilsarmee ist, gleichgültig oder mit einem geringschätzigen Lächeln und Spötteln vorübergeht. Die Art und Weise des Auftreteus dieser Seitzte, ihre Methode in der Gewinnung der Anhänger mag noch so sehr zur Kritik Anlaß geben und unsere Ablehnung rechtsertigen, man darf sich aber mit dieser rein negativen Einstellung nicht zufrieden geben, sondern muß auch den sosttiven Inhalt ihrer religiösen Belätigung zu begreifen suchen. Einige kurze Bemerkungen über die Arbeit der Heilsarmee Die hervorstechenden Merkmale sind die religiös=fittliche Erweckungsarbeit und die harttative Fürsorgetätigkeit. Idre Arbeit ist zunächst religiöse Rettungsarbeit mit eigenen Methoden. Diese seelsorgliche Arbett wendet sich vor allem den sirtlich Verwahrlosten zu. Die von den bestehenden Religionsgesellschaften veranstalteten Gottesdienste und Predigten versehlen nach Ansicht der Heilsarme darum ihren Zweck, weil die Menschen nicht ersaßt werden, die nach Ansicht der Heilsarmee in erster Linie erreicht werden sollten. Außerhalb der Kirche sollen die Verkommenen aufgerüttelt und dem religiösen Leden zugeführt werden. Der Einzelne muß auf den Einzeinen einwirken und einreden. Darum benutzen sie solche Werdemittel, die eine fuggestive Gewalt auf die Massen und den einzelnen Menschen auszuüben vermögen. Sie halten ihre Bersammlungen vielfach unter freiem Himmel ab, durch laute Zuruse wollen sie Eindruck machen, ihre Lieder sollen Aufsehen Sücdenbebmmene alles eingestellt auf das Gemüt der Welt soll aufgewecht und ihr Blick#ingelenkt werden auf Christus. nüche Form ist schlasende Verbunden mit dieser reügiösen Erweckungsarbeit in die sozial=karitative Arbeit, und diese wendet sich nach dem Gesagten ebenfalls besonders dem Abschaum des Volkes zu. Die Anhänger beionen immer wieder die Meinung, daß eine sittliche Hebung immer nur möglich sei in Verbindung mit materieller Forderung. ein Standpunkt übrigens, dem man katholischerseits unbedingt zustimmen muß In dieser Erkenntnis haben sie in der sozialen Tätigkeit für die Notleidenden und Berwahrlosten Großes geleistet. Das muß jeder unparteiische Beurteiler rückhaltlos anerkennen. Die Hauptgebiete, auf denen sie sich be#ätigen, sind der Kampf gegen die Unsittlichkeit und geschlechtliche Verwilderung. die Unmäßigkeit und die Arbeitslosigkeit. Damit haben sie wiederum Fragen in ihre Tätigkeit einbezogen, die auch wir als brennende Fragen der sozialen Seelsorge betrachten müssen. Auf diesem Gebiet der sozialen Fürsorge liegen auch die Haupterfolge der Heilsarmee und zwar sind ihre Leistungen aller Anerkennung wert. Der verstorbene Theologieprofessor Dr. Pohle, der mit den Verhältnissen in England sehr vertraut war, gab sein Arteil dahin ab:„Obschon ich mir nicht verhehle, daß die führenden Prinzipien an einer gewissen Halbheit kranken, insofern echt katholische Grundsätze neben echt protestantischen stehen und beide in ihrer ausschließlichen Gegensätzlichkeit niemals zu einer dauernden Versöhnung gelangen können, so hat mir dennoch der gute tröstliche Wille und das selbstlose Streben für Gott, für Christus und das Heil der Seelen stets aufrichtige Bewunderung eingestößt. Was die soziale Wirksamkeit der Heilsarmee auf dem weitschichtigen Gebiete der Fürsorge für Elende und Verkommene betrifft, so könnte nur ein Blinder über ihre Erfolge hinwegsehen... Und doch können alle sozial tätigen Kreise von ihr noch vieles lernen. Ihre straffe Zentralisation, ihre gesunde Finanzwirtschaft, ihre umsichtige Heranziehung und Verwendung tüchtiger Hilfskräfte, ihre Erziehung der Elenden zum Selbstvertrauen und zur Arbeitsamkeit, ihre erfolgreiche Verbannung des Alkohols aus den niederen Volksschichten, ihre Bestrebungen zur moralischen Besserung der Umwelt und zur Herausreißung der Versunhenen aus ihrer schlimmen Umgebung—: das alles sind Dinge, welche auf scharser psychologischer Beobachtung und praktischer Erfahrung beruhen und deshalb die weiteste Anerkennung und Nachabmung verddeuen! Was sollen wir von der Heilsarmee besonders kernen? Es ergibt sich aus dem Gesagten von selbst. Wenn wir ohne Voreingenommenheit ihre Arbeit betrachten, will uns zunächst ein Gefühl der Beschämung beschleichen. Stehen wir nicht weit hinter ihnen zurück? Wer etwas bewandert ist in sozialer karitativer Fürsorge, der weiß, welch eine Unmenge von Arbeit, Entbehrung, Selbstverleugnung von den Anhängern der Heilsannee aufgebracht werden muß. Gewiß auch wir Katholiken leisten auf karitativem Gebiete nicht Geringes. Aber wie wenige Laien sind es doch schließlich, die in heiliger Begeisterung und mit opferfreudiger Energie an der Seelenrettung mitarbeiten. Seit Jahren ist der Ruf erklungen:„Das Laienapostolat ein königliches Priestertum“. Wie Wenige haben diesem Aufruf zum königlichen Priestertum Folge geleistet? Es find zu wenige. Die Laien haben wir notwendig, Laien, die in heiligem Idealismus mithelfen, die um der Seelen willen Opfer bringen und tatkräftig mit angreisen. Das ist die erste Erkenntnis, um mit Kardinal Faulhaber zu sprechen: „Der Ausbau des Laienapostolats bleibt eines der höchsten Probleme großzügiger Seelsorge.“ Ein Wort des englischen Kardinals Manning soll hier seinen Platz finden:„Die Heilsarmee ist zu sehr Tatsache und Wirklichkeit, als daß sie unbeachtet bleiben dürfte. Sorgen wir dafür, daß wir von ihr nicht an Liebe und Wohlwollen für unsere Mitmenschen übertroffen werden.“ Die Religiösität der Heilsarmee ist aktiv und aggressiv. Diesem aggressiven Aktivismus hat sie große Erfolge zu verdanken. Ihre Anhänger gehen in der Gewinnung von Mitgliedern mit einer bewundernswerten Energie vor. Jeder von ihnen fühlt sich für das Ganze verantwortlich und sieht es für seine Pflicht an, mit aller Macht an der Verwirklichung der Ideen zu arbeiten. Könnten wir Katholiken nicht auch etwas mehr von diesem Feuergeiste haben?! Gewiß, in der katholischen Jugendbewegung steckt, Gott sei Dank, auch eine Fülle von katholischem Aktivismus in manchen sonstigen katholischen„Bewegungen“ ward bisher tote Kraft lebendig und beginnt sich zu regen. Aber die große Masse der Katholiken wird von solchen Ideen doch bitterwenig verührt. Wir sind von dem herrichenden Zeitgeiste des Materialismus beinahe ausnahmslos so angesteckt, daß wir uns zu einem kräftigen Aktivismus kaum ausschwingen können. Und doch kann das katholische Denken und Leben nur dann eine Neubildung und Resorm erleben, wenn durch die katholischen Laien tatkräftig und entschlossen mit dem Katholizismus Ernst gemacht wird, und das auch vor allem im gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben. Hier muß es heißen: Katholische Aktivisten vor Wie unendlich viel wäre gewonnen, wenn die gkäubigen Katholiken tatkräftig die Folgerungen aus ihrem Glauben ziehen würden. Es geht wirklich nicht an, in den Zeitläusten von heute, sich damit zu begnügen, ein„korrekter“ Katholik zu sein, der mit dem Mindestmaß der Kirchengebote auskommt. „Wenn die Flammenzeichen rauchen, wird die Stunde Männer brauchen.“ Nur beim Heiland wachsen sie. Es wird Zeit, daß wir aus der schlafmützigen Passivität den Zeitverhältnissen gegenüber aufwachen und mit frohem Optimismus und tapferem Eroverungsgeist den Vormarsch antreten Die Heilsarmee handelt in ihrer soztalen Tätigkeit nach dem Grundsatze, daß eine sittliche Hebung der Massen ohnBesserung ihrer materiellen Lebensbedingungen anmöglich sei. Diesen Grundsatz können und sollen wir nun zu eigen. machen, gielleicht mehr als bisher. Lind wenn in unserer Zeit Stimmen laut werden, die sich für noch weiteren Abbar der sozialen Gesetzgebung aussprechen, so haben wir die Pflicht, gegen solche Gedankengönge uns eutschieden zur Wehr zu setzen. Wir müssen im Ramen des Christentums fordern, daß die Menschenwürde jedes, auch des geringsten Arbeiters. geachtet wird und daß jeder, der guten Willens ist, einen Anspruch hat auf ein menschenwürdiges Auskommen. Die Lohn= und die Wohnfrage sind für das sittliche Leben von viel stärkerer Bedeutung, als man es im allgemeinen wohl annimmt. Auch die Kleinarbeit in der Seelsorge und Karitas muß in christlicher Liebe, mit Milde und Güte, mit Ausdauel und idealer Begeisterung geschehen. Es wäre notwendig wenn unsere manchmal ein wenig eingerosteten örtlichen karitativen Einrichtungen eiwas von dem Geiste mitbekämen, der in vielen Anhängern der Heklsarmee lebt, das lich jener Geist, den Christus gepredigt hat mit seinen Worten: „Ich bin nicht gekoamen, um bedient zu werden, sondern um zu dienen.“ Wenn wir das Schlußergebnis ziehen wollen, ergibt sich dies: Wir müssen Ernst machen mit unserem katholischen Leben; wir stehen vor schweren Aufgaben, die nur gelöst werden können, wenn Priester und Laien Hand in Hand arbeiten Wir haben Laien notwendig, die in heiliger Opsergesinnung mithelfen die Verlorenen suchen, die Wankenden stützen die Verwahrlosten betreuen. Es muß in allen brennen das Feuer der Liebe und Begeisterung zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen.: Dr. Kr. Die goldene Harse von Henriette Breu. Fortsetzung.) Ja, Gott ist der Herr des Weltalls, sein Beleber und Beweger. Er, vor dem die Erde ist wie ein Tropfen am Wassereimer, ein Stäubchen an der Wage! Er, der mit einer Bewegung seiner Hand Lichtwelten ausstreut in das All! Vor ihm beugt sich die Schöpfung, ihn betet sie an und verkündet seine Größe mit Millionen Stimmen in der Harmonie ihrer Sphärengesänge. Und Gottes ewige Sterne geben Antwort:„Gott ist der Herr, Gott ist König!“ „Der Ewig ist König! Verkünde es die Erde Und die vielen Inseln mit eiferndem Frohlocken! Gewölk und Finsternis umfängt und umwallt ihn; Gerechtig'eit und Treue sind Tragsäusen seines Reichsthrones. Den Fahrweg beleuchten ihm flammende Lohen Und fassen und fressen die flüchtenden Feinde. Die wuchtigen Wolken ezrwühlt ein Wetterstrahl; Entsetzt und aufschreckend sieht es die Erde. Wie Wachs zerschmelzen vor Schrecken die Waldgebirge Und all die Erdflur in Angst vor dem Ewigen. Es rühmen die Himmel des Herrn Gerechtigkeit, Und seine Herrlichkeit ersehen die Heidenvölker.“ Die Riesengröße der Natur, die gleichwohl zittert und bebt vor dem gewaltigen Gott, läßt uns erschauern vor der Majestät und Schönheit und Unermeßlichkeit des Herrn, vor der Donnerstimme seiner Kraft: „Hört ihr sie rollen, Die Stimme Gottes? Herrlich donnern Ueber schwebenden Großen Wassern? Lauter, näher Schwillt ihr Dröhnen: In den Lüften fernher Stimme Gottes, Wie gewaltig! Stimme Gottes, Wie prächtig! Zedern ersaßt Die Stimme Gottes! Zedern des Libanon Bricht sie brausend! Berge zittern, Hüpfen hoch auf, Widerhallend Vom Donnerschlage Der Stimme Gottes. Hierhin, dorthin Sprüht flammend Zuckend Feuer: Die Stimme Gottes.. Wie erhaben rauscht die goldene Harse von des Schövfers Unermeßlichkeit und Wandellosigkeit, von seiner Zeitlosigkeit and seinem Ewig=Sein! „O Herr, du bist von je uns Hort gewesen! Eh denn die Berge aus dem Nichts geboren, Eh Erd und Weltkreis du herausgebildet In ew'ge Ewigkeiten bist du Gott! Du lässest Sterbliche zu Staube werden Und rufst ins Leben andere Geschlechter! Denn ein Jahrtausend ist in deinen Augen Wie beut der Tag von gestern, der verging, Wie eine Wache schnell entfloh'ner Nacht.“(Pf. 89.) Ja,„es ruft der Ewige, der hochgewaltige Gott, der Erde zu, vom Aufgang der Sonne bis zum Niedergang! Aus Sion bricht seiner Schönheit Glanz hervor. Gott kommt mit Pracht; nicht schweigt er, unser Gott! Feuerlohe geht vor ihm her, und um ihn braust gewaltiger Wettersturm!“(Pf. 49.) Mit einer Wucht und Größe ohnegleichen schildert der königliche Sänger das Erscheinen Gottes in einem Gewittersturm (Ps. 17), der dahinbraust wie donnernder Föhn, wie das Orgeln eines riesigen Weltorchesters: „Die Erde bebie, wankte auf und nieder, Der Berge Pfeiler schwankten hin und her, Wie Zornesbrausen heulte Sturmezwut, Und Gluthauch rafte sengend durch die Lüfte: Da neigte er die Himmel, fuhr herab, Und Wolkennacht war unter seinen Füßen! Er schwebte nieder auf des Sturmes Schwingen, Er fuhr dahin, von Cherubim getragen; In Nacht gehüllt, im Zelt der Finsternis, Vom Qualm der Wogen und der Luft umwallt. Von seinem Antlitz her durchbrach die Wolken Nun Hagelschlag, nun jäher Feuerschein! Da ließ vom Himmel her die Donner dröhnen, Der Herrliche ließ schallen seinen Ruf, Entsandte seiner Blitzespfeile Schrecken, Hier, dort und allumher schlug er die Feinde. Zu trocknen Betten wurden da die Wasser, Und offen lag der Erde tief Geklüft— Vor deinem furchtbar hocherhabenen Kommen, Vor deines Zorns gewaltigem Sturmeshauch...“ Doch dann, wenn die Seele zitternd in den Staub sich duckt, erschreckt von der feuerumsprühenden Majestät des Weltenherrschers— dann gleitet der Psalm über in Beruhigung und Zuversicht: „Er streckte seine Hand mir aus den Wolken, Und faßt' und hob mi chaus der Todesflut... Er führte mich an seiner Hand ins Weite Und machte frei mich— denn er war mir gut!“ (Pf. 17.) Ja, wenn die Riesenstimmen von Urgewaltsmächten uns die Größe und Allmacht Gottes ahnen lassen, dann schwingen sich andere Psalmenstimmen, wie Lerchen über die höchsten Bergzipfel, zubilierend empor und preisen seine Güte gegen die Menschenkinder„Gütig ist der Herr zu allen, die ihn an rusen!“ „Sein Tun ist Licht und Pracht und Herrlichkeit Und ewiger Gerechtigkeit Bewährung. Er stiftete ein Denkmal seiner Wunder, Der milde, gütige, barmherzige Gott! Er reichte Speis' und Trank den Seinen dar, Und immerfort gedenkt er seines Bundes.“(Ps. 110.) Drum freut euch, Menschenkinder, und jauchzet.„Danket Gott, denn er ist freundlich, ewig währet seine Güte!“(Ps. 135.) „Ihr Völker all, klatscht fröhlich in die Hände, Jauchzt auf zu Gott mit Jubel und Frohlocken... O laßt dem Herrlichen die Harsen klingen, Laßt sie erbrausen unserm König=Gott! Ja, König ist er dieser ganzen Erde, Preist ihn mit Harsenton und Saitenspiel!“(Pf. 46.) Die goldene Harse läßt ihre zartesten Weisen ertönen, um Gottes Erbarmungen zu preisen.„Der Herr ist meine Zuflucht... Sei hold uns, o Gott, und wolle uns legnen. Lasse dein Antlitz leuchten über uns... Preiset ihn, stammelt: „Heilig! Heilig ist er allein!“„Lobsingt dem Herrn, ihr seine Frommen, preiset seinen heiligen Namen, denn kurze Zeit nur währt sein Zorn, doch seine Huld ein Leben lang. Und kehrt auch abends Weinen ein, am Morgen herrschei wieder Jubel!“ (Pf. 29.) Und dann klingen alle tiefen, machtvollen und alle hellsingenden Saiten der Goldharfe zu einer wunderbaren Melodie zusammen: „Groß ist der Herr und ruhmreich ohnegleichen! Und unergründlich seine Herrlichkeit! Dein Werk verkündet ein Geschlecht dem andern, Und deiner Allmacht Wunder preisen sie. Wie herrlich strahlet deiner Hoheit Glanz— Ihm sinn' ich nach, und deinen Wundern allen! Von deinen hochgewaltigen Werken halle Ringsum dein Lob; laß laut sie mich verkünden! Von deiner Güte quillet Lied auf Lied— Und Jubelsang von deiner Gnaden Fülle!“(Pf. 144.) Aufatmend lege ich mein Psalmenbuch hin. Wahrlich, gibt: es ein großartigeres, erhabeneres Gotteslob, als das, welches auf der der goldenen Harse der Psalmen erklingt? Wird nicht unser ganzes Innere selber ein einziger Lobpsalm, ein einziger Harfensang bei diesen wundersamen Liedern? (Fortsetzung folgt.) Die vom ceidehe, Koman von Henriette Breu. Berglandverlag=Elberfeld (3. Fortsetzung.) Durch die wilde Sturmnacht schwankte eine herabgekommene Gestalt über die Heide. Das Schneehuhn flatierte erschreckt auf, die Rohrdommeln schrien. Gespenstig raschelte es im dürren Schilf am Totenmoor. Jetzt wirbelte der Sturm eisige Schneewehen daher. Die scharfen, trockenen Kristalle fuhren dem Wanderer ins Gesicht. Weiter taumelte er an Mooren und Sümpfen vorbei, dem Dorfe zu,— wie von innerer Gewalt getrieben. Um das Lehrerhaus herum ging er und schaute mit heißen Lugen durchs Fenster. Adelheid Liesefeld saß allein in der Stube. Sie mochte auf den Vater warten, der vielleicht zu einem Glase Bier war. Die Mutter schlief wohl schon. Das Lampenlicht fiel voll auf ihre Jüge. Sie hielt ein Buch vor sich, aber ihre Augen starrten darüber hinweg ins Leere. Das füße, reine Gesicht sah blaß aus. Der da draußen krampfte die Hände ineinander und biß die Zähne zusammen. Nein, diese weiße Lilie konnte in seinem Sumpfboden nicht Wurzel schlagen... Tor, der er war, tausendfacher Tor, einen Goldschatz achtlos verschleudern gegen falsches Talmi! Alles verloren— Liebe, Ehre, Heimat! Vertändelt, vergendet, verraten! Ein Stöhnen brach aus seiner Brust. Adelheid— o Adelheid! Mein verlorenes Lieb! Wenn du wüßtest... Er stützte sich mit beiden Händen auf das Fensterbrett, das eine Lage feinen Schnees bedeckte, und drückte das bleiche Gesicht an die Fensterscheibe. Einmal, einmal noch ihr süßes Bild in sich hineintrinken... Doch nur einen Augenblick. Das Mädchen machte einen erschreckte Bewegung zum Fenster hin; da zuckte er zurück und floh in die Nacht hinaus. Und der Sturm hob sich von neuem, fuhr hinter ihm her und trieb ihn aus der verscherzten Heimat.— Drinnen aber preßte Adelheid Liesefeld zitternd die Hände aufs Herz. Träumte sie? Sie glaubte ein leises Geräusch gehört zu haben und hatte unwillkürlich den Kopf zu dem Fenster gewandt. Für eines Herzschlages Dauer starrte ihr dort ein verstörtes, geisterhaft fahles Gesicht entgegen— aber gleich darauf war die Erscheinung verschwunden, ins Dunkel zurückgetaucht. Furchtsam ging sie zum Fenster und schaute in die Nacht. Nichts war zu sehen. Sie strich sich über die Stirn.„Eine Sinnestäuschung,“ murmelten die blassen Lippen.„Wenn doch der Vater bald käme, mir ist so bang.“ Der Sturm heulte durch den Kamin, schrillte und winselte ums Haus, ächzte und klagte. Es klang wie das Wimmern verirrter Kinder, wie das Weinen einer armen Seele in der Pein, wie das Stöhnen eines Verirrten. Adelheid faltete die Hände.„Herr, schütze alle, welche draußen sind! Schütze, die ohne Licht und Stern umherirren!“ Und sie gedachte des einen, der weit, weit weg vom Weg abgeirrt war, verlockt von Irrlichtern, die über Sümpfen schwebten. Ob er jemals heimfand?— Andern Tages aber, da fand Adelheid unter dem Feaster im frischen Schnee die Spuren schmaler Mannesstiefel. Da fand sie auf der Fensterbank die Abdrücke zweier Hände, im Schnee ... Du wußte sie, daß kein wilder Spuk sie genarrt— wußte, wessen Gesicht mit brennenden, sehnsuchtsvollen Augen sie angestarrt hatte. Und sie legte ihre Stirn auf die Spuren seiner Hände und meinte... *** Die Heide lebte weiter ihr stilles, einförmiges Leben in Kommen und Gehen, in Alltagssorgen und Sonntagsgeläut, in Winterstarre, Blütenrausch und dankfroher Ernte. Ihr stilles Leben, das doch so reich und stark und heiß pulsiert in Schmerz und Freude, in SSehnen und Enttäuschung und Haß und Liebe, wie nur irgendwo unter blauem Himmel. Nur daß hier die Ströme tiefer unter der Oberfläche liegen und stiller gluten. Bis einmal eine schreckliche Kunde durch die stillen Heimstätten lief, die Kunde einer grausigen Bluttat. Ein edles Fürstenpaar war feige hingemordet! Ein Entsetzen ging durch die Welt. Die Zukunftsverheißung des Landes zertreten, die Freude und der Stolz seiner Völker von Mörderhänden ausgelöscht— drei verlassene Waisen weinten, unschuldiges Blut schrie zum Himmel. Die schwarzen Schicksalsfittiche rauschten und die Erde erschauerte ahnungsbang vor der unheilschwangeren Zukunft. Bernd las den Seinen aus der Zeitung vor. Sie hatten alle bleiche Gesichter. Die Bäuerin wischte mit dem Handrücken immerfort über die Augen. Dem Bauer war die Pseise längst kalt geworden. Versunken saß er da. „So einer muß nun sterben,“ flüsterte er halblaut mit verlorenem Blick,„muß elend verbluten. And so mancher Lump läuft in der Weit herum, der... Himmelherrgett, da soll man nicht verkehrte Gedanken kriegen!“ Keiner sprach ein Wort. Sie wußten alle, wen er mit dem Lumpen meinte. In die Stille hinein fiel Bernds Stimme: „Wenn da bloß nir nachkommt! Der Lehrer sagt, die Osterreicher könnten sich das nicht gefallen lassen. And dann muß Deutschland Osterreich helfen, und er könnte Krieg geben.“ „Krieg! Jung, du bist wohl unwies!“ eies die Mutter erschreckt.„So wat gibt et doch seit Menschengedenken nich mehr!“ „Na, vor zwei Jahren is doch auf dem Balkan noch Krieg gewesen,“ meinte Bernd, der sich in der Politik auskannte. „Och, bei so'ne Wilden!“ fiel Annemarie geringschätzig ein, „aber bei richtigen Christenmenschen— nee, nee!“ Auch der Bauer schüttelte den Kopf:„Ich glaub' auch nicht daran. Unser Kaiser hat den Frieden so lange erhalten, der wird auch jetzt schon sorgen.“ Bernd zuckte die Achseln.„Ich sage ja bloß, wat ich vom Schullehrer gehört hab.“ Gertrud allein sprach kein Wort. Sie dachte an den herztiefen Jammer der armen, verwaisten Kinder. So jung noch so zart, und schon das bittere Weh kosten müssen! Eine heiße Welle von Mitleid sief über des Mädchens verbittertes Herz. O möchten die Männer von Nache und von Sühne reden— wer gab den beraubten Kindern die heißgeliebten Eltern zurück?! Der Sommer, ein reicher, fruchtschwerer Sommer, brütete über dem Land und wandelte die grünseidenen Kornwogen in blasses Gelb und dann in flimmerndes Gold. An den Rainen und Ackerbreiten entlang lief der brennendrote Mohn wie eine Feuerflamme, war in die Felder hineingesprengt, wie rote Blutstropfen. Verträumt nickten die Kornraden, und die blauen Cyanen flüsterten mit den Halmen vom frühen Sterben— Sterben. Segenschwer, in prangender Fülle standen die Ahrenfelder, mannshoch gewachsen. Wer etwa durch sie hindurchgehen wollte, tauchte bis über die Schultern im Goldgewoge unter. Der schmale Fußpfad, der vom Heidehof mitten durch die Kornfelder lief und ein Stück abschnitt und in die Landstraße mündete, war nicht mehr zu erspähen. Der Heidebauer, der den Pfad daherschritt, mußte mit beiden Händen die rascheinden Kornwogen teilen, und hinter ihm schlugen sie wieder zusammen, wie Wellen in der See. Sinnend ging er dahln:„Jo, die Erde, die war treu. Der Väterboden, der Acker, vergalt alles mas man hineinsteckte, lohnte alle Mühe hundertfach. Der war nicht undankbar, wie dos Menschengewächs— wie.. Hastig fuhr der Bauer mit der Hand über die Stirne. Nicht daran denken! Das war vorbei, war tot und begraben, ausgerissen aus dem Herzen und aus dem Heimatboden. Am ehrenhaften Stamme der Heidgers durfte nichts Ehrloses, Verdorbenes, Brandiges wuchern. Ausgeschnitten mußte es werden, bis aufs Mark, daß nicht die gesunden Säfte angesteckt würden. Kein Lüftchen regte sich, nur zuweilen ging ein leises Erzittern durch die dichtgedrängten Uhren, als spürten sie schon den Schnitt der Sense. Kein Vogellaut, keine Tierstimme; einzig das Klirren und Klappern der Mähmaschine, die Bernd drüben auf dem Sonnhaldenacker auf und nieder führte, und sein Har! und Hott! war zu hören. Annemarie und die Mägde hasteten im Schweiße ihres Angesichts hinter dem rasselnden, gierig greifenden, ährenmordenden Angetüme her, rafften und banden die Garben und stellten sie zu vieren wie Gewehrpyramiden aufrecht gegeneinander. Aber es wurde kein fröhliches Singen laut wie sonst bei den Binderinnen. Wie Bleidruck lag es auf den Leuten. Von der anderen Seite des Weges her kam der Pferdejunge mit dem Besperbrot gelaufen. Sein stumpfnasiges, sommerfleckiges Jungengesicht glühte vor Wichtigkeit: „Im Dorf haben se wat ausgeschellt!“ sprudelte er ganz atemios hervor.„Un unser Anton hat geschriewe, et gäb kein Urlaub mehr bei de Soldate. An Lehrers Richard, wat der Doktor Liesefeld is, der is gestern zu Haus gewesen, hat der Bremmenkampf Nichard gesagt. Un et könnt wohl Krieg geben, hätt“ er gesagt. Ja, un der Christian hat gesagt, wenn et nu Krieg gäb, dann müßt der junge Bauer auch weg„un der Clemens, der versoff...“ „Halt de Mul und verschütt de Kaffe nich!“ fuhr der Großknecht ihm barsch ins Gesicht und warf einen scheuen Seitenblich nach seinem Herrn. Der hatte sich plötzlich abgewandt und stapfte davon. „Der versoffene Student!“ Es knirschte etwas in ihm. Wie ein Makel hing das dem alten, geachteten Namen an. Wie ein Brandmal. . Er zog die Kappe tiefer in die Stirn. Konnte man ihm den Flecken nicht ablesen? Ein Zorn tobte in ihm gegen den Ehrlosen. Die üppigen Felder freuten den Bauern plötzlich nicht mehr. Er mochte heute keinem mehr ins Gesicht schauen und ging quer über das Brachland auf dem kürzesten Wege dem Heidehofe zu. Am Rain stand der alte Schäfer gegen den Stamm einer Birke gelehnt. Die Herde weidete friedlich an den Hängen. Der Hund umkreiste sie und biß da und dort ein Schaf, das sich zu weit vorwagte, zurück. Der Bauer wollte schweigend vorübergehen, obschon er sonst gern ein Weilchen mit dem alten Dirk verplauderte, aber unwillkürlich hielt er den Schritt an. Starr sah der greise Schäfer geradeaus, mit abwesenden Blicken. „Was meinste, Dirk, gibt es Krieg?“ „Jo, Hähr, über de Düwelkuhl haben gestern abend die Irrlichter so gedanzt, dat bedeut Anglück. An dat witte Kreuz dat ick am Heidegrab gepflanzt hab, hat geleuchtet, un de Schafe wollten partu nich vordei...“ „Na, na, Alter,“ wehrte Heidger ab. „Herr,“ sagte der Alte und versiel in feierliches Hochdeutsch „was ich gesehen habe, das habe ich gesehen! Ich bin diese Nocht noch über die Heide gegangen, und da, da sah ich': Ein blutrotes Schwert stand am Himmel“— er reckte den dorren Arnins Weite und hatte wieder seine Ktarren Augen—.„und da kam's gezogen, die wilde Jagd. über Moor und Heide. Und Brand. Brand sah ich. Schiffe flogen durch dis Luft, warsen Feuer herab, die Erde schrie und jammerie. Eis Untter mit glübender Augen raste über die Welt. Und dort: ein Wasser wälzte beran ein Strom— nein, ein Meer: Blut. Blut war es: Blut und Tränen... Blut!“ Seine Stimme erstard im Murmeln. Den alten Heidger durchlief es frosteind troß der großen Schwüle. Stumm ging er seiner Weges. Ja, es ging was vor! Ein Unausgespiochenes, Unheimticheschwebte in der Luft. Ein seltsamer Druck lastete über allem Sein und Geschehen. Wie mit Klammern preßte es die Brust zusammen — eine unbestimmte Furcht, ein Grauen, ein Wacen euf irgend. ein unerhörtes Geschehen. Di. Binerb. elschte bufig un dem Schürzengtpfel#der### an der Wann eintrat, uud Geria deugte sich sef auf ihre ##cbell. „Sepwatere Cloye war Gier,“ Begem beun ure Iuen mit erwat Utirigen Sümme,„# lagi dich grüßen.“ Sie dacte sich uns hod den Knäuel Garn auf, welcher Gerta enkfallen war, sah diete bilsesuchend an, gupfte an dem Kord mit Flickwäsche herun. und fuhr dann nusicher fort:„Ja, er lagte... in fragte, ob wir... od an noch immer niz vom C!— Clemens gehört,“— sie sprach das versehmte Wort rasch und schen and—„un wir] möchten doch... er wür' doch unser Sohn!“ Schweratmend stockte sie. Das kantige Gesicht des Heidebauern wurde zu Stein. Scharf wie ein Messer kamen die Worte aus seinem Mund:„Wir haben blotz einen einzigen Sohn, un dat is der Bernd!“ Dröhnend fiel die Tür ins Schloß. N: 5. Und plötzlich erhob sich das lauernde Ungeheuer auf seine Pranken zum Überfall, holte aus und sprang mitten in das lachende Gefilde des Friedens hinein und grub sich mit den Krallen in die Erde und heulte sein Wehe! Wehel und gierte nach Blut.„ Das war die Kriegsfurie.....?* Einen Augenblick stockte der Herzschlag der Welt, starrte das Blut in den Adern. Krieg! Krieg! Ein Weltkrieg— Weltbrand ... Grausen und Vernichtung... Fuhren nicht schon heulend die apokalyptischen Reiter durch die Luft? Einen Augenblick auch stockte des stillen Dorfes, der stillen Erde Herzschlag. Wie wenn der lohende Blitz zu seinen Füßen eingeschlagen und einen Abgrund aufgerissen hätte, so starrten sie geblendet, betäubt, taumelnd vor Schreck. Die Männer mit ernstem Gesicht, die Frauen mit wirren, jammervollen Augen. Dann aber ging es wie ein erlösendes Aufatmen durch die Herzen, Gottlob, die Entscheidung war da! Nun war doch der lähmende Druck, die Unsicherheit war fortgenommen. Nun wußte man doch, woran man war. Und dann ein Ruck— ein Straffen der Sehnen, ein Blitzen der Augen. Eine heilige, flammende Begeisterung stand auf. Das Vaterland in Not! Die teure Heimat bedroht! Der Kaiser ruft zu den Waffen! Schon lief der Bote mit den schmalen, weißen Zetteln, durch die Dorfgassen, zu den Höfen.... Am Gemeindehaus des Dorfes leuchteten schon die roten Anschlagzettel. Eine schweigende Menge drängte sich darum. Da und dort ein Aufschluchzen aus Frauenmund. Sonst kein Laut. Und doch war's keine Stummheit. Eine verhaltene, stille Glut, ein auf's höchste gesteigertes, innerliches Verarbeiten, eine nur mühsam gebändigte Erregung drängte und zitterte durch all die sonst so gleichmütigen, schwerfälligen Menschen. Mobilmachung! Der Kaiser rief sein treues Volk zu den Fahnen.„Deutschland, Deutschland über alles,“ brach es hervor in mächtig entflammter Vaterlandsliebe. Bald war alles überstanden... die letzten Tage, der Abschied... Lieb' Vaterland magst ruhig sein, Fest steht und treu die Wacht am Rhein!—— Und die stille Heide lag noch stiller als sonst und schien mit allen Sinnen in die Ferne hinauszulauschen auf das gewaltige Geschehen— und auf die verwehten Stimmen ihrer Kinder, die in Ost und West die heißen Schlachten schlugen und doch durch geheime Herzfäden mit der armen, geliebten Heimat verbunden blieben. Auf dem Heidehof war es still geworden. Der Hoferbe und die Knechte waren zu den Fahnen gerufen. Mit Singen und heller Begeisterung zog das Jungvolk der Knechte aus! Am letzten Abend stand er auf dem Wege. Eine Unsicherheit war in ihm— ein Etwas zog und zerrte an ihm und drängte ihn den Weg hinab, der— zum Brinkhof führte. Ob er hinging! Ob er die Trina fragte... ob... Sie sahen sich gern, der Bernd und die Trina— aber gesagt hatten sie es sich nie. Die beiderseitigen Eltern, das wußte er, wünschten die„Tauschheirat“. Aber das lag noch fern, und dem ehrenhaften Bernd widerstrebte eine„Freierei“ ins Leere hinein. Doch jetzt zog es ihn wie mit Ketten zu dem lieben, blonden Mädchen, das er in Zukunftsbildern immer als Hausfrau auf dem Heidgershof sah. Aber— wenn er nun nicht wiederkehrte? Wozu dem Mädchen das Herzeleid machen? Nein! Entschlossen preßte er die Lippen zusammen und wandte sich nach Hause. Doch— wer kam dort um die Ecke des Wäldchens? Wer das nicht....? Wahrhaftig, die Trina war's. Da waxiete er. Sie gaben sich die Hände— sahen sich unsicher an.### Hatte sie nicht gerblete Augen? „Ich mußte noch zu Annemarie,“ sagte Trina schen und schritt neben ihm her. „Da haben wir denselben Weg,“ gab er unbeholsen zurück. Dann sprach er von der Arbeit, der Ernte. Der Roggen war in der Scheune, gottlob. Drei Schlag Weizen standen noch. Mi. dem Vater hatte er alles überlegt— na, der war ja auch noch rüstig. Und der alte Großknecht blieb ja. Und, hm... „Ja, ja...“ murmelte das Mädchen und sah den so heimlich Geliebten von der Seite an. Hatte er ihr sonst nichts zu sagen? Am Ausgang des Weges, überdacht von schattigen Ulmen, stand ein Steinkreuz. Hier wurde einst ein Heidger vom Blitz erschlagen, und keines ging vorbei, ohne ein Vaterunser für seine Seelenruhe zu sprechen. Die beiden hielten den Schritt an und falteten die Hände. Durch die Baumkronen ging ein Flüstern. Purpurne Streifen säumten die Abendwolken. Eine späte Merle sang ihr einsames Lied. Milde schaute der Heiland auf die jungen Menschen herab. Da ging plötzlich ein Aufschluchzen durch das Mädchen. Sie schlug die Hände vor's Gesicht. Bernd stand hilflos da.„Trina...“ bat er.„Trina, nicht weinen.. „Ich bete für dich— jeden Tag— daß du— wieder kommst!“ stieß sie hervor. Da war er erschüttert.„Trina, Mädchen!“ Sacht legte er den Arm um sie und fühlte ein tiefes Glücksempfinden.„Hast du mich lieb? Willst du auf mich warten?“ Sie legte still den Kopf gegen seine breite Brust. Und zu den Füßen des Kreuzes versprachen sie einander Treue. Noch einer ging in jenen Tagen auf dem Heidehof um— dat war der Schullen des versehmten Sohnes, des Verlorenen, es Verkommenen, dessen Name nie genannt wurde. Aber nun lar der Schatten da und ließ sich nicht verscheuchen. Der Bauer ging mit finsterem Gesicht einher. Herrgott, den Bernd hergeben, der so ganz seiner Art war, die Hoffnung des lten Geschlechts! Hart war es. Aber das Vaterland forderte as Opfer. Andere opferten noch mehr— viel mehr. Und— wenn er fiel im blutigen Kampfe, der einzige Sohn? Der einzige?... War da nicht noch einer, der ihn mit den unklen Sammetaugen der toten Mutter anstannte? Hastig zündete der Bauer die kaltgewordene Pfeise wieder an und ging in den Stall. Sein Gesicht wurde hart. Nur nicht dran denken, an den Ehrlosen. Einen Wall baute er um sich, daß die dummen Gedanken nicht an ihn kamen. Aber sie drangen durch die Dornen und Stacheln des Wonles hindurch und fragten ihn:„Warst du nicht zu hart? Er war leichtsinnig und vom Pfad der Ehre abgeirrt, ja— aber hast du ihm nicht alle Wege verbaut? Dem Schwankenden noch einen Stoß gegeben, daß er vollends in den Sumpf taumelte?“ Unwillig reckte der Bauer sich auf, ging auf's Feld. Dort sah er auch nicht die verweinten, kummervollen Augen seiner Frau, und Gertas trübes Gesichtchen. Ja, die Mutter! Wo sie ging und stand, sah sie den verlorenen Sohn. Wo war er? Gestorben, verdorben? War er nach Amerika gegangen, dem Hafen der Gestrandeten? Das Mutterherz gedachte der Schuld nicht mehr. Ausgelöscht war alles. Die große Zeit fegte Groll und Zorn hinweg. Hände von Todfeinden fanden sich. Weit offen zum Verzeihen standen die Herzen. Wer für's Vaterland, für die Heimat, für die Daheim gebliebenen sein Blut einsetzte, fühnte alles. (Fortsetzung folgt.) Karree=Kätsel gesetzt. gesch. Es sind 15 Wörter von untenstehender Bedeutung zu finden, deren einzelne Buchstaben in die durch tffern bezeichneten Karrees gesetzt werden. Sämtliche Buchstaben, im Zusammenhang gelesen, ergeben ein Zitat aus Goethes Faust. 1. Fluß in Afrika 23 19 45 11 29 2. Italien. Komponist 27 43 38:4 19 3. Jugosl. Geldeinheit 10 19 8 39 38 4. Gebirge in Südamerika 39 36 24 4 S 5. Planet 30 39 34 35 46 8 6. Augenkrankheit 20 50 7 46 7. Ortent. Tttel 32 49 16 S 37 19 8. Sagenhaftes Land 50 33 35 15 47 9. Hirschart 12 47 42 10. Rebenfluß der Donau 17 28 41 42 11. Mardergattung 19 2 21 48 20 12. Berg in Tirol 19 5 22 3 13. Deutscher Philosoph 6 39 9 31 14. Fluß in Böhmen 18 45 25 26 15. Gist 1 44 40 13 23 Silbenrätsel. Aus folgenden 27 Silben al, ba, bar, de, en, ge, gl. hi, i, in, ka, li, ne, nung, on, or, re, rock, ros, sa, ta, ta, ta, ti, ti. zi. zyl sind 8 Wörter zu bilden von folgender Bedeutung: 1. Beiname eines von der Sage verherrlichten römisch=deutschen Kaisers, 2. künstlerischer Vortrag. 3. gewerblicher Zusammenschluß, 4. prächtige Blume, 5. geistiges Vorbild, 6. eine der polynesischen Gesellschafteinseln, und zwar die größte und bekannteste, 7. beliebtes Kartenspiel, 8. päpstliche Kundgebung. Sind die richtigen Wörter gesunden, so ergeben die Anfangsbuchstaben und ebenso die Endbuchstaben im Zusammenhang gelesen je einen weidl. Vornamen. Anagramm. Amsel, Strich, Mahl, Insel, Niere, Murat, Noten, Gans, Bucher, Rahm, Launen, Ehre, Alma, Stare, Braun, Hafen. Von jedem dieser Wörter ist durch Umstellung der Buchstaben ein anderes bekanntes Hauptwort zu bilden. Die Anfangsbuchstaben der so gefundenen Wörter müssen im Zusammenhang einen beliebten Wintersport benennen. Nätsel. Es hat den Kopf von einer Gans, den Hals von einem Reiher, das Herz von einem Adler und den Schwanz von einem Pferd. Reihen Die bezifferten Bedeutung: Senkrecht: 1. Erz. 2. männlicher Vorname, 3. Ausdruck im Eisenbahnverkehr, 4. Desinfektionsmittel, 5. Gebirgspflanze, auch Schnaps, 6. männl. Borname. Wagerecht: 1. Stadt in Italien, 4. Wüstentier, 7. Abschiedswort, 8. Tier in Afrika, 9. Naturvorgang, 10. Volksbezeichnung, 11. Mineral, 12. Teil des Jahres, 13. geistiges Bild, 14. chinesische Geldeinheit. haben folgende In die 33 Felder der Figur sind Buchstaben derart zu setzen, daß die senkrechten Reihen Wörter folgender Bedeutung bilden: 1. Gedichtssorm, 2. Tiersutter, 3. Tonart, 4. griechische Göttin, 5. Teil des Baums, 6. persönliches Fürwort, 7. Nachtvogel, 8. Stadt an der Donau, 9. Bezirk, 10. in Württemberg, 11. weidlicher Vorname. Die mittelste wagerechte Reihe benennt ein großes Land. Diagramm Causchrätsel. Anker, Biene, Falter, Farne, Gold, Hand, Hans, Hund, Lisa, Most, Wette, Wild, Winzer, Zaun. Aus jedem der vorstehenden Wörter ist durch Umänderung eines Buchstabens an believiger Stelle ein anderes Hauptwort zu bilden(wie aus Band— Hand oder Bund oder Bank) Die neuen Wörter sollen nach ihrer Bedeutung wie folgt geordnet werden, sodaß die neu eingesetzten Buchstaben im Zusammenhang eir winterliches Vergnügen denennen. 1. Wasserstraße 2. bearbeitetes Stück Land 3. organisches Gebilde 4. Körperteil 5. Reinigungs= und Klämmittel 6. Spielvertrag 7. Jahreszeit 8. vielbegehrtes Verkehrsmitlel 9. Lustbewegung 10. wichtige Nutzpflanze 11. Teil der Schiffeausrüstung 12. Feldzeichen 13. schmackhafte Frucht 14. Charakterzug. Auflösungen aus Nr. 3: Bilderräisel Wankelmut erreicht nichts. Veränderung: Elbe, Nebel, Gebet. Stammtisch=Scherz: Dreieck, Dr—eck. Karree=Rätsel: Sinat, Aster, Java, Stüber, Heck, Inster, Liane, Blei, Leiden, Dehmel, Micha, Lech. Bei, Reiher.— Jedem redlichen Bemühn sei Beharrlichkeit verliehn. Vexierbild: Der lesende Bursche steckt link im Strauchwerk und liest eifrig einen Brief, der sein Gesicht halb verdeckt. Bild schräg von rechts oben betrachten. Wechselrätsel: Wage, Rute, Werke— Mann, Heine, Chur, Horden, Weite— Wolle, Aachen, Gran, Tang— Gang. Eran, Wachen, Jolle, Weine, Norden, Thur— Henne, Main. Weeke, Ruth. Tage. Wer nicht wagt, gewinnt nicht. Buchstaben=Doppelrätsel: Marienbad. Wortspiel: a. Lord, Hund. Bein, Weste, Leder. Haus, Reim, Eulen, Robe, Mais, Meile. v. Mord, Hand. Bern, Wette, Leier, Haus, Reis, Eugen, Rabe, Main, Meise. Aartinggang. Gottesdienstordnung. Sonntag, den 22. Januar. Engelskirchen: 7 Uhr Frühmesse(gemeinschaftliche hl. Kommunion der Jungfrauenkongregation), ½9 Uhr Schulmesse, 10 Uhr Hochamt, ½3 Uhr Andacht. Hohleppel: 7 Uhr Frühmesse(gemeinschaftliche hl. Kommunion der Schule zu Kalkofen), 10 Uhr Hochamt, 3 Uhr Christenlehre und Andacht. Frielingsdorf: 7 Uhr hl. Messe, 8 Uhr hl. Messe (gemeinschaftliche hl. Kommunion der Schulmädchen), 9 und 10 Uhr hl. Messe, ½3 Uhr Christenlehre und Andacht, 5 Uhr Versammlung der Jugendabteilung der Jungfrauenkongregation im Vereinslokal. Overath: ½7 Uhr Frühmesse, 8 Uhr zweile hl. Messe(gemeinschaftliche hl. Kommunion der Erst kommunikanten von 1923, 1924 und 1925), 10 Uhr Hochamt, 3 Uhr Andacht und Christenlehre. Vilkerath: 8 Uhr hl. Messe. Dieringhausen: ½8 Uhr Frühmesse, 10 Uhr Hochamt, ½3 Uhr Andacht.— Wochentags hl. Messe ½8 Uhr. Dienstags und Freitags Schulmesse ¼ vor 8 Uhr. Derschlag: 7 Uhr Frühmesse(gemeinschaftliche hl. Kommunion der Frauen), ¼ vor 10 Uhr Hochamt, ½3 Uhr Christenlehre und Andacht. Bergneustadt: 7½ Uhr Frühnersse, 9¾ Uhr Hochamt. ½3 Uhr Christenlehre und Andacht. Gimborn: ½8 Uhr Frühmesse, 10¼ Uhr Hochamt, 3 Uhr Andacht. Agathaberg: 7½ Uhr Frühmesse, 10¼ Uhr Hochamt, 3 Uhr Christenlehre und Andacht. Kreuzberg: ½8 Uhr Frühmesse, 10¼ Uhr Hechamt, 3 Uhr Andacht. Olpe: 7 Uhr Frühmesse, 10 Uhr Hochamt mit Predigt, 3 Uhr Christenlehre und Andacht. Vereinskalender. Engelskirchen. Kath. Jugendverein: Am Sonntag und Montag Filmvorführungen im Krankenhaussaale.— Die Bezirksvorsteher werden gebeten, die noch rückständigen Mitgliederbeiträge einzuholen. Kath. Arbeiterverein: Nach dem Hochamte Vorstandssitzung im Jugendsaal. Das Erscheinen sämtlicher Vorstandsmitglieder sowie Vertrauensleitte ist dringend erwünscht. Jungfrauenkongregation: Sonntag nachmittag nach der Andacht Unterhaltungsspiel im Jugendsaal.— Sämtliche noch in Händen der Theaterspielerinnen befindlichen Theaterhefte müssen in den nächsten Tagen bei der Präfektin abgegeben werden. Lindlar. Jungfrauenkongregation: Montag abend 7 Uhr Zusammenkunft des Vorstandes und der Förderinnen im Lokale von Weschpfennig, wie verabredet.— Mittwoch ½7 Uhr Gesangstunde der Jugendabteilung.— Freitag ½3 Uhr Paramentenverein. Frielingsdorf. Deutsche Jugendkraft: Samstag 6 Uhr ist Turnen für die jugendlichen Mitglieder, um 7 Uhr für die älteren Mitglieder im Schulsaal. Exerzitien für Jungfrauen. Geistingen. Im Exerzitienhause zu Geistingen finden vom 28. Januar bis 1. Februar geschlossenStandesexerzitien für Jungfrauen statt. Meldungen wolle man rechtzeitig einschicken an das Redempto ristenkloster in Geistingen.