erscheinungsweise: wöchentlich 12 mal. Bezugspreis: für den Monat.30 M. einschl. 46 Usg. Botenlohn Alle Postanstalten des In= und Auslandes nehmen Bestellungen entgegen. Abbgstellungen önnen nur Anen Tag vor Monatsschluß mündlich oder schriftlich bei der Geschäftsstelle geschehen. Durch das Trägerpersonal werden Abbestellungen niemale angenommen. Postscheckkonto: umt Köln Nr. 26870. Bank=Ronto: Nachener Bank s. Handel und Gewerde, Nachen. Nachen. Samstag, 21. Juli 1928(Daniel) 1. Blatt Nr. 170 Der Aemen.... Im Falle von höherer Gewalt, Streik, Aussperrung BetrießsIm Fuur von hohelet Sewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung, Verbot, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zuschriften an die Redaktion nicht mit einer Namensadresse versehen.— Fernsprecher: 27827. Auf Anruf dieser Sammelnummer meldet sich unsere Zentrale, die mit den einzelnen Abteilungen unserer Zeitung die gewünschte Verbindung herstellt. Gelteste Gachener Zeitung 80. Jahrgang— sden Auspadr Anzeigen sind sofort zu bezahlen, wird Rechnung erteilt, ist diese innerhalb 5 Tagen zu bezahlen. Eventuell gewährter Radatt gilt nur bei Kassaregulierung: in Konkursfällen u. bei zwangsw. Eintreibg. durch Klage treten die Bruttosätze in Kraft. von Kaaßers Erden in Aachen, Seilgraben 16. einselvechaufepreis 16 Pfa.. Selgestsstunden von morgens nu bü abends 7 Uhr. Seriner Bedanson: gosin v V, Vintusteldstrahe 3c, Farmuf Aus estow un................. Im Ortsverkehr: die kleine 27 mm breite Zelle„„ 20 Pig. behördl. Anz. 40 Reklamen 150„ 1. Seite 100% Aufschlag ohne Nachlaß. Im Fernverkehr: die kleine Zeile 40 Pig., die 80 mm breite Reklamezeile 150 Pfg. 1. Seite 100% Aufschlag. Für Platzvorschrift 10% Aufschlag Rabatt nach Tarif. Platz und Zeitvorschrift ohne Verbindlichkeit. Verlagshaus: Nachen, Seilgraben 16. Teiger=Adr=Schoflachen 1 Täglich eine Beilage: Schwere Anklagen. —8 Berlin, 19. Juli. Der Einheitsverband der Eisenbahner, Bezirk Süddeutschland, veröffentlicht eine Erklärung zur Katastrophe auf dem Münchener Hauptbahnhof, in der es heißt: Drei Stellwerksbeamte hat die Staatsanwaltschaft wegen Verdunkelungsgefahr in Haft genommen. Was können diese armen Teufel verdunkeln? Nichts. Die Gefahr der Verdunkelung liegt vielmehr bei den wirklich Schuldigen. Die Schuldigen sind: 1. Der Vorstand des Betriebsamtes I München, Reichsoberbahnrat Will, 2. der für die Betriebsaufsicht verantwortliche zweite Stationsvorstand, Reichsbahnoberinspektor Gögler, und 3. der die Rangieraufsicht führende Oberbahninspektor Felser. Den Antrag auf Personalvermehrung hat der Betriebsvorstand Will schon seit Jahren hintertrieben. Schon im Jahre 1923 sagte ein Vertreter des Eisenbahnverbandes zu Will, wenn die Dienstvorschriften eingehalten werden sollen, ist das Personal auf dem Stellwerks= und Rangierdienst zu wenig. Will antwortete darauf:„Wer nach den Vorschriften der Reichsbahn arbeitet, treibt Sabotage und wird bestraft. Falls ein Beamter im Münchener Hauptbahnhof sich unterstehen sollte; gleich, ob im Stellwerks=, Rangier= oder Zugbegleitdienst, die Dienstvorschriften einzuhalten, so wird er von seinem Posten als unbrauchbar entfernt.“ Unter den Eisenbahnern im Münchener Hauptbahnhof ist bekannt, daß sie niemals die Dienstvorschriften einhalten, weil sonst der ganze Verkehr stockt und sie auch bestraft werden. An diesem Zustande trägt der Betriebsvorstand Will mit die Hauptschuld. Der stellvertretende Stationsvorsteher Gögler hat Schuld insofern, als er das Vorgehen des Betriebsvorstandes Will unterstützte und nicht dafür sorgte, daß die nötigen Dienstposten geschaffen werden. Der Oberinspektor Felser hat die Oberaussicht über den Rangierdienst. Wo er einen Mann einsparen kann, tut er es. Vielfach müssen die Rangierleiter mit nur zwei Mann herumschustern.: Für den Unglückstag verlangte das Personal auf der Betriebshütte I, das jetzt verhaftet ist, einen weiteren Mann, Felser lehnte das mit den Worten ab:„Das muß auch so gehen“. Nach dem Unfall sagte Felser: #„Ich habe das faulste Rangierpersonal“. Daß Felser im krittschen Augenblick den Kopf verlor, beweist die Tatsache, daß er, als das Unglück sich ereignete, auf dem Stellwerk X sich besand, wo er zwar Telephon zur Verfügung hatte, die sämtlichen Stellen, ngmentlich die Fahrdienstleiter, aber nicht verständigte. Erst durch die in den Bahnhof zurückkehrenden Reisenden konnte man von dem Unglück etwas erfahren. Felsers Verschulden ist es auch, daß die Sanitäter, der Staatsanwalt, die Feuerwehr und die Bahnhofspolizeiwache viel zu spät verständigt wurden. Eine Erklärung der Reichsbahndirektion München. +t München, 19. Juli. Zu verschiedenen Presseäußerungen über das Eisenbahnunglück im Münchener Hauptbahnhof am vergangenen Sonntag teilt die Reichsbahndirektion München u. a. mit: Auf dem Münchener Hauptbahnhof ist der mittlere Teil noch nicht zentralisiert, d.., die Weichen werden hier noch an Ort und Stelle bedient. Der Umbau für die Zentralisterung ist bereits genehmigt, und 350000 Mark sind als erste Rate hierfür zur Verfügung gestellt. Die Behauptung, daß das System der Personaleinsparung an dem Unfall Schuld trägt, ist nicht zutrefsend. Bei der Station München=Hauptbahnhof beträgt gegenüber der Vorkriegszeit die Kopfmehrung im Bahnhofs= und Abfertigungsdienst 82 Köpfe, das ist 14 v. H. Daß Beamte am Sonntag von—12 und dann wieder von 20 bis Montag 4 Uhr Dienst hatten, ist richtig. Das Bestreben des Personals geht allgemein dahin, daß eine Reihe von Dienstschichten nur durch die zulässig kürzesten Ruhezeiten getrennt werden, um dadurch dann mehr und längere freie Tage innerhalb einer Dienstwechselperivde zu erzielen, als dies bei Trennung der einzelnen Dienstschichten durch längere Ruhezeiten der Fall wäre. Die um 21,37 Uhr angeforderten Hilfszüge trafen um 21,50 Uhr an der Unfallstelle ein, das ist 13 Minuten nach Eingang der Meldung beim Bahnbetriebsamt. Die Untersuchung. it München, 20. Juli. Gestern vormittag hat eine Gerichtskommission auf dem Münchener Hauptbahnhof einen Ortstermin abgehalten zwecks Besichtigung der Betriebsstrecke I. Am Abend hat ein weiterer Lokaltermin stattgefunden, um die Beobachtungsmöglichkeit auf dem Stammzug zu prüfen, der bekanntlich auf den Vorzug aufgefahren ist. Von der Reichsbahndirektion wurde dafür eine gleiche Zuggarnitur wie die des Stammzuges zur Verfügung gestellt. Mit diesem Zuge wurde von der Gerichtscommission die Beobachtungsmöglichkeit auf der Maschine geprüft und ein Bremsversuch im Anschluß daran vorgenommen. Bei dem Termin waren die drei angeschuldigten Stellwerksbeamten sowie der Lokomotivführer und=Heizer des Stammzuges, gegen die die Voruntersuchung gleichfalls eröffnet worden ist, zugegen. Auf Grund der Vernehmung der verhafteten Angeschuldigten und im Zusammenhang mit dem Lokaltermin, konnte die Aufhebung des Haftbefehls und die Freilassung der drei verhafteten Angeschuldigten noch gestern erfolgen, da eine Verdunkelungsgefahr nicht mehr besteht. Die Voruntersuchung gegen die drei Stellwerksbeamten sowie gegen den Lokomotivführer und=Heizer des Stammzuges, wie auch die allgemeine Untersuchung zum Zweck vollständiger Aufklärung der Schuldfrage nimmt ihren Fortgang. Was ist mit Karlsbad? Eine Hochflut erholungsbedürftiger Außenminister. Drahtbericht unserer Zesliner Schriftleitung. AK. Berlin, 21. Juli. Reichsaußenminister Dr. Stresemann ist zur Fortsetzung seiner Kur aus dem Schwarzwald nach Karlsbad übergesiedelt. Er wird dort mehrere Wochen weilen, voraussichtlich solange, daß er sich vor der Septembertagung des Völkerbundes nur noch für einige Tage wieder nach Berlin begeben wird. Wenige Schritte von ihm in einem Nachbarhotel ist der Präsident der tschechoslowakischen Republik, Masaryk, eingekehrt. Prager Meldungen wollen davon wissen, daß sich auch Benesch, der betriebsame Außenminister der Tschechoslowakei, in kurzem nach Karlsbad begeben werde. Es ist also unvermeidbar, daß die drei Staatsmänner in den nächsten Wochen in nähere persönliche Fühlung kommen, und aller Wahrscheinlichkeit nach werden sie sich dabei nicht nur über Dr. Stresemanns Gallensteinleiden und Masaryks Leberkrankheit unterhalten, sondern auch aktuelle Fragen der Politik anschneiden. In russischen Blättern ist übrigens auch die Rede davon gewesen, daß auch Tschitscherin, der russische Außenminister, wieder einen Erholungsurlaub nach dem Ausland anzutreten beabsichtige. Sie deuan, daß die Kur den ewig kränkelnden Thitscherin wahrscheinlich ebenfalls nach Karlsbad kommt hinzu, daß der österreiPrag schon aus Gründen eineneteing ihkeit dem deutschen Außenminister Buratz gich, abstatten wird, und nachdem gestern in. handlicheng Fortgang der Verten über die rumänische Anleihe bekanntgegeAußennher ist wird sicher auch der rumänische seinen Naub anzat:.. dausd in der Lage sein, bad zübrlineten, der auch ihn nach Karls. soll. Fügt man noch hinzu, daß der Abgöäter u umänischen Anleiheverhandlungen von deutsch=rungischen fur die Wiederaufnahme der Handelsvertragsverhandlungen es auch Herrn Titulescu an für ein Zusammenkommen mit Stresemann nicht llen wird. Es läßt sich also mit ziemin Sarsebas erwarten, daß die nächsten Wochen volitisch nn auch nicht weltbewegende, so doch gen werden.(“ntsame Aussprachen brin20 Nonnen in Mexiko verhaftet. City, 20. Juli.(Drahtung.) 20 Nonnen von Guadaloupe wurden verhaftet. Ihr Kloster wurde geschlossen. Sie werden beschuldigt, im geheimen die religionsfeindlichen Gesetze verletzt zu haben. Peter Limbourg gegen Kaution aus der Haft entlassen. tt.,Abln, 20, Jul.(Drahtung.) Der am Schluß des vekannten rimovurgprozesses unter dem Verdacht des Meineides in Haft genommene Peter Limbourg Paires guf die von seiner Verteidigung gegen den schluß der Sitrass; Oestbeschwerde bin durch Be10 S00 gkammer gegen eine Kaution von zu bod Mark aus der Haft entlassen. Das Fest der Hunderttuuisend. Wien im Zeichen des Sängertages.— Zegeißrte großdeutsche Aundgebungen Eigener Drahtbericht. Wien, 20. Juli. Zu dem großen Sängertag in Wien, der am Donnerstag durch Bundeskanzler. Seipel eröffnet worden ist, hat es kaum jemals ein Gegenstück gegeben. Ganz Wien steht unter dem Zeichen des Festes der Hunderttausend. Lange Wochen haben die Vorarbeiten eine ganze Armee von Menschen beschäftigt. Für die Riesenkonzerte wurde die größte Halle der Welt, die je in Holzkonstruktion ausgeführt wurde, eigens errichtet. Schon seit zehn Tagen strömen unaufhörlich die Scharen der Sänger und der Sangesbrüder in die Donaustadt. Seit Montag rollten unaufhörlich die Sonderzüge heran, es waren weit über hundert. Dazu kommen die Scharen derjenigen, die die gewöhnlichen Züge benutzten, und die zehntausend, die als Zuhörer den Deutschen Sängertag erleben wollen. Die Stadt prangt im Festesschmuck von Fahnen und Blumen. In den Hauptstraßen wogt es von festesfrohen Menschen. Die lebensfrohe Art der Wiener steckt alle an, die hierher geeilt sind aus allen Teilen der Welt, wo die deutsche Zunge klingt, von Rhein und Saar, aus Schleswig=Holstein und aus Südtirol, aus Ostpreußen und von der Wasserkante, aus Berlin und aus Neuyork, aus Böhmen und vom Bosporus, aus Südafrika und sogar aus China. In den Straßen Wiens sieht man Vertreter aller deutschen Stämme, hört man alle deutschen Mundarten. Das Fest und mehr noch das Aeußerliche der Stadt stehen ganz im Zeichen Schuberts. Man hört nicht nur die warmen gemütvollen Schöpfungen des gottbegnadeten Meisters, man wird auf Schritt und Tritt an ihn erinnert. Das Schubertmuseum zeigt eine Sonderschau. Schuberts Bild prangt in allen Schaufenstern, nicht gerade immer künstlerisch ausgeführt, aber gut gemeint, in Gips, Marmor, in Bronze, in Porzellan, in Wolle, ja, ein Metzger hat Schuberts Büste sogar in Schmalz geformt. Zeitungen und Zeitschriften bringen Bilder von ihm und aus seiner Zeit. Die Buchhandlungen zeigen nur Schubertliteratur, die Möbelgeschäfte Möbel aus Schuberts Zeiten. Es gibt Schubert=Taschentücher, SchubertSeife, ja sogar Schubert=Würste. In Berlin oder einer anderen norddeutschen Stadt würde so etwas wahrscheinlich geschmacklos wirken. Hier empfindet man es nicht störend. Es paßt in den Rahmen, paßt zur Umgebung, paßt zur Wiener Luft. Alles hat aufs beste geklappt, und das will etwas heißen: hat doch Wien innerhalb weniger Tage seine Einwohnerzahl um 15 Prozent vermehren müssen. Alle, die man hört, sind des Lobes voll über die liebenswürdige, ja erquickende Wiener Gastfreundschaft, über die herzliche Aufnahme. Die große Sängerschar, die aus allen Weltteilen hierher geeilt ist, ist durch ein Band nicht nur unter sich, sondern auch mit der Feststadt verbunden; es ist das deutsche Lied, das deutsche Volkslied vor allem, das hier alles eint zu einer Weltkundgebung deutschen Gemeinschaftsbewußtseins. Das bricht noch mehr in dem ungezwungenen Verkehr der Sänger untereinander und mit den Bewohnern der österreichischen Hauptstadt hervor, als im offiziellen Teil, wo die an verantwortlicher Stelle stehenden Persönlichkeiten naturgemäß eine gewisse diplomatische Rücksicht zu üben haben. Eine Begeisterung mit südländischem Schwung durchtobte die Massen, als Schulrat Jacksch bei der Eröffnungsfeier die Worte prägte:„Von hier wird der Ruf über die Erde gehen und es wirdst sich überall, samkeit die verfolgt, die Volke geben, niemand de zustellen. sich erfühn, was wir hoffen. Es wird ich nicht mit voller AufmerkZignisse: Oesterreich und Deutschland skenntnisdurchringen: Man muß dem das des Blkes ist, und es vermag sich Zus es Herzens entgegenae Pomomese ief wols überhaupt nicht mehr zu mus die Stab eg slche Redner ausführte: 45 wieder nur eeig umeg der das alte Germanien die Stumnde dar. 1d6es Vilk ohne Grenze umschließt, die Strnde ochereinigung aller Deutschen. Betenntnis nltes ar Besimnung wollen wir das nen unseres.F. Willens ablegen, daß die Millio. richte an auls“s zusammenkommen müssen. Ich richte an aumisere deutschen Brüder, die in der Die Pmerstaucke Kitl.; Lied pflegen, besonders an der Spuse zies ite, draußen zu verkünden, was un piedergedrückten Volkes in Oester. reich ist,#### oir nicht ruhen werden, bis wir oas Ziel der#nigung erreicht haben.“ Es war eitvergetzliches Erlebnis, als hierauf gug een, Schmutz Bekräftigung das Deutschlandlied aus yunverktattz geübten Kehlen durch die mächtige Halle und den Riesenplatz auf der Jesuitenwiese dahinbrau Jeder, der mit dabei war, fühlte, An des edlen deutschen Liedes hier Lehensmissens Puchs zu einem Bekenntnis des Deutschen, zu esdes Gemeinschasftswillens aler der übrigen Well, Vekenntnis, das man auch in der übrigen Weigt wird überhören können. Die Wisr Schubert=Feier. sand ar her: Shnl-(Duhtung.) Heute mittag n der Sa, dle die erste der drei Hauptaufsührungen des leutschen Sängerbundfestes statt. Festdirigenten wasprofessor Keldorfer und Professor Wohlg=Leipzig. Der Klang der Richard Straußscheinfaren leitete die Feier ein, darunter die Gruppen der Auslandsvereine alrika, Amerika und Australien, Lieder von Franshubert und anderen Komzonisten zum Vorthrachten. Darauf hielt der Prasivent des Detz Sängerbundes, Friedrich List, die Festanspra Neues vom Tage. Zwanzig Jahre unschuldig im Zuchthaus. Das Appellationsgericht in Edinbourgh, das am Freitag die Entscheidung im Berufungsverfahren Slater bekannt gab, hat einstimmig heichlossen, das gegen Slater vor 20 Jahren gefällte au beben,vegen Irrtums der Geschworenen auf„Degsühere deutsche Staatsangehörige #, ium ist vor 20 Jahren wegen eines angeblich von iym begangenen Mordes zum Tode verurteilt worden. In letzter Zeit stellten sich eine Reihe von Momenten heraus, die es wahrscheinlich machten, daß er nicht der Täter war und daß das lediglich auf Indizien gestützte Urteil— es hat damals schon in esiae de Oeffentlichkeit Mißbilligung erregt— „#wax. Lonan Dovle war einer der Vorkämpfer Protestbewegung gegen das Urteil. Vor 20 Jahren schon wurden 20000 Unterschriften gesamKeören Haf see D der englschen Justig; Erlbolg geführt, und man darf „treudig zuerkennen, daß sie ohne Scheu enn nnrecht wieder gutzumachen versucht, das an einem Unschuldigen begangen worden ist. Staatliche Antezung für die englische (Drahtung.) Wie Reusche Regierung bedustrie sofortige hat wegen der Zunahme schließung weiterer Bergstützungen, beson8 fuhr, bewilligt. AW. London, 20. ter erfährt, hat die schlossen, der Koh Hilfe zu gewähren. der Arbeitslosen und werke finanzielle U ders für die Koh Aufstan Rexiko? it London, 20. Jul Mail“ berichtet aus. Ne Grenzstadt Laredo geh Ermordung Obregons i1 ten offener Aufsta lautet, daß drei Regimenieder.3 rufen haben. giever mir Galles!“ rahtung.) Die„Daily In der mexikanischen rüchte, daß nach der sen mexikanischen Staahehrochen sei. Es vergeSchwere Bluttat. Aus Gandersheim wird berichtet: In der Ortschaft Bodenburg ereignete sich Donnerstag abend eine schrere Bluttat. Aus bisher noch nicht festgestellter r. or Fok der Schlosser Walter aus Bodenburg eine Frau Luvewig unv verletzte ihre Tochter durch mehrere Schüsse lebensgefährlich. Auf einen Radfahrer, der zu Hilfe eilte, gab er gleichfalls Schüsse ab, die aber ihr Ziel verfehlten. Darauf richtete Walter selbst und verletzte sich durch einen Die weggeworfene Zigarette! In der Nähe von Oberglogau geriet die Verlaufsoude eines Kirschenhändlers in Abwesenheit des Händlers und seiner Frau in Brand, wobei zwei im Alter von 5 Monaten und 2½ Jahren um Leben kamen. Sie konnten nur völlig verwerden. Das älteste Kind des Händlers, ein 4½ Jahre alter Junge, wurde von Passanten gerettet. Der Brand ist anscheinend durch eine fortgeworfene Zigarette entstanden. Absturz eines tschechoslowakischen Militärflugzeuges. „. Zei, dem Dorfe Neukestrzan in der Tschechoflowarri in vas Militärflugzeug des ersten Fliegerregiments in Prag abgestürzt, das auf der Strecke Prag— Pardubitz—Königgrätz einen Nachtflug unternahm. Das Flugseug hatte sich während des Fluges verirrt. Der Pilot, unterleutnant Hrivek, und der Oberleutnant Zetek, kamen dabei ums Leben. Dampferzusammenstöße an der vortugiesischen Küste. Auf der Höhe von Kap Roca sind infolge Nebels nach Lissabon gebracht. An der gleichen Bluttat in einem Neuyorker Gesängnis. Im Bronx=Gefängnis in Neuyork erschoß ein besand, bei einem Fluchtver Als er das Gefar eia u0 zwei Gefängnisbeamte. Selbstmors. angmistor verschlossen fand, verübte er Schwierige Lage der Holzindustrie. feld im Hochrasß Ju In einer großen, nach Reins. man sich mit s: einberufenen Versammlung befaßte man sich mit dem Niedergang der Holzindustrie, der zurüickhzufichren ise.... P rensgebietes ine Entichtis: Es wurde mit großer Mehrbeit eine Entschließung an die Regierung angenommen, in der den Behörden und der Privatwirtschaft gegenüber die Bitte ausgesprochen wird, ange#### ver großen Notlage der Grenzbevöskerung, die einheimische Holzindustrie nach Möglichkeit zu berücksichtigen und unberechtigte Vorurteile gegen die Holzarten des Hochwaldes, die in jeder Hinsicht den Hölssrunanderer Gegenden gleichwertig sind, fallen zu Sbratde. Nachen, den 21. Juli 1928. Josef Mertens f. A Gestern morgen ist im Alter von 88 Jahren Herr Josef Mertens aus Euchen gestorben. Herr Mertens war einer der ältesten Bezieher unserer Zeitung, er gehörte zu den Wenigen, die bei der Feier unseres Jubiläums im Jahre 1924 besonders geehrt wurden. Er durfte sich sogar rühmen, der älteste Leser unserer Zeitung zu sein, die seit ihrer Gründung im Jahre 1848(Mertens war damals 8 Jahre alt) im Hause seines Vaters gelesen wurde. Aus Westbruhsaltanr! Provinzialmittel für die rheinischen Winzer. * Düsseldorf, 19. Juli. Zu sofortiger Hilfe für die diesjährigen Fröste am schwersten geschädigten rheinischen Winzer hat der Provinzialausschuß in seiner letzten Sitzung 100000 Mark bereitgestellt. Der preußische Staat beteiligt sich an dieser Notstandsmaßnahme mit der gleichen Summe. Eine Beihilfe in gleicher Höhe erwartet man von den in Frage kommenden Kreisen. Für 25000 Mark Kristall gestohlen. O Düsseldorf, 18. Juli. Vor einigen Monaten wurde festgestellt, daß in einem hiesigen Kristall= und Vorzellanwarengeschlft 6: 99=:,3 J..at hriugens ungen vorgekommen waren. Als der Tur er.## verdächtig wurden der Lagerverwalter der Firma, Loilhelm Heinrich, und seine Ehefrau festgenommen. Die Ehefrau gab auch zu, daß sie während der Jahre 25 bis 28 Porzellan=, Glas= und Kristallwaren im Werte von etwa 25000 Mank entfernt habe. Mit dem Ehepaar hatten sich jetzt in der gleichen Angelegenheit vor Gericht 15 Personen als Hehler zu verantworten. Nach längeren Gerichtsverhandlungen wurde schließlich der Ehemann Heinrich freigesprochen. Die Frau erhielt ein Jahr Gefängnis. Eine Anzahl der der Hehlerei verdächtigen Personen erhielten Gefängnisstrafen von—18 Monaten. Sechs Personen wurden freigesprochen. Todessturz eines Betrunkenen. □ Elberfeld, 18. Juli. Gestern morgen wurde in einem Vorgarten in der Ottenbrucher Straße die Leiche eines unbekannten 40—45jährigen Mannes aufgefunden. Nach den bisherigen Ermittelungen muß der Mann im Rauschzustand sich verirrt haben und irgendwie abgestürzt sein. PP ANDE Auflösung der Stolberger.-O. für feuerfeste Produkte, Aachen-Forst. Im Bankhause Koch, Otten u. Co. fand heute vormittag unter dem Vorsitze des Banklers Joseph Otten die ordentliche Hauptversammlung der Stolbenger Akt.Ges. für jeuerfeste Produkte statt, in der fünf Aktionäre 62700 Mark Aktien mit 1354 Stimmen vertraten. Der Vorsitzende erstattete folgenden Bericht des Vorstandes für das Geschäftsjahr 1937-28: Aus dem für die Gesellschaft ungünstigen Geschäftsjahr 1926-27 gingen wir mit einem Verlust von 24111 Mark in das neue Jahr hinein. Doch auch in dieser Jahre waren die Bedingungen für eine günstige Entwicklung des Unternehmens nicht gegeben. Die allgemein schwierige Lage der Industrie feuerfester Produkte beeinflußte auch unser Werk, so daß wir wegen Mangel an Aufträgen schon im ersten Teil des Geschäftsjahres unseren Betrieb stillegen mußten, den wir bedauerlicherweise bis auf den heutigen Tag nicht wieder eröffnen konnten. Durch die laufenden Unkosten und die aus dem Bankkredtt erwachsenden hohen Zinsen stieg der Vertust der Gesellschaft. Weiterhin waren wir gezwungen, wegen der scharten Konkurrenz die noch vorhandenen Warenbestände bis auf einen geringen Rest zu sehr gedrückten Preisen zu verkaufen, was sich naturgeräß auch bei der Verlustzitier auswirkte. Das Geschäftsjahr 1927=28 schließt daher mit einem Verdust von 37 296 Mark einschließlich dem Verlust aus 1926-27 ab. Wir schlagen vor, diesen Verlust auf neue Rechnung vorzutragen. Diesem Vorschlag schloß sich der Aufsichtsrat an. Die Versammlung genehmigte ohne Erörterung einstimmnig die Bilanz für 1927-28 und erteilte der Verwaltung Entlastung. In der Bilanz stehen auf der Alotivseite die Anlagen mit 160707 Mark. die Warenbestände mit 8433 Mark, der Kassenbestand mit 119 Mark, die Oebltoren mit 5260 Mark und die vorausbezahlten Versicherungsprämien mit 181 Mark.— Die Kreditoren einschließlich Bankschuld betragen 111 996 Mark.— In der Gewinn- und Verlustrechnung stehen auf der Sollseite das obenerwähnte Saldo von 24111 Mark und die Unkosten, Löhne und Steuern mit 37 107 Mark; auf der Habenseite ein Bruttoüberschuß von 23922 Mark. Der Vorsitzende begründete den Antrag der Verwaltung auf Auflösung und Liquidation der Gesellschaft. Unter den obwaltenden Verhältnissen bleibe der Gesellschaft nichs anderes übrig. Die Versammlung nahm einstimmig und ohne Erörterung diesen Antrag an und ernannte den bisherigen Vorstand, Herrn Willems, zum Liquidator. Mannesmann-Mulag Motoren- und Lastwagen.-G. Die a. o..-V. hatte nur über Autsichtsratswahlen zu beschleßen. Es wurden neu gewählt die Herren Erich Niemann, A. Feder, Walter Andreae. Paul Mohn. Vertreten waren.83 Mill. RM. Kapital. Ueber den Geschäftsgang wurde mitgetellt, daß man noch Wagen verkaufe, besonders nach England, erst in zweiter Linie nach Deutschland. Der schwebende Prozeß laufe noch in erster Instanz, der Ausgang sei noch nicht zu übersehen. Nach Angabe der Verwaltung soll das Unternehmen in dem bisherigen Umfange einstweilen fortgeführt werden. Späterhin dürfte sich gegebenenfalls ein Abbau der Produktion nicht umgehen lassen. Seit März wird an Stelle des Selve-Motors ein Maybach-Fabrikat für die Mannesmannwagen verwandt. Aus dem alten Fabrikationsprogramm ist noch ein erheblicher Rohmatertalbestand vorhanden. Die Aachen hatte außer dem Im März d. J. gewährten Kredit von 450000 RM. der Gesellschaft in steuerlicher Hinsicht Entgegenkommen bereits gezeigt und auch weiter zugesagt. Der finanzielle Status der Gesellschaft sei gegenwärtig zufriedenstellend. Ob es gelinge, die aus der alten Fabrikation noch vorhandenen Wagen einigermaßen autzbringend abzustoßen, Reße sich jetzt noch nicht übersehen. Die Mobillsierung der LiquldationsschädenForderungen. Zu den verschiedenen Meldungen der letzten Zeit wind aus Kreisen des bekannten Bankenkonsortiums mitgeteilt, daß ingendwelche neuen Fortschritte in der Angelegenheit nicht zu verzeichnen sind. Andererseits scheint auch von besonderen Schwierigkeiten. etwa reparationspolitischer Natur, über die gelegentlich Andeutungen verbreitet wurden, keine Rede zu sein. Sanerung der Maschinenfabrik Ehrhardt u. Sehmer. Wie wir hören, haben die Sanierungsverhandlungen der bekannten Saarbrücker Maschinenfabrik Erhardt u. Sehmer mit einem deutschen Konzern zu einer grundsätzlichen Einigung geführt, so daß der Weiterbestand des Unternehmens, das sich bisher überwiegend in französischem Kapftalbesitz befindet, gesichert ist, wenn die Aktionäre und Gläubiger sich zu bedeutenden Opfern bereit finden. Die neu zu gründende Gesellschaft will für .2 Millionen Mark die Orundstücke, Gebäude, Inventar. Patente und Vorräte lastenfrei übernehmen und die faufenden Aufträge noch zu Ende führen. Nach dieser Rezelung bliebe jedoch noch ein Fehlbetrag von 10.8 Millionen Franken bestehen, der von der HauptSchesduner gur..en werden mühte. Von der Enttretenden Oroßzisug. Saarbrücken zusammenbetrieb des Werkeg, gas umum wird der Welter1000 Köple zäht, ahhängen. Kurse der Berliner Börse. Die mit“ versehenen Gesellschaften sind noch nicht auf Gold umgestellt. Berlin, Juli 19 20. 19. Reiche und Slastaanlelhen Ablösungssch. (mit Auslösr.) *)-6000 g b) 60 001—90 00 90,11# do.(ohne Aus: ösungsrecht) 6% Goldanleihe 84, 6% D..-Anl. 27 87.50 8% do.% 6% Pr. Gold“„„ 0 Pidbr. Em. 45 6 5/ 6% Pr. Gold-Ko.Oblg. Em. 19 eechchre un 61.50 6: 179 87.8 87.50 99.73 84 99.83 Bleenbebnaktler und Schiffahrtenktlen Abschluß der Auslandsanleihe der RuhrWohnungsbau-.-G. Die Ruhr-Wotmungsbau-.-G. in Dortmund Verhandlungen wegen Aufnahme einer öprozengten Auslandsanlethe von 46 Mill. Dollar mit einem amerfanfschen Bankensyndikat unter Führung von Oillon Read u. Co. und Speyer u. Co. erfolgreich zum Absch bracht. Die Anleihe, die die erste direkte deutschWohnungsbauanlethe in Neuyork sein wird, hat eine von dreißig Jahren und soll im Herbst zur Zehnung aufgelegt werden. Für die Gewährung eines Kredtts an die Gesellschaft ist bereits eine phzipielle Zusage des Syndikats gegeben worden. Wohnungsbau-.-G. wurde bekanntlich zur des wachsenden Wohnungsbedarts im Ruhr richtet. Ihre Gründer sind neben der Helmstätten-.-G. in Münster die führende Stahlunternehmen, unter Amen besonders difereinigten Stahlwerke.-G. und die Gelsenkkirchene Bergwerks .-., deren amerkkanische Bankiers beichttlich Dilon Read u. Co. sind. Die Freigabe der deutschen Amerikhithaben. Nach einem der„Deutschen Bergwgszeitung“ zugegangenen Prtvattelegramm aus Wasigton, hat cie Preigabe der deutschen Amerikaguth#n in dieser Woche tatsächlich mit der endgültigen Verkennung von drei Ansprüchen durch die Steuerbehön und den Treuhänder begonnen. 21 Spezial-Steuerfamnte sind vom Schatzamt für das Büro des Treuhäufts ernannt, worden, um den Rest der Ansprüche zu efdigen. Die Aussichten für eine rasche Ausshlung aller Ansprüche sind entschieden ermutiger Eine neue Kunstseidenfabrihn Hol Eine belgisch-französisch-howäfische##ryppe von Industrieffen und Wirtschaftsunter###mungen hinter denen u. a. die Banque de Paris et d] Pays-Jas sowie die Banque de’union parisienne steh beabschtist, in der holländischen Stadt Roosendaal, ne Kustseldenfabrkk, die N. V. Kunstseidenfabjk Rossendaal zu errichten. Die Gruppe soll überein Anfuxskapftal von 2 Mill.#1 verfügen. Die endgültte Ausfürung des Planes wird jedoch davon abhängtggemacht taß de Stadtvenwaltung von Roosendaal ehnn zinslosa Vorschmuß in Höhe von 1 Mill.(l. gewährt. * Berliner Börtenberjht. Lustlos bei weichenden Kuren. Berän, 20. Juli.(Drühtung.) D gegen Schluß der gestrigen Börse gemachten Voramagungen, daß die Neuyorker Börse schwächer werds würde, haben sich zwar nicht bestätigt, mit Ausnahn des leichteren Tagesgeldes konnte aber von Ihr anderseits auch keine Beeinflussung der Tendenz in günstigenSinne ausgehen. Sonstige Anregungen lagen ebenfalls düit vor. Die Versuche, das Geschäft zu beleben, bließt vorläufig noch vergeblich. Bel den Banken war# schon lange nicht so sttll wie heute, unds kamen so gut wie gar keine neuen Orders zur Mführung. Wieder wurden Reportgeldbefürchtungen laut, die aber bei der augenblicklichen Verfassung der interttionalen und helmischen Geldmärtste keinen rechten Sa haben. Es wäre unverständlich, wenn die Großlbankenind das sind doch in diesem Falle die großen Geldgebr auf diese Weise das an und für sich schon kleine Ersengeschäft noch wetter einengen würden. Soweit erste Notierungerbei den geringen Umsätzen zustandekamen, hielten eh die Veränderungen in Grenzen von 1 Prozet. Nur ganz vereinzelt waren Kursabweichungen vomehr als 2 Prozent festzustellen. So lagen IIse 4 Proze, Tietz 3% Prozent und Svenska 4 Mark höher. Dagzen hatten Junghans 4 Prozent verloren. Im Verlufe bröckelten die Kurse bei der herrscheren Geschäftslosigkeit (aber ziemlich einheitlich) um 1— Prozent ab. Glanzstoff verloren 9 Prozent, Polypha sogar zeitweise 10 Prozent und die Kaliwerte für k zunächst überhaupt keine ersten Kurse zustandegekomnen waren, lagen bis 8 Prozent unter gestern. Anleihen bröckeltem ned freundlichem Beginn ab, Ausländer waren geschäftsig Mexkkaner etwas erholt. Devisen notierten unsber und schwankend. Der Geldmarkt war leichter Tagesgeld 67—8 Prozent, sonst unverändert. Der Pfandbriefmarkt war fast geschäftslos und in für Kursgestaltung nicht einheitlich. Liquidationspfandbr#fe und Antelle lagen eher schrwächer. Auch nach Uhr blieb die Stimmung lustlos. Heute ging die Versin daß die Außenhandelsbilanz, die in den sichsten Tagen erscheint, ungüstiger werde. Beuerkenswert fest blieben die Aktien der Continental. Der Kassamarkt lag sehr stil1 bei Kurswelchungen von—4 Prozeh nach beiden Seiten. Die üblichen Wochenschlußerscheinungen traten auch heute auf. Das Geschäft schrumpfte, wenn es überhaupt noch möglich war, weiter zusamtnen und die Börse schloß lustlos und eher schwicher. Durch feste Haltung tielen auf Gesfürel, Goninental, Reichsbank und Telephon Berliner. Oiflzielle Schlußkurse(Terminnotierungen): Allg. Dt. Creditanstalt 135; Banner Bankverein 143; Bayer. Hyp. u. Wechselb. 162.125; Berl. Handelsges. 277.50: Commerz 184; Danat 265; Deutsche 164.50; Dis158.50: Dresdener 165.50; Mitteldt. Kreditbank 229#t, i. Verkehr 187.50, Dt. Reichsbahn 95.25; Hapar Wiie, kldinbg.-Südamerika 198.75; Hansa 199.75: Nordd. Schantungbah. 6,875 Baltimore-Ohlo— Aach. Kleinbahn— Cansda Pacifio 83.125 Hmorg.-Am.-P. 165,75 Rh-Südam.-D. 199,0 Hansa Dmpfsch 203.75 Nordd. Lloyd 156,0 Ver. Elbeschiff. 81.125 Bankahtten BankelkWert. 155,0 Bankf. Brauind. 196,0 Barmer Bankv. 143.25 Berl. Handelsg. 273.75 Comm..Prv.-B. 185,0 Darmst. Bank 267,0 Deutsche Bank 165.25 Disk.-Kommnd. 159.0 Dresdner Bank. 164,0 Luxb. intern.B..7 Mitteld.Kreditb. 200,0 Reichsbank 267.25 Rh. Westf.Bdkr 133.25 Westd.Bdkr. 129,25 .7 103.0 84.125 64.25 193.75 200.0 154,75 61.125 132.75 195.0 143.0 273.50 139.0 265.0 164.50 153.25 164.0 .7 2000 263.0 139,0 129.25 RuhrFiedtrung zirk eretfällschen Eisen- und ledastriechtlen Accum.-F. Hag. 1620(162.0 Adlerwerke 114, 1115,0 Alexanderwerk 62.5 63.0 Allg. El.-Ges. 174,625172,625 Augsb.-Nürnb. 99.80 100.75 Bamag Meguln 23.50 Basalt.-G. 75.0 77.75 Bemberg, J. P. 538,0 539.0 Berger Tiefbau 415,0 413.25 Bergmann El. 199.50 196,0 Bln.-Karlr. Ind. 65,01 65,0 BerlinerMasch. 118,75 116,0 Braunk. u. Brik. 177.25 177.25 Bremer Vulkan 134,50 1134,0 Buderus Eisenw 32.50 81.75 Busch-Lüdensch—]— Busch Waggon 53,0 56.0 Bilk Gulden 38,0 83.0 Calnion Asbest 51,9 50.50 CharlottWasser 130.25 123,0 Chem. Heyden 124.25(125,75 Chem..Geisenk 76,0 76,0 Chem.W. Albert 93,0 91,0 Contin. Caoutch 187,75 141,0 Dalmi. Motoren 102,0 101,75 Disch. Atlant. T. 151,0 149.50 Dessauer Gas 193,0 s195,50 Deutsche Erdöl 136,75 135,75 Dtsch. Kabel 75,0 75.25 Dtsch. Maschin. 56,0 54.25 Disch. Spiegelgl 103,0 102.75 Dtsch. Eisenhd. 76.50 77.875 Dortm. Aktb. 249.0[249,0 Dortm.Ritterbr. 386,0[336,0 Dortm. Union 269,0 267,0 Düren. Metallw. 240.25 244,0 Dürkoppwerke 56.25 56.50 Dyns..Nobei 128,0 123.76 El. Lieferungsg. 167.75— El. Licht u. Kratt 214,0(213,0 Bschw. Bergw. 200,0(202,25 Essener Steink. 120,0(120,0 Fahlberg-List 118,0 1118,0 Farbenindustr. 262,50(260.25 Felt.& Guilleau 130.25 129,0 Friedrichshall 182,50 1189.0 Gebhard& Co, 116,0 1115.25 Gebh.& König 56,0 56,25 Gelsenk. Bergw 132,50 131.25 Gerresh. Glas 135,0 1135,50 Ges.f. e. Untern. 257,0 257,0 Girmes& Co. 234,0[230,0 Gladb. Woll.-In. 167,0 167,0 GoedbardGebr. 188,0(185,0 Goldschmidt, Th 87.25 95.80 Guano-Werke 70,50 70,50 Hacketh. Draht 83,0 91.50 Hammersen Sp. 154,0]— Hann. M. Egest. 52,0 52,0 Harpen. Bergb.— 150.0 29. Hartmann Msch. 2½ HilgersVerzink 63,8 Htrach Kupfer 132.9 Hoesch Eisen 131.80 -Hohenl. Werke 32.50 Holzmann Ph 142.75 Hubertus Brk. 129,825 IIse Bergbau 234.50 Jülicher Zucker— Kallw. Aschersl. 232.50 Karstadt Rud. 232.75 Klöckner 123,9 Köhlmann St. 94,875 Köln. Gas.Elek. 90.0 Köln-Neuess. B. 127,0 König Wilhelm 224.25 Körting, Gebr. 71,0 Krauß Lok. 6½ Kronpr. Metall 110.0 Lahmeyer& Co. 163.50 Laurahütte 7½ Leopoldsgrube 70,625 Lindes Eismsch. 185,0 Loewe& Co. Lorenz 233,0 153.25 Nagdebg. Bw. 70,50 Mannesmannr. 131,0 Mansf. Bb. 110,0 Marimiliansh. 188,0 M. W. Linden 210,50 Metallbank Frf. 142.50 Motoren Deug 61,0 Mülh. Bergw. 198.50 Nat. Autob. 79,0 Niederl. Kohlen 189,0 Nordd. Wollkm. 211.875 Oberschl..-B. 195.75 Obers. Koksw. 115,50 Orenst.& Kopp. 123,0 Ostwerke 309,375 Phönix Bergb. 39.125 Pöge Elektr. 190.0 Rasquin Fbw. 120,0 Reisholx Papier 242,0 Rh. Braunk.-Br. 285,75 Rh. Cham.Dinas. 60,0 Rh. Klektrw. M. 148,50 Rh. Spiegelglas 177.50 Rhein. Stahlw. 140.50 Rh. Wf. Elek.-W. 294.0 Rhein. Kalkw. 125,0 Ru.-Westf. Spr. 98.0 Riebeck 153,50 J. D. Riedel 49,0 Roddergr. Br. 745,0 Rositzer Zucker 64.25 Rütgerswerke 97.73 Sachsenwerke Salzdetf. Kall Sarotti Chocol Schering Schlea. Z. 431.0 229.0 315,0 121.0 Schles.ZinkSt. A.— Schött, Herm. Schubert-Salz. Schuckert& Co. Schultheiß-Ptz Siemens-Glas Stem.& Halske Stettiner Cham. Stöhr Kammg. 7 358,50 199.75 350,50 150.50 363,50 90,0 266,0 Stolbrg. Zinkn. 173.50 Thörls V. Oelt. 96,50 Thüring. Gas 183,50 Tietz, Leonhard 255,0 Transradio 149,0 21.50 64.80 133.70 30. 82.6 141.80 129,825 101 23 72.9 231.0 223.50 122.80 92.9 99.0 123.0 aat 10 71.50 64.25 112.6 164.50 70.75 71.75 134.0 230.50 153.25 71.0 130.25 110.0 139.0 211.0 143.0 60.25 103.50 32.50 1600 209.50 194.50 18 25 496) 39.125 100.0 18223 442.0 232.50 99.25 147.75 140 204.50 122.0 155.0 40.0 745.0 67.9 96.50 426,0 225.0 314.0 115.83 73.0 354, 133.50 346.0 150.25 353,0 87.25 266,50 172.50 96.50 164,0 253.50 147.75 Nertgaulerbörgg Die mit einem“ versehenen Gesellschaften sind noch nicht anf Goldmart umgesteilt. Köln 13. 20. 7 Tuchfab. Aachen 132.25 132.25 Varziner Papier 143.0 V. Chem. Charl. 154,0 Ver. Dtsch. Nik. 170.25 V. Glast. Klberf. 627,0 Vr. Stanlwerke 93,50 V. St.Zypen amp; W. 204,0 Vogtl. Maschin. 76,75 Wanderer werk 143.0 Warstein. Grub. 143,0 Wegelin Rußt. 150.50 Wester. Alkalt 254,50 W. Draht Hamm 89,0 Westt. Kupfer 75,0 Wicking. Portl. 165.25 Wickrath Leder 31.0 WickülerKüpp 230.25 Witt. Gußstahl 68,50 Zeitzer Masch. 159,50 Zellst. Waldhof 892.0 140.25 154,00 166.0 624.0 92.875 205,0 78.0 148.25 143,75 152,0 230.0 70 91.0 250.25 63,50 153,0 924.75 Kolenialwerte. Neu Guinen Otavi-Minen 730,0 720,0 31.879 51.0 Versicherangsaktien. Aach. M. Feuer. Versicherung 389,0 371,0 Aach. Rückvers. 162,0 18,30 Festverzinsliche Werte Ablös.-Anl. mit Anslosanger. a)-60000 91.10 51.05 )60001—90000 55/5 55.5 Ablös. Anl.ohne Auslosunger. 18.9 17.75 6% Köln. Stadtanleibe 1926 98.9 960 6% Reichsanl.—!— Bauken Barmer Ban kv. 162.5 Berg-Märk. Ind.— Berl. Handeleg.— Darmstädter Bk 263.0# Deutsche Bank 165.6 Disc.-Kom.-A. 1330 Reichsbank 209.# Commerz u. Pr. 183 0 Dresdner Bank 165.5 Dresd. Bk. junge— Mitteld. Creditb. 26%## Rh. Bauernbank— Rh.-Westf.-Bod. 188.5 Rh.-Westf. Bod. Kreditb. neue— Rh.-Bod.Krtedit 123/6 lud anfrie Adler-Brauerei Adler-Kohle Alexanderwerk Basalt-Akt. Linz Berl. Sped.Ver. Bielef. Moch. W. Bochumer Guß Bonn..-u..-V. Buderus Eisen Braunk. Zuktt. Isolawerk Dahlbusch Bgw. .A. David Grove Dolorit Basalt Donnersmark. Deutsch-Atl. T. Deutsch. Brdöl Ver. Stahlwerke Deutsche Masch. D. Reichsb. Vrz. Düsseld, Masch. Dynsmit Nobel Ehrn.& Sehm Bisenmathes Eisenw. Heerat ##schweller Bg. 92.0 51.8 62. 75.6 250.6 91.8 152 0 114 5 152.8 89 123.25 9226 114.8 819 143.# 286.6 164.5 133.9 133.8 164.75 199.0 1993 122.5 51.6 7 290.0 89.75 133. 112.5 150.9 96. 9238 124.# 813 Farbenindustr. Felten& Gulll. Plender Br.“ Gelsenkirch. B. Glatbach Welle Hammerren Harkort Elsen arpener Bab. #illgersVerzink Hoesch noubenwerke Hubertus Brk. Gapag Humboldt Mach Kalker Brauerei Portlland Zem. Heidelberg Kalker Maschin. Kabel Rheydt Klöckner Werk Kölner Gummit. Köln-Neuess. B. Laurahütte Mand Plano Mannem.-R. Motorenf.Deutz annh -Bergb. . quin Farbw. Kuvensb. Sp. Rhein. Braunk Rh. Bauind. Rh..-V. für gcer Kheinstahl Rh. Masch.-Led. Rhein. Sp.-Glas Rh. Wasserw. Rh.-W. Spreng. Rhenansa, Ch. Rodderigr. Br. Schoeller-Rit. Schuckert Rlekt. Sichel Stadtbrg. Ilütte Stollwerk Ind. Tietz Leonhard Ver. v. d. Zyp.-W Viersener Sp. Wegelin Ruß W. Draht Hamm Wittener Guß Zellst. Waldhof 2620 130.0 1335 52.9 136.0 103.0 1072 137.8 133.9 121.5 63.6 127.0 43.9 191.75 60.0 99.5 122.0 284·0 45.0 2923 1233 133.0 190 6 185.0 993 735.0 193 204.6 65. 132.6 90 1 193 113 13 612 128.33 1 123.77 62. 33.25 12 234 45 135 163 98 733 — 197. 24 65.0 131.8 922 Kölner Dampf.-]— Düsseld, Dampf. 84½/0 34½ Aachen-Münch Aach. Rückv.-G. Agrip.See Fl. L. Nersicherungen 370,5 3700 Köln.Rückv.-G. Colenia F. gr. Colonia F. kl. ColoniaRc. G. Gladb. Feuer Kölner Hagelv. Kölner Llovd 161. 609.0 255.0 239.0 95.0 43.0 819.0 32.6 418 181.0 361. 250.0 30.9 103 5 43.0 810.8 82.9 62.86 Leipzig. Feuer Magdeb. Peuer Minerva, Retr. Rh.-W. Lloyd Schles. Feuer Stetin National Union, Hagelv. Vatl. Rhenania Victoria Berlin 1085.0 27. 104.0 415,0 240,8 160.9 317.9 10 # 145 422. 24 183. 20 Berliner Devisenkurse. wo. Berlin, 20. Juli. Kurse ausländischer Zahlunge mittel für drahtliche Auszahlungen(in Reichsmark). 19. Juli. Gald 20. Juli. Geld 1 Brief Buenos-Aires Kanada Japan Kairo Konstantinopel London New-York Rlo de Janeiro Uruguay Holland Athen Belgien Danzig Helsingfors Italien Juguslavien Kopenhagen... Reykjavik Lissabon Oelo Paris Prag Schweiz Sofia Spanien Stockholm Wien, abg. Budapest 1 765 4 164 912 20 333 2 135 20 356 4 184 511 4 276 168 46 S 415 58 275 81 33 10 527 21 935 7 363 111 92 92 16 18 53 111 82 16 835 12 40 39 53 8 017 68 91 112 08 59 01 72 39 763 4 163 918 20 883 2 135 20 354 4 183 800 4 276 163 48 5 415 53 295 81 35 10 53 21 93 7 358 111 92 92 16 18 58 111 86 16 38 12 404 30 59 3 017 69 19 112 67 59 03 72 93 +.004 + 0,008 + 0,004 +.04 + 0,904 + 0,04 + 0,00 + 0,002 + 0,903 + 0,84 +.01 + 0,12 + 0,16 + 0,02 + 0,04 + 0,914 + 0,22 +.18 + 004 + 0,22 + 0,04 + 0,02 +.19. + 0,906 +.14 + 0,12 + 0,12 +.14 * 8 493 420 285 13 2941 420 230 435 80 90 190 83 80 80 12 450 112 80 80 80 80 80 112 85 85 Lloyd 154.75; A. E. G. 172.25; Bergmann Elektr. 195: Berl. Maschinenbau 116.25; Buderus Eisen 81.25; Charlottenburger Wasser 128.50; Compania Hiispano 574; Continental 140.25; Dahmler-Benz 102; Dessauer Gas 195.50; Deutsche Erdöl 13425; Deutsche Linoleum 378; Deutsche Maschinen 55.75; Dynamit Nobei 12450; Elektrische Lief.-Ges. 166.75; Elektr. Licht u. Kraft 913.25; Essener Steinkohle 120.50; I. G. Farben 260; Feldmühle 253.75; Felten u. Quilleaume 129; Gelsenberg 131.50; Gesfürel 257.50: Th. Goldschmidt 94.75: Hamburger Elektr. 157.75; Harpener 148.75; Hoesch 129.25; Phil. Holzmann 141; Ilse Bergbau 229; Kall Aschersieben 148.50; Karstadt 228125; Klöckner 121.25; Köln-Neuessen 125.25: Ludw. Loewe 231.50; Mannesmannröhren 130.25; Mansfeld Bergbau 109.25; Metallbank 1443; Nationale Auto 80.50: Nordd. Wolle 211; Oberschles. Eisenbahnbed. 101.375; Oberschles. Koks 115.75; Orenstein u. Koppel 121.25; Ostwerke 306; Phönix 90.25; Polyphon 560; Rhein. Braunkohle 284; Rhein. Elektrtzität 148.50: Rheinstahl 139.625; Rütgers 97.75; Seizdetburt 430; Schles. El. u. GasL. aB. 244.50; Schubert u. Salzer 355.50; Schuckert 196; Schultheiß-Patzenhofer 347; Siemens 360.50; Thür. Gas 163.625; L. Tietz 254; Transradio 146; Ver. Glanzstoff 627; Westeregeln 250; Zellstoff Waldhof 296; Otavi Minen 51. Kölner Börsenbericht. Köln, 20. Juli.(Drahtung.) Der gestrige unregelmäßige Verlauf der Neuvorker Börse führte an der heutigen Börse zu leichten Kursrückgängen auf fast allen Märkten. Die Zurückchaltung war groß, so daß es nur vereinzelt zu Umsätzen kam. Von Montanwerten war Deutsch Erdöl gut behauptet. Von Sonderwerten wurden Stollwerck beachtet, die einen Kurs von 166½ erreichten. Banken lagen geschäftslos. Auch im weiteren Verlauf bestand Interesse für Stollwerck, die 1½ Prozent über ihren Anfangskurs gingen. Am Kassamarkt war das Geschäft auch heute wenig umfangreich, die Kurse der Gesamttendenz waren etwas schwächer. Fest lagen auch hler Stollwerck, die mit 187 im Kassakurs notiert wurden. Von sonstigen Werten lagen fest Bonner Bergwerk= 10 Prozent. Versicherungen und Banken ruhig. Die Börse schloß ruhlg bei unveränderten Kursen. Wechselkurse an ausländ. Börsen. Amsterdam, 20. Juli.(Drht.) Berlin 59 81 Brüssel(neue.) 34,62 Paris.7325 London 12 0843 Neuyork.4350 Schweiz 47 855 Spanien 41.03 Italien 18.026 Lenden 20. Juli.(Drah). Berlin 20,87 Paris 124.20 Belgien(neueW.) 34 3087 Schweiz. 25,2537 Holland 12,6881 Neuyork 48629 Spanien 29 45 Italien 92.82 Zürich, 29. Juli.(Draht.) Berlin 123 Holland 299 Brüssel(neue.) 72.45 Paris London Neuyork Italien 2 33: 24.253 .1338 27.21 3 Spanien Paris, 20. Juli.(Draht.) Berlin 40 Amerika. 24 Belgien(neue.) 895 England 124 Holland 10 Italien 134 Scweiz 482 Spapian 42 Papiere Im Freiverkehr. □ Köln, 20. Juli.(Drahtung.) Am Markt det unnotierten Werte wurden heute folgende Kust genannt: Braunkohle Zzscumt 7¾—8¾; Carl Friedrich 1 Geld Chem. Wagner 32 Geld; Deulig Film 65 Geld; Dt. Lastauto 195 Geld: Elsaß 45 Geld; Grauwacke Basalt 1 Brief: Hansa Lloyd 42 Geld: Koll u. Spitz 64—65; KöllLindenthal 75—79; Ver. Hausbes. 85 Geld; Lamberft 200—210: Lederwerke Rheindahlen 70 Geld; Parkhofél 145 Geld: Rhein. Glas 165—185; Rhein. Volksbank 100 Geld; Wessels Wandplatten 125 Geld; Westd. Bau-Unon 21—23; Welter elektr. 44 Geld. Familiennachrichten aus hiesigen und auswärtigen Zeitungen. bestorben: Josef Mertens, Euchen, 88 Jahlk. Hauptschriftleiter: Fritz Weyers. Verantwortlich für Politik und Sozialpolitik: J. Schert für Lokales, Umgebung, Volkswirtschaft: A. Denzling“ für Feuilleton, Kunst, Wissenschaft, Kirchliches, Vermischle. Hans Wirtz; für Handel und Verkehr, Westdeutschland#. Sport: H. Dolhaine; für den Reklame= und Anzeigente J. Volk. Druck und Verlag: Kaatzers Erben, alle in Nach“ Originalität. Das Merkmal jedes großen Menschen ist seine Originalität, d. h. die Erstmaligkeit seiner irgendwie gearteten Schöpfung. Von ihm sprechen als wir von einem Genie, das ihn über die Talente und Begabungen seiner Mitwelt hinaushebt, so umfassend, ja umfassender als es selbst, deren Tätigkeiten auch sein mögen. Originalität hat ihren Ursprung in sich selber, in dem dämonischen Drang einer sich wesentlich und eigentümlich auswirkenden Natur. Der Erstmaligkeit verbindet sich die Einmaligkeit, in der eine solch ursprünglche Leistung erscheint und sie eben ersoeist sich als trächtig und keimbeladen genug, um einem ganzen Troß von Nachbildern und Nachahmern die Lebensfähigkeit einzuhauchen. Originalität läßt sich nicht erlernen, weder durch Schulung des Willens, noch durch Pflege der besonderen Begabung. Sie ist wie ein Blitz, der unerwartet und unberechenbar vom nächtlichen Himmel niederfährt und fruchtbar nur in dem vorbestimmten, auserwählten Hirne zündet. Sie ist wie ein einzelnes, winziges Samenkorn von Myriaden von Samen, das die Winde Gottes wehen, wohin er will. und daß es auf den empfänglichen Boden des Einen. Auserwählten fällt; eben das rechnen wir diesem als Gnade und Vorzug an. Auf die komplementäre Beschaffenheit dieses geistigen Nährbobens kommt es an. auf die eigentümliche Lagerung der zeugungsfähigen Kräfte, denn nur dergestalt vermögen sie den empfangenen Samen bis zur vollen Reise weiterzuentwickeln. Es ist bei alledem nicht notwendig, daß ein solcher originaler Mensch in jeder Hinsicht seine Zeitgenossen überrage. Mit Klugheit, Scharssinn, möglichst umfassendem Wissen hat dieser singuläre Fall nichts zu tun. Nicht Riesenhaftigkeit des Geistes und überschattende Größe seiner sittlichen Existenz prägen ihm die Einzigartigkeit auf; denn nicht in die Breite wirkt seine Leistung, sondern in die Tiefe seines engen Schachtes, dem seine besondere, vielleicht sogar sehr schmale Begabung entspricht. Nominell wäre eine Aufzählung seines geistigen Besitzstandes etwa sehr bald am Ende; was ihn aber als eine Originalität vor seinen Mitschaffenden auszeichnet, ist gerade ein hellseherisches Auffangen der in der Zeit wirksamen Kräfte, ein intuitives Erfassen der Zielrichtung, in der nur der Fortschritt, die Wurfbahn eines Genius liegen kann. Wo die Verbindung der Gegenwart mit der Zukunft, ihm allein sichtbar. auseinanderklafft, da springt seine Leistung in die Bresche, da schmiedet sein Schöpfergeist ein neues, starkes Glied in unterbrochene Kette der Entwicklung. Wie in einem Hohlspiegel fängt sein Geist alle Strahlen des Gegenwartszustandes auf. Wenn auch in noch so kleinem Maßstab, ist er— unbewußt— das Barometer des jeweiligen Entwicklungsstadiums, das auf die geringsten Schwankungen reagiert. Destil#liert und extrahiert umfaßt sein Hirn in enger Schale den geistigen oder willensmäßigen Inhalt der Zeit, vie Zildung seiner Mitwelt ist bei ihm auf einen Nenner mit der Eigenart seiner Begabung gebracht und nur insowett, als sie für seine einmal hervorbrechende Leistung von mitbestimmendem Einfluß sein kann. Hier findet dann die unlösbar scheinende Aufgabe ihre simple Lösung, hier entquillt, aus den überstürzten Kaskaden einer richtungslos gewordenen Zeiterscheinung, das neue, überraschend einfache Strombett, das die eine schöpferische Idee beruhigt weiterträgt. Und zwischen ungläubigen Lächeln und widerstrebender Anerkennung entfährt über dieser originellen Tat des einen dem staunenden offenen der vielen wie schon beim Ei des Kolumbus das Wort:„Das hätten wir auch gekonnt!“ Das also ist das Eigentümliche an jeder Leistung von Originalität, daß sie zugleich überraschend neu und einfach ist. Sie liegt gewissermaßen in der Luft, in jedermanns Bereich, und eben nur der abnungsvoll witternden und beherzten Kraft eines Einzelnen und Einzigen gelingt es sie auf die bildsame Erde herunterzuziehen, ihr Namen und Gestalt zu geben. Goethe seine später bundertfach nachgeahmten Leiden des jungen Werther schrieb und damit an der verstandeskühlen Zeit die allgemein erzwar alle Nachschhpfap u... uudten verblose:ingen vor dem kühnen Original verblussen; aber fraglich ist es, ob nicht gleich Goethe eun aderer Zeitgenosse„##e. stilistisch gewiß nicht rpochute Tat vollbracht haven würde, wenn— ja. wenn er nur den originalen Einfall gehabt hätte!— Das Ei des Kolumbus! Und so ließe sich allein aus der Literaturgeschichte Beispiel an Beisviel reihen, woran das Wesen der Originalität mit voller Deutlichkeit abzulesen wäre. So und ähnlich auch auf allen Gebieten des Geistes und der Kunst. Und nun durchforsche man gar die unendliche Reihe der technischen Erfindungen, wo jede Neuerung den Stemvel der Originalität tief eingeprägt trägt! Hier kam— wie — der„Zufall“ der praktischen Verhältnisse dem „Einfall“ des genialen Erfinders zu Hilfe. und was dann nur wie ein„Kinderspiel“ auf die überraschte Mitwelt wirkte, das brachte oft die heftigsten Umwälzungen in technischer und wirtschaftlicher Beziehung hervor. Das 19. Jahrhundert als das der Technik hat ja fast täglich diese Erfahrung gelehrt. Wenn Originalität wesentlich im erstmalig Neuen gesehen wird, so liegt die skeptische Frage nahe, ob nicht die Masse des noch unerschlossenen Neuen ständig im Abnehmen begriffen sei. Steht doch auch die Weisheit Ben Akibas:„Alles schon dagewesen!" der Auffindung von wirklich Neuem und also der Betätigung der Originalität hindernd im Wege. In der Tat ist ja unser ganzes Denken und unsere Vorstellung der realen Welt sehr relativ; aber ohne uns in philosophisch=spekulative Begriffe einzulassen, müssen wir zugeben, daß das Senkblei der Originalität, des schöpferisch Neuen immer tiefer in unerforschte Gründe hinabgelassen werden muß. um noch auf ungehobene neue Werte zu stoßen. Wie„undankhar" und„unergiebig“— um diese trivialen Ausdrücke zu gebrauchen— ist doch z. B. das ganze weite Gebiet der Kunst, und da wieder im Besonderen der Literatur, heute bis auf den steinigen Grund ausgeschöpft scheint! Woher kämen auch sonst die modernen und jüngsten krampfhaften Versuche, ein belebendes Agens in jedweder Form dem erstarrten Körper einzuimpfen, sei es durch Eingriffe und Amvutationen an dem sprachlichen Knochenbau, sei es durch Blutinjusionen in den gedanklichen Inhalt. Kein Zweifel, daß die stetig fortschreitende Entwicklung der letzten Jahrhunderte es dem Sprachkünstler immer schwerer Ktiarzterisch Hia deuthr Menetig, vii, Tuische Sprache zu beeinflussen. Die Mieitensteine des deutschen dichterischen Stils stehen Leo XIIl. und unsere Zeit. Von Dr. P. Tischleder, Münster. .## T.%, Julizwparen es 25 Jahre, daß Leo XIII., von dem ein tanzusischer Nachruf sagt, sein Geist sei zu sebrest che wei“ um zu sterben, und sein Leib zu genoch tänger zu leben, im hohen trlarchenalter von über 98 Jahren die Augen für virses Leven schloß. Und doch! Wie alle Großen ist ur mpör darn versteben und kaun Jas iar unserer Zeit besonders Vorbild sein se Fragen und Röten der Gens-aeschlosenbeit für stolisches Gemüben, sie rischen des ir. aus dem immer neuen und Thomas.uns und der am bl. „##, geschutzen Philosophie zu lösen und zu bei#en. wie kardinal Faulgaber hätte er sich zum Ledas Wort erwählen können:„Was Priackloses Anbeien ker...: Pahrlich, nicht ein Zeit= uno Modegrößen, wohl aber ein helles Hinhorchen auf den Ruf der Zeit, seing: Wrasher sie besonbergseliums, welchen seiner Gnabe sie besonders nötig hat. ## von Perugia, dieses einsamen Felsennestes, in venen Schweigen und Weltentrückt#esegusß, die mächtigen Eindrücke seiner Runtiaturvis in vi. in Brüssel mit sich nahm, beschäftigte den .., in bir letzten Seelenfasern und bis in die Fingerwpigen lebendigen und fensiblen Mann das große Problem: Kirche und moderne Kultur. Sind es Gegensätze wie Ja und Nein, so daß man aufhören muß, Katholik zu sein, wenn man zur modernen Zeit, ihren großen technischen und wissenschaftlichen Errungenschaften, ihrem kulturellen Fortschritt Ja sagen will? Leo XIII. findet schon als Bischof eine positive Antwort auf diese Frage. Er heißt Kultur und Fortschritt willkommen als die Erfüllung des Schöpferbesehls„Erfüllet die Erde und macht sie euch untertan“, er führt den Nachweis aus Natur und Vernunft Geschichte und Evangelium, daß Religion und Kultur, Kirche und Fortschritt sehr wohl miteinander vereinbar sind, daß sie einander entsprechen wie Natur und Gnade, Schöpfer= und Erlösergott, daß Kultur ohne Religion entartet und ein Mensch, der sein will, ohne seine Kulturaufgabe zu erfüllen, sich nicht auf die Kirche berufen kann. Er will kein Ghettodasein der Katholiken, kein müßiges und feiges Beiselttestehen, so wenig als eine Gott und die sittliche Zucht der Seele vergessende Kulturseligkeit. So spricht er es noch in seinem zweitletzten Rundschreiben aus. Dieser Zug. neben dem Negativen und Verwerflichen der Zeit auch das Positive und Wertvolle zu sehen, und gleichsam an der Hand des großen Meisters Thomas in den Extremen die goldene katholische Mitte zu finden, beberrscht das Charakterbild auch des Papstes und seiner Regierung. Schon das erste Rundschreiben:„Ueber die Kirche als Mutter der wahren Zivilisation“ greift den Gedankengang seiner zwei letzten bischöflichen HirtenschreiSeanierege Pede an und weiber kamt gleichlen an sogramm das echte Gelöbnis, Füdrer und Hirt. ziger Samaritan der Zeit sein zu wollen. In dem 2. Rundschreiben:„Ueber die Gofahren des Sozialismus“ nimmt Leo zum ersten Male Stellung zur Hauptnot und Hauptfrage der Zeit der sozialen Frage. Seine Haltung ist hier mehr noch die der erschrockenen Abwehr; er beschränkt sich auf die Geltendmachung der durch den radikalen Sozialismus und Kommunismus der Zeit geleugneten und bekämpften sittlichen Grundsätze des Christentums über Eigentum, Gesellschaftsordnung und Autorität. Aber wie wenn Leo selbst die Notwendigkeit ihrer positiven Ergänzung gefühlt hätte, veröffentlicht er nach Jahren langer Erwägung, ernstesten Austausches mit den Führern der sozialen Bewegung das Rundschreiben über die Arbeiterfrage vom 15. Mai 1891; dieses läßt schon durch seinen Umfang, durch seine eingehende Würdigung des ganzen großen Fragenkomplexes deutlich erkennen, daß Leo hier die große Frage der Gegenwart erkannt hat, von deren Lösung oder Nichtlösung Heil und Verderben des christlichen Abendlandes abhängt. Daß er mit solcher Klarheit und solchem Nachdruck den Ernst der sozialen Frage vor das katholische Gewissen, ja vor das Weltgewissen gestellt hat, daß er erkannt und betonte: der Sozialismus kann nur durch eine positive Lösung der sozialen Frage und durch ein Zusammenwirken aller Faktoren, durch eine großzügige staatliche Sozialpolitik, durch die soziale Gerechtigkeit der Arbeitaeber und die organisierte Selbsthilfe der Arbeitnehmer, nicht zuletzt aber durch Wiederbelebung der christlichen Gesinnung in allen Ständen überwunden werden, dadurch hat er sich mit Recht den Ehrennamen des sozialen Papstes verdient, dadurch hat er zugleich katholische Kirche und soziale Bewegung miteinander verbunden und es ermöglicht, der sozialistischen eine große christliche Arbeiterbewegung vor Verdächtigungen und Bekämpfungen im eigenen katholischen Lager zu schützen, erließ er zwei Jahre vor seinem Tode das Rundschreiben über die christliche Demokratie, das noch einmal die christlichen Grundsätze für das sozialpolitische Handeln der katholischen Aktion herausstellen will. Sozialer Papst war Leo XIlI. wegen seires lebendigen Interesses für alle Fragen des gefruschaftiichen Lebens überhaupt. Seine großen Staatsenzykliken: über den Ursprung der bürgerlichen Gewalt(vom 29. Juni 1881), über die christliche Staatsordnung(vom 1. November 1885), über die Pflichten christlicher Bürger vom 10. Januar 1890, über Wechsel und Wandel der Staatsform(vom 16. Februar und 3. Mai 1892), seine ergreisende Mahnung zum Völkerfrieden in dem Rundschreiben vom 20. Juni 1894 sind nichts anderes als die Entfaltung einer ganzen christlichen Staatsphilosophie, und zwar sofern diose als Grundlage und Wegweiserin einer Staatspolitik gedacht ist. Das ist die edle Rache, die Leo an dem modernen Staat nimmt, daß er ihn wieder schauen und erkennen läßt die erhabene Würde seines Ursprungs und Wesens, die sittlichen Pflichten, die aus seinem tiefsten Wesenszweck quillen, die Begründung und Bindung seiner Gewalt, daß er ihm zeigt, daß auch seine größte Stärke und sein höchster ##del in der Erkenntnis und Anerkennung des Grundsatzes ruht:„Gott dienen heißt herrschen“. Wahrhaft bewundernswert ist es, wie Leo bei aller grundsätzlichen Klarheit und Entschiedenheit doch stets bedacht ist, den besonderen Schwierigkeiten des modernen Staates, z. B. in der Religionspolitik, Rechnung zu tragen. Man merkt aus jedem Wort, dieser Meister des Stils und des Gedankens ist auch ein Meister der Politik mit dem angeborenen politischen Takt, der weiß, daß die Politik die Kunst des Möglichen ist. Nur dieser königlichen Klugheit ist es zu verdanken, daß er die beim Antritt seines Pontikates überallhin verlorene Fühlung mit den Staatsregierungen bald wieder gewann, aber noch unendlich wichtiger und bedeutungsvoller ist, daß er durch diese seine staatspolitischen Rundschreiben, wie V. Bredt sich ausdrückt, Zeine neue Stelle zur Verteidigung der Kirche im weltlichen Staat schuf, indem er das katholische Volk politisch ausweckte und ihm in großen Zügen seine Leitlinien vorzeichnete? Und wahrlich, fast keine Frage des sozialen Lebens blieb von ihm unberücksichtigt: Familie und Staat, Eigentum und Arbeit, Persönlichkeit und Wirschaft und Teilfragen: Freiheit und Pflicht, Einzelmensch und Gemeinschaft, Gottesgesetz und Menschenrecht, alles erfährt durch ihn feine Beleuchtung vom höchsten Gesichtspunkt der ratio aeterna, der an Gott orientierten Vernunft, ohne daß doch nur an einer einzigen Stelle die stete Rücksichtnahme auf die Gegenwart und ihre Bedürfnisse außer Acht gelassen wäre. Der Familie widmet er das Rundschreiben über die christliche Ehe vom 10. Februar 1880, er stellt sie unter den Schutz der hl. Familie und fordert zur jährlichen Familienweihe aus. Den Begriff der christlichen Freiheit klärt er mehr polemisch in dem Rundschreiben gegen die Freimaurerei vom 20. April 1884, und positiv in reiser Gedankenführung in seinem vielleicht seinsten und tiefsten Rundschreiben über die menschliche Freiheit vom 20. Juni 1888. Am leuchtendsten steht vor seinem Auge aber die Kirche, und wahrlich nicht etwa bloß als juristische Kategorie und soziologischer Begriff, sondern, wie er es in dem Rundschreiben vom 29. Juni 1896 und vom 19. März 1902 selbst darlegt, als quadenvolle Wirklichkeit, als der fortlebende mystische Christus selbst. Alle diese Fragen und Gedanken, die den großen sozialen Papst zeitlebens beschäftigt haben, sind heute aktueller denn je, so daß wir uns nicht gestatten dürfen, in Leo XIII. nur eine geschichtliche Figur und in seinen Rundschreiben überlebte Makulatur zu sehen. Allerdings dürsen wir uns nicht begnügen, bei Leo und seinen Erbenntnissen etwa stehen zu bleiben, ihn und seine Schriften nur zu kovieren oder zu kaven, jeden Ausdruck und jede Wendung in klassischer Erstarrung dem wissenschaftlichen Mumienkabinett zu überantworten, nein, seine Lösungen und Gedanken sind auf unsere Gegenwart anzuwenden, und aus seinem Geist und seiner Liebe heraus sind Probleme zu meistern und anzugreifen, die er vor 25 Jahren noch nicht sehen konnte. Die katholtsche Sittenlehre und Staatsphilosophie kann nicht sein ein sertiges Schema, in das die lebendige Wirklichkeit gewaltsam hineingepreßt wird, sondern eine überzeitliche Norm, die immer neu auf die sich wandelnden und wechselnden Lebens=, Gesellschafts=, Staats= und Wirtschaftsverhältnisse angewandt werden muß. Die rechte Sozialordnung bleibt ein Ideal, das allen Generationen immer wieder als Aufgabe gestellt wird. Grundsatz und Wirklichkeit, Lehre und Leben, Sozialphilosophie und Sozialpolitik müssen sich miteinander lebensvoll verbinden, wenn Rettung und Hlife werden soll. Und gerade darin ist Leo der große Führer und Meister, der uns zeigen kann, wie die wirrnchreit sich an dem Ibeal orientieren und nach ihm sich gestalten muß. einmal unverrückbar fst, und je weiter der Weg führt, desto mühsamer und schweißtreibender wird die Arbeit des ehrgeizigen Wanderers. Denn ob er mag oder nicht und ob er auch den rückwärtigen Weg auf den Schultern der jüngst vergangenen Generation zurücklegt, es bleibt ihm keine Etappe der ganzen Sprachentwicklung erspart, und in tieferem Sinne ist es sein Fluch, der Sohn großer Väter zu sein, das Erbe vergangener Jahrhunderte anzutreten. Unsere Sprache scheint übersättigt mit Blut und Empfindung, mit Milde und Kraft, der Kreis des darzustellenden Erlebens fugenlos gerundet, wenigstens der innere, ezozentrische, während der äußere, historisch weitgeöffnete noch immer neue Stoffe in sich aufzunehmen und dichterisch zu umklammern vermag. Das Volk; das keine wahrhaft schöpferischen, originalen Geister mehr hervorbringt, ist untrüglich im Absterben begrüffen. Denn nur diese sind imstande, ihre Volksgenossen von dem trägen Besitz des einmal Errungenen und scheinbar nicht mehr steigerungsfähigen abzulenken und die Gesamtheit für neuen Fortschritt in Unruhe zu halten. Seien wir Deutsche als Volk dankbar für unser Schicksal, aus immer neuen äußeren und inneren Beunruhigungen unserer jüngsten Vergangenheit und unserer Gegenwart ungeahnte schöpferische Kräfte hervorgehen zu sehen. 9::1 Dr. 6. A. Berger. Die Arbeiterfrage in Amerika. Die Lösung des europäischen Wirtschaftsproblems liegt heute in Amerika. Schon deshalb ist es für uns wichtig, den Stand der Arbeiterfrage in den Vereinigten Staaten kennen zu lernen. Vielleicht können sogar die dortigen Erkenntnisse der Lösung bei uns den Weg bereiten helfen, wie Gräfin Pauline Montgelas in einem Aufsatz im Juliheft des„Hochland“(Verlag Kösel, Kempten) meint, dem wir folgenden Ausschnitt entnehmen: „Es ist kein Zufall, daß der Bolschewismus so wenig Anklang in den Vereinigten Staaten gefunden hat; denn wahrlich, es ist begreiflich, daß Arbeiter, die leicht erklimmbare Stufen von sich aussteigen sehen, in behaglichem bürgerlichem Heim wohnen, in eigenem Auto zur Arbeitsstätte fahren, wenig Verlangen spüren, Wohlstand wenn nicht Reichtum, aufs Spiel zu setzen, einer Theorie zulieb, deren praktischer Nutzen ihnen recht zweifelhaft erscheinen muß. Soll doch auch die leidenschaftlich revolutionäre Bewegung der„Industrial Workers of the World“(IWW.), die noch vor Austreten des Bolchewismus das amerikanische Wirtschaftsleben beunruhigte,„so gut wie verschwunden“ sein. bei der Beurteilung der sozialen Lage des Arbeiters hohe Löhne nicht allein ausschlaggebend, müssen sie doch nur als Reallohn gewertet werden. Auch bieten sie keine Gewähr für die Zukunft, wenn sie nur infolge glücklicher Konjunktur in Erscheinung treten, die selbst in Amerika kein Dauerzustand zu sein braucht, wie die letzten Alarmnachrichten über eine dort beginnende Arbeitskrise beweisen. Endlich ist die in mancher Hinsicht vorteilhafte, ta glänzende Lage der Arbeiterschaft in den Vereinigten Staaten nicht als Regel auszufassen. Wohl hören wir von Stundenlöhnen von 1,25 Dollar= 5,25 Mark und von Stückarbeiterlöhnen von 1,67 Mark= 7 Mark pro Stunde, daneben werden andere Löhne genannt, die nicht wesentlich höher erscheinen, als die bei uns ausbezahlten, insbesondere in ihrem Verhältnis zu den Kosten einer in vieler Beziehung teureren Lebenshaltung. Und was den Anteil der arbeitenden Klassen an einem schier unermeßlichen Reichtum anbelangt, so zeigen die Berichte der Commission on Industrial Relations, daß im Bereich ihrer Untersuchung 1598 Personen ein Einkommen von mehr als 100000 Dollar besaßen, aber nur ein Viertel aller Familienväter in der Lage war,„ohne die Mitarbeit anderer Familienmitglieder auch nur das Existenzminimum aufrecht zu erhalten; 37 Prozent aller Mütter müssen arbeiten“. Als Beweis der noch herrschenden Armut wird ferner angegeben, daß in der Stadt Neuyork unter zwölf Beerdigungen eine auf öffentliche Kosten erfolgt. Düstere Bilder enthüllen sich uns auch, wenn wir von Kinderarbeit und Kinderelend in der Textilindustrie Neuenglands hören, die Neger und zurückgebliebene weiße Landbevölkerung beschäftigt, und vernehmen, daß noch 1925 300000 Arbeiter eine zwölfstündige Arbeitszeit hatten. Um die Gegensütze und Widersprüche zu verstehen, die uns aus den Schilderungen der Existenzbedingungen der Arbeiter in den Vereinigten Staaten entgegentreten, ist es notwendig, sich immer wieder die buntscheckige Zusammensetzung ihrer Bevölkerung vor Augen zu halten. Die rassenfvemden Elemente haben sich vom Amerikanismus nicht erfassen lassen. Sie sind es, die stets bereit sind, unter harten Bedingungen und gegen niedrige Löhne Arbeiten zu verrichten, die der Vollblutamerikaner niemals übernehmen würde. Das Bestehen dieser Kulischicht hat die Bildung der amerikanischen Arbeiteraristokratie ermöglicht.“ Aber es kommt auch gar nicht darauf an, daß die geistige Umkehr in der Arbeiterfrage drüben schon allgemein vollzogen wurde, vielmehr, daß überhaupt in einem Land, dessen materielle Aufwärtsbewegung bisher als Ausschluß eines schrankenlosen Individualismus angesehen wurde, eine geistige Umkehr stattgefunden hat. Nicht in dem Sinn, als ob es nun die Grundprinzipien seiner wirtschaftlichen Entwicklung verleugnen und freiem Wettbewerb Schranken setzen wollte. Nach wie vor wird Amerika jeden staatlichen Eingriff in das Triebwerk autonom sich auswirkender Wirtschaft als Attentat auf die Freiheit weit von sich weisen. Der Kapitalismus selbst ist es, der sich wandelt. Es genügt ihm nicht mehr, das Pochen angesichts märchenhaft sich häusenden Reichtums durch Millionenschenkungen zu beschwichtigen. „Harmonie der Interessen“ ist es, die er anstrebt. „Der amerikanische Kapitalismus will den européischen Sozialismus dadurch überwinden, daß er der Arbeiterschaft nicht nur Beteiligung am Kapital, sondern insbesondere zunehmende Beteiligung am Soziolprodukt durch Löhne gewährlei":, deren Kaufkraft schneller steigt, als die Preise der Waren.“ (M. J. Bonn.) Arbeit soll nicht mehr ewas sein, über das je nach Umständen willkürlich verfügt werden kann. Das Gesetz von Angebot und Nachfrage ist durchbrochen Auch bei sinkender Konjunktur liegt es im Interesse des Unternehmers selbst, Lohnniveau und Lebenshaltung des Arbeiters sichergestellt zu sehen. Mit anderen Worten, der Mensch ist im Arbeiter entdeckt worden, der lebendige Mensch, der sich nicht damit zufrieden gibt, daß im Lande der Demokratie theoretisch kein Hindernis besteht, daß auch er, wie so viele vor ihm, aus hartem Existenzkampf zu Reichtum und Macht emporsteigt— der Mensch, der auch in den Niederungen des Lebens Bedürfnisse matevieller und seeltscher Art besitzt, die befriedigt werden wollen.„Die gesunde industrielle Doktrin“, so spricht der junge Rockeseller,„muß dauernd das Wohlbefinden der Arbeiter im Auge haben wie die Profite und, wenn es sich als notwendig herausstellen sollte, diese dem Wohlbefinden der Arbeiter unterordnen. Wenn es kein anderes Mittel gibt, um der Arbeit einen gerechten Lohn und gute Existenzbedingungen zu verschaffen, so muß man die Dividenden aufschieben oder ganz auf sie verzichten.“ Der Kapitalismus wankt nicht im Lande der Finanzkönige und Industriekapitäne, deren Macht die Welt in Botmäßigkeit hält, er denkt nicht daran, sich nur um ein Jota dieser Macht zu entäußern, auch nicht dann, wenn er den Arbeiter durch Aktienbesitz am Gewinn teilnehmen läßt oder gar buldet, daß die Gesamtheit der Aktien eines Unternehmens zum Kollektivbesitz der Arbeiter wind. Er macht auch kein Hehl daraus, daß er aus sozialer Gesinnung Profit einheimsen will, aber zu diesem ungeschwächten Machtbewußtsein, zu diesem unverminderten Erwerbssinn ist dennoch ein Neues hinzugetreten: Verantwortlichkeit für Groß= und Reichwerden, Dienstpflicht gegenüber dem Verbraucher und dem Arbeiter. Sochland“ Inhalt des Juliheftes: Autokratische oder demokratische Wirtschaftssorm? Soziale Klänge aus U. S. A. Von Pauline Gräsin Montgelas.— Hermann Bahr. Der Weg in seinen Dramen. Von Dr. Joseph Sprengler.— Ein Jahr als Gast in brasilianischen Benediktinerklöstern. Von Professor Dr. Konrad Guenther.— Das Bild Stefan Georges. Von Dr. Hans Dahmen.— Das Schweißtuch der Veronika. Roman von Gertrud von le Fort.— Astrologie als Tatsachensorschung. Von Dr. Joseph Plenk.— Kritik: Der fünfte Evangelist und sein Tier. Von Dr. Friedrich Fuchs.— Max Beckmann. Von Johann Paulweber.— Felix Brauns„Agnes Altkirchner“. Von Arthur Friedrich Binz.— Rundschau: Constantin Gutberlet f.— Der mystische Roman des Georges Bernanos.— Gebanken zur Beamten= und Verwaltungsresorm.— Die Wiege.— Unsere Kunstbeilagen: Richard Berndl, Entwürfe zur Abteikirche in Sao Paulo(Innen= und Außenansicht), sowie zur Benediktinerabtel in Sao Paulo.— Max Beckmann, Traum“(1921). Mädchen im Grase. Liege im Grase wie eine Fei— Dideldumdei!—— Moderlies Kaderspien Von Walter Vollmer. Dienen mir Gräser und Blumen und Blüten, Müssen betreuen mich und behüten; Rittersporn hält mir die Ehrenwacht.—— Singt mir der Wind ein flüsterndes Lied, Blutschweres Leben die Rose glüht Dorten am Strauch. Tanzen und schweben wie schöne Frauen Milchweiße Wölkchen zierlich am blauen Blanken Himmel.— In buntem Gewimmel Schwingen sie rosige Sonnentücher.—— Springet vorbei mit leisem Gekiecher Bächlein, das flinke, das muntere Ding: Drüber gankelt ein Schmetterling: Einer und zweie und hundert schier, Neigen vor mir Neckisch des taumelnden Fluges Bahn, Wollen all' meine Gunst empfahn. Und ich jauchze: Ich bin eine Fei! Dideldumdei! Toni Wiegend. Das grüne Wunder. Von Peter Bauer. Die Straße atmet auf: Ein städtischer Sprengwagen rattert vorüber und läßt erquickende Wasserstrahlen sprühen. Die vielen kleinen Bögen, die einander im Hoch= und Weitsprung zu übertreffen suchen, glitzern in der Sonne wie gespannte Perlenschnüre. Die äußersten von ihnen zerreißen beim Niederprall auf den Asphalt, so daß die winzigen Kugeln noch einen Augenblick weiterrollen. Plötzlich platscht vor meinen Füßen etwas Grünes in die schwarzglänzende Nässe des Bürgersteigs! Ein gebauschtes Blatt? Das wäre kein Wunder! Da— mit einem Sprung legitimiert es sich: Ein Laubfrosch! In dieser Situation gewiß des Staunens wert. Unmöglich kann er sich, selbst wenn der herrschende Rekordfimmel auch die Frösche angesteckt haben sollte, zu einem Sprungmarsch aus seinem schattigen Wiesenversteck in die grelle Stadt verpflichtet haben. Max müßte die Strapazen seiner tadellos weißen Weste 1. seinem glänzenden Grünrock ansehen. Zweifellos ist er ein Ausreißer, der noch vor kurzem irgendwo in einem Glashaus auf einem Fensterbord als Gefangener schmachtete. Dort mußte er tagaus, tagein auf einem Leiterchen kauern, wenn er dem Wasser unter sich entrinnen und nicht seinen Kopf wider das grüne Gefängnisdach stoßen wollte. Die Menschen nannten das: Gut=Wetter=Machen. Wie muß er bei seinem Sprung von der Fensterbank in den grünen Vorgarten seine Schenkel gespreizt haben im Wonnegefuhl der Freiheit! Wie mag ihm die Farbe der Gräser, die wie eine Flut über ihm zusammenschlugen, entzückt und ihr Duft berauscht haben? Ich kann mir vorstellen, daß selbst ein Froschherz freudig erbebte, da er zum ersten Mal wieder auf einem schwanken Blatt schaukelte und nach der vorbeisummenden Fliege die Zunge schnellte. Uebrigens verrät die noch rundliche Schallblase an seiner Kehle, daß ich richtig schätzte. Er muß vor wenigen Augenblicken seinen Jubel über die gelungene Flucht ausgeqnackt haben. Ich kann den drolligen Grünrock unmöglich der Gefahr der Straße aussetzen, möchte ihn aber auch nicht seiner Freiheit berauben. Aber während ich ihn durch das Gitter eines Vorgartens auf den grünen Rasen hinablassen will, springt er, meiner Hand entschlüpfend, wieder auf den Asphalt zurück und weiter zwischen die achtlosen Schritte der Passanten. Einer wird, ohne das ers weiß und will, des kleinen Hüpfers Herz zertreten. Kann ich den grünen Tollpatsch seinem Schicksal entreißen?——— Manchmal ist das Leben so bitter, daß man es einfach verachtet. Daß das ein Trugschluß ist, mußte Jonathan einsehen, als er, heimkehrend, in den kalten, unbezahlten Zimmern seine Frau Hanne todkrank sah. Sie waren trotz ihrer gemeinsamen Arbeit in gesunden Tagen verzweifelt arm, ständig hungrig und hatten nichts mehr, was sie noch in das Leihhaus hätten tragen sollen. Da stand Jonathan hilflos vor ihrem Lager, sah sie demütig an, hörte in den tiefen Straßen das Geheul der Großstadt brausen und gab endgültig alles verloren. Es war gegen Abend. Die ersten Lichter der Häuser spielten in phantastischen Reflexen unruhig an den kahlen Wänden der Mansarde. Die Luft hier oben stimmte traurig und müde. In die Stille hinein schlug eine Uhr. Als Jonathan eine Weile gestanden und die Frau, die ergeben in den Kissen lag, angesehen hatte, mußte er sich umwenden, um nicht seine Tränen zu zeigen. So weit war es also gekommen! Alle Illusionen und Pläne für ihre gemeinsame Arbeit, die er sich auf dem Heimweg gemacht hatte, waren in Nichts zerflossen. Und seine Frau hatte stets so gute Einfälle für die Zeitung gehabt, die er mit Zeichnungen schmückte. Was nun? Während er durch die kahlen Fenster in das lärmende Gewühl der abendlichen Straßen sah, brach in ihm der Widerstand gegen einen ängst befürchteten Gedanken: Hanne konnte sterben! Er sah es ja! Er sah es ja! Er konnte nichts dagegen tun, wo er nicht mehr als ein halbverhungerter Mansardenkünstler war! Er konnte ihr nicht einmal etwas Tröstliches sagen, so ebend war ihm zumute. Aber die Frau begann jetzt leise, mit stockender Stimme:„— er war da! Du— sollst sofort— die lustigen Geschichten—.—.“ Jäh wandte Jonathan sich um.„Was— sofort?"—„Sofort!“ In einer Stunde— die fröhlichen— Geschichten liefern mit den Zeichnungen—. Du hast Sie doch schon fertig— dann — zahlt er gleich— und, Jonathan, bedenke: Das Rezept! Wir könnten— dann die Medizin— gleich holen!“ „Jetzt so was——“ stöhnte der Mann,„das ist zuviel!" „Ich— helfe Dir!“— die bange Stimme zitterte. Die Augen der Frau tasteten irr durch das gespenstige Halbdunkel des Zimmers. Ein blonder Bubikopf bückt sich fast gleichzeitig mit mir: Gehört er Ihnen?“ Ich verneine. Da öffnet sie ihr duftendes Handtäschchen, setzt den Laubfrosch auf ihr weißes Battisttüchelchen und entfernt sich mit einem entzückenden Lächeln. Lieber Sklav als tot, denke ich, besonders wenn Gefangenschaft so holder Wärterin Liebe fand. Naturschutz. John Galsworthy, der berühmte englische Schriftsteller, sagt in einem Aufsatze über Tiergärten u..: Nehmt den Fall der zoologischen Gärten. Zoos existieren hauptsächlich unserer Neugierde wegen. Wir sehen gern wilde Tiere, und wir sehen sie um so lieber, je unzähmbarer sie sind. Ich ging sehr gern in den zoologischen Garten. Aber eines Tages, es ist wohl ein Vierteljahrhundert her, bemerkte ich einen schwarzen Panther, der ganz hinten in seinem Käfig lag, da, wo es am dunkelsten war— als wenn es ihm unangenehm sei, meine Neugierde zu befriedigen. Ich unterhielt mich mit seinem Wärter. Er schien sehr enttäuscht zu sein über die Art und Weise seines Pfleglings; er sei gänzlich unzähmbar, meinte er. Das Tier täte nichts als verdrießlich im Dunkeln liegen— ein ganz unbefriedigendes Geschöpf! Ohne zu wissen, was er tat, begann Jonathan. Der Schein einer Lichtreklame fiel plötzlich grell auf das Tischchen am Fenster, an dem er saß und schrieb.— „Lustihe Geschichten! Sofort Geld—!" Der Gedanke hämmerte in ihm. Hanne flüsterte mühselig. Sie griff mit den Händen in die Dunkelheit und formte, Wort für Wort langsam sprechend, aus traumhaft gesehenen Bildern alles da, was Jonathan eifrig schrieb. Sie beschwor in dieser Stunde angstvoll den Tod, sie flehte fast nur um Aufschub. Jonathan wunderte sich nicht einmal über die Melodie der Stimme, die da klang. Er dachte nur, daß alles eilig gehen müsse und das Rezept dann alles gut machen könne. Hin und wieder drängte er, sogar „schnell, schnell—!“, die Frau seufzte dann und fuhr leise fort und— Stück um Stück— entstanden die Geschichten. Sie hatte das nie so schnell gekonnt, weiß Gott, was ihr jetzt die Eingebung gab, diese bunten, lebendigen Dinge da zu sagen! Jonathan dachte nicht darüber nach. Mit dem letzten Rest der Kraft zauberte eine schwache Stimme aus brüllendem Gesang der Stadt, aus Licht und Dunkelheit, Kälte, Schmerz und Angst —. Geld! Diese Frauenstimme da sprach in Not von Heldentum, flüsterte schließlich nur noch und versank endlich ganz verklingend in der Stille des Zimmers: die Geschichten waren fertig!— Jonathan sprang auf. Hastig, ohne Gedanken, küßte die Kranke, nahm Hut und Mantel und stürmte davon. Krachend schlug die Tür hinter ihm zu. Als sein Schritt auf der Treppe nicht mehr zu hören war, weinte Hanne still in sich hinein. Ein dunkler Schatten stand groß vor ihrem Blick. Spät kam Jonathan zurück. Er war fröhlich wie selten. Als er die Tür aufriß und Geld und Medikamente in hoch erhobener Hand schwenkend, eintrat, blieb zu seiner Verwunderung alles still.„Ich habe alles—!“ rief er übermütig, lief hin und her und lächelte fein, um Hannes Schlaf nicht zu stören und zündete behntsam die Lampe an. Frau Hane war tot! Der arme Jonathan hat eben ihren Sarg bezahlen können. Ich ging und im Davongehen dachte ich, daß, wenn ihr einen Schotten fangen würde oder einen von ähnlicher, ganz unzähmbarer Menschenart und ihn in einen Käfig stecktet, um der Neugierde des Londoner Publikums entgegenzukommen— was für ein verdrießliches Tiec er sein und wie wenig er von sich zeigen würde. Ich ging wieder in den Zoo; der schwarze Panther war tot. Aber ich sah einige Adler— Vögel, wie ihr wißt, mit einer gewissen, unheilbaren Vorliebe fürs Fliegen. Da saßen sie, für immer, in einem dreißig Kubiksuß fassenden Käfig. Sie vermehrten die Zahl meiner Betrachtungen. Ich sah auch einen Pavian. Wenn dieser Pavian nicht sterbenskrank war vor Heimweh, so sah ich nie einen Fall von Heimweh. Zwar vermochten diese Bilder nicht meine Neugierde hinsichtlich der wilden Geschöpfe zu zerstören. Aber sie überzeugten mich, daß die Befriedigung derselben zu sehr auf Kosten dieser Wesen ging. Ungesunde Sentimentalität! wie ihr seht! Aber so ist es nun einmal. Einige von uns sind so! Der Zoo begann mir als eine Einrichtung zu erscheinen, bei der das Uebereinen=Kamm=Scheren gar zu leichtherzig betrieben wird; er schien mir reformbedürftig, und ich gab meine Besuche auf. Ich schließe mich unbedingt dem Urteil meines Freundes, des verstorbenen W. H. Hudson, dieses großen Naturliebhabers, an, denn Hudson stand in seltener und besonders intimer Beziehung zu Tieren und Vögeln, und hatte ein innerliches Wissen um ihr Novelle von Hans Eschelbach 15. Fortsetzung. „Hast du die Sachen weggelegt?“ „Welche Sachen?“ fragte sie verwirrt, obschon sie ganz genau wußte, was er meinte. „Den Revolver und die Flinte; ich will sie putzen ... Nun?“ „Ich... ich meine.. ich habe solche Angst vor dem Gewehre und..“ wie leicht ist ein Unglück da. Richard, denke an den Gerd.“ „Ich denke an ihn!“ rief Schramm erregt.„Her das Gewehr!" „Richard, sei nicht böse; es... es ist nicht mehr da.“ „Was?! Schaff mir den Revolver und das Gewehr her oder...!“ „Richand, ich weiß es ja doch, wenn du auch nichts sagst: du bist mit dabei gewesen, als der schiefe Gerd erschossen wurde, du bist im Verdacht, und wenn man die Sachen bei dir findet.. „Wo hast du sie?“ „Ich wollte ein Unglück verhüten und da..“ „Wo sind sie?" „Ich... Richard... ich habe sie ins Wasser geworsen.“ Einen Augenblick stand er bereit, sich auf sie stürzen; aber ihre Augen bannten ihn, und er st ein häßliches Gelächter aus. „Jawohl. jawohl! du! Soll ich dir sagen, war zu es getan? Hier—“ und er warf ein Päckchen den Tisch—„hier hast du auch die Patronen. Ei Kugelsegen sprich darüber und schück sie ihm. d Schuft, damit er besser trifft, als das letztemal!“ „Richard!“ rief sie entsetzt. aud ohne Patronen fetia. dir: mit dem werde Emaus in die Torsgrahe.“ zum Spaten und 91 Minutenlang starrte Hanne ihm nach, dann fiel sie auf die Knie, legte den Kopf auf die leere Wiege und weinte herzbrechend. Als Schramm gegen sechs Uhr wieder ins Haus trat, wagte seine Frau von ihrer Arbeit nicht aufzuschen; sie duckte sich förmlich, so verängstigt war sie. Im Vorbeigehen stieß Schramm sich mit dem Schienbein an die Wiege. Er fluchte vor Schmerz, griff dann zur Axt und schlug draußn die Wiege in Stücke. Jeder Schlag traf die Frau ins Herz; aber sie sagte nichts, sie weinte nur ganz still, ihre Kraft war gebrochen. Bald darauf ging Schramm und nahm den Springstock aus der Ecke, mit dem man sich im Moor an gejährlichen Stellen von Mooshügel zu Mooshügel schwang. Vorerst aber blieb er auf dem sicheren Pfade und schllug erst nach einer Viertelstunde einen Wea ein, den ein Unkundiger sicher nicht gefunden hätte, da er nur hin und wieder von Schmugglern durch geheime Wegemarken, abgebrochene Aeste und dergleichen. gekennzeichner war. Schramm verfolgte den nach dem Gewitterregen nicht ungefährlichen Weg etwa eine halbe Stunde lang. Mitten durch diese unheimliche Gegend ging die Grenze, die aber hier nicht so scharf bewacht wurde, wie an anderen Stellen, weil das tiefe, trügerische Moor gerade hier ganz undurchdringbar schien. Schramm blieb aufatmend stehen: er war am Ziele keiner Wanderung. Er lauschte; nichts ließ sich vernehmen als das ferne„—prumb,—prumb“, der Rohrdommel und das zudringliche, leise Summen unzähliger Mücken, die Rauchsäulen gleich bei jedem Schritte aus großen und kleinen Pfützen auswirbelten. Er untersuchte den verfilzten Boden, der sonst jeden Schritt unhörbar machte, jetzt aber, da das blaßgrüne Torsmoos sich wie ein Schwamm voll Regenwasser gesogen hatte, unter jedem Fußtritte patschte und gluckste. Er, sand nichs, als im weichen Boden die Stiefelabbrucke, die er schon am Morgen dort hinterlassen hatte. Seitwärts auf dem stillen Wasser schwamm daß alles ruhig und sicher ringsum war. Die Son hatte den ganzen Tag über mit unverminderter Kre herniedergebrannt; eine schwere, feuchtwarme Luft l über dem brütenden, einsamen Moor. Silberglänzer leuchtete das weiße Wollgras. Kalmus. Brunnenkres Pestwurz und Wasserfeder machtten sich am Ran einer kleinen Tümpels den Platz streitig. Schramm bog ein Weidengebüsch auseinander, z zwei halblange Bretter hervor, auf wellcke brei Riemen genagelt waren und band sie sichtfesst unter d Füße; dann faßte er den Springstock und bog von de geheimen Woge ab. Er wußte, daß er einen gefährliche Gang machte, all seine Sinne waren wachl, denn jed unbedachte Schritt konnte den Tod bringen. Im Grase schülperte glucksend das schwarze Wa ser, der Boden gab nach, die Grasnarbe bebte zitter: auf und ab; aber ruhig setzte Schramm seinen Wi fort, jeden kleinen Mooshügel als Stützpunkt### seine Füße im Auge behaltend und vor jeder Sprunge sicheren Blickes die Entfernung von Moo hügel zu Mooshügel abschätzend. Eine schwarze Natt: sah ihn an aus boshaften Augen, züngelte, zischte un schlupfte vann vor seinem Springstocke unter d Seggen. An besonders gefährlichen Stellen lag jede: mal eines der schmutzigen Bretter, die ep am Morge schon hierher gebracht, ouer im Wege. Er merkte sie genau ihre Lage und rückte einige Bretter besser zu recht; aus jedem kleinen Loche, das der Springstock den verfilzten, weichen Boden gedrückt, quoll schwai zer Morast, aus dem giftige Gasblasen stiegen. Der Klageruf eines Moorhuhns ließ sich ver nehmen, dann wurde es still in dem träg brauende Schramm wich jetzt wieder von der Richtung al machte einen Bogen nach links und kam bald auf siche ren Untergrund. Sein ganzes Auftreten zeigte etwa Scheues und Unstätes, trotz der finsteren Entschlossen heit seiner Züge. Er machte eine kurze Rast, ban die Bretter von den Füßen, verbarg sie in den Bin sen, spähte nach allen Seiten, horchte und trat dan den Rückweg nur mit dem Springstock an. Er nahn denselben Weg, als ob er ihn sich besser einnräge wolle und sprang mit Hilse des Stockes von Moos hügel zu Mooshügel. Unheimlich klang durch### Lustblasen Imn Miasser:u der das Glucksen de im Wasse“, aber hastig, um seine Last de trügerischen Pflanzenveae nicht zu lange anzuver Reform des Zov: baß wenigstens Adler und Habichle. das Katzengeschlecht, Wölfe und Bären nicht dazu gesperrt sein sollten. Das wäre mehr ein Denkmal nach seinem Herzen gewesen als das, was sich jetzt im Hydepark befindet, und das so viele Vögel fernhält von einem bezaubernden Heiligtum. Histörchen von gekrönten Eelduupfern. Von Dr. Friedrich Rasche=Hannover. Karl XII. weilte in Dresden zum Besuch des Kurfürsten und hatte dabei genügend Gelegenheit, die hofische Schwerfälligkeit kennen zu lernen. Als er hörte, daß man in Dresden einen außerordentlichen Rat abhalte, sagte er:„Gebt acht, sie beratschlagen heute darüber, was sie gestern hätten tun sollen.“ Ein Höfling sagte einmal zu Ludwig XIV.:„Diese Nacht träumte mir, Euer Majestät machten mir ein reiches Geschenk.“„Wissen Sie denn nicht“, entgegnete der König,„daß gute Christen den Träumen niemals Glauben schenken sollen?" Mit einem sehr bezeichnenden Worte beschloß Karl II. sein Erdenleben. Als die Höflinge wartend sein Sterbelager umstanden und schon viele Stunden vergangen waren, schlug der König noch einmal die Augen auf, lächelte und sagte:„Entschuldigen Sie, meine Herren, daß ich so lange warten lasse.“ Ludwig XIV. befand sich einmal im Gespräch mit dem dicken Vivonne und dessen noch dickeren Better Aumont. Neckend riet er Vivonne, er möge sich doch mehr Bewegung verschaffen. Vivonne gab zurück: „Sire, ich bewege mich täglich mehrmals um meinen Vetter Aumont.“ Ludwig XV. fand ein besonderes Vergnügen daran, zu alten oder kranken Menschen seiner Umgebung von ihrem hoffnungslosen Zustande oder ihrem baldigen Tode zu sprechen. So sagte er einmal zu einem Herrn von Souvré:„Sie werden recht alt, mein Lieber. Wo werden Sie sich denn begraben lassen?"„Zu den Füßen Eurer Majestät", erhielt er zur Antwort. Die Tochter eines französischen Königs betrachtete einmal die Hand ihrer Bonne, zählte die Finger un sagte erstaunt:„Wie, Sie haben auch fünf Finger an der Hand, genau wie ich?“. Und dann zählte sie noch einmal. Aus Schuberts Tagebuch. Keiner, der den Schmerz des anderen, und keiner, der die Freude des anderen versteht! Man glaubt immer zueinander zu gehen, und man geht immer nur nebeneinander. O Qual für den, der dies erkennt! Glücklich, der einen wahren Freund findet! Glücklicher, der in seinem Weibe eine wahre Freundin findet! Meine Erzeugnisse sind durch den Verstand für Musik und durch meinen Schmerz vorhanden; jene, welche der Schmerz allein erzeugt, scheinen am wenigsten die Welt zu erfreuen. Schopenhauer. trauen, eilte er vorwärts und hielt endlich aufatmend an dem Punkte, von wo er seine gefährliche Wanderung angetreten. Nun zog er ein großes, weißes Tuch hervor, schnitt mit seinem Taschenmesser an gedeckter Stelle Schilf und Binsen ab und wußte alles so in das Bündel zu packen, daß dieses recht umfangreich wurde, ohne ihm durch sein Gewicht beschwerlich zu fallen. Der Ballen für den Scheinträger war fertig. Schramm trug das leichte Bündel unter die dichten Zweigen eines Erlenstrauches, der ganz nahe am Bache stand. Noch einmal machte er eine kurze Runde nach der Richtung hin, aus der sein Feind kommen mußte— denn einen Feind erwartete er— noch einmal hielt er den Atem an und lauschte. Aber nichts ließ sich vernehmen, als der gleichförmige, trostlose Unkenruf. Dann ging er nach seinem feuchten Verstecke und setzte sich neben sein Bündel. In finsterem Brüten sah er auf die Wasserfläche zu seinen Füßen, aus der das Pfeilkraut, der braungrüne Wasserschierling und der große Sumpfschachtelhalm aufragten. Wassermücken und Wasserspinnen glitten wie Schlittschuhläufer über die dunkle, unbewegliche Flut. Hin und wieder kam ein kleiner Rükkenschwimmer an die Oberfläche, suchte aber schnell das Weite, wenn ein breiter Gelbrand sich ihm näherte oder wenn glänzende Taumelkäfer gar zu wirre Kreise über ihn zogen. Schramm verharrte regungslos in seinem Versteck. Die Sonne ging unter, die kleinen Bewohner des Tümpels suchten sich einen Unterschlupf; nur ein großer, hüßlicher Wassermolch ruderte schwerfällig ans Ufer, schnappte einmal nach Luft, glotte Schramm an und verschwand dann im dunklen Wasser zwischen der üppig wuchernden Wasserpest. Der Himmel hatte sich allmählich mit Wolken überzogen; es wurde rascher finster, als Schramm es erwartet hatte. Er zog leise die Beine an, er wurde steif von dem langen Sitzen, wollte aber das Versteck nicht mehr verlassen, obschon es noch zwei Stunden währen konnte, bis sein Feind zu erwarten war. Stumm in sich zusammengekauert, hockte er bewegungslos da. einem Raubtier vergleichbar, das an Moor klang schriller Eulenschrei. (Fortsetzung folgt.) Erscheinungsweise: wöchentlich 12 mal. Bezugspreig: für den Monat.30 M. einschl.;8, Vsg. Botenlohn Alle Postanstalten des S nehmen Bestellungen entgegen. Abbestellungen jönnen nur einen Tag vor Monatsschluß mündsich oder schriftlich bei der Geschäftsstelle geschehen. Durch das Trägerpersonal werden Abbestellungen niemals angenommen. postscheckkonto; Amt Köln Nr. 26870. Bank=Konto: Nachener Bank f. Handel und Gewerbe, Aachen. Nachen, Samstag, 21. Juli 1928(Daniel) 2. bis 6. Blatt Nr. 170 * I Ne Segenat Im Falle vor höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betrübsstörung, Verbot, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Oezugspreises. Zuschriften an die Redaktion nicht mit einer Namensadresse versehen.— Fernsprecher: 27327. Auf Anruf dieser Sammelnummer meldet sich unsere Zentrale, die mit den einzelnen Abteilungen unserer Zeitung die gewünschte Verbindung herstellt. Im Ortsverkehr: die kleine 27 mm breite X Schog 40 Pfg. breite Re150 Pfg. 1. Seite Aufschlag. ∆ 0 Gelteste Gachener Zeitung 80. Fahrgang— Mittags=Ausgabe Einzelverkaufspreis 19, Samstags 15 Pfg. An Sonntag Berliner Redaktion: Berlin W I7, Winterfeldtstraße 5/6, Fernruf Amt Lützow 5247 Anzeigen sind sofort zu bezahlen, wied diese innerhalb 5 Tagen zu bezahlen. Radatt gilt nur bei Kassaregulierung: zwangsw. Eintreibg. durch Klage tretes Druck u. Verlag von Kaaßers Erben Geschäftsstunden von morgens An Sonntagen und gesetzlichen * 7 Uhr. geschlassen. k Platzvorschrift 10% Aufschlag Rabatt nach Tarif. Platz und Zeitvorschrift ohne Verbindlichkeit. Verlagshaus: Nachen, Seilgraben 16. Telegr=Adr=Schoftlacher Sesch dine Belane erich eiecsceiet ete cencte echt Nachen, den 21. Juli 1928. Die sgyptische Krise, die bisher in der Hauptsache auf außenpolitischem Gebiete, in den Beziehungen zwischen London und Kairo, zum Ausdruck kam, hat sich über Nacht auf das innerpolitische Gebiet verlagert. Die ägyptische Nationalistenpartei, die die große Mehrheit der Bevölkerung umsaßt, erstrebt absolute Unabhängigkeit des Landes von England. Chamberlain aber will Aegypten aus seinem diplomatischen Hörigkeitsverhältnis nicht entlassen, weil Aegypten eines der Haupterzeugungsländer für den Weltwollmarkt ist und weil vor allen Dingen der Suezkanal, die kürzeste Verbindung nach Indien, für England eine Lebensfrage bedeutet. Zuletzt war es bei dem ägyptischen Vereins= und Versammlungsgesetz zu einem Konflikt mit England gekommen. England verlangte die Zurückziehung dieses Gesetzes, weil es den„Schutz der Fremden gefährde". Nahas Pascha, der ägyptische Ministerpräsident, erklärte sich aber nur bereit, die Beratung des Gesetzes bis zum Herbst zu vertagen. England hat dann seinen Rücktritt bei König Fuad erwirkt. Fuad, dessen antiparlamentarische Einstellung nicht unbekannt ist, befand sich seit geraumer Zeit in einer gewissen Zwangslage. Der Kouflikt mit England konnte nicht auf die Spitze getrieben werden, und auch die extremsten Nationalisten hatten nach der Annahme des Vereinsgesetzes, dem England widersprochen hatte, im Innern die stille Hoffnung, daß der König die Krise dadurch lösen werde, daß er die Ratisizierung des Gesetzes verweigerte. Diese Hoffnung hat König Fuad, der hier eine Möglichkeit sah, das unbequeme Parlament auf längere Zeit lahmzulegen, durchkrenzt, indem er seine Verfassungstreue beionte und erklärte, er werde, nachdem das Parlament gesprochen habe, unter allen Umständen ratifizieren. Auf diese Weise wurde die Sitnation geschaffen, in der Nahas Pascha nicht mehr zu halten war, und da auch Neuwahlen kein anderes zusammengesetztes Parlament gebracht hätten, war nun die„Notwendigkeit“ gegeben, ohne Parlament zu regieren, um ernsten Konflikten aus dem Wege zu gehen. Nun ist es zur Parlamentsauslösung gekommen. Eine gefährliche Gärung macht sich in Aegypten breit, sie scheint ihre Spitze jetzt gegen König Fuad zu zichten und nicht so sehr gegen die Engländet. klegypten neht wieder einmal vor schweren inneren Unruhen. Das kleine spanische Städtchen Canfrane ist kürzlich Zeuge einer französisch=spanischen Verbrüderungsszene gewesen, die in großer Aufmachung begangen wurde. Es handelte sich um die Einweihung einer neuen Eisenbahnlinie, die den ersten Durchbruch durch die Pyrenäen darstellt. Der König von Spanien, begleitet von Primo de Rivera, und der Präsident der französischen Republik, umgeben vom Minister für öffentliche Arbeiten, Tardien, und Justizminister Barthon, waren anläßlich dieser Einweihung zusammengekommen und haben auf dem von dem spanischen König gegebenen Frühstück auf das Wohl der beiden Länder Trinksprüche ausgebracht. Da die Einweihung unmittelbar nach der Paraphierung des neuen Tangerabkommens erfolgte, war es selbstverständlich, daß auch dieses Ereignis in den Trinksprüchen, die von Freundschaftserklärungen trieften, weidlich gefeiert wurde. Vor zwei Jahren war der Ton noch ganz anders. Da beschuldigte die spanische Presse ganz offen Frankreich, daß es durch Waffenschmuggel Abd el Krim anfänglich in seinem Kampfe gegen Spanien unterstützt und ihm den Aufstand eigentlich erst ermöglicht habe, der sich dann nachher nach den unerwarteten Erfolgen Abd el Krims auch gegen die Franzosen selbst wandte. Die Einweihung der neuen Eisenbahnlinie hat übrigens auch wirtschaftliche Bedeutung. Sie ist, wie gesagt, der erste Durchbruch durch die Pyrenäen und verkürzt den Weg zwischen Paris und Madrid um 26 Kilometer und den zwischen Pau und Saragossa um 165 Kilometer. Die bisherigen Eisenbahnverbindungen machten sämtlich den Umweg über die atlantische oder die Mittelmeerküste. Die neue Linie ist die erste der drei in der französisch=spanischen Konvention von 1904 vorgesehenen Transpyrenäenbahnen. Die Bahn beginnt in Bedous auf französischem Gebiet, läuft auf französischem Gebiet über vier eiserne Brücken von 37 bis 60 Meter Länge und über einen Biadukt von 30 Meter Höhe und durchquert 15 Tunnels, davon einen schraubenförmigen von 1792 Meter Länge. Die Grenze wird in dem internationalen Tunnel von Sompart, der 7875 Meter lang ist und über 1000 Meter über dem Meeresspiegel liegt, überschritten. Am Ausgange dieses Tunnels auf spanischem Boden liegt der oben erwähnte internationale Bahnhof von Caufranc, wo die Zollabfertigung erfolgt. Güterzugunglück. AW. Düsseldorf, 21. Juli.(Drahtung.) In der vergangenen Nacht gegen 3 Uhr stießen auf der Strecke Neu—Düsseldorf kurz vor der Eisenbahn## inbrücke zwei Güterzüge zusammen. Etwa 12 Wagen, die Lokomotive und der Tender einer der beiden Züge wurden stark beschädigt. Ein Zugführer verbrannte und konnte nur noch ###srkoblte Leiche geborgen werden. Ein Hilfsschaffner, der vom Zuge absprang, erlitt schwere urm= und Beinverletzungen. Die Aufräumungsarbeiten sind noch im Gange. S " führt ab, es wirkt sehr uge milde, versuch es, und Soi Du bist im Bilde Gärung in König Fuad bedroht? S. Mailand, 21. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) Ueber die Lage in Aegypten bringen die faschistischen Zeitungen eine Reihe Alarmberichte. Bedeutsam ist die Auslassung in der römischen„Italia“, daß die Verfassung durch den König von Aegypten erst dann suspendiert worden sei, als ein über ganz Aegypten verbreitetes Komplott zum Sturz der Dynastie aufgedeckt worden sei. S. Zürich, 21. Juli.(Eigene Drahtung des EdG.) Viele Mitglieder der ägyptischen Kolonie in Zürich und in Bern sind abgereist. Die Gerüchte von Vorbereitungen zum Sturz der englandsreundlichen Dynastie in Aegpten werden von prominenten Mitgliebern der ägyptischen Kolonie bestättigt. Scharfe Kontrolle. S. Paris, 21. Juli.(Eigene Drahtung des EdG.) Der„Herald“ meldet: Auch die ägyptischen Grenzen sind gesperrt. Der Schriftverkehr ist unregelmäßig und unterliegt der englischen Kontrolle. Die Engländer beteiligen sich an den Sicherungsmaßnahmen und haben in Alexandrien ein Kontrollbüro für die ein= und ausreisenden Fremden eingerichtet. S. Mailand, 21. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) „Sera Secolo“ meldet aus Malta: Der Hafen Malta ist von dem englischen Admiral gesperrt worden. In Malta wird eine Flotte zum Auslassen in die ägyptischen Gewässer bereitgestellt. Zusammenstöße. * Kairo, 20. Juli.(Drahtung.) Der frühere (nationalistische) Erste Minister Nahas Pascha, der sich heute mit mehreren Mitgliedern des Ausschusses der Nationalistischen Partei nach Tamtah begab, wo zu Ehren der Parteileiter ein Festessen in engem Kreise stattfand, wurde unterwegs von der Volksmenge mit demonstrativem Beifall begrüßt. Es kam dann zu Zusammenstößen zwischen den Volksmassen und der Polizei, die mit Steinen beworfen wurde. Eine Abteilung von 500 Polizisten zerstreute die Ansammlungen und nahm zehn Verhaftungen vor. Nahas Pascha kehrte später nach Kairo zurück. Das Bankett fand mit Erlaubnis der Regterung an Stelle der ursprünglich geplanten, aber verbotenen Parteitagung statt. Nach 18 Jahren Fachthaus steigesprechen. 18—20000 Pfund Entschädigung. Eigener Drahtbericht. AK. London, 21. Juli. Das Appellationsgericht in Edinbourgh hat, wie schon kurz berichtet, den vor neunzehn Jahren wegen Mordes zum Tode=verurteilten aus Schlesien stammenden Slater gestern im Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen. Die englischen Blätter berichten ausführlich über diese Tatsache und begrüßen die Freisprechung, die erst durch ein besonderes vom Unterhaus beschlossenes Gesetz ermöglicht wurde, da die schottische Gerichtsbarkeit kein Wiederaufnahmeverfahren kennt. Der Innenminister will im Parlament einen Antrag einbringen, Slater für die unschuldig im Zuchthaus verbrachten neunzehn Jahre eine Geldentschädigung von 18—20000 Pfund zu bewilligen. Er zitiert hierfür einen Präzedenzfall aus dem Jahre 1895, wo ein ebenfalls unschuldig Verurteilter eine Entschädigung von 5000 Pfund erhielt. Um die Geldsumme auszuzahlen, wird der Staatssekretär für Schottland einen Nachtragsetat zum Budget einzubringen haben. Der Fall Slater hat in den letzten beiden Jahrzehnten eine ganze Literatur ins Leben gerufen. Für Slater hatte sich u. a. Conan Doyle, der bekannte Verfasser der Sherlock=Holmes=Romane, eingesetzt. Slater war seinerzeit zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigt, im vorigen Jahre aber wegen guter Führung freigelassen worden. Die Verurteilung geschah vor zwanzig Jahren auf einen Indizienbeweis hin. Bei der jetzigen Wiederaufnahme der Verhandlung stellte es sich heraus, daß die Aussage der Belastungszeugin, des Dienstmädchens der ermordeten Frau, zur Verurteilung nicht genügen konnte. Diese Zeugin, die seit Jahren in Amerika wohnt, war der Vorladung vor das Edinbourgher Gericht nicht gefolgt; dagegen bekundete ein amerikanischer Polizeiinspektor vor Gericht, daß bei der Zeugenvernehmung in Amerika eine wichtige Unterlassung vorgekommen sei: man habe eine andere Zeugin nicht vernommen, die bereit war, auszusagen, daß Slater nicht der gesuchte Mörder gewesen sei. Slater ist jetzt freigesprochen worden, nicht weil das Gericht der Ansicht gewesen wäre, daß der Spruch der Geschworenen„unvernünftig oder durch die Beweisaufnahme nicht gestützt gewesen sei“, sondern wegen falscher Rechtsbelehrung der Geschworenen durch den vorsitzenden Richter. Dieser Richter, der inzwischen verstorben ist, hatte besonders das Privatleben Slaters prüfen lassen und dabei allerlei Unerquickliches, wenn auch nicht Strafbares festgestellt. Er hatte dann den Geschworenen bei der Rechtsbelehrung mitgeteilt, daß diese Untersuchungen über das moralische Verhalten die gleiche Beweiskraft gegen den Angeklagten hätten, wie das Beweismaterial in Sachen des Mordes. Dies war, wie gestern der Lordrichter von Schottland ausführte, eine grobe Verletzung des Grundsatzes der Kriminalgerichtsbarkeit, der für den Angeklagten die Vermutung der Unschuld sprechen läßt. Diese Vermutung der Unschuld sei, so führt der Richter aus, das Rückgrat der gesamten Kriminalgerichtsbarkeit. Es sei ein radikaler Irrtum des damaligen Richters gewesen, den Geschworenen diese Tatsache nicht klargemacht zu haben. Abgesehen von dieser einen Tatsache, sei jedoch an der damaligen Verhandlung nichts auszusetzen gewesen. Das Geschworenengericht hat auf Grund dieses Tatbestandes nun einstimmig das Urteil aufgehoben, hat damit jedoch nicht ausgesprochen, daß Slater unschuldig sei, vielmehr nur festgestellt, daß das damalige Beweismaterial an sich nicht zur Verurteilung ausgereicht habe. Wendung im Spionagefall Ludwig?, —* Berlin, 20. Juli.(Drahtung.) In dem Fall des verhafteten Regierungsbaumeisters Eduard Ludwig, gegen den der Verdacht der Luft=Spionage zugunsten Sowjetrußlands besteht, ist ein neuer Moment eingetreten. Es hat sich nämlich herausgestellt, daß der Brief, der Ludwig 14 Tage nach seiner Berliner Uebersiedlung in die Sowjetbotschaft rief, gefälscht worden ist. Ludwig, der, wie berichtet, in den Jahren 1924 und 1925 für die Junkerswerke in Moskau tätig war, hatte sich dann nach Stuttgart gewandt, wo er an der Technischen Hochschule sein Examen bestand. Er hatte schon damals die Absicht, später nach Rußland zurückzukehren, und war mit einem Russen namens Alexandrowski in Verbindung getreten, der für die Sowietbotschaft in Berlin tätig war. Die Beziehungen schliefen jedoch ein, und Ludwig war sehr erstaunt, als er wenige Tage, nachdem er bei der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt tätig war. von Alexandrowski einen Brief an seine Berliner Adresse erhielt, in dem er aufgefordert wurde, in der russischen Botschaft vorzusprechen, da möglicherweise eine Anstellung in Rußland für ihn in Frage käme. Ludwig folgte der Aufforderung zwei Tage nach Empfang des Briefes und verlangte Alexandrowski zu sprechen. Der Portier der russischen Botschaft bedeutete ihm aber, daß Alexandrowski verreist sei, also diesen Brief gar nicht geschrieben haben könne. Man ließ ihn einige Zeit warten, führte ihn dann in ein Zimmer, wo ein Herr, den Ludwig nicht kannte, ihn freundlich empfing und ihm den inzwischen gleichfalls verhafteten Scheibe vorstellte, der ihn angeblich nach Rußland bealeiten sollte. Scheibe hat dann später Ludwig veranlaßt, Mitteilungen der Deutschen Versuchsanstalt für Luftfahrt ihm zu übermitteln. Uns scheint, daß diese„Wendung" außerordentlich wenig ändert. an der Sache Legionärsschicksal. AW. Paris, 21. Juli.(Drahtung.) Wie Havas aus Tunis berichtet, haben zwei Fremdenlegionäre, nachdem sie sich des Autos des Kommandierenden Generals in Süd=Tunis bemächtigt hatten, mit dem Grenzposten eine Anzahl Schüsse gewechselt. Einer der Legionäre wurde getötet, der andere geriet mit dem Wagen in einen See und ertrank. Ueberfall auf eine Reisegesellschaft in Korsika. AW. Paris, 21. Juli.(Drahtung.) Wie dem Petit Parisien aus Ajaccio(Korsika) gemeldet wird, ist auf ein Auto, das mit vier Holländerinnen und einem Franzosen besetzt war, auf einem Gebirgspaß bei Zicavo ein Ueberfall ausgeführt worden. Ein mit einem Gewehr bewaffneter Mann trat aus dem Dickicht, zwang den Chauffeur unter Bedrohung mit der Waffe, den Wagen anzuhalten und ließ sich von den Insassen Geld und Wertsachen überaeben. Alsdann erschienen zwei weitere Personen. schleppten mit dem Räuber eine der Holländerinnen ins Dickicht und ließen sie erst eine Stunde später wieder frei. Ein Verbrechen an Löwenstein? 1t Paris, 20. Juli. Der Zustand, in dem die Leichen Loewensteins gefunden wurde, hat den Verdacht aufkommen lassen, daß der belgische Bankier einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein könnte. Um die Frage zu klären, ob ein Unglücksfall oder ein Verbrechen als Todesursache in Frage kommt, ist die Leiche Loewensteins von der Polizei beschlagnahmt worden. Bemerkenswert ist, daß die Leiche nur mit einer Unterhose, Socken und Schuhen bekleidet war, sich also keineswegs in jenem Zustande befand, in dem Loewenstein am 5. Juni verschwand. Die Leiche ist gräßlich entstellt und das Gesicht vollkommen unkenntlich. AW. Calais, 21. Juli.(Drahtung.) Der Schwager Loewensteins teilt mit, daß eine zweite Obduktion der Leiche Loewensteins auf Wunsch der Familie vorgenommen werden würde. Er erklärte weiter, man hält die Möglichkeit eines Verbrechens für ausgeschlossen. Er verdächtige niemand, er wolle aber nicht, daß in 14 Tagen oder in einem Monat oder noch später, wenn die Leiche Loewensteins beigesetzt sei, irgend jemand die Vermutung andeute, daß Loewenstein, bevor er an Bord des Flugzeuges ging, vergiftet worden sein könnte, oder daß er im Flugzeug gestorben sei oder daß er aus dem Flugzeug gestoßen worden sein könnte. Daher habe er die Untersuchung der Leiche auch auf Vergiftungserscheinungen veranlaßt. 3 Millionen für Nobile. S. Mailand, 21. Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) Das Geheimnis des Schweigens Nobiles lüftet sich. General Nobile hat an eine Mailänder und an eine römische Zeitung seine gesamten Aufzeichnungen über die Elebnisse auf der„Italia“ für zusammen drei Millionen Lire verkauft. S. Mailand, 21, Juli.(Eig. Drahtung des EdG.) Hier hat sich ein faschistisches Komitee gebildet für die Errichtung eines Nationaldenkmals für die„Italia"=Mannschaft. Der geheimnisvolle Radioaustausch. * Kopenhagen, 20. Juli. Die Osloer Zeitung „Dagbladet" befragt den italienischen Gesandten in Oslo, ob eine geheime Radioverbindung zwischen der„Cittadi Milano“ und der Nobilegruppe auf dem Eise bestanden habe. Der Gesandte erwiderte, er wolle es nicht bestreiten. Hiernach hätte also— was sich übrigens aus verschiedenen Umständen, z. B. aus der Ablehnung fremder Hilfe durch Italien schließen ließ— schon einige Zeit vor der Bekanntgabe der Position der Nobilegruppe ein Radionachrichtenaustausch zwischen dem Hilfsschiff der Expedition und Nobile stattgesunden. Der Eisbrecher„Krassin“. reparaturbedürftig. it Moskan, 20. Juli. Der Leiter der räterussischen Hilfsexpedition, Samoilowitsch, meldet, daß die Reparatur des Eisbrechers„Krassin", dessen Steuerruder beschädigt ist, sich in Kingsbay nicht durchführen lasse. Es sei deshalb notwendig, einen der nächsten norwegischen oder schwedischen Häfen anzulaufen. Das Nobile=Hilfskomitee hat den Beschluß Samoilowitschs, zur Reparatur des Eisbrechers „Krassin“ einen europäischen Hafen anzulaufen, gebilligt. Man glaubt, daß der Eisbrecher in zwei Wochen seine Nachforschungen wieder auf nehmen kann. Friedensworte Mussolinis. AW. Paris, 21. Juli.(Drahiung.) Die„Gazette de Nation“ veröffentlicht eine Erklärung Mussolinis über den Frieden, in der es heißt: Man feiert in diesem Jahre in Italien den zehnten Jahrestag des Sieges. Aber ich glaube, daß neben diesem Gefühl berechtigten Stolzes auf die gebrachten Opfer es ein nicht minder tiefes Gefühl gibt, nämlich den Friedenswunsch. Wer nach vier Jahren gigantischen Krieges die Stunde des Waffenstillstandes erlebt hat, wird sich erinnern, daß auf den Gesichtern aller nicht nur die Siegesfreude leuchtete, sondern auch die Freude über die Beendigung des Krieges. Ich habe diese Dinge gesehen und empfunden und habe mir vorgenommen, so zu handeln, daß der Sieg und der Friede für lange Zeit unlösbar miteinander verbunden bleiben. Der Kampf des Faschismus zur Eroberung der Macht galt ebenfalls diesem Ziel. Das italienische Volk war durch den Krieg und die ihm folgenden Bürgerkämpfe stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Daher muß es mehr als irgend ein anderes Volk sich dank einer langen Friedensperiode und einer fruchtbaren geordneten Arbeit wieder herausarbeiten. Meine Politik ist von diesem grundlegenden Ziel beherrscht und wird es bleiben. Noch 3 Vermißte auf Leche Hendrik. #t Heerlen, 20. Juli. Die Aufräumungsarbeiten in dem durch die Grubengasexplosion zerstörten Schacht der Hendrikgrube sind noch nicht beendet. Sie dürften voraussichtlich noch mehrere Tage in Anspruch nehmen. Bis jetzt konnten drei der Vermißten noch nicht aufgefunden werden. Lokales. Nachen, den 21. Juli 1928. (Stauarberater! In der heutigen Beilage„Der Steuerberater" werden einige aktuelle Fragen zur Vermögenserklärung behandelt. Insbesondere hingewiesen sei auf die Uebersicht über die in Preußen belegenen Grundstücke, Lie, mindestens einem der drei Wohnungszwangswirtschaftsgesetze unterliegen. In dem Formular sowie in, den Erläuterungen ist diese Frage sehr unübersichtlich gehalten. Auch der Dreimonatsabzug hat in diesem Jahre eine Aenderung erfahren. Von weittragender Bedeutung ist die Möglichkeit, den Wehrbeitragswert als Grundlage der Vermögensbesteuerung neu erscheinen zu lassen, worauf in Artikel Nr. 77 besonders eingegangen wird. In den anderen Abhandlungen werden praktische Fragen behandelt, die Pflicht der freien Berufe, Bücher und sonstige Aufzeichnungen dem Finanzamt vorzulegen, die Entschädigungsanträge auf Grund des Kriegsschädenschlußgesetzes und Fristablauf, zwei wichtige Entscheidungen zur Preußischen Hauszinssteuer betr. Eigentümerhypotheken. Insbesondere ist die Wirtschaft noch darauf hinzuweisen, wann die Auskünfte des Finanzamtes verbindlich sind, die Einziehung von Steuerbeträgen durch Postnachnahme haben schon manche Mißstimmung hervorgerufen. In diesem kurzen Artikel wird auf die Wahrung des Steuergeheimnisses bei diesem Vorgehen der Finanzämter hingewiesen. Der Verzinsungsbeginn bei der Aufwertungshypothek des früheren Gläubigers wird in einem Urteil des Reichsgerichts eingehend behandelt. 25 Jahre Kartell der Auskunfteien Bärgel in Aachen. Von Dr. Franz Schatz, Dozent an der Technischen Hochschule in Nachen. Kurse für Obstverwertung. ∆ Die Arbeitsgemeinschaft der Aachener Frauenverbände veranstaltete am 18. und 19. 58. Mts. im Mittelstandshaus Kurse für Obstverwertung, unter besonderer Berücksichtigung gärungsloser Frucklsaftbereitung. Etwa 230 Teilnehmerinnen aus den verschiedenen Frauenverbände nahmen daran teil. Auch die Haushaltung=Frauenund Berufsschulen zeigten reges Interesse und waren mit einem Teil ihrer Schülerinnen erschienen. Wenn man berücksichtigt, daß es sich um Stadtverhältnisse bandelt, bei denen die wenigsten Obst aus ihrem eigenen Garten ernten können, sondern auf Einkauf angewiesen sind, darf man von einem guten Erfolg spreihen und sick freuen, daß der Gedanke durch Selbstbereitung von Obstsäften der eigenen Familie ein gesundes und einwandsretes Getränk zu bieten, so vielen Anklang gefunden hat. Die Leitung des Kursus hatte Frau Dr. Urtel, Berlin, vom Verband des deutschen Frauenbundes für alkoholfreie Kultur übernommen. Frau Dr. van Rey, Lothrinzer Straße 08, hatte im Verein mit den verschiedenen Frauenverbänden in vorhildlicher Weise alles aufs Beste vorbereitet. Was diese Kurse von vielen anderen unterschied, war der Gedanke, auch dem einfachsten und kleinsten Hausbalte die Möglichkeit zu geben, mit den vorhandenen Mitteln(Kockgeschirre) im Dampfbad eine Saftgewinnung vorzunehmen, die den Vorzug Stoffe zu erhalten, die sonst durch allzu landes Einkochen verloren gehen. Mit dieser wertvollen Neuerung ist außerdem eine große Zuckerersparnis verknüpft, alles Momente, die für unseren stex,„Volksbaushalt von großem Rutzen sind. Zehen dieser praktischen Vorführung gab Frau Dr. el einen Ueberblick über die Entwicklung, die das Sterklüsterungsverfahren durchgemacht hat, von jenen Anfängen an, die nur das Hal:barmachen der Gemüse. ader Obstarten im Auge hatte, bis zum heutigen neuesten Stande der Wissenschaft, die bereits mit ultravioletten Strahlen arbeitet und damit ungcahnte Zukunftsmöglichkeiten eröffnet. Für größere Betriebe oder Verbände wurde aubh der sog. Sonnborn vorgeführt, ein, idealer Apparat zur Gewinnung gärungsloser Obstsäkte und Weine. Zum Jecker Erklärungen über das Das Kartell der Auskunfteten Bürgel begeht am 29. Juli dieses Jahres in Nachen die Feier des 2jährigen Bestebens der Centrole des Kartells der Auskunfteien Büngel G. m. b. H. mit dem Sitz in Nachen. Die Nachener Presse bat bereits danlber berichtet, daß der Leiter des Unternehmens. Herr Direktor C. Bücken(Nachen), der Oeffentlichkeit ein aufschlußreiches Werk„Aufklürung über das Auskunftswefen Die Presse über das Auskunftswesen“ aus Anlatz des Jubiläums überreicht hat. Die Einzelheiten der Jubiläumstagung wurden schon vor einigen Tagen veröffentlicht. Hier sei kurz der Entwicklung und Bedeutung des Unternehmens gedacht, das nunmehr 25 Jahre lang den Sitz seiner Zentralleitung in Aachen hat. Die Stadt Nachen, im besonderen die Nachener Handelswelt, haben allen Anlaß, Stolg zu empfinden, daß ein so großes und weitverzweigtes Unternehmen seine Zentralleitung für Eurova in unserer Vaterstadt hat. Das Kartell der Auskunfteien Bürgel ist, aus einer von Martin Bürgel im Jahre 1885 in Berlin gegründeten Handelsauskunstel hervorgegangen. Im Jahre 1899 entschloß sich Martin Bürgel einige hundert Zweiggeschäfte in Deutschland zu errichten, deren Inhaber an dem Unternehmen mit Kapital beteiligt wurden. Im Jahre 1903 schied Herr Martin Büngel aus dem Unternehmen aus. Die in dem Unternehmen vereinigten Personen gründeten damals die Firma Centrale des Kartells der Auskunfteien Bürgel G. m. b. H. mit dem Sit in Nachen. vorerst mit einem Stammkapital von 50000 Mark, das späterbin auf 100000 Mark erhöht wurde. Dieser Gesellschaft wurde die Oberleitung des gesamten Unternehmens übertragen. Die in dem Kartell vereinigten Personen hatten nach und nach für den Geschäftsbetrieb der Zweigstellen ein Betriebskapital von ungefähr einer Million Mark aufgebracht. Zum Leiter des Kartells und Geschäftsführer der Centrale des Kartells der Auskunfteien Bürgel G. m. b. H. in Aachen wählte man 1903 Herrn Karl Bücken in Aachen, der seit 1899 die Zweigstelle der Auskunftei Bürgel in Aachen leitete. Bis dahin war der Genannte Handlungsbevollmächtigter bei der Nachener Bank für Handel und Gewerbe und leitete dort seit Jahren das Auskunstswesen. Die Aachener Zweigstelle der Auskunftei Bürgel zählte bald die meisten Aachener Firmen zu ihren Kunden. Als nun im Jahre 1903 Herr Carl Bücken an die Spitze des Unternehmens berufen wurde, hatte man in jeder Beziehung eine gute Wahl getroffen, da man es mit einem seit langen Jahren im Kredit= und Auskunstswesen erfahrenen Fachmanne zu tun hatte, der auch durch seine frühere Tätigkeit im Bankfach über die für die Verwaltung eines so weitverzweigten Unternehmens notwendigen finanztechnischen Kenntnisse verfügte. Daß Nachen als Sitz des Unternehmens gewählt wurde, geschah vorwiegend aus organisatortschen Gründen. Im Jahre 1903 war die Zweigstellenorganisation in Deutschland ziemlich abgeschlossen. Eine ähnliche Organisation sollte nunmehr ke Die neuen Briesumschläge. # F. Die Oberpostdirektion macht erneut darauf aufdaß nach den Bestimmungen der Postordnung die Absenderangaben sowie die Rekla8 Absenders nur auf der Rückseite und dem linken Drittel der Vorderseite der Briefumschläge angebracht sein dürsen. Ferner müssen Umschläge, deren Rücksette zu Aufdrucken benutzt wird, am obern Rande der Rückseite einen mindestens 335. Zentimeter breiten freien Raum haben, der zur Niederschrift postdienlicher Vermerke benötigt wird. Für den Ausbrauch von Umschlägen, die über das zulässige Maß mit Aufdrucken auf der Vorder= oder der Rückseite verseben sind, ist eine Frist von 2½ Jahren gewährt worden. Diese Frist läuft am 30. Seper 1928 ab,„Mit, einer Verlängerung der Aufbrauchfrist über diesen Zeitpunkt hinaus ist nicht zu rechnen. Die Versender werden daher gut tun, den Aufbrauch vorhandener Bestände an unzulässigen Umschlägen zu beschränken und nicht— wie von den Postanstalten vielfach wahrgenommen worden ist.— Neudrucke herstellen zu lassen, die bis zum 30. September 1928 nicht ausgebraucht werden können. Nach diesem Zeitpunkt müssen Briefumschläge, die den Postordnungsbestimmungen nicht genügen, von der Postbeförderung ausgeschlossen werden. Wieder ein Luremburger Arteil über Gachen. luxemburgische Blatt der Schwerindustrie schreibt in seiner Ausgabe vom 19. Juli folgendes: Von unserer Pressa=Fahrt. man hemdärmelig in der Redaktionsstube und sucht die Eindrücke, die die Gluthitze der drei letzten Tage durcheinanderfließen getan hatte, wieder in feste Formen zu bringen. Es ist nicht leicht. Man hat so vieles ausgenommen. Man möchte alles wieWer so schön rubrizieren, wie es in Aachen Kurdirektor Jungbecker tat, als er uns die Systematik der Aachener Kur erklärte, oder wie Prosessor Dr. Hupskens in den historischen Bauten der Kaiserstadt von unten herauf unsere Neugler und unser Interesse ausbaute, daß uns eine Erinnerung blieb, wie ein stolzer, kühner, kunstreicher Kuppelbau, der alle kulturgeschichtlichen Kostbarkeiten umsaßt. Oder wie sich in Köln auf dem Pressagelände alles in geraden, #enkrechten und verpendikulären Linien aneinanderauf die westenropäischen Länder ausgedehnt werden. Das war vom rheinisch=westfältschen Industriegebiet aus leichter zu bewerkstelligen als etwa von Berlin aus. Die Auskünfte auf das gesamte Ausland waren bis dahin von Berlin aus bearbeitet worden, was sich als wenig zweckmäßig erwies. Die neue Leitung schuf deshalb neue Auskunftsstellen im Ausland, an die sich die Abonnenten unmittelbar mit ihren Anfragen wenden konnten. In zeitlicher Reibenfolge entstanden Auskunftsstellen 1904 in der Schweiz(Zürich), 1905 in Holland(Amsterdam), Belgien(Brüssel), Luxemburg (Luxemburg), Dänemark(Kopenhagen), Norwegen (Thristiania), Schweden(Stockholm), Frankreich (Paris), Italien(Mailand), Türkei(Konstantinopel), 1906 Schweiz(Genf), England(London), 1907 England (Manchester), 1908 England(Glasgow), 1909 Oesterreich(Wien), 1910 England(Birmingham), 1911 Ungarn(Budapest). Eine so umsangreiche Zweigstellenorganisation(200 bis 300 Zweigstellen im In= und Auslande) erforderte ein einheitliches und zuverläffiges Arbeiten. Die vorerst bescheidenen Umsätze waren zu entwickeln. Nach innen und außen bin wurde alsdann eine neue Organisation aufgebaut und die alte weiter ausgebaut. Was hier an Organisationsarbeit in den 25 Jahren geleistet wurde, steht beispiellos da. Bereits im Jahre 1900 wäkren die Umsätze in den Zweigstellen schon auf mehr als eine Million Mark gestiegen. Durch die andauernd steigende Ueberwelsung von Anfragen der Industrie= und Handelswelt haben sie sich nunmehr jährlich auf mehrere Millionen Mark erhöht. Das zeigt am besten die Bedeutung, die das Unternehmen nach und nach im deutschen Wirtschaftsleben erlangt hat. Im Jahre 1913 wurde für die Verwaltung des Unternehmens(Kartelleitung) in Aachen, Elisabethstraße 14, im Mittelpunkt der Stadt ein Verwaltungsgebäude errichtet. Im Erdgeschoß und dem ersten Stockwerk befinden sich große Säle, in denen der Geschäftsbetrieb nach Abteilungen geordnet untengebracht ist. Büroetnrichtunzen und Geschäftsbetrieb können als mussergültig bezeichnet werden. In einem Anbau, der später errichtet wurde, befinden sich die Schreibmaschinenräume. Die deutsche Zweigstellenorganisation des Unterdem Kriege, in dem eine Anzahl Zweigstellen geschlossen werden mußten, wieder aufLeverikaschen Fheise.rbeitet bente wieder in derselben d im Praga#!“„Dagegen war es noch nicht mögAuslande alle früheren Zweigstellen wieder Berssliusse Purch die volitischen und wirtshaftlichen vorbandert und dierfür immer noch Bibersecnde In Zürich, Basel, Wien, Budapost. Danzig und Konstantinopel bestehen nach wie vor Zweigstellen In dem Kartell der Auskunfteien Büngel werden heute bei der Hauptleitung in Aachen 58 Angestellte 700 Personen beschäftigt. „2s, Zahl der Gewährsleute beläust sich auf Zehnversahisch grschen d.e Auskunstr, diel zugskeilt gnsdeint, wird den Abonnenten kostenfrei Pgn nterr Geigegse über beachtenswerte“ und Ddeis Bielschestauschen. des Austunsnsens Grundtaur zuchrenedren ist auf gesunder geldlicher Grundlage aufgebaut und zählt heute nach 25jähriger rastloser und energischer Arbeit zu den ersten Auskunftsbüros in Deutschland. Der, Leiter des Unternehmens, Herr Direktor Carl Bücken, hat dem von ihm verfaßten Werke„Aufklärung über das Auskunftswesen“, den Wahlspruch vorangesetzt„Leben ist Arbeit, Arbeit ist Freude“. heißerraht beg Geduret und der nie rasienden Arseine heitt Unternehmen Sau: vzut ige Ausdehnung und sein Ansehen in der Handelswelt in ganz Deutschland. ode#####atz sich erwiesen, daß Aachen für Unternehmen ternational ist, sich also öher deid aungeg auatugis choKoninent erstreick. zin wuezden ganzen europäischen Scküseistatson für zue ventrale Lage bat, weil es sak alleu mig. für Bahn= und Postverbindungen zu zurn westeuropckischen Ländern ist. Von den übrigen drei führenden deutschen Auskunfteien haben zwei ihren Sitz in Berlin und eine in Leipzig. ese# bull 1, Veröffentlicht vom Meteorologischen Observatorium, ösfentliche Wetterdienststelle, Der Schwerpunkt des westlichen Hochdruckgebietes befindet sich südwestlich von England; von diesem fließt eine kühlere Nordwestströmung ab. In unserem Bezirk herrscht trockene, zeitweise stärker bewölkte Witterung. Eine über dem Ozean befindliche Tiesdruckstörung wird den Hochdruckkern wieder nach dem Kontinent drängen. Die Witterung bleibt weiterhin trocken bei wechselnder Bewölkung; im späteren Verlauf Temperatur ansteigend. * Wetteraussichten bis Montag: Trocken, wechselnd bewölkt, zeitweise auch mehr aufbeiternd, Temperaturen allgemein nur wenig geändert.— Beobachtungen: Aachener Höchsttemperatur gestern 21.2 Grad, Tiefstwert göstern 12.1 Grad, Temperatur heute morgen 7 Uhr Ortszeit 14.4 Grad, Südsädwesten 2, wolkig, leichter Dunst. reiht, die dann und wann apotheosenhaft einem bestimmten Zentrum zuströmen. Zuerst dieses: Wer von Luxemburg nach der Kölner„Pressa“ fahren will, der wühle seine Reiseroute über Lüttich=Aachen, auch wenn er nicht, wie wir, von Generalkonsul Cüpper eingeladen ist. Erstens ist die Reise über Nachen bedeutend billiger, da nur ein kleiner Teil auf die Mark=Valuta entfällt. Zweitens ist Gachen eine Stadt, die man nicht allein gesehen, sondern eingehend besichtiat haben muß.„Ihrem Wesen nach ist die Stadt Nachen ein Vielklang, eine Symphonie von der Natur gegebener oder im Laufe der Entwicklung entstandener Eigenschaften und Vorzüge.“ Dies stebt in einem seinen illustrierten Führer, der mit der Widmung„Willkommen in Aachen“, als Geschenk des Städtischen Verkehrsamtes(wann erhält Luremburg sein städtisches Verkehrsamt, das solche Aufmerksamkeiten hätte?) unter unserm Teller lag, als uns von der Kurdirektion im Kursaal der Dee angeboten wurde. Aachen ist noch viel mehr. Es kann hier leider nur in Stichwörtern angedeutet werden: Seine heilkräftigen Quellen mit hervorragender Heilwirkung gegen Rheuma, Gicht, Nervenleiden und Ischias;„sein Rathaus, sein Münster, seine Schatzkammer; seine technische Hochschule, sein Theater, sein Waldstadion, sein Golsplatz, sein Turnierplatz, auf dem im nächsten Sommer wieder große Turnierspiele stattfinden werden. Das sei hier vorgemerkt, weil es eine große Attraktion ist, die bis nach unserem Land ihre Anziehungskraft ausübt. Von dem gastlichen Patrizierhaus in der Lothringerstraße, wo am Sonntag bei der Ankunft der luxemburger Pressevertreter die Konsulatsfahne gehißt wurde, muß hier auch etwas gesagt werden. Generalkonsul Cüpper hat dort ein Heim, das nach antiker Aussassung den Neid der Götter erregen könnte. In unserem Sinne ist es eine Gaststätte, die man nie vergessen kann, wenn man sie einmal betreten hat. Daß die Herrin, die dort waltet, und für die einem immer das Wort„behr“ in den Mund kommt, eine echte Luxemburgerin ist, die für nichts in der Welt ihr Luxemburgertum hergübe. Herr Erich Cüpper ist in Aachen eine Persönlichkeit: Frau Güpper ist es nicht minder. Die Ehrung, die den luxemburgischen Pressevertretern am Sonntag in Aachen erwiesen wurde, auch durch die Aachener Presse, ist der AusKüpper dort ersreut die * Auszeichnung. .„Dem Feuerwehrmann Peter Weindorf bei der biesigen Berufsfeuerwehr wurde vom Breußischen Ministerium des Innern das Erinnerungszeicher. für Verdlenste um das Feuerlöschwesen verliehen und durch Branddirektor Beduwe überreicht. * Verkehrsunfall. Die Kriminalpolizei teilt mit: Ein folgenschwerer Unglücksfall ereignete sich gestern morgen gegen neun Uhr auf der Naerener Straße in der Gegend des Bismarckturms. Ein aus der Richtung Lichtenbusch kommender Personenkraftxagen, geriet durch eine zu bohe Geschwindigkeit ins Schleudern und fuhr in den Chausseegraben. Die Insassen wurden herausgeschleudert und schwer verletzt., Sie wurden mit einem anderen Kraftwagen in das Marienhospital gebracht. Die Verunglückten befanden sich auf einer Bergnügungstour und tragen an dem Unfall selbst die Schuld. Lebensgefahr besteht nicht. * ..* Der belgische Nationalfeiertag. Aus Anlaß des belgischen Nationalfeiertages haben heute die Aachener Konsulate geflaggt. 9. Das Aachener Schulwesen unter französischer Gerrschaft. Die Erforschung der Geschickte Aachens zur Franzosenzeit hat jüngst durch die Differtation: schot stghensr, Schulwesen und die französische HerrPelge-1241, mit, besonderer Rückscht auf die Primärschulen“, auf Grund derer Herr Lehrer Joseph Isunze r. 2us. Oberbruch in der Philosopbischen Fakultät der Universität Köln die Doktorwürde erlangte, wertvolle Bereicherung gesunden. Die Arbeit basiert auf französischhandschriftlichen Quellen und bieiet in vortrefflicher Darstellung neben der EntwickAachener Primärschulverhältnisse eine glückliche Einsicht in die schulpolitischen Bestrebungen der französischen Verwaltung am Rhein. A. Die Feuerwehr wurde in der vergangenen Nacht glarmiert: 23.44 Uhr wegen eines Zimmerbrandes in der Hartmannstraße 23,.,08 Uhr wegen eines Wetterbericht für Bäder und Kurorte vom 20. Juli 1938.“ Nord= und Ostseeküste: Helgoland 14 Grad, heiter; Borkum 15, bedeckt: Westerland 14, bedeckt: Travemünde 14, bedeckt: Saßnitz 15, heiter; Swinemünde 13, bedeckt; Kolberg 14, heiter; Seebad Kranz 13, bedeckt. Sachsen und Schlesien: Dresden 15 Grad, heiter: Klinsberg 10, bedeckt; Schreiberhau 12, bedeckt; Bad Reinertz 11, heiter: Bad Landeck 11, beiter. „.Harz: Schierke 11 Grad, bedeckt; Harzbung 14. heiter: Bad Sachsa 13, bedeckt. Eisel und Schwarzwald: Bad Aachen 14 Grad, bedeckt: Monschau 15, heiter; Köln 12, heiter; Koblenz 14, bedeckt: Bad Neuenahr 14, beiter; Bad Ems 12, heiter; Trier 13, hetter; Bad Dürkheim 15, bedeckt; Frankfurt 15, bedeckt; Baden=Baden 15, beiter; Fretburg 15. halbbedeckt, und Freudenstadt 12, heitck. Bayer. Bäder und Kurorte: Garmisch=Partenkirchen 13 Grad, heiter; Berchtesgaden 16, heiter; München 16, heiter; Bad Tölz 13, hetter; Tegernsee 15, heiter: Oberstdorf 14, heiter. Allgemein herrscht in Deutschland trockene, teils heitere, teils bewölkte Witterung; die Temperaturen sind mäßig warm. Motorradbrandes in der Adalbertstraße. Um.04 Uhr erlaubte sich jemand den etwas üblen Scherz, grundlos zu alarmieren. Es wäre zu wünschen, daß solcher Unfug nackbrücklich geahndet würde. Bei der Pfarrkirmes von St. Nikolaus wird am Sonntag= und Montagabend von 8 Uhr ab an der Rochuskapelle, Bergstraße und Achterstraße, der Männergesangverein „Fröblichkeit“ unter Leitung des Dirigenten Heinr. Bergs mit einer Musikkapelle Gesang= und Musikvorträge zu Gebör bringen. Anschließend findet ein großer Lampionzug statt. Humor des Auslandes. 4 Der bershmte usten u. ae.." Cureireineredent Ie gerdie des genannte Küte auch fernerhin in Gebrauch behalten und empiehle es besonders Forchungsreisenden angelegenlich aum Gebrauch d eu ou uusenehmempfunden. — Oistaslbtef bei mnserem Niolar hinteriegt)— Oberzeugen Sie sich zuerst durch Kaut einer Tube zu 60 Pk, große Tube 1 hük ch nasar, den 16. Hpril 1928. Dr. V. Fülchner. 125 Mlk. Zu haben i allen Chlorodont-Verkaufsstellen. Man verlange nur echt Chlorodont und weise jeden Ersatz dafür zurück. Suiorodont Ausder Nachener Amgebung. 20 Jahre Spar= und Varlehnskasse Brand. * Brand, 20. Juli. Die Spar= und Darlshnsgasse feierte am verflossenen Sonntag das Fes ihres 30. zuhrigen Bestehens. Der Vorsitzende des Russichtsrats, Rentgeiter Ziemons, eröffnete die Festversammlung und bedie Vertreter der geistlichen und weltlichen Behör## die Vertreter der Ortsvereine und der Schwesterkasse gslendorf. Der Jubelkasse wurde eine große Zahl von giscw#nschen unter Ueberreitsung von Blumenspenden ausgesprochen. Pfarrer Theenissen betonte in der oerens zahlreichen Gestversammlung die Notwendigkeit des gaarens. Er wies darauf Zin, daß der Spargebanke durch de Geldentwertung verloren gegangen sei, und daß es jetzt wieder Zeit sei, besonders die Jugend von dem unnützen Seidensgeben abzuhalten und wieder zum Sparen zu erzjehen. Bürgermeister Raszkopf unterstrich die Ausfahgungen des Vorredners und stellte ausdrücklich fest, daß die gasse in der Gemeinde bisher segenbreich gowirkt habe. Rendant Krott schilderte sodann den Werdegang der Kasse und zeigte, wie dieselbe aus kleinen Anfängen nach überstandener Inslation zu hoher Blüte gekommen sei Ein Vertreter des Verdandes rheinischer Genossenschaften in Köln hielt einen längeren Vortrag über Zweck, Einrichtung und Verwaltung bei ländlichen Spar= und Darlehnskassen, der von der Versammlung mit großer Aufmerksamkeit ausgenommen wurde. Nach einer entsprechenden Ehrung der noch vorhandenen vier Gründer und weiteren 20 Jubilaren wechselten gemelnschaftliche Lieder und Darbietungen des Trommler= und Pseiferkorps und des Theatervereins in bunter Reihenfolge ab. Ein Prolog wurde von Frl. Steffens unter Beisall der ganzen Versammlung vorgetragen. Sitzung des Herzogenrather Gemeinderats. Herzogenrath, 20. Juli. Der heutigen, von Bürgermeister Schnittker geleiteten Gemeinderatssitzung lag eine umsangreiche Tagesordnung zugrunde. Dem 1. Punkt: Aufstellung von Verkehrstafeln auf der Verkehrsinsel am Bahnhof, der etwa 70 Mark Kosten verursacht, wurde zugestimmt.— Weiter erklärte das Kollegium sich mit der Errichtung eines Stallanbaues am Sporthaus mit einem Kostenaufwand von 360 Mark einverstanden.— Eine längere Aussprache knüpfte sich an den nächsten Punkt der Tagesordnung: Instandsetzung der Merksteiner Straße. Entgegen der Vorlage der Verwaltung, die eine Ausbesserung von der Kleikstraße bis zum Postamt vorsah, beschloß man mit Rücksicht auf die große Inanspruchnahme dieser Straße durch die Arbeiter der Glaswerke eine Besestigung der Straßendecke mit Bitumen in einer Länge von etwa 500 Metern. Die Gesamtkosten dafür belausen sich auf etwa 2000 Mark oder 1,50 Mark pro Quadrat= meter.— An der erbreiterten Wurmbrücke sollen vier neue. elektrische Lampen angebracht werden, und der Gemeinderat genehmigte die Mittel hierfür im Betrage von 400 Mark.— Die Schulleitung des Progymnasiums hat bei der Verwaltung den Antrag gestellt zwecks Ueberlassung der demnächst freiwerdenden Schulbaracke zder evangelischen Schule, da sich schon längst ein Raummangel störend im Schulbetriebe fühlbar macht. Das Kolleglum verlangte einen Kostenvoranschlag.— Punkt 8 der Tagesordnung betvaf den Erlaß einer Zweigstellensteuerverordnung. Die Vertreter der Linken sprachen sich einstimmig dagegen aus. Bei der Abstimmung erklärten sich neun Mitglieder für die Verwaltungsvorlage, die damit angenommen war.— Da die Einnahmen aus der Müllabfuhr die Ausgaben übersteigen, so Schlägt die Verwaltung dem Kollegium eine Ermäßigung und anderweitige Festsetzung der Gebühren hierfür vor, und zwar in der Weise, daß die Haushaltungen bis vier Zimmer statt bisher 8 RM. den geringsten Betrag von 0,30 RM. zu zahlen haben. Hierdurch gelangen 865 Familien gegenüber bis jetzt 565 in diese Vergünstigung, die darüber hinaus nach wie vor allen Minderbemittelten zukommen soll. Nach kurzer Debatte erklärt das Kollegium sich etverstanden.— Der letzte Punkt war wohl der wichtigste, nemlich der Erkaß eines Ortsstatuts betreffs Grrichtung einer Berufsschule in Herzogeneath. Allgemein wurde die Notwendigkeit einer solchen Schule für die hiesige Stadt anerkannt und der Bau= und Hinanzausschuß mit den weiteren Verhandlungen beauftragt, die so beschleunigt werden sollen, daß die Schule zum 1. Oktober eröffnet werden kann.— Am Schlusse der öffentlichen Sitzung betont der Vorsitzende in Anlohnung an die letzte Gemeinderatssitzung, daß die Direktion der Nachener Kleinbahn der Verwaltung gegenüber bei den bisherigen Verhandlungen größeres Verständnis und Entgegenkommen bewiesen habe und die Verhandlungen steis auf vornehmer Grundlage geführt werden konnten. Rochmals die schlechten Straßen in Oberforstbach. — Aus Oberforstbach wird uns geschrieben: Am 17. Juli erschien ein Artikel über die schlechten Straßen in Oberforstbach, in dem versucht wird, den Protest der Gemeindeverordneteen von Oberforstbach, Schleckheim und Rütheim, der in einer kurzen Zuschrift vom 13. Juli berichtet wurde, in langen Ausführungen umzudeuten. Wie der Artibel richtig anführt, wurde in der Sitzung am 30. Mai dieses Johres die Instandsetzung des Weges beschlossen. Lediglich der genaue Kostenpunkt und die Ausführungsart sollten einer besonderen Heschlußfassung vorbehalten sein. Der Protest der Gemeindeverordneten gegen eine weltere VBerschleppung ist aus der Erregung der Bevölkerung über die andauernden Unglücksfälle auf den Straßen wohl verständlich. Wenn darauf hingewiesen wird, daß die Unfälle außerhalb. der Ortschaft passiert sind, so ist damit nur zu verstehen, daß diese Straßen auch sehr schlecht sind. Im übrigen war dem Vorsitzenden im ersten Artikel kein Vorwurf über seine Amtsführung gemacht worden. Wenn in dem Artikel von Gegensätzen, die in der letzten Zeit angeblich zwischen den Gemeindeverordneten von Oberforstbach und Walheim bestanden haben sollten, gesprochen wird, so gestatte ich mir, nur auf die Volksversammlung in Walheim vom vergangenen Samstag hinzuweisen, wo von Walheimer Bürgern, ohne Widerspruch zu finden, das Verhalten der Gemeindeverordneten von Oberforstbach, Schleckheim und Nütheim, wozu noch ein Teil der Walheimer Gemeindeverordneten kommt, in der Bürgermeistereifrage als die einzig richtige Lösung voll und ganz gebilligtt wurde. Tödlicher Motorradunfall. Islich, 21. Juli. Vor dem Hexenturm verunglückte der Dachdecker Carduck aus Freialdenhoven tödlich. Er saß auf dem Beisitz eines Motorrades, das am Hexenturm mehrere Lastkraftwagen überholte. Das Motorrad wurde von einem der vorderen Kotflügel des Lastkraftwagens zur Seite geschleudert. Carduck schlug mit großer Wucht auf dem Boden auf und trug schwere innere Verletzungen davon. Auf dem Wege zum Krankenhaus ist er gestorden. Er hinterläßt Frau und acht Kinder. Der Fahrer selbst wurde nur leicht verletzt. * = Würselen, 21. Juli. In der letzten Berichtswoche wurden 235 Arbeitslose unterstützt, von denen 134 männlich und 101 weiblich waren. Eine Kurzarbeiterin stand in Fürsorge. Außerdem standen zusammen 28 Personen in der Krisenfürsorge. Die Zahl der unterstützten Ehegatten betrug insgesamt 59. Zuschläge für Angehörige wurden gezahlt für 111 Personen. Der Gesamtbetrag der Unterstützungen bellef sich auf 8540.15 Nm. Es wurden weiter 27 Ausgesteuerte unterstützt und 17 Personen mit Pflichtarbeiten beschäftigt. G Gangelt, 20. Juli. Ein junger Bergarbelter aus Holland ertrank in der hiesigen Badeanstalt. Der Mann hielt sich an dem Seil fest, welches den Teil des Bassins von dem Nichtschwimmerbassin abtrennt. Dieses Seil ist an einer Seite abgerissen. Der Verunglückte versank in dem großen Becken, ehe man Hilfe bringen konnte. Alle Wiederbelebungsversuche waren ohne Erfolg. (—) Schafhausen bei Gellenkirchen, 20. Juli. Schon vor dem Kriege trug man sich hier mit dem Gedanken, eine eigene Kirche zu bauen. Die bereits gesammelte Summe siel der Nachkriegszeit zum Opfer. In einer dieser Tage einberufenen Versammlung wurde beschlossen, wieder regelmäßig Sammlungen abzuhalten. Obwohl unser Ort fast zu zwei Drittel aus Fabrikarbeitern besteht, steuern die Leute nach Kräften für diesen idealen Zweck bei. □ Düren, 20. Juli. Der aus der Rückreise von Paris nach Berlin besindliche Droschkenkutscher Gustav Hartmann aus Berlin=Wannsee wird am Samstagnachmittag, von Koblenz über Bonn kommend, Düren einen Besuch abstatten. Er soll um 5 Uhr nachmittags etwa in Distelrath von der hiesigen Transportgewerbevereinigung abgeholt werden. Nach einer kurzen Rundfahrt durch die Stadt findet eine Begrüßung im Rathause statt. Samstagabend soll ein Volkskonzert im Stadtpark stattfinden, zu dem der„Eiserne Gustav" erscheinen und über seine Reiseerlebnisse berichten wird. Am Montag wird er seine Reise von hier nach Köln antreten, um von Dienstag an an den Veranstaltungen des Deutschen Turnfestes in Köln teilnehmen zu können. Aus dem Limburgischen. Tödlicher Unsall auf Grube Maurits. AW. Heerlen, 21. Juli. Gestern vormittag ist bei Schicßarbeiten unter Tage auf Grube Maurits ein 84jähriger jugoslawischer Arbeiter 45dlich verunglückt. Er hinterläßt Frau und vier Kinder. Ein weiterer Arbetter wurde leicht verletzt. □ Maastricht, 20. Juli. Am Donnerstagmorgen ist in der Nähe der belgischen Grenze bei Broenhoven ein fünfjähriges Mädchen von einer Straßenwalze überfahren worden. Die Kleine erlitt dabei einen Schädelbruch. Nachdem man ihr an Ort und Stelle die erste ärzthohe Venn. Reinarthof. Ehemals führte die Heerstraße von Aachen nach Trier am Reinartzhof vorbei. Eine wichtige Straße, die mancher gewandert ist und die nicht ungefährlich war. Von eben dem Reinartzhof bis zum Weiler Mützenich mußte man über das Hohe Venn reisen. Die Straße ist heute noch erhalten und durchquert in kürzester Zeit das Moor nach Monschau hin. In einer guten Stunde gelangt man von Reinartzhof zum Stehling und an Karlsbettstatt vorbei nach Mützenich. Das einsame Venn hat stets seine eigenen Reize. Jetzt im Sommer wiegt auf den trügerischen Vennwiesen das Wollgras sein zartes Köpschen; Mimmekätzchen nennen es die Vennbauern und pflücken sich allenthalben einen großen Strauß davon; er hält sich Jahre und bildet den charakteristischsten Zimmerschmuck dieser Gegend. Aber Vorsicht! Das weißhaarige Prinzeßchen steht am liebsten an gefährlich sumpfigen Stellen. Trockenere ungefährliche Stellen kennzeichnen sich durch einen andern Pflanzenwuchs. Hier gedeiht in dichten Sträuchern die weißfleischige Blau= oder Rauschbeeke; wenn man da vorübergebt, riecht's wie nach Apotheke. Die Erntezeit der Heidel= und Preißelbeere ist nun gekommen. Lieblich anzuschauen sind die Birkchen; sie unterbrechen wohltuend die weite Vennlandschaft. Klein und unansehnlich sind meistens die Blümlein der Heide. An den tiefgründigen Moorlöchern oder Kolken wachsen unzählige Arten von Dormentillen, Blutauge und Sonnentau. Jetzt blüht das purpurne Heideröschen und die Glocken=(Rosmarin= beide); ihr folgt die schönere Herbstheide. Wenn das Erika blüht, geht dem Vennwanderer vor Freude das Herz auf. Stundenweit schweift der Blick über das zart rotblühende Land; bis zum Stehlingbusch, wo sich die sagenhafte Ruhestatt Karls des Frankenkönigs in einem lichten Tannenhain befindet. Man nen sehr reich an Schwarz= und Rotwild. Dieser Tage blätterte ich in einer alten Eifelgeschichte von 1700, um etwas über das Kloster Reichenstein bei Monschau zu erfahren. Da stieß ich auf folgende interessante Stelle: „Reinhard Hof auf dem Vehn, vorzeiten haben allda gewohnt alte Leut umh Göttesm en allda gewohnt alle Leut umd Gollcowillen, welche mit einer Glocken, so da in einem Baum gehanzen, nüchtlicher Weil von Stund zu Stund müsken läuten, damit die reisende und passierende nit möchten im Vehn wegen nebulen schnee und anderen Weges Ungelegen= und Gefährlichkeiten irre gehen und sich könnten erkennen durch das Läuten und allso gelangen können zu der steinernen Brück, so gebet über die Weeßel, welche nachmals ist ob tempora bellicosa(in Kriegszelten) demoliert worden und hat zeitlicher Schultheiß Johann Broull aufgerichtet zwev Höffger und die Glock nach Montjoye genommen, so anjetzt die Uhrglocke zu Montioye ist, und vorzeiten ist die rechte Paslage von Montio den Feinatbr den Reinard kontioye und Oestlingen über nach Aachen gewesen.“ Das trieb mich dieser Tage von Monschau gen Reinartzhof. Bald hatte ich beim Stehling den rechten Pfad unter den Füßen: Heideland. Die Sonne, gleich einem müchtigen Feuerball— steht kurz vor Untergang und läßt alles ringsherum rot aufleuchten. Meine Klampfe singt mit mir die schwermütige Heidelieder, von:„Der Zwergenkönigin auf dem Berge, die in goldner Wiege ihr totes Kindlein wiegt“, von dem„Winde, der das Blaublümlein sand“, von der„Rosmarienbeide, die zweimal erblüht“ und den„Einsamen Gedanken, die über die stille Heide gehen“ und viele andere. Bald taucht das rote gastliche Dach von Reinartz= hof auf; der Hund beginnt zu bellen und ruft des Bauern Töchterlein an die Haustüre. Die Familie ist beim Abendbrot. Nach dem Dankgebet dars ich ihnen singen. Lieder aus dem Volke. Sie wandern aus der Stube in den blübenden Sommerabend hinaus. Dann fängt der alte Neiben(ältester Bauer auf dem Reinartzhof) zu erzählen an, aus früheren glücklichen und schwarzen Tagen der Eifek. Und von Schichsalen aus dem Hohen Venn... Heinz Bühne. Calles bleibt Präsident von Mexiko. liche Hilfe hatte angedeihen lassen, ist sie nach Calvartenberg überführt worden. Der Zustand des Kindes ist, wie wir vernehmen, äußerst bedenklich. Euven und Malmedy. ∆ Malmedy, 19. Juli. Am Sonntag, den 12. August, findet in Malmedy zum zweitenmale ein Glumenkorso statt. Schon der letztjährige war ein Ereignis für Malmedy, und bei einigermaßen schönem Wetter hätte er ähnliche Festlichkeiten eines benachbarten Kurortes weit überholt. Dieses Jahr soll der Blumenkorso ein Triump## werden. Das Festkomitee ist in reger Tätigkeit; keine Mühe wird gescheut, um das Fest großartig zu gestalten. Nach der entsalteten Werbetätigkeit und den schönen Preisen darf auch mit einer starken Beteiligung auswärtiget Vereine gerechnet werden. Die Anmeldungen sind an Festkomitee des Blumenkorsos(Stadthaus) Malmedn, zu richten.—.— Neues vom Tage. Erneuter Bulkanausbruch auf den Philippinen. Der Vulkan Mayong in der Provinz Albay (Insel Luzon) zeigt erneute Tätigkeit. Der Krater schleudert Lavamassen und ungeheure Rauchsäulen hervor. Die Bevölkerung wurde von einem panischen Schrecken ergriffen. Das Geschäftsleben ist vollkommen gelähmt. Revision im Hein=Prozeß. Die Verteidigung des zweimal zum Tode verurteilten Posträubers Hein hat gegen das Urteil des Schwurgerichtes die angekündigte Revision beim Landgericht in Koburg eingereicht. Waldbrand bei Triberg. Zwischen Triberg und Nußbach brach Freitan nachmittag gegen 4 Uhr an der Schwarzwaldbahn boim Tunnel Seelenwald 2 ein Waldbrand aus, der vermutlich infolge Funkenfluges aus einer Lrkomotive entstanden ist und etwa 6 Hektar ergriffen hat. Die Feuerwehren aus der Umgegend, sowie die Villinger Reichswehr sind mit Löscharbeiten beschäfygt, die sich schwierig gestalten, weil der Brandplatz auf einer schwer zugänglichen Halde liegt und kein Wasser vorhanden ist. Ein Touristenauto verunglückt. Freitag abend stieß ein Autobus, der von Görg nach Postumia bei Sesang fuhr und Touristen, zum größten Teil Deutsche, beförderte, gegen einen Telegraphenpfahl. Die Touristen wurden aus dem Wagen geschleudert und fast alle verletzt, jedoch nicht schwer. Miliz eilte zur Hilfe herbei und brachte die Verletzten in ein Trioster Krankenhaus. Einstellung der Elbeschiffahrt. Die Elbe hat einen außergewöhnlichen Tiefstand erreicht. Infolgedessen haben die Schiffjahrtsgesellschaften den regelmäßigen Schiffahrtsverkehr für geschlossen erklärt. Der Diebstahl auf der Kadolzburg. Großes Aufsehen erregte im Februar d. J. ein Einbruch auf der Kadolzburg, bei den den Tätern zwei wertvolle mittelalterliche Altarflügel in die Hände sielen. Man verhaftete alle Beteiligte bis auf einen, den 88 Jahre alten, aus Cottbus gebürtigen Ernst Graske, einen der Berliner Kriminalpolizei sehr bekannten Einbrecher. Graske war derjenige, der nach den Plänen seiner Komplizen den Einbruch in die Kadolzburg ausführte. Freitag wurde er nun in der Berliner Wohnung seiner Braut festgenommen. Bildtelegraphie Berlin—London. Der Bildtelegraphenverkehr zwischen Berkin und London wird in beiden Richtungen schon in den nächsten Tagen ausgenommen werden. Die bisherigen mehrmonatigen Versuche haben ausgezeichnete Ergebnisse gezeitigt. Es ist bemerkenswert, daß das deutsche System Karolus, das auf der Strecke Berlin—Wien arbeitet, und nicht das System des enzlischen#finders Baird angenommen worden ist. Die Uebermittlung der Bilder geschieht vorläufig noh auf dem Kabelweg. Aus dem Vereinsleben. Verband kath. kausm. Gehilfiunen und Beamtinnen Nachen. Sonntag, den 22. Juli, Verbandsausflug nach Monschau. Abfahrt teils Samstag nachmittag.05 Uhr, Treffpunkt.45 Uhr Hauptbahnhof, teils Sonntag morgen.42 Uhr, Tresspunkt.30 Uhr Hauptbahnhof.— Montag, 23. Juli, Chor in der Marienschule.— Der englische Kursus am Dienstag= und Mittwochabend sowie der französische Kursus am Donnerstag fällt nach den Ferten aus.— Mittwoch, 25. Juli, Restabend unserer Jugendlichen im Büro.— Donnerstag, 26. Juli, Handarbeit im Büro.— Samstag, 28. Juli, Restabend unserer Jugend." Turnen in der Schule an der Großkölnstraße. Katholischer Arbeiterverein St. Josef. Sonntag, den 22. Juli, vormittags 11 Uhr, findet im Pfarrheim Düppelstraße 5 unsere Monatsversammlung mit Vortrag des Volksvereinssekretärs Ebbertz statt. Da die Tagesordnung sehr wichtig ist, wird vollzähliges Erscheinen erwartet. Alle Mitglieder sind dazu dringend eingeladen. # Selatlisss#tee Präsident Calles(rechts) mit dem ermordeten Präsidenten Obregon(X) auf dem Balkon des Capitols in Mexiko. Präsident Calles, der das Schicksal Mexikos vier Jahre lang energisch in seiner Hand hielt und am 1. Dezember zurücktreten wollte, hat sich nach der Ermordung seines zu seinem Nachfolger gewählten Freundes General Obregon entschlossen, die Macht zu behalten. Unser Bild zeigt Calles nach der vor wenigen Wochen erfolgten Verkündung der Wahl Obregons zum Prästdenten von Mexiko. Was verstehen wir unter Gicht und Rheumatismus? soweit bis jetzt festzustellen ist, eine Anhäufung von harnauren Salzen in den Geweben. Da die Harnsäure an allen gichtlschen und rheumatischen Prozessen beteiligt ist, zielt die moderne Hellkunst dahln, eine Ausscheidung der auf diese Weise angehäuften Giftstoffe zu bewirken. Die Aufgabe erfüllen die Togal=Tabletten in besonderem Maße. Die oft überraschenden Erfolge sind von 4500 Aerzten anerkannt und von vielen Laien gerühmt. K immer guf und preiswert. SPAEDEPMAPOWERT Lus eiseuchis Gerglössten Geurschen Schunfdbrik Aachen, Großikölnstraße 36. Regeg. Mäntel von Mark übe P Gang. 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Sommer- Nachen Wilhelmstr. 67 Telephon 35381 e) * Nummer 10 Eche der Gegenwart 7 Nachener Rundschau 7 Limburger Tageblatt Nachen, 21. Juli 1923 Niederländischer Brief. Der„Geist von Genf“.- Der Kampf im Polareis.- Sief van Dongen. c Maastricht, den 19. Juli 1928. Als vor einigen Monaten die Regierung Maß= nahmen zum Schutz der bedrängten keramischen Industrie, besonders in Maastricht, ergreisen wollte, schrien unsere Freihändler Zeter und Mordio. Selbst der„Gorst von Genf“ mußte herhalten, und man berief sich gegenüber den Wünschen nach einem Inzustrieschutz darauf, daß so etwas gegen den Geist der Genser Wirtschaftskonferenz verstoßen würde. Kurz und schlecht, das Schutzgesetz für die keramische Industrie ging in den Orkuse Die Großen freilich kümmern sich den Teufel um Geist von Gens. Inzwischen haben uns die Engumer wieder einen wirtschaftlichen Streich gespielt, einen Streich, der jedenfalls mit dem Geiste der Genfer Wirtschaftskonferenz nichts zu tun hat. England kat nämlich den Zoll auf Emaillewaren auf 25 Prozent erhöht und damit die holländische Einfuhr nach England praktisch unmöglich gemacht. Diese Industrie verliert damit ihren größten Absatzmarkt. Der Fall ist bezeichnend. Die Wirtschaftskonferenz liegt schon eine gewisse Zeit hinter uns, und die schönen Reden und gegenseitigen Versprechungen scheint man bereits vergessen zu haben. Was sprach man doch in Geuf nicht alles davon, daß die den internationalen Handel erschwerenden Bestimmungen fallen müßten, daß die Hochschutzzölle abgeschafft, jedenfalls in keinem Lande mehr die Zölle erhöht werden sollten! Und nun ist alles wieder im alten Gleise, genau wie vor der Konferenz. Oberstes Prinzip bleiben nach wie vor die wirtschaftlichen Sonderinteressen. Rund um uns herum sind auch nach der Wirtschaftskonfcrenz noch Maßnahmen im Sinne eines erhöhten Zollschutzes getroffen worden. Der Schritt, den England jetzt unternommen hat, cließt tatsächlich den britischen Markt für ausländische Emaillewaren vollständig ab. Nur unsere Freihandelsschwärmer zitieren den Geist von Geuf, wenn es sich darum handelt, Schutz für eine schwer bedrängte Industrie zu fordern. Der Abgeordnete Mr. Kortenhorst hat die englische Maßnahme zum Gegenstand einer Interpellation in der Kammer gemacht. Der Minister für Arbeit und Handel beschränkte sich freilich auf die Antwort, daß ihm die Zollerhöhung in England und ihre Folgen für die. holländische Keramindustrie bekannt seien, daß er aber in der Angelegenheit nichts tun könne, weil er in diesein Punkte machtlos sei. Er hat nicht ganz Unrecht Die Regierung wird niemals die Zustimmung r Kammer bekommen, wenn sie etwa derartige Zoil erhöhungen mit Gegenmaßnahmen beantworten wollte, um den heimischen Markt für die eigene Industrie zu reservieren. Da wäre ja das Freihandelsprinzip in Gefahr, und in diesem Parlament ist keine Mehrheit zu finden, die irgend etwas unternehmen würde, was gegen dieses Prinzip wäre. Also: nicht der Minister trägt die Schuld daran, daß keine Gegenmaßregeln getroffen werden, sondern die Kammermehrheit, die lieber ganze Absatzmärkte und Industrien vertoren gehen läßt, als den Freihandelsfetisch zu gefährden. Niemand kann daran etwas ändern als der Wähler selbst. Daran mag er denken, wenn er im rächsten Jahr den Stimmzcttel in die Hand nimmt. Kranige kereis hatten die Nioderlande zu allen Zetten aufzuweisen. Davon zeugen Indien und die Entdeckung der Seewege, davon zeugen auch heute noch manche geographische Bezeichnungen in den arktischen Ländern. Auch jetzt wird bei den Rettungsarbeiten im Polargebiet einer der unseren genannt, Sjef van Dongen. Er war mit einer Hundeschlittenexpedition ausgezogen, um die Ilaliener zu retten. Lange hatte man von ihm und seinen Begleitern nichts mehr vernommen, bis dann endlich am Samstag eine telegraphische Nachricht seinen Eltern in Arnhem die Mitteilung brachtte, daß Sjef gerettet sei. Mächtige Freude darob im ganzen Lande. In allen Blättern konnte man über unseren Sief ganze Spalten lesen, über die Expedition, ihre Gefahren und ihre Rettung. Ueber seine Jugend, über sein Leben, ehe er nach Spitzbergen zog, ist heute jeder Niederländer im Bilde. Haarlem ist sein Geburtsort, in Tilburg und Walwijk hatte' er gelebt, seine Eltern wohnen heute in Arnhem usw. Die Niederländische SpitzbergenCompagnie hat Sjef zu seiner Errettung gratuliert und von ihm einen kurzen Bericht über die Expedition erhalten. Nach dem„N. R..“ heißt es in diesem Bericht u..: Am 18. Juni brachen wir zu dritt mit einem Schlitten vom Nordkap von Nordostland auf. Am 19. Juni mußten wir Varming, einen Dänen, auf Kap Platen zurücklassen, da er schneeblind geworden war. Wir ließen für zwanzig Tage Lebensmittel bei ihm zurück. An den ersten beiden Tagen waren wir bereits 230 Kilometer weit vorwärtsgekommen. Am 20. und 21. Juni aber kamen wir infolge der schlechten Eisverhältnisse kaum voran. Am 22. Juni versuchten wir aus dem Packeis herauszukommen; der Versuch war indes vergeblich. Am 23. Juni zogen wir wieder aus. Die Ausrüstung, die für acht Tage berechnet war, war indessen noch zu schwer, wir mußten die Hälfte zurücklassen. Bei schlechten Eisverhältnissen und viel offenem Wasser kamen wir in der Stunde nur 400 Meter weiter. Unsere Kleider und Schlafsäcke waren völlig durchnäßt. Am 28. Juni kamen wir auf der Insel Broch an. Zwei Hunde verendeten im Packeis und drei bei unserer Ankunft auf der Insel. Vier Tage lang hielt uns noch der Schneesturm fest. Wir lebten dort von den wenigen Feldfrüchten, die sich uns boten. Am 3. Juli setzten wir cen Marsch nach der Insel Foyn fort. 31 Stunden Prauchten wir infolge der starken Eisdrift für diese sechs Kilometer. Wir hatten nichts mehr zu essen und waren genötigt, einen unserer Hunde zu schlachten. Fleisch kochten wir in einer Kalaobüchse. Den., 6. und 7. Juli marschierten wir mit dem Rucksack weiter, um die Nobilegruppe zu suchen. Alles ohne Erfolg. Wegen drohender Erschöpfung mußten wir schließlich nach der Insel Foyn zurück. Am 12. Juli sichteten wir den Eisbrecher„Krassin". Wir versuchten, ihm Signale zu geben, bekamen aber keine Antwort. An diesem Tage mußten wir wiederum einen Hund fhllachten. Abends um elf Uhr sichteten wir drei Flugzeuge. Eines dieser Flugzeuge landete auf offenem Wasser und nahm uns auf. Unsere Sachen mußten wir freilich alle zurücklassen. Am 13. Juli trafen wir unter großem Jubel in Kingsbay ein. Auf Verlangen amerikanischer Passagiere habe ich einen Vortrag über unsere Expedition halten müssen. Alles war scgeistert. Ich hosse, später auch in Holland eincehend mündlich Bericht erstatten zu können. Mit der Bitte um telegraphische Nachrucht an seine Mutter schließt van Dongen seinen Bericht, der in seiner schlichten Form vielleicht mehr Eindruck macht und einen besseren Einblick in die vielen Mühen und Gefahren gibt, die zu überwinden waren, als wenn er sich in kleinste Details verloren hätte. Was van Dongen verschweigt, was aber die Direktion der Niederländischen Spitzbergen=Compagnie von anderer Seite erfahren hat, ist die Tatsache, daß van Dongen dem Italienischen Kapitän Sora das Leben gerettet hat. Dieser war eines Tages zwischen zwei Gisschollen geraten, als Sief ihm unter eigener Lebesgefahr beisprang und ihn wieder auf festes Eis brachte. Was er auch nicht erwähnt, ist sein Mitgefühl mit den vierbeinigen Gefährten seiner Expedition. Es mußte ihm sehr zu Herzen gehen, als er seine Tiere zugrunde gehen sah und schließlich gar gezwungen war, sie zu schlachten, um sich und seinen Begleitern das Leben zu fristen. Die Hunde, die er abgerichtet hatte, bildeten das berühmteste Schlittengespann von Spitzbergen. Daß sie etwas leißten konnten, dafür zeugt die Tatsache, daß sie in den beiden ersten Tagen 230 Kilometer hinter sich brachten. Die beiden letzten Tiere, die ihnen noch geblieben waren, konnte er nicht mit ins Flugzeug nehmen, sondern mußte sie zurücklassen und abschießen. Die„Zitta di Milano“ wird ihm wohl den Wert des Hundegespanns ersetzen. Es wird aber sehr viel Mühe und Zeit kosten, bis wieder ein derartiges Gespann abgerichtet ist, das dem jetzt verloren gegangenen gleichwertig ist. Wenn unser Sief mal wieder im Vaterlande ist, werden wir ihm zeigen, daß wir sein wackeres Verhalten zu würdige wissen. Een kranige vent— das ist zweifellos unser Sief. Snamie. Frauenschaffen im Rahmen der Pressa. (Von unserer Sonderberichterstatterin.) der Frau und Presse! In großen Zügen die Geschichte Frauznbewegung, mit liebevoller Sorafolt in dieser kleinen Sonderschau der großen internationalen Presse=Ausstellung zur Darstellung gebracht. Das Ringen der Frau nach geistiger Befreiung, nach Anerkennung ihres Schaffens, wie Schleiermacher es nennt, „Ich will non den Schranken des Geschlechts Unabhängigkeit", oder wie Rahel Barnhagen es ausdrückt: „Wir müssen der Frau Raum für die eigenen Füße geben.“ Vielfach von der Mitwelt mißverstanden, auch heute noch, wo zwar der Frau politische Gleichberechtigung, berufliche Gleichstellung mit dem Manne verbrieft wurde, wo aber die rauhe Wirklichkeit mit der hoffnungsreichen Theorie nicht Schritt hält und somit der Frau vieles schuldig bleibt. Mit den Lebensbildern großer Frauen, reizvoll in der Milieuschilderung, beginnt die Abteilung„Frau und Presse“. Da ist im 18. Jahrhundert die kluge, zielbewußte Maria Theresia, Kaiserin von Oesterreich, Herrschernatur, liebende Gattin und zärtliche Mutter, da ist die Gottschedin, die erste Redakteurin, die Herausgeberin der bedeutendsten moralischen Wochenschrift für Frauen, benannt„Die vernünftigen Tadlerinnen“, da ist Louise Otto=Peters, Vorkämpferin der Frauenbewegung, die ihre Arbeiten mit dem Pseudonoym „Otto Storm“ zeichnen mußte, da man es damals weder üblich noch statthaft fand, daß Frauen in der Oeffentlichkeit das Wort nehmen"... Sie gibt 1849 die erste deutsche Frauenzeitung heraus, stellt das Programm unter das Motto:„Dem Reich der Freiheit werb' ich Bürgerinnen“; da ist die geistvolle Sophie la Roche, das Frauenschrifttum der empfindsamen Zeit, die Frauen von Weimar feiern Auferstehung, das Frauenschrifttum der Romantik. Da enthüllt das Frauenschrifttum der Jahre 1850 bis 1880 den Einfluß der Frau auf das öffentliche Leben, da ist auch das mittelalterliche Frauenschrifttum nicht vergessen, Namen wie Hrosvita von Gaudersheim, Hildegard von Bingen, die große Heilige, Harrar von Landsberg, tauchen auf neben vielen anderen, von deren Schaffensreichtum vieles auf unsere Zeit überkommen ist. Diese historische, einleitende Abteilung mit den sorgsam zusammengetragenen Kostbarkeiten, mitvergilbten Handschriften, unersetzlichen Originalen, die Lavendelduft auszuströmen scheinen, mit den Silhouetten vergeistigter feingeschnittener Frauenprofile ist schon des Studiums wert. Sind doch diese Frauen(und besonders die Frauen des 19. Jahrhunderts) im unerschütterlichen Glauben an die große Mission der Frau ohne in die Uebersteigerung und Uebertreibung eines mißverstandenen Freiheitsbegriffes zu verfallen, tapfere Wegbereiterinnen gewesen, Schrittmacherinnen für die Frauenbewegung. Waren sie doch zum Teil mitbestimmend in der Politik, nicht etwa im Sinne der politisch tätigen Frau von heute, aber ihr sicheres politisches Gefühl und ihr Einfluß auf die damaligen Politiker waren so stark, daß eigentlich in ihrem Salon die Politik gemacht wurde. Größer noch ist ihr Einfluß auf das geistige Leben ihrer Zeit. Ihr Salon ist Mittelpunkt der Geistigkeit; sie ist Mäcenin, sie verhilft dem unerkannten oder verkannten Genie zum Ruhme, aber sie vermag nicht die unbeachtete Mitschwester zu führen, ihr die gleiche Anerkennung zu erringen, die man ihr selbst willig zugesteht. Die Frauenzeitschrift, die sich nur schüchtern in die Oeffentlichkeit wagt, wird mehr allgemein. Befaßte sie sich vorerst hauptsächlich mit Familien= und Hausfrauen=Angelegenheiten, so paßt sich ihr Inhalt bald den veränderten Zeitverhältnissen an. Die Frau tritt aus dem engen Rahmen der Häuslichkeit heraus; neue Berufsmöglichkeiten erschließen sich den geistig regsamen Frauen. Fachzeitschriften nehmen sich der weiblichen Berufsinteressen an. Langsam und stetig führt der oft dornenvolle Weg aufwärts. Die Tagespresse öffnet Frauenwünschen und Fraueninteressen ihre Spalten. Die Frauenbeilage der Tageszeitung beweist, daß auch die Oeffentlichkeit Anteil nimmt an der wachsenden Frauenbewegung und ihr Bedeutung zumißt. Bis endlich die Weimarer Verfassung die Frau zur gleichberechtigten Staatsbürgerin erhebt und damit die letzten Schranken eines ungerechten, unberechtigten Vorurteils niederreißt. Jahrhundertalte Frauensehnsucht hat hiermit Erfüllung gefunden. Es gibt keine männlichen Vorrechte mehr, der Volksstaat schenkt gleiche Pflichten, gleiche Rechte dem Manne wie der Frau. So ist denn die neue Zeit angebrochen, die Gegenwart räumt ernstem Frauenschaffen und Streben eine Platz ein auf der internationalen PresseAusstellung am Rhein, wenn auch nur als Steinchen in dem prächtigen Pressabild. Einen breiten Raum beanspruchen naturgemäß die Frauezeitschriften. Die internationale Frauenbewegung entwickelt ihr Programm, es schließt sich an die Frauenzeitschriften. Die internationale Frauengleiche zu ziehen, die Entwicklung in den einzelnen Ländern zu studieren, etwa in Belgien, Frankreich, in der Schweiz. Ungarn, in der Tschechoslowakei oder England. Die russische Sowjetrepublik bringt stark propagandistisch aber wirkungsvoll die Befreiung der Frau des Ostens zum Ausdruck. Will man die Entwicklung der katholischen Frauenbewegung verfolgen, so muß man sich in den Saal des 20. Jahrhunderts der katholischen Sonderschau verfügen. Man findet hier die Pionierinnen: Emy Gordon, E. M. Haman, Pauline Harber und ihre Schriften, die Werke von Frl. Gnauck=Kühne. Der erste Band der„christlichen Frau" sehlt ebensowenig wie der Aufruf zur Gründung des Kath. Frauenbundes, seine Entwicklung von Emilie Hopmann bis zur unvergeßlichen Hedwig Dransfeld, darüber hinaus bis auf den heutigen Tag. Eine zielbewußte Aufwärtsentwicklung, die den Zeiterfordernissen Rechnung trägt. Der Reichsverband der Landwirtschaftlichen Frauenvereine bringt neben Merk=, Beratungs= und Fachblättern Modelle seiner bäuerlichen und bürgerlichen Musterküchen, instruktiv dargestellt ist die Entwicklung der hauswirtschaftlichen Berufe. Die Rheinische Landfrauenvereinigung, ebenso die dem Katholischen Frauenbund angeschlossenen Haus= und Landfrauenvereine vermitteln ein klares Bild ihrer Arbeit. Die hauswirtschaftlich interessierte Frau wird sich in die seltenen und wertvollen Stücke der Kochbüchersammlung(ab 1700) vertiefen, wie sie auch der Abteilung der Hausfrauengruppen mit dem Bild der verdienstvollen Dr. h. c. Hedwig Heyl ihre Beachtung schenken wird. Reiche Schau weisen die Frauenkulturverbände auf. Sehenswert die Uebersicht der religiösen Frauenzeitschriften; im stimmungsvollen Rahmen die katholischen Frauenzeitschriften, daneben die Arbeit der evangelischen und jüdischen Frauenverbände. „Frauenkraft ist Dienst" als Motto des ernsten KätheKollwitz=Saal, der das weite segensreiche Gebiet sozialcaritativer Frauenarbeit umschließt. Im nächsten Saal die pädagogischen Frauenzeitschriften gruppiert um die Büste von Helene Lange. Jener Frau, die auf dem Gebiete der Mädchenbildung bahnbrechend wurde. Wenn heute die langerstrebte„geistige Befreiung der Frau“ Wahrheit geworden ist, so hat Helene Langes Lebenswerb größten Anteil daran. Sie, die heute Achtzigjährige, durfte den Aufstieg der Frau miterleben. Es folgt die Presse der wissenschaftlich tätigen Frau, es folgen die weiblichen Berufsorganisationen mit ihren Fachorganen, etwa 50 namhafte Berufsverbände stellen 75 Berufszeitschriften aus, die über 80 Jahre bestehen. Endlich auch die Uebersicht über die weiblichen Jugendschriften. Alles lebendig und fesselnd, klar, allgemeinverständlich zur Darstellung gebracht. Keine langweilige tabellarische Aufzählung, keine ermüdende Anhäufung von Papier. Gerade das ist das Verdienst der für die Ausstellung Verantwortlichen, daß sie es verstanden haben, diese an sich recht trockene und die Allgemeinheit wenig interessierende„papierne Angelegenheit“, so vielgestaltig und beseelt" aufzubanen, daß der Sinn der Ausstellung„Frau und Presse“ auch dem Nichtfachmann erkenntlich wird. Etwas stiefmütterlich behandelt ist die Frauenbeilage der Tageszeitung, wie überhaupt der Einfluß der schreibenden Frau in der Tagespresse, das Arbeitsgebiet der Journalistin. Daß die Frau heute in allen Sparten den Zeitung heimisch geworden ist, kommt kaum zum Ausdruck, jedenfalls bleibt das Bild unvollständig, wenngleich die verschiedenen Interessengebiete der einzelnen Frauenbetlagen anschaulich geschildert sind.=nn. Die Liebig=Gedenkmünze wurde den Stiftern des Liebig=Museums überreicht. AUcTA „Abwarfe Das ist eine gute, alte Lehre. Aberwie selten trifft sie heutzutage zu. Abwarten bedeutet oft, sehr oft, verzichten müssen. Wer jetzt abwarten wollte, käme wirklich zu kurz. Denn esliegtin der Naturdes Gelchäftes, daß man derart ungewöhnliche Vergünstigungen nur tristweise bieten kann. Wir rufen Ihnen deshalb zu, den Rundgang durchs GEKAHaus nochmals zu tun, solange die Parole gilt: Auch In den lebhaffesten Geschäftsstunden unterlesten wir nie, auf die einzeinen Wüniche der Kunden einzugehen, denn jeder Kunde ist unser bester Kunde. Aachen, Adalberistraße. Die Schlacht an der Marne. In der im Auftrage des Reichsarchivs herausgegebenen Schriftfolge„Schlachten des Weltkrieges“ ist soeben die vier Bände umfassende, unter dem Titel „Das Marnedrama“ bearbeitete Darstellung der Marneschlacht(Verlag Gerh. Stalling in Oldenburg i..) erschienen. Wir entnohmen folgende Auszüge der von dem Schriftleiter, Archtvvat George Soldan, versaßten Schlußbetrachtung, aus der deutlich hervorgeht, wovan es gesehlt hat. Heeresleitung und Heeresführer. Daß man die Marweschlacht schildern kann, ohne die Führung der Obersten Heeresleitung zu berühren, ist unzweifelhaft ihr tvübstes Charakteristikum! Das Marnedrama wird unter dem Gesichtspunkte der Bewertung dieser höchsten Führung schlei hin zu einer Tragödie... Weit hinter der Front sich aufhaltend, vermag die..L. kein zutreffendes Bild von dem gewaltigen Ringen zu gewinnen, geschweige denn einen Einfluß zu nehmen. Auch die vielumstrittene Sendung des Oberstleutnants Hentsch, der, mit weitgehenden Vollmachten des Chefs des Generalstabs versehen, gewissermaßen als Ersatz=Heeresleitung bei den Armee=Oberkommandos die Rolle eines wahrhaft unheilvollen Schwarzsehers spielte, kann historisch nur psychologtsches Interesse erwecken. Wollte man, wie er es allerdings selbst für sich in Anspruch genommen hat, diesem verhältnismäßig jungen Offizier, der über Tage hinaus von seinem Chef getrennt war, nur in dürftiger Weise vorübergehend, in der Krisenzeit überhaupt nicht mit ihm in Verbindung stand, einen bestimmenden Einfluß oder gar eine Befehlsgewalt zugestehen, so müßte man zugleich das System des Generalstabes als verhängnisvoll angreisen! Tatsächlich haben die Armeeführer es auch abgelehnt, ihre Verantwortung mit dem Abgesandten der.HL. zu teilen. So wie die Ereignisse sich abgespielt haben, waren sie allein die Führer in dem Kampfe... Bülow und Kluck. ... Die Führung der 2. Armee kann— sehr im Gegensatz zu der Führung der 1. Armee am Qureg— nicht für sich in Anspruch nehmen, mit operativen Gedanken, geschweige denn Maßnahmen, die Schlacht geführt zu haben. Generaloberst v. Bülow, der hervorragende Taktiker der Vorkriegszeit, verleugnet auch als Armeeführer nicht die Stärke seiner Begabung. Er hat die Schlacht nicht als Feldherr, der in allen Lagen durch großzügige, strategtsche Erwägungen besondere Vorteile zu erlangen sucht, geführt— er leitet sie als Taktiker... ... Es ist augenfällig, daß es in der Marneschlacht der Führung nicht gelingt, so rechtzeitig einen zutrefsenden Einblick in den Kampf zu gewinnen, daß darauf folgerichtige Maßnahmen aufgebaut werden konnten... Als nicht minder bedeutungsvoll haben sich die Schwierigkeiten einer rechtzeitigen Besehlsübermittlung erwiesen... Hier an der Marne, wo auf deutscher Seite nichts vorbereitet sein konnte, wo die ständige Veränderung der Besehlsstellen kaum zu vermeiden war, mußten jeder Befehlsübermittlung sich häufig nicht zu überwindende Schwierigkeiten in den Weg legen. Ungezählt sind die Beispiele, wo nicht durchdringende Befehle Truppen in geradezu verzweifelte Lagen bringen, die auch die hervorragende Initiative deutscher Unterführer nicht immer ausgleichen kann. Man weiß nicht, was man ernster bewerten soll: die aus diesen Verhältnissen erwachsende Schwierigkeit für die Führung, sich von der Lage des Kampfes rechtzeitig genug ein richtiges Bild zu machen, oder jenes Gefühl der Verlassenheit, das die im Kampfe stehende Truppe umfängt! Der im Kriege von jeher eine große Rolle spielende Zufall, spielt— Tragik menschlicher Weisheit— eine um so größere Rolle, je vollbommener die Werkzeuge werden, die in den Dienst der Kriegskunst treten!—... Am 6. September stehen wir vor der ersten großen und weittragenden Entscheidung, wenn wir die Marneschlacht unter dem Gesichtspunkte ihres tatsächlichen Verlaufes betrachten. Es ist viel über die nun folgenden Entschlüsse der beiden beteiligten ArmeeOberkommandos gestritten worden. General v. Kluck zieht, für die 2. Armee unvorhergesehen, das 3. und 9. Korps zurück, um die Truppen für einen Einsatz am Oureg verfügbar zu haben. In der ersten Ueberraschung läßt Generaloberst v. Bülow seinen rechten Flügel(10. Res.=Korps und 7. Korps) der Bewegung in dem Bestreben folgen, mit dem linken Flügel der 1. Armee(.) Fühlung zu behalten. Bis hierher gehen die Wege der beiden Armeeführer grundsätzlich noch einigermaßen zusammen, denn dieses Absetzen konnte im Sinne der..L. die Sicherung des rechten Heeresflügels gegen Paris einleiten. Mit dem Augenblick aber, wo nun nach weiterer Klärung der Lage am Ourcg Generaloberst v. Kluck in schnellem und bühnem Entschluß seine beiden Korps nach Norden hinaufwirft, wird nicht nur die historische Lücke der Marneschlacht zu scheinbar unüberbrückbarer Weite aufgerissen, sondern ebenso unüberbrückbar ein abgrundtiefer Gegensatz zwischen den beiden Armeeführern geschaffen. Der schon gekennzeichnete primitive Befehl der..L. wirkt sich weiter unheilvoll aus! Bülow hat ihn sich ganz zu eigen gemacht. Er lebt nur in ihm, nachdem er schon am 5. auf ihn eingegangen war. Er nimmt als selbstverständlich an, daß die ganze erste Armee gegen einen Vorstoß von Paris her nun eine Desenstvflanke im engen Anschluß an seine Armee zum Schutz der Flanke der langen deutschen Heeresfront zu bilden hat. Der Umstand, daß die..L. selbst in diesem kritischen Augenblick, nachdem ein seltener Glücksfall ihr den die Absichten der Franzosen enthüllenden Angriffsbefehl Joffres in die Hand gespielt hat, sich darauf beschränkt, auf die Tatsache des bevorstehenden französischen Angriffes hinzuweisen, also auch threrseits keine Konsequenzen aus der Wendung der Dinge mehr zteht, muß noch einmal das verhängnisvolle„Verbleiben“ seinem Geiste nahebringen. Grundsätzlich bleibt die Führung der zweiten Armee also durchaus konsequent. Nicht minder bleiben aber die leitenden Männer der ersten Armee(v. Kluck) sich selber treu. Wohl sind sie vorübergehend durch die überraschende Initiative des Feindes um die Freiheit ihres Handelns gekommen, was bei der zweiten Armee bisher keineswegs der Fall war,— sie sind aber nicht gewillt, daraus einen Dauerzustand erwachsen zu lassen. Wenn man die Art der Führung dieser Armee vom Ueberschreiten der Grenze an verfolgt, ihren geradezu beispiellosen Vorwärtsdrang sich vergegenwärtigt, dann erscheint der Wille, durch rücksichtslosen Angriff, auch jetzt unter der angesichts der französischen Hauptstadt offenkundig verfahrenen Lage die Freiheit des Handelns wiederzugewinnen, zunächst einmal psychologisch ebenso verständlich wie unter denselben Gesichtspunkten die Führung der zweiten Armee. Auf der einen Seite großzügig operatives Wollen, auf der anderen, unter einem sehr viel engeren Gesichtswinkel vorsichtiges, jedes Risiko ausschalten wollendes taktisches Handeln. Wo das größere Feldherrntum liegt, kann dabei keinen Augenblick zweifelhaft sein. Der Entschluß des.OK. 1 wird immer... als ein ganz großer, auf der Westfront wohl als der kühnste Feldherrnentschluß in dem an Feldherrnwagemut nicht reichen Weltkriege gewertet werden müssen! Schicksal war nur, daß die Führung der zweiten Armee nicht die geistige Beweglichkeit aufbrachte, sich ihm angupassen!... Hausen. ... Das Stehenbleiben der 3. Armee, das übrigens die..L. stillschweigend geduldet hatte, brachte im Verlauf der nun folgenden Operationen... schwerwiegende Nachteile. Einer ztelbewußten Heeresleitung hätte es ebenso große Vorteile bringen können! Mutet doch der Umstand, hier eine vom Feinde abgesetzte Truppe in kritischer Stunde mit völliger Bewegungsfreiheit zu haben, fast wie ein Fingerzeig einer höheren Macht an, die in letzter Stunde noch einmal die Hand bot, ein Schichsal abzuwenden. Das starke Artilleriefeuer, das den ganzen 7. September über ohne Unterlaß vom Pt. Morin heraufschallte, die üblichen hinter der Front meist durch Verwundeten verbreiteten Tataren=Nachrichten, die Unmöglichkeit trotz einiger durchkommender Meldungen sich auch nur ein einigermaßen wirkliches Bild von der Lage machen zu können, riesen beim ..K. 2 eine aus den im Laufe des Tages ausgegebenen Besehlen nur allzu deutlich sprechende Unsicherheit hervor... Es ist der schwerste Vorwurf, der gegen die Führung der 2. Armee erhoben werden muß, daß sie diesen(hervorragenden) Geist(der Truppe) nur in von ihr aus als kritisch empfundenen Augenblicken aus eine manchmal allzu harte Probe stellte, daß sie sich aber nicht von ihm zu kühnen, Entscheidung suchenden Entschlüssen tragen ließ... Das..K. 2 hat sich von den Ereignissen wersen lassen...„ G Es ist das Verdtenst des Führers der s. Armee, des Generalobersten Freiherrn v. Hausen, die 2. Armee wenigstens etwas aus der Lethargie. in die sie am Abend des 7. gefallen war, herausgerissen zu haben... Generaloberst v. Haufen schätzt die Truppe richttg ein, er fühlt, daß man diesem Heere selbst eine Azweiflung grenzende Tat besehlen kann, daß diese Truppen seinen Willen in Erfolg umsetzen werden. Er zieht aus den bisherigen Kämpfen die einzig richtige Folgerung, die gezogen werden konnte: die feindliche Artillerie muß ausgeschaltet werden. Ein großer Entschluß löst eine große Tat. Wie oben bei der 1. Arwee, so wird auch hier bühnes Wagen zum entscheldenden Wendepunkt der Schlacht... Bei der 2. Armee überwiegt auch noch am 8. September der nachteilige Eindruck den man von dem Kampfe der 1. Armee hatte. Allerdings wird dieser Eindruck nicht aus dem Kampfe dieser Armee selber, sondern unter dem Gesichtspunkte der aus der Lücke zwischen beiden Armeen drohenden, möglichen Gefahren gewonnen. Generaloberst v. BBülow kommt gar nicht auf die Idee, daß die 1. Armee in der Durchkämpfung der Schlacht günstige Aussichten für sich geschafsen haben könnte. Man hat den Eindruck, daß Bülow die Ausschaltung der in ständig wachsendem Maße aus der Lücke strahlenden Gefahren lediglich als eine Angelegenheit der 1. Armee ansah! Man liest fast zwischen den Anordnungen der 2. Armee: Ihr, bei der 1. Armee habt diese Lage geschaffen, nun seht zu, wie ihr damit fertig werdet! Anders ist es jedenfalls nicht zu erklären, daß die Führung, obwohl sie immer diese Gefahr betont, nichts tut, sie von sich aus zu mildern oder gar zu bannen... Die Führung der 2. Armee hatte den Glauben an die Kraft der Truppe, die Zuversicht an den glücklichen Ausgang der Schlacht verloren, sie hatte vor allem die Vorbedingung jeden Erfolges, den Willen, von sich aus, trotz aller Schwierigkeiten, das Schlachtenschicksal zu meistern, preisgegeben und war so, ohne es zu merken, in eine nervöse heit geraten. Indem wir zugleich den Eindruck des hier vermittelten beispiellosen Heldentums der unter Hergabe letzter Willenskraft unter blutigen Opfern unverzagt um den endgültigen Sieg ringenden Truppe stehen— empfinden wir das Marnedrama. Unter einem dramatischen Gegensatz zwischen dem Wollen der Führung und der Truppe eilen die Dinge, wenn wir an diesem bildlichen Gebanben festhalten, dem Konflikte zu, der in der Katastrophe seine Lösung finden muß. Vom Sängerfest in Wien. Das Rathaus in Wien. In dem prachtvollen Bau des Wiener Rathauses ist eine ganze Anzahl offizieller Veranstaltungen anläßlich des Deutschen Sänaerbundfest es geplant. Das Nichtoffizielle folgt— im berühmten Wiener Rathauskeller. Die Biesenthaler Kirche in Wien Schubert=Gedenktafel. Der älteste deutsche Sänger in Wien. „ Hermann Haase, ein 85jähriger Färbereibesitzer aus Blankenhain, und seit 64 Jahren Sängerbundmitglied. ist der älteste Teilnehmer am Deutschen Sängerbundfest in Wien. Er hat vor 40 Jahren das erste und seither jedes Deutsche Sängerbundfest mitgemacht. Aus Westdeutschland. Durch Glassolitter geibtet. * Köln, 20. Juli. Die Kölner Kraftdroschken= besitzer=Vereinigung weist auf einen Unfall hin, der sich am Dienstagvormittag in der Mainzer Straße zutrug und Fahrgästen zur Warnung dienen sollte. Ein Herr, der zu einem Arzt gefahren wurde, redete mitten in rascher Fahrt den Kraftwagenführer an und rief ihm etwas zu, was dieser nicht sogleich verstand. Der Kraftwagenführer wandte sich um und ließ dadurch die Strecke einen Augenblick außer Beobachtung und fuhr, ehe er es noch verhindern konnte, gegen einen schweren Straßenmast. Dabei ging die zwischen dem Fahrer und dem Gast vorhandene Trennungsscheibe in Spit#. ter und verletzte den Fahrgast so schwer am Hals, er noch während der Beförderung zum Krankenhaus starb. Es sei darauf hingewiesen, daß man dem dabrer, will man sich mit ihm verständigen, nichts weiter als ein laut und deutlich vernehmbares: Halt! zuruse. Den Fahrer zu veranlassen, rückwärts in den Wagen zu schatten oder Auskünfte zu erteilen, ist gefährlich und kann verhängnisvoll werden. Die Essener Straßenbahnausstellung. O Essen, 20. Juli. Die Vorbereitungsarbeiten der Essener Straßenbahnausstellung, die bekanntlich vom 21.—80. September 1928 in Verbindung mit der Hauptversammlung des Vereins Deutscher Straßenbahnen, Kleinbahnen und Prwvatcisenvaynen, der angesehensten und größten fachlichen Vereinigung des Straßenbahn= und Kleinbahnwesens, stattfinden wird, schreiten rüstig vorwärts. Da neben einer großen Zahl von Firmen, die eine Beschickung der Ausstellung mit ihren neuesten Erzeugnissen vornehmen werden, auch die wichtigsten und größten Straßenbahnunternehmungen beschlossen haben, sich aktiv an der Ausstellung zu beteiligen, erält die Veranstaltung eine besondere Note. Auf der vertolen Sstorschen Mlateriak ve, fuden san ohne weiteres das Interesse eines erweiterten Kreises beanspruchen. Ein Brautpaar verschwunden. □ Velbert, 19. Juli. Seit dem 16. Juli wird ein junges Brautpaar von hier vermißt. Der Gräutigam hatte an jenem Tage seine in Heiligenhaus weilende Braut telephonisch gebeten, nach Velbert zu kommen, um eine von ihm gekaufte Ladeneinrichtung zu besichtigen. Die beiden jungen Leute sind auch, wie erwiesen ist, in Velbert zusammengetroffen, indessen seit jenem Tage spurlos verschwunden. Was ist mit dem„Eisernen Gustav“? □ Koblenz, 19. Juli. Der„Elserne Gustar" ist auf seiner Rückfahrt nach Berlin hier eingetroffen, als Gast der Stadt empfangen und im Hotel„Kaiserhof“ untergebracht worden. Trotz der großen Austrengungen, die hinter ihm liegen, sieht der alte Drosch= kenkutscher sehr gut aus; auch sein treuer„Grasmus“ hat die lange Fahrt bisher gut überstanden. Sehr ungehalten ist Gustav Hartmann über die Zeitungsmeldung, die besagte, sein„Grasmus“ sei gar nicht der eigentliche„Grasmus". Das ist nach seiner Ansicht nur ein Streich eines Neiders. Er kann beweisen, daß er das Pferd zu der Reise nach Paris eigens gekauft und dafür seine beiden alten Droschkenpserde billig hergegeben hat. Sehr begeistert spricht er sich über die großartigen Empfänge aus, die ihm in Paris und den übrigen französischen Städten bereitet worden sind und auch über das Auto, das ihm die Firma Opel gcschenkt hat. Dieses Auto erhält sein Sohn, der bisher ebenfalls Droschkenkutscher war. Damit sern Schwiegersohn nicht leer ausgeht, hat er für ihn bei Opel auch ein Auto bestellt, so daß also aus der Drosch= kenkutschersamilie Hartmann eine Autodroschkensamilie wird. In Berlin sind schon größere Veranstaltungen für seine Rückbehr in Vorbereitung. Der „Eiserne Gustav" fährt denselben Weg nach Berlin zurück, den er bis nach Koblenz gekommen ist, als er nach Paris fuhr. Heute geht die Reise über Andernach nach Remagen, und am 24. Juli muß er in Köln sein, wo er von den deutschen Turnern und der PressaLeitung erwartet wird. #t Andetnach, 20. Juli. Zur allgemeinen Verwunderung der Bevölkerung traf am Donnerstag die buntbewimpelte Kutsche des„Eisernen Gustav" ohne diesen in Andernach ein. Sie wurde von einem jungen Fuhrmann geführt, der nach kurzer Rast seine Fahrt nach Remagen fortsetzte. Zwei Stunden später kam in einem Auto Gustav Hartmann selbst hier an, nicht wenig erstaunt, daß sein„Grasmus“ bereits nach seinem nächsten Bestimmungsort weitertrabte. Enttäuschte Freunde machten ihm Vorhaltungen darüber, daß er sich nicht bei seiner Kutsche beände, und gaben ihm zu verstehen, daß sein Reklameschild„Wannsee— Paris und zurück“ laute. Eine Schlägerei zwischen den „Opponenten“ und dem Begleiter Gustavs wurde nur durch das Dazwischentreten des Wirtes verhindert. Gustav verließ mit seinem Begleiter eiligst das Lokal und setzte seine Reise mit dem Auto fort. Zylinder, Fahnen und Kutsche waren mit ausenden von Unterschriften und Stempeln bemalt. Betrügereien beim Zirkus Krone. □ Frankenthal, 18. Juli. Während der Spanienreise des Zirkus' Krone hatten der Bürochef und ein Sekretär des Unternehmens etwa 35.000 Markunterschlagen. Sie hatten sich diesen Betrag dadurch, daß sie in die Zugabfertigungsabrechnungen wesentlich höhere Beträge einsetzten, angeeignet. Die beiden wurden am Dienstag auf Anzeige der Zirkusleitung festgenommen. ** G Nec : H o r e i l l. Wasch mit Die Beren wusche is der Inbe: artff neuzeitlicher Wäschepflege. Das mittelrheinische Erdbeben vom 13. Jullt 1923. Ueber das mittelrheintsche Erdbeben vom 19. Juni us gingen der Nachener Erdbebenwarte Mitteilungen zu aus 98 Orten. In der Zahl 98 sind 16 Mitteilungen mitenthalten, die besagen, daß das Erdbeben an dem betreffenden Ort nicht gespürt worden fei. Das Beben ist im Jahre 1928 in der Rheinprovinz das fünfte, das stark genug war, um sich Bewohnern der Rheinprovinz ohne die Mitwirkung von Instrumenten bemerkbar zu machen. Die ersten vier Erderschütterungen haben stattgesunden; am 7. Januar in der Gegend Altlay, Würrich, Hahn, Raversbeuren des Hunsrücks; am 10. Januar in Steckenborn, Schmidt, Strauch, Kesternich, Witzerath; am 12. Januar in Simmerath und Dedenborn und dann am 14. Januar in drei weit ausgedehnten, voneinander durch große Zwischenräume getrennten Gebieten, die sich vom Rhein bis nach Belgien und Holland erstreckt haben. Das Bebengebiet vom 19. Juni 1928 zeigt die beigefügte Karte. In dieser Karte sind alle Orte eingetragen, von denen die Erdbebenwarte Mitteilungen erhalten hat, sonst aber keine Orte. Die Linien gleicher Bebenstärke sind ganz ohne Ansicht der geologischen Karte gezeichnet. Am stärksten erschüttert wurde offenbar die Rheingegend von Andernach bis Neuwied und die Gegend bei Kottenheim südlich des Laacher Sees. schreckten in Andernach die Bevölkerung auf. Schläfer sprangen aus den Betten und rissen bestürzt die Fenster auf. Andere rannten ängstlich auf die Straße. Ein Knall wurde gehört, wie von einer sehr starken Explosion. Möbel schwankten und Geschirr blirrte. Immerhin sind aber Mitteilungen über zerbrochenes Geschirr bei der Erdbebenwarte nicht eingegangen. Ein harter Schlag, mit dem das Beben abschloß, war so heftig, daß man in manchen Häusern meinte, eine schwere Kiste sei im Nebenraum aus bedeutender Höhe herabgefallen. In Neuwied wurde nur der zweite Erdstoß von 22.25 Uhr wahrgenommen. Die Dauer der Erschütterung wird zwischen 5 und 15 Sebunden angegeben. Ein rollendes, donnerähnliches, brummendes Geräusch begleitete die Erschütterung. Der Bevölkerung bemächtigte sich bei dem starken Stoß Schrecken. In einem Kino brach eine Panik aus, Wände und Zimmerdecken kntsterten, Möbel schwankten, Fenster und Gläser klirrten. Doch wird immerhin auch aus Neuwied von keinem greifbaren Schaden berichtet, den das Erdbeben etwa angerichtet hätte. S##. Lottenhelm bildete die Erderschütterung valo bus Tugesgespräch. Beide Stöße wurden bemerkt. Der ganze Ort erzitterte. Bilder an der Wand schwankten, Stühle wackelten, Türen klapperten stark, eine Kirmesbude stel um und viele Leute liesen vor Angst auf die Straße. Aber auch aus Kottenheim ist weiter kein Schaden berichtet worden. Das Bebengebiet wird etwa von Uhr und Mosel begrenzt und reicht westlich bis zur Linie Clotten— Ahrweiler, östlich bis zur Livie Puderbach—Boppard. Bemerkenswert erscheint, daß sich mitten durch das Schüttergebiet eine Zoue ganz schwacher Erschütterung die Gebiete stärkerer Erschütterung. Diese erschütverungsarme Linie bildet die Fortsetzung der Richtung des Rheins von Bingen bis Boppard. Sie Ihrerseits wieder eine lange Fortsetzung in einer verwersung, welche die Mordziol'sche geologtsche Karte von Neuenahr über Meckenheim an der Erst entlang bis Bedburg angibt. Ob diesen Tatsachen Zusammenhang zugrunde liegt, darüber läßt sich heutzutage wohl noch keine Vermutung aussprechen. Interessant erscheint aber, daß weitab vom Schüttergebiet an den beiden Orten Dreschhausen und Burgen das Erdbeben verspürt worden ist, in Burgen sogar mit der Stärke 5. Ein gander Kranz derantiger weitab liegender zerstreuter Punkte wurde auch beim Erdbeben vom 14. Januar 1928 beobachtet. Auch in einem Bericht des Bonner Erdbebenforschers Nöggerath über das Erdbeben, das 1853 beinahe in der ganz gleichen Gegend stattfand wie unser Beben vom 19. 6. 1928, werden solche weitab liegende vereinzelte Punkte mit Erschütterungswirkung erwähnt. Möglich, daß solche Punkte für die Schüttergebiete charakteristisch sind. Ueber die möglichen Ursachen des Erdbebens läßt sich wohl nur sagen, daß die Gegend Andernach=Neuwied=Kottenheim so recht das Herz des vulkanisierten Teiles der Eifel bildet. Man könnte also zunächst auf die Vermutung kommen, daß der Bulkanismus der Eisel leise beginnt, sich wieder zu regen. Aber wenn man die Linien gleicher Erschütterungsstärke betrachtet, so steht man, daß sie auch nicht im entferntesten etwa irgend einen Zusammenhang mit den Orenzen des vulkanischen Gebietes erkennen lassen. Daher liegt kein greisbarer Anlaß vor, die Erderschütterung vom 19. 6. 28 mit vulkawischen Vorgängen in Zusammenhang zu briggen. tun vft Carte gleicher Bebenslärhen zum Amittelrhein. Erdbeben u 19..1328 Bebenstärken: -3 Ahrw.:= Ahrweiler klo.= Hochheim and.= Andernach Isenb.= Isenburg Bass.= Bassenheim Kap.= Kapellen Bend.= Bendorf Kk.= Kürlich Abkürzungen: Münsterm.= Münstermaiseld O. M.= Obermendig Co.= Coblenz Ehr.= Ehrenbi Ket.= Kettig N.= Neuenahr Neu.= Neuwied Nied.= Niederberg N. I.= Niederlahnstein Eng.= Engers 00.= Güls ##rabreitstein Kottenh.= Kottenheim N. M.= Niedermendig Kr.= Kruft Met.= Metternich Ocht.= Ochtendung O. I= Oberlahnstein Pi.= Pfaffendor Rü.= Rübenach U.= Urmitz U. B.— Urmitz=Bahnhof V.= Ballendar Wassen.= Waffenach Weißen.— Weißenthurm geeWees zumal Abrigens auch die besprochene erschütterungsarme Linie mitten durch das vulkanische Gebiet hindurchgeht. Die Gegend Andernach=Neuwied bildet etwa den Mittelpunkt des Schüttergebiets. Am wahrscheinlichsten ist es wohl, daß dort eine Spalte im Gesteinsmantel der Erde mit explosionsartigem Knall einige Kilometer welter anfgeniatt ein wird, und die anliegenden Teile der Gesteinshülle der Erde haben darauf an manchen Orten nur eine, an anderen Orten zwei ruckweise plötzliche kurze Bewegungen ausgeführt, die zu Erschütterungen führten, welche dann stellenweise etwa 15 Sekunden lang angedauert haben. * Die Erdbebenwarte Nachen möchte diesen kurzen Bericht über das Erdbeben vom 19. Juni nicht schliehen, ohne ihren herzlichen Dank zum Ausdruck zu bringen, der allen denen gilt, die der Erdbebenwarte Nachrichten über vorkommende Erderschütterungen zukommen lassen. Die Anzahl verjenigen Persönlichkeiten in der Rheinprovinz, die sich freundlichst bereit erklärt haben, der Nachener Erdbebenwarte bei vorkommenden Erderschütterungen Mitteilung zu machen, ist bis jetzt auf 1038 gestiegen bei annähernd 27000 gkm Flächeninhalt der Rheinprovinz. Aus den eingesandten Nachrichten lassen sich vielerlei Schlüsse ziehen. Manche Schlußfolgerungen, zu denen wir heutzutage noch nicht befähigt sind, werden, wenn mehr sorgfältig gesammeltes Material beisammen sein wird, unsere Nachfahren aus dem Material herausziehen. Die Erdbebenwarte hofft, der rheinischen Bevölkerung, die sich für derlei Dinge interessiert, demnächst zeigen zu können, daß man aus den von der Bevölkerung eingesandten Nachrichten zuweilen, wenn auch wohl nicht immer, sogar die Herdtiese eines Erdbebens berechnen kann. Den Physikern vom Fach, die sich etwa unter den Lesern dieser Zeilen befinden, ist bekannt, daß man bei dieser Berechnung von der in den Lehrbüchern der Erdbebenkunde angegebenen Cancani'schen Gleichung ausgeht und auf sie ein sehr geistreiches Rechenverfahren anwendet, das von dem Erdbebenforscher R. von Kövesligethy in Budapest herrührt. Aus der Partei. Zentrumsparteibezirk St. Baul. Mittwoch, den 25. Juli, abends.15 Uhr, Versammlung im Kind=Jesu=Kloster, Jakobstraße 21. Tagesordnung:„Streifzüge durch die Kommunalpolitik“. Referentin: Frau Stadtverordnete Timmermans. Alle Mitglieder und Parteifreunde, auch der andern Bezirke, sind herzlichst eingetaden. Hinweise“) Stadttheater. Heute abend, Anfang.30 Uhr, außer Platzmiete,„Ariadne auf Naxos“, Oper von Hugo von Hofmannsthal, Musik von Richard Strauß(erste Fassung) in Verbindung mit dem„Bürger als Edelmann“, Komödie von Moliere, Musik von Richard Strauß. Die Arjadne singt Valentine Rostin. Preise 1. Studentenkarten gültig. — Sonutag abend, Anfang 7 Uhr, außer Platzmiete, „Die Zirkusprinzessin“, große Ausstattungsoperette mit Tänzen von Kalman. Fedora: Tiana Gerstung=Lemniz.— Preise der Plätze: 50 4 bis.50 Ml. — Montag abend.30 Uhr, 45. Vorstellung Platz miete A.„Man kann nie wissen“, Komödle von Bernard Shaw. Preise 2. Studentenkarten gültig. Freilichtbühne Lousberg. Heute nachmittag und Sonntag nachmittag, Anfang 4 Uhr, Kindervorstellung„Die Gänsehirtin am Brunnen“, Märchenspiel von Robert Bürkner. Preise: 30 J, 60 J..— M. Kartenverkauf vormittags von 11—1 Uhr an der Kasse des Stadttheaters und eine halbe Stunde vor Beginn der Vorstellung an der Kasse der Freilichtbühne. Die Freilichtbühne is zu erreichen ab Kupferstraße oder Lousbergstracke(Kleinbahnlinie). Sollte wegen ungünstigen Wetters die Vorstellung abgesagt werden, so erfolgt Ankündigung an der Theaterkasse, an der Kupferstraße und an der Lousbergstraße. Kurveranstaltungen. Auf den Wochenspielplan der Kurverwaltung im Anzeigenteil dieser Nummer wird hingewiesen. Heute Samstag, abends, Tanzgastspiel Mathilde Buhr mit Schülerinnen. 8020 Großes Konzert am Sonntagmittag im Elisengarten. Am Sonntag, den 22. ds. Mis., mittags von 11.30—1 Uhr, Bokal= und Instrumentalkonzert. Ausführende: Nachener Männerquartett, Orchester St. Cäcilia Spekholzerheide (Holland), 60 Musiker. Mittagskonzert. Am morgigen Sonntag, vormittags 11.90 Uhr, findet im großen Saale der Westparkhalle ein Mittagskonzert des Cupener Solo=Quartetts statt. Als Solisten treten die Herren M. Foerster und W. Pitz aus Nachen auf dem Plan. In aller Erinnerung steht noch das vorjährige Konzert, welches bis auf den letzten Platz ausverkauft war. Alte Nachener Kirmes im Westpark. Am Sonntag, den 22. ds. Mts., nachmittags.30 Uhr beginnend, veranstaltet das Nachener Männerquartett ein Volksfest, wie Nachen seit langem keines mehr gesehen; 12 Vereine siugen um wertvolle Gaben; 2 Musikkorps, etwa 100 Musiker, konzertieren im Garten. Im großen Saale nur Tanzkapelle. Punkt 7 Uhr Lufstballonwettfahrt um schöne Geschenke. Blumen= und Geschenkverlosung. Gegen.30 Uhr Bekanntgabe der Sieger im Freundschaftssingen. Für Kinder und Erwachsene illerhand Kurzweil— und der Bend ist dal Eintritt 20 Pfa. Kinder frei. Montsoie. Sonntag, den 22. Juli, aus der Burg das Heimatspiel:„Land in Not“. Ansang 4 Uhr. 3005 Nachener Wanderzunft„Deutschland“. Freitag, 27. Juli, abends 8 Uhr, im Hotel Werner, Seilgraben, Berfassungsfeler. Herr Theodor Ebbery spricht über: „Schicksalsgemeinschaft und Zusammenarbeit der Berufe“. Anschließend Enthüllung des von den Salzburger Jungmannen gestifteten Wimpels. Künstlerspiele Wintergarten. Das neue Programm des Wintergartens ist mit gutem Geschmack zusammengestellt. Wie aus dem heutigen Inserat zu ersehen ist, ist für reiche Abwechselung gesorgt, sodaß das Publikum wie immer voll und ganz auf seine Kosten kommen wird. *) Bür die hier erscheinenden Hinweise sind, fans sie uch nicht auf Anzeigen beziehen. 80 Pfg. Einrückungs= gebühren für die Zeile zu entrichten. Handel. Londoner Wollauktion. #t London, 20. Juli.(Draht.) Der heutige Schlußtag der Wollauktion brachte ein Angebot von 9789 Ballen, von denen 6000 Ballen Absatz fanden. Der Markt trug ein ruhiges Gepräge, und Zurückziehungen infolge der hohen Preistimtte waren recht häufig. Mittlere und geringwertige Kreuzzuchten im Schweiß waren nur in kleinen Mengen angeboten und notierten gegenüber den Im Mal erzielten Preisen unverändert bis 5 Prozent höher. Alle übrigen Sorten lagen indessen unverändert bis 5 Prozent unter den Schlußnotierungen der Malauktion. Im Verlaute der Versteigerung kamen insgesamt 93704 Ballen unter den Hammer, von denen 69 000 Ballen verkauft wurden. Der heimische Handel nahm 26 800 Ballen und der Kontinent 42 500 Ballen auf. Kölner Produktenbörse. Amtlicher Preisbericht der Kölner Produkten- und Warenbörse In RM. die 100 kg, Frachtlage Köln, nur für Stroh ab rheinischer Station: 20. Juli 17. Juli Weizen, inländ.—— ausländischer 28.50-29.75 28.75-30.00 Roggen, inländ.—— ausländischer 28.50-29.00 29.00-29.50 Hafer, hlesiger 26(-26.50 26.00-26.50 norddeutscher—— ausländischer 27.00-27.50 27.25-27.50 Futtergerste, ausländ. 22.25-22.75 122.50-23.00 Wiatergerste, inländ. 22.20-22.50 21.90-22.25 Sommergerste, inländ.—— Mais, grober 24.50—24.75; kleiner 00.00—00.00, Weizenmehl 70% Inl..—; 70% mit ausl. Weizen 33.50—34.25; Roggenmehl 70% inl. 00.00—00.00; 70% mit ausl. Rogg. 36.25—36 75; Roggenschrot, inländ. 00.00—00.00, von Auslandrogg. 31.25— 31.75; Weizenkleie, urb.brutto.Sack 14.00—15.00; Roggenkleie br. m. Sad 15.25—15.75; Biertreber, br. m. Sack 18.01—18.50; Leink.-Mehl 38%, br. m. Sack 24.75—25.00; Eronußk.-M. 50% br.m. Sack, 23 00—23.25, 54% 24.00—24.25; Soyaschrot 46%, br. m. Sack 22.00—22.50; Rapskuchen 38% 19.25—19.50; Palmkernkuchen, lose, 21% 21.25—21.50; Trockenschnittel, lose 00.00—00.00; Zuckerschnitzel, lose 20.75—21.75; Rohmelasse 14.50—15.00; Wiesenheu, inl., lose neu.00—.00, gepr., neu—10.00; Kleeheu, Inl., lose neu.50—11.50, inl., gepr. neu 10.50—12 50, ausländlichen 00.00-00.00; Roggenstroh, gepr.90—3 20, Welzenstroh, gepr. 290—.20: Haterstroh, gepr..80—.00. Alles Inlandgetreide ist kaum noch angebolen, neue Gerste mehr und gut gefragt. Mehl ruhiger, Futtermittel fester. Reis Burma 34—85; Rangoon(Vorlauf) 37-38; Rangoon Voll-) 40—43; Rüböl(ohne Faß) 96—91; Soyaöl(in Originallässern mit Faß) 84—85; Salatöl(in Originalfässern mit Faß) 97—104; Tafelöl, extraf.(in Originallässern mit Faß 117-000; Pflaumen(kallforn., Dt. Pack.) 4n Kist. 50/60 80—84; Dito ½ Kist. 70/80 70-72; Aptelringe Basis prima(.St.) 000—000 Sultanas(in Kisten) extrissima Caraburnu 100—115; Klup Caraburnu 120-125; Korinthen(in Kisten) Choice Amalias. 118—112; Kokosnuß geraspelt, Basis mittel 89—90; Kerrasunder 194—196: Ia Mandeln gewählte süße Bart 345- 350; P. u. G. 345—350, Kartoffelmehl, superior 49,00—50,00 Inlandzucker Crystall 54.50—10.00; Crystall Raffin. 55.50—16.00, Bohnen Ungar., ger. 50.-51.00; Langbohnen, ger. 54—56; Erbsen, gelbe Viktoria, 61—63 Erbsen, desal. handverl.66—68; Linsen mittel 75—73; Heller 92—100; Apfelkraut rein(Eimer von 1,¼ kg bin.)CO; Malzkaffee lose mit Sack 52.00—54,00; holl. Heringe 800/850 55—56; Rohkaffee(Santos superior) 50 kg unverzollt; 000-(0. Schmalz(nordamerik, pure lard) in Kisten od. Kübeln v. 25 kg 138-140; Butter inländ. la 370, lla 340350,(Erzeugerpreis ab Verladestation ohne Verpackung) Milch(amerikan. Standardmarken) ungezuck.(Kiste zu 48/g. Unzen 00—00; Corned Beef(amerik. 12/6 d. Kiste) 00—00 Corned Beei(amerik. 48/1 d. Kiste) 00—00; Eier, inländ. frische über 60 gr. d. St..11¼—.12, über 55 gr..10-.10½ ausländ, frische über 60 gr d. St..11—.13 über 55 gr. .10-0, 10½; unt. 55 gr 0,7½—.09; Tilsiter Käse, vollfeit 190— 200. Holl. Gouda 45% F. 1. Tr. 230—320; Holl. Edamer 40% 1. Tr. 188—220; Emmenthaler 260—320; Limburger Algäuer 82% 105—115. Kartoffein. Die Börse notiert für Kartoffein nur Großhandelspreise frei Köln für 50 Kg: Belgische Erstlinge mit Sack.00 Mk; Rheinische lange gelbe Kartottein, Erslinge 5 10 Mu. Hauptschriftleiter: Fritz Weyers. Verantwortlich für Politik und Sozialpolitik: J. Scherer; für Lokales, Umgebung, Volkswirtschaft: A. Denzlinger; für Feuilleton, Kunst, Wissenschaft, Kirchliches, Vermischtes: Haus Wirtz; für Handel und Verkehr, Westdeutschland und Sport: H. Dolhaine; für den Reklame= und Anzeigenteil: J. Volk. Druck und Verlag: Kaatzers Erben, alle in Nachen. Radium-Zeife St. 78 Pig., extra stark i. 20 RM. in Verbindung mit Radium-Creme Se Pfg., hat sich bestens bewährt bei allen Hautunreinigkeiten, Flechten, Ausschlag. Verschaftt reinen, zarten Teint. Zu haben in allen Apotheken und Drogerien, bestimmt in der Löwen-Apotheke neb. d. Rathaus; Flora-Drog. Bachrodt. Kleinmarschierstr. 41; Reichsidler-Drog. Eltenener, Adalnertsteinw. 49; Drog. Diepenbrock& Dithmar, Großkölnst. 32 285 Unsere orthopädische Sibssirtes Fußgelenkstütze mit Fersenkorb## wurde von der Wissenschaft auf das Oünstigste beurteilt. Ihre Kombination aus edlen, festen, dabei genügend elastischen Materialien vermeldet die schweren harten Metallplatten, die den leidenden Fuß peinigen und den Gang erschweren. 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Sollle jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten haben, so diene diese als solche. 3646 ohne Operation, ohne Berufsstörung wurde durch unsere Behandlungsart sogar in schwersten Fällen in erstaunlichem Maße erzielt u. uns in Hunderten von Attesten bestätigt. Referenzen und Prospekte auf Wunsch kostenlos. Rückporto erwünscht. Zur Behandlung kommen Leisten=, Schenkel=, Nabel=, Narben=, Bauch= und Wasserbrüche. Sprechstunde unseres approbierten Vertrauens=Arztes in: Nachen: Donnerstag. 26. Juli, vorm.—1 Uhr und nachm —7 Uhr, Eisenbahn=Hotel. 3570h „Hermez“, Aerztliches Institut für orthopädische Bruchbehandlung, G. m. b.., Hamburg, Esplanade 6. (Aerztl. Leiter: Dr. H. L. Meyer.) Aeltestes und größtes ärztliches Institut dieser Art. Handelsregister=Eintragungen. In das Handelsregister wurde eingetragen am 19. Juli 1928: bei der Firma:„Josef Fischer Gesellschaft mit beschräntter Haftung" in Nachen: Durch Gesellschafterbeschluß vom 23. Juni 1928 ist der Gesellschaftsvertrag abgeändert worden. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so sind sie nur zu zweien gemeinschaftlich vertretungsberechtigt. Peter Josef Fischer ist nicht mehr Geschäftsführer; bei der Firma:„Haus Hindenburg. straße 83 Gesellschaft mit beschränkter Haftung" in Nachen: Die Liquidation ist beendet. Die Firma ist erloschen; bei der Firma:„Albert Rader= macher“ in Haaren: Die Firma ist erloschen; bei der Firma:„Reimann& Stock“ in Nachen[Hauptsitz: Emmerich): Die Prokura des Johannes Teunis Boekholt ist erloschen. Die Zweigniederlassung ist aufgehoben; die am 1. Juli 1928 begonnene offene Handelsgesellschaft:„Frank& Sonntag“ mit dem Sitze in Aachen. Persönlich haftende Gesellschafter sind die Tuchfabrikanten Bruno Frank in Vaals und Wilhelm Sonntag in Aachen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Geschäftszweig Tuchfabrik. Geschäftsräume: Rudolfstraße 55; am 20. Juli 1928: bei der offenen Oandelsgesellschaft: „Gebr. Funken“ in Nachen: Dem Karl Schmiedeck in Nachen ist Einzelprokura erteilt; die Firma:„Max Sandmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ mit dem Sitze in Nachen. Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb einer Konditoret und eines Kassees, insbesondere die Fortführung des bisher von dem Max Sandmann unter der Firma Max Sandmann betriebenen Handelsgeschäfts. Stammkapttal: 25000 Reichsmark. Geschäftsführer: Max Sandmann, Konditormeister in Aachen. Gesellschaftsvertrag vom 20. Juli 1928. Sind mehrere Geschäftsführer bestellt, so sind sie nur zu zweien gemeinschaftlich oder je einer derselben in Gemeinschaft mit einem Prokuristen zur Vertretung der Gesellschaft berechtigt. Solange Herr Max Sandmann Geschäftsführer ist, ist er, auch wenn mehrere Geschäftsführer bestellt sind, für sich allein zur Vertretung berechtigt. Als nicht eingetragen wird verössentlicht: Zur Deckung seiner Stammeinlage bringt der Gesellschafter Max Sandmann in Aachen das von ihm unter der Firma:„Max Sandmann“ zu Aachen betriebene Handelsgeschäft, nämlich den Betrieb einer Konditorei und eines Kassees, mit Aktiven und insbesondere den ausstehenden Forderungen nach dem Stande vom 30. Juni 1928 derart in die Gesellschaft ein, daß das Geschäft vom 1. Juli 1928 ab als auf ihre Rechnung geführt angesehen wird. Die Uebernahme der Passiva durch die neugegründete Gesellschaft ist ausdrücklich ausgeschlossen. Der Wert des Einbringens ist auf 10 000 Reichsmark festgesetzt. Bekanntmachungen der Gesellschaft erfolgen nu durch den Deutschen Reichsanzeiger. Geschäftsräume: Theaterplatz Nr. 7, bei der Firma„Max Sandmann“ in Nachen: Das Handelsgeschäft ist mit allen Aktiven und unter Ausschluß der Passiven auf die neugegründete Gesellschaft:„Max Sandmann Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ in Aachen mit Wirkung vom 1. Juli 1928 ab übergegangen mit dem Rechte, die### herige Firma mit dem Zusatz„Gesellschaft mit beschränkter Haftung" weiterzufähren.„iggstt. e. 3616 Amloferichtn nachen. Großer Häuserverkauf in Aachen. Zwecks Aufhebung einer Erbgemeinschaft sollen am Dienstag, den 7. Aug. 1928, nachmittags 3½ Uhr, auf der Amtsstube des Notars Hans Buch in Aachen, Heinrichsallee 16, verkauft werden: 1. Bendelstraße 7 in Aachen, im Mittelgunkt der Stadt, Nähe Dom, Wohnhaus mit Steinfahrt, Hofraum, große Lagerräume, Garten, Große 739 qm, Friedensnutzungs= wert 2281.— Mk., bedeutende Entwicklungs= möglichkeit für gewerbliche Unternehmungen. Event. kann nach kurzer Zeit große Wohnung frei gemacht werden. Das Terrain eignet sich auch für Industrieunternehmungen. 2. Jakobstraße 123 und 125, zwei Wohnhäuser, Größe 669 gm, mit Friedensnutzungswert 3260.— Mk. 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Kauffrau i Köln, Mauritiussteinweg 47) eingetragene Grundstück Flur 0, Nr. 2267/10, groß.05 a, Peterstraße Nr. 111, Gebäudesteuerrolle Nr. 11225: a) Wohnhaus mit Hofraum, Nutzungswert 1296.— 44. Aachen, den 4. Juni 1928. v362s Amtsgericht, Abteilung 8. P atzmauternhen finden große Auswahl in Modewaren zu billigen Preisen. 68776 Rohrbeck, Estikiedstrabe 14. SchablonenFlachdrucker 6 Hauptvorzüge: Genau wie Original-Briefe Automat. Farbzufüorung, diese abgedect Bedruckt Seidenpapier wie Karton Flachliegende Matrize, kaum beanspruchend Daher auch für den kleinen Betrieb erschwinglich g: Gute Ergebnisse auch v. Hilfskräften zu erzielen Prospekte, Musterarbeiten, Vorführung durch: 33032 Weyers- Kaatzer, Aaohen Fachgeschäft für neuzeitlichen Bürobedart. Kleinmarechierstr. 8/10 am Dom Fernsprecher 26477. 1. Quulitätsdrucke 2. Sauberes Arbeiten 3. Beliebiges Papier 4. Tausende Abdrucke 5. Billig 6. Leichte Handhabung: Pfarrprozession in St. Michael=A. und St. Nikolaus. Vom 21. bis 29. Juli 1928. Münster. 8. Sonntag nach Pfingsten. Hl. Messen: 5,30, 6(Martenkapelle),.30, 7,.30, 8(Pred.),.45,.15 feierliches Hochamt, 10.30 Uhr belg. Militärgottesdienst, 11.30 (Predigt)..30 Uhr feierl. Besper und Komplet, anschliesend um 3 Uhr Litanei und sakramentaler Segen.— Werktags hl. Messen: 6(Marienkapelle),.45,.30, 8,.15 Uhr Konventsamt, 11 Uhr. Täglich.30 Uhr Besper und Komplet, anschließend gegen 3 Uhr Donnerstag sakr. Segen. Samstag Salveandacht. Der Domchor singt Sonntag im Hochamt Missa in Epiphania Domini von Mitterer, zum Offertorium Laudate Dominum von Nekes. St. Adalbert. Hl. Messen: 6, 7 mit gem. Kom. d. Frauenkongregation, 8 mit Pred. und gem. Kom. der jüngeren Schulknaben, 0 Hochamt, 10,15 mit Pred., 11,15 mit Predigt. 3 Andacht für die Schulkinder, 6 Andacht. Werkt. hl. Messen: 6,30(Gemeinschaftsmesse), 7,15, 8 und 9. Mittwoch 6 Vers. der Frauenkongr. mit Vortrag, 8 Vers. der euchartst. Abteilung der Männerkongr. anlt Vortrag in der Kapelle des St. Josephshauses. St. Elisabeth. Hl. Messen: 6, 7, 8 mit Kom. der Schule an der Eintrachtstraße, 0 Hochamt, 10,15 Schulmesse, 11,15. 2,30 Andacht für die Schulkinder, 5 Andacht. Werkt. hl. Messen: 0,30 Gemeinschaftsmesse, 7,15, 8,30. St. Foillan. Ol. Messen: 6, 7 mit gem. Kom. d. Müttervereins, 8, 9 Hochamt, 10,15, 11,15 Christenlehre. 3 Andacht für den Mütterverein mit Pred., 5 Andacht mit Predigt. Werkt. hl. Messen: 7,15, 8,30, 10. Herz=Jesn. Hl. Messen: 6,30, 7,30 mit Pred. und gem. Kom. der Jungfräuenkongr., 9 Hochamt, 10,30 mit Predigt. 2,30 Christenlehre, 6 Andacht. Werkt. hl. Messen: 7,10 und 8,30. Freitag 7,10 Segensmesse. Samstag 7,30 Salveandacht. St. Jakob. Hl. Messen: 6, 7, 8, 9 Hochamt, 10,15 und 11 letzte hl. Messe. 7 gem. Kom. der Frauenkongr. Vor dem Hochamt ist Fahnenweihe des Jünglingsvereins. 2 Christenlehre und Andacht für die Kinder, 3 Vers. der Frauenkongr., Andacht mit Pred. Heute ist der 6. Aloysianische Sonntag. Mittwoch: Fest des hl. Jakobus, unseres Pfarrpatrons. 7,30 Komplet mit Predigt. St. Josef. Hl. Messen: 6, 7 mit Pred., 8 gem. Kom. der Mädchen von St. Josef., 9 Hochamt, 10,15 mit Pred., 11,15 mit Predigt. 8 Christenlehre, 5 Andacht zu Ehren der Mutter Gottes. Werkt. hl. Messen: 6, 6,30, 7,15, 9. Montag.15 Bruderschaftsandacht. Donnerstag Fest der Mutter Anna. St. Johann=Burtscheid. Hl. Messen: 6, 6,30 mit gem. Kom. der Frauen, 7,30 mit Pred. und gem. Kom. der jüngeren Schulknaben, 8,30 Kindermesse, 0,15 Hochamt, 10,30 und 11,15 mit Pred. 12 Vers. der Jünglingskongr. mit Predigt, 2 Vers. der Frauenkongr. mit Predigt, 3 allgem. Andacht, 7 Muttergottesandacht in der Kapelle mit Predigt. Montag 6 Gemeinschaftsmesse. St. Kreuz. Hl. Messen: 6, 7 mit gem. Kom. der Frauenkongregation, 8 mit Predigt, 9 Hochamt, 10,15 Kindermesse, 11,15 mit Predigt. 8 Christenlehre, 4 Andacht der Frauenkongr. mit Vortrag, 5 Schluß der Odilienoktav mit Komplet und Predigt. Werkt. hl. Messen: 0, 7,15, 8, 9. Montag ist der erste Montag zu Ehren der hl. 14 Nothelfer. 6 Segensmesse, 9 Hochamt und 5 Andacht zu Ehren der hl. 14 Nothelfer. Freitag 5 ist Rosenkranzandacht. Samstag 7 Uhr Salveandacht. St. Marien. Hl. Messen: 6, 7 mit gem. Kom. d. Frauen, 8 mit gem. Kom. der Schulknaben, 9,30 Hochamt, 11 mit Pred. 8 Christenlehrandacht, 6 Andacht mit Pred. Werkt. hl. Messen: 6, 7,15 und 9. Montag 7,30 Vortrag für die Frauenkongregation. St. Michael=Aachen. Ol. Messen: 6,30 erste hl. Messe, 7 mit Kom. der Schulkinder, 8 feierl. Hochamt, 9 letzte hl. Messe. 10,15 zieht die Pfarrprozession aus. 5 Komplet. Werktags hl. Messen: 6,30, 7,15(Schulmesse) und 9. Mittwoch und Samstag 8 Schulmesse für das Realgymnasium. Donnerstag und Samstag 5 Andacht mit Segen. St. Michacl=Burtscheid. Hl. Messen: 6, 7 mit gem. Kom. der Frauenkongr. und Predigt, 8 Schulmesse mit Predigt, 9 Hochamt, 10,15 und 11 mit Predigt. 2 Andacht der Frauenkongregation mit Pred., 3 Christenlehre und Andacht für die Schulkinder, 4,15 Andacht zu Ehren der hl. Familie von Nazareth. Werkt. hl. Messen: 6, 7,15 und 8,30. Montag um 8,30 seierl. Hochamt der„Tell“=Schützengesellschaft. Dienstag 8,30 Antoniusamt. Donnerstag 7,15 Segensmesse. St. Nikolaus. Hl. Messen: 6, 7, 8 Hochamt, 10,15 Auszug der Prozession und 11 letzte hl. Messe. Nur 5 Andacht. Werktags hl. Messen: 7,15 und 9. Dienstag 9 Antoniusamt mit Segen, 5 Andacht zu Ehren des hl. Antonius. Die Herren Mitglieder der Nachener Männer=Kongregation werden sreundlichst gebeten, sich zahlreich an der Pfarrprozession in St. Nikolaus zu beteiligen. Aufstellung .45 Uhr in der Minoritenstraße— Kirche. St. Paul. Hl. Messen: 6, 7 mit Kom. der Frauenkonar., 8 mit Pred., 9 Hochamt, 10,15 Schulmesse, 11 mit Predigt. 8,15 Christenlehre, 5 Andacht mit Pred. Werkt. hl. Messen: 0, 7,15 und 9. 6 Andacht. St. Peter. Hl. Messen: 6, 7 mit gem. Kom. der Jungfrauenkongr., 8 mit gem. Kom. der Mädchen, 9 Hochamt, 10,15 Schulmesse, 11,15 letzte hl. Messe. 2,15 Jungfrauenkongr.= Andacht, 3,15 Christenlehre, 5 Rosenkranzandacht mit Pred. Werkt. hl. Messen: 7,15, 8 und 9. Donnerstag 8 Hochamt zu Ehren der hl. Anna. 6,30 Rosenkranz. Mittwoch 8 Hochamt zu Ehren des hl. Apostels Jakobus. St. Katharina=Forst. Hl. Messen: 1. In der Pfarrkirche: mit Standespredigt und gem. Kom. der Frauen u. Mütter der Pfarre, 8, 9,30 Hochamt für die Anliegen der Pfarre mit Predigt. 8 Christenlehre und Andacht mit Segen. Werkt. hl. Messen: 6,30 und 7. 2. In der Kapelle Lintert: 8,15 hl. Messe mit Pred. und gem. hl. Kom. der Schule Lintert. Dienstag 7,15 Schulmesse. 3. In der Schulbaracke, Stumpengasse: 6 hl. Messe mit Predigt. St. Barbara=Rothe Erde. 6,45 hl. Messe mit Predigt, Hochamt mit Predigt. 8 Christenlehre und Dankandacht. Heute ist gem. Kom. der Schulkinder. Werkt. hl. Messe: ,15 Uhr. Horbach, Pfarrkirche Si. Heinrich..15 Uhr Frühmesse, .30 Uhr Hochamt,.30 Uhr Christenlehre und Andacht,.30 Uhr Kongregationsvers. mit Vortrag. Jeden ersten Sonntag im Monat um 5 Uhr Anbetungsstunde des euchartstischen Sühnevereins mit sakramentalem Segen. Deutscher Gottesdienst in Limburg. Erster Sonntag im Monat: Heerlen, Franziskanerkloster(Sittarder Weg).— Zweiter Sonntag: Heerlerheide(Pfarrkirche).— Dritter Sonntag: Rumpen(Paterskirche).— Bierter Sonntag: Lindenheuvel. Moresnet(Gnadenkapelle). An Sonn= und Feiertagen hl. Messen: 6 Uhr.30 Uhr und 10.30 Uhr. Für Prozessionen und Kongregationen hl. Messe und Predigt nach Wunsch. Anmeldungen erbeten an Franziskanerkloster Moresnet(Belgien). Klosterkirchen und Kapellen. Gottesdiens für Akademiker(Techn. Hochschule). An allen Sonn= und Felertagen ist im Theresianum, Pontstr. 45, um 10,30 Uhr hl. Messe mit Pred.— Der Studentenscelsorger ist allabendlich(außer Samstags und Sonnlags) am 8 Uhe in seiner Wohnung Ludwigsallee 53(Telephon 29026) zu sprechen. St. Alsonskirche der Patres Redemptoristen, Lothringer Straße: Sonntag: Hl. Messen:.30, 6, 6,45 mit Pred., 8 mit Pred., 10,30 mit Pred. 5,40 Rosenkranz, 6 Pred. und Andacht. Werkt. hl. Messen: 6,.80, 7, 8 Uhr. Montag:.30 St. Gerhardsmesse für empfohlene Anliegen mit Segen. St. Autoniuskapelle, am Sanatorium, Emmichstraße. An Sonntagen hl. Messe.30, Andacht.30 Uhr. An Wochentagen Kommunitätsmesse 6,30, Donnerstag mit sakramentalem Segen. Freitags 2 Andacht. Franziskauerkirche, Monheimsallee 51. Sonntag hl. Messen: 5,30, 6,15, 7, 7,30 Hochamt, 8,30 Schulmesse, 10 letzte hl. Messe mit Predigt. 7 Andacht, Predigt und Segen. Dienstag 6 Aussetzung des Allerheiligsten; 7 Segen. 7,30 Antoniusandacht mit Segen. Gymnasialkirche, Pontstraße. Sonntag 7 hl. Messe mit gem. Kom. des Vincenzvereins, 8 hl. Messe mit Predigt. Wochentags hl. Messe: 7,20. Jesuitenpatres, Kurbrunnenstraße 42. Sonntags 6,30 und werktags 6,30 hl. Messe. Beichtgelegenheit tägl. von 6 bis 12, 8 bis 6 Uhr.(Samstags bis 8 Uhr.) Sonntags 3 bis.30 Uhr. Kapuzinerkirche, neuer Friedhof, Baalser Straße. Sonntag hl. Messen: 6 und 8 mit Pred. 4 Rosenkranzandacht. Werkt.: Dienstag hl. Messe mit Antoniusandacht. St. Salvatorkirche. 8 Uhr hl. Messe m. Pr., 4 Sakr.= Andacht. Werktags hl. Messe 7,30 Uhr. Theresienkirche, Pontstraße. Sonntag hl. Messen: 7 u. 9,30. 7 Andacht zur Erflehung des Segens für die Feldfrüchte mit Predigt. Werktags hl. Messen: 6 und.80. Aus dem Vereinsleben. St. Leonhard=Kongr. der unbefl. Empf. Mariä. Diesen Sonntag 7 Uhr: Liturgische Messe mit gem. Kom.; 10 Uhr: Aufstellung zur St. Michaelsprozession, etwa a. d. Michaels: straße.— Freitag 7,15 Uhr: Seelenmesse für Fräulein Tietze in der Kapelle der Kleinmarschierstraße. Kath. Hausgehilsinnen=Verein(Marian. Kongr. Hausgehilfinnen), Heim: Bergdrisch 44. Sonntag 4 Uhl: Andacht in der Kapelle des Heims; 5 Uhr: Andacht mit Predigt in St. Foillan; 6 Uhr im Heim: Versammlung Lichtbildvortrag:„Reise nach Tirol“.— Mittwoch 8 Uhr: Gesangprobe.— Donnerstag 8,30 Uhr: Besprechung mit allen Mitgliedern unter zwanzig Jahren. Kath. Gesellenverein, Aachen. Sonntag 8 Uhr: Liturgische Messe im Knetgens=Nellessen=Institut. Nachmittagswanderung nach Moresnet. Trefspunkt: 3 Uhr Schanz.— Montag .30 Uhr: Religionsvortrag.— Dienstag 8 Uhr: Probe der Gesangabteilung, Kegeln der Ehrenmitglieder.— Donnerstäg 8 Uhr: Vereinsabend, Kegeln der Mitglieder.— Freitag von —0 Uhr: Turnen in der Turnhalle Beeckstraße; 8 Uhr: Probe der Mandolinenabteilung. Missionsverein Sonntagsgesellschaft. Heute Sonnt#### und nächsten Sonntag keine Versammlung. Schon jetzt auf den Konzertabend Pivo=Ipper am ersten Sonntag im August aufmerksam gemacht. Kreuzbund Nachen=Mitte. Sonntag, 7 Uhr, im Martenheim Bergdrisch, liturgische Kommunionmesse. Kuns Um Murnt s Wir stehen oben auf der Höhe des Kalvarien= berges, der dicht hinter der Stadt Malmedy zur Höhe steigt. Vierzehn Stationshäuschen mit Darstellungen des Leidens Christi haben ihm den Namen gegeben. Durch dichtes Baumgrün sind wir gewandert an treppenförmig aufsteigenden, wohlumhegten Gartenreichen vorbei, von denen fast jedes ein zierliches Sommerhäuschen besitzt. Hier herauf trägt der Bewohner Malmedys seinen Schmerz auf verschwiegenen Bittfahrten und in stillen Gebeten. Hier oben erlebt er seine Freuden, feiert seine Feste und träumt über der Schönheit der zu seinen Füßen liegenden Stadt. Eine achteckige Kapelle, die in fast lebensgroßen Figuren die Grablegung zeigt, beschließt die Reihe der Stationen. An ihrer Mauer lehnt ein altes Holzkreuz. Eine wunderbare Fernsicht öffnet sich dort oben Blick, der sich in die Weiten der Eiselberge liert. Rechts unten schlängelt sich das Tal der Warche, und zu unseren Füßen breitet sich eingebettet in fröhliches Grün die liebliche Stadt. Ein paar Schritte von der Kapelle entfernt ragt aus Waldesgrün ein Felsen hervor, den ein Kiosk krönt, der Roche tournante. Der Blick schweift hinunter in das Tal der Warchenne, die den Kalvarienberg von der anderen Seite umfaßt und in Malmedy in die Warche mündet. In einer breiten grünumsponnenen Talmulde zieht der Fluß westwärts der Amblève zu. Geschweifte Bergrücken umgeben in weitem Bogen auf der einen Seite das Tal und nach Süden steigen blumige, von Hecken eingesaßte Weiden hinauf nach Flortheid. Gelbe Ginsterdolden zaubern goldene Streifen vor die grünen Ränder des Waldes. Blühender Weißdorn säumt die Hecken und in die freudigen Farben der Wiesen zieht der Sauerampfer metallisch glänzende rote Streifen. Unten aber liegt die Stadt, und die beiden gedrungenen Türme der Kathedrale schauen aus wie ein Zwillingspaar inmitten der festgeschlossenen Reihe grauer Schieferdächer. In den Fenstern spiegelt sich die Sonne und die Schieferscheiben leuchten in mattem Grau. Rotgelbe Lohehaufen im Hinterarunde erzählen von dem Gewerbefleiß des Gerbereiviertels. 1200 Jahre bereits sind vergangen, seit das liebliche Wallonenstädtchen in dem Bau des Klosters Malmundarium seinen Anfang fand. Es hat den heiligen Remaclus zum Gründer. Eine Fülle historischer Daten vereinigt sich auf dem herrlichen Erdenfleck. Jeder Fußbreit hat seine eigene Geschichte. Jahrbundertelang war es der Spielball kriegführender Mächte. Trotz allem aber hat es seinen wallonischen Charakter bewahrt. Unten auf dem prächtigen Marktplatz, den eine Reihe stattlicher Häuser mit großen Fenstern in schmaler schieferbekleideter oder aus hellen glasierten Steinen gebildeter Frontfläche umsäumt, plätschern von dem im Jahre 1881 errichteten Brunnenobelisk dünne Wasserstrahlen in das Becken. Ein Kranz rotglühender Geranien wirft eine farbenfreudige Linie in das des Steines. Das Glockenspiel der Abteikirche singt das Wiegenlied der neugeborenen Stunde. Es ist so heimlich still, so traut und friedlich in dem alten Nest. Reiche Patrizierhäuser, zu deren schweren vornehm geschnitzten Türen Steintreppen mit geschweiften Lehnen emporklettern, stehen in vornehmer Reserviertheit in den Straßen und zeigen korbartig vorstehende große schmiedeeiserne Gitter vor den unteren Fenstern, während prächtige Mansardenaiebel in den heiteren Formen des Rokoko von Glanz und künstlerischem Geschmack vergangener Jahrbunderte erzählen. Die Stadt hat eine größere Anzahl Kirchen. Da ist zunächst einmal die Kathedrale. Eine St. Peter und Paul gewidmete ehemalige Abteikirche der spätrenaissange, die sich in ihrer Innenarchitektur durch Vermeidung von Prunk in hehrer Einfachheit auszeichnet. Die große Himmelfahrt in Hochrelief, ein ganz prachtvolles Werk, hat zweiselsohne Gallinsen zum Schöpfer. Ferner ist die prächtige Kanzel aus dem Jahre 1770 und vier schöne Beichtstühle aus dem Zeitalter Ludwigs XIV. zu erwähnen. In einem prachtvollen Reliquienschrein sind die Gebeine des heiligen Quirinus und des heiligen Gereon aufgebahrt. Eine weitere sehenswerte Kirche ist die Kapuziner=Kirche aus den Jahren 1623 bis 1681, dann die durch Ignaz Roderich errichtete Auferstehungskapelle usw. Vor dem Gymnasium befindet sich ein sehr geschmackvoll ausgeführtes Kriegerdenkmal und auf dem Römerplatz erhebt sich ein blumengeschmücktes Musikkiosk. Vier Plätze geben durch ihre geschmackvolle Anlage der Landstadt Malmedy einen leisen Zug großstädtischen Wesens. Am wirkungsvollsten ist der Chateletplatz, an dem hinter grünen Bäumen die Gebäude der alten Abtei und die imposante Kathedrale aufragen. In der Nähe der Chapelle des Malades findet der Spaztergänger die bedeutendste der fünf Malmedyer Mineralquellen, den Pouhon des lles. Das Wasser trinkt sich infolge seines hohen Kohlensäuregehaltes außerordentlich angenehm und soll sich wegen des darin gelösten Eisengehaltes bei anämischen Zuständen des Körpers heilsam erweisen. Trotzdem der Gehalt der Malmedver Quellen vensenigen von Spa weit übertrifft, hat sich hier sonverbarerweise noch kein Kurleben entwickelt, wie es zum Beispiel diese Stadt aufweisen kann. Diese Tatsache mutet um so sonderbarer an, wenn man die reizvolle Lage Malmedys berücksichtigt, das von Natur aus mit allen landschaftlichen Reizen eines Badeortes ausgestattet ist. Da übertrifft zum Beisviel das Tal von Bévercé mit seinen Parkanlagen alles, was auf künstliche Weise in einem mondänen Weltbade geschaffen werden kann. Es wird in seiner eigenartigen Schönheit wohl kaum von irgendeinem Tal des Rheinlandes übertroffen. Auf schattigem Promenadenweg wandert man aufwärts durch Wiesen und Gärten, vorbei an in Grün versteckten Ausflugsorten. Kurz vor Bévercé erweitert sich das Tal zu einem kleinen langgestreckten Kessel, umgeben von grünen Hügeln. Mitten In malerischen, von den blanken Flüßchen durchrauschten Matten, liegt das Dörschen. Die Idylle entzückt in ihrer Lieblichkeit und feiertäglichen Ruhe. Gestalten der Sage hausen unsichtbar neben den Menschen in der lieblichen Einsamkeit. Den Fremden zeigt der WalverGesamtansicht von Malmedy. steilzerklüftet, breiten sich die Hügel zu unseren Füßen aus. Baumgruppen und Sträucher scheinen in die Landschaft gesät, gelb wogende Aehrenfelder, zwischen denen das lebenswarme Rot des Mohnes neben dem Blau der Kornblumen brennt, wechseln ab mit Kartoffeläckern und grünem Klee. Dazwischen breiten sich Matten aus, auf denen gutgenährte Rinderberden vom Wohlstand der Bewohner erzählen. Wo das Auge auch hinreicht, Schönheit und lachender Gottesfriede. Und über all dem wunderbaren Bild, den Bergen und Tälern, dem Farbenwunder blühender Erikabüsche und leuchtender Schlangenblumen den verträumten Bauernhäusern und eifrig schwatzenden Bächen liegt das Gold der Sommersonne. Noch einen kurzen Spaziergang binauf nach Bernister. Unter uns liegt das Tal der Warche. Drüben auf der anderen Seite erheben sich die Neubauten des Elektrizitätswerkes, das die Industrie im weiten Umkreise mit der Kraft der weißen Kohle versorgen soll. Gigantische Röhren tragen die Wasser über eine fünf Kilometer weite Strecke von der Warchetalsperre herüber. Dann geht es weiter Ligneuville zu. Eine wunderbare Allee führt hinauf zu dem herrlichen Ort, über den ein gütiger Schöpfer das ganze Füllhorn der Schönheit ausgeschüttet zu haben scheint. Grüne Büsche stehen im Hintergrunde vor ernsten Tannen, Friedhöfe träumen unter Trauerweiden und drüben knarrt ein schwerbeladener Wagen den Weg zur Scheune. Unten aber im Tale schlängelt sich ein Flüßchen zwischen blumigen Wiesen unter grünen belaubten Weidenstümpfen hindurch. In der Ferne lone die„Zwergenhöhle", in der vor undenklichen Zeiten die Heinzelmännchen hausten. In märchenhafter Einsamkeit und Schönheit öffnet sich hinter Bévercé die Schlucht des Warchetales. Verworren klingt das Glockensviel der Abteikirche über die Plätze, Straßen und die Kette grauer Schieferdächer. Dann und wann zittert ein Klang bis herüber ins Tal von Bévercé. Solche Szenerien können nur mit dem Pinsel des Künstlers ausreichend geschildert werden. Die Kraft des eigenen Wortes ist zu arm und schwach, um die Eindrücke wiederzugeben, die der Anblick in der Seele des einsamen Beschauers hervorruft. Aber sie bleiben in ihrer Gesamtheit dem geistigen Auge lebendig und lassen Stunden köstlichen Alleinseins mit der Natur in der Erinnerung aufleben. Nach etwa zweistündiger Wanderung durch die vom Wasserbrausen erfüllte tiefe Talspalte ragen über der grünen Dämmerung der Schlucht die Ruinen der Burg„Rheinhardstein“ auf. Trotzig streben sie aufwärts, als wollten sie Protest erheben gegen ihren Verfall und das Verschwinden mittelalterlicher Herrlichkeit. Stundenlang könnte man auf der Ruine weilen und die Sinne vom Zauber der Saae in der rings ausgebreiteten großzügigen Landschaft gefangen nehmen lassen. Es ist ein geheimnisvoller, füßer Zauber, der über den Bergen des Kreises Malmedy ausgebreitet ist. Einsame Gehöfte schlummern unter grünen Bäumen, Sturzbäche brausen von der Höhe herunter und zeichnen mit ihrem weißen Gischt silberne Linien in das Grau der Felsen. Hier sanft abfallend und dort Besuchen Sie MAERILDT die Perle der Ardennen. Herrliche Ausflüge. Waldreiche Umgebung. BIlllge 3589p Pensionspreise. ALMEDT Häuser Iten Ranges. Hotel Jacob Fernrut 194 Hotel de PEuröpe Fernruf 11 Der Neuzelt entsprechend eingerichtet Hotel zum Bahnhof Inh. P. Dumont MALMEDT Gut bürgerliches Haus.- Telephon 52 Zentralheizung. 3583 Bekannt gute Küche.- Mäßige Preise. Hotel mon repos Inh. H. Metzmacher am Bahnhof 3585 MALMEDT Telephon 69 Garage empfiehlt sich Touristen und Vereinen. Robertville Hotel du Löt Geholtenl Bes.: Clemens Faynoul, Tel. Weismes 35 Famtlien=Pension. 3 Minuten v. der neuen Warchetalsperrmaner 60 m gr. Terrasse mit heirl. Aussicht auf das Warchetal. 3595 Forellensischerei. Gute Rüche.— Mäßige Preise. Hotel„Tur Krone“ Inh.: E. Mussey. MALMEDY Gute bürgerliche Küche. Mäßige Preise. 35925 Hotel International Malmedy, Römerplatz 485-86. Besitzer: Armand Micha Garage.- Telephon 97- Terrasse. 3590h Familien-Pension. Hotel-Restaurant Peandon Kanen Robertville (Belgien) 3588 in unmittelbar. Nähe v. d. neuen Warchetal-Sperrm. u. Brücke Pension 4 Mk. 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Aber dann geht es in fröhlicher Wanderfahrt weiter über Montenau, Ondenwal, Weismes nach Robertville. Gewaltig baut sich unten im Tal der Warche die neue Staumauer empor, die kurz vor ihrer Vollendung steht. Tausend Sack. Zement täglich hat in den ersten Monaten das Riesenwerk verschluckt. Wenige Monde noch, dann breitet sich zu Füßen des Seehotels eine weite Wasserfläche aus. Von der. Höhe herunter schaut das Auge in das Tal der Warche, das sich in malerischen Windungen zwischen teilzerklüfteten Felsen und blumenübersäten Halden in der Ferne verliert, eingesäumt von steilaufragenden Tannen. Die Art des Holzhauers hat bereits die Grenze des werdenden Sees bestimmt. Nicht lange mehr, dann werden sich die Pyramiden der Fichten in dem weißen Wasser spiegeln und es wird sein wie unten im Schwarzwald, wo immergrüne Zweige verschwiegene Waldseen umrahmen. Schön wird das sein! Durch mächtige Rohre gepreßt aber wandert das kraftbringende Naß hinüber nach dem Tal von Bévercé, um dort in mächtiger Sturzflut über die Turbinen des Kraftwerkes zu brausen. Man möchte immer hier oben weilen auf der Höhe und in der Sonne liegend mit weitgeöffneten Augen gen Himmel schauen, an dem weiße Wölkchen den Weg ihrer Sehnsucht ziehen. Wie ein goldener Feuerball sinkt die Sonne im Westen hinter die Berge. Leise Dämmerschatten wehen heraus, noch ist alles in farbenfrohe Glut getaucht und das Abschiedsleuchten der Lichtspenderin übergießt die Fenster der Häuser mit blutrotem Schein. Noch stehen die Spitzen der Tannen in fröhlichem Licht, aber im Tal der Warche träumen bereits die Schatten der Nacht. In stiller Höhe zieht ein Habicht seine Kreise. Sein Gefieder leuchtet im Gold der sterbenden Sonne. Leise zwitschern in den Tannen die Vöglein ihr Nachtgebet. Irgendwo bellt ein Hund. Ein leiser Windhauch trägt Gegen Gicht, Stein= und Stoffwechselleiden. Ermäßigte Pauschalkuren(mindestens) 3 Im Kurhaus: Wochenpauschalpreis Mk. 80,50; im Badehof: Wochenpauschale Mk. Wochen: Pauschalpreis Mk. 189.—.(Bewilligung v. Kreditkuren auf Antrag) 105,—. Auskunft auch über Hauskuren durch die Badeverwaltung. Kühlung herüber und dann spinnt der Zauber einer schönen Sommernacht einen Märchenschleier über die belgischen Ardennen. Malmedy und seine schöne Umgebung, die sich mit jeder anderen messen kann und sie durch ihre Eigenart noch übertrifft, steht gern Besuch. Nach jeder Gegend werden heute Autobusrundfahrten veranstaltet. Warum nicht auch nach Malmedy? Wohl führen verschiedene Linien hinüber. Aber Malmedy selbst und die Umgebung werden höchstens als Durchgangsstationen benutzt. Und die Schönheiten der Landschaft bleiben so der Allgemeinheit verborgen. Das Land verdient, daß es weiteren Kreisen von Naturfreunden erschlossen wird. Aber nicht nur Autobusfahrten kommen in Betracht. Welch unendliche Fülle wundervoller Fußwanderungen bietet das herrliche Land. Der einzigartige Charakter der Eisellandschaft zeigt sich hier in höchster Vollendung. Darum auf nach Malmedy. Wandert und fahrt durch das Land, dem Schönheit seinen Stempel aufgedrückt hat!(Wir empfehlen auch das heutige Inserat der Aufmerksamkeit unserer Leser.) Ein Malmedyer in Südamerika. Der Freund des Präsidenten von Argentinien. „Wenn Sie nach Buenos Aires kommen, so gehen Ste selbstverständlich zum Vater Jonsten, dort sind Sie am besten aufgehoben.“ So sagte schon in Hamburg der treffliche Kapitän Wilstermann des Motorschiffs „Monte Olivia“ zu mir, als ich meine SüdamerikaReise antrat.„Er stammt übrigens aus der Aachener Gegend“, fügte er hinzu. Noch wußte ich bisher nichts von Jousten, aber schon diese Bemerkung genügte, um mein Interesse für diesen Mann zu erwecken. Und je weiter ich südwärts kam, umsomehr begegnete mir dieser Name. Jeder Kapitän und Offizier, jeder Seemann, der je auf Südamerikafahrt war, ja viele Hamburger Ueberseekaufleute kannten Nicolas Jousten und sprachen mit größter Achtung, ja mit Wärme von ihm. So war ich gespannt auf die Bekanntschaft dieses fast weltbekannten Mannes, und mein erster Gang, nachdem ich mich von meinem trostlosen Bandeisengestell im Einwandererasyl erhoben und den bitteren Morgentee ausgelöffelt hatte, war zum Hotel Jousten (früher Kaiserhof) in Buenos Aires, etwa zehn Minuten vom Hasen entfernt an der Ecke der Straßen „Corrientes“ und„25 de Mayo“. Als ich das Restaurant betrat, heimelte es mich sofort an; es war mir, als ob ich in einem gut bürgerlichen, gemütlichen deutschen Wirtshaus wäre. Bald bemerkte ich zwischen den Gästen einen mittelgroßen, einfach gekleideten Mann, der für jeden Neuankömmling ein freundliches Wort hatte. Er begrüßte auch mich und begann ein Gespräch mit mir. Als ich ihm sagte, daß ich gerade aus Aachen komme und dort lange Zeit beim„Echo der Gegenwart“ tätig war, sprang er in freudiger Erregung vom Stuhle auf und schüttelte meine Hand: „Aus Oche? Und vom„Echo"? Das haben wir zu Haus in meiner Jugend immer gelesen. Ich bin aus Eibertingen im Kreise Malmédy und meine Frau stammt aus Heubesthal.“ Und nun begann ein großes Erzählen von beiden Seiten; er wollte von mir vieles wissen, wie es jetzt in Nachen aussehe, er selbst ließ Jugenderinnerungen aufsteigen, durch die ich deutlich die tiese Liebe zur alten Heimat hindurchfühlte. Noch oft während meines Aufenthaltes in Buenos Alres plauderten wir zusammen. Geradezu rührend war es, wenn wieder ein deutsches Schiff angekommen war und am Abend die Kapitäne, Offiziere, Zahlmeister und andere Seeleute die Wirtsstube Joustens betraten. „Halloh, Nielas! Wie geiht Di dat?“—„Halloh, Käp'n Dierksen, onk wedder doa!“, so ging es herüber und hinüber, und es fehlte oft nicht viel, und so eine derbe, alte Wasserratte wäre dem guten Nicolas Jousten um den Hals gefallen. Mit allen war er befreundet und alle hatten ihn gern. Am argentinischen Nationalfeiertag, dem 25. Mai, ging er mit mir durch die prachtvoll illuminierten Straßen und Avenuen zu einer Feier des Deutschen Turnvereins. Kaum hatte er den Saal betreten, in dem Tausende von Deutschen sich befanden, da erschollen von allen Seiten frohe Zuruse der Begrüßung, unzählige Männer drückten ihm die Hand, darunter viele, die hohe Stellen drüben bekleiden. Da bekam ich erst so recht einen Begriff von der allgemeinen Beliebtheit und dem hohen Ansehen, deren Nicolas Jousten sich in Buenos Aires, ja in ganz Argentinien erfreute. Seine Uneigennützigkeit, sein schlichtes, liebenswürdiges Wesen, seine stille Hilfsbereitschaft, seine Klugheit und Zähigkeit, seine ruhige seine Art, hatten ihm seit Jahrzehnten überall Freunde verschafft. Bielen Zehntausenden von Einwanderern war er wohlmeinender Berater, gar manchesmal wußte seine rechte Hand nicht, was die linke tat, wenn die Not unter neu angekommenen Landsleuten gar zu groß war. Weit reichte auch sein Einfluß, er war ein geschätzter persönlicher Freund des Präsidenten Irigoyen, jenes argentinischen Bundespräsidenten, der die guten Beziehungen zu Deutschland trotz des Drängens und Drohens der Entente während des ganzen Weltkrieges aufrechterhielt und Argentiniens Neutralität bewahrte. Wissen wir, welchen Anteil Nicolas Jousten an dieser für Deutschland so wertvollen Haltung seines Freundes Irigoyen hatte? Als ententefreundliche Elemente in einer für Argentinien krittschen Zeit— es ging um die Entscheidung über die Teilnahme am Weltkrieg— sich vor Joustens Hotel zusammenrotteten und Anstalten machten, das Restaurant zu stürmen und zu verwüsten, genügte ein Anruf Joustens beim Präsidenten Irigoyen, um schnellstens ein starkes Ausgebot von Militär und Polizei erscheinen zu lassen. Nicolas Jousten hatte in dem schön gelegenen Dörschen Eibertingen im Kreise Malmédy am 24. Juli 1861 das Licht der Welt erblickt. Ein wackeres, zähes Geschlecht ist es, dem er entstammt; heute noch leben zwei Brüder im Kreis Malmédy als Landwirte, der eine im Geburtsort Eibertingen, der andere in Heppenbach, während ein weiterer Bruder in Aachen wohnt, Herr Anton Jousten, Lagerhausstraße, der— auch ein Beweis für die zähe Lebens= und Schaffenskraft der Joustens— heute noch mit seinen 68 Jahren in aller Frische seinen Geschäften nachgeht. Ein vierter Bruder schließlich war Prosessor im Elsaßz und lebt feit seiner Ausweisung in Freiburg i. Br. Nach Tätigkeit in Aachen und an anderen Orten machte sich der unternehmungslustige 23jährige Nicolas Jousten im Jahre 1884 auf die Fahrt nach Südamerika. Das war damals noch ein gewisses Wagnis, denn noch war das unermeßliche Argentinien fast unerschlossen. Mit klarem Weitblick sah Jousten hier die zukünftige Entwicklung voraus und machte seine Dispositionen auf lange Sicht. Noch hatte er zunächst schwer zu kämpfen, und es waren nicht gerade die besten Stellen, die der junge Malmédyer in den ersten Jahren bekleidete. Aber schon im Jahre 1891 wurde dem Dreißigjährigen die Leitung des Hotels del Norte anvertraut, das damals von Schiffskapitänen viel besucht war. Später betrieb er selbst ein kleineres Restaurant, um dann im Jahre 1901 das Hotel Kaiserhof zu übernehmen, das er zu dem machte, was es heute ist. Hier konnte er seine ganzen Fähigkeiten entfalten. Sein rastloser Geist ersann immer wieder Verbesserungen und neue Möglichkeiten. In seiner Frau, Elisa geb. Rehfeld aus Herbesthal, hatte er dabei eine vegsame, fleißige und wirtschaftliche Helferin. Schon bei meiner Ankunft war mir dem Hotel Jousten gegenüber das himmelragende Gerüst zu einem Wolkenkratzer ausgefallen. Eines Abends breitete Jousten Zeichnungen und Pläne vor mir aus. Da erfuhr ich, daß er es war, der hier ein modernes Hotel nach nordamerikantschem Muster errichtete. Etwa 20 Stockwerke sollte es hoch, mit den allerneuesten Errungenschaften der Technik ausgestattet werden. Das größte Hotel von Buenos Aires zu bauen war Jousten im Begriff, und der Stolz, mit dem er von diesem kühnen Plane sppach, war berechtigt. Dieser Prachtbau sollte sein Lebenswerk krönen. Er hat die Vollendung nicht erlebt. Als ich dieser Tage, zum ersten Mal seit meiner Reise wieder im unvergeßlichen Aachen, seinen Bruder in der Lagerhausstraße besuchte, erfuhr ich zu meinem Schmerz, daß wir über einen Toten sprachen. Anfang Oktober 1925 hat er mir noch argentinische Zeitungen schicken lassen, wenige Tage darauf, am 6. Oktober, starb dieser prächtige Mensch im Deutschen Hospital. Mit leisem Heimweh hatte er noch im Juni 1925 von einer Europareise gesprochen, die er im Jahre 1926 wieder einmal in die alte Heimat machen wollte. Zuletzt hatte er sie im Jahre 1921 gesehen, als er mehrere Wochen mit seiner Gattin in Aachen und in Eibertingen weilte. Wohl niemand in seinem Heimatdorfe wußte, wie angesehen und wie reich der Nicolas geworden war; niemand sah diesem einfachen Manne den vielfachen Millionär an. Schmunzelnd erzählte er mir, wie ihn die Bauern in seinem Heimatdorfe am Wirtshaustisch mal gefragt hätten, wieviel Stück Vleh er drüben in Amerika im Stalle habe.„Na, so viel wie Ihr, 6, 8 Stück“, hatte er geantwortet. Hätte er den biederen Landsleuten erzählt, daß er eine Estancia mit—8000 Stück Vieh sein eigen nenne, sie hätten ihn wohl entrüstet für einen Aufschneider und Prahler gehalten. Und doch war dem so, und so manchen guten Freund hat er schon auf seinen Landbesitz von der Größe einer preußischen Provinz zur Jagd eingeladen. Die ganze Wertschätzung, die Jousten in BuenosAires— und nicht nur unter den Deutschen— genoß. kam bei seinem Tode in geradezu überwältigender Weise zum Ausdruck. Die Blätter brachten spaltenlange Artikel über ihn, zum Teil mit seinem Bilde, die Beisetzung sah viele Tausende von Freunden, hohe Persönlichkeiten der argentinischen Regierung, die meisten Kapitäne und Offiziere der damals im Hasen liegenden deutschen Schiffe, den deutschen Gesandten und Herren der Gesandtschaft an der offenen Gruft. Ein prachtvoller Kranz des früheren argentintschen Staatspräsidenten Irigoyen(der bekanntlich jetzt wiederum zum Präsidenten gewählt wurde) erregte allgemeine Aufmerksamkeit. Der Redemptoristenpater Tieske hielt eine Grabrede, in der er auch die Verdienste Joustens um die deutsprachige katholische Gemeinde, am La Plata schilderte. Die „Deutsche La=Plata=Zeitung“ schrieb u..:„Das Hotel Jousten war stets ein Sammelpunkt des deutschen Bürgertums in Buenos Aires, Nicolas Jousten hat immer sein Deutschtum hochgehalten. Mit ihm ist wieder einer der feltener werdenden populären GeKaiser-Karls-Bad in Bad Lippspringe.(Gitte Adtesse beschten.) heil:„ die Lunge stalten des Deutschtums am La Plata, einer der Charakterköpfe der alten Garde, dahingegangen. Mit der Geschichte dieses Mannes ist auch das Schicksal ganzer Generationen von deutschen Einwanderern verknüpft, die in seinem gastlichen Hause das erste Obdach im fremden Lande fanden.“ Joustens Hotel wird nun von seinem Sohne Ernst, der von seinem Vater das freundliche, schlichte Wefen und die Regsamkeit geerbt hat, weitergeführt. Zwei reizende Enkelkinder verloren ihren guten Großvater. In seiner Heimat Malmédy hat bisher wohl niemand gewußt, was für eine bedeutende und hochgeachtete Rolle einer ihrer Söhne dort drunten im fernen Argentinien spielte. Seine Landsleute können stolz sein auf Nicolas Jousten, und wer von uns anderen je diesen liebenswürdigen Menschen kennen lernte, wird ihn nicht vergessen können. Cornel Serr. in Baden=Baden. Das bekannte Weltbad im Schwarzwald hat in den letzten Tagen seinen vielen Sportplätzen zwei Neuanlagen hinzugefügt, die in der Sportwelt sich rasch großer Beliebtheit erfreuen werden. Ein großes, nach den neuesten Erfahrungen gebautes Strandbad mit Sonnen= und Luftbad ist der Tummelplatz besonders der schwimmbegeisterten Jugend, während der benachbarte Kleingolfplatz, der erste in Deutschland, das Uebungsfeld für Golfspieler darstellt, die sich zumeist aus älteren Jahrgängen rekrutieren. Unnötig, zu sagen, daß beide Plätze die prachtvolle landschaftliche Umrahmung besitzen, die Baden=Badens Natur so verschwenderisch gibt. Bad Honnet Kur=, FerienAufenthalt. In Prioathaus mehr. mitbester Verpflegung frei. Mäßige Preise. Frau Renard, Honnel a. Rh. 1713 mit Watrmann und Königssee/ Das Paradies der bayerischen Alpen. Alpines Solebad Höbenluft- und Terreinkuren(Berdsport und Wanderund: Auskfinße und Prospekte durch: Kurdrrektion Berchtesjeden, Fremdenverksehrsvereine Berchiesdeden Land, F. 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Sein gefährlicher Beruf hatte Niel bisher abgehalten, sein Herz an ein weibliches Wesen zu hängen, aber tief in seinem Innern ruhte doch der Wunsch, gleich anderen den Segnungen reiner Liebe teilhaftig zu werden. Unter diesem Drang reifte endlich ein Entschluß in ihm. Als er am Tage vor der Beendigung seiner Rekonvaleszenz Eva mit tränenschweren Augen, abgehärmt, die Tür öffnen sah, um sich nach seinen Wünschen zu erkundigen, rief er sie ins Zimmer. „Haben Sie einen Augenblick Zeit für mich?" fragte er.„Ich muß mit Ihnen sprechen. Evar Niel hatte sich bisher bemüht, Eva gegenüber ein heiteres Wesen zur Schau zu tragen. Der ernste Ton, in dem er sprach, ließ sie ängstlich aufsehen. „Was ist'?“ war ihre bange Antwort.„Ist etwas vorgefallen?“ „Nein, nein,“ entgegnete er beschwichtigend.„Alles ist in bester Ordnung. Ich habe Sie am ersten Tag meiner Krankheit gebeten, mit Ihrem Urteil über mich zurückzuhalten, bis Sie meine Rechtfertigung gehört haben. Erinnern Sie sich, daß Sie mir dieses Versprechen gaben?" „Gewiß,“ erwiderte sie leise,„und ich habe es auch gehalten.“ „Das weiß ich,“ erklärte Niel.„Nun will ich auch meine Zusage einlösen, und mein Leden vor Ihnen ausbreiten. Vorher möchte ich jedoch noch eine Frage an Sie richten, eine ernste Gewissensfrage. von der sehr viel für mich abhängt. Angenommen. Sie kämen zu der Ueberzeugung, daß ich nicht so schlecht bin, wie ich Ihnen jetzt erscheine, und ich gründete mir eine ehrliche Existenz, würden Sie es dann über sich gewiünen können, sie mit mir zu teilen?“ Eine steife Röte überzog Evas Gesicht, ihr Mund zuckte, brachte jedoch kein Wort hervor. Nach kurzem Schweigen fuhr Niel fort. „Sie brauchen mir nicht sogleich zu autworten, Evg Zuerst sollen Sie meive Geschichte bören. Auch müs### sich Ihre Entscheidung reiflich überlegen, denn chein Leben wird im besten Fall. weniastens in den nächsten Jahren, ein abenteuerliches bleiben müssen, und ich habe schwer mit mir gerungen, bevor ich an Sie die Zumutung stellte, das Ihre an mich zu ketten. Sie sind aber ein tapferes Mädel, gerade die Lebensgefährtin, die ich brauche, wenn ich überhaupt eine haben darf. Ich würde alles daran setzen. Sie glücklich zu machen, soweit das möglich ist. Setzen Sie sich zu mir, geben Sie mir Ihre Hand und hören Sie mir zu.“ Hand in Hand begann er seine Erzählung. Als er sie schloß, latz Eva in seinen Armen. „Es ist also abgemacht, nicht wahr?“ sagte der junge Mann nach einem der vielen Küfse. die den seltsamen Bund besiegelt hatten.„du solgst mir als meine kleine Frau, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, wohin ich dich auch rufe, nicht wahr, Eva?“ „Ja, ich werde dir folgen,“ hauchte sie. Am nächsten Tag, spät abends, stand Niel abermals auf seinem Beobachtungsposten vor dem Fenster des kleinen Büros im Heizhause, in das er kurz zuvor Lanson und Dillon hatte eintreten sehen. Lansons Stimme war die erste, die an Niels Ohren drang. „Jawohl, beide Züge werden auf die Minute pünktlich sein, ich habe danach gesehen. Alles ist vorbereitet und ich glaube, die Sache wird glatt vonstatten gehen. Ihre Leute werden auf verschiedenen Stationen den Zug besteigen und sich unauffällig unter die Reisenden mischen. Diesmal muß es uns aelingen, meinen Sie nicht, Dillon?“ „Hoffentlich,“ ließ sich Dillons tiese Baßstimme vernehmen.„Jedenfalls werde ich die Instruktionen von Washington auf das genaueste befolgen, und wenn etwas schief geht, trifft es den Geheimdienst und nicht uns.“ „Nein,= nein,“ erwiderte Lanson,„die Hauptverantwortung lastet auf uns. Aber ich glaube wirklich, daß der Plan, den sie in Washington ausgeheckt haben, gut ist. Haben Sie übrigens von Burke heute etwas gehört? Hat er sich bei Ihnen gemeldet?“ „Noch nicht,“ antwortete Dillon mit einem leisen Fluch,„und ich kann Ihnen sagen, daß mir die Geheimnistuerei des Mannes auf die Nerven geht. Ueberall steckt er die Nase hinein, gibt Ratschläge, die niemand haben will, hat aber stets Bedenken, wenn sHestwas vorschlage. Ich weiß nicht, Lanson. aber ich di.###en Eindruck, der Mann will nicht so recht an Sache heran. Als uns die Goldsendung aus alaska avisiert wurde, nahm ich als sicher an, daß er uns nun etwas von seinem vielgerühmten Genie zeigen würde. Aber er ist den ganzen Tag nicht zu ah#schnütffelte nur herum und tut so, als ob er nues vereits wüßte. Wenn ich mich auf ihn verließe, würden wir keinen Schritt weiterkommen.“ „Der Geheimdienst in Washington ist keine Polizei,“ erwiderte Lanson kurz.„Er interessiert sich für den Fall hier nur, insofern er mit der Falschgeldangelegenheit in Verbindung steht, was noch gar nicht erwiesen ist. Vermutlich glaubt man in Washington nicht so recht daran und das ist wahrscheinlich der Grund= warum auch Burke die Sache so lar behandelt. Es hat jedoch keinen Zweck, uns darüber den Kopf zu zerbrechen. Wenn Burke tätig einareift, um so besser, wenn nicht, werden wir uns auch ohne ihn fort. Ein kurzes Schweigen folgte, dann fuhr Lanson mir am meisten Sorge macht, ist die gleichkeitige Bargeldsendung der Expreß=Company. Vierzigtausend Dollar passieren im Geldschrank des Expreßwagen. Allerdings konnte die Expreß=Comvany annehmen, daß wir des Goldes halber den Zug besonders scharf bewachen würden, aber vierzigtausend Dollar Bargeld sind ein weiterer Anreiz für die Verbrecherbande. Die halbe Million Gold kann nicht so leicht weggetragen werden, und es ist möglich, daß die Bande ihre Finger davon gelassen hätte, aber mit diesem großen Betrag in Banknoten—“ „Ich glaube nicht, daß die Leute etwas davon wissen,“ siel Dillon ihm unwirsch ins Wort.„Einen Goldtransport kann man nicht geheimhalten. besonders, da die Zeitungen jedes Mal soviel Aufsehen davon machen, aber mit einer Bargeldsendung ist es etwas anderes. Uebrigens irren Sie sich. Lanson, die Banknoten sind nicht im Geldschrank. Von mir aus kann die Bande den Geldschrank öffnen ssie wird darin nichts finden.“ „Ach ja, Sie haben Recht", erwiderte Lanson mit einem grimmigen Lachen.„Die Noten sind in der größten Goldkiste. Ob das zweckmäßig ist. weiß ich nicht, die nächsten Stunden werden es aber erweisen. Hotfentlich geht die Ueberführung des Goldes vom Wbreßzug auf den Personenzug glatt vonstatten. Die beiden treffen sich in Mornleigh und die Sache ist so angeordnet, daß die Packwagen einander gegenüber zu stehen kominen. Wenn wir keinen Verräter im eigenen Lager, haben, kann niemand davon erfahren. Sie haben doch angeordnet, daß eine Anzahl Ihrer Leute im Expreßzug bleibt, damit die Sache echt aussieht und die Bande nicht Lunte riecht? Wieviel Mann haben Sie im Zug verteilt?“ Zwanzig“, erwiderte Dillon kurz. „Schön, antwortete Lanson beifällig.„damit sollten wir mit den Burschen sertig werden können. Immerhin besteht die Möglichkeito daß sie von der Ueberführung des Goldes auf den Personenzug Nr. 18 erfahren. Wieviel Leute haben Sie für diesen bestimmt?" „Dieselbe Anzahl“, entgegnete Dillon und fuhr dann, mit der Faust in die flache Hand schlagend, fort: „Hoffentlich wird sich heute etwas tun. Ich gäbe ein Jahresgehalt darum, die Leute in den Fingern zu haben, besonders diesen verdammten Maskierten. Ich habe ihm den Raubanfall auf den jungen Barret und die anderen Sachen noch nicht vergessen, und—“ „Das ist Ihre Sache, Dillon“, fiel Lanson ihm grimmig ins Wort.„Meine Aufgabe ist es. darauf zu achten, daß der Goldtransport sicher über meine Strecke geht. Wenn der Plan—“ Niel hatte genug gehört. Er schlich sich geräuschlos aus dem Schatten des Heizhauses und überauerte die Gleise in Richtung auf das Bahnhofsgebäude. Die erleuchtete Uhr der Station zeigte auf halb neun, als Niel den Bahnhof betrat. Er blieb dort einige Sekunden unschlüssig stehen, dann wandte er sich dem Warteraum zu. Er hatte noch reichlich Zeit. Der Expreß war erst in einer Stunde fällig, und der Personenzug Nr. 18, auf den Niel hauptsächlich sein Augenmerk richtete, 40 Minuten später. Fast zwei Stunden also! Im Warteraum zog Niel einen Fahrplan aus der Tasche und gab sich den Anschein, diesen eifrig zu studieren. Dann sah er sich verstohlen um, trat aus den Zeitungsstand zu, der ganz verlassen dalag, warf eine Münze auf einen Stoß Zeitungen, nahm sich eine davon und ließ sich auf dem nächstliegenden Sitz nieder. Scheinbar in die Zeitung vertieft, beobachtete er über deren Rand hinweg die offene Tür zum Zeitungsstand die, ihm gerade gegenüber und nur einige Schritte von ihm entfernt lag. Der Zeitungsstand, ein langer, schmaler, mit Glaswänden abgegrenzter Raum, nahm eine Ecke des Wartesaales ein und konnte sich sogar eines eigenen kleinen Büros rühmen, das in der Ecke lag. Die Tür dazu war verschlossen, aber die Glaswände gewährten Einblick in das Innere. Dieser Einblick erklärte auch die Verlassenheit des Zeitungsstandes. Der Verkäufer saß an seinem Pult im Büro, den Kopf in die Arme auf der Tischplatte gedrückt, anscheinend in tiefstem Schlaf und völlig den materiellen Dingen dieser Welt, wie der Verkauf von Zeitungen eines ist, entrückt. Das Wartezimmer war fast leer und die paar Reisenden, die es beherbergte, waren durch einige umsangreiche Säulen, Ueberbleibsel aus einer vor einigen Jahren vorgenommenen Vergrößerung des Raumes, Niels Blicken entzogen. Er fand sich daher gänzlich unbeobachtet. Trotzdem ließ er keinen Winkel des Raumes aus den Augen, seine Blicke kehrten jedoch immer wieder zu dem Mann am Pult zurück. Fast eine Viertelstunde verging in völliger Stille. Der Zeitungsstand war bis in die späte Nacht hinein offen, und obwohl zwei Verkäufer darin abwechselnd den Dienst versahen, war die augenscheinliche Müdigkeit des Mannes am Pult durchaus erklärlich. Niel überflog gähnend den Inhalt der Zeitung. Das Titelblatt nahm wie gewöhnlich ein in stärksten Ausdrücken der Entrüstung gehaltener Leitartikel über die Missetaten der Eisenbahnräuber ein, der in wutschnaubenden Ausfällen auf die Unfähigkeit der Polizei und des Gisenbahnpersonals, der immer dreister werdenden Verbrecher habhaft zu werden. auslief. Dem übrigen Inhalt des Blattes schenkte Niel kaum Beachtung. Der Mann am Pult hob den Kopf und räkelte sich, dann griff er in eine Schublade des Schreibtisches, nahm daraus einen Block Papier und beaann zu schreiben. Weitere fünf Minuten vergingen. Der Zeitungsverkäufer schob Bleistift und Block zur Seite und ergriff das Telephon, das an seinem Ellbogen stand, zögerte jedoch, und hängte den Hörer wieder an. Dann riß er das Blatt, auf dem er geschrieben hatte, ab, legte den Block in das Schubfach zurück und verschloß es. Darauf trat er durch die Tür in den Verkaufsstand, verblieb sedoch nicht dort, sondern warf nur hastig einen Blick um sich und schitt rasch in den Wartesaal hinaus, dem Ausgang zu. Noch bevor er diesen erreichte, ging er in Laufschritt über. Niels gelangweilte Lässigkeit schwand wie auf ein Zauberwort. Mit einigen Sprüngen war er an der Tür zum Verkaufsstand und schlich sich, tief gebückt, unter der Deckung des Ladentisches, aufs Büro zu. In diesem angekommen, riß er die Schublade auf. wonach ein triumphierendes Lächeln seinen Mund umspielte. Gedämpft, aber trotzdem deutlich vernehmbar, drang aus der Schublade, die, wie er durch Tasten mit der Hand feststellte, hinten offen war, und in ein Loch in der Mauer ausmündete, das Ticken eines Telegraphenapparates. Während Niel lauschte, arbeiteten seine Hände in fieberischer Hast. Er riß das oberste Blatt des Schreibblockes ab und schob es vorsichtig. flach liegend unter seine Weste. Dann verließ er die Schublade und schon im nächsten Augenblick saß er wieder, anscheinend in die Lektüre der Zeitung versunken, auf seinem Sitz. Dies geschah keine Sekunde zu früh, denn schon im nächsten Augenblick kehrte der Zeitungsverkäufer zurück und betrat sein Büro. Niel blätterte müßig in der Zeitung und überflog zerstreut deren Spalten, bis zur letzten Seite. Dann warf er sie beiseite, erhob sich gähnend und schritt durch den Ausgang auf die Straße. Ein paar Minuten später saß er in seinem kleinen Zimmer mit dem vom Schreibtisch abaerissenen Blatt Papier vor sich und betrachtete es mit einem halb spöttischen, halb triumphierenden Glitzern in seinen Augen. „Ich dachte es mir“, murmelte er vor sich hin.„Er wagte es nicht, die Sache telephonisch wetterzugeben. Anscheinend hatte der andere, dem er die Nachricht zur Weiterbeförderung übergab, draußen gewartet. Kein Wunder, daß mir die zwei Zeitungsverkäufer verdächtig vorgekommen sind. Allerdings scheinen sie Neulinge zu sein, sonst würden sie nicht so plump vorgehen.“ Das Blatt Papier trug die Eindrücke des Bleistiftes, mit dem das obere Blatt beschrieben worden war. Sie waren stellenweise sehr schwach und kaum noch erkenntlich, aber mit großer Geduld gelangte es Niel, sie nachzuziehen. Die ersten Zeilen enthielten eine anscheinend zusammenhanglose Folge von Buchstaben— offenbar eine der geheimen Chiffredeveschen der Eisenbahnräuber. Es wäre Niel kaum gelungen, diese Depesche zu entziffern, aber glücklicherweise hatte der Zeitungsverkäufer dies bereits besorgt und die Lösung unterhalb aufgeschrieben. Sie lautete: Gold wird in Mornleigh vom Personenzug Nr. 18 übernommen. Nr. 18 voraussichtlich von starkem Polizeiaufgebot besetzt. Alle Mann auf Nu18 vereinigen, jedoch unauffällig. Uebrige Anweisungen bleiben bestehen. Sodann zog Niel aus seiner Tasche einige Streifen Papier und ordnete sie der Zeitfolge nach. Aneinandergereiht ergaben ein ziemlich genaues Bild von dem, was sich hinter dem Rücken der Polizei im Lager der Eisenbahnräuber in den letzten Tagen vorbereitet hatte. Auf dem ersten der Pavierstreifen stand: Bericht eingelaufen, wonach eine halbe Million in Gold von Seattle nach Washington demnächst abgeschickt wird. Nr. 3 fährt nach Seattle. Angelegenheit nachprüfen und Einzelheiten ermitteln. Niel nickte mit dem Kopf. Nr. 3 war Bantam. Dann ging er zu dem nächsten Papierstreifen über. Gold passiert auf Expreßzug Donnerstag nachts. Gepäckwagen stark bewacht. Nr. 1, 4, 6, 7 und 8 besteigen Expreßzug an verschiedenen Stationen westlich von Mornleigh. Uebrige halten sich in Selkirk in Bereitschaft. Dies war leicht zu verstehen. Nr. 2 war Mite, die anderen waren— Niel zuckte die Achseln. Es kam nicht darauf an, einer war wie der andere Offenbar hatte man tatsächlich die Tore von Sing=Sing offen gelassen.„ (Fortsetzung folgt.) Berliner Vilderbogen. Berlin, wie es ißt. Wenn man die großen Markthallen hinter dem Bahnhf Alexanderplatz als den„Magen Berlins“ bezeichnet, so ist diese Bezeichnung nicht auf dem märkischen Sandboden gewachsen, sondern es ist nur ein nach Berlin verpflanzter Pariser Ausdruck. Der Vergleich ist in seirer Logik etwas schwach, aber er ist bildkräftig und darum angebracht. Wird so von den„Magen Berlins“ gesprochen, so darf man mit zeichnen. Dieser„Mund Berlins“ sind nun in Wahrder Reichshauptstadt als den„Mund Berlins" bezeichnen. Dieser Mund Berlins" sind nun in Wahrheit viele Münder, denn die letzte Statistik zählte nicht weniger als 28000, Gaststätten, und da sie den Zustand noch vor zwei Jahren nur erfaßt, werden es inzwischen wesentlich mehr geworden sein. Doch soviel Verschiedenheiten stehen hinter dieser einheitlichen Zahl! Das kalte Begriffsschema der Statistik nennt alle Gaststütten, ganz gleich, ob es sich um ein Schlemmerlobal des Kurfürstendamms oder um eine Kellerdestille am Schlesischen Bahnhof handelt. In den Gaststätten letzterer Art ist nun freilich das Essen Nebensache und das Trinken Hauptsache. Im Osten und Norden, wo die gleichförmigen Straßenzüge sich dichter folgen als anderswo, wo es also mehr Straßenkreuzungen gibt, gibt es wohl zahlenmäßig auch die meisten kleinen Kneipen. An jeder Straßenkreuzung liegt mindestens eine, oft auch mehrere. Und dazwischen in der Straßenlänge auch noch welche. Aber es sind lauter kleine Lokale, ein Zimmer, höchstens zwei, das ist alles. Und die wenigsten bieten ihren Gästen mehr an Essen als Würste, kalte Frikadellen, Rollmönse und Kartoffelsalat. Denn es sind, wie gesagt, keine Eßlobale, sondern fast alle diese unzähligen kleinen Kneipen gehören den Brauereien, der Wirt ist bloß Mitter, von den Brauereten hineingesetzt, um die Konzession auszunutzen; aber kaum eines dieser Lokale rentiert sich, es sind zu viele, die Gästeschar von jedem ist viel zu klein, der Umsatz ist gering, doch den Brauereien, die anderswo genug vendienen, kommt es nicht darauf an, diese überzähligen kleinen Wirtschaften mit durchzuhalten, denn wenn sie auch gar nichts weiter einbringen, so sind sie doch Reklame. Aus dieser Riesenzahl der kleinen Kneipen ragen dann diejenigen hervor, die durch die kochtüchtige Frau des Wirtes sich zu billigen Eßlokalen ausgeschwungen haben. Die Auswahl ist dort freilich nicht groß, die drei, vier Tagesgerichte werden mit Kneide auf eine schwarze Tafel geschrieben, die vor der Tür oder hinter der Scheibe hängt, das Essen ist ganz einfach, es wird auf rohen Tischen in den Tellern ferviert, die Portionen sind stattlich, darauf kommt es den Gästen hier vor allem an, Quantilät ist hier wichtiger als Qualität, und das wichtigste ist und bleibt: das Essen ist spottbillig. Natürlich gibt es auch in dieser Art Lokale ein unten und oben. Gar manche solcher Kneiven haben sich langsam gewandelt und höher entwickelt und sind allmählich zu Restaurants aufgerückt. Der Wirt. der hemdsärmelig die Güste bediente, hat Kellnern Platz gemacht, das Menu prangt nicht mehr auf der schwarzen Wandtafel, sondern steht auf hektographierten Speisekarten, man kennt hier schon Papierservietten und Zahnstocher, kurz: hier sieht es schon bürgerlich aus. Von besonders ausgeprägter Eigenart sind die weithin bekannten Aschinger=Lokale. Ste sind in allen Stadtteilen zu finden. Alle nennen sich„Bierquelben", manche sind nur kleine Imbißstuben, aber es gibt auch ganz pompöse, riesengroße Aschingerlokale. in denen viele tausend Menschen täglich speisen. Aschinger ist wohl der größte Wirtschaftsbetrieb von Berlin. Die Zentrale, in der sich die großen eigenen Schlächtereien, Bäckereien, Wüscherei usw. befinden ragt wie ein mächtiges Fabrikgebäude am Prenzlauer Berg auf. Die mehrere hundert Bierquellen, die durch ihre blau=weiß schraffierte Ladeneinsassungen kenntlich sind, haben überall für die Sxeisen und Getränke gleiche Preise. Eine Reihe der Aschingerlobale erstrecken sich über mehrere Stockwerbe und haben außer dem Restaurationsbetrieb noch besondere Konditoreien. In jedem Lokal gibt es nahe dem Eingang ein Imbißbüfett für eilige Passanten mit einer Riesenauswahl belegter Brötchen, Salate, Würstchen, Mayonnaisen. Weder hier, wo man im Stehen schnell ein paar Bissen verzehrt, noch in den hinteren und oberen Räumen, wo es die warmen Speisen gibt, herrscht Trinkzwang. Uebrigens bekommt man bei Aschinger schon ein kleines Glas Bier für zehn Pfennig. Die Speisenauswahl ist reichlich, die Preise, die zum Teil wenigstens, sehr billig. Die Bedienung ist flott, trotzdem in den Aschingerlokalen auffallenderweise viele schon sehr albe Kellner bedienen. Aber sie brauchen lediglich die Speisen und Getränke heranzubringen. Messer Gabel und Löffel sind in besonderen Behältern auf jedem Tisch vorrätig. In den großen Aschingerbetrieben ist von abends sechs Uhr an Konzert. Das bewirkt, daß abends das Publikum etwas seßhafter ist und auch ohne zu essen bei einem Glas Bier sitzen bleibt. Tagsüber aber ist ein flottes Kommen und Gehen, jeder venzehrt hier schnell sein Essen und eilt wieder weiter. Die größeren der Aschingerlokale haben schon eine große Aehnlichkeit mit den sogenannten Bierpalästen. Diese finden sich vor allem in den Hauptverkehrsgegenden der Innenstadt und im Westen. Es sind zumeist räumlich sehr ausgedehnte, saalartige Restaurants für Massenbetrieb, unterhalten von den einzelnen Berliner und süddeutschen Großbrauereien, die hier ihr eigenes Gebräu verschänken. Sie sind in ihrem Zuschnitt ganz bürgerlich, ihre Aufmachung ist mehr oder weniner auf kalten Prunk eingestellt, die älteren sind zumeist„altdeutsch“ frisiert in dem üblichen und übelen monumentalen Brauereistil! Seit wenigen Jahren hat auch das Münchener Hofbräuhaus sich mit einem großen=Restaurant in Berlin etabliert. Außer diesen großen und natürlich den vielen mittleren und kleineren Bierlokalen sind auch die Weinlokale in Berlin sehr zahlreich. Auch unter ihnen gibt es die verschiedensten Arten: ganz kleine, intime Weinstuben und riesige Großbetriebe; solche von bescheidenem kleinbürgerlichen Zuschnitt und andere, die als seine Schlemmerlokale internationalen Ruf besitzen. Die tyvischste Berliner Erscheinung unter den vornehmeren Weinlokalen ist Kempinski, jedem bekannt, der auch nur ein einziges Mal in der Reichshauptstadt weilte. Als das alte Haus in der Leipziger Straße 1889 eröffnet wurde, muß es den damaligen Gästen als ein Höhepunkt luxuriöser Prachtentfaltung vorgekommen sein. Heute wirkt diese „Weinstube“, die in Wirklichkeit aus einer großen Anzähl Säle in mehreren Stockwerken besteht, und in der nahezu dreidausend Gäste auf einmal Platz sinden können, in ihrem Aussehen recht bescheiden. In aktem Glanz aber steht immer noch der Ruf ihrer Küche und die Reichhaltigkeit des Kellers. Kempinsct hat von Anfang an für eine Weinstube dieser Art recht einfache Preise genommen und damit seinen großen und anhaltenden Erfolg erzielt. Heute hat Kempiniki ein zweites neues Lokal am Kurfürstendamm, das in seiner modernen Eleganz viel Zuspruch findet, weil auch dort trotz des feinen Rahmens die alte Tradition der relativen Billigkeit gewahrt wurde. Bekannt und namentlich von Fremden viel besucht ist die historische Weinstube von Lutter und Wanener am Gendarmenmarkt, die durch E. T. A. Hoffmann berühmt geworden ist. Auch die eigentlichen Luxusgaststätten des Berlin der Vorkriegszeit: Hiller, Dressel und Borchardt sind weit im Reiche bekannte Begriffe gewonden, nicht zuletzt, weil sie in zahllosen Unterhaltungsromanen Erwühnung und Schilderung gefunden haben. Durch das Verschwinden der exklusiven Schicht der adligen hohen Beamten haben diese Lokale sehr an Glanz eingebüßt. Die Firma Borchandt geriet bekanntlich vor kurzem erst in sinanzielle Schwierigkeiten. Der neue Reichtum aber und die sich neubildende„Gesellschaft“ frequentiert entsprechend dem Zug der Zeit, der in Berlin sich als„Zug nach dem Westen“ äußert, lieber die zahlreichen feinen Gaststätten in der Gegend des Kurfürstendamms. Oder man zieht, wie es in der letzten Zeit immer mehr geschieht, die Restaurants der großen Hotels allen anderen Schlemmerlokalen vor. Von besonderem Reiz sind einige Eßlokale fremder Nationalität, die sich in Berlin aufgetan und ganz gut entwickelt haben. So gibt es z. B. nicht weniger als drei chinesische Restaurants, die merkwürdigerweise alle drei in derselben Straße liegen. Auch ein sapanisches Restaurant existiert in einem eigenen hapanischen Klubhaus. Eine Rethe echt italienischer Gaststätten erfreut die Liebhaber der Makkaroni und Spaghetti. Die österreichische Küche ist in sehr vielen Gaststätten eingebürgert. Seit kurzem gibt es auf dem Kurfürstendamm sogar eine Filiale der bekannten Wiener Firma Piowatti, deren Würstchen ja internationalen Ruf genießen. Es dürfte des Interesses nicht entbehren, zu erfahren, daß Mitinhaber dieses Berliner Piowatti=Lokales der Regisseur des„Metropolis"=Films, Fritz Lang, ist. Was ist Togal? Togal=Tabletten sind ein hervorragendes Mittel gegen Rheuma. Gicht, Ischlas, Grippe, Nerven- und Kopfschmerz, Erkältungskrankheiten! Schädigen Sie sich nicht durch minderwertige Mittel! 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Auskunft durch die Oberin Konsumberein„Einlracht“ für Würselen und Umgegend e. C. m. b. H. zu Würselen. Montag, den 30. Juli 1928, im Sitzungssaale der Genossenschaft außerordentliche Generalversammlung: Tagesordnung: Beschlußfassung über die evtl. Verteilung des Ueberschusses. 36149 Die Herren Delegierten laden wir hiermit freundlichst zur Teilnahme ein. Der Aufsichtsrat i..: Josef Baldes, Vorsitzender. Nummer 63 Beilage zu den Blättern Echo der Gegenwart, Nachener Rundschau und Limburger Tageblatt. 21. Juli 1928 Der Aufmarsch der Massen. Zur gleichen Zeit ungefähr, da in Wien die deutschen Sangesbrüder zu einer riesigen Kundgebung für das deutsche Lied und für deutsche Art versammelt sind, öffnet die Stadt um den hohen Dom, das alte „hillige Köllen“ seine Pforten, um aus allen deutschen Gauen, aus allen Ländern, von überall her, wo die heutsche Sprache gesprochen wird, die Turner zu empfangen. Beide Kundgebungen verfolgen das gleiche Ziel. Beiden ist eigentümlich das heiße Streben, über alle Gegensätze der Parteien und Weltanschauungen hinweg alle Schichten des Volkes zu einer großen Gemeinschaft zusammenzuschweißen. Beide also wollen Friedrich Ludwig Fahn. Am 11. August) am deutschen Verfassungstage, feiert die Deutsche Turnerschaft seinen 150. Geburtstag. auf ihrem Gebiet volkserzieherische Arbeit leisten. Daß innerhalb von vierzehn Tagen in zwei deutschen Städten Kundgebungen von so gewaltigen Ausmaßen möglich sind, beweist, daß trotz des Krieges und der traurigen Nachkriegszeit, trotz aller Bedrängmis von außen und trotz aller inneren Zerrissenheit deutsche Volkskraft und deutsches Gemeinschaftsleben nicht erloschen, sondern eher noch erstarkt sind. Die Idee des deutschen Tunrfestes ist alt. Schon 1860 fand, allerdings noch in besckleidenem Rahmen, das erste deutsche Turnfest in Koburg statt. Bereits in dem folgenden Jahre, 1861, versammelten sich die Turner wieder, diesmal schon in größeren Scharen, und zwar in Berlin. 1863 folgte das dritte deutsche Turnfest in Leipzig, 1872 in Bonn, 1880 in Frankfurt, und dann nacheinander in ziemlich regelmäßigen Abständen in Dresden, München, Breslau, Hamburg, Nürnberg und Frankfurt. 1913 fand das letzte deutsche Turnfest unter gewaltiger Beteiligung vor dem Kriege in Leipzig statt. Der Krieg unterband die Vereinsaarbeit fast ganz. 150000 Turner blieben im Felde. Man hegte ernste Befürchtungen um den Bestand der deutschen Turnvereine, zumal unmittelbar nach dem Kriege den Sportverbänden die Jugend in hellen Scharen zuströmte. Die Aufbauarbeit aber, die sofort nach dem Kriege einsetzte, hatte Erfolg. Als die deutsche Turnerschaft 1923 zum 13. deutschen Turnfest nach München aufrief, folgten dem Rufe nicht weniger als 300000 Menschen. Ein unerwarteter, ein überraschender Erfolg. Ueber 200000 Menschen Turner und Turnerinnen werden in den nächsten Tagen zum 14. deutschen Turnfest in Köln eintreffen. Ueber 200000! Gewaltige oreanisatorische Vorarbeiten war da zu leisten. Eine Stadt von 750000 Einwohnern mit nicht gerade vorbildlichen Wohnungsverhältnissen soll eine ganze Anzahl von Tagen neben ihrem normalen starken Fremdenverkehr, der durch die Internationale Presseausstellung noch gesteigert ist, diese gewaltigen Menschenmassin cufnehmen und ordentlich unterbringen. Was nicht für möglich gehalten worden war, ist gelungen, nicht zuletzt dank der treuen Mithilse der Kölner Bevölkerung. Ueber 50000 Quartiere sind von der Bürverschaft zur Verfügung gestellt worden. Die übriden Teilnehmer werden in Hotels und in Massenfuartieren, vor allem in den Schulen untergebracht. Kiln ist bereit! In den nächsten Tagen werden die engen Straßen der Domstadt wiederklingen vom ut Hoil“ der Turner. Reges Legen wird sich in dem großen Sportpark in Müngersdorf, auf dem khein und in den zahllosen Turnhallen entwickeln, Turner und Turncrinnen zum Kampf um den chlichten Eichenkranz zusammenfinden. Die Abende ind der fröhlichen Geselligkeit, den Trefsen der kreise, Gaue und der landsmannschaftlichen Verjände gewidmet. Den demonstrativen Höhepunkt der kundgebung bildet der Festzug der 200000, der am sonntag, 29. Juli, mehrere Stunden lang durch die geschmückte Stadt ziehen wird. Hunderttausende werlen die Straßen umsäumen und den Gästen zujubeln, ind dann wird aufsteigen das Turnfestlied: „Herrgott, steh' uns endlich bei,— Mach uns wieger. frob und frei,— Laß am deutschen Rhein— deutsch uns wieder sein!" zum Geleit. Stoderbern der Schleuberr des Zurnfoites. Berlin, den 1. Juli 1928. Deu vielen Tausenden deutscher Turner, die sich aus allen Teilen Deutschlands und auch von jen. seits der Grenzen unseres Vaterlandes in der altehrwürdigen Stadt Köln am Rhein zum 14. Deutschen Turnfest zusammengesunden haben, entbiete ich meine herzlichsten Grüße. Mit meinen aufrichtigen Wünschen für einen guten Verlauf dieses wahren deutschen Volksfestes verbinde ich den Wunsch und die Hoffnung, daß diese große Feier nicht nur die Pflege körperlicher Uebungen verbreiten, sondern auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit aller Deutschen und der Liebe zum Baterland vertiesen möge! v. Hindenburg. Der Oberbürgermeister der Feststadt. An die deutschen Turner! Zum 14. Deutschen Turnfest rüstet die deutsche Turnerschaft. Das alte heilige Köln ist erkoren, der Schauplatz dieses seltenen Festes zu sein. Hoher Freude voll, laden die ehrwündige Stadt und ihre Bewohner die Turner aller deutschen Stämme des Inund Auslandes ein zum großen deutschen Turnfest am Rhein: Auf nach Köln, ihr deutschen Turner! Auf an den deutschen Rhein! In gewaltigen Scharen muß die deutsche Turnerschaft im Jahre 1928 in Kölns Mauern einziehen, muß den.„Dom grüßen, dieses erhabene Wahrzeichen der Größe unserer Nation, muß einziehen in den Sportpark, jene herrliche Turn=, Spiel= und Kampfstätte, die die erste war in deutschen Landen, und die schon viel Großes, Schönes und Erlesenes gesehen hat. Dort möge die Deutsche Turnerschaft, umjubelt von begeisterten, deutschen Herzen, ihr großes Fest seiern. Kölns Bürgerschaft wird sie empfangen mit treudeutschem Herzen und mit rheinischer Gastfreundschaft. An den Ufern des heiligen Stroms, aus dem Boden dieser alten deutschen Stadt werden die deutschen Turner neue Kraft shöpfen zu ihrer Arbeit für das deutsche Volk. Deutsche Turner, kommt zum Feste, frisch, fromm, fröhlich, frei! Dr. h. c. Abenauer, Oberbürgermeister der Stadt Köln. Der Vorsitzende des Hauptausschusses. Willkommen in Köln am Rhein! Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein, wir alle wollen Hüter sein! So klingt es in einem Kampflied der Deutschen. Zum Rhein, zum Rhein, zum deutschen Rhein! so' soll es in der letzten Juliwoche durch die deutschen Lande schallen. Posannenklänge, die zur Heerschau an den deutschesten aller deutchen Ströme rufen. Wir grüßen euch, ihr Turnbrüder und Turnschwestern aus unserem weiten herrlichen Vaterland. Wir grüßen euch, ihr Turnbrüder und Turnschwestern jenseits der deutschen Grenzpfähle, die ihr weit, weit über das große Meer her zu uns kommt, getrieben von dem großen Weh nach der alten Heimat. Unsere Deutsche Turnerschaft ruft zum 14. Deutschen Turnfest, dem gewaltigen Tressen, an den Rhein. Die Feststadt hat in langen Vorbereitungen zum Festtag der Deutschen am Rhein gerüstet. Wir begrüßen euch mit jubelndem Herzen. Was wir in stiller Arbeit an Jugend und Volk geschaffen haben, soll sich hier in einem herrlichen Erleben auswirken. Von dem Fest wollen wir neue Begeisterung für die Tagesarbeit mit in die Heimat zurücknehmen. Deshalb kommt in hellen, großen Scharen zu uns in unsere alte Stadt am Rhein. Von weit her grüßt euch der Dom, das Symbol deutscher Einigkeit, und zu seinen Füßen singt euch der Rhein das uralte Lied von deutscher Treue in Sage und Geschichte. Die gastfreudige Bürgerschaft öffnet weit Türen und Herzen, um euch in treudeutscher, stammesbrüderlicher Liebe aufzunehmen. Willkommen am deutschen Rhein und Gut Heil! Hauptausschuß für das 14. Deutsche Turnfest. B. Gödde Erster Vorsitzender. Köln a. Rh., 1. Juli 1928. Der Schauplatz des Festes. Das große Kölner Stadion in Müngersdorf. Der Sinn des großen Festes. Zum 14. Male kommen die deutsche Turner, diesmal in Köln, zusammen, um ihr Deutsches Turnfest zu feiern. Zwischen dem ersten, das im Jahre 1860 in Koburg stattfand, und dem diesjährigen liegt eine gewaltige Spanne der Entwicklung. Zunächst rein zahlenmäßig. Das Koburger Turnfest war von etwa 1000 Turnern besucht, in Köln werden es an 200000 sein, die aus allen Teilen des Reiches, aber auch über dessen Grenzen hinaus, von überall her, wo Deutsche siedeln und sich zu Turnvereinen zusammen geschlossen haben, zusammenströmen. Aber auch die Betriebsformen des deutschen Turneus, wie es die Deutsche Turnerschaft pflegt, haben sich gewaltig geändert. 1860 in den Jahren nach der Turnsperre war das Turnen entgegen den ursprünglichen Gedankengängen F. L. Jahns mehr oder weniger zu einem Hallen= und Geräteturnen geworden, das nur hier und da auch das Volksturnen und das Turnspiel gelegentlich zur Geltung kommen ließ. Heute ist das Turnen wieder zu der ursprünglichen Vielseitigkeit des Begriffs zurückgekehrt, es ist wieder zu dem geworden, wie es auf dem Jahnschen Turnplatze üblich war. Heute ist das Turnen nur noch zum Teil Geräteturnen, und dieses Geräteturnen ist nur ein Zweig unter vielen, und ihm durchaus gleichberechtigt und genau so anerkannt und in der Ausdehnung gerade so machtvoll sind die anderen Betriebsformen des Turnens: das Volksturnen mit den Uebungen des Laufs, Sprungs und Wurfs, das Turn= und Sportspiel in seinen vielseitigen Abarten, das Schwimmen, das Fechten, der Wassersport. Alle diese Uebungsgebiete kommen auch auf dem Deutschen Turnfeste in Köln zur Geltung, im Wettkampf wie in groß angelegten Vorführungen. Ein grundlegender Unterschied zwischen dem Koburger und dem diesjährigen Turnfest besteht ferner darin, daß, während in Koburg nur die Turner vertreten waren, in Köln in gleichem Umfange, in gleicher Vielseitigkeit und mit gleicher Begeisterung auch das weibliche Geschlecht auf den Plan tritt, um im Kampf sowie durch Massenvorführungen, die ganzauf neuzeitliches Frauenturnen eingestellt sind, ihre turnerische Einstellung zu erweisen. In einem aber ist das Koburger Fest dem Kölner völlig gleich: in der Grundauffassung über die Ziele und den Sinne des deutschen Turnens. Turnen ist ja nicht nur körperliche Uebung, dann wäre es Gesundheitsturnen oder Heilgymnastik, oder, wettkampfmäßig betrieben, Leistungsprüfung. So eng gefaßt, würde der Turnbegriff wohl kaum so nachhaltige Wirkungen auf das deutsche Volksleben und das deutsche Volkstum gehabt haben, und es wäre bestimmt nicht zu jener inneren Vertiefung des turnerischen Denkens und Fühlens gekommen, wie sie tatsächlich besteht. ] Turnen wird erst dann in seinen Wurzeln erfastt und gekennzeichnet, wenn man es auch als Erziehungsmittel zu sittlicher Vervollkommnung wertet. Deutsches Turnertum ist aufs engste verknüpft mit innerer Einstellung des Einzelnen zur Volksgemeinschaft, zum Vaterland, zu allem Heimatlichem, Bodenständigen, Erdhaften. Es macht den Großstadtmenschen, den die Fesseln des Berufs und die schlechten Wohnverhältnisse so ganz der Natur entfremden, wieder naturnahe, es macht ihn nach den Anstrengungen seiner Arbeit um das tägliche Brot wieder lebensfreudig und ergänzt in glücklicher Weise, was die neuzeitliche Entwicklung wenigstens dem Großstädter versagt. Deutsches Turnen will auch jene Harmonie des Körverlichen, Seelischen bilden, die schon die Erzieher des Altertums im Hellenenideal der Kalokagathie priesen. Und es schafft den Zusammenhang mit dem Vaterländischen.„Pflege deutschen Volksbewußtseins und vaterländischer Gesinnung“ ist von jeher eins der in den Satzungen der Deutschen Turnerschaft festgelegten Aufgaben. Im Zeichen dieser Bestrebungen steht also das große Kölner Turnfest, die größte Kundgebung auf dem Gebiete der Leibesübungen, die bisher wohl jemals stattgefunden hat. Körpererziehung und Körperbildung des einzelnen wie der Masse, also Pflege des Individuellen, Persönlichen einerseits und der Durchschnittsleistung, der Massenertüchtigung, der Heranziehung eines jeden andererseits, sollen aufgezeigt werden und zur Darstellung gelangen; und gleichzeitig wird das Turnfest aller Welt verkünden, wie stark unter den Turnern das deutsche Stammesgefühl ist, wie sehr sie sich volksverbunden fühlen und von einem Gemeinschaftsgeiste beseelt sind. Das Deutsche Turnfest wird also eine große Kundgebung für die Gemeinsamkeit alles dessen werden, was deutsch ist, und damit gerade am Rhein eine besonders bedeutungsvolle Aufgabe erfüllen. Der Zeitplan. (Stehe 2. Seite). Männer und Frauen, Greise und Jünglinge, sie alle werden vor aller Welt dartun, daß in der Turnerseele viele Feuer brennen, die in unserer Zeit der Nervenhetze, des Materialismus und der Mechanisierung auf allen Gebieten besonders wertvoll sind und weithin leuchten: schlichten Sinn und fröhliche Begeisterung und Hingabe an hohe Ziele. Nicht als letzte und geringste Erkenntnis wird das Deutsche Turnfest der Oeffentlichkeit vermitteln, daß in der Turnerschaft und beim Turnfest auch alle sozialen Gegensätze unbekannt sind. Das ist gerade in unserer Zeit, in der das Trennende so vielfach betont und das Einende so wenig beachtet wird, eine große volkserzieherische Tat, die nicht hoch genug gewürdigt werden kann. Der Turnplatz und der Turnverein und das Deutsche Turnfest sind die Möglichkeiten, bei denen ohne irgendwelche politischen Hintergedanken der Volksgenosse neben dem Volksgenossen steht. Somit erfüllt die Deutsche Turnerschaft und das Deutsche Turnfest aust in dieser Hinsicht eine nicht hoch genug einzuschätzende Aufgabe: Das Deutsche Turnfest will nicht ein Fest rauschender Fröhlichkeit sein, sondern ein Fest ernster turnerischer Arbeit und Tat. Der tiefe Sinn, den es ausstrahlt, liegt gerade in dem Eintreten für den großen Gemeinsamkeitsgedanken, und in den Nachwirkungen des Erlebnisses, den es in jedem einzelnen Festteilnehmer auslöst. Die Feuer der Begeisterung flammen beim Feste selbst lodernd empor, aber sie vergehen nicht, sondern die Glut brennt noch bei allen, die dabei waren, und verbindet sie in der Erinnerung mit dem Fest. So wird die Turnsache und das Turnfest zu einem lange nachhallenden Weckruf für Hunderttausende! der Auslandsdeutschen an das 14. Deutsche Turnfest Köln. Von Karl Krebs, Santiago de Chile. Und wenn Du dann an die Nordsee kommst, Dann grüß’ uns das deutsche Meer. Das Meer, das die deutsche Ehre deckt Und die tote wiegt bis sie wieder weckt Ein Held in schimmernder Wehr. Und wenn Du wieder in Deutschland bist, Dann grüße den heimischen Strand. Und sag', daß uns trauernde Liebe bewegt Und Treue, so lange das Herz noch schlägt Zu ihm, un'srer Väter Land. Ja, grüß' uns das Land, wie ein Garten so schön, Und der Städte friedlichen Rauch. Ein jedes Werk, wo der Hammer hallt, Und grüß uns das Grab im Sachsenwald Und die blühende Heide auch. Und siehst Du den Alten von Tannenberg So grüß' ihn mit Herz und Hand, Und sag' ihm, Du wärest weit gereist, Doch überall lebte der deutsche Geist Und wachte im fremden Land. Und wenn Du dann wieder am Rheine stehst, Dann grüße den heiligen Strom Und alle die Gräber im weiten Land, Die Besten, die ruhen im sernen Sand. Und grüß uns den deutschesten Dom. Wir grüßen, was stark und edel blieb! Wir tragen das deutsche Weh, Und harren und hoffen immerdar Von Stunde zu Stunde, von Jahr zu Jahr, Wir Deutschen über der See!! Noch einmal: Der Zeitplan für das 14. Deutsche Turnfest Köln, 21.—30. Juli 1928. Bezinn der Deutschen Turnfestwoche. Samstag, den 21. Juli: Beginn der RheinstromKaffel Basel—Köln mit Anschlußstaffeln auf sämtlichen Nebenflüssen.— Gesamtstrecke über 2000 Kilometer. Große Abendveranstaltung: Das Fest der Rheinländer im Stadion. Sonntag, den 22. Juli: 10 Uhr: Gefallenen= und Totenehrung mit Kranzniederlegung auf den Friedhöfen. 11 Uhr: Eröffnung der Turnsachausstellung auf dem Festplatz. 18,30 Uhr: Enthüllung des Jahndenkmals im Fahnhain. Hissen der Flaggen der deutschen Länder. In der Hauptkampfbahn: Freiübungen der Turner des Kölner Turngaues. In der Radrennbahn: Tanzlieder, Barrenturnen, Körperschule, Reckturnen, Radreigen. Vorführungen der Hannoverschen Musterturnschule der D. T. Rheinisches Volksfest im Verpflegungsdorf des Festplatzes. Massenmusik und Gesangschöre unter Mitwirkung des Unterbundes Köln des Rheinischen Sängerbundes. Tanz unter der Linde.— Festbeleuchtung. Montag, den 23. Juli: Turnerische Wettkämpfe aller Art der höheren Knabenschulen. Einladungs=Wettkämpfe der Akademischen Turnverbände an den deutschen Universitäten und Technischen Hochschulen. Festabend für die amerikanischen Gäste im Gürzenich. Dienstag, den 24. Juli:—18 Uhr: Turnerische Wettkämpfe aller Art der Volks=, Beruss= und Mittelschulen. Führungen durch die Stadt. Treffpunkt am Verkehrs= und Wirtschaftsamt der Stadt Köln, Unter Fettenhennen 19, am Dom. 16 Uhr: Eintressen der Rheinstromstaffelschwimmer Basel—Köln am Pressaturm.— Begrüßung durch die rheinischen Turnerschwimmer. Eintressen der Sonderdampfer der süddeutschen Turner. Begrüßung am Rhein.— Einmarsch mit Musik in die Quartiere. Sitzung der Obmänner des Kampfgerichtes auf dem Festplatze. Sauftelltage Mittwoch, den 25. Juli: Empfang der deutschen Turner und Turnerinnen. Eintressen der Turnersonderzüge auf den verschiedenen Bahnhösen der Stadt. Begrüßung an den Bahnhöfen und Geleit in die Wohnbezirke.——13 Uhr: Fortsetzung der Sitzung der Obmänner des Kampfgerichtes auf dem Festplatze. 15 Uhr: Anweisung der Kampfrichter und Spielrichter auf dem Festplatz. Ausgabe der Armbinden an die Kampfrichter. 18 Uhr: Erösfnungsseier auf dem Nenmarkt. Feierliche Einholung des Banners der Deutschen Turnerschaft. Uebernahme des Festes durch den Vorstand der Deutschen Turnerschaft. Uebergabe des Bundesbanners an die Feststadt. Umzug der Trommlerkorps der D. T.— Zapfenstreich.— 20 Uhr: Begrüßungsfeler in der großen Festhalle am Rhein in der„Pressa“. Aufführung des Festspiels„Feuer am Rhein". Begrüßungsabend des Kreises Za Pommern im Volksgarten. Begrüßungsabend des Kreises 14 Sachsen im Zoo. Begrüßungsabend des Verbandes Heimattreuer Oberschlesier in der Lese=Gesellschaft. Donnerstag, den 26. Juli:—19 Uhr: Wetturnen der Kreisgruppen 1 und 2.— 15 Uhr: Zusammenkunft des Frauen=Beirates der Deutschen Turnerschaft mit den Führerinnen in den Kreise und Gauen.— 16 Uhr: Turnen der Gäste in der Radrennbahn.— 18 bis 21 Uhr: Sondervorführungen.— 19,30 Uhr: Welbestunde der Sängerriegen der Deutschen Turnerschaft in der Hauptkampfbahn.— 20 Uhr: Wiederholung des Festabends in der großen Festhalle am Rhein in der„Pressa“. Aufführung des Festspiels „Feuer am Rhein“. Greitag, den 27. Juli:—12 Uhr: Wetturnen der Kreisgruppe 8.— 12 Uhr: Beginn der Springwettkämpfe im Schwimmen. Fechten: D..=Meisterschaft im Florett für Männer und Frauen. Athletisches Ringen.— 13—19 Uhr: Kreisturnen der Frauen. Gruppenend= und Freundschaftsspiele der Männer. Volkstümliche Einzel= und Mannschaftskämpfe der Männer— Vorkämpfe— in der Hauptkampfbahn. Vorkämpfe im Schwimmen der Männer. 18 Uhr: Endspiel der Männer um die D..=Meisterschaft in der Hauptkampfbahn im Fußball.— 19—21 Uhr: Sondervorführungen. 20 Uhr: Begrüßungsabende der Kreise. 21 Uhr: Wiederholung des Festabends in der großen Festhalle am Rhein in der„Pressa“. Aufführung des Gestspiels„Feuer am Rhein“. Samstag, den 28. Juli:—14 Uhr: Kreisturnen der Männer. Vorkämpfe im Schwimmen der Frauen. Vorkämpfe in den volkstümlichen Einzel= und Mannschaftskämpsen der Frauen. Endspiele der Frauen um die D..=Meisterschaft Freundschaftsspiele der Frauen. Fechten: Säbelfechten der Männer.— 14—10 Uhr: Entscheidungskämpfe im Schwimmen der Männer und Frauen um die D..=Meisterschaft. — 14—17 Uhr: Endspiele der Männer um die D..=Meisterschaft. Fechten: Säbelfechten der Männer um die D..= Meisterschaft.— 14,30 Uhr: Probe der Führerinnen der Volkstanzkreise für die Aufstellung.— 15—18 Uhr: Entscheidungskämpfe in den volkstümlichen Einzel= und Mannschaftskämpfen der Männer und Frauen um die D..= Meisterschaft.— 15,30 Uhr: Aufmarsch=Probe für die Säulen=Obmänner und=Ordner, für den Einmarsch der Turner und Turnerinnen am Sonntag.— 17 Uhr: Probe der Führerinnen der Volkstanzkreise für die Aufstellung.— 17,30 bis 18,30 Uhr: Turnen der Altersriegen.— 18,80—20,30 Uhr: Sondervorführungen.— 19 Uhr: Stromschwimmen im Rhein vom Kielshof zur„Pressa“. Bootsauffahrt der Ruderer, Segler und Kanufahrer.— 20 Uhr: Tressen der Altersriegen im Zelt 5 des Verpflegungsdorses. Moselabend in der Flora. Tressen der Elsaß=Lothringer, Altes Präsidium. 22 Uhr: Fackelzug am Rhein. Beleuchtung der Rheinuser. Das große Feuerwerk am Rhein. Feuerregen von den Rheinbrücken. Sonntag, den 29. Juli: Festgottesdienste: Für die katholischen Teilnehmer: 6 und 7 Uhr im Hohen Dom und in den Pfarrkirchen Kölns.——12 Uhr: Festzug. 15,30 Uhr: Schauturnen: Volkstänze der„Turnerinnen. Kreisstaffel der Männer. Mannschaftsspeerwerfen. Einmarsch der Turner und Turnerinnen. Fahnenaufmarsch und Gefallenenehrung. Frelübungen der Turnerinnen. Freiübungen der Turner. Siegerehrung durch den stellvertretenden Oberturnwart der Deutschen Turnerschaft. Schlußfeier: Ansprache des ersten Vorsitzenden der Deutschen Turnerschaft. Niederländisches Dankgebet. Abmarsch der Turner und Turnerinnen. Montag, den 30. Juli: Rheindampferfahrten. Turnfahrten. 3000 Turner kommen nach Aachen. Um den Davispokal. Die Amerikaner führen mit:0. Heute begannen in Paris die Kämpfe zwischen Italien und Amerika in der Vorschlußrunde der Davispokalspiele. Gegen aller Erwarten, verstärkt durch die plötzliche Kaltstellung Tildens, konnten sich die Amerikaner in den beiden ersten Herreneinzelspielen sehr gut durchsetzen. Dabei bildete die Niederlage de Morpurgos gegen Hennessey, da man dem Italiener einen Sieg in allen beiden Einzelspielen zugetraut hatte, die größte Ueberraschung. Hennessen flegte mit:4,:5,:2. Einen leichten Sieg konnte Hunter gegen den Italiener Gaslimi feiern, den er:1,:0,:1 schlug. Der Racina=Club de France hat auf die Disqualifikation Tildens um Freigabe Dildens beim Amerikanischen Tennisverband nachgesucht, da er durch das Nichtauftreten Tildens mit einem Defizit von 1000000 Franken rechnen muß. Deutschland gegen Australien. Die deutschen Spieler glänzen im Einzel. Heute begann der vom Berliner Tennisklub RotWeiß arangierte Tenniskampf Deutschland gegen Australien mit den Herrencinzelspielen, die zu einem großen Ereignis für die deutsche Tennisgemeinde wurden, da die deutschen Spieler außer dem Berliner Stapenhorst die australischen Spitzenspieler alle abfertigen konnte. In dieser Siegesserte bildete der überraschend leichte Steg des Deutschen Meisters Moldenhauer gegen den besten Australier Patterson, die größte Sensation. In drei Sätzen— jedesmal:2— mußte der Australier dem heute vorzüglichen Moldenhauer weichen. Fein spielte auch der deutsche Altmeister Froitz keim, der schon im Kölner Turnier durch seine vorzügliche Form die Begeisterung der Zuschauer fand. Der Wiesbadener fertigte Hawkes in einem Dreisatz mit:3,:5,:5 ab. Härter war der Kampf zwischen Prenn und Crawford. Erst nach vier Sätzen konnte der „kommende Mann“, der den ersten Satz abgeben mußte, gewinnen(:6,:0,:5,:). Nur Stapenhorst mußte eine Niederlage einstecken, doch gab er sich erst nach fünf Sätzen geschlagen. Hopmann siegte:6,:0,:5,:1. Internationales Turnier in Düsseldorf. Nournen schlägt Boyd. Gestern war der zweite Tag in den Spielen der Sonderklasse. Er brachte natürlich auch die üblichen Ueberraschungen. Zunächst schieden die Argentinier im Herreneinzel restlos aus Der Kölner Nourney, der sich allmählich zu einem Crack zu entwickeln scheint, schlug Boyd in zwei Sätzen mit:4,:4. Borotra, der als die Sensation heute um ersten Male eingriff, brachte den zweiten Argentinier zu Fall und schlug Catiaruzza:4,:4. Sodann ging Nourney hin, legte auch del Castilio, der vorher Dr. Buß geschlagen hatte, matt. Nach drei Sätzen mit:0,:6,:4 mußte del Castilio weichen. Dr. Landmann hatte keine großen Gegner zu überstehen. Er zeigte aber in den überlegenen Siegen gegen die mittleren Spieler, daß er seiner alten Form wieder nahe gekommen ist. Der Spanier Morales mußte gegen Boussus die Segel streichen. In den Dimeneinzelspielen ragen der Sieg der Amerikanerin Ryan gegen die Berlinerin Kallmeyer mit:2,;1 und der Erfolg von Fr. Dr. Friedleben gegen Fr. Stroink=Utrecht hervor. Großer Opelpreis von Westdeutschland am 22. Juli 1928. Am Sonntag, den 22., wird der Große Opelpreis von Westdeutschland ausgetragen. Dieses Mal galt es, einige Schwierigkeiten zu überwinden, da einzelne Polizeibehörden die Genehmigung versagten. In der letzten Minute ist es noch dem Veranstalter geglückt, auch dieses Hemmnis zu beseitigen. Wenn das Meldeergebnis von nabezu 300 Fahrern auch nicht die Rekordbeteiligung des Vorjahres bringt, darf man doch mit Recht behaupten, daß alles von Klang und Namen in diesem Wettbewerb vertreten ist. Dieses Rennen gilt ja auch gewissermaßen als Vorprüfung für die deutschen Meisterschaften, die am Sonntag, den 29. Juli 1928, in Hannover ausgetragen werden. Aber was wohl noch mehr interessieren wird, ist der Start der Olympiakandidaten Stübecke, Koch und Essing, die vor dem Wettbewerb der olympischen ..0 Km, Krefeld, .-Glad Die Vorschlußrunde um die Deutsche K. In rasendem Tempo geht die Jagd um die deutsche Fußballmeisterschaft weiter. Nur noch vier Vereine sind von dem Team der vielen Bewerber Ubrig geblieben: Hertha Berlin, Wacker München, Hamburger Sportverein und Bayern München. Alle vier Mannschaften trugen einen überlegenen Stea davon, der in diesem Falle jeden Beigeschmack des sonst so oft hinterlistigen Fußballglücks entbehrte. Solche Meisterschaftskämpfe sind leider nur noch sellen, daher umso erfreulicher, zumal es um die deutsche Meisterschaft geht. Schließlich kann der DFB. einige „gute Noten" nach seinen kurlofen Taten in diesem Jahre gebrauchen. Der glückliche Verlauf aller bisheran ausgetragenen Endspiele kommt demnach nur gelegen, vorausgesetzt, daß auch die letzten Kämpfe ebenso gut verlaufen. Daran ist eigentlich kaum zu zweifeln. Die westdeutsche Sportgemeinde steht also seit Sonntag wieder auf neutralem Boden. Ihr letzter Favorit— Sülz 07— wurde von dem bayerischen Löwen(Bayern München) nach einem ritterlich großen Kampf verdient geschlagen. Man konnte und mußte es ahnen. Swatosch's Persönlichkeit genügte nicht ganz, um ein Gefüge wie Bayern München es stellt, aus dem Konzept zu bringen, zumal auf der anderen Soite auch ein Mannschaftskapitän größeren Formats stand. Kurzum, der westdeutsche Meister unterlag reell, das ist eine neidlose Anerkennung für den großen Gegner. Aber auch für den ehrenvoll Unterlegenen, der bis zur letzten Minute die Hoffnung nicht aufgab, eine glückliche Wendung zu erkämpfen. Auf solche Vertreter kann Westdeutschland stolz sein... Der DFB. versucht aber die westdeutsche Sportgemeinde zu entschädigen: Ein Vorrundenkampf wurde nach Duisburg verlegt. Der diplomatische Zug ist nicht schlecht, denn der DFB. hat eine gute Trumpfkarte in der Hand, das Endspiel dorthin zu legen, wo es ihm paßt. Westdeutschland wird schweihen müssen. Aber warten wir ab, auch der DFB. weiß, daß aus Westdeutschland viel„Zaster“ in die große Kasse fließt. Nun zu den Kämpfen: Bayern München— Hamburger Sportverein. Eine fatale Begegnung, die für den bayerischen Löwen sehr günstig steht. Aber der unberechenbare Hamburger Sportverein kann viel, wenn er gut aufgelegt auf den Plan tritt. Uebrigens stehen auch hier zwei große Sturmführer gegenüber: Harder und Pöttinger. Harder hat aber gegenüber Sülz einen Vorteil, er bringt auch eine kampfkräftige Mannschaft mit, die, an Mannschaftsleistung gemessen, hinter Bayern München kaum zurücksteht. Nur einige wenige Spieler sind nicht recht auf dem Posten, so daß mai aus diesem einzigen Grunde Bayern München als den ersten Kandidaten des Endspieles um die Deutsche Meisterschaft ansehen muß. Verliert Bayern München, dann muß Süddeutschland auf den Titel verzichten. Denn im Spiel Hertha Berlin— Wacker München glauben wir kaum an einen Sig der Münchener. Hertha„Berlin ist zum rten Male im Fiuale der deutschen Meisterschaft, und es ist der rührigen Elf wirklich zu gönnen, wenn auch sie einmal den Titel erwerben würde. Uns scheint, als od es diesmal wahr würde... Die Tagung des Rhoinbezieks stunder am Samstag, den 21. Fult, im großen Coaltags, statt. Ein überaus stehr zur Tagesordnung. Eine große Anzahl Anträge denen eine Abänderung des bisherigen Spielbetriebzugrunde liegt, werden auf dieser Tagung ihre Erledi, gung finden; insbesondere ist man auf den von Herrn Zündorf=Köln ausgearbeiteten Plan einer Neuord, nung gespannt. Den Schluß dieser überaus Tagung bildet der neue Werbefilm„Rheinisch= Jugend“, der bei dieser Gelegenheit seine Uraussiß. rung erlebt. * Soweit bekannt geworden ist, wird mit der Auz. tragung der Meisterschaftsspiele der neuen Saison nicht vor dem 1. Oktober begonnen werden. Die Gründe dürften mit den Plänen der Neuordnung ingendwie zusammenhängen. Ver lotte Ontscheidungskaugt. Um den Aufstieg zur zweiten Bezirksklasse. steigen insgesamt auf; davon aus der Aufstiegrunde des Südkreises die drei Ersten und aus der Aufstiegrunde des Westkreises die zwei Ersten Der sechste Aufstiegkandidat soll in einem Entscheidungsspiel zwischen dem Vierten des Südkreises und dem Dritten des Westkreises ermittelt werden. Nach Ermittlung dieser beiden Gegner ist dieser letzte Entscheidungskampf zwischen Union Köln(Südkreis)— SpB. Otenratt 1900 (Westkreis) nunmehr auf Sonntag, den 29. Juli, in Eschweiler (Platz: Grün=Weiß), festgelegt worden. Als Schiedsrichter ist Herr Niederau-Nachen angesetzt. Schiedsrichtervereinigung Würselen. Das für Samstag, den 21. Juli, angekündigte Schiedsrichterspiel: Schiri Eschweiler— Schiri Würselen, fällt besonderer Umstände wegen aus. Neuer Termin wird rechtzeitig bekannt gegeben. Das Spiel Schiri Würselen— Schim Stolbera findet am Samstag, den 28. Juli, abends 7,80 Uhr, auf dem Platze des FC. Teutonia Weiden bestimmt statt. Treffpunkt für die Schirimannschaft Würselen: Restaurant Scharwei, Weiden, Hauptstraße 65. Spieler werden schriftlich benachrichtigt. A. S. V. Schwarz=Rot e. B. Leichtathletikabteilung: Morgen nachmittag findet auf dem Sportplatz des Eschweiler Ballspielvereins ein leichtathletischer Klubkampf statt. Jugend= und Senioreneinzelkämpfe und Staffeln sollen den Sieger der beiden Vereine nach Punktzahl feststellen. Treffpunkt: 1,85 Uhr Hauptbahnhof. Abfahrt 1,52 Uhr. Fußballabteilung: Am Sonntagmorgen ab 8 Uhr findet auf dem Sportplatz an der Stolberger Straße unter Leitung von Wesches ein Pflichttraining für die ganze Abteilung statt. Erscheinen Pflicht. Keiner darf fehlen! Vereinsmeisterschaften: Wir bitten nochmals all aktiven Mitglieder, ihre Meldungen zu den#n Dienstag, den 31. Juli, stattfindenden leichtathletischen Vereinsmeisterschaften an den Obmann J. Scheerbarth, Südstraße 3, abgeben zu wollen. Ghsami uee WOHLTAT -unreinen, eiche Chirurg, Handig.# Aachen. Spiele zum letzten Mal an den Start gehen und sich für die schwere Prüfung in Holland vorbereiten. Besonders Essing bereitet sich stark darauf vor, und es ist ihm gelungen, die letzten Rennen stets für sich mit Vorsprung zu entscheiden. Am Sonntag ist das Rennen durchweg flach, und man muß daher mit einer größeren Spitzengruppe rechnen. In diesem Falle dürfte wohl der spurtschnelle Westfale Stübecke Sieger sein. Außerdem drängt auch Stübecke danach, Revanche zu nehmen für seine am Sonntag erlittene Niederlage durch den Kölner Schmitz. Weitere Siegesaussichten haben natürlich in erster Linie Koch=Frankfurt, Oelbötter=Stettin, Wrceziono=Berlin, Merlo=Freiburg, Altenburger=Kassel=Rothenditmold, sowie Wollram und Neumeyer. Diese Fahrer bürgen schon dafür, daß der Kampf auf der ganzen Strecke: Stommeln, M. Gladbach, Krefeld, Dormagen, Worringen, Pulheim, äußerst interessant werden wird, und daß der Sieg nicht so leicht zu erringen ist. Doch könnte unter den 32 abgegebenen Meldungen in der.=Klasse auch noch der eine oder andere Fahrer eine Ueberraschung bringen. Bei den vielen abgegebenen Meldungen der.= Klasse hält es natürlich weitaus schwerer, den voraussichtlichen Sieger zu nennen, zumal man allsonntäglich mit neuen Kräften rechnen muß. Die Eichenkranzfahrer, die sich alljährlich in Pulheim einen scharfen Kampf liefern, werden auch dieses Mal um die Ehre und den schlichten Eichenkranz alles daransetzen. Daß die Jungmannen zu ihrem Recht kommen sollen, erscheint in Pulheim selbstverständlich. So dürfte denn am Sonntag Pulheim wieder das Ziel eines großen Radsporttages sein. Der Veranstalter,.=V. „Zugvogel“ Pulheim, hat in bezug auf Organisation keine Mühe und Arbeit gescheut. Bei dem in Pulheim gewohnten pünktlichen Start ist mit dem Eintressen der ersten Fahrer der.=Klasse nachmittags 4 Uhr zu rechnen. Wir wünschen der Veranstaltung einen harmonischen Verlauf und dem besten Fahrer den Sieg. Internationales ReitTurnier. Neuerungen der Turnier=Vorschrift. Das Publikum der Nachener Turniere steht den reiterlichen Vorgängen nicht mehr laienhaft gegenüber, dafür hat es seit Jahren zuviel Gutes auf diesem Gebiete zu sehen bekommen. Der volle Genuß wird auch erst zuteil, wenn jeder Zuschauer genau weiß, was vor sich geht, allen Vorgängen nicht nur mit dem Auge, sondern auch mit dem Verstand folgen kann, und so den ganzen Reiz eines ungewissen Kampses auskosten kann. Zu diesem Zwecke ist es notwendig, über die Veränderungen zu berichten, die seit dem vorigen Jahre in der Turnier=Ordnung eingetreten sind, denn die neuen Bestimmungen weichen in vielen Punkten von dem bisherigen Verfahren erheblich ab. Die wichtlosten Neuerungen gibt es auf dem Gebiete der Jagöspringen. Von den beiden neu eingeführten Arten, dem Kanonenspringen und dem Barrierenspringen, finden wir letzteres, mit 2000 Mk. ausgestattet, im Programm vor. Der Springkurs besteht hier aus 6 mit 10 Meter Abstand hintereinander ausgestellten Koppelricks in Höhe von 1,10—1,60 Mtr., jedes um 10 Zentimeter steigend. Um den Sieg wird bis zur Entscheidung über die jeweils um 10 Zentimoter erhöhten Hindernisse gestochen. Es gehört eine fost akrobatische Gewandtheit dazu, um so hohe Sprünge mit so kurzen Zwischenräumen glatt zu überwinden. Eine ganz neue Art des Richtverfahrens ist die Richtweise nach Zeit, wie sie im Preis von Lauvensberg(Georg Nellessen und Hans von Gülpen) zur Anwendung kommt. Hierbei entscheidet die Schnelligkeit, wobei Fehler der Vorderhand mit 30 Sekkunden, solche der Hinterhand mit 10 Sekunden zu der erreichten Gesamtsekundenzahl hinzugezählt werden. Im Ausland ist diese Art sehr beliebt, weil sie einem schnellen Pferd unter Umständen Gelegenheit gibt, einen Fehler durch Schnelligkeit auszugleichen. Die Bestimmung, daß in allen Jagdspringen der Klasse S, zu denen aus dem diesjährigen Programm „Der Große Preis von Aachen“ und„Großer Preis von der Soers“(Dr. ing. h. c. Max Bicheroux) gehören, der Sieger durch Stechen ermittelt werden muß, wird die Spannung um den Ausgang dieser wichtigsten Höhepunkte des Turniers erheblich steigern. Die Bahn zum Stechen muß über vier bis acht Hindernisse der ersten Springbahn führen, die gegebenenfalls erhöht werden. Es entscheidet also bei gleicher Fehlerzahl nicht die Zeit, sondern ein nochmaliger Kurs. Auch für die Plätze gilt in Klasse S bei gleicher Fehlerzahl nicht mehr die Zeit, sondern alle Retter mit gleichen Fehlern kommen auf denselben Platz. Man darf sich auch nickt wundern, wenn die Leistungen in den Jagdspringen, was die Fehlerzahlen anbetrifft, etwas hinter denen der früheren Jahre zurückbleiben, denn in allen Klassen sind die Ansorderungen an die Höhe der Hindernisse um 10 Zentimeter gesteigert worden; in Klasse A auf 1,10 Meter, in L auf 1,20 Meter, Graben—.50 Meier, in M auf 1,30 Meter, Graben bis 4 Meter, und in S auf 1,50 Meter, Graben bis 5 Meter. Wenigstens funfwal wut die Hörzstgrenze erreicht werden. Bei der glänzenden Besetzung, die in den Jagdspringen zu erwarten ist, werden diese Erschwerungen keine wesentliche Rolle spielen, aber die Serien sehlerloser Pferde, wie sie früher übbich waren, dürften zu den Seltenhetten gehören. S. Das große Reite, Sprinz= und Fahrturnier am Sonntag. Als das Ergebnis des vorigjährigen Turniers dem Kreis=Dürener Reit= und Fahrverein„Deutschritter“ zeigte, daß es ein voller Erfolg war und großen Beifall beim Publikum sand, entschloß sich der Verein, auch in diesem Jahre wieder ein Turnier zu veranstalten. Die bange Frage war, ob sich in der Zeit augenblicklich ungünstiger Wirtschaftslage genügend Teilnehmer für die einzelnen Prüfungen melden würden. Jedoch das glänzende Nennungsergebnis hat den Verein überrascht. 142 Pferde sind angemeldet, insgesamt 286 Nennungen abgegeben. Ein hervorragender Erfolg, der von großer Passion der Reitersleute und Fahrer aus Stadt und Land zeugt, der den festen Willen kundgibt, durch Beteiligung an der Veranstaltung den Turniersport zu fördern und somit der deutschen Pferdezucht zu dienen. Die Materials=, Eignungs=, Dressurprüfungen, die vielen Jagdspringen und die Gespannkonkurrenzen sind durchweg sehr gut besetzt. Ein farbenfrohes Bild wird sich am Sonntag auf dem Sportplatz„Germania“ entwickeln, interessante und spannende Kämpfe stehen bevor. Gönner und Freunde des Reit= und Fahrsports haben wertvolle Preise gestiftet, so Regierungsprästdent Dr. Rombach(Aachen), Landrat Schaaf (Düren), die Stadt Düren, der Vorsitzende der ländlichen Reitervereine Danzig, Landrat Poll, der Kreiskriegerverband Düren, die Kreisbauernschaft Düren, Spezial-Reparaturwerkstätte für Hotorräder Peter Visé 8 Krugenoien 43-50 AACHEN Krugenolen 48-50 Aachener Spezial-SpritzLackieranstalt 77160 für Autos, Wagen, Motorräder, Apparate usw.— Schnellste Lieferung, niedr. Preise, saubere Ausfübrung, Ia Referenzen: Ausführung in Nitro(Duco, Wilco, Zellhorn) u. Emallle nur bei Cornel Frings, Jülicher Straße 342-352 die Ewaldus=Schützengilde Düren, der Verein ehem. uandwirtschaftsschüler, Düren, der Provinzialverband uändlicher Reit= und Fahrvereine Krefeld, der GerUng=Konzern Köln, der Sankt Georg Berlin u. a. m. auch die Aachener Reiterwelt wird sich an dem Turnier beteiligen. Das Nachener Reitinststut schickt zwölf Pferde nach Düren. Schwabensage nimmt an ür Eignungsprüfung teil, Zigeuner, Germania und gigge werden sich in der Dressurprüfung den Richumn stellen, und an dem Jagdspringen werden sich urner Gelbstern, Flora, Diemila, Fliora, Teut, Diana, #olbkönigin und Wellfunde beteiligen. Als Reiter #rden nach Düren fahren Frau Jungbecker sowie m Herren Betzel, Vornewasser, Heinrichs, PiedPrinz, Elsbart, Hilger, Fritz, Willi und Hans Der wostdeutsche Moifter Haus Kriescher vom Nachener Schwimmverein 06 startete am 15. Juli ds. Js. in Berlin bei den Deutschen Schwimmmeisterschaften über 100=Meter=Freistil und schwamm ein großes Rennen. Er landete ganz knapp Hinter dem ersten und zweiten Gieger, die ein totes Rennen schwammen, an dritter Stelle. Leider war das Kampfgericht nicht bei der Sache und vergaß Kvieschees Zeit zu stoppen. Durch diesen Umstand erschten Prieschers Name nicht im amtlichen Resuktat der Deutschen Meisterschaft. Eine Untersuchung durch den Deutschen Schwimmverband ist bereits im Gange. Weichtlggendwetlämpfe der Kaufmännischen und Gewerblichen Tagesschule. Am Sonntag finden auf dem Hochschulplatz die Reichsjugendwettkämpfe der Kaufmännischen und Gewerblichen Tagesschule statt. Gleichzeitig wird der Wanderpreis der Stadt Rachen ausgekämpft; Verteidiger ist die Gewerbliche Tagesschule. Morgens 8 bis.30 Uhr Dreikampf der Unterstufen,.30—11 Uhr Sechskampf der Mittelstufen, 11—12 Uhr Drei= und Sechskampf der Oberstufen. Nachmittags 3 Uhr allungen, Staffelläufe Kürturnen und Jugend des Siegers aus dem Vierverbandskampf(Deutsche Turnerschaft) an dieser Veranstaltung teil. Nachmittags sind spannende Kämpfe zu erwarten im Einzelkampf, Handball und 20mal Halbrundenstaffel. Eltern und Angehörigen sind zu dieser Veranstaltung eingeladen. Deutsche Jugendkraft. Die Prüfungen für das Deutsche Turnund Eportabzeichen im Schwimmen werden Sonntag, den 22. ds. Mis., vormittags 10 Uhr, im hiesigen Schwimmbad Hangeweiher abgenommen. Johann= Prickartz=Erinnerungs#chee. Die deutschen Meister im Vereins=Mannschaftsfahren am Start. kei Ihre zweite Wiederholung erlebt am Sonntag die international besetzte„Johann=Prickartz=Erinnerungsfahrt“. Im Interesse des Sportes ist es freudig zu begrüßen, daß Herr Bürgermeister Schnittker oser ap, ds Pretektorat bieler Kahicken fernfahrt üvernommen hat und auch die Fahrt im luro begleiten wird. Welche ungeheuren Vorarbeiten eine solche Veranstaltung mit sich bringt. werden wohl am besten die Leute vom Fach beurteilen können. Drum sei an dieser Stelle ganz besonders des Vereinsvorsitzenden des Bundesvereins„Vereinte Freunde Kohlberg“ Herrn W. Souren gedacht, dem keine Arbeit zu viel war, um die„Johann=Prickartz= Erinnerungsfahrt" dem Andenken ihres Namensträgers würdig zu gestalten. Besonderer Erwähnung bedarf die Stiftung eines Herausforderungspreises für den=Klassen=Sieger durch die Firma Goldberg (Köln); dieser Wanderpreis muß zweimal hintereinander oder dreimal im ganzen gewonnen werden. Wie im Vorjahre, so liegt auch in diesem Jahre ein sehr gutes Meldeergebnis, vor. Nicht weniger als insgesamt 130 Fahrer ließen sich in die Meldelisten der einzelnen Klassen eintragen. Hier findet man u. a. die Namen der Kölner Scherver. Ströbelt, Pohl, Dunkel, dann noch Alt(Barmen). Wollram (Solingen), Börsch(Elberfeld) und Hoden(Essen). Daß die bekannten Nachener Fahrer mit Schröder, Radermacher, Esser, Bücken, Nutzen, Stollenwerk u. a. sowie die Kohlberger Op de Kamp und Ebeling mit von der Partie sind, ist wohl selbstverständlich. Auch die Holländer sind stark vertreten. Daß der aute Ruf, den die„Johann=Prickartz=Erinnerungsfahrt" bei den Straßenfahrern genießt, bereits über Rheinlands Gaue hinaus gedrungen ist, beweist die Meldung der Sachsen Miertschink, Hertwig, Harter und Thierbach vom Radfahrverein Wanderfalk 1896 Dresden. Diese vier Fahrer haben am 8. Juli d. J. die Meisterschaft von Deutschland im Vierer=Vereinsmannschaftsfahren über 100 Kilometer in Nauen in der Zeit von zwei Stunden, 39 Minuten, 81 Sekunden gewonnen. Die Zeit wurde als deutsche Höchstleistung anerkannt. zurch ihren Sieg errangen die schnellen Sachsen den vom Reichspräsidenten gestifteten Ehrenpreis. Auf ihr Abschneiden im„Johann=Prickartz=Erinnerungspreis“ wird man gespannt sein. In der Jugendklasse finden wir u. a. die Aachener Leop. Nieden, Andres usw., die beiden Koblenzer Dauer und Huppertz sowie die nicht zu unterschätzenden Holländer van der Aa und Vincent. Auch der Jugendsteger des diesjährigen Westmarkpreises W. Walter hat seine Meldung abgegeben. Ohne Zweifel werden sich die Fahrer in allen Klassen erbitterte Lämpfe liesern. Hoffentlich werden die Nachener Faßnor etwas besser zusammenhalten als beim letzten Westmarkpreis; denn daß sie fahren können, haben sie zur Genüge bewiesen. Der Start der.=,.= und .=Klasse ist um 10 Uhr, bezw. 10.15 und 2 Uhr. Startlokal ist das Restaurant Dovern in Kohlbera. Die Streche Lohlberg— Aachen— Alsdorf— Puffenvor— Hünshoven— Herzogenrath— Kohlberg wird von der.=Klasse dreimal und von der.=Klasse ächin Sirece Kohiwen, Vitachen Miedor— Noppenberg— Herzogenrath— Kohlberg. Durch e Fahrt über die Roermonder Straße, gallee und Krefelder Straße. Voraus.che.en beges 1415(). 1020 .45 und.15 Uhr Thollembeek schlügt Sawall, Möller, Graffin. Rosellen flegt in Magdeburg. Maronnter stärkster Rivale Krewers in Breslau. Bei dem großen Dauerfahrerrennen am Mittwoch in Hannover konnte der Belgier Emil Thollembeek vor 10000 Zuschauern im Rennen„Stunde der Matadoren“ einen glänzenden Sieg vor Sawall, dem deutschen Meister Möller, Sausin und Grasiin errinzen. In Magdeburg blieb Mittwoch Jean Rosellen Sieger im Rekordfahren über 10 und 20 Klm. Auf der Radrennbahn in Breslau: Grüneich vor ztrka 15000 Besuchern der Tertafe en Desuch tdeurschland“ statt, der von Paul Reue nur 150 Eingesandt. fand am gleichen Ta „Große Preis von Ostder Krewer vor dem zurzeit stärksten Franzosen Maronnier gewonnen wurde. Maronuier dlieb Meter vor Krewer zurück. Thollembeek, Maronnier, Rosellen und Saldom karten am Freitag, den 3. August, auf der Radrenndahn Krummerück. Bezirkswanderfahrt des Bezirks 17 Nachen. Deutscher Rad= u. Motorfahrerverband„Concordia“ Am Sonntag, den 22. Juli, findet die zweite Bezirkswanderfahrt nach dem Wehebachtal statt. Der Start ist um 8 Uhr. Startplatz des R. K.„Stern" Katschhof. Um rege Beteiligung der Bezirksvereine gebeten. Rabklub„Stern" Bad Rachen. Der Klub hielt am vergangenen Mittwoch seine monatliche Sportversammlung ab. Um das stetige Wachstum der Saalmannschaft zu fördern, trat der Klub vor längerer Zeit einem größeren Spitzenverbande bei. Darum wurden vor längerer Zeit die Verpflichtungen mit dem W. R. V. gelöst. Kaum ist die Gaumeisterschaft im der=Rasenradballspiel vorüber, und schon rüstet die Sternmannschaft zu neuen schweren Kämpfen. Am 5. August werden die Mannschaften um die Gaumeisterschaften im Schulreigen. 6er-Kunstreigen, Ginerkunstfahren, 2er= und Ver=Radballspiel antreten. Weiter müssen die Mannschaften am 12. August in Kreseld um die Metsterschaften von Westdeutschland der V. D. R. V. ihre Farben vertreten. Weiter wurde für Sonntag, den 22. Juli, Beteiligung an der zweiten Bezirkswanderfahrt des Bezirks 17 des Verbandes beschlossen. Start 8 Uhr Katschhof. Samstag, den 28. Juli, Lampionfahrt durch den Aachener Wald und Picknick im Walde. Start 8 Uhr abends Katschhof. Die Startzeiten für die Gaumeisterschaft in Köln werden noch besonders bekanntgegeben. Zur Eingemeindung von Walheim nach Nachen. Die Darlegungen in der Ausgabe vom 14. 56. Mis. über die Eingemeindung von Teilen der Gemeinde Walheim nach Nachen und Roetgen kann nicht unwidersprochen bleiben. Wenn der Einsender behauptet, daß von dem Steinvorkommen Walheims nichts in dem Gutachten Dr. Schmidts erwähnt sei, so dürste er irren. Unter Abschnitt III, Seite 27 und 28, ist die bistorische Entwicklung der Wirtschaft des Landkreises Nachen bis zur Gegenwart zutreffend klar und übersichtlich geschildert, wobei auch das Steinvorkommen der Gemeinde Walhelm gebührend berücksichtigt worden ist. Die in dem fraglichen Eingesandt angegebenen nach tausende zählenden Tonnen Kalk= und Steinmateriallieferungen der gewerblichen Betriebe aus Walheim sind irrig. Wenngleich die auf dem Walheimer Bahnhose verladene Gütermenge einen Kern Wahrheit in sich birgt, so sind doch die monatlichen Lieserungen von —10000 Tonnen per Fuhre und Achse viel zu hoch gegriffen. Es ist gänzlich unmöglich, mit den zurzeit beschäftigten 150 Arbeitern— nicht wie angegeben:—500 Arbeitern— 90 000 Tonnen Steinmaterial monatlich zu produzieren. Dem Einsender empfehle ich, Anlage 30 des Gutachtens nachzulesen. Hier stehen unter lausende Nr. 60—65 die Betriebe der Gemeinde Walhelm aufgeführt. Hiernach beträgt die höchstmöglichste Beschäftigungszisfer der Steinindustrie in der Gemeinde Walheim 275 Köpse, wozu noch ein Sägewerk mit 30 Kopfen kommt. Diese Zahlen sind m. E. bedeutend zu hoch gegriffen. Dr. Schmidt berücksichtigt also die Steinindustrie der Gemeinde Walheim derart ausgiebig, daß es unverständlich erscheint, wie man von einer Nichtberücksichtigung sprechen kann. Was den Engpaß Gies und Bichtenbusch anbetrifft, so bürsten die Bemühungen der Gemeinde Walhelm im Jahre 1921 um Zuteilung des Gebietes an die Gemeinde Walhelm bekannt sein. Selbst eine besondere Kommission ist unter Führung des damaligen Bürgermeisters wegen Zutellung des Gebietes nach Walhelm in Berlin vorstellig geworden, obwohl es auf der Hand lag, daß aus außenpolitischen Gründen das Gebiet der Stadt Aachen zugeteilt werden mußte. Es ist auch heute nicht damit zu rechnen, daß eine Zuteilung an die Gemeinde Walheim erfolgt.(Vergleiche die Ausführungen Dr. Schmidts über den Kreis Monschau.) Wenn un Dr. Schmidt vorschlägt, zur Erbreiterung des Engpasses usw. die Ortschaft Oberforstbach nach Nachen einzugemeinden, so dürfte die Restgemeinde Walheim nicht mehr lebensfähig bleiben. Es ist aber nicht der Zweck der Umgemeindungen, lebensunfähige Gebilde zu schaffen. Dr. Schmidt will ausdrücklich leistungsfähige Gemeindegebilde hier an der äußersten Westgrenze geschafft wissen. Die Gemeinde Walheim ist trotz größter Anstreugungen heute mit Oberforstbach nicht in der Lage, die notwendigsten Instandsetzungsarbeiten an den Gemeindewegen, besonders an der zurzeit lebensgefährlichen Dorfstraße in Oberforstbach, auszuführen, geschweige denn, zwecks wirtschaftlichen Aufschlusses der Gemeinde die so dringend notwendige Straße von Walhelm nach Nütheim zu bauen. Um wieviel weniger wird sie hierzu in der Lage sein, wenn Obersorstbach abgetrennt ist. Wie die Bevölkerung der Gemeinde Walhelm zu der Sache steht, hat die große Volksversammlung am vergangenen Samstag in Walheim mit aller Deutlichkeit gezeigt. Die in der Versammlung einstimmig angenommene Entschließung spricht sich für die Eingemeindung nach Aachen aus. Böllig abwegig sind die Ausführungen über die Obersorstbacher Heide. Diese ist nicht 200 Morgen, sondern nur 30 Morgen groß. Die verbleibenden 120 Morgen liegen in der Ortschaft Schleckheim. Bei einer Umgemeindung wird nicht, wie angenommen, das betressende Gemeindeland, was in den abzutretenden Gebieten llegt, einsach der neuen Gemeinde zu Eigentum überlassen, sondern es erfolgt eine Vermögensauseinandersetzung etwa nach Maßgabe der Bevölkerungszisser und Steuerkraft. Bei den Ausführungen des Artikelschreibers über die Grenzregullerung zwischen Walhelm—Roetgen gilt vom Elgentumsrechte am Gemeinbewalde das über die Obersorstbacher Heide gesagte. * „Musik wird ost nicht schön empfunden...“ Mit dem Beginn der warmen Jahreszeit macht sich leider wieder die Unsitte bemerkbar, den Lautsprecher so aufzustellen, daß ein ganzer Häuserblock davon betroffen wird. Es gibt Leute, die ihren Apparat von der ersten bis zur letzten Tagesdarbietung in Betrieb haben. Das ist schon keine Freude mehr am Rundfunk, das ist Freude am Lärm und am Besitz eines lautstarken Geräts. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend umbraust uns der Lärm der Fabriken und der Straße. Sollte man denn noch nicht einmal abends eine Stunde auf dem Balkon oder am Fenster sitzen können, um die wohlige Rube eines Sommerabends auf sich einwirken zu lassen? Ich bin kein Feind des Rundsunks. Ich besitze selbst ein=Röhrengerät, auch Lautsprecher, aber den hat noch niemand außerhalb meiner Wohnung gehört. Ein Lautsprecher läßt sich so ein= und aufstellen, daß man ihn nur im Zimmer oder doch nur schwach außerhalb desselben hört. Also, Rundfunkhörer, übt Rücksicht! Ihr wißt nicht, wie wohltuend die Ruhe ist. Nicht nur für die Nachbarn, sondern auch für euch. Aber auch dte Rundfunkgesellschaften könnten hier erzieherisch wirken. Konkursnachrichten aus dem Oberlandesgerichtsbezirk Köln. Neue Verfahren. Köln: Kim. Siegfried Simon, Kolonialwarengroßhdl.— Af. 1. 8. G1V. 2. 8. Orft. 14. 8. Köln: Wildmann u. Co., Hmbh.— Af. 1. 8. GlB. 2. 8. Prft. 14. 8. Sinzig: Fa. Betonindustrie Stephan u. Co.— Af. 15. 9. GIB. 19. 9. Prst. 19. 9. Stromberg, Hunsrück: Odl. Max Hirsch in Argenschwang.— Af. 6. 8. Wt. und GlV. 10. 8. Prft. 10. 8. Trier: Kfm. Nikolaus Schafdecker.— Af. 1. 8. GIV. und Prft. 6. 8. Wadern, Bez. Trier: Installateur Franz Josef Thielen in Losheim.— Af. 1. 8. G1B. und Prft. 4. 8. Beendet wegen. Mangels an Masse. Vonn: Fa. Kartonagenfabrik Gebr. Stahl u. Comp., Gmbd. Brühl: Eheleute Paul Stefsens und Marie geb. Büngeler. Beendete Konkurse. Königswinter: Rheinische Obstverwertung=EmbH. in Oberdollendorf. Slegburg: Sieg=Rheinische Korbmöbelfabrik Lohr u. Co. in Sieglar. Neue Vergleichsverfahren. Kachen: Rob. Lejeune, pers. hastende Gesellschafter: Robert und Erich Lejeune.— VerglT. 7. 8. Koblenz: Berst. Kfm. Josef Brand.— BerglT. 28. 7. Neuß: Kfm. Josef Engelen.— BerglT. 30. 7. Aufgehobene Vergleichsverfahren. Castellann: Kfm. Johann Heinrich Korz. Koblenz: Fa. Wilhelm Büllesbach. Metserölegisches Obsareaterium, öffentliche Wetterdienststelle Aachen. Rechole Betecherte den gertstlesiicchen Aussnn u. dee Nachen, den 29. Juli 1928. Vom östlichen Teile des Atlantischen Ozeans erstreckt sich hoher Druck über Westeuropa nach dem mitteleuropätschen Festland; sein Kern befindet sich westlich der Brittschen Inseln und von diesem strömt eine kühlere Nordwestströmung nach dem Kontinent. Es ist in Deutschland trocken und gemäßigt warm. Die Temperaturen liegen heute morgen in unserem Klimagebiet meist bei 13 Grad. Inmitten des Ozeans befindet sich eine neue Depression, die bei ihrem Vorwärtsschreiten den hohen Druck ostwärts drängt. Der Witterungscharakter bleibt weiterhin trocken, zunächst gemäßigt warm, später wieder Temperatur ansteigend. EITEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE Die Zigarette, die sich ihren Platz durch ihre Güte verdient hat. Offizielle Statistiken zeigen, daß heute mehr GreilingAuslese geraucht werden als je zuvor.- Dies ist das beste Lob, das je einer Zigarette gespendet worden ist. Offene Stellen. Tüchtige selbständige * gegen hohen Lohn gesucht. Meldungen erbeten Sonntag, den 22. ds. 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Aich chätt' ich dies Glück schon gesunden: In Weiter und Sturm und in Sonnenbrand Möcht“ schauend ich mit ihm wandern; Recht sroh mit ihm gehen durchs Jugendlat Und leben so ganz für emand.r! Eine Heimat möcht' ich— einen friedlich Erfüllt vom Glückesglanze,— Wo Liebe und Entracht und freundliche Sich flechtet zum Freudentranze!(WVo Und was ich als Gattin stets schaffen könnt, Es soll meinem Gatten nur gelten!— So rn' ich drum laut hinaus in die Wil: „Wer will mir zum Glücke verhelsen!“ Bin 30 Jahre alt, kath., stattl. Erscheinung,. tadellose Vergang. nh. u. aus gut. Fom!; Frohsinn, Herzensbildung und witsch Grundlage vorhanden. 36402 Nur wirklich einstgemeinte Zuschriften vont Herren in gesicherter Position, auch Lehtt v. a. Beamten. Witwer mit 1 od. 2 auch angenehm. Diskr. Ehrensache. zwecklos. Off. u. S 190 an die Gescha. 76. 1 Möbeltransporte nach allen Richtungenp. Auto o. Eisenbahn RollfuhrwerkWaggonabfuhren jeder Ant bei billigster Berechnung. 175 Jakob Görtz vorm L. 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Juli 1918 Lezuseierbig., geworden uind, mit Ausnahme der Geschäftsräume. Bilden jedoch die Geschäftsräume Teile einer Wohnung oder sind die wegen ihres wirtschaftlichen Zusammenhangs mit Wohnnäumen zugleich mit letzteren vermietet, so gelten auch sie als zwangsbewirtschaftet(val. Verordnung des Preußischen Ministers für Volkswohlfahrt vom 11. November 1926— Preußische Gesetzsammlung S. 300—); 5) Neubauten, die nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden sind sofern sie mit Zuschüffen aus den für die Wiederherstellung der während des Krieges zerstörten Geblete bereitgestellten Mitteln errichtet sind; Dieser Stand ist also vor allem für die erk ertl, E. 26440 rechslieg##m. i lauberRoderne 905 en rr, bil. u. 74 e 41. pine beitung dentisch m. ver. auf. ße 19. 2299 Hauptfeststellung der Ginhettswerte auf den 1. Parzar 1928, ferner aber auch für, Neu= und Fanzer 1928, ferner al Famneirellungen auf einen in die Monate Sonnar, Februar oder Märg fallenden Henstellungszeitpunkt maßgebend. 2. Vom 1. April 1928 an: e) wie zu 1a; b) wie zu 15; c) Neubauten oder durch Um= oder Einbauten Fais Peschaffene Räume, die nach dem 1. Juli 1918 bezugsfertig geworden sind, oder künftig 1918, bezugsfertig geworden sind, oder künftig werhen, sofern für sie Zuschüsse Man#fientlichen. wusteln gegeben sind. Als Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln gelten nur: aa) Baukostenzuschüsse auf Grund der Bestim mungen des Bundesrats für die Gewäb rung von Baukostenzuschüssen ans Reichs mitteln vom 31. Oktober 1918“(Zentral blatt für das Deutsche Reich S. 1160): 50) Darlehen auf Grund der Bestimmungen des Reichsrats über die Gewährung von Darlehen aus Reichsmitteln zur Schaffung neuer Wobnungen vom 10. Januar 1920 (Zentralblatt für das Deutsche Reich S. 56) ce) Darlehen auf Grund der Ausführungsbestimmungen zum Gesetz vom 14. Januar 1921, betreffend die Bereitstellung von zut Abbürdung der Bausetsreiherteuerung vom 25. Jebruar 1931, 1922 und 17. April 1923(Min. Bl. Volkswoblfahrt 1921 S. 131, 1922 S. 169 und 1923 S. 255); 55) Hypotheken aus dem für die Neubautätigkeit bestimmten Anteil des Aufkommens der besonderen Steuer, die zur Durchführung des Geldentwertungsausgleichs bei bebauten Grundstücken erhoben wird(Hauszinssteuerbypotheken). hchen Wasfelck sicht darauf, ob Zuschüsse aus bssent. I..64 Pmernt, Shamirsch a heb er. lind, sind stets als nicht szwangsbewirtschaftet anzusehen die nah dem 30. 1218. bezugsfextig gewordenen Räume solcker Gesell91 t..59 leschäft Pres -B. schaften und Genossenschaften, deren Zweck ausschließlich darauf gerichtet ist, minderbemittelten Familien Arder Personen gesunde und zweckmäßig eingerichtete Rohnungen in eigens erbauten oder angekauften Häusern zu billigen Preisen zu vershaffen, und bei ber Par.“: des Latisig1 des Pbschnits„Befrelungen“ 5. Juli 1913(Reichsgesethy gge gestempelgesetz vom Gef-teg zur Aender.%in der Fassung des Jult tois Tpeichsgesehgll uestenvelgelebes vom Voraussetzungen vorllegen(vgl. R8 1. 2 der Verord62s 313 15 M. sa 30 M. zu perk. 9. 2324 . I5Pezan, Pr fse Geletsanmsung 8, Wu in VerWeber über Metersch u Abs. 1 Satz 2 des GePer Faslung der Bekanntmah — Reichsgeseböl. S. Jax f.—). vom 80. Juni 1630 1 rt.— Der vom 1. Avril 1928 an geltende und Nachfeststellungen in Betracht, die auf einen nach dem 81. März 1928 liegenden Feststellungszeitpunkt vorzunehmen sind. 1d.— den ubrand 26. Dor Dreimonatsabzug. udiand der diesjährigen Vermögenderklärung sind Bestimmungen über den Dreimonatsabzug für die Steuerpflichtigen wiederum bedeutsam, da der Abzug nicht mehr wie früher gehandhabt wird, sondern nach den jetzigen Bestimmungen nur in desch ränktem Maße zulässig ist. Als Dreimonatsakzug. kommen danakt bei natürlichen Bersonen die Beträge an Zahlungsmitteln, Bankguthaben sowie sonstigen laufenden Guthaben in Frage, sowert in Uhnen Gehälter, Löhne, Zinsen und ähnliche Bezüge #enthalten sind, die in den letzten dem tstellungsbeitpunkte vorausnehenden drei Monatrn(rogelStitig also 1. 10. bis 31. 12. 1927) bezogen sind; das Feichnezaut für fällige Ansprüche auf Bezüge der beArt. Es wird also nicht darauf abgestellt, zur Bestreitung der lausenden Ausszirhz Wnen für das erste Vierteljahr 1928 ersorderlich sind, sten vonl Eusw. gug arau, daß die Beträge an Zahlungsmitteln Lehrk Ahorause n den letzten dem Feststellungszeitvunkt ddschen (Hort, ndliches Woit konnt= — ie Wit: heinung, Fom lle. itschaft, g abzuder Ges bs. 9. Tetez Wvoraussg=sars u den letzten dem Fesistellungszektvunkt 2. Kiad, Wöhnen drei Monaten bezogenen Gehältern, Gsiugt, Bnach 8 ao; oßf hexrchhregt: Da solche Zahlungsmittel schältsk. Wer,§.38 Abs. 2 RBerG, nur dann zum sonstigen Unsgesamt 139g.“ Der Personen gebören, wenn ste übersteigen, kommt der Abzug ren dicht zum soratigen Ghermntage die, Zahlungsmitel vv Eicht zum a.... Vermogen und Hhamit überhaupt im Sinne des Vermögenssteuernd bei#ur7 Bei beschränkt steuerpflichtigen bzug übercstischen Personen ist der Dreimonatswzug uverhaupt unzulässig. lung i Felstwversändlich. a Redevom wirtschaftlichen schon ausgezahlt erhalten hat oder schlaggebend bleibt, daß er mit den zu erwartenden Zahlungen bereits rechnen und über sie Fällig ist ein Anspruch, wenn die deu kann, wennr alre. Tar“Ph, wenen verlangt wer„#m giso der Gläubiger nötigenfalls im Klagewege gegen den Schuldner vorgehen kann. us geriagti Barenforderungen Euthaben nur di. Sprachgebrauche fallen unter de auf Caeisache, Plen Vernssenibeliandtelt, Abruf verfügbaren Gelder; nicht werden aber Außenstände aus Ss he. s ese ... Erwähnt sei in diesem Zusammenhang auch noch, daß die lausenden Haushaltungsschulden des steuerpflichtigen Vermögens ##be ge ebig sind. Hierber gehören aber micht Er einmalige außergewöhnliche Kosten, wie z. B. die Kosten einer größeren ärztlichen Operation, die Kosten anläßlich der Geburt eines Kindes. der Aussteuer einer Tochter, des Todes eines Haushaltsangehörigen. Im allgemeinen kommt es darauf an, ob die— an sich vielleicht außergewöhnlichen— Ausgaben aus den laufenden Jahreseinkünften beArttien zu werden pflegen.— Aeltere Haushaltungsschulden aus Vorjahren sind dagegen abzugsfäbig (RF H. 2. 253) 7V. Neuermittlung des Wehrbeitragswertes alseeundlagede=Vemigensbesteustung Aehnlich wie die bisherigen Bestimmungen für die Vermögensteuer haben auch die neuen Durchführungsbestimmungen eine Berichtigung des Wehrbeitragswertes vorgesehen und zugelassen. Ist seit dem 31. 12. 1913 eine erhebliche Aenderung in dem tatsächlichen Zustand des Grundstückes(Beschaffenheit. Umfang usw.) eingetreten, so ist der Wehrbeitragswert neu zu ermitteln, es sei denn, daß die Aenderung bereits der Feststellung des Einheitswertes bezw. bei der Veranlagung zur Vermögensteuer 1924 berücksichti#t worden ist. Erheblich ist eine Aenderung des tatarenger Zustandes nur dann, wenn der neu ermittelte Wehrbeitragswert von dem vorher ermittelten bezw. ersatzweise genommenen Wert um mehr als 15 Prozent nat oben oder unten abweicht. Bei der Beurteilung, ob diese Voraussetzungen vorliegen, ist die seit dem Wehrbeitragsstichtage(31. 12. 13) infolge allgemeiner Abnutzung eingetretene Verschlechberung des haulichen Zustandes sowie eine Aenderung der Veraußer Betracht zu lassen, da dem an anderer Stelle der Durchführungsbestimmungen durch besondere Absckläge Rechnung zu tragen ist. Bei Betriebsgrundstücken findet außer den vorgenannten Fällen eine neue Ernitttlung des Webrbeitragswerkes aub statt, wenn der nach vorgebendem maßgebliche Wehrbeitragswert nicht alle Bestandteile(insbesondere eingebaute Maschinen) des Grundstücks oder außer den Bestandteilen auch das Zubebör umfaßt und der neu ermittelte Wehrbeltragswert um mehr als 10 Prozent nach oben oder unten abweicht. Der Wehrbeitragswert ist ferner neu zu ermitteln wenn der an sich maßgebende Wehrbeitragswert zu dem Wehrbeitragswerte glethartiger Grundstücke in derselben Gemeinde in offensichtlichem Mißverhältns stebt, und wenn außerdem der neu ermittelte Wehrbeitragswert um mehr als 25 Prozent nach oben oder unten abwelcht. Bei der Neuermittlung des Wehrbeitragswertes ist der Wert zu ermitteln, der für das Grundstück auf Grund der Vorschriften des Wehrbeibragsgesetzes nach den Wertverhältnissen am Wehrbeitragsstichtag und nach dem tatsächlichen Zustand des Grundstücks(Beschaffenheit, Umfang usw.) am Feststellungszeitpunkt als Wehrbeitragswert festzustellen sein würde. Dabei hat jedoch die seit dem Wehrbeitragsstichtag infolge allgemeiner Abnutzung eingetretene Verschlechterung des baulichen Zustandes sowie die Aenderung der Verkehrslage gegenüber den Verhältnissen am Wehrbeitragsstichtag außer Betracht zu bleiben. Bei der Neuermittlung des Wehrbeitrags für Betriebsgrundstücke sind nur die Bestandteile des Grundstücks, nicht aber das Zubehör einzubeziehen. Der Reichsftnanzhof hat für die Durchführungsbestimmungen 1925, die sich, soweit es hier ankommt, inhaltlich mit den neuen Bestimmungen decken, gesagt, daß nur eine besondere Verschlechterung, die über jene bei den bebauten Grundstücken infolge allgemeiner Abnutzung eingetretene Verschlechterung hinausgeht, zur Neufeststellung des Wehrbeitragswertes führen kann, was analog auch für die neuen Bestimmungen zu gelten hat, nachdem auch bier von der Richtberücksichtigung der allgemeinen Abnutzung gesprochen ist. Der dort als ungangbar bezeichnete Weg, diesen besonderen Verhältnissen durch Erhöhung der Abschläge Rechnung tragen zu wollen, wird auch bei der neuen Regelung verlegt sein. Immerhin kann Allgemein wohl auf Grund des weitergehenden§ 82 wenn die verschlechterte Verbehrslage schon am Wehrbettragsstichtage vorgelegen hätte. Der sich so ergebende Wert muß, wenn er eine neue Ermittlung des Wehrbeitragswertes nach sich um mehr als 15 Prozent von dem früher festgesetzten Werte abweichen. Bei einer etwaigen neuen Ermittlung des Wehrbeitragswertes ist dem Sxundstnentümer. das Wahlrecht aus§ 17 Abf. 5 des Wehrbeitragsgesetzes zwischen Ertragswert oder gemeinen Wert zuzugestehen. 78. Ermäßigung der Vermögensteuer wegen Stillegung eines Geschäftsgrundstücks. Bemerkenswert ist eine vom Reichsminister der Finanzen in seinem Runderlaß vom 21. Juni 1928— III v 1650— getroffene Anordnung, durch die einer der Beratung über die Vermögensteuerdurchführungsbestimmungen 1928 gefaßten Entschlietung des Reichsrats Rechnung getragen wird. In dieser Entschließung hatte der Reichsrat der Auffassung Ausbruck gegeben, daß die Berücksichtigung von Stilllegungen, Betriebseinschränkungen usw. gegebenenfalls nicht bei der Bewertung der Grundstücke, sondern vielmehr bei der Steuererhebung erfolgen müsse. Die Reichsregierung hatte sich mit dieser Entschließung einverstanden erklärt. In Verfolg des der Entschlietung zugrunde liegenden Gedankens wird in dem aben, bezeichneten Runderlaß angeordnet, daß in den Fällen, in denen sich aus der Beseitigung des Stilllegungsabschlags für Geschäftsgrundstücke nach der wirt schaftlichen Lage des Steuerpflichtigen, für diesen eine unbillige Härte ergibt, durch Ermäßigung der Vermögensteuer im Billigkeitswege nach§ 108 Abs.1 RO. Abhilfe zu schaffen ist. Als Anhaltspunkt für die Höhe des gegebenenfalls zu erlassenden Teilbetrags soll der Betrag dienen, um den die Vermögensteuer für 1928 niedriger wäre, wenn noch die Bestimmung des S 27 Abs. 3 der Durchführungsbestimmungen 1925, jedoch mit der sich aus§ 14 der neuen Durchführungsbestimmungen hinsichtlich des maßgebenden Zektraums ergebenden Aenderung, Geltung hätte, je nach den wirtschaftlihen Verhältnissen des Steuerpflichtigen soll dieser Differenzbetrag ganz oder teilweise erlassen werden. Steuerpflichttge, die nach ihrer wirtschaftlichen Lage die Voraussetzung für eine Ermäßigung der Vermögensteuer in der vorbezeichneten Weise als gegeben erachten, werden zweckmäßigerweise schon in der Vermögenserklärung unter Darlegung ihrer wirtschaftlichen Verhältnisse und Bezeichnung des Ausmaßes der Stillegung ihres Geschäftsgrundstücks einen entsprechenden Antrag stellen. 79. Pflicht des Arztes, Rechtsanwaltes usw., Bücher und sonftige Aufzeichnungen den Finanzbeamten vorzulegen. durch Urteil des Reichswirtschaftsgerichts abgelehnt ist. Ferner bedarf es der Stellung von Anträgen, wenn es sich um Schäden in solchen Ländern handelt, die das deutsche Vermögen wieder freigegeben haben, und wenn das Freigegebene in einem Mißverhältnis zum Werte des Beschlagnahmten steht(§ 18 Abs. 3 des Schlußentschädigungsgesetzes). In diesem Zusammenhange wird auch die Frage zu prüfen sein, ob eine Liquidationsentschädigung für Beschlagnahmen in solchen Ländern verlangt werden kann, die einzelne Teile des kiqutdierten deutschen Vermögens nicht freigeben. Die letzterwähnte Vorschrift, die die Gewährung einer Schlußentschädigung für Liquidations= schäden in den Freigabeländern grundsätzlich ausschließt, setzt voraus, daß die einzelnen Gegenstände oder der Gegenwert den Geschädigten allgemein(ganz oder zum Teil) zur Verfügung gestellt werden. Nachdem nun auf Grund des neuen amerikanischen Freigabegesetzes endgültig feststeht, daß die der Chemikal Boundation Co. übertragenen deutschen Patente nicht freigegeben oder entschädigt werden, wird die Frage einer Eutschädigung für diese Patente aus Reichsmitteln aktuell. Endlich ist auch noch darauf hinzuweisen, daß Forderungen jetzt wie andere Vermögensgegenstände entschädigt werden, so daß alle diejenigen sich zweckmäßig wieder melden müssen, die bisher die Angelegenheit wegen der Geringfügigkeit der zu erwartenden Entschädigung vernachlässigt haben. 81. Preußische Hauszinssteuer und Eigentümerhypotheken. der der wohl auf Grund des weitergehenden§ 82 neuen Durchführungsbestimmungen durch Erlaß Landesfinanzämter diesem hier und da Rechnung agen getragen werden. RX5 hat in einer anderen Entscheidung(RFH. 124=28) untersucht, wie zu verfahren ist, um festzustellen, ob der Wehrbeitragswert neu zu ermitteln ist, und hat sich dazu etwa folgendermaßen geäußer!: soll darüber zu entscheiden sein, ob die Verkehrslage sich tatsächlich verschlechtert hat. Als##besgnger bnten ähnlichen Bezügen rechnen es 8 88 Mghemch.“ aus Vermögen im Sinne Bl. Wie im§ 40 Giertgi Renten und Dividenden, und 356 tichtag vorhanhene.en Einkünste. Den am Puthaben sind die farrigen am mspr üche auf Bedann ist zu. prüfen, ob die Aenderung erheblich im Sinne der Durchführungsbestimmungen ist, d. h. ob Beitragswert von dem früheren Wehrbeitragswert um mehr als 15 Prozent nach oben ider unten abweicht unter Beobachtung der in§ 22 Abs. 4 gegebenen Daten(Wertverhältnis). Es ist daher nach den Vorschriften des Wehrbeitragsgesetzes. also auch unter Beibehaltung des(nachl§ 17 Abs. 5 WehrbG.) gewählten Wertes(Ertrags oder gemeiner Wert neu zu exmitteln, der nach den Wertverhältnissen am Wehrbettragsstichtag, nur abgesehen von der durch die allgemeine Abnutzung seit 1914 eingetretenen Verschlechterung des baulichen Zustandes, unter Berücksichtigung der am Feststellungszeitpunkte vorliegenden Verschlechterung der Verkehrslage als Wehrbeitragswert festzustellen sein würde. Mit anderen Worten: es muß der Wehrbeitragswert gesucht werden, der festzustellen gewesen wäre, In dem Urteil vom 23. 5. 28 V A 984/28(Reichssteuerblatt 1928. S. 191) hat der Reichsfinanzhof sich mit der Frage besaßt, ob die Aerzte gemäß§ 198 der Veichsahgabenordnung veroflichtet sind, dem die Steueraussicht ausübenden Finanzbeamten nicht allein das Einnahmebuch, sondern auch sämtliche übrigen Bücher, Aufzeichnungen und Unterlagen vorzulegen, spweit sie für die Ermittlung der umsatzsteuerpflichtigen Entgelte von Bedeutung sind. Der Reichsfinanz= hof hat die Frage bejaht. Bereits in der Entscheidung Bd. 17, S. 313 hat der Reichsfinanzhof den Rechtsgrundsatz aufgestellt, daß Rechtsanwälte verpflichtet sind, dem Finanzamt nach Maßgabe des§ 198 Ae die Prüfung zu gestatten, ob die im§ 81 des Umsatzsteuergesetzes 1922 vorgeschriebenen Aufzeichnungen der Entgelte richtig und vollständig sind. Bei dieser Prüfung sind auch die Handakten vorzulegen, soweit sie für die Prüfung in Betracht kommen. Was in dieser Entscheidung hinsichtlich der Ausübung der Steueraussicht, vor allem der steuerlichen Nachschau bei Anwälten und des Rechts der Auskunstsverweigerung gemäß§ 179 Ae gesagt ist, hat entsprechend auch für Aerzte zu gelten. So hat z. B. in dem Urteil vom 20. 1. 28 V A 604/27 der 5. Senat des Reichsfinanzhofes den Arzt für verpflichtet erklärt, sein Patientenbuch und seine Karthothek dem Finanzamt vorzulegen, wenn nur durch Einsichtnahme dieser Unterlagen nachgeprüft werden kann, ob die Eintragungen im Einnahme= und Ausgabebuch richtig und vollständig sind. Das Recht der Steueraussicht wird insbesondere auch nicht bei Aerzten durch§ 300 des Strafgesetzbuches eingeengt. Diese Vorschrift stellt nur die unbesugte Preisgabe von Berufsgeheimnissen unter Strafe. Voraussetzung für die Zulassung der Anordnung des Finanzamtes ist nur, daß sie sich gemäß§ 6 der Reichsabgabenordnung im Rahmen von Recht und Billigkeit hält. Die Vorlegung des Einnahmebuches biedet in manchen Fällen allein keine Gewühr dafür, daß die vereinnahmten Entgelte in demselben richtig und vollständig aufgezeichnet sind. Zur Nachprüfung der Richtigbeit des Einnahmebuches wird es sich dann nicht umgehen lassen, auf die sonstigen Unterlagen des Arztes, welche Aufschluß über den Umfang seines ärztlichen Berufes geben, zurückzugreifen. 80. Die Entschädigungsanträge auf Grund des Kriegsschädenschlußgesetzes und ihr Fristablauf. Der Hansabund für Gewerbe, Handel und Industrie gibt folgendes bekannt: Es besteht vielfach die unvichtige Auffassung, daß die Entschädigungen auf Grund des Schlußentschädigungsgesetzes in allen Fällen von Amts wegen gewährt werden. Wenn dies auch für den Normalfall zutrifft, wo nämlich bereits eine Nachentschädigung oder doch wenigstens eine Entschädigung gewährt ist, so kennt das Gesetz doch andere Fälle, in denen ein Antrag ausdrücklich vorgeschrieben und sogar an eine Frist geknüpft ist. Dies sind z. B. die Fälle des§ 20 in Verbindung mit den Härtefondsrichtlinten, wo Anträge bis zum 31. Juli 1928 gestellt werden müssen.“ Von den hierher gehörenden Fällen ist besonders derjenige der verspäteten Anmeldung durch einen bedürftigen Geschädigten hervorzuheben. Hier kann also selbst dann ein Härteantrag gestellt werden, wenn, wie dies vielfach geschehen ist, die Gewährung einer Entschädigung wegen Verspätung der Anmeldung Nach dem preußischen Hauszinssteuergesetz ist eine Ermäßigung der Hauszinssteuer möglich bei einer Belastung mit nicht mehr als 20 v. H. des Wertes. In einer Entschließung des Preußischen Oberverwaltungs= gerichts vom 16. Dezember 1927— VII D 382/26— bleiben als Fremdhypotheken eingetragene Belastungen, die bereits am 1. Juli 1914 in Eigentümerhypotheken bezw. Eigentümergrundschulden umgewandelt waren, bei der Beurteilung des Verhältnisses von Belastung zum Grundstückswert außer Betracht. Als dingliche privatrechtliche Lasten im Sinne der eingangs bezeichneten Vorschvift kommen nur solche Lasten in Betracht, die aus dem Grundstück zu entrichten sind und den Eigentümer als solchen zu Leistungen verpflichten. Dingliche privatrechtliche Lasten in diesem Sinne sind daher nicht Eigentümerhypotheken und Eigentümergrundschulden, weil bei der Vereinigung von Schuld und Forderung in einer Person die Verpflichtung zu einer Leistung an einen Dritten nicht besteht. 82. Sicherungshypotheken und preußische Hauszinssteuer. Nach§ 3 Abs. 1 der Preußischen Steuernotverordnung vom 1. April 1924 ist die dort vorgesehene Herabsetzung der Hauszinssteuer nur zulässig wegen der laufenden Geldverpflichtungen aus einer am 13. Februar 1924 auf dem Grundstücke ruhenden wertbeständigen Last der daselbst bezeichneten Art. In einem Fall, dem die Entscheidung des Preußischen Oberverwaltungsgerichts vom 10. Januar 1928 — VI D 81/26— gugrunde liegt, war die der Hypothekenbestellung zugrunde liegende Schuld im März 1924 durch Zahlung getilgt und die Löschung der Hypothek im Grundbuch am 17. Juli 1924 vollzogen worden. Mit dem Erlöschen der Forderung ist aber die Sicherungshypothek gemäß§ 1163 BGB. in eine Eigentümerhypothek umgewandelt worden. Eine Anrechnung der bei dieser Eigentümerhypothek etwa eingetragenen Zinsen auf die mit dem 1. April 1924 zur Erhebung gelangende Hauszinssteuer scheidet aber schon aus dem Grunde aus, weil als privatrechtliche wertbeständige Lasten im Sinne des§ 3 Abs. 1 der Preußischen Steuernotverordnung nur solche gelten können, kraft deren der Eigentümer an einen Dritten aus dem Grundstücke Geldbeträge zu entrichten hat, nicht dagegen auch Belastungen, die wie die Eigentümerhypothek wegen der Vereinigung von Schuld und Forderung in einer Person keine Leistungen an einen Dritten zum Gegenstande haben. Daß die Beschwerdeführerin zum Zwecke der Tilgung der Hypothek einen Wechselkredit ausgenommen hat und daß die Wechselschuld wirtschaftlich nur an die Stelle der Hypothek getreten ist, ist für die Beurteilung der Zulässigkeit einer Steuerminderung gemäß 8 3 Abs. 1 der Preußischen Steuernotverordnung belanglos, da die Gewährung der Steuerminderung nach dem Gesetz an die Erfüllung ganz bestimmter Voraussetzungen geknüpft ist, die hier nach dem Gesagten nicht gegeben sind. Unerheblich ist schließlich auch das Vorbringen der Beschwerdeführerin, sie habe einen Teil ihres Grundstücks im Oktober 1924 wieder mit einer Sicherungshypothek belastet. In dieser Belastung des Grundstückes kann nämlich keinesfalls eine Ersatzhypothek im Sinne des Runderlasses des preußischen Finanzmiwisters vom 4. November 1025 erblickt werden. Wertbeständige, nach dem Stichtag eingetragene Hypotheken können dann berücksichtigt werden, wenn sie Ablösungshypotheken für schon früher rechtzeitig zur Eintragung gelangte wertbeständige Hypotheken darstellen. 83. Erstattung von Verzugszuschlägen. Nach§ 104 der Abgabenordnung sind für den Fall, daß eine nach den Steuergesetzen zu leistende Zahlung nicht rechtzeitig entrichtet wird, soweit nichts besonderes vorgeschvieben ist, Zinsen von der Fälligkeit ab zu zahlen. Die Zinsen sind zu zahlen ohne Rücksicht auf ein Verschulden des Steuerpflichtigen, sie sind also keine Verzugszinsen im Sinne des§ 77 AO. (anders die Zuschläge wegen verspäteter Abgabe der Steuererklärung). Sie sind deshalb geradeso zu behandeln, wie die vückständigen Steuerleistungen, denen sie zugeschlagen werden. Danach sind auch die Erstattungsvorschriften auf sie anzuwenden. sobald geltend gemacht wird, daß die Beträge zu Unrecht erhoben worden sind. Sind nun Einkommensteuervorauszahlungen, weil keine Einkommensteuer auf Grund der Veranlagung zu zahlen ist oder nur eine geringere Summe geschuldet wird, zu erstatten, so sind auch die wegen nicht rechtzeitiger Entrichtung der Vorauszahlungen festgesetzten und eingezogenen Verzugszuschläge zu erstatten.(RFH. I/A/878/27.) 84. Zum Begriff der nicht zum Arbeitslohn gehörigen und daher einkommensteuerfreien Dienstaufwandsentschädigung. Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung hatte ihrem Geschäftsführer monatlich 300 RM. als Dienstaufwandsentschädigung gezahlt und nahm keinen Steuerabzug vom Arbeitslohn vor. In einer Entscheidung vom 7. März 1928— VI A 76/28— hat der Reichsfinanzhof die Lohnsteuerpflicht bejaht. Aus der Begründung ist folgendes beachtenswent: Nach§ 36 Abs. 2 Nr. 2 gehören nicht zum Arbeitskohn Entschädigungen, die den im privaten Dienst angestellten Personen nach ausdrücklicher Vereinbarung zur Bestreitung des Dienstaufwandes gezahlt werden: a) entweder, wenn sie nur in der Höhe des nachgewiesenen Dienstaufwandes gewährt werden, b) oder wenn sie die tatsächlichen Aufwendungen offenbar nicht übersteigen. Die Voraussetzung unter a) ist nur erfüllt, wenn der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber seine Auswendungen nachweist und der Arbeitgeber nur den nachgewiesenen Betrag zahlt. Wenn, wie hier, eine Pauschalsumme gezahlt wird, so ergibt sich daraus ohne weiteres, daß der Arbeitgeber auf einen Nachweis der tatsächlichen Aufwendungen verzichtet, die unter a) aufgeführte Ausnahmebestimmung des§ 36 des Einkommensteuergesetzes daher nicht Platz greift. Die Voraussetzung unter b) ist nur erfüllt, wenn die Steuerbehörde nach Lage des Falles von vornherein mit Sicherheit annehmen kann, daß die unter der Bezeichnung Aufwandsentschädigung gewährten Bezüge die tatsächlichen Aufwendungen nicht übersteigen. Die Einschränkung des§ 36 Abs. 2 Nr. 2 soll nur für Fälle gelten, in denen es klar ist, daß das, was der Arbeitgeber als Aufwandsentschädigung zahlt, nur dem Ersatz von Aufwendungen dient, die Werbungskosten des Arbeitnehmers darstellen. In allen anderen Fällen ist es Sache des Arbeitnehmers, eine Berücksichtigung seiner tatsächlichen Aufwendungen dadurch zu erreichen, daß er gemäß§ 75 des Einkommensteuergesetzes rechtzeitig unter Nachweis seiner Aufwendungen eine Erhöhung des zur Abgeltung der Werbungskosten steuerfrei gelassenen Betrages beantragt. Ist das nicht geschehen und die Erhöhung nicht in der Steuerkarte vermerkt, und hält die Steuerbehörde es aus zutreffenden Gründen nicht für offenbar, daß die vom Arbeitgeber gezahlte Aufwandsentschädigung nur den tatsächlichen Aufwendungen entspricht, so tritt ohne Rücksicht auf den tatsächlichen Aufwand Lohnsteuerpflicht des Gezahlten ein. 85. Wann sind Auskünfte des Finanzamts verbindlich? Der Kaufmann und Gewerbetreibende haben ein erhebliches Interesse daran, über die sie treffenden Steuerlasten unterrichtet zu sein, um eine zutreffende Kalkulation vornehmen zu können. Tatsächlich bestehen jedoch über zahlreiche wichtige Steuerragen Zweifel, so daß eine Klärung nicht ohne weiteres möglich ist. Daß in derartigen Fällen regelmäßig auch vom Finanzamt nicht oder wenigstens vom Landesfinanzamt eine verbingliche Auskunft erteilt werden kann, hat der Keichosnnanzhof vor kurzem ausdrücklich entschieden. Grundsätzlich sind lediglich die schriftlichen Auskünfte von Finanzämtern über die Stempelpflichtigkeit von ausgestellten Urkunden sowie die Jolltarisauskünfte des Landesfinanzamtes nach§ 2 des Zolltarifgesetzes(RFh. Bd. 4 S. 328) verbindlich. Im übrigen gilt nach der Entscheidung des Reichsfinanzhofs vom 29. Juli 1927(II A 286/27 St..) folgendes: „Erteilt eine Finanzbehörde die gewünschte Auskunft und verläßt sich der Empfänger der Auskunft auf sie, so tut er das auf eigene Gefahr. Selbstverständlich sind die Behörden, wenn sie sich überhaupt auf die Auskunsterteilung einlassen, zu sorgfältigster Prüfung verpflichtet, und wenn ihnen ein Verschulden zur Last fällt, so könnte ein Schadensersatzanspruch gegen das Reich in Frage kommen, über den aber nicht die Steuergerichte, sondern die ordentlichen Gerichte zu befinden hätten. Die gesetzmäßige Steuerfestsetzung wird durch eine unrichtige Steuerauskunft nicht gehindert. Mit Unrecht beruft sich der Beschwerdeführer auf die bürgerlich=rechtlichen Grundsätze von Treu und Glauben. Eine Verletzung der Regeln von Treu und Glauben liegt hier nicht vor.“ 86. Bekanntgabe der Besteuerungsunterlagen an den Pflichtigen. Die Abgabenordnung bestimmt im§ 240, daß die Unterlagen der Besteuerung, die dem angesochtenen Bescheide zugrunde liegen, soweit dies nicht schon geschehen ist, dem Steuerpflichtigen auf Antrag oder, wenn der Inhalt der Rechtsmittel dazu Anlaß gibt, von Amts wegen mitgeteilt werden sollen. In diesem Falle ist dem Pflichtigen zur Begründung des Rechtsmittels eine Frist von mindestens zwei Wochen zu gewähren, die vom Empfange der Mitteilung an läuft. Die Unterlagen müssen ihm so zeitig bekanntgegeben werden, daß er auch neue Tatsachen dagegen noch rechtzeitig geltend machen kann, namentlich auch in den Fällen, in denen durch Einlegung der Berufung durch den Finanzamtsvorsteher nach§ 245 AO. das Verfahren gegenüber dem Regelverfahren verkürzt wird. Der Mitteilung der Tatsachen steht es gleich, wenn den Beteiligten Gelegenheit gegeben war, der Verhandlung, in welcher die Tatsachen oder Beweismittel vorgebracht wurden, beizuwohnen(§§ 241,259). Diese Vorschrift muß, wie sich aus einem Urteil des Reichsfinanzhofs vom 28. März 1927(I A 275/27) ergibt, weit ausgelegt werden. Dieses Urteil behandelte einen Fall, wo das Finanzamt im Berufungsverfahren einen glänzenden Buchprüfungsbericht eingereicht hatte, der dem Steuerpflichtigen nicht vom Finanzgericht mitgeteilt war. Das Urteil des RFH. erklärt dies Verfahren für unzulässig, weil dem Steuerpflichtigen keine Gelegenheit gegeben war, die Richtigkeit der Berechnung nachzuprüfen. Es handelte sich um einen Fall, in dem das Finanzamt zunäch frei veranlagt, dann aber Berufung gegen die Veranlagung eingelegt hatte, so daß erst im Berufungsverfahren überhaupt eine Steuerfestsetzung erfolgte. Für den Fall einer Mitteilung zu Protokoll bleibt folgendes zu beachten: Mag der Begriff der„Besteuerungsmerkmale“ auch den Steuerbehörden und ihren Beamten geläufig sein, so ist er doch in weiten Kreisen des Publikums unbekannt, und ein Anerkenntnis bestimmter, einzelner Bosteuerungsmerkmale kann aus der Vollziehung einer Verhandlung über ihre Mitteilung nicht entnommen werden, sofern nicht die dem Pflichtigen vorgehaltenen Besteuerungsmerkmale in der Verhandlung auch einzeln aufgeführt sind. 87. Einziehung von Steuerbeträgen durch Postnachnahme. Seit einiger Zeit befolgen die Finanzkassen die Uebung, nicht pünktlich gezahlte Steuerbeträge durch Postnachnahme einzuziehen. Die Nachnahmekarten tragen auf der Rückseite, offen mit einem Vordruck, den Vermerk der rückständigen Steuern, sowohl unter der Bezeichnung der Steuerart, als auch des Betrages. Dieses Verfahren dürfte der Bedingung der Wahrung des Steue.sses widerginn des auf die Wiedereintragung folgenden Kalen, vierteljahres, spätestens aber vom 1. April 1926 ab. beginnt. Dies gilt, wie das Reichsgericht ausführt. auch für die Verzinsung des Aufwertungsbetrages eines früheren Gläubigers. Auch dieser kann erst Zinsen von dem auf die Eintragung der Aufwertungs, hypothek folgenden Kalendervierteljahr, spätestenz vom 1. April 1926, verlangen, wenn entweder die Hypothek ganz gelöscht oder seinerzeit nach der Abtretung sein Namen im Grundbuch beseitigt und durch den des neuen Gläubigers ersetzt war. Mit Rücksicht auf die geteilten Ansichten in der Aufwertungsliteratur ist die Begründung, die das Reichsgericht für seine Auffassung gibt, von besonde, rem Interesse: rung des Steuergeheimnissg. sprechen, denn zum mindesten sieht oas Personat der Postverwaltung diese Eintragungen, abgesehen daß auch dritte Unbefugte diese unverschlossene Mit teilung lesen können. Abgesehen hiervon, gibt besonders an kleineren Plätzen diese Art der Einziehung zu falschen Deutungen leicht Anlaß, und es wäre daher zu begrüßen, wenn die Finanzverwaltung die Kassen anweisen würde, entweder dieses Verfahren überhaupt einzustellen, oder wenigstens die Spezifikation auf der Rückseite des Nachnahmeformulars zu unterlassen, statt dessen aber einige Tage vor Zustellung der Nachnahme den Steuerschuldner durch verschlossenen Brief von der zu erwartenden Nachnahme zu benachrichtigen. 88. Verzinsungsbeginn bei der Aufwertungs hypothek des früheren Gläubigers. Zahlreiche Aufwertungshypotheken sind zugunsten früherer Gläubiger eingetragen, die ihre Hypothekenforderung während der Inflationszeit abgetreten hatten. Zweifelhaft ist geworden, von welchem Zeitpunkt an sie Verzinsung ihrer Aufwertungshypotheken verlangen können. Diese Frage ist nunmehr vom Reichsgericht in dem wichtigen Urteil vom 9. 5. 28(V 674/27 R) geklärt. Aufwertungshypotheken sowie die ihnen zugrundeliegenden persönlichen Forderungen sind im allgemeinen vom 1. Januar 1925 ab zu verzinsen. Bestimmt ist jedoch, daß, wenn eine Hypothek infolge Aufwertung kraft Rückwirkung wieder eingetragen wird, die Verzinsung erst mit dem Be„Den Ausführungen des Landgerichts über den Zweck der Bestimmung des§ 28 Abs. 2 Aufwöes, in beizutreten. Dem Gläubiger soll nach ihr solange keine Verzinsung zustehen, als seine grundbuch, liche Berechtigung nicht ersichtlich vor, handen isst. Ein golbschter früherer Gläubiger erhält sie erst durch Wiedereintragung seines Rechtes. Ob eine Hypothek ganz gelöscht oder lediglich der Name des abtretenden Gläubigers be. seitigt und durch den des neuen Gläubigers ersetzt war, hat in diesem Betracht die gleiche Wirkung, daß ein Recht gelöscht war und grundbuchlich erst durch Wiedereintragung erkennbar wird. Auch der Wortlaut des§ 28 AufwGes. läßt sich hiermit vereinen; die Wiedereintragung des Gläubigerrechts des Abtretenden ist eine Wiedereintragung seiner Hypothek. Dieser aus Sinn und Zweck des § 28 Abs. 2 begründeten Auslegung stehen nicht die Erwägungen entgegen, die den erkennenden Senat (RGZ. 116, 117; Aufw Rechtspr. 1927, 395) und sonst veranlaßt haben, die Vorschriften über Berücksichtigung des guten Glaubens eines Grundstückserwerbers im Falle der gänzlichen Löschung einer Hypothek nicht auch für den Fall einer Abtretung anzuwenden.§ 21 Abs. 1 gebietet eine gleiche Behandlung beider Fälle nur dahin, daß wiedereinzutragen ist, nicht aber will er die Vorschriften des BGB. über gutgläubigen Erwerb ausdehnen. Auch die genannte Aufwertungsnovelle, die in diesem Rechtszuge zu beachten ist, spricht für diese, wie die angeführte Entscheidung des KG. mit Recht betont, durchaus herrschende Ansicht über die Tragweite des§ 28 Abs. 2. Die Novelle ordnet an, die vorzeitige Fälligkeit solle bei Abtretung mit Löschung des Rechtes des früheren Gläubigers ebenso eintreten wie bei völliger Hypothekenlöschung. Nur wenn bei Abtretung überhaupt nichts gelöscht ist, sondern der Name des abtretenden Gläubigers stehen geblieben und etwa eine löschungsfähige Quittung erteilt ist, bleibt§ 28 Abs. 2 außer Anwendung(RGZ. 118, 280; Arfw. Rechtspr. 1927, 781), weil dann„die grundbuchliche Legitimation noch vorhanden" ist, wie der Vertreter des Reichsjustizministeriums bei der Beratung der Novelle mit Recht bemerkt hat“. Besonders beachtlich ist der Hinweis des Reichsgerichts, daß, wenn bei der Abtretung lediglich eine löschungssähige Quittung erteilt ist, also nichts gelöscht ist, die Verzinsung bereits am 1. Januar 1925 zu beginnen hat. SAUNNMNMRRRRE Aund funr pommmmmmmn Die neuen Programme. In dem neuen Berliner Wochenprogramm finden sich nur wenig erwähnenswerte Darbietungen. Die wichtigste von ihnen ist die aktuelle Uebertragung aus Stralsund. Eine Reihe künstlerischer Darbietungen sollen die dramatisch bewegte Zeit des beginnenden 30jährigen Krieges vor uns erstehen lassen. Zunächst hören wir in einem geistlichen Konzert, das aus der St. Marienkirche zu Stralsund übertvagen wird, musikalische Meisterwerke des 17. Jahrhunderts. Im Anschluß an die musikalische Veranstaltung sollen einige Szenen aus Schillers Drama „Wallenstein“ aufgeführt werden. Am nächsten Nachmittag übernimmt die Funkstunde Stettin aus dem Stadttheater Stralsund ein Dankfest, das nach dem Meistersinger=Vorspiel Reden des Oberbürgermeisters Dr. Heydemann und des Studiendirektors Stengel enthält, ferwer zu Ehren Gustav Adolffs, des Bespeiers von Stralsund, die„Schwedische Nationalhumne“ und zum Schluß das„Niederländische Dankgebet“.— Unter den musikalischen Darbietungen der Funk=Stunde finden wir ein Konzert des Berliner Symphonieorchesters unter Leitung von Generalmusikdirektor Mörike. Die wichtigste literarische Darbietung des Berliner Senders ist eine Gedächtnisfeier für den kürzlich verstorbenen Schriftsteller Vietor Auburtin, der dem zeitungslesenden Publikum bekannt ist. Der andere, vor kurzem erst verstorbene Berliner Journalist, dessen Andenken die FunkStunde feiert, ist Josef Wiener=Braunsberg, der Chefredakteur des„Ulk“. Im weiteren literarischen Programm der Woche finden wir wieder eine Ferienfahrt durch die Mark, die diesmal nach Paretz führt, serner eine Rezitationsstunde des humoristischen Schriftstellers Haus Reimann, der„Sommerlich keiten aus Sachsen und Umgebung“ berichtet. Im An schluß an die Olympiade hören wir eine lustige Sportplauderei von Rellinghoff. Schließlich bringt der Wochenabend eine Sendespielaufführung der Berliner Posse„Der Jongleur“ von Emil Pohl. rung eines heiteren Einakters„Literatur" von Schnitzler eingeschaltet, und am Donnerstag gibt man nach der Sendespielaufführung der Komödie „Improvisationen im Juni“ noch eine Kammermusik für Klavier und Kontrabaß. Das Werag=Programm enthält ferner wieder eines der wertvollen Düsseldorfer Konzerte, die unter dem Titel„Collegium musicum“ unbekannte und wenig gehörte alte Kompositionen, diesmal von berühmten italienischen Meistern des beginnenden 18. Jahrhunderts, enthalten. Daneben bringt man wieder eine Reihe aktueller Uebertragungen, von denen wir besonders die Meisterschaftskämpfe der Deutschen Turnerschaft am samstag erwühnen. Der Frankfurter Sender übernimmt aus Mainz die Jubiläumsregatta des Mainzer Ruderverbandes. Ein gut zusammengestelltes Konzertppogramm am Sonntag enthält den„Karneval der Tiere“ von Saint Saöns, eine zoologische Phantasie, in der der französische Komponist mit musikalischen Mitteln die verschiedenen Tiere zu beschreiben versucht. Nach einer Aufführung von Lessings Lustspiel „Minna von Barnhelm“ am Montag bringt der nächste Abend ein Gesangskonzert, das an einer Reihe von Liedern verschiedener Meister den Einfluß des Volksliedes auf die Kunstmusik darstellt. Am gleichen Abend bringt Kassel Orchester= und Gesangskompositionen nordischer Meister. In einem Solistenkonzert am Mittwoch erscheinen der Berliner Pianist Demetriescu und der Frankfurter Geiger Lenzewski. Es folgen ferner eine Aufführung der Oscar=Strauß= Operette„Der tapfere Soldat“, sowie in Kassel eine Vorlesung des in Paris lebenden deutschen Dichters Walter Hasenclever aus eigenen Werken. In München gastiert am Montagabend in einem Harmoniumkonzert der Berliner Musiker Fritz Wenneis. Das wichtigste Ereignis der Münchener Woche ist die Uebertragung einer„Meistersinger"=Aufführung aus dem Prinzregenten=Theater. Es handelt Die Werag setzt ihre Bemühungen sort, die sommerlichen Abend. programme durch Abtrennung in einzelne Teile abwechslungsreicher zu gestalten. Die starre Programmbildung der deutschen Sender, die meistens ihre Abendprogramme mit einer einzigen großen Veranstaltung ausfüllen, birgt große Gefahren in sich und steht in völligem Gegensatz zu der Zusammensetzung der englischen Programme, die in den meisten Füllen eine bunte Aneinanderreihung kleinerer Veranstaltungen verschiedener Art darstellt. Etwas Aehnliches versucht nun die Werag, indem sie ihre Abendveraustaltungen durch sogenannte Intermezzi unterbrechen läßt, die sich oft auf ganz andere Stoffgebiete erstrecken, und die verschiedene Sender an einem Abend zu Worte kommen lassen. So wird am Sonntagabend eine lange Folge von Tanzmusik unterbrochen durch ein Chorkonzert der Halleschen Madrigalvereinigung aus Stuttgart, die wieder aus der alten und aus der ganz neuen Chorliteratur ein sehr bemerkenswertes Programm zusammengestellt hat und u. a. Chorkompositionen von Paul Hindemith, Bela Bartok und Josef Haas bietet. Ebenso hat man am Mittwoch zwischen die Teile eines Abendkonzertes die AuffühSEIBI Roi###-Anla 6—12 Monuln. doseph Schuster,.5 Dahmengraben 17 AACHEN Fernsprecher 29292. Komplette Anlagen, jedes Fabrikat RADIO! Heiliger& Kleutgens, Ursulinerstr. 15 Tel. 34319. PlI. Würselen, Aachenerstr. 113. 3084 Radie neueste Apparate 4547 Kurts beste Erzeugnisse R. GUEBELS Gegründet 1877. Sandkaulbach 2. Telefon 35867 Tatsache, daß durch die neue Autohalle und den Neubau am Haus der Funkindustrie insgesamt 8000 Quadratmeter Ausstellungsfläche neu hinzukommen, zeigt, daß man das fünfjährige Jubiläum des deutschen Rundfunks würdig begehen wird. Zu den Industrieausstellern, die diesmal die Zahl von 300 weit überschreiten werden, treten als selbständige Aussteller das Reichspostministerium, das Reichspost=Zentralamt, das Preußische Ministerium des Innern, die Polizei, das Reichsverkehrsministerium mit der Abteilung für Flugtechnik, das preußische Kultusministerium und die Reichsbahn. Zweite westdeutsche Funkausstellung in Köln. Der Reichsverband Deutscher Funkhändler Landesgruppe Rheinland=Westfalen und das Ausstellungs= und Messeamt Köln veranstalten in diesem Jahre vom 24. November bis 2. Dezember eine zweite westdeutsche Funkausstellung. Der gute Erfolg der ersten Funkausstellung in Köln ließ eine Wiederholung als notwendig erscheinen, zumal inzwiscten allein auf dem Gebiete des Bildfunks und der Kurzwellensendung Neuerung en erschienen sind, die das Interesse weiter Kreise finden. Der Zeitpunkt der Ausstellung liegt vor allem deshalb sehr günstig, weil zu gleicher Zeit die Dritte Westdeutsche Gastwirtsmesse in Köln stattfindet. Programm des Westdeutschen Rundfunks tikum. Sprecherin: Hertha Burmeister=Riga.( 18,00—14,20 Dortmund: Mittagskonzert d. Kapelle Maria Mario Iseglio aus dem Café Corso unter Mitwirkung von Hedwig Wiemer=Pähler(Mezzosopran).( 14,30—15,00 Köln: Arnoli Stecher: Funkliteratur.(9 15,00—15,25 Düsseldorf:„Meister vom Rhein“ Dr. A. van Nüß: Schachfunk.(O 15,30—15,55 Düsseldorf: Besuch beim Internationalen Tennisturnier. Sprecher: Schmidt und Ernst.(0 15,55 bis 16,30 Köln: Dichterstunde Manfred Hausmann. Gedichte: Erinnerung— Der Irre— Liebelhied— Eine foltsame Himmelfahrt, Legende— Die Tür, eine Geschichte von Vater un Kind.( 16,80—18,00 Dortmund: Besperkonzert, ausgesugtt vom Westfaliaorchester Dortmund(Leitung: Dr. Paul vor Szent=Györgyi).( 16,50—17,10: Intermezzo. Pferderennen. Uebertragung des Kartellpreises der Dreijähdebl. Wieurrau Radio- und Elektrogroßhandtung letzt nur Stiftstraße 8 Verkauf nur an Wiederverkäufer. 1350 Sender: Langenberg Welle 468,8, Münster Welle 250, Aachen Welle 400, Köln Welle 283. Senderäume: KölnDüsseldorf=Münster=Dortmund=Elberfeld. Direktion: Köln, Funkhaus. rigen von der Krefelder Rennbahn. Sprecher: Probst. C Anschließend bis 18,00 Dortmund: Fortsetzung des Besperkonzertes.(D 18,00—18,25 Köln: Die Stunde des Arbeiters. Dr. Krotoschiner:„Der Urlaub des Arbeitnehmers. Der Rechtsanspruch auf Urlaub“(). C 18,30—20,00 Uebertregung aus Duisburg: Vorschlußrunde um die Deutsche Fußballmeisterschaft, Bayern München— Hamburger Sportverein. Sprecher: Ernst.( 20,00 Köln: Tanz im Freien. Das kleine Orchester des Westdeutschen Rundfunks, Leitung: Eysoldt. Erster Teil: Tänze von Henderson, Nicholls, Proses, Polla, Keler=Bela u. a. C 21,00—22,00 Köln: Intermezzo: Alte und Neue Chormusik. Auführende: Holles Madrigalvereinigung Stuttgart. Alte deutsche Chorlieder aus dem 16. Jahrhundert, kanonische Motetten von Haas, Chorwerke von Herrmann, Hindemith u. a.( 22,00—23,00 Köln: Fortsetzung des„Tanzes im Freien“, zweiter Teil: Tänze von Köpping, Strauß, Meyer, Krauß, Mohr u. a.(9 Anschließend Köln: Letzte Meldungen, Sportbericht.( Anschließend bis 24,00 Köln: Nachtmusik und Tanz. Leitung Eysoldt. sich hier um eine Veranstaltung im Rahmen der Münchener Festspielwoche, die alljährlich unter reger Anteilnahme eines internationalen Publikums Meisterwerke der Opernliteratur in mustergültigen Aufführungen darbietet. Hamburg eröffnet diesmal den Sonntag mit einer Aufführung von Lehars Operette„Rastelbinder". Am nächsten Abend liest der mecklenburgische Schriftsteller Hans Franck, der in der Nähe von Schwerin lebt, aus eigenen Dichtungen. Erwähnenswert im musikalischen Teil des Norag=Programms ist nur die regelmäßig wiederkehrende Rundsunk=Singstunde der Musikantengilde, die bereits heute eine Hebung des Schulmusikunterrichts erreicht hat. Die Norag läßt die jungen Leute unter Leitung ihres Führers, Prof. Jöde, im Aufnahmeraum der Deutschen Welle konzertieren und übernimmt diese Darbietungen durch den Königswusterhausener Sender. Leipzig gibt als Sendespiele vas Berliner Volksstück„Das Fest der Handwerker“ und die Operette„Die Tanzgräfin". Auch Königsberg hat ein rein sommerliches Unterhaltungsprogramm zusammengestellt, das eine Aufführung der Oper„Alessandro Stradella“ von Flotow enthält.. 646 a2 kamne Breslau gibt drei Einatter des veruymten ungarischen Dramatikers Franz Molnar, die unter dem Titel„O Theater!" Geschehnisse aus dem Leben hinter den Kulissen gestalten. Stuttgart bietet neben einigen Konzerten zwei Sendespiele leichterer Art. In Wien hat man sich ebenfalls auf Sommerbetvieb eingestellt. Als Sendespiele gibt man die Oper„Mignon" und die Operette„Schwarzwaldmädel". Wll. Gleichbleibende Tageseinteilung(außer Sonntags). 10,15—11,10 Sendungen für Versuche und die Industrie.( 10,30—10,40 Unterbrechung der„Sendungen" durch: Erste Tagesnachrichten, Rheinwasserstand. C 11,15—11,55 Schulfunk(Donnerstags und Freitags 11,35—11,55). C) 12,50 Erster Wetterbericht. O 12,55 Nauener Zeitzeichen, anschließend bis 13,05 Zweite Bekanntgabe der neuesten Radio** 1 Monatsraten. Ing. A. Schicka, Auchen Jülicher Straße 80. Telephon 29451. 3217 Tagesnachrichten.( 13,05—14,30 Mittagskonzert(wird um 13,80 durch„Programmbemerkungen“ unterbrochen).( 15.30 Dr. Zeller: Goethes Faust in der Musik().( 20,00—21,30 Wirtschaftsberichte.( 16,30—18,00 Sonntags=Nachmittagskonzert.( 18,00—18,55 Vesperkonzert(wird um 18,80 durch „Programmbemerkungen“, unterbrochen). O Anschließend: Wirtschaftsmeldungen, zweiter Wetterbericht und Sportbericht.(, Anschließend an die Abendveranstaltungen: Letzte Meldungen, Sportbericht, dann bis 24,00(Sonn= abends bis 1,00) Nachtmusik und Tanz. Sonntag, den 22. Juli 1928. Die große deutsche Funkausstellung, die diesmal in Berlin am 31. August beginnt und bis 9. September dauert, wird die früheren Ausstellungen um ein bedeutendes übertreffen. Allein die 9,00—.05 Köln: Uebertragung des Geläutes der Trinitatiskirche Köln. G 9,05—10,00 Düsseldorf: Evangelische Morgenfeier. Leitung: Pfarrer Jakobi, Kaiserswerth. Musikalische Leitung: Organist Kurt Beer, Düsseldorf. Mitwirkende: Friedel Schäfer(Sopran); Polowinski(Tenor); der Schwesternchor der Diakonissenanstalt Kaiserswerth; Kurt Beer(Klavier). Ansprache:„Die Botschaft der Kirche von der Erlösung“. G 11—11,30 Düsseldorf: Fritz Worm: Wert und Ehre der deutschen Sprache().( 11,30—11,50 Münster: Dr. Mondorf: Steuerfunk.( 11,50—12,20 Köln: Liederstunde des Doppelquartetts„Liderblüte“ Bonn. Leitung: Musikdirektor Keller. Werke von Neumann, Silcher, Werth u. a. C 12,55—13,00 Dortmund: Deutsche Dichtungen aus dem BalDaimonnaterien Konrensicherungen Montag, den 23. Juli 1928. 10,30—10,40 Unterbrechung der Sendungen durch: Erste Tagesnachrichten, Amtliche Wasserstandsmeldungen. O 11,00 bis 11,15 Köln: Schulfunk für ein= und mehrklassige Volksschulen(7. und 8. Schuljahr). Im Walde(Naturkunde). C 12,10—12,50: Mechanische Musik.(D 12,50: Erster Wetterbericht.( Nauener Zeitzeichen, anschließend bis 13,05 zweite Bekanntgabe der neuesten Tagesnachrichten. C 13,05—14,50 Köln: Mittagskonzert. Leitung: Eysoldt. C 13,00 Unterbrechung des Mittagskonzertes durch„Programmbemerkungen“.(2 15,80: Wirtschaftsbericht.(9 16,05—16,35 Koln: Frauenstunde. Turn= und Sportwoche(). Hilde Hirsch Stern:„Das Kleinkinderturnen“.( 16,40—17,00 Düsseldotf: Lesestunde Li Nolden: Der schöne Brief. Aus Briesen von Hans Paasche, Matthias Claudius, Beethoven u. a. O 17,00—17,30 Köln: Dr. W. Schmidt: Bücherstunde. C 17.00 bis 18,00 Dortmund: Fritz Täuber: Jugend in Europa().0 18,00—18,55 Köln: Vesperkonzert. Leitung: Eysoldt. O 16=50 107 tigt ver Flll selb eng Na die Ref zuft bek böst noch zu 1 Kun aus, mili unbe Pase scher nur wan möch präti länd Min gen seine Pref polit steckt durch son! Bull Megr der ging Engl fast zur schrä berü Ding ägyp mach im E lische Herr 490n Aegy Fabr len —* Wo sinden Radio-Interessenten Qualität,. reelle Bedienung und Beratung? 532 Im ältesten Spezial-Haus Fr. 6. Prömper, Büchel 61, Tel. 2699# zwischen Dahmengraben und Peterstraße Unterbrechung des Besperkonzertes durch„Programmbem kungen".(, Anschließend: Wirtschaftsmeldungen, Wetterbericht und Sportvorbericht. C 19.20—19.45 Wetterbericht und Sportvorbericht.( 19,20—19,45* Lektor Dr. Beinhauer— E. M. Toca: Spanische Unterv#l tung.(2 19,45—20,05 Dortmund: Elternstunde. Rektor Ebel„Die Großstadt als Heimat unserer Kinder und Heimatlan ihrer Seele“.( 20,10 Köln: Fünf Minuten über das Den sche Turnfest.( 20,15—21,30 Köln: Abendkonzert. Das klein Orchester des Westdeutschen Rundsunks. Leitung: Eysolet unter Mitwirkung von Ella Baecker(Sopran). G 21,30 22,40 Düsseldorf: Collegium Musteum. Leitund Dr. Alfred Fröhlich. Altitalienische Meister. Im dir gramm: Werke von Corelli, Locatelli, Pergolesi, Anschließend Köln: Letzte Meldungen, Sportbericht. O schließend bis 24,00 Köln: Tanzmusik. Leitung Eysoldt. einw Gott dae die grei Geif soz nun fron men ordn die 1 zürn Bun eigen und der„ sichi um getob men Euro verli er 11 sich r schieh sorech Müh. wärt im C der 1 sewo 915 ührt, wages erst ungseten? : die nach beersetzt n der das ondeden Grnne lange 1ch. or rer gun oder 66. ersetzt daß Zurch Wortn; die geragung des ht die Senat Jonst ksichtirbers e nicht 8 21 Fälle P will n Ere in diese, Recht Eragdie schung intrewenn ndern geblieerteilt . 118, frundie der BeReichseine t, 44so 1. Ju—14,20 Iseglio 6 WieArnold Meister —1555 Ten55 b bedichte: ne Lister un gefaht zul von erder Dreijähan 42 RA. 6 Besperrbeiters. Der ebertre m ste MänD 2000 WesTänze u. a. C ormuft. Alte nonische ndemitß 9 in Meyer, dungen, sik und ): Erste C 11.00 Volks= nbe). C betterbeaweite —14.30 UnternbemerKöln: Hirschsseldorf: sen von a. C C 1750 41 C 1830 537 1410 e nbener zweiter 5 Köln: Interhalor Ebel: imatlans Devas kleine Eysoldt 21.30 bl5 Leitung: rvora 9 G9 Ar 3401. Geschelnungemate? wöchentlich 12 mal. Bezugeprete: süe den Monat.20 M. einschl. 46 Ufg, Botenlohn sille Postanstalten des In= und„Auslandes nehmen Besteglungenentgegen. Abbestellungen können nur einen Tag vor Monatsschluß mündlich oder schriftlich bei der Geschäftsstelle geschehen.„Durch das Teögerpersonal werden Abbestellungen niemals angenommen. Postschechkkonte; umt Köln Nr. 26970. Bank=Konto: Nlachener Bank f. Handel und Gerwerbe, Aachen. Nachen, Sonntag, 22. Juli 1928(Magdalena) Nr. 170 ..ErHer.. önwa, Habot bot der Priste en##ger gu Setrun, Gottoste Gachoner Loitung Apptzu sro soter in beuchlen, pid Rechnung gtalt, i der Zeitung von auf vrnggatug, v Bezugspreig—80, Hahrgang Gee P is schm eu ue S g— 8e. Hahegang Juscd auzon Alschsergstanp i Krdustongn un Im Jelle von höhner Sawelt, Streik, Ausspensung,# störung, Barbot, hot der Bovicher keinen Anspruch auf! der Zeiumg ohen Zuschriften an die versechen.— Feensprecher: 27327. Auf Amuf dieser Sammalmummer maldet sich unserv Zentrale, die mit den einzelnen AbtetLungen unserer Zeitung die gewünschte Verbindung berstells. Morgen-Ausgabe gewünschte Verbindung herstellt. Einzelverkaufspreis 5 Pfo. Berliner Redaktion: Berlin W I, Winterfeldtstraße 56, Fernruf Amt Bühzow 5267 fire sotert en bezahlen, wied Rechmung erteistz, is diese innerhalb 5 Tagen zu bezahlen. Eventuell gewährter Radatt allt mor bei Kassarsaulterumngt dr Honkurskällen v. bei zwangswu. Eintreibg. durch Klage treten die Bruttosätze in Kraft. Deuck u. Verlag von Kaapers Erden in Nachen, Seilgraben 16. Geschäftsstunden von morgens 7i0 bi abends 7 Uhr. An Sonntagen und gesetzlichen Feiertagon geschlossen. Den dnenrchchr. die kleine 27 mm breite Selie.„ 20 pfg, bebördl. Anz. 40 Reklamen 150„6, I. Seite 100% Aufschlag ohne Nachlaßz. Im Fernverkehr: die kleine Zeile 40 Plig., die 80 mm breite Reklamezelle iho Pfga.l. Seite 100% Aufschlag. Für Platzvorschrift 10% Aufschlag Rabatt nach Tarif. Platz und Zeitvorschrift ohne Verbindlichkeit. Verlagshaus: Aachen, Seilgraben 16. Telegr.=Adr. Echo, Nachen Täglich eine Beilage: Treita: Landwirtschattlicher Nasachert, Jamigrag. 1“„Aus der Welt der Technik“. Mittwoch:„Haus und Mode“. Donnerstag:„Unterhaltungsbeilage“. 4he. Freitag:„Landwirtschaftlicher Natgeber“. Samstag:„Kultur u. Leben“ od.„Gemeinnütziger Ratgeber“„Unterhaltungsbeilage“ u.„Sport=Echo“. Monatlich:„Der Steuerberater“. Baumwolle und Rilwasser. Das Geheimnis des äguptischen Staatsstreichs. eer. Berlin, 21. Juli 1928. Wo ist Wahrheit? Der Staatsstreich König Fuads von Aegypten, der sein Parlament auf drei Jahre nach Hause schickte, wird von einer Seite als ein Akt berechtigter Notwehr gegenüber einer korrupten Volesvertretung hingestellt; von anderer Seite wird König Fuad als ein kleiner Napoleon geschildert, der sich selbständig machen will. Nirgends aber, auch in der englischen Presse nicht— und über diese gehen ja alle Nachrichten aus Kairo— ist von der Rolle die Rede, die England dabei spielt. In allen britisch gefärbten Depeschen wird von den Reformen gesprochen, die der Diktatorkönig nun durchzuführen habe: Bewässerung, Wegebau, Seuchenbekämpfung und ein anderes Wahlgesetz. Fuad hat die böse Oppofitton, die nationale Wafd=Partei und die noch nationalere Watan=Gruppe in Grund und Boden zu regieren, er hat nach allen Orten, wo nationalistische Kundgebungen zu befürchten sind, ägyptische Truppen auszusenden, und von dem englischen Besatzungsmilitär in Aegypten wird versichert, daß es ganz unbeteiligt sei und Gewehr bei Fuß stehe. Von Nahas Pascha, dem früheren Premierminister, dem Beherrscher der Wafd=Partei, wird behauptet, daß er nicht nur mit Italien und Moskau, sondern auch mit Verwandten von König Fuad, die gerne den Thron erben möchten, enge Beziehungen unterhalte. Diese Kronprätendenten seien nur Puppen in einem von Ausländern beherrschten Ränkespiel, und da der liberale Mintsterpräsident Mohammed Pascha dieses Spiel nicht genügend blar durchschaut habe, müsse der König nun seine Sache selbst in die Hand nehmen... Mit einem solchen Märchengewebe der Londoner Presse werden die Abfichten der britischen Weltmachtpolitik kunstvoll verschleiert. Welches Geheimnis aber steckt dahinter? England hat bekanntlich im Jahre 1922 durch einen feierlichen Akt— die Geschichte wimmelt von solchen scheinbar selbstlosen Anwandlungen John Bulls— die Unabhängigkeit Aegyptens anerkannt. Aegypten wurde ein„freies Königreich“. Aber der Jubel der Aegypter war burz, der schöne Traum ging über Nacht zu Ende, als man entdeckte, daß die Engländer in das edelmütige Manifest vier kleine fast unmerkliche Klauseln eingeschmuggelt hatten, zur Wahrung der englischen Interessen und in Einschränkung der ägyptischen„Unabhängigkeit“. Diese berühmten vier Punkte beziehen sich auf folgende Dinge: Erstens auf die Wahrung der„Sicherheit“ im ägyptischen Eisenbahnnetz, zweitens auf die Wehrmacht, drittens auf die Anerkennung englischer Rechte im Sudangebiet und viertens auf den Schutz der englischen Interessen im Niltal, d. h. auf die englische Herrschaft über den von Jahr zu Jahr wachsenden ägyptischen Baumwollmarkt. Im„übrigen“ ist Aegypten unabhängig. Um Rese vier Punkte geht das Ringen hinter den Kulissen seit sechs Jahren. Im Punkte der strategischen Bahnen und des Militärs ist England seiner Sache sicher. Ein Radiotelegramm nach Malta, und die öritischen Panzerschiffe erscheinen umgehend vor Alexandrien. Ihre Kanonenmäuler reden eine furchtbare Sprache, auch wenn sie gerade noch nicht Feuer speien. Aber die wirtschaftlichen Ziele Englands in Aegypten lassen sich nicht einfach durch den Druck der militärtschen Uebermacht verfolgen. Dazu gehören innerpolitische Einflüsse, die man gegen den Nationalismus des Landes nicht durchsetzen konnte. Fuad muß der brittschen Wirtschaftspolitik durch innerägyptische Reformen den Weg bereiten. Aegypten ist keine Kornkammer mehr, es ist ein britisches Baumwollerzeugnisgebiet, das an Masse der Erzeugung nach Amerika und Indien an dritter Stelle, an Güte des Rohproduktes an erster Stelle steht. Die Einfuhr vorderindischen Weizens und hinterindischen Reises in das dichtbevölkerte Niltal, das sich nicht mehr selbst ernähren kann, ist ein sehr gewinnbringendes Geschäft für England geworden. Außerdem braucht England gewaltige Mengen Rilwasser im Sudan, wo— für alle Fälle— ein neues Baumwollgebiet eingerichtet wird, und sei es um den Preis, daß Gegypten als Konkurrenz zugrunde geht. Denn jeder Tropfen Wassers, der den Quellflüssen des Nils entzogen wird, fehlt 3000 Kilometer nördlich dem ägyptischen Boden. Gleichviel, die großen Bewässerungspläne zum Vorteil Englands müssen in Aegypten durchgeführt werden. Da die Nationalisten Aegyptens die Gefahr merkten und wider den englischen Stachel löken wollten, hat ihnen Albion jetzt durch einen Staatsstreich— made in Eayüan— sozursagen das Fell über die Ohren gezogen. Das ist das Geheimnis und die Wahrheit. * Die„wohlgesinnte Diktatur“. AW. London, 21. Juli. Der ägyptische Premier= minister Mohamed Pascha Mahmud erklärte in einer Unterredung mit dem Berichterstatter der „Times“ in Alexandrien, er und seine Kollegen hätten eine sehr schwere Verantwortung übernommen, aber es habe geschehen müssen. Die Art, in der die Geschäfte des Landes in der letzten Zeit geführt worden seten, sei unerträglich gewesen. Die Regierung werde versuchen, die Verwaltung zu reinigen. Sie beabsichtigt nicht, ihre Vollmachten gegen die Oppostion zu gebrauchen, es sei denn, daß die Opposition selbst scharfe Maßnahmen notwendig mache. Die Aufbebung der Pressefreiheit sei unbedingt erforderlich gewesen. Der Premierminister sagte schließlich: Ich werde nicht ein Tyrann sein, aber, wenn notwendig, ein wohlgesinnter Diktator. Großdeutschland in Wien. „Unsere Seele dürstet nach diesem Großdeutschland.“ AW. Wien, 21. Juli.(Drahtung.) Heute nachmittag fand nach einem Vortrag des Brünner Männergesangvereins in der Schubert=(Lichtentaler=) Kirche die dritte Hauptaufführung des zehnten deutschen Sängerbundfestes in der Sängerballe statt. Die Sängerhalle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Auf dem Festplatz, auf dem sich ebenfalls Zehntausende eingefunden hatten, waren Lautsprecher aufgestellt. Die Gesamtzahl der Teilnehmer kann auf 150 000 bis 200 000 geschätzt werden. Von amtlichen Persönlichkeiten waren u. a. erschienen: Der deutsche Gesandte Graf Lerchenfeld, die Mitglieder der Gesandtschaft, Reichsminister Severing, Reichstagspräsident Löbe, Bürgermeister Seitz und der Vizepräsident des Nationglrates Dr. Waber. Die Aufführung gestaltete sich zu einer mächtigen Anschlußkundgebung. Der Vorsitzende des deutschen Sängerbundes, Rechtsanwalt Dr. List, bielt bei dieser Veranstaltug eine Ansprache, in der er ausführte, das österreichische Land werde, ebenso wie es deutsch war und deutsch sei, auch deutsch bleiben, solange es ein deutsches Volk gebe. Er gedachte dann der deutsch=österreichischen Waffenbrüderschaft und all der treuen gefallenen Kameraden, die nicht mehr in die Sangesgemeinschaft zurückgekehrt sind. Nach den Worten des stillen Gedenkens sang ein verdeckt aufgestellter Chor:„Ich hatt' einen Kameraden“. Dr. List erklärte dann weiter, die Schicksalsgemeinschaft des Weltkrieges habe verwirklicht, was der deutsche Sängerbund seit seiner Gründung auf seine Fahne geschrieben habe, das Gefühl der Zusammengehörigkeit der deutschen Stämme ohne Rücksicht auf die politischen Grenzen zu stärken. Ein einziges großes Gelöbnis der Treue zum deutschen Wesen durchpulse alle im Einheitszeichen des deutschen Liedes in diesen Tagen in Wien weilenden Sangesbrüder, und in ihnen steige der heiße Wunsch auf, um das deutsche Volk auch das äußere Band der Einheit zu schlingen. „Unsere Seele dürstet nach diesem Großdeutschland. aber unser Verstand sagt uns, daß wir es nicht erzwingen, daß wir nur Vorbereitungsarbeit leisten können.“ Er forderte zum Schlusse seiner Ansprache die Sangesbrüder auf in beiliger Begeisterung als ein einzig Volk von Brüdern ihre Stimmen zu dem Rufe zu vereinigen:„Das große deutsche Vaterland, das wir ersehnen und erstreben, und sein Wegbereiter, das deutsche Lied: Heil!“ Der Kellogg=Pakt und der amerikanische Senat. AW. London, 21. Juli.(Drahtung.)„Daily Telegraph“ berichtet aus Neuyork. es sei keineswegs sicher, daß der amerikanische Senat den Kellogg=Pakt ratifizieren werde. Deutsche Flugzeuge sollen die AllesndricGreuope suchen. — Berlin, 21. Juli. Die„DAZ.“ meldet: Bei der Direktion der Heinkellwerke in Warnemünde ist ein Telegramm des Kapitäns Romagna von der„Citta di Milano“ eingetroffen, in dem zwei Heinkell=Doppeldecker zur weiteren Forschung nach der Ballongruppe der„Italia" bestellt werden. Die beiden Flugzeuge, die mit 600=PS.= Motoren versehen sein follen, müssen innerhalb von zwölf Tagen geliefert sein. Sie sollen ebenso als Land= wie als Seeflugzeuge zu gebrauchen sein und auch mit Schneekufen versehen werden können. Bei den Heinkellwerken hat sogleich eine Direktionskonferenz stattgefunden, in der beschlossen wurde, die Lieferung der beiden Flugzeuge zu übernehmen. Neue Rettungsexpeditionen für die„Latham“. AW. Oslo, 21. Juli.(Drahtung.) Die Admira= lität veröffentlicht eine Bekanntmachung, in der es beißt: Das französische Polarschiff„Pourquoi Pas“ unter dem Kommando von Dr. Charcot und der Robbenfänger„Heimland“ werden in den nächsten Tagen die Suche nach der„Latham“ am Eisrand von Grönland entlang aufnehmen. Nach den gegenwärtigen Plänen werden der französische Kreuzer „Straßbourg“, der norwegische Kreuzer„Nordenskiold“, der französische Aviso„Roosevelt“ und der norwegische Regierungsdampfer„Michael Sars“ die Nachforschungen in der Gegend zwischen Spitzbergen und Grönland aufnebmen, wohin, wie man vermutet, die„Latham“ abgetrieben worden ist. Der Robbenfänger„Hobby“, der von der Amerikanerin Miß Bond für eine Dachtfahrt gestartet, aber dann der norwegischen Regierung für die Nachsorschungen nach Amundsen gestellt worden war, wird mit Risser Larsen und Lützow Holm an Bord neue Nachforschungen in der Hinlopenstraße anstellen. Die Privatexpedition auf dem Dampfer„Vesle Kari“, die von den norwegischen Zeitungen organisiert wurde, wird die Ostküste von Spitzbergen absuchen. Revolutionäre Bewegung in Portugal. Die übliche Sommerrevolution. —* Berlin, 21. Juli. Nach einer Meldung der B. Z. am Mittag sind in Badasoz Mittellungen über eine„ernste Bewegung“ in Lissabon eingetroffen, die augenscheinlich von der Zensur abgeschwächt worden sind. Es sollen scharfe Kanonenschüsse gefallen sein; über Lissabon sei der Belagerungszustand verhängt, die Straßen seien seit gestern menschenleer. AK. Aus der Schweiz wird gemeldet: Das Volksbegehren auf eine Versassungsrevision im Sinne des allgemeinen Verbotes der Annahme von Orden und Ehrenzeichen fremder Regierungen hat 75000 Unterschriften erhalten. Notwendig waren 50000, Unterschriften. Es erfolgt nun eine Volksabstimmung. Am Wochenende Fabula=Gold=Halter.— Eine Mystikerin über die vielen Unglücksfälle.— Franz Wersels Abituriententag. — Sozialismus und Ehe.— Der neue Bildungsausschuß. Das ist nun die erste Plauderei, die ich mit meinem neuen„Fabula=Gold=Halter“ schreibe. Zwischendurch betrachte ich dieses dem Mann im Monde von der Aura=Gesellschaft in München(Jägerwirthstraße 15a) so freundlich überlassene Stück. Ueber 10karätige Goldfeder, härteste Osmiumspitze und allerlei Finessen außerdem, Herz, was willst du noch mehr? Ein Schriftsteller verwächst mit seiner Feder. Sie wird lebendig an seiner Hand wie ein neuer Finger. Victor Hugo konnte überhaupt erst schreiben, wenn er die Feder angesetzt hatte. Es war so, als kämen bei ihm die Gedanken aus der Feder. Das müssen ja heute soldene Gedanken werden! Mit einem religiösen Wort will ich die Feder einweihen. Ich lese eben in der„Geistlichen Stadt Gottes der Mystikerin Maria von Agreda.“ Es steht da ein Satz, der mich inmitten all der Unglücksfälle, die sich jetzt geradezu häufen,„außerordentlich ergreift. Er lautet:„Was die öffentlichen Drangfale, Geißeln und Unglücksfälle betrifft, so sind dieselben sozusagen die unzertrennlichen Folgen der Unordnungen, welche unter den Sterblichen herrschen.“ Diese fromme und kluge Frau hat im Tiefsten den Zusammenhang aller Dinge gefühlt. Eine menschliche Unkordnung pflanzt sich nach ihr geheimnisvoll fort in die Unordnung der Natur. Ist es nicht wirklich, als zürnten die Elemente dem armen Menschen, der seinen Bund mit Gott gelöst bat und die Anarchie seines eigenen Daseins nun auch in der Anarchie des Meeres und der Stürme wiederfindet? Ein großes Schif. der„Angamos“, ist untergegangen, ein anderes befand sich in größter Gefahr, in der Arktis sinkt Flugzeug um Flugzeug in die eisige Flut. Wirbelstürme haben getobt über Schanghat, und Zabllose sind umgekommen in den Ueberschwemmungen in Javan. Auch in Europa rasen wilde Naturkräfte, und es scheint, als verliere der Mensch nun ganz die Macht über sie. wo er im Stolz seiner Entdeckungen seiner Herrschaft lsich rühmt. In der Strindbergschen„Kronbraut“ geschieht in irgendeiner Szene ein ungeheueres VerAbrechen, und siehe da, sogleich beginnt das ungeheuere Nühlrad im Hintergrunde der Bühne stöhnend rückvärts zu geben. Der Zuschauer empfindet ein Grauen, in Grunde das Grauen über sich selbst, das in einer #rt magischem Zusammenbang steht mit dem Gang #er in ihrer ungeheueren Sicherheit plötzlich so irre##ewordenen Natur. Es gehört gewiß zu den schönsten Erlebnissen, die man haben kann, wenn man bei einem Menschen beobachtet, wie er sich durch die Wirrnis der Zeit wieder zu den ewigen Sternen durchkämpft. Vielleicht ist Franz Werfel einer von diesen Menschen. Sein jüngster Roman nennt sich:„Der Abiturientag“. Es ist eine Erzählung, die sich nur an Reife wendet. Durch die füngsten Vorgänge in mancher Oberprima, die die breiteste Oeffentlichkeit beschäftigt haben, erhält das Buch eine besondeve Aktualität. Lehrer, Studienräte und Studiendirektoren sollten es mit Aufmerksamkeit lesen. Hier kommt es mir nur auf ein Sätzchen an, das der Held des Stückes gegen Schluß spricht. Es ist der Richter, der sich selbst als schuldig erkannt hat und der sich außerstande fühlt, nun über den Klienten noch zu Gerichte zu sitzen. In all dieser entsetzlichen Tragik hat Sebastian ein eigentümliches Erlebnis. Plötzlich, so heißt es,„hob er die Arme und griff, seinen Kopf zurücklegend, boch über sich hinaus. So suchen auf alten Bildern biblische Gestalten das flatternde Kleid der aufwärts entstürzenden Engel zu erbaschen. Der Schreck der Verkünbigung verlor sich wie ein feuriger Punkt im Raum. Und wirklich, Sebastian hatte einen der unwiederholbaren Augenblicke unseres Daseins erlebt, in denen es zur Zündung kommt zwischen Gott und Mensch.“ Tatsächlich, mein Fabula=Gold=Halter ist ausgezeichnet. Für ruhige und ernste Erwägungen hat er Verständnis und bringt sie prächtig aufs Papier. Nun will ich aber sehen, ob er auch in erregten Augenblicken standhält. Ob er nicht kleckst, wenn den Verfasser die Wut packt. Das passiert bei mir immer, wenn ich den Vorwärts lese Nicht gemeint ist die Politik. Die hat so lange kein Interesse, als eben der Amertkaner da sitzt und den Kurs bestimmt. Ob diese oder jene Partei, das spielt im Augenblick keine so große Rolle, und man merkt ja auch, daß die Herren nicht ihr Leben riskieren oder ihren Posten. Wenn ich dieses Kabinett der Persönlichkeiten daherkommen sehe, dann denke ich an Lenaus Maiennacht oder an jenes andere Lied:„Da kommt auf welchem Silberschuh die Maiennacht geschritten...“ Ich weiß nicht, vielleicht heißt es auch auf„holdem“ Silberschuh, aber ein leiser Gang ist es gang bestimmt. Nein, ich werde wütend, wenn ich so kleine Dinge lese, die beiläufig im Feuilleton stehen. Etwa einen Traktat über die neue Ehegesetzgebung und die Erleichterung der Ehescheidung. Was da im einzelnen gesagt wird, klingt nicht eigentlich gottlos, aber diese ganze Art, wie über die Dinge gesprochen wird, die nun doch einmal die Fundamente der Gesellschaft sind. So als genügte etwa ein Mehrheitsbeschluß, um morgen die Zeitehe einzuführen. In einer anders gearteten Koalition wird man sich am Ende für die Kameradschaftsebe einsetzen. Wenn man schon anfängt mit den ewigen Sternen Billard zu spielen, dann wird es bald um das Göttliche an ihnen gescheben sein. Und das ist das Furchtbare und das Zersetzende dieses Dauerangriffes auf die Religion, daß er nicht mehr mit Fanfaren und Trommelschlag gemacht wird, wie etwa in der Roten Fahne, sondern daß man unsere heiligsten Wahrheiten wie feuilletonistische Seifenblasen in die Luft bläst. Was wohl aus dem kommenden Schulgesetz werden wird? Im neuen Bildungsausschuß des Reichstages sitzen 9 Sozialdemokraten, 5 Deutschnationale. 4 Zentrumsleute, 3 Kommunisten, 2 Volksvarteiler. 2 Demokraten und 1 Mitglied der Bayrtschen Volkspartei. Wenn die Toleranz den nicht auf dem Boden des Christentums stehenden Mitgliedern dieses Ausschusses nicht auch eine Seifenblase wäre, dann ließ sich einiges hoffen. Aber wir erleben es Tag für Tag, daß es eine Toleranz prakttsch nicht albt. Fortgesetzt noch geschehen Vergewaltigungen der Religion wegen in Mexiko, aber im Ernst regt sich kein Vertreter der Toleranz dagegen auf, während man über die Todesurteile in Rußland Zeter und Mordio schreit. Man siebt, wie hier mit ungleichen Maßen gemessen wird und daß es niemals der Toleranz wegen ist, wenn man tolerant ist, sondern irgendeines Interesses wegen, dem man mit Toleranz dient. Wären die Katholiken Mexikos Petroleumkönige, würde man ihnen wahrscheinlich Toleranz im Ueberfluß erweisen. Dieser Bildungsausschuß hat die verschiedensten Gesichter. Jede Partei darin hat von Bildung ihre eigenen Vorstellungen. Wir werden es noch einmal erleben müssen, daß die höchsten Gegenstände der Gesetzgebung und die heiligsten Ideale des Volkes zu Objekten des parlamentarischen Kuhhandels werden. So steht es heute in Deutschland, und so steht es in der ganzen Welt. Christentum als parlamentarische Schmuggelware— im„christlichen“ Europa.. Wäre mein Fabula=Gold=Halter nicht aut, dann hätte es sicher jetzt einen Klecks gegeben. Nun aber bat er seine Probe bestanden. Und fromm, wie er begonnen, so soll er auch schließen mit einem Wort, das ich eben in einer neuen kleinen Biographie des Ignatius von Loyola lese(von Albert Otto S. J. bei Kühlen, Gladbach). Als das Germanikum, das deutsche Kolleg in Rom, einst in Not war, da schrieb der Heilige, indem er Papst und Kardinäle um Hilfe anging: „Alle, die das Heil Deutschlands ersehnen, haben das wirksamste und beinahe einzige Heilmittel. um die dort sinkende und in vielen Gegenden gesunkene Religion zu stützen und wiederherzustellen, darin erkannt, daß eine große Schar tüchtiger Männer des Volkes an das Kolleg geschickt werden... Solange ich lebe, werde ich sorgen. Man mag mich verkaufen! Diese Deutschen verlasse ich nicht!“ Der kluge Heilige sah klar und richtig. Die„Zündung zwsichen Gott und Men's“ ist in unserm Volke unterbrochen. Sie wiederherstellen, das heißt Deutschland einen und retten. Der Mann im Monde. Der Festdirigent des Sängerbundesfestes in Wien. hat die Leitung des Festkonzerts anläßlich des Deutschen Sängerbundfestes in Wien übernommen. Er wurde 1873 als vierzehntes Kind der einundzwanzigköpfigen Musikerfamilie Keldorfer in Salzburg geboren, war 1009—1921 Dirigent des Wiener Männergesangvereins und ist seit sieben Jahren Chormeister des Wiener Schubert= und des Ostmärkischen Sängerbundes. Reichsparteitag Ende Oktober in Düsseldorf. —“ Der Reichsparteitag der Deutschen Zentrumspartei wird, worauf schon Joos in Alsdorf hinwies, wahrscheinlich Ende Oktober in Düsseldorf stattfinden. Die Vorbesprechungen haben in diesen Tagen bereits stattgefunden. Der endgültige Beschluß wird in kürze zu erwarten sein. Der deutsche Außenhandel in Juni. Mit 214 Millionen passiv. AW. Berlin, 21. Juni. Der deutsche Außenhandel zeigt im Juni 1928 im reinen Warenverkehr einen Einfuhrüberschuß von 214 Millionen Reichsmark gegen 191 Millionen Reichsmark im Vormonat. Der Rückgang der Einfuhr, der seit Januar von Monat zu Monat zu verzeichnen war, ist in diesem Monat erstmalig wieder unterbrochen. Die Einfuhr hat gegenüber dem Vormonat etwas, wenn auch nur um 22,2 Millionen Reichsmark, zugenommen. Die Ausfuhr ohne Reparationssachlieferungen ist gegenüber dem Vormonat fast unverändert. Die Zunahme der Einfuhr entfällt in der Hauptsache auf die Lebensmittel, in geringerem Umfange auch auf die Rohstoffe. Die Einfuhr von Fertigwaren hat dagegen abgenommen. Die Ausfuhr von Fertigwaren und von Rohstoffen ist geblieben. Da die Ausfuhr von Lebensmitteln aber in starkem Maße gesunken ist, so ergibt sich für die Gesamtausfuhr eine geringe Abnahme(um 0,6 Millionen Reichsmark). Die Staatsbeihilfe für die britische Kohlenindustrie. AW. London, 21. Juli.(Drahtung.)„Daily News and Westminster Gazette“ meldet: Die geplanten Maßnahmen der Regierung für eine Besserung der verzweifelten Lage der Kohlenindustvie nehmen jetzt unerwarteter Weise die Gestalt einer Unterstützungsaktion des Schatzamtes für die Eisenbahnen an, damit diese in die Lage versetzt werden, die Kohlentransportsätze zu ermäßigen. Die Höhe der Bewilligung ist noch nicht festgesetzt. Der Plan, den Churchill dem Kabinett unterbreitet hat, deutet jedoch darauf hin, daß die söhe des Betrages es den Eisenbahnen ermöglichen wird, ihre Frachtsätze durchschnittlich um 9 Pence bis 11 Pence pro Tonne herabzusetzen. In der Frage der Aufrechterhaltung der Auslandsverträge spielt diese Ermäßigung eine bedeutende Rolle. Mit dieser Unterstützungsaktion ist ein Plan für eine jährliche Auswanderung von 20000 Personen, insbesondere Bergarbeitern nach entlegenen Teilen des britischen Reiches verbunden. Vbrater. Aachen, den 21. Juli 1928. Mutige Tat. * Zu dem bereits kurz gemeldeten Brand in der Hartmannstraße erfahren wir, daß die Sache sehr leicht hätte schlimm werden können, wenn nicht ein glücklicher Zufall zwei beherzte Herren herbeigeführt hätte, die, als sie aus den Fenstern dicke Rauchwolken quellen sahen, ohne Zögern in das Fenster einstiegen, die schlasenden Bewohner, eine Frau und zwei Kinder, weckten und sie in Sicherheit brachten. In der Zwischenzeit war das Feuer gelöscht worden, so daß die Feuerwehr wieder umkehren konnte. Man vermutet, daß das Feuer durch eines der Kinder entstanden ist, das vielleicht mit den auf dem Nachttischchen liegenden Streichhölzern gespielt hatte. Nachener Erwerbslosenstatistik. Berichtszeit vom 9. bis 14. Juli 1928. Beim Arbeitsamt als arbeitslos gemeldet: 5184 Männer(Vorwoche: 5203), 2438 Frauen(2496), zusammen 7622(7699). Anzahl der infolge des Gesetzes über Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung unterstützten Personen: Hauptunterstützungsempfänger 3406(3264), Familienangehörige 2059(2011), unterstützte Kurzarbeiter 140(126), Familienangehörige 18(21). Krisenunterstützung: Hauptunterstützungsempfänger 651(621), Familienangehörige 692(740). Ausgezahlte Beträge in der Berichtszeit: Arbeitslosenunterstützung: 47 456 RM., Vorwoche 45 903 RM., Krisenunterstützung: 8604 RM., Vorwoche: 7579 RM. Ueber Arbeitsmarkt und Wirtschafttslage in der Rheinprovinz berichtet das Landesarbeitsamt der Rheinprovinz: Der Anteil der unterstützten Arbeitslosen im Bezirk des Landesarbeitsamtes Rheinland an der Zahl der Unterstützungsempfänger in der Arbeitslosenund Krisenunterstützung im Deutschen Reich beträgt ein Siebtel. Wenn man sich vergegenwärtigt, daß die Bevölkerung der Rheinprovinz ein Elftel der Bevölkerung des Deutschen Reiches ausmacht, mag der rheinische Anteil an der unterstützten Arbeitslosigkeit groß erscheinen. Es muß allerdings darauf hingewiesen werden, daß fvüber der Anteil der Rheinprovinz an der unterstützten Arbeitslosigkeit erheblich größer gewesen ist. Der hohe Anteil der Rheinprovinz erklärt sich zum Teil aus der großen Zahl der Großstädte, die in der Rheinprovinz liegen und in denen sich die Arbeitslosigkeit stärker zusammenballt, als in Mittelstädten und in ländlichen Gebieten. Das erklärt auch, daß die Zahl der Unterstützungsempfänger, die auf 1000 Einwohner entfällt, in der Rheinprovinz über dem Reichsdurchschnitt liegt. Sie beträgt 14,5 gegenüber 11,4 im Deutschen Reich. Ob der Anteil des Rheinlandes an der Gesamtarbeitslosigkeit wieder größer werden wird, ist im Augenblick nicht zu übersehen. Das hängt davon ab, ob die Abbröckelung der Konjunktur sich im Rheinland oder in den anderen Gebieten des Deutschen Reiches in der nächsten Zeit stärker durchsetzt. Nach den bisher vorliegenden Berichten der Arbeitsämter über die erste Julihälfte hat die Zahl der Unterstützungsempfänger in den industriellen Gebieten leicht zugenommen, während in den ländlichen Gebieten im Zusammenhang mit der Einbringung der Ernte eine schwache Abnahme beobachtet werden konnte. Diese Entwicklung ist insofern bemerkenswert, als im gleichen Zeitraum des Vorjahres eine erhebliche Abnahme der Unterstützungsempfänger festzustellen war. Konferenz der westdeutschen Handwerl kammern. Im Anschluß an eine Tagung der Wirts zentrale des westdeutschen Handwerks traten wostdeutschen Handwerkskammern am Dienstag tungen uber in Wiesbaden zu wichtigen „Fragen der Berufsstands=, Sozial Veratungen Kand die gaer. Jm Vordergrun über die allgem tragsbedingungen für die Ausführung von rungen und Leistungen. Es handelt sich hier um eine Arbeit, die aus dem beim Reichsfinanzministerium bestehenden Reichsverdingungsausschuß hervovgegangen ist und für alle die Lieferungen und Leistungen in Betracht kommen solle, die nicht unter die Reichsnerdingungsordnung für Bauleistungen fallen. Der Entwurf wurde von der Konferenz der wastdeutschen Kammern abgelehnt, da er in der Mehrzahl seiner Bestimmungen zu weitgehende Eingriffe in die Betriebsverhältnisse des Auftraggebers zur Folge haben würde. Bezüglich der Forderung des Facharbeiternachwuchses vertrat die Konferenz den Standpunkt, daß der vom Reichsarbeitsminister dem Präsidenten der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung zur Verfügung gestellte Fonds von 50000 Mark für das gesamte Reichsgebiet nicht ausreiche, um eine wirkungsvolle Unterstützung bedürftiger Lehrlinge zu gewährleisten. Die Handwerkskammern werden in Gemeinsambeit mit den Berufsämtern bezw. Arbeitsämtern Maßnahmen zur Ueberbrückung der Schwierigkeiten, die sich aus dem kommenden Facharbeitermangel ergeebn können, ergreifen. Dem durch einen Initiativantrag im preußischen Landtag eingebrachten Gesetzentwurf über die Beschränkung der privatwirtschaftlichen Betätigung der Gemeinden und Gemeindeverbände wurde in seinen Grundzügen zugestimmt. Der rheinische Handwerkertag in Eusbirchen am nächsten Sonntag und Montag bildet die Hauptveranstaltung des rheinischen Handwerks in diesem Jahre. An dieser Tagung nimmt der Minisster für die besetzten Gebiete v. Guérard persönlich sowie ein Vertreter des preußischen Ministers für Handel und Gewerbe teil. Auch Oberpräsident Dr. Fuchs und Regierungspräsident Elfgen werden daran teilnehmen. Der Reichskommissar für Handwerk und Kleingewerbe, Ministerialdirektor Dr. Reichardt, wird ebenfalls zugegen sein. Aus Westdeutschland. Das vierte Blitzopfer einer Familie. #t Landau, 20. Juli. Beim Mähen wurde dieser Tage der 45jährige Landwirt Ferdinand Detzel in Herxheim vom Blitz erschlagen. Der Erschlagene ist seit 1913 das vierte Opfer dieser Familie, das der Blitz fordert. Im Mainschlamm umgekommen. □ Mainz, 20. Juli. Ein schreckliches Ende fand ein 8½jähriger Knabe aus Kostheim. Er fiel in den Floßhafen und verschwand. Nach angestrengtem Suchen blieb er eine Zeitlang unentdeckt. Endlich fand man ihn. Er war mit dem Kopf im Schlamm stecken geblieben. Einen führerlosen Zug zum Stehen gebracht. it Mülheim, 20. Juli. Auf dem Rangierbahnhof der Zeche Rosendelle fiel, wahrscheinlich infolge der großen Hitze, der Lokomotivführer aus einem rangierenden Zug und geriet unter die nachfolgenden Wagen, wobei ihm der Kopf, ein Bein und ein Arm abgefahren wurde. Der Rangierzug fuhr ohne Führer weiter und hätte großes Unglück anrichten können, wenn es nicht kurz vor dem Bahnhof Heißen einem beherzten Manne gelungen wäre, den Rangierhebel umzuschlagen und den Zug zum Gntgleisen zu bringen. Durch eigene Schuld tödlich verunglückt. tt Duisburg, 20. Juli. Der in Rheinhausen bei der Friedrich=Alfred=Hütte beschäftigte Arbeiter Emil Alexander von hier überquerte verbotswidrig die Eisenbahngleise, um den letzten Abendzug von Rheinhausen nach Duisburg zu erreichen. Er wurde von dem Zuge erfaßt, der ihm beide Unterschenkel abfuhr. Alexander erlag bald darauf den Verletzungen. Völkische Leichenschänder. □ Köln, 20. Juli. Die Beschädigungen auf jüdischen Friedhöfen durch völkische Elemente nehmen in den letzten Wochen einen skandalösen Umfang an. Im Laufe der letzten Nächte wurde nach einer Mitteilung des„Kölner Jüdischen Wochenblattes“ von einer Rotte junger Burschen ein Anschlag auf den alten Ehrenfelder jüdischen Friedhof versucht. Ein Beamter der Wach= und Schließgesellschaft, der die Burschen überraschte, wurde von ihnen mit der Waffe bedroht. Erst als der Wächter die Schußwaffe gegen die Freuler erhob, entflohen diese. Die Attentäter waren mit einer Menge Handwerkszeug ausgerüstet, so daß an der Absicht einer Demolierung kein Zweifel war. Bei einem gleichfalls von rechtsradikalen Elementen verübten Schurkenstreich auf dem jüdischen Friedhof am Bonner Tor wurden Verwüstungen angerichtet, die jeder Beschreibung spotten. Sogar ein Teil der Friedhofmauer wurde niedergelegt, unterwühlt und ein regelrechter Laufgraben angelegt. Anscheinend haben die Burschen auf diese Weise Zutritt zu dem Friedhof erlangt. Neues vom Tage. Erdbeben in Rom. Heute(Samstag) morgen gegen 9,19 Uhr wurde in Rom ein leichtes Erdbeben verspürt. Andenkenjäger auf Greenly Island. Dem„Neuyork Herald“ wird gemeldet, daß die in Gast Orange wohnende Frau des in Lobster Bay in Labrador stationierten Offtziers die Küstenwache von ihrem Mann ein Telegramm aus Long Point erhalten hat, in dem dieser einen Kampf beschreibt, den er und zwei seiner Leute mit Fischern von Neusundland zu bestehen hatte. Diese sollen am 6. Juli versucht haben, das Flugzeug„Bremen“ zu stehlen. Die Fischer seien nach einem Feuergefecht vertrieben worden. Der Waldbrand bei Triberg gelöscht. Der Waldbrand an der Schwarzwaldbahn bei Triberg konnte Freitag abend in später Stunde gelöscht werden. Es sind sechs Hektar niedrigen Waldbestandes vernichtet worden. Der Eisenbahnverkehr erlitt keine Unterbrechung, da der Wind das Feuer rasch von der Bahn abtrieb. Der Mord im Lainzer Tiergarten. Aus Wien wird gemeldet: Die Nachforschungen zur Feststellung der im Lainzer Tiergarten Ermordeten führten bisher zu keinem positiven Ergebnis. Gegenüber einer Meldung, daß die Ermordete eine gewisse Käthe Müller sein sollte, wurde das Wiener Sicherheitsbüro von der Kriminalpolizei in Aussig telephonisch benachrichtigt, daß die vermißte Müller sich selbst bei der dortigen Polizeibehörde meldete, so daß die an das Verschwinden der Müller geknüpfte Kombination bei der Lösung des Kriminalfalles vollständig ausgeschieden werden kann. Schleberet in Bchilbern. * Kohlberg bei Herzogenrath, 21. Juli. In einer Wirtschaft zog in der vergangenen Nacht plötzlich ein stark angetrunkener Gast, der sich mit seinem Freunde im Lokal befand, den Revolver und feuerte ohne jeden Anlaß sämtliche sechs Schüffe in eine Gruppe von Gästen. Dabei wurde der Bergmann Anton Härings aus Kirchrath durch zwei Schüsse(Bauch und Schulter) lebensgefährlich verletzt. Ein zweiter Gast, Albert Butschereit, kam mit leichteren Verwundungen davon. Der Täter wurde bereits festgenommen. Härings, der in das Krankenhaus nach Bardenberg eingeliefert wurde, hat bis jetzt das Bewußtsein nicht wieder erlangt. Schüsse in der Nacht. * Herzogenrath, 21. Juli. Heute nacht gegen 3¾ Uhr wurden in der Merksteiner Straße drei Schüsse gegen ein Auto abgeseuert. Von den Tätern fehlt bis jetzt jede Spur. Ob ein Raubüberfall beabsichtigt war, konnte noch nicht festgestellt werden. Literarisches. Georg Schubert, Gewinn oder Verluß? Besinnliches zur Frage des Kirchenaustritts. 40., brosch. 40 Pfg.=50 Ct. Verlagsanstalt Benziger u. Co.,.=., Einsiedeln. In allseitiger Weise beleuchtet der Berkiner Pfarrer uu. Kirchenaustritte. Sie geschehen wohl meist nur aus tigen und schwachen Gründen. Mangel an Liebe und Kennnis der Kirche liegen zu Grunde. Ich möchte das Schritchen in der Hand eines jeden Schwankenden sehen, ebe, den unglückseligen Schritt tut. Eine Karitasblume. Mutter Josefina Banninl, Gränderider Genossenschaft der Töchter des heiligen Komillus, g. einer deutschen Kamillianerin. Brosch. 0,75 M. scher Verlag(C. Leopold) Warendorf. Der Orden des hl. Kamillus, des Patrons der ist in Deutschland recht gut bekannt und besitzt zahlreiche deutsche Söhne als Mitglieder. Weniger bekannt 1s zu, Genossenschaft der Töchter des hl. Kamillus. Gier wird ung das heiligmäßige Leben der Stifterin(f.1905) vorgelegt. ist das Bild einer edlen Wohltäterin der Menschheit. echten Karitasblume. Die Genossenschaft wird deturch bekannt werden. Manches junge Mädchen, das Orbez###, fühlt, wird zur Aufklärung:„Wo soll ich eintreteurSchrifichen mit Begeisterung lesen.: 8. des modernen Unglaubens, besonders des., und Rommunismus von Franziskanermissioner Broschiert 40 Pfg. Verlag Buvon u. Bercker### Kevelaer(Rois.). Schlagworte zialismus Elpidius. m. b. 6. Bei der werken und zu Lämpfen uue ernen mit Wpzugworten den sperren, ist dieses Büchlein ein gutes Mittel zur En## gegnung. vielfach verbreiteten Sucht, namentlich in Bergd Fabriken, gegen die kathollsch=treuen Arbeiter und ihnen mit Schlaaworten den Mund Die wirtschaftliche Woche. Die bereits im vorigen Bericht kurz erwähnte Diskonterhöhung der wichtigsten amerikanischen Notenbanken von 4½ auf 5 Prozent hat deren Rate auf einen Stand gebracht, der seit November 1921, also seit der großen Deflationskrise, nicht mehr erreicht war. Die Heraufsetzung des amerikanischen Bankdiskonts von 4% auf 5 Prozent ist die dritte seit Jahresbeginn. Gestützt auf seine außerordentlich hohen Goldreserven kungierte Neuvork in den letzten Jahren als eine stets bereste Augleichsstelle im internationalen Geldverkehr. Erleichtert war diese Wirksamkeit durch die bis zum vergangenen Jahre auf Sicherung einer flüssigen Geldlage gerichtete Politik des amerikanischen Notenbanksystems. Der höhere Zinsfuß des alten Kontinents ließ kurziristige amerikanische Gelder in den vergangenen Jahren in großen Beträgen nach Europa, als dem Markt des höhreren Zinsniveaus, fließen, allerdings nicht allein aus Ersparnissen Amerikas, sondern auch aus Geldmitteln, die andere Länder zum Zwecke der Währungssicherung dorthin gelegt hatten. Die ersten Anzeichen eines Tendenzwechsels begannen am amerikanischen Geldmarkt bereits in der zweiten Hälfte des verflossenen Jahres sichtbar zu werden. Um spekulativen Uebertreibungen vorzubeugen, versuchten die Federal Reserve Banken zunächst, durch open market policy— Verkauf von Schatzanweisungen— den Markt zu verkappen. Dieser vorbereitenden Maßnahme folgte Anfang Februar 1928 eine erste Diskonterhöhung auf 4 Prozent. Der geringe und nur vorübergehende Erfolg dieser Kreditverteuerung stellte bereits im April die Frage einer erneuten Erhöhung zur Diskussion. Nachdem die Mehrzahl der Federal Reserve Banken in der zweiten Aprilhälfte sich den für 4% Prozentsatz entschlossen hatten, foigte Neuvork am 18. Mai. Auch die Erhöhung auf 5 Prozent wird in erster Linie begründet mit den Gefahren der stanken Kreditausweitung für Zwecke der Börsenfinanzierung. Nach dem Juni-Bulletin des Federal Reserve Board lassen die von dem Reservesystem angeschlossenen Kreditbanken ausgewiesenen Ziffern allein für die Periode Februar bis Mitte Mai eine Ausdehnung des Kreditvolumens um nicht weniger als 1 Milliarde Dollar erkennen. An dieser Zunahme waren Kommerzkredite nur relativ gering und nur bis etwa Mitte April aus saisonmäßigem Mehrbedarf beteiligt, während der größere Teil des Zuwachses der Börse zugute kam. Die Ausdehnung der Bankkredite erfolgte bei gleichzeitigem erneuten Rückgang der amerikanischen Goldreserven durch Goldexporte insbesondere nach Europa. Zur Unterstützung ihrer Diskontpolitik haben die amerikanischen Notenbanken auch in der letzten Zeit wieder Verkäufe von Schatzscheinen vorgenommen und auf diesem Wege dem Markt Geld entzogen. Zwar haben die Rediskontierungen der Mitgliedsbanken bei den Reservebanken sich im gleichen Zeitraum fast um den nämlichen Betrag erhöht. Immerhin ist eine merkliche Versteifung auch am offenen Markt seit längerer Zeit unverkennbar. Die Sätze für Tagesgeld zogen zeitweise stark an. Stärker fühlbar wurde die Geldversteitung namentlich am Anleihemarkt. Die Emissionsfähigkeit hatte im ersten Halbjahre 1928 gegenüber den Vorjahren nicht unbeträchtlich erhöhte Ziffern zu verzeichnen. Es entspricht der Eigenart der amerikanischen Anleihetechnik, wenn diese Emissionen teilweise interimistisch, bis zur endgültigen Begebung an den letzten Zeichner, mit kurzfristigem Geldmarktkapital finanziert waren. Die Versteifung am Geldmarkt führte deshalb teilweise zu Stockungserscheinungen am Anlethemarkt. Größere Bestände noch nicht endgültig plazierter Anlethen hielten den Emissionsmarkt stark unter Druck. Die Folgen zeigten sich in einem plötzlichen rapiden Absinken der Emissionsziffern. Für die Bewertung der Anleihen amerikanischer und europäischer Schuldner seitens der Gläubiger sind folgende Zahlen nicht ohne Interesse. Die U. S. A. haben Anfang dieses Monats eine%prozentige Anleihe mit 15jähriger Laufzeit emittiert. Die Rentabilität der amerikanischen Städteanleihen unter Berücksichtigung der Nominalverzinsung des letzten Kurses und der Laufzeit bewegte sich zwischen.7 und 4,2 Prozent. Für amerikanische Industrie- und Public Utility-Anleihen beträgt die Rente etwa zwischen 4,7 und 5,6 Prozent. Von den europäischen Schuldnern hat den günstigsten Kursstand Großbritannien mit etwa 4¾ Prozent, danach die schweizerischen, norwegischen, schwedischen und dänischen Staatsanleihen mit 5½ bis 5¾ Prozent. Die beigischen Anleihen rentieren zwischen 6 bis 7 Prozent. Die französischen Staats- und Eisenbahnanleihen gewähren etwa 6½ Prozent effektive Rente. Die Dawesanleihe des Deutschen Reiches verzinst sich für den Käufer mit 6,45 Prozent, die Anleihen der deutschen Länder sowie der Kommunen kommen bei .7 bis 7 Prozent aus. Auf ungefähr demselben Niveau rentieren die deutschen Industrieanleihen, soweit sie nicht mit Aktienoptionen oder ähnlichen Sonderrechten verbunden sind. Eine noch höhere Rente als die deutschen Werte werfen italienische, ungarische und tschechoslowakische mit 7 bis 7% Prozent ab. Der amerikanische Aktienmarkt hat entgegen manchen Befürchtungen die verschärften Maßnahmen gegen die Börsenkredite ohne größere Kuerseinbrüche überstanden. Kursabschwächungen wechseln mit Kurserholungen. Hinsichtlich der Bedeutung der amerikanischen Diskonterhöhung für die Gestaltung der internationalen Geldlage wurde vielfach mit der Möglichkeit gerechnet, daß von amerikanischer Seite größere Kündigungen kurzfristiger Anleihen erfolgen, und daß derartige Kündigungen zu einer internationalen Geldversteifung führen könnten. Diese Annahme bestätigte sich jedoch nicht an allen Plätzen. Aus der Bewegung des Dollars, der bis auf.202 unmittelbar nach der Diskonterhöbung in Amerika stieg, wurde zunächst gefolgert, daß Kündizungen## erfolgt seien, bezw. daß die deutschen Dollarsctundner sich für den Fall einer Abziehung der amerkantschen Guthaben mit Dollar versehen wollten. Inzwischen is# der Dollar wieder leichter geworden. Der Berliner Mittelkurs am 19. d. M. betrug 4,1885. Diese Kursentwicklung wird mancherseits auch auf die nunmehr ertolrt# erste Zahlung aus der Freigabe des während des Krieges von den U. S. A. beschlagnahmten deutschen Eigentums zurückgeführt. Dagegen sind englische, französische und holländische Gelder, angelolst durch die relativ gümtigen Anlagemöglichkeiten, neuerdings in größeren Beträgen nach Neuyork geflossen. Von gleicher Seite sind auch in Berlin Gelder angeboten worden. Neuesteng offeriert auch Neuyork wieder kurzfristiges Geld, wenn auch zu höheren Sätzen. eigerung schrwächith Airigen Lo### um geze Die Eatspannung hat sich am deutschen Geldmarkt in den beiden ersten Wochen seit Sei mesterschluß nur sehr zögernd vollzogen. Der Reichtbankausweis per 14. Juli brachte eine Verminderung det gesamten Kapitalsanlage um nur mehr 46.5 Millionen RM. auf.38 Millarden RM. gegenüber.097 Milharden RM. in der entsprechenden Woche des Vormonats. Nach einer Zunahme des Wechselbestandes um 617 MitlioneRM. pro Ultimo Juni ist eine Entlastung nur um 234 Millionen RM. eingetreten. In Anbetracht des relath starken Angebots am Markt für Privatdiskonten wurc deren Satz unwverändert auf 6¾ Prozent belassen. Di Ursache der reiativen Festigkeit am Geldmarkt dürft im wesentlichen mit der starken Häufung von Zahlunge## zusammenhängen, wie sie im laufenden Monat dun Fälligkeit von Steuern, durch den Reiseverkehr, die I# dustriebelastung u. a. sich ergibt. Für das englische Pfund brachte die Steigérun amerikanschen Zinssätze zunächst eine Abse Amerkkanische Banken haben die relativ nieuisen doner Geldsätze teilweise wahrgenommen, Sterhingfinanzwechsel kurzfristige Gelder aufzunehmen Von den übrigen Geldmärkten ist Paris weiterhin flün sig. Nach wie vor stehen bedeutende Mittel zur Vei# fügung bei relativ niedrigen Sätzen. Etwas befesti war vorübergehend unter dem Einfluß der höheren Los doner und Neuyorker Geldsätze Amsterdam. Am Devisenmarkt konnte sich der Dollar### genüber den anderen Devisen, wie oben angeführt, vorübergehend befestigen, als der hohe Zinssatz von etw# 10 Prozent Gelder nach Amerika führte, sich also die Dollarnachfrage besonders steigerte. Mit dem Rückgang der Zinssätze in Neuyork ließ der Zutluß von Geld besonders aus Europa nach, der Dollar schwächte sic wieder ab. An den deutschen Effektenmärkten zeigte sich zeitweise eine kleine Belebung, die wohl## der Hauptsache darauf zurückzuführen sein dürfte, dan wie wir schon im letzten Wochenbericht darlegten, de Kurse einer Reihe von Werten ungünstigen Fektoren bereits Rechnung tragen. Man denke an die Preigabe. werte, die anziehen konnten, weil jetzt tatsächlich Zah lungen begonnen haben. Gebr. Stollwerck stiegen wenigen Tagen auf 185 Prozent in Erwartung eine günstigen Jahresaubschlusses und im Hinblick auf de durch die Freigabe zufließenden großen Beträge. Wem auch die Tendenz etwas freundlicher ist, so ist doch eine gewisse Zurückhaltung unverkennbar. Sie dürtt in der Hauptsache auf die noch ungeklärte internationast Geldmarktlage zurückzuführen sein. Insbesondere Ia sich die weitere Entwicklung der Geldmarktverhältms in den Vereinigten Staaten von hier aus nicht über“ sehen. Hauptschriftleiter: Fritz Weyers. Verantwortlich für Politik und Sozialpolitik: I. für Lokales, Umgebung. Volkswirtschaft: A. Denzlinger, für Feuilleton, Kunst, Wissenschaft, Kirchliches, Vermischtes: Hans Wirtz: für Handel und Verkehr, Westdeutschland und Sport: H. Dolhaine: für den Reklame= und Anzeigentei!! J. Volk. Druck und Verlag: Kaatzers Erben, alle in NachenKriegsschäden Schlußentschädigung! Ausgleichsgläubiger und Gläubiger des Reichsentschädigungsamtes wenden sich zwecks erfolgkeicher Vertretung an Max Haferstroh bisheriger Sachbearb. im Berlin- Wilmersdorf, Uhlandstraße 75. (Honorar nur nach Erfolg, bei Anfragen bitte Porto beizufügen.) 13653 Eln seltenes Angebot dann hochrenichel und dech streng reell. Unser Stammhaus errichtet für eine grundlegend neue, das gesamte Wirtschaftsleben beeinflussende, sensationelle Sache selbständige Unternehmungen. 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