intensoch se .) untes Oirigs Kölns 2400 sllere Straringen ile ge4 siht er Weiß einzige 9e2 5 100 23 503 lein. gehabt, wich chmsten wendet. ährliche len, die sch err das ßerdem olierter Läufer Wescus rce sin den Beig, elehe Aiüle Postanrfgitege. 842 In= und„Auslandesnechmens=eeheggen entgegen.„Abbestelungen sönnen mur einen Tag vor Monut, Glahgüge; lich oder schriftisch bei der Geschäftsstelle gescheben. Durch das Prboge hingen niemola Abbestellungen niemals angenommen. umt Kon Nr. 2ord. Poh Gewerge: f- Hacer! und Gewerbe, Nachen. Nachen, Freitag, 27. Juli 1928(Pantaleon) 1. Blatt Nr. 175 Eche err Brg Im Falle von höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstbrung, Verbot, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückgahlung des Bezugepreisen. Zuschriften an die Redaktion micht mit einer Namensadresse versehen.— Fernsprecher: 27t27. Auf Amuf dieser Sammelnumer meidet sich unsere Zentrale, die mit den einzelnen Abterlungen unserer Zeitung die gewünschte Verbindung herstellt. Gelteste Gachener Zeitung 80. Jahrgang= Morgen-Ausgabe nbung harstellt. Sinzelverhausspreis 19 Pfg. Er Hanntager Verliner Redaktion: Borlin N I7, Winterfeldtstraße 56, Fernruf Imt Oühom 5217 Anzeigen sind sofort zu bezahlen, wied Rechnung ertellt, ist diese innerhalb 5 Tagen zu bezahlen. Eventuell gewährter Rabatt giüt mur bei Kassaregulierunge in Konkursfüllen u. bei zwangsw. Eintreibg,. durch Klage treten die Bruttosätze in Kraft. Druck u. Verlag von Kaapers Erben in Nachen, Sellgraben 18. Geschäftsstunden von morgens 7½ bis abends 7 Uhr. An Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen geschlossen. Der Ortenrtiache. die Hleine 27 mm breitt Zeile 20 Pfa., bebördl. Anz. 40 Reklamen 150 I. Seite 100% Ausschlag ohne Nachlatz. Im Fernverkehr: die kleine Zelle 40 Pig., die 30 mm breite Reklamezeile150 Pfg. 1. Seite 100% Aufschlag. 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Gerade von Paris aus wird die Angelegenheit in den letzten Tagen wieder ausgegriffen mit dem deutlichen Ziel, eine recht große deutsche Gegenleistung herauszuschlagen. Gestern hat der Pariser„Midi“ eine Information seines Berliner Sonderkorrespondenten veröffentlicht, die angeblich aus bester Berliner Quelle kommen soll. Danach soll die deutsche Regierung als Gegenletstung für die sofortige Räumung der zweiten und dritten Zone des besetzten Gebietes bereit sein, in einer feierlichen amtlichen Erblärung im voraus alle Lösungen anzuerkennen, die später einmal für die Revision des Davesplanes und der Reparationszahlungen gefunden werden könnten. Man habe dem Berichterstatter erklärt, daß Deutschland keineswegs die Absicht habe, sich seinen Verpflichtungen zu entziehen, sondern sie in vollem Umfange anzuerkennen. Man hält es für sicher, daß Dank der Beziehungen zur amerikanischen Hochfinanz die Möglichkeit besteht, zur gegebenen Zeit alle finanziellen Forderungen Frankreichs durch Mobilisierung eines Teiles der Reparationen zu befriedigen. Der Berichterstatter faßt seinen Eindruck dahin zusammen: Deutschland ist bereit, auf die Zukunft zugunsten Frankreichs eine Hypothek zu geben und alle notwendigen Bindungen für die Einlösung dieser Hypothek zu einer späteren Zeit, d. h. einige Monate nach der amerikanischen Präsidentenwahl im Jahre 1930, zu übernehmen. Um das französische Mißtrauen zu beseitigen, will es eine feierliche Erblärung über die Zahlung der Schulden abgeben. Der Berichterstatter fügt hinzu, daß die amtlichen deutschen Kreise Überzeugt sind, das Rheinlandproblem sei heute nur noch ein finanzielles Problem, von allen politischen Hemmungen befreit. Man glaube in Berlin nicht mehr daran, daß die französische Regierung auf die Einrichtung der sog. Elements stables bestehen würde. Angeblich soll nicht beabsichtigt sein, die Vorschläge in Form eines offiziellen Schrittes der französchen Regierung zu unterbreiten. Man will vielmehr dem deutschen Botschafter in Paris die Sorge überlassen, das Terrain für eine persönliche Aussprache zwischen Briand und Stresemann in Genf vorzubereiten. I: An dieser Meldung ist zweifellos richtig, daß vor dem nächsten Zusammentreffen zwischen Briand und Stresemann der deutsche Botschafter von Hoesch in Paris Vorarbeit für die Aussprache der beiden Außenminister leisten wird. Anders ist es mit dem sachlichen Inhalt der Meldung. Der deutsche Standpunkt, daß die Räumungsangelegenheit zu keinem Handelsgeschäft gemacht werden darf, ist unverändert und dürfte ebenso wie bei den Vorbesprechungen von Hoesch's in den Besprechungen der Außenminister selbst zum Ausdruck gebracht werden. Wenn man den günstigsten Fall annimmt, daß über die Räumung im September eine Einsgung erzielt würde, so würde eine Durchführung der Räumung immerhin technisch nicht vor Jahresschluß möglich sein. Das bedeutete für die Räumung der zweiten Zone nur eine Verkürzung um genau ein Jahr. Daß dafür Frankreich keine Opfer erwarten kann, die die deutsche Zukunft belasten, ist selbstverständlich. Aber Deutschland lehnt es auch nach wie vor ab, die Räumung der dvitten Zone durch Geld zu erkaufen. Ob sich für eine Mobilisierung des auf Frankreich entfallenden Teiles der Reparationsverpflichtungen die Möglichkeit ergibt, bedarf neben der Aussprache der Außenminister auch noch der Besprechung der Sachverständigen. Es ist zudem eine Angelegenheit, die nicht allein Deutschland und Frankreich angebt, sondern an der sich zweifellos auch die anderen Reparationsmächte interessiert erklären werden. Rein technisch bestehen ebenfalls Schwierigkeiten in der mittlerweile in Amerika eingetreteen verknappung. GeldAmerika wäre aber die einzige Stelle, die als inanztechnische Vermittler für eine Realisierung der deutschen Zukunftszahlungen in Frage kommen kann. Davon, daß Deutschland sich im voraus auf jede zubünftige Neuregelung des Dawesplanes festlegen wollte, ohne diese Neuregelung im einzelnen zu kennen, kann patürlich keine Rede sein. Etwas anderes wäre es mit einer allgemeinen neuen Erklärung des deutschen Zahlungswillens. Es kommt auch diese sensationelle Pariser Meldung, bei der es sich in erster Linie um Kombinationen und um einen Versuchsballon handeln dürfte, darauf hinaus, der Entwicklung der Räumungsdebatte eine Richtung zu geben, die Frankreich eine günstige Position gibt, eine Richtung, die in ihrem Ausgang dem nahekommt, was Frankreich zu erreichen wünscht. dieses Abgeordneten diene, daß er auf eine Frage, weshalb er sich nicht während des Krieges freiwilig gemelbet habe, erklärte, seine Frau und seine Mutter feien damals„so krank“ gewesen. Die Verwelschung Südtirols. AW. Innsbruck, 26. Juli. Drabtung.) Wie die „Alpenzeitung“ nteldet, hat der Amtsbürgermeister von Brixen einen Erlaß veröffentlicht, wonach auch in Brixen von nun an alle öffentlichen Bekanntmachungen, Aufschriften, Tarife und Fahrpläne in italienischer Sprache abgesaßt sein müssen. Bis 30. November müssen auf Kosten der Beteiligten alle deutschen Aufschriften emffernt sein. Mit dem 1. Oktober wird in den Bvixer Volksschulen der Unterricht ausschließlich nur noch in italienischer Sprache evteilt werden. Amerika verhandelt mit China. * Washington, 26. Juli. Das Staatsdepartement veröffentlicht den Text einer Note an die Nankinger Regierung, in der erklärt wird, daß die amerikanische Regierung bereit sei, mit der nationalistischen Regierung in Verhandlungen über eine Revision der chtnesisch=amerikanischen Handelsverträge zu treten. Diese Revision soll weitgehend genug sein, um China volle wirtschaftliche Autonomie zu verschaffen. Marschälle und Regierung. Die innere Lage in China. #t London, 26. Juli. Der Pekinger Korrespondent der„Times“ meldet: Ende der Woche werden die hier weilenden chinesischen Generale zur KuomintangKonferenz nach Nanking abreisen. Sechs der wichtigsten nationalistischen Befehlshaber und mehrere Minister der Nankingregierung haben jetzt üher einen Monat in Peking geweilt, und wenn auch die Spannung zwischen Tschlangkaisches und den Kwangsi=Generalen und Fengfuhsiang beträchtlich war, so ist es doch gelungen, einen offenen Bruch zu vermeiden. Der Erstgenannte tritt für die Autorität der Nankingregierung ein, die KwangsiGenerale sind für eine gewisse Unabhängigkeit der Provinzen Kwantung, Honan und Hupe, und Feng tritt für sich selber ein. Alle außer Tschiangkaischek sind der Nankinger Politik finanzieller Zentralisierung abgeneigt und hegen mit Recht den Verdacht, daß die Auflösung der Truppen nur ein Kunstmittel sei, um Nanking zu stärken und ihre Machtstellung in den Provinzen zu schwächen. Anscheinend sollen diese Rivalitäben auf der kommenden Konferenz geregelt werden. Aber die Lage gilt nicht als hoffungslos, weil die Sache des Nationalismus so einflußreich geworden ist, daß sich die einzelnen Befehlshaber nicht so leicht darüber würden hinwegsetzen können. Omen Allebs Bosenmasser. Er schafft die Vielweiberei ab. * Penshawar, 25. Juli. Nach dem Kabuler Blatt „Amani Asghan“ kündigt König Aman Ullah in einer Versammlung von hohen afghawischen Beamten den demnächst bevorstehenden Zusammentritt eines Rates der Vertreter des Volkes an, an dem die Regierungsbeamten nicht teilnehmen werden. Der König verurteilte die Vielwetberei, die, wie er sagte, die Hauptursache der Verderbnis im Lande sei. Künftig werde jeder Staatsbeamte, der eine zweite Frau heirate, sein Amt aufgeben müssen. Hinsichtlich der Beamten, die bereits mehrere Frauen haben, werde später eine Erklärung abgegeben werden. Der König forderte seine Beamten und sein Volk auf, Sport zu treiben, was der Gefundheit förderlichsei. Rendggs Untirgopert. Stresemann wird in Paris unterzeichnen. Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung. AK. Berlin, 27. Juli. Die Unterzeichnung des Kelloggschen Antikriegspaktes, die bekanntlich für Ende August in Paris vorsehen ist, wird sich zu einem besonders feierlichen Akt gestalten. Neben dem amerikanischen Staatssekretär Kellogg, der sein persönliches Erscheinen bereits zugesagt hat, werden auch die Außenminister der anderen Länder zu der Unterzeichnungsfeierlichkeit erscheinen. Von Paris aus ist man auch, bisher allerdings nur inoffiziell, an den deutschen Außenmiwister herangetreten und hat sich erkundigt, ob Dr. Stresemann als Vertreter Deutschlands ebenfalls in Paris zur Unterzeichnung des Kelloggpaktes erscheinen wird. Der Reichsaußenmiwister hat zwar noch keine offizielle Antwort gegeben, jedoch seine Teilnahme an der Unterzeichnung in Paris in Aussicht gestellt, falls sein Gesundheitszustand dies irgendwie zulasse. Der offiziellen französischen Einladung, die nunmehr zweifellos in allerkürzester Zeit folgen wird, wird unter diesen Umständen guch die offizielle deutsche Zusage nicht versagt werden. Es ist verschiedentlich in der deutschen Presse zum Ausdruck gebracht worden, daß der Besuch des deutschen Außenministers in Paris nicht angebracht sei, solange noch französische Truppen deutsches Gebiet besetzt halten. Man stellt dem im Auswärtigen Amt die Erwägung gegenüber, daß die Bedeutung des Kellogspaktes esverdiene, daß die Außenminister ihn persönlich unterzeichnen. Es würde einen Prestigeverlust bedeuten und sicher im Auslande weidlich gegen Deutschland ausgeschlachtet werden, wenn Deutschland sich davon ausschlösse, nachdem die übrigen Staaten fast restlos ihre Außenminister nach Paris schicken. Darauf, daß die Unterzeichnung in Pavis erfolgt, hatte Deutschkland keinen Einfluß, und nachdem der Kelloggpakt seine Entstehung der ursprünglichen Anregung Briands verdankt, wäre auch ein deutscher Einspruch gegen die Wahl von Paris als Unterzeichnungsort undenbbar gewesen, auf jeden Fall auch ohne praktische Auswirkung geblieben. Man neigt auch zu der Ansicht, daß gerade die Anwesenheit Stresemanns in Paris der Förderung der in der letzten Zeit arg ins Stocken geratenen deutsch=französischen Verständigungsbestrebungen zugute kommt und von günstigem Einfluß sein werde. Im Anschluß an die Unterzeichnungsfeierlichkeiten wird sich Dr. Stresemann unmittelbar zur Septembertagung des Völkerbundes nach Genf begeben. Das französische Auslieferungsbegehren. * Berlin, 26. Juli. Das Auslieferungsbegehren der fnanzösischen Besatzungsbehörde, hezüglich der drei deutschen Staatsangehörigen Weiß, Schimmel und Lutz aus Zweibrücken wird von guständiger Stelle bestätigt. Es wird auch kein Zweifel darüber gelassen, daß nach dem Rbeiglandabkommen(Paragraphen 3 und 4) die deutsche, gegierung verpflichtet ist, diesem Begehren stattzugeben. Auf Grund ihrer bewährten Vertragstreue wird da: ber die deutsche Regierung das ihrige tun, um ihre Verpflichtung aus dem Rheinlandabkommen zu erfüllen. Deutlicher als viele andere Fälle der Vergangenheit zeigt dieser Fall, wie ungeheuer sch: die moralische Belastung ist, welche die Aufrechterhaltung der Besetzung dem deutschen Volke und seinen Behörden auferlegt. Vorläufig freilich ist nicht zu verkennen, daß die Ausführung auf beträchtliche Schwierigkeiten stoßen dürfte, denn einstweilen fehlt von den Tätern noch jede Spur, und es ist nicht bekannt, sogar wenig wahrscheinlich, daß sie sich überhaupt noch auf deutschem Gebiet aufhalten. Belgische Hundstagsphantasien. * Brüssel, 26. Juli. In der Kammer behauptete der Abgeordnete Ginzot von neuem, daß Deutschlaud angriffslustig sel. Es bewaffne sich dauernd. den 100000 Mann der Reichswehr seien 37000 Mannschaften, alle anderen Offiziere. Außerdem besätze zwei Millionen Reservisten, in erster Linie Leute, die beim Wassenstillstand 25 Jahre alt waren. Zur Kennzeichnung Die Die Rückkehr der„Italia“= Ueberlebenden. „Citta di Milano“ in Narvik eingetrossen.— Frostige Zurückhaltung der Norweger. AW. Oslo, 26. Juli.(Drahtung.) Die„Cittadi Milano“ ist heute früh 7,80 Uhr mit den Geretteten der„Italia“=Expedition an Bord in Navik eingetroffen. In Erwartung des Schiffes waren zahlreiche Leute die ganze Nacht wach geblieben. Als der Dampfer dann eintraf, waren jedoch wenig Leute an der Landungsstelle. Die norwegischen Behörden waren nicht vertreten, dagegen befand sich ein Vertreter der italientschen Gesandtschaft in Stockholm zwischen den Journalisten und Photographen. Als das Landungsseil aus Land geworfen wurde, half ntemand, das Seil festzumachen, und ein Mann der Besatzung Rttäutsche=Weschweieroraf. Das Geheimnis um Wilna. ger. Berlin, 26. Juli 1928. Der„Brandbrief" des litauischen Ministerpräsidenten Woldemaras an den Generalsekretär beim Völkerbund hat wieder einmal die Aufmerksamkeit Europas auf den Gefahrenherd im nächsten Osten gelenkt. Wenn allerdings das Warschauer Pilsudfbi=Blatt schreibt: „Das litauische Streichholz droht einen neuen Krieg in Brand zu stecken!“, so ist damit sehr geschickt der Spieß umgedreht. Richtiger wäre es, zu sagen: Das Litauische Streichholz leuchtet ein wenig in das Dunkel um Wilna und zeigt die Umrisse einer volnischen Kriegsdrohung. Professor Woldemaras beschwert sich über die wieder für August bevorstehenden polnischen Armeemanöper an der Demarkationslinie. Ganz richtig, das und noch viel mehr ist auch ganz unpartetischen Beobachtern längst aufgefallen. Seit sieben Jahren kreisen alle militävischen Maßnahmen Polens um die Nordgrenze des 1921 von General Zeligowski handstreichmäßig eroberten Wilnagebietes. Seit dem Sommer vorigen Jahres, das heißt seit dem Bruch Englands mit der Sowjetunion kommt aber noch manches Auffällige hinzu, nämlich die Einberufung aller polnischen Resevvejahrgänge bis zurück zu dem Jahrgang 1920 für diese Wilna=Manöver und die Verteilung aller„Stoßtrupps“ immer nut längs der litauischen Grenze. Dann die Zusammenfassung der dreigeteilten volnischen Schützenverbände. Dann die angespannteste Beschäftigung der bisher ziemlich vernachlässigten polnischen Rüstungsindustrie. Endlich die Werbetätigkeit des polnischen Gesandten in Riga unter den litauischen Emigranten. Wozu das alles? Und woher der treibende Wind? Woldemaras hätte die bösen Anzeichen alle in seinem Hilferuf evwähnen können. Er tat es nicht, weil er es im Augenblick nicht beweisen kann. Er hofft, daß der Bölkerbund selbst auf diese Dinge stößt, wenn die Beschwerde geprüft wird. Aber wird sie denn geprüft werden? Die polnische Presse empfiehlt dem Generalsekretär in Geuf, das Schreiben aus Kowno kurzerhand in den Papierkorb zu werfen. Das wird zwar nicht geschehen, aber wir fürchten, daß der Brief irgendwo im Instanzenweg stecken bleiben wird, weil gewisse Mächte das Interesse daran haben, daß von den Hinvergründen der polnischen Rüstungen nicht allzuviel an den Tag kommt. Warum soll man es nicht sagen: die Mächte sind England und Frankreich. Als Woldemaras im Frühjahr dieses Jahres in London weilte, um gutes Wetter für seine Politik zu erbitten, trat Chamberlain ganz energisch für Polen und für die dauernde Zuerkennung Wilnas an Polen ein. Diesen Standpunkt stellte der britische Außenminister vor dem Völkerbundrat nochmals ausdrücklich fest. Woldemaras wurde in Genf das letzte Mal überhaupt sehr schlecht behandelt. Er durfte die Wilnafrage nicht mehr berühren, und es wurde ihm ausgetragen, sich bis zur Septembertagung des Völkerbundes mit den Polen zu verständigen, so gut es eben ginge. Aus der den Litauern wenig freundlich gesinnten Haltung Chamberlains ging hevvor, daß England neuerdings ein starkes Polen wünscht, weil es dies gegen Rußland braucht. Wilna ist ein unentbehrlicher Angelpunkt jedes polnischen Aufmarsches gegen Rußland. Aber mehr noch, Wilna ist wertlos ohne ein ganz breites Hinterland. Und dies Hinterland ist— Litauen! Wird die Barriere zwischen Rußland und Europa durch ein polnisches Litauen verstärkt, so ist die Londoner Diplomatie in ihren heimlichen Plänen gegen Rußland schon um einen bedeutenden Schritt vorwärts gekommen. Den Beistand Frankreichs für diese Pläne scheint sich die englische Regierung bereits gesichert zu haben.(Das merkte man an der Haltung Chamberlains in der Frage der Rheinlandräumung und bei den Vorbehalten zum Kelloggpakt!) Der Marsch Polens nach Kowno liegt also soziisagen in der Linie des englischen Vorgehens gegen Sowjetrußland, und das geschähe leider wieder einmal auf Kosten Deutschlands. Polen, im Besitze Litauens, würde das ohnehin so verhängnisvoll abgetrennte Ostpreußen dann von allen Seiten umklammeon. Nicht nur die wirtschaftliche Blutleere dieser preußischen Provinz wäre ins Unerträgliche gesteigert, sondern der Weg Deutschlands nach dem Osten bliebe endgültig vermauert. Die deutsche Diplomatie, soweit sie in Genf etwas zu sagen hat, hätte allen Grund, sich der litautschen Beschwerden anzunehmen und das polnisch=englische Spiel zu durchkreuzen. Wie vor dem Krieg. Wilde Gerüchte. AW. Warschau, 26. Juli.(Drahtung.) Nach polnischen Meldungen aus Wilna wurde gestern nacht von litauischen Schmugglern(2) ein Ueberfall auf das litauische Zollamt in Kalvaria verübt. Die Schmuggler bedrohten die Beamten und raubten 4000 Lits. Herbeigerufenes litauisches Militär verfolgte die sechs Mann starke Bande und stellte sie. Hierbei entwickelte sich eine Schießerei, wobei zwei Banditen und ein litauischer Soldat getötet und ein weiterer Soldat schwer verletzt wurden. Es gelang dann, die übrigen Banditen festzunehmen. AW. Kowno, 26. Juli.(Drahtung.) Bei den hiesigen behördlichen Stellen liegen Meldungen über einen angeblichen Schmugglerüberfall auf das litauische Zollamt in Kalvaria nicht vor. Es wird darauf hingewiesen, daß es in Kalvaria überhaupt kein litauisches Zollamt gibt. mußte ans Land springen. An Bord des Schiffes waren neben der geretteten Italienern auch drei Schweden, die an der Schlittenexpedition bei der Suche nach der„Latham" teilgenommen hatten. Als die Schiffsmannschaft merkte, daß die Besucher des Schiffes durch das Oberlichtsenster ins Innere fahen, zog man schnell einen Vorhang über das Fenster. Von den geretteten Männern ließ sich niemand sehen. Sofort nach dem Herablassen des Fallreeps wurde hier ein Seemann mit Gewehr und aufgepflanztem Bajonett aufgestellt. Dies rief allgemeines Erstaunen hervor. Die Geretteten setzten heute abend mit der Losoten=Eisenbahn die Reise fort. Diese Bahn fährt nach einigen Meilen durch Norwegen auf schwedisches Gebiet und weiter südwärts. Ein Eisenbahnwagen war bis an die „Citta di Milano“ herangebracht worden, um die Italiener sofort nach Verlassen des Schiffes aufzunehmen. Das italienische Flugzeug„Marina I“ traf gestern abend von Tromsö mit einem Teil der schwedischen Expedition ein, die von Spitzbergen zurückkehrte. Unter den Schweden befindet sich auch der Führer der Expedition, Kapitän Tornberg. Die schwedischen Flieger wurden von einer großen Menschenmenge mit Hurrarufen empfangen. Das Flugzeug„Mavina I“ kehrt heute nach Tromsb zienück. Auf einen Felsen gelaufen. it Oslo, 26. Juli. Nach Funkmeldungen, die von Radiostationen in Norwegen ausgenommen wurden, ist der Dampfer„Monte Cervantes“, der Hamburg= Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft, der sich zurzeit auf einer Vergnügungsfahrt nach Spitzbergen befindet, im Bellsund(Spitzbergen) auf einen Felsen gelaufen, wobei ein Loch in den Schiffsboden gerissen wurde und in einige Schotten Wasser eindrang. Man hofft, in kurzer Zeit die vollgelaufenen Kammern auspumpen zu können. Ein Taucher des auf die Funknotrufe der„Monte Cervantes“ herbeigeeilten Eisbrechers„Krassin" untersucht zurzeit den Schaden am Schiffskörper. Die Passagiere der„Monte Cervantes“ sind an Bord geblieben und befinden sich in keiner Gefahr. Die„Krafsin“ wird sich einige Tage an der Unsallstelle aufhalten. Mißglückter Start zu einem Ozeanflug AW. Rocksord(Illinois), 27. Fedr.(Drahtung.) Die Flieger Hassel und Cramer starteten heute mit ihrem Flugzeug„Greater“ zu einem Fluge von Amerika nach Schweden in Richtung Grönland. Nach einem Fluge von etwa 25 Minuten Dauer mußte das Flugzeug plötzlich niedergehen. Die Piloten blieben unverletzt. Die Maschine wurde jedoch schwer beschädigt. Cramer erklärte, das Flugzeug sei zu hoch belastet gewesen, sodaß die erforderliche Flughöhe nicht erreicht werden konnte. Aerzte und kaufmännische Ersatzkassen. Ein Schiedsspruch. AW. Berlin, 26. Juli.(Drahtung.) Vom Verband der Aerzte Deutschlands wird mitgeteilt: Bekanntlich schwebten zwischen der Aerzteschaft und den kaufmännischen Ersatzkassen seit Monaten ein Streit über die Honorierung der kassenärztlichen Leistungen. Die Verhandlungen waren Ende Juni gescheitert. Indessen erklärte sich die Aerzteschaft bereit, den bestehenden Zustand noch bis zum 1. August zu verlängern, um Raum für neue Verhandlungen zu schaffen. Inzwischen wurde das im bisherigen Vertrag vorgesehene Schiedsgericht einberufen, das am 25. Juli in Leipzig tagte und einen Schiedsspruch fällte, durch den der bisherige Vertrag zwischen dem Verband der Aerzte Deutschlands und den kaufmännischen Berufskrankenkassen bis Ende des Jahres 1928 verlängern wird, mit der einzigen Reues bom Tage. Begnadigung der beiden Schmelzer. In der Presse ist verschiedentlich die Frage erörtert worden, ob der Amnestieerlaß aus den vielbesprochenen Fall Schmelzer, Vater und Sohn, Anwendung finde. Nunmehr ist dahin entschieden worden, daß der Amnestieerlaß auch auf diesen Fall anzuwenden ist. Der zuständige Oberstaatsanwalt Frankfurt a. O. ist angewiesen, sofort das Nötige zu veranlassen. Der Fall des früheren Oberleutnants Raphael. Die Nachprüfung durch die Strafvollstreckungsbehörde hat ergeben, daß die ursprüngliche Annahme, sämtliche in der Gesamtstrafe des früheren Oberleutnants Raphael enthaltenen Straftaten seien aus politischen Beweggründen begangen, nicht zutrifft. Soweit Raphael wegen Anstiftung für versuchter Gefangenenbefreiung verurteilt worden ist, sehlt es vielmehr an einem solchen Beweggrunde. Den auf diese Straftaten entfallenden Teil der Gesamtstrafe wird er daher in voller Höhe, aber nunmehr als Gesängmisstrafe, zu verbüßen haben. Wegen der Vollstreckung des hiernach verbleibenden Strafrestes hat die Staatsanwaltschaft das Erforderliche veranlaßt. Tragödie des Alters. In dem Kellerraum eines Fabrikgebäudes in der Kochstraße in Berlin wurde Donnerstagmorgen eine grausige Entdeckung gemacht: Man fand den 70 Jahre alten Kaufmann Johann Kramme, der seit über 40 Jahre in den Gravenswerken, einer Fabrik für Pumpen und Wagen, beschäftigt war, erhängt auf. Kramme war von der neuen Leitung des Unternehmens entlassen worden. Die Waffenfunde in der Steitiner Oder. Am 13. Juli sind— wie schon gemeldet— bei Baggerarbeiten, die seitens des Wasserbauamtes in einem Oderarm in der Nähe von Greifenhagen ausgeführt werden, 17 Flieger=Handbomben, 29 Wurfgranaten, 435 Schuß Infanteriemunition und ein Stahlhelm durch den Bagger aus dem Schlamm zutage gefördert worden. Es wurden die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um einen Unfall zu verhüten und die Baggerarbeiten vor der Hand eingestellt. Die Ermittlungen über die Herkunft der Gegenstände sind eingeleitet. Brückeneinsturz in Südtirol. Bei Partschins in Südtiorol stürzte während eines Gewitters ein Steg über dem Töllbach, auf dem etwa 20 Personen befanden, infolge der starken Belastung ein. Sämtliche 20 Personen stürzten in die Tiefe. Fünf von ihnen erlitten schwere Verletzungen. Abänderung, daß an die Stelle der bisherigen Begrenzung nach dem Reichsdurchschnitt eine feste Begrenzung der Honorare nur verschieden für die einzelnen Vierteljahre tritt. Diese Zahlen sind ausgerechnet worden nach den erfahrungsmäßig eintretenden Schwankungen in der Erkrankungshäufigkeit. Durch diesen Schiedsspruch, der den Wünschen der Aerzteschaft zum Teil Rechnung trägt, ist somit der vertragslose Zustand zwischen Aerzten und kaufmännischen Ersatzkassen vermieden. Aus Wöstbeahsahune! Eigenartiger Motorradunfall. st Köln, 26. Juli. In Daun(Etfel) legte sich eine schen gewordene Kuh auf die Mitte der Landstraße. Unmittelbar darauf kam ein Motorradfahrer, der über die Kuh stürzte und schwere Verletzungen davontrug. Sein Mitfahrer wurde getötet. Abgelehnter Haushaltplan. tt Opladen, 25. Juli. Der Gemeinderat von Rheindorf lehnte den Haushaltsplan und Umlage für 1928 einstimmig ab. Die Ablehnung ist als Einspruch gegen die bisherige Nichtregelung der Personalunionfrage mit Hitdorf zu betrachten. In der Frage der Erwetterung der hier zu errichtenden Eisenbahnbrücke trat der Gemeinderat dafür ein, den Plan der Erweiterung zur Straßenbrücke mit allem Nachdruck zu betretben. Der Landkreis Solingen und die Stadt Köln haben sich vor einiger Zeit bereits geeinigt, den Brückenplan vorläufig zurückzustellen und dafür die Einrichtung der Fähre bei Hitdorf schnellstens zu fördern. Die Elberfelder Lohngeldräuber vor Gericht. tt Elberseld, 25. Juli. In den Mittagsstunden des 25. April war auf das Lohnbüro der Firma Hölkenseide G. m. b. H. ein verwegener Raubüberfall verübt worden. Drei Männer waren in die Kassenräume eingedrungen, hatten das Personal mit vorgehaltenen Revolvern eingeschüchtert und Lohntüten mit insgesamt 28 760 Mark Inhalt geraubt. Von den Räubern hatten sich jetzt zwei namens Reinarts und Schacke, beide aus Barmen, vor dem Schöffengericht zu verantworten. Der dritte Täter hat sich im Gefängnis erhängt. Das Gericht verurteilte Schacke wegen schweren Raubes und Nötigung zu zwei Jahren sieben Monaten Gefängnis, Reinarts als den Anstifter wegen schweren Raubes und verbotenen Waffentragens zu drei Jahren einem Monat Gefängnis. Das geraubte Geld hat die Firma seinerzeit zum größten Teil zurückerhalten. Das„Freie Wort“. * Essen=Ruhr, 25. Juli. Der bisherige Herausgeber des im 10. Jahrgang erscheinenden nationalistischen Wochenblattes„Das Freie Wort“, Arthur Kirchner in Essen, wird von der Staatsanwaltschaft wegen umfangreicher Wechselfälschungen gesucht. Es handelt sich um etwa 20 gesälschte Wechsel in Höhe von 20000 Mark, die Kirchner in Zahlung gab, um seine Unternehmungen„Das Freie Wort“ und die Rhein=Ruhr=Handelsgesellschaft, die namentlich Bergwerksartikel vertvieb, über Wasser zu halten. Der inzwischen verschwundene Kirchner hat im politischen Leben von Essen und seiner wetteren Umgebung eine hervorragende Rolle gespielt. Er war im Vorstand der Deutschen Volkspartei und Vorsitzender der Vereinigung der nationalen Vereine in Essen. Sein Gensationsblatt„Das Freie Wort“ ist bekannt geworden durch seine maßlos gehässigen Angriffe gegen die Staatsmänner und Polittker der Nachkriegszeit. U. a. wurde der Redakteur des Blattes wegen schwerer Beleidigung des Ministers Hirtsiefer zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Zahllose Denunziationen gegen Einzelpersonen aus der Zeit des Ruhrkampfes sind in diesem Blatt ohne jede Nachprüfung verbeitet worden. Die Zahl der Privatklagen gegen Kirchner wurde immer größer, und kaum jemals ist ihm der Wahrheitsbeweis für seine Denunziationen gelungen. Persönlichkeiten, die hervorragende Stellen in der Ruhrwirtschaft und im öffentlichen Leben bekleiden, haben dem Manne weitgehende finanzielle und moraltsche Hilse angedeihen lassen! Es hat lange gedauert, bis der finanzielle und moralische Kredit dieses Mannes endlich zusammenbrach. Innerhalb der Deutschen Volkspartei tvieb Kirchner, so schreibt die„K..“. ein gewagtes Intrigenspiel, das mit der Niederlage des ehemaligen Reichskanzlers Luther als Reichstagskandidat, den Kirchner förderte, schmählich zusammenbrach. Das„Freie Wort“ ist inzwischen anscheinend von anderen Kreisen übernommen worden, denn es erschien in der vorigen Woche in anderem Format und unter einer anderen Redaktion. Man muß ber sozlolbemokratischen Presse recht geben, wenn sie schreibt:„Damit schließt ein trauriges Kapttel des Journalismus im Ruhrgebiet!“ Todbringendes Spielzeug. * Bottrop, 26. Juli. Der fünfjähvige Sohn der Eheleute Otten aus der Glabbecker Straße spielte in Abwesenheit der Eltern mit einer kurz vorher von seinem Vater zum Spatzenschießen benutzten Flobertbüchse. Plötzlich hörten die im Garten sich aufhaltenden Eltern einen Schuß und fanden im Flur den Kleinen auf, der auf die Frage des Batere noch antwortete, daß er sich in den Bauch geschossen habe. Der Knabe starb nach kurzer Zeit. Vertagung der Oberbürgermeisterwahl in Solingen. it Solingen, 25. Juli. Die Frage der Oberbür. germeisterwahl ist in einer Besprechung der Fraz, tionsführer nunmehr endgültig bis zur Rege, lung der kommunalen Neuglieberung vertagt worden. Bemerkenswert war die Aeußerung des sozialdemokrattschen Bewerbers für diesen Posten. Landtagsabg. H. Meyer, daß er sich nur aufstellen lassen werde, wenn er sicher sei, gewählt zu werden. Vernutrenungen eines städtischen Beamten. * Hagen, 26. Juli. Ein plötzlich vorgenommene Revision der Stadtkasse Iserlohn stellte erhebliche Veruntreuungen des leitenden Beamten Stadtrentmeister L. Dodt fest. Sie belaufen sich nach dem bisherigen Stand der Nachprüfungen auf eiwa 14000 Mark. Da die Reviston der Bücher fortgesetzt wird, ist es nicht ausgeschlossen, daß sich dieser Betrag noch erhöht. Angeblich entstehen der Stadt keine finanziellen Nachteile, da für die veruntreuten Summen Deckung durch Grundbesitz vorhanden ist. Gefährlicher Autodieb festgenommen. * Dortmund, 25. Juli. Von der hiesigen Kriminalpolizei wurden drei junge Burschen festgenommen, die bei den häufigen Autobiebstählen in letzter Zeit als Täter in Betracht kommen. Die Täter haben wahllos ohne Aufsicht stehende Personenkraftwagen entwendet und sind mit diesen in Rheinland und Westfalen umhergefahren. Wenn die Autos infolge Beschädigung oder Benzinmangels nicht mehr betriebsfähig waren, wurden sie von den Tätern unter Mitnahme der in den Autos befindlichen Kleidungsstücke im Stich gelassen. Nachgewiesen wurden den Tätern bisher acht solcher Diebstähle, darunter auch solche, die in Köln und Gelsenkirchen verübt worden sind. Vrraler. Nachen, den 27. Juli 1923. Die Gachener beim Turnfest erfolgreich. Sechs Mitglieder des Nachener Turnerbundes in der Giegerishe. ∆ Aus dem Kölner Stadion erhalten wir folgendes Telegramm: „Nachener Turnerbund Deutsches Turnfest sechs Sieger: Neunkampf: Demleux, Liermanns, Heiliger; Fünfkampf: Lemkemeyer, Jansen, Bsscheite Hoffentlich reihen sich bis Sonntag dieser Liste noch viele an! 470—4 * Ein Gachener im Vellersee ertrunken. Aus Wien wird uns gemeldet: Der in wohnhafte 30jährige Bankbeamte Fritz Merx ist beim Bootfahren im Zellersee ertrunken. Die Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Kalienisches zur-Stande. Alles wird uniformiert.— Der Duce und der König. Außen= und innenpolitische Ziele.— Der Deutsche in Italien.— Die Italiener und die Diktatur. Vor einem halben Dutzend Jahre dachte man wenig an Italien.„Passen Sie auf, Verehrtester, in vier Jahren wird sich dort unten im Süden Italien als Störenfried zeigen und ein Europa gegen sich haben“, sagte mir zur Zeit ein österreichischer hoher Militär. Heute ist Italien so weit, daß es außer Ungarn keinen politischen Freund hat und ständig wie ein politischer Vesuv vor dem Ausbruch kriegerischer Unternehmungen steht. So ist zur Stunde die Reibung mit Südslawien sehr stark. Der jugoslawische Küstenbesitz an der Adria, Zara, Cattaro locken. Italien muß seine Millionen Soldaten verwenden. Wir stoßen im heutigen Italien auf mehr uniformierte Leute als in Deutschland vor dem Kriege. Unser Feldgrau, der Bestand an Untformstoffen anno 1918, scheint als Reparationsgut herübergewandert zu sein. Sogar die Briefträger arbeiten dort in feldgrauer Litewka. Daneben tritt das schwarze Hemd, die schwarze Bluse der Faschisten. Wir begegnen ihnen überall, vom Bahnhof und Zuge an bis zur Post, bis zur Straßenpolizei. Heer und Beamtentum sind von ihnen durchsetzt. Die Faschisten sind der Sauerteig, der alles durchdringt, das Organ der großartigsten Staatskontrolle, die es seit dem römischen Imperium hier gegeben hat, die praktische Verwendung von ehemaligen Erwerbslosen, die syndikalisiert und uniformiert in militärische Ordnung und Zucht gebracht worden sind. Ihre zahlreichen, gut bezahlten Offiziere achten auf die Aufrechterhaltung des alten Geistes, im Willen zur Reinigung des Landes vom Liberalismus, Individualismus. Diese Miliz ist der schärfste Feind des alten Sozialismus und ist dabei im Grund nichts anderes als das Werkzeug eines allmächtigen Staatssozialismus unter der unbedingten Diktatur Mussolinis. Dieser ehemalige Unteroffizier der Bersagliert ist zweifellos ein äußerst tüchtiger Mensch, eine Energiepotenz ersten Ranges, der rücksichtslos jeden Widerstand beseitigt und nun schon im nächsten Jahre seit dem unblutigen„Siege“ seiner Schwarzhemden vor Roms Toren die italienische Welt in Altem hält. Es ist merkwürdig, wie gern ihm das Volk folgt. Die Intelligenz, der Besitz, der Adel sind still gemacht worden und trösten sich mit der naturnotwendigen Auslösung, Wandlung der Dinge, so wie sie Mussolini geschaffen hat. Mit den allerschärfsten Strafen geht der„Duce“ gegen sie und die paar unentwegt gevor. Russischer kann selbst die Sowjets nicht sein, als der außerordentliche Druck der Mussolinischen Diktatur. So segensreich die Schaffung von äußerlicher Zucht und Haltung, Pünktlichkeit und Dienstauffassung im Land ist, so stark empfindet auch der Landesfremde schon nach etlichen Wochen die drückende Atmosphäre, die der Faschismus geschaffen hat. Um ein Beispiel des Theaterspielens dort unten herauszuholen, betrachte man sich die Rolle des Königs, den die offizielle öffentliche Meinung den„Siegreichen" zu nennen bemüht ist. Der König ist die erste dekorative Figur, die Mussolini in seinem viel hin= und herschiebt. Mal in Mailand zur Eröffnung der Ausstellung, mal in Tripolis zum Besuch der jungen und kostspieligen Kolonie, reist der König viel herum unter großem Aufwand an Pracht und Sicherheitsmaßregeln, die ihm eigentlich nicht liegen. So war ich Augenzeuge des Empfangs in Syrakus, dem Hafen für das italienische Nordafrika. Ueber 3000 Gendarmen aus allen Teilen des Landes waren aufgeboten für vierundzwanzig Stunden. Am folgenden Tage fuhr V. Emmanuel im Auto allein durch die ungesicherten Straßen der Stadt. An der ganzen langen Bahnlinie standen Faschisten, vielfach halswüchsiges Volk. Sind doch selbst die Schulen faschistisch ersaßt, ihre Zöglinge in faschistische Jugendabteilungen beiderlei Geschlechts mit Standarten und Musikkapellen eingeteilt worden. Fünfzehn Torpedoboote, zwei Kreuzer begleiteten die offizielle Fahrt des italienischen Imperialismus. Das Mittelmeer wieder an Italien! ist dessen kurz gesaßtes Programm.„Unerlöstes Gebiet" sind auch noch die Ostküste der Adria, die französische Riviera bis zum Flusse Var(Nizza eingeschlossen), Tunis und— Korsika. Als Mussolini die italienische Flotte ostentativ um Korsika fahren ließ, antwortete Briand mit der Kreuzerfahrt der französischen Flotte um Sardinien herum. Trotzdem Italien das klassische Land der Abgaben, der Steuern ist und man in der Fremdenindustrie jede Sehenswürdigkeit des schönen Landes mit Eintrittsgebühr belegt hat— so neuerdings mit zehn Lire oder 2,20 Reichsmark die Blaue Grotte von Capri—, hapert's in der Staatskasse. Für wissenschaftliche Zwecke ist kaum Geld übrig. Die Universitäten können ein Lied davon singen. Desto mehr gibt man für Propaganda, halb politische Reklame, aus, die die Aufmerksamkeit der Welt auf Italien lenken, so für die„Italia"=Fahrt Nobiles über den Nordpol. Die Auswanderung nach Uebersee ist sehr erschwert. Die Bevölkerungspolitik Mussolinis will die Zahl der Bewohner Italiens auf sechzig Millionen bringen und mit dem Ueberfluß ebedem römische Gebiete am Mittelmeer besiedeln. Kinderreiche Familien bekommen Staatsprämien. Zur Ernäherung dieser zu erwartenden zwanzig Plusmillionen bedarf es einer Um stellung auf agrarischem Gebiet. Anstelle des Weinstocks sind Brotgetreide und nötigere Produkte für unmittelbare Ernährung zu pflanzen. Die Meliorisierung der Maremmen nordöstlich Roms und der Campagne ist n Angriff genommen worden. Allerdings geht solches immer noch mit einer Portion südländischer Lässigkeit vor say. Sind doch noch heutzutage in Messina, dem 1909 durch Erdbeben zerstörten Hafen, große Teile Ruinen geblieben! Die Ruhmredigkeit des Landes ist auch den Faschisten nicht fremd geblieben. Die gar zu leicht gemachte Ueberwindung und Eroberung der Staatsgewalten anno 1921=22 ist ihnen in den Kopf gestiegen. Der Krieg war eine Kette von Siegen, gemäß den sehr vielen Denkmälern und Erinnerungszeichen im Lande öffentlicher und privater Natur. Zum großen Teil von künstlerischem Wert, predigen sie leider dem Volk von Krieg und Sieg und helfen künftige Kriege vorbereiten. Dabei ist von einem Hasse, einer Unfreundlichkeit gegen uns Deutsche wenig zu spüren. Im Süden auf Sizilien kommt man uns sehr entgegen und begegnet nicht selten spontaner Bewillkommnung und Begrüßung der Locarnopolitik. So fand ich auch in einem Königsfilms„La Moderna Italia“— keine Svur von Mißachtung des deutschen Gegners; höchstens schätzte man in ihm die Oesterreicher gering, als einen Gegner, mit dem man unschwer fertig würde. Hoffen wir, daß sich der gesunde faschistische Gedanke: Ordnung im Land selbst! mit der Zeit mehr auf Dinge in Italien richtet, die uns Fremden stark abstoßen. Ich denke dabel u. a. an die leidige Unsitte des Spuckens in den Zügen. 10 Lire Strafe helfen dagegen nichts. In U. S. A. strafte man seinerzeit mit 100 bis 500 Dollars, und das berüchtigte Spucken der Amerikaner nahm schnell ein Ende. Warum nicht so in Italien? Die Straßendisziplin in den Trams hat sich glänzend durchgesetzt. Diesem Beispiel dürften andere folgen können. Wenn sich Mussolinis Herrschertalent auf Dinge Innerttaliens beschränken würde, würde es mit der Verstimmung der übrigen Welt besser werden. Ein Beispiel gibt da Spanien. Der Diktator Primo de Rivera hat außenpolitisch, solange er herrscht, niemand vor den Kopf gestoßen, und innenpolitisch ersprießlich gewirkt und Ordnung geschaffen. Mussolint hat zweifellos ebenso Begabung und Geschick in Behandlung der italienischen Innenpolitik gezeigt wie sein spanischer Kollege im Mitelmeer. Er dürfte sich darauf zu beschränken haben, wenn es nicht so weitergehen soll mit der Kaltstellung des politischen Italien. Zum Schluß fragt sich jeder nachdenkliche Kopf: Wie ist der lange Bestand der Mussolinidiktatur nur möglich bei einem Volk von so ausgeprägtem politischem Verstand und so akzentuierter Beweglichkeit in Fragen und Problemen politischen Charakters, wie das italienische Volks sie sein eigen nennt? Ich erkläre sie mir durch den außerordentlichen Energieverbrauch, der das italienische Bürgertum während des Krieges ähnlich wie das deutsche Bürgertum innerlich aushöhlte und Platz machte dem ungehemmten Sichauswirken staatszersetzender Elemente von unten her nach 1918. Das Bürgertum war anfänglich froh in seiner Müdigkeit, die starke Hand eines Führers zu spüren, die den unhaltbaren Auswüchsen des Sozialismus ein Ende machte, und später in der Ausübung der bürgerlichen Freiheit zu sehr gehemmt durch die rücksichtslose Anwendung diktatorischer Mittel, um Mussolini abschütteln zu können. Literarisches. Haus Spethmann: Dynamische Länderkunde. Verlagsbuchhandlung Ferd. Hirt, Breslau 1928.(S. 244; Preis.50 Reichsmark.) Das vorligende Werk erklärt mit einem Wort den Bankrott der Länderkunde und ihrer Nebendisziplinen in der heutigen lehrstuhlmäßigen Form. Von der Erkenntnis aus, daß die heutige Länderkunde in ihrer theoretischen Publikation ein Unding ist, sucht der Verfasser zwei Wege: 1. Die Synthese der Disziplin; 2. Die Dynamik in der Länderkunde unter Verurteilung der lehrstuhlmäßig vertretenen statischen Länderkunde. Jede Wissenschaft, wie auch die Länderkunde, ist als solche vornehmlich der Realität zugekehrt, beschäftigt sich mit dem Leben als solchem. Dieses läßt sich nun einmal nicht in Regeln fassen, wie es mehr oder weniger heute jede Wissenschaft versucht; sondern es muß das Leben, welches ergründet und dargestellt werden soll, als etwas lebendiges, d. h. als sich stetig veränderndes ersaßt und dargestellt werden. Wer so einmal begriffen hat. was Leben heißt, wird in jeder Wissenschaft die Statik verurteilen, die sich in Details verliert, die an sich genommen wohl interessant sein mögen, jedoch für das Ganze nur den relativen Wert einer jeweiligen Vertiefung auf einzelnen engumgrenzten Fachgebieten hat. Für sich selbst genommen baut das Spezialistentum nicht auf, sondern es atomisiert und zehrt Kräfte auf, die anberweit besser und nutzbarer angewandt werden könnten. Denn das Weltganze in all seinen Kausalitäten werden wir doch niemals voll begreifen. Dann, das Spezialistentum führt zur Lebensfremdheit und einer eitlen Ueberhobenheit, die, wenn sie bewußt mitten hineingestellt würde ins Leben, keinen Schritt tun könnte, ohne über sich selbst zu stolpern. Der Verfasser geht davon aus, daß Länderkundler nur derjenige sein kann, der mitten im Leben steht und von sich aus beobachtet und feststellt. Mitleben und dann festhalten, was man gesehen und erlebt, und zwar so, daß es für die Wissenschaft nutbringend verwendet werden kann. Für den Verfasser ist Länderkunde nicht Katalogisieren und Reglstrieren in Handbüchern, sondern ein Ersassen, Begreisen und Fixieren der dynamischen Kräfte des Lebens, die zur gestaltung und Ländergestaltung mitgewirkt haben. In dieser Erkenntnis der Wissenschaft als Ersassen des Dynamischen sleht der Versasser die Syntbese für die heute vollständig auseinanderfallenden Disziplinen der Länderkunde. Der Weg, den der Verfasser geht, ist neu und bedeutet Fehdeansage der Stagnation der statisch betriebenen Wissenschaft der Länderkunde. Man muß freudig sagen, endlich ein Wissenschaftler— Verfasser ist Privatdozent in Köln—, der einsieht, daß das lebensfremde Lehrstuhlprogramm einer sich in sich selbst atomisierenden Wissenschaft ein Nonsens ist. Hätten wir nur auch auf den anderen Wissenschaftsgebieten Wissenschaftler, die den Mut hätten, dieses auszusprechen und ein Ende zu machen mit dem verseinerten Aesthetizismus eines Gelehrtenkultes, und die ihre Schüler hinführten in das lebendige Leben. Vorwärts! Und den Mut nicht verlieren! Das darf man dem Verfasser wohl zurufen; denn unter seinen Herrn Kollegen der anderen Richtung hat er sich mit dem Buche sehr viele Feinde gemacht. Aber die junge Generation, die sich nach Wahrheit und fruchtbarer Wissenschaft sehnt, wird dem Verfasser folgen. esttorkorte vom 26. Joll 1os. vom Meteorologischen Observatorium, Verost zisentliche Wetterdiensstelle, Nachen. Südwestdeutschland konzentriert. Die nordeuropätsch Störung hat sich abgeschwäht, während die Islandstörung sich ostwärts zur norwegtschen Küste verlagert hat. Eine neue Teilstörung liegt bei Irland. Vorübergehend wieder aufheiternd und etwas wärmer. Später erneut Uebergang zu Trübung mit Begensällen. Wetterbericht für die Kur= und Badeorte vom 26. Juli 1928. Nord= und Ostseeküste: Vorkum 18 bedeckt, Westerland 16 bedeckt, Travemünde 15 heiter, Saßnitz 16 heiter, Swinemünde 14 bedeckt, Kolberg 15 bedeckt, Seebad Kranz 16 bedeckt, Danzig 16 bedeckt, Helgoland 16 bedeckt. Sachsen und Schlesien: Annaberg 14 leichter Regen, Schandau 16 bedeckt, Zittau 16 wolkenlos, Dresden 14 bedeckt, Elinsberg 14 bedeckt, Schreiberhau 14 bedeckt, Bad Reinerz 14 bedeckt, Bad Landeck 16 bedeckt. Harz und Thür. Wald: Schierke 14 bedeckt, Harzburg 16 bedeckt, Bad Sachsa 14 bedeckt, Bad Liebenstein 16 bedeckt.„.mg, unn#ach Rheingebiet, Eeisel und Schwarzwato: Bad Nachen 19 bedeckt, Monschau 17 bedeckt, Köln 18 bedeckt, Koblenz 19 bedeckt, Neuenahr 18 bedeckt, Bad Ems 18 bedeckt, Trier 17 bedeckt, Franbfurt 20 heiter, Bad Dürkheim 20 heiter, Baden=Baden 20 heiter bis ½ bedeckt, Freudenstadt 16 bedeckt. Bayer. Bäder und Kurorte: Garmisch=Partenkirchen 16 heiter, Berchtesgaden 17 bedeckt, Oberstdorf 18 heiter, Bad Tölz 17 bedeckt, Tegerunsee 19 bedeckt, München 20 bedeckt. Im Rheingebiet und vereinzelt an der Ostsegcüste stel vorübergehend Regen, in den übrigen Gedieren herrschte vielfach wolkige, in den Küstengebieten zum Teil auch stärker bewölkte Witterung. Kurse der Berliner Börse. Die mit“ verschenen Oesellschalten eind noch aicht auf Gold umgestelt. Kölner Werkgaplerbböreg. Die mit einem“ verschenen Gesellschaften sind noch nicht auf Goldmark umgestellt. Berlin, Juli Reichs- und Stantsanleiben Hlgerz Vartigt Hirech Kupfer 193.9 Hoesch Eisen 125,80 51.4-Hohenl. Werke 99.50 Holzmann Ph 169.0 Hubertus Brk. 129,75 91• Ablösungssch. (mit Auslösr.) a)-60000 91.4 b) 60 001-— 90 000 f52 do.(ohne Auslösungsrecht! 6% Goldanleihe 9% D..-Anl. 27 10% Pr.-Stadt. Gold 8% do.% 6% Pr. GoldPidbr. Em. 45 6% Pr. Gold-Ko.Oblg. Km. 19 8½ eichspen Schatz 13.50 97.75 87.20 192.80 93.0 932 17875 978 Köln 95.3 Elsenbahnaktien und Schilfahrtsaktien In unserem Klimagebiet war der Himmel gestern meist bewölkt, zum Teil mit Gewitterwolken. Vielsach traten Regenfälle ein, im allgemeinen von geringsügigem und nur vereinzelt von stärkerem, Vupggahe, Die Richtung der schwachen bis mäßigen Lust schwankte zwischen Südwest und Nordwest. Die mittleren Tagestemperaturen waren etwas niedriger als an den Vortagen; ihre Höchstwerte lagen zwischen 19 und 26 Grad und ihre Tiefstwerte gwischen 13 und 16 Grad. Der höchste Druck hat sich üoer Frantreich und Familiennachrichten aus hiesigen und auswärtigen Zeitungen. Geboren: Ein Sohn: Dr. Mauß und Frau geb. Käthi Geishecker, Linnich. Gestorben: Wwe. Aloys Koerfer, Aack bungstraße 51, 78 J.— Anna Weber, I.— Frau Gottfried Katzgrau, Düren. Nachen, Hinden, er, Erkerenz, 50 Schantungbah.#0 Baltimore-Ohlo— Aach. Kleinbahn— Canada Pacifie 85.25 Hmbrg.-Am.-P. 192.50 Hb.-Südam.-O. 198.0 Hanea Dmpfach 193.50 Nordd. Lloya 133.25 Ver. Elbeschift. 69.875 Benkahten Bank elk Wert., 102.9 Bankf. Brauind. 133.0 Barmer Bankv. 142.75 Berl. Liandelsg. 276.50 Comm..Prv.=B. 191.0 Darmst. Bank 262,0 Deutsche Bank 161.50 Disk.-Kommnd. 151.75 Dresdner Bank. 163.0 Luxb. intern.B..50 Mitteld. Kreditb. 291. 9 Reichsbank Rh. Westf. Bdkr 199.9 Westd.Bdkr. 129,8 6 107. 948 102.6 Iise Bergbau 299, Sülicher Zudker— Kallw. Aschersl. 243.0 Karstadt Rud. 210. Klö cener 119 Köhlmann St. 95,0 Köln. Gas.Elek. 39.50 Köln-Neuess. B. 122,875 König Wilhelm 224.80 Korting, Gebr. 68.76 Krauß Lok. 63 Kronpr. Metall 112.8 Lahmeyer& Co. 17½ Laurahütte 69 Leopoldsgrube 70,9 Lindes Klemsch. 189.75 Lce ve& Co. Lorenz 2% 192.75 Magdebg. Bw. 192 Mannesmanar 153.9 Manst. Bb. .123 Mazimillanch. A. W. Linden 219: Metallbank Frf. 143.0 Motoren Deug 61.0 Müln. Bergw. 19## 7 129 104.0 196.50 210. 154.8 132.9 142. 275.25 21.23 81 1970 127.9 90.50 MM 129.70 1 243.8 21 117.20 92. 9% 122.25 224/23 63.50 62.50 110 103. 69.73 190 50 226.0 131.75 74 123.75 103 194 208. 142.0 99.00 1 Heureriniche Gere Ablös.-Anl. mit Auslosunger. a)—60000 )60001— 90000 Ablös. Anl. ohne Auslosunger. 6% Köln. Stadtanleihe 1926 6% Reichsanl. Nat. Autob. 79.128 Niederl. Kohlen 161.9 190,875 Nordd. Wollkm. 297/# 261.9 Oberschl..-B. 191### Oberz. Koksw. 117.825 Orenst.& Kopp. 121,8 Ostwerke 303.25 Phönix Bergb. 39.125 Pöge Elektr. 1990 161.25 157.50 163. .8 ao0 204.75 139.75 129. :: HANDELSTEIL s: Indastrienktler Accum.-F. Hag. 158.80 Adlerwerke 116.78 11320 Kapitalerhöhung bei der Dürener Bank. In der Aufsichtsratssitzung der Gesellschaft wurde beschlossen, einer auf den 14. September 1928 el enden außerordentlichen Oeneralversammtnz on###og### schlagen, das Aktienkapttal von RV. An 4 auf RM. 5 000000.— zu erhöhen. Die Akteen, die mit der halben Dividende am Gewinn des laufenden Geschäftsjahres teilnehmen, werden von einem Konsortlum übernommen mit der Verptlichtung, sie den alten Aktionären im Verhältnis von:1 zum Bezuge mit dem Kurse von 115 Prozent anzubieten. Der dem Aufsicntsrat vorgelegte Hatbjahresabschluß zeist eine, Fapengt Weiterenswicklung des Unternehmens. Der Aursichtsrat beschloß fernerhin, der Oeneralversammlung Herrn Johann Heinrich von Stein. Tellhaber des Barkmauses J. H. Stein, Köln, zur Zuwahl in den Aufsichtsrat vorzuschlagen. Zum Kurseinbruch der Polyphonaktien. Wieder einmal beeintlußten ungesunde Kursausschläge eines Börsenlieblingspapiers über den Markt des einzeinen Papieres himaus die ganze Börsenstimmung. Achnlich wie es-früher u. a. bei Kurssprüngen der I. G. Ferben- und der Ver. Olanzstoft-Aktien der Fall war, hat der letzte Kurseinbruch der Polyphon-Aktie, die von Höchstkurs bereits ein Sechstei eingebüßt hat, einen Druck auch auf die übrigen Märkte ausgeübt. Wie die „K..“ berichtet, haben Börsengerüchte von einern enttäuschenden Bezugsrecht bei der neuen Kapitalerhöhung, Unidarhelten über die Londoner Einführung der Aktie und Vorstöße der Balssespekulanten den Kurseinbruch ermöglicht. Weiter aber sind die Verwaltung und die beteiligten Bankstellen an dieser im In- und Ausland ungünstig wirkenden Kursunsicherheit mitschuldig. Wie heute bekannt wird. soll die Aufsichtsratssitzung bei Polyphonwerke erst im Laufe der nächsten Woche stattAnden, da das englische Aufsichtsratsmitglied, mit dem die endgülttgen Einzelheiten der Kapftalerhöhung im Irinblick auf che Londoner Börseneinführung und der Prospekt hlerfür zu besprechen sind, erst dieser Tage in Berlin eintreffen wird. Die Verwaltung will keinerlei Erklärungen bis nach Abschluß dieser Besprechungen und der Aufsichtsratssitzung abgeben. Größere Preisrückgänge am Holzmarkt. Die Hoffnung, daß sich das Hypothekengeschäft i Somner günstiger anlassen und der Baumarkt von hier aus eine Beiruchtung erfahren werde, haben sich als trügerisch erwiesen. Das Baugeschäft versagt an vieIen Orten und der Hotzabrut von dieser Seite ist völlig unbetriedigend. Inolgedessen herrscht zur Zeit ein starkes Ueberangebot am Holzmarkt. Seibst die Nachfrage nach Stammware ist zurückgegangen und Preisrückgänge von—5 Mark pro Kublkmeter sind keine Seltenheit. Auch im Tischlereigewerbe ist die Lage recht schwierix und undurchsichtig. Chrysler verdoppelt das Kapital. Die Chrysler Comp. Hieß, wie die„K..“ berichtet. einen Zusatz zu Ahren Satzungen handelsgerichtlich eintragen, der besagt, daß das Aktienkapital von 3 476 000 Stück auf 6 Mill. Stück erhöht wird. Mais(runder) 2475—35; Mais(Cinquankno) 25, 26.50: Weizenklete inl. 14—14.30: Weirenkleie ausl. 14.10 bis 15.75: Pahmtruchen 22—32.30: Leinmehl 25—25.80; Zucherschnitzel 22—22.30. Die Preise verstehen sich für 100 Kllogramnn franko Aachen. Scherv u 112 Alexanderwers 41.50 Allg. El.-Ges. 169.75 Augeb.-Nürnb. 39 Bamag Meguin 22# Basalt-0. 74## Bemberg. J. F. 525.0 Berger Tiefbau 405.0 Bergmann Rl. 192.80 Bln.-Karlr. Ind. 61.80 Berliner Masch. 177## Braunk. u. Brik. 116,75 Bremer Vulkan 133/ BuderusEisenw 30,125 Busch-Lüdensch 74/ Busch Waggon 36,0 Bur Gulden 3# Aschener Schlachtviehmarkt. Auftrieb am 26. Juli 1926: 218 Kälber. Marktverlact: Lephaft..46. Posl..st. Preise für 100 Pfund Lebendgewicht: peste Mastund Sauzkälber 73—80, mittlere Mast- und Saurkälber 63-70, veringsere Külber 80-40. Die Preise sind Marktpreise für Tiere und schlieben sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Fracht, Markt- und Vertoauiskosten, Umsatzsteuer sowie den natürtichen Oewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Intolge des geringeren Angebots an lebender und abgeschlachteter Ware zoren auf dem Kälbernarkt die Preise gegenüber der Vorwoche bis 6 Plennig pro Pkund ne#ch, Labendrewicht an. Bei reger Nachttrage verltet inlotge- Dtsch. Spiegelgl### dessen der Oeschüftegang lebhaft. Otech. Eisenhd. 70. 169.75 99 # 75. 901 402.0 191.50 80.125 116.75 176.75 1330 81.9 74. 55.0 83.0 Rasquin Fbw.— Reisholz Papier 240,0 Rh. Braunk.-Br. 273, Rh. Cham.Dinas. 6% Rh. Blektrw. M. 143,0 Rh. Spiegelglas 177/80 Rhein. Stahlw. 137.75 Rh. Wf. Elek.-W. 187.8# Rhein. Kalkw. 123## Ru.-Westf. Spr. Riebeck J. D. Riede Roddergr. Br. Rositzer Zucker RütgerswerkeBachsenwerke Salsdett. Kalt Sarottl Chocol Schering Schles. z. Schles.ZinkSt. A. 122# 26. 11 .8 96.9 51.9 85. 172 9 151 9 745 67.25 9 122.9 427 224.0 3950 113.625 1000 204 190.50 116.0 120,0 300, 620 89.875 9918 232.50 1 196 125.0 97.9 1 9 745 67.30 98.23 Barmer Bankv. 142.9 Berg-Märk. Ind.— Berl. Handeleg.— Darmstädter Bk 263.0 Deutsche Bank 163.5 Disc.-Kom.-A. 167.8 Reichsbank— Commerz u. Pr. 131.8 Dresdner Bank 163.8 Dresd. Bk. junge— Mitteld. Creditb. 190# Rh. Bauernbank 85.8 Rh.-Westf.-Bod. 138.8 Rh.-Westf. Bod. Kreditb. neue— Rh.-Bod.Krtedit 123.8 Indastefe Adler-Brauerei Adler-Kohle Alexanderwerk Basalt-Akt. Liar Berl. Sped.Ver. Bleief. Mech. W. Bochumer Guß, Bonn..-u..-V. Buderns Eisen Braunk. Zuktt. Jsolawerk„ Dahlbusch Sgw. .A. David Grove Dolorit Basalt Donnersmark. Deutsch-Atl. T. Deutsch. Brdßl Ver. Stahlwerke Deutsche Masch. D. Reichsb. Vrz. Düsseld. Masch. 2. 26. 9 # 75.8 142.0 2819 191.8 1372 191.8 163.9 1905 132 u 8 K3 5 Dynsmit Nobel -Khrh.& Schm Bisenmathes Bisenw. Heerat #schweller Bg. #ar- Heyden 194 Sben ee Chem.IGeisenu 76. Chem. V. Albert„3 Contin. Caoute 130, 97 6 Daimi, Motoren gen Disch. Atlant, T. 147/50 Dessauer Gas i99.80 Deutsche Brdbl 142.75 Dtsch. Kabel 79. Disch. Maschin.#. Schött, Herm. 72,0 Schubert-Sals. 330## 498 Schuckert& Co. 192. 128.25 Schultheiß-Piz 342.## 123,875 Siemens-Glas 150,0 79.8 Siem. àp; Halske 357.75 91.90 Stettiner Cham. 39.50 137,125 Stöhr Kammg. 283.0 Stolbrg. Zinkn. 171.25 1036 143.50 190 19730 75# 34.0 Berliser Börsenbericht. Gausstell uians 18 Prosent, Pokrpben miane 738 Prozent. Dtoch. Elagnbd, 7ue 34 Dortm. Aktb.— 247/ Dortm.Ritterbr. 8918 30 Dortm. Union sasg 264.0 Düren. Metallw. 255.75 2540 Dürkoppwerke 59,75 54.25 Dyns. A. Nobei 122.75 122.50 131.0 425.0 221.76 1100 .7½ 546.0 192. 333.0 150 337.9 89.0 281 875 171.25 Aschen-Münch. Aach. Rückv.-G. Agrip. See Vl. I. Colenia F. gr. Colonia F. kl. ColoniaRck. G. Gladb. Feuer Kölner Hagelv. Köiner Llord Thörls V. Oell.### Thuring. Gas 490.50 Tietz, Loonhard 290 0 Transradio 197875 Tuchfab. Aachen 191.25 96.20 100 242.9 147.0 132.50 1a Die Aufwertung amerikanischer Versicherungen. Die Reichsgemeinschaft amerikanischer Versicherten, Berlm W. 50, Tauentzienstraße 3. teilt uns mit: Kürzlich konnten wir berichten, daß in einem Verfahren die „Mutual Lise Insurance Company“ durch das Distriktgericht in San Franzisko zur Zahlung von 4884,46 Doldar für eine mit der Berliner Niederlassung der Gesellschaft zum Abschluß gebrachte 20 000-Mark-Versicherung verurtellt wurde. Nunmehr liegt auch das erste deutsche Urtell gegen die Mutual vor. Ein VerSicherter klagte seinen Anspruch auf Aufwertung der ansesammelten Dividende aus zwei Policen beim Landsericht 1 zu Berlin ein, die die Gesellschaft ihm im Mai 1921 und Im August 1922 in Papiermark ausgezahlt hatte. Das Gericht sprach den eingektagten Goldwert der Dividende dem Kläger zu, indem es gemäß der Klazeberec nung berücksichtigte, daß der Kläger seine leizten Pri tienzahlungen nicht mehr mit vollwertizem Gelde gemacht hatte. Hiermit hat sich die betreffende ZivllKammer des Landgerichts I auf den gleichen Standpunkt sestellt wie die andere Kammer, die über die gleichartigen Ansprüche gegen Neuyork dahin entschied, daß deren deutsche Markversicherten den Gewinn in gleicher Höhe zu beanspruchen haben, wie er an die Versicherten stabller Währungen zur Ausschüttung gelangt ist. Aachener Produktenbörse. Der Getreidemarkt war sehr ruhig. Preise zemlich unverändert. Am Futtermittelmarkt waren Preise aller Gattungen steigend. Angeboten wurden: Weizen ausl. 26—29; Rorxen ausl. 28.25—28.75: Hafer inl. 26—27; Hafer ausl. 27.30 bis 28.25; Futtergerste 23.75—24; Wintergerste 22—32.50: □ Berin, 25. Juli.(Drahtung.) Noch im heutigen Vormittagsverkehr hatte man mit einem freundlicheren Börsenverlauf gerechnet. Einereeits glaubte die ziemlich deste gestrige Neuvorker Börse die Spekuhtion zu Deckungen veranlassen würde, andererseits waren die Zahlen des heutigen Reichsbankausweises per 23. d. M. nicht so ungünstig, wie man gestern noch wissen wollte. Die Eatlastung wur trotz ellsemeln ansesnamnter Seichreerbättnisse zuendert din normal zu bezeichnen. Der Bestand an Wechsein Lombards hatte In der letzten Woche immer noch um rund 170 Miionen abgenomnnen, der Notenumlaut sogar um 240 Millionen, und die Deckung hatte sich um 3 bis 4 Prosent gebessert. Aber auch die rein börsentechnisch erhottte Erholung(heute ist Prämienerklärungs- und Liquidationetag) blieb dann zu Beginn der Börse aus. Die Verstimmung zing wieder vom Polyph aus; nachder diese vorbörslich noch mit 510 umgingen, guben sie au die Meitunz, daß die für beutz, enggerthete Aufsichtsratssitzung vertagt sel, sodaß die über die schwebenden Transahtinen vortrun, groch zu: halten Gürfte, zum ersten Kurse auf 30114 Laufe der Börse unter großer Beteiligung der Spetoulation etwa weitere 20 Prozent zu verlleren. Sonst wiesen die ersten Kurse keine regeimäßige Tendenz auf, lagen aber eher bis zu 2 Prozent schwächer. Rheinische Braunkohle und Eisenbahnverkehrsmittel notierten exkluslve Dividende, dagegen hatten Giauzetot! und Bemberg 8 bis 9 Prozent verloren. Hier verstimnte die internationale Rückagängigkeit der Kunstseldepreise. Beachtenswert ist die weiter feste Haltung der Fahlberg List-Aktien(wieder 258 Prozent höher). Bezeichnend für den Geschäftsumlang war die große Anzahl der nicht zustande gekommenen ersten Notterungen. Auch im Verlaufe blieb die Schwäche neigend, obrwotl are Bark von Ensland ihren Diekont unverändert gelassen hatte. Ueberall kam noch Ultimoware heraus. Außer der Hauen Haltung am Polyphon- und Kunstseldemarkt trug ein heute erschenener, ziemlich pessimistisch gehattener Wirtschaftsbericht der Deutschen Bank zur Aufnatuneundunt vel. Anleihen lagen etwas schwächer, Ausländer gaben bis zu# Prosent nach. Mextkaner waren gehalten. Der Geldmarkt biteb unverändert. Reportgeld ist mit 8% Prozent zu haben. Devisen waren auf den Utimo hin angeboten. Das Pfund lag weiter fest. Der Pfandbrietmarkt kur hast umsatzlos. stgem Geschält Der Kassamarkt lag bei Gemstem Geschäft schwächer. Die Liquidationskurse wiesen mit wenigen Ausnahmen Rückgänge auf, die bei den Hauptepekulationswerten bis zu 20 Prozent betrugen. Glanzstoft mntaus 30 Prozent. Polyphon miaus 73 Prozent. Bis zum Schluß blieb die Tendeng unsicher und die Kursentwicktung nicht uneinheiflich. Im allgerneinen waren die niedrigsten Tegeakurse wieder überschritten. Oillzielle Schlußkurse(Terminnolierungen). Allg. Dt. Credtt-A. 136: Banner Bank-Ver. 144.105: Bayer. Hpp.- u. Weshselb. 100.75: Berl. Handrira rg# Comm.- u. Prlv.-Bk. 181: Danat 262.50: Deutscur G. 163: Disconto-Komm. 158; Dresdner Bank 163: Mitteid. KreEl. Lieferungsg. 183.0 Bl. Licht u. Kraft 212,0 schv.Bersr, 3137! Basener Steins. 119g, 976 w ev.- ge Hamm 99. Pehlbers. 33/33 M;f Wart. Kupier.8909. echw. Ber Varziner Papier 1428 V. Chem. Chart. 157# Ver. Otsch. Nik., 199.75 V. Glast. Blbert. 857## Vr. Stanlwerke 91.75 V. St.Zypen àp; W. 294# Vogtl. Maschin. 3% 3333 Warstelnu, Orub. 1313, 19189 12½ Wester. Alkalt 2430 1245.25 100 50 637.9 91.28 2040 99.50 236 24. Mestt. Kpfer„924,.99#0 129,875 Wicking. Portl. 161,75 101 — Wickrath Leder 311— 115.9 56.50 131.0 135. 254.50 279.50 11 133 92 .25 91.25 WickkülerKüpp 259.25(250,123 Witt. Gußstahl—]— Zeitzer Masch. 1639, 153 Zellst. Waldhof 25z, u##292,8 Reienlolwerte. Neu Guines 7619, 1702.0 Otavi-Minen#### 97.28 Vereicherungzahtten. 250 .5 103. 25 112 1 122 91.8 18 290 7. 162.8 111.9 132.2 91.9 131. 91.9 121 809 Farbenindustr. Felten& Gulll. Plender Br. Gelsenkirch, R. Gladbach. Wolle Hammersen Harkort Bisen Harpener Bgb. filigersVerzink Hoesch Houbenwerke Hubertus Brit. Hanag Humboldi Mech. Kalker Brauerei Portlland Zem. Heidelberg Kalker Maschin. Kabel Rheydt Klöckner Werk Kölner Gummit. Köln-Neuess. B. Laurahütte Mand Plano Mannesm.-R. Motorenf.Deutz Oel Stern-Sab. Phönix-Bergb. Rasquin Farbw. Ravenab. Sp. Rhein. Braunk Rh. Bauind. Rh..-V für Zucker! Rheinstahl Rh. Masch.-Led. Rhein. Sp.-Glas Rh. Wasserw. Rb.-W. Spreng. Rhenansa, Ch. Rodderigr. Br. Schoeller-Rit. Schuckert Rlekt. Sichel stadtbrg. Ilütte Stollwerk lah. Tiets Loonhard Ver. v..Zyp.-W Viersener Sp. Wegelin Rutz W. Draht Hamm Wittener Guß Zeilst. Waldhof Kölner Dampf. Düsseld, Dampf. 258.5 123.0 121.25 1475 83. 136.0 163. 119 133.8 135.0 119.0 65.6 124/8 127 82 1200 n 43 7665 129.0 144 93 130.0 1138 133.8 117.5 85. 122/6 127.75 62. 88.75 122/8 2638 45 190 20 183.8 95. 115 133 17 1622 92.5 73 15,Ts15 294.9 65.0 130.0 8 244 l 1308 Zet — 22½ 3 Vereicherungen 303 191.9 295.9 255.9 235.9 99 5 87. 816.6 94.6 8. Köln.Rückv.-G. Leipzig. Feuer Magdeb. Peuer Minerva, Retr. Rh.-W. Lloyd Schles. Feuer Stetin National 300.: 101. 853. 260. 235.6 92. — gge 819/8 Unlon, Hagelv. Vatl. Rhenania Vietoris Berlis 27 100 416.9 193. 329 6 2n 1 411.0 262.## 161 3159 Berliner Devisenkurse. wb. Berlin, 28. Juli. Kurse ausländischer Zahlungs. mittel für drahtliche Auszahlungen(in Reichsmark). 25. Juli. 9216 26. Juli. Geid 1 Betet Fahlberg Liet Farbenindustr. 291 5# Pelt.& Quilleau 129,50 Priedrichshalt 170,0 Gebbard& Co. 1 152 Gebh.& König 56,0 Gelsenk. Bergw 130.80 Gerresh. Glas 135.50 Ges. f. e. Untern. 256,0 Girmes& Co. 279.50 Giadb. Woll.-In. 16%# GoedbardGebr.— Goldschmidt, Th 91. Guano-Werse 71## Hadeth. Draht 92.80 Hammersen Sp. Hann. M. Rgest. 32.0 Harpen. Berab. 145.75 dit-Bk. 200: Aktg. f. Verkehrsw. 165; Dt. Reichab. Vrz. S. 4 95: Hambg.-Amerik. Pak. 161.75; Hambg.-Südamerik. Opf. 193.50: Hanse Dampischift 196: Norddeutsch. Lloyd 133.376; Allg. Elektriz.-Oes. 169.75; Benemann Elektr. 191.50; Berl. Masctünenbau 116.25; Buderus Elsenw. 79.75; Chartottenb. Wasser 125.75; Companiz, 560; Contin. Caoutchouc 138; Dammer-Benz 104.50; Dessauer Gas 291.75: Deutsche Erdöl 132: Deutsche Linoleum 377.50: Deutsche Maschinen 54.25; EiektrizitätsLief. 165: Elektr. Licht u. Kr. 212: Essener Steinkohle 118: J. G. Farbenindustrie 256; Feldmühle 247; Felten u. Gullleaume 129.25; Geisenkirch. Bzw. elektr. Untern. 254.50: Th. Goldschmidt 91.50: Hamburger Elektr. 156.125; Harpener Bercbau 144.75; Hoesch Eisen u. St. 125: Phillipp Holzmann 138.25: Iise Bengbau 238: Katiw. Aschersieben 243: R. Karstadt ner Werke 116.50: Köln-Neuessener Bgw. 102: Mannesmannröhren 126; Mansielder Bergbau 107.25: Metatlb. u. Metallung. 40.50; National. Automob. 79.25; Nordd. Wolle 202.30; Oberschles. Eis.Bed. 100.50: Ohge Kokswerke 117.375; Orenstein u. Koppel 300.50; Phönix Bergbau 89.125; Polyphon 483; Rhein. Braunk. u. B. 265.50; Rhein. Elektrizttät 148: Rhein. Stahl werke 135.50; Rütgerswerke 98.75; Salzdetfurt Kall 424.50: Schles. El. u. Casl.=B. 236.50: Schubert u. Satzer Schuckert u. Co. 191.50; Schulth.-Patzenh. 310; Siemens u. Halske 356.50; Thüringer Gas 160: Leonhard Tietz 240; Transradio 148.25; Ver. Glanzst. Elberf. 589; Ver. Stahlwerke 91.50: Westeregeln Akkall 244.75; Zellstoff-Waldhof 290; Otami Minen u. Eis. 47.25. Kölner Börsenbericht. □ Köln, 265. Juli.(Drahtung.) Die GeschäftsJosigkelt drückte auch heute auf die Kurse. Die heutige Ultimoliquldation blieb ohne Einfluß auf die Börse. Nur vereinzeit kam es zu Umsätzen, so daß für die meisten Papiere wiederun keine Notiz zustande kam. Allgemein behauptet waren Farben. Schwächer lagen Stollwerck, die 2 Prozent niedriger umgingen. Banken blieben geschäftslos. Der Kassamarkt brachte bei kleinem Geschäft wenig veränderte Kurse. Von Sonderwerten lagen auch heute Breunkohle Zukunft weiter fest. Banken. Versicherungen und Rentenwerte waren ohne Anregung ruhig. Die Börse schloßstill. Buenos-Aires Kanada Japan.... Kairo Konstantinopel London New-York Rio de Janeiro Uruguay Holland Athen Belgien Danzig Helsingfors Italien Juguslavien Kopenhagen Reykjarik Lissabon Oslo Paris Prag Schweiz Sofia Spanien Stockholm Wien, abg. Budapest ****** 763 6 199 1 9 0 3 20 657 2 123 20 334 185 423 4 27 163 31 S 403 53 26 81 31 19 529 21 905 7 853 111 75 92 16 18 30 111 76 12 403 S 627 111 96 39 035 72 90 .8376 " 124.04 34 3025 " 25.23 12.0775 " 4257 29 51 " 92.82 1 703 4 179 933 20 845 2 130 29 321 4 133 493 4 271 198 23 S 975 36 22 81 25 19 522 21 833 7 353 11 7 92 16 18 63 111 70 18 875 12 338 99 53 8 917 69 32 111 90 59 01 72 93 +-.904 + 9,900 +.904 +.#4 + 6,904 P +.008 +.907 +.953 + 9,84 +.91 +.12 +.18 +.02 +.04 +.914 + 3 + 6,19 +.54 + 0,22 +.#4 +.07 +.10 + 6,906 + 0,22 +.12 +.14 420 229 19 2040 429 239 435 170 80 89 103 83 112 453 112 90 9 80 90 Paplere Im Freiverkehr. □ Köln, 26. Juli.(Drahtung.) Am Markt der unnotierten Werte wurden heute tolgende Kurse genamnt: Braunkohle Zukunft 8 G. Can Priedrich 1 C. Chem. Wagner 34 B. Deung Fihn 65 G. Dt. Lastauto 19½ G. Elsaß 45 G. Grauwacke Basalt 17 B. Hansa-Lloyd 40 G. Kon u. Spitz 61 G. Köln-Lindenthal 75 G. Ver. Hausbes. 85 C. Lederwerke Rheindahlen 71 G. Parkhotel 146 O. Pohlig 100 G. Rhein. Glas 18 B. Rhein. Volksbank 100 G. Wessels Wandplatten 125 C. Westd. Bau-Union 20. Wetter elektr. 43 C. Hauptschriftleiter: Fritz Wevers. Verantwortlich für volitik und Sozialpolitik: J. Scherer; für Lokales, Umgebung, Volkswirtschaft: u. Denz, für Feuilleton, Kuns, Wissenschaft, Kirchlichek,zggang u. Hans Wirt; für Handel und Verkehr, Westdeg#.1nd Sport: H. Dolhaine; für den Reklame= und Anzeigenteil: I. Volk. Druck und Verlag: Kaatzers Erben, alle in Nachen. Baderikeer Dadererth „Ehn gounts Wlerschäftiicher=Aintgeder M Verantwostlich: Kandwietschaftseat E. Winigen, Direktoe der Landwirtschaftichen Schule in Bätlich. Beilage zu den Blättern Echo der Gegenwart, Aachener Rundschau und Limburger Tageblatt Winke beim Umtopfen vaon Simerhansen. (Nachdruck verboten.) Das Auge des kundigen Gärtners erkennt auf den ersten Blick, ob eine Zimmerpflanze richtig eingepflanzt ist, ferner auch, ob sie einer Umtopfung bedarf. Für den Laien sind diese Erkennungsmerkmale schwieriger. Immerhin kann jeder Blumenfreund aus der geringer werdenden Entwicklungsfreudigkeit von Knospen und Blättern, sowie an Färbung der lezteren, die Überzeugung gewinnen, daß die Wurzeln der Pflanze die Erde ausgesogen haben und eine Stockung in der Nahrungsaufnahme eingetreten. Dann wird es Zeit, dem Stock neue Erde zu geben. Man nimmt die Pflanze aus dem Topfe, indem man die linke Hand auf dessen Oberfläche so legt, daß der Stamm oder der untere Teil zwischen den ausgespreizten Mittelfingern herausragt und stößt mit dem Topfende mehrere Male leicht auf den Tischrand auf, worauf man mit der rechten Hand den Topf abnehmen kann, und den bloßen Ballen vor sich hat. Ist er sehr durchwurzelt d. h. sind die feinen, faserigen Wurzeln stark durchfilzt, so schneidet man mit einem scharfen Messer rund herum und am Boden den Filz ab und lockert mit einem spitzen Hölzchen zwischen den Wurzeln den übrigen Ballen sorgfälti auf. Hat die Pflanze jedoch dicke und feste Wurzeln, wie bei den Palmen, so lockert man das Geflecht und schneidet nur kranke und beschädigte Teile ab. Zeigt sich jedoch der Ballen weniger oder gar nicht durchwurzelt, und sind die Wurzeln sebst zum größten Teile krank, so ist das ein Zeichen, daß die Pflanze eine ihr nicht zusagende Erde hatte. Man darf dann den Ballen durch Abschütteln auflösen, die Wurzeln durch Spülen in Wasser abwaschen und sämtliche kranke Wurzeln wegschneiden. Man erkennt die kranken Wurzeln an ihrer bräunlichen oder schwärzlichen Färbung. Ist nun der Ballen so vorbereitet, so nimmt man einen neuen oder auch reinen alten reingewaschenen Topf, der nicht viel größer(etwa 2 cm) als der frühere sein darf, bedeckt das am Boden befindliche Abzugsloch mit Scherben, breitet darüber eine im Verhältnis zur Höhe stehende Lage zerschlagener Scherben oder Ziegelstückchen oder Holzkohle oder aus Moos aus, bringt darüber eine Schicht frischer Erde, die man andrückt, setzt den Ballen darauf, der so hoch stehen darf, daß er etwa um ½ em vom Topfende überragt wird, füllt nun am Rande herum frische Erde ein, die man mit einem flachen, abgeundeten Holze festdrückt und fährt so fort, bis der Topf gefüllt ist und der Ballen festsitzt. Die Pfianze muß im Topfe so stehen, daß der Stamm genau in die Mitte kommt. Man muß beim Verpflanzen darauf achten, daß der Ballen noch feucht ist; ist er trocken, so nimmt das Wasser beim Begießen nach dem Verpflanzen seinen Weg durch die frische Erde, ohne den alten Ballen zu durchtränken, infolgedessen die Pflanze vertrochknen muß. Derselbe Uebelstand tritt auch dann ein, wenn die frische Erde nicht fest genug eingedrückt war. Hatte die Pflanze beim Verpflanzen einen Ballen, der gut zusammenhielt, so kann man sie sogleich wieder an Luft und Licht bringen, war der Ballen jedoch schadhaft, so daß er auseinanderfiel, mußten viele Wurzeln als krank entfernt werden, oder hatte man viel Erde wegnehmen müssen, weil sie zu schlecht war, so muß man die Pflanze mehrere Tage lang beschattet halten. Mit dem Umsetzen der Pflanze wartet man bis nach dem Verblühen. Kranke Pflanzen muß man umtopfen, sobald sie eine mangelhafte Entwickelung zeigen. Bei Pflanzen in großen Töpfen und Kübeln entfernt man am besten die obere Erdschicht und ersetzt sie durch neue. Man macht die Erde durch Beimengung von Gartendünger nahrhafter. R. Reichardt. Schattenpflanzen für Zimmer e Sech. (Nachdruck verboten.) Bei dem fortschreitenden Wachsen und Grünen in der Natur denken wir auch an die Besetzung unserer Zimmerfenster und unserer Balkone mit geeignetem Pflanzenmaterial. Wenn uns dabei die Ost= und Südseite zur Verfügung steht, dann hat es um das Gedeihen des bunten Fensterflors keine Not, wenn aber die Fenster nach Norden oder Nordwesten zu liegen, dann kann von einer Blumenentwicklung im landläusigen Sinne nicht die Rede sein. Immerhin haben wir doch manche Pflanzen, die auch im Schatten ein, wenn auch bescheidenes, Dasein führen und auch blühen können. Für Balkone läßt sich z. B. mit einigen Erfolgen die Wohnzimmerkresse(Tropaeolum) sehr wohl heranziehen. Die rankende Sorte(Loblianum) überzieht bald die Balkonflächen mit ihrem hellgrünen Blätterwerk und viele leuchtende Blumen schmücken das Gezweig. Auch die wohlriechende Wicke(Latyrus odoratus) entwickelt sich verhältnismäßig gut. Wir fördern ihre Knospen= und Blütenentwicklung, wenn wir die sich entwickelnden Früchte regelmäßig entfernen. Von ausdauernden Pflanzen lassen sich auf schattenreichen Balkonen recht gute Farne aupflanzen. Man kann sie sich aus dem Walde beschaffen, pflanzt sie in nicht zu kleine Töpfe ein und stellt sie auf den Balkon. In den ersten Wochen werden die Blätter etwas welk bleiben, später aber erfolgt der frische Austrieb. Auch der Zierspargel(Asparagus Sprengeri) gedeiht auf. Balkonen recht gut, doch muß darauf geachtet werden, daß bei Wind die zarten Zweige nicht abbrechen. Gutes Bekleidungsmaterial für Balkone liefert auch das Eseupelargonium. Rankende Pflanzen sind ferner die türkischen oder Feuerbohnen, welche an Fäden oder Draht aufwärts geleitet werden können. Für das nach Norden gelegene Wohnzimmersenster kommen mancherlei Topfpflanzen in Betracht. Da ist in erster Linie die schier unverwüstliche Aspidiztra oder Plektogyne, deren immergrüne Blätter stets einen Schmuck für das Zimmer bilden. Auch manche Drazänenart kommt hier leidlich gut fort. Daß Kakteen sich im Schatten noch gut entwickeln können, ist bekannt. Eine sehr dankbare Schattenpflanze ist die Sultansbalsamine(Impatiens Sultani), im Volke„Fleißiges Lieschen“ genannt. Auch die immerblühende Begonie läßt sich verwenden. R. Reichhardt. Zur Sommerpflege und Sommersütterung (Nachdruck verboten.) Für die Pflege und Haltung der Ziegen vom Frühjahr bis zum Spätjahr können in der Hauptsache folgende Richtlinien gelten: Ausgiebige Lüftung des Stalles namentlich an zonnigen, warmen Tagen, aber ohne daß Zugluft im Stalle entsteht, ist eine der ersten Forderungen. Die Ziegen, die dann vielleicht Weidegang haben oder die getüdert werden sollen, sind beim Hinauskommen auch nicht so leicht Erkältungen ausgesetzt. Gründliche Reinigung des Stalles an einem warmen Tage, wo die Ziegen auf den Hof gelassen werden können, oder wo man sie vorübergehend in einem sonst geeigneten Raum unterbringen kann. Spinngewebe, Staub und aller Schmutz sind zu beseitigen. Wünde, Decken, Türen wenden mit Kalkmilch bestrichen. Die Fenster sind gleichfalls gründlich zu säubern, so daß Sonne und Licht in den Stall dringen kann. Die Reinigung ist nicht selten zu wiederholen, was namentlich dringend notwendig ist, wenn die Ziegen den ganzen Sommer über im Stall bleiben müssen. Die Ziegen, die nicht geweidet und auch nicht gebüdert werden können, lasse man, wo dies irgend die Verhältnisse ermöglichen, bei gutem Wetter täglich auf ein oder mehrere Stunden auf den Hof. Das Putzen der Ziegen ist in der warmen Jahreszeit noch notwendiger als im Winter, da die Hautausdünstungen und Hautausscheidungen in dieser Zeit stärker sind. Die Stallziegen sollen tüglich mit einer Bürste bearbeitet werden. Auf das Beschneiden der Klauen ist zu achten, und es ist dies namentlich wichtig bei Weideziegen vor Beginn des Weideganges. Wenn die Ziegen den Sommer hindurch ganz im Stalle gehalten werden, so ist mit besonderer Sorgfalt darauf zu achten, daß der Dünger täglich entfernt wird und die Ziegen stets trochene Streu haben, da sonst unter dem Einfluß der Wärme die Luft im Stalle um so eher dunstig und schlecht wind, worunter das Wohlbefinden der Tiere und die Milchleistungen leiden. Bei der Stallfütterung der Ziegen ist gerade in der warmen Jahreszeit streng auf Reinhaltung der Futtertröge zu achten. Futerreste in den Trögen und auch nicht aufgenommenes Grünfuter sind abends zu enfernen. Der Uebergang zur Grünfütterung im Stall darf nicht zu unvermittelt geschehen. Zuerst verabreiche man neben dem anderen Futter nur kleine Mengen Grünfutter, um die Gaben dann allmählich zu steigern. Beim Weidogang und beim Tüdern füttere man morgens und abends Heu. Wenn die Weide oder die Tüderstellen saftiges, nährkräftiges Futter bieten, so mehmen die Ziegen meistens gerne auch etwas Stroh auf, das aber von guter Beschaffenheit sein muß. Stets soll die Grünfütterung in möglichst frischem und trockenem Zustande gegeben werden. Nach Hause gebracht, soll das Gnünfutter bis zur Fütterung ausgebreitet liegen. Wenn Grünklee gefüttert wird, so darf man nicht zu viel auf einmal geben, da sonst leicht gefährliche Blähungen entstehen. Es ist dann um so mehr darauf zu achten, daß die Ziegen vorher Heu oder Stroh aufnehmen können, damit sie unter keinen Umständen zu hungrig an den Klee kommen. Für die Haltung der Böcke im Sommer gilt als wichtigste Forderung die, daß den Böcken, die noch weiter zur Zucht benutzt werden sollen, möglichst Gelegenheit gegeben werden muß, täglich ins Freie zu gelangen. In manchen Füllen, wo Weidegang besteht, gehen die Böcke mit der Herde hinaus auf die Weide. Ein gemeinsames Weiden einer größeren Zahl Böcke zusammen hat sich schlecht bewährt und es muß davon abgeraten werden. Manchmal werden die Böcke eines Vereins auf geeignete, trocken gelegene Grasplätze tagsüber gelassen. Und wenn es auch nur ein kleiner Tummelplatz sein sollbe, den man den Böcken zur Verfügung stellen kann, so ist dies für ihre weitere Zuchtbarkeit noch immerhin viel besser, als wenn sie stets im Stalle stehen müssen. Zollikofer. Während der Mauser bedürfen die Hühner einer ganz besonderen (Nachdruck verboten.) Wer in dieser Zeit nachlässig handelt und den armen nackten Tieren keinen wirbsamen Schutz gegen Witterungseinflüsse, wie Regen, Nebel, Kälte gibt, der wird kaum auf einen Eierertrag rechnen können. Vor allen Dingen muß den Hühnern in dieser Zeit reichlich Futter gegeben werden. Der Eierertrag im Winter hängt zum guten Teil von der Behandlung der Hühner in der Zeit der Mauser ab. In dieser Zin brauchen die Hühner nicht nur ein Erhaltungsfuster Da nämlich viele Nährstoffe zur Ergänzung der ge, dern verbraucht werden, ist außerdem noch ein duktionsfutter notwendig, das die Hühner zur Eser, ablage anregt. Besonders ist in dieser Zeit eine Bei. gabe von Mais zu empfehlen, die von guter Wirkung ist. Vielfach findet man die falsche Ansicht vertreten. daß die Hühner in der Zeit, wo sie nicht legen, aus weniger Futter brauchen. Ja. es mache sich gar nich bezahlt, sie gut zu füttern. Diese Ansicht ist falsch Die Hühner müssen auch in dieser Zeit ein kräftigeg Hauptfutter bekommen. Daneben muß man den Hü#. nern gerade in der Herbst= und Winterzeit reichig Grünfuter geben. Ueberhaupt kann man Gpünsutter nie zu viel geben. Man muß sich darauf schon im Herbste einrichten, wenn es nicht fehlen soll. Im Garten gibt es immer viel Weißkohlköpfe, die sich nur als Biehfutter verwerten laffen. Diese soll man für die Hühner im Keller oder auf dem Boden aufbewahren und in der schlechten Zeit dann jeden Tag im Scharrraum oder in der Scheune an einem geschützten Orte aufhängen, damit die Hühner darnach springen müssen. um die Blätter zu bekommen. Außerdem aibt es überall Winterkohl, den die Hühner ganz besonders gerne fressen. Auch Runkeln hängt man an einem geschützten Ort im Freien auf. Es gibt außerdem noch viele Gemüseabfälle, die man verfütter kann. #nl. (Nachdruck verboten.) Die weiße Ruhr ist eine seuchenartige Krankheit, die das Junggeflügel befällt, ausgewachsene Tiere erkranken seltener. In den ersten Lebenstagen, in denen die Küken noch sehr anfällig sind, tritt die weiße Ruhr am stärksten auf. Die Krankheitskeime werden mit dem Kot ausgeschieden. Die erkrankten Tiere sitzen teilnahmslos umher, fressen wenig und lassen im Wachstum nach. Der Kot ist dünnflüssig, von gelber Farbe und mit Blut untermischt. Hierdurch kleben die Federn zusammen, der After wird verstopft und die Tiere gehen ein. Die ausgeschiedenen Krankheitskeime können auch leicht in das Futter und Trinkwasser geraten, wodurch die Krankheit weiter verbreitet wird. Bei älteren Tieren, die die Krankheit überstehen, sammeln sich die Krankheitskeime im Eierstock an und werden auf die Eier übertragen. Diese Eier sind zu Brutzwecken unbrauchbar, weil sich die Krankheit auf die aus diesen Eiern schlüpfenden Küken überträgt. Eine Behandlung der ganz jungen Tiere hat wenig Erfolg. Diese Tiere tötet man am besten. Aelteren Tieren, die mit dieser Krankheit befallen sind, gibt man nur Trockenfutter und abgekochtes Trinkwasser, worin man eine Messerspitze voll Eisenvitriol auflöst(auf ½ Liter Wasser). Vorbeugen ist besser als heilen. Darum sollte jeder Geflügelzüchter sein Hauptaugenmerk auf die Verhütung dieser Krankheit richten. Dazu behört in erster Linie, größte Sauberkeit in den Aufenthaltsund Scharräumen, saubere Legenester und fortgesetztes Entfernen des Kotes. Die Futter= nud Trinkgefäße müssen peinlich sauber gehalten werden, auch ist die Besprengung mit Kalbmilch dringend anzuraten. Hoth. Fässer und Bütten, Weinfässer WaschFleisch= und Butterbütten, Pflanzenkübel,=Eimer usw. W. Brand fr., Faßhdl..=Binderel, TnorAherATESSESET Novelle von Hans Eschelbach Schluß. Hanne schrie auf und sprang vom Boden, an dem sie gekniel. „Wo ist Schramm verunglückt? Wo? riefen die Männer. „Im...“ lallte Klein nur noch—„im... Eu...“ „Eulenbruch?" Der Kranke nickte, dann siel er ohnmächtig zurück. „Rasch! Rasch! Kommt mit!“ rief Hanne und zerrte an den betroffenen Männern. „Du bleibst hier, Franz!“ rief einer derselben. „So! Und nun Stricke und Bretter. Vorwärts in Gottes Namen!" Hanne war schon fort, sie eilte durch Wind und Regen, daß die Männer sich genötigt sahen, ihre Holzschuhe unter einem Wacholderbusch zu setzen, um der atemlos Voraneilenden folgen zu können. „Links nicht! Mehr rechts! Rechts geht's zum Eulenbruch!“ riefen sie der Frau nach, die ihren Wink befolgte und bald hinter den Büschen verschwand. Richtig fand sie den kürzesten Weg, die Spuren im nassen Torfmoos und dadurch die Richtung, die die Männer genommen haben mußten. Sie achtete nicht die Gefährlichkeit des Ortes, sie hörte nicht das Schülpern des schwarzen Wassers, sie hatte nur ein Ziel und jetzt— sie schrie auf: dort lag ihr Mann in seinem Blute! Sie kniete nieder, sie nahm seinen Kopf in ihren Schoß und:„Richard!“ schrie sie verzweifelt,„Richard!“ Da ging ein Zucken durch seine Gestalt, da öffneten sich die Augen, und ganz leise flüsterte er das eine Wort:„Hanne!“ Sie küßte ihn und schluchzte:„Richard! Richard!“ „Er ist... besser... wie ich! Aber ich... hab ihn gerettet!“ Es ging etwas wie ein Lächeln über seine Züge, dann floß das Blut wieder, und als die Männer herbeikamen, saß Hanne da wie versteinert und hielt das Haupt eines Toten in ihrem Schoße. ## ervensieber hatte Klein ergriffen: wochenlangsschwebte er zwischen Leben und Tod. Als er zum erstenmal zum vollen Bewußtsein erwachte, lag er in einem Krankenhause in Venlo, und der Arzt machte immer noch ein sehr besorgtes Gesicht, wenn er nach ihm sah. Seine ungeduldigen Fragen wurden gar nicht oder nur ungenügend beantwortet, und die Tage und Wochen dünkten ihm schier endlos. Endlich erhielt er Besuch von seinem Kollegen Lanne, dessen Wunde mittlerweile geheilt war. Von ihm erfuhr er, daß der Arzt bei Schramm gewaltsame Zerreißung edler, innerer Teile als Todesursache festgestellt hatte. Klein seufzte und schwieg lange. „Er war nicht so schlecht, wie er schien. Die Erde werde ihm leicht!“ sagte er endlich. Lanne lenkte ab und erzählte, daß er in acht Tagen seinen Dienst in Wesel antreten werde; doch der Genesende hörte nur mit halbem Ohr. „Und dann, Lanne... ich wollte dich noch fragen; was weißt du von... von ihr?“ Lanne schwieg. „Hält sie mich für schuldig?" „Ich weiß es nicht.“ „Aber ich bin unschuldig; ich schwöre es dir!" „Als ob ich dir nicht auch so glaubte, Aber...“ „Lanne, ich bin unschuldig an allem; ich kann es beweisen. Du weißt, wo ich meine Papiere habe; bring sie mir morgen.“ „Ich werde es tun.“ „Wann werde ich vernommen?" „In acht Tagen, wenn du stark genug bist.“ „Ich bin jetzt stark genug.“ „Vor acht Tagen darfst du nicht aufstehen, sagte der Doktor.“ Am anderen Tage brachte Lanne die gewünschten Papiere. Als er den Brief las, der seinen Freund ins Moor gelockt, sagte er aufatmend: „Ich glaube, jetzt wird alles gut. Der Brief wird ja ins Protokoll kommen. Laß dir eine beglaubigte Abschrift des Briefes und des Protokolls geben und schicke alles an sie, dann sieht man klar.“ „Und glaubst du wirklich, sie zweifle an mir?“ „nicht; aber bei einer so ernsten Sache ist es besser so. Einige Tage darauf nahm Lanne Abschied von seinem Freunde, um nach seinem neuen Wohnort zu ziehen. Die amtlichen Erhebungen stellten die Unschuld Kleins außer Zweifel; er beschwor seine Aussagen und fügte ihnen noch bei, daß er seine Rettung nur Schramm verdanke, und daß dieser wie ein ehrlicher Mann gestorben sei. Weitere drei Wochen vergingen, ehe Klein so weit gekräftigt war, daß er das Krankenhaus verlassen konnte. Vorher hatte er noch eine ernste Unterredung mit dem Anstaltsarzte gehabt. Von Venlo aus nahm er einen Wagen und fuhr zu dem stillen Kirchhof des kleinen Heidedorfes, wo Schramm begraben lag. Er legte ernsten Sinnes einen Kranz auf den Grabhügel seines ehemaligen Todfeindes und ordnete an, daß der Dorfschreiner in nächster Zeit ein Kreuz von Eichenholz dort aufrichte. Einen langen, langen Abschiedsblick warf er noch über Heide und Moor, dann bestieg er den Wagen und fuhr, ohne in Venlo auszusteigen, durch den Wald nach Straelen, vergaß aber nicht, bei dem am Wege liegenden Zollamt Dammerbruch herzlichen Abschied von seinen Kameraden zu nehmen. Seine Versetzung nach Köln. die mit einer Anerkennung für sein bisheriges Wirken und mit einer Beförderung verbunden war, hielt er seit einigen Tagen in den Händen. Er freute sich nicht darüber; über seinen Lebensweg waren zu dunkle Schatten gefallen, und noch fand er nicht den Mut, zu hoffen, daß einst ein Sonnenblick alle Schatten verscheuchen könne. In Straelen ordnete er seine Sache, blieb noch einen Tag dort und benutzte die Zeit, um einen letzten Brief an Hanne zu schreiben. Ernst und schlicht, wie sein ganzes Wesen, waren die schwermütigen Abschiedsworte, denen er die Abschrift des Protokolls und des verhänignisvollen Briefes beifügte. Die Tatsachen selbst mußten reden, kein gehässiges Wort fiel gegen den Toten, dem er das Zeugnis ausstellte, daß er in letzter Stunde und durch seinen heldenmütigen Tod gesühnt habe, was er früher verschuldet. „Ich selbst bin einsam, wie du, Hannchen, und gehe jetzt fort, ohne dir die Hand zu drücken. Du wirst verstehen, warum ich es nicht tue. In drei Tagen trete ich meinen Dienst in Köln an. Die Sorge um dich begleitet mich. Du kannst nicht länger allein in dem einsamen Hause leben, wo das Unglück dich so schwer getroffen. Ich habe mit meinem Arzte im Venloer Krankenhaus gesprochen. Folge meinem Rate und gehe dahin; du wirst in der Anstalt passende Beschäftigung und Trost finden, wenn du andere tröstest. In einem Jahre erst darf ich auf einen längeren Urlaub rechnen, du weißt, wohin ich dann komme.“ So schloß der Brief, dem Klein ein Sträußchen vertrockneter Heideblumen beigelegt, das Hanne ihm einst geschenkt, ehe ihre Wege so weit auseinandergingen. Klein begann in Köln seinen Dienst mit dem Pflichteifer, der ihn stets ausgezeichnet. Nach einer Woche erhielt er ein kurzes Dankschreiben, worin Hanne versprach, seinem Rate zu folgen. Kein weiteres Lebenszeichen wurde gewechselt; das stille Trauerjahr, das die strenge Sitte der Heidebewohner vorschrieb, sollte ungeschmälert dem Toten gehören... Die Monde gingen dahin. Längst schon war der goldene Günster abgeblüht, der Wacholder hatte bereits dicke Körner angesetzt und über der Heide lag der letzte Schimmer verspäteter Blüten. Mitten in der schweigenden Einsamkeit, dort, wo das glänzende Wollgras sich leise im Winde neigte, standen zwei Menschen. Sie waren arm an Worten, aber in ihren Augen lag ein Abglanz der Sonne. „Hannchen! Und willst du jetzt mit mir gehen für immer?" Sie sagte nichts, sie legte nur den Kopf an seine breite Brust und weinte, und er strich ihr mit der Hand über das glänzende Haar, ganz leise, ganz weich. Ueber ihren Häuptern schwebte jubilierend eine Heidelerche, und fern zol ein junger Bursch vorbei, der sang ein neues Lied: — Ich ziehe der Sonne entgegen, Mein Leben, nun ist es geweiht; Du hast ja mit deinem Segen Mich gegen das Böse gefeit! „Greta Kunkel.“ Ein Odenwaldroman von Nikolaus Schwarzkopf. In dieser prächtigen Erzählung des katholischen Lehrer=Dichters Nikolaus Schwarzkopf lernen wir ein Mädchen kennen, wie es unsere Dichter immer besungen haben, wie wir es heute fast verschwunden glauben, und das doch unsterblich ist. Und wie hier diese zarte Lebens= und Liebesgeschichte in die Landschaft hineinverwoben ist, wie hier der Odenwald und das alte Worms vor uns erstehen, ist einzigartig. Ein süßer, herber Duft steigt aus diesem Buch, der Geruch des Ackerbodens und des deutschen Waldzs. Es werden vor allem unsere Leserinnen ihre Freude daran haben. Westens Pe süe den Monat.20 M. nsPr.i thrishelegugn Alle Posransigrten des In= und Auslandes gegen. Abestellungen iönnen nur einen Tag vor Monatsschluß mündlich oder schriftisch bei der Geschäftsstelle geschehen. Durch das Trägerpersonal werden Abbestellungen niemals angenommen. uimt Köln Nr. 25870. Bank=Konto: Nachener Bank f. Handel und Gewerbe, Nachen. Nachen, Freitag, 27. Juli 1928(Pantaleon) 2. u. 3. Blatt Nr. 175 Rr Srpeict un Im Ortsverkehr: die kleine 27 mm breite Zeile behördl. Anz. 40 Reklamen 150„T 1. Seite 100% Aufschlag ohne Nachlaß. Im Fernverdehr: die kleine Zeile 40 Pfg., die 30 mm breite Reklamezeile 150 P fg. 1. Seite 100% Aufschlag. Für Platzvorschrift 10% Aufschlag Rabatt nach Tarif. Platz und Letvorschrift, ohne Verbindlichkeit. Verlagshaus: Nachen, Seilgraben 16. Telegr.=Adr.: Echo, Aachen 20 Pfg. Im Falle von höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung, Verbot, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zuschriften an die Redaktion nicht mit einer Namensadresse versehen.— Fernsprecher: 27327. Auf Anruf dieser Sammelnummer meldet sich unsere Zentrale, die mit den einzelnen Abteilungen unserer Zeitung die gewünschte Verdindung herstellt. Gelteste Gachener Zeitung 80. Jahrgang— Mittags=Ausgabe Anzeigen sind sofort zu bezahlen, wird Rechnung ertellt, ist diese innerhalb 5 Tagen zu bezahlen. Eventuell gewährter Rabatt gilt nur bei Kassaregulierung; in Konkursfällen u. bei zwangsw. Eintreibg. durch Klage treten die Bruttosätze in Kraft. Druck u. Verlag von Kaaters Erben in Nachen, Seilgraben 16. Geschäftsstunden von morgens 7½ bis abends 7 Uhr. An Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen geschlossen. Nachen, den 27. Juli.1928. Die französische Regierung hat nun auch Reichsaußenminister Stresemann offiziell eingeladen, verfönlich an der feierlichen Unterzeichnung des Helloggpaktes teilzunehmen, die für den 26. August in Paris geplant wird. Eine offizielle Antwort ist noch nicht erfolgt. Die Verzögerung ist schon durch Stresemanns Abwesenheit von der Reichshauptstadt bedingt. Es bestehen freilich auch starke sachliche Bedenken. Trotzdem soll Stresemann in inoffiziellen Vorbesprechungen bereits sich dahin geäußert haben, er werde an der Unterzeichnung des Paktes teilnehmen, wenn sein Gesundheitszustand ihm die Reise nach Paris erlaube. Soll Stresemann nach Paris fahren oder nicht? Man kann in der Tat gewichtige Bedenken gegen eine solche Reise vorbringen. Unmittelbar nach der Aufnahme Deutschlands in den Bölkerbund war bekanntlich der Gedanke aufgetaucht, möglichst bald eine Ratstagung in Berlin abhalten zu lassen. Der Plan wurde damals aber aufgegeben, da die deutsche Oeffentlichkeit ihm angesichts der Fortdauer der Besetzung nicht günstig gestimmt war. Es geht ja auch tatsächlich sehr schlecht, den Vertretern der Alliierten in der Reichshauptstadt offizielle Gastfreundschaft zu erweisen, sie in den Straßen Berlins als Gäste des deutschen Volkes begrüßen zu lassen, solange noch deutsche Volksgenossen unter fremder Besatzung stehen, das Reich also nicht im Besitz seiner vollen Souveränität ist und nicht als völlig Gleichberechtigter Gleichgestellte empfangen kann. Aehnliche Empfindungen werden auch jetzt wieder angesichts der Frage wach, ob Siresemann uun in seiner amtlichen Eigenschaft als Außenminister nach Paris reisen soll. Die„Frankfurter Zeitung" hat recht, wenn sie ihren Bedenken Ausdruck gibt und die Gegendage aufwirft. Das Blatt schreibt u..: „Wir möchten in voller Oeffentlichkeit die Frage aufwersen, ob ein französischer Außenminister in umgekehrter Lage nach Berlin kommen würde, ob, wenn Deutschland aus einem deutsch=französischen Kriege als Sieger hervorgegangen wärc und deutsche Truppen auf französischem Boden stünden, es die französische öffeutliche Meinung z. B. Briand gestatten würde, sich nach der deutschen Reichshauptstadt zu begeben, um dort Fraternisierungsakte zu begehen, denn um solche wird es sich ja bei der Unterzeichnung des Kelloggschen Paktes in der Hauptsache handeln und nicht mehr um sachliche Arbeit. Wir sind überzeugt, daß die Franzosen auf diese Frage verneinend antworten würden.“ Stresemann scheint freilich entschlossen zu sein, nach Paris zu fahren, weil er der Ausicht ist, daß diese Reise der Förderung der in der letzten Zeit arg ins Stocken geratenen deutsch=französischen Berständigungsbestrebungen zugute kommen könne. Die Absicht, den festgefahrenen Karren der Verständigungspolitik wieder auf ein offenes Gleise zu bringen, ist durchaus löblich. Es könnte aber leicht der Fall sein, daß diesem Plan jetzt noch Knüppel zwischen die Beine geworfen werden, die ihn zu Fall bringen müssen. Wir hoffen, daß das Auslieferungsbegehren, das die französische Besatzung an die Reichsregierung gerichtet hat, zurückgezogen wird. Seine Erfüllung ist für einen Staat, der einen Funken von Selbstachtung besitzt, einfach untragbar und gerade im Lichte der Verständigungspolitik eine Unmöglichkeit. Es geht nicht an, deutsche Reichsbürger einem fremden Kriegsgericht zu überantworten. Ueberall ist das Asylrecht für politische Vergehen anerkannt. Und im Grunde genommen handelt es sich hier nur um einen Dummenjungenstreich. Was wir zugeben könnten, wäre höchstenfalls das, daß der Fall durch ein neutrales Gericht abgeurteilt wird. * Das neue Tangerabkommen, das jährige Verhandlungen zwischen Spanien, Frankreich, Italien und England abschließt, ist jetzt in Paris ohne besondere Feierlichkeit unterzeichnet worden. Mussolini hatte keine Lust, sich nach Paris zu begeben, und so begnügte man sich mit der Unterschrift der Pariser Botschafter der in Betracht kommenden Staaten und Berthelots, der Briands Stellvertreter am Quai’Orsay ist. Der Inhalt des Vertrages wird Belgien, den Vereitigten Staaten, Portugal, Holland und Schweden zur Kenntnis gegeben. Nach Berlin und Wien wird jedoch keine amtliche Mitteilung gegeben. Nach Art. 141 des Versailler Vertrags hat Deutschland bekanntlich auf alle Rechte und Ansprüche verzichten müssen, die ihm auf Grund der Generalakte von Algeciras vom 7. April 1906 sowie der französischdeutschen Abmachungen vom 9. Februar 1909 und 4. November 1911 zustanden. Alle von ihm mit dem scherifischen Reich abgeschlossenen Verträge, Abmachungen, Abkommen oder Vereinbarungen gelten mit rückwirkender Kraft als seit dem 3. August 1914 aufgehoben. In ähnlicher Weise sind durch den Vertrag von St. Germain bekanntlich auch Oesterreich und Ungarn aus dem marokkanischen Interessenbereich ausgeschlossen worden. Hage Einnes Priouiserreiat=Terhaftel. Millionenschwindel mit Kriegsanleiheneubesitz.— Ausdehnung des Skandals Kuhnert. Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung. AK. Berlin, 27. Juli. Der große Betrugsskandal Kuhnert, durch den das Reich um Millionen geschädigt wurde, ist nicht, wie man bisher glaubte, durch die Festnahme des Bankiers Max Kuhnert aus Berlin=Grunewald erledigt. Kuhnert hatte vielmehr Helfer und Auftraggeber, und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in den letzten Wochen bestätigten den Verdacht, daß Kuhnert im Interesse ganz bestimmter Wirtschaftsgruppen gehandelt hat. Spuren führten nach Hamburg, Amsterdam und Paris. Nachdem sowohl in Holland wie in Frankreich die Verbindungen Kuhnerts mit seinen Auftraggebern festgestellt worden waren, entschloß sich die Staatsanwaltschaft in Hamburg jetzt, zuzugreifen. Der erste Privatsekretär W. von Hugo Stinnes(des ältesten Sohnes des verstorbenen berühmten Industriellen gleichen Namens) wurde unter dem dringenden Verdacht der Teilnahme an den Betrügereien Kuhnerts festgenommen. Bekanntlich handelt es sich bei dem Skandal Kuhnert um die Anmeldung von Kriegsanleihe: neubesitz als Altbesitz. Der Unterschied zwiichen Altbesitz und Neubesitz spielt bei der Aufwertung der Kriegsanleihe eine große Rolle, weil die Altbesitzer eine Aufwertung erhalten, die fünfmal so hoch ist als die der Neubesitzer. Die mit einem Auslosungsrecht versehenen Schuldscheine werden alljährlich, und zwar im Laufe von dreißig Jahren, zum fünffachen Betrag ihres Nennwertes zurückgezahlt. Der Inhaber eines Auslosungsrechtes, dessen Nummer etwa im Jahre 1930 gezogen wird, erhält also statt 250 Mark 1250 Mark zuzüglich 4,5 Prozent aufgelaujener Zinsen. Die Neubesitzer dagegen sind von dieser Vergünstigung ausgeschlossen. Kuhnert hatte seine Anmeldungen nicht durch die ihm nahestehende Industrie= und Wirtschaftsbank in Berlin oder eine andere große Bank vorgenommen, sondern den Weg über das Ausland gewählt und sich zu diesem Zwecke einer kleinen französtschen und einer größeren holländischen Bank bedient, an denen er zum Teil finanziell interessiert war. Er wurde im Februar dieses Jahres verhaftet. Nach einmonatlicher Untersuchungshaft wurde er gegen eine Kaution von 160000 Mark wieder auf freien Fuß gesetzt. Kuhnert hat bestritten, sich strafbar gemacht zu haben. Er gab an, gutgläubig gehandelt zu haben und ein Opfer seiner Geschäftsfreunde geworden zu sein. Die Verteidigung Kuhnerts war äußerst geschickt. Er konnte glaubhaft belegen, daß er selbst ein Geschobener, keinesfalls aber ein Schiebender gewesen sei. Vor seiner Abreise nach Westerland, wo er sich zur Zeit aufhält, wurde er noch einmal eingehend vernommen. Diese Vernehmung ergab soviel neue Anhaltspunkte, daß die Staatsanwaltschaft sich zu der Verhaftung in Hamburg entschloß. Das Sonderdezernat, dem auch ein Berliner Kriminalist zugeteilt war, prüfte eingehend das zusammengetragene Material und kam zu dem Ergebnis, daß der Kreis der Mitwisser und Helfer außerordentlich groß sei. Es ist auch festgestellt worden, daß ein französischer Politiker an dem Umtausch der Kriegsanleihe zum mindesten interessiert war. Der Name dieses Politikers ist aber noch nicht in Erfahrung zu bringen. mit einem neuen Raketenwagen. 210 Stundenkilometer.— Beim zweiten Versuch zerschellt. Valiers Pläne. tt Nordhausen, 26. Juli.(Drahtung.) Heute nachmittag um.30 Uhr fand auf der Eisenbahnstrecke Nordhausen—Gernrode die erste Versuchsfahrt des neuen von Valier unabhängig von Opel konstruierten Raketenwagens Eisfeld=Valier= Rak I unter Ausschluß der Oeffentlichkeit statt. Der neue Wagen weist gegen das Opelsche Modell sehr starke konstruktive Veränderungen auf. Diese kommen am stärksten darin zum Ausdruck, daß die Raketen über den ganzen Wagen verteilt sind. Ferner fehlen dem neuen Wagen die Flügel, die der Opelsche Rak III an den Seiten trägt. Die erste und zweite Versuchsfahrt verlief bei halber Raketenladung außerordentlich zufriedenstellend. Der Wagen erzielte eine Geschwindigkeit von 180 Stundenkilometern. Bei dem dritten Start, bei dem die Raketen mit viereinhalbfacher Ladung versehen waren, erreichte der Wagen zwischen der wiederholen. zweiten und dritten Zündung eine amtlich geprüfte Geschwindigkeit von 210 Stundenkilometern. Nachdem sich alle vier Raketenbündel entzündet hatten. wurde der Wagen in einer scharfen Kurve aus den Schienen geworfen und vollkommen zertrümmert. Valier sowie die Vertreter der pyrotechnischen Firma Eisfeld, die die Raketen herstellt, und nach der der Wagen mit benannt wird, erklärten, daß sie mit diesem Unfall gerechnet hätten, da der Versuchswagen, ganz aus Holz gebaut, nur 50 Kilogramm wiegt und für die Schnelligkeit, die er erreichte, zu leicht war. In 10 bis 14 Tagen wird Valier mit einem stabilen aus Leichtmetall gebauten neuen Wagen seine Versuche Schwerer Orkan an der brasilianischen Küste. S. Paris, 27. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) Wie der„Herald“ aus Rio de Janeiro meldet, hat ein Orkan die brasilianische Küste schwer heimgesucht. Die Städte Sebastian und Paranagna sind teilweise zerstört. Man spricht von über sprndert Teten und Beriebten. Die Hintergründe des Auslieferungsbegehrens. Soll so der Wert der Räumung gesteigert werden? Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung. AK. Berlin, 27. Juli. Eine schwere Belastung für eine Neubelebung der deutsch=französischen Verständigungsbestrebungen stellt das Auslieferungsbegehren für die in Landau und Marxau von französischen Kriegsgerichten verurteilten Deutschen dar. Das Auslieferungsbegehren muß umso überraschender kommen, als es— abgesehen von der später aufgegebenen Forderung auf Auslieferung der sog. Kriogsverbrecher— dazu bisher kein Gegenstück gibt. Es handelt sich bei den Verurteilten, vorausgesetzt, daß sie wirklich die ihnen zur Last gelogten Vergehen begangen haben, um rein politische Vergehen. Nirgends in der Welt liefert man politische Verbvecher, selbst solchse schwerster Art, aus, auch dann nicht, wenn das Land, dem sie ihrer Staatsangehörigkeit nach angehören, die Auslieserung fordert; das Asylrecht ist seit undenklichen Zeiten unter fortgeschrittenen Völkern heilig. Man muß sich nicht nur fragen, ob militärische Stellen wieder einmal die Gelegenheit für gekommen crachten, der Politik des Quai’Orsays ein Bein zu stellen, sondern auch, ob bestimmte französische Kreise etwa glauben, auf diese Art beweisen zu können, daß die Räumung für Deutschland immer noch sehr werlvoll und vorteilhaft sei. Das wäre dann allerdings eine denkbar ungeschickte und plumpe Taktik, denn gezade hierdurch wird die Welt wieder einmal darauf aufmerksam gemacht, daß die Rheinlandbesetzung keine Daseinsberechtigung mehr hat. Der ganzen Welt wird dadurch zum Bewußtsein gebracht, daß das in der Rheinlandräumung geschaffene Ausnahmerecht sogar den jedem Deutschen in der Verfassung ausdrücklich zugesicherten Schutz vor Auslieferung wegen politischer Vergehen aufhebt, und daß der einzige Weg, um solche Unmöglichkeiten einfürallemal auszuschalten, in der völligen Räumung besteht. Nachdem das Auslieferungsbegehren in Berlin eingetroffen ist, sind natürlich die zuständigen Stellen verpflichtet, sich mit der Feststellung des Tatbestandes zu befassen und dann zu sehen, wie sich auf diplomatischem Wege die Sache aus der Welt schaffen läßt. Die gefährliche Wilna=Ecke. Leichter Unfall des Papstes. * Rom, 26. Juli. Im Laufe des Tages verbreitete sich das Gerücht von einem Unfall, der Papst Pius XI. bei einem Spaziergang in den vatikanischen Gärten betroffen habe. Die Nachricht erweist sich nach einer Meldung der„K..“ als übertrieben, da es sich lediglich um eine leichte Fußverstauchung handelt, die der Panst sich beim Aussteigen aus dem Auto zuzog. Nach Ansicht des behandelnden Arztes dürfte die Verletzung in wenigen Tagen geheilt sein. Um Malmgren. S. London, 27. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) „Times“ melden: Die Geographische Gesellschaft in Edinbourgh hat einstimmig beschlossen, eine internationale Untersuchungskommission zur Aufklärung des Todes Malmarens zu fordern. Es wurde ein Ersuchen an sämtliche geographische Gesellschaften und Universitäten Großbritanniens um Unterstützung gerichtet und ein Telegramm an den Premierminister gesandt. S. London, 27. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) „Daily Mail“ meldet aus Moskau: Die Tragödic im Nordpolcis will Sowjetrußland aufklären. „Prawda“, gibt eine Zuschrift aus wissenschaftlichen Kreisen wieder, die die größte Wahrscheinlichkeit aussprichst, daß Malmgren ermordet sei. Eine Exnetition werde zusammengestellt, um die Reste des Leichnams des unglücklichen schwedischen Forschers zu suchen. Die Suche nach Alessandri und Amundsen. Oslo, 26. Juli. Aus Kingsbau wird gemeldet, daß der Dampfer„Braganza“ die Suche nach den Gruppen Alessandri und Amundsen in Richtung wieder aufnehmen werde, sobald die„Citta die Milano“ aus Narvik zurückgekehrt ist. Es bestehe sogar die Möglichkeit, daß die„Braganza“ versuchen werde, bis zum Franz=Josefs=Land vorzudringen. Hier ist man, wie bereits berichtet, in sachverständigen Kreisen der Ansicht, daß es zwecklos ist, die„Latham“ östlich von Spitzbergen zu suchen und auch daß die Nachforschungen im Bereich der Küste vom FranzJosefs=Land infolge der Eisverhältnisse nicht vor Mitte August ausgenommen werden können. Die norwegischen Robbenfängerboote, die sich in diesen Gewässern befinden, würden sicherlich ihr Bestes tun, um die Nachforschungen zu unterstützen, insbesondere, da von schwedischer Seite eine Belohnung von 10000 Kronen für die Aufsindung der Leiche Malmarens und von norwegischer Seite die gleiche Belohnung für die Auffindung der„Latham“ ausgesetzt worden ist. S. Warschau, 27. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) „Kurier Warszawska“ meldet: Der polnische Ministerrat erhielt Nachvichten von litauischen und russischen Truppenansammlungen an der Wilnaer Grenze. Die Erklärung, daß es sich um Manöver der Heere handele, könne nicht überzeugend wirken, da das Zusammentreffen der Manöver beider Nachbarheere in demselben Abschnitt auffallend sei. Insolgedessen seien die Gesandten in Kowno und Moskau mit Anfragen beauftragt worden. S. Reval, 27. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) Der„Revaler Bote“ meldet aus Räga: Hier ist ein Versammlungsverbot erlassen worden. Die aus Litauen eintreffenden Reisenden werden auf dem BahnDie Abreise der Italiener von Narvik. Tepteuber sigzz on vlun galig bHzer- Kouzigt Polen∆ Narvik, 26. Juli.(Drahtung.) Die Ueber= Litauen seinen Höhepunkt erreicht hatte. lebenden der„Italia“ sind heute abend mit dem fahrplanmäßigen Schnellzug nach Schweden abgefahren. Ein Sonderwagen war an den Kai herangefahren worden, an dem die„Citta und es wurde eine Brücke vom Dampfer nach dem Waggon gelegt. Etwa 20 Personen gingen dann unter warmen Abschiedsgrüßen der Offiziere und der Mannschaft der„Citta di Milano“ in den Wagen. Alle Italiener sahen wohl aus mit Ausnahme Nobiles, der einen müden Eindruck machte. Er hinkte etwas. Ceccioni hatte ein Bein verbunden und ging an Krücken, sah aber auch sehr gut aus. Es ist von niemand festgestellt worden, daß jemand in den Wagen getragen worden ist, so daß man nicht Mariano die übrigen nach Stockholm begleitet. Alle Italiener trugen Zivilkleidung, sogar der Kapitän des Dampfers. Es waren keine Maßnahmen getroffen worden, um den Zutritt zum Kai zu verhindern, und nur zwei Schutzleute waren anwesend. Es hatte sich, wie gewöhnlich, wenn Passagierdampfer ankommen, eine große Menscheumenge die Abreise der Italiener mit völliger Ruhe erwarteten. Der Waggon wurde dann vom Kai nach der Bahnstation gefahren und bald darauf fuhr der Zug ab. Die Italiener hatten den ganzen Taa an Bord der„Citta di Milano“ verbracht, nur der Kavitän war an Land gegangen, um eine Besprechung mit den Hafenbehörden abzuhalten. Wetteraussichten bis Sonntag. Zunehmende Gewitterneigung, strichweise Gewitler oder Gewitterregen, später zeitweise trüb mit Regenfällen, Temperaturen scwankend.— Beobachtungen: Aachener Höchsttemperatur gestern 24,7 Grad, Tiefstwert gestern 14,6 Grad, Temperatur heute morgen 7 Uhr Ortszeit 19,6 Grad. Kein Niederschlag, Südsüdwesten 1, heiter. Ein britischer Schritt in Kowno. * London, 25. Juli.(Drabtung.) Der Staatssekretär des Aeußern, Chamberlain, teilte heute im Unterhaus mit, der britische Gesandte in Riga. der die britischen Interessen auch in Kowno wahrnimmt. sei beauftragt worden, den litauischen Mininer des Auswärtigen dringend nahezulegen, daß es wünschenswert sei, die Empfehlungen des Völkerbundsrates bezüglich der Meinungsverschiedenheiten zwischen Polen und Litauen in die Tat umzusetzen. Auch Frankreich werde einen ähnlichen Schritt unternehmen. Die Zwischenfälle an der volnisch=litauischen Grenze. * Kowno, 20. Juli.(Drahtung.) Die Litauische Telegraphen=Agentur teilt mit: In der letzten Zeit verbreitete die Polnische Telegraphenagentur Meldungen über Zwischenfälle an der polnisch=litanischen Demarkationslinie, in denen sie die Tatsachen entstellt. Nach diesen Meldungen hätten die litauischen Schützen die Demarkationslinie nach der polnischen Seite hin überschritten und in dem Gebiet von Naukai—Trakini einen polnischen Grenzpolizisten getötet und einen zweiten verletzt. In Wirklichkeit wurde von der zuständigen Kommission festgestellt, daß der polnische Soldat von polnischer Seite aus von polnischen Verbrechern erschossen worden ist. Die Leiche des Soldaten wurde ungefähr zwei Meter von der Demarkationslinie auf ltanischer Seite gesunden. Die polnische Behauptung von einem Ueberschreiten der Demarkationslinie durch litauische Schützen ist eine glatte Ersindung. #5 Ois. gibt dem Haar piscavon eine Lockere Fülle Nachen, den 27. Juli 1928. Kommunale Wohlfahrtsarbeit in Gachen. Die Leistungen der Gemeinden aus dem Gebiete des Wohlfahrtswesens sind infolge des Kvieges und seiner Nachwirkungen außerordentlich umsangreich geworden. Will man diese Leistungen richteg würdigen, so darf man nicht außer acht lassen, daß der Personenkreis, dem sie zugewendet werden, gegenüber der Zeit vor dem Kriege sich wesentlich erweitert und verändert hat. Früher sind der sogenannten Armenpflege nur Lente enggeführt worden. die aus Unglück, durch den Tod des Ernährers, durch andauernde Krankheit oder durch wirtschaftlichen Zusammenbruch der öffentlichen Fürsorge bedurften. Der finanzielle Bedarf für das Wohlfahrtswesen erfordert in Aachen besonders hohe Summen. Nickhst nur durch die Gesetzgebung, sondern auch in der Hauptsache durch die überaus ungünstige wirtschaftliche Lage unserer Stadt. ist eine enorme Steigerung der Ausgaben für Wohlfahrtszwecke einactreten. Die nachstehende zahlenmäßige Aufstellung gibt einen interessanten Ueberblick, wie sich die Ausgaben auf die einzelnen Zweige der Wohlfahrtsarbeit verteilen. Darüber hinaus zeigt sie aber auch, welche Fülle von Arbeit durch das Wohlfahrtsamt zu bewältigen ist. 1. Offene Fürsorge. Zahl der Empfänger laufender Bargeldunterstützungen: Juni 1027: 6921, Juni 1928: 10 983. Zahl der Empfänger außerordentlicher einmaliger Bargeldunterstützungen: Juni 1927: 6194, Juni 1028: 5684. 2. Geschlossene Fürsorge. Zahl der für Rechnung des Wohlfahrtsamtes in Krankenanstalten, Siechenanstalten, Kinderkrippen, Waisenhäusern usw. untergebrachten Personen: Juni 1927: 2285. Juni 1928: 2099. 3. Krankenfürsorge. Zahl der zur Inansprucknahme von ärztlicher Behandlung. Arzucien und Krankenpflege, ausgestellten Krankenscheine: Juni 1927: 1202. Juni 1928: 1610. Zahl der Fälle, in denen freier bezw. verbilligter Arznei= oder Milchbezug gewährt worden ist: Juni 1927; 3173, Juni 1928: 4327. 4. Wochenfürsorge. Zahl der unterstützten Wöchnerinnen: Juni 1927: 39. Juni 1928“ 60. 5. Obdachlosenfürsorge. Zahl der als obdachlos in Herbergen oder bei Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege durch das Wohlfahrtsamt vorübergebend untergebrachten Personen: Juni 1927: 1876. Juni 1928: 1107. 6. Wandererfürsorge. Zahl der unterstützten Durchwanderer: Juni 1927: 623, Juni 1928: 607. 7. Bekleidungsfürsorge Jahl der Personen, denen Kleidungs= und Wäschestücke verabfolgt worden sind: Juni 1927: 423. Juni 1928: 601. Zahl der verabfolgten Kleidungs= und Wäschesticke: Juni 1927: 871. Juni 1928: 1403. 8. Sonstige Sachleistungen. Für Rechnung des Wohlfahrtsamtes aus der Stadtküche verabfolgte Mengen an Speisen(in Litern): Juni 1927: 2281, Juni 1928: 2806. Zahl der Fälle, in denen Robillargegenstände verabfolgt worden sind: Juni: 19278 24, Juni 1928: 48, Zahl der Fälle, in denen ganza Zimmereinrichtungen verabfolgt worden sind: Juni 1927; 2, Juni 1928: 6. 9. Gesamtzahl der lausend und einmalig unterkützten Personen: Juni 1927: 18311, Juni 1928: 21141. 10. Arbeitsfürsorge. Zahl der Personen, denen seitens des Wohlfahrtsamtes Arbeit zugewiesen worden ist: Juni 1927: 460, Juni 1928: 280. 11. Vorzugsrentenverfahren. Zahl der bisher bearbeiteten Anträge auf Bewilligung von Vorzugsrenten nach dem Gesetz über die Ablösung öffentlicher Anleihen: Juni 1927: 1139. Juni 1928: 1269. 12. Mietaufhebungsklagen. Zahl der bearbeiteten Mietaufhebungsklagen: Juni 1927: 29, Juni 1928: 32. Zahl der Fälle, in denen Obdachlosigkeit von Familien verhindert worden ist: Juni 1927: 19, Juni 1928: 28. 13. Sonstiges. Zahl der Personen, die sich viermal wöchentlich zum Zwecke der Feststellung, ob sie keine Arbeit hatten, bei dem Wohlfahrtsamte zu melden hatten: Juni 1927: 760. Juni 1928: 1850. Zahl der Personen, die täglich mit Unterstützungsgesuchen versünlich vorstellig geworden sind: Juni 1927: 816. Juni 1928: 1002. Zahl der schriftlichen Eingänge: Juni 1927: 7664, Juni 1928: 9297. Mitgliederversammlung der Flugwissenschaftlichen Vereinigung. Nach einigen Worten der Begrüßung an die Anwesenden durch den Vorsitzenden, Cand. ing. Math. Bös, wurde die Versammlung der Flugwissenschaftlichen Vereinigung am Mittwoch eingeleitet durch einen Vortrag von Pros. Dr. Hopf über„das Trudeln von Flugzeugen“. Herr Pros. Hopf. der durch seine Arbeiten auf diesem Gebiete in hohem Maße zur Klärung der ganzen Vorgänge beigetragen hat und daher wohl besonders berusen war. diesen Gegenstand zu behandeln, führt etwa folgendes aus: „Trudeln“ nennt der Fachmann einen engen Kurvenflug, verbunden mit gleichzeitigem starken Höhenverlust, so daß sich das Flugzeug etwa um seine Längsachse relativ langsam abwärts zur Erde drebt, wobei es seine Steuerfähigkeit sast ganz einbüßt. Es ist dies ein Zustand, der sich bei dem sogenannten „Ueberziehen" des Flugzeuges von selbst einstellt und der namentlich in den Anfängen der Fliegerei zu schweren Unfällen Anlaß gab, für die man sich keine rechte Erklärung wußte. Auf Grund eingebender Forschungen ist man heute zu folgendem Ergebnis über die Ursachen des Trudelns gekommen: Ein geleitet wird diese kreiselartige Bewegung durch Ueberziehen des Flugzeuges, weil bei großem Anstellwinkel eine beginnende Rotation um die Längsachse nicht mehr gedämpft, sondern verstärkt wird und durch die Kreiselwirkung der rotierenden Massen nunmehr eine stabile Tudelbewegung ermöglicht wird. Da bei geringer Flughöhe am ehesten die Voraussetzungen für ein unbeabsichtigtes Trudeln des Flugzeuges gegeben sind, das sich dann aber fast immer mehr oder weniger verhängnisvoll auswirkt, hat man sich mit gutem Erfolg bemüht, wirksame Abwehrmaßnahmen gegen das unbeabsichtigte Trudeln zu finden, so daß das Trudeln heute viel von seinem Schrecken für den Flugzeugführer verloren hat. Eine große Gewähr bietet hierbei die möglichst günstige Masserverteilung im Flugzeug selbst, ein Weg zwar, der aus anderen Gründen bisher noch selten eingeschlagen wurde. Wichtig ist ferner eine eingehende Aufklärung über die richtige Steuerbewegung. Um aus dem Trudeln herauszukommen, müssen sämtliche Ruder in Mittelstellung und die Maschine dadurch auf große Fahrt gebracht werden. Hört das Trudeln nun nicht aus, so müssen die Querruder entgegen der Drebrichtuna betätigt werden; ein Aufrichten der Maschine. solange sie noch trudelt, ist unbedingt verkehrt(mitunter auch nicht möglich), da sie hierdurch meistens wieder abrutscht und abermals zu trudeln anfänat. Der Vorsitzende dankte Prof. Hopf im Namen der Anwesenden für seinen inhaltreichen Vortrag. Herr cand. ing. Bös gab dann einen Bericht über die seit r 1etten Hauptversammlung von der Vereinigung geleistete Arbeit. U. a. wies er darauf hin, daß das entwickelte Arbeitsvrogramm restlos durchgeführt worden sei. Die Vereinigung verfügt außer Ider ein Klemm=Daimler=Leichtflugzeug nunmehr auch über eine Heinkel=Maschine Type H. D. 32, ausgerüstet mit einem 120 PS=Siemens=Motor. Die Zuassung des Tiefdeckers S 7, zu dem Herr Prof. von Karmän einen neuen Anzani=Motor stiftete, dürfte etwa Ende August zu erwarten sein. Ein in früheren Jahren gebauter Doppeldecker, der teilweise zu Bruch ging, wird z. Zt. in einen Hochdecker umgebaut für ein 20=PS=Motor vorgesehen ist. Außerdem ist inzwischen die Neukonstruktion eines Tiefdeckers durchgeführt, dessen Bau jedoch aus Zweckmäßigkeitsgründen bis November ds. Is. zurückgestellt ist. Weitere Anschaffungen sind in nähere Erwägung gezogen werden.— Seit der letzten ordentlichen Mitgliederversammuug sind insgesamt 627 Flüge mit einer Gesamtflugtrecke von 7750 Kilometer ausgeführt worden. Die Ueberlandflüge führten, von der engeren Umgebung abgeseben. nach Berlin, Bremen, Hambura, ferner nach Brüssel, Paris, Straßburg, Rotterdam usw. Die Bereinigung hat sich bei allen sich bietenden Gelegenbeiten an Flugtagen und Wettbewerben mit gutem Erfolg beteillgt. Seit Dezember vorigen Jahres konnen auf diese Weise 18 Ehrenpreise sowie 4 Geldpreise in Höhe von 3000 Mark erworben werden. Bei dem letzten Rheinischen Flugturnier in Düsseldorf hat die Vereinigung bekanntlich mit vier ersten und einem zmeiten Preis die beste Wertung erreicht. Einen schönen Erfolg konnte die Vereinigung noch kürzlich, am s: o8. Mts., bei dem Internationalen Flugmecting in Rotterdam buchen, bei dem sie gegen schwerste englische und französische Konkurrenz zu ämpfen hatte. Die inzwischen notwendig gewordene Vorstandsrgänzungswahl sowie die Aufnahme einiger Herren in den Kreis der aktiv tätigen Mitglieder wurde durch eie ardentliche Mitgliederversammlung bestätigt.— Anschließend daran folgten ausführliche Darlegungen über die ganze Organisation des Flugbetriebes sowie über den Stand der Ausbildung. Gegenwärtig sind drei weitere Mitglieder in der Fliegerausbildung begriffen. Die Stelle des Flugleiters mußte inzwischen neu besetzt werden, da sich der bisherige Flugleiter, Herr cand. ing. Psitzner, z. Zt. im Kurierdienst der Deutschen Lufthansa.=G befindet. Vor wenigen Monaten legte Herr Psitzner die Prüfung für den =Ausweis als Flugzeugführer sowie für den Kunstflugausweis ab. Ein weiteres tätiges Mitglied, Herr Divl.=Ing. Mayer, erwarb in der Zwischenzeit wohl als erster Aachener den=Ausweis als Seaelflieger. Die bisher ausgebildeten Piloten werden sich tunlichst noch in diesem Jahre um die Erwerbung ihres BAusmeises bemühen. Zum Schluß wurde auf der Versammlung noch angeregt, in nächster Zeit für die fördernden Mitglieder einen Flugtag in Düsseldorf zu veranstalten, um ihnen auf diese Weise einen tieseren Einblick in die Tätigkeit der Flugwissenschaftlichen Vereinigung Aachen e. V. zu geben. * Das 109. Stiftungsfest der Burtscheider Tellschützen. ∆ 109 Jahre Sportarbeit! Es ist ein weiter Weg, den der Verein gegangen, da man ihn jetzt überschaut mit all' seinen Windungen und Hemmungen. Aber stolz dürfen die Tellschützen auf die vergangenen Jahre zurückblicken, denn ehrliche und treue Arbeit wurde für unseren deutschen Schießsport geleistet. Unbeirrt aller entgegentretenden Schwiemgkeiten setzten Führer und Mitglieder, alte und junge, ihre ganze Kraft in den Dienst der guten Sache, hofsend, daß durch ernste und eifrige Arbeit der Name der alten Gesellschaft immer mehr gehoben wird. Von diesen Gedanken beseelt, begingen die Tellschützen in diesem Jahre ihr Stiftungsfest verbunden mit Königsvogelschuß besonders fostlich. Das Vereinslokal Franzen, Hauptstraße 4, prangte am Sonntagmorgen im schönsten Flaggenschmuck als der alte König, Herr Cornel Brangenberg, seine Getreuen zum letzten Male zum Schießstande führte. Hier sei auch dem Männergesangverein„Humor“ für seine tatkräftige Unterstützung bestens gedankt. Im Kampf um die Königswürde blieb in diesem Jahre Herr Franz Postels, Dammstraße, Sieger. Der zweite Ta; begann mit einem Hochamt für die verstorbenen Mitglieder der Gesellschaft. Nachmittags führte der neue König seine Schützen zum ersten Male zum Schießstande. Es war ein stattlicher Festzug, der sich durch die Straßen Burtscheids bewegte. Vor dem Vogelschuß fand, wie alljährlich, ein Besuch des Krüppelheims statt. Ginige Musikstücke leiteten die Feier ein, worauf Stadtobersekretär Karl Prömpeler in einer Ansprache herzliche und innige Worte für die Kleinen sand. Der Rektor des Heims dankte im Namen der Kinder und ließ zum Schluß ein Hoch auf die Gesellschaft ausbringen. Das Musibstück„Muß denn, muß i denn zum Städtle hinaus“, schloß die schöne Feier. Richtige Schützenstimmung herrschte noch Montags und Dienstags vor. Allen, die beim Feste mitgewirkt haben, soll hiermit nochmals der herzlichsste Dank der Gesellschaft abgestattet werden, besonders dem Trommler= und Pfeiserkorps und vor allen Dingen der Jansen'schen Kapelle, die aufs engste seit vielen, vielen Jahren mit den Tellschützen verbunden ist. it Verlängerte Sperre. Die durch Verfügung vom 9. Juli 1928 angeordnete Sperre des Grünen Weges von der Paßstraße bis zur Göbbelgasse wird vom 28. Juli bis zum 4. August 1928 wegen Kabelverlegungsarbeiten verlängert. Die Umleitung des Verkehrs bleibt dieselbe. it Rentenauszahlung. Die Postanstalten zahlen die Militärrenten(Versorgungsgebührnisse und Hinterbliebenenbezüge) für den Monat August bereits um Samstag, den 28. Juli, weil der eigentliche Zahltag(29. Juli) auf einen Sonntag fällt. it Wegen Verlegung von Wasserleitungsrohren wird die Virchowstraße am 30. Juli 1928 für die Durchfahrt gesperrt. Die Einfahrt von der Altstraße her ist frei. tt Selbstmord. Die Kriminalpolizei teilt mit: Gestern mittag gegen ein Uhr verübte eine 69 Jahre alte Frau in ihrer Wohnung in der Franzstraße Selbstmord, indem sie sich die Pulsadern öffnete und einen Schuß in die Brust beibrachte. Nach einem hinterlassenen Schreiben ist die Tat auf Lebensüberdruß wegen Geschäftssorgen zurückzuführen. * Gestellte Fahrraddiebe. Der Kriminalpolizei ist es gelungen, zwei Fahrramarder, die in letzter Zeit in Aachen und Umgebung ihr Unwesen getrieben haben, festzunehmen. Ein großer Teil hier verübter Diebstähle konnte ihnen nachgewiesen werden. Die gestohlenen Räder wurden in Belgien an den Mann gebracht. Es handelt sich um zwei Personen von außerhalb. Sie werden dem Richter vorgeführt. Um den Fahrraddtebstählen vorzubeugen, wird nochmals darauf hingewiesen, daß die Eigentümer von Fahrrädern ihre Räder nicht ohne Aufsicht oder ohne Verschluß stehen lassen. WO4echcg Für die schwerbedrängte Kieche in Mexiko. Kardinal und Erzbischof Dr. Karl Josef Schulte hat für nächsten Sonntag, den 29. Juli, eine Kirchenkollekte für die schwer bedrängte Kirche in Mexiko angeordnet, die in allen Pfarr=, Rektorats= und Klosterkirchen abzuhalten ist. Die traurigen Verhältnisse, in die unsere Glaubensbrüder in Mexiko durch die kirchenseindlichen Staatsgesetze gebracht sind, erinnern in mancher Hinsicht an die schrecklichen Zeiten der heidnischen Christenverfolgungen. Die Not ist groß. Die Katholiken der Erzdibzese Köln werden gewiß die Gelegenheit gerne benutzen, um in mitfühlender Liebe unseren so hart bedrängten Glaubensgenossen nach besten Kräften auch durch Almosen zu helfen. * Commendatore Roß in Aachen. Ein Bürger unserer Stadt, Commendatore Jos. Henro Roß, der bekannte und verdiente Dezernent für geistliche Angelegenheiten und Uebersee=Missionen beim„Norddeutschen Lloyd“, in Bremen und in Neuyork, ein Bruder des kürzlich zum Bischof von Hiroshima(Japan) geweihten Paters Jean Roß. S.., ist hier eingetrossen und hat im Hotel Neubad, Burtscheid, Wohnung genommen. Nach kurzem Aufenthalt beabsichtigt er nach Australien zu dem im September ds. Is. in Sydney stattfindenden„Euchartstischen Kongreß" zu reisen. Der„Euchartstische Kongret“ in Sydney verspricht, wie im Jahre 1926 in Chikago, eine gewaltige kathollsche Demonstration zu werden, die dazu berufen ist, bei den Friedensentwicklungen auf der ganzen Erde mitzuwirken. Bei dieser Gelegenheit dürfte es die Leser interessieren. daß die deutsche Delegation zum„Euchartstischen Kongreß" in Sydney bereits im Juni ds. Is. über die Vereinigten Staaten, Japan und China abgereist ist. Ihr Führer ist der Bischof Dr. Berning, Osnabrück. Er wird begleitet von Abt Molitor. O. S.., von Gerleve in Westfalen, Kunsthandlung J. Amendt, Aachen Poerarut 21470— 13 Hindenburestrehs 13— Fermut 2100 Kunstblätter— Radierungen Religiöse und weltliche Kunst Alte Meister in teinster Wiedergabe 1 Stets Eingang von Bildern moderner Meister: Leibl. Liebermann, Marc. Hodler, van Gogh, Céxanne, kenoir, Utrillo usw. 26850 Eigene Werkstätte für modernste Einrahmung Prälat Dr. Kreut aus Freiburg, Pater Provinzial Iansen der Hiltruper Herz=Jesu=Missionare, dem Rezie, rungspräsidenten Dr. Sonnenschein aus Osnabr## und dem Oberbürgermeister Dr. Herschel von Breslan. Während seiner Anwesenheit in Aachen wurde HerrRoß von Rom aus das silberne Kreuz vom lateranischen Orden am rot=blauen Bande verliehen. Werbung für belgische Lechen. Enttäuschte Rückkehrer. ∆ Herzogenrath, 26. Juli. Vor etwa vier Wochen wurden eine Anzahl Bergleute aus Eschweiler und Mariadorf von belgtschen Agenten für dortige Zechen angeworben, wobei den Leuten Löhne von 60 Francs pro Tag, freie Hinfahrt nach Belgien und dergl. versprochen wurde. Die Angeworbenen sind auf ihren neuen Arbeitsstellen sehr enttäuscht worden, der größte Teil von ihnen ist bereits wieder unter den unsäglichsten Entbehrungen nach hier zurückgekehrt. Gestern kam wieder eine Familie zurück. Ein Mitarbeiter von uns hatte Gelegenheit, mit dem Manne, der sich wie folgt äußerte, zu sprechen:„Man hatte uns einen Tagelohn von 60 Francs, Wohnung, freie Hinfahrt und dergl. versprochen. Ich siedelte darauf mit meiner Familie (sieben Köpfen) nach Swartberg über. Bei unserer Ankunft schon mußten wir feststellen, daß unser Agent sein Versprechen nicht hielt. Eine Wohnung erhielten wir nicht, sondern mußten in der Menage Unterkunft suchen. Die Verpflegungssätze sind hier sehr hoch, so daß sie kaum aufzubringen sind, zumal mir die Grube als gelerntem Hauer entgegen der Abmachung nur einen Lohn von 40 Francs pro Tag berechnete. Mit meinen beiden Söhnen (10 und 21 Jahre) arbeitete ich drei Wochen in der Grube, erhielt aber keinen Pfennig Lohn ausbezahlt— auch meine Söhne nicht—, da der Verdienst noch nicht einmal die Verpflegungskosten der achtköpsigen Familie(sechs Kinder) deckte. Auch die Transportkosten in Höhe von 2000 Francs mußte ich bezahlen. Der Agent nahm, da er. die Fahrtkosten angeblich vorgelegt hatte, ich aber nicht bezahlen konnte, drei Fahrräder von mir und meinen Söhnen als Sicherheit. Meine Gorstellungen bei der Grubenverwaltung und Polizei hatten keinen Erfolg. Zum Schluß bat der Mann, der früher in Eschweiler wohnte, dringend, vor diesen Agenten, wie überhaupt vor einem Arbeitswechsel von Deutschen nach belgischen Zechen zu warnen, da auch die Arbeitsverhältnisse wegen der großen Hitze in den belgischen Gruben weitaus schlechter seien als hier; einige junge Leute, die mit ihm angeworben und die Arbeit ausgenommen häten, hätten sich mehrfach schon geäußert, da ihnen die Mittel zur Rückreise nach Deutschland fehlten, in die Fremdenlegion zu gehen. Nach dieser Darstellung, die identisch mit der eines anderen Zurückgekehrten ist, muß man vor der Anwerbung nach belgischen Zechen nachdrücklichst warnen. Uebertriebenes Hupen der Kraftfahrzeuge. tt Die Polizeiverwaltung teilt mit: Es ist häufig zu bemerken, daß Kraftfahrzeugführer in ungebührlicher Weise die Hupe gebrauchen. Dies gilt insbesondere an Straßenkreuzun gen und unübersichtlichen Stellen, wo die Führer glauben durch Abgeben möglichst vieler Hupsignale von der Verpflichtung zu langsamerem Fahren entbunden zu sein. Ist der Ueberblick über die Fahrbahn behindert, die Sicherheit des Fahrens durch die Beschaffenheit des Weges beeinträchtigt oder herrscht lebhafter Verkehr, so muß bestimmungsgemäß so langsam gefahren werden, daß das Fahrzeug auf kürzeste Entsernung zum Stehen gebracht werden kann. Von der Befolgung dieser Vorschrift entbindet keineswegs der überreichliche Gebrauch oer Hupe. Der Führer bleibt in vollem Umfang bei Zuwiderhandlungen gegen die Gesetzesvorschriften verantwortlich. Der überreichliche Gebrauch der Hupe muß da er als arge Belästigung empfunden wird, vermieden werden. Er kann u. a. als grober Unfug oder Ruhestörung bestraft werden. Es muß bedacht werden, daß Hupensignale zur Nachtzeit besonders weit und laut zu hören sind. Schließlich führt der überreichliche und vielseitige Gebrauch der Hupe auch zu Verwirrungen der Autoführer und Passanten. Von der Ginsicht der Autoführer darf erwartet werden, daß dieser Hinweis die ihm zukommende Beachtung findet. Die Polizeibeamten werden gegen jeden über. mäßigen Gebrauch der Hupe einschreiten. Die Schnellzugsverbindung Rheinland—Eger. tt Die Reichsbahn teilt mit: Es ist beobachtet worden, daß die am 15. Mai ds Is. hergestellte neue Schnellzugsverbindung Rheinland —Eger mittels der D 189/190 Köln—Leipzig und der Anschlußzüge D 163/164 über Gera—Plauen nicht genügend bekannt ist. Der Fahrplan dieser neuen Verbindung wird daher nochmals mitgeteilt. D 189 Köln=Hbf. ab 22.31, Weimar an.09, D 163 Weimar ab.21, Gera an.37, Plauen an.51, Eger an 12.00 Uhr. D 164 Eger ab 19.20, Plauen ab 21.24, Gera ab 22.42, Weimar an.10, D 190 Weimar ab.15, KölnObs. an.14 Uhr. Unser Spezialfenster zeigt ihnen selten günstiges Angebot Werren-Nats Ein Posten Wollfilzhüte Ein Posten Herrenhüte statt.90 .50 .80 Ensere Rauzarhe! Eine ganz besondere Qualität, alle Farben .50 Tagesordnung zu der am Donnerstag, den 2. August 1928. nachmittags 5 Uhr, im großen Sitzungssaale des Kreishauses zu Nachen, Zollernstraße 10, stattfindenden Sitzung des Kreistages. 1. Einführung von zwei Kreistagsabgeordneten. 2. Vorschlag des Kreistages für die endgültige Besetzung des Landratsamtes. 3. Erhöhung der Kapttalbetentigung an der Rhein'schen Wohnungsfürsoige G. m. b. H. in Düsseldorf. 4. Wahl einer Kommission zur Vorbereitung der Stellungnahme des Kreistages zum Schmidt'schen Gutachten. 5. Ergänzungswahl zum Gewerbesteuerausschuß für den Bezirk der Gemeinden Bardenberg. Gressenich, Kinzweiler, Rimbuig und Weiden. 2820° Nachen, den 26. Juli 1918. Der e. Landrat d. Landkreises Nachen. Claffen. Lebensmittel In bekannter Güte. Alle Hülfsmittel zum Einmachen. 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Keine Gefahr für die Passagiere. sen ind ige on ach n5r en h im 3 lat hn gl. lie rer ent n1 age ind nd 11• ncs ten der u3. inst en er) öbe ent te, er eine zei inn, esen von auch den als ben ehreise on mit vor ichst gei ro##en ichen, jung feorhe endtes. in der m. b. itung zum louere inden Rim136 hen. von. re. P .90 .90 .50 .25 .80 .00 .80 .00 2936 Dr 44. 13 neber den Zusammenstoß der„Monte Cervantes“ i dem sich auch eine Anzahl Aachener befinden) mit einem Eisberg werden noch folgende EinzelDer Kapitän der„Monte Cervantes“ hat am Mittim vorderen Laderaum plötzlich das von Wasser fostgestellt, da das Schiff ansheinend auf einen größeren Block Treibeis gestoßen var, wodurch die Schiffswand ein Leck erhielt. Um den umsang des Schadens, der das Schiff nicht an der Kanövvierfähigkeit behindert hat, fostzustellen, hat das „hiff die„Südwestspitze von Spitzbergen an(aufen und den in der Nühe befindlichen rufsichen Eisbrecher„Krassin“ gebeten, ihm einen Taucher Untersuchung des Schadens zur Verfügung zu Der„Kraffin“ ist danach im Laufe der Nacht bei der„Monte Cervantes“ angekommen und hal sängsseits des Schiffes fostgemacht. Gegenwärtig ist man mit der Feststellung des Umfangs des Schadens die Fahrgäste angeht, so kann mitgeteilt werden, daß zu irgendwelchen Besorgnissen lei Anlaß vorhanden ist. Erst nach Abschluß der Untersuchung läßt sich etwas über die weiteren Dispositionen wegen der Fortsetzung der Man hofft, in kurzer Zeit die vollgelaufenen Kammern auspumpen zu können. Ein Taucher des zuf die Funknotrufe der„Monte Cervantes" herbeizeeilten Eisbrechers„Krassin“ untersucht zurzeit den Schaden am Schiffskörper. Die Passagiere der Monte Cervantes“ sind an Bord geblieben und befinden sich in keiner Gefahr. Der„Krassin“ wird sich einige Tage an der Unfallstelle aufhalten. Im Hafen eingetrossen. Die„Monte Cervantes“ hat den Hofen von Bellbay an der Westküste von Spitzbergen erreicht dort Anker geworfen. Die Taucher des brechers„Krassin“ sind damit boschäftigt, das Leck der „Cervantes“ zu untersuchen. Der Kapttän des Schiffes, Meyer, hat durch Funkspruch dem Hamburger Büro der Südamerika=Linie mitgeteilt, daß der voldere Frachtraum des Schifses mit Wasser gefüllt ist. Es ist anzunehmen, daß der Zusammenstoß mit einem Eisberg— deren schwere Gefahr für die Schiffahrt noch aus dem furchtbaren Untergang der Titanie erinnerlich ist— auf der Rückfahrt von Spitzbergen nach der Küste erfolgt ist. Offenbar hat sich aber die Schiffskonstruktion mit einer automatisch unktionierenden Schotteneinrichung erfreulicherweise so bewährt, daß Menschenleben nicht zu beklagen sind. Erst aus den weiteren Nachrichten wird man entnehmen können, ob das Schiffleck so erheblich ist, daß die Passagiere ausgebootet werden müssen oder ob eine Abdichtung oder Reparatur in einem Zwischen hasen möglich ist Die Revaratur des Schadens der„Moute Cervantes“. Der Kapitän der„Monte Cervandes", teilte der Hamburg=Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft mit, daß die durch Treibeis hervorgerufene Beschädigung des Dampfers an Ort und Stelle in zwei bis drei Tagen reparariert sein wird, worauf das Schiff die Fahrt fortsetzen wird. vor Die„Monte Cervantes“ ist ein neuer, erst Südamerikanischen Dampfschiffahrts.=G. in Hamburv. 819 bovem, Monte Hrlog; bezonders für die eingerichtet. Durch die Verwendung aller neuen lechnischen Einrichtungen und durch die vorteilhafte rein auf angenehme Zweckmäßigkeit eingestellte Innenausstattung sind die beiden Schiffe vorbildlich geworden. Ihre Gröv# beträgt rund 14.000 Br.=Reg.=., und beide Schisse können ohne Benutzung der Zwischendeckeinrichtung etwa 1500 PassaSeit zwei Jahren hat die Reederei die stille Südamerika=Saison benutzt, um mit den beiden Schiffen sogen.„billige Nordlandreisen" zu veranstalten. Auch die jetzige Reise der„Monte Cervantes" war nach Spitzbergen und der norwegischen Küste vom 17. Juli bis 4. August bestimmt. Die überwiegende Mehrbeit der Kobraufte, urnze Pöc,uöchland, sowie Erfahrungen aus Mittet= und Sültbrunscgen., sowie aus Sacdsen stammen. Autobusunglück in den Byrenden. Ein Autobus, der Rundfahrten durch die Porenäen machte, stürzte bei Cerbère in eine Schlucht. Von den Insassen wurden sieben schwer verletzt. * Das Streichholz... 24 Häuser in der Tschechoslowakei niedergebrannt. In Neu=Lubna in der Dschechoslowakel drach ein großer Brand aus, dem 24 Häuser zum Opfer fielen. Das Feuer breitete sich so rasch aus, daß die Bemühungen der Feuerwehr, das Feuer einzudämmen, erfolglos blieben. Der Brand wurde durch einen kleinen Jungen verursacht, der in der Nähe einer Scheune mit Zündhölzchen gespielt hatte. Granatenexplosion bei einer militärischen Schießübung. Aus Amsterdam wird gemeldet: Bei Schießübungen auf dem militärischen Uebungsplatz Oldenbroek explodierte am Donnerstag eine 15=Zentimetergranate. Durch die Explosion wurde ein Soldat getötet, ein weiterer lebensgefährlich verletzt und drei andere Soldaten leichter verwundet. Das Filmabkommen Luce=Usa ratifizert. Der italienische Ministerrat hat in seiner Sitzung vom 23. Juli das Filmabkommen zwischen der schen Filmgesellschaft Luce und der Untversum=FilmAktiengesellschaft(Usa) ratifiziert. Im Rausch sein Haus in die Luft gesprenat. Aus Oslo wird gemeldet: In Gidskog hat ein Arbeiter im Rausch sein Haus in die Luft gesprengt. Augenscheinlich wollte er sich und seine Familie töten. Zum Glück hatte seine Frau rechtzeitig bemerkt, daß ihr von seiten des Mannes eine Gefahr drohe und das Haus mit ihren Kindern verlassen. Trotz der surchtbaren Explosion wurde der Arbeiter wie durch ein Wunder nur leicht verletzt. Die Tat ist vermutlich auf eine Sinnesverwirrung im Rausch zurückzuführen.. Filmkritik. „Die geheime Macht.“ # Ein Film aus der Kleinwelt russischer Emieranten. Da die Hugenberg'sche„Ufa“ ihn hat herstellen lassen, ist seine Tendenz ohne weiteres gegeben: die russischen Flüchtlinge werden mit Gloriolen umstrahlt; die Vertreter der Bolschewisten sind Menschen ohne Manieren, aber mit gewissen Raubtier=Instinkten. Das Leben der Emigranten wird in himmelblaue— Romantik gemalt. So etwa: wie ein Verein aus dem Paradies(auf diesen miesen Planeten) vertviebener Engel. In das Café=Idyll der Heimatlosen voltert die Brutalität eines SowjetDelegierten, der selbstverständlich ein ehemaliger (bluttriesender) Matrose ist. Die Flückstlinge beschließen seinen Tod. Eine frühere(natürlich bildschöne) Prinzessin soll ihn umgarnen. Und sie umgarnt ihn auch so heftig: daß der Bolschewist sich erschießt. Ueberschrift:„Die geheime Machlt“; wobei es dem Zuschauer überlassen bleibt, über den tiefen Sinn dieses Titels seine Betrachtungen anzustellen... Man muß unwillkürlich an die Russenfilme denken: wie sie in Handlung und Spiel(— zwar auch in bestimmter Tendenz—) ins volle Leben hineingreifen; wie sie historische oder zeitgeschöcstliche Episoden oder Sttuationen darstellen, die deshalb so ergreisen(— auch wenn man sie ablehnt—): weil sie ein Stück gelebter Wirklichbeit sind! Diese Russenfilme decken die Aermlichkeit der deutschen(— und der anderen—) Filme erschreckend auf: in der Fabel und in der Danstellung. Die Menschen, die Dinge und die Situationen schleinen albe künstlich erfunden oder(unmöglich) konstruiert zu sein. Daran krankt auch„Die geheime Macht“. Ihr Reiz liegt in dem romantischen Stoffgebiet, in der Lebendigkeit der Szenen und der gutgetroffenen Photographie. Die mimischen Leistungen sind alle kaum über dem Durchschnitt.(„Bavariatheater"). Hinweise") Stadttheater. Heute abend, Anfang 7,30 Uhr, 45. Vorstellung Platzmiete D, zum letzten Mal:„Man kann nie wissen“, Komödie von Bernard Shaw. In dieser Vorstellung verabschieden sich die Damen Morga Legal, Matty Minck, Hertha Wittich, und die Herren Harry Giese, Heinz Vorscheidt, Hans Nachreiner. Preise 2. Studentenkarten gültig. Volkstämliche Vorstellung:„Robert und Vertram“. Samstag abend, 7,80 Uhr, wird als volkstümliche Vorstellung zu kleinen Preisen, Gustav Naeders lustige Posse: „Robert und Bertram“ wiederholt. Preise der Plätze: 2, 1, 0,50 Mark. Studentenkarten gültig. Fünsundzwanzigmal:„Zirkusprinzessin“. Zum letzten Mal geht Sonntag abend:„Die Zirkusprinzessin“ über die Bretter der Nachener Bühne. Seit dem„Dreimäderlhaus“ in den ersten Jahren nach dem Krieg) wurde diese Aufführungszisser nicht mehr erreicht. Sicher werden viele die Gelegenheit benutzen, sich die Operette zum zweiten Mal anzusehen, zumal Christian Gollong als Toni Schlumberger sich in dieser Vorstellung vom Nachener Publikum verabschieden wird. Die volkstämlichen Preise betragen 50 Pfg. bis 4,20 Mark. Der Vorverkauf hat begonnen. Es wird gebeten, rechtzeitig den Vorverkauf zu benutzen. *) Für die hier erscheinenden Hinweise sind, falls sie sich nicht auf Anzeigen beziehen. 10 Pig. Einrückungs= gebühren für die Zelle zu entrichten. Freilichtbühne Lousberg. Samstag und Sonntag nachmittag, Anfang jedesmal 4 Uhr, finden die beiden letzten Vorstellungen des erfolgreichen Kindermärchens:„Die Gänsehirtin am Brunnen“ auf der Freilichthühne statt. Preise 30 Pfg. bis 1 Mark. Karten am Tage der Vorstellung vormittags von 11 bis 1 Uhr an der Kasse des Stadttheaters und eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung an der Kasse der Freilichtbühne. Falls wegen ungünstiger Witterung die Vorstellung abgesagt werden muß, erfolgt Ankündigung an der Kasse des Stadttheaters, an der Lousbergstraße und an der Kupferstraße. Heimatspiel in Monschau. Am Samstag, 8,30 Uhr abends, in Monschau auf der Burg, Abendaufführung des Heimatspiels:„Land in Not“. Das Spiel wird sich mit Beleuchtung der Burg recht wirkungsvoll gestalten. Postautos fahren ab Nachen 16,40 Uhr: Rückkehr ab Monschau Gewerbeverein. Am Sonntag, 29. Juli, 10,30 Uhr, ab Hauptbahnhof mit Sonntagskarte nach Lammersdorf zur Besichtigung der Wasserwerksanlagen und Lönsvenrmal. Einkehe in der Talschenke. Rückfahrt 19,39 Uhr. Der Vorstand: Prof. Richter. 3807 Das große Tressen im Westpark. Am Sonntag, den 29. Juli(Jakobskirmes), findet im Westpark ab nachmittags 4 Uhr das diesjährige große Volksfest des M. G. V.„Hllaria“ statt, das in all seinen Einzelheiten ganz was besonderes verspricht. Eine besondere Note erhält schon die Veranstaltung durch die freundliche Mitwirkung des Musikkorps der Zeche„OrangeNassau“, Heerlen, welches mit seinen 80 Musikern einen künstlerischen Genuß bieten wird. Die hervorragenden Leistungen dieser Kapelle haben bei ihrem Auftzeten in Brüssel, Antwerpen, Amsterdam, den Haag usw. Aberal einen starken Erfolg erzielt und es ist zu begrüßen, daß der „Hilaria“ es geglückt ist, eine solche Kraft für unsere Vaterstadt zu gewinnen. So wird denn mit dem Auftreten des stattlichen Chores der„Hilaria“ ein Konzert gesichert, das dem Tage der Jakobskirmes alle Ehre machen wird. Aber auch sonst ist dem Volksfeste entsprechend, für Belustigungen aller Art gesorgt. Bei einbrechender Dunkelheit bengalische Beleuchtung der Gartenanlagen. Ab 7 Uhr großer nachtsball. Für alle, die den Tag der Jakobskirmes genußreich verleben wollen, kann daher nur die Parole lauten: Ars zum Volksfest im Westpark. Näheres besagen noch die Anzeigen. Nachene: Filmschau. Von der Direktion: Eine Polartragödie im Film. Der jetzt in den Moli und im Monopoltheater zur Aufführung kommende Film:„Milak, der Grönlandjäger“, läßt alle Schönheiten und Geheimnisse, aber auch alle tückischen Gefahren des Polargebietes am Zuschauer vorüberzieben. Nach wahren Begebenheiten der Expedition Scott, Mamsen, Koch gedrebt, schildert er die Erlebnisse dreier Männer, die sich Treue bewahren bis in den Tod. „Die Dame und ihr Chausseur.“ Dieses ausgezeichnete Lustspiel findet bei den Besuchern der Modernen Lichtspiele und des Monopoltheaters begeisterte Aufnahme. Wer lachen will, der vertraue sich eineinhalb Stunden„Der Dame und ihrem Chausseur“ an. Er wird es gewiß nicht bereuen. n a 8 deg Geschältonerken: A Der Firma Radio=Binder, Aachen, Adalbertstraße Nr. 41/42, sprechen die Aachener Blinden auch an dieser Stelle für die aufmerksame und reiche Spende an kompletten Detektorgeräten mit Original=Binder=Detektor ihren wärmsten Dank aus. Neu für Sie! 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Zu viel, zu viel... so stöhnt der Besucher des geutschen Turnfestes, wenn er am Abend sich zur gube setzt, so sinkt der geplagte Journalist auf seiaem Stuhl zusammen, der alles sehen soll. der mehr #el, der alles erleben und dann noch Zeit und Kraft soll, seine Eindrücke zu vermitteln. Kein, es ist in diesem Wirbel der Ereianisse, in erdrückenden Atmosphäre der Geschehnisse, in dem wie ziellosen Menschenstrom einfach unmöglich, und alle zu würdigen. Es ist alles wie ein Rausch, der üder eine zur Millionenstadt gewordene flutende brausende Stadt gekommen ist. im Donnerstag in der Frühe setzten die Spiele Wettkämpfe und Darbietungen auf den Anlagen des riesigen Kölner Sportparks ein. Tausende tummelten sich draußen und Abertausende suchten und suchten, wo, auf welchem Platz sie wohl das Beste erdaschen könnten. Und wer nicht unmittelbar durch sandsmannschaftliche oder andere Bande mit den einzelnen Geschehnissen verbunden war, der fragte nicht zach„Ergebnissen“, die wurden gleichgültig in dem gewaltigen Eindruck der Tat des Deutschen Turnsestes. Allüberall herrschte unübersehbares Leben. und Takt der heutigen Zeit klang aus dem Svortpark empor. Donnerstag haben im Sportpark in Müngersdorf die turnerischen Wettkämpfe und Spiele begonnen. Schon in den frühesten Morgenstunden, als eben erst die Sonne aufstieg, setzte ein Massenverkehr zum Stadion ein. Um 7 Uhr stellten sich die ersten Turner zum Kampfe. Auf den einzelnen Plätzen des großen Kampfgeländes entwickelte sich bald ein reger Sportbetrieb der schmucken weiß gekleideten Turner Der Wettkampf hatte natürlich eine gewaltige Zuschauermenge angelockt. Die Straßenbahnen zum Stadion waren den ganzen Tag über dicht besetzt und zum Teil überfüllt. Heute morgen fanden Faustball=, Schlagball=, Schleuderball=, Handball= und Fußballkämpfe, Tennisspiele, Degenfechten der Herren, und Florettfechten der Damen statt. Den Reigen der Festvorführungen eröffnete Donnerstag nachmittag der amerikanische Turnerbund auf der Radrennbahn. Nie endenwollender Beifau, als die Gäste mit dem Sternenbanner und dem Bundesbanner des amerikanischen Turnerbundes an der Svitze unter den Klängen des Nationalmarsches, das von dichten Menschenmassen gefüllte Oval der Radrennbahn betraten. Der Enkel Jahns war auch anwesend. Am frühen Abend versammelten sich die Sängerriegen und die verschiedenen Bläserchöre Kölns in der Hauptkampfbahn zu einer Weibestunde. In der Stadt selbst ein ungeheures Bild hastendertreibender, froher Menschen, die all die Stravazen des regelrecht vergewaltigten„Verkehrs“ willig auf sich nahmen, sind es doch Tage der Freude, Festtage der deutschen Turner aus aller Welt, der Deutschen überhaupt. Man muß etwas Abstand zu all diesen Dingen gewinnen. Dann mögen wir aus ihrer Tiefe schöpfen. Die Arbeit hat begonnen. Standen bisher die Begrüßungsfeierlichkeiten und Sehenswürdigkeiten der Domstadt im Vordergrunde des Interesses, so bildet jetzt die eigentliche Turnfestarbeit, die Wettkämpfe und Sondervorführungen, den Mittelpunkt der Geschehnisse. Allerdings treffen auch heute noch fast halbstündig Sonderdampfer= und Eisenbahnzüge mit weiteren Tausenden von Festteilnehmern ein, zumeist allerdings Festbummlern. Die fast unübersehbare Schar der Wettkämpfer dagegen ist bereits restlos zur Stelle. Trotz der langen Reise, die die meisten aktiven Turner und Turnerinnen hinter sich haben, machen sie alle einen frischen Eindruck und sind voller Siegeshoffnung. Die große Zahl der Teilnehmer am 14. Deutschen Turnfest bringt es mit sich, daß alle Wettkämpfe Zuschauerziffern aufzuweisen haben, wie sie ihnen sonst zumeist nicht beschieden sind. Die größte Anteilnahme fanden heute die Ausscheidungskämpfe in den Spielen aller Kreisgruppen, im Handball und Fußball, im Schlagball und Faustball, Trommelball und Schleuderball, wie auch das Tennisturnier. Tausende von Zuschauern umlagern die Kampfplätze und begrüßen jeden Erfolg einer Mannschaft mit ehrlichem Beifall, lassen es aber auch an fachmännischer Kritik nicht fehlen. Mit nur wenigen Ausnahmen gab es in den Vorspielen die erwarteten Sieger.„ Aber auch auf den übrigen Kampfbahnen herrscht ein Leben und Treiben, wie es eben nur auf einem Deutschen Turnfest geboten werden kann. Dort lenkt das Wetturnen der Kreisgruppe Westdeutschland, zu dem die Turnkreise Westfalen=Lippe, Rheinland und Mittelrhein sowie die Gäste gehören, an einer anderen Stelle das Freiringen und in der Arkadenhalle bei der Radrennbahn das Fechten, die Aufmerksamkeit der Festbummler auf sich. Daneben finden Proben zu den Sondervorführungen der einzelnen Turnkreise statt. Alles in allem ein buntes, farbenfrohes Bild, das durch das fröhliche Treiben im Verpflegungsdorf noch eine besondere Note erhält. Die Spiele. Die deutsche Dandballmeisterschaft. In den großen Tagen des 14. Deutschen Turnfestes in Köln bestreiten auch die Meister der einzelnen Landesteile den Kampf um die höchste Ehre, um den Titel„Deutscher Meister“. Die Handballbewegung der Deutschen Turnerschaft hat seit der ersten Vorführung dieses jüngsten deutschen Kampsspieles auf dem 13. Deutschen Turnfest im Jahre 1923 in München gewaltige Fortschritte gemacht. Die Vor=, Zwischen= und Endspiele beim Deutschen Turnfest in Köln werden von 15 Vereinen, sieben Frauen= und acht Männermannschaften, ausgenommen, darunter sind auch die beiden letzten Meisterschaftssieger: Hamburger Turnerschaft BarmbeckUhlenhorst(Frauen) und Polizeisportverein Heidelberg=Rastatt(Männer). Da die Vor= Zwischen= und Endspiele an drei aufeinanderfolgenden Tagen ausgetragen werden, werden an alle Beteiligten diesmal bedeutend größere Anforderungen gestellt, als dies in den turnfestlosen Jahren der Fall war. Damals lagen Ruhepausen von acht oder vierzehn Tagen zwischen den einzelnen Runden, diesmal müssen die Sieger Tag für Tag spielen. T. V. Fürth 1860— Turnklub Limmer=Hannover:3. Rastatt=Königsberg einen sehr abwechslungsreichen und spannenden Verlauf. Limmer und Fürth sicherten sich ein dem Ergebnis entsprechend ausgeglichenes Treffen. Die Ueberraschung dabei war Limmers Ebenbürtigkeit, ist es doch der Mannschaft in diesem Jahre zum ersten Male gelungen, Nordwestdeutscher Meister zu werden, während Fürth schon mehrfach in den Endspielen der DT. zu finden war. Turnverein Mahlstatt=Saarbrücken schlägt Spandau 1860 S: 4. Das erste Großkampfspiel, dem gegen 20000 Zuschauer beiwohnten, das aber einen ziemlich irrequlären Verlauf nahm. Mahlstatt=Saarbrücken erwies sich als die technisch bessere und auch schnellere Mannschaft und konnte gleich drei Tore vorlegen, von denen Spandau bis zum Wechsel nur zwei aufholen konnten. Infolge Hinausstellung eines Saarbrückener Spielers mußte der Westdeutsche Meister den Kampf in der zweiten Spielhälfte mit vier Stürmern bestreiten, er ließ daher zeitweise im Tempo nach, war trotzdem weiterhin tonangebend, verscherzte sich aber die Sympathien des Publikums durch allzuhäufiges Monieren, was auch einmal zu einer Spielunterbrechung und Verwarnung der gesamten Mannschaft führte. Spandau konnte schließlich den zielen und sogar mit:3 in Führung gehen, mußte aber vom Gegner zwei weitere Tore hinnehmen und daher das Spiel mit:5 verloren geben. Scüedsrichter Schade=Kiel war dem Kampf nicht gewachsen und trägt in mit Schuld an den mißlichen Vorgängen auf dem Spielfeld. Handball der Frauen. Turnklub Hannover— Turnerbund Ulm:3(:). Ein sehr schönes Spiel und eine Riesenüberraschung, hatte man doch den Nordwestdeutschen„Meister Hannover als sicheren Sieger erwartet. Ulms nächster Gegner ist der in der Vorrunde spiel wesene Ostdeutsche Meister Turnverein Ohra=Danzig. Fußball. Turnverein Fürth 1880 Harburger Turnerbund :2(:).— TSt. Stellingen=Langenselde gegen Turnverein Oberstein:2(:21. Der Favorit Fürth hatte gegen den Nordwestdeutschen Meister Harburg einen schweren Stand. Der Sieg von Stellingen war verdient. Zwei Spieler des TV. Oberstein mußten infolge ihrer unsairen Spi# weise des Feldes verwiesen werden. Schlagball der Männer, Alle Spiele nahmen den erwarteten Verlauf und zeitigten die vorausgesagten Steger. Den besten Ein druck hinterließ wieder der Deutsche Meister. Turnverein München, der besonders durch seine Weitschläge, meist zweihändig ausgeführt, auffiel und TV. Jahn=Dortmund 106:39 schlug. In die runde kommen Arbergen und Frankfurt 1860, Hannover und München, Uetersen und Wittaensdorf. TSV. Opladen verlor gegen TV. Wittgensdorf knapp Schlagball der Frauen: Oldenburger Turnerbund gegen Turn= und Sportverein Berlin=Lichterfelde 99:69(41:35).— TV. Wittgensdorf gegen Turnklub Hannover 37.119(17.52). Wie gar nicht andege, ig er warten war, sicherten sich die beiden aussichtsreichsten Kandidaten ihrer Kreisgruppe die Teilnahmeberechtigung für die Zwischenrunde. Faustball der Männer. Bemerkenswert ist das Ergebnis zwischen Altenburg und Görlibs, bessen vi=Spiesserigtes. der heisden elsce elie de eice ese celhten Selst Seric Geichelisrei ie Scaher Alie 2. der zweite Anwärter auf die Deutsche Meisterschaft, 99B Frankfurt a. Main gegen Königsbera. In die Zwischenrunde kommen: Pforzheim=Brötzigen gegen Ulm, L8B. Frankfurt gegen Tkl. Hannover. Rothenburgsort gegen Stralsund oder Waldorf. Eintracht Berlin gegen Altenburg. TV. 1855 Krefeld unterlag gegen Ulm 30:25(13:15!). Faustball der Frauen.„Frisch auf“ Göppingen gab bereits nach der ersten Spielhälfte den Kampf gegen Krefeld 1855 auf. In die Zwischenrunde kommen: Eremerbaven gegen Krefeld, Königsberg gegen Lug: wigshafen, Uhleuhorst gegen Neu= und Antonnavt Dresden, sowie Berliner Turnerschaft gegen Gera. Die Krefelder Frauen in der Faustballvorrunde Die Zwischenrundensviele. Donnersnachmittag fanden die Zwischenrundenspiele im Faustball statt. Sieger wurden bei den Frauen Hannover, Uhlenhorst und Gera, Hannover allendings nach reichlich glücklichem Spiel und Verlängerung der Kampfzeit mit nur drei Punkten Unterschied gegen den Königsberger Turnklub. Die irarbeiten unter der kontrolle der Raucher und der Fachwelt! E Saummvane 129e Rce undu - Cauaue ssauera Sccam s. on wosane mSCUIER Osoins vascen n Ausmer sammm OaFFRA ALarsuuu enas: neicen KoMOve -###suracten P onaus ssanss Darinliegt für den Raucher der grosselDert arSsofedbunggse. 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Bemerkenswert ist das Ausscheiden des Deutschen Altmeisters und bisher ständigen Teilnehmers am deutschen Endspiel, Lichtlustbad Frankfurt a.., der vom Turnklub Hannover knapp geschlagen wurde. Einen ebenso glücklichen Sieg ernang Altenburg über Eintracht Berlin. Beide Mannschaften standen sich schon im Vorjahre gegenüber, und auch damals ging Altenburg mit einem ganz geringen Plus und erst nach Spielverlängerung als Sieger hervor. Psorzheim, Brötzingen und Hannover sowie Hambunger Rothenburgsort und Altenburg werden in einer Vorschlußrunde die Endspielgegner ermitteln. Sie werden voraussichtlich Rothenburgsort und Hannover heißen. Der Donnerstag brachte auch den. Beginn der Mehrkämpfe an den Geräten sowie im Volksturnen, und zwar bei der Kreisgruppe Westdeutschland. Die Kämpfe gehen erst am Freitagnachmittag zu Ende. Wir sind jedoch in der Lage, schon heute den Teilstand der einzelnen Disziplinen zu bringen. Im Fünfkampf der Männer führen: Hense, ATSV. Hagen, 125 Punkte, Thönnissen, TV. Grafenberg, 118, Grevenhaus, WV. Mülheim=Styrum, 113, Hemmrich, WV. Recklinghausen 68, 111, Jenny, Barmer WV. 40, 109, Seip, TV. Hetzbach, 100, Ullrich, Eintrackt Dortmund, 105, und Schall, Franksurt a. M. 1860, 102. An der Spitze des Zehnkampfes der Männer stehen: Platzek, Eintracht Dortmund. 180 Punkte, Haßler, Turngemeinde Griesheim, 165, Hahn, TV. Esch(Taunus), 161, Mayer, WV. Bierstadt, 161, Kamis, TV. Neuyork, 159, Schuler, Union=Hill, UnionCitty 156. Siebenkampf der Frauen: Es führen Neuhaus(Bochum 1884), 105 Punkte, Bach=Bonn 105, v. d. Weiden, Sterkrade 105, Beenen, Krefeld, 55, und M. Queen, Philadelphia. Im Vierkampf der Frauen setzt sich die Spitzengruppe mit je 68 Punkten wie folgt zusammen: Weyers=Hamborn, Ollbrück=Troisdorf, Stockhorst= Duisburg 848, Teichert= Mülheim=Styrum, Strath mann=Troisdorf, Georgi=Offenbach a.., Müller Mainz 1817. Die Amerikaner in der Radrennbahn. Eine selten dichte Zuschauermasse mußte die Radrennbahn sassen, als in den Nachmittagsstunden die amerikanischen Turner und Turnerinnen ihre Vorführungen begannen. Die weiten Ränge waren dicht mit Schaulustigen besetzt; man schätzte 15.000. Unter Vorantritt zweier Bannerträger(eines davon war das Bundesbanner von 1848) und flotten Marschklängen zog die aus 80 Turnern und Turnerinnen bestehende Expedition in den Innenraum der Radbahn ein, lebhaft und frenetisch von den Zuschauern begrüßt. Die Vorführungen der amerikanischen Gäste waren höchst modern. Die Frauenabteilung, die übrigens durch ihre in gartesten Farben gehaltenen Kostüme allgemein auffiel, führte unter dem Rhythmus der Musikklänge Tünze und gymnastische Tanzübungen vor.„ 6m Grts Die Männerriege zeigte ganz neue Arten der Freiübungen, die allgemein von den Kennern gelobt wurden. Ein anschließend vongeführtes Korbballspiel zwischen Chicago und Neuvork wurde interessiert verfolgt. Die Chicagoer gewannen mit:2(:). Zum Schluß zeigten sich die Turner noch an den Geräten: auch hier sab man gute Leistungen. Die Abendveranstaltungen. Gegen Abend fand in der Hauptkampfbahn des Kölner Stadions eine Weihestunde der Sängerriegen der Deutschen Turnerschaft statt, die bei dem zahlreichen Publikum einen tiesen Eindruck hinterließ. In der großen Festhalle der„Pressa“, die ebenso wie gestern, bis auf den letzten Platz gefüllt war, wurde der Festabend, verbunden mit der Aufführung des Festspiels „Feuer am Rhein“ wiederholt. Weiter hatten verschiedene Kreise der Deutschen Turnerschaft Begrüßungsabende angesetzt, die alle einen harmontschen Verlauf nahmen. Aus der Reihe dieser Veranstaltungen verdient der Abend der Auslandsdeutschen hervorgehoben zu werden. Der mit Fahnen der deutschen Turnvereine in den abgetrennten und abgetretenen Gebieten sowie mit den Flaggen der deutschen Turnvereine in Uebersee reich geschmückte Saal der Wolkenburg, dem Heim des Kölner Männergesangvereins, konnten die zum Abend der Auslandsdeutschen Erschienenen nicht fassen. Ein Vertreter des Vereins für das Deutschtum im Auslande gab seiner großen Freude darüber Ausdruck, daß er anläßlich des Turnfestes die Auslandsdeutschen in Köln begrüßen könne. Der Verein kenne sehr wohl die Nöte und Sorgen der Auslandsdeutschen. Jährlich würden über zwei Millionen Mark von dem Verein über die Grenzen zur Unterstützung der Auslandsdeutschen gebracht. Als Hausherr begrüßte Justizrat von Coelln die Gäste. Bekenntnisse zur deutschen Die Begrüßungsabende der Kreise. Neben dem federlichen Pressaabend, der als offlzieller Bogrüßungsabend für die Turner gedacht war, veranstalten alltäglich die verschiedenen Turnvercine und Gaue ihre besonderen Abendfestlichkeiten. So fanden sich die sächsischen Turner im Zoo ein, wo der Kreisvertreter des sächsischen Turngaues, ThiemerDresden, mitteilte, daß ungefähr 18/000 Turner und Turnerinnen aus Sachsen nach Köln gekommen seien. In der Lese vereinigten sich die Oberschlesier zu einer gemütlichen Zusammenkunft, die von der Bezipksgruppe Köln der vereinigten Verbände beimattreuer Oberschlesier veranstaltet wurde. Die gewatsielten Reden gipfelten in der Betonung der Heimattreue des Verbundenseins zwischen Rheinland und Oberschlesien und in dem Ausdruck der festen Ueberz gigung, daß eines Tages Oberschlesien wieder unter beutschem Schutz stehen werde. Sehr gut besucht war auch der Fostabend, der die Turnerscharen aus Pommern im Volksgartenrestaurant zusammenführte. Auch hier klang aus allen Reden ein Machtbekenntnis für die deutsche Einheit. Was die letzten Tage brinren. Samstag, den 28. Juli. —14 Uhr: Kreisturnen der Männer. Vorkämpfe im Schwimmen der Frauen. Vorkämpfe in den volkstümlichen Einzel= und Mannschaftskämpfen der Frauen. Endspiele der Frauen um die D..= Meisterschaft. Freundschaftsspiele der Frauen. Fechten: Säbelfechten der Männer. 14—19 Uhr: Entscheidungskämpfe im Schwimmen der Männer und Frauen um die D..=Meisterschaft. mn.—17 Uhr: Endspiele der Männer um die D.., Si.# 7c. Fechten: Säbelfechten der Männer um die D..=Meisterschaft.— 14.30 Uhr: Probe der Fühzerinnen der Volkstanskreise für die Aufstellung. für die Dauer des Aufmarsches der Turner zum Festzuge und des Festzuges selbst für jeden Verkehr gesperrt. Von 12.50 Uhr an gehört die Aachener Straße als Hauptanmarschweg zum Stadion einzig der Straßenbahn und den Fußgängern. Die Dichte des dann beginnenden Straßenbahnverkehrs— man rechnet mit einer fast ununterbrochenen Folge von Zügen zu je drei Wagen, etwa drei in der Minute— macht das Ausschalten jeglichen anderen Fahrzeugverkehrs(auch Radfahrer) gebieterisch zur Notwendigkeit. Insbesondere ist ein Ueberqueren der Aachener Straße ausgeschlossen. Die Verkehrspolizet hat für diesen Tag einen großen und einen kleinen Richtungsverkehr vorgeschrieben, der streng innegehalten werden muß. Der große, der rechts von der Nachener Straße im Bogen über Junkersdorf zum Stadion führt, nimt die Fahrzeuge auf, die von Norden her kommen; der kleine, im Bogen südlich der Aachener Straße durch den Stadtwald am Abenauerhügel vorbetführend, dient dem Verkehr aus der inneren Stadt und nimmt den aus dem Süden auf. Parkplätze sind vorgesehen im großen Richtungsverkehr dicht am Haupteingang des Stadions und auf der Südseite der Nachener Straße westlich des Junkersdorfer Kirchwegs, im kleinen Richtungsverkehr an der Militärringstraße zwischen Därener und Friedvich=Schmidt=Straße. In der großen Richtungsverkehr werden auch die Hohenzollern= und die Hängebrücke einbezogen, so daß alle Fahrzeuge, die aus Deutz kommen, über die Hohenzollernbrücke fahren müssen. Auch die Fahrzeuge, die nicht zum Stadion wollen, müssen sich in den Richtungsverkehr einpassen. Erst beim Nachlassen des Betriebes und beim Abflouen des Massenstromes können die Verkehrsbeamten Erleichterungen und Ausnahmen zulassen; über die Möglichkeit haben natürlich nur sie und nicht die Fahrer zu entscheiden. Von der Masse der Verkehrsmittel kann man sich einen Begriff machen, wenn man bedenkt, daß so gut wie alle Straßenbahnzüge(auch die der Vorortbabneu), alle städtischen Autobusse, die große Mehrzahl aller privaten Rundfahrtwagen und etwa 600 Droschken(in sicher vier= oder fünfmaliger Fahrt) zur Beförderung zwischen Stadt und Stadion zur Verfügung stehen. Dazu kommen die 24 Sonderzüge der Reichsbahn und die privaten Fahrzeuge. 15—18 Uhr: Entscheidungskämpfe in den volkstümlichen Einzel= und Mannschaftskämpfen der Männer und Frauen um die D..= Meisterschaft.— 15,30 Uhr: Aufmarschprobe für die Säulen=Obmänner und=Ordner, für den Einmarsch der Turner und Turnerinnen am Sonntag.— 17 Uhr: Probe der Führerinnen der Volkstanzkreise für die Aufstellung.— 17.30—18.30 Uhr: Turnen der Altersriegen.— 18.30—20,30 Uhr: Sondervorführungen. 19 Uhr: Stromschwimmen im Rhein vom Kielshof zur„Pressa“. Bootsauffahrt der Ruderer, Segler und Kannfahrer.— 20 Uhr: Treffen der Altersriegen im Zelt 5 des Verpflegungsdorfes. Moselabend in der Flora. Treffen der Elsaß=Lothringer, Altes Präsidium. 22 Uhr: Fackelzug am Rhein. Beleuchtung der Rheinufer. Das große Feuerwerk am Rhein. Feuerregen von den Rheinbrücken. Das Programm des Schlußtages. Für die Turner der verschiedenen Glaubensbekenntnisse sind Festgottesdienste im Hohen Dom und den anderen Kirchen Kölns, sowie im Hindenburgpark und der Flora angesetzt. —13 Uhr: Der große Festzug der Deutschen Turnerschaft. Er setzt sich aus 4 Zügen zusammen. Je 2 ziehen in entgegengesetzter Richtung über den Nord= und Südteil der Ringstraße. Zwei Züge vereinigen sich am Rudolfplatz, um über die Aachener Straße zum Stadton zu ziehen, während die anderen beiden Züge an der Bayenstraße und am KaiserFriedrich=Ufer in die Innenstadt geleitet werden. 15,30 Uhr: Schauturnen. Volkstänze der Turnerinnen, Kreisstaffel der Männer, MannschaftsSpeerwersen. Einmarsch der Turner und Turnerinnen, Fahnenaufmarsch und Gefallenenehrung, Freiübungen der Turnerinnen, Fretübungen der Turner. Siegerehrung durch stellvertr. Oberturnwart der D.., Deutschlandlied. Schlußfeier. Ansprache des ersten Vorsitzenden der D.., Niederländisches Dankgebet, Abmarsch der Turner und Turnerinnen. Der Festzug am Sonntag. Die Verkehrsregelung. Ist es in der engen Stadt Köln schon jetzt nicht leicht, den durch den Massenzustrom aus Anlaß des Turnfestes verstärkten Verkehr reibungslos zu gestalten, so stellt der kommende Sonntag mit dem Festzuge der Hunderttausend die Verkehrsbehörden vor Aufgaben, wie sie in solchem Ausmaße in Köln wohl noch nicht bestanden haben. Der Festzug, der Höhepunkt des Turnfestes, ist der Zweck, dem alles dient. In vier Säulen werden die Turner marschieren: zwei bewegen sich von den äußeren Enden der Ringe(am Rhein) auf den Mittelpunkt, Rudolsplatz zu, und zwei gehen aus der Innenstadt(Mauribuswall und Friesenwall) vom Rudolfplatz aus in entgegengesetzter Richtung. Die Züge marschieren also alle auf den Ringstraßen aneinander vorbei. Während die beiden erstgenannten am Opernhaus in die Aachener Straße einbiegen und dem Sportpark zustreben, wo sie Ruhe und Verpflegung finden, verteilen sich die anderen nach dem Schluß des Festzuges in ihre Standquartiere, erquicken sich und fahren erst später zum Sportpark hinaus. In der Pause ist der Massenandrang des Publikums zu erwarten. Damit sind die Aufgaben der Verkehrsbehörden vorgezeichnet. Von 7 Uhr bis 12,50 Uhr sind die Ringstraßen, die inneren Wallstraßen und die Nachener Straße(zwischen Rudolfplatz und Brüssoler Straße) Reichsjugendwettkämpfe der kaufm, und gewerbl. Schulen. Am Sonntag, den 22. Juli, fanden auf dem Sportplatz der Technischen Hochschule die Reichsjugendwettkümpfe statt zwischen den kaufm. Schulen, der gewerbl. Tagesschule und der Jugend der deutschen Turnerschaft. Mit frischem Eifer und fröhlicher Begeisterung maßen sich die jugendlichen Scharen in den verschiedenen, für die Kämpfe vorgeschriebenen Uebungen und hinterließen bei den Zuschauern die besten Eindrücke. Der ungewöhnlich starken Beteiligung entsprach die stattliche Zahl derer, die als Sieger ausgezeichnet werden konnten. Herr Oberregierungsrat Fresenius, der in Vertretung des Herrn Regierungspräsidenten erschienen war, fand F der Siegerehrung warme Worte der Anerkennung für die jugendlichen Kämpfer im friedlichen Streit, aus dem die kaufm. Schulen in diesem Jahr als Sieger hervorgingen. Ihnen fiel, da die Reichsjugendwettkämpfe gleichzeitig verbunden waren mit den vaterstüdtischen Kampfspielen zwischen den beiden Schulen, auch der von der Stadt Nachen für diese gestiftete Wanderpreis zu. Den Abschluß der Kämpfe bildete außer Wettbewerb ein Handballspiel der Schüler gegen die Jugend der deutschen Turnerschaft, das diese mit:0 gewann. In den einzelnen Abteilungen wurden nachfolgende Schüler Sieger: 1. Kaufmännische Schulen. Dreikampf der Unterstufe. 1. Steger: Pohl Theodor 70 Punkte, 2. S. Spitmann 57., 2. S. Schiffers Ald. 57., 2. S. Pesch Jos. 57., 3. S. Gilliam Rudolf 52., 3. S. Winands Joach. 52., 3. S. Savelsberg Wilb. 52., 4. S. Lingen Math. 50., 4. S. Esser Heinr. 50., 5. S. Gülpen Hermann 48., 6. S. Schiffers Karl 47., 7. S. Olles Joh. 46., 7. E. Jansen Ludwig 46., 8. S. Reus Otto 44., 9. S. Baumann Cornel 43., 9. S. Pütz Peter 43., 10. S. Offermann Theo 42 P. 10. S. Horbach Arnold 42., 10. S. Kaußen Hugo 42., 10. S. Crumbach Franz 42., 11. S. Redding Hans 41., 11. S. Einmal Andre 41., 11. S. Lothmann Jos. 41., 12. S. Vogel Hans 40., 12. S. Simon Jos. 40., 12. E. Stmons Jakob 40 P. Sechskampf der Mittelstufe. 1. S. van den Gich Dom. 105., 2. S. Bgße, Peter 97., 2. S. Schrouff. Ant. 97., 3. S. Gillissen Peter 92., 4. Bebrens Willi 89., 4. S. Flammang Math. 89 5. S. Wiertz Hans 88., 6. S Eschweiler Hans 87., 7. S. Jakobs Willi 86., 8, S. Leinesfer Jos. S5 M, 9. S. Starmanns Jos. 84 P. Dreikampf der Oberstufe. 1. S. Braun Hans 61., 2. S. Engländer Bernb. 47., 8. S. Weber Walter 45., 4. S. Körfer Arnold 41 G. Gechskampf der Ober stuse. 1. S. Fricke Fritz 91., 2. S. Haamann Konr. 87., 3. S. Wisgens Jos. 80., L. S. Scholler Jos. 80 P. 2. Gewerbliche Tagesschule. Dreikampf der Unterstufe. 1. S. Schaffrath Jos. 74 ., 2. S. Richter Erich 48., 2. S. Schöber Reinh. 48., 8. S. Bormann Edgar 47., 4. S. Görtner Heinz 46 P 4. S. Wolf Herm. 46 P. b. S. Holz Wild. 45 P. 5. S. Lothmann Franz 45., 5. S. Bauer Joach. 45., 6. S. Wasserthal Otto 44., 6. S. Damberg Ferd. 44., 7. S. Brenig Friedr. 43., 7. S. Dieck Hans 43., 7. S. Moltvor Kos. 43., 8. S. Meurer Franz 41., 8. S. Altdorf Jof. 41., 9 E. Reuter Heinr. 40., 9.., Jansen Karl 40 P. Gechskampf der Mittelstufe. 1. S. Samerset Rudolf 104., 2. S. Willms Emil 100., 3. S. Schluhat Paul 94 P. 3. Deutsche Turnerschaft. Dreikampf der Unterstuse. 1. S. Roderbung Rud. Tad. 46 ., 2. S. Göttgens Wilh. Turnerbund 41 P. Sechskampf der Mittelstuse. 1. E. Wagner Jos. T. B. 113., 2. S. Lüttgenmüller Herm. T. B. 105., 3. S. Franken Wilh. T. B. 99., 4. S. Mainz Job. T. B. 97., b. S. Flachs Joh. T. B. 86., 6. S. Brüll Williy Tgd. 80., 6. S. Sprotte Fr. Tgd. 80 P. Sechskampf der Oberstufe. 1. S. Kamp Alb. A. T. V. 94., 2. S. Stiewi Wilh. A. T. G. 92., 3. S. Genten Heinr. T. B. 91., 4. S. Assenmacher Jos. A. T. G. 90., 5. S. Krehoff Berny. T. B. 86., 6. S. Koch Walter A. T. V. 47 89., 7. E. Birnbaum 7. B. 81., 8. S. Dürnholz Reinhold A. T. G. 81., 9. S Riedel A. T. V. 47 80 P. Staffeln.(10 mal 50 Meter.) Unterstufen. 1. Kaufm. Schulen U b 2,1238 Min., 2.(Gewerbl. Tagesschule U e.15 Min., 3. Turnerschaft(Allgem Turnverein 2,17 Min. Mittelstufe.(10 mal 50 Meter.) 1. Gewerbl. Tagesschule O d 2,7½/ Min, 2. Kaufm. Schulen O b 2,9 3/10 Min., 3. Turnerschaft (Turnerbund) 2,11 3/10 Min. Oberstuten.(4 mal 100 Meter.) 1. Turnerschaft(Turnerbund) 485 Sek., 2. Kaufm. Schulen&K O2 58 Sek. Den Wanderpreis der Stadt Aachen erbielben die Kaufm. Schulen mit 1329 Punkten, Gewerbl. Tagesschule mit 1282 Punkten. Mäßige Meisterpremiere Möllers. Gawall und Thollembeek die Sieger von Hannover. Eine recht mäßige Meisterppemiere bot Erich Möller— sogar in seiner Heimatstadt. 10.000 Zuschauer mußten einsehen, daß moralisch die deutsche Meisterschaft von Köln=Riehl sehr deutlich korrigiert ist. Daran ändert auch nichts der grandiose Endspurt des Deutschen Meisters im zweiten Rennen. wo er nur mit einem(!) Moter gegen den Belgier### Thollembeek unterlag.„Das erste 50=Klm.=Rennen hatte Walter Sawall überzeugend gegen Thollembeek, Krewer, Möller und Saldow gewonnen. Westdeutscher Rabfahrerverband. Anschrift: Leo Zermahr, Aachen, Biktoriaallee 21. Am Samstag, den 28. und Sonntag, den 29. Juli. hält der Westdeutsche Radfahrergerband, sein diesjähriges Sommerfest in sämtlichen Räumen und Hort. Samstag, Veso Ton; Ahr Antaag dbeg de gelns. Sonntag von 11—2 Fortsetzung des Kegelns. 4 Uhr Anfang des Somm rfestes, verbunden mit grodem Festball. Bei einbrechender Dunkelheit KinderFackelpolonaise. Es werden folgende neue Anschriften bekanntgemacht: Rad=Tourenklub 1925, Anschrift: Jos. Keller, Aachen=., Michaelsberg 7. Radsportklub „Frohe Fahnk“, Lintert, Anschrift: Jos. Henneken, Hüfeld 45. Machestenen Klubpokal=Wanderpreiskegeln. Am 28., 29. und 30. Juli veranstaltet der Aachener Keglerverband auf den beiden Scherenbahnen im Restaurant Wisgens, Adalbertsteinweg 32, ein Werbekegeln. Für die erzielten Höchstleistungen sind bedeutende Siegerehrungen ausgesetzt. Die Bahnen sind für jeden, auch für nicht dem Verband angeschlossene Kegler freigegeben. Allen Fernstehenden soll die Möglichkeit geboten werden, sich an den verbandssportlichen Veranstaltungen zu beteiligen. Die Veranstaltung soll dazu beitragen, dem Kegelsport und dem Verbande neue Freunde zu schaffen. Außerdem werden innerhalb der dem Verbande zugehörigen Klubs, die Kämpfe um die Wanderpokale in den Wertungsklassen A, B und C ausgetragen. Von den teilnehmenden Klubs können entsprechend ihrer Mitgliederzahl in den ein zelnen Klassen je fünf Mann starten. Geworsen werden je Starter: 10 Kugeln„Volle neun“ und fünfmal drei Kugeln„Abräumen“. Leicht wird es nicht sein, bei den zahlreichen Nennungen den Sieg davonzutragen. Nur gut durchtratnierte Mannschaften werden durchsetzen können. An alle Sportfreunde ergeht der Ruf, anderen Sportarten nicht nachzustehen, den wirklich schönen tdealen Spielen Interesse entgegenzubringen und die Veranstaltungen des A. K. V. zu besuchen. Natürlich kann dem Kegelsportler und dem interessierten Zuschauer erst dann etwas Ganzes geboten werden, wenn das gesteckte Ziel erreicht ist und man sich in einer der Neuzeit entsprechenden Sporthalle die Hand reichen kann.— Terminkalender. Alemannia. Es wird nochmals auf die heute, Freitagabend 9 Uhr, im Gartensaale des Alten Kurhauses stattsindende außerordentliche Jahreshauptger: sammlung aufmerksam gemacht. Erscheinen Ehrensache.—.— Alte Aachener Reisevereinigung. Für den letzten großen Wettflug ab Breskat (778 Kilometer) wurden 626 Tauben eingesetzt, worauf 126 Preise verteilt werden. Sämtliche Mitglieder der Alten Aachener Reisevereiwigung sehen dem Tag des Auflasses(Somstag, den 28. Juli) mit Grohrr, Fglt nung entgegen. Nöherer Bericht über den Verlauf des Fluges folgt. einen nzolalle hendie Richdes omes und nan. n sich gut tbah. rzahl rosch= Beigung eichsrschaft mal Sek., 1 erinkten, loger. Erich 0 Bu- 4 eutsch rigiert Enden, w belgier ennen mbeek, 21. Juli. diesn und lachenes Keegelns. it grokinderchriften t: Jos. ortklub nneken. ahener en im Werbebedeuind für je Kegköglichrtlichen ing soll rbande innerKämpfe A. 8 Klubs en einin werünfmal ein, bei tragen en sich inderen schönen und die atürlich en Zuwenn ter der reichen anser Juli. Zu der Notiz„Schießere“ in * Kohlberg, sohlberg“, schreibt Bei mir im Lok alt. tverEhrenSm. eslau worauf der der rag des auf des 20. Juli. Zu der Notiz„Schießerei in uns der Inhaber der betr. Wirtschaft. Lykal wurde keine Wasse gesehen und auch geschossen. Erst als die letzten Gäste sich bereits entsernt hatten und ich die Türe schloß, sielen draußen auf der Straße die ersten Schüsse. Büsbach, 26. Juli. An einem Fastnachtsabend kam gs hier auf der Straße im Anschluß an Reibereien in einem mirtslokal— Gäste hatten unter dem Schutz der„Möhnen“ unkostümlerten„die Wahrheit gesagt“— zu einer Prügelei, gobel semand mit einem Messer am Mund verletzt wurde. Vom Nachener Schöfsengericht wurden zwei angebliche Täter Mark Geldstrafe verurteilt. Sie bestritten ihre Schuld und haben bereits Berufung eingelegt. Eschweiler, 26. Juli. Ein Mann hatte wegen groben unfugs— er soll auf Fastnacht nachts eine Dose auf der Straße vor sich hergestoßen haben— ein Strafmandat von ei Mark erhalten. Er rief die Entscheidung des Amtsrichts an; vor Gericht, bzw. nach der Verhandlung hat er uns seine Frau dann zwei als Zeugen geladene Polizeibeleidigt. Vor dem Nachener Schöffengericht blieben heide dabei, daß die Beamten die Unwahrheit gesagt hätten: kam stellenweise zu unglaublich erregten Szenen— vor Am bei der Frau—; das Gericht erkannte auf 80 bzw. 40 Mark Geldstrafe. ar. Eschweiler, 26. Juli. Ein sehr oft bestrafter Mann # Dortmund hat hier im Herbst vorigen Jahres aus zwei Gertenhäuschen einen Liegestuhl, eine Bank, eine Weste und audere Sachen gestohlen. Die Sachen versteckte er, da er sie sicht an den Mann bringen konnte, zunächst in einer Scheune, um sie später jemanden in Weisweiler zu schenken. Er hat sich dann selbst der Polizei gestellt. Vor Gericht gab die Tat zu; den Aufenthalt seiner Frau kennt er nicht. Das Nachener Schöffengericht verurteilte ihn wegen schweren Diebstahls zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. X. Wassenberg, 26. Juli. Gestern sand unter dem Vorsis des Gemeindevorstehers Steffens eine Gemeinderatssitzung statt. Dem Verkauf eines Geneindegrundstückes für Bauzwecke wurde zugestimmt. An Wanderlagersteuer sollen in pro Woche 30 Mark erhoben werden. Da die Einfallschächte bei starkem Regen die großen Wassermengen nicht fassen. sollen beim Landeshauptmann wegen der Umänderung der in der Brühlstraße amAnschlußkanal angebrachten Einfallschächte Beschwerde geführt werden. Unter der Bedingung, die Regierung die Hälfte der Kosten mitträgt, wurden die Mittel zur Beschaffung eines Elektrizitätsapparates für die Schulen bewilligt. pr. Monschau, 26. Juli. In geistiger und körperlicher Frische begeht heute der zweitälteste Bürger unserer Gemeinde, Herr Louis Jansen, seinen 90. Geburtstag. Herr Jansen besucht noch Tag für Tag die Messe,gung## Vorgänge im öffentlichen Leben unterrichter ihn heute noch, wie vor Jahren, unsere Zeitung. Dem Jubilaren herzlichen Büdmunich er. Julich, 26. Juli. Ein Geschäftsmann von hier gab seinerzeit einem gewissen St. in Linnich einen Scheck auf die hiesige städtische Sparkasse in Zahlung, obwohl er oort kein Konto hatte und auch das Konto seiner Frau, über da# er zu verfügen berechtigt war, zur Einlösung des Schecks nicht ausreichte. Wegen Betruges verurteilte ihn das Bezirksschöffengericht Düren zu 30 Mark Geldstrafe. ∆ Düren, 26. Juli. Auf dem malerisch gelegenen Wiesengrund von Burgan veranstaltete die Stadtverwaltung Düren für 4200 Kinder der Voirsschulen ein Kinderfest, das gleichzeitig auch als Verfassungsfeier galt. Oberbürgermeister Dr. Overhues begrüßte die jungen Gäste und brachte ein Hoch auf das Vaterland aus. Nach Freiübungen und Reigen wurde allen Teilnehmern auf Kosten der Stadt eine Erfrischung gereicht. Es ist beabsichtigt, dieses Fest alljährlich zu wiederholen. er. Düren, 26. Juli. Ein junger Kaufmann, der seinerzelt Sachen aus der Konkursmasse„Durania“ unterschlagen hat, wurde vom Schöffengericht zu 100 Mark Geldstrafe verurteilt. er. Düren, 26. Juli. Zu brei Beamten des hiesigen Kulturamtes sagte mal in einer Vermessungsangelegenheit ein verärgerter Rentner unüberlegt, im ganzen preußischen Staat gäbe es keine Maschine, die nicht Schmierlöcher habe; das war indirekt der Vorwurf der Bestechlichkeit. In dem Beleidigungsprozeß vor dem hiesigen Bezirksschöffengericht kam es feitens des Angeklagten zu einer Ehrenerktärung und daraushin zur Zurücknahme des Strafantrages und Einstellung des Verfahrens. er. Birkesdorf, 26. Juli. Einem gewissen L. wurde hier sein vor einer Wirtschaft stehendes Fahrrad gestohlen: er erfuhr von einem Augenzeugen, wer der Täter war und suchte ihn auf. Als er energisch sein Eigentum herausforderte, zeigte ihm der andere ein altes Fahrrad, das L. nicht gehörte. Der Dieb ging dann zur Polizei und meldete, er habe ein Fahrrad gefunden; es war das gestohlene. Da er mehrfach vorbestraft ist, hat ihn das Amtsgericht Düren zu acht Monaten Gesängnis verurteilt; seine Berusung wurde von der kleinen Strafkammer in Aachen verworsen. er. Birkesdorf, 26. Juli. Ein Händler von hier, der im Besitz von 70prozentigem Weißmetall gewesen ist, das auf der Gewerkschaft„Zukunft“ in Weisweiler gestohlen worden war, wurde von der Nachener Stvafkammer wegen Hehlerei zu 50 Mark Geldstrafe verurteilt; der Einzelrichter in Düren hatte ihn freigesprochen. Aus Der Städtetag gegen den„Groskreit“. *t Duisburg, 26. Juli. Der Vorstand des Rheinischen Städtetages hat in eingehender Prüfung zu der Denkschrift des Verbandsdirektors Dr. Schmidt(Essen) über die Bildung von Großkreisen Stellung genommen und ist einmütig zu dem Ergebnis gekommen, daß mit der Schaffung von sogenannten Großkreisen keine Vereinfachung und Verbilligung der Verwaltung erzielt werde. Der Begriff des Großkreises im Schmidtschen Sinne folgerichtig durchsch, seine Durchwürde die Selbständigkeit der kreisgehörigen Städte und Gemeinden vernichten. Der Großkreis würde keine Gemeinde selbst, sondern ein großstadtähnliches Gebilde darstellen. Die Organisation des Großkreises würde die ländliche Mitarbeit weiter Schichten der Bevölkerung unterbinden und insofern eine Abkehr von dem Gedanken darstellen, den Frhr. v. Stein in seiner Verwaltungsreform durchgeführt hat. Endlich würde sie zu einer Unterscheidung der Kreise in solche erster und zweiter Ordnung führen. Die mit dem Großkreis verbundene Zentralisation und die daneben unvermeidliche Heranziehung der Gemeindebehörden zu Verwaltungsgeschäften würde dem Gang der Verwaltung nicht erleichtern, sondern verlangsamen und verteuern. Im Gegensatz zu dem Gutachten Dr. Schmidts, müsse das Ausscheiden von solchen Städten aus dem Kreise, die hierfür reif genug seien, nach wie vor möglich sein. Die Venwaltungsreform solle nicht in der Schaffung von neuen Gesetzen und damit neuen Verwaltungskörpern bestehen, sondern zum Ziele haben, leistungsfähige Verwaltungseinheiten zu bilden. Der Vorstand des Rheintschen Städtetages bedauert die Einseitigkeit, mit welcher Dr. Schmidt die Arbeit der Städte auf städtebaulichem und kulturellem Gebiete beurteile und verkenne. Der gesunde Gedanke seines Gutachtens, nach einem wohldurchdachten Wirtschaftsplan locker zu siedeln, könne, wie die Erfahrungen, namentlich der letzten 10 Jahre, lehren, weder in einem geruhigen Städtegebiet noch in dem künstlichen Neugebilde eines Großkreises durch, geführt werden. Ein Fuhrwerk vom Zug überfahren. #t Mainz, 25. Juli. P8. 3408 überfuhr auf dem unbewachten Uebergang der Nebenstrecke Darmstadt=Groß=Zimmern bei Bahnhof Gundernhausen ein Kuhgespann. Der Fuhrmann wurde sofort getötet, der Wagen zertrümmert. Das Gespann ist unverletzt. zogenrath auf. Am 8. Mai dieses Jahres stellte er sich, da er infolge Erwerbslosigkeit nach Essen zurückgekehrt war, selbst der Polizei. Das Schwurgericht verurteilte T. wegen Körperverletzung mit Todeserfolg zu einer Gesängnisstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Der Staatsanwalt hatte fünf Jahre Zuchthaus beantragt. Das Gericht versagte dem Angeblagen zwar mildernde Umstände, berücksichigte aber bei der Strafbemessung, daß der Angeklagte bei Verübung der Tat erst zwanzig Jahre alt gewesen war. II 1 K Erziehungsprobleme vor dem Schöffengericht. * Hagen, 26. Juli. Ein kleiner Junge von elf Jahren bestahl einen Geschäftsmann, für den er Botengänge machen mußte, um eine größere Summe. Der Junge nahm das Geld in kleinen Beträgen. Als der Geschäftsmann den Täter entdeckte, nahm er ihn her und verabreichte ihm mit einem Peitschenstock eine derartige Tracht Prügel, daß es dicke Striemen gab und der Junge einige Zeit an Fieber enkrankte. Eine dauernde körperliche Benachteiligung trat nicht ein. Das Hagener Schöffengericht stand bei der Beurteilung dieses Falles vor einer schwierigen Frage. Sollten auf den Geschäftsmann die Strafbestimmungen wegen Körperverletzung angewendet werden? Würde der Junge, der im Gerichtssaale anwesend war un zweifeklos der schlimmere Uebeltäter war, sich nicht als „Held“ fühlen? Der Staatsanwalt stützte sich auf seine Paragraphen und beantragte 150 Mark Geldstrafe. Die Mutter des Jungen ließ als Nebenklägerin eine Erhöhung dieser Strafe beantragen. Der Verteidiger des Angeklagten sagte, die Dinge würden auf den Kopf gestellt, und fragte, wie sich eine so hohe Bestrafung des Angeklagten erzieherisch auf den Jungen auswirken würde. Die Beratung des Gerichtes dauerte sehr lange. Wie es schien, standen sich zwei Erwägungen schroff gegenüber. Juristisch war das Tun des Angeklagten strafbar, menschlich zu entschuldigen. Das Urteil lautete auf 30 Mark Geldstrafe. In der Begnündung wurde gesagt, daß das Gericht in der Tat geschwankt habe, ob nicht Freispruch in Frage käme. Programm des Westdeutschen Rundfunks Sender: Langenberg Welle 468,8. Münster Welle 250, Aachen Welle 400, Köln Welle 283. Senderäume: KölnDüsseldorf=Münster=Dortmund=Elderfeld. Direktion: Köln, Funkhaus. K 100 Meter.) Sprecher: Ernst.( 16,00—16,30 Dortmund: Lesestunde. Hermann Probst: Reiscerlebnisse(). Im Eise von Grönland von Victor Pitschmann. O Uebertragung von der Deutschen Welle: Oberfinanzrat Fleischmann: Wohnungsselbsthilfe der 17,00—17,30 Köln: Uebertragung vom 14. Deutschen Turnfest: Meisterschaftskämpfe der Deutschen Turnerschaft.(1500 Meter, 100 Meter, 4mal Staffel, Imal 1000=Meter=Staffel.) Sprecher: Ernst.( 17,30 bis 18,00 Münster: Pros. Dr. Hase: Einführung in die englische Sprache. C) 18,00—18,55 Düsseldorf: Besperkonzert. Ausführende: Das Nachener Streichquartett: Konzertmeister Fritz Enzen(1. Violine), Albert Ernst(2. Violine), Konzertmeister Leo Fischer(Bratsche), Konzertmeister Otto Bogner Bei Spreugungen tödlich verunglückt. * Oberwiehl bei Gummersbach, 25. Juli. In einem hiesigen Steinbruch erlitt ein etwa 27jähriger, erst seit einem Jahr verheirateter Arbeiter bei so schwere Brandwunden, daß er alsbald seinen Verletzungen erlag. Späte Sühne für einen Totschlag. * Essen, 26. Juli. Am 11. August 1921 wurde vor einer Wirtschaft in Essen im Verlaufe eines Streites der Arbeiter Wichura von dem Bergmann Ernst Tarrach durch zwei Messerstiche getötet. Der Täter floh nach der Tat. Er erwarb in Düsseldorf von einem unbekannten Mann einen falschen Ausweis und hielt sich etwa sieben Jahre in der Gegend von HerDadi. auf 11 Monatsraten. Ing. A. Schicka, Auchen Kaufe Jülicher Straße 80. Telephon 29451. 3217 Samstag, den 28. Juli 1928. 10,30 Unterbrechung der Sendungen durch: Erste Tagesnachrichten, Amtliche Wasserstandsmeldungen. O 10/85 Arbeitsmarktberichte.( 12,10—12,50 Mechanische Musik. C 12,50 Erster Wetterbericht.( 12,55 Nauener Zeitzeichen, anschließend bis 13,05 zweite Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten.( 13,05—14,30 Elberfeld: Mittagskonzert. Leit.: Kapellmeister Richard Fabian. Solist: Arnold Altwell (Tenor). G 13,30 Unterbrechung des Mittagskonzertes durch „Programmbemerkungen“.( 15,30 Wirtschaftsberichte. G 15,40—16,00 Köln: Uebertragung vom 14. Deutschen Turnfest: Meisterschaftskämpfe der Deutschen Turnerschaft.(800 Meter, 100 Meter für Turnerinnen, POLSE T. Programm 28. Juni biS 5. August 1923 u er ü Anuu v, PPelg vr, 4. Heg. von.2 Uhr Platrellen d. Stromschvimnmer, 4. ar eutriet. hur ge i. er ie Kee Gltr g anr baus imn aia. e. Sacen von amd runem Khela und Pinechlecher.-ecer echet trar, und festliche Beleuchtung des umnnen Rbei Soanten, den 29. Juli 1929 v ägen. Pasrarechenhohe 1. rchen20 Ce a eehen ternen 4— i. derut 1925 Groian Peervont ul gen sie ie:. Nauut Der Elatrittspreis für das Ausstellungerelände bevie: von 19 Up, Zonn. gung. uln#. Aeumnt 193 Dombeleschtung und festliche Beleuchtung den laken Rhelaster. 2: Bio, 31.. n eier enr Whee Beree Täglich: Konzerts des Ausstellunssorchesters. Festbeleuchtung des Ansstellunr-Ceueggagung Hlohenzollernbrücke, Spie) vonaghtungen. Croßer Vr. ebruurz, Hoterastonales Weiodort. BayStraßenbahn in die Lillostbahs und umgekehrt, Autoparkplätze im Gelände. Radio 12 Monateraten Helliger& Kleutgens. Ursulinerstraße 15, Telephon 34319. 3651h auf 12 Monatsr- (Cello), Kammermusiker Emil Delling(Flöte), Heinrich Sohns(Harse). C 18,30 Unterbrechung des Besperkonzertes durch„Programmbemerkungen“. O 18,.55 Wirtschaftsmeldungen, zweiter Wetterbericht und Sportvorbericht. G 19.20 bis 19,45 Köln: Die Stunde des Arbeiters. Soziale Führergestalten aus Rheinlands und Westsalens „Friedrich Engels“ von Dr. Hans Stein.( 19,45—2 Münster: Der westfälische Kulturkreis. Pros. zur Bonsen: „Das zwelte Gedicht“. G 20,10 Köln: Fünf Minuten über das Deutsche Turnfest.( 20,15 Dortmund: Lustiger Abend mit Maria Ney, Charlie K. Roellinghoff, Willy Anschließend Köln: Letzte Meldungen, Sportbericht.( Anschließend bis 1,00 Köln: Nachtmusik und Tanz. Leitung: Eysoldt. Die glückliche Geburt eines kräftigen Stammhalters zeigen hocherfreut an Theodor Bayartz u. Frau MRamisG Schis Zur Eröffnung unserer II. Filiale Hubertine geb. Kuckart Aachen, den 26. Juli 1928. z. Zr. Marianneninstitut. v3s14 Zür hochzen allen Festen und Gelegenheiten fertigt Reden Gedichte. Prologe Tafellieder usw. schnellsteus an. 75650 Heim=Verlag Radolfzell a. Bodense F r Leder färben Vertrauenssache Nicht jeder kann Schuhe und Leder gut und sauber auf, um- oder neufärben. Die Erste Nachener Schuh- und Lederfärberei Inh. Andr. Peagltsch Büchel 31 Großkölmstraße 23 Telephon 28864 bürgt für sachgemäße Beratung und Ausführung. 21843 Eigene Reparaturwerkstätte im Hause Schuberngnahunn werden gut und billig ausgeführt. 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Unter der Wucht des wilden Gesellen brach hier und dort e im nächsten Augenblicke von Staub= und Erdwolken eingehüllt war, denn die Landstraße war ein einziges Staubmeer, in dem die Blätter gleich tollen bunten Schmetterlingen eilends hin und ber flogen. Weit und breit keine Hütte, kein Haus. Rechts und links nur kahle Erdflächen mit dem ersten rötlichen Schimmer des keimenden Winterroggens, umgeworfene Schollen, die letzten Kartoffelfelder. Alles grau in grau, trübe und farblos. Schwer hingen die Wölken vom Himmel herab, am Hortzonte sich noch mehr verdichtend. Es schien, als wolle das Unwetter bald mit noch größerer Kraft niedergeden, denn immer dunkler ballte sich das Gewölk zusammen. Plötzlich brach ein Platzregen vom Himmel, der die Staubwolken, die sein Bruder, der Sturm. in wildem Tanze herumwirbelte, sofort zum Stehen brachte. Rauschend sielen die schweren Tropfen in immer dichterer Folge, und binnen wenigen Minuten war die Landstraße mit trüben Wasserlachen wie besät. Zu den Böschungen herab rieselten die Bächlein, schmutzig und schlammig; sie schwemmten die kleinen abgerissenen Zweige mit hinab, als wollten sie die Straße säubern von all dem Unrat, den Bruder Sturm in so reichem Maße ausgestreut hatte. In das Klatschen des Regens hinein heulte der Wind sein Lied. Es klang wie höhnisches Lachen. Er schien sich darüber zu belustigen, daß sich bei diesem Unwetter ein Menschenkind die Landstraße entlangkämpfte, Schritt für Schritt, denn Sturm und Regen erschwerten das Vorwärtskommen. Es war aber auch zum Lachen! Denn wie sah der Mann aus! Von der schwarzen Samtjoppe rieselten die Bächlein; das dunkle Haar klebte fest an der hohen, weißen Stirn, und in dem großen, runden Filzhut stand das Wasser. Der Rucksack klatschte bei jedem Schritt auf dem Rücken, und die hoben Stiefel, in die der Wanderer die dunklen Beinkleider gesteckt hatte, quietschten und sangen eine eigenartige Melodie. Die Hand des Wanderers hielt einen knorrigen Baumast, der dazu diente, dem schlanken, elastischen Körver mit einem Satze über die allzu großen Pfützen hinwegzuhelfen. Von Zeit zu Zeit wischte der Fremde die Regentropfen mit dem Rockärmel aus dem Gesicht, nahm den Hut vom Haupte und schüttelte das angesammelte Wasser aus. Dann wanderte er seines Weges weiter. Suchend glitten seine dunklen Augen umher. Es wäre ihm gar nicht unlieb gewesen, wenn irgendwo ein Haus aufgetaucht wäre, denn da er bereits drei Stunden im Sturm gewandert war, hatte ihn der Regen schon völlig durchnäßt, und er fühlte ein immer größer werdendes Ruhebedürfnis in sich emvorsteigen. Endlich, bei einer der nächsten Wegbiegungen, tauchten mehrere Schornsteine vor seinen Blicken auf. Noch war jenes Ziel weit: aber der lunge Wandersmann fühlte doch eine wonnige Beruhigung durch seine Adern rieseln, denn wo Schornsteine waren, sanden sich auch menschliche Wohnungen; man würde ihm gewiß gerne erlauben, ein wenig auszuruben. So schritt er rüstig weiter. Wohin, das wußte Maler Dannenberg selbst nicht. Um sich den Marsch zu erleichtern, begann er auf offener Straße ein vergnügtes Wanderlied zu singen. Aber der Versuch mißglückte, denn der Sturm riß ihm die Töne von den Lippen und blies so gewaltig in seine Lungen hinein, daß Dannenberg stehenblieb, sich verschnaufte und lachend in den Sturm hineinrief: Wenn du singen willst, brauche ich es ja nicht! Immer deutlicher tauchten die Schornsteine durch den Regen auf, und jetzt wurden auch schwarze Schieserdächer sichtbar. Dannenberg vermochte bald festzustellen, daß alle jene Gebäude einen großen Fabrikkomplex bildeten. Da beschleunigte er seine Schritte noch mehr und stand endlich vor einem hohen Portale, über dem sich in großem Bogen die Firma „Porzellanmanusaktur Eichwalde.=.“ wölbte Langgestreckte Backsteinbauten zeigten sich seinen Blicken, Fabrikhaus reihte sich an Fabrikhaus, durch den großen Torbogen und die hohen Fenster des Erdaeschosses aber sah Dannenberg geschäftige Menschen hin und her eilen. Ein gewaltiges Terrain hatte diese Anlage erfordert. Kein Wunder! Klang doch der Name der Eichwalder Porzellanmanusaktur gut in der Welt. Schon vor Jahren hatte Dannenberg von dem Unternehmen reden gehört, damals, als er mit der Absicht umging, sich ganz dem Kunstgewerbe zuzuwenden. Er selbst hatte kurze Zeit in einer Porzellanmannfaktur die Farbentechnik gelernt, hatte sich besonders lebhaft mit Unterglasurfarben beschäftigt und gute Fortschritte auf diesem Gebiete gemacht. Aber die regelmäßige Arbeit in den Werkstätten einer Fabrik sagte auf die Dauer seinem weltenstürmenden Temperamente nicht zu; er warf seine Stellung kurzerband fort, um sich wieder ganz der Malerei zuzuwenden. Und nun führte ihn der Zufall hierber nach Eichwalde. Dannenberg erinnerte sich sehr wohl, daß er die Produkte der Porzellanmanusaktur Eichwalde als zu den besten zählend überall hatte nennen hören. Man stellte sie Meißen, Berlin, Nymphenburg, Sepres und Karlsbad vollwertig an die Seite. Des jungen Künstlers Interesse wurde immer reger. Er vergaß seine völlig durchnäßten Kleider und trat durch den großen Torbogen, um eine genauere Besichtigung der Gebäude vorzunehmen. Die Ueberdachung schützte ihn vor Regen und Sturm. so fühlte er sich unter ihr wie geborgen. Ohne weitere Umstände entledigte er sich seiner Stiefel, um das darin stehende Wasser erst einmal auszuschütten. Aber noch damit beschäftigt, fuhr ihn jemand barsch an: „Was wollen Sie hier?" Gelassen dreht sich der Maler um. Vor ihm stand der Pförtner. Das erkannte Dannenberg an der Mütze, die der vierschrötige Mann trug. Er lachte fröhlich: „Ich begieße das Gras, das zwischen den Steinen bervorschaut. Ich hätte aber nichts dagegen, wenn Sie mich in Ihr gemütliches Stübchen bitten würden. Denn, wie Sie sehen, bin ich draußen ein wenig feucht gemorden: Der Pförtner knurrte zunächst etwas Unverständliches vor sich hin. Dann hob er den Kopf und schrie Dannenberg unwirsch an: „Machen Sie sofort, daß Sie hier wegkommen, hier wird nicht gebettelt!“ Der Maler klopfte ihm freundlich auf die Schulter. „Aber, mein Bester, wer denkt aus Betteln! Ich gehöre zu den glücklichen Menschen, die kein Geld brauchen. Ich habe aber eine leidenschaftliche Vorliebe für schönes Porzellan, und so interessiert mich die 1 Damit wandte er sich um und wollte über den großen Hof nach dem jenseitigen Fabrikgebäude schreiten. Aber blitzschnell hatte Dannenberg sich erhoben. „Einen Augenblick, Herr Doktor.“ schallte seine Stimme. Der Angerufene blieb zögernd stehen. Er wandte nur halb den Kopf über die Schulter. sch liebe es nicht, Belästigungen ausgesetzt zu sein. Wünschen Sie eine Unterredung, so wenden Sie sich schriftlich an uns.“ Dannenberg lachte belustigt auf: „Nach Ihren Worten muß ich annehmen, daß ich eine ganz verblüffende Aehnlichkeit mit einem etwas weniger wohlsituierten Bruder der Landstraße habe. Kein Wunder, wenn dieser tüchtige Beamte dort meinen guten Frackanzug als Wischtuch für Ihren Torweg benutzt. Halt, halt! Laufen Sie mir doch nicht fort.“ unterbrach sich der Maler, als er bemerkte, daß Eichwalder Anlage. Lassen Sie mich ruhig hier noch Doktor Lanzer Anstalten machte, weiterzugehen.„Ich ein Weilchen stehen, ich trage Ihnen weder den Tor= bin ja erst bei der Einleitung, die Hauptsache kommt weg noch eines der Fabrikgebäude weg.“ noch. Also, ich nehme an, einen der maßgebenden Herren vor mir zu sehen. Gestatten Sie darum, daß ich mich Ihnen vorstelle: Lutz Dannenberg, Kunstmaler und zweifach prämiierter Künstler. Auf der Wanderschaft hat mich der Regen überrascht, und ich hatte nur das Bedürfnis, mich an der ersten Stelle, die sich bot, ein wenig auszutrocknen. Hier, in dieser Atmosphäre, die glühende Hitze atmet, gelingt das meiner Ansicht nach am besten. Aber Ihr Pförtner war anderer Meinung. Ich darf Sie, verehrter Herr Doktor, wohl bitten, mich einem etwas menschenfreundlicheren Herrn zu empfehlen.“ Abweisend schaute der Sohn des Direktors auf sein Gegenüber. „Wir haben hier keine Herberge. Eichwalde liegt Das tolle, fast zwei Wochen ununterbrochen währende, sogenannte„Marathon“=Tanzturnier wurde mit dem Glockenschlage der Mitternacht auf Befehl der Sanitätspolizei zum Abschluß gebracht. Der sonderbare, in der Oeffentlichkeit heftig umstrittene der. Gessentlschheg,.4 rach ein zwester Tänzer angesangen hat Blut zu spucken.(Ein jetzt im Hospital befindlicher Teilnehmer hatte absslut nicht früher aufhören wollen.) Im Anfang nur wenig und auch dann mit Spott und Hohn beachtet, gewann das Turnier beim Publikum mit der Ausdauer der„Ueberlebenden" beständig Das Dauertanz=Schauspiel hatte mit ngesetzt, welche Zahl bei der Kopfschüttelnd betrachtete der Alte den jungen Menschen, aus dessen dunklen Augen der Schelm lachte. Wenn der Kerl nur nicht gar so verwildert ausgesehen hätte! Dennoch, in diesem Gesicht lag etwas, das seinen Grimm unwillkürlich besänftigte. „Können Sie bei diesem Wetter denn nicht daheim bleiben?“ Das klang schon bedeutend milder. Der Angeredete legte den Kopf auf die Seite. „Daheim? Ja, wissen Sie, lieber Alter, das ist so eine Sache. Wenn ich auf der Landstraße wandere, dann bin ich nämlich daheim. Ich habe kein so gemütliches Zimmerchen wie Sie. Aber, da ich mich auch für Innenarchitektur gewaltig interessiere, so gestatten Sie mir vielleicht, daß ich durch diesen gotischen Bogen in Ihren Palast eintrete, um mich ein wenig darin umzuschauen.“ Noch ehe der andere etwas sagen konnte, war der Maler die drei steinernen Stufen emporgestiegen und trat in die Pförtnerloge. Ohne Umschweife ließ er sich auf einem Stuhle nieder und streckte bebaglich die Beine von sich. „Ich danke Ihnen herzlich für die freundliche Aufnahme, mein lieber Freund! Meines königlichen Wohlwollens dürfen Sie versichert sein. Ich werde Ihrer,“ fügte er mit gravitätischer Handbewegung in herablassendem Tone hinzu,„bei der nächsten Ordensverleihung gehenken.„Diese Sternwarte“„Dannen= derbare, in Her., Leisegtlschest, beitg u berg saßte nach dem linken obersten Knovfloche des Sport wurde somit beendigt, ohne daß noch Pförtners,„darf nicht unberücksichtigt bleiben.“ ter Tänzer angefangen hat Blut zu spucker Mit einem halb ängstlichen, halb fragenden Blicke schaute ihn der an. Da lachte Dannenberg hell auf. „Nein, nein, haben Sie keine Angst. Da oben ist es bei mir ganz richtig. Aber Sie werden doch einsehen, daß ich mich in so durchnäßtem Zustande Ihrem Direktor unmöglich vorstellen kann. Ich muß also erst an einem Ihrer Tonbackösen austrocknen. Dann mache ich Ihren Direktoren meine Aufwartung. Noch immer schaute der Alte voller Verwunderung auf seinen seltenen Gast, um den sich große Pfützen zu bilden begannen. Er wußte nicht, was er von dem Manne halten sollte, der jetzt seinen Rucksack abschnallte, gänzlich ungeniert die Samtjovve auszog und sie an einen Haken hing. Ein weißes Hemd, von zweifelhafter Reinheit, kam zum Vorschein; auch sein sonstiger Zustand ließ zu wünschen übrig, denn die untere Hälfte des rechten Aermels fehlte vollkommen. Schon wollte der Pförtner den Strolch empört hinausweisen, da begann der Maler von neuem: „Sie werden hoffentlich an meiner Toilette keinen Anstoß nehmen. Ich bin gerade auf dem Wege, mich völlig neu einzukleiden, das heißt, sobald ich das nötige Geld dazu habe. Sie sollen seben, wenn meine Samtjoppe wieder trocken ist, nehme ich es an Eleganz mit Ihren Herren Direktoren auf.“ „Ja, aber zum Teufel, was wollen Sie denn eigentlich hier?“ Der Maler beugte sich weit vor und leate seinen Mund an das Ohr des Alten. „Das weiß ich selbst nicht,“ flüsterte er vergnügt. Dann lachte er schallend auf. Nun riß dem Pförtner aber doch die Gebuld. „Ich lasse mich von solch einem hergelaufenen Strolch nicht zum Narren halten,“ brauste er auf, packte erst den Rucksack, dann die Samtsovve und schleuderte beides durch das Fenster in den Torweg hinein.„Wenn Sie nicht machen, daß Sie sogleich hinterhergehen, dann fliegen Sie auch binaus! Verstanden?“ „Wie kann man in Ihrem Alter nur noch so heftig sein?“ gab der Maler gleichmütig zurück.„Ich hole mir doch den Tod, wenn ich jetzt in Hemdärmeln hinaus ins Freie gehe. Außerdem benutzt man eine Samtjacke, denken Sie— eine Jacke aus gutem, echtem Samt.- nicht dazu, um die Landstraße aufzuwischen. Seien Sie friedlich, alter Freund, und holen Sie meine sieben Sachen sofort wieder berein.“ „Machen Sie, daß Sie sogleich hinauskommen!" schrie der Pförtner voller Zorn und trat in den Torweg.„Sie hergelaufener Strolch!— Sie Gauner!— Ich habe keine Lust, mich mit verrückten Tagedieben herumzuärgern. Raus, oder—.—“ Er machte eine drohende Handbewegung. „Weiser,“ erklang es da mahnend in nächster Nähe. Der Pförtner fuhr herum. Durch den Hof kam ein Herr geschritten, der jetzt unmittelbar vor dem Torbogen stand. Er mußte die letzten Worte gehört haben. Mit vorwurfsvollem Blicke schaute er auf den im Gange liegenden Rucksack und Rock. „Weiser, was soll das hier?" Der Alte bekam einen hochroten Kopf, ariff bastig nach Rucksack und Joppe und hob beides auf. „Verzeihung, Herr Doktor, aber die Sachen gehören einem fremden Manne, der bier bei mir eingedrungen ist und durchaus die Loge nicht wieder verlassen will.“ Doktor Claus Lanzer, der zweite Sohn des technischen Direktors, trat einige Schritte vor. Von da aus erblickte er Dannenberg, der noch immer gemütlich auf seinem alten Platze saß. Prüfend alitten seine grauen Augen über die Gestalt des Malers, der ohne eine Spur von Verlegenheit den Neuangekommenen freundlich begrüßte. Ein hochmütig, abweisender Zug trat in das Gesicht Doktor Lanzers. Er wandte sich an den Pförtner: „Sorgen Sie dafür, daß dieser Mann die Loge verläßt:— eine halbe Stunde von hier entfernt, dort werden Sie das Gewünschte finden.“ „Und da soll ich in solch einem Aufzuge durch die Stadt. Nein, mein bester Herr Doktor, das können Sie nicht verlangen. Bis vor wenigen Augenblicken hat mein Samtfrack in tadelloser Aufmachung ge glänzt. Durch die hitzige Hand Ihres Beamten der Imponierende Eindruck verdorben. Sehen Sse einmal hin, wie die Jacke jetzt aussieht! Und die sor ich anziehen? Man verhaftet mich ja. Bewilligen Sie mir wenigstens eine Pumpe, unter der ich die Zeichen der Mutter Erde abspüle.“ Kopfschüttelnd betrachtete Doktor Lanzer den Sprecher. Trotz seiner burschikosen Art schien er nicht ohne Manieren. Seine Sprache war die eines gebildeten Mannes. Aber dieser Aufzug? Unbegreiflich! Lanzer hatte zwar die Absicht, den jungen Mann einfach stehenzulassen, aber sie wurde nicht ausgeführt, denn die dunklen Augen Dannenbergs strahlten sein Gegenüber so aufrichtig an, daß der andere nicht umbin konnte, nach einem Ausweg zu suchen. „Ich sehe ein, daß der Pförtner übereilt gehandelt hat. und Sie dadurch geschädigt wurden. Ich werde daher Anweisung geben, daß man Sie in einem Schup, pen,“ der Chemiker zögerte ein Weilchen,„das beißt in einem geeigneten Raum unterbringt, damit Sie Ihre Toilette vervollständigen können.“ „Auf Ihren Schuppen kann ich verzichten Herr Doktor. In einem Schuppen verwahre ich nicht einmal meine Bilder, noch weniger stelle ich mich selbs dort unter. Ich sehe aber drüben die Kantine: ein Aufenthalt dort drinnen ist schon eher anzunehmen. Ich danke Ihnen aber für Ihre außerordentliche Freundlichkeit und Ihr weitgehendes Entaegenkommen. Ich werde nicht verfehlen, auf das Wohl meines Gönners einen Schoppen zu trinken.“ (Fortsetzung folgt.) Marathontanzen. hundert Paaren eingesetzt, welche Zahl bei der berrschenden Temperatur in des Wortes wahrster Bedeutung schließlich auf neun Paare zusammenzuschmelzen schien. Tüglich brachen mehrere Jünger und Jüngerinnen Terpsichores zusammen. Beginnender Wahnsinn, der zuweilen die sonderbarsten und groteskesten Formen annahm, kam bei einzelnen zum Durchbruch, die jedoch nach kurzer Rast ebenso heftig als vergeblich den verlornen Posten wieder einzunebmen trachteten. Da war u. a. eine hübsche kleine Blondine, die zuletzt wie tot an der Schulter ihres Gefährten bing, der sie langsam mit sich herumschleppte, und sie zur Rastzeit, die Füße leicht bewegend, aufs Bett legte, von dem sie nach abgelaufener Viertelstunde anschernend frisch und tanzlustig aufstand. Da war eine aumutige junge Turnlehrerin, deren Augen und Gebärden am letzten Tage einen wilden, irrsinnigen Ausdruck anzunehmen begannen. Wieder andere hielten die Tortur merkwürdig gut aus, so daß bei einigen selbst eine Gewichtszunahme zu verzeichnen war. Der ursprünglich ausgesetzte Preis betrug 5000 Dollar, der zu gleichen Teilen an sämtliche Mitglieder des„Marathon“ im Augenblick der Beendigung zur Verteilung kommen sollte. Als Besuch und demnach Kasseneinnahme sich zusehends steigerten, streikten die je von einem Anwalt begleiteten Tänzer und weigerten sich zuerst, ihre respektiven Zelte zu verlassen, ehe ihre Forderung von 400 Dollar für jeden Teilnehmer bewilligt würde. Die Einigung ging ohne weitere Unterbrechung vor sich und an die tanzenden Paare erging der strikte Befehl, von nun an wirklich zu tanzen, anstatt im üblich gewordenen langsamsten Gehschritt die Füße schleifend zu bewegen und sich auch nicht mehr, wie bisher, mit ihren „Trainern“ oder dem Publikum in Rängen und Logen zu unterhalten. Aus rotgestreiften Markisen waren auf der einen Seite der großen Arena die Zelte für die weiblichen und auf der anderen Seite für die männlichen Tanzgladiatoren errichtet worden. Auch ein Hospitalzelt gehörte dazu, von dem die Sage ging, daß dort außer Medikamenten so manches verbotene, stärkende Tränklein zu haben war. Verschönerungskünstler aller Art waren zur Stelle, und zuerst benutzten die Tanzenden einen beträchtlichen Teil der Rastviertelstunde, die ihnen aus jeder Stunde gestattet war. um lich massieren, frisieren, maniküren zu lassen und dergleichen. Je weiter jedoch das Turnier fortschritt, um so sparsamer gingen sie mit den kostbaren 15 Minuten um, die größenteils dem Schlaf gewidmet wurden, und sie versuchten nun, die Verschönerungskünste nach Möglichkeit, selbst Rasieren wührend des Tanzes ausführen zu lassen. Livrierte Angestellbe des„Madison Square Garden“ reichten den von Tanz= und Dollarlust Besessenen auf Wunsch Erfrischungen in Gestalt von Milch oder Apfelsinensaft. Genau wie bei den Zirkusvorstellungen oder den großen Faustkämpfen, die auch in diesem neuen Riesenbau stattfinden, waren zahlreiche Verkäufer von Brötchen, der berüchtigten „rosa Limonade“, eisgekühlten„weichen“, d. h. alkoholfreien Getränken,„Esquimo Pies“(mit Schokolade bezogenen Scheiben Gefrorenes) und anderen Süßigkeiten zur Stelle, und sie machten namentlich nach Mitternacht, wenn das 25000, Plätze enhaltene Haus sich etwa ein Viertel gefüllt hatte, gute Geschäfte. Im bunt zusammengewürfelten Publikum „rieben“, wie der amerikanische Ausdruck lautet. Damen und Herren in elegantester Abendtoilette„Ellenbogen“ mit italienischen Schuhputzern, Negern. Chinesen und Japanern, Sportsleute mit Ladenmädchen und Arbeitern. Es war Mode geworden nach dem Theater oder dem Diner im„Garden“ abzusteigen. Viele blieben stundenlang faszinierte Zuschauer, entwickelten sich zu Stammgästen, die mit den tanzenden Paaren gut bekannt wurden. Unter großem Beisall wurden behübsche Aufmachung als z. B. auch für das gewinnendste Lächeln, und so mancher Scheck und Dollarschein fand seinen Weg zu den Tänzern. Ein besonders beliebtes Paar soll über 7000 Dollar, Extraeinnabmen erzielt haben. Texas Guinan, ehemals Brettlschauspielerin und originell=burschikose Besitzerin eines bekannten„Nachtklubs“, bot einem der Baare 2000 Dollar, um in ihrem Kabarett auszutreten. Das Turnier beschwor förmliche Zeitungs=, Kritik= und Witzstürme herauf. Obwohl gelindester Weise mit Derwisch= und St. Beits=Dänzen verglichen, wurde der Verlauf doch von einer langen Reihe von Zeitungs=Berichterstattern täglich aufs genaueste beobachtet und beschrieben. Abgesehen von ärptlicher Kritik in bezug auf die gesundheitsschädlichen Folgen für die Teilnehmer wurden Klagen der Theater=Unternehmer laut, welche solche Vorführungen nicht unberechtigter Weise für viel anstößiger erklärten, als viele der von der Zensur unbarmherzig verbotenen Theaterstücken, wie z. B.„Mara“ und„Die Gesangene“.., 4seant Aeflek-t Zuerst hübsch, ja zum Teil clogant gekleidet, wurde das Aussehen der choreographischen Flagellanten, die Augen von grünen Schirmen gegen das grelle Bogenlicht geschützt, zusehends salopper und nur wenige hielten sich bis zuletzt adrett. Auffallend darunter das beliebteste Paar— er im kühlen sauberen weißen Leinenanzug, sie im leichten Seidenkleid. Nach der zwangsweisen Beendigung des grausamen Spiels, welches bei den Teilnehmern und dem interessierten Publikum zuerst viel Mißvergnügen ausgelöst hatte, erschienen die sieghaften Dauertänzer vergnügt nach zwei Ruhetagen, den beiden ersten, die ihnen##t zmanzig Tagen beschert waren, die Mädchen in neuen Kleidern, die Männer im tadellosen Smoking. Jeder von ihnen erhielt für 481 Stunden ununterbrochenen Tanzes ein Kuvert, das 477.78 Dollar nebst einer Prozent=Zulage von 21.20 Dollar enthielt. Obne das Eingreisen der Gesundheitsbehöcbe lätte der Tanz noch unabsehbare Zeit fortgesetzt werden können, teilte der Impresario bedauernd dem versammelten Publikum mit. („Frankf. Zeitung.“) Die Obersteiner Felsenkirche. Diese besondere Sehenswürdigkeit des Nahetals und ein Wahrzeichen der industriefleißigen Stadt Oberstein an der Nahe, wird gegenwärtig einer gründlichen Instandsetzung unterzogen. Es handelt sich hier um ein altes rheinisches Kulturdenkmal, das unter Denkmalsschutz gestellt ist. In etwa 50 Meter Höhe über dem Nahefluß erhebt sich in einer mächtigen Aushöhlung eines schroff aufragenden Felsenmassivs die Kirche, deren Bau 1482 vollendet wurde. Im Jahre 1742 stürzte das Kreuzgewölbe der Kirche ein, das durch eine Holzdecke notdürftig ersetzt und bis heute noch nicht wieder erneuert wurde. Seit etwa 150 Jahren sind an der Kirche ausreichende Instandsetzungsarbeiten nicht vorgenommen worden. Eine im Frühjahr dieses Jahres durch den Ministerialrat HieckeBerlin vorgenommene Besichtigung des Baues erab denn auch, daß die wettere Hinausschiebung einer gründlichen Instandsetzung die Einstunzgefahr herausbeschwören mußte. Die Kirche wurde daher geschlossen und mit den Arbeiten sofort begonnen. Eine Prüsung ergab, daß die Zerstörungen hauptsächlich von dem Sickerwasser aus dem Felsen herrühren, die in das untere Mauerwerk der Kirche eindrangen und dieses zermürbten. Man will die Mauern durch das soge“ nannte Torkret=Versahren wieder festigen, die Sickerwasser selbst sollen in einem Sammelbecken aufgefangen werden, so daß bünftige Einwinkungen vermieden werden. Auch das Innere der Kirche ist stark dem Verfall ausgesetzt. Die Träger der Empore waren in den Mauereinlässen angesault. Man will das Innere der Kirche möglichst in seinem alten Aussehen erhalten. Die wertvolle, reich geschnitzte alte Kanzel, der alte Herrenstuhl und der Grabstein des Grasen Philipp von Daun sind noch erhalten und werden wieder errichtet und eine neue Orgel eingebaut werden. Die Instandhaltungsarbeiten stehen unter der Leitung des Architekten Heilig(Darmstadt): sie mit aller Gründlichkeit durchgeführt werden, um das bistorisch wertvolle und in seiner Art wohl eingig dasondere Preise gestiftet sowohl für gutes Tanzen und stehende Kirchengebäude für die Zukunft zu erhalten.