Giche: wöchentlich 12 mal. Bezugspreis: für den Monat..) .-M. Alle Postanstallten des In= und Auslandes nehmen Bestellungen entgegen. Abbestellungen können nur einen Tag vor Ablauf der Bezugszeit bei der Geschäftsstelle geschehen. Postscheckkonto: Amt Köln Nr. 26870. Bank=Konto: Nachener Bank f. Handel und Gewerbe, Aachen. Montag, 4. August 1924(Dominikus) Falle von höherer Gewalt, Streik, Aussperrung, Betriebsstörung, Verbot, hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Zuschriften an die Redakton nicht mit einer Namensadresse versehen.— Verlagshaus: Aachen, Seilgraben 16. Fernsorechanschluß 5061 u. 5082, Telegrammadr.: Echo, Nachen. Aelteste Nachener Zeitung. 76. Jahrgang. Mittags= Ausgabe. Einzelverhaufspreis 19, Samstags 15 Goldpfenntg. Anzeigen sind sofort zu bezahlen wird Rechnung erkeilt, ist diese innerhalb 5 Tagen zu bezahlen. Nach Ablauf dieser Frist wird die dann gültige Teuerungszahl berechnet. Event, gewährter Radatt gilt nur bei Kassaregüllerung: in Konkursfällen u. bei zwangsw. Eintreibg, durrch Klage treten die Bruttosätze in Kraft. Druck u. Verlag von Kaatzers Erben in Nachen, Seilgraben 16. Geschäftsstunden von morgens 7½ bis abends 7 Uhr. An Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen geschlossen. Din Odsurnche: die kleine 27 mm breite Zelle„ 20 Goldpfg, bebördl. Anz. 35„ Reklamen 125.—6 1. Seite 100% Aufschlag, alles multspitziert mit dem Nachener Einzelhanbelsmuttiplikator am Tage der Aufnahme. Im Fernverkehr: die kleine Zeile 35 Goldpig, die 80 mm breite Meklamczeile 125Goldpfg. I. Seite 100% Aufschlag. Umrechnung nach dem amtlichen Goldmarkkurs. Rabatt nach Tarif. Platz und Zeitvorschrift ohne Verbindlichkeit. Täglich eine Beilage: Meutas:„Sport=Echov, Dienstag:„Unterhaltungsbelager:. Mittwoch:„Haus und Modes, Donnerstag:„Unterhaltungsbelage“, Täglich eine Beilage. Freitag:„Landw. Ratgever“ bezw.„Gemeinnütziger Ratgeber“. Samstag: Illustrierte Beilage„Westdeutschland in Wort und Bild“. Die deutsche Aberenung auf dem Wege nach Lenden. Aachen, den 4. August 1924. Die Vollsitzung der Londoner Konferenz am Samstag hat die französischen Schiedsgerichtsvorschläge angenommen und die Absendung der Einladung= an Deutschland beschlossen. Die deutsche Abordnung, die aus dem Reichskanzler, dem Reichsaußenminister, dem Reichsfinanzminister besteht, hat heute morgen Berlin verlassen und wird am Dienstag vormittag in London eintreffen. Die holländische Grenze wird westlich Bentheim passiert, wo die deutsche Abordnung wahrscheinlich bereits den Originaltext der Londoner Beschlüsse entgegennehmen kann. Die ersten Besprechungen sind schon für Dienstag abend vorgesehen. Das Einladungsschreiben, das Macdonald im Auftrage der Konferenz telegraphisch nach Berlin übermittelte, enthält kein Wort, das auf eine Beschränkung der Verhandlungsfreiheit der deutschen Vertreter schließen ließe. Ganz allgemein wird ihre Aufgabe dahin präzisiert,„mit der Konferenz die besten Methoden für die Inkraftsetzuung des Dawesschen Berichts zu erörtern“. Deutschland wird sich also gleichberechtigt an den Verhandlungstisch in London setzen können. Und doch wird die Lage der deutschen Delegation in London äußerst schwierig sein. Auf eine knappe Formel gebracht, könnte man die Schwierigkeiten etwa folgendermaßen ausdrücken: Für Deutschland fängt die Konferenz eigentlich erst jetzt an, für die Alliierten ist sie im Grunde schon beendet. Die Meldungen, die aus London kommen, zeigen, daß trotz des grundsätzlichen Zugeständnisses gleichberechtigter Verhandlungsfreiheit die deutsche Delegation eine fast geschlossene Front der Alliierten vorfinden wird. In zweieinhalb Wochen, die mühsame Arbeit und aufreibende Kämpfe umschließen, haben sich die Alliierten auf eine Reihe von Formeln geeinigt, auf deren Grundlage die Verhandlungen weiter fortgeführt werden sollen. Die Stimmung in den Kreisen der Alliierten ist nach der Nervenanspannung der letzten Tage eine ausgesprochene Nervosität, man fürchtet, die Fragen noch einmal aufzurollen, über die man sich notdürftig geeinigt hal. Das ist ein schlechter Boden für eine fruchtbare allgemeine Aussprache. Es wird aber die deutsche Abordnung nicht hindern können, das klare Recht Deutschlands aus den Verträgen und den Geist des Dawesgutachtens mit Würde und Entschiedenheit zu vertreten. Die Reichsregierung wird sich trotz starker Bedenken mit vielen Beschlüssen der Konferenz abfinden können, wenn nur ihre Grundvoraussetzungen anerkannt werden. Auch daß die Zuständigkeit der Reparationskommission auf das Dawesgutachten ausgedehnt wurde, würde schließlich tragbar sein, wenn man bedenkt, daß Frankreich seine Zustimmung dazu gegeben hat, daß die Rechte der bisher völlig souveränen Repko durch die Möglichkeit der Berufung an ein unparteiisches Schiedsgericht stark beschnitten worden. Denn diese Bindungen für die Reparationskommission gelten nicht nur für das Dawesgutachten, sondern für den Gesamtkomplex der Reparationsfragen. Die Beschlüsse, die der Dritte Ausschuß in der Frage der Zahlungsübertragung und der Sachleistungen gefaßt hat, lassen sich in ihren Folgen noch nicht so klar übersehen, daß eine endgültige Stellungnahme hier möglich wäre. Was die deutsche Regierung verlangen muß, ist, daß mit dem Geist des Dawesgutachtens Ernst gemacht wird, daß die wirtschaftliche und militärische Räumung des Ruhrgebiets Zug um Zug durchgeführt wird, daß auch die rheinischen Eisenbahnen wieder völlig und ohne Belastungen in das deutsche Eisenbahnsystem eingegliedert werden und daß die Ehrenpunkte bezüglich der Opfer des Ruhrkampfes eine dem Geist des neuen Friedens entsprechende Lösung finde. Möge endlich der Tag anbrechen, der den Albdruck löst, der auf Europa lastet. In diesem Sinne begleiten unsere heißen Wünsche die deutsche Abordnung. Die Einladung an die Reichsregierung. st Berlin, 3. August.(Drahtung.) Amtlich wird gemeldet: Die Einladung der deutschen Regierung zur Teilnahme an der Londoner Konserenz ist heute in Berlin eingegangen. Sie ist vom britischen Premierminister dem deutschen Botschafter in London am Nachmittag übermittelt worden und telegraphisch am Abend in Berlin eingetroffen. Das Schreiben des Premierministers lantet in dentscher Uebersetzung wie folgt: Als Präsident der jetzt in London versammelten interalliierten Konserenz, habe ich die Ehre, Euer Excellenz zu ersuchen, der deutschen Regierung die Einladung zu übermitteln, Vertreler zu ernennen, um mit der Konferenz die besten Methoden für die Inkraftsetzung des Dawesberichtes vom 9. April 1924 zu erörtern, den hie alliierten Regierungen ihrerseits als Ganzes angenommen haben und der von der deutschen Rezierung in ihrem Schreiben vom 16. April an die Reparationskommission angenommen wurde. Ich wäre dankbar, wenn Euer Excellenz mir sobald als möglich die Namen der deutschen Vertreter und den Zeitpunkt ihrer Ankunst mitteilen würden, die, wie ich hoffe, nicht später als Montag, den 4. August, erfolgen wird. Die deutsche Regierung hat die Einladung angenommen und die deutsche Telegation wird voraussichtlich Montag von Berlin abreisen. Die deutsche Delegation. +t Berlin, 2. August.(Drahtung.) Die Deutsche Delegation für die Londoner Konferenz besteht aus folgenden Persönlichkeiten: Bevollmächtigte Delegierte: Reichskanzler Marx, Reichsminister Dr. Stresemann, Reichsminister Dr. Luther. Generalkommissar der Delegation: Ministerialdirektor von Schubert, Legationsrat Wiehl, Sckretär der Delegation. Vertreter der deutschen Behörden: Staatssekretär Bracht, Reichskanzlei; Ministerialrat Kiep, Reichskanzlei; Ministerialdirektor Dr. Spiecker, Presscabteilung der Reichsregierung; Ministerialdirektor Gaus, Auswärtiges Amt; Gesandter Ritter, auswärtiges Amt; Vortragender Legationsrat von [Friedberg, Auswärtiges Amt; Staatssekretär Fischer, Reichsfinanzministerium, Ministerial= direktor Nuppel. Reichsfinanzministerium, Staatssekretär Vogt, Reichsverkehrsministerium; Staatssekretär Dr. Trendelenburg, Reichswirtschaftsministerium; Ministerialrat Graf Adelmann, Reichsministerium für die besetzten Gebiete; Staatssekretär Wesmann, Preußisches Staatsministerium; Staatsrat Dr. Schmelzle, Bayerisches Ministerium des Aeußern. Hinzu kommt noch das unbedingt nötige Büropersonal. Die Unterbringung in London. E. London, 3. Aug.(Drahtung.) In der Hauptsache soll die deutsche Telegation, die am Montagabend hier erwartet wird, im Hotel Ritz untergebracht werden. Zur Erleichterung des Meinungsaustausches zwischen der deutschen Delegation und den Verliner amtlichen Stellen wird eine direkte Fernschreiblinie mit Berlin hergestellt. Die Ankunft der deutschen Delegation wird auf dem Viktoriabahnhof erfolgen. Macdonald wird, wenn es ihm möglich ist, persönlich, wie hier verlautet, zum Empfang der denischen Delegation erscheinen. Das deutsche Verhandlungsziel. Reiseronte über Osnabrück=Bentheim.— Ankunft in London Dienstag vormittag.— Die Kardinalfrage: Räumung des Ruhrgebiets. Von unserem Berliner.=Vertreter. K. Berlin, 4. August.(Eig. Drahtung.) Die deutsche Delegation für London reist Montag morgen 9,07 Uhr von Berlin ab. Auf der Reise hofft man die Beratungen innerhalb der Delegation fortsetzen zu können. An der holländischen Grenze bei Bentheim wird die Delegation in den Besitz der Originalberichte der Londoner Konserenz gelangen, die man dann weiter besprechen wird. Am Dieustag früh wird die Delegation in London eintreffen; am Dienstag nachmittag wird die erste Besprechung mit den Alliierten stattfinden. Bei den bevorstehenden Verhandlungen wird das Schwergewicht nicht so sehr auf die Pleuarstzungen fallen, als vielmehr auf die Besprechungen im engsten Kreise, die wahrscheinlich auch den größten Teil der Zusammenkunft bilden werden. Auch an den Kommissionssitzungen werden die Deutschen teilnehmen. Der Kardinalpunkt der Auseinandersetzungen ist für die Deutschen die Räumungsfrage, die bisher bekanntlich bei den Londoner Verhandlungen völlig ausgeschaltet war. Erst wenn die Räumungsfrage sowie die Bedingung der vollständigen Freigabe der politischen Gefangenen und die Eisenbahnfragen mit französisch=belgischen Delegierten gelöst sein werden, kann ein befriedigender Abschluß der Konferenz erwartet werden. Dann erst kann daran gedacht werden, die bisherigen Verhandlungen in der Reparationskommission fortzusetzen und die Inkraftsetzung des Dawesgutachtens endgültig in die Wege zu leiten. Man rechnet in Berliner politischen Kreisen damit, daß die Konferenz noch über eine Woche dauern wird. Die Stimmung in London. &E London, 3. Aug.(Drahtung.) Die Ankunft der deutschen Delegierten erfolgt, wie hier geurteilt wird, unter denkbar ungünstigen psychologischen Umständen. Die englische öffentliche Meinung sehe, nachdem die Einigung zwischen den Alliierten erreicht ist, die Konferenz sozusagen als beendet an und betrachte die deutschen Forderungen, die im Verlauf der Verhandlungen erhoben werden können, lediglich als unbequeme Störungen einer an und für sich schönen Situation. Der„man in the Street“ hat sich sowieso sehr wenig um die Konferenz gekümmert, die öffentliche Meinung sei hier viel mehr von der irischen Krise in Anspruch genommen. Hinzukomme, daß in politischen Kreisen mit dem baldigen Beginn der Parlamentsserien gerechnet werde. Das englische Unterhaus soll am 7. August seine, Session schließen. Macdonald wird am 8. August in Schottland erwartet. Zu den Verhandlungen mit der deutschen Delegation wird bemerkt, daß ein allzu weitschweifiges Vorgehen deutscherseits hier nur ungünstig wirken könne. Auch in der französischen Delegation, macht sich das Bestreben bemerkbar, möglichst bald mit den Londoner Besprechungen zu Ende zu kommen. Herriot rechnet damit, daß er bereits Ende der Woche wieder in Paris sein kann. Die weiteren Besprechungen nach Erreichung eines Einverständnisses könnten alsdann wieder hier in London, in Düsseldorf und Koblenz vor sich geben. Für Herriots mehrfach in der letzten Zeit geäußerten Wunsch, in sofortige persönliche Besprechungen mit der deutschen Delegation einzutreten, sind folgende Gründe maßgebend: Die Finanzkreise, die mit dem finanziellen Gelingen der deutschen Anleihe in Amerika in engem Zusammenhang stehen, haben ihm mehrfach erklärt, daß die Aussichten für das Gelingen aller auf die Reparatvonen bezüglichen Finanzoperationen nicht nur von einem formalen Einverständnis zwischen Deutschland und den Alliierten abhängen könne, sondern auch davon, daß im amerikanischen Publikum der Tatsache eines pfychologischen Ausgleiches zwischen Deutschland und Frankreich in höchstem Maße Rechnung getragen werden müsse. Von starker Bedeutung für diese Stellungnahme Herriots sind auch gewisse Einflüsse zu den linken Kreisen der französischen Kammer, von denen ständig einzelne Delegierte und Parlamentsmitglieder zwischen London und Paris reisen. Erwartung der Deutschen. AW. Paris, 4. August.(Drahtung.) Havas berichtet aus London: Die sechs Delegationsführer treten heute vormittag 10 Uhr in Downingstreet zusammen. Macdonald wird seine Kollegen ersuchen, das Verfahren festzusetzen, das während des zweiten Teiles der Konferenz in Anwesenheit der Deutschen befolgt werden soll. Er habe die Absicht, vorzuschlagen, daß namentlich die Reparationskommission sofort mit den Deutschen die Debatte über die in ihren Zuständigkeitsbereich fallenden Fragen aufnehme unter dem Vorbehalt, daß zwischen England, Frankreich und Deutschland eine Verständigung über die wirtschaftliche Räumung des Ruhrgebietes erzielt wird. Der gleichen Quelle zufolge wird trotz des heutigen Bankfciertags mit der Möglichkeit gerechnet, daß am Nachmittag vor Eintreffen der Deutschen eine Sitzung stattfindet. Man rechnet mit der Notwendigkeit, vorher das Einvernehmen der Alliierten in der Frage der von Frankreich und Belgien geplanten Aufsichtsmaßnahmen auf den rheinischen Eisenbahnen herzustellen, deren Erledigung den Delegationschefs überwiesen würde. Die letzte Vollsitzung. * London, 2. Aug. Die Vollkonserenz hat die französischen Schiedsgerichtsvorschläge endgültig angenommen. Nach der Unterredung erklärte Macdonald zu Herriot:„Die Einigung unter den Alliierten ist jetzt vollzogen. In Zukunft kann nur der Teufel uns noch trennen.“ Die Konferenz hat einige Fragen in der Schwebe gelassen. So vor allem die Frage der Aktionsfreiheit. Es bleibt beschlossen, daß diese Frage durch den§ 4 des Protokolls der Sanktionskommission, wie es am 19. Juli abgesaßt wurde, als geregelt zu betrachten sei. Der genehmigte Paragraph drückt sich bekanntlich sehr verschwommen aus und hat der französischen Presse Anlaß dazu gegeben, zu sagen, Frankreich besitze in Zukunft Vollmacht als theorezisches, nicht aber als katsächliches Recht, in der Frage der Sonderaktion. Auch die Frage der Aufrechterhaltung der französischbelgischen Eisenbahner auf den rheinischen Linien ist in der Schwebe gelassen worden. Die französische Delegation gibt bekannt, sie würde sich weigern, nach der Ankunft der deutschen Delegierten in eine Behandlung von Fragen einzutreten, die mit dem Gegenstand der Konferenz nichts zu tun haben. So hat Herriot u. a. erklärt, daß er den Konferenzsaal verlassen werde, wenn die Deutschen die Frage der Kriegsschuld aufwerfen würden. Im Dritten Ausschuß haben die Franzusen den Schiedsausschuß über Entscheidungen des Uebertragungsausschusses nach ihren Wünschen durchgesetzt. Der Hauptwert der gestrigen Einigung dürfte darin bestehen, daß sein Zustandekommen die Anleihe sichert, wofür Amerika nach Neuyorker Meldungen bereits Vorbereitungen trifft. Kein Geheimabkommen. AW. Paris, 4. August.(Drahtung.) Havas dementiert eine Neuyorker Depesche, wonach ein geheimes Abkommen zwischen Herriot und Macdonald zustandegekommen sei, auf Grund dessen der englische Premierminister die Absicht hätte, dem Parlament die Streichung der französischen Schulden vorzuschlagen, während Herriot sich verpflichtet haben soll, keine Sonderaktionen mehr zu unternehmen und die Räumung des Ruhrgebiets zu beschleunigen. Morgan in London. 1t Paris, 3. Aug.(Drahtung.) Der amerikanische Bankier Pierpont Morgan ist heute in Cherbourg angekommen. Er wird morgen vormittag in London sein. Hughes in Berlin. +t Berlin, 3. August.(Drahtung.) Der amerikanische Staatssekretär Hughes ist mit Gemahlin heute morgen 7,10 Uhr auf dem Bahnhof Friedrichstraße eingetroffen. Botschaftsrat Robbins von der hiesigen amerikanischen Botschaft und Legationsrat Erdmannsdörffer vom Auswärtigen Amt waren ihm bis Köln entgegengefahren. In Berlin wurden sie durch den amerikanischen Botschafter, zahlreichen Herren der amerikanischen Botschaft sowie durch mehrere Herren des Auswärtigen Amtes empfangen. Staatssekretär Frhr. v. Maltzahn überreichte nach einigen Begrüßungsworten Frau Hughes einen prächtigen Blumenstrauß. Auf dem Bahnsteig und vor dem Bahnhofsgebäude hatte sich trotz der frühen Morgenstunde eine zahlreiche Menschenmenge eingefunden. #t Berlin, 3. August.(Drahtung.) Staatssekretär Hughes stattete heute in Begleitung des Botschafters der Vereinigten Staaten Hanghion dem Reichspräsidenten einen Besuch ab: Um Devisenkurse im Aachener Freiverkehr. Aachen 4. Aug.(Mitgeteilt von der Dresdner Bank) Holland 1607,5-1617,5, Belgien 196—202, Frankreich 215-225 England 18600—18700, Amerika 4180—4220, Schweiz 775—795 1,30 Uhr fand zu Ehren des Staatssekretärs Hughes und Frau beim Reichspräsidenten ein Frühstück statt, an dem auch der amerikanische Botschafter, der Reichskanzler, die Reichsminister und führende Persönlichkeiten des deutschen Wirtschaftslebens mit ihren Damen teilnahmen. AW. Berlin, 4. August.(Drahtung.) Nach dem gestrigen Frühstück wurde beim Reichspräsidenten Ebert zu Ehren des Staatssekretärs Hughes der Kafsee im Park des Präsidentenpalais eingenommen und-hier die zwanglose Unterhaltung fortgesetzt, die schon bei Tisch sehr lebhaft gewesen war. Der Staatssekretär hatte bei dieser Gelegenheit sehr eingehende Unterhaltungen mit dem ReichskanzlerMarx und Dr. Stresemann. Am Abend fand in der amerikanischen Botschaft ein Empfang statt, auf dem zahlreiche hervorragende Mitglieder der deutschen politischen und wirtschaftlichen Welt eingeladen waren. Hughes verbleibt noch den heutigen Montag in Berlin und wird voraussichtlich noch Potsdam besuchen. Abends fährt er nach Bremen, von wo er unmittelbar nach Amerika zurückfährt. Für heute vormittag ist ein Empfang der Vertreter der Presse durch den Staatssekretär in der amerikanischen Botschaft anberaumt worden. Die politische Bedeutung des Besuchs. S. Berlin, 4. August.(Eig. Drahtung des EdG.) Die politische Lage wird heute weniger durch die Reise der deutschen Delegation nach London als vielmehr durch den Besuch des amerikanischen Staatssekretärs Hughes in Berlin beherrscht. Daß dem Berliner Aufenthalt Hughes' eine hochpolitische Bedeutung zukommt, steht unzweiselhaft fest. Die„Neuyorker World“ hatte am Freitag früh einen Artikel gebracht, in dem es wörtlich heißt, daß der Aufenthalt des Staatssekretärs in Berlin den Zweck habe, engere wirtschaftliche und politische Beziehungen mit Deutschland anzubahnen, und durch den Besuch das amerikanische Interesse für Deutschland zu dokumentieren und die Isolierung Deutschlands zu brechen. Die heute aus Paris vorliegenden Auszüge der Presse, so des „Matin“, des„Journal“ und des„Temps“, sprechen die gleiche Ansicht über die Bedeutung des Hughesschen Besuches in Berlin aus. Der„Matin“ meint viquiert, Hughes in Paris, London, Brüssel— und in Berlin, nicht in Rom und anderen bedeutenden Hauptstädten— das sage genug. Der Tag der Toten. Von unserem Berliner.=Vertreter. K. Berlin, 4. August.(Eig. Drahtung.) Die von der Reichsregierung zu Ehren der im Weltkrieg gefallenen deutschen Brüder gestern veranstaltete Gedenkfeier auf dem Königsplatz hat einen erhebenden Verlauf genommmen, trotzdem linksradikale Elemente versuchten, die Feier zu stören. Dieser Versuch mißlang aber völlig. Soweit das Auge reichte, sah man Menschen mit entblößten Häuptern. Zu beiden Seiten der gewaltigen Freitreppe waren Masten errichtet mit den auf halbstock gesetzten Fahnen der Reichskriegsflagge und der schwarz=rot=goldenen Flagge der Republik. Den Giebel des Mittelteils des Volkshauses sowie die Rückwand der Säulenhalle hatte man mit dichten Vorhängen aus Tannengrün verkleidet, nur an der Mitteltür unterbrochen durch einen von Prosessor Ernst Böhm entworfenen Reichsadler, vor dem zwischen den beiden mittleren Säulen ein schwarzverhüllter Katafall stand. Nach dem Aufmarsch zweier Ehrenkompagnien der Reichswehr, die mit Händeklatschen von der Menge begrüßt wurden, betrat unter Hoch= und Heilrufen von Hunderttausenden Reichspräsident Ebert die Freitreppe. Nach dem Trauermarsch aus dem Oratorium Saul sprach der evangelische Feldpropst der Reichswehr Dr. Schlegel ergreisende Worte zum Gedenken an die Gefallenen des Weltkrieges. Darauf trat der katholische Feldpropst der Reichswehr Dr. Schwamborn vor und sprach ergreisende Worte über die Not des Krieges. Tiese Stille lag über der unabsehbaren Menge. Indes kreiste ein Armeedoppeldecker mit schwarzen Trauerwimpeln über dem Königsplatz. Die Sänger stimmten Wohlgemuths„Sang an das Vaterland“ an. Reichspräsident Ebert sagte in seiner Ansprache unter anderm, daß man oft davon spreche, den deutschen Gefallenen ein Ehrenmal zu errichten. Das beste Denkmal, das wir den Toten setzen könnten, sei die Erinnerung im Herzen und der Wille, ein freies unabhängiges Deutschland wiederzuerhalten. Von den Kirchtürmen hallte Glockenklang. Eine im Lustgarten aufgefahrene Batterie feuerte einen Ehrensalut von 21 Schuß. Um 12 Uhr setzte die Musik aus und eine Stille von zwei Minuten Dauer trat ein. Dann spielte die Militärkapelle„Ich hatt einen Kameraden“ und die Ehrenkompagnien der Reichswehr desilierten im Trauermarsch am Reichspräsidenten vorbei. Der Reichspräsident legte entblößten Hauptes einen mächtigen Kranz an dem Katafalk nieder. Jetzt traten die Kommunisten in Aktion. Sie hatten sich in Trupps von 20—30 Mann unter das Publikum verteilt. Plötzlich stießen sie gellende Psisse aus, sangen die Internationale und warfen eine Menge roter Zettel in die Lust, auf denen #50 85 240 9 9 0 Worte standen:„Warum schweigt ihr? Nieder mit dem Kapitalismus!“ Darauf hieben die Kommunisten mit Stöcken und Knüppeln auf die Umstehenden ein und verletzten in gemeinster und rohester Weise besonders viele Frauen und Kinder. Ueber 300 Unfälle entstanden auf diese Weise. Das Publikum setzte sich zur Wehr und prügelte eine Anzahl Kommunisten weidlich durch. 46 Angreiser wurden festgenommen. Viele Verletzte mußten mit den Krankenwagen zu den Unsallstationen und Krankenhäusern gebracht werden. Die Prügeleien setzten sich bis in die Moabiterstraße fort. Der Reichspräsident und die Reichsregierung wenden sich in einem Aufruf an das deutsche Volk, in dem auf die Bedeutung des Tages hingewiesen wird. Es heißt sarin u..:„Aus der Trauer heraus soll uns neue Kraft und ernster Zukunftswille erstehen. Die im gewaltigen Ringen unseies Volses Gebliebenen sind nicht vergessen. Noch aber fehlt das Ehrenma:: welches das ganze deutsche Volk gemeinsam allen Gebliebenen schulict. „Deshals rufen wir am heutigen Tage unsere Volksgenossen zur Sammlung füren sorches Densmal auf. In schlichter und würdiger Form, aus freiwilligen Beiträgen geschaffen, soll dieses Ehrenzeichen der Trauer um 9a5 Vergangene zugleich die Lebenskraft und den Freiheitswillen des deutschen Volkes verkörpern.“ Auch im übrigen unbesetzten Gebiet fanden erhebende Feiern statt, die ruhig und erhebend verliefen. Nur in Hamburg kam es zu Ansammlungen von Kommunisten, die aber leicht ausgelöst werden konnten. Auch die Dresdener Feier wurde durch Kommunisten gestört, die Schilder mit der Inschrift: „Nie wieder Krieg!“ mit sich führten und die International: sangen. Von der Menge wurde daraushin das Deutschlandlied angestimmt und die Schilder der Kommunisten niedergerissen. Hierbei kam es an verschiedenen Stellen zu Schlägereien. Schließlich räumte ein starkes Aufgebot der Schutzpolizei die Straße. Im besetzten Gebiet waren nur kirchliche Feiern gestattet. Eine überaus eindrucksvolle und ergreisende Erinnerungsseier an die Gefallenen im Weltkriege war im Kölner Dom. Hier sprach Pater Dionysius in hinreißenden Worten über die Totenopfer in dem großen Völkerringen, das vor zehn Jahren seinen Anfang nahm und so schweres Leid über uns und die ganze Menschheit gebracht hat. Die zahlreiche Gemeinde folgte seinen die Seelen mächtig aufrüttelnden Worten mit wachsender Anteilnahme und innerster Ergrissenheit. AW. Berlin, 3. August.(Drahtung.) Auf dem Garnisonfriedhof in der Hasenheide wurden heute von Deputationen des Aktionsausschusses Nie wieder Kriegl, der deutschen Liga für Menscheurechte und des Reichsbundes der Kriegsbeschädigten an den Gräbern der unbekannten deutschen und ehemals feindlichen Soldaten Kränze niedergelegt. An der Feier nahm eine Abordnung der interalliierten Militärkommission=teil. Die Opfer der Kommunisten. S. Berkin, 4. August.(Eigene Drahtung des EdG.) Im Berliner Polizeipräsidium sind von den gestern verhafteten 40 Kommunisten alle bis auf drei entlassen worden. Die Berliner Unsallstationen melden als Opser der Kommunisten 121 verletzte Personen; davon mußten 58 in ärztliche Behandlung gegeben werden; 16 Personen waren so schwer verletzt, daß sie mit den Transportwagen abgeführt werden mußten. Die meisten Verletzten sind Frauen, die in dem entstandenen Gedränge zu Boden geworfen und niedergetrampelt worden waren. Sie trugen meist Armund Beinbrüche sowie Gehirnerschütterungen davon. * Höllein in Belgien verhaftet. it Brüssel, 3. Aug.(Trahtung.) In Berichtigung einer bereits wiedergegebenen Meldung der„Terniere Heure“ teilt die Brüsseler Telegraphenagentur mit, daß der kommunistische Reichstagsalgeordnete Höllein von der Polizei festgenommen und in Haft behalten worden ist. Höllein, der in einer kommunistischen Versammlung in Hodimont bei Verviers sprechen wollte, führte einen Ausweis auf den Namen Kessel, deutscher Reichstagsabgeordneter, bei sich. AW Paris, 4. Aug.(Drahtung.) Nach einer Brüsseler Meldung des„Echo de Paris“ haben die Gendarmen, die Höllein verhafteten, diesen nach Durchsuchung des Versammlungslokals unter der Bühne versteckt aufgesunden. Er habe den Gendarmen Widerstand geleistet und diese hätten Gewalt anwenden müssen, um ihn zu bändigen. Auflage. VIll u. 147 Sciten S° 3 Mk., eleg. geb. 4,80 trifft zu, was Schiller von seinem Helden im Prolog zum „Wallenstein“, sagt:„Von der Parteien Gunst und Haß verwirrt, schwankt sein Charakterbild in der Geschichte". Die einen brandmarken Walther Rathenau als einen Schädling, als einen Verräter an der deutschen Sache, die anderen verehren ihn als den einzigen, welcher mit seiner Staatokunst imstande gewesen wäre, das von Wogen umbrandete Reichsschiff in den sicheren Hafen zu führen. Auch in dieser Schrift wird von dem Politiker Rathenau gesprochen, aber nicht von dem praktischen, sondern von dem theoretischen Politiker, bezw. politischen Theoretiker, von dem Staatsphilosophen. Denn es handelt sich in diesem Werke um Rathenaus philosophische Welt= und Lebenoanschauung. Von ihr ano fällt das Licht auf sein Walten und Wirken; ihre Kenntnis und nur sie ermöglicht die Klärung jener Streitfrage. Es gibt fast kein philosophisches Gebiet, zu dessen Problemen Rathenau nicht Stellung genommen hätte. Der Ruf nach der Seele ist es, der bei Rathenau immer wieder ertönt. Dao Seelische, das Innerliche, wird dem Mechanischen, dem Aeußerlichen entgegengesetzt. Hiermit trifft Nathenau zweifellos dag tiefste Sehnen unserer Zeit. Wir empfehlen dau seinsinnige Buch des bekannten Berliner Gelehrten allen denkenden Zeit. genossen. Neue Ein= und Ausfuhrbestimmungen. 4t Koblenz, 2. Aug.(Drahtung.) Die Rhein landkommission bringt den Aus- und Einfuhrhändlern des besetzten Gobietes folgende, mit Wirkung vom 1. August in Kraft tretende Bestimmung zur Kenntnis:. 1. Ein= und Ausfuhrbewilligungen. Die vom 1. August 1924 an bis auf weiteres ausgestellten Bewilligungen und gewährten Verlängerungen sind nur noch einen Monat gültig, und zwar ohne daß im Falle der Nichtbenutzung dieser Dokumente eine Rückerstattung verlangt werden kann. Die Besitzer der vor dem 1. August 1924 gewährten Bewilligungen und Verlängerungen können für die gänzliche und teilweise Nichtbenutzung dieser Dokumente,„die Rückerstattung der darauf lastenden Gebühren stend nur bis zum 31. August 1924 verlangen. Nach diesem Datum wird kein Antrag auf Rückerstatiung Zu= und Ablaufsbewilligungen. Bei den ren nur insoweit zurückerstattet, als der Antrag auf Rückerstattung spätestens vor dem 15. August 192 gestellt wurde. Nach dem 1. August 1924 und bis auf weiteres werden die Zu= und Abblaufsbeleilligungen mit einer Gültigkeitsfrist von nur einem Monat ausgestellt, und zwar ohne die Möglichkeit auf Rückerstattung der Gebühren. 2. Zu= und Ablaufsbewilligungen. Bei den vor dem 1. August 1924 gewährten odur verlängerten Bewilligungen werden im Falle einer gänzlichen oder teilweisen Nichtbenntzung die erhobener Gebühunserer Partei zahlreich angehörenden Kreise Erreichten durch die Ländergesetze und die Anöf der Gemeinden nicht wiederum zu gefährden oder gar Nur in wenigen Worten konnten die tleigehenden arbeitsreichen Beratungen des sozialpolitischen Ausschusses vom 8. bis 11. Juli ds. Is. hier behandelt werden. Was den dabei beteiligten Zentrumsmitgliedern, den Abgeordneten Esser, Frau Teusch, Gerig und Kerp bei ihren zahlreichen führenden Anträgen und Anregungen aber immer wieder vor der Seele stand, war der eine Gedanke, alle gesetzgeberischen Maßnahmen, alle organisatorischen Anregungen, alle wirtschaftlichen Erleichterungen nutzen den 10 bis 12 Millionen notleidenden deutschen Volksgenossen wenig, wenn nicht bis in die letzten Gemeinden hinein, in den letzten Fabrikbetrieb unsere christlichen Grundsätze der Gerechtigkeit und Liebe praktisch am lebendigen hilfsbedürftigen Menschen verwirklicht werden. Alle Parteimitglieder und Zentrumsabgeordneten im ganzen Deutschen Reich müssen helfen, das in Worten und Werken in die Tat umzusetzen, was wir im sozialpolitischen Ausschuß des Deutschen Reichstages beantragt und erreicht haben. Die Militärkontrolle. S. Berlin, 4. August.(Eig. Drahtung des EdG.) Der Botschafterrat ist auf Donnerstag einberusen, um den Berich: des Generals Walch, des Nachfolgers Nollets über das Ergebnis der ersten 14 Tage der neuen Militärkontrolle in Deutschland entgegenzunehmen. Der Fall Matteotti. AW. Rom, 3. August.(Drahtg.) Der Abgeordnete Zauiboni wiederholte seine Aussagen in der Angelegenheit Matteottis und erbrachte außerdem neue Beweise, daß der Ermordete auf einem römischen Friedhof begraben sei. Die Vernehmung Zanibonis durch den Untersuchungsrichter steht unmittelbar bevor. Sozialpolitik im Reichstag. Von den Abg. Th. Esser und Ch. Teusch. III. Am letzten Tage der Beratungen wurde die Fürsorgepflicht behandelt. Durch die Uebertragung der Fursorgepflicht für Personenkreise, deren Versorgung bis zum 1. April dieses Jahres das Reich mit 80 Prozent der Mittel gehabt hatte, werden diese unterstützungsbedürftigen Kleiurentner, Sozialrentner, Kriegsbeschädigte, fürsorgeverechtigte Minderjährige vielerorts in drüdende Notlage kommen. Wenn auch nicht verkannt werden soll, daß die Uebertragung der Fürsorgepflicht auf die Länder mit gewissen Hemmungen in finanzieller und organisatorischer Hinsicht für die erste Zeit verbunden war, sodaß die Unterstützungsberechtigten mit ihren Forderungen im Sinne der bisherigen reichsgesetzlichen Regelung nicht sofort befriedigt werden konnten, so mußte doch jetzt nach fast fünfmonatlichem Inkraftsein der Fürsorgepflichtverordnung, deren Vollzug sich dergestalt abwickelte, daß größere Härten und Notstände nicht mehr bestehen. Wie die Ausführung der Fürso:gepflichtverordnung von manchen Gemeinden gehandhabt wird, beweisen die Tatsachen, die zuverlässig im Ausschuß mitgeteilt wurden, daß irgendwo eine Kleinrentnerin.10 Mark Unterstützung erhält, und daß ganze Personenkreise(z. B. alte Ordensfrauen) von den Gemeinden wieder aus der Kleinreutnerfürsorge gestrichen worden sind. Unter Führung des Zentrums ist folgende dringliche Cntschließung von den Sozialdemokraten bis zu den Deutschnationalen einschließlich angenommen worden: „Die Reichsregierung zu ersuchen, auf die Länder in Anwendung der Artikel 9 und 15 der Reichsverfassung mit allem Nachdruck hinzuwirken, damit die Ausführung der Fürsorgepflichtverordnung durch die Länder und Gemeinden so geschieht, daß dem Sinn und Zweck der bisherigen reichsgesetzlichen Regelung, insbesondere mit Bezug auf den Perionenkreis und auf Art und Umfang der Fürsorge unbedingt entsprochen Ferner wurde einem Antrag Frau Schröder(Soz.) und dem, was bereits in den Plenarverhandlungen die Zentrumsreferentin Frau Teusch gefordert hatte, 1führt. entspirchen, indem beschlossen wurde, reichsgesetzliche! Eine weitere Verminderung der Ausgaben für Besoldung durch Herabsetzung der Gehälter In aller Kürze. Ein Automobil der russischen Gesandtschaft wurde— es ist das der zweite Fall— gestern in Rom in der Nähe des Botschafterpalastes von einigen Faschisten in Unisorm und Nationalmiliz aufgehalten. Die Faschisten wollten die kleine rote Fahne mit dem Wappen der Sowjets, das am Vorderteil des Autos besestigt war, gewaltsam entfernen. Der Chauffeur sprang vom Wagen herunter und streckte einen der Angreiser durch einen Faustschlag zu Boden. Die Polizei sorgte dann, daß sich das Auto, das ohne Insassen war, ungestört entsernen konnte. * Walther Rathenau der Kopf. Von Dr. Kurt Sternberg. Mit einem Bilduis Walther Rathenaus..—8. Vorschriften über Verfahren, Beschwerden und Aufsicht zu erlassen, die endgültigen Grundsätze über Voraussetzung, Art und Maß der Fürsorge im Sinne von Art. 6 Absatz 2 der Verordnung, vor Erlaß dem sozialpolitischen Ausschuß des Reichstages vorzulegen und die Länder, Gemeindeverbände und Gemeinden zu verpflichten, von den ihnen überwiesenen Anteilen aus bisherigen Reichseinnahmen mindestens einen bestimmten Satz zur Durchführung der Pflichten der Sozialfürsorge zu verwenden. Wir waren uns bei diesen Auregungen und Forderungen klar, daß sie für die mehrere Millionen umsassenden hilfsbedürftigen Kreise keine wirksame Besserung ihrer Lage bedeuten, wenn nicht alle maßgebenden Faktoren in den Landes= und Gemeindeparlamen= ten diese unsere Forderungen unterstützen. Nach demselben gleichen Wahlrecht sind die Vertreter des Volkes in diese Körperschaften entsandt und können dort ihr Möglichstes tun, um in gleichem Sinne wie die Reichstagsfraktionen den Aermsten der Armen zu helfen. Gerade das Bewußtsein von einer bisherigen. wenn auch sehr gesetzlichen öffentlichen Hilse, wie das Reich sie diesen trotz seiner Armut und Not bis zum 1. April 1921 gewährt hatte, plötzlich wieder abgeschnitten zu sein, einfach aus dem Kreis der Fürsorgeberechtigten ausgeschieden oder nur unter den schwersten und peinlichsten Bedingungen wieder in ihnen ausgenommen zu werden, ist für die Beteiligten besonders schmerzlich und empfindlich. Es würde zu weit führen, einzelne Beispiele berechtigter Klagen und Vorwürse hier anzugeben. An alle Volksvertreter, besonders an die Zentrumsabgeordneten, die mit uns auf dem Boden christlicher Nächstenliebe und ausglei. eine Erörterung dieses ganzen Fragekomplexen unseren Kreisen nicht zu vermeiden ist.“ Die gleiche Frage im Landkreis. Auf Einladung der Kommunalpolitischen Vereinigung der Zentrumspartei des Landkreises Nachen fand gestern unter dem. Vorsitz des Herrn Abg. Harsch in der Marienschule zu Nachen eine gute besuchte Versammlung der zum Zentrum gehörigen Gemeindevertreter des Landkreises statt. Die Frage der Besoldung oder vielmehr der Eingruppierung der Gemeindebeamten, die durch die Finanznot und das Vorgehen einzelner Gemeinden ins Rollen gebracht worden ist. wurde sachlich und im Geiste eines gerechten Ausgleichs in fast dreistündiger Aussprache behandelt. Die Gründe für die seinerzeitige Höhergruppierung der Gemeindebeamten wurden dargelegt, die Besoldung namentlich der höheren Lcamten wurde erörtert. Man„ war sich darüber einig, daß zunächst einmal mit den Kommunalbeamten selbst Fühlung genommen werden soll. Eine Kommission wurde schließlich gebildet, die mit Vertretern der Gemeindebeamtenschaft die Frage besprechen und eventl. Richtlinien ausstellen soll. Die ganze Aussprache zeigte das ehrliche Bestreben aller, den Beamten unter dem höheren Gesichtspunkt der Interessen des Gemeinwohls Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. * ∆ Die deutsche Delegation fuhr— nicht vorbei. Die Aachener hatten schon immer eine lebhafte Phantasie. Nachdem am Samstagabend und Sonntagmorgen bebannt geworden war, daß die Einladung an Deutschland zur Londoner Konferenz ergangen war, gab. es gestern plötzlich hellhörige Leute, die bestimmt wissen wollten, daß di.e deutsche Telegation über Nachen komme. In Scharen strümte es zum Bahnhof, wo gestern außergewöhnlich viel Bahnsteigkarten verkauft worden sein sollen. Jeder wollte„aus zuverlässiger Quelle“ wissen, um die und die Zeit komme die Tolegation durch. Man muß sich wundern, mit welcher Bestimmtheit manche Leute diese angebliche Tatsache vorbrachten, und sich gar aufregten, wenn jemand Zweifel äußerte. Vergevens wartete die Schar der Neugierigen, denn— die deutsche Delegation reist erst heute, und nicht über Aachen, sondern über Venthelm. tt Vergünstigungen in den städtischen Badeanstalten. Die Stadtverwaltung teilt uns mit: Der heilsame Einfluß, den eln regelmäßig, wenigstens einmal wöchentlich genommenes Bad auf das gesundheitliche Allgemeinbefinden des Menschen ausübt, ist schon oft hervorgehoben worden. Zusbesondere haben die ärzt= lichen Mitglieder unseres Stadtseroidnetenkollegiums sowohl in dieser Versammlung als auch besonders in den Sitzungen des Ausschusses für Gesundheitswesen, der nach der neuerdings vorgenommenen Zusammenlegung von Ausschüssen auch für das Schmimm= und Badewesen zuständig ist, wiederholt auf die Bedeutung des Bades für den menschlichen Körxer hingewiesen. Dalbei darf der Wert des einfachsten und billigsten Bades, des Brausebades, wie es in der Badeanstalt im Klosterbonguard zum Preise von 15 Pfg. rerabreicht wird, für die Belebung der Hauttürtigkeit und des Blutumlaufs und damit für die Oebung des Allgemeinbefindens nicht unterschätzt werden. Im Interesse derjenigen Teile der Viergerschaft, denen Zeit und Geld nicht immer den Genuß eines Schwimmbades gestatten, wär: eine stärkere Inanspruchnahme der Brausebäder sehr zu wünschen. Es scheint aber nicht allgemein bekannt zu sein, daß gerade der minderbemittelten Bevölkerung, zu ber man wohl alle Krankenversicherungspflichtigen rechnen kann, eine Vergünstigung gewährt wird, die jedem den regelmäßigen Besuch des Bades ermöglicht. Die Ortskrankenkasse gibt nämlich an jeden bei ihr Versicherten auf Antrag wöchentlich einen Gutschein ab, der bei den städtischen. Badeanstalten zum Werte von 15 Pfg. in Zahlung genommen wird. Es wird ausdrücklich darauf aufmerksam gemacht, daß alle Erwerbslosen, sowelt sie der Enwerbslosenfürsorge unterstehen, bei der hiesigen: Ortskrankenkasse gegen Krankheit versichert sind und daher ebenfalls Anspruch auf den wöchentlichen Gutschein haben. Der Gutschein berechtigt, seinem Werte entsprechend, zunächst zur kostenlosen Entnahme eines Brausebades in der Badeanstalt Klosterbongard. Er wird aber auch in allen übrigen städtischen Badeanstalten gegen Zuzahlung des Mehrbetrages der dortigen Bäder— also zum Beispiel am Hangeweiher gegen Zuzahlung von 15 Pfg., für ein Schwimmbad in der Schwimmhalle Elisabethstraße gegen Zuzahlung von 85 Pfg.— in Zahlung genommen. Zum Nutzen der Volksgesundheit wäre es zu wünschen, daß von diesen Vergünstigungen wie überhaupt von den sich bietenben Badegelegenheiten ausgiebigster Gebrauch gemacht würde. Die Badeanstalt Alrsterbongard ist, wie vor kurzem bekannt gemacht, vom 7. August an wöchentlich an 3, statt wie bisher an 2, Tagen, und zwar Donnerstags, Freitags und Samstags, geöffnet und wird, wenn der Zuspruch es rechtsertigen sollte, auch noch an weiteren Wochentagen geöffnet werden. * tt Die Eisenbahnregie erhöht ab 3. August die Fahrpreise um rund 60 Proz. Dadurch betragen der oberen Stufen, soweit sie da wesentlich die Fahrpreise für den Kilometer in der 1. Klasse über die Gehälter der Staatsbeamten[0,42, in der 2. Klasse 0,28, in der britten Klasse 0,102, Aachen, den 4. August 1924. 4 Gemeindefinanzen und Gemeindebeamte. Anträge der Nachener Zentrumsfraktion Die Zentrumsfraktion der Aachener Stadtverordnetenversammlung, hat folgende Anträge eingebracht: 1. Von den bei der Stadt noch beschäftigten Hilfsangestellten sind mindestens 220 zu entlassen, u. z. 60 bis längstens 1. November 1924, weitere 130 bis 81. Dezemb. 1924 und 30. Jannar 1925. Dem Finanzausschuß ist in der ersten Hälfte jeden Monats über die Durchführung dieses Beschlusses zu berichten. 2. Bis auf weiteres darf keine Stelle eines Beamten oder Dauerangestellten nach Ausscheiden des bisherigen Inhabers ohne vorherige Zustimmung der Stadtverordneten=Versammlung neu besetzt werden. Die im Haushaltplan für Besoldungen festgesetzte Summen gelten demnach als lediglich zugunsten der gegenwärtigen Stelleninhaber willigt...„„ 9 K 54en un m. 3. Bei allen Beamten und Dauerangestellten, die in den letzten 3 Jahren mehr als 4 Monate wegen Krankheit gefehlt haben, ist zu prüfen, ob sie in den Rubestand versetzt werden können. Hierbei ist ein Gutachten des Stadtarztes unter Zuziehung eines weiteren beamteten Arztes einzuholen. Ueber das Ergebuis ist dem Finanzausschuß bis zum 15. September zu berichten.„—66 4. Die Verwaltung wird ersucht, bis zum 31. August Vorschläge zu machen über Aenderung der Besoldungsordnung in den oberen Stufen, durch welche die Ausgaben für Besoldungen um mindestens Mk. 100000.— jährlich herabgemindert werden. Begründung: Die finanziellen Verhältnisse erfordern unbedingt, daß die Zahl der Beamten und Angestellten herabgemindert wird. Nach den von der Verwaltung mitgeteilten Zissern waren am 1. Juli 1924 vorhanden 1200 gegen 703 am 1. April 1914. Davon gehen ab 175 für neue Dienststellen, sodaß bleiben 1084 gegen früher 703; es müßte also, um wieder auf den Stand von 1914 zu kommen, die Zahl der Beamten und Angestellten um 381 vermindert werden. Dieses Ziel kann gegenwärtig nur angestrebt werden, durch Entlassung von Hilfsangestellten und dann weiterhin allmählich durch Einziehen erledigter Stellen. Nach dem Stand vom 1. Juli 1924 sind 269 Hilfsangestellte vorhanden. Da es sich nicht übersehen läßt, ob es angeht, sie alle in kurzer Zeit zu entlassen, wird vorgeschlagen, zunächst 220 davon nach und nach in der Zeit bis zum 1. 2. zu entlassen und dann im üübrigen zu sehen, wie weit der Abbau durch Einziehen erledigter Stellen hinausgehen, erscheint möglich und auch unbedingt erforderlich, weil es auf keinen Fall angeht, den Abbau lediglich auf Kosten der gering besoldeten Angestellten durchzuführen. Wegen der Einzelheiten der zu beschließenden Aenderungen erscheint es wünschenswert, zunächst Vorschläge der Verwaltung abzuwarten damit diese prüsen kann, wie die mit der Herabsetzung der Gehälter verbundenen Härten sich möglichst verringern lassen. Soweit der Antrag des Zentrums. Wir schließen uns den Ausführungen des Herausgebers der„Kommunalpolitischen Blätter“ an, der in der letzten Nummer die Besoldungsregelung der Gemeindebeamten einer ernsten, sachlichen Betrachtung unterzieht. Er sagt u..: „Wir sind uns bewußt, hier ein Problem anzuschneiden, über das die Meinungen der Beteiligten— der Gemeindeparlamente und der Gemein debeamten— oft sehr weit auseinandergehen. Wir sind uns auch bewußt, daß es sich hier um ein Problem handelt, über das man heute etwas Abschließendes nicht sagen kann. Wir sind uns aber bewußt, daß und in der vierten Klasse 0,128 Franken. it Falsche Rentenmarkscheine. In der letzten Zeit sind in der Rheinprovinz, Hessen=Nassau, HessenDarmstadt, Bayern, Baden und der Pfalz Nachbildungen von Rentenbankscheinen zu 10 Rentenmark aufgetaucht. Das Wasserzeichen ist durch Aufdruck auf der Rückseite, bei einigen Scheinen auch auf der Vorderseite, nachgeahmt. Anstelle bes Stoffauflaufs ist der rechte Teil der Vorderseite mit einem hellgran gefärbten Klebemittel übertüncht worden, worauf die Fasern eingestreut sind. Bei den echten Scheinen sind die Fasern im Papier eingebettet. Der Untergrund zeigt ein verschwommenes, unklares Bild. Die Beschriftung weicht an verschiedenen Stellen von dem echten Scheine ab. Auf die Festnahme der Fälscher von Rentenbankscheinen und die Beschlagnahme der Platten setzt die Deutsche Rentenbank eine Belohnung bis 1000 Mark aus. tt Versteigerung verfallener Pfänder. Im Leihamt der Stadt Aachen, Peterstraße 49=51, findet Mittwoch, 20. und 27. August, Versteigerung der verfallenen Pfänder, verpfändet in der Zeit vom 1. 10. 23 bis 18. 1. 24, statt. Einlösungen und Verpsändungs=Erneuerungen sind umgehend vorzunehmen.(S. Bekanntmachung.) * Kurhaus. Morgen Tienstag, abends 8 Uhr iim Abenn.):„Scherz u. Satyre a. Deutschen Dichtungen“. Abschiedsabend für Lotte Kleinschmidt v. Stadttheater. Ein englischer 7. mnarzt schreibt:„Odol ist bemerkenswert wirksam, besonders bei Entfernung schlechter Gerüche oder üblen Geschmacks aus dem Munde. Es ist in jeder Hinsicht allen anderen dem Publikum vorgesetzten Mundwässern weit vorzuziehen.“*)— Hinzu kommt, daß Odol sehr sparsam ist, denn wenige Tropfen auf ein Glas warmes Wasser genügen, um den Mund auf erfrischende Weite zu desinfizieren. *) Aus H. W. Trick, I. D.., London„Dublin Journal of Medieal Seienee“. Katholikentag in Hannover. Großer Bruckner=Abend im Opernhause. Anläßlich der diesjährigen Generalversammlung der Katholiken Deutschlands, die vom 31. August bis 2. September in Hannover stattfindet, wird am Montag, den 1. September, abends 8¼ Uhr, im Städtischen Overnhause zu Hannover ein großer Bruckner=Abend zur Feier des 100=jährigen Geburtstages von Anton Bruckner, veranstaltet werden. Zur Aufführung gelangen: : Die 9. Symphonie von Bruckner, dirigiert von Generalmusikdirektor„Rudolf Schulz=Dornburg. Das „Te Deum“ von Bruckner, gesungen von den Chören des Oratorienvereins St. Maria. Dirigent Wilhelm Bietge(Lehrer und Organist an der St. Marienkirche Hannover) und dem Hannoverschen Konzertchor, Dirigent Kapellmeister Haus Stieber. Die Chöre sind einstudiert von Herrn Vietge und werden dirigiert von Herrn Stieber. Außerdem wirken mit allererste solistische Kräfte sowie das Ochester des Städtischen Opernhauses Hannover. Die Veranstaltung wird für das Kunstleben Hannovers und darüber hinaus für ganz Deutschland ein Ereignis bedeuten. Die Preise der Plätze betragen: 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, und 8 Mark. Da die Nachfrage nach Karten sehr groß sein wird, wird umgehende Bestellung gegen Voreinsendung des Betrages auf das Postscheckkonto Nr. 4444 Hannover an das Lokalkomitee des Katholikentages Hannover Clemensstraße 5, erbeten. Die Karten werden dann den auswärtigen Teilnehmern umgehend durch die Post zugestellt werden. Alle Katholikentagteilnehmer, die diese hochkünstlerische und in ihrer Art einzig dastehende Veranstaltung besuchen wollen, werden deshalb gut tun, wenn sie umgehend ihre Kartenbestellung einsenden, da keine Gewähr dafür übernommen werden kann, daß die Teilnehmer am Tage selbst noch Karten erhalten können. K Soziales. Washingtoner Arbeitszeitabkommen und christl. Gewerkschaften.... Der Vorstand des Deutschen Gewerkschaftsbundes und der Vorstand des Gesamtverbandes der christlichen Gewerkschaften beschäftigten sich in ihren Sitzungen vom 28. und 20. Juli mit dem Antrag des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes betr. die Ratisizierung des Washingtoner Avkommens. Der Deutsche Gewerkschaftsbund und der Gefomtverband der christlichen Gewerbschaften sind bereit, nach Erledigung des Dawesgutachtens und nach der Ueberwindung der gegenwärtigen„großen Kredit= und Wörtschaftskrise mit ihrer gewaltigen Arbeitslosigkeit= und Kurzarbeit sowie nach erfolgter Stellungnahme der Reichsregierung zur Frage der Rattfivierung des Washingtoner Abkommens auf die Reschsregierung dahingehend einzuwirken, daß sie dem Reichstag einen Arbeitszeitgesetzentwurf vorlegt, der die Mängel der gegenwärtigen Anbeitszeitverordnung beseitigt. Erforderlichenfalls ist der Deutsche Gewerkschaftsbund auch bereit, für die Ratifizierung des Washingtoner Abkommens einzutreten und, wenn nötig, einen Volkseutscheid darüber herbeiführen zu helfen, unter der selbstverständlichen Voraussetzung, daß die gesetzgebenden Körperschaften der übrigen Hauptindustrieländer sich ebenfalls zur Ratifizierung bereit erklären. Der Kampf gegen die Geschlechtskrankheiten. Auf Einladung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten sind im Oktober 1028 Vertreter der großen Wohlfahrts= und Jugendverbände zusammengetreten, um über Mittel und Wege zu beraten, wie sich am zweckmäßigsten ein gemeinsamer Kampf gegen die Geschlechtskrantheiten durchführen läßt. Auf der diesjährigen Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten, die am 29. und 30. April in Oberhof stattsand, wurde diese Frage von den verschiebensten Seiten aus beleuchtet. Referate hatten übernommen: Monsignore Dr. Kreutz(Caritasverhand), Pfarrer Steinweg(Innere Mission), Reg.=Rat Grüneisen(Rotes Kreuz), Prof. Pinkus(Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten). Im Reichsministerium des Inneen hat jetzt eine Sitzung im engeren Kreise stattgesunden, welche der praktischen Durchführung der in Obenhof gegebenen Anregungen dienen sollte. Ueber den sexualpädagogischen Unterricht für Geistliche berichteten Kuratus Wienken(Caritasverband), Pfarrer Steinweg(Innere Müssion), über den für Lehrer Landesrat da Rocha Schmidt, Breslau. Man war sich darüber einig, daß nicht hygienisches Wissen allein unsere Jugend schützt, daß vielmehr die Schulung des Willens im Vordergrunde stehen muß. Die Jugend muß zu charakterfesten Menschen erzogen werden. Dazu bedarf sie einer energischen und verständnisvollen Leilung. Eltern, Lehrer, Geistliche und Jugendleiter müssen auf diesem schwierigen und heiklen Gebiete besonders geschult werden. Es wurde beschlossen, an die zuständigen Stellen heranzutreten, um schon während der Ausbildung der Lehrer und Geistlichen am Seminar und an den Universitäten im Lehrplau für die Sexualpädagogtk die nötige Stundenzahl sicher zu stellen. Lehrausträge für Sexualpädagogik müssen an allen Universitäten erteilt, die vorhandenen Lehrbücher einer genauen Durcharbeitung unterworfen werden. Die=Ausbildung der Eltern und der schon im Amt befindlichen Geistlichen und Jugendleiter muß in zweckdienlichen Vortvägen und Kursen erfolgen. Zur gegebenen Zeit müssen die Jugendlichen auf die Gefahren hingewiesen werden, die mnkt einem leichtsertigen Geschlechtsleben verbunden sind. Bei der Auswahl der Vortragenden ist zu sordern, daß sie in ihren Vorträgen die ethischen Gesichtspunete betonen und die seruellen Fragen mit sittlichem Ernst behandeln, Eine besondere Kommission wurde eingesetzt, welche das Problem der Nacktkultur in seinen verschiedenen Auswirkungen prüfen soll. Es soll an die Industrieund Arbeitnehmerverbände herangetreten werden, um zu erreichen, doß aufklärende Vorträge während oder im Anschluß an die Arbeitsstunden abgehalten werden, damit die Aubeiterschaft möglichst geschlossen erfaßt wird: Die Versammlung war sich darüber klar. daß eine wirksame Eindämmung der Geschlechtskrankheiten erst eintreten wird, wenn die Erkrankten einer gründlichen sachgemäßen Behandlung unterworfen werden. Diese Behandlung, wuß der Aerzteschaft vorbehallen bleiben. Kirchliche Personal=Chronik der Erzdibzese Köln. Es wurden ernannt: Panzel, Daniel, bisher zur Vertretung in Köln=Bickendorf, zum Kaplan an St. Johann in Oberhausen; Linden, Joseph, Kaplan an St. Joseph in Köln=Kalk, zum Pfarrer in Liblar; von Gröote, Eberhard. Reoprcsbyter aus Neuenahr, zum Rektor am. St. Elisabethheim der Franziskanerinnen in Großkönigsdorf: Arnolds, Joseph, Kaplan in Eschweiler=Röhe, zum Pfatrer in St. Jöris, Dekanat Eschweiler; Bollig, Hubert, Kaplan an HerzJesu in Elberfeld, zum 2. Kaplan an St. Quirinus in Neuß: Kohlschein, Karl, Kaplan in.=Gladbach=Holt, zum 4. Kaplan an St. Maria=Himmelfahrt in.=Gladbach; Vehlen, Helurich, Kaplan an St. Laurentius in Elberseld, zum 3. Kaplan an St. Antonius in Barmen: Vith, Heinrich, Kaplan in Dremmen, zum 2. Kaplan in .=Gladbach=Holt; Füting, Hermann, Kaplan in Garzweiler, zum Kaplan in Blatzheim; Neuschäser, Joseph, Pfarrer und Desinitor in Glehn, zum Pfarrer in Grohenbaum. Der Herr Kardinal hat die Verzichtleistung der Pfarrer Franz Nix in Bornheim und Franz Roderburg in Alsdorf auf ihre Pfarrstellen zum 1. September angenommen. Es ist gestorben: Manner. Joseph, zuletzt Pfarrer an St. Joseph in Düseldors=Oberbilk, 81 Jahre alt, Jubilarpriester. Aus der Tachener Umgebung. [e) Haaren, 2. August. Die am 31. Juli im Lokale Geschw. Ludwigs tagende Versammlung der der Mittelstandsvereinigung Haaren(E..) angehörenden Gruppen Haus= und Grundbesitzer und Einzelhandel wies einen außerordentlich starken Besuch auf. Der Vorsitzende des Nachener Haus= und Grundbesitzervereins, Herr Nechtsanwalt Dr. Wildt, verbreitete sich=in etwa 145Ründigem Vortrage unter besonderer Berüicksichtigung der Hauszinsstener über die durch die 9. Steuernotverordnung hervorgerufenen, besenders einschneidenden Steuergesetze, deren Auswirkung durch den soeben herausgekommenen Steuerzettel in besonderem Maße fühlbar=wurde. Aus der rege einsetzenden Diskussion' ging hevvor, daß die Aufbringung der Steuern fast unmöglich wird, wenn nicht anstelle der sortschreitenden Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftslage eine Aufwärtsbewegung=sofort:einsetzt.=Ob=und inwiewelt die sprunghafte Erhöhung der Mieten infolge der Hauszinssteuer besonders in Orten mit starken Erwerbslosenziffern einen Erfolg haben wird, bleibe-dahingestellt. Nachdem noch einige weitere Positlionen des recht umfangreichen Steuerzettels, die beanstandet wurden, durchberaten waren, wurde beschlossen, sich=dieserhatb mit den zuständigen Behörden in Verbindung zu setzen. Die Versammlung dürste den klaren Beweis erbracht haben, wie not jedem Stande eine festgeschlossene Organisation tut, um in allen Fragen des Wirtschaftslebens eine eingehende Aufklärung zu erhalten. o Laurensberg, 2. August. In der Gemelnderatssitzung vom 28. Juli wurden jolgende Beschlüsse gefaßt: Zu Mitgliebern des Gewerbesteuerausschusses wurden die Herren Wüller., Bartholomät., Gillalt., Jünger., Goebbels., Bücken., Spinhasen., Sevenich., einstimmig gewählt. Der von der Verwaltung vorgeschlagene Brennkalender für das Jahr 1024=25 warde“ mit einer kleinen Abänderung gutgeheißen. Die Frage, der Aeschafsung eines öffentlichen Spiel=, Turn= und Sportplatzes wurde einer mehrgliebrigen Kommission übertragen. Von den zur Behebung der Mängel in der Wasserversorgung der Ortschaften Orsbach=Lemiers getroffenen und beschlossenen Maßznahmen erhält der Gemeinderat Kenntnis. Das von der Verwaltung zur Vorlage gebrachte Prosekt zur Errichtung eines Spritzenhauses mit Gefangenenzellen in Vaalserquartier wurde gutgeheißen. Von der Errichtung einer 2. Landlägerstation mit dem Standort in Laurensberg erhielt der Gemeinderat Kenntnis. Der Vorsitzende wurde beauftragt, nach einer geeigneten Wohnung Umschau zu halten. Zur Verwertung der von der Gemeinde durch die Herren Gebr. Meyers in Betschau angebauten 15 Morgen Kartoffeln sollen die einzelnen Besteller zu einer Beschlußfassung über die Aberntung zum biesigen Rathause geladen werden, wobei der Gemeinderat nunmehr nach den sachverständigen Ausführungen einstimmig die Ansicht vertritt, daß eine Verteilung der Anbauflächen unter Zugrundelegung der Bestellungen nach Flächenmaß sich empfieblt, um so Die Aberntung für den einzelnen Besteller billiger zu gestalten. * Stolberg, 2. August. Das Kuratorium des Bethtehembospitals hat burch Vertrag den bisherigen Oberarzt am städtischen Maria=Hilf=Hospital Nachen, Herrn Dr. Schrader, als chlrurgischen Facharzt am Bethlehemhospital vertraglich angestellt mit der Verpflichtung, im Krankenhaus Wohnung zu nehmen. Gleichzeitig wird Herr Dr. Schrader die Stellung des zeltenden Arzles übernehmen.— Dee Vertrag wurde durch Kirchenvorstandsbeschluß einstimmig genehmigt. 2 Geilenkirchen, 2. August. Ein Unglückssall ereignete sich gestern mittag in der Neustraße. Der beim hief. Elektrizitätswerke angestellte Monteur Joh. Heinen aus Uetterath htürzte aus noch nicht aufgeklärter ursache auf den Dachrand einer Militärbarace und von dort aus zur Erde. Der junge Mann verschied schon nach wenigen Augenblicken. * Geitenkirchen, 2. August. Auf der Gessenkirchener Kreisbahn ist ab 1. August ein neuer Zug auf der Strecke Geilenkirchen-Gangelt eingelezt Derselbe fährt ab Geilenlirchen 12.08 Uhr: Bauchem 12,18; Gillratb 12.28; Birgden 12.30; Langbroich 12,10; Gangelt an 1250 Uhr. Dieser Zug fahrt wieder zurück ab Gangelt .012; Langbroich 1,14; Birgden.22; Gillrath 1,84; Bauchem .40; Gellenkirchen an.50 Uhr. * Frelenberg, 2. August. Mie Genehnigung der Aussichtsrebörde ist der Neutner Lubert Stollenwer: aus Palenberg zum besonderen stellvertreienden Standeobeamten für den Standesamtsbezi:k der Landgemeinde Frelenberg ab 1. August 1024 ernannt worden, nachdem der Lehrer a. D. Michael Plaum aus Zweibrüggen sein Amt niedergelegt hat. a Erkelenz, 2. August. Enttäuscht haben sich die Einbrecher gesunden, die in der Nacht zum Mittwoch den Büroräumen der hiesigen Stadtverwaltung einen Besuch abgestattet hatten. Von der Schülergasse aus an die Lintersvont des Gebäudes gelangt, hatten sie ein Bürosenster mittels Durchgreifens durch eine zerbrochene Scheibe zu öffnen verstasten und waren eingestiegen. Da sonse nichts Bedentendes von Wert dort zu holen war, batten sie es auf die Schreibmaschinen abgesehen, sanden aber nur einen leeren Kasten und einen solchen, der durch seine Schwere auf eine darin befindliche Maschine schließen ließ. Ersteren ließen sie steben, aber an dem zweiten sollten sie auch nur eine Entäuschung erleben; denn als sie ihn draußen erbrochen, fanden sie statt der erhofften Schreibmaschine nur einen Hausen alter Wiegescheine, di: arin verstaut gewesen waren. * Düren, 3. August. Der Reichskangler richtete an den Meister P. A. Roßbroich in Düren anfäßlich eines 65fährigen Arbeitsiubiläums ein Glückwunschschreiben..........“ Briefkasten. M. Am 81. 3. 20: 5,18—5,23 Mk.; am 6. 4. 20: 4,95 bis.05 Me.; 15..:.00—.06; 30..: 3/85—.70. In 2 Jahren verjähren die Ansprüche der Kaufleute, Fabrikanten; Landverker und dersenigen, die ein Kunstgewerbe betreiben; erfolgt die Lieferung für den Gewerbebetrieb des Schuldnero, so verjährt die Forderung in 4 Jahren. Weiter verjähren in 2 Jahren die Ansprüche dersenigen, welche Land= oder Forstwirtschaft betreiben, für Lieferung von land= oder forstwirtschaftlichen Erzeugnissen, sofern die Lieferuing zur Verwendung im Haushalt des Schuldners erfolgt. In8 Jahren verjähren die Ansprlche auf Schadenersatz aus unerlaubten Hanklungen; in 4 Jahren verjähren die Ansprliche auf rückständige Zinsen: in 5 Jahren verjähren die Forderungen eines Gesellschaftsgläubigers gegen ausgeschiedene Gesellschafter eder feühere Inhaber einer aufgelösten Gesellschaft. A. 8. 1. 10.000 Mk. am 1. Februar 1920 sind heute 461.50 Goldmark, 15 000 Mark am 1. Juni 1920 gleich 1604.80 Goldmark. 2. Der Vetrag der belden ausgewerteten Hypothelen(15 Prozent) ist demnach: 69,20 bezw. 240,70 Goldmark. Eine Rückzahlung dieser aufgewerteten Beträge kann gesetzlich vom Gläubiger nicht vor dem 1. Januar 1032 verlangt werden. 2. Die Miete beträgt nicht etwa erst vom 1. August, sondern bereits com 1. Juli ab 60 Prozent der Friedensmiete. P. R. 1. Ja. 2. Gesetzlich ist der Vermieter nach wie vor verpflichtet, in der Zeit vom 1. bis 10. August den Mietern eder deren Mietervertretung die Verwendung der Gelder füe laufende Instandsetzungsarbeiten nachzuweisen. D. 70. Wenn Sie vor dem Kriege Wassergeld und Schornsteingebühren extra bezahlt huben, ist ein entsprechender Betrag der Friedensmiete binzuzurechnen und davon sind dann die 60 Prozent zu berechnen. Jeder Werber von mindestens 3 Abonnenten erhält ein wertvolles Buch. Verlangen Sie Werbematerial von der Geschäftsstelle. Eritus. Eine Geschichte aus dem wallonischen Benn. von Heinr. Capellman=Conzen(Kr. Monschau). 12 Preisgekronte Erzählung Und dann redete sie noch lange und leise mit Katrine, obwohl es ihr schon schwer wurd; und Der Atem zuwetlen stockte. Sie diückse ihr die Hände und dankte ihr für all das Gute, das sie an ihr und der alten Mutter und an Niklas getan.— Und ob sie ihr ein letztes, großes Opfer bringen wolle: Gott würde es ihr sicherlich lohnen: sie solle den Niklas nicht verlassen—— er stände sonst zu einsam, und der kleine Jean habe sonst keine Mutter mehr, und die alte Mutter keinen, der sie pflege und für sie sorge. Eindringlich und bittend hatte sie zu Katrine gesprochen— bis diese es schluczend versprochen hatte: aus heißem Dank und tiefem Mitleid mit der glücklos sterbenden Frau, die auch ihr einst in 1c: rer Zeit tröstend beigestanden—, ia, sie welle Leim Niklas bleiben und bei dem hilflosen Kinde und bei der alten Mutter— und sie nie verlassen, in keiner Not und Gefahr. Gott, wie dankbar hatten da die Augen der sterbenden Frau noch einmal aufgsleuchtet. Und dann hatte Marie noch einmal von ihrem efrüheren Glück gesprochen und wie der Krieg das alles zerstört habe— und endlich gebeteu, ihr noch einmal den kleinen Jean zu reichen, zum Abschied, denn es sei doch wohl das letztemal. Nacbher solle Katrin ihn, ehe sie wieder ins Zeld führen, unten zur Mutter in die Kammer setzen, denn es sei nicht gut, wenn das Kind mit einer Toten in derselben Lammer liege. Und wenn sie nachher einen Schuß höre, brauche sie nicht mit dem Riklas zurückzukommen, dafür sei der Weg zu weit und es ginge ihnen sonst kostbare Zeit verloren, und ihr wäre dann doch nicht mehr zu helfen.— Abec ein andüchtiges Vaterunser könne sie während der Arbeit für sie beten, das sei ihr lieb. Und Katrine solle nicht zu sehr um sie trauern und es auch noch einmal dem Niklas sagen: sie sterbe gern, und das Sterben sei überhaupt keine so schwere Sache für arme Leute—— Ehe sie nach Mittag ins Feld fuhren, standen sie noch einmal an ihrem Bett.— Bis ein fernes Donnergrollen Marie aus ihrem Halbschlaf emporschreckte. Da hatte sie Niklas und Katrin mit gequältem Gesicht gebeten, sa doch sofort auszufahren; sie könnten ihr ja doch nicht mehr helsen, und jeden Halm hätten sie Ze wüdg.— Da date füir der Retiast ichneen Here zens die dünne Schnur über das Handgelenk gezogen: wenn es mit ihr schlimmer würde, solle sie nur daran ziehen— dann würde man den Schuß bis hoch oben im Jagne hören, und er würd: dann sofort kommen. Ueber dem Tannenhochwald ballte sich ein Gewitter zusammen. Schwarz und drohend stieg es vom Westen her herauf. Katrine und Niklas arbeiteten im Schweiße ihres Angesichtes. Vielleicht würde es noch gelingen, diese letzte Fuhre trocken einzubringen. Eine halbe Stunde kann es noch dauern, meinte der Niklas. Dann ist wenigstens die letzte Garbe auf demnr Wagen, und wir können zur Not die Decke überziehen. Katrine verdoppelte ihren Eifer; mit starken Armen reichte sie dem Niklas die aufgespießten Bünde auf den Wagen hinauf. Als die ersten schweren Tropfen breit und klatschend niederfielen, war die Ernte auf dem Wagen sicher untergebracht. Katrine atmete auf; nun noch der Heimweg! Wenn es dann auch noch vom Vennhaus her ruhig blieb, dann war alles gut. Und sie würde Marie auch nicht mehr verlassen, nein, um keinen Preis. Während der Niklas den Ochsen holte und anschirrte, tniete sie neben dem Wagen nieder und betete.— Dem Rtklas aber zitterten die Hände, als er an den Stricken arbeitete.., 6.24. Kan mir: 4544 Gott, wenn jetzt der Schuß gefallen wäre— jetzt, da sie schon auf dem Heimweg waren— es wäre zu schrectich„##. Tärs ghmnet u. auf 4. Aber es fiel kein Schuß, obwohl sie auf dem schlechten, holperigen Vennwege bedächtig fahren mußten— auch dann noch nicht, als der Wagen in der schützenben Scheune geborgen war und sie durch den trasselnden Regen ins Haus eilten. Aber als sie oben in die Kammer kamen, lag da eine Tote, eine friedlich lächelnde Tote. Und auf dem Boden ringelte sich die losgelöste Schnur.—— Es war ein schwerer Gang, als der alte Feldhüter Alfred Land sich aufmachte, um dem Niklas auf dem Grande Jagne die Nachricht zu bringen. Denn er wußte und fühlte: Zwei Meuschenherzen würden sich in bitterem Leid zusammenkrampfen, weil ihr armseliges Glück auf dem Grande Fagne für v Her Postioseph hate ihm heute morgen einen besonderen Brief mitgegeben, der war groß und dick und trug einen blauen Stempel. Der Feldhüter kannte diese Briefe: er hatte schon mehrere der Art durchs Dorf getragen— und wer einen solchen erhielt, der mußte in drei Monaten hier Haus und Heimat für immer verlassen. Es war hart für den Niklas und seine neue Frau: denn Alfred Land wußte, wie sie sich die Jahre gesorgt und gequält hatten, um die kleine Vennwirtschaft noch einmal hoch zu bringen, und nun, da sie die Hoffnung haben konnten, mußten sie weg.— Nein, es war kein Glück mehr in dem Vennhaus seit dem Tage, da er damals dem Jean die Nachricht gebracht hatte. Aler Alfred Land hatte seine eigenen Gedanken darüber; der Schrei, damals, der schreckliche Schrei. Wie ein Fluch hatte es sich damals auf die Heide niedergesenkt und in ihren mageren Leib sestgekrallt— und nun war keiner, der ihn lösen konnte; denn die Einzige, dies gekonnt hätte, redete irre. Ja, Alfred Land hatte darüber seine eigenen Gedanken—— Still und einsam lag das Vennhaus im Sonnenglast des Sommers. Ringsum nichts als sazweigende, blühende Heide. Nur ein Habicht kreiste hoch oben in der flimmernden Luft. Nun zog er seine Kreise enger und enger, als wollie er sich auf seinen Raub herabstürzen, Niklas und Katrine saßen in der Küche beim Mittagstisch. In der Ecke stand eine Wiege, darin lag der kleine Jean und spielte mit einem blühenden Ginsterzweig. Als Alfred Land eintrat, wurde Katrine um einen Schein blasser, und Niklas ließ die schwere Brotschnitte wieder auf den Tisch sinken. Denn sie kannten Alfred und sahen den Brief, und Niklas wußte sogleich, was es sein würde. Mit zitternden Händen riß er den Umschlag auf und las———— Dann reichte er ihn Katrine herüber und sagte: Ich wußte schon, daß es so kommen würde; jetzt, da wir hler das Schwerste hiuter uns haben, müssen wir fort. Katrine starrte ihn erschrocken an. Sie konnte es nicht verstehen, daß der Niklas das jo ruhig sagte. Es wurde totenstill in der Shube, und keiner sprach ein Wort, greil das Neue dumpf und schwer auf ihren Seelen lastete. Als Alfred Land gehen wollte, begleitete ihn Niklas bis zur Tür: Es ist wie ein Fluch, Alfred, und wir können nichts dagegen tun—“ Da nickte der Alte lebhaft: Nein, Niklas, nein, dagegen könnt ihr nicht an, es ist wirklich ein Fluch, und darum meine ich, da in der Küche, die Ausweisung ist vielleicht eure Rettung— Ja, ich hoffe es auch, und wenn du beim Postsosef kommst; sag ihm, er möchte es aushängen, daß ich ein paar Felder und Weiden zu verkaufen habe und ein Haus und einen Stall— wie ein reicher Mann— er lachte bitter auf. Als er wieder in die Küche trat, saß Katrine am Tisch. Sie hatte das Gesicht in die Hände gestützt und weinte. Er trat auf sie zu und streichelte sanft ihr Haar. Sei ruhig, Katrine, was liegt denn daran. Es ist nicht viel verloren. Gewiß, wir haben hier gearbeitet und gehungert und gesorgt und geschafft. Aber wir haben 2s doch zu nichts bringen können, weil hier alles gegen uns ist. Und wenn wir hierblieben, würde das Unglück uns ganz verschlingen. Aber jetzt, jetzt wird es zu Ende sein, wenn wir mutig bleiben. Wir müssen noch einmal ansangen, von vorne ansangen, ganz von vorne, und dann wird das Glück auch für uns kommen. Er blieb wartend neben ihr stehen, bis sie unter Tränen zu ihm aufblickte. Ja, Niklas, aber wo wollen wir bin? In meine Heimat, in meine alte Heimat. Wenn wir Glück haben sollen, dann kann es nur da liegen, nur da können wir es suchen. Siehst du, als ich damals dieses Gesuch schrieb, da hab ich das Letzte unser Recht auf die alte Heimat, opfern wollen für Marie, für die Mutter, für dich, und nun hat man uns dieses letzte Opser geschenkt. Wir sind frei und es trifft uns keine Schuld, daß wir unser Glück von uns geworsen hätten, und es triff uns keine Schuld, daß wir die Heide verlassen müssen. Da nahm Katrine die schwielige Hand des Niklas: Jch weiß, daß du recht hast. Schon damals hattest du recht, als der Francois hier war— aber von all dem Leid, das wir hier getragen haben, wird es für mich das größte sein, wenn wir hier unser Vennhaus verlassen, aber ich glaube. Niklas, es ist dann auch mein letztes, unser letztes. Sie schlang die Arme um ihn und küßte ihn.—— Und dann ging sie zur Wiege, nahm den spielenden Knaben auf den Arm und sagte: Komm, sagte sie, komm, wir wollen uns draußen auf der Bank in die Sonne setzen, man sieht da so weit über die Heide, und dann wollen wir über das sprechen, was vor uns liegt——(Schluß folgt.) Stück Blumenseife in verschiedenen Gerüchen Stück Blumenseife„Elite“. Stück feine Blumenseife Stück feine Blumenseife, große Stücke Stück Mandelseife Stück feine Badeseife Stück Glyzerinseife, gute Qualität Stange Glyzerin, 1 Stange Mandelseife Pakete Dalli-Seifenpulver Dosen Schuhcreme, weiß und braun Doppelstücke Kernseife, 1 Paket Dalli-Seifenpulver.. 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Der Oberbürgermelster. Lashant der Sladt Alachen Peterstraße 49/51. Mittwoch den 20. und 27. August 1924, beginnend vorm. 8½ Uhr, Versteigerung der versallenen Pfänder unter den Nummern 8360—9956, verpfündet in der Zeit vom ./10. 23 bis 13./1. 24, 10388—11245, verpfändet im Monat März 1924. 34216—35701, verpfändet in der Zeit vom ./10. 23 bis 13./1. 24, 38566—40696, verpfändet im Monat März 1924. (Wertpfänder Rotdruck, gew. Pfänder Schwarzdruck.) Juwelen, Zum werkauf rommen u..: Juwelen, Gold= und Silbersachen und Uhren, Kleider, Stoffe, Schuhe, Wäsche, Musikinstrumente, optische Instrumente. Einlösungen und Verpfändungs=Erneuerungen sind umgehend vorzunehmen. An den Versteigerungstagen bleibt das Leihamt für den übrigen Verkehr geschlossen. Etwaig=Verkaufsüberschüsse können während der Dauer eines Jahres bei der Leihamtskasse durch den Pfandscheininhaber abgehoben werden, andernfalls sie zugunsten der Armenkasse verfallen. 7869n Aachen, 31. 7. 24. Der Oberbürgermeister Gaung dl. Ahl oder später peitzkte Köchin od. Küchenmädchen gesucht. Frau Max Königsberger, am Siegel. Vorzustell. Zollernstr. 25. 7682 9mädchen mit guten 20 Zeugnissen findet angen. Dauerstellung evil. sofort bei Dr. K. Lousbergstr. 54. 7857 Fl=Holland. Kuofräulein aus bess. Fam. für Gouda ges. Hoyng, Präses der Niederländer, Richardstraße 43. 7875 gesseres junges B Mädchen als Zweitmädchen gesucht. Auskunft in der Gesctcöstezele. 7763 Selb'tändiges Mädchen, welches etwas kochen kann, gesucht. Geulen, Elisabethstr. 7. 7820 rittm Zum 15. September suche ich ein im Nühen, Bugeln u. Hausarbeit durchaus ersahrenes Drittmädchen. Beste Zeugnisse Bedingung. Frau A. Peters, Nachen, 7847 Sallerallce. v. Numm. Fauns Mädchen zum baldig. Eintritt bei hohem Lohn und guter Verpflegung gesucht. 7880 Pontstraße 19. Siele Geiche ELALEETE guche für m. Tochter. D kath., 20., pass. Stelle zu 1 od. 2 kl. Kindern. Selbe war 5 Mon. fl. d. Sängl.= u. Krankenpflege tätig. Offert. u. A 112 an d. Geschältsst. 7382 Einf. gutempf. Fräulein, rreiches gut ähenkann, sucht Steile f. morgens zur Beaussichttgungn Kindern. Off. 2 2 100 a, d. Geschselle. „Sitzintgerau.) Zum Verkauf konnmen u. Nach Gottes unerforschlichem Ratschlusse entschlief gestern abend 5% Uhr nach kurzem, schwerem Leiden sanft und gottergeben mein innigstgeliebter Gatte, unser guter Bruder, Schwager, Onkel und Großonkel, der wohlachtbare Herr Emil Fuhrmans Lokomotivführer im Alter von 63 Jahren, wohlvorbereitet durch den andüchtigen Empfang der hi. Sterbesakramente der kath. Kirche. Um ein stilles Gebet für den lieben Verstorbenen bitten Die trauernden Hinterbliebenen. AACHEN(Mariabrunnstraße 29), Köln, Limbourg, Gladbeck,.-Gladbach, den 1. August 1924. Einladung zur ordentlichen Generalversammlung des Mittelstandshauses für Handel und Gewerbe e. G. m. b. H. auf Mittwoch den 13. August 1924, abends 7½ Uhr im Hause Wirichsvongardstraße. 45. Tagesordnung: 1. Geschäftsbericht. 2. Vorlage und Genehmigung der Papiermarkbilanz 1923. 3. Genehmigung der Goldmark=Eröffnungsbilanz. 4. Entlastung des Vorstandes. 5. Neu= und Ersatzwahl für Vorstand und Aussichtsrat. 6. Neusestsetzung der Geschäftsanteile, der Haftsumme und des Eintrittsgeldes. 7. Bericht über das Bauprogramm. 8. Verschiedenes. Der Vorstand. 7879g Gez.: Lenzen, Emonds, Bartz. Die feierl. Exequien werden gehalten am Dienstag den 5. August, morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche St. Jakob.— Die Beerdigung Undet statt am selben Tage, nachm. 2 Uhr, von der Kapelle des Luisenhospitals aus zum Friedhof Adalbertsteinweg. Sollte jemand aus Versehen keine Anzeige erhalten haben, so diene diese als solche. n, 80 Siene—. 78885 O im ganzen besetzten Gebiet mit verdecktem Schuellieferwagen werden zu äußerst billigen Preisen übernommen. 76814 Telephon 6267. RIRIG-SAT besährr und empfohlen! 156 Ein Weltwunder sind Elefanten=Erdbeeren. Riesenfrüchte werden in erstaunlicher Menge geerntet, wie es bisher nur der sonnendurchglühte Silden fertiggebracht hat. Die sehr, sehr frühreisenden Riesenfrüchte liegen förmlich in Haufen um die Pflanze, das Fleisch ist blutrot, voll und fest, hochedel, wunderbar schmelzend, von bestrickendem Aroma und honigähnlicher Süßigkeit. Eine ausgiebige! Kostprobe übt auf unsere Geschmacksnerven eine berückende Wirkung aus. Man hat beim Anblick eine Beetes dieser Erdberren den Eindruck des Außergewöhnlichen, Unerwarteten, noch nie Dageweseneu. An jedem Stock wurde durchschnittlich ein Fruchtansatz von 300 Stück gezühlt. Die ungeheure Tragbarkeit ist verblüffend, man kann die Niesenfrüchte im wahrsten Sinne des Wortes„scheffeln“! Das hier Gebotene übertrifft das bisher im nördlichen Klima für möglich Gehaltene bedeutend. 10 kräftige Pflanzen 1 Mk., 25 St. 2 Mr., 50 St..50 Mk., 100 St..50 Mk., 250 St. 15.— Mk., 500 St. 25.— Mk., 1000 St. 40.— Mk. 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Seine in jahrzentelanger verantwortlicher Tätigkeit bei dem Eschweiler Bergwerksverein gesammelte große Kennt# nis des Wirtschaftsiebens und insbesondere seine Erfahrung in den Verhüllnissen des Bergbaues und der Industrie-Arbeiterschaft sind dem das Wurmrevier umspannenden ## Landkreise Aachen in schwierigster Zeit steis auf das trefflichste zustatten gekommen. Der Landkreis Aachen verliert in Herrn Bremke eine Persönlichkeit, deren gleichermaßen ruhiger und sachlicher Einfluß nicht leicht zu ersetzen sein wird. Herrn Bremkes Andenken soll bei uns stets in hohen Ehren gehalten werden. Der Kreisausschuß und die Beamten- u. Angestelitenschalt 85 des Landkreiser Rochen. Dr. Karl Dahm Schlachthofdirektor Käthe Dahm geb. Müller 7885p Vermählte. Trier 5. August 1924 Aachen z. Zt. Ludwigsallee 47. Nachener Kammer=Puppenspiele 78660 Burhaori übergibt an einige tüchtige Geschäftsleute # fertige Särge in Kommission. 78320 Sersch Aseid e.. 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Tutm and as Letztere, so gibt man den Anspruch auf künstlerische Anerkennung und Bewertung preis.“ So umschrieb vor Jahresfrist der Kritiker einer hiesigen Zeitungen die inneren Möglichkeiten(und Unmöglichkeiten) des Marionettenspiels. Und ein anderer äußerte sich im gleichen Sinne:„Kann das Puppentheater(in seinem Bezirk) Kunst bieten, dann muß es auch; die zeitgemäße Frage: Kulturstätte vder Amüsierlokal?— muß hier genau so unzweidentig beantwortet werden wie beim Theater. Nicht darauf kommt es an, daß viel und immer gelacht wird, sondern daß herzlich und ehrlich gelacht wird, und daß man eine freundliche Erinnerung mit nach Hause nimmt und irgend ein Körnchen von der„reimgenden Kraft“, die wahrhaftig auch das Puppenspiel vermitteln kann!“ Die Aachener Puppenbühne stand damals am Scheidewege. Der Puppenbesitzer entschloß sich zu einer Marschroute, an der, wie ein dritter Kritiker damals warnte, die Gefahr lauerte, daß„aus einem lebendigen Organ der Volksliteratur eine stumpfsinnige Jahrmarktsbude werden“ könne. Ich hielt, aus meiner Kenntnis der Dinge heraus, diese Gefahr für unabwendbar und trat von einem Werk zurück, das mir literarisch nicht weniger als Alles verdankte. Es ist hier nicht der Ort, darzutun, in welchem Ausmaße sich die damals lautgewordenen Befürchtungen verwirklicht haben; sicher ist, daß in immer weiteren Kreisen der Wunsch nach einer Wiedergeburt des guten Aachener Schängchenspiels erwachte. Diese Wünsche verdichteten sich zu hilfreicher Tat, die den Mitbegründer der„Marionetteuspiele", Herrn Jos. Lausberg, der in mehr als einem Sinne die Seele des Aachener Puppentheaters gewesen, infolge innerer Zwistikeiten aber schon im Juni 1924 ausgeschieden war, in den Stand setzte, den Wiederaufbau des Schängchentheaters entschlossen in die Hand zu nehmen. Das schwerste Problem, das zu lösen war, läßi sich mit dem Worte Wohnungsnot andeuten. An der Saalfrage drohte lange alles zu scheitern. Das Theater mußte günstig gelegen, von allen Seiten leicht zu erreichen und doch aus dem Durcheinander des hastenden Verkehrs herausgerückt sein. Leicht zu wünschen, schwe: zu finden! Dennoch: Das Unwuhrscheinliche ward Ereignis. Die Inhaber des Radermacherschen Tanzinstituts, durch Zufall auf Schängchens Wohnungnot aufmerksam gemacht, entschlossen sich, den Gartensaal ihres Hauses(Schildstraße), der für die Zwecke des Institutzs zu klein geworden war, für das geplante vaterstädtische, volkskünstlerische Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Aachener Plastiker stellten ihre Bildhauerkunst in den Dienst des Planes, und was die Meisterhand eines Meurisse, Curtius und Schmitz an orizinellen Puppenköpfen geschaffen hat, gehört ohne Zweisel zum Besten, was an einschlägiger Kunst vorliegt. Die Ausrüstung der Bühne selbst— es ist „Por ein Rundhorizont vorhanden!— entspricht vochsten Anforderungen, die dekorative Saalgestaltung — ein Werk der Firma M. Conin und I. Drieselmann— allen Wünschen, die Geschmack und Behagen stellen= können. Die Puppen, technische Höchstbeistungen von Jugenieur Jos. Lausbergs vielgewandter Hand, weisen bedeutende Verbesserungen gegenüber dem bisher Ueblichen auf. Die Kostüme— historisch echt— sind Meisierleistungen der Puppenschneiderei. Als Spieler haben sich Damen und Herren aus der Bürgerschaft zur Verfügung gestellt, so baß auch das sprachliche Können der neuen Puppenbühne vor kritischen Ohren bestehen kann— ein Umstand, dessen Hervorhebung nicht ganz so unnötig ist, wie es manchem erscheinen mag... Die Voraussetzungen für ein volkskünstlerisch und heimatkulturell bedeutsames Arbeiten scheinen mir bei den neuen„Aachener Kammer=Puppenspialen“ ebenso sicher vorzuliegen, wie sie mir vor einem Jahr bei dem früheren Unternehmen geschwunden schienen. Ich bin darum gerne dem Wunsche nach Ueberlassung meiner Puppenstücke gefolgt und hoffe, daß mein Sohn „Schängche“, dessen guter und gut auswertbarer Ruf andere zu„Zwangsadoptionen“ bewogen hat, sich auch in Zukunft des Lobes wert erweisen wird, das H. S. Rehm ihm seinerzeit in der„Kölnischen Volkszeitung“ mit folgenden Worten spendete:„Dem Kölner Häuneschen ist in der jüngsten Zeit in dem Aachener Schängchen ein Geistesverwandter= erstanden, der, wenn vorläufig auch nur von lokaler Bedeutung, ihm doch als ebenbürtiger Rivale in der Arena volkstümlicher Kunst zur Seite tritt.“ Schängchens Wiederkehr!— Lächelnd erinnere ich mich heute der Prophezeiung, in die meine„Flucht in die Oeffentlichkeit" vor einem Jahr mündete:„Wenn auch das Oecher Schängche wieder einmal obdachlos werden sollte— es ist ein robuster Junge und wird auch die etwras lieblose Behandlung mit Lachen überleben— dat steäht esne faaß wie et Stadthuns!“ Kunst im Geschäftshause. Die große Renaisiance des künstlerischen Geschmackes, die wir seit der Wende des 19. Jahrhunderts erleben, hat nach und nach alle Gebiete unserer privaten und öffentlichen Existenz ergriffen. Sie setzte zuerst beim Hausgerät zum Gebrauch und Schmuck ein, griff darauf auf die Möbel über, nahm bald die Zimmereinrichtung in Beschlag, bemächtigte sich der ganzen Innenarchitektur und schuf schließlich den neuen Typus des Geschäfts= und Warenhauses. Man ist zur Einsicht gekommen, daß die Begriffe Geschäft und Kunst einander nicht ausschließen, sondern eine sehr innige Verbindung eingehen können und müssen, zu Nutz und Frommen des Kaufmanns. Daß sich auch in unserer Stadt die Kaufmannschaft diesen neuzeitlichen Bestrebungen nicht verschließt, erleben wir allenthalben. Man braucht nur die Augen zu öffnen, um zu sehen, wie ein künstlerischer Geist vielfach bei den Schausensterdekorationen waltet, wie der Warenbestand der Geschäfte künstlerisch arrangiert wird, und wie schließlich die Verkaufsräume und Geschäftseinrich= tungen nach künstlerischen Gesichtspunkten hergerichtet werden. An verschiedenen Stellen ist während der letzten Jahre auf diesem Gebiet hier in Aachen Mustergübtiges geschaffen worden, das zur Nacheiferung ausfordert. So gibt uns die soeben erfolgte Wiedereröffnung eines alten und bekannten Aachener Geschäftshauses Veranlassung, gleichsam wie an einem Schulbeispiel darauf hinzuweisen, wie hier alle dingungen erfüllt sind, die die Neuzeit an die raumkünstlevische Einrichtung eines Kaushauses stellt. Es handelt sich um das Geschäftshaus der Pelzwarenhandtung Georg Heintze Nachf. in der Großkölnstraße. Der hiesige Innenarchitekt Walter Bücken, dem die ganze Neueinrichtung übertragen war, hat damit eine Leistung vollbracht, die von hoher künstlerischer Befähigung zeugt. Seine Aufgabe war an sich nicht einfach; sie wurde aber noch bedeutend dadurch erschwert, daß er nicht einen vollständigen Neuhau schaffen konnte, sondern mit einem älteren, architektonisch wenig glücklichen Hause rechnen mußte. So stieß er in der Gestaltung der Fassade auf äußerliche Hemnungen, die sich nicht überwinden ließen. Er mußte die dünnen, kannelierten gußeisernen Säulen, die die oberen Strockwerke des Hauses tragen, notgedrungen beibehalten. Dafür gab er der Schauseite des Hauses eine gute, auf blaue und graugelbe Tönc eingestellte farbige Behandlung, die ihr in dem sonst eintönigen Straßenbild einen gefälligen Charakter verleiht. Zwei Schaufenster links und rechts des Eingunges, die nach hinten durch Verglasung mit geschmackvollem sternförmigen Stabwerk begrenzt sind, leiten den Blick in die Tiefe, sie sind absichtlich einfach gehalten, damit sie nur die Umrahmung für die ausgestellten Objekte abgeben; sie verzichten auch auf anspruchsvolle Einbauten und Gestelle. Es soll dadurch jede Ueberfüllung der Schaufenster durch Anhäufung möglichst großer Quantitäten und verwirrende Buntheit der ausgestellten Waren vermieden werden. Beim Eintritt in das Haus gelangt man zunächst in den großen Verkaufsraum, der sich nach hinten etwas verjüngt und sich dann zu einem intimeren Gemach öffnet, das als Probierzimmer für Pelzgarnituren gedacht ist. Ein in die Wand gebrochenes offenes Rundbogenfenster läßt von hier aus den Blick in den anstoßenden Ladenraum offen. Es ist dem Architekten gelungen, den alten schlechtbeleuchteten Laden in praktische und reizvolle Innenräume umzuwandeln. Die gefundene Lösung zeuge von sicherem Geschmack und geschlossener Auffassung. In der ganzen Haltung und Ausstattung hat der Künstler sich stets von der Zweckbestimmung der Räume leiten lassen. Dem Charakter eines Pelzgeschäftes entsprechend, das den Verkauf von verhältnismäßig einsörmigen schweren und kostbaren Objekten vermittelt, ist alles auf strengen Ernst und vornehme Einfachheit abgestimmt. Die aus Eichenholz gefertigten Ausstattungsstücke, Schauschränke und Warentische sind in einfacherr großzügigen Lineament gehalten bei großer Sparsamkeit des angewandten Ornaments. Alle Extravaganzen hypermederner Raumkunst sind hier vermieden, so daß diese Möbelstücke sich auch im Wechse! der Mode dauernd behaupten werden. Das Grundgesetz aller angewandten Kunst, daß jeder Gegenstand zweckentsprechend und materialgerecht behandelt werden muß, ist hier peinlichst befolgt. Das reizvollste Ausdrucksmittel des Innenarchitekten, die sein überlegte, farbige Gestaltung, hat in den Räumen besonders glückliche Wirkungen erzielt. So hält sich die Farbengebung des Verkaufsraumes in den Tönen: braun, rot, neapelgelb und graublau; helle Nünancen sind bevorzugt, damit der an sich ziemlich dunkle Raum möglichst viel an Licht gewiant. Die farbige Abstimmung des Probierraumes dagegen bemegt sich in den Tönen: mattes Benezianisch Rot, lichtes Bian und goldiges Gelb. Da die Räume vorwiegend auf künstliches Licht angewiesen sind, so mußte einer guten Beseuchtung besonderes Gewicht beigelegt werden. Wuchtige, runde, freischwebende Alabasterschalen, die neschickt die Lichtquelle vervorgen halten, verbreiten ein ruhiges, gleichmäßiges, warmes Licht, das durch tieser herabhängende, kugelförmige Glaskörper noch verstärkt werden kann, wenn eine einzelne dem Käufer zu präsentierende Ware einen noch hellere Beleuchtung ersorderlich macht. Gern wird man hier anerkennen, daß der Architekt die ihm gestellte Aufgabe gelüst hat, nämlich ein asthetisches Wohlgefallen auch in geschäftsichen Räumen zu erwecken. Dr. G. Primme. Von den Hochschulen. Die neuesten Zahlen der Universität Köln. Das Kölner Vorlesungs=Verzeichnis bringt für den nächsten Winter eine Erweiterung von 450 auf 495 einzelne Vorlesungen. Die allgemein zugeiglichen öffentlichen Vorlesungen haben von 42 auf 50 zugenommen. An den Vorlesungen sind 85(gegen 81 im Sommer) Professoren, 49(49) Privatdozenten und 27(34) andere Lehrkräfte beteiligt, zusammen 171 (gegen 164). Das neue Programm hält die bisherige Anordnung und Ausdehnung des Vorlesungswesens voll aufrecht. Die Zugänge dienen der Vertiesung im bisherigen Rahmen und der Anpassung an neu erlassene erweiterte Studienpläne und Prüsungsbestimmungen für Juristen, Volkswirte, Diplomkaufleute, Handelslehrer usw. Hauptschriftleiter: Fritz Weyers. Verantwortlich für Politik und Sozialpolitil: J. Scherer; für Lokales, Umgebung, Westdeutschland, Kirchliches, Handel und Volkswirtschaft: C. Serr; für Feuilleton, Kunst, Wissenschaft, Vermischtes, Sport und den übrigen redaktionellen Teil: i. V. Dr. W. Esser; für den Reklame= u. Anzeigenteil: J. Volk. Druck u. Verlag: Kaatzers Erben, alle in Aachen. Die guten SeLen sind in jedem besseren einschlägigen beschaft erhältlich. FSTR• SESNET „ 2 S gOggs SS8 GETEEFSCS GüHATRSGEN SEnh c. 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Der bisherige Gesellschafter Wilhelm Stockem, Juwelier in Nachen, ist alleiniger Inhaber der Firma. Der Ehefrau Wilhelm Stockem Elisabeth geborene Ohlenforst in Nachen ist Prokura erteilt. Aachen, den 1. August 1924. 78760 Amtsgericht s. In das Handelsregister wurde heute die„Aktiengesellschaft der Spiegelmanufakturen und chemischen Fabriken von St. Gobain, Chauny& Cirey, Glaswerke Stolberg (Rheinland)“ in Nachen als Zweinmniederlassung der„Socléié unonyme des Manulactures des Glaces et Produits Chimiques de Saint-Gobain Chauny et Cirey“ mit dem Sitze zu Paris (Frankreich) eingetragen. Der Tag der Gesellschaftsgründung und der Feitstellung des ersten Gesellschaftsvertrages liegt weit über 200 Jahre zurück und kann nicht bestimmt bezeichnet werden. Am 27. Februar 1872 ist dann der Gesellschaftsvertrag neu festgestellt und nach mehrsachen Aenderungen zuletzt durch die Beschlüsse der außerordentlichen Generalversammlungen vom 23. Mai 1913, 22. Mai 1914 und 20. Juli 1920 abgeändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation von Spiegelglas, dünnen Rohgläsern, chemischen Produkten, von allen Produkten und Nebenprodukten dieser Fabrikation und zu diesem Zweck der Unkauf und die Errichtung von allen Immobitien, die Aneheutung von allen Bergwerken und Steinbrüchen sowie Transportunternehmungen, die der Gesellschaft nützlich sein können. Die Gesellschaft kann gleichfalls alle Industriezweige ausbeuten und sich an allen finanztellen, industriellen und kommerziellen Operationen, die damit im Zusammenhang stehen, beteiligen. Das Gesellschaftslapial beträgt 120 Millionen französische Franken. Die Dauer der Gesellschaft ist bis zum 31. Dezember 1958 festgesetzt. Mitglieder des Verwaltungsrats der Gesellschaft,— welcher im Sinne des deutschen Rechts„Vorstand“ der Geseilschaft ist— sind:.) Alphonse Ucon Sébastien Gérard, Grundbesitzer zu Paris, Vorsitzender,.) Graf Pierre Lonis Antome Marie Noederer, Grundbesitzer zu Paris, Vizepräsident,.) Paul René Petit de Bantel, Grundbesitzer zu Paris, Vizeprasident, .) Arthur Casimir Victurnien de Rochechouart=de Mortemart= Herzog von Mortemart, Prinz von Tonnay=Charente, Grundbesitzer zu Paris,.) Henri Marie Denys Benoit Cochin, Grundbesitzer zu Paris,.) Graf Robert Ursin udrien de Voqué, Geundbesitzer zu Paris,.) Marie Vernard de Verges, Grundbesitzer zu Parie, .) Emile Charles Marie Seuart, Mitglied des Juntituts zu Paris, .) Armand Jacques Heurt Olivier, Industrieller zu Paris, 10.) Albert Augustin Marie Langlois, Industrieller zu Pario, 11.) Baron Louis Paul ernanlt Théuard, Industrieller zu Neuillysur=Seine, 12.) Jean Geneviève Francols Thurcau=Dangin, Mitglied des Institnts zu Paris, 13.) Graf Elphöge Fremy, Grundbesitzer zu Paris, 14.) Louis Victor César Maurice Herzog von Broglie, Grundbesitzer zu Paris, 15.) Emile Andié Léon Gérard, Berge, Zivilingemeur zu Paris. Der Verwaltungsrat besteht aus hochstens 15 und wenigstens 12 von der Generalversammilung der Attionäre aus den meyr als 25 Jahre alten Aktionäten auf die Dauer von 5 Jahren zu wählenden Mitgliedern. Die Beschlüsse des Verwaltungsrats werden mit der Mehrheit der anwesenden Mitglieder gefaßt. Diese Mehrheu muß von wenigstens 5 Stimmen gebildet werden derart, daß, wenn nur 5 Mitglieder der Versammlung beiwohnen, die Einstimmigkeit für die Gültigkeit eines Beschlusses erjorderlich ist. Im Falle der Stimmengleichheit gibr die Stimme des Vorsitzenben den Ausschlag. Dem Generaldieltor Lugien Delloye zu Paris ist mit Beschränkung auf den Geschaftsbetrieb der Zweigniederlassung Aachen Einzelprokuia mit der Maßgabe erteilt, daß er zu allen Arten von gerichtlichen und außergerichtlichen Geschäften und Rechtshandlungen, die der Betrieb der Gesellschaft mit sich bringt, sowie auch zur Veräußerung und Belastung von Grundst cken ermächtigt ist. Dem Generaldirektor Peter Schrader zu Bachen ist mit Beschränkung an; den Geschäftsbetrieb der Zweign derlassung Nachen Einzelproturg erteilt. Dem Baron Charles René Pierre Victor Seipion Cormisari, Generulsekretär zu Versailles, dem Direktor Paul Wallon zu Atsch (Gemeinde Eilendorf), dem Paul Chauvel zu Stolberg(Rheinlund), dem Adam Lambertz zu Nachen, dem Oberingenieur Lous Thébaul: zu Stolberg(Rhemland), dem Jules Léon Josef Pivin zu Stolberg (Rheinland), dem Josef Heimig zu Eulendorf, dem Doctor der Staatswissenschaften Eugen Goerens zu Aachen und dem Jean Lucten Remy zu Stolberg(Rheinland) ist mit Beschräntung auf den Geschäftsberrieb der Zweigniederlassung Nachen Gesamtprokura iin der Weise erteilt, daß jeder von ihnen berechtigt ist, gemeinschaftlich mit einem anderen Gesamtptokuristen der Zweigniederlassung Nachen die Firma der Zweigniederlassung Aachen per procura zu zeichnen. Als nicht eingetragen wird bekannt gemacht: Das Gesellschaftskapital ist eingeteilt in 240000 Aktien von je 500 französischen Franken. Alle Aktien lauten bis zu ihrer vollständigen Einzahlung auf Namen. Die vollständig eingezahlten Aktien lauten je nach Wahl der Aktionäre auf den Namen oder auf den Inhaber. Die Generalversammlung der Aktionäre wird durch den Verwaltungsrat(Vorstand) oder in dringenden Füllen durch die Generalversammlungsbeauftragten (Commissaires) berufen. Die Vernsungen erfolgen mindestens 16 Tage im Veraus durch die Bekanntmachung in einer omtlichen Pariser Zeitung. Die Berufungsfrist kann für außerordentliche Generalversammtungen oder für solche ordentliche Generalversammlungen, die außerordentlich oder auf zweimalige Einladung hin berufen sind, am 8 Tage verkurzt werden. Die an Stelle einer nicht beschlußfähigen außerordentlichen Generalversammlung einzuberufende zweite und dritte Generalversammlung ist in einem Abstand von 14 Tagen sowohl im„Bulletin des Annonces légales obligatoires“, als auch in einem amtlichen Anzeigeblatt am Geschäftesitz der Gesellschaft bekannt zu machen. Der Zeitraum zwischen dem Tage der letzten unzeige und der Versammlung selbst kann auf fünf Tage beschränkt werden. Fur die Form, in der die von der Gesellschaft ausgehenden Bekanntmachungen erfolgen, gibt der Gesellschaftsvertrag teine Vorschriften. Die Geschäftsräume der Zweigniederlassung befinden sich Nachen Viktoriaallee 7/9. Aachen, den 1. August 1921. 7877 Amtsgericht 5. Wegen Geschäftsverlegung Ausverkauf sämtlicher Phote-Apparate und Artiner zu ausnahmsweise billigen Preisen. 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Nachtrag Seite 42) zum Bezugspreise von Mark.—. das Präsidium der General=Versammlung hat sich damit einverstanden erklärt, daß das offizielle Festblatt auch mit Anzeigen versehen wird. Dieser Finzelgenanhang bedeutet für die gesamte Geschäftswelt, die Wert darauf legt, aus den gut katholischen Kreisen Deutschlands ihre Kunden zu rekrutieren, günstigste Propagandagelegenheit. Interessenten wollen ihre Austräge an die Geschästsstelle des Festblattes, Hannover, Münzstraße 2, von der auch kostenlos Offerte abgegeben wird, senden. Auzeigenausträge im Interesse einer glatten Abwickelung schnellstens erbeten. Schöne volle Körperform durch uns „HegroKraftpulver“ in 6 bis Wochen 80 Pfund Zunahme, garantier unschädlich. Aerztl. empfohlen. Streng reell! Viele Dankschreiben. Karton m. Gebrauchsanw...50 Münster-Apotheke Kleinmarschierstr. 4. 9059 Rasierklingen gratis pfund= und zentnerweise abzugeben. 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