Das Echo der Gegenwart erscheint täglich zweimal. Bezugs. preie durch unsere Boten zugestellt Mr. .25 monatlich. Anzeigenpreie 20 Pfg. für die Kleinzelle, für qusw. Anz. 100 Pfg., Reklamen.50 Mark für die Kolonelzeile. Plaz= und Zeitohne Verbindlichkeit. Postscheckkonto: Amt Köln Nr. 26870. 31. März 1920(Benjamin) 1. Blatt Zuschriften an die Redaktion nicht mit einer Ramensadresse versehen. u. Verlag von Kaazere Erden in Nachen. Setigraden 16. Fernsprechanschluß Nr. 62 u. BU3. Telegrammadresse: Echo, Nachen. Alteste Nachener Zeitung. 72. Jahrgang. Anzeigen sind sofort zu bezahlen. Eventuell gewährter Radatt gilt nur bei Kassaregulterung; in Konkurefällen und bei zwongeweiser Eintreidung durch Rlage treten die Bruttosägze in Kraft. Bezugsbedingungen für auzerdeutsche Lünder erfrage man dei der zuständigen Postanstalt, welche aud die Bestellungen entzegenntmmt Direkter Bezug unter Kreuzhand für Deutschland Oesterreich=Ungarn .50 Ml., Postausland Mark pro Pachze, Postbezugspreis für Deutschland vierteijährlich 16.75 Mark. monatlich.25 Mark. Ueber das neue Reichskabinett schreibt uns ein langjähriger Berliner Mitarbeiter: Am Samstagmittag kam endlich die Ministerliste zum Vorschein, aver sie zeigte noch Lücken und provisortsche Notbehelse. Die nachträgliche Aenderung betraf leider ein sehr wichtiges Ressort, für den man einen besonders hoffnungsvollen Mann gefunden zu haben glaubte. Als Nachfolger des vorläufig ausruhenden Erzberger sollte Geheimrat Cuno, der Leiter des Hapag, das Finanzministerium übernehmen. Man erwartete von seiner Welt= und Sachkenntnis, daß er unsere Finanzpolitik, nachdem Erzberger die dringlichsten inländischen Steuern durchgesetzt hatte, nach der außenpolitischen Seite hin, zur Pflege der deutschen Interessen gegenüber den Siegern und aus dem Weltmarkte wirksam ausbauen werde. Er hat in letzter Stunde sich zurückgezogen, weil seine Arbeitsgenossen in der großen Schiffahrtsgesellschaft ihn dringend um Verbleiben auf seinem Direktorposten gebeten hatten. Von anderer Seite werden Widerstände aus Arbeiterkreisen als Grund angegeben. Da Herr Cuno bei j ner Absage verharrt, hat Herr Wirth, der bisheiige badische Finanzminister, der ebenfalls der Zentrumspartei angehört, das Finanzministerium übernommen, wahrend er bisher für den weniger schwierigen Posten des Schatzmin! sters vorgesehen war. Herr Wirth ist ein erprobter und glänzend bewährter Finanzmann; bei seiner „Tüchtigkeit wird er sich den weltpolitischen Weitblick gewiß zu erringen vermögen. Immerhin wäre es besser gewesen, wenn das Zentrum zwei hervorragende Finanzpolitiker in das Kabinett hätte entsenven können. Richt gelungen ist bisher die Neubesetzung des Auswärtigen Amtes. Man sucht einen Fachmann: aber der eine Kandidat wollte nicht und der andere sand Widerspruch. Der ovserwillige Hermann Müller will nun neben der Reichskanzlerschaft auch die vorläufige Weiterführung der auswärtigen Angelezeußeiten auf sich nehmen. Das Anseben Müllers mn Aweisetlos sehr gestiegen durch den Beweis von Mut und Geschick bei der Lösung der vertrackten Ministerfrage. Trotzdem bleibt der lebhafte Wunsch, daß in das Auswärtige Amt baldigst ein Mann einziehe, der seine ganze Kraft diesem Dienst widmet, ohne durch Präsidialgeschäfte abgelenkt zu werden, und der zugleich Erfahrung und Ansehen im diplomatischen Getriebe mitbringt. Im übrigen bringt die Ministerliste keine besonderen Ueberraschungen. Die„Gesamtdemission" des Kabinetts hatte im Grunde nur den taktischen Zweck, Herrn Schiffer den Rücktritt zu erleichtern, den die Berliner Arbeiterführer sorderten. Man kann das Ergebnis Neubildung oder auch Umbildung nennen. Die Hauptsache ist, daß die Koalition, auf der die Ordnung und Stetigkeit beruht, nicht erschüttert worder ist weder durch den Handstreich von rechts noch durch die Versuche der Linksradikalen, die Lage zur Aufrichtung der Klassenherrschaft auszunutzen. Die versprochene Verständigung mit den Gewertschaftsführern ist vorläufig gelungen. Trotzdem ist es wohl möglich, daß die Unabhängigen in der Nationalversammlung neuen Krach machen. Möchten wenigstens die Rechtsparteien den Radikalen nicht weiteres Wasser auf ihre Agitationsmühlen liefern! Was geht in Dänemark vor? Ed0 Kopenhagen, 27. März. Dänemark steht augenblicklich vor dem schwersten Arbeiterkampf. der je über das Land hereingebrochen ist. Der Verein der Arbeitgever hat beschlossen, alle Arbeiter in den seinen Mitgliedern gehörenden Betrieben vom 9. April an auszusperren. Diese Aussperrung betrifft beinahe alle Fabriken und Werkstätten in ganz Dänemark, mit Ausnahme der Betriebe, in denen Lebensmittel verarbeitet werden und solcher, die für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Lebens notwendig sind. * Kovenhagen. 29. März. Das Gesamtminine= rium ist zurückgetreten. Der Könia forderte das zurückgetretene Kabinett auf. die Geschäfte vorläusig weiter zu führen. Das Ministerium lehnte jedoch ab * Kopenhagen, 30. März. Der König hat ein an ihn gerichtetes Ultimatum abgelehnt. Die sozialdemokratische Partei hat daraufhin den Genetalstreif für morgen früh proklamiert. Sie beabsichtigt, ein eisenes Kabinett zn bilden und den König sowie das Kabinett, das in seinem Anftrag gebildet wird, zum Rücktritt anszufordern. * Nach einer Meldung der„K. Ztg.“ ist das Ministerium Zahle vom König in Aufsehen erregender Weise zum Rücktritt gezwungen worden. Das Blatt meldet darüber aus Kopenhagen, 29. März: Nachdem der König heute mittag mit dem Ministerpräsidenten Zahle über die Nordschleswigsche Politik der Regierung und über die Forderungen der Oppositionspar= teien auf Ausschreibung von Neuwahlen zum Reichstag eine längere Besprechung gehabt hatte, sorderte der König Zahle auf, den Rücktritt des gesamten Kabinetts einzureichen, was der Ministerpräsident ablehnte. Darauf verfügte der König die Berabschiedung des Kabinetts. Als es dem Führer der oppolsitionellen Linkspartei, Neergaardt, nicht gelang, den ihm vom König erteilten Auftrag, eine neue Regierung zu bilden, auszuführen, ließ der König das bisherige Kabinett ersuchen, die Geschäfte bis zur Bildung einer neuen Regierung weiter zu führen. Diesem Ersuchen gab das Kabinett Zahle nicht statt, so daß das Land gegenwärtig ohne Regierung ist. Der Schritt des Königs muß als Beweis dafür angesehen werden, daß er den dänischen Chauvinisten in der nordschleswigschen Politik schließlich unterlegen ist, der Partei, die das bisherige Ministerium mit steigender Heftigkeit bekämpft hat, weil die Regierung am Selbstbestimmungorecht festhielt und die von den Chaurinisten geforderte Einverleibung dei zweiten schleswigschen Zone bis Flensburg im Hinblick auf die dagegen ausgefallene Abitmmuns abgelehnt hatWelche Folgen dieser Scheit des Königs haben wird. ist noch nicht vorauszusagen. Sicher ist, daß beide demokratischen Parteien fest entschlossen sind, ihre parlamentarischen Rechte bis zum Aeußersten zu verteidigen. Ein holländisches Urteil. EdG. Krankfurt a... 29. März. Der„Frankrurter Zeitung“ wird aus dem Haaa gemeldet: Ueber die neue deutsche Regierung schreibt„Det Vaverland": Das Sonderbare ist, daß sich die Gewerkschaften ein Betorecht über die Kabinettsbildung erworben haben. Noch einen Schritt weiter und die Gewerkschaften haben tatsächlich die Macht in den Händen. Besonders die Unabhängigen sind dafür tätig, daß es bald so weit kommen wird. Die neue Regierung ist in Ketten geboren und tor einziger Trost wird sein, daß sie nicht von langer Dauer sein wird. rung" lahmiegte, denn. nachdem die Unterstaatssekretäre des Reiches und Preußens beschlossen hatten keine Weisungen der neuen Regierung entgegen zu nehmen, stieß die Regierung Kapp überall auf einen toten Beamten= und Verwaltungsapparat. Man kann ruhig behaupten, daß der Koalition der Sieg über die Gewalt zu danken ist. ja, daß die Koalition und die Koalitionsvolitik auch in diesem Falle wieder Volk und Vaterland vor einem furchtbaren Zusammenbruch bewahrt haben. Der Fortbestand der Koalition liegt darum auch im Interesse des Volkes. wobei wir weiter nicht verkennen wollen, daß die Radikalisierung, die als Ausfluß der Berliner Vorgänge feider festzustellen ist, den bürgerlichen Parteien innerhalb dieser Koalition. insbesondere dem Zentrum die Arbeit ungeheuer erschwerte. Es muß daher von unierer Seite alles getau werden, um die Radikalisierung abzuschwächen und maßvoll. wenn auch entschlossen, den geraden Weg zu gehen, den allein die Sorge um das Wohl des Volkes und Vaterlandes gebietet. Der neue Diktator. Die Koalition. Von einem parlamentarischen Mitarbeiter. Wer die Tage vom 13. bis 23. März in unmittelbaren Verhandlungen mit den Parteien und mit den Männern der Kapvregierung mitgemacht hat. — der Verfasser dieses spricht dabei aus direktem Erleben— wird zugestehen müssen, daß es allein dem Zusammenhalten der Koalition der drei Mehrheitsparteien und dem engen gemeinschaftlichen Zusammenwirken der wenigen in Berlin anwesenden Vertreter dieser Parteien zu danken ist. wenn wir einigermaßen alimpflich aus dieser entsetzlichen Lage herausgekommen sind. Es aab während dieser Zeit Augenblicke, bei denen alles in Frage stand, bei denen es sich nur um Sekunden handelte, die entscheidend dafür waren. ob es zum blutigen Bürgerkrieg kommen sollte, oder ob man durch den festen Zusammenhalt im Wollen wie im Vollbringen die großen Entzweiungen im Volke überbrücken könne. Es kann versichert werden, daß bei alledem nicht ein Finger breit von dem Selbstbewußtsein abgewichen wurde, das den Machthabern, um Kapp verum selbst auf sehr schwere und unmittelbare Gejahr hinsichtlich versönlicher Sicherheit und Freiheit angewandt werben mußte und auch angewandt wurde. Bei der völligen Ziolierung Berlins nach außen nicht-nur. sondern auch von innen her war die Kvalition der einzige seite Punkt. um den sich alles krustallisierte. Die Kapp=„Regierung". die freisich nie eine war. da sie nie über eine Militärdiktatur hinauskam. für die Kapp nur der Strohmann war. hatte schon am ersten Tage ihres Bestandes mit dieser Koalition zu rechnen gelernt. Sie hatte freilich geglaubt, mit brutalen militärischen Gewaltmaßkeanln. alles was sich ihr enlgegenstellte, niederschlagen zu können aber sie mußten schon nach wenigen Stunden erfahren, daß der Weisheit ietzter Schluß nicht darin liegt, daß man möglichst Gesckütze aufstellt. möglichst viele und möglichst viele Fenster davon mit sewehren ausstattet: sie mußte erfahren, daß dort, wo die militärtichen Weisheiten zu Ende sind. unmittelbar die voritischen einsetzen müssen. „ So sah man das groteske Bild. dan die Koalivon selbst von den Kapp=Leuten schließlich als ein kenter Reltungsanker angesehen wurve. Man dart auch nicht vergessen, daß die Wirkungen des Bebändes der Koalition jede Regung der Kapp=„RegieAus Berlin wird uns geschrieben: Das Reich ist zwei Wochen lana nicht regiert worden. Was so langer Stillstand der Staatsmaschine bedeutet, wird sich noch herausstellen. Die erste Woche kommt aus das Konto der Herren Kapp und Lüttwitz,— die zweite auf das Konto Karl Legiens. Man kann sagen, daß wir die Diktatur Kapp durch eine Diktatur Leaiens ablösen mußten. Wie es kam? Legien ist der Führer der freien(soz.) Gewerkschaften. der Mann. in dessen Hand der Hebel für den Abbruch des Generalstreiks lag. In der Nachtützung zwischen Vertretern der Regierung und der Mehrheitsvarteien vom 20. März präsentierte Leaien die Forderungen. Er redete eine Sprache, wie man sie nie in seinem Leben von ihm gehört hat:„Was. Ebert und Bauer wollen weiter reaieren? Die Kerle brauchen wir überhaupt nicht! Sie sollen bleiben, wo der Pfeifer wächst. Wenn sie herkommen. fliegen sie zur Türe hinaus. Wir werden selber regieren!“ Und schlug neunmal mit der Faust auf den Tisch... das waren die berühmten„neun Punkte“. Man braucht nicht noch einmal zu betonen, daß einzelne dieser Punkte mit dem von Bürgertum und Arbeitern gemeinsam erzielten Siege über Kapp gar nichts zu tun hatten. Daß die geforderte schleunige Fortsetzung der Sozialisierung ein Hohn auf unsere Wirtschaftslage ist. Ebenso wie das Betorecht der Gewerkschaften bei der Aufstellung neuer Minister mit dem Prinziv der Demokratie und der Verfassung nicht in Einklang zu bringen ist. Aber die Donnersprache Legiens verblüffte vor allen Dingen die Vertreter der sozialdemokratischen Regierungsvartei, die nämlich durchweg das waren. was man zweite und dritte Parteigarnitur nennt. Denn die eigentlichen Führer waren ja noch gar nicht wieder in Berlin anfässig. Die hätten sich nicht von Legien verblüffen lassen. Hätten zu unterscheiden gewußt, was an Leaicus Auftreten bengalisches Feuer und sachliche Forderung war. Wer die sozialdemokratische Arbeiterbewegung, kennt. weiß. daß Leaien in den letzten Jahren in den ihm nabestehenden Arbeiterkreisen durch seine Politik während des Krieges stark verloren hatte, daß er schon ange die Gelegenheit nach einem radikalen Auftreten suchte um wieder nach links hin Fühlung zu bekommen. Ei verband damit den scherlich guten Zweck. durch eine Verschiebung des mehrheitssozialistischen Standpunktes nach links bin dem rechten Flügel der Unabhängigen eine goldene Brücke zu bauen. Und schließlich hatte bei der Ausstellung der neun Punkte Legien nur die von ihm als alten Arbeiterführer in hundert Streikkämpfen averprobte Methode angewandt, daß man das Unmögliche fordern muß. um das Mögliche zu erreichen. Das alles haben in jener Nachtsitzung die Vertreter der Sozialdemokraten nicht durchschaut.. Am nächsten Tage als aus Stuttaart die alten sozialdemokratischen Parteiführer eingetroffen waren. war Legien schon ein anderer geworden. Er verhandelte nicht mehr mit der Faust auf dem Tisch. Die neun Punkte hätten nun anders redigiert werden können— wenn sie inzwischen nicht schon in die Leisentlichkeit der Arbeiterkreise gedrungg Dort wurden sie nun zu einer Kette für Leuien. für die Durchführnrgagung ein Mann von seiner bst So cam es, daß Legien, der nun das Betorecht der Arbeiterschaft bei der Aufstellung der neuen Ministerkandidaten ausübte. in der letzten Woche täulich jedem neuen Kabinettsproiekt ein Bein stellen mußte: um der radihalen Arbeiterschaft zu zeigen, was er für ein Kerl sei. Und so wurde Deutschland eine zweite Woche lana nicht reaiert... " Dank des Reichspräsidenten an Schisser. Der Reichspräsident hat dem aus dem omt scheidenden Reichsjustizminister Schiffer ein Schreiben zugehen lassen, in dem es heißt:„Sie haben sich während Ihrer Zugehörigkeit zu dem verzeitigen Kabinett um die Umleitung des Reiches in die durch den Friedensvertrag geschaffenen Verhältnlfe große Verdienste erworben. Neben Ihrer allgemein politischen Betätigung haben Sie in den vergangenen Monaten das große Werk der Reform unseres Gerichtswesens in Angriff genommen und sich damit in der Entwickelung des Rechtes zu neuzeitlichen demokratischen Formen für alle Zeiten ein bleidendes Denkmal gesetzt. Wenn Sie nun aus der gegenwärtigen Reichsregierung ausscheiden, so hoffe ich doch zuversichtlich, daß Sie Ihre Kräfte und Ihr Wissen dem politischen Leben und dem Dienst Ihres Vaterlandes erhalten werden." Eine Aktion gegen das WTB. Mitglieder der Mehrheitsparteien sind dabei, eine Aktion gegen das Wolffsche Telegraphenbüro in Gang zu bringen. Das Büro hat die Regierung Kapp nicht nur durch die Verbreitung der Kundgebungen dieser Regierung unterstützt, sondern auch durch die Verbreitung einer Fülle von falschen Nachrichten über die Aufnahme der Kapp=Regierung in Deutschland und im Auslande. Es bleibt nachzuprüsen, ob das WTB wirklich einem solchen Zwang ausgesetzt war, daß es die Kapp=Regierung in diesem Umfange unterstützen mußte und diese Unterstützung auch noch fortsetzen mußte, als der Bankerott der Putschisten längst offenkundig war. Zum mindesten hätte man erwarten dürfen, daß die Leitung, die Redaktion und die Beamten des Büros dem Ansinnen der Kappleute die gleiche passive Resistenz gegenüberstellten wie die Beamten der Reichs= und Staatsregierung. Es scheint, daß das nicht geschehen ist. Letzte Nachrichten. 200 Tote in Halle. # Magdeburg, 30. März. Laut„Magdeburger Zeitung“, haben die Kämpfe in Halle a. d. Saale 270 Tote unter der Zivilbevölkerung gefordert, hauptsächlich auswärtige Arbeiter, teils Russen. Die Verluste der Truppen belaufen sich auf 27 Tote und 95 Verwundete. Die Förderung im Ruhrgebiet. * Amsterdam, 30. März. Der„Telegraaf“ meldet aus Olsenzal, daß dort wieder ein Zug mit Kohlen für die Niederlande aus dem Ruhrgebiet eingetroffen ist. Eine amerikanische Note zur Besetzung des Ruhrbeckens in Paris eingetrosfen? 2 Paris, 29. März. Der Regierung soll von den Vereinigten Staaten eine Note über die Besetzung des Ruhrbeckens zugegangen sein, die heute vormittag von dem Gesandten der Vereinigten Staaten, Wallace Millerand überreicht wurde. „Schwere Ereignisse“ am 1. Maik * Paris, 29. März. Der Abgeordnete de Cassagnac hat Ministerpräsident Millerand ersucht, eine Untersuchung darüber anzustellen, ob der Gewerkschaftssekretär Bidegaray bei der gestrigen Tagung der Eisenbahner der Ostbahn auf etwaige schwere Ereignisse, die am 1. Mai eintreten könnten, hingewiesen habe. Im bejahenden Falle wird der Abgeordnete die Regierung fragen, welche Maßnahmen sie zu treffen gedenkt. um die Gesetzlichkeit in der Republik sicherzustellen. Die politischen Rechte in den Abstimmungsgebieten. ½ Paris, 29. März. Die Botschafterkonferenz hat heute vormittag unter dem Vorsitz von Jules Camvon eine Sitzung abgehalten und bestimmt, daß die Bewohner der der Volksabstimmung unterworfenen deutschen Gebieten weder an der Reichötagswahl noch an der Wahl des Präsidenten der Republik teilnehmen dürfen. Die Konferenz billigte außerdem eine an die deutsche Regierung zu richtende Note über die Funkenstationen und fuhr schließlich fort, sich mit den ungarischen Gegenvorschlägen zu beschäftigen. Streiks in England. # London, 29. März. 10000 Bergarbeiter in Nordeumberland sind heute in den Ausstand getreten. * London, 29. März. Die Vereinigung der Wagenführer gibt bekannt, daß heute an alle Angestellten der Omnibusgesellschaft ein Befehl ergehen wird, am 3. April, mitternacht, in den Streik zu treten, weil die Forderung einer Lohnerhöhung von 10 sh nicht bewilligt wurde. Ein holländisches Ministerium für nationale Verteidigung. # Haag, 29. März. Das Korrespondenzbüro erfährt, daß der Chef des Generalstabes, Generalleutnant W. F. Pop, zum Kriegsminister und zum vorläufigen Marineminister ernannt werden wird. Die Regierung beabsichtigt, später ein Ministerium nationale Verteidigung zu errichten. Der holländisch=belgische Vertrag. * Brüssel, 29. März. Nach der„Libre Belgique" sind hinsichtlich der Absassung des Begleitschreibens des holländisch=belgischen Vertrages zwischen den holländisch=belgischen Unterhändlern Schwierigkeiten entstanden. Dieses Begleitschreiben bildet sozusagen die Feststellung der Beweggründe. Die belgischen Unterhänder verlangen, daß dieser Bericht vollständig ist und daß keine Tatsachen und Erklärungen verschwiegen werden, denen Belgien große Wichtigkeit zuschreibt. Die holländischen Unterhändler sind nicht derselben Ansicht. für an dessen restlose Ersanung ein Munn von Kinet Kenntnis der Politik und Wirtschaft vermutlich seton nicht glauben kann. sorgen mußte. So kam es, daß Umgestaltung der Reichswehr. Ein Parlamentarier schreibt uns: Die Berliner Vorgänge werden ihre tiefgreifende Wirkung ganz zweifellos in der Struktur der Reichswehr zeigen. Die Reichswehr, wie sie heute ist, wird nicht weiter bestehen können, es ist einmütige Auffassung bei fast allen Parteien der Nationalversammlung, selbst bis in die Rechtsparteien hinein, daß der Ausvau und die Organisation der Reichswehr nach neuen Gesichtspunkten gestaltet werden müssen. Mit großer Sorge wird man den weiteren Verlauf dieser Dinge verfolgen müssen, weil nicht nur von radikaler, sondern auch von gemäßigt sozialistischer Seite auf Grund der Berliner Ereignisse sehr ernst zu nehmende Bestrebungen auf Bildung einer Roten Armee vorherrschen. Zwar ist die Schaffung einer solchen lediglich aus Arbeitern zu bildenden Armee in sehr schroffer Form abgelehnt worden, dagegen hat man doch die Zusage gemacht, daß innerhalb der neuen Reichswehr besondere Arbeiterformationen zu Sicherheitszwecken gebildet werden sollen. Es wird der größten Aufmerksamkeit der Oeffentlichkeit wie des Parlaments bedürfen, um darauf zu achten, daß das schwache Heeresinstrument, das uns noch geblieben ist, nicht eine Gestalt annehme, die dem Volksganzen gefährlich ist und der wirtschaftlichen und politischen Sicherheit des Vaterlandes und jedes einzelnen von uns zuwiderläuft. Man kann nur einem schmerzlichen Bedauern Ausdruck geben, daß infolge der Berliner Vorgänge der letzte Rest dessen zerschlagen worden ist, was wir einst an unserem stolzen Heeresorganismus hatten. Das Uebergangsheer. * Berlin, 28. März. Der durch die Presse bekannt gegebene Kabinettsbeschluß vom 9. März über die Beibehaltung eines Uebergangsheeres von 8000 Offizieren und 192000 Mann für die Zeit bis zum 10. Juli wird durch nachstehende ungen ergänzt: Alle aktiven Offiziere und Kapitulanten des früheren Heeres, die nicht in das Uebergangsheer, einschließlich der Truppen in der neutralen Zone. in das Abwicklungswesen, den Heimkehrerdienst oder den Reichs= oder Staatsdienst übernommen werden, werden bis zum 31. März verabschiedet. Ausgenommen bleiben diejenigen, die mindestens seit dem 1. Oktober 1919 bis 31. März 1920 dauernd in Etatsstellen Dienst getan haben. Sie scheiden erst am 9. April 1920 aus allen Heeresverhältnissen aus und werden nach den für die Angehörigen des früheren Heeres gelienden Vorschriften versorgt. Vorstehende Bestimmung ist ein wesentlicher Bestand.. teil des erwähnten Kabinettsbeschlusses vom 9. Neue Männer des preußischen Kabinetts. Ingenieur Hermann Lüdemann, der zum preußlschen Finanzminister ernannt wurde, ist aus Lübeck gebürtig und gegenwärtig 40 Jahre alt. Zur Vorbereitung auf den technischen Beruf hat er drei Jahre in einer Maschinenfabrik gearbeitet und als Maschinist eine Seereise nach Australien gemacht, ferner eine Ingenieurschule und die Technische Hochschule besucht. Er war fünf Jahre als technischer Angestellter in der Industrie tätig. Acht Jahre hat er den Bund der technischindustriellen Beamten geleitet. Seit 1905 war er volkswirtschaftlicher Mitarbeiter verschiedener Reichswirtschaftostellen. Später kam er in das Reichsarbeitsministerium, wo er hauptsächlich Schlichtungsangelegenheiten erledigte und an dem Ausbau des Arbeiterrätesystems mitgearbeitet hat. Von ihm stammt auch der Plan, die Technischen Hochschulen zu Hochschulen für Technit und Wirtschaft auszubauen. Der neue preußische Minister des Innern, Karl Severing, hat bisher das arbeitsreiche und schwierige Amt eines Reichskommissars für das niederrheintsch=westfälische Industriegebiet versehen. Severing ist aus der Arbeiterbevölkerung hervorgegangen. Er selbst lernte die Schlosserei und wurde bald ein Führer des Deutschen Metallarbeiterverbandes. In den Jahren 1907 bis 1912 vertrat Severing Bielefeld im Reichstag. Der letzte Minister des Innern, Heine, gab große Stücke auf Severing wegen dessen unbestreitbarer maßvollen und versöhnlichen Haltung, und hatte ihn schon längere Zeit für den verwaisten Posten des Regierungspräsidenten in Düsseldorf ausersehen. Zur Regelung der Einfuhr. er Berlin, 27. März. Der Reichswirtschaftsminister hat über die Regelung der Einfuhr folgendes verordnet: Wer Waren ohne Bewilligung einvon den 91. in. Be 74 v ag. tägt huc, mlt. erd. kark ter978 de 1. 11.83 25.00 20.00 12.00 .75 .75 .25 .00 .00 48215 ou 832. len, 4890 A 19823 Inn. Ce. ann ZeeidigtndbuchEmnnfeh(4978 cyrt, oder den Bedingungen. an welche die Bewilligung geknünft wurde, zuwider handelt, wird mit Gefängnis nicht unter einen Monat, beim Fehlen mildernder Umstände mit Gefängnis bis zu einem Jahre bestraft. Neben der Gesängnisstrafe ist auf Geldstrafe zu erkennen, die mindestens dem dreisachen Wert der Ware, auf die sich die strafbare Handlung bezieht, gleichkommen muß. Ist dieser Wert nicht zu ermitteln, so ist auf Geldstrafe bis 500 000 Mark zu erkennen. Waren, die ohne die vorgeschriebene Bewilligung eingeführt werden oder bereits eingeführt sind. oder hinsichtlich deren den an die Bewilligung geknüpften Bedingungen zuwider gehandelt ist, sind ohne Rücksicht auf das Vorliegen einer strafbaren Handlung zugunsten des Reiches ohne Entgelt für verfallen zu erklären. Weist der Eigentümer der Ware nach, daß diese bereits vor dem 6. Februar 1920 eingeführt war, so unterliegt sie nicht den vorerwähnten Bestimmungen, falls die Freigave bei der zuständigen Stelle innerhalb der vom Reichswirtschaftsminister zu bestimmenden Frist nachgesucht wird. Die Ausfuhrverbote. Ei6. Berlin, 28. März. Die Ausfuhrverbote sind von der Rheinlandkommission ausdrücklich anerkannt. Als Uebergang gehen alle Waren, die aus dem besetzten Gebiete stammen, bis zum 31. März zum Versand aufgegeben sind und vor dem 15. Apri die Grenze passieren, noch ohne Ausfuhrbewilligung heraus. Verhandlungen wegen weiterer Erleichterungen für den Uebergang schweben noch. Der Postverkehr mit dem besetzten Rheingebiet. Amtlich wird mitgeteilt: Der Postverkehr zwischen den von fremdländischen Truppen besetzten deutschen Rheingebiten und dem übrigen Deutsch= land unter ieat jetzt keiner Beschränkung mehr und findet mit allen Besetzungszonen wieder nach den allgemeinen Vorschriften statt. Das bezieht sich auch auf die Ueberwachung des Postverkehrs durch frembländische Dienststellen jedoch unbeschadet der in der Verordnung Nr. 3 der Interalliierten Rheinlandkommission vom 10. Januar 1920 über die Post und die Presse enthaltenen Bestimmungen, über welche die Postanstalten aus Verlangen Auskunft erteilen. Aus dem Saargebiet. &a Searbrücken, 29. März. Am Sonntag fanden hier große Kundgebungen sämtlicher Beamtenvereinigungen des Saargebietes gegen die Verordnung der Regierungskomm sson vom 16. März über die Regelung des zukünftigen Beamtenrechtes statt. Zum Schlusse wurde eine Entschließung angenommen, in der u. a. verlangt wird Uebernahme der gesamten Beamten= und Lehrerschaft durch die neue Saarregierung. Hinzuz ehung der berufenen Vertreter der Beamten= und Lehrerschaft bei der Regelung der wirtichaftlichen Interessen. Die führenden Beamten der Saarverwaltung müssen Deutsche sein. Französische Stellen, die heute noch Verfügungen treffen, sollen sofort abgeschafft werden. Die kommunalen Beamten sollen Beamte der Körperschaften bleiben, ncht solche des Völkerbundes sein Die Lehrkräfte müssen auf deutschon Seminiren und deutschen Universitäten ausgebildet sein. Maßregelnng eines Richters durch die interalliierte Kommission in Oberschlesien. * Berlin. 29. März. Die interalliierte Kommisson hat in Oberschlesien einen Amnestieerlaß berausgegeben, kraft dessen auch gerichtlich bereits anhängige Verfahren nitdergeschaaen werden sollten Die Strafkammer in Opveln hat unter dem Vorsitz des Landrichters Heidenhain diesen umnenieerlaß soweit für recht unwirksam erklärt. as er mit den deutschen Gesetzen in Widerspruch steht. nach denen ein, gerictlich anbängiges Verfahren nur im Wige des Gesetzes niedergeschlagen werden konne. Das Recht der Gesetzaebung stehe aber der interalliierten Kommission nach dem Friedensvertrage nicht zu. As Antwort auf dieses Urteil hat oie interalliierte Kommission den Vorsitzenden der Strafkammer seines Amtes entsetzt und aus dem Abstimmungsalbiet Oberschlesien ausgewiesen. Die deutsche Reichsreaierung hat durch ihre Bevollmächtigten in Oppeln sowie durch die deutschen Vertreier in Paris und London gegen dieses Verfahren der interalliierten Kommission nachdrücklich Einspruch erhoben. Sitzung vom 29 März(Schluß.) Abg. Henke(U. Soz.): Noske hat alles verloren. sogar die Ehre, die besondere Ehre, die er als Soz aldemokrat zu verlieren hatte. In den Dank, den der Reichskanzler der alten. Regierung abgestattet hat, können wir natürlich nicht einstmmen. Nichts in geschehen, um die Baltikumtruppen zu entwasinen. De Regierung ist gegen den Militar smus ohnmächtig, wenn sie sich nicht auf das bewajinete Proletariat stützt. Die Mehrheitssozialisten haben nicht den Mut gichabt. unsere Forderung nach einer rein sozialtstiichen Regierung zu unterstützen..r haben kein Vertrauen zu dem neuen Reichsweyrminster. Die Arbeiterschaft muß bei den Wahlen die Bahnen des Generalstreiks fortsetzen und eine sozial stische Mehrheit zustande bringen auf dem Wege des wirklichen Kampfes. In der Rede des Reichskanzlers vermisse ich den heute notwendigen Ruck nach Juis. Die Frage der Sozialisierung ist durch die Rede des Reichskanzlers nicht im mindesten geklärt. Das Hauptproblem unserer inneren Politik bleibt die Bekämpfung des Militarsmus, die Beseitigung der Ueberreste des alten Militärs. Die Arbeiterschan sieht ein, daß nur der Zusammenschluß auf der Grundlage des revolutionären Klassenkampfes zur Verwrklichung ihres Zieles führen kann.(Beifall bei den Unabhängigen.) B, 6644 Abg. Legien(Mehrheitssoz.]: Die sostaldemukratische Fraktion stimmt dem Regierungsprogramm zu und spricht der Regierung ihr Vertrauen aus. Wir hofsen, daß es mit der Ankündigung der Straiverfolgung seitens des Reichskanzlers nicht sein Bewenden hat. Auch das Vermogen dieser Hochver. räter muß konfisziert werden.(Sehr richtig!! Es ist behauptet worden, daß die neun Punkte der Vereinbarungen mit den Gewerkschaften in Widersornck ständen mit der Verfassung und den Grundsätzen der Demotratie. Es war ausdrücklch gesagt, daß die neue gesetzliche Regierung erst nach Verständiguna mit den gewerkschaftlichen Organisationen aufarstellt werden sollte. Die Versassung ist also ncht verlent. Ebenso sollten die gewerkscheftlichen Organisationen bei der Vorarbeil der Gesetze verangezogen werden, nicht erst dann, wenn sie den Reichstag schon passiert haben. Bezüglich der Sozialisierung ist zu sagen, daß die große Arbeitermasse unzufr eden in mit dem langsamen Fortschritt derselben. Die Sozialisierungskommisson muß verstärkt werden dasch Vertreter der Arbe'terschaft und Vertreter der(rewerkschaftsorganisationen. Nun will die Unternehmerschift die Tage des Generalstreits den Arbeitern nicht vezahlen. Ich hoffe, daß die heutigen Verhandiungen der Arbeitsgemernchant über die Frage zu einem der Arbetterschaft günnigen Resultat führen werden. Die Berliner Vereinvarungen erfreuen sich der Zun mmung der gesanzen deutschen Arbeiterschaft ohne jeden Unterschied der Parteizugehörigkeit. Reichswehrminister Gekler: Es hat sich nicht nur zwischen breiten Schichten der Bevölkerung und der Reichswehr eine weite. Kluft ausgctan, sondern auch die Reichswehr selbst ist durch den verbreidertichen Wahnsinn auf das schwerste erschüttert worden. Diese Klust auf des schnellste wieder auszufüllen und de Ordnung in der Reichswehr wieder horzustellen. ist meine nächste Ausgabe. Rücksichtslos müssen die Offiziere entfernt werden, die Politik auf eigene traust treiben zu können glaubten. Die einzernen Fälle werden rückhaltlos, aber auch unpartetisch untersucht werden. Eine Unterinchungstommion ist eingesetzt, die Vorlage über de Aburteilung, durch die bürgerlichen Gerichte dem Hause zugegangen. Um aber keine Zeit zu verlieren, haben auch die Ger chtsherren Anweisung erhalten. Verfahren einzulenen. Nach Hamburg, Stettin, Bremerhaven, Gotha und den übrigen Brennpunkten sind Zivllkommissare zur Feststellung des Sachverhaltes entsandt worden. Taß wir auch in kritischen Tagen auf einen festen Bestand treuer Truppen rechnen konnten, ist das historiiche Verd enst der hingevinden Arveit meines Amisvorgängers Noske. In seinem Vertrauen ist er allerdings von einzelnen Führern auf das schmählichste getäuscht worden. Das ist die Tragik, unter der ni“t nur er, sondern die ganze Reichswehr leibet. Eine ernste Sorge macht uns jetzt das Ruhrgebier Für die Vorgänge im Ruhrgebiet kunn man keiner polltischen Partei die Schuld zuschieren. Aber daß sie entstehen konnten, das ist die Folge des Kapp=Putsches.(Lärm rechts.) Das ist der Fiuch der bösen Tat, daß sie sortzeugend Böses muß gebären.(Lärm rechts.) Leider hat die Entente zu wenig erkannt, daß Ruhe und Ordnung nicht möglich sind, solange nicht die fürchterlichen Wirkungen der Blockade beseitigt sind. Ich will hoffen, daß die verantwortl'chen Kreise hinter dem Zentralrat in Essen stehen. Wir werden morgen um 12 Uhr bei Arlauf des Ultimarums die Prove aufs Exempel machen. Die Reichowehr müssen wir auf breitester demokratischer Grundlage wieder aufbauen. Ich werde dafür sorgen, diß die Leute, die ihrer demokratischen Gesinnung wegen aus der Reschswehr entlassen und beschäftigungslos sind. schleunigst der Reichswehr wieder zugeführt werden Beifalls und daß der Ersatz der Führer in erner Linie aus den Kreisen entnommen wird, die offen für Demokrat.e und Republik eintreten. Allerd nzs st es unerläßlich, daß auch die Führer technisch allen Anforderungen genügen. Jede kastenmäßge Abschließung des Heeres vom Volk muß aufhören. Be.fall.) Wie für jeden anderen Volksgenossen tenn es für den Soldeten eine besondere Ehre nur rurch treue Pflichterfüllung im Dienste des Voikes und Vaterlandes geben.(Lebhafter Beifall und Händeklatichen bei der Mehrheit.) Reichsjustizminister Dr. Blunck: Dem Antrag des Overreichsanwaltes entsprechend hat der zum Untersuchungsrichter bestellte Reichsgerichtsrat Oeblschläger gegen folgende Personen das Verfahren wegen Hochverrats eröffnet: Kapp. von Jagow. Masor Papst, Oberst a. D. Bauer, Dr. Schiele, Bredereck, Unterstaatssekretär a. D. von Falkenhausen, Geheimrat Doue, Admiral von Liwetzow(##el), von Winterfeld#ell. Ob.rbürgermeiner Tndemann(Klel), Reaierungspräsident Pauli(Schleswig) und Landrat von Löwe. Die Angeschuldigten von Falkenhausen, von Linenow und Pauli befnden sich in Hast. Gegen die uöngen Angeschuld gten, die flüchtig sind, bat der Untersuchungsrichter Haftbesehl und Steckbriefe erlaen. Beifall.) Die weiteste Verbreitung der Steckbreeie ist voranlaßt. Auch namhafte Geldbelohnungen für die Ergreisung der Angeschuldgten sind ausgeietzt worden.(Lebhafter Beisall.) Der Erste Stranmnat des Reichsgerichts hat dem Antrag des Oberreichs. anwaltes entivrechend gegen die Angeschuldigten die Beschlaanahme ihres Vermogeno nerfügt und de öfsentliche Bekanntmagung dieses Beschlagnahmebeschlusses angeordnet.(Lebhafter Beifall.) Der Oberreichsanwalt hat die Genennigung der Nationalveriemmlung zur Strafverfolgung des Abg. Trauv nachgesucht.(Beifall.) Gegen die## der Mit tärgerichtsbarkeit unterstehenden Howverräter ichwebt ein besonderes Verfahren bei den Militärbehörden. Dieies Verfahren wird nach dem(pesen über die Aburieilung der hochverräterisch.n Unternehmungen aus dem März 1920, auf dessen veschleunigte Verabschiedung wir drängen, an die bürgerlichen Gerichte übergeleitet werden. Damit zu eine einheitl'che Aburteilung hochverräter'scher Strartaten durch die Gerichte sichergestellt.(Zustimmung.) Tie Angelegenheit befindet sich jetzt in Händen der werichte. Wir dürsen zu ihnen das Vertrauen cuden oaß sie Recht und G. rechtigkeit walten lassen werden. Abg. Dr. Heinze(Dt. Vpt.): Als ich die Naricht von der unverantwortlichen Tat der Herren Kapp und von Lüttwitz hörte, war ich im hochnen Grade überrascht und entrüstet. Was ich atmt fur möglich gehalten hätte, war über Nacht zur Tatiache geworden. Unsere Partei hat als liberale Partet von Aning an die Stellung eingenommen, daß ne unter allen Umständen aus dem Boden der organsischen Entwickelung steht und unter allen Umständen jeden Rechtsbruch ablehnt. In dieser Auffassung waren die Partei, die Fraktion und ich uns duripaus einig. Der so viel kritisierte Aufruf vom 18. März darf auch nur im Gesamtrahmen der Gescheynssie und unserer Parteistellung beurteilt werden. Ich gebe zu, er hätte klarer gesaßt werden können. Er segt: Die Partei will die organische Entw ckelung. Darln sollte die Abweisung des Gewaltstreiches des Herrn Kapp liegen.(Zuruf. Der Kappstreich ist gründlich mißlungen, aber heute ist eine ganz andere Gefahr über Deutschland gekommen, der Bolschewismus.(Ahal links.) Es besteht tatsächlich für Deutschland die Gefahr, dem Bolschew'smus inheimzufallen, der im Ruhrrevier in Gestalt der Roren Armee schwerste Greueltaten verübt.(Zuruf: Ihre Schuld!) Der Reichswehrminister schiebt die Schuld an diesem Zustand dem Kappstreich zu. Der Kooostrech wurde am 13. März ausgeführt. Wäre cs bo möglich gewisen. im Ruhrrevier, in Leipzig und in Halle in wenigen Tagen eine große Armee aufzustellen, sie mit Kanonen und Handaranaten zu vewaffnen? Wenn.e meinen, daß durch die Umbildung der Regierung die Zukunft gesichert wole, so irren sie sich. Auch hier überschätzen Sie die sormale Demokratie. Tatsächlich sind nur einzelne Min ster ersetzt worden. Weitschauende Politik läßt sich so nicht machen. Durch die Verhandlungen mit den Gewerkschaften haben die Grundsätze der sormalen Demokratie vollkommen Schiffbruch gelitten. Das Heer muß entpolitisiert werden, es muß ein Instrument der Staatsgewalt und nicht der Partesen sein. Sie dagegen wallen das Heer mit Parteigeist erfüllen Abg. Dr. Haas(Dem.): Wir erkennen an, daß Dr. Heinze in diesen schweren Tagen eine völlig enwandireie Haltung eingenommen hat. Aber die Deutsche Volkspartei hat sich in ihrer Kundgebung vor den Hochverrätern verbeugt.(Lärm rechts.) Die Deutschnationale Partei hat sofort, nechdem Kaor und Lüttwitz hier eingezogen waren. ein Telegramm an ihre Organilation acrichtet, worin es heißt: Die Partei erwartet, daß die neue Reg erung verfassungsmäßige Zustände herstellen werde und daß die Parte: in der Sccherung der Ruhe und Ordnung#tarbeiten wolle. Das ist doch eine klare Anerkennung der Kavvregierung.(Rufe rechts: Nein!) In der „Schlesischen Zeitung" heißt es: Wir begrüßen mit tiefer Befriedigung de niue Regierung. Wir bringen ihr volles Vertrauen entgegen. Ist das auch keine Anerkennung der Hochverräter?(Unruvrechts.) Hätten sich Kapp und Genossen hier in verlin gehalten, glauben Sie, der Süden wäre mitgegangen? Das Reich wäre zusammengebrochen. Es war die Pflicht der Reichsregierung. Berlin zu verlassen, da sie die Hochverräter nicht sofort unterwersen konnte. Die mußte Akt'onsfähigkeit haben und das war nur außerhalb Berlins mägl'ch. über den Hochverrätern ist rüasichtsloseste am Platze auch wegen des Auslandes. Reichswehr müssen endlich die Hoheltsze##n er demokratischen Revublik und ihre Farben eingeführ: werden. Die Farben schwarz=weiß=rot sind von Verbrechern entehrt worden. Reichswehr und Einwobnermehr müssen gesäubert werden. Präsident Fehrenbach teilt mit, daß das Haus vermutlich morgen in die Österferien gehen werde. und zwar bis zum 14. Avril. Reichsminister Koch wünscht baldige Beratung des Wahlgesetzes. Abg. Löbe(Mehrheitssoz.) stimmt dem zu. Morgen, 10 Uhr vormittags, Fortsetzung und anderes, darunter auch das Wahlgesetz, Gesetz wegen Hochnerrats. Schluß nach 7 Uhr.— Aus der Nachener Amgedung. es Weiden, 29. März. Der hiesigen Polizei gelang es, den Haupttäter an dem frechen Einbruchsdiebstahl in der kath. Pfarrkirche in Linden, Gemeinde Brosch zu ermitteln. Er befindet sich bereits in Untersuchungshaft. Seinem Genossen ist man auf der Spur. Aus Westdeutschland. Köln, 30. März. Ein Riesenseuer vernschtete. Lause des gestrigen Abends und der verflossenen Nacht das große Kisten= und Altmaterialienlager der Firma Brün(lI, sowie das daneben liegende Riesenholzlager der Firma W demann nebst den Holzbauten in der Zülpicherstraße schräg gegenüber dem Augustahospital. Glücklicherweise kam die Windrichtung von Osten, sodaß das Krankenhaus nicht gefährdet wurde. Der Schaden ist sehr beträchtlich. Das Feuer konnte auf seinen Herd .schränkt werden. Die Feuerwehr ist nach zwölfstündiger Tätigkeit noch beschäftigt. * Köin, 29. März. Erzbischof Dr. Schulte wohnte gestern den kirchtchen Feierlichkeiten des Palmsonntags im Dom bei und nahm vor Beginn des von Domkapitular Professor Dr. oChen zelebrierten Hochamtes die Weihe der Palmen vor. Nachmittags nahm er an der Römerfahrt teil, die in althergevrachter Weise fast volle drei Stunden bei herrlichem Frühlingswetter und starker Beteiligung aus der Alt= und Neunadt vor sich ging. U. a. nahmen auch Generalvikar Dr. Vogt, Dompropst Dr. Middendors, die Domkapitulare Blank, Dr. Steffens und Graf Spee, sowie die Professoren des Preesterseminars nebst dessen Alumnen teil. *=Gladbach, 29. März. Eine Protestversammlung gegen Schund und Schmutz in Kinooarbietungen sand gestern unter zahlreicher Beteiligung in der Kaiser=Friedrich=Halle statt. Sie wurde von Frau A. Boctzelen eröffnet, worauf Herr Oderlehrer Booth einen Vortrag über Beginn und Entwicklung des Kinowesens hielt. Frl. Stadtv. Künning sprach namene der Frauen und Mütter energische Protestworte gegen die weitre Verführung der Jugend durch Schund und Schmutz in den Kinos. Herr Beigeordneter Dr. Hackstein legte dar, daß auch die Verwaltung die Gefahren nicht verkenne, welche von den Kinos für die Jugend ausgehen. Sie habe indes keine Handhaben, gegen die Kinos weiter vorzugehen, als es bisher ceschehen sei. Herr Dr. Kleinsorg erwartet, daß die Stadtverorductenversammlung Mittel bewilligen werde zur Unterstützung guter Konturrenzunternehmungen. Der katholische Gesellenverein beabsichtige en Kino einzurichten, welches vorbildlich werden soll für unsere Stadt..nn die Kinos sich der Zensur nicht unterstellen wollen, müsse ein Bürgerausschuß geb idet werden, der nach dem Rechten sehe. Herr Stadto. Dr. O. Müller führt aus, nachdem alle Versuche, die Ktnos auf einen besseren Stand zu bringen, fehlgeschlagen seien, müßten die heutigen Kinos beseitigt werden. Zu dem Behufe seien sie derart zu besteuern, daß sie keinen Gewinn mehr abwerfen. Gut. Kinos müßten durch Steuerermäßigungen gefördert werden. Folgende Entschliezung wurde angenommen:„Die in der Kaiser=Friedrich=Halle zu.=Gladbach am 28. März versammelten Bürger und Bürgerinnen aller Stände und jeden Al.rs etheben entschiedenen Protest gegen den Schund und Schmutz in den Darbietungen des modernen Kinos. Ueberzeugt von den enlsittlichenden Wirkungen, die heute von hier aus auf die Seele von Millionen, vor allem auf die Hoffnung unseres Volkes, die Jugend. ausgeübt wird, verpflichten sie sich, solange derart ge Mißzstände bestehen, das Kino zu meiden und auch bei allen ihren Anverwandten und Bekannten dahin zu wirken. Zugleich erwarten sie mit Bestimmtheit, daß der Staat und alle diesenigen, denen die Gesundung des deutschen Volkes am Herzen liegt, alles tun wirden, um das Kino zu dem zu machen, daß es zum Segen derselben sein kann, einer Stätte der Belehrung und edler Unterhaltung. Zu diesem Zwecke halten sie für unumgänglich notwendig die Einführung strengster Filmzensur, an deren Prüttungsstelle wirkliche Erzieber unseres Volkes tätig sind. Sie erachten für wünschenswert die Gründung vorbildlicher staatlicher und privater Filmanstalten und Lichtspielbühnen, die für gute Films und deren Verbreitung Sorge tragen. Die Versammlung befürwortet als packendes Mittel zur Bekämpfung schlechter Filmdarbietungen die Einführung einer so hohen Steuer für nicht einwandfreie Aufführungsabende, dag letztere keinen Gewinn mehr abwersen. Die örtliche Presse wird gebeten, vor der Hand nicht durch Aufnahme von Anzeigen den Kinobesuch zu fördern. Handelsnachrichten. **.-G. für Bergbau, Blel- und Zinkfabrikation zu Stolberg und In Westialen, Aachen. Aachen. 29. März. Die heutige ordentliche Hauptversammlung. In welcher unter dem Vorsitz des Justizrats Oslender (Aachen) 13 Aktionäre 7394 700 Aktien vertraten, beschloß die Satzungen dahin abzuändern, daß der Oewinnantell für das Geschäftsjahr 1919 nicht vom 1. Juni 1920 ab. sondern am 29. März fällig wird und die Hauptversammlung für das Oeschäftsjahr 1919 nicht im Mai 1920. sondern Im Mürz 1920 stattfinden soll. Dann wurde der Jahresabschluß(KV 231) genehmigt, der vorgeschlagenen Verteilung des Reingewinnes zugestimmt, die sofort zahlbare Dividende auf 20 Prozent festgesetzt und der Verwaltung Entlastung erteilt. Die der Reihe nach aus dem Aufsichtsrat ausscheidenden Mitglieder Bankdirektor Pritz Herbst(Elberfeld) und Rittergutsbesitzer Theod. Nellessen(Aachen) wurden wiedergewählt. Alle Beschlüsse erfolgten einstimmig. Zum Schluß bemerkte der Vorsitzende, daß der bis jetzt vergangene Zeitraum des neuen Geschäftsjahres zu kurz sel, um sich darüber ein Bild machen zu können. Die Verwaltung sei nicht in der Lage, irgendwelche Auskunft von maßgebendem Werte über das laufende Geschüftsjahr zu geben. ** Aachener und Münchener Feuer-VersicherungsGesellschaft in Aachen. Auf den 17. April wird eine außerordentliche Hauptversammlung mit folgender Tagesordnung einberufen: Teilung der über einen Nennbetrag von 3000 Mark lautenden Aktien in je drei Aktien über 1000 Mark: Aenderung der Bestimmungen betreffend den Höchstbetrag der von einem Aktionär zu besitzenden Aktien und betreffend den Aktienbesitz der Aufsichtsratsmitglieder, ferner betreffend die Höchstzahl der von einem einzelnen Aktionär in der Hauptversammlung zu vertretenden Stimmen; Beschlußfassung über Erhöhung des Geschäftskapitals bis um 9 Mill. Mark auf einen Betrag bis zu 18 Mlil. Mark. Produktenbericht. Berlin, 30. März. Der Produktenmarkt war wieder sehr still. Hafer wurde vielfach angeboten. Die Käufer waren nur zu niedrigen Preisen zu Abschlüssen geneigt. Auch Hülsentrüchte wurden nur wenig umgesetzt. Seradella war angeboten, jedoch nur schwe: verkäuflich. Stroh war bei vermehrtem Angebot nur zu niedrigen Preisen unterzebringen. 0 Börsenstimmungrbiid. Berl In, 30. März. Eine zunchmende Geschäftunlust kennzeichnete heute den Börsenverkehr und bewirkte teilweise In Industrieaktien Abschwächungen, die sich aber in mäßigen Orenzen hieiten und denen in ziemlich gleichem Maße auch Besserungen gegenüberstanden. Erheblicher litten Harpener. nämlich um 13 Prozent Im Zusammenhans mit der Kapitalerhöhung. Lebhaftes Interesse wandten 'e Spekn’anten Petroleumwerten zu. von denen deutsche Petroleum-Aktien 21 Prozent, gewannen, angeblich auf Pusionsgerüchte hin. Schiffahrts-Aktien #aren befestigt. Ganz betrüchtliche Steigerungen erfuhren Mexiko-Anleihen bis zu 70 Prozent, well angeblich die Wiedcraufnahme der. Zinsenzahlung und die Nachzahlung der Zinsen in Aussicht steht. Deutsche Anleihen waren ebenso wie österreichisch-ungarische nur unwesentlich verändert. Kurse der Berliner Börse. Berlin, März Nach.=Mostrichter Genußsch. Schontungbaßer Argo Dampfschiff Di.=Unstral.=Dsch. Hamb.=Am. Paket]. 29. 33. bahnen. 1750 1740 Gr. Verl. Straßend. Sildost Lombarden 3500 3500 Unatolter 60 Proz. 644 00 35 09 Luxbg. Prinz Heinr. Schiffahrtsaktien. 825 001828 00 Hamb.=Süd=Am. 219 751000 00 Dampfschiff. 161 50/165 00 Hausa Nordd. Bloyd. Banhaktien. 29. 30. 144 75 49 50 405 00 000 00 143 00 4962 000 00 40000 265 50/275 50 370 00/372 00 174 75/175 00 Verl. Handelsges. Comm. u. Disk.=V. Darmstädter Bank Deutsche Bank Disc==Kommandit Dresdner Bank Essener Kreditanst. 218 00 177 00 143 50 308 00 227 00 133 50 169 50 210 00 Luxembg. Intern. 17210 Pr. Bodenkreditbi. Pr. 6. Schultheiß Vorimunde Centralbodenkt Psandbriefbk. Wuchsbant Bh.=West. Bodenkr. Westd. Bodenkr. Brauereien. 300 001288 00 Dorimund. Union der Alt. 000 00/000 00 Wicküller Rküpper Industrieaktien. 142 00 314 50 Pr. 226 00 Bleic 189 50 157 75 154 00 201 00 153 00 158 00 .0 00 113 00 003 00 000 00 .0 00 0 M 00 000 00 000 00 000 00 060 60 Nachener Spinn. 500 001500 00 Accum. F. Hagen 490 00/4u0 00 .S. f. Vinlmjabr. 388 Ub/382 U0 Ullg. Eleitr.=Ges. 420 00/410 50 nimm.=Industrie 2500(2000 Urenberg Bergb. 697 00,650 00 Angsblirg-Mürnbg. 329 00 322 00 Bad. vint. u. Sodn 562 00 /574 00 Basalt=N20. 432 00/450 00 Bemberg J. P. 000 00415 00 Bergmann Elektr. 275 00/270 25 Verzeiiis Bergw. 275 00/250 00 Bochum. Eusistahl 390 u. /267 00 Greiner Vmtan uae Go00 u0 Buderus Eisenw. 340 25/350 00 Chem. Griesh. Elttr. 331 50/330 00 Chein. Weiler Elttr. 600 G0000 00 Concordin Bergd. 409 75/409 00 Consolld. Schalke 484 001470 00 Damnler Motoren 330 00/325 00 Dessaner Gas 182 00s171 00 .=Luxemb. Braw. 344 25/437 00 Drutsche Erdöl 776 40/833 00 Disch. Spiegelgigs 545 U0 45 00 D. Wassen u. Mun. 450 00/442 50 Dürener Metantd. 600 Gfe0e 60 Dymmmit u. Nobei 299 75/288 00 Elverfeld. Farbens. 260 d.(441 00 Eschweiter Wergi. U00 U0/365 00 Essen Stemtohle 345 00s333 00 Felt. u. Onltienliine 521 U0/525 00 Gasmotbr Truß 250 00/245 00 Gebhurd u. Runig 300 00 /295 00 Grisentirch. Bergv. 242 00/343 50 Gerv=Jurd. Benner 674./655 00 Verresheim Gias 000 00/775 00 Ges. s. elekt. Untern. 210 50 210 00 Girmes Joho u. Eu 580 00,558 00 Glasb. Avoll=Inb. 503 00 500 00 Gbedhart Gevi. Tusseldors 445 0/450 00 Padkethal Trahi 416./416 00 Hunn. Masch. Egest. 430 00 /420 00 Hann. Waggonsbr. 441 00 480 03 Purp. Verzoan 383 00/302 00 Hasper Eh. u. Stahl 418 60/410 00 Pramann a. 285 00/280 00 Hlgers Berzink. 3000 11100 Pochster Farviv. 415 00/413 50 poesch Eh. u. Stahl 438 00 415 00 Pohenlohr=Werte 241 00/241 50 Humboldt Masch. 190 00/205 00 Rultw. Lscherst. 473 001477 00 Noln=Neuess. Bgw. 820 00/800 00 Ronig Wilhelm 555 04/500 00 Körting Gedr. Kronprinz Metall Lahnieher& Co. Lanrahlitte Lindes Eismasch. Linke possin.=Werk Undw. Lowe& Co. Lothr. Hütte& Vgb. Lünebg. Wachsol. Mannesniannrohr. Mütheim Verzsi. Orenstein& Koppel Phönig Verzban r. Blasqum Fard. th. Brannk.=Vgb. Vth. Metallwuren Vih. Melali.=V. u. BIh.=Nassan Vergiv. Bihein. Stuhlwerke bihem. Rultwerte vliedeck. Moni.=W. Boddergr. Brunnk. vlombacher Hulte Rositzer Zuckersdr. binigerswerte Scholl Hermann Stemens u. Pulske Silesia Portl.=Zein. Sindiberger Hulte Steilm. Chammite Steitiner Vultan Stolberger Zint Tealenbg. Schifs. Thale Eisenhulte Thollo Vei. Deij. Tieß Leonhard Tuchsabrik Nachen Turt. Zubak=Regie Barziner Papierj. Ver. chem. Charlottenlbncger Ver. soil-blottieel! Ver. Glungst. Elbert Vogt u. Wool Vogtland Musch. Wurstein Gruben Westerlegl. Altalt Westeregst..=n. Wesis. Drüht Hamm Wesis. Eis. u. 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Meicheunl. 69 50 69 40 2% Pr. Nons. unl. 68 5u 63 50 3% 2. Bleichsanl. 7740 7700 wid Berlin, 30. März. Kurse der ausländischen Zahlungsmittel fill Drähtliche Auszuhlungen: Kriedenskure 170 112 112 112 81 81 81 85 00 90 Die Preize gelten für je 100 der Lundrowährung in Mark. Nachen, den 30 März 1920. freien Verkehr der Nachener Banken notierten fremde Noten zwischen 12 und 1 Uhr mittags, oweit wir erfuhren, wie folgt. (Mart) Englische Noten Französische Noten Belgische Noten Hollandische Noten 29. März 294.00—298.00 521.49—526.00 545.00—550.00 27.25—23.00 30. März. 9934.10=-291.10 51..00—506.00 530.00—535.00 27.00—27.50 Wetteraussichten bis Donnerstag morgen: Trocken, wechselnde Bewölkung, wenig Wärmeänderung. Aachn Höchsttemperatur 21,5, Tiefstwert 7,7, Temperatur 7 Uhr Ortsze t.5. Wind Osten 2, heiter. Familiennachrichten. Ciandesamt Nachen 1. Tierbesälle: 30. März. Gertrud Desamari geb. Lüttgens, 80., Pontstraße 41.— Katharina Johanns, 18., Bismarckstr. 14.— Hubert Geller, 63., Hahnbrucherstr. 84.— Friedrich Vogt, 55., pubertusstr. 38.— Huvertine Contzen, 7., Reihstr. 7.— Maria Heinz, 80., woethestr. o. Nr.— Rosa Kuttig geb. Goddin, 36 Jahre, Rudolfstraße 45. Hauptichrittleiter Fritz Weyero. Rolandstraße 16; verantwortlich für innete und äußere Politit und den Handelstell. H. Wasna, Kaiserallee P/1; für Sozialpolitik. Lokales und den veimischten Teil: H. Winners, Junkerstr 66; für Feuilleton, Kunst und Wissenschaft: J. M. Junemann, Alsonsstraße 29; für den Reklame= und Anzeigenteil: I. Volk, Blücherplagz 20.— Druck und Verlag von Raaters Erden Seilgruben 16; alle in Nachen. Sprichstunden der Redaktion von 11—12 Uhr mittags. Westdeutsche Teletongesellschaft Tel. 1350 Auchen. m. b. H. Schlossstr. 26. Telephonanlagen in Kaut und Miete. Das Echo der wart erscheint täglich zweimal. Bezugsprete durch unsere Boten zugestellt Wr. .25 monatlich. Anzeigenpreig 80 Ofg. für ote Kleinzelle, für ausm Anz 100 Pig. Reflamen.30 Mart für Oie Roionelgelle. Bad und gelppeschrift ohm Verbindlichkett. Posticheckkonto: Amt Köin Nr. 29870. Mittwoch, 31. März 1920(Benjamin) Nr. 76 2. u. 3. Blatt Nr. 76 2. u. 3. Blat „ Rer cgenlurt Erg ur geren Fernsprechanschluß Nr. 62 u. BU8. Telegrammadresse: Scho, Rachen. Alteste Nachener Zeitung. 72. Jahrgang. Anzeigen sind sofort zu rezahlen. Eventuell gewährter Radatt gilt nur bei Rassaregutterung: in Konkurställen und bei zwongsweiser Eintreidung durch Rlage treten die Beuttosäge in Kraft. Euusendiunnnger für augerdeutsche Länder ersrage man bei der zuständigen#### anstalt, weiche auch die Bestellungen entsegennimat. Direkter Bezug unter Keeusvand für Deutschland u. Oesterreich=Ungarn .50 Mk., Postausland .— Mark pro Woche. Postbezugspreis für Deutschland vierteijährlich 15.75 Mark, monatlch 525 Wark. en! Aktentasche Sörs von enwäldchen verlvern. ohnung. atenbach 91. Gabel, ##l. Brill. r erh, be 4971 Die Gesaht in Ruhr bessirin Die Lage noch ungeklärt. Zwar bemüht man sich von radikaler Seite, den Generalstreik wieder in Szeue zu setzen. Die Regierung glaubt jedoch, durch eine Milderung bezw. Verlängerung des nach dem Ruhrgebiet gesandten Ultimaiums diese Gefahr gebannt zu haben. Beruhigend hat auf die erregten Gemüter im Industriegebiet die Anweisung an den General Watter, einstweilen nicht vorzugehen und nur im Einvernehmen mit dem Zivilkommissar Severing zu handeln, gewirkt. Auch das jetzt vorliegende unzweidentige Bekenntnis der Regierung zu den Bielefelder Beschlüssen hat seine Wirkung nicht verfehlt. Damit ist den Unabhängigen und Kommunisten viel Wind aus den Segeln genommen worden. Auf gewerkschaftlicher Seite stand man dem Generalstreik überhaupt mit einer großen Zurückhaltung gegenüber; die christlichen Gewerkschaften lehnen ihn entschieden ab. Militärisch ist die Rote Armes erledigt: die einzige Gefahr, die aus ihren Ueberbleibseln droht, ist die Sabotage, mit der die Arbeiterschaft allein sertig werden kann. Somit bestände der Hauptgrund für ein Eingreifen der Reichstruppen nicht mehr, vorausgesetzt, daß die Roten Horden vor Wesel. in Hamborn, Mülheim usw. endlich ihr schändliches Treiben einstellen. Wie unser Berliner Vertreter uns um 10 Uhr vormittags telephonisch meldet, tritt das Reichskabinett zur Beratung über die Lage im Ruhrgeoiet um 3 Uhr zusammen, da man bis dahin einen Ueberblick zu haben glaubt. Politisch ist die Situation zweifellos durch das Vertrauensvotum geklärt, das die Regierung gestern in der Nationalversammlung erhalten hat und das ihr eine Basis und Aussicht zu etwa notwendig werdende Anwendung von Gewalt nur noch auf Aufrührer und Verbrecher besohraner sein dürfte. Die Vollmachten Severings. * Berlin, 30. März. Amtlich. Im Anschluß an die Vorkommnisse im Ruhrrevier erteilte die Reichsregierung dem Reichs= und Staatskommissar Severing folgende erweiterte Vollmacht: Die Voumacht des Reichs und Staatskommlssars Severing wird dahin erweitert, daß Entscheidungen über militärische Operationen im Gebiet, für das er bestellt ist, im Einvernehmen mit ihm erfolgen sollen. Er wird ferner bevollmächtigt, 1. zu prüfen und zu entscheiden, ob die Personen, die in Schutzhaft oder sonst in nicht gerichtlich bestätigte Haft genommen sind, festzuhalten oder vorbehaltlich gerichtlichen Verfahrens zu entlassen sind; 2. die Namen derjengen Personen zu bezeichnen, deren Entlassung oder sonstige disziplinarische Verfolgung er empfiehlt, weil sie an der von Kapp und Frhrn. v. Lüttwitz eingeleiteten hochverräterischen Bewegung als Führer, Verführer oder Aufhetzer aktiv sich beteiligten. Er ist ermächtigt. Unterbevollmächtigte für einzelne Städte oder Betirke zu ernennen, die den militärtschen Stellen als politische Berater= zur Seite stehen. Sämtliche Behörden, alle Organisationen, Verbände und andere Stellen werden aufgefordert, dem Reichskommissar und seinen Unterbevollmächtigten jede nötige Unterstützung zu gewähren. Beschlüsse und im Forderungen der Arbeiter Industriebezirk. Der Edd Elberfeld, 30. März.(Drahtmeldung.) Aktionsausschuß von Elberfeld und Barmen beriet üver die Lage. Den Verhandlungen wohnten auch Vertreter von Aktionsausschüssen der Nachbargemeinden bei. Beigeordneter Gröner von den Mehrheitssozialisten bezeichnet in einem Bericht über die Stuation die Bedingungen des Generals Watter als geradezu wahnsinnig. Der Zentralrat in Essen rfolgreicher Weiterarbeit gibt. Man hofst in Berzin dat sich einmütg auf den Boden der Blelefelder Abersoigtricher Weiterarben gion, mun yonst#n Vernn machungen gestellt. Die Reichswehr warte darauf, auf eine gewisse politische Ruhe.s nach Ostern. den dortigen Betrieben wird zurzeit intensiv gearbeitet, da die Arbeiter vor den Feiertagen ein ordentliches Stück Geld für die Feiertage verdienen wollen. Weitere Bedenkzeit für die Aufrührer. S Berlin, 31. März.(Eigene Meldung des Edg.) Um Mitternacht traf aus der Reichskanzlei die Mitteilung ein, daß ein gewisses Uebereinkommen zwischen der Regierung und den Gewerkschaften ernielt sei. Den bewaffneten Arbeitern im Ruhrbezirk wird eine weitere 48stündige Bedenkzeit gewährt. Heute, Mittwoch, vormittag soll in allen Berliner Betrieben über den Generalstreik abgesimmt werden. Die Truppen rücken nicht ein. S Berlin, 31. März.(Eigene Meldung des Eog.) Der„Lokalanzeiger“ meldet aus Dortmund: General Watter hat den Befehl erhalten, den Vormarsch ins Ruhrgebiet einzustellen. Für morgen wird der Zivilkommissar Severing in Hagen erwartet. Das neue Entgegenkommen der Regierung. * Berlin, 30. März. Im Anschlluß an die Besprechungen. die Dienstag nachmittag zwischen Vertretern der#werkschaftlichen Organisationen und der sozialdemokratischen Parteien einerseits und der Reaierung anderseits stattgefunden haben, hat die Reichsregierung auf die dort vorgetragenen Wünsche geantwortet mit folgendem Schreiben: Berlin, 30. März. Die Reichsregierung sieht nach wie vor in dem Bielefelder Abkommen eine geeignete Grundlage für die Regelung der Verhältnisse im Ruhrgebiet und für die Wiederherstellung verfassungsmäßiger Zustände. Sie hat secth auch ihrerseits an das Bielefelder Abkommen gebunden und Truppen bisher nicht in das Industriegedier einmarschieren lassen. Dies hat der Reichswehrminister in der Nationalversammlung ausdrücklich festgestellt. Dagegen ist von anderer Seite, obwohl inzwischen sieben Tage verflossen sind. nicht das geringste geschehen, um die aus dem Bielefelder Abkommen sich ergebenden Verpflichtungen zu erfüuen. im Gegenteil. Wesel ist unausgesetzt angearissen worden. Plünderungen haben in zahlreichen Orten kattgesunden, erpressertsche Angriffe und Von#oittge kur haben sich errignet. Lebensmitte: und Vieb sind weggenommen. Hilferuf: aus Stadt und Land trefen ununterbrochen bei der Relbhsreaierung. gig. Pflicht der Regierung ist es, wie jeder Einsichtige enerkennen muß, diesem Zustande e. Nachen und wieder für alle Bewohner detes geordnete Zustände zu schassen. Diese solzen duf der Grundlage des Bielefelder Avkommens hergestellt werden, bei dessen Abschliuß die Abbernfung des Generals von Watter nicht nur dicht verlangt, sondern ausdrücklich gemeinsam übrigen wird die Durchspom Peichstanzer machungen gestellt. Die Neichs u gegen die Arbeiter loszuschlagen.“ Die Mehrheitssozialisten hätten sich in der letzten Nacht mit dem neuen Kabinctt in Verbindung gesetzt und dort die Lage geschildert. Es sei eine Verlängerung der Frist erreicht worden. Der vom Zentralrat aufs neue ausgerufene Generalstreik gebe die Möglichkeit zu neuen Verhandlungen. Ein Mitglied der USP erklärte, daß der Zentralrat Abordnungen nach Berlin und zur Entente gesandt habe, um dort objektiv die Lage zu schildern. Wenn die Kämpfe im Industriegebiet entfacht würden, dann werde die wirtchaftliche Entwickelung Deutschlands um Jahre zurückgeworfen. Die gesamte Reichswehr bilde eine Gefahr für die Republik und den Sozialismus. Die sozialdemokratische Partei fordert unbedingt die Abberufung des Generals Watter, weil, wie auch Kreiskommissar Severing bekannt wäre, Watter ein unzuverlässiger Charakter sei. Es wurde empfohlen, an allen Orten für die sofortige Durchführung der Bielefelder Beschlüsse Sorae zu tragen und die Wassen an die Arbeiterausschüsse abzuliesern. Ein Vertreter der USP schloß sich der Aufsorderung auf Waffenablieferung an. Es wurden folgende Punkte angenommen: 1. Die sofortige Durchführung der Bieleselder Beschlüsse durch einen Aktionsausschuß. 2. Die Kämpfe bei Wesel müssen lokalisiert bleiben. Die Arbeiterschaft verhält sich bei diesen Kämpfen passiv weil die Kampfleitung bei Wesel sich bisher den Bieleselder Beschlüssen nicht untergeordnet hat. 3. Der polit'sche Massenstreik wird beschlossen gegen den Einmarsch der Reichswehr, ausgenommen sind lebenswichtige Betriebe. 4. Der Aktionsausschuß erklärt lieber die Besetzung durch die Entente zu haben als durch die Reichswehr. 5. Die Ausgabe der Wassen erfolgt im äußersten Notfalle nur an Organisierte. Die Abgabe von Alarmschüssen und Hornsignalen, das Fahren in Automobilen ist nur auf Anordnung des Aktionsausschusses erlaubt. Ziel des Kampfes sind die Hagener Beschlüsse, die die Dinge soweit treiben sollen, daß die Arbeiter bei allen Angelegenheiten größeren Einfluß gew.nnen. mer Reich und Gemeinde sollen unverzüglich beseitigt werden und die Umbildung der Rechswehr hat sofort zu erfolgen. Straßenbahn hat auf allen Linien den Betrieb eingestellt. Um 11 Uhr findet eine Massenversammlung aus dem Moltkeplatz statt. Die hiesigen Zeitungen erscheinen nicht. Die christlichen Gewerkschaftsvertreter sind aus dem Arbeitekrat ausgetreten. Banken, elektrische Bahnen und Druckereibetriebe sowie das Rathaus sind besetzt. Alle Geshäfte mit Ausnahme der Lebensmittelgeschäfte haben' geschlossen. ** Dortmund. 30.März. Heute vormittag haben die revolutionären Arbeiter alle verfügbaren Kräftzusammengezogen, um den Regierungstruppen entgegen zu marschieren. Zahlreiche tote So daten standen heute vormittag in den Straßen bereit mit roten Fahnen. die mit Totenkövsen bemalt waren. mit Maschinengewehren bewaffnet und marschierten zur Stadt binaus. um den Einmarsch der Trupven zu verhindern. Der Vollzugsrat hat den General= streik proklamiert, dem sich jedoch die Gewerkschaften nicht angeschlossen haben, so daß vorläufig alle noch weiter arbeiten. *e Essen(Ruhr), 30. März. Hier herrscht vollständiger Generalstreik. Post, Bauken und alle Geschäfte sind geschlossen. *s Barmen, 30. März. Als Autwort auf das Ultimatum der Reichsregierung ist im Wuppertale heute morgen der Generalstreik erneut ausgebrochen. Im Laufe des Tages sollen mehrere Demonstrationen stattfinden. Im allgemeinen herricht wenig Stimmung für den Generalstreik. In einem großen Teile der Betriebe wird weiter gearbeitet. Die Verwaltungen und Aktionsausschüsse von Barmen und Elberfeld sind bei der Reichsregierung und bei General von Watter vorstellig geworden, damit das Ultimatum zurückgezogen werde. Ein Gegenstreik der Eisenbahner und der christlichen Gewerkschaften. # Berlin, 30. März. Die„Vossische Zeitung" meldet: Nach den an amtlicher Stelle eingelaufenen Nachrichten haben die Eisenbehnbeamten und die christlich organisierten Arbeiter im Aufstandsgebiet ihren Dienst verlassen und sind gegenüber dem spartakidischen Terror in einen Gegenstreir getketen. Die Streikenden haben sich bereit erklärt, gegebenenfalls Waffentrausvorte von außerhalb zum Wehrkreiskommando nach Münster zu befördern. Der deutsche Gewerkschaftsbund gegen neue Generalstreikabsichten. *9 Berlin, 30. März. Der Deutsche Gewerkschaftsbund, umsassend die Gesamtverbände der christlichen Gewerkschaften, der Deutschen Angestelltengewerkschaften und der Beamten= und Angestelltengewerkschaften befaßte sich in der heutigen Sitzung seines engeren Vorstandes mit den an verschiedenen Stellen auftauchenden Absichten, einen neuen Generalstreik zu entfachen. Nach sorgfältiger Erwägung aller für einen solchen vorgebrachten Gründe vermochte die Leitung des Deutschen Gewerkschaftsbundes nicht anzuerkennen, daß gegenwärtig ein neuer Generalstreik mit seinen für das Volks= und Wirtschaftsleben verderblichen Folgen zu rechtfertigen wäre. Nicht gewerkschaftliche Interessen, sondern linksradikale Machtgelüste sind es, denen die neuerliche Generalstreiksewegung dienstbar gemacht werden soll. Für die Mitglieder des Deutschen Gewerkschaftsbundes lautet deshalb die Parole gegen den Generalstreik. tohlen v. dienstag. #erd, trägt 0 „ ein. Spalt. Der Sondersrieden mit Amerla. Peihishen S Genf, 31. März.(Eigene Meldung des Eo0.) Der„Herald“ meldet aus Neuyork: Senator Lodges— Antrag, den Präsidenten zum Abschluß eines Separatfriedens mit Deutschland auszufordern, wurde im Senatsausschuß mit 12 gegen 4 Stimmen augenommen. Die Abstimmung im Pleuum erfolgt nach Ostern. Rußland bietet Frieden an. Ein Funkfpruch an die Welt. * Annapolis, 29. März.(Funkspruch.)„Neuvork American" veröffentlicht ein drahtloses Friedensangebot von Sowjet=Rußland an die Nationen der Welt. Es umsaßt folgende Punkte: 1. Anerkennung der Sowjetrepublik Rußland; 2. Anerkennung des Rechtes, das Sowjetexperiment in Rußland weiter zu entwickeln: 3. Bereiterklärung Sowjetrußlands, sich nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Länder einzumischen: 4. Verpflichtung der anderen Länder, sich ebenfalls der Einmischung in die inneren Angelegenheiten Rußlands zu enthalten; 5. Wiederaufnahme der Wirtschaftsbeziehungen: 6. Auflösung der Roten Armee, sobald der Friede gesichert ist: 7. Anerkennung der Schulden und Anleihen einschließlich der Zinsen der früheren russischen Regierung durch Sowjetrußland. Die Sowjetregierung erklärt sich außerdem bereit, die Freiheit jedes Landes, sich seine eigene Regierungsart zu wählen, zu achten, und diesen Grundsatz auch auf die russischen Randstaaten anzuwenden. Sowjetrußzland beansprucht für sich dasselbe Recht. Die Sowjetregierung erklärt: Wir suchen keine Allianz mit irgend einer Nation und wollen keine Nation angreifen. Wir setzen unsern Glauben auf maspken. den Frieden. Wir suchen Handelsbeziehungen mit pstrabe 1. allen Nationen der Welt. Wir lehnen es feierlichs— 46. sannung enet s ** horn,# wart 2 i haben. 8—* ents 3 spfehlen : Falles# ige Die Krifis in Dänzmark. .75 .75 .25 400 400 49940 Sie wollen Geiseln. □ Essen, 30. März. Der Rote Zentralrat in Westsalen ist seit Freitag in funkentelegraphischer Ver: bindung mit dem Moskauer Zentralrat und mit der Oberleitung der russischen Roten Armee.(Größenwahn!) Der Rote Zeutrakrat hat die Festnahme von bürgerlichen Geiseln in Städten des Ruhrgebiets gebilligt und für den Fall. daß Reichswehrtruppen Wafsengewalt gegen die Rote Armee ergreifen, Maßnahmen getroffen. Es sind bereits genaue Listen aufgestellt, in denen die Namen der zu verhaftenden iu werden. Die reaktionären Beamten in Staat Geiseln verzeichnet sind. ch und Gemeinde sollen grgrziüglich, beseis6t Spartakistische Drohrngen. mitgetettt wurde, unter Bet.iligung von zivisen Weuensmännern und in eint- ghunden-Zeieggt pof die.völkerung mat als 48 Stestassen, so daß die sic aus geordnete Zuständt herzustelle Wirkungen des Ultimatums. S Berlin, 31. März.(Eigene Meldung des Eoc.) Der rote Vollzugsrat beschloß gestern abend, die revolutionären Betriebsräte ganz Deutschlands zum Generalstreik aufzusordern, wenn nicht die Regierung bis Donnerstag mittag auf die militärische Entwaffnung der Arbeiter im Ruhrrevier verzichtet habe. S Berlin, 31. März.(Eigene Meldung des EdC.) In der Versammlung der revolutionären Vollzugsräte wurde gegen Mitternacht folgende Entschließung mit allen gegen 10 Stimmen angenommen: Die Stunde des Handelns ist gekommen. Durch vieles Verhandeln sind unsere Genossen im Ruhrgebiet nicht mehr zu retten. Die Generalversammlung der Betriebsräte beschließt, daß die Arbeiter und Angestellten aller Berufe sofort in den Betrieben zusammentreten, um den Generalstreik vorzubereiten. *s Bochum. 30. März. Der alte Arbeiterrat ist abgesetzt und durch einen radikalen ersetzt worden. Der neue Arbeiterrat Generalstreik proklamiert. Es sofortige Zurückziehung der Truppen berufung des Generals von Watter S Münster i.., 31. März.(Eigene Meldung des Edd.) Nach einer Meldung aus Hagen ist der gestern früh proklamierte Generalstreik abgesagt worden. Die Straßenbahn verkehrt wieder. In einer spartakidischen Versammlung in Mülhem wurde von Rednern erklärt: Nur über Leichen gehe der Weg in das Ruhrgebiet. Bevor die Reichswehrtruppen einrückten, würde eher alles in die Luft gesprengt. Vom Roten Zentralrat in Mülheim. S Berlin. 31. März.(Eigene Meldung des EdG.) Nach einer Meldung über Duisburg hat der Rote Zeutralrat der Vollzugsräte des Ruhrgebietes in Hamborn=Mülheim die Ausschließung der unabhängigen und soziallstischen Mitglieder beschlossen. Der jetzt nur aus Kommunisten bestehende Zentralrat erließ am Montag einen Aufruf. der die„Bewafsnung des gesamten kommunistischen Proletariats des engeren Ruhrgebietes" und die Fortsetzung des Kampfes gegen die Regierungstruppen anordnet. ab, irgendwelche gegen die Alliierten gerichteten geheimen Verhandlungen mit Deutschland in Erwägung zu ziehen. Wir wollen keinerlei militärische Abmachungen. Wir bieten Polen einen loyalen jd. Ml. 2290 Frieden an, können jedoch nicht zulassen, daß ld. Mk. 25.00 es unter dem Vorwand, seine Bewohner gegen den sd. Mr. 20.00 Bolschewismus verteidigen zu wollen, große ruf ose Nir. land sische Grenzgebiete einheimst. hse 227. hse Mk. hse Mk. Das Ultimatum an den König. öse Mk. F. Kovenbagen. 30. März. Die Ausschüsse der dis ac. Vereinigten Gewerkschaften, des sozialdemokratischen Verbandes und der Gemeinschaft der Kovenhagener Arbeiter sowie Vertreter der sozialdemokratischen Fraktion der Kovenhagener Stadtverordneten hielten am Montagabend eine Versammlung ab. auf der eine Entschließung angenommen wurde, die aus Anlaß der Verabschiedung des Ministeriums Telephon 832. durch den König verlangt, daß die Verfassung Landes grachtet, das vom König entlassene Ministerium Zahle wieder eingesetzt und der eichstag einberusen werd.e um das Wahlgesetz fertig zu behandeln. Wenn diese Forderungen nicht bis heute. Dienstaa. 9½ Uhr, erfüllt und, soll einer Versammlung der vereinigten Gewerkschaften der Vorschlag auf sofortigen Eintritt in den Gene=Decke, ralstreik in allen Zweigen des Wirtschaftslebens unterbreitet werden. Eine Abordnung hatte gestern abend um 11¾ Uhr Zutritt beim Könia. um die s. Entschließung zu überbringen. Der König versprach, innerhalb der gestellten Frist zu antworten, rätig. Es wurde ein Aktionsausschuß eingesetzt, um über.# die etwa nötig werdenden Schritte zu beraten. ITSSten, Der König lehnt das Altimatum ab. EdO Kopenhagen, 30. März.(Eigene Meldung.) Der König hatte das Ultimatum der Sozialdemokraten, das Kabinett Zahle wieder einzuund der Reichstag einberufen werde, um das Wahlgesetz fertigzustellen, abgelehnt. Die Sozialdemokraten haben den Generalstreik proklamiert und beabsichtigen die Einsetzung eines sozialistischen Kabinetts. Das königliche Schloß ist in weitem Umkreise abgesperrt. F Uebergreifen der Roten Bewegung# auf besetztes Gebiet.#4 * Kreseld. 30. März. In Krefeld.##### und Kaiserswerth wurde von den radi Arbeiterverbänden der Auschluß an die Ni“ gssen& Cie. republik ausgerusen. Starke enste Truppenabteilungen haben diese Städte besetzt 9. heu, 4905n Bonn. pisnn Von der roten Front. hat wird und die verlangt. den die AbDie Spartakidische Verkehröhemmungen. EdO Düsseldorf, 30. März.“(Eigene Meldung.) Der Eisenbahnverkehr nach Dutsburg und Essen wurde am Dienstag vollständig eingestellt. Die Schnellzüge nach Berlin und Hamburg sowie die durchgehenden Personenzüge, die Schwerte gesangen genommen worden. Der sonst durch das Industriegeb.et fahren, werden überssei fruyer Aojutant veim Freikorps Lichtschia Elberfeld umeleitet. wesen. es Essen 29. März. Unter dem 28. März das„Ruhrecho“ von der roten Front, daß weg der schwebenden Wassenstillstandsverhandlungen dWage an der Frout im allgemeinen ruhig war. De Gegner sende entgegen den Abmachungen Pattillen aus. In der Nacht zum 27. März sei eine sose Ekkundungsstreise—. 1 Offizier und 20 Mann-. bei Schwerte gesangen genommen worden. Der#ffidler igt frühar Rdintar, k fer Queikagns Hichtschla gesibet.. 818 ulang ant u. Zeeidigt#. GrundbuchIsse u. Einnfehn 1674.(4978 Aiheinische Fentramopariet. Der Parteileitung ist bekannt, daß innerhalb der Partei große Mißstimmungen und Unklarheiten destehen über das Vorgehen unserer Abgeordneten in Berlin. Die Rheinische Parteileitung hat diere Stimmung den Berliner Vertretern wiederbolt mitgeteilt. und diese sind darüber voll unterrichtet. Zur Erzielung einer vollständigen Marheit. die unbedingt herbeigeführt werden muß, hoffen wir für unsere rheinischen Vertrauensleute eine große Aufklärungsversammlung über die verschiedensten Fragen durch unsere Pariamentarter veranstalten zu können. Das Nähere wird so bald als möglich bekanntgegeben werden.# Köln, 29. März 1920. Justizrat Mönnia. Zweiter Vorsitzender der Rhein. Zentrumspartei. Angesichts der ganzen derzeitigen Lage und der bevorstehenden Neuwahlen zu den Parlamenten ist eine systematische Aufklärung und Schulung unserer Parteifreunde doppelt notwendia. Mit Rücksicht darauf ist für die Woche nach dem Weißen Sonntag ein dreitägiger politischer Kursus in Köln in Aussicht genommen für die Parteisunktionäre und sonstige Vertrauensleute der rheinischen Zentrumsoartet. Es sind für jeden Tag zwei bis drei Reserate durch unsere führenden Abgeordneten vorgesehen. an die sich jeweils eine offene Aussorache anknünsen soll. Die Einzelheiten des Programms dieses Kursus werden später bekannt gegeben. Wir laden schon beute alle Parteifreunde, die in der Parteibewegung stehen. zu recht zahlreicher Teilnahme an diesem Kursus ein. :. Aufragen und Anmeldungen sind zu richten an das Generalsekretariat der Rheintschen Zentrumsvartei, Köln. Rubensstraße 11. 1chr diese Abe * Düsseldorf, 30. März. Der Eisenbahnverkehr vom Hauptbahnhof Düsseldorf in der Richtung Duisburg ruht seit heute vormittag ganz. Heute mittag ging ein Zug in der Richtung Essen über Kettwig, er kann aber nur bis Verden verkehren. Der Verkehr in der Richtung Elberfeld ist noch im Gange. Es handelt sich um Hemmungen des Verkehrs durch spartakidische Kräfte. S. Düsseldorf, 31. März.(Eigene Meldung des EöG.) Aus Iserlohn und Lüdenscheid zieht sich die Rote Armee zurück. Iserlohn ist Montag abend von der Roten Armee verlassen worden. Die Truppen, soweit noch kampffähige Formationen vorhanden sind, wurden auf das innere Ruhrgebiet zurückgenommen. Bolschewikischer Heeresbericht. S Kopenhagen, 31. März.(Eigene Meldung des Eod.)„Berlingske Tidende“ bringt einen über Riga gekommenen Funkspruch aus Moskau, wonach der bolschewikische Heeresbericht täglich auch über die Fortschritte der bewaffneten Arbeiter im deutschen Ruhrgebiet berschtet unter der Ueberschrift: Vom Kriegsschauplatz in Deutschland. Der Kampf um Wesel.!“ * Wesel, 30. März. Im Süden von Friedrichsfeld nehmen die Artillerie= und Infanterickämpfe ihren Fortgang. Fortgesetzt hört man in Wesel das Donnern der Geschütze. In der Stadt herrscht Ruhe. Militärische Ohnmacht der Roten. □ Essen, 30. März. Die Lage im Ruhrgebiet hat ihren kritischen Höhepunkt erreicht. Militärische Unternehmungen gegen die Reichswehrtruppen sieht die Rote Armee als aussichtslos an. Man beginnt allerur wärts, die Rote Armee in einzelne Verbände auszulösen. Gestern wurde auf der ganzen Front das Ulttmatum bekannt gegeben. Seitdem fluten die roten har Gardisten in zahlreichen Abteilungen in das Hinter#####land zurück. Aus Düsseldorf. ** Düsseldorf, 30. März. Vergangene Nacht hat und eine Bande von zurückgekehrten Soldaten der Roten iu Armee das Ständehaus besetzt und die militärische Macht an sich gerissen. Sie wollen die rückständige Löhnung haben, wofür gegenwärtig in Düsseldorf kein Geld vorhanden ist. * Düsseldorf, 29. März. Die Nachrichten über die Abbröckelung in der Roten Armee und vor allem die Berichte über die zweifelhaften Elemente, die sich nicht bloß aus dem Industriegebiet, sondern auch von weither in die betreffenden Arbeitermassen in überraschend 1„ großer Zahl gemischt haben, erregten überall Besorg##nis über die Gefahren, die beim Zurückfluten dieser gungeordneten Scharen für die Bevölkerung erwachsen könnten. Die Vorboten sind schon da. Am Samstag kerschien auf dem Rathause ein großer Trupp schwer bewaffneter Leute, die von der Front der Roten Armee hierhergekommen waren. Sie forderten von der städttschen Verwaltung nicht weniger als 200000 Mk. Schließlich erklärte sich die Verwaltung bereit, 100 000 Mark zu beschaffen, und da die städtischen Kassen zurzeit über wenig flüssige Mittel verfügen, wurde die Summe schleunigst durch Vermittlung von auswärts esorgt. Gleichzeitig erklärte aber die städtische Ver„altung, daß sie das nur unter entschiedenem Ein# ruch tue und den Vollzugsrat dafür haftbar mache. ie sei nicht gewillt, solche Dinge, wie sie in Duisburg igerissen seien, hier mitzumachen. Der Trupp der waffneten aus der Roten Armee war inzwischen viele hundert Mann angewachsen. Zweifellos en sehr viele Ortsfremde darunter. □ Düsseldorf, 30. März. Der Düsseldorfer llzugsrat, der in der vergangenen Nacht veren worden war, ist wieder eingesetzt worDie Sicherheitswehr hat heute wieder das Ratdas Ständehaus und alle ööffentlichen Gebäude *. Die roten Truppen sind abgezogen. E Ke 1 vo 90 K „Essen, 29. März. Nach der Befreiung der 950 enen aus dem hiesigen Gerichtsgefängnis, die mah der Besetzung der Stadt durch die revolutio„Truppen erfolgte, haben sich neuerdings Auseme##n Unruhen im Gefängnisgebäude gemacht. Am Sonntagabend drang eine Gercht„Abteilung, etwa 40 Mann stark, in das mie-Vchangnis ein und befreite abermals die inMscherwieder eingelieferten Gefangenen, insgesamt 2 Iusassen. Unter diesen Umständen haben Straf= und Zivilkammern am Landgericht Tättkeit einstweilen auf zwei Tage eingestellt. Aus dem Freistaat Danzig. * Ein kommunistisches Ultimatum an den Oberkommissar der Besatzung. Danzia. 29. März. Wie die„Danziger Allgemeine Zeitung“ von zuverläfsiger Seite erfährt, haben die Danziger Unabhängigen und Kommunisten ein Ultimatum an den Oberkommissar Sir Reginald Tower gerichtet, worin das sofortige Abrücken der Verbandstrusven aus Dunzia gefordect wird. Im Falle einer ablehnenden Antwort des Oberkommissard. drohen die Radikalen mit dem Generalstreik. Das Ultimatum ist.; wie das Blatt erfahren haben will. bis heute abend befristet. * Danzig. 30. März.„Der Danziger Allgemeinen Zeitung" wird von unabhängiger Seite mitgeteilt, es entspräche nicht den Tatsachen, daß die Danziger Unabhängigen und Kommunisten ein Ultimatum an den Oberkommissar auf sofortiges Abrücken der Truppen aus Danzig gestellt haben sollen. Kommunistenstreiche in Plauen. * Plauen i.., 28. März. Der Kommunistenführer Max Hoelz Jfuhr heute mit fünf Autos, die mit Maschinengewehren bewaffnet waren, zur„Neuen Vogtländischen Zeitung". deren Inneneinrichtung derart zerstört wurde, daß das Erscheinen des Blattes auf längere Zett unmöglich ist. Sväter verlangten Bewaffnete mit Automobilen von dem Casehausbesitzer Troemel 100000 Mark Lösegeld und schleppten den Prokuristen als Geisel fort. Seine junge Frau schloß sich ihrem Gatten freiwillig an. Nachdem 100000 Mark nach Falkenstein abgeliefert worden waren. wurde das Ehevaar freigelassen. * Plauen i.., 29. März. Der Falkensteiner Kommunist Hölz ließ heute in Plauen eine Bekanntmachung öffentlich anschlagen, in der er den Bürgerrat auffordert, die gestern von Hölz bei dem Gasthausbesitzer Trämel beschlagnahmte Summe von 100000 Mark diese zurückzuzahlen. Er fordert weiter von dem Bürgerrat Plauen wöchentlich eine Summe von 100000 Mark für die in Bildung begriffene Rote Garde. Sollte die erste Rate bis Dienstag abend 9 Uhr nicht eingetroffen sein, so hätten sich die besitzenden Klassen Plauens die daraus entstehenden Folgen selbst zuzuschreiben. Unterzeichnet ist der Anschlag mit„Der Rote Vollzugsrat“. Die Diszivlin in der Marine. * Berlin, 29. März. Das zur 5. NordseeMinensuch=Flotville gebörende deutsche Torvedoboot O Z 18, das im Minensuchdienst an der holländischen Küste verwendet wurde, hat sich von seiner Flottille eigenmächtig entsernt und ist am 24. März in Nieuwe Diev angelaufen. Führer des Bootes war ein Unteroffizier. Die holländische megierung hat das Boot unter militärische Bewachung gestellt.(Der Führer des Bootes hatte versucht, es in Holland zu verkaufen. Die Schriftl.) Revolutionäre Propaganda unter den französischen Eisenbahnern. 4 Paris, 29. März. Der Kongreß der Eisenbahner der Ostbahn erklärt in einer Entschließung, daß allein eine revolutionäre Aktion das Proletariat rasch befreien könne. Er verpflichtet sich, eine Propaganda in rein revolutionärem Geiste durchzuführen und erklärt seine volle Uebereinstimmung mit dem allgemeinen Arbeiterverband(C. G. .) und der Arbeiterinternationale. Deutsches Reich. Ebert an Noske. 2* Berlin. 30. März. Das Abschiedsgesuch Noskes hat der Reichspräsident Ebert mit einem Brief beantwortet, in dem es u. a. heißt:„Mit lebhaftem Bedauern habe ich Kenntnis genommen von Deinem Abschiedsgesuch und Deinem unerschütterlichen Entschluß, aus dem Amt als Reichswehrminister zu scheiden. Ich muß daher Deiner Bitte entsprechen und Dich von Deinem Amt als Reichswehrminister entbinden. Wenn durch verbrecherischen Anschlag eidesbrüchiger Offiziere der ruhige und sichere Aufstieg der Revublik gefährdet werden konnte, so ist das nur ein Beweis für die Schwere unserer Aufgabe, die in keiner jungen Republik ohne Kampf und Rückschlag gelingen kann. Mit weinem aufrichtigsten Dank für alles das, was Du geleistet, verbinde ich die herzlichsten Wünsche für Dein ferneres Wohlergehen und Deine künftige Arbeit. Ich hoffe und wünsche, daß Deine vielseitigen Erfahrungen und Deine unverwüstliche Arbeitskraft bald wieder im Dienste des Vaterlandes Verwendung finden. Die Wahl des Reichspräsidenten. Der Nationalversammlung ist der Entwurf eines Gesetzes über die Wahl des Reichspräsidenten nach Zustimmung des Reichsrates zugegangen. Er besagt in seinen wichtigsten Bestimmungen: § 1. Wahlberechtigt ist, wer das Wahlrecht zum Reichstag hat und sich am Wahltag im Reichsgebiet aushält. Die Wahl ist unmittelbar und geheim. Jeder Wähler hat eine Stimme. § 2. Die Wah kann mit einer Reichstagswahl oder einer allgemeinen Volksabstimmuna verbunden werden. § 3. Der Stimmzettel muß den. dem der Wähler seine Stimme geben will. bezeichnen und darf keine weiteren Namen enthalten. § 4. Gewählt ist, wer mehr als die Hälfte aller gültigen Stimmen erhäft. Ergibt sich keine solche Mehrheit, so findet ein zweiter Wahlgang statt, bei dem gewählt ist, wer die meisten gültigen Stimmen erhalten hat. Bei Stimmenaleichheit entscheidet das Los, das der Reichswahlrichter zicht. Der Adlon=Zwischenfall. ** Berlin, 27. März. Gegen die Hauptbeteiligten an den Ausschreitungen gegen französische Offiziere im Hotel Adlon ist jetzt Anklage erhoben worden: gegen Prinz Joachim Albrecht von Preußen. dem versuchte Nötigung zur Last geleat wird. ferner gegen Prinz Hohenlohe und Rittmeister von Platen. die der Körververletzung beschuldigt werden. Die Verhattung von Ausländern in Berlin. 2* Berlin, 30. März. Die am Samstaa vorgenommenen Verhastungen von paßlosen Ausländern stellen sich als ein Mißariff irgendeiner militärischen Behörde heraus. die ohne Genehmigung der Reichsund preußischen Zivilbehörden ersolat ist. Eine genaue Untersuchung des Falles ist eingeleitet. Die Arbeiterverbände verlangen in einem Protest, daß keine Verhaftung ohne ausreichendes Verdachtsmaterial gegen den Beschuldiaten vorgenommen werden darf. Haftbefehl gegen Lüttwitz. S Berlin, 31. März.(Eigene Meldung des Edd.) Auch gegen General Lüttwitz ist jetzt Haftbefehl wegen Hochverrats erlassen worden. Er ist auf Anordnung des Kriegsgerichts Berlin ergangen. Das Defizit der Eisenbahn. S Berlin, 31. März.(Eigene Meldung des EdG.) Wie in parlamentarischen Kreisen gestern bestimmt verlautete, rechnet man im Eisenbahnministerium damit, dßß das erste Quartal 1920 für die preußische Eisenbahn wieder mit einem Desizit von 1¼ Milliarden Mark abschließt. Bis Ende Februar betrug das Defizit der Betriebseinnahmen der Eisenbahn bereits neun Milliarden M. Die Heimkehr der Kriegsgefangenen. S Karlsruhe, 31. März.(Eigene Meldung des Ed0.) In der letzten Woche sind hier, wie die badische Presse meldet, nur 31 000 deutsche Kriegsgefangene aus Frankreich in Deutschland eingetroffen, während 45 000 angesagt waren. Das bayrische Regierungsprogramm. * München, 29. März. In der heutigen Sitzung des bayrischen Landtages erklärte Ministerpräsident Dr. von Kahr, die gegenwärtige bayrtsche Regierung werde treu und rückhaltlos an der Reichsverfalsung festhalten, ebenso an dem Zusammenhalten der Länder im Reichsverband. Die Lage im Saargebiet spitzt sich zu Edd Saarbrücken, 30. März.(Drahtmeldung.) Der„Saarbrücker Zeitung" zufoige hat der Vorsitzende der Völkerbundregierung des Saargebietes, Rault, die Forderungen der saarländischen Beamtenschaft abgelehnt, selbst auf die Gefahr hin, daß daraus die äußersten Konsequenzen erwachsen könnten. Infolgedessen spitzt sich die Lage im Saargebiet stündlich zu. Unter der Bevölkerung herrscht eine große Erregung, da man noch nicht übersehen kann, ob die Beamtenschaft übermorgen den Dienst verweigern wird. Zu der von Präsident Rault eingeschlagenen Berwaltungsmethode nahm gestern auch der Saarwirtschaftsrat, der bis zu den Wahlen das saarländische Parlament darstellt, Stellung. In der Versammlung herrschte eine äußerst gereizte Stimmung nicht nur gegen den französischen, sondern auch geen den deutschen Vertreter in der Saarregierung. Man beschloß, nochmals den Versuch mit Verhandlungen durch eine Deputation bei der Regierungskommission zu machen. Zwischen den Saarbergleuten und der französischen Grubenverwaltung ist es zu einer Einigung inbezug auf Lohnerhöhung gekommen. Neue Ausweisungen aus Elsaßz=Lothringen? de Straßburg, 30. März. Nach einer deutschen Statistik sind bis zum 1. Januar 1920 insgesamt 96000 Deutsche aus Elsaß=Lothringen ausgewiesen morden. Dem„Elsässer“ wird aus Paris geschrieben, daß nach einer Mitteilung an den Abg. Thomas Seitz 2000 neue Ausweisungen bevorständen, um für Franzosen aus dem Departement der Meuse, die in ihrer Heimat keine Wohnung mehr finden, Platz zu schaffen. Unterstaatssekretär Repbel erklärte, davon nichts zu wissen.: Nationalversammlung. Sitzung vom 30. März. Die Führer der Fraktionen der Nationalversammlung hatten für die sich an die Erklärung des neuen Kabinetts anschließende politische Ausprache beschlossen, ganz entgegen den bisherigen Gepflogenheiten, daß die Fraktionen nicht nach ihrer Stärke zu Worte kommen sollten, sondern daß Mehrheits= und Oppositionspartei miteinander abwechseln sollten. Infolgedessen kam heute als letzter Redner der ersten Garnitur zu Beginn der Sitzung der Sprecher der äußersten Rechten, der frühere badische Finanzminister Abgeordneter Dr. Düringer, zu Worte. Dr. Düringer gehört zu denjenigen Mitgliedern seiner Fraktion, die von Ansang an in unzweideutiger Weise sich gegen den Gewaltstreich Kapps ausgesprochen haben. Dr. Düringer setzte seine Person und seine Partei gleich, indem er auf seine erfolgreiche Mitarbeit bei der Wiederaufrichtung der Versassung hinwies. Er berief sich darauf, daß er unmittel nach seiner Kenntnisnahme von dem Kapp=Putsch erklärt habe, daß die Dummheit immer die größte Tobsünde sei. Mit oft drastisch wirkendem Humor, aber sonst in der fast langweiligen Art eines gründlichen Gelehrten suchte der Redner die Mitschuld der Mehrheit der Nationalversammlung an dem Kappschen Unternehmen nachzuweisen und den Gewaltstreich als einen Gegendruck anschaulich zu machen, der auf einen langen politischen Druck erfolgt sei. Er führte im einzelnen aus, daß die Nationalversammlung ihre verfassungsmäßigen Befugnisse längst überschritten hätte. Die Regierung hätte nachweislich schon zehn Tage vor dem beabsichtigten Putsch von ihm gewußt. Da sie den Parteien davon nichts mitgeteilt habe, müsse mau annehmen, daß ihr der Putsch nicht unerwünscht gekommen sei.(Großer Lärm. Präsident Fehrenbach erklärt, daß er die Entrüstung verständlich finde.) Auf seine Parteireunde übergehend, die durch den Putsch kompromittiert worden sind, erklärte Düringer, daß Dr. Kapp der Sohn eines 48er Demokraten und in Neuyork, wohin sein Vater geflüchtet, geboren sei. Das Revolutionieren liege ihm also wohl im Blut, er sei erblich belastet.(Heiterkeit.) Wie er zur Deutschnationalen Partei stehe, könne man schon daraus ersehen, daß er sich in Königsberg ein eigenes Organ gegründet habe, in dem er die Partei kritisiert habe. D. Traub habe son am 13. März seinen Austritt aus der Fraktion erklärt; er sei kein schlechter Mensch, aber ein schlechter Politiker. Der Naumburger Schiele habe mit dem Abgeordneten Schiele nichts weiter gemein als einen gemeinsamen Ururgroßvater. Man dürfe auch nicht die Presse der Rechten für den Putsch verantwortlich machen. Die Parteipresse verschärfe immer die Gegensätze. Der„Vorwärts“ brachte einen Artikel mit der Ueberschrift:„Die Partei der Meuchelmörder!" Als der Redner, der das übliche Aussehen des deutschen Gelehrten hat, die Frage stellt: „Sehe ich aus wie ein Meuchler?", erhebt sich stürmische Heiterkeit. Der Redner legt dar, daß der Kapp=Putsch nur aus der Atmosphäre heraus habe geschehen können, die die Novemberrevolution geschaffen habe. Die Deutschnationale Partei sei bemüht gewesen, diese Atmosphäre in parlamentarische Kanäle zu fassen, habe auch während des Kapp=Putsches zu Verhandlungen gedrängt. Auch der demokratische Minister Schiffer habe in Berlin diese Verhandlungen gefördert und habe dabei ebensoviel ponitischen Takt bewiesen wie Geschicklichkeit. Darum sei er auch abgesägt worden.(Große Heiterkeit.) Der Redner kritisierte dann die Aeußerungen des Reichskanzlers Bauer über Erzberger und das Urteil des ErzbergerHelfferich=Prozesses. Damit habe sich der Kanzler mit den Empfindungen des deutschen Volkes in Widerspruch gesetzt. Der Redner schloß: Ich stehe mit meinen politischen Freunden auf dem Standpunkt, daß unserm Volke jetzt nichts nötiger ist als Ruhe und Ordnung. Wir müssen uns alle zu strenger verfassungsmäßiger Arbeit zusammenfinden. Damit ist nicht gesagt, daß die Verfassung nicht der Weiterentwickelung, der Verbesserung und der Vervollkommnung fähig wäre. Inzwischen haben die Deutschnationalen Arnstadt und Genossen folgende Entschließung eingebracht: 1. Die Verfassunggebende deutsche Rationalversammlung mißbilligt die Erklärungen der Regierung. 2. Die Nationalversammlung verurteilt den gewaltsamen Versuch vom 13. März dieses Jahres, die Regierung zu stürzen und die Nationalversammlung aufzulösen. Sie mißbilligt aber gleichzeitig das Verhalten der bieherigen Regierung, als die tiefere Ursache der Ereignisse vom 18. März. 3. Die Nationalversammlung verurteilt den Generalstreit als politisches Kampfmittel. 4. Die Nationalversammlung fordert alle Teile des Bolken zu entschlossenem und einmütigem Widerstand gegen den hochverräterischen kommunistischen Aufruhe auf. Reichsminister des Innern Koch: Die Anfänge der Revolten liegen weit zurück. Lüttwitz hat in seiner Unterredung mit dem Reichspräsidenten als Hauptgrund angegeben, das Heer dürfe nicht abgebaut werden, sondern müsse zum Zwecke des Revanchekrieges verstärkt werden. Unsere Schuld wird es nicht sein, wenn die Gesetze über die Entschädigung der Auslandsdeutschen und andere nun nicht mehr von der Nationalversammlung verabschiedet werden können. Noch schlimmer ist es, daß die Wahlen nun gemacht werden müssen, bevor die Abstimmungen in den besetzten Gebieten beendet sind. Gehen uns Gebiete verloren, so trifft die Schuld die Rechte. Bruch und Aenderung der Versassung sind zweierlei. Eine Abänderung auf legalem Wege betr. die Wahl des Reichspräsidenten wäre kein Verfassungsbruch. Weshalb ging die Regierung aus Berlin fort? Weil es nicht Sache der Führer sein kann, sich im Augenblick der Gofahr vorne im Schützengraben gefangennehmen zu lassen. Dieses Fortgehen war Kapps Verhängnis. Hätten wir den Meuterern Pardon und Amnestie gegeben, so hätte sich die gesamte Arbeiterschaft und weite Kreise der Bürgerschaft in Süd= und Westdeutschland sofort gegen die Regierung gewendet. Verhandlungen mit den Meuterern hätten jede Erleichterung des Friedensvertrages unmöglich gemacht. Abg. Leicht(Bayer. Volksp.): Wir sind prinzipielle Gegner jeder Revolution. Ob der Aufruhr im Ruhrgebiet Bolschewismus ist, steht noch dahin, aber er kann daraus werden. Sind doch sogar russische Führer in der Roten Armee. Das Ultimatum war nötig. Denn wir brauchen Ruhe und Ordnung, sonst gehen wir zugrunde und Sie(zu den Unabhängigen) mit. Die Zugeständnisse an die Gewerkschaften bei der Mitwirkung zur Ministerliste sind mit der Verfassung schwer vereinbar. Reichskanzler Müller zur Lage im Ruhrrevier. Reichskanzler Hermann Müller: Ich habe gestern den Wunsch ausgedrückt, daß es in Rheinland=Westlen zu einer Entspannung kommen möchte. Ich glaube auch, daß dieser Wunsch noch heute ersllbar is. Es ist im Ruhrgebiet deswegen Erregung vorhanden, weil man glaubt, daß mit schroffsten militärischen Maßnahmen gegen die Arbeiterschaft vorgegangen werden soll. Wie wir diese Nacht gehört haben, ist schon in Elberfeld und Essen geplant, gegenüber dem militärischen Vorgehen von neuem den Generalstreik zu erklären. Ich stelle demgegenüber fest, daß der Reichswehrminister gestern in der Kabinettssitzung erklärte. daß er strengste Anweisung gegeben hat, daß alle unnötige Schrossheit vermieden werde. Die Truppen, die dort eingesetzt werden, sind verfassungstreue Truppen. Sie halten sich genau an die Instruktionen, die wir gegeben haben, wonach alles unnötige Blutvergießen zu vermeiden ist. Es ist wahrhaftig genug Blut in den letzten Jahren in Deutschland geflossen. Es soll jede nur mögliche Aufklärung verbreitet werden. Die Lage der Nahrungsmittelversorgung in jeuem Gebiet ist geradezu fürchterlich, und wenn nicht bald Besserung kommt, ist zu befürchten, daß dort schreckliche Zustände eintreten. Es ist behauptet worden, daß das, was die Regierung gesagt habe, Mürchen seien, und in einer Kundmachung ist angefragt worden, ob bei der Sozialistischen Partei Aufklärung zu holen sei. Es liegt ein Flugblatt der Sozialdemokratischen und der Unabhängigen Partei aus dem Ruhrgebiet vor, das den Titel„Zur Aufblärung" trägt. Darin heißt es wörtlich:„Der Kampf gegen die Rechtsputschisten, der von den Arbeitern im Industriegebiet geführt worden ist, hat in seiner weiteren Entwickelung zu geradezu schrecklichen Zuständen geführt. Der wirtschaftliche und politische Zusammenbruch wird die unausbleibliche Folge dieser verrückten Zu, stände sein. Verantwortungslose Elemente, die Kommunisten sein wollen, haben, gestützt auf bewaffnete Horden, die Herrschaft an sich gerissen und üben einen Terrorismus aus, der schlimmer ist, als der weiße Schrecken.(Hört, hört!) Sie beschlagnahmen Lebensmittel aller Art, die an die hinter der Front sich herumdrückenden Marodeure und Anhänger verteilt werden. Der Duisburger Reichsbank sind gieße Summen erpreßt worden.“ Ich habe dieses Flugblatt angeführt, um zu zeigen, daß die Mitteilungen, die von der Regierung gemacht worden sind, durchaus keine Uebertreibung darstellen. Nun glaube ich, daß ein neuer Umstand eingetreten ist, der es uns wesentlich erleichtern wird, zweckmäßig vorzugehen. Die französische Regierung hat ihren Standpnnkt aufgegeben, die Linie Hanau, Frankfurt, Darmstadt zu besetzen, und ist bereit, uns einen Spielraum von zwei bis drei Wochen zur Verwendung einer stärkeren Truppenmacht dort zu geben. In dieser Frist können wir die verfassungsmäßige Ordnung wiederherstellen. Wir haben eine größere Bewegungsfreiheit, anders vorzugehen, als noch gestern mit Rücksicht auf den Friedensvertrag geplant war. Alle Operationen dort werden im Einverständnis mit dem Staatskombegeben wird. Im Ruhrgebiet ist große Aufregung missar Severing erfolgen, der sich wieder dorthin begeben hat. Im Ruhrgebiet ist Aufregung über die Ausführungsbestimmungen des Generals Watter entstanden, weil die Ablieferung der Gefangenen und die Ablieferung von Wasfen und Munition in der gestellten Frist nicht erfüllbar schten. Es sind deshalb bereits Modisikationen vorgenommen worden. Die Hauptsache ist, daß der gute Wille gezeigt wird. die Waffen abzuliefern. Die Arbeiterschaft hat sich verständig gezeigt und weiß. welche Bedeutung das Ruhrgebiet für die erfüllung des Friedensvertrags und die gesamte deutsche Volkswirtschaft hat. Ich hoffe, daß die Entspannung der Lage in wenigen Tagen eintreten wird. (Beifall.) Schluß folgt. Aus der Nachener Amgebung. X Düren, 30. März. Die hier seit einem Jahre bestehende demokratische„Bürgerzeitung“ stellt wegen der erhöhten Unkosten des Zeitungsbetriebes am 1. Avrll dieses Jahres ihr Erscheinen ein. Vermischte Nachrichten. Wirbelwindkatastrophe in Nordamerika. * London, 29. März. Einer Reutermeldung aus Neuyork vom 20. zufolge hat eine Reisse von heftigen Wirbelwinden gestern Nordost=Illionis und Teile von Ohlo. Michigan. Indiana, Missouri. Wisconsin, Georgia und Alabama heimgesucht. Zahlreiche Personen wurden getötet. Hunderte von Häusern sind weggefegt worden. Da viele Telegraphenleitungen zerstört sind fehlen nähere Nachrichten. In Chicago wurden zwanzia Personen getötet und Hunderte verletzt. Der in dieser Stadt angerichtete Schaden wird auf mehrere Millionen Dollar geschätzt. Offene Stellen An die Herren Arbeitgeber! Lehrstellenvermittlung Jesuitenstr. 7. Geöffnet Dienstags u. Freitags von—5 Uhr. Donnerstagabends von 3½—3½ Uhr, vermittelt kostenlos Lehrlinge jeglicher Art. Baldige Anmeldung von Lehrstellen erwünscht. Der Geschäftsführer. 42148 Müller. Hodtbauteumkker mit abgeschlossener Baugewerksschulbildung, Erfahrung in Bauleitung, Abrechnung und gnter zeichnerischer Befähigung, sofort gesucht. unsteuung erforgt auf Prinatdienstvertrag. Bewerbungen mit Zeugnisabschriften und selbstgefertigten Skizzen nebst Angabe der Gehaltsansprsche sowje des frühesten Eintrittstermins sind an den Unterzeichneten zu richten. Erkelenz, den 30. März 1920. Der Stabidanmeister 500in„ Scholtes. * Zum 15. April wird Stütze für w9 Rüche u. 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In das Handelsregister wurde heute eingetragen die Firma„Josef Steinmetz“ i Aachen und als deren Inhaber der Kaufmann Josef Steinmetz daselbst. Geschäftszweig: Tuchfabrikation. Nachen, den 29. März 1920. 4963 Amtsgericht, Abt. 5. Dachhondel. Hildegard Ramhoffs Weg Erzählung von M. Clermont. Ausgezeichuet mit einem Preise der Graf=Schaffgotsch=Spende. Vorrätig. in der Buchhandlung von Weyers=Kaatzer Nachen, Kleinmarschierstraße—10. Fernsprecher 477....— Den Einwohnern von Walhorn, Aitrold u. sistener zur gefälligen Nachricht, daß wir dem Herrn Martin Klar in Walhorn, Kirchstraße Nr. 28, die Vertretung des„Echo der Gegenwart“ und der„Nachener Rundschau“ für die aben genannten Orte übertragen haben. Die Vermittlelung von Aufträgen für Anzeigen und Abonnements erfolgt zu Originalpreisen und empfehlen wir daher, sich vorkommenden Falles 5 unserer Annahmestelle zu bedienen. * Geschäftsstelle des„Echo der Gegenwart“ und der„Nachener Rundschau“. Nachen, Seilgraben 16. Handelsregister wurde hrute bei der Firma„Dohle & Kochs“ in Nachen eingetiggen: Die Gesellschaft ist aufselöst. Die Fria ist erloschen. 4859p Aachen, den 27. Amtsgericht, Abt. 5. In das Handelsregister murde heute eingetragen die Firum„Gustav Stern“ in Aachen und als deren Inhaber der Kaumann Gustav Stern daselb.: Geschäftszweig: Tuch=Engros=Geschäft. 4961p Nachen, den 27. März 1920. Amtsgericht, Abt. 5. In das Handelsregister winde heute eingetragen die Firma„Josef Conen Sohn“ in Aachen und als deren Inhaber der Kaufmann Joser Conen in Aachen. 4962p Nachen, den 27. März 1920. Amtsgericht, Abt. 5. Im Genossenschaftsregister wurde heute bei der„Robstoffgenossenschaft für das Maler, Anstreicher und Glasergewerbe des Landkreises Nachen, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht“ in Würselen einarliggen: Simon Werker, Malermeister in Kohlscheid ist aus dem Vorstande ausgeschieden, an seine Stelle ist der Qutrin Schmitz, Anstreicher in Würselen in den Vorstand gewählt. Aachen, den 27. März 1920. 49604 Amtsgericht, Abt. 5. Im Handelsrogister wurde heute bei der Firma „Risler& Cie.“ in Freiburg mit Zweigniederlassungen in Aachen und Herzogenrath eingetragen: Die Einzelprokura des Fritz Heuser in Nachen ist erloschen. Aachen, den 27. März 1920. 49586 Amtsgericht, Abt. 5. Das unter der Firma„Winand F. Cremer“ mit dem Sitze in Stolberg(Rhld.), bisher von dem Kaufmann Johann Hubert Cremer in Stolbeig(Rhld.) geführte Geschäft ist auf den Kaufmann Wmand Klüttgen hier übergegangen und wird von diesem unter der Firma„Winand Klüttgen“ mit dem Sitz Stolbern(Rhld.) fortgefürt. Der Uebergang der im Geschäfte begründeten Aktiva und Passivo auf den Erwerber ist ausgeschlossen. Dem Kausmann Johann Hubert Cremer hier ist Prokura erteilt. Stolberg(Rhld.), 23. März 1920. 4931n Amtsgericht. ring der 0 Stolberg(Rhld.) Kever, Münch& Co., Gesellschaft mit beschränkter Hastung" in Stolberg(Rhld.) ist geändert in„Ketten= und Metallwaren=Industrie Stolberg(Rhld.) Jörissen& Co., Gesellschaft mit beschränkter Haftung". Sitz bleidt Stolberz(Rhld.) Stolberg(Rhld.), den 24. März 1920. 5003*, Amtsgericht. AeT.) B 3 In der Bekanntmachung„Fleischabgabe“ muß es heißen: (Wirte erhalten auf Grund des ausgestellten Bezugscheines das gesalzene Schweinefleisch zu Mf. 20.— das Pfund), nicht Mk. 18.— wie es infolge eines Druchfehlers heißt. G* aller Art übernehmen in # trochenen, seuerfesten und diebessicheren Lagerrchmen Aachener Paketfahrt Kockerols& Krout Beeckstraße 8. Spedition Telephon 1327. Neue Modenheite und Sehmittmuster Fatorit eingetroffen. 4889p Aufertigung von Hohlsaum und Stoffknöpfen. Reinhold-Thelen, Harscampstraße 1. Fürals-Pesitagt empfehle: Triumph=Kassee“, gebrannt, feinschm., Pid. Kakaopulver, garantiert rein.... Pfd. Margarine, holl.(Jürgens=Prinzen). Pfd. Kondensterte Milch, gezuckert.... Dose Konserven: Junge Erbsen, fein.... Kilo=Büchse Brechspargel, extra stark. Kilo=Büchse Brechspargel, stark.. Kilo=Büchse Karotten in Würfeln„. 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Doso 13.30 Mayonnaise Glas 10.50 Ingwer 10pt 21,50 11.50 Sardellenpaste Tube.50.85 Maismehl(Maizena)........... Paket.25 Reistlocken Pfund.40 Maccaroni............ Plund 10.50 Apfelringe............!.. Prund 15.50 Pino Trockenei... Paket.50.25 Apielwein(Verkauf vom Paß) ohne Steuer. Liter.00 Flaschen etc. mitbringen. KOUNNCTFEP PTSSZ .-G. Aachen Maendienienbelgnbieer illernier Merhilr-h Oeffentlicher Tabakverkauf. # T Der imterzeichnete Notor wicdn Dorwaratag den 1 4 2 Der mitzreichuete Rotor wiecd am Donnerstag den I. April 1820, nachm. 3 Uhr, im Hotel Fourachen zu Nachen, Wilhelmstr. 65, folgende üdersteische Tabake Bffentlich gegen Bürgschaft verkaufen: 5 Ballen velles Sumatro=Deckdlatt(Gonzblatt), 1 Pallen Vorstenkanden=Decplatt(hellbmuug, 2 Kinen Seedleaf=Umdlatt, 3 Ballen Java=Umbiatt, 4 Ballen Java=Einlage, gebündert, 20 Ballen Java=Einlage(beschädigt). 4 Ballen Java=Einlaise(beschädigt). 2 Ballen Sumatra=Imblatt. Der Verkauf erfolgt nach Muster. Anzahlung von 10% deim Verkauf. Restzahlung bei Lieferung, die spätestene binnen 7 Tagen nach Verkuuf erfolgt. Sämtliche Zahlungen erfolgen beim unterzeschneten Notar. Tabare, wellhe den Mustern nicht entsprichen, werden ohne Vorbehalt zurückgenommen. Die Tadate lagern in Holland. Lieferung franko Zolldepot, Baeiserquartier bei Nachen. Verzollung erfolgt durch Käufer auf dessen Rechnung. Notargebühren auf Rtechnung des auslündischen Verkäufers. 4393p Notar Dr. Saim, Settgrat. Horzeernauf Nr #dle der Gemeinde Würselen. M% Im Wege des schriftlichen Angebotes sollen etwa e5 Festmeter stärdere Fichtenwindfallstämme(Distr. 3, 6, 7 b,=5 im; Distr. 12 5, 13,14==6 km; Distr. 15, 17 6, 18, 19, 20=540 km) lior verkauft werden. Die genaue Aufmessung erfolgt durch den Forstbetriebsdeamten nach erfolgter Aufardettung des un Holzes durch den Räufer. Das aufgeschichtete Holz wird mit.7 Im für den Raummeter berechtiet. Der Kauf#e# preis ist zu 3, der geschätzten Heizgenge dirakt, der Resi und stach ersolgter Rufmessung, jedenfalls aber vor der Abfuhr zu des Holzes, an die Gemeindekasse Würselen zu zahlen. — Die Gebote sind für den Festmeter anzugeben und #dis zum 7. April spätesteno dem Bürgermeisteram: Würselen einzureichen, inid zwar mit eitsprechender Aufschrift. Käufer unterwirft sich den allgemeinen Holzverkaufsbedingungen. Die Bekanntgabe der Angebote erfoigt am 8. Upril er., vormittags 11 Uhr, auf dem Bürgermeisteramt. I Das Holz, welches an vorzüglicher Abfuhr und in Unmittelbarer Nühe der Eisenbahnstation Stolberg der Strecke -W eecen cher enteee Hearten Pohr. ui, gorsthaus ggrpunrgndernich— Tel.=dr. B ##r# Amtes Würseten— angezeigt. Waldrestaurant Bislkareittarkt Nach vollständiger Renovlerung Lrohlung eines neuzeitlich eingerichteten modernen Ca'és in einigen Tagen. 49743 Aufforderung. Die Cläudiger und Schuldner des Nachlasses des verstorbeuen Buchbinders Peter Müller, Peternraße 18 hier, werden aufgefordert, sich unverzüglich bei dem Unterzeichneten zu melden.—5 Uhr nachmittags. Ferner wird um ubhilen der seitens Müller noch nicht abgelieserten Sachen ersucht, Peterstraße 18. Garmmie ausgeschlossen. Aachen, den 29. März 1920. Rechtsagent Fritz pan Rann. 4855p Nachloßpfloger, Lochnersiv. 6. 22 Wärselen, den 26. März 1920. Der Bürgermeister. Schdeffer. schoh, Knubrnschult Herzogenrath. . Sexta bis Uniersekunda(einschl.). Das neue Schuljahr beginnt am 20. April. An demg1 elben Tage ist um 9 Uhr die Aufnahmeprüsung. Die Abchlusprüfung an: Schluß der Untersekunde berechtigt #ur Aufnahme in die Obersebunde des Gymnasiums zw. Realgymnasiums jeder Vollanstalt. Auswärtige Schüler finden Aufnahme in dem von ####rdensgeistlichen geleiteten Schülerheim St. Joseph. Man erlange Prospekte. Mündliche Anmeldungen jeden Mittwoch 11—12 Uhr, schriftliche und tel. Aumildungen zu jeder Zeit Ee 4. des Schulleiters Amt Hazogenrath 43, des Schülerheims 61 fui... Der Leiter der Schule: 216 Stepmann, Roktor. a I. 45 Staatlich genehmigte Unterrichtsanstalt für Kinder Resce e ee cce ##l. bis 161 Uhr. 4683 Das Kuraterlam. Apenialwerdtante für fercd und Oien=Keparaturen Voradrisch 42, Hof rochts. 49579 Den verohrten Gästen der Karlshauses die ergebene Mittellung, daß Herr Michael Schmitz, der seit langen Jahren Im Geschäfte des Herrn Kuttner leitend tätig war, den Restaurant-Betrieb des Karlshauses nach der vollständigen Erneuerung sämtlicher Räume gegen Mitte Mai übernehmen wird. Bie dahin bleiben die Gasträume und Gesellschaftssäle geschlossen. 49841# Karlsgesellschaft m. b. H. Karlshaus. Carlton CEE Täglich Künstler-Konzert. VIesbaden Einreise unbehindert Gewöhnlicher Reisepass mit Bild genügt Prospekt frei Städtisches Verkehrsbüro 39125 Eisschranne in allen Größen, Oberkühlung, peima Fabridat. 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März 1920 der Gegenwart— Nachener Nr. 76 Stadtverordnttensitzung zu Nachen vom 9. März 1920 onter dem Vorsitz des Herrn Oberbürgermeisters Garwick. Bezüglich der 2 Abtretung der Bahn Raeren=Kalterherberg an Belgien bemerkt der Gorsitzende: Gestern haben uns die Zeitungen eine Trauerbotschaft gebracht. Kurz aber inhaltsschwer it die Nacdricht über die Bahn Kalterherberg—Monschau. Ich brauche nichts hinzuzufügen. Jeder Aachmer hat diese Nachricht mit Schmerz, Trauer und Entrüstung gehört. Gestern hat der Finanzausschuß zu dieser Frage Stellung genommen und mich beauftragt. Ihnen heute eine Resolution in dieser Angelegenheit vorzutschlagen, um deren eineimmige Anaahme ich bitte. Folgende Eutichlletung wurbe einstimmie angenommen: Die Stadtverordnetenversammlung hat mit Ueberraschung und Schmerz davon Kenntnis erhalten, daß die Grenskommission die Bahnlinie von Roetgen bis Kaltexberberg Belaien zugesorochen hat. Sie erhebt einmütig schärfsten Einspruch gegen diese Entscheidung, weil sie einerrechtliche Grundlage für diese Entscheidung nicht anerkennen unter dem 10. März d. J. senn Pach dem Friedendmertrag follen die mr nisters Heine ergangen. Eine Abschrift dieses Bevonn. Nach dem Frieoensvertrag souen dir wit scheides ist von dem Herrn Minister durch die Hand schaftliche Laae und die Lage der Verkehrswege maß des Herrn Regierungspräsidenten dem Herrn Obergebend sein, und diese sprecher zuaunsten bürgermeister zur Kenntnisnahme übersandt worden. Geutschlands. Die Uebereignung dieser Babn= aermescep#he#epitet, sergeier sich auf den Oberbürtreche an Belgien wird neben einer weiteren Los= Der Minister des Innern. reitung deutschen Gebiets und einer kerndeutschen 11 608. Bevölkerung von ihrem Mutterlande schwerwiegende! Im Anschluß an meinen Vorbescheid vom 8. Oktober 1919 essen der Stadt und ihrer Bevölkerung und sie beauftragt die Verwaltung. bei der Reichsregierung und bei allen anderen zuständigen Stellen die Wahrung der Lebensbedingung Nachens mit allem Nachdruck zu verlangen.(Beifall und Händeklatschen.) einmütige Einverständnis des Kollegiums fest und es wird meine vornehmste Aufgabe sein, den Auftrag auszuführen. Die Nachener Verkehrswünsche werden in einer demnächst bei der Eisenbahndirektion koln stattfindenden Besprechung. über deren Zeitpunkt dem Herrn Oberbürgermeister noch Nachricht zugehen wird, eröriert werden. Um zum gegebenen Zeitpunkt bereit zu sein, bittet der Vorsitzende die einzelnen Fraktionen, ihm baldigst zu melden, welche Herren sie beauftragen, an der Besprechung teilzunehmen. Er empfiehlt, daß alle Berufsstände vertreten sind, soweit sie bei der Angelegenheit in Frage kommen. Die Angriffe auf den Oberbürgermeister elile Auf die gegen den Oberbürgermeister im August vorigen Jahres gerichteten Anschuldigungen, welche die Stadtverordnetenversammlung beschäftigten und welche auch dem Preußischen Minister des Innern als der Aufsichtsbehörde des Oberbürgermeisters durch das Mitglied der Preußischen Landesversammlung Karl Zörrgiebel übermittelt waren, ist an diesen Berlin, den 10. März 1920. Folge wirtschaftlicher Natur nach sich zieben. Sie ist nicht nur für den Nachbarkreis Monschau eine IIe 4676— auf Ihr gefälliges Schreiben vom 19. September 1919 teile ich ergebenst mit, daß sich der Abschluß der Ermittlungen verzögert hat, weil der von dem Regierungspräsidenten ernste, seine Eristenz bedrobende Gefahr, da dieser in der Angelegenheit erstattete Bericht verloren gegangen ist. Kreis seine einzige Bahnlinie verliert und mit dem Mit dem Bericht ist auch das von Ihnen übersandte Material Mutterlande auf dem Bahnwege nur noch durch das abhanden gekommen, und ich kann daher zu den von Ihnen überSalianh nerbehren Rases iner berne####une.:# mittelten Beschwerden nur insoweit Stellung nehmen, als mir Ausland verbehren kann, sondern es erwachsen auch der Inhalt noch erinnerlich oder aus den Berichten der beteiligdem Wirtschaftsleben der Grengstadt Aachen, die obnehin durch ihre Lage in großer Bedrängnis ist. äußerst schwere Schäden. unter denen die gesamte Bevölkerung zu leiden haben wird. Die für die Verforgung der Stadt Nachen den notwendigsten Lebensmitteln, namentlich ten Beamten erkennbar ist, von denen mir Abschrift noch zugänglich gemacht werden konnte. Der Oberbürgermeister in Aachen bestreitet entschieden die Richtigkeit der Annahme, daß er die Richtzulassung der sozialdemokratischen Presse in Nachen verschuldet habe. Er behauptet mit vielmehr, daß er sich bei dem Besatzungskommandanten für die mit Zulassung der„Rheinischen Zeitung" in Aachen verwandt habe, frischer Milch und Butter so wichtigen Kreise Eupen aber unter Hinweis auf die Zensur abgewiesen worden sei. I A u f G e n e h m i g u n g v o n p o l i t i s c h e n V e r s a m m l u n g e n d u r c h und Malmedy sind uns gegenwärtig entzogen. Die die Besatzungsbehörde hat der Oberbürgermeister nach seiner schmerzlichen Folgen der Trennung dieser Nachbar= Angabe niemals irgendwelchen Einfluß gehabt. kreise von und tragen in erster Linie unsere Kinder und deren Mütter und unsere Kranken. Die Stadt wird alles daransetzen müssen, um in den benachbarten Kreisen Monschau und Schleiden Ersatz zu schassen. Alle Bemübungen nach dieser Richtung hin aber werden erfolalos sein, wenn die mit diesen Kreisen bestehende einzige Bahnverbindung unterbrochen wird, wenn die Bahn Monschau—Katterberberg, welche diese deutschen Kreise mit Aachen verbindet, an Belaten fällt. Auch bildet diese Bahn die einzige Verbindung der Industriestadt Aachen mit dem südlich von ihr gelegenen, wirtschaftlich für Aachen so wichtigen Eifelgebiet. Die Unterbindung dieses direkten Verkehrsweges wird die Aushungerung der Bevölkerung und die wirtschaftliche Lähmung der Stadt bedeuten.#### Eine weitere schwere Schädigung erblickt die Stadtverordnetenversammlung darin, daß es der Bevölkerung Nachens nicht mehr möglich ist, sich an Sonn= und Feiertagen zu Erholungszwecken in die Eisel zu begeben. Während sonst an diesen Tagen Tausende hinausfuhren, um in der frischen Natur der Eifel neue Kräfte zu sammeln, wird dies für die Folge unterbleiben müssen, da das mehrfache Ueberschreiten einer politischen und einer Zollgrenze infolge der wiederbolten Paßkontrollen, der Zollbehandlung und der Ueberwachung der Ein= und Ausfuhr so schwerwisgende Verzögerungen und Unbeonemlichkeiten nach sich ziehen wird, daß die Möglichkeit zum Reisen in den deutschen Teil der Eifel tatsächlch völlig verloren geben muß. Die Stadtverorduetenversammlung erhebt einmittia Protest gegen jeden Versuch einer solchen Der Bildung von Beamten= und Angestelltenausschüssen bei den städtischen Betrieben standen die Anordnungen der Besatzungsbehörde entgegen. Der Oberbürgermeister konnte diese Anordnungen nicht außer Acht lassen. Es hat ihn ferngelegen, die Besatzungsbehörde seinerseits zu einer ablehnenden Haltung gegenüber der Ausschußbildung veranlassen zu wollen. Zu der Unterredung mit dem Kommandanten ist er vielmehr nur dadurch bewogen worden, daß die Angestellten bei ihm ausdrücklich beantragt hatten, er möge den Versuch machen, die Genehmigung der Ausschußbildung zu erreichen. Dabei konnte der Oberbürgermeister dem Kommandanten über, die Rechtslage eine unzutreffende. Auskunft allerdings nicht ertellen. Der Oberbürgermeister hat sich übrigens bei der Unterredung mit dem Kommandanten mit Erfolg bemüht, die Beamten, die durch die Ausschußbildung die Besatzungsanordnungen verletzt haben, vor Strafe zu schützen. Die Behauptung, daß der Vorsitzende des städtischen Beamtenvereins von dem Oberbürgermeister disziplinarisch bestraft worden sei, weil er mit Nachdruck die Anerkennung des städttschen Beamtenvereins als verhandlungsberechtigte Organisation verlangte, trifft nicht zu. Auch auf die Bestrebungen zur Behebung der Wohnungsnot und zum Schutze der Mieter gegen Härten hat das Verhalten der Besatzungsbehörden erschwerend gewirkt. Ich habe den Eindruck, daß von den Beschwerdeführern nicht genügend die schwierige Lage der deutschen Beamten in der Besatzungszone gewürdigt worden ist. Die Beamten können sich über die Anordnungen der Besatzungsbehörde nicht einfach hinwegsetzen, wenn sie nicht die Bevölkerung der Gefahr von Strafen und Repressalien aussetzen wollen. Es wäre wünschenswert, bei Vorwürfen gegen Beamte, als ob sie zur Verfolgung eigener politischer oder sonstiger Ziele mit den Besatzungsbehörden Hand in Hand arbeiten, allergrößte Vorsicht walten zu lassen. Hiermit, so erklärt der Oberbürgermeister, ist die Sache für mich erledigt. Unterm 18. März hat der Senat der Technischen Hochschule in einem Schreiben an den Oberbürgermeister der Stadtverwaltung den Dank ausgesprochen für die Spende von 0000 Mark zu der Studentenspeiseanstalt,...— g emen des Gremt. Stadtv. Giani sorian im namen des Beamtenund Lehrervereins dem Herrn Oberbürgermeister 4,30 Mk. 4,10 Mk. 4,00 Mk. 3,90 Mk. .80 Mk. .20 Mk. Stellung 3,10 Mk. 3,00 Mk. 2,90 Mk. .50 Ml. .40 Mk. .80 Mr. 2,20 Mk. Schödigung der wichtigsten und berechtigisten Inter= den Dank der Beamten * Die doppelten Nummern. Roman von H. Stein.„ #merikanisches Copyright 1919 by Carl Duncker, werlin. Ich durchblätterte sofort das Verbrecheralbum ind kam zu dem sonderbaren Ergebnis, daß ein desider Zlatoroa vor zehn Fahren in München verdastet wurde, weil man in seinem Besitz einen der damals von dem Professor Jeßinitz gefälschten Scheine vorsand. Freilich konnte man ihm nicht nachweisen, daß er selbst bei der Fälschung beteitigt war, da er sebauptete, ebenfalls betrogen zu sein. und mußte bu. weil seine Papiere sonst in Ordnung und er ultscher Bürger war. Auten demt Bankier gewin daben wir behalten und wie ich,#####nteer Lewin lieses zeigte. glaubte er sofort den wann wiederzuirkennen, wenn er sich auch in jener Zeit natürlich „Haben Sie d0s Büd Vi. Paumtepashruacg. „Natürlich, und auch den Schreiber entnahm seiner Tasche eine Böctotraphie. und Schlüter ofiff durch die Zähne. Er konnte einen freudigen Ausruf kaum unterdrucken. „Das ist ja zweifellos mein Freund Stefan Sciemetzki. dem ich auf der Fährte bin, und dem ich uuch zweifellos mein heutiges Freiquartier cheinlich auch den Raub meiner Papiere verdanke.“ SStecken Sie ein. Schreiber, und kein ovon, da kommen Menschen.— Es in neur, wixkiich in prachtvoller Herbstmorgen, und der„Schnsche berten“ in eintoch veis=Worte mit Aosicht laut und Er sprach die letzten Worte mit Absicht laut und teckte sich eine Ziaarette an. Run zum Telearapbenamt sofort eine Devesche Tort erhielt Schlüter auch sodtl eine Debesch iu Abniasbera ausgehändlot., Wilsemssiz in der „Haben soeben ein Tresorfach Winwbrit ir Peutichen Bank beschlagnabegeziohienen Schelnen mit ert weitere neun von der, 4160. Wilewsti leugnet en Nummern 740152 bis 220 1.„anunaslos, wie die ecb wie vor und tut vollkommen.., Zandgerichtsrat scheine in seinen Besitz gekommen. Lanen#ichtsrat Schluter reichte Schreiter das Telearung, Da hätten wir also die ganze Sache. zweifellos, daß der Diebstahl gemeinsam von dem Direktor Wilewski und dem samosen Rlatorog=Chiemetzki begangen ist. Nun handelt es sich nur noch darum, den eigentlichen Falschmünzer zu finden. und da Ziatorog damals schon mit Jeßnitz zusammengearbeitet hat, glaube ich, daß wir auch den tüchtigen Professor in Warschau haben.“ g 4461 „Dann wenden wir uns wohl am besten sogleich an die Polizei—“.„ 4 5 „Habe ich schon#gestern getan, aver mir scheint, da ist nicht alles dicht. Ich denke, wir versuchen erst einmal auf eigene Faust unser Glück. Das heißt, wenn mich nicht alles trügt, ist der Vogel inzwischen ausgeflogen, warum hätte er mich sonst auch gestern unschädlich gemacht, wenn er nicht hätte Zeit gewinnen Sie waren inzwischen über den Theaterplatz und in die Senatorska eingebogen, als ihnen ein entgegenkam, der den Kommissar ansah und dann Auch Schlüter erkannte ihn und rebete ihn an. „Sind Sie nicht der Portier aus dem Hotel „Tak: Panie, war ich. Bin ich gestern ausgetreten. Habe ich bessere Stelle. Wenn Panie Zimmer wc r „Hotel Krakowski, Bielanska. Hier ganz in der Nähe. Viel besser. Nicht solche Schmutzhöhle, wie mein Lieber, wenn Sie ein Zimmer für Zie brauchten ja ein Hotel. und vielleicht war der wprechen war, ihnen witzgh gränfge#. zine Hand sar auch sofort ein ames Trinrgeto in seine Hand Eie gingen nebeneinander, und der Mann trug e epie, zud Eie denn do rasch fortgegangen?“ „Eigentlich wegen Pau Chiemetzki. Erinnern sich. Panie. Was so nach Milch geschrien hat. War immer „Wohnt der denn noch immer dort?“ Schlüter freute sich, daß er den Mann ganz von selbst da hatte, wo er wollte, und fragte ganz harmlos. „Wohnt sich noch dort. Habe ihn heute erst gesehen, wie ich meine Sachen abholte.“ mühungen, die es ermöglichten, daß vor einiger Zeit eine Deputation der Beamtenschaft beim Ministerium in Berlin vorstellig werden konnte. Im Anschluß hieran gibt der Vorsitzende der Hoffnung Ausdruck, daß demnächst auch eine Deputation aus Arbeiterkreisen mit dem gleichen Ziel nach Berlin fahren möge. Sämtliche Parteten fordert er auf nicht locker zu lassen in dem Bestreben, rechtsrheinisch mehr Aufklärung über unsere schwierige Lage zu schaffen. Es sei dort immer noch nicht genügend bekannt, was wir hier zu leiden haben. Stadtv. Greuter(Ztr.) regt an, ob es nicht angängig sei, die für die Kindersammlung zusammengekommenen Stoffe so rechtzeitig zur Verteilung zu bringen. daß die Erstkommunikanten und Konfirmanden noch davon prositieren könnten. Der Vorsitzende schlägt vor, den Machlohn für die anzufertigenden Kleidungsstücke aus dem Stadtsäckel zu bestreiten. Stadtv. Hertwia hält es für wünschenswert. die vom Wohlfahrtsausschuß aufgestellten Richtlinien für die Verteilung der Kinderspende in der Presse zu veröffentlichen, um böswilligen Gerüchten von vornherein entgegen zu wirken. Nach den Ausführungen des Oberbürgermeisters sollen zuerst die Wäschestücke angefertigt werden, und zwar in Größen für Kinder bis zu 14 Jahren. Bei der Verteilung der Kinderspende sollen alle Bedürftigen berücksichtigt werden, nicht nur die Armengeldempfänger. Daegen sollen sämtliche Sachen nicht umsonst, sondern zum Friedenspreis abgegeben werden. Dadurch werde es auch den sogenannten verschämten Armen möglich sein, etwas zu nehmen. Kann jemand selbst den Friedenspreis nicht aufbringen, werden andere Mittel herangezogen. Es werde eine scharfe Kontrolle stattfinden, die aber nichts Verletzendes haben soll. Als Grundlage bei der Verteilung sollen die Armenbezirke genommen werden, und als Berater bei der Verteilung mitwirken Lehrer, Geistliche, Arbeitervertreter, Vereine, Kriegsbeschädigte nsw. Die Bürgerschaft bittet der Vorsitzende, grundlosen Gerüchten keinen Glauben zu schenken. Stadtv. Draeseke wünscht auch die Lehrer der höheren Schulen zur Beratung bei der Verteilung herangezogen zu sehen, da auch an diesen Schulen fehr viele bedürftige Kinder vorhanden wären. Neuer Lohntarif für die städtischen Arbeiter. Die Vertretung der städtischen Arbeiter hat beautragt, für letztere einen neuen Lohntarif ab 1. April in Kraft treten zu lassen. Von den Gewerkschaften wurde vorgeschlagen, folgendes Lohnabkommen zu treffen: Unter Aufhebung der im Tarifvertrag für die Stadtarbeiter enthaltenen Lohnabkommen(Lohntasel) werden folgende Stundenlöhne und Lohnklassen für vollerwerbsfähige Arbeiter und Arbeiterinnen ab 1. April 1920 festgesetzt: über 21 Jahre: 1. Kl. handwerksmäßige Vorarbeiter 2. Kl. gelernte Handwerker und Gruppenführer 3. Kl. angelernte Arbeiter in verantw. Stellung 4. Kl. angelernte Arbeiter 5. Kl. ungelernte Arbeiter 19 bis 31 Jahre: 2. Kl. gelernte Handwerker und Gruppenführer 3. Kl. angelernte Arbeiter in verantw. 4. Kl. angelernte Arbeiter 5. Kl. ungelernte Arbeiter 17 bis 19 Jehre: 2. Kl. gelernte Arbeiter und Gruppenführer 8. Kl. angelernte Arbeiter in verantw. Stellung 4. Kl. angelernte Arbeiter 5. Kl. ungelernte Arbeiter Jugendliche unter 17 Jahren.30 Mk., 1,50 Mr. pro Stunde. Weibliche Arbeiterinnen erhalten in allen Klassen 20 Pfg. weniger wie männliche Arbeiter. Vorarbeiter und Arbeiterinnen in der.—5. Klasse erhalten pro Stunde 20 Pfg. mehr. Weiter wurde vereinbart: Ueberstunden sind tunlichst in Vereinbarung mit dem Arbeiterausschuß frühzeitig festzulegen. Bei Wechselschichten darf die wöchentliche Arbeitszeit 56 Stunden kicht überschreiten. In dem Tariso vom 1. Oktober 1919§ 6 Abs. 5 sind im letzten Satze die Worte„in Betracht kommende" durch Fachpersonal zu ersetzen. Die Lohnsätze der nicht vollerwerbsfähigen Arbeiter und Arbeiterinnen sind in Gemeinschaft mit dem Arbeiterausschuß festzulegen. Den Hilfokassenboten sind täglich 1 Mark Mankogelder zu vergüten. Für diejenigen Feiertage, welche nicht im Tarif stehen und in die Woche fallen, ist der volle Lohn zu zahlen, auch wenn nicht gearbeitet wird. Das Abkommen gikt vorab für einen Monat. Den Ofenarbeitern sollen 36 Mark pro Schicht zuerkannt werden. Stadtv. Jos. Müller(Soz.) erklärt sich namens seiner Fraktion mit dem Tarif einverstanden. Eine bestimmte Zeitdauer für das Abkommen habe nicht festgelegt werden können im Hinblick auf die große Unsicherheit der Lebensmittelpreissteigerung. Für die Arbeit am 1. Mai, falls derselbe als Feiertag angeseehn wird, will er einen Lohnzuschlag von 50 Proz. eingesetzt wissen. Stadtv. Struch hält die Differenzierung zwischen Schlüter antwortete nichts. denn sie waren inzwischen an dem Hotel angelangt, das zwar auch einen altersarauen Eindruck machte, aber doch wesentlich besser schien als das andere. Sie nahmen ein Zimmer, und als sie allein waren, stand der Portier noch immer an der Tür. „Möchten Sie noch etwas?" „Kennen der Herr den Pan Chiemevki!“ „Wie kommen Sie= darauf?" „Mein ich nur. weil Pan Chiemetzki dem Wirt geraten, gestern zur Polizei zu schicken. Mußte ich selbst geben. Wußte ich doch, daß Paß in Ordnung. Hatte ihn doch vor paar Tagen gesehen. Hat mich darum angeschnanzt. Kam darum der Krach. daß ich gehen mußte——“ Schlüter verstand. Der Mann wollte noch eine Entschädigung herauspressen, da er gewissermaßen durch ihn seine Stelle verloren hatte. „Dann bin ich ja schuld, daß Sie jetzt eine bessere Stelle haben. Aber—— hier haben Sie noch etwas.“ Es lag ihm daran. den Mann bei guter Laune zu erhalten, und auch diese Mitteilung war schon etwas wert. Der Portier aing mit vielen Danksagnngen derans. Schlüter trat zu Schreiber und sagre###awlaut: „Sehen Sie, wie ich recht hatte? Aber der Kerl ist noch viel geriebener, als ich erwartete. Er ist nicht abgereist, sondern hat anscheinend nur verdächtige Dinge. die er bei sich trug, beiseite geschafft. Jetzt werden wir wohl doch wieder zur Polizei müssen.“ Inzwischen saß der Kommerzienrat Zimmermann in Königsberg im Direktionszimmer der Bank. Der alte Herr war nicht zu erkennen, so batte sich sein ganzes Wesen in iesen Tagen geäudert. Er war in seiner Art ein Lebenskünstler, der es stets verstanden hatte, das Leben von der angenehmen Seite zu nehmen. Von Jugend an. schon durch seine Herkunft in den vornehmsten Kreisen Königsbergs vertraut, erfolgreich in seinen Unternehmungen. von denen stets die Bank seine Lieblingsschöfung war, hatte er sich vor einigen Jahren eigentlich in das Privatleben zurückgezogen und schwebte nur als Vorsitzender des Aussichtsrates gewissermaßen„über den Wassern". Und nun mußte er wie früher den ganzen Taa von früh bis spät im Kontorsessel sitzen und die Arbeit des Direktors tun.. 4.garihen 1. Er hätte ja ebemognt einen der Prokuristen, die ungelernten und gelernten Arbeitern nicht für ganz richtig durchgeführt und tritt für eine etwas größere Spannung zwischen diesen beiden Kategorien ein. Weiter beiont er die Erklärung der Arbeitervertreter im sozialen Ausschuß, wonach die Arbeiter am Abbau der Löhne mitzuwirken bereit sind, sobald die Lebensmittelpreise sinken. Scharf wendet er sich dagegen, daß man in dem Tarif die Kinder= und Familienzulage hat fallen kassen und beantragt dies bezüglich folgende Entschließung: Die Stadtverordnetenversammlung bedauert, daß in dem heute zur Beschließung vorliegenden Entwurfe des Lohntarifs der städtischen Arbeiter auf deren Wunsch die bisher bestehende, segensreich wirkende Familiinzulage zugunsten der nicht verheirateten Arbeiter in Wegfall gekommen ist. Mit Rücksicht darauf, daß der Tarif zum 1. April gekündigt worden ist, und um das rechtzeitige Inkrafttreten des neuen Tarifs zu ermöglichen, verzichtet sie darauf, in diesem Augenblick ein nochmaliges Verhandeln mit den Arbeitnehmern über diese Frage zu verlangen. Sie hält aber die Familienzulage nach wie vor, sowohl in sozialer als auch volkswirtschaftlicher Hinsicht, für durchaus empfehlenswert und richtig. Sie erblickt darin— besonders in der jetzigen Zeit der Teuerung— ein Mittel, um auch den verhetrateten Arbeitern die Beschaffung der Mindest=Lebensbedürf= nisse zu gewährleisten und eine einigermaßen gleichartige Lebenshaltung aller Arbeitnehmer— sowohl der verheirateten als auch der Ledigen— zu ermöglichen. Sie spricht daher die Erwartungl aus, daß die Stadtverwaltung bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit auf eine Wiedereinführung der Familien= zuloge in dem Rahmen des Lohntarifs dringen wird und hofft, daß inzwischen die Arbeiterführer ihren Einfluß auf die Arbeitnehmer geltend machen, um sie von den Vorzügen eines derartigen Lohnsystems zu Überzeugen. Stadtv. Franz Müller(Ztr.) tritt den Ausführungen der Entschließung bei und bedauert auch seinerseits, daß auf den Familienstand keine Rücksicht genommen wurde bei Ausstellung des Tariis. Es sei zu bedauern, wenn Arveiterführer, wie Herr Stadtv. Jos. Müller, die Gleichstellung aller Arbeiter als eine Errungenschaft bezeichne, wie dies in einer Versammlung von städtischen Arbeitern geschehen sei. Namens seiner Fraktion erklärt er sich bereit, auch heute noch an einer derartigen Differenzierung mitzuarbeiten, wenn sie innerhalb der bewilligten vier Millionen erfolgen kann, lehnt dagegen eine weitergehende besondere Ausgabe zu diesem Zweck ab. Stadtv. Adelung(Dem.) erklärt, daß die Gewährung besonderer Familien= und Kinderzulagen von den Arbeitern der städtischen GEW.=Werke in ihrer Gesamtheit abgelehnt wurde. Sein persönlicher Standpunkt sei jedoch, daß den verbeirateten Arbeitern in heutiger Zeit ein Mehr zukomme. Die Arbeiterschaft stemme sich dagegen aus Gründen. die s. E. der Vergangenheit angehörten. Früher mögc der Grundsatz:„Gleiche Arbeit. gleicher Lohn“ vielleicht richtig gewesen sein, heute bei den anormalen Verhältnissen treffe dies nicht mehr zu Stadtv. Ewald Weber(Ztr.) erklärt, für ihn sei es unverständlich, wie man die Kinder= und Familienzulage habe fallen lassen können. Als Arbeiterführer hält er es für dringend erforderlich, für diese außerordentlich wichtige soziale Frage innernalb der Arbeiterschaft mehr Verständnis herbeizuführen. Hierbei würde man sich in sehr guter Gesellschaft befinden. In der englischen Kolonie Neuseeland z... die eine reine Arbeiterreaierung habe, sei die Familien= und Kinderzulage gesetzlich festgelegt. Auf die Dauer werde man auch in Deutschland nicht daran vorbeikommen, die Verbeirateten in ihrem Einkommen besser zu stellen. Die jetzige Neuregelung bedeute für einen verheirateten Arbeiter mit vier Kindern eine Besserstellung von 4 Mark täglich wogegen sie für einen nicht über 21 Jahre alten unverheirateten Arbeiter derselben Kategorie 10 Mark betrage. Das sei unsoztal. Pflicht jeden Arbeiterführers sei es. diesem Gedanken bei der Arbeiterschaft immer mehr Eingang zu verschaften. Bedingung und Voraussetzung sei natürlich, daß auch auf Arbeitgeberseite sozial gedacht werde. Verheiratete Arbeiter dürften unter keinen Umständen zurückgesetzt werden. Stadtv. Jos. Mükler(Soz.) aibt für seine Person zu, daß er einem verheirateten Familien= vater mehr zuerkennt, als einem Ledigen, meint aber. daß es sich um eine Angelegenheit handele. die die städtischen Arbeiter allein betreffe. Man könne, wenn man etwas besonderes tun wolle, den Verhetrateten eine Extrazulage aeben. Stadtv. Thissen(Ztr.) weist darauf hin, daß die Industrie, der er nahesteht, bestrebt sei. Familienzulagen einzuführen. Um das Mißtranen zu befeitigen, daß Familtenväter zurückgesetzt werden könnten, wenn diese Einrichtung besteht, sollen diese Zulagen aus einer nemeinkamen Kasse gezahlt werden so daß jeder Betrieb in gleicher Weise belastet wird. Stadtv. Fr. Müller(Itr.] bemerkt: Wenn wir der Anregung des Herrn Joi. Müller folgen würden. müßten wir den verbeirateten Arbeitern eine Unterstützung geben. Das lehnen diese mit Recht ab. Sagen wir aber, sie erhalten mehr Lohn. dann ist wieder die Unaleichheit da. die Herr Müller nicht will. ja selbst im Geschäft ergraut waren, mit der Vertretung betranen können. aber— und das war viek, viel schlimmer als die ungewohnte Arbeit— er traute keinem Menschen mehr. Er. der immer so gern in jedem das Gute gesehen, der so gern geglaubt und vertruttt hatte. Seine ganze Lebensphilosophte hattt ein Loch bekommen! Sein Hauptkassieter. auf den er Häuser gebaut hatte. und sein Direktor. den er so sorgfältig ausgewählt, der so glänzende Zeugnisse und Anerkennungen von einflußreichster Seite gehabt, sie beide saßen wegen eines gemeinen Verbrechens an der Bank in Untersuchungshaft. Wem sollte er trauen, wenn diese beiden es nicht verdient hatten. Und noch immer war nichts bewiesen. Gestern schien Kopvel der Schuldige— heute Wilemoki! Konnte nicht morgen sich plötzlich der Verdacht über dem Haupt eines Dritten zusammenziehen? Sobald einer der Beamten mit ihm zu tun hatte. ertappte er sich unwillkürlich bei dem Gedanken: „War es nicht vielleicht der?“ Er sah heimlich alle Personallisten durch. kümmerte sich, was er nie getan, um das Privatseben seiner Angestellten und forschte ihren Verhältnissen nach. Und die Augestellten, die ihn früher als das Muster eines liebenswürdigen Chefs. der ihnen allen mehr ein väterlicher Freund war. verehrt hatten. gingen ihm scheu aus dem Wege und zitterten, wenn sie in sein Büro gerufen wurden. Auch heut saß er ärgerlich allein. Er hatte soeben das Protokoll über die Beschlagnahme der neun Scheine durchgelesen. Wenn nun Schlüter wenigstens schnell zu einem Ziel käme. Wenn erst##larheit herrschte über alles. Schließlich— es war ja noch immer besser. Wilewöki. der erst keit einem Jahre der Bank angehörte, erwies sich als der Schuldige. als Kopvel, den er fast lieb gehabt. Die Tür öffnete sich und Gotthold Müller trat ein. „Herr Kommerzienrat. ein Herr ist draußen. der nach Herrn Direktor Wilewski fragte. In sagte ihm, der Herr Direktor sei verreist, wie Sie mir auftrugen. aber der Herr möchte gern Näheres wissen. Er tagt, er fei ein alter Bekannter des Herrn Direktors.“ Ein Antraa auf Schluß der Debatte wird angenommen. Der neue Lohntarik wird genehmiat. Stadtv. Weiß(Soz.) bemerkt zu der Resolution Struch, daß seine Fraktion erst dann für die Resolution stimmen könne. wenn die Arbeiterschaft durch den Betriebsrat Einsluß hätt; auf die Einstellung und Entlassuna von Arbeitern. Der Vorsitzende bemerkt absch'ießend, daß man sich mit der Zeit schon damit befreunden müsse. den Verheirateten eine Sonderstellung einzuräumen. Gerade neuerdings gehe die Reaierung. deren Mitglieder in der Hauntsate Sozialdemorraten sind. dazu über, für die Verbeirateten besondere Ermäßigungen hinsichtlich der Einkommensteuer urw. einzutäumen. Die Resolution Struch wird mit Stimmenmehrheit angenommen. Die Aenderung der Gebühren für die Benntzung der städtischen Kanäle und die Erböhung der Gebühren für die Benntzung der öffent'ichen Waße wird gemäß den Vorschlägen der Verwaltung angenommen. Entsprechende Bekanntmachungen sollen erlassen werden. Die Anwendung des Notsteuergesetzes ist am 9. März von der Hoen Interalliierten Kommission für Aachen genehmigt worden. Diese Angelegenheit betreffend hat folgender Telegrammwechsel stattgefunden: Finanzminister Sütdekum, Berlin. Rotsteuergesetz vom 4. Juni 1919 erst 9. 3. seitens Besatzung zugelassen. Eildrahtet, da Montag Beschluß bevorsteht, ob Anwendung für ganzes Steuerjahr 1919 einschließlich erhobener Quartale zulässig oder nur für Gemeindesteuern, die etwa nach dem Genehmigungstage beschlossen werden. Gilt vorhandenes Rollensoll oder ist Reuveranlagung erforderlich? Für Mehrheitssozialistische Stadtverordnetenfrakt on, Stadtv. Zoppa. Reichskommissar Koblenz. Notsteuergesetz vom 4. 6. 1919 erst 9. 3 seitens Besatzung zugklassen. Eildraht, da Montag Beschluß bevorsteht, ob Anwendung für ganzes Steuerjahr 1919 einschließlich erhobener Quartale zulässig oder nur für Gemeindesteuern, die etwa nach dem Genehmigungstage beschlossen wurden. Stadtverordneter Zoppa. Hierauf ist beim Oberbürgermeister folgendes Telegramm eingegangen: Berlin, 27. 3. 1920. Magistrat Aachen. Habe auf Drahtanfrage an Stadtverordneten Zoppa gedrahtet: Staatsministerium vorliegender Deklarationsgesetzentwuf bestimmt folgendes: Steuerpflichtige, die vor oder nach Inkrafttreten des Gesetzes vom 4. Juni 1919 auf Grund der bis dahin bestehenden Tar'fsätze veranlagt sind, können für das Steuerjahr 1919 oder einen Teil dieses Steuerjahres nach Maßgabe dieses Gesetz's nachveranlagt werden. Dies gilt auch in den Fällen, wo die Gemeindesteuerpflicht nach der ersten Veranlagung erloschen ist, die Nachveranlagung kann auch nach Ablauf des Steuerjahres 1919 vorgenommen werden. Innenminister. Der Vorsitzende bemerkt, auf Grund dieses Telegramms und nach dem Gutachten des Juristen Ausschusses der Stadtverordnetenversammlung ist also eine rückwirkende Anwendung des Gesetzes ab 1. Januar 1919 nicht möglich. Hierzu ist ein besonderes Gesetz erforderlich. Diese Auffassung hat jetzt das zuständige Ministerium bestätigt. Das Gesetz kann daher nur auf die am 19. März genehmigten weiteren Dreizwölftel Steuern angewandt werden. Dementsprechend schlägt der Finanzausschuß dem Kollegium vor, wie folgt zu beschließen: Die Sadtverordnetenversammlung beschließt, das Gesetz detreffend Gemeindeeinkommenbesteuerung im Rechnungsjahr 1919 vom 4. Juni 1910, für die am 19. März 1920 beschlossene Nachtragsumlage von Dreizwölfteln in der Weise zur Anwendung zu bringen, daß die steuerpflichtigen natürlichen Personen mit Ausnahme der Forensen zu den Gemeindezuschlägen nach einem Tarif herangezogen werden, der in seinen Sätzen bei Einkommen von mehr als 900 bis einschl. 1050 Mk. um 100 v. H. von mehr als 1050 bis einschl. 1200 Mk. um 100 v. H. von mehr als 1200 bis einschl. 1350 Mk. um 100 v. H. von mehr als 1350 bis einschl. 1500 Mk. um 100 v. H. von mehr als 1500 bis einschl. 1650 Mk. um 90 v. von mehr als 1650 bis einschl. 1800 Mk. um 80 v. H. von mehr als 1800's einschl. 2100 Mk. um 70 v. H. von mehr als 2100 bis einschl. 2400 Mk. um 60 v. H. von mehr als 2400 bis einschl. 2700 Mk. um 50 v. H. von mehr als 2700 bis einschl. 3000 Mk. um 40 v. H. von mehr als 3000 bis einschl. 3300 Mk. um 30 v. H. von mehr als 3300 bis einschl. 3600 Mk. um 20 v. H. von mehr als 3000 bis einschl. 3900 Mk. um 10 v. H. hinter den gegenwärtigen Tarifsätzen zurückbleibt und daß dafür die steuerpflichtigen natürlichen und juristischen Personen mit einem Einkommen von mehr als 14500 Mk. nach einem Tarif herangezogen werden, dessen Sätze die gegenwärtig geltenden überschreiten bei Einkommen von mehr als 14 500 bis einschl. 30 500 Mk. um 10 v. H. mehr als 30 500 bis einschl. 40000 Mk. um 15 v. H. mehr als 40000 bis einschl. 50000 Mk. um 20 v. H. mehr als 50.000 bis einschl. 70000 Mk. um 25 v. H. mehr als 70000 bis einschl. 100000 Mk. um 30 v. H. mehr als 100 000 bis einschl. 200 000 Mk. um 35 v. mehr als 200 000 40 v. Die Versammlung erklärt sich einverstanden. Abänderung der Gas=, Strom= und Wasserlieferungsbedingungen. Zur Decung der durch die Erhöhuna der Löhne der für die Arbeiter der städtischen Gas=. Elektrizitäts= und Wasserwerke entstandenen Kosten schlägt die Versammlung vor; ns.t(vimmt. 1. Erhöhte Messermieren(verr#s beschlossen) 210 000 Mark, 2. Mehraufschlag von 10 Pfg. auf ven Lichtstrom(bereits beschlossen) 216 400 Mark, 8. Mehreinnahme durch die Einschränkung der Rabattsätze in den Lieferungsbedingungen(noch zu beschließen) 585 000 Mark, 4. Mehreinnahmen aus Gasnebenprodukten(durch die Marktlage gesichert) 205000 Mark, zusammen 1 216 400 Mark. Nach einigen Ausführungen der Stadtv. Beckmann. Giani und Zovva stellt letzterer den Antrag die Vorlage an den Ausschuß zurück zu verweisen. Diesem Antraa wird stattgegeben. Zuschuß zum Niederrheinischen Musikfest. Der Musikausschuß ist mit dem Antrag an die Stadtverwaltung herangetreten. für das Niederrheinische Musiksest, das in diesem Jahre an den Pfingsttagen wieder in Aachen stattfinden soll. eine nen 30000 Mark zu übernehmen. Gleichzeitig hat Herr Stadtv. Cüvver sich in einem Schreiben an den Herrn Oberbürgermeister bereit erklärt. 20000 Mark aus cianen Mitteln zu dem Garantirfonds zu zah en, so daß für die Stadt nur noch die darüber hinausaehende Garantie zu übernehmen wäre. Der Vorsitzende schlält vor. sich hiermit einverstanden zu erklären. Herrn Cüpver spricht er für die Uebernahme dieser Garantiesumme von 20000 Mark den Dauk der Stadt aus.(Bravo.) Die Versammlung erklärt sich mit dem Antrage einverstanden. Die Sonderzulage für die Hilfsangestellten der Stadt wird für Verheiratete auf mindestens 650 Mark. für Unverbeiratet auf 500 Mark festgesetzt. " Der Kredit für das Lebensmittelamt wird auf 40 Millionen Mark erhöht. Lustbarkeitssteuer. Die Kinobesitzer haben eine Ermäßigung her Steuer beantragt. Die städtischen Erhebungen haben ergrben, daß der Besuch der Kinos unter der höhern Abgabe nicht aelitten haben. Stadtv Struch(Dem.) regt Wert auf die Feststellung, daß die Kinobesitzer nicht 80 Prozent der Einnahmen abzugeben haben, sondern 80 Plozent Aufschlag auf die Eintrittsvreise nehmen. Er bittet im Fiuanzausschuß notmals zu erwägen, ob bei der Besteuerung nicht eine Abstusung in der Weise erfolgen kann, daß Vorjührungen künstlerischer bildender und ernster Natur geringer, oggegen solche unterhaltenden Charakters noch etwas höher besteuert werden.— Der Antrag der Kinobesitzer wird abaclehnt. Beitrag für eine Loktzinabüste. Der Finanzausschuß empfiehlt zu einer vemnächst vom Bühnenverein zu veranstaltenden munra ischen Lortzingfeier einen Zuschuß von 1000 Mark zu bewilligen zur Deckung der Kosten für eine Lorvingbüste. welche in das Eigentum der Stadt überacben soll. Stadtv Weiß(Soz.) widerspricht der Bewilligung der Beihilfe. Man solle eine Straße nach dem Künstler benennen. Stadtv. Herwia schließt sich dem an. Der Vorsitzende verweist auf die von Berlin ausgehenden Anregungen, daß Kunst und Wissenschaft nach Möglichkeit gepflegt werden sonen. Die toten Künstler ehrt man. indem man Päte nach ihnen.nennt, die lebenden indem man ihnen etwas zu tun aibt. Er bitte sich mit der Vorlage einverstanden zu erklären. Dies geschielt. Beig. Bacciocco aibt zu der Vorlage weitere Erläuterungen. Die Verordnung besagt: Berokdnung betr. Erweiterung der Maßnahmen gegen Wohnungsmangel. Alle Hausbesitzer bezw. ihre Stellvertreter oder sonstige Vermieter haben jede Wohnung innerhalb drei Tagen, nachdem sie gekündigt ist oder feststeht, daß sie aus einem sonstigen Grund zu einem bestiminten Termin von dem bisherigen Wohnungsinhaber verlassen wird, dem Wohnungsamt anzuzeig'n. Bis zum 15. Juli 1920 darf der Verfügungsberechtigte über die Wohnräume vorstehend beze chneter Art erst verfügen, nachdem das Wohnungsamt erklärt hat, daß es einen Wohnungssuchenden gemäß Ziff. 3 der Verordnung betreffend Maßnahmen gegen Wohnungsmangel vom 7. Juni 1919 für die Wohnung dem Vermieter nicht zuweisen will oder eine Woche seit erfolgter Anzeige verstrichen ist, ohne daß das Wohnungsamt sich erklärt hat. Dieser Vorschrift zuwider abgeschlossene Mietverträge sind rechtsungült'g. Aus dringenden Gründen des Berufs Zuziehende sind als Wohnungssuchende den Einheimischen gleichzustellen. Klagen auf Räumung von Wohnungen dürfen nur mit Zustimmung des Mieteinigungsamtes angestrengt werden. Die Verordnung über Maßnahmen gegen Wohnungsmangel vom 7. Juni 1919 bleibt über den 12. Mai 1920 hinaus vorläufig in Kraft. Stadtv. Dr. Lauber(Dem.] begrüßt die Verordnung, die#####ignet sei, einem lang empfundenen Bedürfnis abzuheifen. Sie verhindere, oaß weiterhin Kündigungen unter nichtigen Vorwänden erfolgen. Sie würde dagegen eine weitere Belastung des Mieteinigungsamtes mit sich bringen. Man müsse daher auf eine genügende Besetzung Bedacht nehmen. Stadtv. Grümmer(Soz.) wendet sich dagegen daß man Herrn Dr. Weitz der sich in der Bürgerschaft besonderen Zutrauens erfreut habe, anderweitig beschäftige. Demargenüber bemerkt der Vorsitzende, daß es seine Sache sei. welche Disvositionen er bezüglich der Tätigkeit der städtischen Beamten treife. Hierauf geheime Sitzung. Die Vorlage wird ang. nommen. Nachener Lorainaurichten. Aachen, den 31. März 1920. Zu dem Mord an dem Chauffeur Mertens wird uns weiter berichtet: Die beiden Täter haven bei der polizeillchen Vernehmung ein volles Geständnis abgelegt. Der Hubert Zimmermann hat den Schuß aus einem Armeerevolver abgegeben. Ei geb an, den Revolver im Aachener Walde weggeworfen zu haben. Daraushin wurden Kriminalbeamt: beauftragt, mit Polizeihunden die angegebene Stelle im Walde abzusuchen. Das Ergebnis war überraschend. Nach etwa einviertelstündigem Suchen je tens des Hundes wurde die Mütze des Erschossenen und ein blutgetränkter Rock, der vermutlich zum Reinigen des Autos benutzt worden ist, ausgesunden. Nach weiteren 10 Minuten wurde in einer Entsernung von 100 Metern der Revolver gefunden. Die bedenkliche Ernährungslage macht eine Zusammenfassung aller Kräfte und Mittel nötia. um über die nächsten schweren Monate hinweg zu kommen. Diese Erwägung führte in einer gestern unter dem Vorsitze des Herrn Regierungsprasidenten abgehaltenen Beratung mit den landwirtschaftlichen Organisationen und Vertretern der Verbraucherorganisation zur Bildung einer Arbeitsgemeinschaft der Erzeuger und Verbraucher des Regieungsvezirks Aachen. Nach einer längeren.ebhaften Aussprache in der alle Reönei den Plau vom arundsätzlichen Standpunkt begrüßten, wurde ein Arbeitsausschuß gebild.t. der die Verwirklichung in die Wege leiten soll. Der Ausschuß soll sich zu gleichen Teilen aus Verbrauchern und Erzeugern zusammensetzen Die Liturgie am Gründonnerstag. Die Frage, warum der Donnerstag in der Karwoche die Bezeichnung Gründonnerstag erhalten hat, läßt sich nicht mit voller Sicherheit, beantworten. Wahrscheinlich ist diese Bezeichnung auf die Gewohnheit zurückzuführen, an diesem Tage grüne Kräuter und Speisen zu genießen. Diese Gewohnheit findet in dem jüdischen Brauche ihre Erklärung, bei der Paschafeier Stücke des ungesäuerten Brotes in eine mit bitteren Kräutern gewürzte Brühe zu tauchen, .e es auch beim letzten Abendmahle des Herrn geschehen ist. Am Gründonnerstag findet in jeder Kirche rur ein Hochamt statt, bei dem die übrigen an der Kirche angesteuten Gelstlichen aus der Hand des zelebrietenden Priesters die hl. Kommunion empfangen. Da der Gründonnerstag der Erinnerung an die Einsetzung des allerheiligsten Altarssakramentes gewidmet ist, findet die Trauerstimmung, die in der Karwoche vorherrschend ist, in der hl. Messe ene Unterbrechung. Daher kommen auch Paramente ven weißer Farbe, der Farbe der Freude, zur Verwendung, und der jubelnde Engelgesang, das Oloria in ercelsis Deo, das an den vorhergehenden Tagen aussiel, erschallt an diesem Tage durch die Hallen der Kirche. Noch einmal rauscht.e Orgel in vollen Tönen, die Glocken werden geläutet, welche dann verstummen bis zum Oloria im Hochamte am Karsamstag. Von nun an werden auch keine Zeichen mehr mit der Schelle, sondern die einzelnen Te#le der hl. Messe werden durch ein hölzernes Inst=ument, eine Klapper oder Rassel, bekannt gegeben. Auch der übliche Friedenskuß unmittelbar vor der hl. Kommunion unterbleibt an diesem Tage, wodurch der Abscheu gegen den verräterischen Kuß des Judas ausgedrückt werden voll. An diesem Tage werden ferner zwei große Hostten konsekriert, die eine für die Kommun on des zelebrierenden Priester, die andere für die aissa praesanctificatorum am Karfreitage. Die letztere mird nach der Kommunion des Priesters in einen Meßkelch gelegt und dieser wird mit Palla, Patene und Kelchvelum wohl verschlossen. Nach dem Hochamte wird das Allerheiligste in feierlicher Prozession unter Absingung des Hymnus Pange lingus an einen mit Lichtern und Blumen gezierten Seitenaltar gebrocht, wohin man auch das Zivorium mit den für die Gläubigen bestimmten heiligen Hostien trägt. Her verbleibt es bis nach der feierlichen Messe am Karsamstage. Während dieser Zeit darf die hl. Kommunion nur Schwerkranken gespendet werden. Jum Schlusse erfolgt die denudatio altarium. Der Priener entsernt, während er den 21. Psalm betet. sowohl vom Hauptaltare wie auch von den Seitenaltären allen Schmuck und alle Altargeräte, um damit anzudeuten, daß Chr.stus, der uns durch den Altar vorgestellt wird aller seiner Kleider beraubt wurde und in der außersten Verlassenheit gestorben sei. In den Domund Kollegiatkirchen findet am Schluß der liturgischen Feier die Fußwaschung von zwölk Greisen satt, zur Erinnerung an jenen Akt der Verdemütigung des göttlichen Hellandes beim letzten Abendmause. Den Tag hindurch besuchen die Gläubigen das Gotteshaus, um vor dem hochwürdigsten Gute am Seitenaltare in stiller Andacht zu verweilen und dem unter der unsche nbaren Brotsgestalt verbergenen Heilande die Ehrenwache zu halten. Das Kapitalertragssteuergesetz. Mit dem 31. März dieses Jahres tritt mit dem von der Nationalversammlung beschlossenen Kapitalertragssteuergesetz ein Gesetz in Wirksamkeit, das tief in das öffentliche Leben eingreift, aber bisher ter Allgemeinheit noch nicht hinreichend zum Bewußtsein gekommen ist. Nach diesem Gesetz wird schon von allen am 31. März oder 1. April dieses Jahres und später fällig werdenden Erträgen aus Kapitalanlagen, also Dividenden, Zinsen, Ausbeuten, welche auf Aktien und Kuxe entfallen, Zinsen von Anleihen des Reiches, der Länder, der Gemeinden, Obligationszinsen, Hypothekenzinsen. Darlehnszinsen, Diskontobeträge von Wechseln usw. eine Steuer von 10 v. H. für das Reich erhoben. Die Steuer muß binnen einem Monat nach Fälligkeit der Zinsschuld vom Schuldner für Rechnung des Gläubigers an die für ihn, dem Schuldner, zuständige Steuerhebestelle, also die Gemeindekasse Zahlstelle), entrichtet werden. Daet hat der Schuldner Namen und Wohnung des Gläubigers, den Schuldbetrag, den Betrag der geschuldeten Zinsen und den Zettraum, für den die Zinsen zu zahlen sind, anzugeben. Darlehnszinsen, die für die Zeit vor dem 1. Oktober geschuldet wurden, bleiben steuerfrei. Kommt der Schuldner seiner Verpflichtung, die Steuer für den Gläubiger zu zahlen, nicht nach, empfängt also letzterer den vollen Betrag, so ist dieser setnerseits verpflichtet, die Steuer an die für ihn zuständige Steuerhebestelle zu zahlen, und zwar innerhalb eines Monats nach Empfang der Zahlung. Sind Zinsen, die erst am 31. März oder später fällig werden, im voraus gezahlt worden, so hat der Empfänger ebenfalls die Steuer zu entrichten. Der Steuer unterliegt der volle Kapitalertrag ohne Abzug von Schuldenzinsen, Werbungskosten und der Kapitalertragssteuer. Wie es mit den Erträgen ausländischer Kapitalanlagen. d. h. also solchen, wo - Schulder im Auslande wohnt, zu halten ist. darüber ergebt noch nähere Bestimmung durch edn Reichssinanzminister. Eine öffentliche Bekanntmachung in vorstehendem Sinne wird in den nächsten Tagen im Anzeigenteil der Tagesblätter von den Finanzämtern veröffentlicht werden. Das Mittelstandshaus. Der langgehegte Plan zur Gründung eines Mittelstandshauses für Handel und Gewerbe, eingetr. Gen. m. b. H. in Aachen, kam Dienstag in der von Herrn Rechtsanwalt Dr. Wildt einberufenen Gründungsversammtlung zur Verwirklichung. Der überaus zahlreiche Besuch, der große Saal des Karlshauses war beinahe ganz besetzt, bewies deutlich das große Interesse, das der Mittelstand um das Zustandekommen einer Vereinigung zur Wahrung und Förderung seiner Interessen entgegenbringt. Herr Rechtsanwalt Dr. Wildt verlas nach Worten der Begrüßung und des Dankes für das zahlreiche Erscheinen die umsangreichen Satzungew der neuen Genossenschaft, die eine Förderung und Unterstützung des heimischen Handels ud Gewerbes durch wirtschaftliche. rechtliche und soziale Einrichtungen und Maßnahmen vorsehen und die nach längerer Debatte en bloc angenommen wurden. Wie im Laufe des Abends bemerkt wurde, ist das erforderliche Kapital von 600600 Mark bereits vorhanden.) Der erstmalig auf 5 Jahre zu wählende Aufsichtsrat, bestehend aus 15 Mitgliedern, setzt sich zusammen aus je fünf Vertretern von Handel und Gewerbe und 5 Vertretern des übrigen Mittelstandes. Der Vorstand(5 Herren) setzt sich zusommen aus 3 Vertretern von Handel und Gewerbe und 2 Vertretern des übrigen Mittelstandes. Nach Bekanntgabe der Beitrittserklärungen, fast alle Vereine und Innungen der einzelnen Zweige von Handel und Gewerbe haben sich der Neugründung angeschlossen, schritt man zur Wahl des Aufsichtsrates; es wurden gewählt als Vertreter des Handels die Herren: Sinn, Bartz, Blankenstein, Bachem, Hans, als Vertreter des Handwerks die Herren: Schweinemetgermeister Franzen, Schuhmachermeister Lenzen, Schreinermeister Mennicken, Installateur Heinr. Emonts und Bäckermeister Willekens, fernerhin die Herren: Direktor Dr. Schweitzer, Rechtsanwalt Dr. Wildt, Lambert Schmitz, Lejeune und Gärtner. ( Die Auslosung der Geschworenen für die im Juni dieses Jahres beginnende Schwurgerichtsvenode fand am Montag statt. Neben sechs Arbeitern und Angestellten acbören die Geschworenen größtenteils den Kreisen der Kleingewerbetreibenden und den akademischen Berusen an. X Milchpreis. Mit dem 1. April muß der Kleinverkaufspreis für Milch leider wiederum erhöht werden und zwar. wie die Bekanntmachung besaat. auf.72 Mark. Die Erhöhung ist in erster Linie zurückzuführen auf die gewaltig gesteigerten Zuschläge, welche die auswärtigen Mo' kereien zu dem Erztugervreise berechnen: sie betragen im Durchschnitt 20 Pfa. je Liter und werden auf die ständig steigenden Fuhr=, Kohlen= Oel= und Persona kosten zurückgeführt. Dazu kommt die 100prozentige Erböhung der Eisenbahnfrachtsätze sowie der Transvortverlust an der Milch. der namentlich bei den langen Eisenbahnwigen von Kleve. Ge'dern. Kemven usw. trotz Anwendung aller Sicherheitsnaßnanmen erheblich ist serner auch der durch die Bearbeitung und Verteilung bedingte Verust, diese Verluste beziffern sich erfahrungsgemäß auf rund 4 Pfa. je Liter. Die Beschaffung und Erhaltung der Milchtransvortkannen. deren Preis sich heute für mangeihafte Kriegsware auf über 200 Mark das Stück gegen 15 bis 20 Mark Friedenspreis und Friedensware beläuft, verursacht.5 Pfga. Unkosten. Ganz erbeb iche Mehrkosten(7 Pfa.) entstehen durch die Verwendung der Lastkraftwagen welche zur Herveischaifung der Milch aus abseits des Eisenbahnverkehrs gelegenen Molkereien. bis 60 Kliometer und mehr ab Aachen, dienen. Trotz aller Sparsamkeit und Cinschränkung belausen sich die Betriebs- und Verwaltungskosten infolge der stark gestiegenen Gehälter. Löhne, Materialvreise. Mieten. Revaraturkosten nunmehr auf etwa 14 Pfad je Liter. Reihnet man schließlich noch den Verdienst hinzu, der den Milchverkaufsstellen als Entgelt ihrer Tätigkeit gewaurt werden muß, so ist der Betrag der neuen Milch preisfestsetzung erreicht. Er festeht Uörigens in mindestens alricker Höhe in anderen rheinischen Industriestädten seit längerer Zeit. wird auch in einem Teil derselben um 10 bis 20 Pfa. überschritten. dabei ist die Milchversoraung namentlich diejenige der Kinder bis zu zwei Jahren hier im Allgemeinen günstiger als in den anderes Großstädten gewesen. Es sei noch bemerkt, daß bi dem bisherigen Mischpreis die Stadt in den letzten Wochen zugesetzt hat, zu etzt bis zu 20 Psa. je Littr. was auf die Dauer zu übermäßigen Verlusten führen würde. Bei dem für den Zahlungsverkehr ungeeigneten Preis von .72 Mark. der sich leider nicht vermeiden ließ., empsiehlt es sich. die Milch fi zehn Tage im voraus zu bezahlen wie denn auch die Milchmarken zuar täglich gelocht, aber zehntäasa entnommen werden. Stadttheater. Gründonnertztag und Karfreitag bleibt das Theater g schlossen. Samstag„Don Carlos“. Der langen Spieldauer wegen ist der Anfang dieser Vorstellung auf 4 Uhr nachmittags festgesetzt. Ostersonntag nachm. die Operette„1001 Nacht", abends„Eltraut". Der Kartenverkauf beginnt Donners. tag vorm. 10 Uhr. Handelsnaohrichten. * Rheinisch-Nassaulsche Bergwerks- und Hürten.-G. In Stolberg(Rheinland). Aachen. 30. März'te heute hier abgehaltene außerordentliche Hauprversammlung, in der vierzehn Aktionäre 4927000 Mark Aktien mit 16423 Stimmen vertraten, befaßte sich mit Vorschlägen über Kapitalerhöhung, die der Vorsit#unde Bergassessor a. D. K. Hupertz(Aachen) mit der Gelahr der Ueberfremdung begründete. Von lem vertreter einer Oruppe von Aktionären wurde hevorzehoben, daß durch die Annahme der vorliegenden Vorschläge eine Minderheit in den Stand gesetzt werde, ein Uebergewicht über die übrigen Aktionäre zu gewinnen. Nach Aussprache, in welcher von allen auderen Rednern die Gefahr als wirklich drohend bezeichnet und die Vorlage warm empfohlen wurge, stimmte die Versammlung über den ersten Punh: er Tagesordnung, nämlich Aenderung der Satzung, nuch welcher es gestattet ist, einem Telle der Aktionä·e Vorzugsrechte einzuräumen. ab. Gegen diesen Drukt stimmte der erwähnte Aktionär mit den von ihm vertretenen 6087 Stunmen. während sämtliche Tnen 10 336 Stimmen für die Annahme waren. Da Jachit die satzungsgemäß erforderliche Stimmenmencheit für die Annahme der Vorlage nicht erreicht war, wurde.e außerordentliche Hauptversammlung bis 4½ Uhr nachmittags unterbrochen, um dem Vertreter der wit#rsprechenden Aktionäre eine Besprechung mit Seinen Auftraggebern zu ermöglichen. Darauf wurde in die anschließende ordentliche Hauptversammlung z eingetreten, in welcher 13 Aktionäre 3090900 Mack Sktien mit 103 36 Stimmen vertraten. Der Abschluß fü: 1019 sowie die vorgeschlagene Oewinnverteilung wurdis zenehmigt, die Dividende auf 12 Prozemt(wie im Vorjahr) sofort zahlbar festgesetzt und der Verwoltung. Entlastung ertelit. Die der Reihe nach aus ien Aufsichtsrat ausscheidenden Mitglieder Bergassessor a D. Hupertz(Aachen) und Bankdirektor Paul Heillighausen(Düsseldort) wurden wiedergewählt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurde Bergassesser a. D. Paul Heimann(Prokurist des Bankhauses S Wleichröder. Berlin). Hauptschriftleiter Feitz Weyers, Rolandstraße 14, zugleich verantwortlch für innere und äußere Politik und den Handelsteil: für Sozialpolitik, Lokales und den vermischten Teil: H. Winners, Junkerstraße 66; für Feu lleton, Kunst und Wissenschaft: I. M. Jünemann, Alfonsstraße 29; für den Réklame= und Anzeigenteil: I. Volk, Blücherplatz 20.— Druck und Verlag von Kaatzers Erben, Seilgraben 16; alle in Aachen. Sprechstunden der Redaktion von 11—12 Uhr mittags. Am 29. März c. verschied nach kurzem Krankenlager unser Werkstatt-Meister Herr. Schahn-Hremer. Der Verschiedene hat seine ganze Kraft in anerkennenswerter Weisge unserm Unternehmen gewidmet und uns namentlich in den arbeitsreichen Kriegsjahren große Dienste geleister. Durch sein offenes Wesen und seine biederen Charakter-Eigenschaften war er bei Vorgesetzten, Kollegen sowie Untergebenen gleich geschätzi. Ein Meister in seinem Fach ist mit ihm dahingegangen und wird sein Andenken bei uns fortieben. Nachener Fabrik für Centralheizungs-Anlagen Theod. Maar Söhne. AACHEN, den 31. März 1920. 4975n Nachener Aerzteverein(..) und kirtschaftliche Abteilung. Tief erschüttert benachrichtigen wir die Kollegen, daß der Geschäftsführer der Wirtschattlichen Abteilung und Schriftführer des Aerztevereins, unser lieber Kollege Dr. Otts-Kaufer unerwartet inlolge eines Schlaganfalles aus dem Leben geschieden ist. Seit dem Beslehen der Wirtschaftlichen Abtellung hat er mit nie versagendem Fleiße, mit großer Umsicht und Pflichttreue unsere Geschäfte geführt. Sein ganzes Wirken galt dem Aerzieverein und dem Wohl des Aerztestandes. Wir werden seiner nie vergessen! Die Stunde der Beerdigung wird noch bekannt gegeben. 5010 Die Vorstände. * zu höchsten Preisen Brillantfachen, Gold, Silber, Bestecke etc. 1300 Jes. Stocken, 18 Hartmannstraße 13. Umzüge v. Haus zu Haus übernehmen unter Garantie Jos. Hammer Söhne Viktoriastr. 17 19, Tel. 694 Aeltestellllöbeltransport=Firma am Platze. 92654 Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Dienstag morgen 5 Uhr unsere geliebte, treusorgende Schwester und Tante, Praufem Joschne unfes nach schwerer Krankheit, gestärkt durch den andächtigen Empfang der hl. Sakramente, zu Sich in die Ewigkeit zu nehmen. Um ein frommes Gebet für die liebe Verstorbene bitten Die trauernden Hinterbliebenen. Anchen-., den 30. März 1920. Die Beisetzung erlolgt Donnerstag den 1. April, um ½3 Uhr vom Sterbehause Casinostraße 71 aus. Die teierlichen Exequien werden gehalten Osterdienstag den 6. April, um ½10 Uhr, in der Plarrkirche St. Michael-Burtscheid. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen und Kranzspenden Abstand zu nehmen. 5008