* 1 1 5 e 5 1 6 3 1 0 m 6 1 1 1 59 46 1 u 4 1 3 0 1 e 2 5 1 * Aechen 1889.— Nr. 62. 9.— Nr. 62. 41. Jahrgang. Mittwoch, 13. März SmisVer Orgonhut Mittwoch, 13. März.— Erstes Blatt. Chefredakteur: Hubert Immelen. Verantwortlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel. elteste Zeitung Aachens mit größter Abonnentenz Telegrammadresse: Echo, Nachen.— Telephonanschluß Nr. 62. Das Scho der, Legenwart, eingetragen im Post=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 1697, erscheint, Montags ausgenommen, täglich zweimal. Preis bei allen Postämtern des deutschen Reiches, Oesterreich=Ungarn und Luxemburg nur 4 Mark. Extra= in Abonnement auf die Sonntagsnummer, eingetragen im Post=Zeitungs=Preiskurant unter Nr. 1698, vierteljährlich 75 Pfg. A Verlag von P Kratz= Druck von Hermann Kaazer hen. Aaunegen fiadter durch dos Lais inr Signan dsen Hathrtung van iuem aundaun heigen Bate ar d.. im ganzen Regierungsbeziek Aachen die weiteste und erfolgreichste Verbreitung. Die Gebüren betragen 15 Pfg. pro Zeile. Annoncenexpeditionen des In= und Auslandes nehmen Anzeigen für das Echo“ an. am; Nachwahlen und Stichwahlen.“) Daß in Celle den Kartellbrüdern das achte Mandat von den Angsterrungenschaften verloren gehen soll, beunruhigt die Triumphatoren von 1887 doch recht erheblich. Die„Nordd. Allg. Ztg.“ benutzt heute das bekannte„weiße Papier“, um ihrer gläubigen Gefolgschaft so viel Tröstliches zu sagen, als sich unter den obwaltenden Umständen auftreiben läßt. Für die allgemeinen Wahlen— so wird unter Berufung auf die Erfahrungen von 1884 ausgeführt— habe es Nichts zu bedeuten, daß„ein oder ein paar Nachwahlen zu Gunsten der Oppositionsparteien ausgefallen wären.“ Diese wegwerfenden Zahlwörter„ein oder ein paar“ sind allerliebst. Es scheint fast, als ob das offiziöse Blatt noch nicht bis acht zählen könne. Freilich, den einen oder den anderen Unfall bei Nachwahlen kann man auf örtliche oder persönliche Verhältnisse oder auf irgend einen„Zufall“ zurückführen. Aber acht Verluste unter der geringen Zahl von Nachwahlen,— das läßt doch tief blicken. Und mit dieser Ziffer acht ist das Niedergangsregister noch gar nicht abgeschlossen. Bei allen andern Wahlen, die noch eine Mehrheit für die bisher siegreiche Partei ergaben, hat sich ein Rückgang der Kartellstimmen im Verhältniß zu den Kartellgegnern herausgestellt. Angesichts des Resultates in Celle sowie bei mehreren andern Nachwahlen versagt die Ausrede, daß die von Vertrauen auf die Regierung erfüllten Wähler bei Einzelwahlen sich nicht so stark betheiligten. Wenn die Kartellbrüder mehr als 3000 Stimmen verlieren und die Kartellgegner mehr als 2000 gewinnen, so ist das nur dadurch erklärlich, daß ein Theil der Angstwähler in das gegnerische Lager übergegangen ist. Werden diese Bekehrten nun bei den nächsten allgemeinen Wahlen wieder in das Kartelllager zurückkehren? Das ist nach dem natürlichen Lauf der Dinge nicht zu erwarten. Im Februar 1887 wirkte bekanntlich die kürstlich geschürte Kriegsfurcht so stark, daß die wahre in erpolitische Gesinnung des Volkes nicht zum Ausdruck gelangte. Daß Leute, welche damals vor Angst ihre Ueberzeugung verleugneten, jetzt zu der alten Fahne zurückkehren, ist ganz natürlich. Sollen sie aber auf's Neue zur Verleugnung ihrer Ueberzeugung gebracht werden, so muß die„Norddeutsche“ schon gefälligst sich auf eine neue Wahlkunst besinnen, welche ebenso kräftig wie der Kriegslärm von 1887 auf die Schwachen und die minder Klugen wirkt. Eine einfache Wiederholung der Melinitkomödie von 1887 wird wohl schwerlich ausreichen, denn das Sprüchwort nimmt sogar vom Durchschnittsesel an, daß er sick, nicht an demselben Stein zum zweiten Male stößt. Wir haben von Anfang an die Freisinnigen davor gewarnt, das Nachwahl=Glück zu überschätzen und durch dasselbe sich in erschlaffende Sicherheit wiegen zu lassen. Man kann nicht wissen, welche Ueberraschungen vor den Neuwahlen noch bevorstehen. Die freisinnige Partei muß unausgesetzt ihre ganze Thatkraft anspannen, wenn sie die Früchte ernten will, welche die NachwahlBlüthen versprechen. Und vor Allem thut der Parteipresse und der Parteileitung etwas mehr Einigkeit und Entschlossenheit noth. Man merkt es der„Nordteutschen“ deutlich an, daß ihre allgemeinen Trostsprüchlein ihr längst nicht so viel Behagen einflößen, als die Wohrnehmung des Zwiespalts, der sich in Bezug auf das Verhalten bei der celler Stichwahl zwischen den Rickert'schen und Richterschen Organen zeigt. Ersteres hat wegen der Vorwürfe, welche den Freisinnigen wegen ihres Verhaltens in Melle gemacht sind, Angst gekriegt und will die Freisiunigen in Celle den Nationalliberalen zuführen. Die„Freisinnige Zig.“ dagegen meint, daß„Edelmuth“ *) Nachdruck verboten. nicht die richtige Waffe zur Besiegung des Kartells sei. Wenn man auf freisinniger Seite sich noch von der„Entrüstung" der Kartellbrüder über„reichsfeindliche" Bundesgenossenschaft imponiren läßt so sind die Aussichten für die kommende Wahlschlacht wahrlich noch nicht glänzend. Das Kartell wird geschlossen vorrücken und sich weder von„Edelmuth“ noch von Skrupeln leiten lassen. Wenn die Kartellgegner nicht ebenfalls geschlossen und rücksichtslos vorgehen, kann die die Abwehrmehrheit nicht zu Stande kommen. Die Kartellbrüder werden nicht einmal bei der engeren Wahl mit einem Sozialdemokreten dem Centrum oder dem Freisinn zu Hilfe kommen; die Machenschaften in Köln, Hannover, Breslau 2c. liegen ja vor. Die Kartellgegner sollen diesem schlechten Beispiel durchaus nicht folgen. Die Sozialdemokratie mag als umstürzlerische Partei außerhalb der Reihe bleiben. Da die DeutschHannoveraner nicht revolutionär sind, ebensowenig wie die Polen, so sollte man auf freisinniger Seite sich entschlossen und offen auf den Grundsatz einigen: Wir geben bei der Stichwahl zwischen einem Kartellbruder einerseits und einem Centrumsmann, Polen oder Deutsch=Hannoverauer andererseits dem letzteren als dem kleineren Uebel den Vorzug. Die Centrumspartei kommt mit dem Grundsatze vom kleineren Uebel in allen Stichwahlen prächtig aus; das heuchlerische Geschrei der geschädigten Gegner hat uns keinen Nachtheil gebracht.— Gibt es aber noch„Freisinnige“ welche einen Nationalliberalen ins Parlement bringen und einen Hospitanten des Centrums durfallen lassen wollen, so paßt auf sie der bekannte Spruch:„Nur die allergrößten Kälber wählen ihr Metzger selber!“ CPC. Die Berathung des Kullusetats im Abgeordnetenhause.“) Berlin, 11. März. Eröffnung 11¼ Uhr. Bei Eröffnung der Sitzung macht Vicepräsident Frhr. v. Heeremann dem Hause Mittheilung von dem Ableben des Abg. Wolff(Teltow). Das Haus ehrt das Andenken des verstorbenen Mitgliedes durch Erheben von den Sitzen. Sodann wird die zweite Berathung des Kultusetats beim Abschnitt über das„Elementar=Schulwesen“ fortgesetzt und zwar bei dem Titel Alterszulagen für Lehrer. und Bedürfnißzuschüsse für Lehrer und Schulen(13,070,559.) Die Budgetkommission schlägt eine Resotution vor, wonach im nächsten Etat eine Spezialisirung und eine Aufstellung von Grundsätzen für die Vertheilung stattfinden soll, während Abg. Rickert beantragt, diese Feststellung schon im Dispositiv des vorliegenden Elats vorzunehmen. Die am Freitag abgebrochene Debatte über diesen Gegenstand wird heute von dem Abg. Nörcke(freisin.) wieder aufgenommen. Derselbe legt zunächst entschiedene Verwahrung ein gegen die neulich vom Abg. Frhr. v. Zedlitz erhobene Behauptung, daß die Freisinnigen die Schullehrer zu ungerechten Forderungen aufreizten. Die Forderungen der Lehrer seien auch gar nicht unberechtigt, am allerwenigsten das Verlangen nach gesetzlicher Regelung der jetzt nur auf Widerruf gewährten Zulagen. Abg v. Jagow(kons) erkennt die Nothwendigkeit einer Spezialisirung des Titels an, hielt dieselbe jedoch nicht für durchführbar, zumal durch das Volksschullastengesetz eine Aenderung in den Zuschüssen an die einzelnen Gemeinden nothwendig werde. Abg. Fritzen(Cenir.) Ich glaube nicht nöthig zu haben, hier, wie der Abg. Knörcke es gethan, bei dieser Gelegenheit die Gesammtverhältnisse unseres Lehrerstandes zur Sprache zu bringen, weil ich der Ueberzeugung bin, daß die Lehrer recht gut wissen, daß das Centrum steis für die berechtigten Wünsche des Lehrerstandes sowohl hinsichtlich ihrer Gehaltsverhältnisse eingetreten ist und auch fernerhin steis eintreten wird. Ich beschranke mich darauf, bei dieser Gelegenheit zwei Fragen zu berühren, die während der Debatte hervorgetreten sind. Was den Wunsch angeht, daß die Kultusverwaltung an dem Grundsatze, daß sie den Lehrern in solchen Städten, welche eine nach dem Dienstalter aufsteigende Gehaltsskala eingeführt haben, die staatliche Alterszulage nicht zuwendet, nicht so wie bisher festhalten möge, so schließe *) Nachdruck auch theilweise verboten. sich auch in solchen Städten in Anberacht der Theuerungsverhältnisse vielfach das Bedürfniß einer solchen Zulage geltend machen, insbesondere in den kleineren Industriestädten, und anderseits könnte das Festhalten an diesem Grundsatze dazu führen, daß die Gemeinden sich in Zukunft scheuen müssen, eine Aufbesserung der Lehrergehälter nach einer bestimmten Skala einzuführen. Was den Antrag Rickert betrifst, so würde ich demselben zustimmen, wenn ich überzeugt wäre, daß er nach allen Seiten hin auf sichere Grundlagen beruht. Um dies zu prüfen, möchte ich beantragen, ihn in die Budgetkommission zu verweisen. Kultusminister Dr. von Goßler empfiehlt Ablehnung des Antrags Rickert, dagegen Annahme der Resolution der Budgetkommission mit dem Antrage Hydebrandt. Prinzipiell sei die Unterrichtsverwaltung nicht abgeneigt, den Titel weiter zu spezialisiren; allein der gegenwärtige Zeitpunkt sei dazu nicht geeignet, weil die Fonds in freie Dispositionsfonds und in solche, die auf rechtlicher Verpflichtung deruhen, zerfielen und zur Zeit nicht rechnungsmäßig auseinander zu halten waren. Im nächsten Jahre würden sich voraussichtlich leicht Verständigungen herbeiführen lassen, auch bezüglich der Frage des Wiederrufs der Alterszulagen. Abg. Lubrecht(natlib.) dankt der Regierung zunächst für die Einführung der Alterszulagen. Prinzipiell sei auch er mit dem Antrage Rickert einverstanden, hält ihn aber deßhalb für undurchführbar, weil zur gesetzlichen Regelung der Alterszulagen ein Schuldotationsgesetz fehle. Zur Zufriedenheit der Lehrer werde sich die Alterszulage nur dann gesetzlich regeln lassen, wenn sich die Regelung auf die Gehälter stütze. Die Regierung sei bisher bei der Vertheilung der Alterszulagen koulant verfahren, und die Lehrer könnten ihr deßhalb auch weiter vertrauen. Redner warrnt schließlich, in den Lehrern unerfüllbare Hoffnungen zu erwecken. Abg. Rickert ist bereit den technischen Bedenken des Kultusministers durch eine Aenderung seines Antrages Rechnung zu tragen, wenn nur der Hauptpunkt desselben, die Aussonderung des Zulagensonds, erreicht werde. Abg. Frhr. v. Zedlitz(freikons.) hält es für bedenklich, durch Eingehen auf einen flüchtig ausgearbeiteten Antrag die Abschluß= und Etatsberathung zu verzögern und behauptet, daß es der freisinnigen Partei, die von der grundsätzlichen Opposition lebe, nur darauf ankomme, nach Außen hin große Worte zu machen. Die Freisinnigen wüßten ja, daß ihnen die Macht fehle, ihre Worte in Thaten umzusetzen. Seine Freunde aber, welche ihre Anregungen auch in Thaten umsetzen könnten, seien die besseren Freunde der Lehrer. Nachdem noch Abg. Dr. Langerhaus für den Antrag Rickert eingetreten, wird die Debatte geschlossen, der Antrag Rickert gegen Centrum, Freisinnige und Polen abgelehnt und die Resolution der Budgetkommission angenommen. Es folgt die Beraihung von Elementarlehrerpetitionen deir, die staatlichen Dienstalterszulagen. Dieselben fordern: 1. eine Erhöhung der Zulagen und eine Veränderung der bestehenden Zeitfolge derselben; 2. eine gesetzliche Regelung der Zulagen; 3. eine vermehrte Berücksichtigung der Lehrer in Städten mit eingerichteten Gehaltsskala.— Die Unterrichtskommission hält die erste Forderung durch den vorliegenden Etat für erledigt, und will die zweite und dritte der Regierung zur Erwägung überwiesen wissen, mit dem Ersuchen, den Erlaß eines Schuldotationsgesetzes zu beschleunigen und bis dahin einen erhöhten Betrag für Dienstalterszulagen in den Etat einzustellen.— Abg. Rickert beantragt, die Regierung um baldige Vorlegung eines Gesetzes zu ersuchen, durch welches den Volksschullehrern der Anspruch auf dauernde Dienstalterszulagen gewährt wird. Abg. Dr. Windthorst. Mir ist es immer zweifelhaft gewesen, ob es richtig sei, in Beziehung auf die Gehaltsverhältnisse der Lehrer so bruchstücksweise einzugehen, oder ob es sich mehr empfohlen hätte, die Sache im Ganzen in Argriff zu nehmen. Nachdem aber das bruchstückweise Vorgehen geschehrn ist haben wir in jedem Stadium das Verlangen zu wiederholen, daß eine gesetzliche generelle Ordnung stattfinde. Die Befriedigung dieses Verlangens wird auch das Wettrennen, welches sich hier alle Jahre wiederholt, und jetzt erst recht im Gange ist, zum Stillstand bringen. Diesem gegenüber muß ich ausdrücklich konstatiren, daß meine Freunde und ich uns nicht weniger warm für das wahre Jutcresse der Lehrer interessiren als Herr v. Zedlitz und seine Kartellgenossen.(Sehr richtig! im Cenir.) Und wenn heute Herr v. Zedlitz dem Antrage Rickert entgegentrat, so war das kein Beweis von praktischem Wohlwollen. In diesen Dingen sollte man der Regierung die Leitung überlassen(Zuruf rech.), aber Sie rechts) haben das verschiedentlich nicht gethan— aus Wahlrücksichten.(Sehr richtig! im Centcum) Ich habe schon im vorigen Jahre beim Schullastengesetz den Wunsch ausgesprochen und beim letzten Gesetz wiederum, daß es gerathener wäre, den Lehrern direkter zu Hülfe zu kommen, und umsomehr wäre es mir angenehm gewesen, wenn den Intentionen des Abg. Rickert hätte entsprochen werden können Das haben die Kartellbrüder nicht gewollt. Herr v. Zedlitz hat uns mit souveräner Miene hier vorgetragen, die Lehrer sollten sich an die Kartellrüder halten. Nun, die Majoritcht haben sie ja und können vieles machen, aber Alles nicht. So ganz machtlos sind wir auch nicht; und selbst wenn der Standpunkt des Herrn v. Zedlitz praktisch maßgebend wäre, so würde die Miuorität immer noch gegenüber dieser Kartellmajorität die Bedeutung haben, welche jede abweichende Parteistellung in einem Lande gegenüber der Regierung hat. Die ganze Rede des Herrn v. Zedlitz konnte der Minister mit viel mehr Recht halten(Sehr wahr! links und im Ceatrum) und sagen: Wendet euch an uns, wir können es machen, die Kariellparteien liegen zu unseren Füßen.(Sehr richtig! links und im Centrum) Das war die Rede des Herrn v. Zedlitz in Goßlersches Latein übersetzt.(Heiterkeit.) Gegenüber dieser neuen Regierungsmaschinerie haben wir das Recht und die Pflicht der Opposition, und für die Lehrer wird es nützlich sein, dieser Regierungsmaschinerie gegenüber dahin zu wirken, daß sie nicht einschläft, sondern im Interesse der Lehrer thut, was nothwendig ist. Lassen Sie (rechts) also diese Redensarten bei Seite und arbeiten Sie mit uns gemeinsam zum Wohle der Lehrer und zum Wohle des Landes. Dazu ist allerdings nothwendig, daß wir endlich für alle Einnahmeverhälmnisse der Lehrer ein gerechtes, festes Gesetz bekommen, damit jeder Lehrer weiß, worauf er ein Recht hat. Dann werden auch die Lehrer viel eher zufrieden sein, als wenn sie von den Kartellparteien stückweise das Brod sich erbitten müssen!(Bravo! links und im Centrum.) Einer Behauptung des Abg. Dr. Langerhaus(freisin.), daß bei Bemessung der Dienstalierszulagen für Lehrer deren persönliche finanzielle Verhältnisse berücksichtigt würden, wird von Seiten des Kultusministers widersprochen. Abg. Rickert tadelt es, daß Frhr. v. Zedlitz die„Norddeutsche" und andere Offiziösen auswendig lerne und in deren Style den Freisinnigen grundsätzliche Opposition unterwerfe. Solche leeren Phrasen paßten nicht in eine parlamentarische Versammlung. Abg. Dr. Mosler(Centr.) macht darauf aufmerksam, daß in der Kommission der Erlaß eines Spezialgesetzes nur deßhalb abgelehnt worden sei, weil man allseitig der Meinung gewesen sei, daß diese Materie nur in einem allgemeine Dotationsgesetze gründlich geregelt werden könne. Abg. Frhr. v. Zedlitz=Neukirch bleibt dabei, daß die freisinnige Partei den Vorwurf grundsätzlicher Opposition verdiene und frägt den Abg. Windthorst, was er denn für das Wohl der Volksschullehrer gethan habe? Er(Redner) sei dagegen stolz darauf, daß ihm die Initiative zum Lehrerpensionsgesetz gebühre.(Hört! Hört! und Heiterkeit.) Abg. Dr. Windthorst. Ich will von den Thaten des Herrn v. Zedilitz nichts schmälern, darf aber meinerseits wohl bemerken, daß ich nicht gegen den Gedanken einer Erleichterung der Gemeinden sondern gegen das Volksschullastengesetz deßhalb gestimmt habe, weil dasselbe nach meiner Ueberzeugung der Verfassung widerstreitet. Es scheint mir, daß die Herren v. Zedlitz und Gen. bruchstückweise vorgehen, damit es nach Erledigung dieser Forderungen mit dem Unterrichtsgesetze noch gute Weile habe. Ich habe früher den Standpunkt vertreten, daß das Dotationsgesetz ohne das Unterrichtsgesetz nicht gemacht werden solle, aber nachdem man jetzt das Unterrichtswesen stückweise staatlich ordnet und die Unterrichtsfreiheit ganz vernachlässigt, ist der Standpunkt nicht mehr zu halten. Das werden alle Parieien empfinden und die liberalen Herren,— so nennen sie sich, obwohl es die ärgsten Reaktionäre sind— am allermeisten.(Heiterkeit) Sie werden nicht immer einen Kuliusminister nach Ihrem Sinne erhalten. (Sehr richtig!)— Ich lege allerdings Werth darauf, daß die Lehrer eine freundliche Gesinnung haben, aber es soll mich das nicht abhalten, wo es nothwendig ist, auch gegen ihre Aspirationen aufzutreten, wie zu jener Zeit, wo sie von anderer Seite als Kampfgenossen gegen uns aufgerufen wurden. Wir wissen, was wir den Bildnern unserer Jugend schuldig sind, und wir wollen sie sicher stellen durch Gesetz und nicht auf die Gnade verweisen.(Sehr gut!) Ich wiederhole, lassen Sie uns in dieser Beziehung unitis viribus arbeiten und stellen Sie nicht Kartell gegen Nichtkartell; je toller Sie das Kartell vorschieben, desto eher wird es zerbrechen, und vielleicht noch viel eher, als Sie es denken(Bravo!) Abg. Dr. Kropatschek(kons.). Nach dem Standpunkte, den der Abg. Dr. Windthorst bei dem Lehrerpensionsgesetze eingenommen habe, könne er es nicht begreifen, wie derselbe jetzt an der Regelung der Lehrergehälter den Staat Theil nehmen lassen wolle. Abg. Dr. Windthorst enigegnet, daß er seinen alten Verfassungsstandpunkt nicht aufgegeben habe, wonach die eigentliche Verrflichtung auf der Gemeinde ruhe und der Staat nur subsidiär einzutreten habe. Es sei aber wohl möglich, die Alterszulagen gesetzlich festzulegen und die Frage, wer dieselben zu zahlen habe weiterer Erwägung zu unterwerfen. Hierauf wird unter Ablehnung des Antrags Rickert die Resolution der Unterrichtskommission berresss der Petitionen angenommen. In Tit. 28b werden behufs besonderer Förderung des Feuilleton des„Echo der Gegenwart“ vom 13. März 1889. Roman von Heuri Eréville. (Fortsetzung.) XIV. Die Hühner waren nach ihrem ersten Ruf wieder eingeschlafen, und alles lag still und weiß im leichten Nebel, auch die Mühle verschwand darin; plötzlich färbte sich dieses Milchweiß einen Moment rosig, dann ward Alles wieder weiß. Ein hellerer Schein färbte den Nebel stärker, und ein großer Flug Tauben flatterte aufgeschreckt unter dem Dach der Mühle hervor und klammerte sich ängstlich mit schwerem Flügelschlage an die Fenster des Häuschens, welches Saurin bewohnte. Simplicie, die in einem Kämmerchen über ihrem Vater schlief, erwachte von dem Flügelschlage und sah bestürzt die ungewöhnlichen Gäste. Eben schlug es drei Uhr, und das beunruhigte Mädchen öffnete das Fenster und blickte nach dem Wohnhause hinüber. Alles war dort still und dunkel; beruhigt wandte sie sich um und sah nach der Mühle. Dort war Die Luft rosig! Jetzt sah sie einen feurigen Schein, und zugleich trennte ein swarzer breiter Streifen die Mühle von dem Dach. Das Mädchen hielt sich bebend an der Wand und schrie:„Vater! Feuer!“ Aber die Stimme versagte ihr, und vor Eutsetzen konnte sie nicht schreien. Sie wollte laufen, aber ihre Füße waren wie von Blei. Sie glaubte, sterben zu müssen, ohne sich rühren zu können, während drüben ein grelles Licht durch den Nebel drang, eine Rauchwolke sich aus dem Dach hervorwälzte und alle die kleinen Fensteröffnungen der Mühle Flammen spieen. Endlich gewann Simplicie wieder Kraft und Stimme. Vater“, schrie sie laut,„die Mühle brennt!“ Dann warf sie einen Rock über und stürzte hinunter. Sie fand Saurin, der ihren Ruf vernommen, schon aufrecht, und nie sie die Hausthür öffneten, sahen sie die ganze Mühle * Flammen; überall suchte das Feuer sich einen Ausweg, nur die große schwarze Thür war geschlossen, wie um die Flammen besser gegen die Hilfe zu vertheidigen. „Ich Elender!“ schrie Saurin, sich die Haare ausraufend,„ich habe meine Pfeise in den Arbeitshosen gelassen, ich selbst trage die Schuld daran! Laufe Jean Frappier wecken. Er versteht mit der großen Spritze umzugehen. Ich rufe die Männer!“ Simplicie lief hinüber, öffnete die nur mit einer Falle geschlossene Hausthür, cilte bei dem Zimmer der alten Leute vorüber und rasch die Treppe hinauf. Es war finster. Sie zählte die Thüren. Hier, dies war Jeans Zimmer, welches sie alle Tage selbst in Ordnung brachte.„Herr Jean!“ rief sie schüchtern klopfend. Sie fühlte plötzlich vor dieser Thür ein Bangen, welches ihr aufs Neue fast den Athem nahm. „Jean Frappier!“ rief sie etwas lauter,— Nichts antwortete. Sie zögerte. Sollte sie rufen, ihre Wohlthäterin aufschrecken? Entschlossen öffnete sie die Thür und trat ins Zimmer. „Jean Frappier!“ rief sie jetzt mit klarer Stimme, „kommen Sie schnell!“ Jean erhob den Kopf und sah erstaunt das Kind, einer Erscheinung gleich, am Fuße des Bettes. „Meine Mutter!“ rief er erschreckt. „Nein, Gott sei Dank! Aber ein anderes Unglück: die Mühle breunt!“ „Ich komme!“ Simplicie eille hinaus und stand draußen still. Was würde Frau Genovefa sagen, wenn sie hörte, die Mühle stehe in Brand?... Es ging rasch mit dem Brande, die Säcke voll Korn, die Strohbündel, alle hölzernen, in der Mühle gebräuchlichen Geräthe aus altem trockenem Eichenholz flammten lustig auf, als ob sie Eile hätten; die Funkenströme erhoben sich bis unter das Dach, und dort ganz oben begannen die erhitzten Tragbalken ganz langsam zu glühen; sie hatten ja Zeit; sie wurden erst schwarz, dann roth und plötzlich flammten auch sie auf, um die verlorene Zeit einzuholen. Saurin hatte eine hohe Leiter an die Mauer gelehnt, um ins Innere zu sehen und sich von der Ausdehnung des Feuers zu überzeugen. Vergebens suchten die Müllerburschen, die Pächter und die Bauern der Umgegend ihn von dem gefahrvollen Unternehmen zurückzuhalten. „Laßt mich machen!“ verlangte er.„Ich glaube, es breunt nur auf der einen Seite, und ich weiß, daß das Feuer nicht auf dieser hier ausgekommen ist.“ Er kletterte bis an eine kleine Fensteröffnung unter dem Dach, die wirklich vom Feuer verschont geblieben war, und schaute in die Mühle. Der Rauch füllte Alles, aber zuweilen war das Feuer aus Mangel an Luft am Ersticken. Die Mauer, an welcher Saurin die Leiter gestützt, war noch nicht angegriffen. Er hatte sich nicht getäuscht, die Kornsäcke waren noch unversehrt. „Frisch Leute!" rief er, mit der Beweglichkeit eines Jünglings herabsteigend.„Hierher den Schlauch und wir arbeiten nicht vergebens.“ Jean langte eben an, gefolgt von der Feuerspeitze, die vier kräftige Bursche im Laufschritt herbeizogen. Er gab das Signal, und das Wasser rann in den Schlauch. „Gesegnet sei Frau Genofeva, die uns vor 6 Jahren die Feuerspritze sandte!“ rief er Jean zu.„Wie wurde sie damals verspottet!“ Er nahm den Schlauch aus Jeans Hand und stieg mit schwerem Tritt wieder die Leiter hinauf.„Saurin!" schrie Jean,„setze Dich nicht der Gefahr aus, mein Freund; laß mich hinauf!“ „Es ist keine Gefahr, Meister Frappier! Ich habe das Unglück verschuldet, an mir ist es auch, es gut zu machen. Mühsam gelangte er hinauf. Die Leiter schwankte unter seinem schweren Tritt, und in dem fahlen Morgenschein sah man die robuste Gestalt auf dem gebrechlichen Holze wanken. Mit der Schulter drückte er das Fenster ein und die Pumpe sandte einen mächtigen Wasserstrahl in den Feuerbrand. „Laß den Schlauch oben und komm' zurück, Saurin!" rief Jean. Mit großer Gewalt schlugen Rauch und Flammen zu der neuen Oeffnung heraus und Saurin ins Gesicht. Er fiel zurück und stürzte am Fuße der Leiter zusammen. Ohne einen Schrei auszustoßen, eilte Jean zu ihm, und Alles sammelte sich um sie, die Pumpe verlassend. Man versuchte ihn aufzuheben, aber ein unendlich schmerzliches Stöhnen drang ber dei ersten Bewegung aus seiner Brust. „Ich habe das Rückgrat gebrochen,“ seufzte er;„laßt mich, es ist bald aus. Jean Frappier, ich war Schuld daran,— es ist recht so! Holt den Pfarrer.“ Auf Jeans Bitten ließ sich Saurin etwas weiter vom Feuer wegtragen, damit die herabfallenden Reste des Holzwerks ihn nicht treffen können. Bald waren auch Genofeva und Margaretha bei ihnen, die der Lärm geweckt hatte, während die übrigen Hausbewohner von fern zusahen. „Frau Genofeva,“ sagte der Sterbende,„ich that unrecht, verzeiht mir! Jean warnte mich, und doch ließ ich meine Pfeife in der Mühle. Ich glaubte sie ausgelöscht; sie muß aber noch gebrannt haben. Ich werde meine Melie wieder finden... Nur die Kleine macht mir das Sterben schwer..... Laßt sie nicht bei Anderen als Magd dienen,... nicht wahr, Ihr behaltet sie bei Euch!“ „Ich verspreche es!“ sagte Genofeva feierlich. „Das macht mir das Sterben leicht, Meisterin!“ Er suchte nach Jeans Hand:„Weißt Du, wie ich Dir Deine Reiter schnitzte? Es ist lang her, mein Junge... Wo ist meine Tochter?“ Simplicie kam ganz nahe heran, sie wagte nicht, ihren Thränen den Lauf zu lassen, ihre Demuth hieß sie warten, bis der Vater nach ihr fragte. Diese schweigsamen, zurückhaltenden Mädchen aus dem Cotentin erleben Schmerz und Freude, ohne viel zu äußern. Bald erschien deutschen Volksschulwesens in den Provinzen Westpreußen und Posen sowie im Regierungsbezirk Oppeln 550,000 M(50,000 M. mehr als im Vorjahre) gefordert, im Extraordinarium 500,000 M. zu Eleme tarschulbauten zum selben Zweck. Abg. Dr. v. Stablewski bekämpft diese Positionen, die nur zur Unterdrückung der Polen und zur Förderung des Völkerhasses dienen. Wie könne die„Kreuzzig.“ sich über das Vorgehen der Russen in den deutschen Oftseeprovinzen beklagen, wenn dasselbe Blatt das antipolnische Vorgehen der Regierung billige. Redner beklagt sich ferner über die Umerdrückung der polnischen sprache und über die Versetzung von polnischen Lehrern in rein deutsche Gegenden, welche für dieselben vielfach eine materielle Schädigung zur Folge habe und als persönliche Verfolgung Kultusminister Dr. v. Gotzler entgegnet, daß zusammen 94 Lehrer aus rein deutschen Gebieten nach Posen versetzt seien, und daß für die 61 in rein deutsche Gegenden versetzten polnischen Lehrer thunlichst gesorgt werde. 8114.— Bemeitung. Abg. Bachem erklärt, daß seine politischen Parkeisreunde für diese Position, welche in wahrhaft unheimlicher Weise anschwelle, nicht stimmen könnte.(Zustimmung im Centr.) Mittel der in Frage kommenden Fonds dienten hauptsächlich dem Kampf gegen polnische Spaache und Nationalität und es sei unverkennbar, daß dieser Kampf stellen weise zu einem sglcheg gegen die kath. Kirche ausarte.(Zust. im Centr) Aber auch dur beuische Interesse werde durch diesen Kampf geschädigt; die aus den ehemals polnischen Landestheilen wider ihren Willen, jedenfall gegen ihren Wunsch nach dem Westen und besonders nach dem Rheine geschickten Lehrer könnten ihren Beruf nicht in einer für die Schule gedeihlichen Weise erfüllen. Diese Ueberzeugung sei am Rheine eine allgemeine, und es hätten ihm verschiedene Bürgermeister darüber Mittheilungen gemacht. Vor kurzem habe man in rheinischen Blätter lesen können, daß die Gemeindebehörde von München=Gladbach gegen die polnischen Lehrer sehr ertschieden Einspruch erhoben habe. Es würde indessen wohl wenig helfen, da es sich hier um Maßregeln handle, die im Interesse der sogenannien Staatsraison vorgenommen seien. Abg. v. Schalscha bestreitet, daß es sich in Oberschisien um einen Kampf gegen die polnische Natioralität handemn könne, denn es gebe keine besseren Preußen, als die Oberschlesier, wenn sie auch Polnisch sprächen. Allerdings seien die Mapirgemn der letzten 16 Jahre nur zu geeignet gewesen, den Leuten Preußenthum gründlich auszutreiben.(Oho, rechts) Die wie in den Schulen den Kindern das Deutschthum eingetrichtert werde, könne nicht zum Ziele führen. Die Kinder lernen Deutsch lesen, aber sie verständen es nicht, und die polnische Sprache, die sie verständen, könnten sie nicht lesen und schreiben. (Heiterkeit.) Es handele sich auch weniger im Germanisirung denn um Evangelisirung.(Zustimmung im Centrum.) Der Kultusminister charakterisirt die in Frage stehenden Fonds als zur Hebung und Sicherung des deutschen Volksschulwesens gegen den vordringenden Polonismus bestimmt; bestreitet aber, daß dabei die protestantischen Schulen und Lehrer bevorzugt würden. Die Fonds würden lediglich nach Manguve der Nationalität verwendet. Man möge ihm nachweisen, wo er die Interessen katholischer Dentschen nicht wahrgenommen. In den ehemals polnischen Landestheilen sei das Schulwesen unter nischer Herrschaft arg vernachlässigt worden. ## O. v. Stablewski bestreitet das letztere und benicht zu ihrem Die Stichwahl Gifhorn findet am will wissen, daß für Abg. Dr. v. Stablewski bestrei tont nochmals, daß die polnischen Katholiken Abg. Szmula unterstützt die Ausführungen seines Fraktionsgenossen und Landsmannes v. Schalscha. Die ganzen Germanisirungsmaßregeln in Oberschlesien seien das darauf verwendete Geld nicht werth. Welche Begriffsverwirrung jetzt in den Köpfen der Kinder angerichtet werde, beweise der Umstand, daß ihm ein Junge, den er das„Heil dir im Siegerklanz“ singen hörte, auf seine Frage nach der Bedeutung des Liedes geantwortet habe, es sei das Lied vom h. Johannes.(Heiterkeit) Da der Junge den h. Johannes mit einem Kranze ums Haupt dargestellt sehen, so habe er sich nag, dem Klange der Worte einen sol zurecht gemacht. In den Kirchen sängen die Kinder deutsche Kircheulieder, während die übrige Gemeinde polnisch singe.(Hört, hört). Man möge die treuen Oberschlesier mit den Germanisirungsmaßregeln verschonen. Der Schlußantrag wird abgelehnt. Abg. Dr. Windthorst. Ich kann dem Herrn Minister nicht verhehlen, daß in der katholischen Bevölkerung generell die Ansicht vorherrscht, daß das evangelische Schulwesen zum Nachtheil des katholischen befördert wird(Sehr wahr! und ich kann deßhalb den Herrn Minister nur bitten, im Hause oder in dem Centralblatt von Jahr zu Jahr eine Das liegt im Inwic uns überzeugen, ob die Behauptung über die Zurücksetzung des Kaiholiken unbegründet ist. Wir haben früher von dem Abg. Spahn eine Schilderung der Schulverhältnisse preußen erhalten, die von der des Hrn Ministers erheblich abweicht. Die Mittheilungen des Abg. Spahn sind von der Regierung sehr übel vermerkt und es ist den Lehrern verboten worden, Nachrichten stustischer Art zu geben; wie sollen also Dunkeln bleiben. Haben Sie so klare Sachen, wir Sie behaupten, warum dieses Geheimniß?(Sehr richtig, im Centrum. Erst wenn wir aus der geforderten Statistik ersehen können, für wie viel Kinder die protestantischen und für wie viel die katholischen Schulen zu schaffen sind, im Reichstagswahlkreise Celle16. März statt. Die„Börs.=Zig.“ diese Stichwahl seitens der Freisinnigen die Parole ausgegeben sei, für den Nationalliberalen zu stimmen. Woher die„Börs.=Ztg.“ das erfahren haben will, gibt sie nicht an. Einstweilen ist nur bekannt geworden, daß die Herrn Abg. Rickert sehr nahe stehende„Danzig. Zig.“ eine solche Parole ausgegeben Konsequent wäre es seitens der Freisinnigen gewiß nicht gehandelt, wenn sie jetzt für den nationalliberalen Kandidaten stimmen würden, nachdem sie in Melle=Diepholz, wo die Verhältnisse genau so lagen, an dem„Welfenthum“ des Herrn v. Arnswaldt keinen Anstoß genommen haben. Ob der Hohn, den die„Börs.=Zig.“ an ihre heutige Nachricht für die Freisinnigen knüpft, die„Danz. Ztg. eines anderen belehren wird? Uebrigens würde selbst die Unterstützung der Freisinnigen den Kartellkandidaten nicht retten. Der„Post“ zufolge erwartet man, daß die SamoaKonferenz noch vor dem 1. April, nämlich sobald die amerikanischen Mitglieder der Konferenz in Berlin eingetroffen sein werden, beginnen werde. In der„Kreuzztg.“ und der„Nordd. Allg. Ztg.“ veröffentlicht Generalfeldmarschall Graf v. Moltke folgende Dauksagung: „Gelegentlich des Tages meiner vollendeten 70jährigen Dienstzeit sind mir so überaus zahlreiche Glückwünsche zugegangen, daß es mir unmöglich ist, dieselben einzeln zu beantworten Ich bitte deßhalb alle diejenigen, die freundlich meiner gedacht haben, besonders auch die zahlreichen Kriegervereine und die verschiedenen studentischen Vereinigungen, auf diesem Wege meinen aufrichtigen Dank entgegennehmen zu * Berlin, 11. März. In der„Sozialkorrespondenz erklärt ein Mann, der viel mit dem Volke verkehrt, er habe die Erfahrung gemacht, daß ihm mehrere Arbeiter sagten, als von den Kreisbehörden eine von höherer angcordnete Befragung von Arbeitern staltgefunden und die Leute größtentheils die Hauptsache verschwiegen hatten:„einem schlichten Mann, der es gut mit uns meint, dem kann man Alles sagen; aber dem Landrath oder dem Assessor wird man doch das nicht erzählen.“ Dieser Vorgänge sich erinnernd, habe er nicht nur die wenigen Arbeiter, die zu befragen ihm möglich war, wegen ihrer Gedanken über die Alters= und Invalidenversicherung befragt, sondern auch einige Freunde gebeten, die gleichen Anfragen an ihnen zugängli ze Arbeiter zu stellen. Das Resultat sei da wie dort ziemlich gleich gewesen. Für die Invalidenversicherung haben die Leute viel Interesse gezeigt, aber für Altersversicherung. auch wenn man nicht nur auf das 65. Jahr, sondern auf das 60. Jahr zurückginge, wenig oder fast gar nicht. Viele Arbeiter sagten sich: nur sehr wenigen Auserwählten ist es vergönnt, 65 oder 70 Jahre alt zu werden und dabei arbeitsfähig zu bleiben; wir zahlen daher insgesammt nur für diese wenigen. Ja, eine#1= tersrente ohne Prämienzahlung, aus öffentlichen Kassen oder aus einer Kasse des Arbeitgebers, das wäre ihnen schon recht; aber selbst mit dazu zahlen und mit der Wahrscheinlichkeit, nur für Andere zu zahlen, das paßt den Lenten nich. — Der Kaiser hatte Mittags eine lange Konferenz mit Bismarck.— Die Invalidenkommission entschied sich heute wieder für den Reichszuschuß. 9 Hannover, 10. März. Wie der„Hannov. Cour.“ vernimmt, werden aus dem Klosterfonds Darlehen gegen hypothekarische Sicherheit bewilligt. Wenn im Provinziallandtage Stimmen laut werden, daß aus dem hannoverschen Klosterfonds mehr Gelder für Kirchen und Schulen aufgewendet werden möchten zur Entlastugg der Gemeinden, dann heißt es vom Regierungstische aus, die Mittel der Klosterkammer erlaubten das nicht! Wie reimt sich diese Behauptung mit der Meldung des„Hannov. Cour.“ und mit dem Güterverkaufe der Klosterkammer in Pommern? Auch auf die Insinuation der Kirchenfeinde betreffs der„todten Hand der Kirche" wirft obige ein eigenthümliches Licht. Als die Klöster noch dier Grnsichuriiung, Dur ul Gun Buien, ur Geaguser uhen. u. 3r zue ene Samte. Marienpfarre gehörende „Bochumer durch eine größere Beamten, Obermeister und beiterkolonieen zur Verein“ war in den Versammlungen Arzihl„liberal=katholscher: Sonn; ung eine Meister vertreteu. So suchte man der Versamutung eine Liste von Kandidaten aufzunöthigen, die zur Hälfte Beamten des„Bochumer Vereins" bestanden. Auf Namen von Personen, die man als nicht oder nur dem Namen unter den Versammelten eine in Folge dessen die silbernen Zum Vortrag gelangten in recht guter isers Sonntagstieo von Kltuger, Farrners mächtige „Sturmbeschwörung“ sowie das reizende Lied„Nachtzauber“ 2 Aus den Polizeinachrichten. Wie nachträglich auworden ist, hat ein Mädchen aus Holland, welches sich chtsoinstage hierorts auf den Tanzböden amüsiect haue, auf dem Wege nach Hause eine nicht unbedeutende Kopswunde erlitten und ist in diesem Zustande um 31 Tante auf der Rosstraße, bei welcher es Die aus der Liste figu irten Katholiseu bisher gar nach kannte. Als sich große Entrüstung kundgab, und als Liste des„Bochumer Vereins“ mit großer Mehrheit verworsen wurde, erlärte ein ebenfalls auf derselben stehender## bie liberale: Ingenieur geradeheraus, daß man nun versun,.., selbst unbestimmte und ausweichende Angaben; i wede mit Nachdrug die voniuten, d,„ieut Poiz Ltrasen, perunge- Biegen, Baserlelun „Bochumer Verein“— aufgestel. 4 Uhr früh zu seiner auch am Tage zuvor Kopfwunde war derart gesährlich, daß am folgenden Tage denliche, Hase in Anspruch vrsährilgh, daß am.„ Da auch in den nuchsten 24 Stunden esden vn. eintiat, wurde ihre Ueberführung Wie und auf welche Weise die darüber macht die Person ihr Zustand ergenorzmen keine Wendung zum Bessern zum Mariahilsspital angeordnet. Kranke die Verletzung erhalten hat, Werk“— d. i. der„Bochuy, gige.s um. hatte, durchzubringen! Aus der Mitte der Versammlung wurden energische Proteste dagegen laut. Falls am Wahltage„das Werk“ wirklich versuchen sollte, einen „liberalen“ Kirchenvorstand und eine„liberale“ Gemeindevertretung den Pfarreingesessenen aufzuzwingen, dürfte es hier noch zu heftigen Scenen kommen. Der ganze Vorgang, der horrende Fall ist zugleich eine drastische Beleuchtung des Kirchenvermögensgesetzes, dessen Abänderung offenbar mit wenn auch vergebens in vergangener Woche unser Windthorst im Abgeordnetenhause forderte. Amtliche Nachrichten. * Berlin, 11. März. Se. Maj. der König hat den nachbenannten Personen die Erlaubniß zur Anlegung der ihnen verliehenen nichtpreußischen Ordensinsignien ertheilt, und zwar: des fürstlich waldeckischen Verdienstordens zweiter Klasse: dem OberLandesgerichtsraih Langenbeck zu Hamm; des Ehrenkreuzes vierter Klasse des fürstlich lippischen Hausordens: dem Hauptmann Waizenegger und dem Premierlieutenant von Lukowicz Den Proadiezenen an der Intgichen Fiebich=aheiget, Universität zu Berlin, Professor Dr. jur. u. phil,# von Kaufmann ist die Lehrstelle fur Nationalökonomie an der kgl. technischen Hochschule zu Berlin übertragen worden. Der bisherige kommissarische Kreisschulinspektor, Realgymnasiallehrer Dr. Richard Lorenz in Lennep ist zum KreisschulDem ordentlichen Lehrer Karl Müller am Symmasium zu Gütersloh ist der Tiiel Oberlehrer verliehen worden. Vormittags von 5 bis 12 die Schmiedstraße von straße am Freitag, den 15. ds. vr, Dr Hurtischeio, 12. Rärz, Einem aachener Blat zusolgesol der Höchstbesteuerte von Aachen und Burtscheid ein kgl. sein, der ein Kapital von 30 Millionen Mark versteuere. Zunächst ist nicht der vorbezeichnete Herr, sondern der Rentner Herr C. zu Burtscheid der Höchstbesteuerte der beiden Schwesterstädte. Weiter hat der Herr Reporter bei der Angabe des versteuerten Kapitals nach dem Steuersatze setzt, was hier die kleine Differenz von 27,000000 Mark aus macht. Beide Steuerzahler wohnen in Burtscheid; Ersterer zahlt übrigens nur einen Bruchtheil der Steuer des Letzteren. (2 Mariagrube, 10. März. Nachdem sich erfteulicher zwei Bergleute bei ihrer unterirdischen Arbeit in einem BiemseEiner derselben war fofort todt, während der andere kurze Zeit darauf verschied. Leider sollten diese Beiden nicht die nzigen Orfer der vorigen Woche sein. Am Samftag gerieth nämlich ein Arbeiter in der„Separation“ mit einem Fuße zwischen die Lesebank. Trotzdem sofort Hülfe zur Stelle war, konnte der Bejammernswerthe doch nicht so rasch ans seiner o### gadlch in die sogenannte Verderden du enteriden, zun ung eadlich in die sogenanmte Fräßlich rein wird des„Echo der Gegenwart“. U. N.(Privattelegr.) zweite BeraTelegramme 6 Berlin, 12. März. 2¼ Das Abgeordnetenhaus erledigte die thung des Elementarschulwesens. Bei dem Kapitel„verliner wissenschaftliche Kunstsammlungen; wünscht Bachem. daß auch auf die Provinz Bedacht genommen werde. Virchow spricht für Konzentrirung und führt als Beispiel Rom, 12. März. Gestern Vormittag war das Gerücht verbreitet, der Papst sei erkrankt. Ec empfing jedoch Nachmittags mehrere Diplomaten, welche ihn zum Jahrestag seiner Krönung beglückwünschten.(Wir konnten bereits gestern mittelst Privattelegramms melden, daß die Erkrankung des hl. Vaters nur in einer leichten Erkältung besteht.) Die Ausgerathenen Sansibar, 11. März, Nachmittags. lösung der bei Pugu in Gefangenschaft Missionare hat soeben stattgefunden. Letzte Post. * Paris, 11. März. Die Regierung die Genehmigung der Verfolgung die Kabinetsfrage stellen. Kammern werden mit großer Mehrheit genehmigen. Die Rechte der Kammer La Rochefoucauld wegen seiner royalistischen werden wir beurtheilen können. bevorzugt werden.(Brave der Man wird über „Patriotenliga“ glaubt, beide den Antcag beschloß, den der er, gräßlich verstümmelt, nach einigen Stladin iun be zäihe ae ienr Miaurgten. am Gründonnerstage seine Kunstreise nach Italien unter Führung seines Dirigenten Zöllner antreten. Als Sonnen werden Frl. Constanze Donita vom hiesigen Stadttheater und Herr Bertrand Roth aus Dresden(Pianist) den Verein nach Italien begleiten. Dirigent des Vereins hatte jüngst den Komponisten Verdi die Komposition eines Chorliedes als Beisteuer für die Reise gebelen, wurde aber höflich abgewiesen. Das königl. Hofmarsch amt in Berlin scheint sich für den Verein und seine Reise zu interessiren, denn es hat sich schriftlich nach dem Zeitpunkt der Abreise und der Ankunft in Rom errundigt. * Aus Nippes, 10. März, wird der„Koln. Volkszig.“ geschrieben:„Ein Sozialdemokrat, der als das Haupt der hiesigen Sozialisten galt, wurde gestern hier zu Grabe getragen. Vor Kurzem war der Unglückliche förmlich aus der katholischen Kiche ausgetreten, auf Grund des bekaunten Gesetzes, das einst eine nationalliberale Zeitung mit Freuden begrößte,reit. es. bg nun einem Jeden vergönnt werde,„außerhalb des Schalli„ der Kirche zu leben.“ So erfolgie denn auch gestern Nachmittags 5 Uhr die Beerdigung des Sozialistenführers ohne kirchliche Betheiligung. Von allen Seiten waren Gesinnungsgenossen zahlreich herbeigeströmt. Rothe Schleifen und Abzeichen waren allenthalben sichtbar, und Kräoze mit rothen Rosen fehlten nicht Den Schluß bildete ein Bubenstreich von seltener Rohheit. Auf einem Versehgang begriffen, begegnete einer Auzahl der vom Begräbniß Heimkehrenden ein Priester mit dem heiligsten. Als der Priester mit dem h. Sakrament überging, bekundete ein des Weges kommender Mann aud äußerlich seine Ehrfurcht, wie es der gläubige Katholik pflegt. Darob lebhafter„Unwille“ in den herankommenden Sozialisten! Der wehrlose thun der Reihe## Maniz= bis er zu Boden stürztehHerzog La Rochefoucaud. u, Heasigggänsch, Erklärung in der Samstagssitzung zu beginawunschen.— Der Herzog von Aumale ist heute Abend sechs Uhr hier auf dem Bahnhof Creil eingetroffen, begrüßt mit dem Rufe:„Es lebe Frankreich!" Er fuhr ohne Aufenthalt nach Cyautilly, wo er im Schlosse des Prinzen von Joinville absteigt. Man sollig wurde von ihnen hin und her geserrt, kaum hatte er sich erhoben, da ging das Drängen und St wieder an, bis der ganze Trupp ganz vorüber war. Danebe wurde das ganze sozialdemokratisch: Schimpste##son ider und den zum Kranken eilenden Priester eischöpft. glauben, ein derartig rohes Benehmen müßte auch den Gu müthigsten die Augen öffnen über das wahre Wesen der Sozia demokrae. Da zeig: sich klar, was die-Brüderlichkeit Sinne des Sozialismus bedeutet, was diese Leute unter=Fr### heite und=Gleichheit= verstehen. Es hat überhaupt schein, als ob die kölner Sozialdemokratie es ihre Maske abzuwerfen. Bis ködert mit der Versicherung, wir den A für gut befundet wurden manche Arbeiter g kümmern uns nicht um# im ich nach den mir ge beharren, daß die evangelischen Die Debate wird hierauf geschlossen und der Titel gegen die Stimmen der Polen, des Centrums und der Freisinnigen beSodann wird die Weiterberathung bis morgen 11 Uhr wrag. thronrede angekündigte Novelle zum Krankenkassengesetz ist bisher nicht eingebracht und soll auch, wie eine halboffiziöse Korrespondenz wissen will, dem Reichstage in gegenwärtiger Session nicht mehr zugehen. Man besorge, daß für ein drittes großes Gesetz neben den beiden Vorlagen der Alters= und Invalidenversicherung und des Genossenschaftsgesetzes keine Zeit, ehr für eine durchgreifende Berathung und Beschlußfa,ang übrig bleiben werde. wo früher die der öffentlichen einiger wurde der GS das Kind auf den Vater= und faßte schlecht Alles Geistliche, und in rührender Frömmigkeit empfing Saurin die letzten heiligen Tröstungen der Religion. Simplicie willst Du Frau Genofeva dienen, immer ihr und ihrem Sohne gehorsam sein?" frug er dann sein Kind. „Ja, mein Vater," versprach Knieen. „Wie mir, Simplicie! Sie vertreten Mutterstelle an Dir, armes Kind!“ Seine Hände griffen immer ins Leere. Jean die eine, Simplicie die andere, während die Flammen immer höher stiegen und Alles beleuchteten. Mit gewaltigem Krachen stürzie jetzt das Dach ein.„Es ist vorbe mit der alten Mühle— ich wußte, es müsse ihr gehen,— weil sie ihren Meister getödtet hat!.— vorbei...“ stöhnte Saurin fast unverständlich. Sein Kopf sank zurück, ohne daß Jean und Simplicie seine Hände losließen, und am ganzen Leibe zitternd, fragte Geuoseva shloß worlos vol mäterlicher Zärtlichleit das Mädchen in ihre Arme; dieses ließ Alles mit sich machen, während ihm die Thränen über das Antlitz strömten. Nur als man sie fortführen wollte, wehrte sie sich mit einer Bewegung. „Laßt mich bis zuletzt bei ihm“, bat sie leise. kann ihm doch Nichts schaden, wenn ich bei ihm Franz Beanguesnes Witwe verstand dieses tiefe Be. dürfniß, die Ueberreste eines geliebten Menschen nicht zu verlassen, und sorgte dafür, daß der Wunsch der Tochter „Möge das Feuer das Werk des Unheils vollenden!“ bestanden, wurden die Armen in ihrer Umgebung reichlich von ihnen unterstützt. Nun aber das reiche Vermögen derselben in dem sog. Klosterfonds festgelegt ist, seufzen die Gemeinden an den Orten, Klöster wirkten, unter dem Drucke ( Bochum, 11. März. In den vor Zeit hier verhandelten„Groben Unfugsprozesse“ wieder einmal öffentlich die Art und Weise beleuchtet, in welcher die hier immer mächtiger werdende Großindustrie das Wahlrechi der Arbeiter„respektirt.“ Daß sich ein Werk aber nicht scheut, sogar bei kirchlichen Wahlen mit den bekannten„Hausmittelchen“ zur Erzielung eines „genehmen" Resultates voczugehen, das dürfte bis jetzt noch nicht dagewesen sein. Der„Bochumer Verein“ ist es, der sich diesen Schritt zu thun erkühnt und dadurch die Bürzerschaft in die größte Erregung versetzt hat. Am Sonntag fand nämlich hierselbst eine Versammlung der Wähler der einzelnen Pfarreien statt behufs Aufstellung der Kandidaten für die in diesen Tagen zu thätigende Wahl des katholischen Kirchenvorstandes und der kirchK sagte Jean, mit trübem Blick den regungslosen Freund beobachtend. Dann folgie er der Bahre, auf welcher man Saurin ins Haus trug.„Wie gern hätte ich die Mülle zehnfach für dieses Leben dahingegeben. der alten Lokelmachrichten Aachen, 12. März & Reeitation Türschmann. Herr Türschmann, edegewaltigste der deutichen Recitatoren, stattel uns wieder einen Besuch ab, um uns durch seine unvergleichlichen Vorträge die edelsten Kunstgenüsse zu bereiten, Genüsse, welche das Herz tief bewegen, die Phantasie mächtig anregen und wegen ihrer künstlerischen Einheit weit über alle handwerksmäßige und effekthaschende Bühnendarstellerei zu setzen sind. Türschmann besitzt ein Organ von seltenem Umfange und eherner Kraft. Die Modulationsjähigkeit desselben ist erstaunlich, da es ebensowohl über den breiten metalligen Brustton des Pathos wie über den höchsten Diskant, den heiseren Schrei der Verzweiflung, verfügt und somit befähigt ist, den wechselnden Seelenstimmunge treffendsten Ausdruck zu geben. Am meisten imponiri.doch die geistige Kraft des blinden Recitators. Derselbe trägt sicht allein fünfaktige Dramen frei aus dem Gedächmisse— ohne such nur einmal auszusetzen— vor, sondern er geht auch durch ine Geistes hätigkeit und unübertroffene Charakterisirung. an den Nerv der Dichtung heran, er verbreitet Licht Stellen, das selbst manchen Kommentator aufklären und eines Besseren beiehren könnte. Türschmann, der insbe#onde##e von unseren höheren Gesellschaftskreisen freudig begrüßt wird, gat auch einen Balladencyklus in den Kreis seiner Vorträgaufgenommen. Als eine Probe, wie man auch aderwärts seine Leistungen auffaßt, geben wir nachstehendes Reserat über seine Rccitation der„Kraniche des Ibykus“ wieder: „In aller Einfachheit und Innigkeit hebt der Vortrag an, Religion, in religiöser Beziehung mag Jeder denken, was W erdinas scheint man es nicht wohr für nothig zu haltt Retolon ia gelteiüber Vetekuno u. ehe ur bel e. will. Neuervings scheim min es nicht mehr für woihig zu hatt diese Leimruthe zu stellen. Seit kurzem häufen sich nämlich Fälle, daß erklärte Sozialdemokraten förmlich aus der austreten. Gegenüber diesem Eindringen des nackten Urglaut in die untersten Schichten der Bevölkerung wäre gewiß hiei eine klösterliche Niederlassung am Platze gewesen. Lhat aber das Kuliueministerium einen dahin zielenden ## Erzhishaft ahschlsgig beschieden.“ e wird „Es bleibe, Simplicie hob ihre thrägenvollen Augen wie segnend zu ihm auf, als sie diese, im Tone des tiefsten bittersten Schmerzes gesprochenen Worte hörte, und als Jean hinzufügte:„Armes Kind, wir wollen Dich lieb haben,“ sagte sie überzeugt:„Ich weiß es!“ und schritt neben dem todten Vater hin, ohne die starre Hand frei zu geben. (Fortsetzung folgt.) * Einen außergewöhnlichen Erfolg erlebt Haup mann Wissmann's Werk„Unter deutscher Flagge quer durch Afrika von West nach Ost“, das im Dezember vorigen Jahres, in er# Auflage im Verlage von Walther& Apolant in verun erschien und das gegenwärtig in druter Auflage vorliegt. Dieser im deutschen Buchhandel so seltene Erfolg ist theilweise durch das große Interesse zu erklären, das Hauptmann Wissmann, der Reichskommissar für Ost=Afrika, der Durchquerer Afrikas, der Entdecker des Kassai, in der ganzen civilisirten Wen gegenwärtig erregt, dann aber ist es auch das seltene Erzählertalent, das sich in Wissmanns Werk ausspricht und das den Leser hinreißt. Dazu kommt, daß die Illustrationen, welche das Loinmann'sche Werk schmücken, und welche von der Künstlerhand Rudolf Hellgrewe's ausgeführt sind, den an sich lebhaften Schilderungen Wissmann's eine erhöhte Anschaulichkeit dadurch verleihen, sie nach den Skizzen Wissmann's ausgeführt sinv und besonders noch durch den Umstand, daß Hellgrewe selbst das gequatoriale e Wismnann schilbert in„Unter deuscher Flagge guer durch Afrika“ seine erste Durchquerung Afrikas, welche die erste von West nach Ost und die erste überhaupt durch einen Deutschen war. Beiläufig sei bemerkt, daß Wißmann dem Prinzip katholischer Missionen den Vorzug gibt.„Ich bin überhaupt der Meinung", sagt er einmal,„daß das katholische Christenthum dem Neger Schter zugänglich ist, als das evangelische.“ malt uns dann das beängstigende Schweigen der Waldeinsamkeit in Poseidons Fichtenhain, wie ein Blitz und Donnerschlag rrifft die kurze Erzählung des Mordes das Ohr; mit überzeugender Wahrhaftigkeit erzählt der Vortragende von der Klage des Gastfreundes, von Gricchenlands Schmerz; wir sehen das zewaltige Treiben in der festlich geschmückten Stadt, das Fluthen der Menge zum Theater, eine Ahnung des Erschütternden ergreift uns bei der Schilderung des Erynnienchores, und markverzehrend drängt der Gesang der Rachegöttinnen an unser Ohr: in dieser höchsten Steigerung des portischen Gehalts der Dichtung feiert der Vortragende in Auffassung, wie Wiedergabe den höchsten Triumph: die eherne Gewalt des Organs bahrt sich in der Wiedergabe der furchtbar=schönen Strophen unwiderstehlich in die Seele des erschütternden Zuhörers.“ Bemerkt sei für die Besucher der Vorträge des bli den Sehers und Interpreten der höchsten künstlerischen Gebilde noch, daß zu der Mittwochsvorstellung die im vorigen Jahre gelösten Paßpartout=Karten Gültigkeit haben. Am Freitag wird Türschmann den Hamlet recitiren Da Possart am Samstag im Stadttheater austreten wird, so wird Türschmann die für diesen Tag in Aussicht genommene Vorstellung nicht geben, sondern seinen Balladenabend am Sonntage im Ballsaole des Kurhauses halten. Möchte nun auch der Besuch der hervorragenden Bedeutung des von Tü.schmann Gebotenen völlig emsorechen! x Nachener Geschichtsverein. Am 14. d.., Abends 7½ Uhr, wird die Monatsversammlung des„Nachener Geschichtsvereins" im Gasthof„zum Elephanter“ abgehalten werden. Unter Anderem werden die aachener Unruhen im Jahre 1830 besprochen werden. Wie wir vernehmen, wird der Vorsitzende des Vereins, Herr geh. Justizrath Prof. Dr. Loersch in Bonn, in der Versammlung zugegen sein. X„Concordia.“ In der humoristischen Abendunterhaltung, welche die„Concordia“ am vergangenen Sonntag Abend veranstaltete, wurde der Armen ganz besonders gedacht. Eine Sammlung für dieselben ergab die schöne Summe von 161 Mk. 57 Pfg. Bravo! t Ein solennes Ständcheu brachte gestern Abend ein aus Arbeitern zusammengesetzter Gesangchor ihrem Prinzipal, trag ces Verrn Erzbischofs abschlägig beschieden.“ Wir jürchten, die Regierung wird diese Ablehnung Tages sehr.teuen,— wenn es zu spät ist; wenn die Alttürzer auch vor dem Thron nicht Halt machen. * Braunsfeld(Landkreis Köln), 11. März. Meh. Personen hatten es als einen„Karnevalsscherz" bemach sich als Geistlichen, Paihen und Patyin zu verkleiden und mit einer Puphe, wilche die„Hebamme“ trug, durch den## zu ziehen! Diese Verhöhnung kiichlicher Gebräuche sauberen Gesellschaft theuer zu stehen kommen. * Düfseldorf, 10. März. Nach einem dem„Dißl. zugegangenen Gerüchte, ist am Donnerstag in frühester stunde auf dem hiesigen Haupt=Postamt und aller Wa nach noch vor der Uebergabe auf dem Bohnh ein für die Post in Baimen bestimmter Beutel mit Briim deklarirten Gesammtwerthe von ungefähr 2000 Mark handen gekommen. Die umfangreichsten Nachforschungen sobis zur Sturde zur Wiederherbeischaffung des Beutels noch## geführt haben. VVermischte Nachrichten. * Kiel, 11. März. Die deutschen und dänischen## dampfer nahmen heute wieder auf den Linien Kiel=Kor ihre vollen Fahrten auf. Die Dänen werden, so lange Treibeis die Fahrten behindert, erst mit Tagesanbruch von reip. Korsoer abgeben.„.„. T46614.r * Danzig, 10. März. Prinz Frieotich Leopold ist dem Kriegeminister und Gefolge kurz nach 6 Uhr hier e# troffen, um dem 200jährigen Jubiläum des Grenadierregimt König Friedrich I.(Nr. 5) beizuwohnen. * Nürnberg, 11. März. Gestern Abend 9 Uhr suhr Fürth ein von hier nach Würzburg abgelassener Zug einem Norddeutschland kommenden Personenzug in die Flanken, durch in letzterem, obwohl ein glücklicherweise leerer Perse wagen umstürzte, mehrere Personen leicht verletzt wurden. Bahnkörper und das Fohrmaterial sind arg beschädigt. * Kom, 11. März. Zu Aquila(Abruzzen)## heute Morgen sechs Erdstöße, darunter zwei heftige, ver Dieselben verliefen ohne Schaden. * London, 11. März. Der englische Dampfer of Buccleugh“ ist im Kanol mit einem Segelschiff zusan gestoßen und gesunken. Sämmtliche Personen, deren noch unermittelt ist, ertranken. Abonnent von 1373. Suchen Sie den Schadet“ andere Weise wieder gut zu machen, dann wollen wir Wunsche entsprechen. Handelsnachrichten. Berlin, 12. März(Telegramm.) 3 Uhr 05 M' Weizen, Stimmung verflauend, per April Mai 186.75 per Sept.=Okt 186.—=M. bez. Roggen, Stimmung per April=Mai 149,75.=M. bez., per Sept.=Okt. 151,., 2 bez. Rübol, per April=Mai 56,90.=M. bez., per St 51,25.=M. bez. Spicilus, Stimmung fest, unversten### 50 Mk. Verbrauchsabgabe belastet loco ohne bez., per Apcti=Mai 51. 30.=M bez., per August=Schi Rie- N. bez„„„„).Ng umberänbel * Neuß, 12. März.(Fruchtmant.) Preise anberanbe“ Telegraphischer Börsenbericht d. Echo d. Gegenwart. (Kassa=Kurse, wo nicht per ultimo bemerkt ist.) Berlin. März 11. 12. Fonds. 4% Deutsche Reichsanleihe 109— 31% Deutsche Reichsanleihe 103 90 4% Preußische Consols) 108 80 3½% Preußische Consols) 104 40 5% Inalienische Rente 95 50 4% Oesterreichische Goldrente 93 60 4½%„ Papierrente I 69 50 4½%„ Silberrente 70— 5% Rumänische amortisable Rente1 96 50 4% Russische 1880er Anleihe 90 40 5% 1884er Anleihe 102 50 III Orient=Anleihe" 66 10 4% Ungarische Goldrente 84 90 5%„ Papierrente 80 75 Eisenbahnen. Aachen=Mastrichter Eisenbahn=Stamm=Akt.) 67.50 Galizier Eisenbahn=„„ 85 90 Gotthard=Eisenbohn=„„ 14260 Lübeck=Buchener Eisenvayn=„„ 176 40 Mainz=Ludwigshafener Eisenb.=„„ 115 25 Marienburg=Mlawka„„„ 83 40 Mecklend. Friedr.=Franz=Bahn=„„ 154 60 Franzosen per ultimo Schlußkurs 103 60 Lombarden„„„„ 42 50 Ostpreußische Sudbahn=Stamm=Aktien 103 40 Banken. Aachener Diskonko=Gesellschaft 83— Berliner Handels=Gesellschaft) 17790 Berg.=Märk. Bank 120 75 Darinstädter Bank=Aktien 174— Deutsche Bank=Aktien J 174 25 Deutsche Reichsbank=Antheile 134— Diskonto=Kommandit=Antheile 239 25 Essener Kredit=Aktien 11830 Luxemburger Internationale Bank=Aktien) 141 75 Oesterreich. Kredit=Aktien p. ult. Schlußkurs 161 75 Schaaffhausensche Bank=Aktien 108 50 Industrie=Papiere. Nachener=Höngener Bergwerks=Aktien 23 75 Arenberger Bergbau=Aktien 340— Bochumer Gußstahl=Aktien 200 25 Bonifacius=Bergwerks=Aktien 110 25 Dortmunder Union=Stamm=Aktien 100 80 Eschweiler Bergwerks=Aktien 11610 Gelsenkirchener Bergwerks=Aktien 146— Hibernia und Shamrock 16160 Kölner Bergwerks=Aktien 166 75 Königs= und Laura=Hütte=Aktien 13760 Louise Tiefbau Stamm=Prioritäten 160— Mechernicher Bergwerks=Aktien 27850 Norddeutscher Lloyd 176 90 Phönix Lit. A Aktien 119— Phönix Lit. A„ abgest. 135 60 Phönix Lit. B Aktien 53 75 Rhein.=Nassauische Bergwerks=Aktien 1 126— Rhein. Stahlwerke Lit. U 181 50 Stolberger Zinkh. Stamm=Prioritäten 12990 „„„ Aktien 4990 Wurmrevier=Aktien 81 50 Geoße Berliner Pferdebahn=Aktien 265 25 Wechsel und Noten. echsel auf Amsterdam kurz 169 20 „„„„ lang 168.70 „„ Brüssel kurz 80,85 „„„ lang 80,55 „„ London kurz 20.47 „„„ lang 2034 „„ Paris kurz 84 85 „„„ lang 80,60 „„ Wien kurz 168.10 „„„ lang 167,10 Oesterreichische Banknoten 168,25 Russische Bankoten 216,— Allgemeine Tendenz: fest. Börsenschluß: fest Privatdiskont: 1¾ 109— 103 90 108 80 104 50 95 90 9360 6960 7010 96 50 90 80 102 60 68 80 85 30 78 80 6760 86— 14390 176 50 115 80 83 90 155 25 103 40 4290 103 90 82 50 179— 120 25 175 75 174 25 134— 240 30 118 25 141 75 162 75 108 80 23 50 342— 200 75 111 60 102 10 116— 148— 163 25 165 75 138 75 159— 279— 179 10 118 90 135 10 53 20 132 50 181 50 129— 49 25 80 25 266 25 169,30 168,75 80,85 80.55 20.475 •345 8090 80,65 168.20 167,40 168,30 217,25 Köln, 11. März. Rotirungen der Handelsmakler für Waaren. Weizen ohne Sack per 100 kg effekt. hiesiger 18,50— 19,50, fremder 20,00—21,50, per März—.— bz. 20,10 B. 70,05., per Mai—.— dz. 20,30 B. 20,00., per Juli —.— bz. 20,40 B. 20.30 C. Gekündigt 2500 Sack Roggen ohne Sack per 100 kg effekt, hiesiger 14,50— 15.50., fremder 15,50—17,50., per März 14,85 bz. 14,90 B. 14,90 G, per Mai 15,15 bz. 15,20 B. 15,15., per Juli—.— bz 15,20 B. 15,15 G. Gekündigt 8000 Sack. Hafer ohne Sack per 100 kg hiesiger essekt. 14,00—15,00., fremder 15,00—16,00 B. Rüböl per 100 kg mit Faß in Eisenband effekt. in Partien von 5000 Kg.—.— bz. 60,80., per Mai—.— bz. 57,70 B. 57,50., per Oktober—.— bz. 51,90 B. 51,50 G. Weizen matter, Roggen wenig verändert, Rüböl per Oktober flau. Notirungen der kölner Produktenhändler. Weizen efsekt, hiesiger 18,50—19,50., fremder 20,00— 21,50., per März—.— bz. 20,10 B. 20,05., per Mai —.— bz. 20,30 B. 20,20., per Juli—.— bz. 20,40 B. 20,30 G. Roggen hiesiger effekt. hiesiger 14,50—15,50., fremder 15,50—17,50., per März 14,85 bz. 14,90 B u. G. per Mai 15,15 bz. B. u.# B. u. G. Hafer essekt. hiesiger Mk. 16,00 B. Rüböl effekt. 60,80., , per Juli 15,20 bz. 15,15 14,00—15,00, fremder 15,00— per Mai—— bz. 57,70 B. 57,50., per Oktober—.— bz. 51,90 B. 51,80 G. Weizen matt, Roggen wenig verändert, Rüböl per Oktober flau. * Köln, 11. März. Weizen, M. 18,80. Zufuhr 36 Sack Weizen. [=] Antwerpen, 12 März 2 U. 40 M.(Privattelegramm.) Kassee März Fres. 108.50 Mai Frcs. 109.—. Sept. Frcs. 110.25. =] Havre, 12 März. 11 U.— M.(Privattelegramm) Kaffee März Fres. 109.— Mai Fres. 110.—. Sept. Fres. 112.—. Meteorologische Beobachtungen zu Nachen. Wetteraussichten für den 13. März. Nordwestlicher, schwacher Wind mit theils heiterem theils wolkigem, etwas kälterem, meist trockenem Wetter. Begründung der Prognose und Wetterbericht vom 11. März, Abends: Die Hauptdepression und in Verbindung damit ein Theilminimum über dem Kanal ist in östlicher Richtung fortgeschritten und es breitet sich etwas höherer Luftdruck von W. und NW. her aus, wodurch in Folge des nordwestlichen Wind's etwas kälteres, meist trockenes Wetter für Mittwoch bedingt wird. Das seit Kurzem in Nürnberg— Ostbahnhof— gegründete Etablissement für Kunsttöpferei und Ofenfabrikation, Firma Kittler& Co. rechtfertigt vollkommen die Erwartungen, die man auf den technischen Leiter des Unternehmens, Herrn Philipp Kittler, gestellt. Derselbe, für seine früheren Leistungen in der Töpferwerkstätte seines Vaters in Schwabach schon vielfach prämürt, hat u. a. für seine ganz hervorragenden Leistungen in Majolika Rococo. Oefen den Konkurrenzpreis der König LudwigsPreisstiftung des bayerischen Gewerbemuseums erhalten und wurde bei der deutsch=nationalen Kunstgewerbe=Ausstellung in München 1888 für vorzügliche Ausführung von Rococo=Oefen mit zwei Medaillen ausgezeichnet. Das genannte Etablissement fertigt bei vortrefflichem feuerfestem Maierial in den denkbarsten Glasurfarben alle Sorten Thonösen vom gewöhnlichen bis zum künstlerisch vollendeten Salonstücke. Eine besondere Spezialität bilden die formvollendeten farbig gemalten Majolika=Oefen und Kamine in Altdeutsch und Rococo. Statt jeder besonderen Anzeige. Ein kläftiger Junge. Paul Esser u. Frau. Aachen, den 12. März 1889. Burtscheider Turn-Verein. Tiefbetrübt erfüllen wir hierdurch die traurige Pflicht, daß es Gott dem Allmächtigen gefallen hat, unseren lieben unvergeßlichen Mitgründer und langjahriges Vorstands=Mitglied, Herrn Peier Wen, gestern Nacht 3 Uhr in Folge eines Herzschlages zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. Zur Theilnahme an der Beerdigung, welche Donnerstag den 14. März er., Morgens 9½ Uhr, stattfindet, versammeln sich die Turner und Turnerfreunde um 9 Uhr im Vereinslokale„Bachushof“. Der Vorstand. Literarischer Handweiser, herausgegeben von Dr. in Münster. Jährlich 24 Nru. d 32 Spalten hoch 4° für 4 Mk. per Jahr. 1889. Nr. 4. Juhalt. Calderon's geistliche Festspiele und deren neueste Uebersetzung durch Lorinser, II. Artikel (Günthner).— Weitere kriische Referate über: Fritz Officium defunetorum und Mehler=Zollner Grabreden, Armenseelenpredigten u. Grabschriften(Bierbaum), Rinaldi II valore del Sillabo(Bellesheim), Davidsohn Philipp II. August von Frankreich und Ingeborg(S. Bäumer), Rohauft de Fleury La Messe und Chevalier Répertoire historique du moyen-Age(Folk), v. Heilwald Die menschliche Familie(Plaßmann), Wanderbücher für Handwerksgesellen u. s. w. von Schneider und Linde(F. Koch), Ludolff Sein letzter Wille(Keiter), Graf Gebeibuch für Taubstumme(W. Cüppers), Caussette Vernünftigkeit des Glaubens, Wasserburg Atheismus u Gottesglaube, Uffenheimer Heilslehre der kathol. Kirche, Röelers Fahneneid des christlichen Mannes und Gisler Kathol. Gottesdienst(Rolsus). — 10 Notizen über die AntisklavereiBroschüre und verschiedenes Andere(Hülskamp).— Inhalt der bieherigen Eigänzungsheste zu den Laacher=Stimmen.— Novitäten Verzeichniß. Bekanntmachung. Ueber Weinbau, Schweinezucht, Dampfmüllerei und Bankwesen in Südserbien liegt für die Betheiligten auf unserem Bureau Mittelstraße Nr. 9 an jedem Wochentage, Vorm. zwischen 10 und 12 Uhr, eine vertrauliche Mittheilung zur Einsichtnahme aus. Aachen, den 12. März 1889. Die handelskammer für Nachen und Burtscheid. Webeschnte fül die Wollenindustrie in Das neue Schuljahr beginnt Montag den 29. April. Ausführliche Programme sind im Schulhause, Hirschgraben Nr. 8, jederzeit 14ch a Strn. 8 Res ie ehch n che den 3. und 4. Abend der Rezitationen Türschmann eine Aenderung nothwendig geworden. Es finden daher statt: wuris wanz, Recitationen Fürschmann Kazs, i. Ipbigente. im Kurhause Mamiet. 3. Sonntag den 17. März, Abends 7 Uhr, im Ballsaale: Ausgewählte klassische Balladen. 4. Der vierte Abend und das Programm wird noch bekannt gemacht. Karten: Abonnements für 4 Vorträge 6 Mark, Einzelkarten 2 Mark, für Lehrer hiesiger Anstalten 1 Mark, Schülerkarten 75 Pfg., zu haben bei R. Barth, Holzgraben 8. Die Bezahlung der Rechnungen für den diesjährigen Faschingszug am Rosenmontag findet statt am Mittwoch, den 13. März, mittags von—8 Uhr, beim Herrn Präsidenten Peter Hensen Kleinmarschierstraßenecke. Für das Comité des Faschingszugs 1889: Kassirer, H. Valtmann. Wiesbaden. Eröffnung am 1. April 1889. Hôtel Bristol vermals Spehner, 28 Wilhelmstrasse 28.— Vornehmes Famillen-Hôtel I. Ranges, gegenüber den Parkanlagen, in nachster Nähe des Königl. Theaters, des Kochbrunnens und der Bahnhöfe, ist vollständig renovirt und durchweg auf das eleganteste und comfortabelste neu eingerichtet worden. Hydraulischer Personenaufzug und Telephon. Mäseige Preise. Paul Sieben, Besitser, früher Chef de Reception im Hôtel Klumpp, Wildbad und Grand Hôtel du Louvre, Mentone. 8296 Auchcner Bunk fü. Nänder und Sewerbe. (Actien-Gesellschaft.) (Vierzehntes Geschäftsjahr.) Gewinn- und Verlust-Conto 1888. Debet. Credit. An Depöts=Zinsen=Conto. „ Verwaltungs=Unkosten=Conto. „ Handlungs=Unkosten=Conto. „ Abschreibung auf Conto=CorrentConto. „ Abschreibung auf BankgebäudeConto. „ Abschreibung 10% auf MobilienConto. „ Reingewinn z. Vertheilung. „ Reservefonds statutgemäß 5% des Reingewinns M. 4,139.04 Demselben ferner„ 2,.360.96 5% Dividende. Tantièmen. Gewtan=Sortrag. Per Zinsen=Conto „ Effecten=Zinsen=Conto „ Provisions=Conto „ Gewinn=Vortrag aus 1887 Activa. Bilanz nach dem Abschluss. 31. Dezember 1888. Mark Pfg. 89.437 11.118 52 759 .000 90 73 10 156 315 78 Passlva. Conto=Corrent=Conto: Debitoren. Incasso=Conto: Debitoren. Cassa= und Reichsbank=Giro=Conto. Wechsel= und Devisen=Conto. Effecten=Conto. Coupons-Conto. Immobilien=Conto. Mobilien=Conto. Bankgebäude=Conto. Per Capital=Conto „ Reservefonds-Conto „ Gewinn=Vortrag=Conto „ Conto=Corrent=Conto: Creditoren „ Incasso=Conto: Creditoren „ Depôts=Conto „ Accepten=Conto „ Aval=Conto „ Tantièmen=Conto „ Dividenden=Conto 1884 „„„ 1885 „„„ 188 „„ 1551 „„„ 1888 Mark Pfg. 1,000,200— 41,522 50 20,000— 891,728 39 69,907 86 1,286,290 251,740 79.640— 6,270 74 15— 60— 45 75 50,010 70 25 .697,505 44 Die Dividende 5%= M. 15 pro Dividendenschein Nr. 3 der II. Serie ist vom 12. März a. e. ab an der Wechselstube der Bank zahlbar. Sachen, den 11. März 1889. Für den Aufsichtsrath: Aachener Bank für Handel und Gewerbe. Der Vorsitzende G. Welter. Victor Monheim, Stadtverordneter. Deutscher Privat=Beamten=Verein. Zweite ordentliche General-Versammlung am Freitag, den 15. März dss., Abends 6 Uhr, im Kaisersaal. Tagesordnung: 1. Rechnungsablage. 2. Bericht der Revisoren. 3. Entlastung des Vorstandes. 4. Wahl des Vorstandes. 5. Wahl der Delegirten für die General=Versammlung in Magdeburg. Der Vorstand. 7296 Deutsche Kolonal Geschschaft, Abtheilung Aachen. Oeffentlicher Vortrag über„Eigene Erlebnisse in Ost-Afrika“ von Herrn Amtsgerichtsrath Dilthey am Freitag den 15. März, Abends 7½ Uhr, im oberen Saale des Bernarts'schen Lokales. Zu obigem Vortrage werden die Herren Mitglieder mit ihren Damen hiermit ergebenst eingeladen.— Eintrittspreis für Nichtmitglieder 1 Mark. 831 Der Vorstand. Gewerve=Serein. 125. Versammlung Donnerstag den 14. Abends 8 Uhr, im Schmitz'schen Vorher: Besichtigung von Abbildungen kunstgewerblicher Gegenstände. 1. Protokoll der 124. Versammlung. 2. Eingänge und geschäftliche Mittheilungen. 3. Vortrag über„das Kunstgewerbe als nationale Arbeitsleistung“ von Herrn Hauptmann a. D. F. Berndt. 4. Kleinere Mittheilungen, um die gebeten wird. Fragekasten. Vorher pünktlich 7 Uhr: 133. Vorstands=Sitzung. Vereinsangelegenheiten. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen wird gebeten. von Gebr. Schmederer, Züchertorad in München. Heute Eröffnung der Safft für Nachen.— Während verserden Kuein=Ausschaut für Aachen bei H. Ohse, HotelRestauraut, Büchel; in den ersten Tagen auch im Café Schmitz, Hochsraße. Bekanntmachung. In dem Concursverfahren des Herrn Otto Feitweis, Inhaber der Firma Herm. Jos. Fettweis zu Momjoie, soll die Schlußvertheilung der Masse stattfinden. Die Forderungen betragen M. 94 450,77. Der Kassenbestand M. 1 780,55. Verzeichniß der zu berücksichtigenden Forderungen ist auf der Gerichtsschreiberei des Königl. Amtsgerichts hier, zur Einsicht der Gläubiger niedergelegt. Mont joie, den 11. März 1889. Der Concursverwalter, 830g Fritz Kaufmann. Dr. Gehrig's weltberühmte Zahnhalsbändchen, das Zahnen bei Kindern schmerzlos zu befördern, sowie die gefährlichen Zahnkrämpfe zu beseitigen, sind nur allein echt zu haben beim Hof=Bandagisten C. Th. Schmets, Büchel 48 in Aachen. Aachener Geschichtsverein. Donnerstag den 14. d.., Abends 7½ Uhr: Monats=Versammlung im Gasthof zum Elephanten. Concordia. Mittwoch den 13. März, Abends 9 Uhr außerordentliche General=Versammlung der aktiven Mitglieder und des Festausschusses. Nachher: Probe. 8108 Der Vorstand. Nachener Eitderkranz. Mittwoch, den 13. März 1889. Abends 9 Uhr: Probe und Ballotage. Der Vorstand. Stäut-Theater! Mittwoch, den 13. März 1889. Vorstellung in Serie W. Benesiz für Anton Willwohl. Die Judrn. Am Fackelsonntage heuer Im Klüppel beim Glase Wein Sprach Jemand, daß schlimm die Zeiten Für Aermere möchten sein. Da kam uns der Gedanke, Zu lindern in etwa die Noth: Flug's sprangen wir von den Stühlen, Scherflein zu sammeln für Brod. Dem rheinischen Herzen folgend, Gab Jeder mit fröhlichem Muth; 51 Mark 19 Pfeunig Die sielen in unsern Hut. Der Dank, Ihr Geber, ist sicher, Denn der armen Familien zehn Zu Gott, dem Allerbarmer, Um reiche Vergeltung fleh'n. Die Sammler. Abgabe zur Befreiung von Militeirspann= diensten für Luxuspferde. Die für das Jahr 1889 90 aufgestellte Heberolle liegt vom 15. März eur. ab während 14 Tage im Steuer=Büreau, Veierstraße 45 I Erage, zur Einsicht offen. Diejenigen Besiger von Luxuspserden welche wünschen, von der Heranziehung zu Militairvorspanndiensten befreit zu werden und sich deshalb noch nicht gemeldet haben, werden ersucht, die Meldung baldigst auf dem vorgenannten Büreau vorzunehmen. Nachen, den 8. März 1889. Der Oberbürgermeister, J. S. 8255 Ebbing. Jagdverpachtung. Montag, den 13. März d.., Nachmittags 2 Uhr, werde ich in der Schwartz'schen Wirthschaft hierselbst, die wildreichen Jagdbezirke der Gemeinden Blankenheim und Reetz— 699 resp. 713 ha groß, darunier 238 ha resp 203 ha Wald— öffentlich auf 9 Jahre wiederverpachten. Blaukent eim(Eisel), den 27. FePruor 1939. Der Bürgermeister, 7225 Sauren. Auctions-Anzeigen von Notaren, Auctionatoren, Coneursverwaltern, Gerichtsvollziehern, Agenten etc. etc. befördert auf das prompteste an alle Zeitungen und Fachzeitschriften zu Originalpreisen mit Abrechnung des höchsten Rabattes die älteste Annoncen-Expedition Haasenstein& Vogler Köln a. Rh. Vertreten in Aachen: M. Jacobi, Theaterplatz 17. Das Journal de Bruxelles und „La Belgique“ sind die zwei belgischen Zeitungen, welche zu Annoncen den Personen die in Belgien irgend eine Stellung suchen, sowie den Industriellen, Banquiers, Kaufleuten und Hoteliers an erster Stelle zu empfehlen sein dürften. Das JJournal de Bruxellest wurde 1820,„La Belgique“ 1850 gegründlet, und beide fanden stets die grösste Verbreitung bei ter höheren Klasse Die Insertionsgebühren betragen für die Petit-Zeile 25 Pfg. Rabatt wird bewilligt bei zahlreichen Insertionen. 189 Aufträge nimmt entgegen Herr Niset, 4 Impasse de la Violette, Bruxelles, oder die Annoncen-Expedition von Weyers-Kaatzer in Aachen. 547 Faltenhemden 80 nd Zur Ainden Pacuch Den dahelichen4 Vteigrnde vorgs olt. aus dem Verlagt in Mi. Gladbach emgiohten tur a Kom Cr arlia. 5 Lim Soe. ues di ie. er Gsende Unschen. ien uns beren. Macte r d. omme erihr dute. Bian: Laus Sichecte Auschmuiter 1 aumm Gam., 1/.— hhrot.), Muma, 4 Langzia, Lürteogs a. Socharitäch, Scheitilsun, Hater Sestsches,# Muntergotestoten. ##estäches#n Bo##: 4) Speeiell für Herren: ssastg, a# ens eür Cirn.“ n 5) Kur4 M .:: Pgest en ege. 91.27 Sin: Sethose 9 1 42: 2 Klainkt. Gergtrsigrtt#,##r trachtungsbug amn Gedes) gnige anbriung(Perl-dusg. e) Mit groder Scrift: det dor dsten. sen 4. s. Garant Sht gruge. pmeinniche, Aeger Lr. ie ewige Andstung, o# Diel 8 J. Ahlarigeteimatz Selait sei Satas Guses. e) Speeiek fur 9 an# Sart. Maris z2 beim. (De. Seaien.) Lalre Aagins, it wein Sa.is 3uus eichuage. Schreh). Peliges der, Jaiu(Ggrepe Corit Faus maine Lich.4 85 im Alter Kade und Frichun Durnige Aubtung(gunggr Serit (1bge Bächerfind in elen Gandlungen. O welche Gebeibächer fühem, in den Manz. bstem Sdenso is das in Breslan von Dr. Windthors allen wesche Gebetbächer füdemn in verichiedensten Eindänden zu haben. msois bos in. Vreolan von Dr. Windthorst allen Frauen und Mädchen warm empfotzlene, im Verlage oon A. Aisarid eschienene=Hausliche Gluck- zür nur Eime Illark in allen Buchhandlungen zu haben. Die vemrehel. Lünsen werden gebeten von ebigen Büchern uur die Aussaben ven 4: Rillarth zu verlangen. Mobilar=Dersteigerung. Mittwoch den 33. und Donnerstag den 4 Mäzc, Somitags vur 9 auld von 3 Uhr an, werde ich in der Benefiziar=Nachlaßsache des Möbelhändlers Jakob Hammer von hier, auf Grund Genehmigungsbeschlusses des Königl. Amtsgerichts, Abth. IV hier, vom 15. Februar d.., im Hause Wirichsbongardstraße 39 zu Aachen, den noch sehr reichhaltigen Bestand des Lagers von neuen Eichen=, Nuß= und Kirschbaummöbeln, als: Sekretaire, Schreibtisch, Büffet, rothe und grüne Plüsch=Garnitur, Bücherschrank, Salon= und Nähtische, Schränkchen, Vertikows, Sophas, Bettstellen, Nachtsund Waschkommoden, Consol= u. Salonspiegel, circa 130 Stühle, und eine große Partie lackirter und polirter Möbel aller Art, feruer das Hausmobilar und gesammte Schreinerhandwerkzeug, Bohlen, Stoßkarre und Zugbund, öffentlich gegen baare Zahlung an die Meistbietenden versteigern. Die zuerst bezeichneten Sachen gelangen bestimmt am Nachmittage des ersten Tages zum Verkauf. Aachen, den 1. März 1889. Hubert Adams, 738 Königl. Notar. Auf Anstehen der zu London bestehenden Imperial-Continental-Gas-Association wird der unterzeichnete, zu Burtscheid im Landgerichtsbezirke Aachen wohnende Königlich Preußische Notar Wilhelm Rasquin, am Mitwoch, den 27 März 1889, Vormitags 10Uhr, in seiner Amtsstube Wilhelmstraße Nr. 101, zehn zu Burtscheid an der Warmweiherstraße, der Bachstraße und der projectirten Zollernstraße sehr günstig gelegene Baustellen öffentlich und meistbietend verkaufen. Plan, Taxen und Bedingungen liegen in der Amtsstube des unterzeichneten Notars zu Jedermanns Einsicht offen. Der Königliche Notar, „ Häsghugn. Haufm., kath., gesetzten Alters, militär6 frei, mit einf. u. dopp. Buchführung, deutsch., franz., engl. und italien. Correspond, vertraut, wünscht VertrauensStellung, vorzugsw. wo sich später mit Einlage interess. könnte. Frank. Offetten K P 334 besorgt die Exp. d. Bl. 460 OOS Fenster abgepaßte Gardinen mit Vorder= und Rückenschluß, aus best erprobtrm elsäss. 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Zur Uebernahdes Gerüst= und Materialien### standes sind ca. 6000 Mark forderlich. Offert. unt. M 350 die Exp. 7821 des„Echo der Gegenwart“, eine Extra=Ausgabe des Anzeigentheiles, wird täglich an den städtischen Plakatsäulen angeheftet und in etwa 4000 Exemplaren in Aachen und Burtscheid an Nichtabonnenten des„Echo der Gegenwal verbreitet. Die Zustellung erfolgt gegen einen Botenlohn von 25 Pfg. vierteljährig. Für Nicht=Parterrebewohner oder Bewohner von Hintergebäuden beträgt der Botenlos## 50 Pfg., welche vorher zu entrichten sind. Bestellungen sind an die Expedition des„Echo der Gegenwart" Büchel 36 zu richten. der mon sein betr Anz verf zu s1 diese von rath Mel Niel wir Bor der auf ent schie erso heu ent Ern Ra und auf gehe auß mut Der war rege Gru anl und säm sind gew sodo Die Ma ein ge0 Aachen 1889.— Nr. 62. SNee Tec 41. Jahrgang. Mittwoch, 13. März. Zweites Blatt. Chefredakteur: Hubert Immelen. Verantwortlicher Redakteur: Hilmar Heinrich Beissel. * Aelteste Zeitung Aachens mit größter Abonnentenzahl. Telegrammadresse: Echo, Aachen.— Telephonauschluß Nr. 62. FvEE VyVSNN Verlag von P. Kaaper in Nachen. Druck von Hermann Kaater in Nachen. nen 96 3 un be di en sech I ech st tes 10 1 01 10 lt tte elch de win eit B äsch cn 1. irb 9 sel 4 81 r4 b be ho ub 4 2n Deutschel Reich, * Berlin, 11. März. Die Ernennung des preußischen Generals(v. Voigts=Reetz) zum„Domkapitular“ in Naumburg hat die Aufmerksamkeit wieder auf die sonderbare Stellung der protestantischen„Domkapitel“ Braudenburg, Merseburg, Raumburg und das Kollegiatstift zu Zeitz gelenkt. Die einst katholischen Stifter würden bei der sogenannten Reformation, wie viele andere, der Einziehung verfallen sein, wenn sie nicht 1521 unter die Reichsunmittelbaren aufgenommen wären. So retteten sie sich als Zeugen katholischer Vergangenheit in die Gegenwart, aber nur als Stiftungen, denn statt der katholischen Priester, für welche die Benefizien errichtet wurden, finden wir in den Stellen Generäle, Minister, Ober= und Polizeipräsidenten und Präsidenten protestantischer Kirchenbehörden. Das„Domkapitel“ zu Brandenburg zählt im Ganzen 12„Domkapitulare“, das zu Merseburg und Naumburg je 3, und ebenso viel Mitglieder hat das Kollegiatstift zu Zeitz. Das Gehalt dieser Laien=„Domherren“ ist zum Theil sehr beträchtlich. So soll der„Domdechant“ von Brandenburg(jetzt Generallieutenant v. Bredow) 12—15,000 Mark, die übrigen„Domkapitulare“ 2000—6000 Mark beziehen. Elwas geringer sind die Bezüge bei den anderen Stiftern. Auch das politische Recht, ein Mitglied zum preußischen Herrenhaus zu entsenden, ist den drei„Domkapiteln“ geblieben. Deu großen Gehältern der„Domkapitulare" steht jetzt die geringfügige Pflicht gegenüber, an einem Tage im Jahre in der Domkirche im schwarzen Ornate mit rothem Sammetbaret zu einem Gottesdienste zu erscheinen, bei welchem z. B. noch vor einigen Jahren in Naumburg, lateinischen Horen zu singen waren. Das Ganze können wir als nichts Anderes, als eine in mehrfacher Beziehung bedenkliche Anomalie bezeichnen. Zunächst sind Laien, und zwar Protestauten, doch außer Stande, die Pflichten katholischer Priester, und für solche waren die Stiftungen bestimmt, zu erfüllen. Zweifellos waren auch bei den drei Domkapiteln, wie bei allen anderen zahlreichen Anniversarien Trauerämter zu verrichten. Wohin mögen die Gelder für diese Verpflichtungen gekommen sein? Sonderbar ist es aber auch, daß die Güter katholischer Domkapitel in Preußen vom Staate eingezogen und die Stellen selbst sehr niedrig dotirt werden, während die protestantischen„Domherren", obwohl nahezu pflichtenlos, nicht nur ihre hohen Gehälter behielten, sondern auch politische Rechte, die keinem katholischen Domkapitel eingeräumt worden sind. Eine Neuregelung dieses anormalen Zustandes wäre dringend geboten; leider aber spricht die Ernennung neuer Stelleninhaber nicht dafür, daß eine Aenderung geplant wird. &a St. Wendel, 11. März. Wie verlautet, beabsichtigt die Centrumspartei, bei der bevorstchenden Reichstagsersatzwahl für den Wahlkreis NeunkirchenOttweiler=St. Wendel sich der Wahl zu enthalten. Mit Rücksicht auf die bald zu Ende gehende Legislaturveriode will man die Wähler, die meist aus abhängigen Arbeitern bestehen, nicht dem hier stets heftig entbrennenden Wahlkampf aussetzen. Außerdem ist der Kartellkandidat,„König“ Stumm. bei dem großen Einfluß, den er im Wahlkreis besitzt, nur sehr schwer zu verdrängen. Die diesmalige Enthaltung ist natürlich kein Präjudiz für die nächsten allgemeinen Wahlen. * München, 11. März. Der Kriegsminister, General der Infanterie v. Heinleth, ist heute zu einem zweimonatlichen Urlaub nach Gries in Bozen abgereist. Mit seiner Stellvertretung ist General der Infanterie v. Fries betraut worden. * Straßburg, 10. März. Im Elsaß hat sich eine Anzahl Deutscher in dem Gedanken geeinigt, dem früh verstorbenen Kaiser Friedrich ein Denkmal bei Wörth zu setzen. Der Gedanke hat ein Komite veranlaßt, an die ganze Nation einen Auftuf zur Betheiligung an diesem Werke zu erlassen. Der Aufiuf ist unterschrieben von hervorragenden Personen aller Stände. Ausland. * Bern, 11. März. Bei der Wahl eines Nationalraths in Genf siegte Ador(konservativ) mit 600 Stimmen Mehrheit gegen Vautier(radikal). Das bedeutet also eine Niederlage der„Kulturkämpfer“. * Bern, 10. März. Aus Bellingzona(Tessin) wird gemeldet: Da der Regierungsstatthalter von Lugano sich geweigert hatte, die von dem Kommissär Oberst Borel verlangte Freigebung eines verhafteten Radikalen der einen Konservativen bedroht hatte, zu vollziehen, zog auf Befehl des Kommissärs das gestern nach Lugano entsendete Züricher Halbbataillon vor die Präfektur und schickte sich an, dieselbe mit Gewalt zu besetzen. Hierauf erfolgte die verlangte Freisprechung. * Paris, 11. März. Der Ministerath beschloß heute Vormittag, dem Antrage des Generalstaatsanwalts entsprechend, in der heutigen Sitzung der Kammern die Ermächtigung zur gerichtlichen Verfolgung des Senators Naquet sowie der Abgeordneten Laguerre, Turquet und Laisant zu verlangen. Die Anklage gründet sich auf die Thatsache, daß die„Patriotenliga“ in eine zeheime Gesellschaft umgebildet worden ist, indem es außer ihren öffentlichen Statuten noch geheime Bestimnungen gab, wonach die„Liga“ mittelst einer Anzahl Lepeschen, welche bei den Telegraphenstationen niedergelegt waren ihre Mitglieder mobil machen konnte, um Maßkegeln der Behörden entgegenzuarbeiten. Ein zweiter brund der Anklage ist, daß die Kundgebung der„Liga“ anläßlich des Falles Atschinoff an Ignatieff. Tschernajeff und den Bürgermeister von Moskau gerichtet war, die sammtlich im Dienst einer auswärtigen Macht sich besnden. In Folge dieses wurde die vom Ministerium gewünschte Dringlichkeit vom Senate ausgesprochen und voann eine Ausschußkommission zur Vorprüfung gewählt. die Kammer wählt morgen eine solche Kommission. Man glaubt, daß auch Boulanger in die Verfolgung emndezogen wird, und überhaupt noch schärfere Maßregeln begen die„Patriotenliga; in Anwendung gebracht werden. Herzog von Aumale trifft heute in Paris ein und stattet morgen dem Präsidenten Carnot seinen Dank für die Rückverufung ab. Morgen Nachmittag nimmt derselbe Theil an einer Sitzung der„Akademie frangaise," deren Mitglied er ist. # Rom, 8. März. Die Ansprache, die der heil. Vater am letzten Dinstag an die Fastenprediger gehalten, ist nicht veröffentlicht worden, da der h. Vater in ungezwungener Weise über die gegenwärtigen Verhältnisse sprach. Ich erfahre jedoch, daß er den Predigern hauptsächlich zwei Punkte ans Herz legte: nämlich erstens mit besonderm Eifer über das christliche Leben nach den Vorschriften der letzten Encyklika zu reden, und zweitens die Nothwendigkeit der christlichen Schulen in Rom zu betonen. Der Papst wünscht nämlich mit Unterstützung der Gläubigen die katholischen Elementarschulen Roms zu erweitern und so den Bestrebungen der Regierung entgegenzuarbeiten, welche alle Anstrengungen macht, um die öffentlichen Schulen ganz zu verweltlichen. Nach der Ansprache unterhielt sich der Papst mit den einzelnen Predigern. Die Schrift des spanischen Ministers des Auswärtigen Vega de Armijo über die Beziehungen zwischen dem h. Stuhl und dem Königreich Italien hat zu diplomatischen Erörterungen zwischen der italienischen Regierung und dem Kabinet von Madrid Anlaß gegeben. Herr Crispi hat sich nämlich bei der spanischen Regierung beschwert und Aufklärung über diese Veröffentlichung des Ministers, die sich gegen die gegenwärtige Politik Italiens richte, erbeten. Die spanische Regierung hat durch ihren Gesandten in Rom antworten lassen, die Schrift sei nur die Wiederholung einer Konferenz, die der jetzige Minister früher in der königlichen Akademie von Spanien gehalten, und trage daher nur einen persönlichen und literarischen Charakter. Die italienische Regierung mußte sich mit dieser Antwort begnügen. Offenbar hat die Schrift in Italien großen Eindruck gemacht. Herr Crispi hat endlich sein neues Ministerium fertig. Schwerlich wird dasselbe aber so lange leben als das abgetretene, und man glaubt, daß schon bald Neuwahlen stattfinden müssen, um die Situation mehr zu klären. Herr Crispi behält seine drei Portefeuilles, das Präsidium, das Aeußere und das Innere, und erfreut sich somit nach wie vor eines dreifachen Ministergehaltes. Das Witzblatt„Don Chisciotte“ kann darum aber auch fortfahren, ihn den„Minister triplex“ zu nennen, wobei die Anspielung auf seine Familienverhältnisse(Dreiweibermann) sich von selbst versteht. In Hinsicht auf diese Verhältnisse meldeten die offiziösen Blatter nach dem letzten Hofballe mit offenbarer Genugthuung, daß König Umberto sich längere Zeit sehr freundlich mit Donna Lina Crispi unterhalten habe. Die Blätter sagen aber nicht, welche von den drei„Frauen" Crispis diese ist. * Rom, 10. März. Der Ministerrath beschloß heute definitiv die Errichtung eines Ministeriums für Post und Telegraphen.— Die neuen Minister werden nach dem heute stattfindenden Kabinetsrathe die Geschäfte übernehmen.— Wie verlautet, würde die Deputirtenkammer zunächst das abgeänderte Budget berathen und sich alsdann vertagen. * Lissabon, 9. März. Der Ministerrath hat beschlossen, daß die Betheiligung Portugals an der Pariser Weltausstellung keinen offiziellen Charakter haben solle, dagegen würde die Regierung insbesondere den Ausstellern von Landesprodukten in jeder Beziehung fördernd zur Seite stehen. * London, 10. März. In Erwiderung des Schreibens des Sultans von Sansibar über den am 3. d. Mis. vorgekommenen Zwischenfall, wobei eine arabische Dhau (Boot) Feuer gab und den Führer der Dhau tödtete, hat der deutsche Konsul erklärt, er müsse erst die Leiche des Verstorbenen sehen, ehe er Weiteres in der Angelegenheit thun könne. Der deutsche Admiral erlaubt den Dhaus nur auf 3 Tage Vorräthe einzunehmen, so daß der Handel sehr gehindert wird. Da der Admiral sich weigert, die arabischen Gefangenen frei zulassen, so wird die Lage dei gefangenen deutschen Missionäre als hoffnungslos angesehen.— Die londoner Universitätsmission für Central=Afrika hat telegraphisch die Nachricht erhalten, daß die Aufständigen in Pangani(gegenüber Sansibar) die 50 Wagenladungen Vorräthe, welche sie Anfangs Januar der Mission raubten, zurückgegeben haben. Der anglikanische„Bischof“ Smythies ist mit den zwei ihn .gleitenden Geistlichen von Sansibar über Wanga wohlbehalten in Magila eingetroffen. * Christiania, 10. März. Am 12. Februar hatte unser apostolischer Präfekt, Msgr. Fallize, Audienz bei dem jetzt hier residirenden Könige. Er sagte dem Könige, er bitte zu Gott, mit dem gegenwärtigen Jahre, wo das 100jährige Gedächtniß der französischen Revolution begangen werde, möge eine neue Periode beginnen und wieder erkannt werden, daß die Könige Könige und die Unterthanen Unterthanen bleiben müssen.„Und vor Allem Gott Gott“, fiel der König ein;„denn wie kann der König ein wahrer König, der Unterthan ein getreuer Unterthan sein, wenn nicht Beide in Gott ihren Herrn und den Ursprung aller Autorität erkennen? Leider hat sich ein wahrer Luciferismus bei den Völkern entwickelt. Niemand will mehr dienen; die Völker entziehen sich der Autorität der Fürsten und viele Machthaber der Autorität Gottes.“ Möchte doch dieses schöne Wort aus Fürstenmund allgemein beherzigt werden! Demnächst soll eine für die Katholiken sehr wichtige Frage im Storthing(Volksvertretung) verhandelt werden. Es liegt nämlich eine königliche Proposition vor, gemäß welcher lutherische Kinder nicht mehr gesetzlich gezwungen werden können, sich konfirmiren zu lassen, d. h. das lutherische Glaubensbekenntniß zu beschwören und das Abendmahl zu empfangen. Für uns ist das insofern von großer Wichtigkeit, als Kinder, welche von der katholischen Religion überzeugt sind, aber vor ihrem 15. Jahr dem Gesetze gemäß nicht aus der Staatskirche austreten dürfen, wenigstens nicht gesetzlich gezwungen werden können, ihren wahren Glauben abzuschwören. * Belgrad, 11. März. Der Minister des Auswärtigen versandte ein Rundschreiben an die serbischen Gesandten im Auslande. Darin wird der Regierungsantritt des Königs Alexander mitgetheilt und betont, die Aufgabe der Regierung sei vorerst, die für das Inslebentreten der neuen Verfassung nothwendigen Gesetze auszuarbeiten und hauptsächlich die Regelung der Finanzen durch rationelle Finanzgebahrung und äußerste Sparsamkeit herbeizuführen. Bezüglich der auswärtigen Politik stehe die Regierung auf dem Standpunkte der Proklamation der Regenten und werde es als ihre Hauptaufgabe betrachten, die Pflege und Entwickelung eines Freundschaftsverhältnisses mit allen Staaten anzustreben.— Der ehemalige Führer der Radikalen, Pasitsch, ein Revolutionär, ist begnadigt worden. * Athen, 11. März. In einer außerordentlichen Sitzung der Kammer verlas Ministerpräsident Tricupis ein Dekret, welches die Session eröffnet. Die Präsidentenwahl findet morgen oder Freitag statt. Telegramme des„Echo der Gegenwart“. J Berlin, 12. März, 5 U. 20 M. Abds.(Privattelegr.) Der„Reichsanzeiger" veröffentlicht folgende, vom 8. d. M. datirte Kabinetsordre des Kaisers an den Grafen Moltke zu dessen Jubiläum: Mein lieber GeneralFeldmarschall! Sie wollen heute den Tag in stiller Zurückgezogenheit begehen, an welchem Sie auf eine vollendete 70jährige Dienstlaufbahn zurückblicken. Wie Wenigen ward dies der Zeit nach vergönnt, wessen Laufbahn gliche der Ihrigen? Was Sie in den vergangenen 70 Jahren für die Größe Meines Hauses, für Preußen und Deutschland gethan und geleistet haben, darf ich hier nicht wiederholen. Die ganze Welt weiß davon, und die Geschichte bewahrt es für alle Zeiten. Das aber lossen Sie mich aussprechen, wie mit Mir ganz Deutschland es als eine besondere Gnade Gottes dankbar preist, daß er Sie bis heute unter uns belassen hat; möge es dem Allmächtigen gefallen, Sie Mir und dem Vaterlande noch ferner in der bisherigen Kraft und Frische zu erhalten! Gleich Meinen nun in Gott ruhenden Bätern trage ich in tiefsten Herzen die Dankesschuld gegen Sie. Der Kaiser schließt mit der Bitte an den Jubilar, seine Broncebüste anzunehmen. J Berlin, 12. März, 5 U. 40 M. N.(Privattelegr.) Der Kaiser besuchte heute unvermuthet die Sitzung des brandenburgischen Provinziallandtags. Er hielt eine Ansprache. Die Sozialistenvorlage soll dem Bundesrathe in der nächsten Zeit zugehen. Das Sterbezimmer des Kaisers Wilhelm wird gegenwärtig in eine Kapelle umgewandelt. Der Studiosus Sänger, welcher den gefallenen Studiosus Blum gleichfalls gefordert hatte, wurde zu einer Woche Festungshaft verurtheilt. J Berlin, 12. März, 5 U. 55 M. N.(Privattelegramm.) Das Abgcordnetenhaus erledigte den Rest des Kapitels des Kultusetats, welches Kunst und Wissenschaft betrifft. J Berlin, 12. März, 6 Uhr 45 Min. A.(Privattelegramm.) Wißmann will sein Hauptquartier in Dares=Salam nehmen; von dort will er zu den nordwärts gelegenen Plätzen Pangar, Saadani und Bagamoyo vorrücken und später die füdlichen Plätze: Kilwa und Lindi besetzen. Zur leichteren Verbindung der Küstenplätze untereinander will er sich der Mithülfe von 6 Dampfern bedienen. Schulzeitung. * Köln, 11. März. Die„K..“ schreibt: Nachdem die königl. Regierung der von der Stadtverordnetenversammlung vom 21. Februar beschlossenen Errichtung einer simultanen mittleren Mädchenschule ihre Genehmigung versagt hat, wird den Stadtverordneten in der nächsten Sitzung eine Vorlage betr. Errichtung einer katholischen minleren Mädchenschule unterbreitet werden. * Crefeld, 11. März. Heute Morgen begann am biesigen Gymnasium die Abiturientenprüsung. Nach dem schriftlichen Examen traten vier Oberprimaner zurück, so daß noch dreizehn sich der Prüfung unterzogen. Von diesen wurde der„N..“ zufolge auf Grund ihrer schristsichen Arbeiten fünfen das mündliche Examen gescherk. * Düsseldorf, 10. März. Das Abiturientenexamen am hiesigen Gymnasium, welches am Donnerstag unter dem Vorsitze des Herrn Prov.=Schulrath Dr. Deiters begonnen, wurde gestern Abend beendet. Von den 23 Examinanden ist 4 die mündliche Prüjung geschenkt worden; von den übrigen 19 Schülern haben 18 das Examen bestanden. + Xanten, 11. März. Zu der in diesen Tagen am Lehrerinnenseminar hierselbst stattfindenden Aufnahmeprüfung haben sich nicht weniger als 100 Präparandinnen gemeldet, wovon jedoch nur 25 aufgenommen werden können. Und dieser Andrang, obwohl noch Lehrerinnen in großer Zahl vorhanden sind, welche keine definiive Stelle finden können, obwohl sie schon vor Jahren— eine Anzahl vor sechs und mehr Jahren— ihr Examen bestens bestanden haben. □ Wiesbaden, 11. März. In die hiesige Stadtkasse fließen in Folge des Schullastengesetzes aus Staats=, d. h. aus allgemeinen Steuermitteln, beinahe 30.000 Mark. Um den Zuschuß auch für die Industrielehrerinnen zu erhalten, haden die hiesigen Stadtväter beschlossen, dieselben definitiv anzustellen, mit der Bediugung, daß sie für verschiedene Schulen bis zu wöchentlich 30 Stunden verwandt werden können. In Folge dieses Beschlusses werden die Industrielehrerinnen auch pensionsberechtigt, und erhält die Stadt staatlicherseits den üblichen Zuschuß, wodurch beiderseitige Wünsche erfüllt werden. Nun, wenn unsere Kurstadt zwei Putzfrauen für das neue Rathhaus mit je 1000 Mark honoriren kann, dann sind auch 1200 Mark für eine städtische Industrielehrerin nicht zu viel! Die Ersteren sind dabei noch eher in der Lage, eine passende Heirath zu ihun als die Letzteren, da sie als Putzfrauen weniger„Repräsentations= kosten“ nöthig haben als diese. Das feste Gehalt macht sie sogar für viele Leute zu einer begehrenswerthen„Partie“. Was man heutzutage nicht Alles erleot,— städtisch fest besoldete Putzfrauen! Vielleicht werden dieselben nächstens auch noch als pensionsberechtigt erklärt!... Lokalnachrichten. Nachen, 13 März. * Polizeistunde. Wie das Polizeiblatt schreibt, ist seitens des Kreisauschusses beschlossen worden, die für den Landkreis Aachen geltende Polizeistunde von jetzt ab für den Sommer und Winier gleichmaßig auf 11 Uhr Abends festzusetzen. :t Gut abgelaufen. Heute Vormittag stürzte das Pferd eines Fuhrmannes in eine der auf dem Hofe des Hauses Löhergraben Nr. 18 befindlichen Lohgruben, welche zum großen Theile mit Wasser gefüllt war. Diesem Umstande ist es auch zuzuschreiben, daß das Pferd Verletzungen nicht erlitt, doch mußte die Hülfe der Feuerwehr in Anspruch genommen werden, um das Wasser aus der Grube zu entfernen. Alsdann erst konnte mit der Herausschaffung des Pferdes begonnen werden. Diese gelang denn auch schließlich mit großer Mühe. * Aus den Polizeinachrichten. In Burtscheid verließen am Sonntag Eheleute ihre Wohnung, an die sich ein Spezereigeschäft anschließt, um sich gemeinsam zur Kirche zu begeben. Sie begingen die Unvorsichtigkeit, nicht nur das im Hofe zu ebener Erde gelegene Fenster des Wohnzimmers, sondern auch die den Laden mit dem Wohnzimmer verbindende Thür sowie die Ladenkasse offen zu lassen. Bei der Rückkehr sanden die Leute die Kasse ihres Inhalis von 36 Maik beraubt. Der Thäter ist von den sonstigen Bewohnern des Hauses nicht bemerkt worden. Provinzielle Nachrichten. * Suskirchen, 10. März. Als Kuriosum theilt das„Eusk. Vbl.“ mit, daß einem Bürger von hier, der ohne sein Vorwissen einer auswärtigen Steuerkasse einen Steuerrest von 1 Pfennig schuldig geblieben war, gestern hierüber eine Quitiung über 21 Pfg. vorgezeigt wurde, welche derselbe berappen mußte. Auf einen Pfennig Steuer 20 Pfg. Kosten! * Nippes, 11. März. Vor einigen Tagen trat sich ein hiesiger Einwohner einen verrosteten Nagel in den Fuß; derselbe schwoll in bedenklicher Weise an und wurde seitens des Arzies Blutvergiftung konstatirt. Trotz aller angewandter Mittel gelang es nicht, derselben erfolgreich entgegenzutreten, sodaß der Tod des Verletzten am Freitag erfolgte. * Bonn, 10. März Ein schrecklicher Unglücksfall, von dem zwei brave Einwohner, ein Ackerer mit seinem erwachsenen Sohne betroffen wurden, hat, der„Reichsztg.“ zufolge, in Granderath allgemeine Theilnahme wachgerufen. Die genannten Männer hatten eine Einfuhr zu besorgen zu welchem Zwecke sie ein noch junges Pferd benutzten. Plötzlich scheute das Thier und ging mit der Karre durch. Rasch sprang der Vater hinzu und suchte das Pferd beim Zügel zu fassen, wobei ihm aber ein am Karrenbaum befindlicher Hacken in die rechte Schlase drang, so daß er auf der Stelle todt niederfiel. Der Sohn wollie seinem Vater zu Hülfe eilen und versuchte, das unbändige Thier aufzuhalten. Es gelang ihm zwar die Zügel zu fassen; das gereizte Pferd aber biß und schlug mit solcher Wuth aus, daß der Sohn genöthigt war, sie wieder fahren zu lassen. Hierbei gerieth auch er zu Fall, und die Räder des Fuhrwerks gingen dem Unglücklichen über den Leib. Da derselbe schwere innere Verletzungen davongetragen, so wird an seinem Aufkommen gezweifelt. Das Pferd rannte inzwischen in rasendem Laufe durch die Straßen, bis es am Ende des Dorfes festgehalten werden konnte. Vermischte Nachrichten. * Danzig, 11. März. Prinz Friedrich Leopold verlas bei der Jubelseier des Grenadierregimenis einen kaiserlichen Tagesbefehl, wonach dem Regiment die Säkularbänder verliehen werden und das Vertrauen aus gedrückt wird, daß dasselbe stets die Treue bewahren werde. Oberst Boie sprach das Gelöbniß der Treue aus bis zum Tode. Der Prinz nahm alsdann die Parade der übrigen Garnison ab, empfing eine Deputation des Provinziallandtages, besuchte die kaiserliche Werft, die„Freimaurerloge zur Einigkeit" und nahm an dem Festmahl im Artushof theil. Abends 8 Uhr reiste er nach Berlin zurück. * Ein neuer Tenor. Das Hostheater zu Weimar hat einen neuen Ritter vom hohen C entdeckt Herr Zeller, welcher bis vor kurzer Zeit in München als Lehrer thätig war, machle an genannter Bühne vor einigen Tagen seinen ersten theatralischen Versuch. Herr Zeller, der musikalisch tüchtig vorgebildet ist sang den Lohengrin. Adolar(„Euryanihe“) und Majaniello („Stumme von Portici“), und zwar mit solchem Erfolg, daß er von der weimarischen Intendanz auf die Dauer von 3 Jahren verpflichtet wurde. * Eine recht seltsame Entdeckung hat man vor Kurzem in Petersburg gemacht. Der Kuiser hatie das längstens unbenutzte„große Theaier“ dem veiereburger Konservatorium zum Geschenk überwiesen. Die Uebergabe, welche kurzlich anberaumt war, ist jedoch vorläufig aufgehoben weil unbefugte Hände die kostbar ausgestatteten Räume vollständig ensgeraubt haben. Die prächtige Ausstattung der Logen, die Marmorbeläge der Treppen, sogar die Parkettböden sind verschwunden. Die sofort angestellte Untersuchung führte, wie die„Schl. Zig" berichtet, zum Ziel. Ein Beamter des Theaters in der Schuldige. Er hat sich im letzten Sommer ein Haus auf Wassili Ostrow(einer der petersburger Inseln) gebaut und alles aus dem großen Theater Entführte bestens in seinem jetzt so molligen Heim verwandt. Er sah die Sache gar nicht so schlimm an. Das alte Haus müsse doch in allen seinen Theilen total umgebaut werden, ergo wäre es auch nöthig, es ganz auszuräumen— nun kam der„Brave“ einfach beim Ausräumen zu Hülfe! * Schuell gefunden. Student am Telegraphenschalter: „Hier das Telegramm an meinen werthen Alien:„„Prufung glänzend bestanden. Schicke sofort Geld.““ Wieviel beträgt es mit der Adresse?“ Beamier:„Schszig Pfennig; aber Sie können noch ein Wort beifügen.“ Student:„So! Dann telegraphiren Sie gefälligst:„„Schicke sofort viel Geld!"“ * Im Ballsaal. Sehen Sie, lieber Doktor, Natur läßt sich nicht meistern. Um unseren Damen Seidenroben zu verschaffen, tödtet man die Puppen des Cocons. Schauen Sie jetzt die seidenen Hüllen an. Was steckt darin? Lebendige Puppen * Der Gewohnheitsrempler.„He! Sie da, Mann im Mond, was glotz n Sie mich denn so an!“ Handelsnachrichten. * Berlin, 11. März. Berg.=Mark 4% 5. Reibe 000,00.0. Berg=Märk 4% 7. Reihe 1 500 1. Berg.=Märk. 4% 8. Reihe 105,00.1. Berg.=Märk. 4% 9. Reihe 10·500 1. Berg. Märk. Nordb. 4% 114 80 1. Rhein. E. 1858 60 4% 104,80.4. Rh. E. 1862,64 104,80 4. Rh. E. 1871,73 000,00.0. Bank=Diskonto. Amsterdam 2½ Lissabon 5½ Paris 3 Belg. Plätze, 3½ London 3 Petersburg 5 Deutiche Plätze 3 Ital. Bankl. 5½ Schweiz. Pl. 3½ Kopenbagen—3½ Madrid 4 Wien 4 * Nachen, 12 März. Die Zufuhr zu dem heute stattgehabten Biehmarkte betrug 201 Stück. * Autwerpen, 11 März. Kaffee fest, März 109¼, Mai 109½ Spt. 111, Dez 112 Fr.— Petroleum ruhig, vorräthig 17¼. März 16¾. April 16, Sept.=Dezember 17 Fr.— Schweineschmalz fest, März 93¼, Mai 93¼. August 93¼, Sept. 1 3¼ Fr.— Terpentinöl stetig, vorräthig 21½, März=April 21 1/8 Sept.=Dez. 17⅛, franz. 21 7 Fr.— Weizen, und Geiste flau, Roggen ruhig, Mais und Hafer stetig. Wechsel: Deutsche Bankplätze kurz 123,45, London kurz 25,27— 25.322 Schiffsnachrichten. Colon, 4. März. Ang..=D.„Thuringia". St. Thomas, 4. März. Ang..=D.„Helvetia“. St. Thomas, 4. März. Abg.=D.„Hungaria." Hamburg, 5. März. Ang..=D„Wieland“. Hamburg, 5. März. Ang..=D.„Francia“ St. Thomas, 5. März. Abg..=D.„Colonia“. Havre, 6. März. Abg..=D.„Croatia“. Neuyork, 7. März. Abg. P D.„Rhätia“. Havre, 7. März. Abg..=D.„Moravia“. Hamburg, 7. März. Ang..=D.„Flandria“. Lampurs März, Ang..=D.„Einta“. —.urg, 8. März. Abg..=.Polynesia“. Baltimore, 8. März. Ang.=L.„Rheuania“. Havre, 9. März. Abg. P. D.„Borussia“. Scilly, 10. März Abg..=D.„Geller“. Hamburg, 10 März. Abg.=D.„Bobemia“. Lizard, 10. März. Passirt.=D.„Holsatia“. Neuyork, 5. März. Ang..=D.„Sorrento“. Neuyork, 10. März. Ang..=D.„Rugia“. Civilstand der Stadt Geburten. 12. März. Jakob, S. v. Johann Hermanns, Schuhmacher, Paugasse 14.— Peier Hubert Joseph, S. v. Hubert Moonen, Fuhrmann, Steinkaul 2.— Johann Paul Hubert, S. v. Paul Esser, Schlossermeister, Südstraße 14.— Karoline, T. v. August Schorn, Fabrikarbeiter, Elsaßstraße 72.— Rudolph, S. v. Benedikt Beaumar, Tagelöhner, Jakobstraße 82.— Hubert, S. v. Wilhelm Leon, Anstreicher, Bergstraße 25.— Paulus, S. v. Peter Groten, Tischler, Gasborn 42.— Maria Magdalena, T. v. Johann Milles, Bildhauer, Sandkaul 93.— Joseph Maria Hubert Eduard Walther, S. v. Joseph Lennartz, Kaufmann, Rehmplatz 4.— Johann, S. v. Wilhelm Resisch, Fabrikarbeiter, Lünicherstraße 30.— Gertrud, T. v. Joseph Mohr, Weber, Paugasse 5.— Ludwig Eugen Alphons, S. v. August Chaineux, Maschinenfabrikant, Lothringerstraße 61.— Hubert Gertrud, T. 9. Johann Strauch, Schneider, Annastraße 36.— Friedrich Wilhelm Joseph, S. v. Friedrich Wilhelm Gottfried Briem, Bierbrauer, Jakobstraße 122.— Peter Mathias, S. v. Heinrich Rademacher, Gasarbeiter, Adalbertsteinweg 36.— Klara, T. v. Joseph Antoine, Bardier, Alexanderstraße 87.— Peter Paul, S. v. Kaspar Mostert, Schuhmacher, Sandkaul 34. Heiraths=Ankündigungen. 12. März. Joseph Apollinar Kornel Hauck zu Düsseldorf mit Anna Maria Geulen, Gasborn 16. Sterbefälle. 12. März. Katharina Offermann, 2 Mt., Bongard 4.— Therese Hubertine Bartels, 3 Mi., Alexanderstraße 40.— Waliher Paul Birken, 2 J. 7 Mt., Rudolphstraße 16— Franz Fleischhauer, 2 Mt, Peterstraße 66.— Crispina Goeres, geb. Probst, 37., Johanniterstraße 21. Todes=Anzeige. Es hat Gott dem Allmächtigen gefallen, unsere innigstgeliebte Gaitin, Mutter, Tochter u. Tante, die wohlachtbare Srau Kirunz Hoirls, Chrispine Probst, heute 2½ Uhr, nach kurzem Leiden, versehen mit den Heilsmitteln der römisch=katholischen Kirche, im Alter von 37 Jahren, zu sich zu nehmen. Um stille Theilnahme bitten Die trauernden Hinterbliebenen: Aachen und Malmedy, den 12. März 1889. Die Beerdigung findet Freitag, den 15. ds., Nachmittags 2 Uhr, vom Sterbehause: Johanniterstraße 21 aus, statt. Die feierlichen Exequien werden am Samstag, den 16. ds., Morgens 9 Uhr, in der Haupipfarrkirche zum h. Paulus gehalten. 000 (ine freundliche 2. Etage v. 3 Zimmern, E Mansarde u. allen Bequemlichkeiten in der Nähe des Polytechnikums zu vermiethen. Ausk Promenadenstr. 30. 862. Ein Geschäftshaus, vis--vis der(Stolberg)=Mühlener Pfarrkirche zu vermiethen ev. unter günstigen Bedingungen zu verkaufen. Ausk. beim Eigenthümer W. J. Hölter, StolbergMühle. 7947 eeine kleine Familie, 3 Personen, sucht C per 1. April eine schöne Wohnung von 4 Räumen mit Mansarde in besserm Hause, Bleiche erwünscht. Offerten unter B 1567 bes. d. Exp. 8658 Ladenlokal, in bester Lage, Großkölnstraße, sofort zu vermiethen, mit beliebiger großer Wohnung. Auskunft in der Expedition. 8574d Schön möbl. Zimmer mit Kost bill. zu S vermiethen. Neupforte 11. 8749 8625 Geräumige 2. 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