Sn, Pe Srheneurt Böchestlich 13 mnsl. Bouednrss: für ben Meust.20 unz iofel. 994 n.——u. D udgma ud Omem ür in üms en en duts oun en. SaiSohn ane Bostaunsalten des Iu und Aunsklandes nechenen Bestellungen antzegen Adestcllungen Baum — einen Tag vor Monatsschluß mündlich oder schriftlich bei der Geschäftsstelle geschchen. Durch des Wigapersonal werden Adbestellungen uianas ungensume, Poschelckontp: Ams Aoia 26370. Gaus. ganten Cgmmerx= und Privatdauk Akt.=Gek, Fillake Nachen, Dreddner Buuk in Nachen, Nachen. Wensprecher: 27327, Nachtruf 296 34 oder 206 46. Berliner Redaktion: Berlin w 57, Winterfeldtstraße 5/8, nauns B 7 Pallas 5247. Im Falle von höherer Gewalt, Strekk, Aussperrung, Betriebssthrung, Verdot, sut der Bezicher keinen Anspeach auf Dieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Verngspreiset. Nachen, Mittwoch, 20. Mai 1931(Bernhard) Aelteste Nachener Zeitung 83. Jahrgang Mittagsausgabe Einzelverkaufspreis 19, Samstags 15 Pfe. Täglich eine Beilage:„Unterhaltungsbeilage“,„Haus und Mode“,„Sport=Scho“,„Kultur und Leben“,„Landwirtschaftlicher Ratgeber“,„Reise= und Bäderanzeiger“,„Der Steuerberater“. Zellenpreiß: im Fandertehe die Heins Zeile.40 Bk., die 30 zuu breite Reklamzzelle.50#kk., 1. Seite .— Mt. ohne Rochlatz; im Verbreitungsgediet: die kleine 27 m breite Zeile.20 Mk., dehördliche und tabellartsche Anzeigen.40 Ml., Reklamen.50 Mk., 1. Seite.— Mk. ohne Nachlatz, Für Platzvorschrift 10% Aufschlag, Radatt nach Tarif. Platz= und Zeitvorschrift ohne Verdindlichkeit. Tazeigen siund sofort zu bezahlen; wird Nechnung erteilt, is dice innerhald 8 Tagen zu bezahlen, Rahatt gilt mur bei Kassoregulierung; in Konhurofüllen und bei gwungsweiser Eintrabung durch Klage Weten Drutosäpe in Krast. Erfülungsort für Zahlung und Gerichtostand is achen. Druck und Verlag von Kautzers Grden in Nachen. Verlagshaus: Seilgraben 16/18. Telegramms=Adresse: Echo, Nachen. Geschäftsstunden von 8 bis 19 Uhr. Nummer 117(1. bis 3. Blatt) Aachen, den 20. Mai 1931. Mit dem Haag sind für Deutschland nicht gerade ersteuliche Erinnerungen an die beiden großen Revarationskonferenzen verb nden, die den Youngplan ins Leben gerufen haben. Jetzt führt Deutschland der Beg wieder nach der schönen holländischen Residenzfadt. Dort soll der Wiener Vertrag geprüft werden, geprüst von dem Internationalen Gerichtshof, einer Institution des Völkerbundes, die mit dem Ständigen Sciedshof nicht verwechselt werden darf. Der Ständige Internationale Gerichtsbef(Cour permanente de Justice International) wurde in Jannar 1922 eröffnet. Seine Satzungen wurden am 13. Dezember 1920 angenommen. Er ist nur für Belkerbundsmitglieder verbindlich, und nur für solche, die ihm ausdrücklich beigetreten sind. Seine Aufgabe ist. Gutachten auf Verlangen des Bölkerbundrats per der Bölkerbundversammlung zu erteilen. Er bescht aus 15 vom Völkerbund auf neun Jahre gewählter Richtern verschiedener Nationalität. Diese Richter wählen auf drei Jahre ihren Vorsitzenden und kessen Stellvertreter. Zur Zeit steht an der Spitze des Ständigen Internationalen Gerichtshofs der Vertreder Japans, Adatschi. Als Vizepräsident ist der Vertreter der mittelamerikanischen Republik Salvador, Guerrero, tätig. Unter den Richtern befindet sich seit kurzem auch ein Deutscher: Pros. Dr. W. Schücking. Da der Gerichtshof seine alljährlichen Tagungen ab 15. Juni abhält, ist damit zu rechnen, daß die Entscheidung über den Wiener Vertrag recht bald fallen wird, falls keine unvorhergesehene Verzögerung eintritt... Der Internationale Gerichtshof ist in seiner Tätigkeit nur auf Rechtsstreitigkeiten beschränkt. Eine Entscheidung über die Berechtigung politischer Bestrebungen ist solange ausgeschlossen, als es sich nicht um formelle Verletzung bestehender Verträge handelt. Im Falle des geplanten deutsch=österreichischen Zollunionabkommens wird gerade behauptet, es verletze den Friedensvertrag von St. Germain, der Oesterreich besondere Verpflichtungen auferlegt habe. So mußte Oesterreich darauf verzichten, seine Selbständigkeit aus freiem Entschluß aufzugeben, das heißt auf deutsch: sich staatsrechtlich Reichsdeutschland anzuschließen. Nun soll schon eine bloße wirtschaftliche Zollunion angeblich die Unabhängigkeit Oesterreichs verletzen, sie soll demzufolge, nach der Ansicht Frankreichs und der Tschechoslowakei, für ungültig erklärt werden. Deutschland und Oesterreich behaupten dagegen, daß der Wiener Vertrag einen rein wirtschaftlichen Charakter trage und deshalb die Friedensverträge nicht berühre. Der Streit soll nunmehr auf juristischem Wege durch den Haager Gerichtshof entschieden werden. Deutschland hat die Prüfung der Rechtsfrage vor dem Haager Gericht nicht zu scheuen. Bedauerlich ist, daß dadurch vie ganze Frage auf die lange Bank geschoben wird. Das ist wohl das, was die Gegenseite zunächst erreichen wollte. Ihr liegt garnicht soviel an einer rechtlichen Nachprüfung der Frage der Vereinbarkeit der Zollunion mit den bestehenden Verträgen. In diesem Zusammhang ist die Tatsache sehr bemerkenswert, daß eine Bölkerbundsautorität, die dem französischen Lager sehr nahesteht, die Meinung vertritt, daß der internationale Gerichtshof es unter Unständen ablehnen werde, das erbetene Gutachten auszustellen, da der Fall für ihn nicht genügend gekärt sei. Es entspreche ja überhaupt der Tendenz des Gerichts nicht, Verantwortungen dem Rate zuliebe auf sich zu nehmen, wenn sich der Rat verantwortungsschen zeige. Das wäre Frankreich zweifelsohne am liebsten. Denn dann würde der Streitfall im September sowieso als politischer Streitfall an den Rat zurückkehren, in dem Frankreich über starke und gefügige Gilfstruppen verfügt. Das zeigte ja die gestrige Dedatte, wo die Wortführer der Kleinen Entente, die doch nur Schachfiguren der französischen Diplomatie n, derart heftig sich für eine politische Erörterung der gesamten Frage vor dem Rat sich ins Zeug legten, daß sogar Briand sich bemüßigt fühlte, nach einem eersöhnlicheren Ausgang der in Hitze geratenen Dezu suchen. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wereen noch scharfe außenpolitische Kämpfe vor und hinter sia##lisen sich um diese Dinge entspinnen. Hoffent1ch hat der Haager Gerichtshof den Mut, sich zur Rechtsfrage zu äußern. Oustrie=skandel vor dem Senat. Der Senat, als Staatsgerichtshof. Eigener Drahtbericht. —0— Paris, 20. Mai. Seit Bestehen der Reenblik ist der französische Senat, der nach der VerVergaßenn aukr“ihs allein das Recht hat, über die Recht z..“ Staatspräsidenten und der Minister it zu sprechen, gestern; in Paris zum siebenten zusammengetreten, um richterliche Funktionen eznüben. Es handelt sich um die Verhandlungen den im Oustric=Skandal schwer belasteten siad.“ Finanzminister Peret. Außer Peret Rom. ehemalige französische Botschafter in giz. besnard, und die früheren Staatssekretäre al und Favre angeklagt. plöglich Oustriebank brach im vergangenen Jahre nen a“ mit einem Verlust von über achtzig MillioFranken zusammen. Die Folgen, die daraus entden, haben dem Fall den Namen eines zweiten Panamaskandals eingetragen. Eine Reihe von Mitgliedern der französischen Kammer, darunter auch der Finanzminister Peret im ehemaligen Kabinett Tardien, waren schwer kompromittiert. Tardieu mußte sich damals entschließen, Peret schleunigst auszuschiffen, um überhaupt die Regierung zu halten. Wenig später ist aber dann doch die Regierung Tardien, nicht zuletzt auch wegen des Skandals, gestürzt worden. Der Skandal zog seine Kreise weit über die Grenzen Frankreichs hinaus. In Italien wurde der Mailänder Finanzier Gualino, ein Geschäftsmann von ebenso zweiselhaftem wie großem Ruf, festgenommen. Auch er steht mit dem Oustric=Fall in engster Verbindung. Gegen Peret lautete die Anklage auf aktive Bestechung und Verletzung der Amtspflicht, gegen die anderen Angeklagten auf Bethilfe hierzu. Auf diese Vergehen stehen in Frankreich wohl Gesängnisstrafen. In der gestrigen Sitzung waren fast alle Senatoren anwesend, als der Generalstaatsanwalt das Wort zur Verlesung der Anklageschrift erhielt. Der Generalstaatsanwalt beantragte Ergänzung der Voruntersuchung durch eine aus neun Mitgliedern bestehende Kommission des Senats. Die Verteidiger der Angeklagten widersprachen und verlangten sofortige Entscheidung, da die Anklage auf so schwachen Füßen stehe, daß jede Verschleppung eine Ungerechtigkeit sei. Peret bestritt, sich einer Pflichtverletzung schuldig gemacht zu haben. Der Senat beschloß dann, dem Antrag des Generalstaatsanwalts entsprechend, eine ergänzende Untersuchung. Von Genf nach dem Haug. Und was dann?— Wirtschaftliche Europakonferenz im Sommer? Schweres Fernbeben gemeldet. Wieder in Italien? AW. Stuttgart, 20. Mai.(Draht.) Die Erdbebenwarte in Ravensburg meldet heute früh.42 Uhr ein Fernbeben, das, wie die Messungen vermuten lassen, in der Nähe des Herdes geradezu furchtbare Ausmaße angenommen haben muß. Der vermutliche Herd des Erdbebens befindet sich in südlicher Richtung, wahrscheinlich in Italien. Die Seismographen befinden sich noch nicht in Ruhe. Zwischenbilanz in Genf. Eigener Drahtbericht. —5— Genf, 20. Mai. Der Verlauf und der Abschluß der Genfer Aussprache über den Plan einer Zollunion ist vom Standpunkt Deutschlands aus nicht gerade sehr erfreulich. Von keiner Seite haben Deutschland und Oesterreich eine Unterstützung ihres Standpunktes gefunden. Der Streit über den Zollpakt wird zunächst nach dem Haag abgeschoben. Dem Haager Gerichtshof wird zwar möglichste Beschleunigung seiner Prüfung empfohlen, aber selbstverständlich wird diese Prüfung nicht von heute auf morgen durchgeführt werden können. In jedem Falle bedeutet die Tagung eine Verschleppung des Zollpaktes, denn nach den in Genf ausgetauschten Erklärungen werden die deutsche und die österreichische Regierung den Pakt weder abschließen noch in Kraft setzen können, solange der Haager Gerichtshof nicht sein Gutachton abgegeben hat. In deutschen Kreisen legt man Gewicht auf die Feststellung, daß der Haager Gerichtshof als Gutachter lediglich im Rahmen des Antrags Hendersons die Rechtsfrage zu prüfen hat, ob durch den Zollunionpakt die bestehenden Verträge verletzt werden. Jede weitere Stellungnahme würde neue Anträge voraussetzen. Nun hat allerdings Briand selbst darauf hingewiesen, daß jede Macht es sich gründlich überlegen werde, nach Vorliegen des Gutachtens neue Anträge zu stellen. Er hat anderseits aber auch selbst angekündigt, daß Frankreich nach der formal=juristischen Entscheidung auf Grund des Artikels 11 des Völkerbundpaktes von der Möglichkeit Gebrauch machen werde, die Aulegenheit im politischen Sinne weiter zu verfolgen. Trotzdem war für den Augenblick die Verweisung an den Haager Gerichtshof das einzige, was unter den gegebenen Umständen zu erreichen war. Wenn Frankreich späterhin noch eine politische Diskussion anschließen will, so besteht für Deutschland keine Veranlassung, sich in eine solche Erörterung einzulassen. Indem Deutschland sich mit der Prüsung durch das Haager Gericht einverstanden erklärte, hat es einen hundertprozentigen Beweis seiner Loyalität geliefert. Die heute oppositionellen Ratsmächte werden später auch nicht mehr den Schein einer Rechtsgrundlage dafür haben, wenn sie Oesterreich und Deutschland weiter daran hindern wollen, wozu bittere Not und das Versagen aller von anderen Seiten kommenden schönen Redensarten sie drängen. Auch Frankreich wird es dann nicht wagen, unter Bruch seiner eigenen Verträge und Verpflichtungen mit Gewalt einen Schritt zu verhindern, sobald dessen Vereinbarkeit mit den Verträgen festgestellt ist. Das französisch=polnische Militärbündnis, das militärische Abkommen zwischen Frankreich und Belgien, die Vereinbarungen der Kleinen Entente und eine Reihe anderer Dinge waren Angelegenheiten, die weit größerem Recht unter Bezugnahme auf den Artikel 11 vor den Völkerbundrat hätten gebracht werden können, weil sie mehr Unruhe und Aufregung über Europa gebracht haben und in ihren moralischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen nicht so einwandfrei waren wie das deutsch=österreichische Abkommen. Wenn nach der Entscheidung des Haager Gerichtshofes der Konflikt mit noch größerer Gewalt— weil ausschließlich unter politischen Gesichtspunkten— ausbrechen sollte, dann wird Deutschland es sich ernsthaft überlegen müssen, ob es nicht nunmehr seinerseits einige Probleme vor den Rat bringt, die den Ententemächten höchst peinlich sein könnten, und über die Deutschland und Europa mit größtem Recht aus Sorge für den Frieden sich beunruhigt fühlen können. Wenn der deutsche Außenminister derartige Dinge vorgestern und gestern in Erwiderung auf die scharfen Angriffe von verschiedenen Seiten nicht berührt hat, so hat er damit richtig gehandelt, weil er die Gegensätze nicht noch weiter verschärfen wollte. Es scheint auch nicht ausgeschlossen, daß als Auswirkung der Rede, mit der gestern nachmittag Heuderson das düstere Bild des gegenwärtigen Europas und seiner trostlosen Wirtschaftslage gezeichnet hat, im Spätsommer eine große europäische Wirtschaftskonferenz zustandekommt. Es werden schließlich vielleicht die Gegensätze etwas abgeklungen sein, wenn Deutsch land nach der Entscheidung des Haager Gerichts vor der Frage steht: Was unn? Alle waren sich klar darüber, wie Henderson in seiner Rede am gestrigen Nachmittag meinte, als er in den Glassaal mit einer bei ihm ungewohnten Erregung die Worte rief:„Wie lange noch glauben Sie denn, daß die Gesunden ihre Gesundheit noch in diesem kranken, von Nationalismus zerfressenen Europa bewahren können?" Es bleibt, so wenig Genugtuung Deutschland über den Genfer Verlauf der letzten Tage empfinden kann, das eine unter allen Umständen, daß durch die österreichisch=deutsche Aktion die Dinge in Fluß gekommen sind. Und mehr als es nach außen den Anschein hat, darf man mit guten Gründen annehmen, daß manche Staatsmänner, die das jetzt nach außen noch nicht in Erscheinung treten lassen, sich doch über die Grundrichtung der französischen Politik nach dieser Genfer Tagung ihre besonderen Gebanken machen werden. Es darf allerdings, wie Henderson andeutete, nicht lange mehr dauern, daß man in Reden stecken bleibt, mit denen dann den leidenden Bölkern nicht geholfen werden kann. Von zuständiger Stelle in Berlin wird übrigens betont, daß die internen Besprechungen über die deutsch=österreichische Zollunion auch nach Genf natürlich fortgesetzt werden. Henderson Präsident der Abrüstungskonferenz. Einstimmiges Angebot des Bölkerbundrats. * Genf, 19. Mai. Der englische Minister des Aeußern Henderson wird Vorsitzender der Weltabrüstungskonferenz für 1932. Der Völkerbundrat bot ihm heute abend in einer geheimen Sitzung einstimmig den Vorsitz der Abrüstungskonferenz an. Henderson nahm den Vorsitz grundsätzlich an, will sich jedoch über die endgültige Annahme noch mit seiner Regierung verständigen. Die offizielle Mitteilung dürfte am Mittwoch erfolgen. Als Tagungsort der Konserenz wird Genj gewählt. Polens Bericht über Oberschlesien. Absichtlich verzögert? — Geuf, 19. Mai.(Drahtung.) Die Note der #lnischen Regierung zur oberschlesischen Minderheitsfrage ist erst heute nachmittag vom Völkerbundssekretariat der Presse übergeben worden. Die Verzögerung der Uebergabe hat hier besonders deshalb befremdend gewirkt, weil der Völkerbundrat im Januar ausdrücklich die Erwartung ausgesprochen hat, daß die polnische Regierung rechtzeitig vor der Maitagung die notwendigen Aufklärungen über die Polen im Januar erteilten Auflagen geben würde. Die Uebergabe der Note an die Ratsmächte nach Eröffnung der Tagung und in einem Augenblick, wo die Ratsmitglieder von den diesmal besonders umfangreichen Arbeiten der Tagung schon vollkommen in Anspruch genommen sind, legt die Vermutung nahe, daß die Verzögerung absichtlich erfolgte. Möglicherweise wird der Rat jetzt infolgedessen die endgültige Erledigung der deutschen Beschwerden nachher auf eine spätere Tagung verschieben. Die Mitteilungen der Denkschrift über die von der polnischen Regierung getroffenen Maßnahmen, insbesondere, soweit sie das Verhältnis zwischen Behörden und Aufständtschenverbänden betreffen, erwecken den Eindruck, daß es sich wesentlich um Zweckmäßigkeitsmaßnahmen für den Augenblick handelt. Besonders gravierend ist die Tatfache, daß die Denkschrift über die eindeutigen Forderungen des Rats bezüglich der„mittelbaren Verantwortlichkeiten“ hinweggeht. In dem Bericht der Januartagung des Rats heißt es ausdrücklich, es sei notwendig,„daß die polnische Regierung die notwendigen Maßnahmen trifft, um die besonderen Verbindungen aufzulösen, die zwischen den Behörden und derartigen Vereinigungen(Aufständischenverbände) bestehen können“. Statt dessen beschränkt sich die polnische Denkschrift auf die Mitteilung, daß die polnischen Behörden alle Mittel in Anwendung gebracht hätten, um zur Befriedung der Gemüter beizutragen, und die glückliche Entwicklung zu fördern, die nach den aufgeregten Wahlzeiten wieder zur ällmählichen Beruhigung der Bevölkerung geführt habe.“ Das ganze Kapitel über diesen entscheidenden Punkt ist in der Denkschrift nur eine Schreibmaschinenseite lang. An die Aoresse der Giaudigermauste. Henderson über den Widersinn zwischen Hochschutzzöllen und internationalen Schuldenzahlungen. Abschluß der Europatagung. it Genf, 19. Mai.(Drahtung.) Der Europaausschuß hat heute abend seine allgemeine Aussprache über die Wirtschaftskrise mit der Annahme einer von Henderson vorgeschlagenen Entschließung abgeschlossen, durch die ein Unterausschuß eingesetzt wird, der umgehend das geeignete Verfahren zur Vorbereitung endgültiger praktischer Vorschläge ausarbeiten soll. Der Unterausschuß, dem auch die Türkei und die Sowjetunion angehören, tritt unter dem Vorsitz des schweizerischen Bundesrats Motta bereits morgen zusammen. Im Mittelpunkt der heutigen mehr als dreistündigen Debatte stand eine große Rede des britischen Außenministers. Ungezählte Millionen an Kapital, so führte Henderson aus, lägen nutzlos in den Tresors der Banken, während Hunderten von Millionen Menschen das Notwendigste zum Leben mangelte. Eine Atmosphäre internationaler Sicherheit sei die erste Vorbedingung für wirtschaftlichen Wohlstand. In diesem Sinn stimme er dem Präsidenten Hoover zu, daß die Abrüstungskonferenz im nüchsten Jahre in einem sehr weiten Ausmaß zur Beseitigung der Weltkrise beitragen könne. Europa habe keine kriegerische Absicht gegen Rußland. Das soll sich Litwinow aus dem Kopf schlagen. Es wolle gute und geregelte Handelsbeziehungen zu Rußland haben. Es müsse möglich sein, auf der Grundlage der jetzt gemachten Vorschläge ein Programm für ein gemeinsames internationales Vorgehen aufzustellen, bei dem man sich der Organisation des Völkerbundes bedienen könne. Es lägen von Frankreich, Deutschland, Italien, Belgien, Holland, Rußland und anderen Staaten zur Beseitigung der Krise Vorschläge vor. Alle müßten mit derselben Sympathie und Aufmerksamkeit geprüft werden. Der verständlichste Plan sei derjonige der französischen Abordnung. Wenn er zu einigen Teilen dieses Vorschlags noch Einwendungen machen müsse, so könne er doch schon sagen, daß er alle Punkte mit voller Sympathie beachten werde. Der größte Teil von Europa ruse heute nach Kredit. Aber die Länder, die Kapitalüberfluß hätten, hielten das Geld in ihren Tresors. So würden die Wasser, die Europa befruchten sollen, unproduktiv aufgestaut. Aber auf dem ganzen Gebier der internationalen Kredite könne nichts geschehen, wenn die Atmosphäre durch wirtschaftlichen Nationalismus vergistet sei. Benesch habe ganz richtig gesagt, daß Europa auf einen Wirtschaftskrieg zusteuere.Alle Nationen seien nur darauf bedacht, sich gegen den Zustrom fremder Waren abzuschließen, und überall nehme die Höhe der Zollmauern zu. Trotzdem verlangten aber die Hauptgläubigermächte, daß man ihnen die Schulden zurückzahle. Sie lehnten es aber ab, Waren ihrer Schuldnerländer anzunehmen. Die Gläubiger schlössen die Augen vor der Tatsache, daß der internationale Handel nur in der Form des Austauschs vor sich gehen könne. Der Schuldner müsse die Möglichkeit haben, seine Erzeugnisse zu verkaufen, wenn er seine Schulden bezahlen solle. Statt dessen bestünden die Gläubigerländer darauf, nicht in Waren, sondern in Gold bezahlt zu werden. Das habe zur Anhäufung von Gold geführt und auf den katastrophalen Preisfall der letzten Monate eingewirkt. Zolltarise, Schulden und Goldanhäufung müßten auf die Dauer das europäische Wirtschaftssystem untergraben. Das führe auch zu der ungeheuern Arbeitslosigkeit. Europa könne aber nicht Millionen von Arbeitslosen auf die Dauer durchschleppen, und der Lebensstandard der Völker könne nicht noch weiter herabgedrückt werden. Ueberall höre man den Schrei: Wie lange noch? Man müsse den Ring des Verderbens durchbrechen, bevor es zu spät sei. Henderson sprach zum Schluß den Wunsch aus, daß der Europaausschuß das Programm einer planmäßigen internationalen Aktion im Nahmen und mit Hilfe des Völkerbundes aufstellen werde. Sogar Kettenraucher schützen sich durch und nach fabak riechendem Alem! Vorater. Aachen, den 20. Mai 1931. Zur Pfingsttagung des 3DA. Maria Kahle und die Abendseier. Unter den vielen Rednern der Minderheiten werden wir auch eine Frau sprechen hören, eine ganz seltene Frau: Unsere volksdeutsche Dichterin Maria Kahle. Durch ein schweres Schicksal hat sie manche Not unserer Auslandsdeutschen an sich selbst erfahren und weiß in überzeugender und hinreißender Sprache davon zu berichten. Zu Ausbruch des Weltkrieges war sie in Brasilien, ganz abgeschnitten vom Vaterland und erlebte draußen das große Wunder, wie sich alle weltverstreuten Söhne des deutschen Volkes begeistert zu ihrem Mutterlande bekannten. Damals begann ja das Bewußtsein der deutschen Schicksalsgemeinschaft immer stärker zu werden, deren unermüdlichere Künderin Maria Kahle geworden ist. Besonders die BDA.=Jugend liebt und verehrt die Dichterin, die schon mancher Pfingstfeier des BDA. durch ihre Ansprachen Stunden der Erhebung und Andacht geschenkt hat. Auch diesmal stellt ihre Weiherede bei der Abendfeier im Waldstadion einen der Höhepunkte der Aachener Tagung überhaupt dar. Ueber 40 neue Banner und Wimpel haben sich schon gemeldet, die die Dichterin am Pfingstsonntagabend weihen soll. Der Weiherede schließen sich auch die übrigen Darbietungen passend und würdig an. Zuerst werden die Fahnen geschlossen in das Stadion einmarschieren. Der Stadtverband Nachener Gesangvereine unter Leitung des Herrn Domorganisten Pütz singt drei Lieder und die Kapelle des Eschweiler Bergwerkvereins begleitet. Dann sprechen Vertreter der BDA.=Jugend aus vier Ländern. Nach der Fahnenweihe erklingt das Lied vom blauen Wimpel, gesungen vom Landesverband Brandenburg, und danach folgt das Festspiel des Aachener Kaiser=Karls=Gymnasiums unter Mitwirkung von Schülerinnen der Studienanstalt St. Ursula,„Wir suchen Deutschland“, verfaßt von dem schlesischen Heimatdichter H. Chr. Kaergel. Die erste Strophe des Deutschlandliedes wird anschließend gesungen, und nach dem Zapfenstreich der Münchener Kapelle werden die Fackeln angezündet. 700 Aachener Volksschulkinder mit leuchtenden Pavierlaternen ziehen um den Platz, und nach ihnen ziehl sich die lunge funkelnde Kette des Facks'zuges zur Stadt hin, den Quartieren zu. Man merkt immer mehr, daß Aachen schon im Zeichen dieser Tegung steht. Und wenn der VDA. als vornehmste Anscebe die Unterstützung und Erhaltung deutscher Sculen und anderer Kultureinrich= tungen im Ausland= durchführt, so wird er gerade bei uns an der Grenze auch in weiteren Kreisen volles Verständnis sinden Schon tauchen die Sinnbilder dieser vonlsdeutschen Schutzarbeit, die blauen Wimpel, überall auf. Die heute im Neuen Kurhaus eröffnete Geschästtzsteile der BDA.=Abteilung Jugendarbeit gibt solche Wimpel auch zu Dekorationszwecken in Mengen ab. Ist es doch eine alte Erfahrung, daß die auswärtigen Gäste am liebsten in den Geschäften kaufen und in den Lokalen verkehren, die in Schaufenstern und Innenräumen diese vertrauten Sinnbilder zeigen. Auch für die Ausschmückung der Festzugsstraßen an Fenstern und Türen wird man sich nicht mit frischem Grün begnügen, sondern mit solchen blauen Wimpeln den Gästen, besonders den von weit hergekommenen Auslanddeutschen zeigen, wie sehr man sie im Bewußtsein der kulturellen Zusammengehörigkeit auch in Aachen begrüßt. Die Festschrift Die über 50 Seiten umfassende Festschrift zur Pfingsttagung des BDA. ist ab Donnerstag nachmittag, den 21. Mai, an allen Zeitungskiosken, sowie an allen mit dem VDA=Schild bezeichneten Verkaufsstellen für den Preis von 30 Pfg. zu haben. Diese Festschrift enthält interessante Ausführungen über die BDA=Arbeit, die ausführliche Tagungsfolge, genaue Angaben aller Veranstaltungen, sowie die Zusammenstellung des großen Festzuges. Kein halbes, sondern ein ganzes Theater. * Man schreibt uns: Ein glücklicher Gedanke war es, die Bürgerschaft selber entscheiden zu lassen, ob sie das Theater in seiner bisherigen Ausstattung behalten will oder nicht. Der glänzende Besuch aus allen Teilen der Bürgerschaft am vergangenen Sonntag hat bewiesen, daß die Aachener keinen Abbau der Spielzeit wünschen. Mit dem Wunsche allein ist es jedoch nicht getan. Ein vollwertiges Theater ist für eine Kurstadt vom Range unseres Bades eine Notwendigkeit. Der Worte darüber sind genug gewechselt worden. Aachen als Grenzstadt ist dazu berufen, durch ein gutes Theater deutsche Kultur bei den Grenznachbarn zu zeigen und zur Stärkung des Deutschtums im Auslande beizutragen. Darüber sind wir alle klar und eines Willens. Aber wir empfangen das Theater nicht als ein mühelos erworbenes Geschenk. Der Allgemeinheit müssen große Opfer auserlegt werden, um die Zuschüsse aufzubringen. Opfer, die in der Zeit der großen Arbeitslosigkeit und des mirtschaftlichen Niederganges doppelt gewogen werden müssen. Ist da nicht die Frage aufzuwerfen, ob die vielen Besucher der Werbevorstellung nicht auch sich selbst das Gelöbnis abgelegt haben, ihrerseits das Theater zu unterstützen und dafür zu sorgen, daß wir kein ganzes Theater mit einer halben Besuchsziffer haben. Wenn alle, die dazu in der Lage sind, Abonnenten werden und ihre Theaterkultur auch praktisch betätigen würden, dann würde unseren Stadtvätern der Entschluß erleichtert, für ein ganzes Theater zu sorgen. Ich glaube gewiß, dieses Gelöbnis haben die Freunde des Theaters am Sonntag abgelegt, und sie werden es halten. Dr. Of. # Ludwig Suthaus an das Opernhaus Essen verpflichtet. Ludwig Suthaus, der bekanntlich vor drei Jahren seine Bühnenlaufbahn in Aachen begann, wurde ab Herbst dieses Jahres als jugendlicher Heldentenor an das Opernhaus Essen verpflichtet. * Werner Schumacher geht zum Tonfilm. Werner Schumacher hatte in Berlin mit einem ProbeTonfilm solchen Erfolg, daß er ab Herbst dieses Jahres sich ganz dem Tonfilm zuwenden wird. Wetteraussichten bis Donnerstag. Unbeständig, teils trüb mit Regenneigung, teils aufheiternd und Schauer, sehr kühl. Bei längerem nächtlichen Aufklaren und geringer Luftbewegung in größerer Höhe und an sonst frostgefährdeten Stellen Temperaturrückgang bis in die Nähe des Gefrierpunktes und Bodenfrostgefahr.— Beobachtungen: Höchsttemperatur gestern 14,5 Grad, Tiefstwert gestern 6,9 Grad, Temperatur heute morgen 7 Uhr Ortszeit 7,2 Grad, 0,2 Millimeter, Nordnordosten 4, bedeckt, Nebel. Dir Somphausbursteaße vinr neueo=Orsecht. Erbreiterung am Dahmengraben. * Nachdem das frühere Belle'sche Haus Ecke Dahmengraben— Comphausbadstraße soeben durch einen Neubau mit starker Eckabschrägung ersetzt worden ist, stehen jetzt weitere bauliche Sanierungen in diesem Stadtviertel bevor. Ein von dem Eigentümer des Hauses Comphausbadstraße 23, der Firma Preim, beabsichtigter Neubau wurde der Anlaß, die in der Comphausbadstraße von der Stadtverwaltung schon länger geplante, aus verkehrstechnischen Gründen dringend ersorderliche Straßenerbreiterung nunmehr einzuleiten. Die Stadt wird gleichzeitig mit der Firma Preim ihr zwischen dem Preimschen Grundstück und dem Konzerthaus gelegenes Grundstück Comphausbadstraße 21 nach Niederlegung des alten. weit vorspringenden Baues, in dem bislang das Linkesche Geschäft war, neu bebauen lassen. Es wird also dort als erste Etappe der vorgesehenen Sanierung auf einem städttschen und einem privaten Grundstück ein Neubau im Anschluß an das Konzerthaus entstehen. Die Erbreiterung der Comphausbadstraße ist so gedacht, daß nicht nur die Bauslucht des Konzerthauses, sondern auch dessen Säulengang in der Comphausbadstraße nach und nach möglichst bis zur Ecke Peterstraße durchgeführt werden. Es versteht sich von selbst, daß der Säulengang in wesentlich verbesserter neuzeitlicher Form zur Durchführung gelangen wird, d. h. so, daß der Lichteinfall für die am Säulenganz gelegenen Geschäftslokale möglichst unbehindert bleibt. Die Säulen des neuen Säulenganges werden erheblich schlanker als die statisch viel zu schweren Pfeilerstützen des Konzerthauses, die tragenden Bögen werden durch wagerechte Unterzüge, deren Unterkante nicht tiefer als die völlig ebene Decke des Säulenganges liegt, über den Säulen ersetzt. Diese neuzeitlich gestaltete Kolonnade hat den Vorzug desschützten Fußgängerverkehrs. Vor allem aber erfährt die Comphausbadstraße durch die geplante Sanierung eine Erbreiterung von durchschnittlich etwa 8 Meter auf etwa 19 Meter, wovon etwa 3½ Meter auf den Säulengang entfallen. Die jetzt bevorstehenden beiden Neubauten stellen nur den Anfang dieser Sanierung dar, deren endgültige Auswirkung sowohl in verkehrstechnischer als auch in städtebaulicher und architektonischer Hinsicht erst nach Vollendung der Durchführung möglichst bis zur Peterstraße in die Erscheinung treten wird. Der Bürgersteig auf der Seite des Konzerthauses wird alsdann vollständig in den Säulengang verlegt sein und lediglich mit einem 50 Zentimeter breiten Schutzstreifen vor die Säulenslucht vortreten. Die ästhetische Seite dieser Sanierung ist vom städtischen Hochbauamt, unter Anhörung des bei der Stadtverwaltung eingerichteten Kunstbeirats, besonders sorgfältig geprüft worden, weil an den Couven'schen Teil des alten Konzerthauses, der zu den bedeutendsten Meisterwerken des großen Baumeisters gehött, angebaut werden muß. Es wäre nicht richtig, im Sinne einer überwundenen eklektizistischen Kunstauffassung die anschließenden Fassaden der Neubauten etwa im Stil Convens gestalten zu wollen. Es würde damit nur die Echtheit des alten Couvenbaues unterdrückt oder verwischt werden. Der wohlverstandene Heimatschutzgedanke fordert vielmehr, daß die Neubauten zeitgemäß gestaltet werden, damit der alte Bau als solcher in seinem charakteristischen Stilgewand unverfälscht in die Erscheinung tritt. Die Fassaden der Neubauten werden deshalb ein einheitliches neuzeitliches, ruhiges, von modischen Experimenten allerdings freigehaltenes Gepräze erhalten. In diesem Sinne werden auch die weiterhin anschließenden späteren Neubauten sich dem vom städtischen Hochbauamt aufgestellten und vom Kunstbaurat gutgeheißenen Rahmenprojekt einpassen müssen. Der neue Säulengang soll in gleichbleibender Höhe einheitlich bis zur Peterstraße durchgeführt werden, desgleichen das Dachgesims der Neubauten. Im übrigen soll im Rahmen dieses allgemeinen Projektes der individuellen Gestaltung der späteren Neubauten durch die vom Bauherrn jeweils beauftragten Architekten kein überflüssiger Zwang auferlegt werden. Auch im vorliegenden Falle der ersten Neubauten ist die Ausführung Sache des privaten Baugewerbes. Die Stadtverwaltung hofft, daß diese beiden Neubauten einen Anreiz für die weiteren in Frage kommenden Grundstückseigentümer bilden werden, die Sanierung, so wie es im vorliegenden Falle geschieht, im Einvernehmen mit der Stadtverwaltung möglichst bald zur wetteren Durchführung und zum Abschluß gelangen zu lassen. Ruhe bringend, Frieden heischend„Die Nacht“ von Schubert, sowie die„Abendglocken“ von Abt. Nu hinreißendem Schwung und Erleben wurden###### „Sturmbeschwörung",„Wenn der Frühling" und andere Spenden zur Freude und zum Trost der Kranken dargebracht. Ueberreichlich belohnt mit Worten und Blicken der Dankbarkeit der Mitmenschen, sowiunter dem Dank der lieben, zuvorkommenden Schwestern und des Pflegepersonals erfolgte der Abschiet in dem Bewußtsein, Gutes getan zu haben. Die begeisterten Jurufe aller aber lauteten:„Auf Wiedersehen!" Der große Kampf im Waldstadion. Die Aachen=Kölner Els gegen Prag. Zum Stapellattf des Wanzerkreuzers#. Die letzte Vorbereitung vor dem Stapellauf.= Die Gleitbahn wird geschmiert. Der Thüringische Katholikentag in Eisenach. Der Festgottesdienst. Unter dem Baldachin: Der Bischof von Fulda, Dr. Josef Damian Schmidt. Anläßlich der 700=Jahrfeier der Heiligen Landgräfin Elisabeth fand in der alten Wartburgstadt Eisenach ein Thüringischer Katholiken tag statt. Elternversammlung der Pfarre St. Adalbert. * Die Elternbeiräte der Pfarre St. Adalbert hielten am Dienstagabend im Pfarrheim Wilhelmstraße 51 eine Versammlung ab. 150 Elternbeiräte hatten sich zu dieser Zusammenkunft eingesunden. Der Vorsitzende Franz Strüver ging auf die Ausfüührungen von Schulrat Kremer ein, die dieser in der Zentrumsversammlung am 11. d. M. gemacht hatte. Es sei zwar richtig, daß keine Lehrer direkt abgebaut worden seien, aber man habe zwei Lehrer aus dem Schulbetrieb herausgenommen, ohne für Ersatz Sorge zu tragen. Schulrat Kremer gebe selber zu, daß mehr als 47 Kinder für den Unterrichtenden eine allzu große Belastung bedeuten. Die Verhandlungen mit dem Oberbürgermeister und Schulrat Kremer führten zu dem Ergebnis, daß ab 19. d. M. eine neue Lehrerin eingestellt wird, die eine Mädchenklasse übernimmt. Dagegen werden die in der Schule St. Adalbert B zusammengelegten Klassen aufgelbst und in den schwächeren Klassen von St. Adalbert A untergebracht. Dadurch erhalte die letztere Schule nunmehr Klassen mit 64 und 66 Schülern. In der Aussprache wurde besonders die letzte Maßnahme kritisiert. Schon jetzt werde von einem Rektor einer derartigen kinderreichen Klasse geklagt, daß er von einer Unterrichtsstunde allein 20 Minuten verwenden müsse, um Ruhe und Ordnung in der Klasse aufrechtzuerhalten. Die Uebersüllung benachteilige den Unterricht in jeder Weise. In den neuzusammengelegten Klassen seien für die Kinder nicht genügend Sitzplätze vorhanden, so daß sie zum Teil stehen müßten. Durch die Uebersüllung leide der Unterricht ganz erheblich und die Kinder würden für ihr späteres Leben benachteiligt. Während man aber die Zahl der Schulklassen von St. Adalbert B von 14 auf 11 abgebaut habe, wurden um Östern drei neue Rektoren ernannt. Aus der Pfarre St. Paul wurde berichtet, daß an der dortigen Schule noch weit größere Uebelstände herrschten. Schon seit 7 Monaten befänden sich in einer Schulklasse 124 Kinder. Im Sinne der Aussprache wurde eine Resolution abgefaßt und angenommen. Die Einstellung einer neuen Lehrkraft wird begrüßt, in der Zusammenlegung der Klassen aber ein Uebelstand erblickt, dem abgeholfen werden muß. * it Die Feuerwehr wurde gestern um 12,04 Uhr nach Reutershag gerufen, wo in einer Wäscherei ein Waschkessel mit Benzin in Brand geraten war. Das Feuer hatte sich auf das Dach des Arbeitsraumes übertragen. Es wurde mit einer Schlauchleitung bekämpft und in kurzer Zeit gelöscht. * Konzert im Elisabethkrankenhaus. Eine stattliche Schar Sänger der alten und doch immer jungen „Harmonia“ zog am Sonntag hinaus zum Elisabethkrankenhaus, um ein dort weilendes, altes, verdientes Mitglied zu ehren, und ihn, sowie die anderen Kranken durch Vortrag einiger Lieder zu erfreuen. Ein rasch improvisiertes Programm wurde, nachdem in der Mitte des geräumigen, hellen, lichtdurchfluteten Krankensaales Ausstellung genommen war, unter der bewährten, künstlerischen Leitung ihres jungen, tatkräftigen Chormeisters Willi Pitz zum Vortrag gebracht. Das war ein Erleben für die Kranken sowohl wie für die Sänger, als sie in der bekannten, dem Vereine eigenen, vollendeten Art ihre Lieder steigen ließen. Wie wethevoll klang„Schäfers Sonntagslied" durch den Raum, wie wundersam zart und innig, gestrigen Spätabend haben sich die Vereinsleitungen der Alemannia Aachen und des Mülheimer Sportvereins auf nachstehende spielstarke Kombinationen für die Pfingstspiele gegen den Deutschen Fußballklub Prag geeinigt. sonntag, nachmittags 4 Uhr, werden im hiesigen Waldstadion spielen: Zolper(2) Heidlauf(A) Hönig(M) Franken(A) Bernards(M) Steingaß(M) Stephan(A) Huck(A) Lohmann(M) Salomon(9) Buchholz(). A= Alemannia Aachen: M= Mülheimer Sportv. * Im Kölner Stadion spielen Pfingst montag: Hüskens(M) Heidlaus(A) Hönig(M) Bernards(M) Münzenberg(A) Steingaß(M) Stephan(A) Heyde(M) Huck(A) Dautzenberg(#) Buchholz(M) Literarisches. Volks=Brockhaus. In Deutschland hat bisher ein unbedingt zuverlässiges und doch umfassendes kleines Nachschlagebuch für alle Kreise gefehlt, wie es Frankreich in großer Vollendung im„Betit Larousse" besitzt. Der altbekannte Lexikonverlag Brockhaus hat jetzt den„Volks=Brockhaus“ geschaffen, den er zu dem erstaunlichen Preis von RM. 7,80 auf den Büchermarkt bringt. Der stattliche Band mit seinen fast 800 Textseiten gibt auf über 36 000 Fragen aus allen Wissensgebieten kurze und gewissenhafte Auskunft, und rund 4000 Abbildungen im Text und auf 40 bunten und einfarbigen Tafeln vertiefen das Gesagte in anschaulicher Weise. 86 Uebersichten und Zeittaseln werden uns jeden Tag wertvolle Dienste leisten können. 14 bunte Karten in vielfarbigem Offfetdruck bilden einen kleinen Atlas, und auch Geschichtskarten fehlen nicht. Die Stärke des Buches liegt zunächst in der straffen Zusammenfassung des Stoffes: aus jedem Wissensgebiet ist unbedingt Nötige aufgenommen und jedem verständlich kurs erklärt. Der„Volks=Brockhaus" vermeidet Fremdwörtet bis zur Grenze des heute Möglichen; anderseits erklärt er aber alle in Haus und Schule gebräuchlichen Wörter aus den alten und neuen Fremdsprachen und aus allen Sachgebieten. Vor allem aber bringt er erstmalig die Verbindung von Sach= und Sprachbuch— eine Forderung, die von pädagogischer Seite schon lange erhoben wird. Das Werr bietet dem Benutzer eine deutsche Rechtschreibung nach den amtlichen Regeln und eine nicht minder erwünschte deutsche Sprachlehre. Außer der Worterklärung wird, sowelt angängig, die sprachliche Herkunft, angeführt. Auch zahlreicht mundartliche Wörter sind im„Volks=Brockhaus“ zu finden. Ein Großkampftag an der Grenze. Zwei Schmuggler werden durch Schüsse verletzt. ∆ Gestern morgen überraschten Zollbeamte in der Nähe von Hasselholz einen Schmuggler, der bei ihren Halterufen die Flucht ergriff. Da der Flüchtende mehrere Halterufe und Warnungsschüsse unbeachtet ließ, gab einer der Beamten einen gezielten Schuß ab, der den Mann in die Schulter traf. Der Verwundete wurde nach Anlegung eines Notverbandes in das Krankenhaus gebracht. Er hatte 3500 Zigaretten in einer Schmugglerweste bei sich. * In der vergangenen Nacht stießen Zollbeamte im Wurmtal bei Bardenberg auf eine Schmugglerbande, die beim Erscheinen der Beamten die Flucht ergriff. Bei der Verfolgung wurde ein Schmuggler, der trotz wiederholter Aufforderung und abgegebener Warnungsschüsse nicht stehen blieb, durch einen Schuß schwer verletzt. Er fand Aufnahme im Bardenberger Krankenhaus. Die Schmuggler hatten 62 Pfund Kafsee und 10 Pfund Tabak über die Grenze gebracht. Zollbeamte aus Aachen=Forst stellten in der Nähe von Grauenhof eine Schmugglerbande aus Eilendorf und beschlagnahmten 22000 Zigaretten und 12 Pfund Kaffee.— Zollbeamte aus Merk“ stein stellten in der Nähe von Plitschard eine Schmugglerbande aus Mariadorf. In diesem Falle wurden 170 Pfund Kaffee, 1000 Zigaretten und 8 Pfund Tabak beschlagnahmt.— Von Zollbeamten aus Schmidthof wurde eine Schmugglerbande aus Stolberg gestellt, die 95.000 Zigaretten und 15 Pfund Kaffee über die Grenze geschmuggelt hatte. Der Schmuggelkaffee in der Schlammkarre. Bei der Revision einer Schlammkarre von Zollbeamten aus Kohlscheid auf dem Boden des Fuhrwerks 144 Pfund Kaffee vovgefunden. Ware war mit einer Sandschicht von dem Schlamm getrennt. Gegen den Wagen des Streifdienstes gefahren. Eine unangenehme Ueberraschung. In der Nähe von Julich fuhren zwei radfahrer auf den Wagen des Streifdienster er Beide stürzten zu Boden und waren, als sie sich umt“ Aechzen und Stöhnen erhoben hatten, nicht wenie überrascht, Zollbeamten gegenüberzustehen. Sie Hußer zusammen etwa 7000 Zigaretten bei sich. Aug““ einigen Hautabschürfungen trugen die beiden ernstlichen Verletzungen davon. keine Nachen, 20. Mai 1931 Echo der Gegenwart- Aachener Rundschau- Limburger Tageblatt Rummer 117 Martin Schlerf beim Reichepräsdenten. Der Reichspräsident empfing am Montag den Sieger im Wettbewerb mit Spertflugzeugen 1930, den Fabrekanten Heinrich Martin Schlerf aus Rannheim, den das Preisgericht unter der Gesamtheit der siugirortlichen Leistungen des abgelaufenen Jahres an die eiste Stelle gestellt hat, und überreichte ihm den Hindenburgpokal 1930. Schweres Autounglück. Zwei Tote. Ein schweres Autounglück, dem zwei Menschenleben zum Opfer fielen, ereignete sich Dienstag vormittag in dem Dorf Oberfüllbach bei Koburg. Der nahezu vollbesetzte Wagen vermochte die Anhöhe am Ausgang des Dorses nicht zu nehmen, fuhr beim Versuch des Chauffeurs, den kleinen Gang einzuschalten, rückwärts und stürzte um. Von den Insassen wurden die Frau des Gastwirts Carl aus Großgarnstadt und die Frau des Gastwirts Stade aus Altenfeld getötet. Verletzt wurden der Handlungsreisende Reich aus Erfurt, eine Näherin aus Koburg und eine Landwirtsfrau aus Großgarnstadt. Zu den Todesfällen im Maastal. Schließung mehrerer Industriewerke. Von der Ständigen Kommission der Provinz Lüttich wurde den Bürgermeistern von Tilleur und Ougrée die Ermächtigung erteilt, gegen gewisse Hütten Strafmaßnahmen durchzuführen. Die beiden Bürgermeister haben daraufhin die Schließung mehrerer Industriewerke angeordnet, die im Verdacht stehen, nicht genügend Vorsorge für die Zerstörung gefährlicher Abgase getroffen zu haben. Die Werksleitung hat sofort Einspruch beim zuständigen Ministerium erhoben. In jedem Fall scheint diese Maßnahme daraus hinzudeuten, daß man für die Todesfälle im Maastal die Industrie verantwortlich macht. Die tödliche Wette. * Köln, 19. Mai. In der Nacht zum 19. Mai, gegen 0,15 Uhr, fuhr auf der Berliner Straße ein Motorradfahrer mit einem Beifahrer in rasender Fahrt durch Dünnwald. An der Ecke Dünnwalder Rauspfad fuhr der Motorradfahrer gegen einen Baum. Der Beifahrer war sofort tot; der Motorradfahrer starb auf dem Wege zum Krankenhaus. Wie erzählt wird, handelt es sich um funge Leute, die eine Wette abgemacht hatten, wer im schnellsten in Schlebusch sei. Noch ein Motorradahrer fuhr mit, der aber allein auf seinem Rad saß. Eie waren erst etwa 100 Meter gefahren, als das Unglück passierte. I Selbstmord eines ungetreuen Postbeamten. * Köln, 19. Mai. Montag nachmittag erschoß sich st einem bekannten Restaurant ein Oberpostletretär aus Chemnitz mit einer Pistole. Polizei fand den Selbstmordkandidaten noch levend vor, jedoch starb er auf dem Wege zum Krankenhaus. Wie von der Oberpostdirektion Chemnitz Bteteilt wird, hatte der Oberpostsokretär 60·000 mart unterschlagen. Rätselhafter Mord. * Oberhausen, 19. Mai. In Sterkrade wurde am Sonntag der 44 Jahre alte Bergmann Wendelin oreile, kurz nachdem er von der Schicht heimgekehrt par, in seiner Wohnung erschossen aufgefunden. Gestern hat die Polizei seine 48 Jahre alte Frau unter dem. Verdacht, ihren Mann in Abocsenheit seiner beiden minderjährigen Kinder aus einer Ehe erschossen zu haben, festgenommen. Die Erau hatte sich vor einem halben Jahr in den Besitz Schlsfe ines gesetzt, und die Kugel, die dicht über der Batte„“ den Kopf gedrungen war, soll aus dieser sease stammen. Angeblich ist es zwischen den Eheeenten in letzter Zeit häufig zu Auseinandersetzungen daß sich:“ de die Frau nicht damit einverstanden war, vß sich ihr Mann, der Bezirksvorsttzender der Sohaldemokratischen Partei war, politisch stark beeetigte. Diese Auseinandersetzungen verliefen #er immer harmlos, da Freile nicht zänkisch war und stets Kau nachgab. Die polizeiliche Untersuchung ist im zi, a des Tages zu dem Ergebnis gekommen, daß un“ eine gebürtige Ungarin, die Tat in einem eaul von Geistesgestörtheit ausgeführt haben konn, Dujahun si zur gerichtsänztlichen Untersuchung nach dawburg gebracht wurde. „ Bankraub in Wanne=Eickel. * Banne=Eickel, 19. Mai. In die Kassendume der Commerzbank drangen um die Mittagszeit sei Abekannte, mit Pistolen bewaffnet, ein. Sie selten die beiden anwesenden Bankbe###ken mit Stricken und sperrten sie in einen Neeskaum. Dann raubten die Eindringlinge die ier aUs und erbeuteten 17000 Mark. In nachd.chen schleppten die Räuber das Geld fort, sie sich etwa 20 Minuten in den Räumen der Täter Ruehalten hatten. Für die Ergreisung der Einz: z: 1000 Mark. Belohnung ausgesetzt worden. bprag Täter, die etwa 24 bis 26 Jahre alt sind, in verschiedenen Tagen bei der Bank vor und wechselte dabei Danziger Guldenscheine und mehrmals holländische Silbergulden um. Das geschah zuletzt unmittelbar vor der Tat. Nacheakt eines Schülers. * Frankfurt a.., 19. Mai. Ein bedauerlicher Vorfall ereignete sich gestern in einer hiesigen Lehranstalt. Während einer Pause versetzte ein Schüler seinem Kameraden, mit dem er im Klassenzimmer verblieben war, mit einem Beil einen Schlag auf den Kopf. Danach begab er sich zum Direkton. und meldete den Vorfall. Er gab an, daß er von seinem Mitschüler das ganze Jahr hindurch gehänselt worden sei, u. a. habe man ihn einen Kommunisten genannt. Durch diese Tat habe er sich rächen wollen. Die Verletzung des Schülers war nur leichter Natur. Nach Anlegung eines Verbandes konnte er in die elterliche Wohnung gebracht werden. Der jugendliche Täter, der das Beil in seiner Aktenmappe mitgebracht hatte, wurde, da er einen verstörten Eindruck machte, auf Veranlassung des Schularztes in eine Nervenklinik gebracht. 500. Todestag der Jungfrau von Orleans. großen Feierlichkeiten in Rouen. Am 30. Mai werden es 500 Jahre sein, daß die Magd Johanna, die an der Spitze der französischen Truppen die englischen Eindringlinge besiegt hatte, auf dem Alten Markt von Rouen verbrannt wurde. In den Jahrhunderten, die seither vergangen sind, haben sich kirchliche Kreise, Historiker und Dichter gleichmäßig stark mit ihrer fesselnden Persönlichkeit beschäftigt, und im Hin und Her der Meinungen schien stets unerschütterlich so viel festzustehen, daß Johanna eine einzigartige Erscheinung war. Seit Jahren schon bereitet sich Frankreich und die gesamte katholische Welt aus die Feier dieses Tages vor. Man sammelt Spenden für eine Kapelle, die an der Stelle erbaut werden soll, wo Jeanne dArc vor 500 Jahren auf den Scheiterhausen geworfen wurde. Anläßlich der Gedenkfeier ihres 500. Todestages soll der Grundstein für die Kapelle gelegt werden. Bereits am 23. Mai beginnen in Rouen die Feierlichkeiten zu Ehren der Jungfrau von Orleans. Der Bürgermeister der Stadt wird an diesem Tage eigenhändig das ewige Licht, das die Stelle des Scheiterhaufens bezeichnet, anzünden. Diese Zeremonie wird in den nächsten Tagen von den Vertretern verschiedener religiöser Gesellschaften wiederholt. Historische Gesellschaften haben nach Rouen Tagungen einberufen, um an Ort und Stelle die Geschichte der letzten Tage der hl. Johanna zu studieren. Die ungeheuere Literatur über die Jungfrau, zu der neben zahllosen alten Handschriften und neueren histortschen Werken auch eine Unzahl von literarischen Arbeiten gehört, deren Heldin Johanna ist, wird in Rouen während der Festwoche in Form einer Ausstellung vereinigt sein. Anläßlich der Gedenkseier wird die französische Flotte, von Le Havre kommend, die Seine bis nach Rouen hinauffahren, und die Offiziere und Mannschaften werden auf dem Alten Markt Kränze niederlegen. Am 28. Mai, dem Gedenktag des Todesurteils gegen die hl. Johanna, wird eine feierliche Prozession vom Turm der Jeanne'Arc nach der herrlichen gotischen Kirche St. Quen ziehen, wo die ganze Nacht hindurch Trauermusik gespielt werden oll. Zur Feier des eigentlichen Todestages am 30. Mai werden zahlreiche hohe Gäste nach Rouen kommen. So enwartet man Präsident Doumergue, Regierungsvertreter, Mitglieder der Französischen Akademie und Vertreter des Diplomatischen Korps. Gegen Abend wird bei Zwielicht eine Prozession vom Gefängnis der Johanna nach dem Alten Markt, wo sie hingerichtet wurde, stattfinden. Die Laternen der Straßen, die die Prozession passieren wird, werden mit schwarzem Trauerflor überzogen sein. Am 31. Mai schließlich werden Umzüge in historischen Kostümen stattfinden, an denen weit über 1000 Personen teilnehmen werden. Karl VII. und Johanna werden, von ihren Kriegern umgeben, nach Rouen einziehen, und den Tag werden Festspiele und Volkstänze auf den historischen Plätzen dieser schönen, aber düsteren Stadt abschließen. Ags der Nachoner ungreung. Landkreis Aachen. Reichswerbetag für Deutsche Jugendherbergen 1931. f. Stolberg, 19. Mai. Die Ortsgruppe des Deutschen Jugendherbergsverbandes veranstoltete, wie im Vorjahre, einen großangelegten Werbetag. Die Jugendgruppen von Stolberg und Umgebung waren in großer Zahl auf dem Plan erschienen. Die Bevanstaltung wurde eingeleitet durch einen Fackelzug am Samstagabend. Gegen 8 Uhr trofen sich die Jugendgruppen mit ihren Fahnen, Wimpeln, Instrumenten und Fackeln auf dem Hermannsplatz auf der Mühle. Die Zugordnung lag in den bewährten Hönden von Gewerbeoberlehrer R. Feruschild, Lehrer Koenen und Hans Köhler. Der imposante Fackelzug nohm mit Musik und Gesang seinen Weg durch die Stadt zur Stolberger Hecke. Hier fand bei dem bereits geschichteten Holzstoß die Maiseier statt. Nach einem gemeinsamen Liede sprach die Spielschar der Städt. Beruss. und Fachschulen(Leitung: Gewerbeoberlehrer Fernschild) einen Sprechchor. Es folgten gemeinsame Lieder. Nach einem Flammenspruch wurde das Feuer entbrannt. Während die Flommen zum Himwel loderten, fang die zu Hunderten zählende Menge der Umstehenden„Flamme empor“. Nun folgte ein alter Brauch: das Verbrennen des „Winters“, den Burschen in Gestalt einer riesigen Strotpuppe mitgebracht hatten. Als er nach einigen Sprüchen ins Feuer geworsen wurde, sang die Menge in heller Begelsterung: Der Winter ist vergangen... Nach einem Abendlied schloß der Wächterruf die eindrucksvolle Kundgebung. Der Sonntag stand ganz unter dem Zeichen der Werbeveranstoltung. Am Vormittag fangen Jugendgruppen an verschiedenen Stellen der Stadt. Selbst von der Burg herab schallte Gesang und Musik. Im Nachwittag sammelte die Jugend sich wieder, um vom Marktplatz Oberstolberg durch die Stadt zum Kupferhof auf der Mühle zu ziehen. Dort fand um 6 Uhr die Veranstaltung ihren Abschluß durch einen Werbeabend. Bald war der große Saal übervoll. Nach Begrüßungsworten und einleitender Musik zeigten Pfadfinder Lichtbilder von ihrer Ostlandfahrt. Darauf folgten Musik, Lieder und Volkstanz. Zum Abschluß bot die Spielschar der Städt. Berufs= und Fachschulen ein lustiges Stegreisspiel:„Die Zaubergeige", eine Märchengroteske von R. Fernschild. Die Veranstaltungen waren ein Beweis für die Zusammenarbeit der Stolberger Jugend und eine starbe Werbung für das Deutsche Jugendherbergswesen. * * Vorweiden, 18. Mai. Am Himmelfahrtstag machte die evangelische Kirchengemeinde Vorweiden=Gürken ihren diesjähnigen Gemeindeausflug. Els Ziel war Iltlich gewählt. Der Istlicher Ortspfarrer, Lic. Barnkkol, hieß die zahlreich erschienenen Gemeindeglieder am Bahnhof willkommen und bereitete nach einem Rundgang durch einige Sehenswürdigkeiten den Gästen und auch manchen Gliedern der eigenen Gemeinde eine Feierstunde in der Kirche. An die Feier schloß sich eine eingehende Besichtigung der Zitadelle. Danach vereinigte man sich zu einem gemütlichen Beisammensein im Hoim der Eisenbahnbetriebswerkstätte Jülich. Kreis Heinsberg. Eine glückliche Gemeinde. * S ü s t e r s e e l, 1 8. M a i. I n d e r l e t z t e n G e m e i n d e r a t s sitzung stand der Gemeindehaushalt für die kommenden drei Rechnungsjahre zur Beratung. Bei der Durchberatung der einzelnen Positionen des Etats ergab sich, daß die bereitgestellten Mittel in den einzelnen Positionen für die künftigen drei Jahre reichlich bemessen sind, und anderseits die eingesetzten Einnahmen auch tatsächlich eingehen. Dabei konnte die Gemeindekasse Süsterseel in diesem Jahre noch mit einem Bestand bzw. Ueberschuß von 4500 RM. abschließen und als Reservefonds zurücklegen. Die Schulen werden in diesem Jahre einer gründlichen Instandsetzung unterzogen. Mit den Beträgen zur Instandsetzung der Gemeindewege lassen sich die Wege in drei Jahren so unterhalten, daß sie in vollkommener Ordnung sind. Von der Gemeindeforstverwaltung werden die Aufforstungsarbeiten, denen schon in den letzten Jahren besondere Aufmerksamkeit gewidmet war, nach einem Jahre restlos zu Ende geführt. Der Etat wurde einstimmig angenommen und die Gemeindesteuerzuschläge wie folgt festgesetzt: 300 Prozent zur staatlichveraulagten Grundvermögen steuer, 401 Prozent zu den Gewerbesteuern. * Im Vorjahre 1930 betrugen die Zuschläge 400 Prozent zur staatlich veranlagten Grundvermögensteuer und 500 Prozent zu den Gewerbesteuern. Aber auch im Vorjahre wurden auf Beschluß des Gemeindevorstandes und des Bürgermeisters 50 Prozent der Grundvermögensteuer nicht erhoben. Der Gemeinderat beschloß weiter einstimmig, die Rodebachbrücke an der Jugendahler Mühle vollständig neu instandzusetzen. Feuer! (ma.) Natheim, 19. Mai. Auf dem Gehöst Mäurer in Vogelsang brach gestern nachmittag in einem Schuppen Feuer aus, das durch die dort lagernden Strohvorräte reichliche Nahrung fand und selbst die Wirtschaftsgebäude bedrohte. Die Ratheimer Wehr griff das Feuer mit mehreren Schlauchleitungen an und konnte nach angestrengter Arbeit das Feuer lokalisieren. Die Stroh= und Futtervorabte mobst Schuppen wurden ein Raub der Flammen. □ Wehr(Kr. Heinsberg), 18. Mai. Im hohen Alter von fast 87 Jahren starb gestern hier Frau Witwe Josesa Stevens geb. Laumen. Sie bewahrte bis in die allerlepte Zeit eine außergewöhnliche körperliche und geistige Frische. Sie war die zweitälteste Frau unseres Dorses. Kreis Montjoie. hh. Montjoje, 19. Mai. Das bezirkliche Tarisamt in Köln hat am 5. 5. 1931 durch Schiedsspruch nunmehr zum ersten Male, nach langen Bemühungen der Gewerkschaften, auch Tariflöhne für den Kreis Montsoie festgelegt, und zwar beträgt der Lohn für den Maurer 0,95 Mk., für den Bauhilfsarbeiter 0,80 Mk., für den Tiefbauarbeiter 0,70 Mt. Der Tarif ist für allgemeinverbindlich erklärt. Eupen und Malmedy. * Altenberg(La Calmine), 19. Mai. Die am vergangenen Tonntag in unserem Ort stattgefundener Feier der ersten heiligen Kommunion nahm einen recht schönen und erhebenden Verlaus. Dank der Initiative unseres Mitbürgers Herrn Hubert Baltus hatte die musikalische Ausschmückung der Nachmittagsandacht der unter der Leitung des Herrn Musiklohrers Michael Sittard, Aachen, stehende Schubertsche Männerchor dachen übernommen. Die Mitwirkung dieses Chors war bereits vorher bekanntgegeben. Den zahlreich der Feier beiwohnenden Gläubigen ist seitens des Schubertschen Männerchoves sehr Schönes geboten worden. Die gowählten, zum Teil achtstimmigen Chöre waron dem Charakter des Tages angepaßt und wurden von dem Chor, der über ein ganz hervorragendes Stimmenmaterial verfügt(35 Sänger), in einer packenden und ergreisenden Weise vorgetragen. Auch Pfarrer Scherrer fand in seiner Ansprache treffende, zu Herzen gehende Worte für alle. Herr Baltus hatte alle Vorkehrungen getrossen, den Aachener Sängern nach der Andacht noch einige gemütliche Stunden zu bereiten. Mit dem Wunsche der Altenberger Bürger auf boldiges Wiedersehen schied der Schubertsche Männerchor mit dem Bowußtsein, in Altenberg einige genußreiche Stunden verlebt zu haben. * Elsenborn, 19. Moi. Am Sonntag vor acht Tagen feierte die Ortsgruppe Elsenborn des Gifelvereins bei herrlichem Frühlingswetter ihr 25jähriges Stifdungsfest. Die Veranstaltung wurde eingeleitet durch ein feierliches Hochamt, das der Ortspfarrer um 10 Uhr unter Affistene der Pfarrer von Bidrum und Weywertz für die lebenden und verstorbenen Mitglieder der Ortsgruppe zelebvierte. Der Gottesvienst wurde verschönert durch den Vortrag eines wunderzarten Ave Maria vom Soloquartett des Marienchors Eupen. Die herrliche Frühlingssonne hatte viele Gäste von noh und fern herbetgelockt. Recht viele Ortsgruppen hatten eine Abordnung zu dem Jubelfeste abgesandt, sodaß in den sonst so stillen Straßen an diesem Dage ein reger Verkehr zu erblicken war. Gegen 2,30 Uhr bewegte sich ein schöner Festzug durch die Straßen, eröffnet von einer Dorfkapelle, zum Kviegerdenkmal, an dem von der Ortsgruppe Elsenborn nach einer burzen, erschütternden Gedenkfeier, in der der Pfarrer von Nidrum einige ergreisende Worte sprach, ein Kranz niedergelegt wurde. Der ganze Zug flüchtete sich nun in den festlich gezierten Saal„Zum Buschbaum“ zu einer gemütlichen Kassoostunde. Dort sprach nach einer kurzen Begrüßung des 1. Vorsitzenden Herr Scheibler einige herzliche Worte und drückte seine Freude und Anerkennung über die treuevolle Arbeit, bie in den 25 Jahren in der Ortsgruppe Elsenborn geleistet worden ist. Nach weiteren Glückwünschen anderer Ortsgruppen konnten 13 Jubilare der Ortsgruppe Elsenborn aus der Hand des Herrn Scheibler das Ehrenzeichen erhalten. So verlief die ganze Feier in recht froher Stimmung. Musik und Gesang sorgten für abwechselungsreiche Unterhaltung. Möge dieser Tag dazu beigetragen haben, in den Herzen aller wieder rechten Heimatsinn zu wechen, denn das ist gerade die Aufgabe und das Bestreben des Eiselvereins, die schöne Eisel in ihrer bulturellen Bedeutung steis gn schützen und zu erhalten, vor allem die gute alte Sitte und Gläubigkeit des Gtfelvolkes zu würdigen und wahren. Der Aufruhradenem Fulich der Gericht. Am Sonntag, den 22. Februar d. J. war es in Jülich bekanntlich zu Zusammenstößen zwischen Kommunisten und Arbeitersportlern auf der einen und Nationalsozialisten auf der andern Seite gekommen. Die Erregung über die für Jülich nicht alltäglichen Vorgänge wirkte auch andern Tags noch nach; es kam hier und da zu Wortplänkeleien. U. a. wurde ein N. S. mißhandelt. Die Vorgänge der beiden Tage haben das erweiterte Schöffengericht 1 in Aachen am Montag in zwei großen Verhandlungen beschäftigt; wir haben darüber berichtet. Der 23. Februar verlief in Jülich ruhig; am anderen Tag, am Mittwoch, sollte es anders kommen. An diesem Tage wurden in ganz Deutschland von der Kommunistischen Partei Erwerbslosendemonstrationen veranstaltet, so auch in Düren und in Birkesdorf. Abends gegen 20 Uhr fuhren etwa 40 Personen in zwei Kraftwagen nach Jülich. Gegen 21 Uhr formierte sich am Bahnhof in Jülich ein Demonstrationszug von etwa 40 bis 50 Mann. Man zog Lieder singend über die Kölnstraße zum Markt. Unterwegs gab es Zuwachs; es sollen bald 100 bis 120 Mann im Zug marschiert sein. Dann traten die Polizei und Oberlandjäger dem Zuge entgegen, und es kam zu Vorgängen, die der gestrigen Verhandlung am Großen Schöffengericht 1 in Aachen zu Grunde lagen. Angeklagt waren: 1. der W. B. aus Stetterich, 2. der P. H. aus Niederau, 3. der W. Sch. aus Birkesdorf, 4. der W. T. aus Jülich, 5. der F. T. von dort, 6. der Th. F. von dort, 7. der A. G. aus J. und 5 Personen aus Düren(W.., J. Sch., J.., H. R. und H. Re.). Die Anklage lautete teils auf Aufruhr, teils auf Auflauf, dann z. T. auf Mißhandlung des Schlossers He., bzw. unerlaubten Waffenbesitz bzw. bewaffnetes Erscheinen an öffentlichen Orten zu politischen Zwecken. Die Mehrzahl der Angeklagten steht wieder im Alter von 20 bis 80 Jahren; die Gebrüder T. wurden aus der Untersuchungshaft vorgeführt, andere Beschuldigte sind eine Zeitlang in Haft gewesen. Die Angeklagten bestritten in allen wesentlichen Punkten jegliche Schuld. Weshalb man nach Jülich fuhr? Einige seien mitgefahren, weil in J. noch kein Umzug stattgefunden habe und man sich gegenseitig bei derartigen Veranstaltungen aushelfe. Ein Angeklagter hatte„Jülich noch nicht gesehen“, einem anderen ist unterwegs ein Bedenken wegen der vorgerückten Stunde gekommen. Die Polizei sei nicht angegriffen und mißhandelt worden, sondern sie habe ohne weiteres auf das Publikum, auch unbeteiligte Leute, eingehauen. Recht wild und für Julich nicht alltäglich müssen die Szenen an jenem Februarabend gewesen sein: Geschrei, Schüsse, Ruse:„Straße frei“; recht erregt war die Stimmung. Einer der Angeklagten ist von einem Schuß getroffen und erheblich verletzt worden. Die Vernehmung der Augenzeugen— etwa 80 waren es— brachte ganz auffallende Widersprüche. Sehr belastend für die Angeklagten sind die eingehenden Aussagen der zahlreichen Beamten. Zeuge Br. wird von den Angeklagten, ihren Verteidigern und z. T. auch von einzelnen Zeugen scharf angegrifsen; man beantragt, seine Darstellungen zu protokollieren. Ein Teil der Zeugen wird wegen des Verdachts der Mittäterschaft nicht vereidigt. Der Zeuge H. bekundet, daß er von einer Menge umringt und sämmerlich geschlagen worden ist; H. ist Mitglied der NSDAP. Erwähnt sei, daß der angeklagte P. H. auf der Flucht in der Rader Straße einen Schuß in den Rücken erhielt; die Kugel ist an der Brust wieder ausgetreten. H. mußte zwei Monate im Spital bleiben. Der Staatsanwalt führte einleitend aus: Die Annahme, daß man zu so später Stunde in I. einen Umzug geplant habe, sei zurückzuweisen. Plausibeler, aber nicht annehmbar sei es, wenn es heiße, man habe die Wohnung des Kommunistenführers., der von Nationalsozialisten hätte angegriffen werden sollen, schützen wollen. Schieß= und Schlaggeräte, die auf den Straßen und z. T. im Besitz von Demonstranten gefunden wurden(sie liegen auf dem Richtertisch) deuteten auch nicht auf eine friedliche Demonstration hin. Nein, man habe zeigen wollen, daß man Herr auf der Straße sei und sich von den Nat.=Soz. nicht an die Wand drücken lassen wolle. Das sei der Sinn der Jülicher Fahrt gewesen. Als die Polizei kam, sei der geschlossene Zug zwar nicht weitergegangen, aber die einzelnen Leute hätten sich nicht entfernt, sondern weitergedrängt. Es sei gleich, ob da die Beteiligten auf dem Platz, auf dem Fahrdamm oder auf dem Bürgersteig sich befanden. Es sei den Befehlen der Polizei nicht Folge geleistet worden, sondern man habe sie angegriffen. In der kleinen Roer Straße sei es zu neuen Zusammenballungen gekommen und zu der Schießerei, die ein bedauerliches Opfer gehabt habe. Der Ueberfall auf H. sei geplant gewesen. Der Vertreter der Anklagebehörde würdigte dann eingehend die Beweisaufnahme und stellte schließlich folgende Anträge: bei W. B. Freispruch, bei P. H. wegen Aufruhrs 6 Monate Gefängnis, bei W. Sch. wegen Aufruhrs 10 Monate Gefängnis, bei W. Tr. wegen Mißhandlung des H. und schweren Aufruhrs 14 Monate Gefängnis, bei F. Tr. wegen derselben Delikte 1 Jahr Gefängnis, bei Th. F. wegen Mißhandlung des H. und Aufruhrs 7 Monate Gefängnis, bei A. G. wegen Waffentragens 10 Tage Gefängnis, bei W. R. wegen Waffenbesitzes 4 Monate Gefängnis, bei J. Sch. wegen Mitführens eines Vierkantholzes zehn Tage Gefängnis, bei J. B. wegen Aufruhrs 6 Monate Gefängnis, bei H. Ro. wegen politischen Waffenbesitzes (Pistole) 8 Monate Gefängnis und bei H. Re. wegen politischen Waffenbesitzes und Auflaufs(Stahlschläger) 4 Monaten Gefängnis. Der Vertreter der Anklage wandte sich mit scharfen Worten gegen den Antrag der Verteidigung auf Bewährungsfrist. Nach bald 2stündiger Beratung wurde gegen Mittwoch das Urteil verkündet; es lautete: bei W. B. auf Freispruch, bei P. H. auf Freispruch, bei W. Sch. auf Freispruch, bei W. T. auf 9 Monate Gefängnis, bei Fr. T. auf 9 Monate Gefängnis, bei Th. F. auf sechs Monate Gefängnis(nur wegen Aufruhrs), bei A. G. auf 1 Woche Gefängnis, bei W. Re. auf 8 Monate Gefängnis, bei J. Sch. auf 1 Woche Gefängnis, bei J. B. auf Freispruch, bei H. Ro. auf 3 Monate Gefängnis, bei H. Re. auf 8 Monate Gefängnis. WEixen! ENGLEBERT& Co., G. m. b. H. Auslieferungslager AprFesi1### WVermwelherstrabe e,„ur dureh hunder. Lückendorfer Bergrennen. in Morgen schneller als von Stuck. Durch den Gau 21 des ADAC wurde am Sonn tag bei herrlichstem Wetter und vor etwa 50000 Zuschauer das 7. Lückendorfer Bergrennen ausgetragen, das gleichzeitig den ersten Lauf der neugeschaffenen Deutschen Bergmeisterschaft der OMB. darstellt. Die vier Kilometer lange Rennstrecke befand sich in tadelloser Verfassung. Der im Vorjahre von Hans von Stuck mit 2,12,7 aufgestellte Rekord wurde zweimal unterboten. Zunächst bewältigten die Berliner Burggaller(Bugatti) und Prinz von Leiningen(ebenfalls Bugatti) den Kurs in 2,18 bzw. 2,17,4 und ernteten für ihre schneidige Fahrt stürmischen Beifall. Große Aufregung bemächtigte sich der Zuschauer, als dann der Rekordhalter von Stuck erstmalig auf einem Mercedes=Benz an den Start ging. In bekannter Manier fuhr er die Kurven in einem Höllentempo und beendete die Strecke in 2,11,7 um eine Sekunde schneller als seine alte Rekordzeit. Trotz dieser samosen Leistung mit dem schweren Mercedes mußte er die Siegeslorbeeren an den Berliner von Morgen abgeben, der mit seinem kleinen wendigen Bugatti besser in den Kurven zurecht kam und die fabelhafte Zeit von 2,06,7 herausfuhr. Der Berliner stellte mit dieser Zeit einen neuen Rekord auf, der nicht so schnell unterboten werden dürfte. Recht spannend verliefen auch die Rennen der Motorräder, wo der alte Rekord des tödlich verun glückten Müncheners Stegmann von 2,27,1 von Bauhofer mit 2,24,7, Brudel=Breslau 2,24,2 und dem Münchener Reheiß 2,23,7 drei Mal geschlagen wurde. Den Vogel schoß schließlich Brandt=München auf Rudge mit 2,20 ab, der neben der besten Zeit der Motorräder auch für diese Kategorie einen neuen Streckenrekord aufstellte. Bis auf einen schweren Sturz von Kietz=Hoyerswerda, der gegen einen Baum fuhr und mit einem Beckenbruch ins Zittauer Krankenhaus gebracht werden mußte, verliesen die Rennen dank der ausgezeichneten Organisation reibungslos. Rabassada=Rennen. Caracciola siegt in Rekordzeit. Das als erster Lauf der Europa=Bergmeisterschaft zählende Rabassada=Rennen bei Barcelona kam bei gutem Wetter und starkem Publikumsinteresse zum Austrag. In letzter Stunde hatte noch Rudolf Caracciola, der vorjährige Europameister der Sportwagenklasse, mit seinem Mercedes=Benz gemeldet und steuerte diesen in schneidiger Fahrt zu einem ganz überlegenen Sieg. Der Deutsche durchfuhr die nicht leichte Strecke mit einem Stundenmittel von 78,250 Klm. und verbesserte den alten Streckenrekord auf:45,4 Min. um fast eine Minute. 10 000=Kilometer=Fahrt durch Mitteleuropa. Am 21. Mai beginnt die vom Automobilklub von Deutschland veranstaltete internationale 10 000=Kilometer=Fahrt. Ein überraschend gutes Meldeergebnis wird rund 100 Fahrer zum Start nach Berlin rufen, und während diese Zeilen gedruckt werden, sind schon die ersten unterwegs zu der großen und interessanten Fahrt. Durch sieben europäische Länder führt der Weg. Durch Gegenden, in denen jeder Meter Bodens historisches Geschehen bedeutet, abwechselnd mit der Landschaft des primitiven Landes und der höchsten Kultur. Für die Fahrer, die die Veranstaltung durch die Schweiz, Frankreich, Spanien, Portugal, Italien, Jugoslawien und Oesterreich führt, bedeutet die Fahrt aber noch mehr wie weltenbummlerisches Genießen. Unerhörte Kraftleistungen werden von Mensch und Maschine verlangt, die durchschnittlich 13 Tage unterwegs sind und nur in Rom zwangsweise 24 Stunden ruhen müssen. Die 10000 Kilometer bedeuten für den Fahrer den Beweis gesunder Nerven, Ausdauer und Schwung, für die Maschine aber ist die Fahrt eine besondere Zuverlässigkeits= und Wirtschaftlichkeitsppüsung. Wie es bei uns immer geht, wird aber die Ma schine treuer behütet als der Mensch selbst. Wenn man auch mit einiger Sicherheit vorher sein Fahrzeug in allen Teilen ausprobieren und gegen launische Zufälle möglichst sichern kann, so ist während der Fahrt die Maschine immer auf den richtigen Stoff angewiesen, der sie erst in Gang bringt. Vielfach waren Befürchtungen laut geworden, daß klopffeste Kraftstoffe in den anderen ausländischen Ländern nicht ausreichend vorhanden seien. Wie der.V. D. aber meldet, sind überall Benzol=Benzin=Gemische bzw. Benzol von den örtlichen Händlern bereitgehalten, ja selbst in Badajos, einem kleinen Grenzort an der Grenze Spaniens und Portugals, liegen für die Fahrer Kanister mit Benzol und Benzol=Benzin=Gemisch bereit, um den in Portugal herrschenden Mangel auszugleichen. Wie meist bei den letzten großen sportlichen Veranstaltungen steht Deutschland in der Beteiligung an erster Stelle. Trotz der schwerdarniederliegenden Wirtschaft ist deutscher Mut und deutsche Schaffenskraft immer wieder bereit, den Beweis hierfür anzutreten. Sicherlich begleiten die Gedanken sämtlicher sportliebender Deutschen die Fahrer, die sich auf diese Reise begeben haben, und wünschen ihnen eine glückliche und erfolgreiche Fahrt. Die Organisation. Die Wagen werden mit besonderen Schildern versehen sein, die links das Clubzeichen des A. v.., in der Mitte den Text„10000=Kilometer=Fahrt", und rechts die Startnummer tragen. Je ein solches Schild ist an der Vorder= und Rückseite des Wagens zu befestigen. Jeder Konkurrent erhält bei der Abnahme für sich und den Mitfahrer zwei Lederarmbinden mit eingeprägter Startnummer des betreffenden Wagens. . Dex, Start erfolgt in Berlin für den ersten Abschnitt Berlin— Genf vor dem Verwaltungsgebäude der Avus. Auch die Zielkontrolle wird vor dem Verwaltungsgebäude der Avus eingerichtet sein, wohin die Konkurrenten über Jüterborg, Treuenbrietzen, Potsdam, Wannsee, Südeingang der Avus, gelangen. Die Kontrollen auf der ganzen Strecke werden mittels weißer Fahnen und Schilder, die die Aufschrift „10 000=Kilometer=Fahrt" tragen, markiert. Der Wagen der Gruppe 1 mit der Startnummer 1 geht am 21. Mai um:01 vormittags auf die Reise. Die weiteren Wagen folgen in Abständen von je einer Minute. Der erste Wagen der Gruppe 2 wird am 4. Mai:46 vormittags starten, die weiteren Wagen gleichfalls mit je einer Minute Abstand. Um der über Europa geführten Kolonne behilflich zu sein, hat der D. Sportkommissare nach verschiedenen Ländern entsandt. Es werden als Sportkommissare anwesend ein in Lissabon O. Bartz, in Dubrovnik de la Croix, In San Sebastian und Barcelona H. Deussen und in Genf, Rom und Budapest Prinz Max zu SchaumburgLippe. Großer Preis von Deutschland 1931. Der Große Preis von Deutschland, der auch in liesem Jahre als internationale Veranstaltung auf Deutschlands idealster Rennstrecke, dem Nürburgring n der Eisel, am 19. Juli ausgefahren wird, verpricht das größte motorsportliche Ereignis der Autonobilsaison zu werden. Zum ersten Meldeschluß sind sereits zahlreiche Nennungen hervorragender Fahrer ind der bedeutendsten Firmen des In= und Auslanes eingegangen. Zu erwarten ist, daß es bei dieser Veranstaltung erneut zu einem Zweikampf MercedesBenz gegen Alfa Romeo kommen wird. Die Gesamtstrecke beträgt für die Wagen über 1100 ccm 500 Kilometer und für die Wagen unter 1100 ccm 425 Kilometer.— Für den Großen Preis von Deutschland 1031 sind neben wertvollen Ehrenpreisen auch 30000 Mark in bar ausgesetzt, von denen der Sieger der ersten Gruppe über 1100 ccm 12000 Mark und der Sieger der zweiten Gruppe 6000 Mark erhält. ADAC=Dreitagefahrt. Weltrekordfahrer Henne=München aus schwieriger Bergfahrt. Die Preisträger. In diesen Tagen fand im Harz die erste größere Veranstaltung des ADAC=Gesamtklubs, die Dreitagefahrt, statt. Von den am dritten Tag gestarteten 102 Fahrern erreichten 95 das Ziel auf dem Brocken. Die Sonderprüfungen wurden von den meisten Fahrern punktfrei überwunden. Bei den Zustandsprüfungen wurden keine Punkte verteilt. Insgesamt wurden 48 strafpunktfreie Einzelfahrer sowie Stoltze=Erfurt auf Puch mit nur vier Strafpunkten mit der Goldenen Adac=Medaille ausgezeichnet. Weitere 26 Einzelfahrer mit mehr als 25 Strafpunkten erhielten die Silberne Medaille und die übrigen 20 Fahrer, die die Fahrt ordnungsgemäß beendet hatten, bekamen die bronzene Adac=Medaille. Von den Fabrikteams erhielt RSU. außer dem Diplom als Ehrenpreis die Große Goldene Adac=Medaille, da NSl. in der Fabrikteamwertung zum zweiten Male als, strafpunktfreier Preisträger hervorgegangen ist. Die weiteren strafpunktfreien Fabrikteams von ArdieNürnberg, Triumph=Nürnberg und BMW.=München erhielten wie die Klubmannschaften der 2. Komp. Kraftfahrerabtlg. 2 Schwerin, Sp. Vg. Polizei=Hamburg, 1. Komp. 6.(preußische) Kraftfahrabteilung Münster und die 3. Komp. 6.(preußische) Kraftfahrabteilung Münster Diplome. Ausgezeichneter Verlauf der Trakehner Jagdpferde=Auktion. Am 5. Mai fand im Hauptgestüt Trakehnen die Auktion der Pferde aus dem Jagdstall statt. Es wurden 61 Pferde in den Ring geführt, von denen 59 verkauft wurden. Der Dursch schnittspreis betrug 2028 Mark und hält sich damit auf der Höhe der in den letzten drei Jahren erzielten Preise, ein Beweis für die Wertschätzung, die der Trakehner in allen interessierten Kreisen genießt. Auch in diesem Jahre war die Nachfrage äußerst rege. Zahlreiche Käufer aus dem Reich, aus Holland und Schweden waren erschienen. Besonders gefragt waren Leistungspferde, bei denen auch über kleinere Fehler gern hinweggesehen wurde. Am höchsten bezahlt wurde Fortunatus v. Hexentanz, ein herrliches Modell mit viel Hals, Schulter und mächtigem Schwung, den Major Bürkner für die Deutsche Reitschule Düppel zum Preise von 8900 Mark erwarb. Frau Duensing legte für den schönen Schimmel Cyclon v. Luftgott, ein ausgezeichnetes Springpferd, 7000 Mk. an. Pendel v. Parcival, der ein besonders gutes Dressurpferd zu werden verspricht, ging für 5100 Mk. in den Besitz von Frau Heckmann=Essen. 5000 Mk. brachte Pelion v. Parcival, der schon bei der vorjährigen Reitpferdeschau in Aachen hervorragenden Eindruck machte und jetzt von Herrn MergellHamburg erworben wurde. Rittmeister Beeckmann (Königsberg) kauste den vorzüglich springenden Preisträger v. Thronhüter für 4450 Mk. und die .=Stute Eboli v. Ararad für 3200 Mark. Ferner kaufte die Deutsche Reitschule Düppel außer Fortunatus drei Pferde, Rittmeister Stähler=Malmö drei Pserde, die Darmstädter Schutzpolizei vier Pferde, ein Pferd ging nach Rotterdam. Sämtliche Pferde waren wieder in glänzender Verassung, gingen unter dem Reiter sehr losgelessen und schwungvoll. Auch die diesjährige Auktion hat wieder den Beweis erbracht, daß das Preußische Hauptgestüt Trakehnen in der Produktion und Lieferung hochklassiger Leistungspferde in Deutschland konkurrenzlos an der Spitze steht. Gefährdung der deutschen Warmblutzucht. Die Freude über die glänzenden Erfolge deutscher Reiter und deutscher Pferde auf dem internationalen Turnier in Rom wird leider durch die Nachricht getrübt, daß der jetzige autonome Zollsatz für Warmblutzucht stark gefährdet ist, da Ungarn nach Herabsetzung des Zollsatzes drängt. Da die deutsche Warmblutzucht selbst seit Jahren die größten Anstrengungen macht, den Absatz deutscher Warmblutpferde zu heben, würden durch eine Herabsetzung des bisherigen Zollsatzes alle diese Bemühungen sowie alle bisherigen Maßnahmen zur Förderung der Landespferdezucht zunichte gemacht werden. Die wesentlich billiger produzierende ungarische Pferdezucht würde der deutschen Warmblutzucht allerschwerste Konkurrenz machen und einen wichtigen Betriebszweig der deutschen Landwirtschaft zum Erliegen bringen. Die Internationale Reiterliche Bereinigung hielt kürzlich zu Paris, dem Sitz ihres Büros, einen zweitägigen Kongreß ab. In den Vorstand, der eine Erweiterung erfuhr, wurde als deutscher Vertreter Generalmajor a. D. Frhr. v. HolzingBerstett gewählt. Es sind jetzt Amerika, Frankreich, Holland, Schweden, Belgien und Deutschland im Vorstand vertreten. Vorsitzender wurde, da das nächste Reiter=Olympia in Amerika stattfindet, der amerikanische Kavallerieinspekteur General Guy Henry. Die Beteiligung an den Reiterkämpfen der Olympia scheint nicht sehr umfangreich zu werden. Eine ganz bestimmte Zusage haben in Paris nur Amerika, Schweden und Frankreich gemacht. Endgültige Absagen überreichten Italien, die Schweiz, Ungarn und Oesterreich. Bei den anderen Ländern handett es sich darum, ob die recht erheblichen Kosten einer Beschickung durch Reiter und Pferde aufgebracht werden können. Man überlegt sich allerorten, ob die Auswirkungen eines eventuellen Erfolges mit den großen Kosten in Einklang zu bringen sein werden. Bei dem Pariser Kongreß wurde eine ganze Anzahl wichtiger Entschlüsse zur Vereinheitlichung des internationalen Reitsports und seiner Veranstaltungen gefaßt. An den von der internationalen reiterlichen Vereinigung als offiziell anerkannten internationalen Turnieren können Reiter solcher Länder, die sich der Vereinigung nicht angeschlossen haben, nicht teilnehmen. Reiter und Pferde, die sich an internationalen Turnieren beteiligen, die die Vereinigung nicht genehmigt hat, werden auf mindestens 12 Monate von den offiziellen internationalen Turnieren ausgeschlossen. Schlußtag der Ausscheidungskämpfe des 2. Bezirks im Westdeutschen Keglergau. Der letzte Tag der Meisterschaftskämpfe des 2. Bezirks im Westdeutschen Keglergau in der Kegelsporthalle Rheydt=Geistenbeck war ein Großkampftag auf der ganzen Linie. Die Favoriten Aachen, Gladbach=Rheydt und Würselen traten an den Start. Der Verband Gladbach=Rheydt legte auf Schere ein Ergebnis vor, das unter den gegebenen Verhältnissen eine Rekordleistung darstellt; allerdings muß man dabei berücksichtigen, daß der Verband auf bekannten, wenn auch neuregulierten Bahnen kämpfte. Durch ihre heimischen Freunde angefeuert, fühlten sie sich besonders stark. Die Mannschaften der Verbände Aachen und Würselen zeigten nicht das, was man von ihnen erwartet hatte. Neuß kann mit dem erzielten Ergebnis voll und ganz zufrieden sein. Kohlscheid, das am ersten Kampftag durchweg führte,ing leider unplaziert aus dem Kampf hervor und unterlas auf Schere mit nur 12 Punkten gegenüber Würselen. Die auf Bohle erzielten Resultate entsprechen durchaus nicht den sonst gewohnten. Vielleicht war ein Fehler in der Eigenart des Materials zu suchen. Startberechtigung für die Gaumeisterschaften, die vom 6. bis 8. Juni in Hagen=Westf. stattfinden, erkämpften: Zehnermannschaften auf Schere: 1. Verband Gladbach=Rheydt mit 6998 Punkten. 2. Verband Aachen mit 6848 P. 3. Verband Neuß mit 6790 P. 4. Verband Würselen mit 6688 P.— Bohle: 1. Verband Gladbach=Rheydt mit 6968 P. 2. Verband Aachen mit 6945 P. Einzelmeister auf Bohle: 1. Ant. Brings, Gladbach=Rheydt, mit 1461 P. 2. Willi Tetsch, Neuß, mie 1424 P. 3. Gottfr. Felder, Würselen, mit 1419 Fünferklubriegen auf Schere: 1. Rheydt mit 619 P. 2. Neuß mit 563 P. 3. Düren 589 P. 4. Kohlscheid mit 500 P. Auf Bohle: Würselen mit 1390 P. 2. Aachen mit 1331.“ Abräummeister auf Schere: 1. Huzo Schillings. Gladbach=Rheydt, 170. 2. Arn. Kicken, Würselen. 3. Dollmann, Düren, 152. 4. Jedamsik, Kohlscheiz. 142. 5. Bönisch, Köln, 184 P. Die Kämpfe gingen bei den Zehnermannschaften über 1000, bei den Einzelmeistern und Fünserkluß. riegen über je 200 und bei den Abräummeisterschaften über 50 Kugeln. Zu der diesjöhrigen Bezirkstagung hatten alle angeschlossenen Verbände ihre Vertreter entsandt. Die Beratungen verliefen durchaus sachlich und waren von dem Gedanken getragen, den sportlichen Getst des Kegelns noch weiter zu vertiefen und neue Freunde zu werben. Die Aussprache über Organisationsfra, gen trat besonders in die Erscheinung. Es wurde auch der Einrichtung einer Pressestelle allseitig zugestimmt. Die Wahl der Bezirksleitung ergab folgende Zusammenstellung: M. Bergrath, Vorsitzender: W. Lausberg, Sportwart; W. PeterPressewart. Alle Vorgenannten gehören dem Ver, bande Aachen an. Alles in allem kann festgestellt werden, daß ein weiteres Aufblühen des Kegelsporte in unserem linksrheinischen Gebiet zu verzeichnen embe. Handballtressen: WSB. gegen DT. Ein interessantes Handballspiel findet am Pfingstmontag auf der Krefelder Straße statt. Stehen sich doch hier die ersten Einheiten des Aachener Sportklubs 1910 und des Allgemeinen Turnvereins 1870 im Freundschaftsspiel gegenüber. Die ATA=Leute sind in den hiesigen Sportkreisen bestens bekannt. Konnten sie doch vor noch nicht allzu langer Zeit dem Be9. mit:11 das Nachsehen geben. Auch im Turnerlager rechnete man stark mit ATAs Durchschlagskraft. O# es nun dem ASC. gelingen wird, den WSV. in etwa zu rehabilitieren, muß das Spiel zeigen. Jedoch sei hier schon erwähnt, daß der Sportklub mit stärkster Vertretung zur Stelle ist. Im Interesse der Tagung des Bundes der Auslandsdeutschen beginnt das Spiel vormittags 11 Uhr.— Pfingstsonntag, morgens 11 Uhr, spielt die Sportklubjugend gegen die spielstarke Jugend der Spielvereinigung 07 Köln=Sülz auf der Krefelder Straße. Handballentscheidungsspiel. Pfingstmontag, vormittags 11 Uhr, auf der Kampfbahn Steinebrs“. Entscheidungsspiel der Zwischenrunde um die Goldene Plakette der Stadt Aachen zwischen VfL. 05 Aachen und Sportklub 03 Düren. In den seitherigen Svielen um die Aachener Stadtplakette blieben beide Mannschaften ungeschlagen. Der Dürener Sportklub 08 konnte erst am letzten Sonntag im entscheidenden Gang die Gladbacher Borussen auf heimischem Boden mit:=Toren schlagen, während a5 den als spielstark bekannten Sportverein 06 Köln=Mülheim zu Hause einwandfrei mit:=Toren besiegte, und am Nachmittag des gleichen Tages in Düren den dortigen Spielverein mit:=Toren schlug. Der Bedeutung des Pfingstmontag steigenden Kampfes entsprechend ist es selbstverständlich, daß beide Einheiten in stärkster Formation antreten werden, um sich die Teilnahme an der Endrunde zu sichern, um dann im Endspiel, das im Aachener Waldstadion zur Durchführung gelangt, die Klingen mit Alemannia zu kreuzen. Der Rollschuhklub ist da! Der Aachener Rollschuhklub 1981 ist gegründet! Im großen Taale Cortis, Krefelder Straße, finden jeden Dienstag und Donnerstag ab 18(6) Uhr Uebungsabende statt. Jeder Eissportfreund müßte sich eigentlich einmal einen Uebungsabend ansehen. In den wenigen Uebungsstunden, die bisher stattsanden, sind schon beträchtliche Leistungen erzielt worden. Schon deswegen lohnt es sich, einem Uebungsabend beizuwohnen. Jeder ist herzlich nillkommen. Klagis. KEIOE ENDDADENPANEETGEN 20. Moi 1931 AUSFLUGSORTE-HOTELS· GASTSTATTEN·VERANSTALTUNGEN Nummer 8 BEILAGE ZU DEN BLÄTTERN„ECHO DER GEGENWART“ AACHENER RUNDSCHAU“„LIMBURGER TAGEBLATT“ Sapen und Malnret Ziel des Pfingstausflugs. Von der Warche zur Das Pfingstfest bringt uns wieder einmal zwei gebeitsfreie Tage, und— hoffentlich— schönes Maiwetter. Da unternehmen wir allzu gerne einmal wieder eine große Fahrt, einen lobnenden Ausflug in möglichst unbekanntes Gebiet. Wir wollen unseren Lesern wieder einmal einen Vorschlag unterbreiten— diesmal führt er uns über die Landesgrenzen, aber in ein deutsches Land, in das Gebiet von Eupen und Malmedy. Die beiden reizenden Städtchen werden die meisten von uns kennen,(wenn nicht, dann wird es höchste Zeit!) aber den Weg von der einen zur anderen durch die reizvolle Bennlandschaft haben sicher die meisten von uns— wenn überhaupt je— seit zehn, ünizehn Jahren nicht mehr gemacht. Wir schlagen sarum vor, daß wir heuer einmal von Malmedo bis Lupen wandern. Das sind rund 25 Kilometer, vor denen sich gewiß kein Wandersmann fürchtet. Und wem es für einen Erholungsausflug zu viel ist, nun, der nehme halt beide Tage und mache unterwegs Station— in Sourbrobt oder sonst irgendwo in einem der Gasthöse, die Sie überall finden. Also wir fahren am Samstag(oder auch am Vonntag) bis Malmedy, sehen uns in dem romantischen Städtchen um, verleben einen schönen Abend, und machen uns dann am folgenden Morgen auf den Weg. Nachmittags kommen wir in Eupen an und kinden da überreichlich Gelegenheit zu ergiebiger Rast, hoben noch einen zweiten vergnüglichen Abend vor ins, machen am zweiten Feiertag noch einen Spazierhang in die wunderschöne Umgebung und kehren dann nach Hause zurück. Umgekehrt können wir natürlich nuch den Sonntag zum Aufenthalt in Malmedy benutzen, Montags wandern und am Abend nach guter Rast nach Aachen heimkehren— jeder nach seinem GeAngg. Von Malmedy aus aber wollen wir folgeneg wandern: Wir verlassen die Stadt am Chateletplatz, durch die Teichstraße bis zur Kreuzung in der Nähe der Brücke von Outrelepont, biegen rechts in die Mühlenstraße ein, verfolgen diese Ehaussee, sehen links die Papierfabrik Steinbach und rechts den Kirchhof, und etwas weiter die sebenswürdigen Bergwände von Beverce. Dann überschreiten wir eine Brücke über die Warche und bald kommen wir auf einen schönen Waldpfad nach der vielbesuchten Eremitage(St. Antonins).— Einige Minuten nachher erreichen wir das ibyllische Dörschen Bevercé. Links im Dorf liegt eine malerische Kapelle, St. Antonius geweiht. Rechts zweigt ein Weg ab, der die Warche auf der Teufelsbrücke überschreitet und zur Zwergenhöhle führt, eigentümlichen Klüften in einer Konglomeratwand. — Die Chaussee führt weiter, leicht ansteigend.— Wir verlassen das Dorf— kommen zu einer Brücke (links vor dem Ueberschreiten der Brücke der Weg nach dem„Pouhon des Cuves“), und verfolgen die Straße, die jäh ansteigend sich in verschiedenen Biegungen dahinzieht und schließlich einen Wald durchquert. Dann verlassen wir den Wald und vor uns liegt die Kirche von Thoffraix. Die Straße aber macht Em romantischen Warchetal. Der Wasserfall beim Reinhardstein. eine Linksbiegung(die Straße nach Thoffraix führt rechts hinunter). Die ersten Häuser von Mont sind in Sicht. Nach einer Rechtsbiegung steigt der Weg noch weiter an. Etwas weiter kommen wir an eine Kreuzung und einen Pfad— weniger starke Steigung— Kreuzung— zwei Häuser und oben liegt das Gebäude der früheren deutschen Jollverwaltung. Die Straße rechts zweigt nach Longsaye und die links nach Hockat ab. Anzeiger(Höhe 552 Mtr.). Unsere Straße führt gerade aus, leicht ansteigend quer durch das Venn, das rechts von der Straße mit jungen Tannen bepflanzt ist. Am Kilometerstein 10.7 führt ein Seitenweg auf das Benn hinaus, wir verfolgen aber die Landstraße bis zum Kilometerstein 11.— (In dem Venn rechts etwa 150 Meter ab, ein dicker Steinblock). Es kommt eine Linksbiegung, der Weg steigt dauernd, während wir zu unserer Rechten, gans am Ende in den Tannenpklanzungen, das Signal de Botrange sehen: die höchste Erhebung des Benns(708 Meter).— Etwas weiter mündet die Straße von Sourbrodt— Wegweiser und Grenze Kil. 128 und Holzkreuz— Mont=Rigi(672 Meter Höhe).— Die Straße führt geradlinig weiter(links Aussicht auf Malchamp), wir kommen an ein Holzkreug aus dem Jahre 1851. Dann fällt die Straße etwas, verläßt den Tannenwald, und links in der Grenzausweise prüfen! Die belgische Gendarmerie kontrolliert zur Zeit scharf. Wiese liegt die Kapelle Fischbach, so benannt nach ihrem Stifter Henri Fischbach(1830). Am Straßenrande links sehen wir ein merkwürdiges Denkmal, hohe Steinkolonne„Boultay“ genannt. Sie trägt keine Inschrift(1906 restauriert), soll aber aus dem Jahre 1566 stammen. In unmittelbarer Nähe ist jetzt die Baraque Michel. Etwas unterhalb(rechts) führt ein Pfad zum Aussichtsturm— weiter rechts die Quelle der Helle.(Links führt ein Weg zum Bahnhof Hokai). Die Landstraße gebt weiter durch das ausgedehnte, wilde Venn, bietet eine schöne Fernsicht auf Herve, Henri=Chapelle und Eupener Gegend. An der Straßenbiegung gegenüber dem Venn liegt das„Panhauskreuz“, etwas unterhalb ein Wegweiser(Kil. 11,1), links die Straße nach Jalhay und Verviers.— Nun verläßt der Weg bald das hobe Venn und führt durch den weit ausgedehnten Hertogenwald. Bei Kil..2 kommen wir zum Forsthaus von Drossard und noch weiter unterhalb zum Forsthaus von Oestreux.(Rechts zweigt jetzt eine Straße ab, die über„Scor“ nach Eupen führt).— Die Landstraße führt direkt nach Eupen(etwa 7 Klm.). Wie wär's mit St. With? Lieber Ernst! Mit großem Interesse habe ich Deinen letzten Brief gelesen und daraus ersehen, daß Du im Sommer einen vierwöchigen Urlaub in der Etsel verbringen möchtest. Da soll ich Dir nun einen guten Rat geben! Das ist fürwahr nicht leicht, denn groß, riesengroß ist die Zahl der Städtchen und Dörfer in unserem schönen Eifelland diesseits und jenseits der Landesgrenzen, die alle Anspruch auf freundliche Berücksichtigung haben. Aber wenn Du, wie Du schreibst, abseits vom großen Touristenstrom für Deine strapazierten Nerven Erholung und Ruhe suchen willst, ohne deshalb„aus der Welt zu sein“, so kann ich Dir nur raten, meinem Beispiel zu folgen und Deine Ferien in dem gemütlichen Ardennenstädtchen St. Bith zu verleben. Du findest dort in den ausgedehnten Fichtenwäldern Gelegenheit zu stundenlangen Wanderungen, auf denen Dir kaum ein Mensch, es sei denn ein Förster oder Holzarbeiter, begegnet. Nur des Hähers Schrei stört zuweilen die Ruhe, die bald Deinen kranken Nerven neues Erstarken bringt. Bist Du aber etwa zu mübe oder zu weiten Märschen nicht aufgelegt, so bringt Dich ein Spaziergang von zehn Minuten unter schattigen Linden zum Volmersberg, den zahlreiche Wege des St.: züther Verschönerungsvereines durchschneiden, und wo viele Ruhebänke zum dolee far niente einladen. Ueberhaupt muß man erwähnen, daß der Verein in der näheren Umgebung des Städtchens überall, wo ein hübscher Ausblick zum Verwellen einladet, auch eine Bank aufgestellt hat. Wie ich Dich kenne, wirst Du nach einigen Tagen Waldeinsamkeit ganz sicher„das arme Dier“ kriegen. Auch dafür ist gesorgt. Nach allen Richtungen findest Du Autobus= und Bahnverbindungen; auch Autotaxen zu billigen Preisen sind jederzeit zu haben. Die deutschen und belgischen Ardennen und das schöne Luxemburgerland sind nah und bieten soviel Ausflugspunkte, die bequem zu erreichen sind, daß es immer wieder Neues zu schauen und zu bewundern gibt. In St. Bith selbst ist Leben und ein reger Autoverkehr, und wenn Du Wert darauf legst, abends einen Skat oder eine Partie Billard zu spielen, so findest Du leicht Partner dazu. Auch was die Hauptsache, die Magenfrage angeht, so kannst Du in jeder Beziehung berubigt sein. Ein bestimmtes Hotel kann und will ich Dir nicht empfehlen, weil ich es für besser halte, das Du Dir selbst eins auswählst. Du wirst schon selbst etwag Passendes finden, und mit Speise und Trank gut bedient werden. Besonders möchte ich bemerken, daß nachmittags gegen 4 Uhr das „Echo der Gegenwart“ und die„Nachener Rundschau“ vom gleichen Tage durch Boten ausgetragen werden. Du kannst also, wie bisber, jeden Abend das Neueste in Deinem„Leibblatt" lesen. Vergiß nicht, dem zwar noch kleinen, aber interessanten Heimatmuseum, das Sonntags stundenweise geöffnet ist, einen Besuch abzu“ RVIMEMEDP die Perie der Ardennen Herrliche Ausflüge Waldreiche Umgebung GLITE, MODERNE HOTELS Bilige Werchetalsperre, die schönste Europas Penslonspreise Führende größte und älteste Häuser Hotel Jacob, Fernruf 194 Hotel de’Europe, Fernruf II Der Neuzelt entsprechend eingerichtet. Fließendes wermes und kaltes Wasser in en allen Zimmern. Robertville (Station Sourbrodt) Bellebter Ausflugsort. Sehenswürdige neue Talsperre- Ruine Reinherdstein lägllisch gelegen: Flacherei u. Kahnfahrten auf dem Stausee- Hotels-Penslonen- Ausk. durch den Verkehrsverein Robertville und Bürgermeisteramt Sourbrodt: Hôtel Zur Krone Inhaber: E. Massey- Telephon 116 Gute bürgerl. Küche coo Mäselge Preise Hotel Internationa! 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So, nun hoffe ich, Dich zufriedengestellt zu haben. Wenn ich mich im Laufe des Sommers freimachen kann, werde ich mein Hauptquartier natürlich auch in St. Vith aufschlagen, und es würde mich freuen, Dich dort zu trefsen und mit Dir gemeinsam die Schönheiten des St. Vither Ländchens genießen zu dürfen. In alter Freundschaft Bad Ems als Turnierstadt. Pfingsten 8. Tennisturnier des Vereins deutscher Tennislehrer, Gan Westdeutschland, in Bad Ems. Traditionsgemäß wird auch in diesem Jahre das 8. Tennisturnier des VDT.(Gau Westdeutschland), auf der neuen Platzanlage der Staatlichen Kurverwaltung in der schönen Badestadt Ems in der Zeit vom 23. bis 25. Mai(Pfingsten) ausgetragen. Folgende Konkurrenzen sind ausgeschrieben: 1. Herren=Einzelspiel um die Meisterschaft von Westdeutschland; gespielt wird in Gruppen, jeder gegen jeden. 2. Herren=Doppelspiel um die Meisterschaft von Westdeutschland. 8. Trostrunde. Von den zahlreichen bisher eingegangenen Nennungen seien einige hervorgehoben: Hermann Richter, der Doppelpartner Roman Nasuchs, A. C. Becker, Demasius, Hannemann, der Reichstrainer, Messerschmidt, Lamprecht, Gies und Liebenau, die ein erstklassiges Turnier gewährleisten. Verteidiger im Herren=Einzelspiel ist Richter=Köln im Doppel A. C. Becker(Wiesbaden), Richter(Köln); in der Trostrunde Rott(Köln). Die Spiele beginnen Pfingstsamstag, 9 Uhr vormittags. Bad Emser Musikfestwoche. Vom 26.—31. Mai d. J. findet die„Bad=EmserMusikfestwoche" statt, die sich allmählich zur traditionellen Mai=Veranstaltung des altberühmten Heilbades heranbildet. Im Programm sind vorgesehen ein „Nordischer Abend“ mit Werken von Gade, Grieg, Atterberg und Sibelius. Ferner gibt es einen„HaydnMozart=Abend“, einen„Tschaikowsky=Dvorak=Abend“ und einen„Beethoven=Brahms=Abend". Solisten sind: Alice Habig=Berlin, Klavier, die Konzertmeister des staatlichen Kurorchesters Nocke und Suchanek. Alle Konzerte dirigiert Kurt Barth, der in Flensburg als städtischer Musikdirektor tätig ist und durch Gastspiele in Warschau, Krefeld u. a. die Aufmerksamkeit auf sich gelenkt hat. Nach Finnland und den Atlantischen Inseln mit dem Norddeutschen Lloyd. Seereisen erschließen uns Norden und Süden. Im Rahmen seiner beliebten Fahrten nach Finnland oder den Atlantischen Inseln hat der Norddeutsche Lloyd Bremen für den Sommer dieses Jahres zwei Neuerungen geschaffen, die bestimmt sind, sich in allen an der Sectouristik interessierten Kreisen schnell ihren festen Freundeskreis zu schaffen. Seit langen Jahren schon führen die Frachtdampfer des regelmäßigen Finnlanddienstes des Norddeutschen Lloyd Fahrten in das„Land der tausend Seen“ aus. In den Monaten Juli bis September dieses Jahres wird nun der bekannte Dampfer„Arucas“ für sechs Gesellschaftsreisen in die Finnlandfahrt eingestellt werden, der allen denen, die einmal an einer seiner Fruchtfahrten nach Madeira und den Kanarischen Inseln teilgenommen haben, immer in guter Erinnerung sein wird. Nach den Atlantischen Inseln indessen führen drei Fahrten des modern ausgestatteten Motorschiffes„Rio Panuco“, deren Programm durch das Anlaufen von Lissabon und der marokkanischen Hafenstadt Casablanca über den Rahmen der Fruchtdampferfahrten hinaus nicht unwesentlich erweitert worden ist. Herbheit nordischer Landschaft, Blütenfülle der Atlantischen Inseln, orientalisches Leben an der nordafrikanischen Küste— überallhin führt uns je nach Geschmack und Neigung der Norddeutsche Lloyd. Seine Vertretungen stehen mit Auskünften und Prospekten über alle diese Fahrten Interessenten jederzeit gern zur Verfügung. * An die Ostsee. Illustriertes Reise= und Fahrplanbuch der Stettiner Dampfschiffsgesellschaft I. F. Braeunlich, GmbH., Stettin für den Sommer= und Touristenverkehr von Stettin nach den Ostseebädern Swinemünde, Misdroy, Ahlbeck, Heringsdorf, Bansin, Zinnowitz, Insel Rügen, Bornholm, Kopenhagen, mit Reisebeschreibungen, Fahrplänen, Fahrkarteneinrichtungen, Verkehrskarte usw. ist kostenfrei in allen Reisebüros erhältlich. Hato=Autofahrten. Da nicht jeder eine längere Erholungsreise unternehmen kann, veranstaltet das Reisebüro Hagemann u. Co., Kapuzinergroben 13, in diesem Jahre für die Bürger Aachens und die Kurgäste unseres Bades preiswerte Autofahrten in die schöne Umgebung. Vorerst finden dreimal wöchendlich nachmittags Fahrten nach dem reizend genen holländischen Lustkurort Valkenburg statt. Jeden Mittwoch wird die oft kopierte, aber nicht erreichte Dreiländerfahrt(Deutschland, Holland, Belgien) durchgeführt. Ein Roisepaß ist für diese Ausflüge nicht erforderlich. Alle Fahrten werden in modernen und versicherten Autowagen zurückegelegt. Auskünfte und Anmeldungen durch das vorbezeichnete Reisebüro. S PF T PAVT die Hauptstadt der deutechen Ardennen im neubelgischen KantSt. Tith 2500 Einwohner, 470 m über KN Waldreiche umgebung Sehr emptehlenswerte Hotels und Restaurente Kranken, hans Aerste und Apotbeken Städtische Badeanstalt#as und evang. Kirchen Knotenpankt von 5 Eisenbahnlinien 6 Autoverkehrs-Strassen Mittel- und Ausgangapunkt viele Johnenden Spaziergänge, kleinere und grössereA usflüge Autchnslinlen nach verschiedenen Richtungen Autotaxen zu jeder Tagesund Nachtzeit Näbere Auskunft erteilt bereitwilligst der Verkehrsausschuns der Stadt St. Vith Städtisches Verkehrsamt Hotel Genten Telephon:- derage Alfrerommierfer klen: Zimmer mit fllessendem Wasser Zentralbeisung Hotel Zurrest Hauptstraße 162.— Telephon 97. Bes.: QESCHWISTER REIS DORFF Zentralbeisung Fllessendes Wasser in allen Zimmern Fremdenpension Garage Hotel Restaurant Frau= D. Marguer vel. 14] Allbekannt bürgerliches Heus Tromdenziamer Hotel zum Bahnhof Besitzer: HEINRICH PIP, Telephon 27 Fremdenpension Gut bürgerl. Haus] Gegenüber dem Bahnhof unmmmmemmmmmmm Café- Conditorel A. Hilgers St. vith Markt. Tel. 93.- fI Decwerk. Pr inen und Sebokoladen von ersten Firmen Vu##en Vin (600 m üb. d..) u. Umgebung- bekannte Sommertrische u. Wintersportplatz- Waldreiche Umgebung. lohnende Ausflüge. Ozonreiche, nervenstärk. Luft. — Vorzügliche Gasthöfe.— (Lager vom 23. bis 29. Mal er. truppenfrei.) Ueber die künstlerische Mission des Rundfunks. Als der Rundfunk Musik in die fernste Alpenhütte, gute Musik— gewünscht oder ungewünscht— in jedes Bürgerhaus trug, das bisher vielleicht von ihr nichts wissen wollte, hat er unendliches Bildungsfeld und unerschöpfliche Genußquelle einer neuen Allgemeinheit zu erschließen begonnen. Daß dies erst der Anfang seiner Aufgabe ist, wissen seine Leiter am besten; die Mitarbeit des unsichtbaren Hörers, in mannigfaltigen Arbeitsgemeinschaften schon begonnen, wird auch aus dem Gebiete der Musik in steigendem Maße sich entwickeln. Zunächst freilich mußte der Rundsunk ertötend für eine gewisse Form von Hausmusik wirken; alle, die mit harmlosem Geklimper ihre Feierabendsentimentalität in Aktion zu setzen gewohnt waren, mußten rasch erkennen, daß diese Aufgabe der Lautsprecher weit vorzüglicher vollbrachte. Auch jene, die sich aus einem anerkennenswerten Idealismus an instrumentalen oder vokalen Aufgaben zu versuchen gewohnt waren, die ihr Vermögen weit überstiegen, mußte die aus dem Lautsprecher heraustönende, so vollkommen überlegene Konkurrenz zunächst das Gefühl der Hoffnungslosigkeit eines Wettbewerbes in eigenem Schweiße dartun. Während aber diese entmutigt glauben, das Klavier für immer schließen zu müssen, hat sich einer unermeßbar großen Zahl von Gemütern die große Welt von Musik neu aufgetan. Diese gilt es nun durch immer eindringlicheren Hinweis zu überzeugen, daß Musik selbst auszuüben heißt, eine Nähe zu ihr sich erringen, die man als reiner Hörer niemals kennen lernt. Das Spiel des Kindes lehrt es uns: indem es eine Scheinwelt um sich erbaut, kommt es der Wirklichkeit des ihm vielfach noch unfaßlichen Lebens Schritt für Schritt näher. So auch in der Musik: wer sie selbst ausübt, und sei es kindlich primitiv, vorausgesetzt, daß er sie in ihren Wertbezirken aussucht und nicht im Kitsch, kommt ihr wirklich und wesentlich näher; denn ihm erwächst im Ausüben ein irgendwie schöpferisches Verhältnis zur Musik, und dieses wurzelt tiefer als alles, was er nur reinem Aufnehmen verdankt. Ich sehe darum die Zeit nicht fern, in der Rundfunk und Hausmusik eine Art Zwicsprache führen werden, in der der Funkhörer das Wertvollste, was er vernommen hat, durch eigene Arbeit am Instrument sich näherbringt und so sich diesen wichtigsten Hauch beseelter Verbindung mit dem musikalischen Werk verschafft, den er als Aufnehmender nirgends erhalten wird. Darum möchte ich allen Müttern zurusen: gönnt euern Kindern das Glück dieser einzigen bescheidenen Schöpferlust; laßt sie ein Instrument lernen! Sonst wird ihr Glaube an die Musik einstmals ein toter sein. Professor W. Braunfels, Direktor der Hochschule für Musik, Köln. Programm des Westdeutschen Rundfunks Donnerstag, den 21. Mai 1931. 7,00 Leibesübungen.( 7,05—8,00 Morgenkonzert. 9,00—9,45 Gemeinschaftsprogramm der deutschen Schulfunksender: Stätten deutscher Arbeit. Die Edertalsperre(ein Hörspiel). G 10,15—11,15 Schallplattenkonzert.(9 11,20—12,00 Schulfunk. Wohin geht die Technik?( 12,10 Schallplatten= konzert.(O 13,05—14,30 Mittagskonzert. Mittmann(Violine). 15,50—16,15 Kinderstunde. Märchen aus fremden Ländern. 10,15—16,25 Mitteilungen aus dem Schulfunk.( 16,25 bis 17,00 Funkpädagogische Arbeitsgemeinschaft der Lehrer an Volksschulen. Stofsabbau=Lehrplanresorm.( 17,00—18,00 Besperkonzert. Helene Zimmermann(Klavier), Grape(Klavier), Schneiderhan(Violine). G 18,00—18,20 Der westsälische Lebensraum. Das Judentum in Westsalen.(2 18.20 bis 18,40 Kleine Prosa. C 18,40—19,00 Spanisch.( 19,10 bis 19,30 Auf der Deutschlandrundfahrt. Schallplattenbericht von der 14. Etappe: Dortmund— Hagen— Düsseldorf—. Aachen— Köln. Sprecher: Probst. 19.30—19,55 Der westdeutsche Wirtschaftsraum: Der organisatorische Ausbau der Vereinigten Stahlwerke.( 20,00 Die neuen Seibtmodelle für Gleichstrom und Wechselstrom sind jetzt lieferbar! Verlangen Sie die unverbindliche Vorführung derselben in Ihrer Wohnung! 63725 Abendkonzert. Das Kleine Orchester. Intermezzo: Wieder wird es Frühling. Neumann(Tenor).(O 22,00 Letzte Meldungen.( Bis 23,00 Nachtmusik.( 23,00—24,00 Tanzmusik der Kapelle Herry Head. Uebertragung von der Rheinterrasse, Rodenkirchen. Solland: Hilversum..40 Zeitzeichen, Schallplattenkonzert. O .40—.55 Morgenseier.( 10.10 Schallplattenkonzert. O 10.40 Solistenkonzert.( 11.40 Zeitzeichen, Konzert des Rundsunkquartetts.(2 13.25 Vortrag.( 14.40 Vortrag. C 15.40 Für die Kranken.() 16.40 Konzert des Rundsunkorchesters.( 17.40 Vortrag.( 18.10 Konzert(Fortsetzung). O 18.40 Englischer Unterricht.() 19.10 Vortrag.( 19.40 Zeitzeichen, Schallplattenkonzert.(9 19.55 Konzert aus dem Konzertgebäude Amsterdam.(•) In der Pause: Vortrag.( 22.10 Wetter, letzte Moldungen.( 22.25 Konzert. Kovacs Lajos und sein Orchester.(9 23.25—23.40 Schallplattenkonzert. Huizen..10 Zeitzeichen, Morgenseier.( 10.10 Morgenkonzert.( 11.10 Zeitzeichen, Gottesdienst aus der Cyrianus. und Franzisbuskirche, Hoorn.( 12,10 Zeitzeichen, Polizeibericht.(2 12.55 Lunchkonzert.( 14.10 Bericht über den 5. Katholibentag.( 14.40 Konzert des Christl. RadioOrchesters.( 17.10 Schallplattenkonzert.(O 17.25 Sonderveranstaltung des Senders.( 17.40 Zeitzeichen, Kinderstunde. O 18.40 Zeitzeichen, Schallplatten.( 19.10 Konzert.( 20.40 Zeitzeichen, Konzert.(9 In der Pause 21.40 Pressedienst.( 23.10—.10 Schallplattenkonzert. Wechselkurse an ausländ. Börsen. London, 19. 5. Berlin 20.4250 Paris 124.34 Belgien(neue.) 34.9650 Schweiz 25.23 Holland 12.10875 Neuyork.8652 Spanien 48.85 Italien 92.92 Zürich, 19. 5. Berlin 123.525 Holland 208.35 Brüssel 72.175 Paris 20.295 London 25.2312 Neuyork.18675 Italien 27.155 Spanien 52.00 Berliner Metallbörse. Elektrolytkupfer(wirebars) prompt cif Hamburg Bremen oder Rotterdam: für 100 kg 86.50 Mark. Antwerpener Kammzüge. Antwerpen. 19. 5. Kammzüge per Mai 21.75. Juni 21.75. Juli 21.875. Aug. 21.875. Sept. 21.875. Okt. 21,875. Nov. 21.875. Dez. 22.00. Umsätze 335 000 lbs. Paplere Im Freiverkehr. ∆ Köln, 19. Mal.(Drahtung.) Am Markt der unnotierten Werte wurden heute folgende Kurse genannt: Aku 65—66½: Fr. Elsaß 25 Geld: Köln-Lindenthal 24 Geld: Koll u. Spitz 23 Geld: Kölner Hausbesitz Geld; Parkhotel 84 Geld; Rhein. Glashütte 10 Geld; Verein. Grauwacke 5 Geld. Kölner Produktenbörse. Amtlicher Preisbericht der Kölner Produkten- und Warenbörse In RM. die 100 kg, Frachtlage Köln, nur für Stroh ab rheinischer Station: 19. Mai] 15. Mai Weizen, rhein., 73 kg...... 28 50=28.75 28.75-29.00 ausländischer 36.25-39.00 36.50.39.25 Roggen, rhein., 66/67 kg.... 18.00-18.25 18 00-18.25 rhein., 70 kg... 20.50 20.50 ausländischer 27.25-28.71 27.25=28.75 Hafer, hiesiger, 20.75-21.25 21.00=21.50 norddeutscher 22 00-22.50 1 22.25-22.75 ausländischer 22.75-23.25 23.00=23.50 Futtergerste, ausländ. 22.00-22.25 22.00-22.25 Wintergerste, inländ.— Sommergerste, inländ.— Mais, grober. 26.25—00.00; kleiner 28.25—00.00; Weizenmehl 70% inl. 39.00—39.50; Rhein. mit ausl. Weizen 40.00-40.50, Roggenmehl 70% inl. 29.00—29 50; 70% mit ausl. Roggen 30.00—30.50 Roggenschrof, inländ. 24.50—25.50; von Auslandsrogg. 30.00— 30.50; Weizenkleie, gbr. brutto m. Sack 13.25- 14.00; Roggenkleie br. mit Sack 1300—13.50; Biertreber, br. mit Sack 10.75—11 25; Leink.-Mehl 38%, br. m. Sack 14.50—14.75; Erdnußk.-Al.50% br. m. Sack, 12.50—12.75, 54% 13.50—13.75; Soyaschrot 46%. br. m. Sack 13.50—14 00; Ranskuchen 38%.50—00.00; Palmkernkuchen lose, 21% 12.50—13.00; Trockenschnitzel, lose,.25—.50; Zuckerschnitzel, lose,.75—.50; Rohmelasse 600—.50, Wiesenheu, inl., lose, neu.40—.20, gepr. 00.00—00.00 Kleeheu, inl., neu, lose.50—.30, inländ., gepr. 00.00—00 00, ausländisches, neu 00.00—00.00; Roggenstroh, gepr., neu.60—.80; Weizenstr., gepr., neu,.60—.80, Halerstr., gepr., neu.60—.80 Brotgetreide gab Im Preise nach; Kraftfutter war fester, Geschäft blieb sehr klein. Soziales. Die Tagung des Bezirks Rheinland im Bunde erblindeter Krieger e.., Sitz Berlin, am 17. Mai 1931 in WuppertalBarmen befaßte sich eingehend mit der Versorgungsrechtslage der deutschen Kriegsblinden und nahm nachfolgende Entschließung einstimmig an: Die Kriegsblinden haben mit großer Sorge von den Gerüchten über einen weiteren Abbau im Versorgungswesen Kenntnis genommen. Sie verkennen durchaus nicht die schwierige Finanzlage des Deutschen Reiches, glauben aber, daß es der Reichsregierung weiterhin möglich sein dürfte, diejenigen wenigstens einigermaßen ausreichend zu versorgen, die ihr Bestes, das Augenlicht, dem Vaterlande hingegeben und somit das größte Opfer gebracht haben. Wir erinnern an die feierlichen Erklärungen des Herrn Reichspräsidenten, des Reichstages, der Reichsregierung und des Reichsarbeitsministeriums, und sind davon überzeugt, daß das deutsche Volk geschlossener hinter uns steht, wenn wir sagen, daß die Versorgung der deutschen Kriegsblinden stets gesichert bleiben muß, zumal die Versorgungsgebührnisse nicht einmal ausreichen, den Lebensunterhalt und die mit der Blindheit verbundenen besonderen Ausgaben zu bestreiten. Wir können unmöglich annehmen, daß die Reichsregierung unter Bevücksichtigung dieser maßgeblichen Umstände ernstlich daran denkt, einen Abbau im Versorgungswesen vorzunehmen, bitten aber inständig, an der heutigen Versorgung der deutschen Kriegsblinden nicht zu rütteln, um diejenigen, die zeitlebens ein schweres und hartes Los zu tragen haben, nicht wieder der körperlichen und seelischen Verelendung anheimfallen zu lassen. Der Vorstand des Bezirks Rheinland im Bund erblindeter Krieger, e.., Sitz Berlin. I..: Otto Jansen, Bezirksleiter. Eingesandt. Zuschriften an die Redaktion, die unter der Rubrik „Eingesandt“ veröffentlicht werden sollen, können nur dann Prüfung und Berücksichtigung finden, wenn der Einsender seine volle Adresse nennt. Diese Angabe fällt selbstverständlich unter das Redaktionsgeheimnis und wird streng vertraulich behandelt. Namerlose Einsendungen wandern in den Papierkorb. Die Freiwillige Feuerwehr Aachen=Forst. Ueber den Brand am 18. Mai in Forst erhalten wir von einem Leser folgende Zuschrift: Ich stand in der Trierer Straße, als plötzlich die Feuersirene in Tätigkeit trat. Auf Grund der Zeitungsartikel der letzten Zeit über die Feuerwehr zog ich meine Uhr, um festzustellen, wie es eigentlich mit der Schlagfertigkeit der städtischen Freiwilligen Feuerwehr Aachen=Forst bestellt sei. Die Uhr zeigte 2,60, und zu meinem größten Erstannen rückte die Wehr bereits um 2,52 Uhr, also in zwei Minuten. mit voll besetztem Gerät aus. Dies ist eine Leistung, die der städtischen Frelwilligen Feuerwehr Aachen=Forst nicht hoch genug angerechnet und wohl nicht leicht überboten werden kann. Auf der Brandstelle, Kirchstraße 8, stand bei Ankunft der Wehr eine Dachdeckerwerkstätte in hellen Flammen. Die Funken hatten bereits das Dach des Hauses Kirchstraße 7 in Brand gesetzt. Die Wehr ging mit vier Strahlrohren vor. Ihrem schnellen Eingreisen im Verein mit der inzwischen ebenfalls erschienenen Berufsfeuerwehr ist es zu verdanken, daß das Feuer auf seinen Herd beschränkt blieb. Die städtische Freiwillige Feuerwehr AachenForst hat bewiesen, daß sie für die Stadt Aachen eine unschätzbare Einrichtung ist, die im Interesse der städtischen Finanzen Förderung verdient. H. Briefkasten. Auskünste im Briefkasten werden an unsere Abonnenten kostenlos erteilt. Die letzte Abonnementsquittung ist beizulegen, außerdem Rückporto, wenn briefliche Auskunst gewünscht wird. Anonyme Anfragen werden nicht beantwortet. Mündliche Auskünfte werden nur Dienstags. Mittwochs und Donnerstags, vormittags von 10 bis 11 Uhr, erteilt. Alle Auskünfte sind unverbindlich; selbstverständlich werden sie nach bestem Wissen erteilt. Adolf. Betriebe, deren Umsatz unter 5000 Mf. liegt, sind durch die Notverordnung von Dezember 1930 ab 1. Juli 1981 umsatzsteuerfroi gestellt. P. D. Die„Praktische Tante“ sagt:„Wasserdichte Gewebe herzustellen: Es wird ½ 5g Leim und ½#g Talgseife in 10 Liter siedendom Wasser aufgelöst, und, sobald dies geschehen ist, ¾ kg Alaun nach und nach zugesetzt. Alles wird eine Viertelstunde gekocht. Ist die Flüssigkeit etwas erkaltet, so taucht man das Gowebe hinein und hängt es, ohne es auszuwringen, zum Trocknen auf. Hinterher wird es gut gewaschen und gerollt.“ P. H. 42. Für Benutzer von Sonntagsrücksahrkarten ist eine einmalige Fahrtunterbrechung von beliebiger Dauer(natürlich immer innerhalb der für Sonntagskarten freigegebenen Zeit, also Samstag mittag 12 Uhr bis Montag morgen 9 Uhr) gestattet. Sie können also in Düren aussteigen und am Abend nach Aachen unter Benutzung der Sonntagskarte weiterfahren. B..42. Der Gemeinschuldner kann einen Vergleich vorschlagen, doch muß dieser allen nicht bevorrechtigten Gläubigern gleiche Rechte gewähren. Eine ungleiche Bestimmung der Rechte ist nur mit ausdvücklicher Zustimmung der zurückgesetzten Gläubiger zulässig. Der angenommene Vergleich bedarf der Bestätigung des Konkursgerichts. Nach Aufhebung des gerichtlichen Verfahrens ist Neugründung einer Firma in jeder Form zulässig. (26 Ohne Gewähr Gepianengung 2. Klasse 37. Preußisch=Süddeutsche Hreuß.) Staats=Lotterie Nachdruck verboten Auf jede gezogene Rummer sind zwei gleich hohe Gewinne gefallen, und zwar je einer auf die Lose gleicher Rummer in den beiden Stellungen I und II 1. Ziehungstag 18. Mai 1931 In der heutigen Vormittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinne zu 50000 G. 5999 4 Gewinne zu 5000 CM. 211157 263320 4 Geminne zu 3000 d. 62153 351490 6 Geminne zu 2000 a. 160745 194992 250960 20 Gewinne zu 1000 M. 43120 48801 51412 132388 138495 142607 197674 201586 240124 366969 38 Gewinne in 800 Cu. 10654 11642 40658 42402 103034 130143 141209 161095 186903 202984 209167 255805 258305 259680 291182 344807 348976 388326 391961 40 Gewinne zu 500 C. 793 1889 78912 92800 110382 123226 126928 161091 173311 180962 211165 233269 245060 287537 298386 300581 323045 334712 361459 382559 In der heutigen Nachmittagsziehung wurden Gewinne über 300 M. gezogen 2 Gewinnd zu 10000 a. 19191 4 Gewinne mu 5000 C. 202013 204278 2 Gewinne zu 3000 0. 104894 8 Geminne zu 2000 M. 208176 284096 310168 840837 26 Gewinne zu 1000 d. 30244 92869 149826 192908 197694 205163 221571 232455 253901 253473 290616 331311 378469 0 184# 36 Gewinne zu 800 G. 2981 33588 38072 40867 94078 106054 110200 139869 153482 173070 295195 307880 317351 319337 324417 353743 369627 399288 50 Gewinne zu 600 C. 26821 34071 85127 41990 58691 61322 73269 84634 98862 124695 129229 141615 144817 145963 147360 155112 156766 173645 229930 256202 279751 296444 334152 350907 358940 Ss Aus dem Geschäftsverkehr, Bauausstellung Berlin. Wenn man auf der Deutschen Bauausstellung Verbi# das Freigelände der Garagenausstellung aufsucht, so wirder Blick sofort auf die bekannten„Achenbach=Bauten" lenkt. Die Firma Gebr. Achenbach GmbO., Sieg, zeigt hier auf ihrem Stand. Nr. 6 Block E die Viel“ seitigkeit und Vielgestaltigkeit ihrer mehrsach patentamtlich geschützten Wellblech=, Stahl= und Betowbauten durh Aufstellung einer Stahlgarage, einer Betongarage# einer Kombination von Wochenendhaus und Garage. it dermann kann sich hier von den vielen Vordeilen dieset praktischen und preiswerten Bauweise überzeugen. zehnkelange Erfahrungen haben die Achenbach=Bauweise derart vervollkommnet, daß allen Ansprüchen Genüge stet werden kann, und mäßiger Kostenaufwand, leichte legbarkeit, Sicherheit gegen Feuer und Einbruch, leichte Aufstellen anhand einer burzen Anweisung, und stanbe Au“ struktion sind die wesentlichsten Vorteile. Diese Vorzu# haben es mit sich gebracht, daß heute neben den besitzern und Jägern auch weite Kreise von Industrie, del, Gewerbe und Landwirtschaft die Achenbachbauten Autogaragen, Jagdhütten, Wochenendhäuser, Arbeitsschuppen, Flugzeughallen, Bootshäuser, Umbletr“ räume, Fernsprechzellen, Maschinenhäuser, Foldscheune“ Fabrikhallen, Industriebauten jeder Art usw. benußen“ deuernd ihre Zufriedenheit über die Bauweise druck bringen. IV D Sbgenuer wöcheutlich 9e. Berwasureiß: für ben Maust and unt eintichl..44 urr. Beim.0 Sschehemgswese nöchentlic 13 mdl. Bgugspreih: für deu Maust and Der. enhfer. 649 Dr. Baim. sese. Alle Postanstalten des In= und Auslandes nehmen Bestellungen entzegen. Abbestellungen Wunen n einen Tag vor Monatsschluß mündlich oder schriftlich bei der Geschäfiostelle geschehen. Durch dos geigerpersonal werden Abbestellungen niemals angenommen, Postscheckonto: Nut Abin 26870. Banbgautem Commerg= und Privatdank Akt.=Gel, Fillale Nachen, Dresdner Bauk in Nachen, Nachen. gensprecher: 27327, Nachtruf 296 34 oder 296 46. Baliner Redaktion: Berlin w 57, Winterfeldtstraße v6, germnf B 7 Pallas 5247. Im Falle von höherer Sewalt, Streck, Anssperrung, Betriebssthrung, Verdot, zu der Beziecher Leinen Anspruch auf Lieserung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Beragopreiseh. Nachen, Mittwoch, 20. Mai 1931(Bernhard) Aelteste Nachener Zeitung 83. Jahrgang Abendausgabe Einzelverkaufspreis 10 Pfg. Täglich eine Beilage:„Unterhaltungsbeilage“,„Haus und Mode“,„Sport=Echo“,„Kultur und Leben“,„Landwirtschaftlicher Ratgeber“,„Reise= und Bäderanzeiger“,„Der Steuerberater“ Zellenprels: im Feruverkehr die kleine Zeile.40 Mt., die 30 mm breite Reklamezeile.50 Mk., 1. Seit .— Mt ohne Nachlaß; im Verbreitungsgediet; die kleine 27 mm breite Zeile.20 Mk. behördliche und tudellarische Anzeigen.40 Ml., Reklamen.50 Mk. 1. Seite.— Mk. ohne Nachlaß, Für Plazvorschris 10% Aufschlog, Radatt nach Tarif. Plaz= und Zeiworschrift ohne Verbindlichkeit. Anzeigen sind sofor zu berchlen; wird Rechnung ertellt, ist biese innerhalb 8 Tagen zu bezahlen. Rabatt gilt nur bei Kassa in Konchnsfüillen und bei zwangsweiser Eintreibung durch Klage wreten Bruttosötze in Krast Srfalmgson für Zehtung und Gerichustand is Nachen. Druck und Verlag von Kaagert Erden in Nachen Vuliazehen: Salgraden 101. Telegrunm=Abrsse: Eche, Nachen. Geschäftstunden von 3 bis 19 Uhr u Nummer 117(4. Blatt) Noch einntaldn Torustungerage. Der mißratene Fragebogen.— Die wichtigsten Angaben fehlen. Politik als ob. England an Frankreis Seite. AW. Genf, 20. Mai.(Drahtung.) Der Völkerbundrat hat sich heute vormittag mit dem deutschen Antrag und dem englischen Vorschlag über die Offenlegung des Rüstungsstandes als Vorbereitung zur allgemeinen Abrüstungskonferenz beschäftigt und nach längerer Aussprache beschlossen, am Freitag auf Grund eines dahin auszuarbeitenden Vorschlags des Berichterstatters eine Entscheidung zwischen den beiden Vorschlägen zu treffen. Der spanische Außenminister Lerroux hatte die Debatte über die Abrüstungsfragen mit Worten der Begrüßung an den Völkerbund eröffnet. Er betonte, daß auch das neue Spanien das größte Interesse an einer ersprießlichen Arbeit im Völkerbund habe und bestrebt sei, in der bisherigen Tradition zu verbleiben. Es habe den lebhaften Wunsch, an jedem Verk der Eintracht und des Friedens mitzuarbeiten. Reichsminister Dr. Curtius erwidert: Es entspricht gewiß den Gefühlen des Rates, wenn ich als Präsident unseren gemeinsamen Dank und die lebhafte Vertschätzung zum Ausdruck bringe, die wir den von hohem Idealismus getragenen Worten unseres spanischen Kollegen entgegenbringen. Herr Lerroux hat uns gesagt, Spanien sei mit uns. In unser aller Namen darf ich erklären: Wir sind mit Spanien. Henderson begründete dann den englischen Antrag für die Offenlegung des Rüstungsstandes. Henderson führte zum englischen Vorschlag u. a. aus, während des langsam arbeitenden Abrüstungsvorbereitungsausschusses habe man sich auf gewisse Tabellen geeinigt, deren Verwertung die britische Regierung nunmehr vorschlage, da mit neuen grundsätzlichen Erörterungen begonnen werden müsse. Die deutsche Rezierung habe ganz neue Tabellen vorgeschlagen, die die Annahme gewisser Grundsätze bedeuten würden, die von Deutschland ständig vorgeschlagen, von der Mehrheit aber immer wieder abgelehnt worden seien. Die deutschen Vorschläge seien mit groker Sorgfalt und Gründlichkeit ausgearbeitet und könnten geradezu als Ideal betrachtet werden. Und hierin liege vielleicht der Fehler vom Standpunkt der praktischen Arbeit. Eurtius begründete den deutschen Vorschlag zur Offenlegung der Rüstungen mit folgenden Ausführungen: Nachdem der Rat im Januar ds. Is. beschlossen hat, die Regierungen der an der Konferenz beteiligten Staaten zur Mitteilung des Standes ihrer Rüstungen aufzusordern, hat sich der deutschen Regierung die Ueberzeugung aufgedrängt, daß die Aufstellung eines einheitlichen Fragebogens für die Angabe des Rüstungsstandes unbedingt erforderlich ist, weil sonst lie Antworten der einzelnen Staaten ihrem Charaklet und ihrer Ausdehnung nach so stark, voneinander abweichen würden, daß ein sachgemäßer Ueberblick über den Gesamtstand der Rüstungen nicht zu gewinzspheistisr.,„ Ich glaube, die Notwendigkeit einer Vereinheitlichung der Angaben über den Rüstungsstand Iin den verschiedenen Ländern, auf die auch die engliche Regierung in ihrem Vorschlag hingewiesen hat. so evident, daß ich mir weitere Darlegungen hierüber ersparen kann. Die Frage ist, was in den einkeitlichen Fragebogen aufgenommen werden soll, der Fohast szrungen für die Augabe ihrer Rüstungen als Zeosernugn“[oll. Nach der Meinung der deutschen iunazP müssen alle wesentlichen RüImae laktoren darin enthalten sein, wenn der des Ratsbeschlusses vom Januar ds. Is. ersichan gerden soll. Es entspricht dies der grundsätzHaltung, die der deutsche Vertreter von jeher in den Beratungen der Vorbereitenden Abrüstungskommission eingenommen hat. .„Zie Konferenz muß, einerlei, wie sie sich bei ihren fesgtungen zu dem strittigen Abkommenentwurf unz; jedenfalls bei ihrem Zusammentritt ein völlig zulassendes und genaues Bild des vorhandenen Rükungsstandes haben. Ich kann es mir nicht vorstellen, zi, sie sich ein sachgemäßes urteil über die notwenHerabsetzung des Kriegsmaterials der einzelnen slaaten bilden kann, wenn sie über die vorhansinen Bestände, sei es die im Dienst befindlichen, die lagernden, keine Angaben besitzt, ebensowie ich glaube, daß die Wehrkraft, die in den ish3.2beländen der einzelnen Armeen verkörfünc“mäß geschätzt werden kann, ohne BeDie chtigung der ausgebildeten Reserven. nagsche Regierung ist auf Grund ähnlicher ErAungen, wie sie die deutsche Regierung angestellt sir zz10 ihrerseits dabei, ein einheitliches Schema seiden 2ugaben der einzelnen Staaten einzurichten. nicht zag pricht dies jedoch nach meiner Aufsassung legung 4 Erfordernissen der vollständigen Offenwie zig Rüstungen, weil es so wichtige Elemente, zlaubg ben erwähnten, unberücksichtigt läßt. Ich st und gisr; daß der deutsche Vorschlag der bessere den Rad“ es sehr begrüßen, wenn der Rat ihm Vorzug geben würde. Dies g:#., Briand verdeni Schwierigkeiten hin, die überwunden eine Ein: ßten, damit im Vorbereitenden Ausschuß ven dengug zustande kam. Verschiedene Teile in soruc utschen Vorschlägen ständen im Widerbereita.3“ den grundsätzlichen Fragen, die im Vordie Frauz" Ausschuß dargelegt worden seien, so daß Vorschsaz'sche Regierung zu ihrem Bedauern diesen Begierung“ t annehmen könne. Die deutsche kangsamz“ habe ständig und mit Recht gegen die blamkeit der vorbereitenden Arbeiten für die Abrüstungskonserenz protestiert. Endlich sei man damit fertig geworden, und deshalb dürse jetzt nichts unternommen werden, was neue Schwierigkeite und neue Verzögerungen schaffen müßte. Man dürse nicht, um Besseres zu leisten, das bereits Geleistete verschlechtern. Der Pole Zaleski, der sich diesmal überraschenderweise der polnischen Sprache bediente, obwohl auch der französische Text seiner Erklärung bereits früher vorbereitet war, machte den Völkerbund auf den Polen besonders interessierenden Umstand aufmerksam, daß die Angaben des militärischen Jahrbuches des Völkerbundes über die Rüstungen gewisser Nichtmitglieder des Völkerbundes sehr unvollständig seien, und daß man diese Lücke bei der Feststellung des Rüstungsstandes berücksichtigen müsse. Es müsse vermieden werden, daß die Nachbarn dieser Länder in eine Situation gefährlicher Ungleichheit gerieten. Der italienische Außenminister Grandi erkannte die Vorzüge der deutschen Vorschläge an und kritisierte die englischen Vorschläge als unvollständig und ungenügend. Aber im Augenblick sei über nichts Besseres eine allgemeine Einigung zu erzielen, deshalb erkenne die italienische Regierung die englischen Vorschläge als Grundlage für einen vorbereitenden Meinungsaustausch über die Abrüstung an. Der japanische Delegierte Yoshisawa sprach sich gegen die Aufstellung starrer Definitionen aus. Der jugoslawische Außenminister Marinkowitsch äußerte starke Bedenken dagegen, daß der gegenwärtige Stand der Rüstungen irgendwie zum Ausgangspunkt der Abrüstungskonferenz gemacht werden solle. Bezüglich der deutschen Vorschläge meinte langter Insormationen in einzelnen Staaten strafrechtlich verboten wäre. Die Aussprache endigte mit dem eingangs erwähnten Beschluß. Im Zusammenhang mit der Abrüstungsfrage wurde außerdem auch der Stand der Ratifizierungen des Abkommens über die private Herstellung von Waffen und Kriegsmaterial erörtert. Der britische Außenminister Henderson sprach seine Enttäuschung über die geringe Zahl der bisherigen Ratifizierungen aus und richtete, wie schon früher, an alle Unterzeichner des Abkommens den Appell zu einer nochmaligen beschleunigten Prüsung der Angelegenheit. Der Vertreter Persiens erklärte, daß seine Regierung mit Rücksicht auf die Souveränität Persiens einem Abkommen in seiner jetzigen Form nicht zustimmen könne. Curtius bei Briand. AW. Gens, 20. Mai.(Draht.) Die angekündigte Besprechung zwischen Dr. Curtius und dem französischen Außenminister Briand hat am Sitze der französischen Delegation stattgefunden. Beide Herren besprachen die Konferenzlage, insbesondere die auf der Tagesordnung des Europäischen Ausschusses noch stehenden wirtschaftlichen Punkte. Der französische Außenminister wird vor seiner Abreise dem deutschen Außenminister noch einen Besuch machen. Schobers Rückkehr und die österreichische Krise. AW. Genf, 20. Mai.(Drahtung.) Der österreichische Vizekanzler Dr. Schober wird am Freitagabend nach Wien zuvückreisen. Für den Rest des Genfer Aufenthalts Dr. Schobers sind noch Besprechungen mit verschiedenen Persönlichkeiten, u. a. mit Grandi und Benesch, vorgesehen. Heute folgt Dr. Schober nochmals einer Einladung des Außenministers Dr. Curtius. Ueber die innerpolitischen Vorgänge in Oesterreich verlautet aus bestunterrichteter Quelle, daß vom Ministerrat heute vormittag die Vertagung der innerpolitischen Angelegenheiten bis zur Rückkehr Schobers bzwv. auf die kommende Woche Marinkowitsch, daß die Lieferung gewisser, darin ver= verschoben worden sei. Das ratseihäfte=Grbdeben. Kleinasien oder die Krim als Herd des Erdbebens? AW. Karlsruhe, 20. Mai.(Draht.) Die Seismographen der Technischen Hochschule Karlsruhe registrierten heute früh ein äußerst starkes Erdbeben. Die ersten Vorläuferwellen erreichten .27 Uhr und 40 Sekunden, die zweiten 3,31 Uhr und 15 Sekunden die Station. Der Beginn der langen Wellen fiel auf 3,34 Uhr. Die Aufzeichnungen über die Maximalbemegung waren von einer solchen Stärke, daß die Registrierungen an der einen Komponente zeitweise aussetzten. Gegen 5 Uhr kamen die Apparate wieder zur Ruhe. Die Epizentralentfernung betrug etwa 2200 Kilometer. Nach den Aufzeichnungen muß das Beben einen katastrophalen Charakter angenommen haben. Der Erdbebenherd ist nach vorläufiger Berechnung vielleicht in Kleinasien oder auf der Halbinsel Krim zu suchen. AW. Frankfurt a.., 20. Mai.(Draht.) Die Instrumente der von Reinachschen Erdbebenwarte auf dem Kleinen Feldberg im Taunus verzeichneten heute nacht um 3,27 Minuten und 44 Sekunden ein katastrophales Erdbeben. Der Herd liegt in 1300 Kilometer Entfernung im Süden. Die Bodenbewegung betrug auf dem Taunus noch ein Drittel Millimeter pro Meter. Auch Erdstöße in Lissabon. AW. Lissabon, 20. Mai.(Drahtung.) Heute früh um.55 Uhr sind hier zwei starke Erdstöße verspürt worden. Mehrere Gebäude stürzten zusammen, ein größerer Sachschaden ist aber nicht entstanden. Auch in anderen Teilen des Landes, insbesondere in Porto und Coimbra, sowie auf der Insel Madeira war das Beben zu spüren. Die angebliche Papstaudienz Gescuch Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung. AK. Berlin, 20. Mai. Verschiedene Blätter haben vor wenigen Tagen Meldungen aus Rom gebracht, wonach der nationalsozialistische Reichstagsabgeordnete Goering in Privataudienz von Papst Pius XI. empfangen worden sein sollte. Es wurden in diesen Meldungen auch Kombinationeu über den Zweck der Audienz angestellt, den man in erster Linie darin sah, Goering habe den Heiligen Vater davon überzeugen wollen, daß die Stellungnahme der deutschen Bischöse gegen den Nationalsozialismus unbegvündet sei. Es wurde auch versichert, daß die deutsche Botschaft beim Vatikan die Audienz vermittelt habe. Wie sich jetzt herausstellt, ist aber durch die Hände der deutschen Botschaft beim Vatikan ein Gesuch Goerings um eine Audienz beim Papst nicht gegangen. Es scheint überhaupt keine Audiens Goerings beim Heiligen Vater stattgefunden zu haben. Wenigstens haben Nachfragen an römischen Stellen, die es wissen müßten, ergeben, daß ihnen von einer solchen Privataudienz nichts bekannt ist. Es scheint sich also nur darum zu handeln, daß Goering an einem der Gruppenempfänge teilgenommen hat, wie sie für die Besucher des Vatikans regelmäßig stattfinden. Dadurch würde es auch erklärlich, daß der„Völkische Beobachter“ mit keinem Wort von der angeblichen Audienz berichtet hat, was er zweifellos getan haben würde, wenn sie stattgefunden hätte. Im übrigen darf betont werden, daß ein nationalsozialistischer Einspruch in Rom auch nicht am Platze wäre. Bei der einmütigen Haltung des deutschen Episkopats zum Nationalsozialismus gibt es für diesen nur einen Weg zu einer veränderten Haltung ihm gegenüber: einen grundlegenden Kurswandel in den religiösen Grundauschauungen und kirchenpolitischen Tendenzen. Flottenparade in der Kieler Bucht. AW. Kiel, 20. Mai.(Drahtung.) Während der Kreuzer„Königsberg“ mit dem Reichspräsidenten an Bord noch in der Strander Bucht lag, hatte die deutsche Flotte, die mit der Flaggenparade bis zur Abfahrt des Reichspräsidenten die Toppflaggen gesetzt hat, bereits in den frühen Morgenstunden den Hafen verlassen und sich zu Uebungen in die Kieler Bucht begeben. Später lief auch der Kreuzer „Königsberg“ aus. In Begleitung des Reichswehrministers und des Chefs der Marineleitung verfolgt der Reichspräsident die Fahrübungen der Flotte, die sich bei Kiel=Feuerschiff versammelt hatte. Als Abschluß der Stapellauffeierlichkeiten fand dann bei prächtigem Sonnenschein und leicht bewegter See eine Flottenparade vor dem Reichspräsidenten statt, zu der sich zahlreiche Schaulustige auf Dampfern und Segelbooten eingesunden hatten. Der Kreuzer „Königsberg“, auf dem sich der Reichspräsident mit dem Reichswehrminister Gröner, dem Chef der Marineleitung und dem Flottenchef, Vizeadmiral Oldekop, besand, fuhr an der in Kiellinie ausgefahrenen Flotte vorbei, gefolgt von dem Dampfer„Schilksee.“ Das Ganze bot einen imposanten Anblick. Heute mittag nahm der Reichspräsident am Essen des Offizierkorps im Offizierhaus in der Lik teil. Um.10 Uhr verließ er mit dem fahrplanmäßigen Zug Kiel; bei der Abfahrt wurden ihm auf dem Bahnhof von einer großen Menschenmenge jubelnde Huldigungen dargebracht. Keine Kabinettskrise wegen des Steuervereinheitlichungsgesetzes. —* Berlin, 20. Mai.(Drahtung.) Die Behauptungen eines Berliner Mittagsblattes, es könnte unter Umständen im Reichskabinett wegen des Steuervereinheitlichungsgesetzes zu einer Krise kommen, da die Bayerische Volkspartei daran denke, Reichspostminister Schätzel aus dem Kabinett zurückzuziehen, falls ihr Antrag auf Herausnahme des Gesetzes aus der Notverordnung nicht enfüllt werde, sind, wie wir von unterrichteter Seite erfahren, unzutreffend. Wegeners Leiche aufgefunden. AW. Berlin, 22. Mai.(Drahtung.) Der Leiter der deutschen Grönlandexpedition, Professor Alfred Wegener, dessen letzte Spuren 150 Klm. von der sog. Station Eismitte kürzlich von der nach den Forschern suchenden Hilfsexpedition festgestellt wurden, ist nunmehr tot aufgefunden worden. Die Leiche war von Eingeborenen geborgen worden. Sie hatten ihr eine pietätvolle Behandlung zuteil werden lassen. Man fand den deutschen Forscher sorgfältig in Felle eingenäht. AW. Berlin, 20. Mai.(Drahtung.) Bei der Notgemeinschaft deutscher Wissenschaften traf heute ein Funktelegramm ein, das noch nähere Einzelheiten bringt. Wie schon berichtet, sand man 189 Klm. von der Westküste entsernt Wegeners Skier im Schnee. Durch Andgrobung fand man unter diesen Skiern'n Schnee die Leiche des Forschers. Allem Anschein nach ist Wegener nicht erfroren, sondern er hat einen schmerzlosen Tod, wahrscheinlich durch Herzschlag, gefunden. Seine Aufzeichnungen wurden bei der Leiche nicht gesunden. Man vermutet, daß sein Grönländer Begleiter diese Aufzeichnungen mitgenommen hat. Die Nachsorschungen nach dem Verbleib des Grönländers Rasmus und nach Wegeners Tagebüchern werden z. Zt. noch fortgesetzt. Der Vertrag mit den evangelischen Rirchen. Zustimmung des Staatsrats. AW. Berlin, 20. Mai.(Drahtung.) Der Preußische Staatsrat stimmte nach längerer Debatte dem Staatsvertrag mit den evangelischen Kirchen zu. Der Vertrag wurde angenommen gegen die Stimmen der Kommunisten und eines Teiles der in der Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossenen Rechtsparteien. Szreikunruhen in Polen. Vier Tote im Grubengebiet von Dombrowa. AW. Warschau, 20. Mai.(Drahtung.) In einem Grubenort im Kohlengebiet von Dombrowa kam es zu schweren Ausschreitungen streikender Arbeiter. Etwa 1000 Arbeiter wollten in eine Grube eindringen, um sie zu ersäufen. Die Polizei, die den Eingang verteidigte, wurde mit Steinen beworfen. Ueberdies sollen aus der Menge Revolverschüsse gefallen sein. Die Polizei gab eine Salve auf die Menge ab, durch die vier Demonstranten getötet und sieben verletzt wurden. Die flüchtende Menge wollte auf der Straße eine Barrikade errichten, wurde aber zum zweiten Male auseinandergetrieben. Kabinettskrise in Belgien? Forthomme zurückgetreten. * Brüssel, 20. Mai. Der bereits seit langem angekündigte Rücktritt des belgischen Postministers Forthomme wurde in der gestrigen Kammersitzung Tatsache. Forthomme ist Wallone und glaubte die Flamenpolitik des Kabinetts Jaspar nicht mehr weiter decken zu können. Die Opposition gegen das dritte Kabinett Jaspar beschränkt sich nicht auf Sozialisten und flämische Nationalisten: sie reicht bis ins liberale und ins katholische Lager hinein. Während die Kammer die Begründungen von drei Interpellanten zur Sprachenpolitik entgegennahm, formulierte die liberale Linke einen geharnischten Protest gegen Jaspars Haltung. Sie desavouierte ihre eigenen Minister. Eisenbahnunglück in Paris. Sechs Schwerverletzte. AW. Paris, 20. Mai.(Drahtung.) Heute ist bei der Einfahrt in den Lyoner Bahnhof in Paris eine Rangierlokomotive aus einen Vorortzug, der vollbesetzt aus Montargis einfuhr, aufgefahren. Die Rangiermaschine, deren Führer anscheinend die Haltesignale nicht rechtzeitig beachtet hatte, riß die Seitenwand von drei Wagen auf. Sechs Schwerverletzte mußten ins Krankenhaus übergeführt werden, bei zwei von ihnen liegt Lebensgefahr vor. Etwa 20 Leichtverletzte konnten sich nach Anlegung von Notverbänden in ihre Wohnungen begeben. Toscanini unter Polizeibewachung. * Mailand, 19. Mai. Vor dem Haupteingang des Patrizierhauses, in dem Toscanini wohnt, halten nicht weniger als 18 Kriminalbeamte mit dem Vizepräsidenten der Mailänder Polizei an der Spitze nebst vier unisormierten Karabinieri mit einem Offizier Wache. Der Nebeneingang des Hauses wird von fünf Geheimpolizisten bewacht und ebenso sind in den Zugangsstraßen Posten aufgestellt. Von allen Besuchern des Kapellmeisters werden von der Polizei genaue Personalien aufgenommen. In der umgebung des Hauses stauen sich Haufen von Neugierigen, die aufgefordert werden, auseinanderzugehen. Die Präfektur von Mailand bestreitet, daß Toscanini in seiner Wohnung gefangen gehalten werde, da die davor aufgestellten Kriminalbeamten nur zu seinem Schutze dienten. Mehrere wegen des Falles Toscanini nach Mailand gekommene Sonderkorrespondenten waren in der Scala Augenzeugen der Sympathiekundgebungen für den Dirigenten. In der großen Kauf= und Kaffeehaus=Passage, der Galleria Vittorio Emanuele, die den Domplatz mit dem Scala=Platz verbindet, haben allerdings etwa hundert Faschisten unter dem Ruse„Nieder mit Toscanini!“ eine Kundgebung gegen den Kapellmeister veranstaltet. Neufeststellung der Einheitswerte. Der Reichsrat über Steuerverordnungen. * Berlin, 19. Mai. Der Reichsrat beriet eine Anzahl von Steuerverordnungen, die sich auf die Notverordnung vom Dezember stützen. Zunächst handelt es sich um neue Fassungen der Reichsabgabenordnung, des Reichsbewertungsgesetzes und des Vermögenssteuergesetzes. Materielle Aenderungen enthält die Neufassung nicht. Der Reichsrat stimmte der Neufassung gegen die bayerischen Stimmen zu, ebenso einer Neufassung des Kapitalverkehrssteuergesetzes. Als wichtigste Vorlage standen dann die Durchführungsbestimmungen zum Reichs=bewertungsgesetz und zum Vermögenssteuergesetz für die Einheitsbewertung und zur Vermögenssteuerveranlagung nach dem Stand vom 4. Januar 1931 zur Beratung. Der Entwurf lehnt sich im wesentlichen an die Durchführungsbestimmungen von 1928 an und verwendet zum Teil die bei der letzten Einheitsbewertung gemachten Erfahrungen. Grundlegend geändert sind dagegen die Bestimmungen über die Grundstücke und Betriebsgrundstücke. Die bisherige Bewertungsmethode nach einem Hundertsatz des Wehrbeitragswertes wird zugunsten einer Neuregelung verlassen, die eine mehr individuelle Bewertung gewährleisten, soll. Als Bewertungsmaßstab ist grundsätzlich die Jahresrohmiete vorgesehen und bestimmt, daß die Höhe des Vielsachen der Jahresmiete, mit dem die Grundstücke zu bewerten sind, aus den tatsächlich getätigten Grundstücksverkäufen der letzten Zeit abgeleitet wird. Der Schwerpunkt der Bewertung wird bei den Normalsätzen der Jahresrohmiete liegen, die die Landesfinanzämter für die verschiedenen Bezirke und Grundstücke festzusetzen haben werden. Es kann bestimmt werden, daß Villen mit einem Hundertsatz des Wehrbeitragswerts zu bewerten sind. Für nichtzwangsbewirtschaftete Grundstücke soll der bisherige Ertragswert zugrunde gelegt werden. Aber auch hier können die Landesfinanzämter das Verfahren mit der Rohmiete anwenden. Der Reichsrat stimmte den Durchführungsbestimmungen zu, ebenso einer Verordnung über die Steuerbefreiung gemeinnütziger Wohhnungsunternehmen, einer Verordnung über Gemeinnützigkeit und Mildtätigkeit bei der Kapitalverkehrssteuer und endlich einer Steuerausschußordnung, wonach zubünftig bei jedem Finanzamt nur noch ein Steuerausschuß mit besonderen Abteilungen für Grundbesitz und Gewerbe gebildet werden soll. Kommunistische Waffenfunde in München. it München, 19. Mai.(Drahtung.) Vor einigen Tagen wurde hier auf dem Dachstuhl eines Hauses im Nordwesten der Stadt ein Wassenlager entdeckt und beschlagnahmt. Das Lager, das nach den polizeilichen Ermittlungen für kommunistische Umsturzzwecke bestimmt war, bestand aus einem Maschinengewehr, mehreren Infanteriegewehren und einigen Kisten Munition. Festgenommen wurden acht Personen. Gegen fünf Personen, die der KPD. angehören, ist Haftbefchl wegen Vorbereitung zum Hochverrat erlassen worden. In aller Kürze. Der Staatsrat beschloß, gegen den preußischen Haushalt Einspruch nicht einzulegen. Er gab jedoch der Erwartung Ausdruck, daß der Gesetzesantrag über die Beteiligung des Preußischen Staates an den Kosten der Arbeitslosenfürsorge noch in der Juni=Tagung des Landtages zur Beratung gestellt werde. * Im polnischen Lemberg kam es gestern zu Ansammlungen von Erwerbslosen vor dem Sowjetkonsulat, weil das Gerücht ausgesprengt worden war, daß man dort Handgeld erhalten könne, wenn man sich zu Arbeiten in Sowjetrußland verpflichte. Die Ansammlungen vor dem Konsulat wurden immer größer, und bald kam es auch behauptet, daß Beamte des Konsulats mehrfach von zu Ausschreitungen. Polizei eilte herbei, um die den Fenstern aus photographisché Aufnahmen der Arbeiter auseinander zu treiben. Die polnische Presse Ausschreitungen gemacht hätten. Aus dller Wen. Schweres Vrandunglück in England. Sechs Tote. In Hull ging Mittwoch am frühen Morgen ein Wohnhaus in Flammen auf, sechs Personen sind tot— darunter drei Kinder und beide Eltern—, vier Personen, die als Untermieter im Hause wohnten, liegen mit schweren Brandwunden im Krankenhaus. Die Hochwasserhochzeit. In Neipperg(Württemberg) feierte ein junges Paar dieser Tage eine seltsame Hochzeit. Da der Ort unter Hochwasser zu leiden hatte, konnten sich die Teilnehmer, die über 100 Personen zählten, nicht zur festgesetzten Zeit zusammenfinden. Darauf bestellte der erfindungsreiche Bräutigam ein Lastauto und fuhr damit vor die Häuser seiner Gäste. Diese stiegen durch die Fenster auf das riesige„Brautautomobil“ und wurden so zur Kirche befördert. Es war wirklich alles sehr nett inszeniert; nur schade, daß die Braut eine prächtige weiße Robe trug und das Lastauto einer— Kohlenfirma gehörte. Der Krieg von morgen... Giftgranaten im amerikanischen Heere. Aus Washington wird berichtet, daß Versuche mit Giftgranaten unternommen worden sind, die aus einer bestimmten Metallegierung bestehen und beim Auftreffen auf dem Erdboden oder ein anderes Ziel zerstäuben, wobei sich die Stäubchen entzünden und ungeheure Mengen Giftgas liefern, die in einem großen Umkreis das Leben ausschließen. Auch Pflanzen und Bäume werden zum Absterben gebracht. Die Metallegierung ist nicht näher beschrieben worden, es scheint sich aber um Heranziehung von Arsen zu einer Legierung zu handeln. Die Giftgranaten sind in erster Linie für Bombardements aus der Luft vorgesehen. Ein Auto vom Schnellzug überfahren. Acht Tote. Kairo meldet: Beim Passieren eines schrankenlosen Bahnüberganges wurde Dienstag abend ein Personenkraftwagen von einem Schnellzug ersaßt und zertrümmert. Acht von seinen zehn Insassen kamen dabei ums Leben, zwei sind schwer verletzt. * Kein Wiederaufnahmeverfahren im Falle Bullerjahn. Wie der Reichsgerichtsdienst des WB. erfährt, ist vorläufig kein Wiederaufnahmeverfahren im Falle Bullerjahn zu erwarten. Reinhardts Ehe geschieden. Das Rigaer Bezirksgericht hat die Ehe Professor Max Reinhardts mit der Schauspielerin Elsa Heims geschieden. Die Scheidungsklage war von Reinhardt mit der Begründung eingebracht worden, daß er seit über zehn Jahren von seiner Frau getrennt lebe. Elsa Heims war der nach Berlin gesandten Vorladung nicht gefolgt. 12 Liter Kaffee am Tag... In der Wiener medizinischen Gesellschaft stellte Pros. Schlesinger einen 40jährigen Mann vor, der täglich nicht weniger als 12 Liter Kaffee trank und keine nachteiligen Folgen verspürte. Der Patient Einführung des Schienenomnibus bei der Reichsbahn. Der Schienenautobus soll jetzt auf einzelnen Strecken der Reichsbahn als regelmäßiges Verkehrsmittel eingeführt werden. Der Wagen, der mit zwei verschiedenartigen Rädertypen ausgestattet ist, kann sowohl auf Schienen wie auf Straßen fahren und soll zunächst auf der Strecke WuppertalKronenberg verkehren. möchte von seinem Laster geheilt werden, weil em o ungeheure Kaffeetrinken zu teuer kommt. Billige Heringe. Auf einen nachahmenswerten Weg zur Linderung der Not der Erwerbslosen ist man in der friesischen Küstenstadt Norden gekommen. Der Fischerflotte von Norden=Norddeich war es gelungen, sehr große Heringsfänge zu machen. Da aber kaum eine Mög, lichkeit bestand, die Fische zu annehmbaren Preisen abzusetzen, so begab sich ein Fischer zum Magistrat und schlug ihm vor, einen großen Posten zu einem Spottpreis für die Arbeitslosen zu erwerben. Magistrat griff sofort zu, und für den Preis von 15 Pfennig für zwanzig große Heringe wurden als. bald mehrere Zentner verkauft. Diese Fischverkäufsollen jetzt zu einer ständigen Einrichtung werden. Johan de Meester f. Der holländische Journalist und Romanschriftsteller Johan de Meester, der Vorkämpfer der modernen holländischen Literatur, ist in Utrecht im Alter von 2 Jahren plötzlich gestorben. Er gehörte kurze Zeit der Redaktion des„Algemeen Handelsblad“ und viele Jahre dem„Rotter, damsche Courant“ an. Am Samstag hielt er bei der Eröffnung der Gedächtnisausstellung des verstorbenen Utrechter Malers Anthon van Rappad, eines Freun, des van Goghs, eine Gedächtnisrede und starb wenige Augenblicke danach, mitten aus einem Leben voll Schaffensfreude und fruchtbaren Wirkens gerissen. * Schlägerei in der Bottroper Stadtverordnetensitzung. § Bottrop, 19. Mai. In der Stadtverordnetensitzung wurde ein kommunistischer Stadtverordneter wegen ungebührlichen Verhaltens von der Sitzung ausgeschlossen. Er weigerte sich, den Saal zu verlassen, und sollte deshalb von der Polizei gewaltsam entfernt werden. Das war das Signal für die Kommunisten. Mit Stuhlbeinen rückten sie gegen die Beamten vor und schlugen auf sie ein. Im Verlauf der wüsten Schlägerei wurden zwei Polizeibeamte leicht verletzt. Die verstärkte Polizei räumte schließlich den Saal unter Anwendung des Gummiknüppels. Eine kommunistische Ansammlung auf der Straße wurde von der Poltzei zerstreut. Wetterbericht vom 20. Mai 1931. Veröffentlicht vom Meteorologischen Observatorium, öffentliche Wetterdienststelle. Nachen. Die Kaltluftzufuhr aus nördlichen Richtungen hält unvermindert an. Ueber Westdeutschland herrscht meist wolkiges, stellenweise auch neblig=trübes Wetter mit etwas Regen. Von der Ostsee her tritt Ausheiterung ein, doch liegt über der Nordsee noch ein völlig in Auflösung begriffener Wirbelrest, der von der nördlichen Luftströmung mitgenommen wird und für Westdeutschland das Wirksamwerden der sich weiter kräftigenden Hochdruckzone verzögern kann. Stellenweise Aufheiterung, aber noch nicht ganz beständig, allmähliches Nachlassen der Niederschlagsneigung; noch bühl bis kalt. Familiennachrichten aus hiesigen und auswärtigen Zeitungen. Heiraten: Dr. Adalbert Ujma und Frau Marianne, geb. Helfmeier, Köln. Gestorben: Wwe. Josof Verken, Johanna, geb. Esser, Aachen, Blücherplatz 32, 76 Jahre.— Direktor Ernst Cornelius, Aachen.— Wwe. Hub. Schmitz, Agnes, geb. Stegers, Wassenberg, 70 Jahre.— Metzgermeister Peter Bohmer,.Gladbach, 68 Jahre.— Geh. Regierungsrat Dr. jur. utr. Adolf Fervers, Leichlingen=Roderbirken, 69 Jahre.— Oberarzt Dr. Thiel, Koblenz.— Wwe. Martin Abels, Elisabeth, geb. Bremer, Grevenbroich, 65 Jahre.— Definitor Josef Sprothen, Urfeld, 65 Jahre. Honnichiüllelter doig Generd, Venantmoertüisch für Holl I. Scherer: für Lokales, Umgebung: A. Denzlinger; für Feuilleton, Vermischtes: Haus Wirtz; für Handel und Westdeutschland: H. Dolhaine; für den Anzeigenteil: I. Volk. Druck und Verlag: Kaatzers Erben, alle in Aachen. Die Urwelt des deutschen Bodens. Auerochsen und Höhlenbären.— Löwen am Rhein.— Steppen um Mainz.— Dattelpalmen und Lotosblumen.— Südseehimmel über Deutschland.— Drachen und Krokodile. Von Pros. Dr. R. Franeé. Es ist ein wunderbarer Film, wenn man die Geschichte des Lebens vor dem geistigen Auge abrollen läßt, wie sie uns aufbewahrt ist in Gerippen, Kalkschalen und Muschelgehäusen, als Korallenbank oder oft nur als Abdruck oder gar nur Fährten in den wechselnden vielen Gesteinsschichten unseres deutschen Bodens. Würden nicht diese Wirklichkeiten ihn vor uns aufbauen, nie hätte eine Dichterphantasie gewagt, so ausschweifend zu sein und derartige Ungeheuer zu erfinden, wie sie tatsächlich gerade in den lieblichsten Gegenden Deutschlands, im Rheintal, im sanften schwäbischen Hügelland, im heute so friedlichen bayrischen Bauernland gelebt haben. Eine dunkle Erinnerung an die verschwundenen Ungeheuer der Urzeit lebt ja ohnehin noch in der Seele unseres Volkes als Sage, gleichsam als Märchen, wenn man die Recken germanischer Urzeit nicht nur mit dem„grimmen Ur“ und Riesenbären, sondern auch mit Drachen und Schreckenstieren kämpfen läßt.— Der Ur oder Auerochs ist eine Wirklichkeit; er ist erst im Mittelalter ausgerottet worden, und die ihm verwandten Wisente werden in Polen immer noch gehegt. Auch die Riesenbären sind keine Legende: Knochen des ungeheuren, aufgerichtet drei bis vier Meter hohen Höhlenbären liegen zu Tausenden in allen Höhlen der Kalkgebirge, und daß der Mensch sein Zeitgenosse war, wird schon dadurch bezeugt, daß man solche Bärenunterkiefer fand, die als Werkzeug, nämlich als Haubeil des Urmenschen, zurechtgemacht waren. Auch der Riesenhirsch, einst wohl das schönste Wild auf Erden, soll noch, wenn auch in ganz frühgeschichtlicher Zeit, wenigstens in Irland gejagt worden sein. Was hat überhaupt dieser deutsche Urmensch an vorweltlichen Ungeheuern noch gesehen? Einiges wissen wir, wie wir in einem außerordentlich interessanten Aussatz von Prof. R. Francé im Aprilheft der illustrierten Familienzeitschrift„Die Bergstadt“ lesen, mit Bestimmtheit. So, daß er Mammute und Nashörner jagte, die sich in den Moosheiden und Sumpfwäldern umhertrieben, die damals, als die Eiszeit mit Kälte und Unwirtlichkeit das Leben erschwerte, wohl ganz Deutschland übergrünten, soweit es nicht überhaupt von Gletschern bedeckt war. Anderes ist mehr als zweifelhaft. Und doch wieder nicht ganz von der Hand zu weisen. So, daß es schon Menschenzeit war, als am Rhein Löwen und Säbeltiger Jagd machten auf die Herden von Wildpserden und Saigaantilopen, die sich in den Steppen um Mainz und in den Rheinauen umhertrieben. Es ist kein Zweifel, daß der Löwe auf deutschem Boden gelebt hat, nicht sicher ist nur das eine, ob der Mensch hier schon sein Zeitgenosse war. Die Wildpferde haben sich gehalten am Oberrhein bis ins Mittelalter, aber die ganze sonstige Löwenwelt ist von den Ufern des Rheins sonst gründlich verschwunden. Sie war eine klimatisch glückliche Zeit, denn Reste von Dattelpalmen und Lotosblumen, die in den gleiden Schichten liegen wie die Löwenknochen, bezeugen, daß damals etwa ein sizilianisch oder nord frikanisch blauer Himmel über dem Rheinland stand. Schreiten wir noch tiefer in die Vorzeit zurück, wird alles noch heißer, trovischer, phantastischer, aber der Mensch fehlt da als Weggenosse. Es sind Tage, in denen er in der Schöpsung noch nicht vorhanden ist. Palmenwälder rauschen, in brütender Sumpfeinsamkeit lagert sich Braunkohle aus gefallenen Riesenstämmen, die Herren der Welt sind damals ganz unvorstellbare Ungeheuer, riesige Krokodile, plumpe Urpferde, das fürchterliche Schreckenstier, größer als ein Elefant, mit zwei nach unten gerichteten Hauern, das Mastodon mit seinen vier ungeheuren Stoßzähnen, aber es gibt aus dieser Zeit keine Spur des Menschen. Um so weniger, als nun ein großer Teil von ganz Mittcleuropa rauschendes Meer ist. Die Alpen beginnen als Inseln daraus emporzusteigen. Vor der Zeit der Schreckenstiere wölbt sich ein wahrer Südseehimmel über Deutschland oder richtiger gesagt den Ort, der heute Deutschland heißt, und ferne Märchengestalten beleben diese Südsee und ihre reiche Inselwelt. Kreidezeit nennt man das, was sie uns an Resten hinterlassen hat. Eine Kalkwelt, voll Korallenriffen und Seetieren. Die Inseln, erfüllt von palmendurchwachsenen Sumpfwäldern, in denen der Urvogel, kaum flatternd, von Ast zu Ast sich schwingt. Krachend durchbrechen Geschöpfe das Dickicht, die man im ersten Augenblick für Riesenmenschen gehalten hätte, würde sie je ein Mensch lebend erblickt haben. Fünf und sieben Meter sind sie hoch; sie schreiten auf zwei plumpen Elefantenbeinen und tragen einen wahrhaften Entenschnabel. Die letzten Drachen sind es, ganz anschaulich als Entendrachen bezeichnet, furchtbar anzusehen, aber sicher ziemlich harmlose Tiere, die nach Entenart in den Sümpfen gründelten. Die allergrößten dieser Riesendrachen, der 85 Meter lange und noch längere Gigantosaurus, scheinen ja dem deutschen Boden fremd gewesen zu sein; sie sind in ganz Europa selten; man hat ihre Reste hauptsächlich in den amerikanischen Felsengebirgen und vornehmlich in Südwestafrika gefunden. Die entendrachenartigen Tiere scheint es in Massen bei uns gegeben zu haben, aber sie waren schließlich nur einige Meter hoch, und reichten weder an die den Elefanten an Größe übertreffenden Schreckenstiere noch an die deutschen Mammute heran. Denen gebührt wohl die Bezeichnung, daß sie die größten Geschöpfe waren, die unser Land jemals hervorgebracht und ernährt hat. Als Zweitgrößte mögen dann vielleicht die wunderlichen delphinähnlichen Fischdrachen gelten, von denen besonders Schwaben ganz unerschöpfliche und auf der ganzen Welt berühmte Fundstätten birgt. Namentlich Holzmaden in Württemberg verfrachtet jährlich Hunderte dieser Vorweltgeschöpfe in alle Welt. Sie stammen sämtlich aus der Jurazeit, in der der größte Teil des heutigen Deutschland und seiner Nachbarländer von den blauen Wogen eines Tropenmeeres überrauscht war. Nur Böhmen ragte als große Insel daraus hervor. Im Wasser und an den Korallenriffen aber tummelte sich so recht die Drachenbrut, die eleganten Schwanenhalsdrachen, die zierlichen kleinen Flugdrachen, Raubdrachen in unermeßlicher Anzahl und darunter vornehmlich die Ichthyosauriere, von denen man mit Recht schrieb, sie hätten die Schnauze eines Delphins, die Zähne eines Krokodiles, die Flossen eines Wales und den Schwanz eines Fisches gehabt. In Wirklichkeit waren sie Verwandte der Eidechsen. Man hat nun zehn Meter lange Fischdrachen gefunden; es waren das also, angesichts ihrer Gefräßigkeit und ihres furchtbaren Krokodilgebisses, wohl mit die schrecklichsten Geschöpfe, die je auf deutschem Boden gelebt haben. Eine Oase im australischen Busch? Das Gerücht von einer großen, von einem Flusse durchzogenen Oase im Herzen von Zentral=Australien hat durch den australischen Forscher Michael Terry, der soeben von einem Trekk durch diesen Erdteil zurückgekehrt ist, erneut Nahrung bekommen. Terry leitete eine Expedition von Geologen und Mineralogen, die im Auftrage einer englischen Gesellschaft das bisher vollkommen unerforschte Gebiet von Tanami auf seine Goldhaltigkeit untersuchten. Während seines monatelangen Aufenthaltes im australischen Busch forschte Mr. Terry auch nach jener Oase. Die Angaben der Eingeborenen über diese lauteten stets gleich, waren aber nur ganz allgemein gehalten. Im Süden Australiens sprachen die Eingeborenen von einem großen Wasser im Norden, in Westaustralien zeigten sie nach Osten und sagten das gleiche, und in Ostaustralien wurden die gleichen Angaben für ein wasserreiches Land im Westen gemacht. In ZentralAustralien ist es aber außerordentlich schwer, mit Eingeborenen in Verbindung zu treten, weil diese außerordentlich scheu sind und jeder Berührung mit Weißen ausweichen. So sah Terry fast täglich den Rauch von den Feuern der Eingeborenen, ohne daß es gelang, mit ihnen in Berührung zu kommen. Die australische Regierung hat die Absicht, den ausgedehnten, unersorschten Gebieten Zentral=Australiens eine stärkere Aufmerksamkeit zu schenken. Es soll demnächst eine Expedition auf die Suche nach diesem sagenhaften Wasserland entsandt werden. Film-und Kinonotizen. Das Filmkapital der ganzen Welt wird auf zweieinhalb Milliarden Dollar eingeschätzt. Davon entfallen zwei Milliarden auf Amerika. Die nische Filmindustrie beschäftigt gegenwärtig 350000 Menschen. Jährlich werden in Amerika 1,8 Milliarden Meter Film hergestellt. Die Zahl der Kinos beträgt in den Vereinigten Staaten heute 17097, davon sind 13515 mit Tonfilmapparaturen ausgestattet. In Europa gibt es 28 454 Kinos, von denen bereits 7720 auf den Tonfilm umgestellt sind. Für Reklame werden in Amerika von der Filmindustrie jährlich 100 Millionen Dollar ausgegeben; in den Tageszeitungen und Zeitschriften erscheinen täglich ungefähr 15000 Anzeigen und Artikel. Nach einer schätzungsweisen Aufstellung haben die Kinos der ganzen Erde in einer Woche 250 Millionen Besucher. Mit der Errichtung von zwei Toufilmateliers in Schanghat hat China eine eigene Tonfilmyrg###ich. begonnen. Die Unternehmer sind Besitzer von rich spielhäusern in Korea. Man verspricht sich einen großen Umsatz nicht nur in China, sondern auch### den Philippinen, in Holländisch=Ostindien. Auch chinesischen Tonfilme sehen sich vor sprachliche Schwie“ rigkeiten gestellt, und müssen die beiden bedeutendstel Dialektformen durch Herstellung von zwei Versionen berücksichtigen. Es besteht die Absicht, in Hongkong und Tientsin zwei weitere Aufnahmeateliers zu““ richten, ein Plan, der deutlich zeigt, mit welcher Ernn# lichkeit man im Osten daran geht, eine nationatt Filmproduktion zu schaffen und die Abhängigkeit be Amerika abzuschütteln. Aus Sowjetrul3land. Das künstlerisch beachtenswerte Theater der Arbeiterjugend hat sich nach zu einem Gastspiel in Berlin, Hamburg, Köln, 20 seldorf, Dresden begeben.. B664.4 hatten Nur 44 Rayons des Leningrader Geviets hal zu Anfang des Jahres eigene Zeitungen. 15. April erhielten weitere 25 Rayons Zeitungen. zum 15. Mai sollen noch sechs Rayons Zeitungen ge halten und zum 15. Juli sollen alle Rayons des biets eigene Zeitungen haben.„.4union eröffnet Das Arktische Institut der Solagiongn in Leningrad ein Arktisches Museum. Im Jen!! des Museums wird die Abteilung für Polgrk“##lgrstehen, wo Reliquien in= und ausländische# expeditionen neben Tagebüchern, Autographen, 5 nissen berühmter Polarforscher plaziert werden. * Handelsteil des Echo der Gegenwart Der deutsche Bergbau Im April. Veltere Verschlechterung der Lage. Nach den Ermittlungen der Pachgruppe Berzbau des Reichsverbandes der Deutschen Industrie stellen sich die Ergebnisse des deutschen Bergbaues Im April 1931 wie folgt(Angaben in): Steinkohlenbergbau: esce sence Aachen Westoberschlesien Kokserzeugung: Ruhrbezirk Aachen Westoberschlesien Briketthersteilung: Ruhrbezirk Aachen Westoberschlesien Beschäftigte Arbeiter: Ruhrbezirk Aachen Westoberschlesien Die für die Erträgnisse des Metallerzbergbaus maßgebenden Metallpreise sind im Berichtsmonat wieder weiter gesunken und haben einen geradezu katastrophalen Tleistand erreicht. Im Mansielder Kupferschieferbergbau wurden im April durchschnittlich 6892 Mann(6730 im März) beschäftigt. Gefördert wurden 72 700 t Minern(77700). Rheinischer BleiZink-Erzbergbau: Es wurden durchschnittlich 1353 Mann(1351) beschäftigt. Die Produktion hat betragen: Zinkerz 3313(3425) t. Blelerz 820(632) t, Kupfererze 60(50) t. Mischerz 392(360) t. Im Ruhrbezirk betrugen die Bestände an Kohlen, Koks und Preßkoks(in Mill t) rd.: April 1931 11.84, März 1931 11.38, Aprll 1930 7,16, die Zahl der Felerschichten wegen Absatzmangels nach vorläufiger Ermittlung rund 771 000, das entspricht etwa.95 Felerschichten auf je einen Mann der Gesamtbelegschaft. In Aachen iIst in der Absatzlage eine Besserung nicht eingetreten. Braunkohlenbergbau: Im Gebiete des Mitteldeutschen Braunkohlen-Syndikats erfüllten sich die Aussichten auf einen eintgenmaßen betriedigenden Hausbrandbrikettsabsatz Infolge Einführung der Sommerpreise leider nicht im erwarteten Umfang. Es konnte jedoch eine Verminderung der Stapelbestände durchgeführt werden. Auf dem Industriebrikettmarkt ging der Absatz wieder zurück. Der Rohkohlenabsatz flaute erheblich ab, da die Saison ihr Ende erreicht hat. Im Eisenerzbergbau sind bei den Siegerländer Gruben in Förderung und Absatz wesentliche Unterschiede gegenüber dem Vormonat nicht zu verzeichnen. Es wurde weder eine der stillegenden Gruben wieder in Betrieb genommen, noch kaum eine der in Förderung befindlichen Gruben zum Erliegen. Ruhrkehlensyndikat bis 1940 verlängert. Vorschlag zur Neuregelung der Umlage mit 71 Prozent angenommen. Am Montag fand in Essen eine Zechenbesitzerversammlung statt, die sich mit der Fortsetzung der Rhelnisch-Westfällschen Kohlensyndkats über den 30. Juni d. J. hinaus zu befassen hatte. Zu der Frage der Umdageerhebung tag ein Vorschlag vor, der folgende Regelung vorsicht: Es wird eine gleichmäßige Tonnenurlage erhoben, die auf den auf die Verbrauchsbeteiligung und die Verkaufsbeteiligung in Anrechnung kommenden Absatz verteilt wird. Von dem Absatz auf Verbrauchsbetelligung wird jedoch ein für alle Mitglieder mit Verbrauchsbeteiligung gleicher Prozentsatz nicht zur Umlage herangezogen, der gleich dem Verhältnis Ist, in dem bei bestimten syndtzierten Eisenerzeugnissen(Halbzeug, Eisenbahn-Oberbaumaterial, Formeisen, Stebeisen, Bandeisen, Orob-, Mittel- und Peinbleche. Watrdraht und Röhren) die Summe der unmittelbaren und der mittelbaren, von der Rohstatrgemelnschaft boniktzierten Ausfuhr zur Erzeugung steht. Bei wichtigen Verschiebungen in den Grundlagen dieser Regelung kann ein Sonderausschuß Aenderungen festsetzen. In der Beteiligungstrage wurde vom Arbeitsausschuß vorgeschlagen, sämtliche Betelligungen unverändert zu lassen mit Ausnahune der Zeche Friedrich der Große, bei der die vorliegenden Verhältnisse eine besondere Behandlung erheischen. Bei diesem Mitglied wurde einstimmig die Unrwandlung von 200000 Tonnen Verbrauchsbeteiligung in Verkaufsbeteiligung beschlossen.— Von der Qutehoffnungsbütte lag ein allgemeiner Antrag vor, der unter gewissen Voraussetzungen Rückverwandlungen von Verbrauchsbetelligung in Verkaufsbeteiligung ermöglichen sollte. Dieser Antrag wurde gegen eine kleine Minderheit abgelehnt. Bei der Abstimmung über den Vertrag, der bis zum 31. März 1940 laufen soll, stimmten etwa 71 Prozent zu, 4% Prozent behleiten sich ihre Stellungnahe vor. 148 Plugzeuge wurden ausgeführt. Junkers: Ausfuhr 1930:.75 MIll. M. Die Ausfuhr der Junkers-Flugzeugwerk.-G. an fertigen Flugzeugen betrug im Jahre 1930.165 Mill. ., die Gesamtausfuhr einschl. Ersatzteilen und Ausbesserungsmaterial aber.75 Mill. M. Bei diesen Junkersschen Ausfuhrzahlen ist aber, wie mitgetellt wird, der Wert der gleichzeitig mit den Plugzeugen abgesetzten Junkersmotoren nicht enthalten, die Ihrerseits auch wieder den Bezug von Reservemotoren und Ersatzteilen nach sich ziehen. Die angegebene Zahl von 3185 Mill. M. Junkers-Lieferungen betrifft nur die direkt gelätigten Auslandsverkäufe, berücksichtigt also nicht Konsignationslieferungen oder Verkäufe durch Dritte. Bei Eipbezug auch dieser Posten dürfte der wertmäßige Zugang mit rund 1 Mill. M. nicht zu hoch veranschlagt sein. Für die richtige Beurtellung der Ausfuhrzahlen wird man auch dem Größenverhältnis der aus- und eingeführten Flugzeuge große Beachtung schenken müssen. Unter 148 Flugzeugen Im Werte von.1 Mill. ., die 1930 aus Deutschland ausgeführt wurden, befanden sich 31 Junkers-Ganzmetallflugzeuge im Werte von.165 Mill. M.(Durchschnittswert 100 000 .), sodaß sich für die restlichen 117 Flgzeuge ein Wert von.75 Mill. M.(Durchschnittswert nur 24000 .) ergibt. Uebbrigens hat die deutsche Luftfahrtindustrie Tochterunternehmungen im Ausland, deren Bestellungen in der deutschen Statistik nicht geführt werden, well es sich dabei meist nur um einen sogenannten „Veredlungsverkehr“ handelt, deren Verkäufe aber einen Erloig deutscher Technik und deutscher Absatzbemühungen darstellen. Die deutsche Flugzeugindustrie, durch das FriedensGiktat auf den„Bau von Verkehrstlugzeugen“ beschränkt und nicht in der glücklichen Lage ihrer ausländischen Wettbewerber, Hunderter-Serien von MilitärAugzeugen jeder Größenordnung hereinzubekommen, ist und bleibt so sehr auf die Ausfuhr angewiesen, daß z. B. bei Junkers der Absatz ans Inland etwa nur ein Drittel der Ausfuhr ausmacht. Verlängerung des Weitglühlampenkartells um 20 Jahre. Die Londoner Tagung des Weltglühlampenkartells, eut der sämtliche Mitglieder der kartellierten Glühlampenindustrie vertreten waren, hat einstimmig die Verlängerung des internationalen Kartellvertrages vom 1. Januar 1933 bis Ende 1932 beschlossen. Der neue Vertrag regelt vor allem die Exportkontingente der einzelnen Mitgliedsfirmen, die Preisfrage sowie die für die Glühlampenindustrie sehr wichtigen Patentiragen. Die größten Quoten werden nach wie vor die großen Weltkonzerne: Philips, Osram. General Electric(London). Compagnie des Lampes(Paris) und die Vereinigten Glühlampenfabriken(Neupest) besitzen. Die Quote der Wall.-G.(Wien) wird infolge der Fusion mit Kremenezky mit der Quote der letzteren vereinigt. Die Grundpreise werden, wie verlautet, in einzelnen Ländern, vor allem in Deutschland, eine Ermäßigung erjahren. In der Patentirage gelang es schon vor dem Abschluß des neuen Vertrages, eine Vereinbarung in dem Sinne zu tretfen, daß die wichtigsten Patente für die gasgefüllten Lampen in mehreren Ländern verlängert werden. Klöckner gibt die Beteiligung bei Fenestra Crittall auf. An der Fenestra Crittal.-G. Düsseldort war seif einigen Jahren die Klöcknergruppe beteiligt. Die Gesellschaft, deren Aktienmehrheit sich im Besitze der englischen Crittall Manufacturing Comp. Ltd. in London befindet, hatte zuletzt sehr stark unter finanziellen Schwierigkeiten zu leiden und mußte noch im vorigen Jahre, nachdem sich ein Verlust von 2 Mill. RM. engeben hatte, das Aktienkapital von 25 Mill. RM. im Verhältnis:1 auf 300000 RM. zusammenlegen. Nach dieser Kapitalherabsetzung betrug die aktienmäßige Beteiligung der Klöcknergruppe, die auch größere Porderungen aus Warenlieferungen an die Gesellschaft hatte. 680 000 RM. Auf Grund von in den letztverflossenen Monaten geführten Verhandlungen, wird die Klöcknergruppe jetzt ihre Aktienbeteiligung an dem Unternehmen wiederum an die englische Mehrheitsbesitzerin zurückgeben. Die Düsseldorfer Gesellschaft, die eiserne Pensterrahmen herstellt, wurde in den jüngsten Monaten in Ihrer BeEiebsführung durch einen hartnäckigen Streik gehindert. Zahlungseinstellung Im Berliner Tuchgroßhandel. Die seit 64 Jahren bestehende Tuchgroßhandlung Atbert Marwitz(Berlin, Neue Grünstraße 27) hat, wie „Die Textll-Woche“ erfährt, nach dem vor kurzem erfolgten Ableben des Inhabers die Zahlungen eingestellt. Man ist mit der Aufstellung des Status beschäftigt und beabsichtigt, in der Woche nach Rfingsten eine VerSämmlung zwecks Vergleich einzuberufen. Die Passiven betragen etwa 200 000 Mark. Rheinstahl-Dividende 6(7,5) Prozent. In der Aufsichtsratssitzung der Rheinischen Stahl.37ke 40. Essen, wurde beschlossen, der auf den 7. van nach Essen einzuberufenden.-V. die Verteilung einer Dividende von 6(.5) Prozent in Vorschlag zu bringen. Damit hat sich die Befürchtung, die Rheinstahlverwaltung werde eine mehr als.Sproz. Kürzung der Vorjahrsdividende vornehmen, nicht erfüllt. Die Gesellschaft wurde in ihrem letzjährigen Erträgnis, wie bereits mitgeteilt, einmal durch die Dividendensenkung bei den Vereinigten Stahlwerken, von deren.-K. Rheinstahl etwa 70 Mill. RM. besitzt, sowie durch die schlechteren Erträge der Zechenbetriebe beeinträchtigt, während auf der anderen Seite die Einnahnen, vor allem aus den I. G. Farbenaktien, bereits einen ge„wissen Ausgleich boten. Unveränderte Maispreise bis Ultimo Mal. Der Verwaltungsrat der Reichsmalsstelle beschloß, die Verkaufspreise und-bedingungen bis Ultimo Mai unverändert zu belassen. Lazard-Speyer-Eilssen, Frankturt a.., Berlin. Wie wir erfahren, sind bei diesem Barichaus grössere Veränderungen geplant. In Kürze dürfte der bisherige Berliner Teilhaber Rudolf Rosenheim ausscheiden. Darüber stehen Verhandlungen vor dem Abschluß. In Verbindung hiermit wird die schon seit längerer Zeit geplante Rückverwandlung der Komm.-Ges. auf Aktien in eine offene Handelsgesellschaft in Erwägung gezogen. Allerdings dürfte die Berliner Niederlassung weiterbestehen bleiben, doch sol das Schwergewicht der Geschäftsführung wieder vorneimlich nach Frankfurt zurückverlegt werden. Die Entscheidung darüber wird erst nach Rücksprache mit den amerikanischen Freunden fallen. ** Berliner Börsenbericht. Nach gut behaupteter Eröffnung Im Verlauf wieder stärker nachgebend. Berlin, 20. Mal.(Drahtung.) Die Stimmung an der heutigen Börse war außerordentlich unsicher und nervös. Nachdem man vormittags trotz der ausgebliebenen Erholung in Neuyork im Hinblick auf die Rede Hendersons und auf Hoffnungen hinsichtlich eines Verbleibens Briands auf dem Posten des Außenministers höhere Kurse nannte, stellte sich zu Beginn des otfiziellen Verkehrs heraus, daß das Deckungsbedürfnis und der Stückemangel doch nicht so groß sind, als man dies erwartete. Allerdings konnte man Danat-Bank 4 bis 5 Prozent und Papiere, bei denen im nächsten Monat die Dividende zur Ausschüttung gelangt, bis zu 3 Prozent unter Satz schieben. Bei kleinem Geschäft ergaben sich aber gegen gestern immer noch überwiegend I- bis 2prozentige Besserungen, wobei die freundlicheren Eröffnungskurse der europäischen Auslandsbörsen anregend wirkten. Bis zu 4 Prozent höher setzten Rhein. Braunkohlen, Elektr. Lieferungen, Licht u. Kraft und Holzmann ein, während BEW. und Stolberger Zink weiter schwache Veranlagung zeigten. Aschaffenburger Zellstoff erschienen mit Minus-Minus-Zeichen, da das Ergebnis der gestrigen Bilanzsitzung verstimmte, insbesondere die Nichtgewährung eines Bezugsrechts auf die beabsichtigte Kapitalerhöhung. Eine Aufwärtsbewegung bei Bergmann, die zunächst mit Plus-Plus-Zeichen erschienen und später 4,5 Prozent höher notiert wurden, war auf eine Bestensorder von 12 Mille zurückzuführen. Im Verlauf wurde es allgemeln schwächer. Verstimmnend wirkten der unbetriedtgende Zeichnungsertoig der holländischen Bewag-Aktien, die Pinanzsorgen der Länder und Gemeinden, die sich aus der heutigen Besprechung im preußischen Plnanzministerium zeigen dürften, und etwas Auslandsbot am Bankenmarkt. Die Rüchgänge betrugen bei einer Anzahl von Werten bis zu 3 Prozent. Rhein, Braunkohlen gaben ihren Anfangsgewinn wieder her, Anleihen freundlicher, Ausländer eher schwächer. Sprozentige Mexikaner und Lissaboner Stadtanlethe fest, letztere zogen im Verlaufe um mehr als 1 Prozent an.— Pfandbriefe unetnheitlich, Reichsschuldbuchfforderungen haumn verändert. Devisen weiter etwas nachgebend. Pfunde international fester, Madrid leichter.— Geld zum rhelnischen Zahltag und infolge der Einzahlungen auf die Bewagaktien und die Postschätre stärker verknappt, Tagesgeld auf 5¾ bis 7% Prozent verteuert, die übrigen Sätze blieben unverändert. Der Kassamarkt hatte nur kleines Geschäft. Die Tendenz war aber teilweise leicht erholt. Trotz stärkerem Wechselangebot blieb der Privatdiskontsatz unverändert, man wollte auch wissen, daß das Lombardonto heute bei der Reichsbank stärker in Anspruch genommen worden ist.— Bis zum Schluß der Börse herrschte Abgabeneigung, vielleicht nicht immer ganz freiwilliger Natur, wobei in Zusammenhang mit den Finanzbesprechungen alle möglichen unkontrollierbaren Gerüchte über neue Regierungsmaßnahmen in der bevorstehenden Notverordnung auftauchten. Die Börse schloß meist 1 bis 2 Prozent unter Aufang, nur Rütgerswerke lagen auf Gerüchte von einem beabsichtigten Aktienrückkauf stärker erholt. Oflizlelle Schlußkurse(Terminnotlerungen). Allg. Dt. Credit-A. 90; Bank für Brauindustrie 107.75; Barmer Bank-Verein 100; Bayr. Hyp.- u. Wbk. 123.30; Bayr. Vereinsbank 130: Berlin. Hand.-Ges. 111; Comm.u. Priv.-Dk. 102; Darmst. u. Nat.-Bk. 122; Dedi-Bank 102.125; Dresdner Bank 101.50; Aktg. f. Verkehrsw. 46: Allg. Lokb. u. Krw. 107.875: D. Reichsb. Vrz. S. 4 86.375; Hamb. Amerik. Pk. 51,875: Hamb. Hochbahn 65: Hamb. Süd. Dpf. 91; Hansa-Oampfsch. 72; Nordd. Lioyd 52.625; Aku(Allg. Kunst Unie) 65.375; Allg. Elektr.Ges. 90.75; Bayr. Motorenw. 47; J. P. Bemberg 77; Bergmann Elektr. 68.0; Berl. Maschinenb. 41.50: Buderus Eisenw. 41.375; Charlottenb. Wasser 79.50: Comp. Hispano 263: Cont. Gummi 109; Datmier-Benz 23.75; D. Cont. Gas(Dessau) 114,25; Deutsche Erdöl 61.50; Dtsch. Linol-Wk. 63,375: Dynamit A. Nobel 66: Elektrizitäts-Lief. 102.25; Elektr. Licht- u. Kr. 105.125; I. G. Farbenindustrie 134; Feldmühle 107; Felten u. Quilleaume 73.50; Gelsenktrch. Bgw. 68.25; Ges. f. elektr. Untern. 100.625; Th. Goldschmidt 30; Hamburg. Elektr. 108.25: Harpener Bergbau 53; Hoesch Eisen u. Stahl 50.25; Phllipo Holzmann 74.75; Hotelbetrieb 88; lisc Bergbau 161; Kaliw. Aschersieben 121: Rud. Karstadt 38: Klöckner Werke 53.25: Köln-Neuess. Bw. 54.50; Mannesmannröhren 67,50; Mansfelder Bergbau 30.50: Maschinenbau-Untern. 34,25; Metallgesellschaft 62; Miag 54.50: Montecatini 33.50: Nordd. Wolle 45.125; Nordsee. Dt. Hochs. 137.30; Oberschl. Eis.-B. 30.50; Oberschles. Koksw. 65: Orenstein u. Koppel 40.50; Phönix Bergbau 48.50; Polyphomwerke 129.25; Rh. Braunk. u. B. 149: Rhein. Stahlw. 67,875; Rh.-Westt. El.-W. 114; Rütgerswerke 45; Salzdetfurth Kali 190.50: Schl. El. u. GasLaB. 105.50; Schl. Portl. Zement 70; Schubert u. Salzer A. 131; Schuckert u. Co. 128.50; SchultheißPatzenhofer 134: Siemens u. Halske 147.50: Stöhr, Kammgarn 70; Svenska 223; Leonhard Tietz 99.50: Ver. Stahlwerke 45.50: Westeregeln Akkali 127.125: ZellstoffWaldhof 74,75; Otavi Minen u. Eis. 23.50. Die Kölner Börse eröffnete nicht ganz einheitlich. Da vom Ausland festere Kurse gemeldet wurden, war die Grundtendenz nicht unfreundlich, zudem fanden die in der Presse auftauchenden Hoffnungen, daß Briand weiter französischer Außenminister blelben würde, weiter günstige Beachtung. Das Geschäft bewegte sich jedoch in recht engen Orenzen. I. O. Farben wurden X Proz. höher aus dem Markt genommen. Rhein. Braunkohlen konnten um 4 Prozent. Harpener um 1 Prozent. Phönix um 2/ Prozent anziehen, während Vereinigte Stahl und Mannesmann unverändert lagen. Siemens u. Schuckert je 1¾ Prozent niedriger, Felten gewannen .5 Prozent, Zellstoff Waldhof um 3 Prozent gedrückt, Tietz um 2 Prozent höher. Imn Verlauf bröckelten die Kurse unter dem Druck der Geschäftsstille weiter bis ¾ Prozent ab. Der Einheitsmarkt hatte bei kleinen Umsätzen gegeüber gestern Kursbesserungen autzuweisen. Die Börse schloß leichter.— Basal: 20.5 Geld, Stollwerck 43 Brief. Berliner Devisenkurse. wB. Berlin, 20. Mal. Kurse ausländischer Zahlungsmittel für drahtliche Auszahlungen(in Reichsmark). 10. .75.75 55.10 .50 34.60 96.75 96.50 86.0 Gl 86.0 80.75 90.75 97.0 96.50 72.0 99.375 Baltimore Ohio sch. Kleinbhn Kamd. A. lil 21.78 Ae-scuer. 6e Hanea-Pans- 900 900 „lsch. 73.0 70.75 Nordd. Lloyd 52.75 52.50 Bak.; Venhattien Bak i. H. 9925 920 Barmer F und 103,50 109.50 Berl fiand Cort##es 111.0 111.75 om. u. Prvtbk. 101,50 102,0 19 122.0 102.0 101.25 .0 140.25 139.0 146.0 Kurse der Berliner Börse Reicds- und Steatsenleibe Ai 20 Tägliches Geld.75775 Ablös. m. Auslr. 55.10 ohne 475 ## B-.-Anl. 27 84.50 %% Pr. Z. Bod. Cred. Gpk. 28 100,60 100.75 7-do. f. K. Obl. 28 90.78 s do. G. K. Obl. 8/6 98.50 %% Pr. Plbr. Bk. Opf. Em. 45 GFHF P ..ODbl. Em. 19 80.75 Deutscho wertbest. Anl. 1935 92.25 Aachener Stadtanl. 1929 91.75 # Pr. LandesFlbr.-Anst..4 97.0 ## Pr. LandesKKom.-Obl..10 96.50 6½ intn. Reichs3 ounganl.) 71.75 Let chhe Bf dbr. Ast.GM Pf.R21 90.375 Eisenbahn- u. Schlffahrtsaktten Gaus Peher un # 92.0 58.25 21.0 Darmst. u. Ntbk. 122.0 Dtsch...Disc. 102.0 Dresdner Bank 101,0 Luxb. Intern. B— Reichsant., neu 140.25 Rh. Wstf. Bdkr. 139,0 Westd. Bodkr. 145.75 Lochustrlechtten Accum. F. Hag. 124.50 124,0 Alexanderwrk. 19.50 22.0 Aku(Allgem. Kunstsd.Uniel.0 Allg. Elktr. Ges. Augsb.Nürnbg. Basalb.-G. Bemberg, J. P. 790 Berger Tiefbau 2040 Bergm. Elkt. W. 68.75 Berl. Holskont. 219.25 Berl. Karlsr. Ind. 38.0 Berliner Masch. 42.25 Braunk. u. Brik. 120.0 Bremer Vulkan 73.0 BuderusEis.-W 41.75 Busch Lüd'sch. Brk Gulden Charlott. Wass. Chem.vHerden " Ind.Gelsenk „ W. Albert Sompanis Hisp. 26½0 Contin. Gummi 108,0 42.0 79.0 38.50 46.0 65.50 90.0 56.25 20.50 80.25 201.0 64.0 219.0 30.50 40.50 120.875 73.0 40.0 42.0 78.75 37.75 46.0 261.0 107.0 Daiml. Motoren 24,50 22.75 Dtech. Ablant. T. 85.50 Dtsch. Gas Dess 115,.375 Deutsche Erdöl 61.625 Deutsche Kabel 39.875 Btech Spiegelgl 63.50 Dtsch. Eisenhd. 30.0 Dortm. Aktbr. 168.0 Drim. Ritterbr. 163.50 85.0 112.625 60.875 38.0 63.50 30.625 139.0 166.50 68.25 26.50 20. DortmUnionbr. 158.25 Düren. Metellw. 90.0 Dürkoppwerke— Dynamit Nobel 65.50 El. Liefergeges. 100.0 Hll. Lichtu. Kraft— Eschw. Bergw. 200.0 Fahlberg List 24,0 Farbenindustr. 135.0 Felt& Guilleau. 75.0 Gebhardt& Co. 60,0 Gebh.& König Gelsenk. Brgw. Germania Portl. errach., Hos 2) Ges..el. Untern. 100.625 Girmes& Co. 62.25 Gladb. Woll-Ind 107,0 Goedhart, Gebr. 122.0 Goldschm. Th. 39.50 Guano-Werke 46.0 Hacketh. Draht 52.50 Hammersen-Sp 85.0 Hann. M. Egest. 23.0 Harpen. Bergb. 54.0 Hilgers Verzink 34.0 Hirsch Kupfer 1120 Hoesch Eisen 50.25 Hohenl.-Werke 40.0 Holzmann, Ph. 76.0 Hubertus Brk. 119.0 Ilse Bergbau 162.0 Jülicher Zucker— Kaliw Aschersl. 122.50 Kali Chemie 95,0 Karstadt 38.50 Klöcknerwerke 53.75 Köhlmann St. 60.0 Kölner Gas.El. 48.0 Köln-Neuess.B. 55,0 König Wilhelm 231,0 Körting. Gebr.— Krauß&Co. Lok. 59.50 Kronpr. Metall 24.25 19. 159.0 83.0 .0 99.875 101.75 204.0 23.75 133.25 72.50 90.0 67.75 62.50 98.75 145.50 121.0 39.75 45.75 51.0 85.0 22.0 51.50 34.0 110.25 51.0 37.0 72.50 120.0 162.50 120.0 95.0 380 51.75 60.50 48.25 55.50 231.0 Lahmeyer& Co. Laurahütte Lsopoldgrube Lindes Eismsch Lorens C. Magdebg. Brgw. Mannesmannr. Mansfelb.-Brgb. Masch. Unt. AG Märk. Tuchfbr. Mazimiliansh. M. Web. Linden Metallb. Frenkf. Mitteld Stahlw. Mülheim. Brgw. Niederl. Kohlen Nordd. Wollk. Oberschl..-B. Oberschl. Koks Orenst.& Kopp. Phönix Bergb. Polyp...n Rasquin Frbw. Rh. Brnk. u. Br. Rh. Cham. u. D. Rh. El. Mannh. Rh. Spiegelglas Rh. Stahlwerke Rh.-W. Bl.-W. Rh.-W. Kalkw. Rh.-W. Spreng. Riebeck Montan Roddergr. Br. Rositzer Zucke: Rüttgerswerke Sachsenwerke Salzdetf. Kali Sarotti Schoko Schering Schles. Zink do. St.-A. Schönherr.F. Schött, Herm. Schubertc Salz. 20. 111.0 33.0 25.50 124,0 68.375 30.0 35.375 29.0 125.50 49.0 61.50 78.60 105.0 45.50 31.0 63.375 40.50 48.125 131.0 14350 101.0 678 115.0 53.75 50,50 78.50 60g 40.76 42.50 84.25 194.0 80.0 297.0 26.75 32.25 132.0 133,0 19. 112.50 32.0 25.0 125.0 36.75 65.25 29.0 35.125 125.50 45.0 62.0 880 79.25 106.0 44.0 31.0 64.875 38.75 4725 129.50 44.0 148.75 100.50 64.0 1140 54.0 50.50 70.0 620.0 40.50 44.25 84.75 189.0 80.0 297.0 26.75 33.75 130.50 127.25 Schuckert& Co. Schulth.-Ptz. Br Siemens Glas Siem.& Halske Stett. Chamotte Stöhr Kammg. Stolb Zinkhütte Svensk- Tändst.: Thörls Ver. Olf. Thür. GasLeips. Tiets, Loonhard Transradio Tuchf. Aschen Varziner Papier V. Chem. Charl. V. Dtech. Nick. V. Gisst. Blberf. Ver Stahlwerke „" Zyp.amp;W. Vogtl. Maschin. Wanderer werk Warstein. Grub. Wegelin Rußf. Westerr. Alkali .DrahtHamm Westf. Kupfer Wicking Portl. Wickrath Leder Wicküll. Küpper Witt. Gußstahl Zeitzer Masch. Zellst. Waldhof 20. 128.50 136.0 73.25 149.50 40.0 72.0 30.50 1 19. 127.0 136.0 75.0 145.50 72.0 32.0 226.0 47.25 46.0 135.25 137.75 1000 93.70 123.875 123.875 105.75 110.0 41.0 54.0 550 85.0 45.125 124.25 28.0 102.0 30.0 123.00 64.0 33.25 161.50 35.0 50.0 75.0 Noiesioiserte 54,50 96.0 86.75 45.0 12425 43.30 102.0 32.0 124.75 64.50 33.50 28.75 101.50 35.0 51.25 78.0 Neu-Guines 204.0[215,0 SchantungI.-G 60,0 60.0 Otavi Minen 23.125 25.25 Nereicherungschlter Asch. u. Münch. 799,0(799,0 Asch. Rückver.—— Tendens: Schwach Kölner Wertpapiere Festverzinsliche Werte 20. 10 Ablösungsschuld do. Nr. 60-90 Ted. 54.70 54.70 Detsch. Anl.-Abl. ohne.-R. 49 8% Kln. Stadtanl. 98.10 90,0 Deutsche Reichsanl. 1927— Farbenbonds— Berbahtter Barmer Bankv. Berg.-Märk. Ind. Berl. Handelsges. Darmst. Nat.-Bk. Dtsch. Bk.& Disk. Reichsbank Reichsbank, neue Commers Dresdner Bank Rhn. Bauernbank Rhn.-Westf. Bod.-Creditbk. Westd. BodenCredit-Anstalt 1000 123.0 101.50 103.0 101.0 130.0 145.50 1000 121.50 102.0 103.0 101.0 1400 145.0 Verricherungsaktlen Asch.-Münch. F.— Aach. Rückvers. 126,0 Agrippine Vers. 380.0 Allians Versich. 201.0 Colonis, Kl. Feuer 85.0 Colonia Rückversich., albe große 150.0 Gladb. Feuervers.— Köln. Hagelvers. 67,0 Köln. Lloydvers. 250.0 Kln. Rückvers. g. 425.0 do. kleine 290.0 Leips. Feuervers.— Leipa. Feuer II— 1260 3300 208.0 85.0 150,0 66.0 250.0 410.0 e 20. Leipa. Feuer III— Magdeb.Feuerv.!— „ Rückvers. 1— „ Rückvers.II— Rh.-Westf. Lloyd— Schles. Feuerver.— Stettin. National 5700 5700 Union Hagelvers.—— Victoris Allgem. 2030.0 2030.0 Allians 208.0 215.0 Nerüchranktter Preuß.-RheinDampf. Köln 100,0 100.0 Düsseld. Dampf 1500 150.0 Industrieaktien Adler-Brauerei Alexanderwerk Basalt Bonner Bergwerk Buderus Braunk.-Zukunft Dahlbusch do. Vorzug Dolorib Basalb Dsch. Atlant. Tel. Debag Deutsche Erdöl Ver. Stahlw..G. Maschinenbauut. Dsch.Reichsb. bz. Düsseld. Masch. Dynamit Nobel Esch. Bergwerk. Farbenindustrie Feld.& Guilleaum. Gelsenk. Bergwk. Hammers. Spinn. Hapag Hk..-Br. St.-Pr. „„ Priorität Harpen, Bergbau Hilgers Verzink. Hösch Eisen Houbenwerk Hubert. Braunk. Kalker Brauerei Portl.Zem. Heidb. Kabelw. Rhyedt Klöcknerwerke Köln. Gummifäd. Köln-Neuess. B. Laurahütte Mannesm. Röhr. Motorenfb. Deutz Phönix Bergbau Rasquin, Farbwk. Ravensbg. Spinn. Rhein. Braunkhl. Rhein. Bauges. Rh..-V. f. Zuck. Rheinstahl Rhein. Spiegelgl. Rh. Wasserwerke Rh.-W. Sprenget. Roddergrube Schalk. GlascSp. Schuckert Elekt. Siemens Stadtberg. Hütte Stollwerk inh. St. Tiets, Leonh. ..Zypen- Wiss. Viers. Spinnerei Wegelin-Ruß Westd.Handelsg. W. Draht., Hamm Wittener Guß Gladb. Wollind. Zellstoff Waldh. Arienhell. Sprud. Gwsch. Sachtleb. Ver. Mos.& Wdpl. Tendens: Etwas 52.50 34.0 51.0 1200 132.50 54.50 55.50 670 48.0 41.0 152.0 22.0 67.50 126,0 50.0 620.0 47.0 43.0 100.0 124.0 32.0 350 77.0 100.0 fester 52.0 38.0 31.0 1200 131.0 51.0 55.50 34,0 65.0 47.50 470 150.0 22.0 105.0 62.0 126.0 30.0 620,0 125.50 147 47.0 42.0 97.0 124.0 340 50 100.0 125.0 99.0 Wammmmmmmm Belirugr aus Literatur und Kunst, Geschichir und Leden 20. Mai 1931 Beilage zu den Blättern Echo der Gegenwart, Aachener Rundschau und Limburger Tageblatt ummmmmmmmmmmmmmmmmm Rotdorn. Ich frag' mich jedes Jahr aufs neu: Was überschüttet doch der Rotdorn steht Mit Blüten, in Verschwendung übersät. Dann seh' ich Menschen, die ein leuchtend Schau'n, Als hätten sie der Gaben tausendfach Zu spenden... Geist= und Herzensgaben... Der Sommer kommt... kein Beerlein rundlich reift. Sie sind des Rotdorn üpp'igem Blühen gleich. Ein Rünglein Augenweide... schon vorbei Ist alle Pracht... Und doch kein Trügen; Denn ist's nicht Gab' auch, die vom Himmel kommt, Verweil sie Ang' und Herz und Sinnen frommt, Im Blühen schon Erfüllung aus Genügen?!... P. K. Schtschi-Krautsuppe. Von J. S. Turgenjeff. Einer Witwe starb der einzige, zwanzigjährige Sohn, der beste Arbeiter im Dorfe. Sobald die Gutsherrin, der das Dorf gehörte, den Schmerz der Mutter erfuhr, machte sie sich auf. sie am Begräbnistage zu besuchen. Sie traf die Mutter daheim an. Vor dem Tisch, mitten in ihrer Hütte, stand sie und löffelte ohne Eile gleichmäßig mit der Rechten ihre blanke Krautsuppe. Die Linke hing wie eine Peitsche herab. Das Gesicht der Bäuerin war eingefallen und aschfarben. Die Augen waren rot und geschwollen..., aber sie hielt sich gerade und aufrecht wie in der Kirche. „Mein Gott", dachte die Herrin...„„in dieser Stunde kann sie noch essen, was sind das doch für grobe Empfindungen.“ Und dabei erinnerte sie sich. wie sie vor einigen Jahren beim Tode der zweiundzwanzigjährigen Tochter darauf verzichtete, ihren herrlichen Landsitz bei Petersburg zu beziehen und den ganzen Sommer in der Stadt zubrachte! Dieses Weib aber fuhr fort, seine Krautsuppe zu essen. Zuletzt hielt's die Herrin nicht mehr aus.„Tatjana!“ rief sie...„Aber, ich bitte dich, ich bin überrascht. Hast du deinen Sohn überhaupt lieb gehabt, daß dir der Appetit nicht vergeht? Wie kannst du jetzt Krautsuppe essen?!" „Mein Waßja ist gestorben", versetzte leise die Bäuerin, und trauernde Tränen liefen aufs neue über die welken Wangen,„das heißt, auch mein Ende ist jetzt da. Bei lebendigem Leib hat man mir den Kopf geraubt. Aber die Krautsuppe soll nicht umkommen: Sie ist ja gesalzen.“ Die Gutsherrin zuckte die Achseln und ging hinaus. Für sie war das Salz nicht so teuer. (Aus dem Russischen von Dr. O. Färber.) Wer zieht zu Beethoven? Im Sommer 1817, als die fortgesetzten Streitigkeiten mit der Mutter seines geliebten Nefsen und die Sorge um das weitere Schicksal des Knaben Beethovens Gemüt bedrückten, hat der Meister in ländlicher Stille eine Wohnung auf dem Pfarrplatz in Wien=Heiligenstadt gemietet, die ihm im Juli und August ein wenig die ersehnte Ruhe brachte. Die drei Räume, in denen Teile des erhabensten religiösen Werkes, der„Missa solemnis“ geschaffen wurden, stehen jetzt, im Mai 1931, frei zur Vermietung. Das einstöckige Wohnhaus mit seinem tdyllischen Hof, zwischen uralten Gebäuden gelegen, mit seinem großen, halbkreisrunden Tor, seiner kleinen Freitreppe versetzt den Besucher sofort in das vorige Jahrhundert zurück, läßt ihn das Getriebe und die Hast des modernen Großstadtlebens vergessen. Eine einfache Holztüre führt zu der Wohnung, in der Beethoven mit seiner Wirtschafterin gehaust hat. Eine der niedrigen Stuben links von der kleinen Küche dürfte ihr Heim gewesen sein, das Zimmer rechts von der Küche, mit einem Fenster in die Eroicagasse, dem anderen gegen den Kahlenberg zu, war das Reich des Gewaltigen. Wer wird jetzt in dieses Heim ziehen, wer sich jener geheimnisvollen Atmosphäre, in der der Einsame im Kampf mit seinem Dämon gerungen, zu nähern wagen? Grillparzer erzählt in seinen Erinnerungen an den Meister, wie er mit seinen Eltern in Heiligenstadt in der Nähe von Beethoven gewohnt hat; wie seine Mutter andächtig auf dem Gange Beethovens Klavierspiel gelauscht habe; wie dann plötzlich der Unnahbare zur Tür herauskam, den Hut auf dem Kopse, ins Freie stürmte, und nie mehr, trotz aller Versicherungen, ihn nicht zu belauschen, sein Klavier berührte. Wer wird Die Schätze Kaum mehr als ein Jahrhundert ist verflossen, seit, anno 1822, dem Dasein Ali Paschas von Janina das tausendfach verdiente gewaltsame Ende bereitet wurde, und doch klingt heute auch die nüchternste Schilderung seines Lebens und Treibens wie ein Kapitel aus einer blutrünstigen„Tausendundeiner Nacht". Ali, der als einfacher albanischer Straßenräuber seine Laufbahn begonnen hatte, schwang sich in kurzem zu einem jener großen Feudalherren des verfallenen Osmanenreiches aus, die in Wahrheit von Konstantinopel ganz unabhängig waren; in Janina Hof haltend, beherrschte er in seinen besten Zeiten ein Reich, das im wesentlichen den ganzen Epirus, Teile Mittel=Albaniens, Thessalien und das Pindusgebiet bis zum Busen von Korinth umsaßte und 1,3 Millionen Einwohner zählte. Da seiner Willkür in diesem damals fast unzugänglichen Winkel der Balkanhalbinsel keine Schranken gezogen waren, entwickelte er sich zu einem der wildesten Bluthunde, die die Weltgeschichte kennt. Zu martern, zu foltern, zu schinden, zu schänden, zu morden bereitete ihm eine infernale Wollust; was die verderbte Phantasie eines Marquis de Sade sich an Greueln und Grausamkeiten ersann, Ali Pascha verwirklichte es. Als sich endlich Sultan Mahmud II. entschloß, diesen seinen ungebärdigsten Vasallen zur Raison zu bringen, verteidigte sich der Tyrann von Janina bis aufs letzte, um nach längerer Belagerung seiner Burg doch zu erliegen und niedergemetzelt zu werden. Sein Kopf mit dem langen grauen Bart wurde vom Rumpf getrennt und in silbernem Kasten nach Konstantinopel geschickt. Schon zu Lebzeiten lief die Rede um von den unermeßlichen Schätzen, die Ali Pascha durch PlünDer Zylinderhut des Bürgermeisters. In einem kleinen bayrischen Dorf ist eine Brücke gebaut worden. Und was eine richtige Brücke ist, die muß auch eingeweiht werden. In der Gemeinderatssitzung wurde also das Programm der Einweihungs= seier festgelegt, wobei auch zur Sprache kam, daß der Bürgermeister dafür dringend einen neuen Zylinderhut brauche. Der Vorschlag des Dorfgewaltigen ging dahin, daß ihm die Gemeinde dieses nur zu Amtszwecken benötigte Kleidungsstück auch bezahlen solle. Da die Gemeinderäte— wie übrigens alle— nicht sehr splendid waren, wurde das Ansuchen des Bürgermeisters um Erstattung der Kosten des Zulinderhuts einfach abgelehnt. Damit wäre die Geschichte aus, wenn nicht am Jahresende bei der großen„Haushaltsabrechnung“ der Bürgermeister doch noch Genngtuung bekommen hätte. Er legte nämlich die Abrechnung seinen Getreuen mit den Worten vor:„So, drinn ischt'r, suachet'.“ * Zu dem vor fünfzig Jahren sehr bekannten Finanzmanne Strousberg kam ein entfernter Verwandter und wollte durchaus einen Posten haben. Strousberg war außerordentlich beschäftigt, aber der Bittsteller wich und wankte nicht. Schließlich meinte der Finanzier:„Ich kann Ihnen höchstens eine Stelle bei einer meiner rumänischen Eisenbahnen geben, ist Ihnen das recht?“„Nein!" erwiderte der Bittsteller es heute wagen, in diese Geistesstätte sein armseliges Tagewerk zu tragen, sein„degere vitam“, wie es die Römer nannten, zu verlegen? Es ist wohl besser, daß jedermann das bleiben lasse. Und wunderbar kommt mir in den Siun die Strophe, mit der der österreichische Lyriker Max Mell eines seiner schönsten Gedichte endet. Es ist da von einem Hain die Rede: „Und ich dachte: hier darfst du nicht wohnen— Gib dich hin und das ist genug! Denn es dienten jene Narzissen Einer irrenden Göttin zum Kissen, Und es hängt in den nächtigen Kronen Von Göttern und von Dämonen Noch Feueratem und Fluch.“ Ali Paschas. derung, Raub und Erpressung zusammengebracht hatte. Wahrscheinlich ging ein Teil dieses Vermögens durch Soldzahlungen während der Belagerung drauf, der Rest mag den Eroberern in die Hände gefallen sein. Im Volk aber erhielt sich hartnäckig die Mär, daß die Schätze noch in einem sicheren Versteck der heute in Trümmern liegenden Burg zu finden seien. Die Arbeiter, die sie auf Geheiß des Tyrannen eingemauert hätten, habe er umbringen lassen, damit niemand das Geheimnis verrate, aber sein Schreiber Grammatikos, ein Grieche, auch eingeweiht, habe, um sein Leben nicht mit Unrecht besorgt, rechtzeitig nach Serbien sliehen können. Mehr als einmal hat ein Schatzgräber in der Burg von Janina mit Hacke und Spaten gestöbert, immer vergeblich, aber jetzt beginnen Nachforschungen mit sozusagen offiziellem Anstrich. Ein griechischer Militärarzt namens Christidis, Gatte der Urenkelin jenes Geheimschreibers Grammatikos, hat nämlich vom Athener Unterrichtsministerium die Erlaubnis erhalten, nach den mit Gold= und Edelsteinen gefüllten Kisten Ali Paschas graben zu lassen. Die griechische Oeffentlichkeit sieht dem Ergebnis dieses Unternehmens mit Spannung entgegen, aber die Athener Zeitung„Ethnos“ hat sonder Zweifel Recht, wenn sie meint:„Die Legende von den Schätzen Ali Paschas wird weiterleben. Selbst wenn die gegenwärtigen Nachsorschungen ergebnislos bleiben, vermag niemand zu sagen, ob es nicht doch irgendwo— aber wo?— tief unter der Erde vergraben zu unzähligen Tausenden Piaster und Goldstücke gibt, die der Tyrann durch Steuern, Plünderungen und von ihm hervorgelockte Geschenke aufgehäuft hat.“ in schöner Unverfrorenheit,„das ist mir zu weit weg. Ich möchte hier bei Ihnen in Berlin bleiben, und zwar als Ihr Ratgeber. Ich bin ein heller Kopf, und wenn Sie mal nicht wissen, was Sie machen sollen, dann fragen Sie einfach mich!“„Auch gut!“ erwiderte Strousberg,„wir können sogar gleich anfangen. Geben Sie mir einen Rat: wie werd ich Sie los?“ * Der Wiener Baron Rothschild ärgerte sich darüber, daß sein vierter Sekretär Mandelbaum immer erst um nenn aufs Büro kam. Als sich herausstellte, daß Mandelbaum erst um acht Uhr aufzustehen pflegte, meinte Rothschild:„Ich stehe um sechs Uhr auf und manchmal schon um fünf— und ich bin der Baron Rothschild!"„Ganz in Ordnung!" erwiderte Mandelbaum.„Sie wollen schon um fünf Uhr früh wissen, daß Sie der Baron Rothschild sind—, wenn ich um acht erfahre, daß ich der Schreiber Mandelbaum bin. ists auch noch Zeit!" * Eines Tages besuchte Louis Philipp von Orleans, der Bürgerkönig, den Fürsten Talleyrand, der schwer erkrankt war. Talleyrand wußte, daß er sich nicht wieder vom Krankenlager erheben würde und war deshalb sehr mißgestimmt.„Wie geht es Ihnen, Tallevrand?“ fragte der König.„Sire, ich erdulde Höllenqualen“, erwiderte der Patient. Sinnend blickte Louis Philipp den Kranken an, schüttelte verwundert den Kopf und sagte:„Merkwürdig, schon jetzt?" Tagebuch der Frau. Gleich den Worten verlieren die Frauen am meisten an Wert, wenn sie nicht am richtigen Platze stehen. * Manche Ehe mundet dem Manne am besten, wenn die Frau kochen kann. Schön zu sein, ist für die Frau— schön; geistreich zu sein— schöner; edel zu sein— am schönsten! * Es gibt immer noch viele Frauen, die lieber das Joch der Abhängigkeit als die Last der Verantwortung tragen. Frauen, die ein Herz haben, lieben einen: Frauen, die kein Herz haben, lieben viele. * Die Frau, die ihre Schönheit rühmt, wird nicht häßlich; die Frau, die ihre Güte lobt, nicht böse; die Frau, die ihre Bescheidenheit laut kundgibt, wird sofort unbescheiden... Nichts kann die Frau so veredeln als die gute Tat. Die höchste Tugend des Frauencharakters ist die Selbstbeschränkung. * Eine Frau ist noch lange nicht zart besaitet, wenn sie über jede Kleinigkeit verstimmt ist... Füllrätsel. Die Buchstaben 6—.— b—b—b—"——— — e—0—g— g—5—1—!— 1— I— n— n—n—n— 0— 9— 9—* —— 1— 11— 3 sind in die Figur derart einzureihen, daß sich unter Verwendung der bereits vorhandenen Buchstaben waagrecht Wörter folgender Bedentung ergeben: I. Landschaft in Ostpreußen, 2. kriegerisches Weib, 3. Volksaufwiegler, 4. Edelstein, 5. Gedächtnisstein, 6. Trägheit. * Auflösung zum Silben=Kreuzworträtsel. Wagrecht: 3. Piano, 5. Koralle, 7. Elisa, 9. Teberan, 11. Aroma, 14. Selma, 17. Segen, 18. Sophia, 20. Ariel, 22. Kanada, 24. Rapallo, 25. Samoa, 28. Minna, 29. Marat, 30. Eva, 32. Leder, 33. London, 34. Lupe, 35. Alge, 37. Nase, 39. Meta, 40. Halma, 42. Marabu, 44. Messina, 45. Galerie, 46. Demeter, 48. Gerade, 50. Elga, 53. Asen, 55. Libelle, 57. Kapelle, 59. Odense., 60. Theater, 62. Sekunde. Senkrecht: 1. Boa, 2. Choral, 3. Pisa, 4. Note, 5. Koran, 6. Lea, 7. Esel, 8. Lima, 10. Hefe, 12. Rose, 13. Magen, 15. Delphi. 16. Uri, 18. Soda, 19. Ararat, 20. Aloe, 21. Elsa, 22. Kamin, 23. Nana, 26. Mole, 27. Ader, 29. Madonna, 31. Valuta, 35. Alma, 36. Gera, 38. Semester, 39. Menage, 40. Halle, 41. Marie, 43. Bude, 45. Gade, 47. Meter, 49. Rate, 50. Elli. 51. Gabel, 52. Tempel, 53. Aden, 54. Sense, 56. Lethe, 57. Kater, 58. Lese, 59. Ode, 61. Abend. 63. Kunde. Von großsen Herren und kleinen Leuten. AUS DEM LEBEN EINER FRAU VO N C H A R LO TTE U R S 1 N A 46. Fortsetzung. „Und Sie—?“ hauchte Heinzius fragend. „Ich—? Ich danke Ihnen für ihre Teilnahme! Von mir ist wenig zu sagen. Ich ging von der königlichen Marine ab,— ich glaubte nicht anders handeln zu können. Ich hatte ein besonderes Vermögen von mütterlicher Seite geerbt,— ich kaufte mir ein Schiff in Neuyork— es wurde meine „Viola“, und ich durchsegelte jahrelang die Meere. Ich habe keine Frau mehr geliebt, ich habe keine Hoffnung gehabt— ich bin ein einsamer Mann gewesen, geblieben...“ „Und hier— das„Japantsche Hotel!—?“ sorschte Heinzius leise. Kapitän Teja Thorsen lächelte. „Auf Helgoland gestand mir Viola, daß man mich in der Angelegenheit Erik Thorsens Tod suche, daß Verdacht gegen mich bestünde.— Ich erkundigte mich anderwärts— es war, wie sie gesagt.— Ich wußte von vornherein, käme es wirklich einmal zur Verhaftung, zur Verhandlung, daß alles gegen mich sprechen würde.— Da verkaufte ich die„Viola“— wechselte den Namen und meine Papiere. Ein Amerikaner in Tokiv verkaufte mir die seinen, für ein Heidengeld.— Ich übernahm dieses„Japanische Hotel“ hier in London.— Es hat seine Reize.— Ich komme sast nie mehr in die Stadt. Ich lebe mit den Japanern zusammen, sie sind demütig und sehen in mir nur den Engländer, den Herrn! Haben Sie keinen schlechten Eindruck von dem „Japanischen Hotel“, Mr. Heinzius—“ begann Thorsen plötzlich wieder in englischer Sprache. „Es ist kein Hotel von denen in der City wie Sie wohl schon bemerkt haben werden—.“ Er lächelte sarkastisch. „Es ist auch kein Freudenhaus etwa.— Es ist vielmehr das Haus der schönsten Träume,— der Welt des Vergessens, des Versinkens.— Haben Sie vielleicht etwas von den Opiumhöhlen im fernen Osten gehört—? Ich habe die allererstklassigsten Herrschaften unter meinen Gästen— ganz international,— natürlich, es sind auch ganz, ganz einfache Menschen dabei.— Man darf keinem sein Glück versagen,— wenigstens sein traumhaftes Glück nicht." Thorsen lächelte wieder. „Also Opium—?“ murmelte Heinzius. „Opium, Herr Dr. Heinzius! Opium,— nichts weiter.“ „Und warum drängen Sie gerade darauf, daß ich heute, am 11. Juni, zu Ihnen kommen sollte? Ist das auch ein Geheimnis?“ sorschte Heinzius mit letzter Kraft. „Morgen hätten Sie nicht mehr zu mir kommen können—“ „Das heißt—?“ „Daß ich morgen der nicht mehr sein werde, der ich heute noch bin!“ Teja Thorsen blickte auf seine Uhr,— er stand auf. „Wie meinen Sie?“ stammelte Heinzius, und war bemüht, sich gleichfalls aufzurichten. „Es gibt ein Schicksal, das einen ereilt, es gibt Menschen, die es einem genau voraussagen können, wenn es soweit ist.— Zwei alte Weiber in Japan prophezeiten es mir im Osten,— ein Mann in Kalkutta,— ein ganz junger Bursche in Chile unten,— immer war der Tag der 11. Juni dieses Jahres und die Stunde— Mitternacht...“ „Glauben. Sie wirklich daran, Kapitän Thorsen?" „Unbedingt!" „Dann wäre es ja soweit—?“ „Es ist soweit!“ Draußen wurden Stimmen laut. Thorsen blickte wieder auf seine Uhr— drei Minuten bis Mitternacht. „Das Geheimnis ist gelöst, Dr. Jürgen Heinzius, darf ich bitten—?“ Kapitän Teja Thorsen öffnete Heinzius die eine Tür,— die zweite, vor der dritten hielt er einen Augenblick ein, lanschte. „Es ist soweit!“ sagte er lächelnd, und steckte die Rechte in die Hosentasche, dann öffnete er auch die letzte Tür. Sie standen draußen auf dem Bestibül. Niemand sah sie, der seidene Vorhang schützte sie noch. „Gehen Sie zuerst, und zwar so. als kämen Sie von der Treppe— kümmern Sie sich um niemand, draußen wird Sie ein Boy weiterführen." Heinzius gehorchte zügernd. Als er an der mattenbelegten Treppe war, sah er zwei Herren im Bestibül stehen,— in dem Augenblick erschien Kapitän Teja Thorsen— Heinzius sah, wie die Herren auf ihn zutraten.— Er hörte das eine Wort„Verhaftet“! Als er die Tür nach dem Hof hinter sich schließen wollte, blickte er sich noch einmal um. Teja Thorsen zog blitzschnell die Hand aus der Hosentasche. Ein Schuß. „Wie Erik Thorsen, in die rechte Schläfe—“, flüsterte Heinzius in sich hinein, und ließ die Tür ins Schloß fallen.— „Wie Erik Thorsen...“ Als er am anderen Morgen in Mr. Tobby Cooks Landhaus kam, fand er ein Telegramm vor: „ter Gruiten u. Heinzius steht auf dem Spiel. Komme sofort. Viola.“ 13. Michel Dippelmann saß in seiner Hausmeisterwohnung in der Lindenallee am offenen Fenster. Es war eine schöne, linde Juninacht. Sterne brannten am Himmel. Der Wind rauschte in den Bäumen des Gartens. Der Flieder duftete verschwenderisch, und von irgendwoher strich ein schwelgerischer Duft von Jasminen. Der Alte rauchte seine kurze Pfeise. Die Lindenallee lag so still und verlassen wie gewöhnlich. Doch in dieser Nacht erschien ihm die Stille und Verlassenheit unheimlich,— machte ihm bange—. Da oben in den eleganten Gesellschaftsräumen des Villa brauste ein Leben. Die fünfzig Gäste, die Hörbringer für den Aben# eingeladen, amüsierten sich bei einer wilden, Ermeg den Musik, bei Champagner, und mochte der pimmel wissen, was für Späßen—. Das, worüber der alte Dippelmann seine Augen aufgerissen hatte, waren die fünf Nigger gewesen, die sich Hörbringer hierher bestellt hatte. Diese funf Nigger hatten für Musik zu sorgen, ihre Niggersonge bei geöffneten Fenstern in die Nacht zu heulen. Dippelmann hatte die Fäuste geballt. Ihn ging ja das alles nicht im mindesten an. hatte hier unten in seiner Hausmeisterwohnung sitzen, nichts weiter.— Denn der Hörbringer hatte sich für diesen Festabend eigenst andere Diener gemielel. die auch die Gäste,— es mochten in der Tat ihrer 50 sein,— zu erwarten und zu empfangen gehabt hattenAlso man hatte ihn, den eigentlichen Hausmeister get Villa, blindlings ausgeschaltet. Wenn es ihn aum wohl gekränkt hatte, im Grunde seines Herzens aber war er doch heilfroh, mit all dem, was da oben b# sich gehen mochte, nichts zu tun zu haben. Aber was ihm Marline und Aenne, die beiden Heinziusschen Hausmädchen, die oben doch noch u Bedienen herangezogen worden waren, erzählt hattendas hatte ihm beinahe die Träuen der Wut in die Augen getrieben. Die ganzen Zimmer waren auf den Kopf gestellt, aus allen Räumen war ein Palmgi, garten gemacht worden, kleine Nischen, in denen Gäste sich lagerten. Einen anderen Ausdruck baite die Mädchen nicht finden können. Von den Gastt selbst, vorwiegend Damen, nur vereinzelt ein vant Herren, von diesen Gästen hatten sie lieber gar“ sprechen wollen, sondern nur rundweg erkläxt, sie zum nächsten Ersten kündigen würden. Dipbel mann hatte wohl etwas fragen wollen, aber da die Mädchen schon in ihren Stuben verschwunden wesen, jede hatte ihr schwarzes Servierkleid Schürze und Häubchen abgelegt und ihm erklärt,# der Herr Hörbringer nach ihnen fragen sollte, moner, Dippelmann, ihm nur bestellen, sie verweisPer, für den Abend den Dienst und hätten sich zu wandte in die Stadt begeben. Daraufhin hatte?“ gelmann wirklich nicht ein Wort finden können.— (Fortsetzung folgt.) Schutten üder=Hiinhsten. Von Werner Oellers. Von Nord nach Süd dampfte der Zug durch den sungen Morgen. Es war der Freitag vor dem pfinzstfest, und die Sonne, die um diese Tagesstunde des Mai ziemlich genau von Osten her reines und kristallklares Licht über die müde Erde zu wersen pflegte, schaute durch die ganze Breite des östlichen Abteilfensters auf die Insassen hernieder. Die Insassen— das waren drei Damen mittleren Alters, die in lebhafter Unterhaltung die Plätze an der Sonnenseite zierten, und ein junger Mann, der eine Ecke der anderen Abteilseite einnahm. Obwohl der junge Mann ganz und gar nichts mit den Damen zu tun hatte, obwohl er von den Dreien so wenig wußte, wie diese von ihm, so gehörten sie nun dennoch für eine Weile zusammen. Denn nicht nur sitzt man in einem solchen Falle zwischen denselben Wänden und unter demselben Dach wie in einem Restaurant, nicht nur kann jeder den anderen beobachten, ist jeder fast gezwungen, zu hören, was der andere sagt, zu sehen, was der andere tut, nicht nur verpflichtet dieses also zu gegenseitiger Rücksicht. nahme, sondern man ist darüber hinaus in gleicher und bedeutsamer Weise an das Schicksal des Zuges, des Wagens und des Abteils gebunden, an ein Schicksal also, das trotz aller technischen Fortschritte nicht unwesentlich fragwürdiger ist als das Schicksal eines Restaurants. Aus diesen Gründen ist es denn auch, so scheint mir, zu verzeihen, wenn es Mitmenschen gibt, die aufdringlich genug sind, zu grüßen, wenn sie in ein Ahteil steignn die sogar hartnäckig genug sind, immer wieder zu grüßen, obwohl ihnen fast in jedem Falle ein betretenes und mißfälliges Schweigen entgegengähnt. Ich weiß nun nicht mehr recht zu sazen, ob die Damen den Gruß des eintretenden jungen Mannes erwidert hatten, ich weiß aber, daß sie kurze Zeit später über die„unerträglich stechenden“. Sonnen. strahlen zu lamentieren begannen und darauf das Abteilfenster kurzerhand gegen den frechen Eindring= ling verriegelten. Obwohl der junge Mann mit dieser Maßnahme durchaus nicht einverstanden, sondern viel eher geneigt war, sie für einen Gottesfrevel zu halten, so war er dennoch besonnen gzeuug, sich zu sagen, daß es keinen Zweck habe, den Schaffner um eine Intervention anzugehen oder sogar die Notbremse zu ziehen. Wie das aber uns Erdgeborenen zu gehen pflegt, so ging es auch ihm: Die Damen, die ihm vorhin gleichgültig waren, waren ihm mit einemmale unsympathisch, und in der gewöhnlichen Konsequenz dieser Menschlichkeit sing er an, sie zu beobachten und ihnen zuzuhören, um seine gefühlsmäßige Abneigung mit Verstandesargumenten zu unterbauen. Freilich war er frei von jedem dummen, frauengegnerischen Vorurteil. Denn er war gegenüber Frauen im allgemeinen sehr weich und nachsichtig, und man konnte ihn sogar allen Ernstes die Meinung vertreten hören, daß die Frauen in vielen und entscheidenden Dingen der natürlichen Veranlagung wertvoller seien als die Männer. Dahingegen machte er auch nie einen Hehl daraus, daß er einem gewissen neuzeitlichen Frauentno herzlich wenig Respekt entgegenbringe, jenem Frauentyp, nämlich, der, wie er sich ausdrückte, das Streben nach äußerer Gleichwertigkeit in höchst dummer und würdeloser Weise in ein Streben nach Gleichwertigkeit, umgefälscht, der seine männliche Haltung bis zu kraß=materialistischer Gesinnung pervertiert habe und es deshalb schon nicht mehr vermöge, mit Anstand und Würde alt zu werden. Es dient nur dem Tatsachenbericht, nicht einer gewaltsamen Rechtfertigung der instinktiven Abneigung des jungen Mannes, wenn ich feststelle, daß er im Laufe seiner Beobachtung dazu kam, seine drei Reisegefährtinnen, die eine mehr, die andere weniger, in diese neuzeitliche Rubrik einzureihen. Unauschaltsam und rauschend wie Wasserfälle unterhielten sie sich über ihre Gesundheit, über die Gesundheit ihrer Verwandten, über ihre Aerzte und über empfehlenswerte Gesundheitsmittel, über Kalorien und Gewichte, über Diät und Kosmetik. Streng genommen freilich unterhielten sie sich nicht. Denn keine hörte zu, wenn eine andere sprach, so sehr man auch diesen Anschein zu erwecken suchte. Vielmehr dachten jeweils die beiden Zuhörerinnen über neues Material nach, während die dritte in den Wind redete. Nur der junge Mann vorte das dumme Zeug wirklich an, und er hatte Humor genug, sehr vergnüglich zu lächeln, wenn das notorische Aneinandervorbeireden der drei die böstlichsten Blüten der Konversation hervorbrachte. Wie sie hier redeten, um zu reden, so würden sie auch zu daufe— der junge Mann wagte einen solchen Schluß „ immerfort mit den törichtesten und nichtswürdigsien Dingen beschäftigt und geplagt sein, sie würden auch zu Hause keinen Augenblick Zeit haben, Gölgis#er der Zeit Angst haben, weil sie vor der Siinlichreit des Lebens beide Augen fest zutun, weil den Gedanken nicht ertragen können, daß die Zeit stetia und unaufhaltsam durch die Finger Während der junge Mann solches bedachte, während er nach draußen blickte auf die eilenden Spial der Eisenbahnwagen, auf das neckische ##a. Dampfschatten, auf die vom leichten Wind halmg. 4ctig emporschießenden jungen Getreidezuane während er mit frohen Augen den Arbeiten nurduer“ auf Kartoffel= und Rübenfeldern zusah, ihm auf einmal klar, daß seine Reisegefährfia#rr ihm im Grunde seines Herzens außerordentuch leid taten.——— solcher Vorgänge und Betrachtungen einer der junge Mann es wenig beachtet, daß sich an zwei Iaein““ Station die Abteilgemeinschaft um chen. das: vermehrt hatte, um ein junzes Mädmit graugi und um einen alten Herrn hatte g Bart, der neben ihm Platz genommen Nädcheng.“ er ganz zufällig die Augen des gewöhn!: wurde er aufmerksam. Diese unwaren: großen, graublauen, wässerigen Augen bilflaseut erschreckend. Unstet und mit einem Blick irrten ihre Blicke durch den engen kerte diesen ungewöhnlich großen Augen flakzweiffnn verhaltener Angst und drohender Verreisenden. Augen vermieden es, einen Mitdas Mädcan“ Der junze Mann betrachtete Jahre art uunu: Es schien ihm noch nicht 20 Hausangestesle. Händen zu urteilen, eine io unterschiezu sein. Was ihre Kleidung betraf, sie sich darin nicht wesenhaft von Schnitt„ic:““ Mädchen, wenn auch der moderne tials„## über die Geringwertigkeit des Mateund der Anfertigung hinwegtäuschen konnte. Sie war das, was man heute vollschlank zu nennen pflegt, und trug einen lockigen Bubikopf, der nach der Meinunz des jungen Mannes ein wenig pflezebedürftig war. Während er solcherart nicht ohne Anteilnahme sein Gegenüber betrachtete und seine Blicke schließlich an dem etwas großen Mund mit den vollen Lippen und den verängstigt irrenden Augen haften blieb, während er noch überlegte, welch armseliges Menschenschicksal da wohl seinen Weg kreuzen mochte, da zog plötzlich das Mädchen mit zittrizen Fingern ein Taschentuch aus der Handtasche und preßte es vor die traurigen Augen, aus denen auf einmal heiß und unaushaltsam große Tränenbäche zu stürzen begannen. Der junge Mann saß erschreckt, ergriffen und verwirrt, und er sah, wie um Hilfe zu suchen, um sich, von einem Reisegefährten zum andern, aber auf der Sonnenseite war man ganz unter sich und inzwischen bei den Kur= und Badeorten angelangt. Der alte Herr aber, dem der Vorfall unmöglich entzehen konnte, blickte düster und kalt gerabeaus. Der junze Mann glaubte inwendig zu fühlen, daß er etwas tun müsse, ja, es drängte ihn, etwas zu tun. Aber was sollte der junge Mann tun? Sollte er dem Mädchen still die Hand drücken, damit sie merke, daß er mitfühle, wenn er auch nicht wisse um ihr Leid? Oder sollte er das in aller Oeffentlichkeit, ostentatio und sozusagen provozierend, tun, damit auch die anderen begriffen, daß hier geholfen werden müsse? Aber was war da schon zu helfen, wenn dem Mädchen die Mutter gestorben, wenn ihr der Liebste untreu geworden war? Aber vielleicht hatte sie die Fahrkarte verloren, oder sie hatte kein Geld mehr. Doch nein— um solcher Dinge weint und schluchzt man nicht, wie dieses Mädchen es tat. Das war ein Weinen der Herzensqual und der Seelennot.—— Ganz allmählich versiegten die Tränen, die zittrige Hand mit dem klatschnassen Taschentuch sank in den Schoß, die wässerigen Augen bezannen aufs neue ängstlich und unstet umherzublicken. Als der Zug das Häusermeer Köln passierte, brach noch einmal eine Tränenflut unaufhaltsam aus ihr hervor. Sie öffnete das Fenster und steckte den Koof hinaus. Im Hauptbahnhof war teilweiser Ausbruch. Auch das Mädchen war am Ziel. Als es, um nach dem kleinen Koffer im Gepäcknetz zu langen, den Körper in die Höhe reckte, umspannte ein Blick des jungen Mannes unwillküclich diese Gestalt, und wie dies geschah, trat das Schicksal dieses Menschen greifbar vor seine Seele. Traurig sah er ihr nach, wie sie hinter den drei Damen unsicher und ungelenk aus dem Abteil kletterte.— Der alte Herr aber tippte ihm auf die Schulter und sozte langsam, während er ihn traurig und bekümmert ansah:„Sehen Sie, junger Mann, so geht das. Vor einem Jahr ungefähr kam dieses Mädchen zu uns nach Edorf auf das Gut 8. Die Eltern waren froh, es der Großstadt entzogen und auf dem Lande untergebracht zu haben. Nun ist es doch so weit———“ Langsam setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Mit Riesenschritten strebte er aus der engen, dumpfen Bahnhofshalle in die Freiheit. Jetzt wird, so dachte der junge Mann, das Mädchen an der Sperre des Bahnhofs stehen, und es wird mit ganz großen, wässerigen Augen ausschauen, ob denn niemand es abhole. Niemand. Und es wird noch einmal mit zittrigen Händen das nasse Taschentuch hervorkramen und leise hineinweinen.——— Der junge Mann schob die Fenstervorhänge zurück. Unten lag der Rhein, leuchtend von Sonne. Zahlreiche Boote und Kähne tummelten sich geschäftig auf seinem glänzenden Rücken. Alles atmete Heiterkeit, Kraft und Vorwärtswillen. Uebermorgen würde Pfingsten sein. Man spürte die mächtige Vorbereitung der Natur, man spürte die still versonnene Erwartung des Vaters Rhein, man spürte die frohe Erwartung seiner Menschen. Der junge Mann sagte, ohne es zu bemerken, laut vor sich hin: „Das ist schrecklich“, und fuhr sich mit der Hand über die Stirn. Aber es gelang ihm nicht, das Gesicht mit den ungewöhnlich großen, wässerigen, ängstlichen, verzweifelt irrenden Augen aus der Erinnerung fortzuwischen. Es gelang ihm nicht.— Der junge Mann stand auf und zog mechanisch, ohne etwas zu denken, die Vorhänge vor das Abteilfenster. „Der Häuptmann von Kopelick.“ Der neue Volksroman von Wilhelm Schäfer. Der Schuster Wilhelm Voigt, den sein Uebersall auf das Rathaus von Köpenick in aller Welt zu einer überaus populären Figur machte, hat einst dem Dichter Wilhelm Schäfer seine Lebenserinnerungen erzählt. Schäfer gab ihnen die Form und wurde ihr treuer Vermittler. Er beginnt seinen Roman mit der Tilsiter Jugend unseres Schnsters und entwickelt ihn über alle dokumentarisch festgelegten Stationen seines Lebens hin bis zur letzten. Ein getretener und gequälter Handwerksbursche, aufgewachsen mit dem Blick durch die Eisdecke seines niederen Standes in eine herrlichere und freiere Welt der Oberen, herumgetrieben zwischen den Ordnungen und Paragraphen. nirgendwo innerhalb und außerhalb Deutschlands wirklich in Ruhe gelassen, immer behaftet mit seinem Zuchthäuslertum, rettet er sich zuletzt in die Maske, die für sonst jedermann die imponierende Form der damals gegenwärtigen Wirklichkeit ist, in die Uniform. Wie das Schäfer herleitet, ohne Haß und Grimm, und doch voll des tiefsten Mitgefühls für einen armen Menschbruder, gehört wirklich in einen Volksroman unserer Tage; denn unser Schicksal hat hier Seite für Seite mitgeschrieben. Die Erinnerungen des Hauptmanns von Köpenick sind ein dokumentarisches Buch von hohem Wert. die den Lebenden aus jenen Jahren Vergangenes wieder lebendig machen und den Jungen mit Wahrhaftigkeit erzählen, wie das Deutschland beschaffen war, das hinter uns liegt. Schäfers Roman ist das künstlerisch=epische Gegenstück zu Zuckmayers Köpenickdrama, das gegenwärtig mit großem Erfolg am Aachener Stadttheater gegeben wird. Wer das überaus wirkungsvolle Stück gesehen hat, wird mit um so größerem Interesse diesen Meisterroman Wilhelm Schäsers lesen. Wir beginnen morgen mit seiner Veröffentlichung. Narren von heute- Genies von morgen. Es ist die Eigenart des großen Menschen, daß er den Anschauungen seiner Zeit stets weit voraus ist; daher ist es so oft sein trauriges Schicksal, daß er den Samen für eine Zukunft auswirft, die er nicht mehr erlebt. Dieses Neue und Zukunftsreiche im Schaffen des zenialen Menschen kann die große Menge nicht verstehen, und ihre Entrüstung über diese Umstürzler ihrer Götzen und Zerbrecher der alten Tafeln äußert sich in Haß und Verfolgung, noch häufiger aber in Spott und Hohn. Der Narr von heute wird dann zum Genie von morgen, wenn langsam Anerkennung und Verständnis nachfolgen. Besonders eindringliche Beispiele für diesen Wandel der Beurteilung finden sich in der Geschichte der Heilkunde, und eine zanze Reihe solcher Schicksale springt uns entgegen aus den lebensppühenden Bildern berühmter Aerzte, die Rudolf Thiel unter dem Titel„Männer gegen Tod und Teufel" bei Paul Neff in Berlin veröffentlicht. Von den großen Bahnbrechern der Renaissance, einem Besalius und Paracelsus, werden wir hier auf den Dornenweg des Genies bis zu Virchow und Bergmann geführt. Immer wieder begegnet es, daß der Ergründer einer neuen Wahrheit, der Offenbarer eines neuen Heils für verrückt gehalten oder ausgelacht wird. Da ist Besal, der„tolle Anatom“; er seziert die Leichen der Ermordeten und der Mörder, auch die der Tiere, um den Geheimnissen des Knochen= und Newensystems auf die Spur zu kommen; er stürzt den bis dahin als Quell der Weisheit verehrten griechischen Arzt Galen, indem er nachweist, daß seine ganze Knochenlehre sich gar nicht auf den Menschen, sondern auf den Affen beziehe; er wird widerwillig anerkannt und gelangt zu hohen Ehren; aber das Volk sieht in ihm den unheimlichen Fanatiker, der die Leichen vom Galgen reißt. So stirbt er schließlich verlassen in der Fremde. Auch Paracelsus, in dem man erst heute einen der größten Entdecker der Naturgeheimnisse erkannt hat, galt bei Lebzeiten für einen närrischen Kauz. Ja, noch bis vor kurzem war sein Name„Bombastus“ sprichwörtlich für schwulstigen Unsinn, und seine Zeitgenossen verachteten ihn als einen übelbeleumundeten Schwindler und Zauberer. Als der englische Arzt William Harvey seine „Exerzitien über Blut= und Herzbewegung" veröffentlichte und damit den Blutkreislauf entdeckte, mußte er das schmale, unsterbliche Buch in Deutschland erscheinen lassen, weil es niemand in London drucken wollte. Alles lachte über seine Lehre, und das Wort„Kreisläufer“ wurde zum Titel für Narren, Aufschneider und Lügner. Wäre er nicht der Leibarzt des Königs gewesen, so hätte sich das englische Publikum wohl nicht mit dem Gelächter begenügt, sondern ihm seine„Narretei“ empfindlicher spüren lassen. Mesmer, der Schöpfer der magnetischen Heilbehandlung, ist trotz seiner großen Erfolge immer wieder angegriffen, aus Wien vertrieben und schließlich in seinem einsamen Asyl in der Schweiz nur geduldet worden, bis dann nach seinem Tode die Bedeutung seines Verfahrens anerkannt wurde. Als Edward Jenner, der Prophet der Pockenimpfung, seine durch langjährige Beobachtungen gestützte Erfindung veröffentlichen wollte, schickte ihm die Londoner Gesellschaft der Wissenschaften seine kleine Schrift mit dem Vermerk zurück, er möge seinen Ruf nicht durch solche Narrheiten untergraben, und als er seine Methode trotzdem veröffentlichte, da höhnte man allgemein über diese neueste Pfuscherei der Aerzte. Ein Märtyrer seiner Lehre war der Grazer Arzt Leopold Auenbrugger, der den spöttischen Spitznamen„der Trommler" erhielt. Er war durch Versuche an sich selbst und an Kranken zu der Erkenntnis gelangt, daß man durch Klopfen an bestimmten Stellen des Körpers Veränderungen der inneren Organe erkennen könne. Diese Klopfkunst bildete er zu einem ganzen Wahrsagesystem aus, mit dem er sogar das Heimweh aus der Brust heraushören wollte. Aber die genaue Schilderung, die er gab, begeguete nur dem höhnischen Kopsschütteln der Autoritäten jener Zeit, und erst sechzig Jahre später wurde durch Corvisart und den Erfinder des Hörrohrs Laennee die Perkussion in die Medizin eingeführt und ist seitdem eines der wichtigsten Hilfsmittel der Diagnose geblieben. Samuel Hahnemann, der Schöpfer der Homöopathie, mußte ein Vierteljahrhundert in ruheloser Wanderschaft von Ort zu Ort ziehen, weil man seine Anschauungen über die Wirksamkeit der kleinsten Dosen für hellen Wahnsinn hielt und ihn als Schwindler und Verbrecher verjagte. Erst als er ein Asyl in Köthen gefunden hatte, und dann in den letzten Lebensjahren des Greises, die er in Paris verbrachte, war er zum Papst einer neuen Lehre und zum Halbgott geworden, den der Kreis seiner Anhänger verehrte. Ebenso ist der schlichte Bauer Prisnitz, der die Heilkraft des Wassers predigte, trotz aller Verachtung und Anseindung zu einem berühmten Wunderdoktor geworden, dessen Heilmethode zum eisernen Bestand der heutigen Medizin gebört. Dem großen Chirurgen Dieffenbach der die ersten Schönheitsoperationen ausführte sangen die Berliner Schusterjungen den Spottvers nach:„Das ist der Doktor Dieffenbach, der Doktor der Doktoren, er schneidet Arm und Beine ab, macht neue Nas und Ohren!" Die Tragik des verkannten und verspotteten Heilbringers zeigt sich besonders erschütternd in dem Schicksal von Ignaz Semmelweis, dem Ergründer des Kindbettfiebers, der zum „Retter der Mütter“ wurde. Er kämpfe vergeblich für eine Infektion und Antisepsis, für die die Menschheit noch nicht reif war, und rieb sich in diesem vergeblichen Rinzen auf, bis er Spuren des Wahnsinns zeigte und schließlich selbst an einer Blutvergistung zugrunde ginz, der Krankheit, deren Ausrottung er sein Leben geweiht. * Der Spieen des Herrn Lamport. Northam Lamport, ein reicher Londoner Junggeselle, dem es anscheinend auf einige hundert Pfund nicht ankommt, ging letzthin mit einem Freund eine Wette ein, in den Straßen Londons ein Gros Fünfpfundnoten zum Preise von drei Pfund pro Schein feilbieten zu lassen, ohne daß sich auch nur ein einziger Käufer finden würde. Die Passanten würden vielmehr, behauptete Herr Lamport, aus Angst, falsche Noten zu erhalten, auf einen mühelos zu erwerbenden Betrag von zwei Pfund verzichten. Daher kam es, daß ein Beauftragter des Herrn L. von morgens zehn bis nachmittags um vier an einer beliebten Ecke in Soho stand, ohne daß jemand den Mut gefunden hätte, ihm sein Vertrauen zu schenken, das in diesem besonderen Fall mit zwei Pfund honoriert worden wäre. Der seltsame Verkäufer verließ seinen Posten nur deswegen schon vorzeitig, weil ihm das Publikum in seiner Undankbarkeit und Dummheit auch noch die Polizei auf den Hals hetzte, die, in dem Glauben, einen Notenfälscher oder Geistesgestörten erwischt zu haben, den Mann festnahm. Aber die guten Leute vom Yard mußten sich bald davon überzeugen, daß der Häftling nur echtes Geld mit sich führte, und daß es also auch heute noch sehr wettlustige und dabei ziemlich spleenige Leute in London gibt, denen man nicht verbieten kann, ihr Geld unter pari zu verkaufen. Der Polizist, der den Beauftragten des Herrn L. bald darauf entließ, erkundigte sich zaghaft, ob man geneigt sei, auch ihm eine Note zu überlassen. Aber natürlich. So erhielt er die erste von Herrn Lamports Fünspfundnoten weit unter Einkaufspreis. Noch eine, sagte der Mann vom Yard. Aber jeder Käufer erhielt immer nur einen Schein. So wurden denn in der gleichen Stunde noch acht Bekannte des Polizisten zu Kunden des Herrn L. Leider schien für diesen die Sache ein böses Ende zu nehmen. Als er seinen Mann nämlich am folgenden Vormittag abermals in der City postierte, begannen gewisse Leute, von denen man vermutet, daß sie mit der Polizei eng befreundet waren, sich riesig für Herrn Lamports Ware zu interessieren. Schon nach kurzer Zeit war das gesamte Lager von über hundert Noten ausverkauft. Leider war es Herrn L. gemäß den Bedingungen der Wette nicht gestattet, den Verkauf schon vorher zu beenden. Kein Wunder, daß sein Gesicht immer länger wurde. Seine frohe Miene kehrte erst wieder zurück, als er sich spät nachmittags mit seinem Genossen außerhalb des britischen Machtbereiches auf französischem Boden befand, wo man herzlich über die Geschichte mit der Wette lachte, die man der Behörde erzählt hatte, und gleichzeitig den sehr bedeutenden Erlös teilte, den die vom zweiten Tage ab verkauften falschen Banknoten gebracht hatten, die Herr Lamport, oder wie er nun in Wirklichkeit heißen mag, in Südamerika in eigener Werkstatt gewerbsmäßig herstellen läßt. Der Wendepunkt im Leben und im Leiden. Eine Monatsschrift zur Verbreitung nützlichen Wissens über das Leben des Körpers und der Seele, über Wosen und Erhaltung der Gesundheit, über Ursachen und Natur der Krankheiten, über Heilprozesse und Heilkräfte. Herausgegeben von Dr. med. M. Bircher=Benner. Aus dem Inhalt des Maiheftes: Das Kleinod der Pandora, von Dr. med. M. Bircher=Benner, Schluß. Kasutstik, von Dr. med. Willy Bircher. Das 1000. Müesli, Fortsetzung, von Pros. Dr. E. K. Nickel, Stuttgart. Cocktails, aus dem Französischen übersetzt von Ralph Bircher. Speisezettel. Fragen und Antworten. Der Wendepunkt erscheint monatlich. Preis des Einzelheftes.90 Mk., Halbjahresbezug 5,00 Mk., Jahresbezug .50 Mark. Wendepunkt=Verlag, Lühe u. Co., Breitkopfstraße 9. Leipzig C. 1. Hauptschriftletter Fritz Wevers. Verantwortlich für Politik und Sozialpolitik: J. Scherer; ür Lokales, Umgebung, Volkswirtschaft: A. Denzlinzer; für Feuilleton. Kunst, Wissenschaft. Kirchliches, Vermischted: Haus Wirtz; für Handel und Verkehr. Westdeutschland und Sport: H. Dolhaine; für den Reklame= und Anzeigentel! J. Volk. Druck und Verlag: Kaatzers Erben, alle in Aachen. Haare nicht fürben: Oenn es gibt ein blologisches Mittel, das den grauen und welssen Haaren die fehlenden Natur-Farbstofte auf natürlichs Art zuführt, Indem es die geschwächten Haarwurzein zu einer Neublldung anregt. 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In ihm verliert nicht nur unser Betrieb einen seiner wertvollsten, in allen Lagen erprobten und bewährten Mitarbeiter, sondern wit betrauern in gleicher Weise den Heimgang eines vorzüglichen Menschen, dessen Andenken wir in hohen Ehren halten werden. Aachen, den 19. Mai 1931. 48330 Aufsichtsrat und Verstand der Speditions u. Logerhaus Akt.-Gor. Unerwartet hat der Tod uns unseren lieben Kollegen Herrn Direktor Erhst Sorhends entrissen. Wir verlieren in ihm nicht nur einen wertvollen Kollegen, sondern auch einen lieben, allzeit hiltsbereiten Freund, der uns gerne mit Rat und Tat zur Seite stand. Ein ehrenvolles Andenken werden ihm steis bewahren: 96381 Die Angestellten der Speditions& Lagerhaus Akt.-Ges. In Aachen und Köln. Das Jahrgedächtnis für die Eheleute Rodrigo Weyers findet am Freitag, den 22. Mai, morgens 9 Uhr, in St. Michsel-A. statt. 63228 Das Jahrgedächtnis für Frau Magdalena Fendel geb. Stemmler findet statt am Freitag, den 22. Mai, vormittags 9 Uhr in der Plarrkirche St. Adalbert. 6375 Danksagung. Für die uns beim Tode meines lieben Mannes und unseres guten Vaters bewiesene vielseitige Teilnahme danken wir Allen hiermit herzlichst. Aachen, Brand b. Aachen, 16382 den 19. Mai 1931. Ww. Rechnungsrat Albert Rotter Joseph Rotter und Frau Hedwig geb. Grewe. Erfinder- Vorwärtsstrebende 10000 RM. Belohnung Näheres kostenlos durch F. Erdmann& Co. Berlin SW. 31. 54165 Grabachkmatel Wegen überfüllten Lagers verkaufe zirka 150 Denkmäler in allen Gesteinsarten äußerst billig Lieferung und Aufstellen nach aufwärts franko. 54900 Aug. Laschet, Nachen, Adalbertsteln.121 Stolberger Straße 1n 10. Zugjalousien absolut sturmsicher und geklappertkei unübertroffenes Fabrikat, sowie Rollialousien und Rolladen fertigt als Spezialität an 38n A. Paulus, Aachen Vereinsstraße 13— Telephon Reparaturen sowie Anstreichen der Jalousien und Rolladen prompt u. bilnig e Der billige Bodenbelag. Neue Muster- Fachm. Bedienung. O. 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Dann folgte die Begrüßung durch den Zweiwerein Aachen, und darauf erstattete der Geschäftsführer Jeuck, Köln, den Geschäftsbericht für das Jahr 1930/31, woraus besonders hervorging, daß trotz der schweren Zeit, die in das Geschäftsjahr wa1 fiel, insbesondere weiterer Abbau und Einkommensverminderung, bzw. gerade dadurch der Anschluß und Zusammenschluß in der Organisation weitere und erfreulichste Fortschritte gemacht habe, sodaß im Berichtsjahr ein Zuwachs von fast 900 Mitgliedern im Gau Rheinland=Westfalen zu verzeichnen sei. ###rner stellte der DBV. 280 Betriebsratsmitglieder (+ 42) und 8 Arbeitsrichter. Der Redner betonte, daß dieser Fortschritt nun nicht Stillstand bedeuten solle, sondern erst recht als Ansporn zu weiterem Ausbau der Organisation ermuntern möge, da gerade die Zukunft ganz besonderes Augenmerk verdiene. Die Ausführungen des Redners gipfelten in einem Referat über die wirtschaftliche und sozialpolitische Lage speziell im Bankgewerbe. Die folgenden Ansprachen der Vertreter der Gauleitunz und die Diskussion fanden ihren Niederschlag in einer einstimmig gefaßten Entschließung, in der u. a. folgendes gesagt wird: Die Gauvorstandskonferenz weist alle Angriffe auf die soziale Gesetzgebung, auf die Schwächung der Nittel der Angestelltenversicherung zugunsten anderer Versicherungsträger, auf das Schlichtungs= und Tarifwesen energisch zurück und fordert von Regierunz und den gesetzgebenden Körperschaften den Beschäftigungszwang älterer Angestellter, nachdem das Unternehmertum fortgesetzt auch jetzt noch trotz der katastrophalen Lage auf dem Arbeitsmarkt insonderheit ältere Angestellte zur Entlassung öringt. Die Gauvorstandskonferenz hält mit der Leitung des Deutschen Bankbeamtenvereins daran fest, daß das direkte Mitbestimmunzsrecht der in der Neutralen Pensionskasse versicherten Angestellten nicht abzelöst werden darf. Alle Berufskollegen im rheiutsch=westfälischen Gebiet werden aufgefordert, sich zu den Gedankengängen des Deutschen Bankbeamtenvereins zu bekennen. * ∆ Pfingstpaketverkehr. Die Post bittet, zur Vermeidung von Anhäufungen und Verzögerungen, die Pfingstpakete und=päckchen möglichst frühzeitig aufzuliefern, sie gut zu verpacken, die Aufschrift haltbar anzubringen und den Bestimmungsort, soweit notwendig, unter näherer Bezeichnung seiner Lage, besonders groß und kräftig niederzuschreiben. Auf dem Paket und Päckchen muß die vollständige Anschrift des Absenders angegeben und in das Pakei ein Doppel der Aufschrift gelegt werden. In den Päckchen sind etwaige Hohlräume mit Holzwolle usw. auszufüllen, damit die Sendungen bei der Beförderung in Säcken und beim Stapeln nicht eingedrückt werden. Sie müssen deutlich als„Briefpäckchen“ oder„Päckchen" bezeichnet sein. Gedruckte einfache Pfingstkarten, die in Größe, Form und Papierstärke den Bestimmungen für Postkarten entsprechen und ohne Umschlag versandt werden, unterliegen einer ermäßigten Gebühr. In diesen Karten dürfen außer den sogenannten Absenderangaben(Absendungstag, Name, Stand und Wohnort nebst Wohnung des Absenders) noch weitere fünf Wörter, die mit dem gedruckten Wortlaut Zur Landung der brei französischen Flugzeuge in Schweinfurt. Die beschlagnahmten Flugzeuge auf dem Flugplatz von Schweinfurt. In Schweinfurt landeten drei französische Mili tärflugzeuge, die mit Maschinengewehren ausgerüstet waren. Bei ihrer Festnahme erklärten die Flugzeugführer, sie hätten Lyon mit dem Ziel Colmar(Elsaß) verlassen und sich verflogen. Die Entfernung zwischen Colzer und Schweinfurt beträgt mehr als 300 Kilometer! im Zusammenhang stehen müssen, handschriftlich hinzugefügt werden. Als solche zulässigen Nachtragungen gelten z. B. die üblichen Zusätze„sendet",„Ihre“, „Dein Freund",„sendet Dir“, Jsendet mit besten Grüßen Ihre" usw. Die Gebühr beträgt sowohl im Ortsbereich des Aufgabeortes als auch im innerdeutschen Fernverkehr sowie im Verkehr mit der Freien Stadt Danzig, Litauen und Memelgebiet, Luxemburg und Oesterreich für einfache Karten(ohne Umschlag versandt) 3 Rpf., für Karten im offenen Umschlag bis 20 g 4 Rpf. Künstiorfziele Binternorten. 6' Hermann Job und Emanuel Steiner, die beiden großen Zugnummern des vorigen Programms, beherrschen auch in der neuen Spielfolge die Bühne: der eine mit seinem drolligen, unnachahmlichen Humor und Witz, der andere mit seiner geradezu unheimlichen Gedächtniskraft. Hermann Job und seine kleine, aber ausgewählte Spieltruppe, bringen diesmal zwei neue Schwänke zur Aufführung, in denen natürlich„Hermann“, wie auch in den vorigen, immer die Hauptrolle spielt und starke Heiterkeitserfolge hat. Emanuel Steiner ist immer noch derselbe: gleich unsehlbar, gleich phänomenal. Immer wieder ist man verblüfft über die Virtuosität, mit der er die langen Zahlenreihen meistert und sich nie darin verirrt, die schwierigsten Aufgaben in Sekunden löst und jede Frage nach irgend einem geschichtlichen Ereignis auf Jahr und Tag beantwortet. Das Publikum spendet dem einzigartigen Rechenkünstler und Historiker zum Schluß begeisterten Beifall. Hinter diesen beiden Schlagern verblassen die übrigen Varieténummern, obwohl manches Gute geboten wird: Da ist zunächst Victorino, der ungarische Geiger. Mit seinen melancholischen Weisen weiß er seine Zuhörer zu packen. Dann eine Fußjongleuse, Berta Pascal, die ihr Metier verblüffend sicher beherrscht. Schließlich marschiert noch eine kleine Hundeschar auf die Bühne: Heury Dogs, die wohldressierten Foxterrier, die mit ihren Kunststückchen für Kurzweil sorgen. Torry Ernar fungiert bei dem Ganzen als lustiger Ansager, und die Hauskapelle Claßen gibt den bekannt gediegenen musikalischen Rahmen dazu. Aus dem Vereinsleben. Eine Ortsgruppe des Heimalvereins in Eilendorf. * Eilendorf, 19. Mai. Am Freitag, den 5. Mai, wurde die Ortsgruppe Eilendorf des Heimatvereins des Landkreises Aachen ins Leben gerufen. Dem Ruf der konstltuierenden Versammlung waren aus allen Schichten der Bevölkerung Interessenten in ansehnlicher Zahl gefolgt. Bürgermeister Spickernagel eröffnete die Versammlung, begrüßte die Erschienenen, insbesondere den Vertreter des Kreisheimatvereins, Reg.=Ass. Dr. Schramm. Nach einem kurzen Ueberblick über Zweck und Ziele der Einrichtung erteilte der Vorsitzer dem Kaplan Geimer das Wort zu einem Vortrage über die Entstehungsgeschichte der Zivil= und Kirchengemeinde Eilendorf. Die Ausführungen hierüber wurden mit großem Beifall ausgenommen. Reg.=Ass. Dr. Schramm verbreitete sich alsdann über das Thema Zweck, Ziele und Organisation. Anschließend wurde auf Vorschlag des Vorsitzenden ein einstweiliger Vorstand in Verbindung mit einem provisorischen Arbeitsausschuß gebildet. Die Versammlung nahm einen recht anregenden Verlauf und zeigte durch die Schlußdiskussion, daß man der neubegründeten, gemeinnützigen örtlichen Einrichtung großes Interesse entgegenbringt. Bannerweihe der Jungmännervereine des Bezirks Heinsberg. w. Heinsberg, 18. Mai. Am Christihimmelfahrtstag fanden in Heinsberg eine machtvolle Kundgebung und Bannerweihe des Jungmännerverbandes statt. Um 3 Uhr zogen sämtliche Vereine zur Kirche, wo die Bannerweihe stattfand. Dann wurde das Jungmännerbekenntnis abgelegt, das vom Bezirkspräses Kaplan Wirtz vorgesprochen wurde. Nach dem Festakt in der Kirche marschierten alle Jungmänner in geschlossenem Zuge zur Schützenhalle, wo eine Kundgebung stattfand. Die Begrüßungsrede hielt Bezirksleiter Leo Schürkens. Herr Kolter überbrachte die Grüße des Generalpräses Wolker und des Dibzesanpräses Clemens. Der Schluß der erhebenden Feier war der Treuschwur: „Heiligem Kampf sind wir geweiht,— Christus, Herr der neuen Zeit.“ Eine besondere Ab Mittwoch, den 20. Mal, bringe ich eine gewaftige Auswahl in .ven und Unterkleidern Menerm billigen Preicen. Hinweise.“) Stadttheater. Heute abend. Anfang 19,30 Uhr, 35. Vorstellung in der Platzmiete C:„Die Durchgängerin“. Preise 3. Donnerstag abend, Anfang 19,30 Uhr, 34. Vorstellung in der Platzmiete D:„Die Afrikanerin“.— Wir machen darauf aufmerksam, daß infolge der langen Dauer dieser *) Für die hier erscheinenden Oinweise sind, falls sie sich nicht auf Anzeigen beziehen, 40 Pfg. Einrückungsgebühren für die Zeile zu entrichten. OPEI T Zieren den russ Lachende Sonne,- freudige Stimmung,- feinfarbige Kleider,-schöne Beine,- dazu gehören diese fardfröhlichen neuen Sonnenschuhe; sie ergänzen jedes Kleid auf dasVortellhafteste. Von diesen neuen Opanken hat Speier eine große Auswahl. 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Der Bezirksverband Nachen des Zentralverbaudes deutscher Kriegsbeschädigter und Kriegerhinterbliebener, e.., ruft alle Kriegsopfer von Nachen und Umgebung zu einer Essentlichen Protestkundgebung gegen den geplanten weiteren Abbau der Versorgungsgesetzgebung und sozialen Fürsorge auf. Diese Versammlung aller Kriegsbeschädigten und Kriegerhinterbliebenen findet am Freitag, den 22. Mai, abends 7,30 Uhr, im großen Saale des Karlshauses statt. Es spricht die in der rheinischen Kriegsopserbewegung bekannte Stadtverordnete Frau A. Götting, Düfseldorf. Kreiskriegerverband Nachen=Stadt betr. Festzug BD#. Die Vereine des Kreiskriegerverbandes Aachen=Stadt beteiligen sich mit Fahne an dem Festzuge am Pfingstmontag. Treffpunkt 2,30 Uhr auf dem Nachener Bendplatz. Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten. 6859 Der Vorstand. Ans den Geschiftsvertehr, Motorradausstellung. Am heutigen Tage eröffnet die Firma M. Weinhold, Lothringer Straße 37, eine Sonden## ausstellung sämtticher ater Triumph=Motorräder in ihrem besonderen Ausstellungslokal Adaldertstraße 46 und bittet um zwanglose Besichtigung. Neuer Commerfahrplan der Reichsbahndirektion Köln. Seit einigen Tagen wird von allen Fahrkartenausgaben des Reichsbahndirektionsbezirks Köln der amtliche Taschenfahrplan für den Sommer 1931, der am 15. 5. 21 in Kraft trat, verkauft. Der Preis, der in diesem Jahre auf 80 Pfg. ermäßigt worden ist, kann als bescheiden angesehen werden, da der Fahrplan nicht nur sämtliche Strekken des Direktionsbezirks Köln enthält, sondern darüber hinaus noch alle Anschlußstrecken der Nachbarbezirke, die wichtigsten Fernverbindungen, Kleinbahnen und Postkraftwagenverbindungen sowie die Rhein= und Moseldompfschiffahrt. Eleuer: beratung s Sgchlährung, Sulanzen. A. H. LINDEN Aachen, Maxstr. 4 Fernruf 29317 Zugelassen b. Finanzem! 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Mai, 6357h den ganzen Tag geschlossen. Bankhaus Volkening& Co. Umwandlung der Zweigstelle Merkstein der Kreissparkasse in eine Annahmestelle Unserer verehrten Kundschaft von Merkstein zeigen wir hierdurch an, daß wir unsere bisherige Zweigstelle Merkstein mit Wirkung vom 26. Mai 1931 ab in eine Annahmestelle umwandeln. Die Annahmestelle befaßt sich mit der Hereinnahme und Rückzahlung von Spareinlagen, sowie mit der Entgegennahme von Darlehns- und Kreditanträgen. Die Dienststunden der Annahmestelle, die vorerst noch in dem Hause Merkstein, Hauptstr. 6n, verbleibt, sind wie folgt geregelt: 6355h Dienstag nachmittags von 5 bis 7 Uhr. Preitag nachmittags von 5 bis 7 Uhr, Sonntag vormittags von 9 bis 11 Uhr. Kreissparkasse Aachen unter unberder änkter Haftung des Landkreises Aschen LICHTPAUSEN ich lasse holen, ich lasse bringen. 7631) zuverlässig, gauber u. Schnell Papierhaus 6. Urban (Inh.: Leo Weyers) Peterstraße 13.— Fernruf 23284 Handelsregister=Eintragungen. In das Handelsregister wurde eingetragen am 18. Mai 1931: bei der Kommanditgesellschaft:„Bankhaus Volkening& Co.“ in Nachen. Der persönlich haftende Gesellschafter Josef Siebert junior ist aus der Gesellschaft ausgeschieden. Gleichzeitig ist der Kaufmann Mathien Crumbach in Aachen in die Gesellschaft als persönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Ein Kommanditist ist aus der Gesellschaft ausgeschieden und drei neue Kommanditisten sind in die Gesellschaft eingetreten; bei der Kommanditgesellschaft:„Bincken & Co.“ in Aachen: Ein Kommanditist ist aus der Gesellschaft ausgeschieden; bei der offenen Handelsgesellschaft:„Knittel & Morgenrath“ in Nachen: Die Gesellschaft ist aufgelöst. Der bisherige Gesellschafter Willy Morgenrath, Kaufmann zu Aachen ist alleiniger Inhuber der Firma. 6358h Amtsgericht Abt. S, Nachen. Jagdverpachtung. Die Jagd in dem gemeinschaftlichen Jagdbezirk Merzenich, Kreis Euskirchen, wird am Donnerstag, dem 11. Juni ds. Irs., nachmittags 4 Uhr, in der Wirtschaft von Adam Trauer in Merzenich öffentlich verpachtet werden. Der Jagdbezirk umfaßt 220 Hektar Feld. Die hauptsächlich vorkommenden Wildarten sind Hasen und Hühner. Die Pachtbediugungen werden im Termin betannt gegeben und können auch vorher bei dem unterzeichneten Jagdvorsteher eingesehen werden. s6352 Merzenich,(Krs. Euskirchen), 18. Mai 1931. Der Jagdvorsteher: Feldhohn, Gemeindevorsteher. rot und schwarz, nach Wunsch. jede Körnung, frei Haus oder Baustelle, jedes Quantum lieferbar.- Halden-Verwertung Rote Erde...., Anchen. Haus Grenzwacht Tel. 300 75 Eingang Römerstraße. 5735 Geld sparen Sie beim Einkauf eines Anzuges in neuen modernen Dessine u. gut. Qualitäten Mk. 3a.- 38.an.- 48.im 53950 Elagengeschäft Carl Kaufmann Mirs allldt- 77 Wrterinan? (an der Schügenstr.) Wenn Sie Pfingsten raus fahren, nehmen Sie Tietz-Proviant mit! Wenn Sie aber zu Hause bleiben, dann einen feinen Braten aus unserer Frischfleisch-Abteilung! Knobinuchourt. a Bierwurst.95 Pfund Leberwurst Dose.50 Heine'slägerwürstch. P6#- 0. 85 Huhn mit Reis. Dose.00 Eisbein Dose.10 Corned-Beef Dose.10 Weinsülze Dose.10 Nürnberg. Bratwürstie Ds..50 Schweinezunge Dose.50 Schinkenplockwurst Pfund.60 Salami Pfund.80 Schlnken gekocht... Wguc .75 Auszugmehl Patna-Reis Mischobst Aprikosen Apfelringe Hartweizengrieß Puddingpulver Heringe in Tomaten Pllchards Salm Pfund.20 Pfund.45 Pfund.50 Pfund.60 Pfund.80 Pfund.25 Pfund.45 Dose.50 Dose.95 Dose.25 Temste„ a Molkerel-Butter, Plund.42.3 Feinste deutsche"— Süßrahm-Butter, Phmd•33 Stangenkäse, halbfell Pfd..45 Holländerkäse, volljett, Pjd. O. 75 Edamerkäse, vollfelt Pfd..90 Schwelzerkäse, vollfell, Pfd..25 Emmenthal. o.., Schechel%.70 Brechspargel, dünn, ½ Dose.25 Collf. Stangenspargel, 1/ D..90 Sauer-Kirschen o. St., Fl..35 Ananas in elg. Saft. ½ Dose.70 Erdbeeren ½ Dose.70 Phrriche in eigenen Saft.##. Dose.00 Apfelwein, vom Faß, Liler.45 Messenicher Königsberg.„ vom Feh Lüs C. 62 Wermutwein, vom Faß Liler.95 Schwabenheimer, Fl. o. Gl. O. 80 Kreuznacher, Fl. o. Gl. O. 90 Gaubickelheimer, Fl. o. Gl. 1. 15 Obstschaumwein Flasche.65 Frucht-Karamellen, ½ Pfd. O. 40 Pfeffermünz-Toffee, ½ Pjd. O. 48 Dessertbruch. ½ Pfd..48 Tortenböden A 50 z. Beleg. m. Obst, Pek. u Sud. O. 50 Albert-Keks, 55 ½ m. Schok, überrogen, 1/ Pfl..5555 Täglich Eingang von echtem Mainzer Stangen-Spargel. AACHEN · MARKT Ostseefahrten nach Suinemünde-Herintsderi-LinnsuitzBernheim s Jusei Rüten: Hopenhaten Schnelldampfer- Verbindungen der Rägen- Linie im Sommerab Stettin täglich.- Direkte HdtrektePah □ TONTT SG Heute und morgen 6778 4½ Uhr Tanziee 8½ Uhr Gesellschaftslanz Kapolle-Beron Lo Jeune Soeben erschienen: 61542 Ich gewinne den Scheidungsprozeb: Praktische, allgemein verständliche Darlegung der Einleitung und Durchführung des Rhescheidungeprorenses Peter Urlichs, Verlag. Aschen. 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