Btchelauogsvelse enel wechentlich gPS L. ∆„„„C Verlagsen Basa. Behabolstr. 12 eesie ud Germia eue Ate Bolfr usts Ainacaeito imn Postber Dut.38 uugl. b11054 2oel. Bonnent-Stmgegel. Lemgsehr d. Neussesche verag Bonner Nachrichten Wers acheichten „W Pseiee Westdeutsche Zeitung Verlagsort Bonn, Bahnbofstr. 12. Zeitungsbeus. Ruf 3831/32. Bedakt.: Bonn, Kronpriosenstr, 13. Rol 2333: GranAungochr 4. Honsssechm toton 115 Bad Godesberger Nachrichten Ahr-Eifel-Nachrichten 59. JAHRGANG— NUMMER 18372 MITTWOCH, 5. APRIL 1950 BINZELPREIS 15 PPENNIG „ Westeuropu Sichert Prederf Deutschland-Rede des amerikanischen Hohen Kommissars NicCloy in London— Für Bildung eines geeinten Europas London.(dpalap) Der amerikanische Hohe Kommissar Nic Cloy sagte gestern bei einer Veranstaltung der Pilgergesellschaft in London, Sicherheit durch Einschränkung des Kriegspotentials und durch Förderung der Demokratie in Deutschland sei nur der erste Schritt zur Lösung der deutschen Frage. Das endgültige Ziel sei Deutschlands Einbeziehung in ein geeintes Europa. Mic Cloy betonte noch einmal, bei jeder Erörterung von Deutschlandfragen müsse die Spaltung zwischen Ost und West berücksichtigt werden. MicCloy sagte:„Als der Krieg zu Ende war, hofften wir, daß die vier Allierten zusammenarbeiten würden, um die tiefen Wunden des Krieges und der Tyrannei zu hellen. Jedoch der Kreml hat Jahr für Jahr nur versucht, die Kluft zwischen Ost und West zu vertiefen.“ Dieses Ringen habe in Deutschland dramatische Formen angenommen und der Sinn der sowjetischen Manöver sei nur der.„Deutschland zum Vasallen herabzudrücken“.„Zur Erreichung ihrer Ziele benutzen die Sowjets heute in Deutschland die gleichen Nethoden, die vor kurzer Zeit noch die Nazis anwandten: marschierende Jugend, überdimensionale Massenkundgebungen, gewaltsame Unterdrükkung der Opposition und ständige Verfolgungen.“ „Wir bleiben in Berlin“ Mit besonderem Nachdruck sprach MicCloy dann von dem Kampf der Sowjeis um Berlin, das„als vorgeschobener Posten hinter dem Eisernen Vorhang“ die Bevölkerung der Satellitenstaaten ständig daran erinnerte,-daß es auch möglich ist, auf andere Art zu leben“. Es werde den Russen jedoch nicht gelingen, von der Stadt Berlin Besit: zu ergreiten, die freien Bewohner dieser Stadt und die Allierten würden das nicht zulassen. Die drei Westallierten seien sich Garin vollkommen einig:„Wir bleiben in Berlin“. Fortschrittliche Kräfte stärken Die gemeinsame Politik der Allierten sei es, zu verhindern, daß Deutschland noch einmal zu einer Gefahr wird. Dazu seien folgende Wege eingeschlagen worden:.1, haben wir Institutionen und Tätigkeiten verboten, die den Frieden bedrohen. 2. fördern wir die Entwicklung einer wahrhaft demokratischen Gesellschaft“. Die zum ersten Punkt notwendigen Kontrollmaßnahmen alleine seien aber nicht genug, betonte Mie Cloy.„Unsere eigentliche Hoffnung müssen wir auf das konstruktive Bestreben setzen, die fortschrittlichen deutschen Kräfte zu stärken.“ Aufgabe des neuen Deutschland sei es,„in aller Gerechtigkeit sich selbst und der Welt gegenüber, der jetzigen und den kommenden Generationen, die friegliche, schöpferische Seite seines Genius“ zu beweisen. Das wirtschaftliche Problem Auf die Stellung Deutschlands in Europa eingehend führte der amerikanische Hohe Kommissar aus, es sei eine feststehende Tatsache,„daß wir das deutsche Problem nicht lösen können, wenn wir es nicht in den größeren Rahmen eines geeinten Europas einordnen“. Nur innerhalb dieses Rahmens sche er eine Möglichkeit,„die wirtschaftlichen, politischen und geistigen Kräfte Deutschlands auf gesunde und friedliche Bahnen zu lenken“. Es sei daher wichtig, eine deutsche Wirtschaft aufzubauen, die ihre Bevölkerung selbst ernähren könne, ohne aber auf der anderen Seite eine mögliche Bedrohung für die Sicherheit der Nachbarstaaten darzustellen. Der Ausweg aus diesem Dilemma könne nur in Deutschlands vollkommener Eingliederung„in eine größere europäische Gemeinschaft“ liegen. Wieder ein Ideal Neben der politischen Notwendigkeit für ein geeintes Europa nannte MeCloy noch das geistige Element, das den Deutschen wieder ein Ideal geben solle, für das es sich lohnt zu leben. Ohne Hoffnung und einen weiteren Gesichtskreis könnten die: Deutschen wieder der Demagogie zum Opfer fallen,„erfüllt von dieser Hoffnung aber können sie eine freie Gesellschaft aufbauen“. Alle die genannten Faktoren verlangten aber„sofortiges Handeln“, betonte McCloy.„Heute ist die Idee der europäischen Gemeinschaft im Denken der breiten Massen der Bevölkerung auf dem ganzen Kontinent tief verwurzelt“, morgen aber könnte die Begeisterung für diese Idee schon erloschen sein, wenn nichts getan wird, um die Einheit zu verwirklichen. Morgen kann es zu spät sein Heute noch selen die Vereinigten Staaten fest entschlossen, Europa zu heifen, morgen hingegen könnte dies Interesse Amerikas nachlassen,„wenn es bei anderen Völkern keine Erwiderung findet“. Die Idee eines neuen Westeuropas sei die stärkste Hoflnung auf Frieden, erklärte der Hohe Kommissar weiter.„allein schon die Existenz eines solchen Westeuropas wird die Gefahr einer bewaffneten Auseinandersetzung herabmindern.“ Die Pilgrim's Society ist eine angloamerikanische Gesellschaft zur Förderung zwischen den beiden Ländern. Sie wurde 1902 in London gegründet und unterhält Schwestergesellschaften in den Vereinigten Staaten, die Tradition reicht allerdings zurück in die Zeit der ersten Nachfahren englischer Auswanderer. Bund im Exekutivausschuß Paris.(dpa) Die oberste Instanz der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit, der OEEG-Rat, wählte gestern die Deutsche Bundesrepublik in den Exekutivausschuß der Organisation. Damit ist die Bundesrepublik in der zweitwichtigsten Körperschaft der OEEC vertreten, der nech der Auflösung des Beratungsausschusses noch erhöhte Bedeutung zukommt. Den Vorsitz des Exekutivausschusses übernimmt der britische Delegierte, den stellvertretenden Vorsitz der französische. Die weiteren Mitglieder sind Italien, Dänemark, Irland, Belgien und Türkei. Saar-Parlament stimmte zu Saarbrücken.(dpa) Der saarländische Landtag hat in drei Lesungen gegen die Stimme eines einzigen kommunistischen Abgeordneten die Anfang März in Paris unterzeichneten zwölf Saarkonventionen gebilligt. Der Ministerpräsident ist ermächtigt worden, die Pariser Abmachungen zu ratifizieren und zu veröffentlichen. Einen Tag danach treten die Konventionen in Kraft. Beschleunigung für Mitbestimmung Bundesarbeitsminister Storch ergreift Gesetzesinitiative Alliierter Generalstab in Berlin Bildung wurde durch die Haltung der ostdeutschen Kommunisten beschleunigt Berlin.(ap) Die Westmächte haben in Berlin einen allierten Generalstab gebildet, der in Notfällen in Aktion treten soll, teilte der amerikanische Kommandant, Generalmajor Maxwell D. Taylor, in einem Interview mit. Der neue amerikanisch-britisch-französische Stab ähnele in gewisser Beziehung dem während des letzten Kriegs gebildeten obersten alliierten Hauptquartier. Es gibt jedoch keinen obersten Chef. Dieser Posten soll erst in einem Notfall besetzt werden. General Taylor sagte, die Notwendigkeit für einen solchen Generalstab habe schon immer bestanden. Die Bildung dieses Stabes wurde durch die Haltung der ostdeutschen Kommunisten beschleunigt. Wieder Menschenraub Berlin.(Funkber.) Ein neuer Menschenraub ereignete sich gestern abend um 20.30 Uhr in der Nähe des Bahnhofs Friedrichstraße. Ein Straßenpassant wurde an der unbeleuchteten Georgen- Ecke Charlottenstraße in einen bereitstehenden Personenkraftwagen gezerrt, der in Richtung Weidendammer Brücke davonfuhr. Antisemitismus in der Ostzone? r. s. Berlin.(Eig. Ber.) Wie aus Kreisen der ostzonalen Volkspolizei bekannt wird, sollen Juden nicht in führende Siellungen, weder als Offiziere noch als Beamte eingestellt werden. Auch in der neuzubildenden Miliz der ostzonalen Industrie gilt dieser Grundsatz. Eine gleiche Bewegung ist in den volkseigenen Betrieben festzustellen, wo allein in den letzten sechs Mionaten 16 führende jüdische Funktionäre entlassen oder an wirtschaftlich unbedeutende Stellen versetzt worden sind. Die Anordnungen kamen aus Karlshorst, dem sowjetischen Hauptquartier. Als verschiedene führende FDGB-Funktionäre sich bei dem Botschafter Semjonoff für jüdische Freunde verwenden wollten, wurde ihnen klar gesagt, daß man solche Fürsprache nicht gern sche Düsseldorf.(Eig. Ber.) Der Bundesvorstand des DGB hält eine neue grundsätzliche Aussprache mit den Unternehmern über die Mitbestimmung nach dem Ergebnis der Hattenheimer Tagung nicht für zweckmäßig. Dies erklärte das DGB-Vorstandsmitglied Bührig zur gleichen Zeit, als der Bundesvorstand der deutschen Industrie in Köln ein Fortsetzen der Gespräche einem Eingreifen der Regierung vorzog. Bundesarbeitsminister Storch versicherte in Bonn, daß das Bundesarbeitsministerium nicht mehr länger warten könne, nachdem die bisherigen Konferenzen der beiden beeiligten Sozialpartner ohne abschließendes Ergebnis geblieben sind. Das Bundesarbeitsministerium habe die Initiative in der Frage des Mitbestimmungsrechtes der Arbeitnehmer selbst übernommen. Die katholische Arbeiterbewegung begrüßte die bisher zwischen Unternehmern und Gewerkschaften erzielle Einigung über das außerbetriebliche Mitbestimmungsrecht und warnte die beiden Interessenvertretungen eindringlich davor, Zum Osterfest in der Heimat Wieder Heimkehrertransporte von Kriegsgelangenen aus der Sowjetunion eingetrotten Göttingen.(Funkber.) Der erste geschlossene Heimkehrertransport seit dem 17. Januar mit 332 ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion traf gestern abend im Durchgangslager Friedland bei Göttingen ein. Die Heimkehrer, sollen bereits heute vormittag entlassen werden. Verurteilte wurden amnestiert Wiesbaden.(Funkber.) Fünfzig ehemalige deutsche Kriegsgefangene, die in der Sowjetunion zu Freiheitsstrafen zum Teil bis zu 20 Jahren verurteilt worden waren, trafen gestern überraschend im Hieimkehrerlager Hersteld ein. Dies ist der erste größere Demontage zerstört Demokratie Weitere heftige Angriffe gegen USA-Außen minister Acheson— Was sagte MicCloy! Washington.(Funkber.) Der republikanische Senator William Jenner griff die Deutschlandpolitik des USA- Außenministeriums an. Er wandte sich gegen den „Pro-kommunistischen Betrug des amerikanischen Volkes“ über die allierten Maßnahmen zur Demontage deutscher Industriebetriebe. Für diesen„Betrug“ sei Acheson verantwortlich. Wenn das amerikanische Volk über alle Vorgänge in Deutschland unterrichtet wäle, so würde es schon morgen voller Entrüstung den Rücktritt Achesons erzwingen. Jenner sagte vor dem Senat, das Demontageprogramm zerstöre alle Hoffnungen, in Deutschland wieder zu einer stabllen Demokratie zu kommen. Die verantwortlichen Männer des Außenministeriums machten die letzten Möglichkeiten zunichte, das gewaltige Kräftepotential der deutschen Arbeiter für das System des freien Unternehmertums zu gewinnen. Jenner forderte den Senat auf, die Aussagen zu veröffentlichen, die der Hiohe Kommissar MicCloy am 10. März vor dem Bewilligungsausschuß des Senats gemacht hat. Stikker ersetzt Zeeland Paris.(dpa) Der holländische Außenminister Dirk Stikker, bisher politischer Beauftragter der OEEC, wurde gestein vom Rat der OEEC zum Nachfolger des bisherigen Präsidenten der Organisation für europäische wirtschaftliche Zusammenarbeit, Paul von Zeeland, ernannt. Stikker erklärte, er hoffe, daß diese Vereinigung der Aufgaben seines bisherigen Postens mit denen des Vorsitzenden die Leistungsfähigkeit der OEEC steigern werde. Außerdem rechne er mit einer Vereinfachung der Prozedur bei der Beratung und Koordinierung der wirtschaftlichen Aufgaben aller Mitgliedstaaten. Deveze gibt auf Brüssel.(dpa) Der amtierende belgische Verteidigungsminister Albert Deveze hat nach über einwöchigen Bemühungen den Versuch aufgegeben, eine neue beigische Regierung zu bilden. Deveze gab gestern Prinzregent Charles den Auftrag zur Kabinettsbildung zurück. Transport von Insassen sowjetischer Strafgefangenenlager. Die Heimkehrer sind plötzlich amnestiert worden. Noch 280 Umsiedler warten Di Göttingen.(Funkber.) Im Sowjetzonenlager Heiligenstadt warten noch 280 Umsiedler auf eine Uebernahme in die Bundesrepublik. Von 2843 Umsiedlern wurden bisher 2563 im Lager Friedland aufgenommen. Wer behält recht? New Vork.(dpa) Die Hälfte aller Amerikaner soll nach einer Gallup-Untersuchung der Ueberzeugung sein, daß die USA innerhalb von fünf Jahren in einen neuen Krieg verwickelt würden. Auffällig ist jedoch, daß die politisch besser Unterrichteten sich sehr viel optimistischer über die Friedensaussichten geäußert haben als die breite Masse der Befragten. Jeder vierte Amerikaner hielt das Verteidigungs-Budget der Vereinigten Staaten für unzureichend. ihre Haltung zur umstrittenen Frage der innerbetrieblichen Mitbestimmung zu versteifen. Ein Fortgang der in Hattenheim begonnenen Gespräche wäre einem Eingriff der Regierung unbedingt vorzuziehen gewesen. Bundesarbeitsminister Storch will seinen Gesetzentwurf nach eingehenden Verhandlungen mit beiden Sozialpartnern fertigstellen. Er betonte, es gehe beim Mitbestimmungsrecht nicht um die Teilhaberschaft am Besitz, sondern darum, etwas grundsätzlich Neues ins Wirtschaftsieben hineinzutragen und der Welt zu zeigen, daß man eine Neuordnung der Wirtschaft vornehmen könne, ohne dem Kapitalismus oder dem Kommunismus zu verfallen.(Siehe auch Leitartikel auf Seite 2) CDU fordert Schulparlament Köln.(nach dpa) Der Vorstand der CDU beschloß, allen Landtagen in der britischen Zone einen Gesetzentwurf zur Neuordnung des Schulwesens zuzuleiten. Danach soll der staatliche Einfluß im Schulwesen weitgehend zurückgedrängt und alle fachlichen Dinge der schulischen Selbstverwaltung unterstellt werden. In eine„Schulgemeinde“ sollen Eltern, Lehrerschaft, Schulträger, Schulverwaltung und Kirche Delegierte entsenden. SPD-Antrag: Kinderbeihilfen T. Bonn.(Eig. Ber.) Einen finanziellen Aufwand von mindestens.5 Miliarden Di würde die Annahme eines Gesetzentwurfes erfordern, der von der SPD im Bundestag eingebracht worden ist. Danach sollen für jedes Kind bis zur Vollendung des 15. Lebensjahres 20 Dh und für Waisen monatlich 30 Did gezahlt werden. Als Höchstbetrag für einen Unterhaltspflichtigen sind 100 DM eingesetzt. Die Kinderbeihilfen sollen keiner Steuer unterliegen. Regierung bleibt in Koblenz Koblenz.(dpa) Mit 43 zu 43 Stimmen bei sechs Stimmenthaltungen entschied der Landtag von Rheinland-Pfalz, daß Landesregierung und Landtag in Koblenz bleiben. Durch diese Stimmengleichheit gilt ein Regierungsantrag als abgelehnt, der vorsah, den Sitz der Landesregierung nach Mainz zu verlegen. Verworrener Arbeitsmarkt in NRW Arbeitslosen- und Beschäftigtenzahl gesunken— Mehr offene Stellen Düsseldprt.(Eig. Ber.) Auf dem Arbeitsmarkt Nordrhein-Westfalens machen sich widersprechende Tendenzen bemerkbar. Die #beitslosenzitfer ging im März zwar um 16/800 zurück und beträgt jetzt rund 257000, 9Ieichzeltig war aber zum ersten Male seit der Währungsreform auch ein Absinken der Beschäftigtenzahl zu verzeichnen. Sie fiel von .193 Millionen um 22000 auf.71 Millionen. Seitsamerweise stieg aber auch gleichzeitig die Zahl der offenen Stellen um über 6 000 auf 52328. Die Saisonbelebung in der Bautätigkeit entsprach im März nicht den Erwartungen des Landesarbeitsamtes. Es sind jetzt noch rund 13 500 Baufach- und Hilfsarbeiter arbeitslos. Das sind mehr als Ende 1949. Gründgens als Zeuge Hamburg.(nach dpa) Im Harlan-Prozeß beschloß das Hamburger Schwurgericht, den Generalintendanten der Diisseldorfer Bühnen Gustav Gründgens als Zeugen zu vernehmen. Warenausfuhr nach den USA wird erleichtert Amerika baut Zollschranken ab— Vortelle auch für die Bundesrepublik— Ermutigung zu Kapilalinvestierungen Im Ausland Washington.(dpa) Das emerikanische Außenministerium wird in dieser Woche seine Pläne zum Abbau der Zollschranken in den Vereinigten Staaten bekanntgeben. In den Genuß der Vorteile, die sich daraus für die Marshallplanländer ergeben, wird auch die deutsche Bundesrepublik kommen. Die neuen Absatzmöglichkeiten auf dem amerikanischen Markt sollen diese Länder bis zum Erlöschen der Marshallplanhilfe im Jahre 1952 in die Lage versetzen helfen, ihre Dollarlücken zu schließen. USA-Hilfe auch im 2. Paktjahr Acheson: Atlantikpakt richtet sich nur gegen einen etwaigen Angreifer Washington.(Funkber.) Zum ersten Jahrestag der Unterzeichnung des Atlantikpaktes haben am 4. April die Außenminister der Signaterstaaten Botschaften veröffentlicht und Begrüßungen ausgetauscht. Der amerikanische Außenminister Acheson kundigte an, daß der USA-Kongreß in Kürze zur Bewilligung weiterer Mittel für das militärische Filfsprogramm der Vereinigten Staaten aufgefordert werden wird. Acheson betonte, daß sich der Atlantikpakt ausschließlich gegen einen etwaigen Angreifer richtet. „Wenn ein Staat behauptet, daß der Vertrag gegen ihn gerichtet ist, müssen wir den Schluß ziehen, daß dieser Staat Angriffsabsichten hegt. Der Vertrag sieht keine militärische Aktion vor, es sei denn, einer der Signatarstaaten wird angegriffen. Im Rahmen dieses Vertrages helfen wir den anderen Nordatlantikpaktmächten bei dem Aufbau unserer gemeinsamen Verteidigung, und wir werden mit dieser Hilfe fortfahren.“ François-Poncet in Paris Di Paris.(Funkber.) In Pariser politischen Kreisen hat die plötzliche Ankunft des französischen Hohen Kommissars FrancoisPoncet Ueberraschung ausgelöst. Amtlich wurde jedoch erklärt, daß die Reise keine außergewöhnliche Bedeutung habe. Das Programm baut sich auf folgenden Hauptpunkten auf: 1. Zollsenkungen Hierzu wird eine ausführliche Warenliste erwartet. Sie wird die Namen der Länder enthalten, mit denen die Vereinigten Staaten neue Zollvereinbarungen zu treffen gedenken. Zu diesen Ländern wird auch die Bundesrepublik gehören. Die Zollsenkungen werden im September auf der internationalen Handels- und Zollkonferenz in Torquay in England unterschriftsfertig sein. 2. Vereinfachung der Verzollung Eine diesbezügliche Vorlage, die noch während der jetzigen Sitzungsperiode dem Kongreß zugeleitet werden soll, steht vor der Fertigstellung. Sie wird veraltete Verfahren und sonstige Füindernisse für die Beschickung des amerikanischen Marktes vom Auslande her beseitigen. 3. Kapitalanlagemöglichkeiten Kongreßausschüsse befassen sich bereits mit Gesetzen, die amerikanische Geldgeber zu Investitionen im Ausland ermutigen und diesem damit Dollarsummen zuführen werden. Dieser Teil des Planes hat Aehnlichkeit mit Präsident Trumans Punkt-Vier-Programm, das für unentwickelte Gebiete vorgesehen ist. 4. Vermehrter Ankauf ausländischer Erzeugnisse durch Amerika Die Amerikaner möchten die Schließung der Dollarlücken nicht auf die Weise geregelt wissen, daß die Ausfuhren amerikanischer Güter nach Nicht-Dollarländern eingeschränkt werden. Es wird daher eine weitere Erhöhung des amerikanischen Lebensstandärds angestrebt, damit der amerikanische Markt auf dem Wege des normalen Hendels größere Mengen von Importgütern aufsaugen kann. Es würden also Fertigwaren eingeführt werden können, die bis dahin als Luxusgüter galten. 4 Millionen Dollar täglich Di Washingion.(Funkber.) Seit dem Anlaufen des Marshallplanes ist von den ERPLändern täglich der Gegenwert von rund vier Miillionen Dollar zur Finanzierung von Wiederaufbauplojekten aus den„ERP-Counterpartfonds“ ausgegeben worden. Bis zum 31. Januar 1950 wurde für derartige Zwecke der Gegenwert von über.9 Millionen Dollar aufgewandt. Lebensfähige Form fehlt Di. Madrid.(Funkber.) Die Madrider Zeitung„TA“ schreibt zum Jubiläum des Mershallplans, daß der Dollarspritze das Verjüngungshormon fehle. Bislang sei nur der Verfall Europas aufgehalten und die europäische Lage stablisiert worden. Es sei aber noch nicht gelungen, eine neue lebensfähige Form für Europa zu finden. 8. Jahrgang I. Ne. 16 372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend 5. April 1930 Fragwürdige Meinungserforschung Ermittlungen im Fall White— Rund 47 800 DMI für Befragungen, die nicht stattlanden General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Wesideuleche Zeitung Zusammenarbeit hd— Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Dr. h. c. Boeckler, erklärte vor nicht allzu langer Zeit auf einer Pressekonferenz:„Der DGß treibt Realpolitik. Wir nehmen, was wir kriegen können.“ Was haben die Gewerkschaften nun bei ihren Gesprächen mit den Unternehmerverlretern in Hattenheim„genommen“? Einen Kompromiß in der Frage des außer-betrieblichen Mitbestimmungsrechtes. Beide Sozialpartner erklärten sich mit der Bildung von paritätisch besetzten Wirtschaftskammern auf Bundes-, Länder- und Bezirksebene einverstanden. Die Industrie- und Handelskammern sollen hiernach nur noch reine Interessenvertretungen der Unternehmer und keine Körperschaften des öffentlichen Rechtes mehr sein. Es soll für sie keine Mitglieds- und Beitragspflicht mehr geben. Ihre licheitsaufgaben sollen auf die Wirtschaftskammern als die alleinigen Vertretungen der Wirtschaft übertragen werden. Der Bundeswirtschaftsrat soll, da er im Grundgesetz nicht vorgesehen ist, zwar kein Initiativrecht erhalten, aber Parlament und Regierung in allen wichtigen wirtschaftlichen Fragen gutachtlich beraten. Diesem Ergebnis in den Gesprächen zwischen Gewerkschaft und Unternehmer steht auf der anderen Seite gegenüber, daß in Hattenheim in der wichtigen Frage der innerbetrieblichen Mitbestimmung keine Uebereinstimmung erzielt wurde. Der DGß besteht darauf, die Aufsichtsräte und noch zu bildenden Beiräte in Betrieben nichtjuristischer Personen von einer zunächst nicht naher umrissenen Größenordnung zur Hallte mit Arbeitnehmer-Vertretern zu besetzen. Die Unternehmer sind indes äußerstentalls bereit, jeden dritten Aufsichtsratsposten einem Arbeitnehmer, und zwar einem Betriebsangehörigen zuzugestehen. Ein Abweichen von der Regelung der Mitbestimmung, wie sie bis zu einem gewissen Grade bei den entflochtenen Betrieben der eisen- und stahlschaffenden Industrie bereits verwirklicht ist, bewachtet der DGB als Preisgabe einer Voraussetzung für eine innerbetriebliche Zusammenarbeit. Die andere Seite befürchtet eine abträgliche Finschränkung der unternehmerischen Initiative. Der Vorstand des Gewerkschaftsbundes belont, daß in Hattenheim ein Punkt erreicht wurde, an dem eine Verstandigung nicht mehr möglich war. Deshalb kam er 21 dem noch durch seinen Bundesausschuß zu bestätigenden Beschluß, in grundsätzlichen Fragen des innerbetrieblichen Mitbestimmungsrechtes keine Verhandlungen mehr mit den Unternehmern zu führen. Das ist zu bedauern. Eine Einigung zwischen den beiden Sozialpartnern hätte zweifellos weittragende und segensreiche Auswirkungen gehabt. Ein nach gemeinsamen Vorschlägen der Gewerkschallen und der Unternehmer im Bundeslag eingebrachtes Gesetz über das Mitbestimmungsrecht hätte aller Voraussicht nach eine breite Mehrheit gefunden. Jetzt wird Bundesarbeitsminister Storch einen Regierungsentwurf ausarbeiten lassen. Im Bundestag wird es zu Kampfabstimmungen kommen. Gleichgültig, welche Ansicht sich durchsetzt: eine Seite wird mit dem Ergebnis unzufrieden sein. Dem sozialen Frieden ist das nicht nutzlich. Gewiß ergeben sich im Betriebe bei dem praktischen Kontakt zwischen Kapital und Arbeit Reibungsflachen. Sollte aber nicht trotzdem der Erfolg, der in Hattenheim bei der Behandlung der außerbetrieblichen Mitbestimmung erzielt wurde, einen Weg zeigen, der zu einem gesunden Kompromiß führt? Mit gesetzlichen Maßnahmen allein wird man den sozialen Frieden ohnehin nicht sichern. Mitbestimmung hat Zusammenarbeit zur Voraussetzung. Annäherung gefordert Berchtesgaden.(nach ap) Benjamin J. Buttenwieser, der zweite Stellvertreter des amerikanischen Hohen Kommissars, seizte sich vor Amerikanern für eine Beendigung der Absonderung der amerikanischen Besatzungsmacht von der deutschen Bevölkerung ein. Er erklärte, die Zeit sei gekommen, um die überall in der amerikanischen Besatzungszone angebrachten Schilder„nur für Amerikaner“ zu beseitigen. Er befürwortete eine Ausrichtung des amerikanischen Demokratisierungsprogramms hauptsächlich auf die deutsche Jugend, da es für die Erwachsenen zu spät sei, sich noch wesentlich zu ändern. „Was wir unseren Kindern in den amerikanischen Schulen beibringen, soll und wird zu den deutschen Kindern durchdringen.“ Atomanlagen in England London.(Funkber.) Die britische Regierung gab den Bau einer neuen Atomenergieanlage bekannt. Die Anlage soll bei Aldermaston in der Nähe von Reading(Berkshire) errichtet werden. Der Bau wird mehrere Jahre beanspruchen. Vorschlag zur Vereinigung Washington.(Funkber.) Philip Murray, der Vorsitzende des amerikanischen Gewerkschaftsverbandes ClO, schlug erneut vor, die insgesamt fünfzehn Millionen gewerkschaftlich organisierten Amerikaner in einer einheitlichen Gewerkschaftsbewegung zusammenzufassen. Düsseldorf.(Eig. Ber.) Zum erstenmal seit Kriegsende überschritt die Stahlproduktion Westdeutschlands im Miärz die 1000 000Tonnen-Grenze. Die Produktion von 1 014078 Tonnen, die in 27 Arbeitstagen erreicht wurde, käme einer Jahresherstellung von 12 169 000 Tonnen Stahl gleich und läge damit um rund eine Milllion Tonnen über der von den Alliierten festgesetzten Höchstquote. Bundeskanzler Dr. Adenauer hatte noch am Montag in München erklärt, daß die Bundesregierung eine höhere Stahlquote als 11,1 Millionen Tonnen jährlich erst dann beantragen wird, wenn sie unwiderleglich beweisen kann, daß die augenblicklich zugestandene Produktionsmenge nicht ausreicht. Die Mehrproduktion innerhalb der eisten zwei Monate des Jahres könne man noch nicht als hinreichende Begründung für einen solchen Antrag ansehen. Gestein wurde gesagt... „Kein Kommunist oder der kommunistischen Partei Nahestehender, über dessen Verlässlichkeit berechtigte Zweitel aufkommen könnten, kann in ein Amt berufen werden, das für die Staatssicherheit lebenswichtig ist.“(Atlee im Unterhaus) „Die USA sollten Westeuropa vor die Alternative stellen, sich sogleich wirtschaftlich und politisch zu vereinen oder aber mit der Beendigung dei finanziellen Hilfe der USA zu rechnen. Dies würde nicht eine Drohung sein, sondern nur Segen. Ich möchte die Vereinigten Staaten an ein alles Sprichwort erinnern: Wo Macht ist, da ist auch Verantwortung.“-(Giaf Storza, der italienische Außenminister auf einer Pressekonferenz.) „Entweder es gibt Krieg. Dann kann er nur gewonnen weiden, in dem man die Sowjetunion schlägt— nicht aber Nordkorea. Vietnam, nicht einmal China. Eine vernünftige Politik sollte es daher vermeiden, die amerikanischen Kräfte vorzeitig oder übermäßig stark im Fernen Osten zu binden. Oder aber es gibt einen langen Frieden. Dann wird das erste Erfordernis die Stabilisierung der Beziehungen zwischen den US- und der Sowjetunion sein.“(Der amerikanische Sondergesandte Lattimore. der kürzlich kommunistische: Einstellung verdächtigt wurde.) Düsseldorf.(Eig. Ber.) Als der Krieg zu Ende war, machte es gelegentlich den Eindruck, als ob die Deutschen vom Ausland wie wilde Tiere betrachtet würden, bei denen man erst vorsichtig feststellen müsse, wie sie reagierten, so wie gelegentlich Besucher im Zoologischen Garten den Spazierstock durch die Käfigstäbe stecken, um zu sehen, ob das dahinter eingesperrte Tier beißt. Dazu wurden, um es systematisch zu machen, Befragungen angestellt, durch die man erfahren wollte, wie die Deutschen auf bestimmte Komplexe reagierten. Man nannte das Erforschung der öllentlichen Nleinung. Wir wollen die Ernsthaftigkeit dieser besonders von Gallup in Amerika entwickelten Methoden nicht in Frage stellen, aber dabei scheint doch Voraussetzung, daß die Verfahren ernsthaft betrieben werden. Vor dem englischen Militärgericht in Düsseldorf läuft zurzeit ein Voruntersuchungsverfahren gegen J. R. White, der des Betruges, der Unterschlagung und verbotener Einfuhr von Textilien beschuldigt wird. White war der Chef der englischen Meinungserforschung in der britischen Zone. Bis zum vorigen Jahr wurde diese Meinungserforschung durchgeführt im Rahmen der englischen Kontrollkommission. Mit dem : Die Hohe Kommission hat die von alliierter Seite angekündigte Mitteilung über de Kontrolle der Stahl- und Eisenweiterverarbeitung am Dienstag nicht der Bundesregierung zugehen lassen. Ileute findet auf dem Petersberg eine Besprechung zwischen dem Bundeskanzler und den Hohen Kommissaren über dieses Thema sowie über die Neufassung des Gesetzes Nr. 75 statt. Die Luxussteuer kommt T. Bonn.(Eig. Ber.) Die Einführung einer tariflich niedriggehaltenen Luxussteuer für Pelze, einige Spirituosen, gewisse Luxussüdfrüchte und besondere Lederwaien wird zur Zeit im Bundesfinanzministerium vorbereitet, obgleich das Wirtschaftsministerium einer solchen Besteuerung mit stärksten Vorbehalten gegenüber steht. Man ist sich auch im Finanzministerium im Klaren darüber, daß eine allzustarke Luxusbesteuerung nicht nur den Inlandskonsum drosseln und damit die deutsche Auslandskonkurrenzfähigkeit beeinträchtigen muß, sondern man weiß auch, daß eine übertriebene Besteuerung eine Gefährdung ganzei Produktions- und Wirtschaftszweige mit sich bringen und zu einer Senkung statt Erhöhung des Steueraufkommens führen kann. Nürnberg.(Funkber.) Auf Burg Veldenstein in Neuhaus wurde gestern nach der angeblich noch vorhandenen fünften Schatzkammer Görings gesucht. Ortsansässige sind der Auffassung, daß außer den bereits freigelegten vier Geheimräumen kein Versteck mehr vorhanden ist. An dem Arbeitstempo der Suchkolonne ist zu erkennen, daß im Gegensatz zu den ersten Tagen kein Goldhieber mehr herrscht. Wein war das Kostbarste Nürnberg.(nach ap) Der Wert des ausgegrabenen Göringschatzes, der in einigen deutschen Zeitungen mit mehreren Millionen DM angegeben wurde, beträgt nach einem amtlichen amerikanischen Bericht nur knapp 10000 DMI. Der Schatz war am vergangenen Freitag auf der Burg Veldenstein aufgetunden worden. Neben Kerzenhaltern und 32 Geschenken der Stadt Aachen an Göling wurden 345 verschiedene FlaSitz in Düsseldorf, wurde im vergangenen Jahr eine Markt- und Meinungserforschung Embli. gegründet, deren Gesellschafter und Direktoren waren der Deutsche Kurt Grabandt (der früher Chauffeur von White war, er besaß 90 Prozent der Anteile der Gesellschaft) und eine frühere Angestellte der Militärregierung, die Sekretärin von White, Dr. Barbara Gok, die die restlichen 10 Prozent in Händen hatte. White fiel im vergangenen Jahr auf durch seine umfangreichen Stoffsendungen aus Dublin, die weit über das Maß des für die Angehörigen der Militärregierung erlaubten persönlichen Bedarfs hinausgingen. Die Beobachtungen gaben Anlaß zu einer Untersuchung, bei der schließlich 900 Meter angeblich illegal importierter Stoffe sichergestellt wurden. Bei dieser Gelegenheit wurde auch die oben erwähnte Markt- und Meinungserforschung überprüft. Dabei ergab sich nach Aussagen der als Zeugen vernommenen Barbara Gok, daß in einem Falle 1000 Pfund gezahlt worden waren für 4000 Befragungen, die niemals ausgeführt worden waren, insgesamt, so wurde in der Voruntersuchung behauptet, sollen 4500 Pfund, das sind rund 47 500 DM, ausgezahlt worden sein für Befragungen der Gesellschaft, die nicht durchgeführt worden sein sollen. Wir wissen nicht, wieweit auf Grund der nicht stattgefundenen Befragungen Urteile über die Mieinungsbildung des deutschen Volkes abgegeben worden sind. Vielleicht sind wir Wilde doch bessere Menschen, als sich nach diesen fundierten Cutachten ergeben hat. FDP-Parteitag in Düsseldorf Bonn.(dpa) Die FDP wird vom 29. April bis zum 1. Mai in Düsseldorf zu ihrem diesjährigen Parteitag zusammentreten. Vizekanzler und ERP-Minister Franz Blücher will über die Regierungspolitik sprechen. Der Parteitag steht unter dem Motto„Im Ringen um ein neues Deutschland in einer gerechten Welt“. Eyskens beim Prinzregenten Di Brüssel.(Funkber.) Der amtierende christlich-soziale belgische Ministerpräsident Erskens wurde gestern abend zu einer Rücksprache zu Prinzregent Charles gebeten. Man nimmt an, daß er sich nochmals um eine Koalitionsregierung aus Liberalen und Christlich-Sozialen bemühen wird. Das„Unrecht von Gibraltar“ Madrid. Die offiziöse spanische Arriba“ beschäftigt sich mit dem Gibraltar-Problem und kommt zu der Schlußfolgerung, daß es unverständlich sei, warum Großbritannien ein Unrecht nicht wieder gutmache, von dem es doch keinen Nutzen habe. Gibraltar sei heute für Großbritannien wertlos und könnte im Kriegsfall von Spanien binnen 24 Stunden zerstört werden. schen mit Sekt, Wein und Likören ans Tageslicht befördert, von denen verschiedene als„Wehrmachtseigentum“ gekennzeichnet waren. Ein amerikanischer Sprecher meinte: „Die Weine, die durch ihr langes Lagern an Wert gewonnen haben, sind wahrscheinlich der kostbarste Teil des Schatzes. Jerusalem-Statut angenommen Genf.(Funkber.) Nach mehrmonatigen Debatten hat der Treuhänderschaftsrat der Uno das Statut für die Internationalisierung Jerusalems angenommen. Der Beschluß wurde ohne die Großmächte gelaßt. Die Sowjetunion nahm an der Abstimmung nicht teil. Großbritannien und die USA enthielten sich der Stimme. Für das Statut stimmlen neun Staaten. Nach dem Krieg ausgewiesene Deutsche können nach Ungarn zurückkehren, gibt die ungarische Regierung bekannt. Ruz- aber wichtig Die alllierte Hohe Kommission hat Bundeskanzler Dr. Adenauer schriftlich mitgeteilt, daß sie gegen die Wiederaufnahme des Sportfechtens nichts einzuwenden habe, wenn es nach den Regeln des internationalen Fechtverbandes betrieben würde. Der Verband der deutschen Automobilindustrie beschloß, die erste internationale Automobilausstellung in Deutschland nach dem Kriège im Frühjahr 1951 in Frankfurt abzuhalten. Die Senkung der Kaffeesteuer um 75 Prozent fordert ein Antrag mehrerer Abgeordneter im Bundestag. Der frühere Staatssekrefär im preußischen Finanzministerium, Dr. Schleusener, nach dem Kriege führender Funktionär der Sowjetzonen-CDU, soll sich das Leben genommen haben. Gefälschte Fünfzig-Pfennig-Stücke sind in Dortmund festgestellt worden. Sie sind jedoch durch ihre schlechte Prägung leicht zu erkennen. Der Präsident des Direktoriums der Bank deutscher Länder, Geheimrat Dr. Vocke, ist in den Verwaltungsrat der Bank für internationalen Zahlungsausgleich in Basel gewählt worden. Kurt Weill, der Komponist der DreiGroschen-Oper, ist in New York im Alter von 50 Jahren gestorben. Woroschilow, der sowjetische Marschall, sagte in Budapest anläßlich des fünften Jahrestages der Befreiung Ungarns durch die Rote Armee den baldigen Sturz des TitoRegimes voraus. Die dänischen Gewerkschaften und der dänische Unternehmerverband haben ein Abkommen getroffen, das den Arbeitsfrieden für zwei Jahre sichern soll. Das Bundeswirtschaftsministerium weist erneut darauf hin, daß die Treibstoffpreise ab 1. April für Benzin 55 Pfennige pro Liter und für Dieselkraftstoff 38 Pfennige pro Kilogramm betragen. Seuchen in Kalkutta Kalkutta.(Funkber.) Kalkutta wird seit Wochen von zwei ernsthaften Epidemien heimgesucht. In den letzten drei Mionaten sind dort nach amtlichen Angaben an Pocken und Cholera 2385 Menschen umgekommen. Der Hauptanteil entfällt dabei auf die Pocken. Markgraf in Westdeutschland Bad Lippspringe.(ap) Britische Behörden teillen gestern abend mit, daß der frühere Polizeipräsident von Ost-Berlin, Paul Markgraf, sich in der britischen Zone aufhalte und daß nach ihm gefahndet werde. Rennfahrer beim Papst Vatikanstadt.(Funkber.) Papst Pius XII. empfing gestern den italienischen Radrennfahrer Gino Bartali mit dessen Familie in Privataudienz und gratulierte Bartali zu seinem Sieg in der Fernfahrt Mailand—San Remo. Die letzte Sportmeldung: Münchener Sechstagerennen Naye-Adraenssens an der Spitze München(ap) Die Mannschaften im Münchener Sechstagerennen hatten bis zu der Wertung um 22 Uhr in 96 Stunden 2 246.285 Kilometer zurückgelegt. In den Abendspurts gelang es den Mannschaften Naye-Adraenssens und Gillen-Hoermann den bis dahin allein an der Spitze liegenden Australiern Strom-Arnold die Führung zu entreißen. Stand der Mannschaften: 1. Naye-Adraenssens 102 Punkte, 2. Gillen-Hoermann 90.; eine Runde zurück: 3. Kilian-Roth 217.; 4. Rigoni-Terruzzi 136.; 5. Strom-Arnold 109.; 6. Pelopmaers-Berger 106 P. Verlag u. Druck: Bonner Zeitungsdruckerei u Verlegsanstall 11 Neusser KG Ronn Bahnhofstr 12, Rut 3851•52 Familienbesitz seit 1725. Chefredaktion: Edmund Eis; verantwortlich für Polltik: Erwin Reich: Lokales: Dr. Wilhelm Kumpel: Sport und Umgegend; Hiens Allendorf: Feuilleton und allgemeiner Teil: Hermann Josef Kraemer: elle in Bonn. Anzeigen: Heinrich Slabbers, Bonn Redaktion Bonn. Kronprinzenstraße 15, Ruf 3853 Bonner##ndesheus-Redaktion: Norbert Tönnies, Bundespressehaus Bonn. Rut 8198 Dusseldorter Redektion: Düsseldort, Konigsellee 27. Stahl-Höchstgrenze überschritten Im März über 1 Million Tonnen produziert- Heute Gespräch mit den Hohen Kommissaren 5. Schatzkammer nicht entdeckt Weilere Suche auf Burg Veldenstein—„Goldfieber“ nicht mehr vorhanden R O MX NVON STEFXNUTSCE 17) „Schweig!“ Henrich schlug seine Rechte durch die Luft.„Ich weiß, daß sie nicht bleiben darl! Sie muß fort! Nun ist’s genug!“ Er hieß den Knecht stehen und ging entschlossen in die Küche. Hlier saß sie auf einem Schemel, hatte die Hande vor's Gesicht gepreßt und schluchzte leise. Nicht weit von ihr schnitt der Schuster sein Leder zurecht. Als der den Bauern hörte, sah er von seiner Arbeit auf. „Ilab' seine Gesellschaft, Henrich,— hähähs—“ Er lachte häßlich und wiegte den kleinen Kopf hin und her. „Wirst sie net lange haben“, brummte llenrich gereizt. Er war mit dem festen Batschluß hereingekommen, die Fremde am Arm zu nehmen und vors Haus zu führen. Dort wollte er Ihr sagen, daß sie Abschied nehmen müsse, daß ihr Blelben auf dem Hof nicht länger möglich sel,— und er wollte ihr auch noch den Weg zeigen, der aus dem Dorf auf die Hlauptstraße des Landes führte. Ja, noch mehr wollte er ihr sagen, kurz und bündig: daß ihr Leben nicht mehr sicher sel. wenn man im Dorf erführe, wessen Brot sie vor einer Woche noch gegessen. Doch als er das unglückliche Geschopf wie ein Bild des Elends und der Not vor sich sah brechte er's nicht übers Hierz, seinen Entschluß auszuführen, und er fühlte, daß man auch mit einem wehrlosen Stück Niensch nicht machen kann, was man will. Potz Donner, lluchte er im stillen, so eine verwunschene Kreaturl Sie mecht nicht nur meinen Knecht sondern auch mich zum Waschlappen... Ohne noch ein Wort zu sagen, ging er aus der Küche. Aber draußen sprach er wieder mit dem Knecht und gab dem guten Alten den Beschl, das Mädchen im Laute des Tages aus dem Ilaus zu schaften; und wenn er es bei seiner Rückkehr am Abend noch vorfande, so erginge es ihm schlecht. Der Knecht versprach, sein möglichstes zu tun. Der Willem versprach es. Aber wie hätte er, dessen Herz noch mitfühlend und erbarmungsvoll war, ein solches Versprechen halten können? Er war ohne Zweifel ein gehorsamer und williger Knecht, der sich gern allen Anordnungen des Hotbesitzers fügte. Er achtete den Henrich und hielt ihn für den Ausbund aller Gescheitheit. Vielleicht gab er das Versprechen auch mit aufrichligem Gemüt; doch kaum war er wieder in der Küche und sah dort die Weinende, da hätte er sich lieber totschlagen lassen, als diese arme, verlassene Kreatur aus dem Hlaus zu werfen. Er legte dem Mädchen eine Hand auf den Kopf und sagte mit einer Stimme voll wärmster Tellnahme: „Kind, nu sei stillel So’n grausamer Kuion ist der Herr gar net, wie er sich anstellt. Niach dich im Hause nützlich auf irgendeine Art. Vielleicht kannst du doch ein wenig bei uns blelben.“ Dann nahm er den Melkeimer und ging in den Stall. Und während er unter der Bleß saß und die Mlich taktmäßig in den zwischen die Knie geklemmten Eimer strehlte, dechte er bei sich, daß der Beieh! des Hofherrn ein rechter Unsinn wäre, dem selbst der frömmste Knecht nicht zu gehorchen brauchte Denn es gehörte seines Wissens nicht in den Pflichtbereich eines Knechtes, schöne Mädchen von der Türschwelle zu treiben, solche Arbeit sollle sich der Hlerr selber tun. Und als ihm die Bleß ihren bekleckerten Schwanz wieder akkurat auf die Backe schlug, fluchte er nicht über das Tier, sondern über den dürren Meister Knipp, weil der seine Weisheit für sich hätte behalten können,— er fluchte aber noch mehr über den niederländischen Obristen, dem er für alle Zukunft des Teufels Großmutter an den Hals wünschte So ein vorzügliches Mittagessen wie an diesem Tag hatte der Gaumen des Knechtes lange nicht mehr gekostet, und er bedauerte aus tiefster Seele, daß der Verr nicht daran teilnehmen konnte. Aber der ließ sich nicht sehen, der hockte jetzt tief im dunklen Grubenloch und verzehrte sein armseliges Brol. Willem liebte das Maulwurtsleben eines Bergmannes nicht; ihm war auch die Leidenschaft eines Unternehmers fremd, der mit unheilbarer Besessenheil nach Erz sucht und in der geldmageren Zeit den letzten Taler einem Stollenloch zu opfern bereit ist. Willem wußte noch nicht, daß Henrich Milbert einen neuen Erzgang angeschlagen hatte, und wenn es ihm bekannt gewesen wäre, hätte ihn das auch nicht sonderlich ermuntert. Er stammte nicht aus dem Dorf, sondern war vor etwa dreißig Jahren vom hohen Westerwald herabgekommen, wo man nur den Dingen über der Erde Beechtung schenkte.... Ja, das Millagsmahl war ein Festschmaus. Auch der Schusler war mit dem Essen hochzufrieden, denn solch delikate Sachen seh man in diesen hungrigen Zeiten selten auf der Tischplatte. „Willem“, sagte Meister Knipp und ließ für einen Augenblick den Löffel sinken, „die Suppe ist eine wahre. Götterspeisel Kruzltürken, wer die gekocht hat, der welß, wie man's macht! Und wenn die Köchin zehnmal die Liebste eines Obristen gewesen ist: mir nimmt's den Gusto net fort.“ Die Milchsuppe war wirklich ausgezeichnet: Meister Knipp konnte gar nicht genug davon kriegen. Er löffelte so tapfer, daß er sich oft sein Gelehrtenbärtchen beschlapperle. Dreimal hielt er seine Schüssel hin. Und er hätte seinen Napf wohl zweisellos auch noch ein viertes Mal präsentiert, wenn nicht gerade der zu höchster Bßlust aufreizende Duft eines Bratens seine gewaltige Buckelnase heimgesucht hätte. Schmählich ließ er da die Suppe im Stich; er griff zum Messer und wünschte sich selbst aus tietstem Herzen eine gesegnete Nahlzeit. Hörbar schnalzte seine Zunge, und ei schnalzte wie ein Igel. Nein, einen Braten, so weich und zart, hatte er noch nie unter dem Messer gehabt. Es wäre von ihm der Tiegel ratzeblank gemacht worden, wenn ihn der vernünftige und rechnende Sinn des Knechtes nicht in seiner Tätigkeit gestört hätte: „Schuster, du bist unverschämt und kannst reinhauen, schllmmer als ein Landsknecht und Drescher. Der Henrich soll auch den Braten probieren, und das Mädchen will nicht nur die Mühe gehabt haben“ Der Nleister ließ bedauernd und seufzend vom Braten ab und entschuldigte seinen Uebereifer damit, daß man heutigenlags vom Glück reichlich nehmen müsse, wenn es sich gar zu verführerisch auf den Tisch stelle. Und aus dieser Erkenninis widmete er sich gleich mit zerstörendem Eifer einem neuen Gericht, einem Mus aus gedörrtem Obst, das wohl als Nachtisch gelten sollte. Auch das süße Mus mundete dem hageren Meister vom Leder so vertrefflich, daß er dem Knecht einen bitterbösen Blick zuwarf, als auch der damit umging wie ein Soldat mit der Beute. „Du bist auch unverschämt genug. Willeml“ giftelte er den Knecht an.„Brauchst net andere zu mahnen—“ „liche, bei mir muß man um seinen Teil redlich besorgt sein. Als Koslgänger möchte ich dich net immer haben. Oho, du fräßest uns in einer Woche auf den Hund—“ Der Schuster klopfte sich mit schmunzelndem Behagen auf seinen Bauch und war darauf um ein würdiges und sauberes Aussehen seines Bartes bemüht. „Kochen kann die Dirn’. Dunnerkeil Weiß der Deibel, wo sie's gelernt hat! Das kann dem Obristen auch für den Magen leid tun, daß sie ihm davongelaufen ist. So schnabuliert wie heut hab’ ich mein Lebtag nicht.“ Der Knecht lachte vergnügt:„Ja, das Mädel hat was Im Köpschen und auch in den Händen, man sieht es ihm gleich an. Wäre es nur net bei dem Obristen gewesen— Gott strafe diesen Burschen! Wenn das nicht wäre, ließ sich der Henrich vie’leicht bewegen, sie im Hlaus zu behalten. Hättest den Schnabel net gleich aufreißen sollen, Schuster!“ „Je nu, ich will meinen Kunden nicht nur mit gutem Schuhzeug sondern auch mit meinem Wissen dienen. Das ist eben meine fromme Art.“ Der Knecht warf einen wohlwollenden Blick zum Herde hin, wo das Mädchen tleißig hantierte. „So geschickte Hände fäten uns hier partout not. Ein Hausstand ganz ohne Fraumensch, das ist wie ein Leib ohne Kopf. Und unsere Wirtschaft kommt net hoch, wenn der Henrich keine Frau ins Haus schalft.“ „Hähd, ganz meine Meinung“, stimmte der Schuster bei.„Das es der Henrich überhaupt so lange ohne Frau aushält, das geht mir über die Hutschnur. So ein Kerl— und dann keine Fraul Sanperlotter, das Herze will doch auch was haben!“ Der Willem schüttelle den Kopf. (Fortsetzung folgt) 59. Jahrgang! Nr. 18372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend S. April 1950 Aus Westucutschland wira genteider... Finnland kann man jetzt wieder im Fernschreibverkehr erreichen. Sämtliche Fernschreibteilnehmer eind zugelassen. Eine Fernschreibverbindung ist beim Fernpletz Hamburg anzumelden. Kochendes Wasser goß eine 36jährige Frau ihrem 66jährigen Mann bei einem Ehestreit in Krefeld über den Kopf. Die Frau wurde festgenommen. Die Bild- und Filmstelle der Erzdözese Paderborn hat ihre Tätigkeit wieder aufgenommen. 500 Städte und Dörfer werden mit Filmvorführungen versorgt. In der letzten Woche wurden 11 000 Besucher gezählt. 2,6 Millionen Bienenvölker, die ihren Imkern 70 bis 80 Millionen DMf jährlich einbringen, werden in der Bundesrepublik gezählt. Die größte Emsbrücke in Warendorf wurde als 271. wiederaufgebaute Brücke Westfalens dem Verkehr übergeben. Ein britischer Schützenpanzer wurde bei Ausschachtungsarbeiten in Wesel gefunden. Das vierzigmillionste Liebesgabenpaket, das von privaten amerikanischen Spendern geschickt wurde, traf in Frankfurt ein. Unter einem Bretterstapel wurde in Neheim-Hüsten ein zehnjähriger Junge beim Spiel begraben und auf der Stelle getötet. Er war im Krieg in einem Bombentrichter verschüttet worden. 22000 Pollzelbeamte besitzt NordrheinWestfalen gegenwärtig, davon 1500, die auf Widerruf eingestellt sind. Im Etat sind für die Polizei 130 Mill. DMI Ausgaben angesetzt. 5 400 000 DM an Ausbildungsbeihillen wurden vom November 1949 bis August 1950 im Rahmen des Soforthilfsprogramms an 7110 Studierende an 110 Hochschulen und pädagogischen Instituten in der amerikanischen und britischen Besatzungszone zur Verfügung gestellt. Zuhörer bedrohten den Staatsanwalt Er forderte hohe Zuchthausstrafen Im Kölner Autospringer-Prozeß Von unserem..-Korrespondenten Köln. Der neunte Verhandlungstag im Kölner Autospringer-Prozeß brachte das fünfstündige Plädoyer des Anklagevertreters, Staatsanwalt Dr. Engel, der eingangs bekanntgab, daß auch er im Laufe der Verhandlungen von Zuhörern bedroht worden sei. Als ein Justizwachtmeister die Schuldigen habe vorführen wollen, seien diese bereits aus dem Gerichtssaal geflüchtet. Im einzelnen entwarf der Vertreter der Anklage ein geschlossenes Bild von der Ein Vermögen in der„Keller“-Bank Als eine Spielhölle platzte— Kripo warf sich schnell über den Tisch Von unserem 1- Korrespondenten Dortmund. Der große, breitschultrige Mann an meiner Seite scheint Bescheid zu wissen. Er öffnet das hölzerne, verwitterte Tor und führt mich an aufgestapelten Kisten vorbei in einen Schuppen. Komfort unter der Erde dauert, bis ich zupacken konnte. Denn wir Als wir die wackelige Treppe herunter- wollen nicht nur das Glücksspiel ausmerzen, das viele Familien ruiniert, sondern wir fahnden auch nach„Blüten“. Hier, in diesem Keller ist ein Umschlagplatz für Falschgeld. Und hier versickert auch das schwarze Vermögen, das der Steuer entzogen wird. Warum ich mich auf den Tisch geworfen habe? Geld in der Hand oder der Tasche des Einzelnen ist für uns„tabu“. Auch die Polizei darf nicht ungesetzlich handeln. Daher habe ich mir diesen nicht ungefährlichen Artisten-Trick ausgedacht!“ geklettert sind, bietet sich meinen Augen eine Ueberraschung. Wir stehen in einer komfortablen Wohnung mit schweren Eichenmöbeln, dicken Polstersesseln und einem Teppich. Um einen großen Tisch herum sitzt eine Gruppe von Männern, die nun die Neuankömmlinge mustern. Ein verständnisvolles Lächeln trifft meinen Begleiter, während mißtrauische Blicke mich und meinen Lederolmantel abtasten. Gerade streicht der Bankhalter die Geldscheine ein, die auf verschiedenen Feldern des Tisches liegen. Der Gegenspieler steht auf. Er hat verloren. Schon mischt ein neuer Anhänger Fortunas die Karten. Die wenigen Augenblicke haben genügt, um mir zu zeigen, daß man es mit„Ecarté“ zu tun hat. Einer spielt dabei für alle gegen die Bank, solange er gewinnt. So geht das immer weiter, bis jeder an die Reihe kommt, und nach einer abgeschlossenen Serie die Bank wechselt. Geld türmte sich zu Bergen Auch mein Begleiter steht von seinem Stuhl auf und deutet mit einer einladenden Handbewegung an, daß ich an der Reihe bin. Es kommt jetzt Bewegung in die Gesellschaft. Alles baut sich hinter meinem Rücken auf, um Zeuge meines Sieges oder meines Reinfalls zu werden. Ich sehe, wie Fünfzig- und Hundertmarkscheine auf meine Seite des Tisches flattern. Spieler sind abergläubisch. Sie geben einem Neuling meistens etwas„mit auf den Weg“. Ich selbst setze einen blauen„Zehner“, der sich in wenigen Sekunden verdoppelt. Wieder muß der Bankier„schicken“. Aus meinen zehn DMI sind mittlerweile 640 DM geworden, da ich in der Aufregung den Einsatz immer stehen ließ. Nun ist mir Tätigkeit der gefährlichen Bande. Er bezeichnete das Autospringen als eine neuartige Species von Verbrechen, deren ungeheure wirtschaftliche Schädigung und Rücksichtslosigkeit besonders abschreckende Strafen erforderlich machten. Beim Strafmaß seien die Charaktereigenschaften der Angeklagten zu berücksichtigen, die teils aus verbrecherischer Neigung, teils aber aus Abenteuerlust gehandelt haben. Er beantragte für acht Angeklagte Zuchthausstrafen zwischen dreieinhalb Jahren und einem Jahre, für zwanzig Angeklagte Gefängnisstrafen zwischen zweieinhalb Jahren und sechs Monaten wegen gemeinschaltlichen schweren Diebstahls, einfachen Diebstahls bzw. gewerbsmäßiger Hehlerei. Vier Angeklagte fielen unter die Amnestie. Für drei weitere Angeklagte wurde Freispruck: mengels Beweises beantragt. Der heutige Tag ist der Verteidigung vorbehalten. Das Urteil wird in den nächsten Tagen erwartet. Gereimter Konterhaken Dortmund.(Inw) Der publizierte Hinweis eines Ehegatten, seiner Frau kein Geld mehr zu borgen, wurde von dieser glänzend pariert. Eine Dortmunder Zeitung brachte folgende Anzeige der Ehefrau:„Mott, sei ohne Sorgen. Wer dich und deinen Namen kennt, wird mir bestimmt nichts borgen. Anna Mott.“ 13jähriger plündert einen Kindergarten Die erbeuteten Süßigkeiten hatte er verzehrt, als die Pollzei kam Aachen.(Inw) Ein 13jähriger Junge plün- selt werden können, wird um Benachrichtiderte einen Kindergarten in Aachen aus. Durch ein eingedrücktes Fenster war er mehrmals in einen Raum geklettert, der die für die Österfeier bestimmten Süßwaren enthielt. 64 Tafeln Schokolade, 17 Zuckerhasen und mehrere Zuckereier sowie eine Blockflöte, eine Uhr und mehrere Einrichtungsgegenstände schleppte er nach und nach heraus. Einen großen Tell der Süßwaren hatte er bereits verzehrt, als die Polizei ihm auf die Spur kam. Aus der Handtasche Köln. Auf einer belebten Kölner Geschäftsstraße wurden einer Kölnerin 6990 DM. die eie gerade von der Bank abgehoben hatte, aus einer schwarzen Lederbnieftasche gestohlen. Der Dieb hatte bei seiner fetten Beute jedoch Pech, da sich bei dem Geld 60 neue Hundertmarkscheine mit den laufenden Nummern von L 2082830 C" L 2082900 C befanden. Bei Auftauchen der Scheine, die ein verteufeltes Blatt in die Hand gegeben in den nächsten Tagen sehr leicht in den worden, und als ich die erste Karte ausspielen will, poltern Schritte die Treppe herunter und ertönt der Schrei einer hysterischen Stimme„Polizei Fette Beute Ein Schreck fährt mir in die Glieder, als gung des nächsten Polizeipostens der zuständigen Polizeidienststelle oder der Kriminalpolizei Köln, Merlostraße, Zimmer 313, gebeten. Kampf gegen die Reblaus Mannheim.(bg) Der Kampf gegen die Reblaus im pfälzischen Weinbaugebiet wird nunmehr in verstärktem Maß aufgenommen werden, da diese Gefahr in einem Ausmaß zugenommen hat, die höchsten Einsatz erfordert. Während in rund 50 Jahren— nämlich von 1895 bis einschließlich 1947— insgesamt 81 000 Weinstöcke von der Reblaus befallen wurden, wurden allein im Jahre 1948 54000, und im Jahre 1949 sogar 184 000 Stöcke verseucht. Bisher hat die Reblaus bereits mehr als 350 Hektar des pfälzischen Weinbaugebiets zerstört. Die Erkenntnis, daß die Seuche nicht mehr aufzuhalten ist, veranlaßt die Winzer, den Wiederaufbau mit reblausfesten Reben durchzuführen, was man als einzig wirksame Maßnahme erkannt hat, um den Kampf gegen die Reblaus erfolgreich Atlantikpakt im Ausbau Problem Nr. 1: Westeuropas Landheer— Ins zweite Jahr Wenn auch der nordatlantische Verteidigungspakt bereits im Augenblick seiner Unterzeichnung am 4. April des vergangenen Jahres seine politische Funktion zu erfüllen begann, so doch nicht wegen der Stärke Westeuropas, sondern zufolge seiner Bedeutung als USA-Garantie für den nichtöstlichen Kontinent. Für den konkreten Zweck, dessen Sicherung gegen eine Ueberrumpelung durch mehr als eine spät wirkende Garantie zu gewährleisten, bestanden weder vor einem Jahr genügende Vor1. Frankreich muß, wenigstens anfänglich, die Hauptlast der Landoperationen tragen 2. Die USA und England setzen ihre Hochseeflotte zur Sicherung der Seeverbindung ein und gewährleisten den Nachschub. 3. Die USA werden vorwiegend den Ferneinsatz der Luftwaffe übernehmen; England und Frankreich tragen zunächst die Hauptlast des taktischen Luftwaffeneinsatzes. nonorart EROL 5945) 92 K W K HAUPTSACNLTRAGER 4VERTEDIGUNG USA (lchbsrooste: ENGLANDG. FILNGGET LROLAAG, 155 ed Aichricher: Mronumen! PO lufberrahane! KULaS LAATTOAE! Landheer: LUSOR bETORE! WAUrSAONICH FRLNGREG ATLANTIKPAKT-LANDER aussetzungeh, noch gibt es sie heute. Dies dürfte auch, ohne daß sich die Beteiligten näher darüber ausließen, der Inhalt der eben beendeten Besprechungen der Stabschefs und der Verteidigungsminister des Atlantikpaktes gewesen sein. Zwei Gesichtspunkte sind es vorwiegend, die den westeuropäischen Sektor der Allantik-Union heute bestimmen: 1. Wie soll der Atlantikpakt funktionieren, wenn er in naher Zukunft ausgelöst würde? 2. Wie sieht das strategische Konzept bei einer langfristigen Sicherung der Paktziele aus? Nach amerikanischen Aeußerungen betrachtet man für den ersten Fall die bisher entschiedene Aufgabenverteilung in einem allgemeinen Verteidigungsplan folgendermaßen:(siehe auch Zeichnung). 4. Jeder europäische Paktpartner ist für seine Küstenverteidigung, sowie für das Luftwarn- und Luftverteidigungssystem im Anfang selbstverantwortlich, das erst allmählich in den größeren Rahmen eingebaut werden kann. Es liegt auf der Hand, daß eine solche Funktionsverteilung nicht mehr als ein erster Notbehelf sein kann; vor allem gilt dies für den westeuropäischen Hauptanteil an der Aufstellung des Landheeres. Man ist sich beiderseits des Atlantik darüber klar, daß hier die Hauptaufgabe im Ausbau der Allianz liegt. Der Beginn der Rüstungshilfe durch die USA, die für fast alle Länder des Paktes in den letzten Monaten angelaufen ist, weist bereits darauf hin, wo der Schwerpunkt im zweiten Jahr des Atlantikpaktes liegen wird. Globus. Zweierlei Recht an Hollands Grenze Landwirtschaftskammer Nordrhein fordert deutsches Recht— Die Traktatabmachungen Köln.(Inw) Die Landwirtschaftskammer Nordrhein forderte die Wiederherstellung des Rechtszustandes an der deutsch-holländischen Grenze, wie er in der Traktatabmachung von 1916 festgelegt worden sei. Diese Traktate um Köln gelegenen Großstädten eingewech- zu bestehen. Tünnes und Schääl helfen Gürzenich aufbauen Ihre Holzplastiken werden die Kölner„nageln“— 200000 DMf-Lotterie sich ein schwerer Körper auf wirkt und mit beiden Armen den Tisch die GeldKöln. Die weltbekannten kölschen Originale Tünnes und Schä-l werden in den scheine umklammert, die hier liegen. Bald nächsten Tagen, in.50 Meter hohen Holzaber kann ich aufatmen. Es ist mein Begleiter. Die Mitspieler sind verschwunden. Mein Freund packt das Geld in eine Aktentasche. 18000 DM sind beschlagnahmt, und ein wertvoller Fang steht mit verzerrten Mienen an seiner Seite. Es ist der Bankhalter. „Den suchen wir schon lange! Und ich kenne jetzt die meisten der andern“, sagt der Kriminalist.„Vier Wochen hat es geplastiken nachgebildet, auf dem Kölner Neumarkt Aufstellung finden. Ihre besondere Aufgabe ist es, mitzuhelfen, um Spenden für den Wiederaufbau des historischen Kölner„Gürzenichs“ zu beschaffen. Obulus zu haben eind. Bereits Ende Mai soll der Gürzenich, dessen Aufbau in verschiedenen Phasen vor sich geht, provisorisch so weit hergerichtet sein, daß die offiziellen Eröffnungsfeierlichkeiten aus Anlaß der 1900-Jahrfeier wieder in dem historischen Gebäude abgehalten werden können. Eine umfangreiche Lotterie mit Preisen im der kölsche Boor, so werden auch etwa 200000 pid soll ein Uebr.beiden Figuren von den Gebefreudigen mit ges tun, um die Gesamtunkosten zum restNägeln beschlagen werden, die je nach losen Wiedenaufbau des wertvollen GeGröße und Aufmachung für einen bestimmten bäudes zu decken. sind Abmachungen über zollfreie Ein- und Ausfuhr von Wirtschaftsund Ertragsgütern für landwirtschaftliche Flächen, die zu einem Betrieb gehören, aber durch die Grenze getrennt sind. Sie wurden notwendig, nachdem zahlreiche ursprünglich deutsche Ländereiei durch die Grenzregulierung zwischen Preußen und den Niederlanden im Jahre 1815 holländisches Territorium geworden waren. Die Traktatrechte waren nach Mitteilung des Landwirtschaftsverbandes Nordrhein nur durch ausdrücklichen Widerruf aufkündbar. Dieser Widerruf sei nicht erfolgt, vielmehr sei den deutschen Grenzbauern die Bewirtschaftung ihrer in Holland liegenden Ländereien dusch einen einseitigen Akt Hollands 1945 unmöglich gemacht worden, während die holländischen Bauern aufgrund des alten Traktatrechtes nach wie vor ihr auf deutschem Gebiet liegendes Land bebauen. Nach den Berechnungen des Landwirtschaftsverbandes betragen die betroffenen Flächen deutscher Bauern im holländischen Gebiet im Kreise Kleve etwa 800 Hektar, im Kreise Geldern etwa 600 Hektar und im Kreise Geilenkirchen-Heinsberg etwa 400 Hlektar. Die letzte Entwicklung auf diesem Gebiet wird nach dem Bericht des Landwirtschaftsverbandes, durch eine Miitteilung in der holländischen Presse gekennzeichnet, daß diese deutschen Ländereien in Holland an Holländer verpachtet wurden und vom 1. April 1950 an definitiv in holländisches Eigentum übergehen sollen. Das Lnad solle zur Sanierung kleiner holländischer Betriebe verwendet werden. Der Präsident der Landwirtschaftskammer, Bundestagsabgeordnter Dr. Fiey, hat in diesem Zusammenhang die Bundesregierung um Auskunft ersucht, welche Maßnahmen beabsichtigt seien,„um Holland mit allem Nachdruck darauf aufmerksam zu machen, daß geordnete Bestimmungen zwischen der Bundesrepublik und Holland nicht Bestand haben können, wenn die Frage der Traktatrechte weiterhin mit zweierlei Maß gemessen werde“. Aachener Bunker„entfestigt“ Aachen.(Inw) Alle Bunker in Aachen sollen auf Befehl britischer Dienststellen bis zum 31. Januar 1951„entfestet“, das heißt, mit Fensteröffnungen versehen werden. In den zwölf Bunkern der Stadt wohnen noch 1445 Menschen. Von deutschen Stellen wurde bereits darauf hingewiesen, daß die verlangte Arbeit innerhalb der gestellten Frist nicht möglich ist. Briefe sind Brücken im Dunkel der Zeit Zwei Briefe an eine deutsche Schauspielerin Diese bisher unveröffentlichten Briefe sind uns von der Schauspielerin Hilde Körber zur Verlügung gestellt worden. Es ist beabsichtigt, sie mit anderen Zeugnissen künstlerischer Gestaltung gesammelt als„Welt und Umwelt des Theaters“ in Buchform herauszugeben. Von Thornton Wilder Paris, den. 1948 Dank, mehr als Dank, daß Sie mir das aufschlußreiche Buch der Briefe geschickt haben. Sehr reiche Einsichten in die wahren Leiden der jungen Deutschen, in die Leiden der Jugend aller Zeiten und Länder. Ich bin erstaunt, daß unsere Jugendlichen, unsere angelsächsischen Jugendlichen keine so ausdrucksstarken Briefe schreiben können. Sie fürchten sich vor der Feder, sie„trocknen ein“, werden unecht, literarisch oder förmlich oder geben nur Tatsächliches, ich lerne viel aus diesen Briefen. Ich danke Ihnen gleichfalls für den schönen Band mit deutschen Zeichnungen, die man mit keinen andern auf der ganzen Welt vergleichen kann: sie sind eine sehr deutsche Art, die Wahrheit auszudrücken. Gnädige Frau. Sie haben mich königlich beschenkt. Ich verspreche Ihnen, daß ich es mit meinem unerschütterlichen Glauben an die Macht der ewigen wertvollen Eigenschaften der deutschen vergelten will, die deutsche Jugend so zu entflammen, daß sie sich aus den liefsten, reichsten Eigenschaften ihrer alten Kultur zu erneuern vermag. Alles Vertrauen und allen Mut für Sie, für Ihre Arbeit. Wen: Menschen wie Sie dazu helfen, wird 'n neuer Tag kommen. Von Julius Bab New Vork, den 1. 11. 1947 .... Was Sie vom Unterschied zwischen „einsam“ und“einzeln“ sagen, ist sehr wahr und schön. Ich kann mich nicht erinnern, es schon so gut gehört zu haben... Diese erhabene Einsamkeit, von der der weise Angelus Silesius singt, ist das Schicksal aller ganz lebenden Menschen, und nur die etnzückend-vergänglichen Täuschungen des Liebesrausches machen und das auf Augenblicke vergessen. Wir sind nur mit Gott (mit dem Ganzen) verbunden und also ganz einsam. Das ist, unser stolzes Schicksal. Aber etwas ganz anderes ist die Misere des Daseinskampfes, die kaum dem Menschen in seiner Zelle erspart bleibt—, und in ihm einzeln zu stehen, ist schwer und erbitternd. Sie sollten, die Einkamkeit zu tragen, die Vereinzelung zu überwinden, sich vielleicht doch ganz auf Ihr schauspielerisches Werk konzentrieren. Sehr bewegt mich, was Sie von der Neueinweihung der Volksbühne“ reden(der „Westlichen“, o Zeit) und daß ich„in effigie" dabei war. Ein großes und gutes Stück meines Lebens hing doch an diesem Betrieb. Ein paarmal, wo ich für die Volksbühne sprach, bei der Eröffnung des toten Hauses es war das schönste in Berlin— bei Dehmels Totenfeier— in Hildesheim— von einem Söller der Wartburg, das waren die erfülltesten Augenblicke meines Lebens. Jetzt verbringe ich meine kurzen Tage mit Artikelschreiben und Rumhetzen. Daß meine Aussicht, zur eigentlichen Arbeit zu kommen, durch abermalige Ablehnung eines Stipendiums hier zerschlagen ist, schrieb ich wohl schon. Joh. Seb. Bachs Matthäus-Passion Eine weihevolle Aufführung in der Münsterkirche In der Raumnot der Nachkriegszeit haben Bachs Passionen aus den Konzertsälen, in die sie unter vielfach allzu einseitiger Bewertung ihrer musikalischen Schönheiten verschlagen worden waren, nun mehr und mehr zu den Orten ihrer urspünglichen Bestimmung, den Kirchen, zurückgefunden. Gewiß nicht zu ihrem Nachteil, wovon die gestrige Aufführung der„Matthäus-Passion“ in der Münsterkirche unter GNID Otto Volkmann einwandfrei überzeugte. Da standen, kunstsinnig der architktonischen Gliederung der Empore zwischen Kirchenschiff und Chorraum entsprechend, zu mächtiger Pyramide gestaffelt, der Städt Gesangverein und das Städt. Orchester vor den Zuhörern.— So inmitten der Tonwogen dieser Klangkörper und der von Prof. Hans Bachem mit unbeirtbarer Sicherheit bedienten Orgel, trat ihnen gleich mit dem Einleitungschor die Monumentalität des Bach' schen Werkes mit packender Wucht entgegen. Denn diese doppelchörige Introduktion ist, wie der Schlußchoral des ersten Teils„O Mensch bewein dein' Sünde Groß“ und der trostvolle Finalsatz„Wir setzen uns mit Tiänen nieder“ einer der drei Grundpfeiler, auf denen die ganze Wucht des einer Kathedrale vergleichbaren Gebäudes der Passion vom Leiden und Sterben unseres Herrn und Heilands ruht. Damit schuf von vornherein Volkmanns unübertreffliche, tief lotende Ausdruckskunst die recht Atmosphère für Verständnis und Eindrucksgewalt auch der übrigen Ensemblesätze und wurde ausschlaggebend für den Gesamterfolg. Darüber hinaus wirkte sie sich aus in dei Intensivität des Nacherlebens zu der Volkmann alle Mitwirkenden zu begeistern verstand. Demgegenüber bedarf es keiner besonderen Hervorhebung von Einzelheiten der Gesamtwiedergabe der übrigen Chorsätze: der in der Symbolik ihrer Modulationen tief durchforschten Choräle und der Leistungen der Solisten, die alle im Sinne der Einheit und Ganzheit des Kunstwerkes erfolgreich sich betätigten. So: Adelheid La Roche mit der gesteigerten Leuchtkraft ihres beweglichen Soprans, Marga Hoeffgen mit der fülligen Tiefenwirkung, einer dunklen Altstimme, Peter Offermanns als überzeugender, klar deklamierender Evangelist, Rudolf Hayn als musikalisch gefestigter Vertretei der„Bösewichter" und Clemens Kaiser-Breme, der seinen wohltönenden Baß in würdevoller Haltung den Worten des Erlösers lieh. Neben ihnen aber dürfen nicht unerwähnt bleiben die vortrefflichen Instrumentalsolisten Otto Kirchenmaier, Alfred Lücke, Adolf Kehl, Willi Schwardtmann, Paul Fischer und Dr. Jos. Nevses(Cembalo) sowie der Knabenchor der Münsterschule, der, vorbereitet durch Stephan Hesselmann nicht wenig zum erhöhten Glanz einzelner Chöre beitrug.— Die Auführung wird heute abend wiederholt. Theodor Lohmer. Prof. Peters 75 Jahre alt Reiches literarisches Schaffen Am 10. April 1950 wird das Mitglied der Bonner Katholisch-Theologischen Fakultät Prälat Universitätsprotessor Dr. Franz Joseph Peters 75 Jahre alt. In Bonn geboren, studierte er in seiner Vaterstadt und feierte im Bonner Münster seine Primiz. Nach Seelsorgsjahren in den Kölner Pfarreien St. Andreas, St. Miaria in der Kupfergasse und St. Michael wirkte er zunächst als Religionslehrer an der Kölner Lehrerinnenbildungsanstalt von 1903 bis 1913, von 1913 bis 1924 als Professor für Katechetik, Homiletik und Liturgik am Kölner Priesterseminar. 1918 promovierte er in Freiburg i. Br. zum Dr. theol, mit einer Arbeit über Petrus Chrysologus als Homilel“. 1924 wurde Peters als Professor der Pastoraltheologie an die Bonner Universität berufen. 1941 wurde er von den amtlichen Verpflichtungen entbunden, seine Professur bald dana chaufgehoben. Nach Beendigung des Krieges stellte er sich der Fakultät erneut zur Verfügung und hielt 1945 46 die planmäßigen Vorlesungen und Uebungen seines Faches. 1947 ernannte der Heilige Vater ihn zum Hausprälaten. In zahlreichen Aufsätzen nahm er zu den Fragen der Katechismusreform, der Willensschulung, des rheinischen religiösen Brauchlums usw. Stellung. Weiteren Kreisen wurde er bekannt durch sein Lehrbuch für die Oberstufe der Oberlyzeen„Im Reiche Christi“ und die daraus hervorgegangene Gesamtdarstellung„Die Lehre der katholischen Kirche“. Eine Darstellung der Geschichte des Waisenhauses Weststraße und Untersuchungen zur Geschichte des Cassiusstiftes beweisen sein Interesse für die Bonner Lokalgeschichte. Sein Buch„Einkehranregungen zur Pflege des priesterlichen Geistes“ ist beim Borromäusverein in Druck. Aus dem Bonner Universitätsleben Der bisherige beamtete außerordentliche Professor Dr. Ernst Mathias Kamp wurde zum ordentlichen Professor für das Fach der Wirtschaftlichen Staatswissenschaften, insbesondere Finanzwissenschaft, in der Rechtsund Staatswissenschaftlichen Fakultät der Universttät Bonn ernannt. Landgerichtsrat Dozent Dr. Friedrich-Wilhelm Bosch wurde zum ordentlichen Professor für Bürgerliches Recht und Zivilprozeßrecht in der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Faktultät 59. Jahrgang! Nr. 18372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend 3. Aprli 1950 Otto hatte keine schöne Kindheit verlebt. Der Gerichtsarzt schilderte den AngeklagSein Stiefvater setzte ihn gegenüber den ten als Psychopathen, der immer glaube, eigenen Kindern zurück, er kam auf die man wolle ihm etwas, der zudem schwachHilfsschule, dann in Fürsorgeerziehung, sinnig sei. Der zweite Absatz des§ 51 könne lernte kein Handwerk, verheiratete sich, ihm zugebilligt werden. Das Gericht verwarf wurde später geschieden. Seine geschiedene die Berufung des Angeklagten. Er muß also Frau lebt in der Ostzone. Eines Tages wollte doch ins Arbeitshaus. Probe auf fachmännische Arbeitt sie schneidet wieder tadellos Aufn.-Pinguin Wonner Nachrichten Lenzmüdigkeit Ach, das mit dem Gold im Munde täuscht im Frühling sowieso, denn mir scheint die Morgenstunde die hat Blei ganz anderswo. Nicht wie sonst mit einem Satze bringt man jetzt sich in die Höh man entringt sich der Matratze ratenweise peu à peu. Zwei Millionen Gähner sendet man hinaus in Raum und Zeit, und erst nach Büroschluß endet dann die— Frühjahrsmüdigkeit! Fiddt 800000 DAf für Linie Duisdorf Bund finanziert die neue Obus-Strecke Wie der General-Anzeiger erfährt, ist die Obuslinie nach Duisdorf finanziell gesichert. Da sie im wesentlichen dem starken Publikumsverkehr nach den in der Gallwitz- und der Troilokaserne untergebrachten Bundesministerien dient, haben sich die Bundesbehörden bereiterklärt, zur Anschaffung der erforderlichen vier Obusse und des Strekkennetzes einen Betrag von 800000 DM zur Verfügung zu stellen. Die Einrichtung wird vom Bund bis zum 1. Juni erwartet. Wie weiter verlautet, ist die Verlängerung der schon bestehenden Obus-Linie vom Bundeshaus über Hauptbahnhof zum Beethovenplatz und von dort über die Viktoriabrücke zur Rheindorfer Straße geplant. Damit würde eine zügige Verbindung zwischen den im Süden, Norden und Westen der Stadt gelegenen Ministerien geschaffen. Eigenartiger April-Scherz Auto gestohlen und zurückgebracht Ein am 1. April auf dem Römerplatz entwendeter Personenkraftwagen, Marke DKW, wurde von dem Dieb am Abend desselben Tages auf dem Hofe des hiesigen Landratsamtes in der Mozartstraße abgestellt und wieder aufgefunden. Warmwasser für das Römerbad Die Leitung soll instandgesetzt werden Das Kühlwasser aus dem-Werk wurde nach seiner Brwärmung früher dem Römerbad zugeleitet. Mann will auch in Zukunft das Bad wieder auf diese Weise kostenlos mit wohltemperiertem Wasser versorgen. In diesem Sommer will man damit beginnen, die etwa drei Kilometer lange Wasserleitung, welche aus nneinandergereihten Ton-, Eisen- und Stahlröhren besteht und daher nur geringe Leistungsfähigkeit besitzt, völlig zu erneuern. Die Kosten des Projekts werden sich auf 50—60000 DM belaufen. Zuzugssperren fallen im Mai Zur Verminderung der Arbeitslosigkeit Um die Durchführung des Arbeitsbeschaffungsprogramms zu erleichtern, will die Bundesregierung mit Wirkung vom 1. Mai die im Bundesgebiet noch bestehenden Zuzugssperren aufheben. Sie vertritt die Ansicht, daß dadurch die Unterbringung von Arbeitssuchenden in der Nähe aufnahmefähiger Industriezentren erleichtert wird. Wegen der Aufhebung entgegenstehender alliierter Bestimmungen will der Bundeskanzler nach Ostern auf dem Petersbeig verhandeln. 1005 zogen nach Bonn März brachte den bisher stärksten Zuzug Die Einwohnerzahl der Bundeshauptstadt hat sich im verflossenen März um über tausend Menschen erhöht. 191 davon suchten hier nur einen vorübergehenden Aufenthalt, 814 wählten Bonn zu ihrem neuen ständigen Wohnsitz, davon 337 männliche und 477 weibliche Personen. Im Laufe des März geben 453 Personen Bonn als ständigen Wohnort auf. Karfreitag keine Briefzustellung Postdienst an den beiden Ostertagen Die Postschalter sind am Karfreitag und an den beiden Ostertagen wie sonntags geöffnet. Die Briefzustellung ruht am Karfreitag und am 2. Ostertag: am 1. Ostertag findet eine Briefzustellung statt. Die Paketzustellung ruht nur am 2. Ostertag: am Karfreitag und am 1. Ostertag werden Pakete zugestellt. In der Telegramm- und Eilzustellung keine Einschränkungen, Briefkastenleerung wie an Sonntagen, keine Geldzustellung. Frischfisch-Verkauf am Karfreitag Karfreitag ist der Verkauf von Frischfisch in der Zeit von—12 Uhr gestattet. Da der Karfreitag als gesetzlicher Feiertag gilt. ist ein Verkauf von anderen Waren an diesem Tage ausdrücklich verboten. Märzbilanz beim Standesamt Beim Standesamt Bonn wurden im Monat März beurkundet: 197 Geburten, 87 Eheschließungen, 166 Sterbefälle, davon acht Kriegssterbefälle, sechs Totgeburten. Es wurden 16 Ehescheidungen bekannt. Heimstatt-Jungen applaudierten Nico Dostal Stadtdirektor Dani übergab einen Rundfunkempfänger— Gute Arbeit der„Heimstatt“ Mit einem Kurzschluß irgendwo im Haus begann es, so daß die kleine Feierstunde bei Kerzenlicht anfing. Kaplan Hieronimi fühlte sich an Weihnachten erinnert als er den Gemeinschaftsraum der„Heimstatt für eltern- und heimatlose Jugendliche“, Kölnstraße 315, betrat. Das war in doppelter Beziehung richtig: denn wenige Augenblicke vor ihm waren Stadtdirektor Dani und Amtmann Goertz zu den 35 Jungen gekommen, um ihnen einen nageineuen Fünf-Röhren-Siemens-Super zu überreichen. Aus Mitteln, die der Sozialminister zur Verfügung gestellt hatte, konnte damit ein Herzenwunsch der Jungen erfüllt werden. Mit Worten voll väterlichen Ernstes und von Herzen kommenden Humors übergab Stadtdirektor Dani das Geschenk. Er sehe es als seine schönste Pflicht an, denen eine Preude zu bringen, die durch die Kriegswirren alles verloren hätten. Und es war keine Phrase, als er zu den Jungen, die zu 80 Prozent Ostzonenflüchtlinge sind, sagte:„Jeder Mensch will frei sein, besonders der junge Mensch, aber trotzdem müßt ihr Brüder sein, eine wahre Gemeinschaft!“ Gerade im rechten Augenblick, als das verhüllende Tuch von dem neuen Gerät abgenommen wurde, flammte das Licht wieder auf, und das Baden-Badener Kurorchester hätte sich für sein Rundfunkkonzert keine dankbareren Hörer wünschen können, als die frischen Jungen, die ihrer Freude nach dem Verstummen von Nico Dostals Weisen durch kräftigen Beifall Luft machten. „Heimstatt“ auf eigenem Boden Wie Kaplan Hieronimi, der geistliche Betreuer der von dem rührigen Heimleiter Letzter Schliff auf Walroß-Leder Moderne Scherenschleifer sorgen für die notwendige Schärfe— Ruhige Hände und sicherer Blick— Exhauster verhindert Staublunge Man muß in der Scherenschleifer-Werkstatt den Kopf einziehen: denn unter der Decke hängen Dutzende von Schleifscheiben. Die größte hat die Maße eines Karrenrades und wiegt vier Zentner. Auf ihr werden Brot-, Küchen-, Tafel- oder Taschenmesser feucht vorgeschliffen, bevor sie eine„individuelle Behandlung“ erfahren. Bei Beilen und groben Werkzeugen werden Eilzscheiben gebraucht, für Taschenmesser nimmt man besonders hartes Material, bei seinen Klingen mit Leder bespannte Holzscheiben. 1000 bis 3500 Umdrehungen An der Wand entlang stehen elektrische Maschinen, auf deren Wellen die Scheiben je nach ihrem Durchmesser mit 1000 bis 3500 Umdrehungen pro Minute routieren. Bevor eine Scheibe eingesetzt wird, bestreicht man sie mit einem Gemisch von Leim und Schmirgel. Die Zusammensetzung ist Betriebsgeheimnis. Geheimnisvoll erscheint auch eine Art Ofenrohr, das in verschlungenen Windungen durch den Raum führt.„Halten Sie mal die Hand dran!“, sagt der Juniorchef. Man spürt einen Sog an den Fingern. Der „Exhauster“ sorgt für Entlüftung. Eine Staublunge gibt es beim modernen Scherenschleifer nicht mehr, zumal bei der Scheibenherstellung statt Sandstein neuerdings ein Kunststoff verwandt wird. „Derbe“ und„runde“ Schnittkante Aus jeder Schere wird vor dem Schliff die Niete oder Schraube entfernt. Die Hälfte einer überdimensionalen Schneiderschere bekommt der Besucher mit den Worten überreicht:„Na, versuchen Sie mal Ihre Kunst.“ Er versucht es, Funken und Stahlfetzen fliegen um die Wette.„Ich wollte Ihnen nur zeigen, wie schnell man in unserem Handwerk etwas verderben kann, wenn man nicht richtig geschult ist,“ meint der Fachmann. „Das Wichtigste ist eine„derbe“ Schnittkante. Ist sie einmal„rund“, dann kann man die Schere nicht mehr gebrauchen.“ Kinder-Spielplatz-Programm halbiert Nur 13000 statt der bewilligten 20 000 Dhf verausgabt— Ueberall Provisorten Gartenbaudirektor Linke:„Wir hatten im vergengenen Jahr der Stadtvertretung die Herrichtung von 13 Kinderspielplätzen vorgeschlagen. Nur vier Spielplätze konnten wir ausbauen, und mit den Ausbesserungsarbeiten der schon bestehenden sind wir nicht zu Ende gekommen.“ Nach Ostern wird das Gartenamt überall neuen Sand anfahren und die Instandsetzung der Plätze am Lievelingsweg, am Lindenhof und in der Rolandstraße fortsetzen. Eine größere Aufgabe stellt die Herrichtung des Gerhardsplatzes dar. Hier wie auf dem Jahnplatz soll auch für die Halbwüchsigen Raum geschaffen werden, wo sie mit dem Ball spielen können. Zwei größere Projekte Zwei größere Projekte machen dem Gartenbaudirektor noch Sorge. Auf dem Gelände der früheren Kliniken soll zwischen der Theaterstraße und der Wachsbleiche ein großzügiger Platz entstehen, der für die kleinen und größeren Kinder genügend Spielgelegenheit bietet. Das zweite Objekt liegt in der neuen Wohnsiedlung für kinderreiche Familien am Augustus-Ring, die vor kurzem bezogen wurde. Der dort vorgesehene Spielplatz ist besonders dringend notwendig. Fremdenverkehrstag in Bonn Auch ausländische Gäste werden erwartet Die„Deutsche Zentrale für Premdenverkehr“ in Frankfurt teilt mit, daß Bundespräsident Professor Heuß am 29. April auf dem„Ersten deutschen Fremdenverkehrstag“ im Plenarsaal des Bonner Bundeshauses sprechen will. Der„Deutsche Fremdenverkehrstag“, der vom 28. bis 30. April in Bonn stattfindet, soll die Oeffentlichkeit über die Arbeiten aller Beteiligten Fachorganisationen zur Förderung des Reiseverkehrs unterrichten. Die deutschen Fremdenverkehrsfachleute erwarten zu der Tagung auch Gäste aus Frankreich, Belgien, Luxemburg. Großbritannien, Oesterreich und der Schweiz. Die deutsche Bundesbahn hat die Tagungsteilnehmer zu einer Rheinfahrt mit Sonderzügen eingeladen, Im Etat standen 20000 DMf für Kinderspielplätze zur Verfügung; aber nur 13000 DMI konnten verbraucht werden, weil der Rest„an anderer Stelle“ benötigt wurde. Andererseits muß die Stadt mit der Zunahme der Bevölkerung und des Verkehrs auch hinsichtlich der Spielplätze Schritt halten, vor allem um der Sicherheit der Kinder willen, denen kaum noch eine stille Straße zum Spielen zur Verfügung steht. Spieltisch im Hofgarten Mit den wenigen Mitteln hat man möglichst viel zu schaffen versucht. Im Hofgarten wird noch vor Ostern der Spieltisch aufgestellt, so daß der Platz benutzt werden kann. An der Ecke Luisen- und Reuterstraße wurde ein kleiner Platz neu hergerichtet. Fertig ist der Platz an der Haydn- und Humboldtstraße. An der Hubertusstraße können sich die Kinder bereits tummeln, wenn auch noch vieles fehlt. Ebenso wurde provisorisch ein Spielplatz an der Brückenstraße hergerichtet, der bisher nur wenig benutzt wird. Vier Millimeter lange Klingen „Wer den Hohlschliff beherrscht, kann alle einfachen Geräte schleifen, ohne hinzusehen,“ sagt ein Hohlschleifer. Seine Spezialität sind Scheren und Rasiermesser. Da heißt es aufpassen, und vor allem: Ruhige Hände und sicheren Blick! Eine unvorsichtige Bewegung und das Messer ist unbrauchbar. Auf Scheiben von Walroßleder erhalten die Rasiermesser die letzte Politur. Ein Spezialgebiet, das größte Sorgfalt verlangt, sind Operationsmesser und andere chirurgische Geräte. Es kommt vor, daß ein Augenmesser mit vier Millimeter langer Klinge zu schleifen ist, und in dieser winzigen Klinge muß der Schleifer genau die Hohlung beachten. Neben den verschiedenen Schleifscheiben gibt es eine Reihe von Spezial-Apparaten in dem Bonner Betrieb. Da werden z. B. Papierschneide- und Hobelmesser geschliffen. Haarschneidemaschinen überholt und Fleischwölfe mit scharfen„Zähnen“ versehen..G. Glänzende Planistin Marie-Almée Warrot kommt nach Bonn Die Pariser Planistin Marie-Almée Ware rot tritt am Mitwoch, 12. April, Im Bonnen Bürgerverein auf. Marie-Almée Warrot, deren Familie aus Ungarn stammt, wurde in Paris geboren. Bereits im frühesten KinMeier geleiteten Heimstatt mit besonderer Freude hervorhob, hat der Heimstatt-Verein e. V. vor wenigen Tagen aus Mitteln der Soforthilfe und des Landesflüchtlingsamtes das vor zwei Jahren gemietete Grundstück mit seinem zwei Morgen großen Garten käuflich erworben. Nach der Durchführung geplanter Erweiterungsbauten sollen künftig noch weitere 25 Jugendliche hier Aufnahme finden, um— wie von einem Elternhaus betreut— die Basis zur Durchführung einer ordentlichen Handwerkslehre zu finden. Daß die Schaffung solcher Heime ein dringendes Gebot ist, bewiesen die Zahlen, die Kaplan Hieronimi bekanntgab. Monatlich treffen in Bonn etwa 15 heimatlose Jugendliche ein, die im Aufnahmeheim in der Noeggerathstraße um Zuflucht bitten und fast alle in der Heimstatt oder bei Familien untergebracht werden. Bevor wir das gastliche Haus verließen. fragten wir die Jungen noch nach besonderen Wünschen.„Sportgerätel“ schallte es de wie aus einem Munde. Wer hilft mit? Die Heimstatt in der Kölnstraße 315 wird dankbar sein.—02— desalter zeigte sich eine außergewöhnliche musikalische Begabung: bei ihrem ersten öffentlichen Auftreten. im Alter von sieben Jahren, erzielte sie größte Erfolge. 1930 wurde Marie-Eimée Warrot der Erste Preis des Conservatoire National, Paris verliehen. Seit 1932 setzt sie ihre blendende Karriere als Pianistin fort und ist Solistin der größten Orchesteivereinigung Frankreiche und des Auslandes. Appell des Kriegsopferhilfswerkes Bonner Bürger, denkt an die Opferwoche des Hilfsweiks für notleidende Kriegsopfer und Schwerkörperbehinderte vom 3. bis 16. April 1950. Einzahlungen auf Konto 5511 bei der Städtischen Sparkasse zu Bonn. Zur Bewachungskostenfrage „Nicht angestellt bei„Colonia““ Die Rechtsvertreterin von Herrn SchulteTenckhoff schreibt uns zu unserem Artikel:„Bewachungskosten in neuem Licht. Eine sensationelle Mitteilung von Stadtdirektor Dani. Weitere Ermittlungen im Gange.“, erschienen am 18. März. „Es ist nicht richtig, daß Herr SchulteTenckhoff eine Stellung beim Wachinstitut „Colonia“ bekleidet oder in einer seiner Zweigstellen. Er ist nicht für Erteilung des Auftrages an die genannte Firma verantwortlich gewesen. Zu allen anderen aufgeworfenen Fragen sowie den Vorgängen bei den Verhandlungen und deren Auswirkungen in der Praxis ist er auf Grund der ihm auferlegten Schweigepflicht nicht in der Lage, Stellung zu nehmen.“ In dem betreffenden Bericht vom 18. März war lediglich wiedergegeben, was in der Stadtverordnetensitzung vorgebracht wurde. Von dieser Seite aus sind die Angaben bisher nicht widerrufen worden. Eine Klärung der Vorgänge ist wohl nur möglich, wenn der öffentlich beschuldigte Schulte-Tenckhoff sich von seiner Schweigepflicht entbinden läßt, um sich gegen die Vorwürfe, die gegen ihn erhöben wurden, zu verteidigen. Trotz allen Sträubens ins Arbeitshaus Nach trauriger Kindheit auf die schlefe Bahn geraten— Immer wieder Landstreicherei Vor der Strafkammer stand gestern der 36jährige Otto aus Düsseldorf. Fünfmal ist er bereits vorbestraft, wegen Landstreicherei, Diebstahls, Unterschlagung und Bettelel. Seine Strafen waren gering gewesen. Beim letztenmal allerdings meinte das Amtsgericht, daß Otto nach der Abbüßung einer Haftstrafe von sechs Wochen wegen Landstreicherei ins Arbeitshaus gehöre. Gegen die Ueberweisung in ein Arbeitshaus legte er Berufung ein. Das Stiefkind der Familie er sich mit ihr treffen. Er fuhr zunächst nach Ostfriesland, um von hier aus in die Ostzone zu kommen, verlor aber den Mut und fuhr mit einem Lastwagen, der gerade nach Stuttgart unterwegs war. Angeblich sah er sich dort vergeblich nach Arbeit um. Dann beschloß er zu Fuß nach Düsseldorf zurückzukehren. Unterwegs wurde er in Eitorf von der Polizei geschnappt und kam wegen Landstreicherei vor das Siegburger Schöffengericht, wo er zu oben angeführter Strafe verurteilt wurde. Kleine Bonner Stadt-Chronik des jetzigen Inhabers, gegründet, der ihr durch gepflegte Biere und Fachkenntnisse allgemeine Wertschätzung sicherte. 1934 übergab er das Geschäft seinem Sohne Fritz Schneider, unter dessen Leitung der Kundenkreis sich noch ausdehnte und festigte. Veranstaltungs=Ralender Das Aachener Studenten-Kabarett„Das Pünktchen“ wird in den Räumen des„Wintergärtchens“(Fleischhauer) von Ostermontag bis Weißen Sonntag einschließlich gastieren. Die Berufsgruppe„Angestellte im öffentlichen Dienst“ in der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, Ortsgruppe Bonn, hat ihre nächste Mitgliederversammlung am heutigen Mittwoch, 18.30 Uhr, im Café Tondorf. BONNER WETTERWARTE Am heutigen Mittwoch bei wechselnder Bewölkung einzeine schauerartige Niederschläge. Frische Winde. Temperaturen tagsüber bei etwa 8 Grad, nachts in Gefrierpunktnähe. Weiterhin unbeständig. „Knurrhahn“ ab morgen geöffnet Wie uns das Städtische Verkehrsamt mitteilt, wird das Hotelschiff„Kutrhahn“, das seit dem vergangenen Sonntag vor der zweiten Fährgasse vor Anker liegt, voraussichtlich am morgigen Donnerstag seinen Restaurations- und Uebernachtungsbetrieb aufnehmen. An der rotlerenden Holzscheibe— wichtiger Arbeitsvorgang beim Scherenschleifen Bewachte Baubude aufgebrochen Eine in der Bonngasse aufgestellte Baubude einer dort tätigen Baufirma wurde trotz Bewachung aufgebrochen. Der Täter entwendete fünf Wolldecken, zwei Paar Filzstiefel, einige alte Arbeitskleidungsstücke, einen alten Hut und eine Zange. Herzlichen Glückwunsch! Lorenz Cremer, Weiherstraße 20, Ehrenmitglied des Männer-Reih„Einigkeit“ BonnAltstadt, begeht am 5. April seinen 75. Geburtstag. 30 Jahre Bier-Schneider Am 2. April konnte die Firma Bier-Schneider. Im Krausfeld 2, auf ihr 50jähriges Bestehen zurückblicken. Sie wurde am 2. April 1900 von Pet. Jos. Schneider, dem Vater 39. Jahrgang Nr. 18372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend 5. April 1930 Briefe a in General=Anzeiger Die unter dieser Ueberschrill veröllentlichten Briefe eus der Leserschell des General-Anzeigers geben nicht in jedem Falle die Meinung der Redektion wieder. Omnibus-Linie Bonn—Godesberg „Sehr zum Leidwesen eines großen Tells der Godesberger Bevölkerung fährt jetzt kein Omnibus mehr die Strecke Rheinallee—Pllttersdorfer Straße— Hochkreuz— Priesdorf Bonn. Weshalb hat die Bonner VerkehrsGesellschaft diese Linie eingestellt? Sie wurde ständig von vielen Menschen benutzt und von den Godesbergern als sehr angenehm empfunden, da sie für viele eine Zeitersparnis von zwanzig Minuten mit sich brachte. Deshalb wird im Namen vieler darum gebeten, die alte Omnibuslinie wiederherzustellen.“ Dr. Adolf v. Hatzfeld, Bad Godesberg, Bonn und Berlin Studienrat Hofer, Berlin, richtete an den Bundespressechef in Bonn, an Frau Louise Schröder, Magistrat Berlin und an die Redaktion des General-Anzeigers für Bonn und Umgegend folgendes Schreiben: „Ein kleiner privater Kreis von Berliner Kunstfreunden, darunter auch einige Rheinländer, ohne besondere Beziehungen zu Amts- und Parteistellen oder maßgebenden Persönlichkeiten, hat es sich zur Aufgabe gemacht, dafür zu werben, daß sich die provisorische und die zukünftige Bundeshauptstadt auch in geistiger und kultureller Hinsicht besser kennen lernen und näher kommen. So hat kürzlich ein einfacher Ostzonenpfarrer, der begeistert und innerlich gestärkt von einer Theateraufführung in Bonn auf der Heimreise über Berlin kam, eindringlich ein Gastspiel des Bonner Theaters in Berlin und für die Ostzonenbewohner empfohlen— möglichst zu Pfingsten— und ohne Zweifel wäre dies eine schöne und auch billige Demonstration gegen das Geschrei der Gewalt. Die Berliner freuen sich, nun bald den Herrn Bundeskanzler in Berlin begrüßen zu fürfen. Wäre es nicht angebracht, daß dabei der Herr Bundeskanzler nicht nur einige Minister, sondern auch den Herrn Oberbürgermeister der provisorischen Hauptstadt mit nach Berlin bringt, um auch in dieser Weise die Verbundenheit von Bonn mit Berlin zum Ausdruck zu bringen, Wenn der Stuttgarter Oberbürgermeister schon die rote Stadt Dresden besuchen konnte, sollle auch der Bonner Oberbürgermeister baldigst nach Berlin kommen und zu den Berlinern sprechen, nicht über Politik und Geld, sondern über seine Stadt und deren Geschichte, wie auch über Kunst, Wissenschaft, Theater, Musik und dergleichen mehr! Ueberhaupt sollte, abseits der gewiß vordringlichen und finanziellen Probleme, zwischen Bonn und Berlin ein lebhafter Austausch und ein besseres Kennenlernen auf den anderen Gebieten erfolgen, z. B. durch Vorträge, wissenschaftliche und religiöse, Kunst, Theater, Bonner Geschichte etc., damit die Berliner und die Ostzonenbswohner auch die andere Seite von Bonn kennenlernen. Studienrat Hofer, Berlin-Steglitz, Schloßstraße 30. Zeitdurcheinander bei den Bahnen „Frühsport ist gesund; aber er sollte niemand aufgezwungen werden, besonders nicht von der kundendienstbeflissenen Bonn-Mehlemer Bahn. Man braucht nicht etwa zu spät zu kommen, um in den„Genuß“ des Frühsports zu gelangen, nein, es genügt, wenn man sich nach der durchs Radio kommenden Mitteleuropäischen Zeit richtet. Nach der Mitteleuropäischen Zeit fährt die Bundesbahn; aber deswegen hat die Rheinuferbahn das noch lange nicht nötig. Wer ein gutes Auge hat und in Bonn gleichzeitig auf die Normaluhr am Bundesbahnhof und auf die am Bahnhof der Rheinuferbahn schaut, wird oft Zeitdifferenzen von drei bis fünf Minuten feststellen. Und wer morgens einmal mit seiner Zeit etwas knapp ist und sich nach dem Radio richtet, um 8 Uhr 19 an der Endhaltestelle der BonnMehlemer Bahn ankommt, von wo die Bahn um 8 Uhr 21 abfahren, soll, dem kann es passieren, daß er noch fünf Minuten Zeit hat; es kann aber auch sein, daß die Stoplichter des letzten Wagens gerade um die Ecke biegen. Die Bonn-Mehlemer Bahn richtet sich nämlich ebenfalls nach der Rheinuferbahnzeit. Warum haben wir eigentlich eine Mitteleuropäische Zeit mit soundsovielen Zeitwarten?" H.., Mehlem. „Im Elfelexpreß“ „Bei den Verbesserungen der Bundesbahn werden anscheinend nur-Züge, Sonderzüge usw. berücksichtigt, doch für die Personenzüge wird nichts getan. Ich fahre schon jahrelang mit dem„Eifelexpreß“ Bonn-Euskirchen-Düren. Hier hängt alles wie Heringe aufeinander. Könnte man da keine Abhilfe schaffen, indem man zwei oder drei Wagen mehr anhängt? Oder steht die Bahn auf dem Standpunkt, daß die Arbeiter und kleinen Angestellten auf den Zug angewiesen sind— auch wenn sie schlecht fahren müssen?“ B. Giandrath, Heidgen, Bonner Str. 10. Neue Filme— kurz belichtet „Die Sonnhofbäuerin“ Ein Heimkehrerfilm aus der Oetztaler Alpenwelt. Eine Bäuerin findet nach schwerer Arbeit. in Hof und Feld, nach jahrelanger Ungewißheit über ihren verschollenen Mann in ihrem Jugendfreund einen Helfer und Gefährten. Selbst der heimkehrende Bauer hat, der paychologischen Entwicklung des Films nach, nicht das Recht, seine Frau zu verdammen. Die beiden innerlich immer noch einander gehörenden Menschen finden nach schweren Kämpfen in ihr altes Leben zurück. Wolf von Hebenstreith, Elisabeth Iöbarth und Willy Danek passen in die herbe Alpenwelt, die all ihre Schönheit zum Ilintergrund dieses echten Bauernfilmes gibt.(Metropol). J. B. „Der Kosak und die Nachtigall“ Der Film ist benannt nach dem Liede, des die schöne Jarmila Novotna mit ebenso schöner Stimme singt. Eine wahre Landschaftenrevue zieht am Zuschauer vorüber: Kairo. Luxor, die Pyramiden, weite Nillandschaften, das Mittelmeer, der Bosporus, Athen mit der Akropolis, Kamelkarawanen und elegante Luxushotels. Inmitten all dieser Schönheit spielt sich ein abenteuerlicher Waffenschmuggel ab mit Jarmila Novotna, Gerda Maurus, Ivan Petrovich und Erich Fiedler als Harptdarstellern, aus denen nach vielen Wirrnissen zwei glückliche Paare werden.(Apollo). J. B. „Hafenmelodie“ Kirsten Heiberg, Paul Henkels, Wolfgeng Lukschy, Heinz Engelmann und eine beängstigend echte Komparserie aus St.-Pauli hot die Real-Film auf, um ihr wirkungsvolles Drehbuch in Szene zu setzen. Zwischen einer Seemannsbar mit internationalem Publikum und dem bescheidenen Heim eines Lagerwächters spielt sich eine story ab, die sich keine Gelegenheit zur Publikumswirkung entgehen läßt.(Kurlichtspiele Godesberg). ate „Christiane“ Auf einen Paß, der nach Südafrika lautet, wandert ein Amsterdamer Paar aus: ein verkrachter Jockey und eine Barbesitzerin, die nebenbei Diamanten schmuggelt und Giund hat, die Rache eines Komplizen zu fürchten, wollen in den Diamantminen Südafrikas ein neues Leben beginnen. Es gibt Komplikationen ohne Ende. Der unbequeme Jockey erkrankt freundlicherweise unterwegs und wird von Bord gebracht. Ein Schiffsoffizier, der die gefährliche Christine bei sich verbirgt, verliert die Stellung, aber schließlich verwandelt sich seine Freundin in eine liebende Braut. Ein spannender Reißer aus Frankreich, in dem Edwige Feuillere mit katzenhafter Eleganz die Hauptrolle spielt. (Burglichtspiele Godesberg.)“ ate. EIN TATSACHENBERICHT VON DR. WILHELM V. SCHRAMM Alle Rechte beim Dom-Verlag. München 12. Fortsetzung. Mit ihm hat sich Rommel auch unterhalten und seine pessimistische Auffassung der Kriegslage rückhaltlos zu erkennen gegeben. Maiers Berichte darüber, die vielleicht angefordert waren, sollen bis zu Bormann gelangt sein und dann natürlich auch zu Hitler. Da war es kein Wunder, wenn sich das Führerhauptquartier nicht mehr nach Rommels Ergehen erkundigte. Ein„Schutzauftrag“ Seit Anfang September, wahrscheinlich seit dem Tag der Verhaftung Speidels, strichen zwei Gestapobeamte Tag und Nacht um das Haus Wippingerstraße 13. Sie hatten einen sogenannten„Schutzauftrag“ für den Feldmarschall, nachdem sie bereits im Jahre 1939 den Generalobersten Adam, der sich durch seine Warnungen vor dem Kriege bei Hitler mißliebig gemacht,„beschattet“ und sich dabei sozusagen ihre Sporen verdient hatten. Sie beschatteten Rommel gründlich, aber doch auch wieder so plump, daß man bald auf sie aufmerksam wurde, was übrigens für die Methoden der Gestapo charakteristisch ist: Sie war ein grausames, aber durchaus kein feines Instrument und bei diffizileren Aufgaben oft von einem kindischen Dilettantismus. Wenn Rommel damals die Konsequenzen gezogen hätte, als er etwas von der Beschattung merkte! Aber selbst der Soldat, dem die Engländer den Spitznamen„Wüstenfuchs“ zuerkannten, war diesem System nicht gewachsen. Rommel blieb in seinem Haus So haben die beiden Geheimpolizisten ihre Beschattung fortsetzen können, auch nachdem sie gestellt waren, und Rommel blieb in seinem Hause. Sie wurden nur vielleicht etwas vorsichtiger. Wahrscheinlich fanden sie auch geheime ortsansässige Helfer. von denen wir nichts wissen, so daß sie sich selbst nicht mehr so viel in der Gegend zu zeigen brauchten. Jedenfalls aber erfuhr das Reichssicherheitshauptamt genau, was es wissen wollte: Durch Staatsgespräche, Sonderkuriere und Fernschreiben wurde ihm täglich gemeldet, wer im Hause verkehrte, wann und wohin der Feldmarschall ausging. ob ihn Offiziere besuchten usw. Die Meldungen liefen unter dem Decknamen „Brummer“. Auch das Hauspersonal und die Telefongespräche wurden überwacht. Zur Auch das sahen Rommels Soldaten: Tripolis besseren Tarnung wohnte der Herr Baurat mit dem Herrn Architekten im Gasthaus zur Post in Ulm— wo ihnen übrigens auch die menschenkundige Wirtin niemals recht traute—; sie hatten einen eigenen Kraftwagen mit einer schwäbischen Kenn-Nummer und nach einigen Wochen sogar eine eigene Sekretärin. Und trotzdem hätte der Feldmarschall immer noch fliehen können. Denn mit der Zeit haben es sich die„Beamten“ offenbar immer leichter gemacht und auf RegierungsDer Arco-Bogen, allen Afrika-Kämpfern bekannt unkosten gut sein lassen. Der pflichtgetreue Soldat, der seine Grundsätze hatte, war ihnen ja sicher. So ist ihnen die Fahrt Rommels ins Allgäu zu seinem Freund Farrny am 13. Oktober entgangen oder von ihnen nicht rechtzeitig gemeldet worden. Burgdorf ärgerte sich nicht wenig, als er am Nachmittag anrief und niemand da war. Er scheint daraufhin sogleich die Gestapo alarmiert zu haben, denn die Beamten haben noch einen scharfen Verweis bekommen, daß sie die Fahrt nicht rechtzeitig gemeldet hatten. So hätte Rommel noch am 13. Oktober vielleicht über die Schweizer Grenze entkommen können, wie man ihm angeboten hatte. Aber dergleichen paßte nun einmal seiner Auffassung nach nicht zu einem Soldaten. Dunkle Pläne Unterdessen, schon Anfang Oktober, war ein Sonderbeauftragter des RSHA nach Ulm und Herrlingen gekommen. Es war ein besonderer Vertrauensmann des Gruppenführers Müller, ein jüngerer Hauptsturmführer, vermutlich von der Sonderdienststelle 20. Juli“, die dem SS-Sturmbannführer Kiesel unterstand. Die Pläne zur Beseitigung Rommels hatten also inzwischen greifbare Gestalt gewonnen und nun ging man daran, sie im einzelnen auszuarbeiten. Ein besonders erfahrener und erprobter Spezialist kam zur Vorerkundung. Er eröffnete den beiden Beamten, daß nun die Ueberwachung straffer gestaltet werden müsse, woran sie sich allerdings wenig gehalten haben, wie wir wissen. Dann scheint er das Haus und seine nähere und weitere Umgebung genau erkundet zu haben, um die Einzelheiten des Anschlags und seine„Abschirmung“ vorzubereiten. Jedenfalls war er der Mann, der später auch die Aktion in Herrlingen leitete und wahrscheinlich identisch mit dem geheimnisvollen Zivilisten, der nicht von der Leiche des Feldmarschalls wich und den Chefarzt dazu bestimmte, den Totenschein mit der Todesursache„Herzschlag“ auszuschreiben. Was ist wohl aus ihm geworden? In die Zeit dieser Vorbereitungen fiel auch der Anruf Keitels an Rommel. Er hat ihn bekanntlich aufgefordert, nach Berlin zu kommen, damit man Rommels Wiederverwendung besprechen könne, und ihm dafür einen eigenen Salonwagen angeboten. Es ist nach allem nicht ausgeschlossen, daß das Reichssicherheitshauptamt einfach den Wagen hätte hochgehen lassen. Es wäre ihm dann ein Leichtes gewesen, das Attentat etwa dem Secret Service oder dem CIC in die Schuhe zu schieben. Aber Rommel ging nicht in die Falle, wie wir wissen. Sechs ausgesuchte Beamte Am 13. Oktober wurde ein Gestapo-Sonderkommando von Berlin aus in Marsch gesetzt. Es waren wohl sechs besonders ausgesuchte Beamte unter Führung eines jüngeren Hauptsturmführers, die etwa zu gleicher Zeit wie die Generale Berlin verließen. Zu diesen sechs Leuten aus Berlin kamen noch vier Beamte der Gestapoleitstelle München, die echon die beiden ersten Beamten gestellt hatte, mit einem Fahrer und wahrscheinlich noch weitere Geheimpolizisten aus Ulm. Die Gestapo war also in der Lage, Rommel und seinen acht braven Landesschützen mit Uebermacht entgegenzutreten. Vor allem verfügte sie über zahlreiche Maschinenpistolen, wahrscheinlich in den verschiedensten Tarnungen— darin ist man immer sehr „groß“ gewesen. Im übrigen war inzwischen der Anschlag in allen Einzelheiten durchdacht und bis ins kleinste ausgearbeitet. Höchstwahrscheinlich ist der Plan von Bormann auch Hitler vorgelegt und von diesem gebilligt, vielleicht noch um einige Einfälle bereichert worden. Er kann sogar die entscheidenden Anregungen dazu gegeben haben. Selbst im Drang der militärischen Ereignisse hatte Hitler, wie man weiß, für derlei immer Zeit und ein ausgesprochenes sadistisches Interesse. Am Morgen des 14. Oktober waren die „Sonderbeauftragten“ vollzählig in der Nähe von Ulm versammelt. Burgdorf hatte mit Maisel in Ingolstadt übernachtet und war in den Vormittagsstunden weitergefahren. An der Abzweigung der Straße nach Ulm von der Autobahn traf man die von Berlin gekommenen Gestapisten unter der Führung des Hauptsturmführers. Fortsetzung folgt. Noch eine Ansicht von Tripolis „Ich schrieb mir selber eine Rolle Von Gerda Gymnich, Bonn Gerde Gymnich— bier nicht als Schneiderin „Ich will jetzt zu den geringen Menschen hineusgehen und mich von der Liebe in ihren Augen über den Haß in den eurigen trösten lassen.“ G. B. Shaw:„Die heilige Johanna“ Da erschien also in der süddeutschen Zeitung„Der Allgäuer“ eine Anzeige:„Dreiwöchentlicher Winteraufenthalt wird von Schneidermeisterin mit Gehilfin gegen halbtägige Arbeitsleistung gesucht“. Aus den Angeboten zog ich den Brief von vier Schwestern in Rettenberg bei Immenstadt in die engere Wahl. Meiner Meisterin und mir wurde ein Doppelzimmer in Südlage mit Balkon in Aussicht gestellt. Das Lampenfieber, das jeden befällt, der seine Rolle ernst nimmt, überkam mich diesmal in hohen Graden, stand ich doch vor einer Aufgabe, die vieles Unbekannte enthielt. Konnte ich ihr gerecht werden? Würde ich mich— um Mensch und Ding von einer ganz andersartigen Warte in ernsthaftem Studium kennenzulernen— in meiner Rolle so frei und ungezwungen bewegen, daß ich wirklich anonym untertauchte und als Näherin den rechten Eingang fände in lie kleine, neue, in sich geschlossene Welt mit ihren eigenen mir nicht so geläufigen Gesetzen? Würde es mir auf dieser Lebensbühne gelingen, die Brücke so unmittelbar zu den Menschen um mich zu schlagen, daß sie mich als ihresgleichen aufnahmen in ihren Kreis, dessen Peripherie sie in den kloinen Gemeinden so ängstlich bewachen? Es wurde mir beschert das Erleben, das ich nicht aus Neugier suchte, sondern einer inneren Notwendigkeit folgend, die mich wieder zu neuem Glauben führen sollte. „Küschterle“ in Immenstadt Die Ankunft in Immenstadt stand unter keinem guten Stern. Der Himmel hatte seine Schleusen geöffnet und schüttete Kübel Wassers auf die vereisten Bahnsteige und Straßen. In dichtem Grau blieb mir der Blick Ins Land versperrt. Am nächsten Morgen erst im alten Rettenberger Haus auf dem kleinsten Oertchen, das wie ein Vogelnest angeklebt einen sehr schrägen Boden besaß, wurde mir das Balanzieren und Frösteln in der eisigen Zugluft vergolten mit einer einmaligen Schau auf das gewaltige Massiv des„Grünten“. Und dann wurde sehr bald aus der Frau „Küschter“ das„Küschterle“, Näherin mit dem doppelten Steppstich, das in dem einzigen Aufenthaltsraum, der großen Küche, bei seiner stummen Arbeit unmittelbarer Zeuge selbst des intimen Lebens dieser Bergbauern werden durfte. Aber auch„draußen“ gelang es dem „Küschterle“ den echten menschlichen Konlakt zu finden. Den Schwager, den Schmied, einen hochangesehenen Mann, der nicht nur sein Handwerk verstand, sondern auch sonntags wie bel allen festlichen Anlässen die Trompete blies, gewann ich mit der Frage, ob er Band- oder Rundeisen verarbeitete. Konnte er nun, da ich in seiner Wirkungsstätte weilte, anders handeln, als mich mit viel Liebe in die Geheimnisse seines Berufes einzuweihen? Aehnlich erging es mir in der Sennerel. Hier vermittelten mer meine sachkundigen Fragen einen Einblick in den Arbeitsprozeß bei der Käsegewinnung. Nie wieder werde ich gleichgültig ein Stück des so falsch bezeichneten„Schweizer“ Käses zum Munde führen, „Kaffeekränzchen“ mit#-Takt Vollends tauchte ich unter im Kreise der Eingeborenen, wenn sonntags auf dem „Kaffeekränzchen“ ein jeder, der etwas auf sich hielt, zu Handel und Wandel und schließlich auch zum Tanze Im Dreivierteltakt unter den Klängen der Blechmusik antrat. Man macht schon große Augen, wenn ein Bergbauer, dem der Schweiß ies Tanzes auf der Stirn steht, nach einem tielen Schluck in der kurzen Pause schnell ein Geschäft um einen Ochsen zum Abschluß bringt. Gerne blättere ich jetzt in dem reichhaltigen Buch der Skizzen, die der Griffel des Gedächtnisses hinterließ. Hier war mein Hauptstudienfeld, Ich rümpfte allerdings mitunter unmerklich die Nase, wenn es sehr derb herging, schmunzelte sauersüß in anderen prekären Lagen und lachte herzhaft und laut mit, wenn es an freimütigem Mutterwitz, Ironie und Sarkasmus sowie ehrlich-kräftigem Humor nicht sehlte. Ski-Bretter, die die Welt bedeuten Den ernsten Berufsstudien und der an Regentagen oft zehnstündigen Näharbeit wurde ein Ausgleich, wenn wir in die großartige Bergwelt einstiegen, um in engster Fühlung mit Baum und Strauch und Tier verwundert aufzuschauen zu den Riesen am dunstenden Horizont, wenn wir hoch oben in der erhabenen Einsamkeit in Andacht verharrten. Hier unter den treibenden Wolken, die uns so nah erschienen, gewann ich den Abstand, der jeden bitteren Geschmack von der Zunge scheuchte, und in der reinen, welßen Sphäre mich zu mir selbst zurückfinden ließ und in die große ungeschriebene Ordnung. Es fügte sich, daß ich mit den Ski-Brettern, die auch„eine Welt bedeuten“ können, von vorneherein gut zurecht kam. Eine der Schwestern, die in den nächsten Tagen bei einem schwierigen Abfahrtslauf in ernste sportliche Konkurrenz trêten sollte, faßte nach meiner ersten halsbrecherlschen Abfahrt ihr Urteil zusammen:„das Küschterle hat Schneid“. Wie klein und verloren stand ich aber dann klopfenden Herzens em Fuße der Oberstdorfer Schanze während der SkiFlugversuchs-Woche. Der Alem stockte, als der Mensch frei zwischen Himmel und Erde herabflog und— stand! Die snobistische Fachhalbwelt, deren Sensationslust erst bei Flugweiten von über hundert Mietern befriedigt wurde, betrachtete mich indigniert ob meines Beifalls, den ich einem„gewöhnlichen Flug“ zollte, nachdem ich mich aus der Erstarrung gelöst hatte. Glockenklang und Dank Kurz vor Beendigung meines„Winteraufenthaltes“ erlebte ich während einer Wanderung, wie die Glocken in feierlichem Zuge in die zauberhafte Barockkirche eines Dorfes eingeholt wurden. Fahnen flatterten im Winde, die Musik schmetterte, Honoratioren marschierten im Gehrock, die Bauern in ihren alten Trachten. Madeln und Buben mit an Stöcken aufgehängten bunten Kränzen stand der Ernst ihrer Mission, die Glocken heimzuleiten, besonders ausdrucksvoll im jungen Gesicht. All dies lag eingebettet in das gewaltige Rund der Bergriesen. Jetzt schien mir der Augenblick gekommen, dem großen Regisseur für seine weise, gütige Fügung zu danken, der mich gerade zu diesen vier prächtigen Schwestern führte, die mich bar aller Scheu offen und herzlich aufnahmen und in ihren Kreis geleiteten, als sei ich längst eine der Ihren. Ich habe meine Rolle zu Ende führen können so üiberzeugend, daß diese Menschen bis heute nur das„Küschterle“ in Erinnerung haben. Den Glauben fand ich wieder, doch noch einmal auf den Brettern einer Bühne stehen zu dürfen, die ich nun nach über einem Jahrhehnt der Zugehörigkeit liebe, wenn— ja, wenn die„Bonner Theaterkrise“ endlich ein Ende finden sollte, und wieder Raum ist für den freien Atem eines besessen schaffenden, ehrlichen Mit-Arbeiters. Kunst im Finanzministerium In den Wandelgängen des Bundesfinanzministeriums in der Rheindorfer Straße haben süddeutsche Kunstmaler einige Dutzend Oelgemälde ausgestellt. Unter den Bildern bemerkt man eine ganze Anzahl eindeucksvoller Gebirgs- und Flußlandschaften, daneben Städtebilder. Abstrakte Kunst ist nicht vertreten. Die Preise bewegen sich zwischen 300 und 3000 DM, einige der besten Ausstellungsstücke sind bereits verkauft. 59. Jahrgang 7 Nr. 18372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend S. Aprll 1950 Rus=Veltruttel=Bontt Dat ahle Led Von Aegidius Düsterwald Sing mié noch eemol dat ahle Led, wat vüe Johre su off du jesunge. Ich sehn dich vüe mié em wieße Kled die Händ om Schuß veschlunge. Ding Blauoge laachten su treu debei mié jing et Häz op voll Jlöck, do stej me us Dage, die lang vobei, ons jlöckliche Jugend zoröck. Nu setz dich zo mié, on zié dich net on sing me noch eemol dat Ledche, on jäv me ding Hand, ich singe met, wie fröhe, ming allerleevs Mädche. Die gotische„Pieta Röttgen Einrheinisches Meisterwerk im Bonner Kunstbesitz Das„romantische“ Bonn— von Poppelsdorf aus gesehen Bonn ist nicht reich an gotischen Schätzen. Seine einzige erhaltene gotische Kirche St. Remigius ist von späteren Jahrhunderten zweimal neu ausgestattet worden. Aber die Karwoche erinnert daran, den kostbaren Schatz gotischer Kunst in Bonn im Museum aufzusuchen. Es ist jene Gruppe der Die Darstellung der„Pieta“ Schmerzhaften Mutter mit dem toten Leib Christi, die unter dem Namen der„Pietá Röttgen! in die Kunstgeschichte eingegangen ist. Der kunstgeschichtliche Name enthüllt zugleich ein weniges von der HerDrei Jahre lang mußte ein Bürger im alten Bonn„seinen eigen Rauch hierselbst aufgehen lassen und Haus gehalten“ haben, wollte er„zu einem Bürgermeister oder Stand kapabel“ sein. So bestimmte es der Ratsbeschluß von 1702. Durch die kurfürstliche Polizey-Ordnung der Stadt Bonn von 1582 und 1698 war die Organisation der städtischen Behörden festgelegt. An der Spitze der Verwaltung stand der Rat der Stadt, welchem zwei Schöffenbürgermeister und zwei Ratsbürgermeister angehörten, dazu fünfzehn„Ratsverwandte". Jährlich abwechselnd amtierten zwei Bürgermeister, einer von ihnen mußte ein junger, einer ein älterer Mann sein. Energie der Jugend mit Erfahrung des Alters sicherten eine kluge Führung der Geschäfte. Die„Zwölfter“ Von den Ratsverwandten wurden drei aus dem kurfürstlichen Schöffenstuhl gewählt, alle anderen von den„Zwölftern“. Die Zwölfter waren ein Kollegium von Amtsmeistern der 12 Zünfte, denen jeder Bürger irgendwie zugehörte. Allwöchentlich am Dienstag war Sitzung des Rates. Für jede Sitzung wurde den Teilnehmern ein Präsenzgeld gezahlt, damals ein Bönnisches Ratszeichen im Werte von 20 albus. Besondere Vergütungen wurden für außerordetnliche Zusammenkünfte, Deputationen, Prosessionen gewährt. Bei festlichen Gelegenheiten wurde die Amtstracht angelegt, schwarzseidene und scharlachrote Amlskleider. Der Umtrunk war wichtig Ein gutes Frühstück spielte eine große Rolle ein kräftiger Umtrunk wurde damals geschätzt. Für das Essen am Sylvestertag stellte man einen guten Koch an und setzte 100 Taler ein, ansehnliche Beträge, wenn man bedenkt, daß man dafür etwa 15 Zentner bestes Ochsenfleisch kaufen konnte, von dem preiswerten Wein ganz abgesehen. Dieser wurde gleich fässerweis herangeschaftt. Gegenüber seinen Mitgliedern hatte der Rat auch eine Strafbefugnis,„wan sich etwa begebe, daß zwischen einem odr mehr Rathsgenossen im sitzenden Rath oder auch außerhalb demselbigen einiger Unwille, Schwäche oder Gezänk mit Worten und Werken sich erhöbe oder zutrüge“. Beispiele von Bestrafungen liefern die allen Protokolle. 1767 wurde der Ratsverwandte Rospatt wegen seines„zanksüchtigen, ungebührlichen Benehmens bei Zusammenkünften, namentlich beim letzten SylvesterEssen“ mit 10 Rtlr. bestraft. Im Jahre 1763 hatten sich Bürgermeister Müller und Stadtrentmeister Renaud auf dem Markt öffentlich beschimpft und geprügelt, zehn Jahre zuvor anläßlich eines Bannbegangs Bürgermeister Löltgen mit Stadtsekretär Ordenbach. Es, war eine aus dem Vollen lebende Zeit, bei dem ebensogut auch der Humor zu seinem Recht kam. Darauf deuten jene Beschlüsse hin, in denen man die Bonner Findelkinder in drastischer Weise mit Namen bedachte. So wurde ein Findelkind, das am Gudenauerhof kunft der berühmten Plastik. Die tauchte am Ende des vorigen Jahrhunderts in Bonn auf im Besitz der größten rheinischen Privatsammlung, die Karl Röttgen in seinem Hause Nassestraße 1 aufgebaut hatte. Aus dieser Sammlung Röttgens fand sie den Weg in das Landesmuseum. Die Pietà, die nun schon seit Jahrzehnten zum öffentlichen Kunstbesitz der Stadt gehört, ist eines der wahrhaft großen Werke rheinischer Kunst. Sie ist an der Höhe der gotischen Zeit, gegen das Ende des 14. Jahrhunderts geschaffen. Und kaum ein anderes Werk rheinischer Gotik spräche Leid und Tiefe des mittelalterlichen Glaußens so aus wie sie. In der schmalen kaum bewegten Gestalt der Mutter Gottes mit den bauerlich großen Zügen ist der Schmerz dumpf und tränenlos geworden, der Schmerz über Ein Privatdozent von zweiundzwanzig Jahren war Gottfried Kinkel, als er seine Vorlesungen über die Zeitgeschichte des Neuen Testamentes in Bonn begann. Um diese Zeit begegnete ihm eine erste Neigung, der er sich ohne zu prüfen und in schwärmerischer Weise hingab. Ein schneller und erschreckender Todesfall in seiner nächsten Familie hatte ihn mit seiner Base Elise H. zusammengeführt, und die gedämpfte Stille des Trauerhauses, die Schauer, die das Ende eines blühenden Lebens über die Gleichaltrigen geworfen hatte, besiegelten schnell einen Bund zwischen Gottfried und Elise In dem Besitz dieser ersten Liebe reiste der junge Privatdozent nach Italien. Schatten und Enttäuschung Während Kinkel glücklich in dem Traum einer Liebe verharrte, die an einer Totenbahre begonnen hatte, löste Elise H. sich bald in einem Korbe gelegen hatte, Franz Korb genannt und ein an der Tür des Postgebäudes aufgefundenes Kind erhielt den Namen Thür. Und Anna Maria Maarflacht war zuvor in der Maarflach gefunden worden. Die Sauna des Professors Nasse Er führte sie vor 120 Jahren ein Unsere Soldaten haben sie wieder entdeckt, die finnische Sauna. Vor 120 Jahren hatte sie der Bonner Medizinprofessor Nasse schon in unserer Stadt eingeführt, und zwar in jenen heute noch zerstörten Räumen der Universität, welche zuletzt die Studentenbücherei enthielt. „Nachdem sich das russische Bad der hiesigen med Anstalt bereits wohltätig erwiesen“, liest man im Bonner Wochenblatt von 1831,„zeige ich hier aufs Neue an, daß dieses Bad, dessen Bereitung nicht durch Dämpfe von kochendem Wasser, sondern nach der russischen, auch in Berlin befolgten Weise, durch Verdampfung von Wasser auf glühenden Steinen geschicht und für dessen übrige gute Einrichtung bestens gesorgt ist, nach vorheriger Bestellung beim kann.“ Am 23. März 1888 brach um sechs Uhr morgens in der Küsterwohnung der Minoritenkirche an der Brüdergasse ein Brand aus, der sich für die Küche verhangnisvoll ausden blutend überströmten, gemarterten Körper, den sie qualvoll aufrecht zu halten sucht. Das Haupt Christi wendet sich zurücksinkend dem Beschauer zu, entspannien und dennoch leidenden Ausdrucks, von der Last der Dornenkrone niedergezogen. Ein namenloser Künstler hat alle Ausdrucksmittel seiner Zeit in Form und Farbe gesammelt, um gleichsam einen Aufschrei des Leides zu schaffen von unerhörter Eindringlichkeit. Eine Zeit steht hinter diesem Bildwerk, die sich mit zahllosen Domen zum Himmel erhebt, deren Menschen sich in Hütten dukken, um ihrem Glauben den leidenschaftlichen Ausdruck höchster Kunst zu geben, eine Zeit, die die Geißel der Buße führt und heilige Bilder auf goldenem Grund entstehen läßt. Tiefstens durchdrungen von jedem Wort der Glaubenslehre, vermochte die Gotik ihren Wahrheiten jenen erschütternden Ausdruck zu verleihen, wie ihn die Bonner Pietà besitzt. dr. th. In der Charwoche Eine Beethoven-Anekdote In der Charwoche 1785 schloß der vierzehnjährige zweite Hoforganist Ludwig von Beethoven mit dem als Sänger sehr sicheren Tenoristen Ferdinand Heller vor dem Gottesdienst eine Wette, daß er ihn beim Absingen der einfachen Choralmelodie der Klagelieder Jeremiae herausbringen werde. Tatsächlich wurde der Sänger durch die kühnen Ausweichungen des jungen Organisten so verwirrt, daß er den Schlußfall nicht finden konnte, obgleich Beethoven seinen Ton in der Oberstimme fortdauernd anschlug. In seinem ersten Zorn verklagte Heller das junge Genie beim Kurfürsten, dem indessen die Sache selbst Spaß gemacht hatte, so daß Beethoven mit einem gnädigen Verweis und dem Befehl einer künftig einfacheren Begleitung davon kam. daraus. Die Entfernung brachte ihr eine nüchterne Klarheit und die Erkenntnis, der junge Theologe und Privatdozent werde wohl noch lange Zeit auf den Ehestand zu warten und ihr auch später keine Reichtümer zu bieten haben. Als überdies ein wohlhabender Arzt sich mit seiner Werbung näherte, verzichtete sie anscheinend leichten Herzens auf den geschlossenen Bund mit Kinkel. Und ein Brief, so klug und kühl, wie ihn die Einsicht eines abgekühlten Herzens zu schreiben vermag, trug ihre Bitte um Auflösung der Verlobung nach Italien. Die Nachricht traf Kinkel schmerzlich und unerwartet und verleidete ihm das Land und seine strahlende Sonne, die ihn hatte heilen sollen. Ein zweiter Irrtum Im Frühjahr 1838 kehrte er nach Bonn zurück. Noch hatte er den Schmerz um Elise nicht überwunden. Aber sein Herz war doch aufgeschlossen für die sanfte Freundlichkeit, mit der ihn Sophie Bögeholt, die Schwester seines Schwagers Wilhelm Bögeholt, begrüßte. Sie muß ein überaus liebenswürdiges und verständiges Mädchen gewesen sein. So ist es zu verstehen, daß Kinkels Schwester ihm herzlich riet, sich mit ihr zu verloben, um Elise in einem neuen Glück zu vergessen. Kinkel folgte anscheinend leicht dem schwesterlichen Rat, und so schien sein Leben auf das Beste in der Nähe und Freundschaft seiner Familie und der Bindung an die junge Pfarrersschwester geborgen, die auch gewiß in den Augen der Bonner Universitälsgesellschaft die passende Gattin für ihn war. Letzte Entscheidung Aber Kinkel war mehr als ein junger Theologe und ehrgeiziger Privatdozent an der Bonner Universität, und der so behaglich bereitete Kreis eines bürgerlichen Lebens mußte ihm eng erscheinen, als er im Frühjahr 1839 in Bonn einer geistsprühenden Frau begegnete, die ihm mit schenkender Gebärde das Reich der Dichtung und Musik weiter öffnete, als er es sich je hätte träumen lassen. Gotttfried Kinkel sah Johanna Matthienx. Oder vielmehr er sah sie wieder. Er hatte als Zehnjähriger die um tünf Jahre Aeltere schon einmal bewundert, und konnte sich nun nicht mehr lösen aus dem Zauberkreis der Kunst, den sie in Bonn leichter Hand geschaffen hatte. Jowirkte. Damals hatte die Stadt noch keine allgemeine Feuerwache eingerichtet, und so konnten die Flammen anfangs unentdeckt aus dem an den„Goldenen Storn“ grenzenhanna, die als Tochter eines Bonner Gymnasiallehrers und geschiedene Gattin eines Kölner Buchhändlers, ihren Neigungen für Dichtung und Musik lebte, war eine Frau von anregender geistiger Kraft und Originalität. Für Kinkel muß sie als die einmalige Gefährtin eines schöpferischen Lebens erschienen sein. So löste er sich von Sophie Bögeholt. Der„Bund des Todes“ Aber diese Trennung geschah erst nach langem Kampf. Weder Johanna Matthieux noch Gottfried Kinkel gaben sich leicht dem Rausch eines verlockenden gemeinsamen Lebens und Schaffens hin. Ueber ein Jahr war ihre Liebe unausgesprochen. Erst ein gemeinsam erlebtes Unglück löste ihnen die Sprache. Am 4. September 1840 unternahm Kinkel mit Johanna eine Rheinfahrt im Boot. Ein Dampfer brachte das leichte Gefährt zum Kentern und beide in ernste Gefahr. Mit dem Einsatz seines Lebens gelang es Kinkel, die Gefährtin zu retten. In dieser Stunde schloß er, abermals im Angesicht des Todes, einen Bund für Das alte Bonn war voller malerischer Winkel und Ecken. Unsere älteren Einwohner können sich noch gut auf den sogenannten„Liboriusbogen“ entsinnen, jenes Haus mit Tordurchfahrt in der Ilundsgasse 27, zur Möbelschreinerei von Joh. Lieberz gehörig. Mit der entgülligen Bebauung der Kreuzstraße mußte auch dieses Haus der Straßenöffnung weichen. Zuvor aber war es viele den Hintergebäude auf das südliche Seitendach und bald auf das Hauptdach des Kirchenschiffes übergreifen. Die Feuerwehr war machtlos. Bereits eine Stunde später stürzte der Dachreiter zusammen, sein steinernes Kreuz fiel vor den Hochaltar. Die schnell herbeigeeilten Pfarreingesessenen konnten die wertvollen Kirchengefäße und Bilder unter Lebensgefahrt herausschaffen. Während ihrer Rettungsarbeiten träufelte das flüssige Glockenerz durch die Gewölberisse und stürzten Trümmer herab Gegen zehn Uhr vormittags war die Gefahr eines Uebergreifens auf die Ciebäude der Brüdergasse beseitigt. In den Jahren 1889-90 wurde das Kirchendach wieder hergestellt, am 5. Mai 1890 fünf neue Glocken geweiht. Auf römischem Boden Die vormalige Minoritenkirche mit Kloster war zu Ende des 13. Jahrhunderts auf einem öffentlichen Platz entstanden, der vermutlich einst römisches Lager war. Erzbischof Siegfried von Westerburg hatte 1295 das Kloster der Minoritenbruder gestiftet. Bis zur Einführung des Jesuiten-Kollegiums im Jahre 1718 führte das Kloster ein eigenes Collegium. Vom späten Mittelalter bis in die Zeit der Universität des Kurfürsten Max Franz waren in seiner Mitte viele gelehrte Männer. Nach der In der Franzosenzeit erfolgten Aufhebung der Klöster, 1802, blieb die Kirche einige Jahre ungenützt. 1805 wurde der Gottesdienst der einst auf dem Römerplatz gestandenen Remiguuskirche in die Minoritenkirche verlegt. das Leben. Und ob auch die bürgerliche Gesellschaft seinen Schritt verurteilte und es ihn bitter fühlen ließ, ob auch die Lebensgrundlage durch den Entzug einiger Nebenämter sehr schmal wurde, Kinkel und Johanna hielten eine dreijährige Wartezeit durch, um endlich 1843 von dem Bonnar Pfarrer Wichelshaus still den Segen für alle Zukunft zu empfangen. dr. th. Vom„Fettmännchen“ Es hob die Sangeslust In der Bonner Kanonikatskirche St. Cassius gab es keinen mehrstimmigen Gesang. aber umso mehr einstimmigen Choral. Da der Sangeseifer des Kapilels vielfach zu wünschen übrig ließ, wurden an den Chorschranken zwei heute noch zu sehende steinerne Skulpturen angebracht, ein Engel, der die Namen der Eifrigen, ein Teufel, der die Säumigen aufschreibt. Ein anderes Mittel zur Belebung der Sangesfreudigkeit war die Verteilung von Geldmünzen, die den Namen „Fettmännchen“ hatten. Jahre Straßeneingang; in diesem Zustand zeigt sich das Tor dem Beschauer in unserem Bilde. Im übrigen lag die in den achtziger Jahren entstandene Kreuzstraße auf dem Gartengrundstück des ehemaligen v. Lapp'schen Hlofes, dessen Einfahrt durch das alte Torgebäude geschah, in dem früher auch die männliche Dienerschaft wohnte. Der von Lapp'sche Hof selbst, ein Patriziergebäude aus der Kurfürstenzeit, befand sich mit der Front in der Wenzelgasse 42 und erfreute sich später als„Gasthaus zur Sonne“ allgemeiner Beliebtheit, bis der größte Teil des Gebäudes im Jahre 1891 niedergelegt wurde. A. Mittel gegen Cholera Bonnfürchletesie vor 100 Jahren In den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts wanderte die Cholera von Osten nach dem Westen durch deutsches Land Sie verursachte glücklicherweise nicht die erwarteten großen Opfer, dafür aber umsomehr Aufregung und Geschrei in der Presse. Monatelang erschienen allwöchentlich auch in den Bonner Blättern gelehrte Aufsätze und spaltenlange Hinweise über Verhaltungsmaßregeln. Nervöse Personen wurden vor Angst schon krank, und vorbeugende Mittel von Aerzten und Apothekern angepriesen. Von welcher Art sie waren, sei der Kurtosität halber an einem Beispiel mitgeteilt. Noch vorhanden ist ein herzförmiges, etwa zwei Hände breites Stück Papier, auf dem zu lesen ist:„Präservativ! Ein Leder von dieser Form und Größe wird mit Tannen- oder Fichtenharz dünn bestrichen, über Kohlen heiß gemacht und auf den Magen gelegt, wo man es fortwahrend liegen läßt. Nebenbei nimmt man täglich ein bis zwei Tropfen Kamillenol auf Zucker. Frauen können statt dieses letzteren mehrere Miale KrauseminzeBonbons nehmen. Der obere Ausschnitt des Pflasters kömmt auf die Herzgrube. Dieses Mittel kommt vom Fürsten Lobkowitz, Gouvernör von Gallzien, der in Lemberg, wo die Cholera so sehr wütet, sein ganzes Haus und viele andere bis jetzt mit dem glücklichsten Erfolg dadurch gegen diese Krankheit geschützt hat.“ Eine Romanze in Moll Der junge Gottfried Kinkel und seine Base Elise H. „Burgemeister und Räthe der Stadt.. Ein kleiner Ausflug in die alte Stadtordnung Der Brand in der Minoritenkirche Anno 1888 Auch der„Goldene Stern“ auf dem Markt geriet in Gefahr Ein zeitgenösslsches Bild vom Brand Ein malerisches Haustor Ehemals war es der untere Eingang zur Kreuzstraße Der Liboriusbogen oder„Liebertze Bogen“ 59. Jahrgang“ Nr. 18372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend April 1950 BilcK vomMiendersoerg Tagung der Museumsleiter Lichtbildervortrag im Servatiushaus Siegburg: Gestern nachmittag begann im Sitzungssaale des Rathauses eine Tagung der Museumsleiter von Nordrhein-Westfalen unter Leitung von Museumsdirektor Vogeler. Bürgermeister Heinrichs und Stadtdirektor Dr. De Visscher begrüßten die auswärtigen Teilnehmer im Namen der Stadt. Der Nachmittag war angefüllt mit Vorträgen und Erörterungen aus dem Arbeitsbereich der Museumsleiter. Abends nahmen die Gäste an einem Vortragsabend des Geschichts- und Altertumsvereins im Servatiushaus teil. Dr. Doppelfeld, Köln, sprach in einem Lichtbildervortrag über das Thema: „Der Domhügel zu Köln nach den Ergebnissen der Ausgrabungen“. Fahrschule für Kraftfahrzeughandwerk Siegburg: Nachdem verschiedene Handwerkszweige im Siegkreise mit der Errichtung von Fachschulen für die Heranbildung des Nachwuchses beachtliche Erfolge erzieit haben, beschäftigte sich das Kraftfahrzeughandwerk ebenfalls mit dem Plan der Errichtung einer Fachschule in Troisdorf. In einer Tagung in Siegburg wurde diese Frage erörtert. Obermeister Kümpel(Troisdort) beantwortete dabei Fachfragen auf technischem und sozialem Gebiet, Dr. Bermel berichtete über den Verbandstag des Rheinischen Kraftfahrzeughandwerks in Bonn. Der Vorsitzende des Prüfungsausschusses, Werner, (Siegburg), besprach Nachwuchsfragen, die Einführung des Werkstattwochenbuchs und allgemeine Prüfungsaufgaben. Oberreglerungsrat v. Bank im Ruhestand Siegburg: Der bisherige Leiter des Finanzamtes Aachen, Oberregierungsrat v. Bank, ist in den Ruhestand getreten. Er wurde 1884 in Konstanz geboren und trat 1901 in die badische Finanzverwaltung ein. Sein dortiges Wirken wurde durch eine zweijährige Tätigkeit in der Verwaltung von Kamerun unterbrochen. Nach dem ersten Weltkrieg kam er nach Saarburg und 1926 von dort nach Siegburg. Im Januar 1946 übernahm er das Finanzamt Aachen ohne Akten und ohne Büroausstattung mit 75 Beamten und Angestellten. Unter den schwierigsten Verhältnissen baute er in den verflossenen vier Jahren das Amt auf, das heute eine Belegschaft von 380 Personen zählt. Der Scheidende kehrt als Ruhestandsbeamter wieder nach Siegburg zurück, wo seine Familie noch wohnt, und wo er nun endlich Zeit finden wird, seine reichen Sammlungen zu ordnen, die er aus Kamerun mitgebracht hat. Handwerksnachwuchs mit guten Leistungen Auf der Baustelle verunglückt Mondorf: Der Maurerpolier Pax stürzte in Bonn von einem Gerüst. Er erlitt einen Armbruch und schivere Kopfverletzungen und war noch zwei Tage nach dem Unfall ohne Bewußtsein. Sitzung des Gemeinderates Holzlar: Unter dem Vorsitz von Bürgermeister Hagen wird Gründonnerstag eine Sitzung des Gemeinderates stattfinden, in der vielumstrittene Pachtangelegenheiten erledigt werden sollen. Gemeindeväter beraten Siedlungsprojekt Meindorf: Die beiden Cemeindevertreter, Bürgermeister Quadt und sein Stellvertreter. werden in einer öffentlichen Sitzung über ein Siedlungsprojekt beraten. Es stehl immer noch nicht fest, wann der Gemeinderat auf die verlangten sechs Mitglieder erweitert werden kann. Stillungsfest der Junggesellen Buisdorf: Unter Beteiligung mehrerer auswärtiger Vereine feiert der Junggesellenverein Ostermontag sein Stiftungsfest mit einem Preisfähndelschwenken im Saal Gieraths. Frühjahrskonzert des NGV„Eintracht“ Menden: Ostermontag veranstaltet der MGV„Eintracht“ ein Frühjahrskonzert, für das ein abwechslungsreiches Programm vorgesehen ist. Fundament fertiggesteilt Menden: Die Arbeiten am Fundament des Ehrenmals, das erneuert und erweitert wird, sind beendet. Tafeln und Steine, auf denen die Namen aller Mendener Gefallenen aus beiden Weltkriegen vom Kölner Bildhauer Hertel eingemeißelt worden sind, werden in der Woche nach Ostern angebracht. „Siegburgs Schönheit in neuer Sicht“ Potowettbewerb des Siegburger Verkehrsvereins Bereits im Herbst vorigen Jahres hatte der Verkehrsverein einen Fotowettbewerb ausgeschrieben, um neue, wirk ungsvolle Bilder für eine umfangreiche Werbeschrift zu erlangen. Man hatte die Laufzeit dieses Wettbewerb absichtlich bis zum 15. Juli, also bis in den Sommer hinein ausgedehnt, um den Motivsuchern zu ermöglichen, in allen Jahreszeiten ihre Aufnahmen zu machen. Der Verkehrsverein erinnert jetzt zum beginnenden Frühjahr erneut an diesen Wettbewerb. Sein Ziel ist es, wie schon sein Name sagt, Siegburgs Schönheiten in neuer Sicht zu zeigen. Bereits veröffentlichte Bilder scheiden aus. Gesellenprüfung der Müller, Friseure und Mechaniker im Siegkreis Allenthalben hat das Handwerk des Siegkreises für die Frühjahrgesellenprüfung gerüstet. Nachdem einige Handwerkszweige bereits die Prüfungen abgeschlossen haben, fanden jetzt auch die Prüfungen der Mechaniker, der Friseure, der Müller und Mühlenbauer sowie der Dackdecker und Bauklempner statt. Feinste Präzisionsarbeit zeigten die Prüflinge der Mechaniker, die vor der Prüfungskommission unter dem Vorsitz von Obermeister W. Landsberg(Siegburg) und unter Mitwirkung von Lehrlingswart P. Pertz (Siegburg), Dr. Bermel und Gewerbeoberlehrer Klein ihr Können zeigen mußten. Helmut Dorn(Troisdorf), Karlheinz Patt (Locksiefen) und Erich Schmitz(Heide bei Birk) bestanden die Prüfung mit„Gut“. Elf Friseuriehrlinge hatten nach einer praktischen Prüfung in Hennef ihr Wissen in den theoretischen Fragen ihres Berufes in Siegburg zu zeigen. Fast alle Lehrlinge bestanden die Prüfung und bekundeten damit die erfolgreiche Nachwuchsarbeit, die Obermeister Schenkelberg(Hennef), der Vorsitzende des Prüfungsausschusses Pauly(Rhöndorf), Lehrlingswart Piel, Fachbeiratsvorsitzender Liebetrau und Gesellenwart Herkenrath (Siegburg) betreiben. Die Müller- und Mühlenbauer-Lehrlinge machten zusammen mit Lehrlingen aus dem Bezirk Köln ihre praktische Prüfung unter der Leitung von Müllermeister W. Klein(Bechermühle) in den Mühlenbetrieben Hennef. Obermeister Schlimgen, als Vertreter der Müller-Innung des Regierungsbezirks Köln, sowie Dr. Bermel konnten dabei feststellen, daß die Brrichtung der Fachschule für das Müller- und Mühlenbauerhandwerk des Bezirks Köln bei der Berufsschule in Hennef zu einer Leistungssteigerung unter dem Nachwuchs geführt hat. Von dreizehn Lehrlingen müssen drei die theoretische Prüfung wiederholen. Dieses Versagen ist auf das Versäumen des Fachschulunterrichts zurückzuführen. Fünf Dachdecker-Lehrlinge standen vor der Prüfungskommission des Dackdecker- und Bauklempner-Handwerks unter dem Vorsitz von Obermeister Kurscheid(Troisdorf) Einer der Lehrlinge war den Aufgaben nicht gewachsen und muß die Prüfung wiederholen. Weniger Eigentumsdelikte als im Vorjahr Betrügereien, Münzverbrechen und Urkundenfälschungen nahmen zu Die Uebersicht über die Kriminalität im ersten Viertel dieses Jahres zeigt im Siegkreis im allgemeinen einen erfreulichen Rückgang der Verbrechen und Vergehen. Das trifft besonders auf die Eigentums delikte zu, während vereinzelte andere Gruppen ein erheblicher Anschwellen zeigen Die Zahl der Kapitalverbrechen war gering. Körperverletzungen mit tödlichem Ausgang kamen drei(im ersten Vierteljahr 1949 dagegen zwei) zur Anzeige. Gefährliche Körperverletzuggen wurden sechs(18). leichte Körperverletzungen 16(17) gezählt. Mit vier war die Zahl der Abtreibungen doppelt so hoch wie im Vorjahr. Die Zah der Sittlichkeitsdelikte betrug 11(9) Raubüberfälle wurden zwei(vier) gezählt. Die Zahl der schweren Diebstähle sank von 243 auf 119, die der leichteren von 403 auf 297. Auch die Fälle von Unterschlagr. und Hehlerei drei( sechs) gingen zurück. Mit 13 Brandstiftungen wurde die gleiche Zahl wie im Vorjahr gemeldet. Erheblich haben die Betrugsfälle zugenommen; sie sliegen von 48 auf 74. Das gleiche gilt für die Münzverbrechen, deren 81 gegen 33 im Vorjahr gezählt wurden. UrkundenfälschunHr1 gen kamen sechs(vier) zur Anzeige. Sonstige Vergehen gegen die deutschen Strafgesetze wurden 116 gegenüber 294 im ersten Viertel des vorigen Jahres gemeldet. Verkehrsunfälle nahezu verdoppelt Ein bedenkliches Anschwellen der Verkehrsunfälle hat der Siegkreis gesenüber dem Vorjahr in den ersten drei Monaten des neuen Jahres zu verzeichnen. Es ereigneten sich vier(im Vorjahr drei) Unfälle mit tödlichem Ausgang. Sprunghaft ist die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschaden von 39 auf 84 gestiegen. Auch die Zahl der Unfälle mit Sachschaden hat mit 73 gegen 46 im Vorjahr eine wesentliche Erhöhung erfahren. Wurden im ersten Viertel des Vorjahres insgesamt 88 Verkehrsunfälle gemeldet, so betrug im ersten Viertel 1950 die Zahl 161, hat sich also nahezu verdoppelt. Loch in der Kasse des Hennefer Kurtheaters Sitzung des Gemeinderates— Rechtsverbindlichkeiten sind zu klären Im Mittelpunkt der Beratungen des Hennefer Gemeinderates stand die Frage, ob die Gastspiele der Städtischen Bühnen Köln im Kurtheater ihre Fortführung finden sollen. Die Erörterungen wurden jedoch wegen der krankheitsbedingten Abwesenheit des Gemeindedirektors Dr. Henze vertagt. Post baut 82 Wohnungen Siegburg: Das Bauvorhaben der Postverwaltung, für das die Stadt die Friedrich Ebert-Straße über die Wilhelmstraße hinaus verlängern läßt, ist nach einer Mitteilung des Vorsitzenden des Siedlerbundes Siegburg, Stadtv. Hecken, auf 82 Wohnungen für Belegschaftsmitglieder der Post erweitert worden. Jugendlicher aufgegriffen Sieuburg: Auf der Autobahn in der Nähe der Stadt wurde ein aus der Heil- und Pflegeanstalt Düsseldorf entwichener Jugendlicher aufgegriffen. Durch die Zerstörungen, die der Krieg anrichtete, ist manch neuer, reizvoller Blick freigeworden, der aber bisher noch nicht fotografisch ausgewertet worden ist. Diese neuen Gegebenheiten gilt es auszunutzen. Mit dem Thema des Wettbewerbs soll freilich nicht gesagt werden, daß Bilder von gewaltsam gesuchten Blickpunkten aus erwartet werden. Neue Sicht ja, aber keine verkrampfte Sicht. Das Bild soll Schönheit wiedergeben und zum Besuch anreizen. Die Bedingungen des Wettbewerbs Zum Wettbewerb werden Fotos angenommen, die Siegburger Motive in neuer Sicht Troisdorfer Werkchor begeisterte Hohes Niveau des Palmsonntag-Programms— Lieder von Rich. Strauß und Hugo Kaun Das Niveau des Programms und die Qualität des Vortrags der 120 Sänger unter der Leitung von Musikdirektor Willi Schell setzten im Palmsonntagskonzert des Werkschors der Dynamit-AG Troisdorf eine Tradition fort, die den Chor an die Spitze aller westdeutschen Männerchöre gebracht hat. auswärtiger Gäste. Sie bittet daher die Einwohner, Quartiere für die Unterbringung von Festgästen gegen die übliche Bezahlung anzumelden, da die Uebernachtungsmöglichkeiten der Hotels und Gaststätten nicht ausreichen. Tagung der Siedler Seelscheid: Im Beisein des Gemeindeverordneten Weesbach tagte der Siedlerbung unter Leitung des Vorsitzenden Peter. Der Vorsitzende des Kreissiedlungsverbandes, Hecken, Siegburg, befonte, daß sich auch in Seelscheid ein besseres Verständnis für die Belange der Kleinsiedler entwickeln werde. Im ausverkauften Saal Thiesen überraschte der Chor seine zahlreichen Freunde mit der Aufführung eines ebenso frischen und besinnlichen, wie klaren und modernen Werks für Männerchor mit Klavier und Bariton-Solo von Otto Siegl:„Wanderschaft“. Das vielgestaltige Werk mit seinem Wechsel zwischen Chor und Solopartien, zwischen rhythmischer Betonung und klarer Stimmungsdeutung, zwischen neuen Melodiebögen und altem Volksliedton erwies sich in der bestechenden Aufführung als eine wirksame Schöpfung. Jakob Hambüchen sang die Solopartien mit gepflegter Stimme und Heinz Irsen begleitete am Flügel. Das übrige Programm brachte in gewohnter Vollendung: „Vexilla regis“ von Neumann,„Dämmerung“ und„Sternennacht“ von Kaun und„O welch ein Meer dein Auge ist“ von Josef Reiter. Opernsänger Otto Weidkamp(Tenor) erhöhte den Gehalt des Abends mit dem Wohlklang seiner Stimme. Er brachte neben drei Liedern von Hugo Kaun die drei berühmtesten Lieder von Richard Strauß:„Ich trage meine Minne“,„Ständchen“„Heimliche Aufforderung“, dazu zwei Lieder von Paul Graener und„Hochzeitslied im Maien“ von Othegraven. Der Beifall, den er sich ersang, war ebenso herzlich und langanhaltend wie der, den der Chor und sein Dirigent erhielten. Die begeisterten Zuhörer verlangten mehrere Zugaben. Vorstandswahl des Mandolinenvereins Troisdorf: Der Mandolinenverein wählte in seiner Jahreshauptversammlung folgenden Vorstand: 1. Vorsitzender E. Nolde, 2. Vors. H. Dahmen, Kassierer: Rusche. Die musikalische Leitung des Orchesters liegt weiter bei M. Saal. Protektor ist Dr. med. Fischer. 40 Jahre Geschäftsführer Troisdorf: Seit 40 Jahren hat Josef Dieckmann, Cäcilienstr. 2, die Geschäftsführung der Krankenkasse für Handwerker und Gewerbetreibende inne. zeigen oder bisher unveröffentlichte Fotos Siegburger Ansichten. Jeder Teilnehmer kann höchstens fünf Bilder einreichen. Der Wettbewerb gliedert sich in zwei Gruppen: Gruppe A Amateurfotografen, Gruppe B Berufsfotografen. Als einheitliches Bildformat ist die Größe 18 x 24 Zentimeter festgesetzt worden. Falls eine bessere Bildwirkung erzielt wird, sind auch quadratische Formate von 18 x 18 oder 24 x 24 Zentimeter sowie Schmalformate in 24 Zentimeter Höhe zugelassen. Es können Kontaktabzüge und Vergrößerungen eingesandt werden, die auf weißglänzendem Papier hergestellt sein müssen. Nur nichtaufgezogene Bilder werden angenommen. Die eingesandten Bilder dürfen keine Namen tragen, müssen jedoch auf der Rückseite mit der Wettbewerbsgruppe und einem Kennwort versehen sein. Gleichzeitig mit den Bildern ist ein verschlossener Umschlag einzusenden, der als Aufschrift die Wettbewerbsgruppe sowie das Kennwort trägt. In dem verschlossenen Umschlag muß sich ein Zettel mit der genauen Anschrift des Einsenders befinden. Für die Amateure sind Geldpreise, für die Berufsfotografen Diplome ausgesetzt. Für die Amateure kann das Preisgericht zusätzlich Sachpreise verleihen. Die mit den drei ersten Preisen der Gruppe A(100, 75 und 50 Mark) ausgezeichneten Bilder gehen mit dem Repruduktionsrecht in das Eigentum des Verkehrsvereins über. Der Ankauf der preisgekrönten Bilder der Gruppe B bleibt besonderen Verhandlungen mit den PreisuAgern vorbehalten. Die Entscheidungen des Preisgerichts sind unanfechtbar. Die für den Wettbewerb angenommenen Bilder werden mit Namensnennung der Oeffentlichkeit in einer Ausstellung gezeigt. Zwischen Sieg, Agger und Bröl Beratung über Wasserversorgung Niederpleis: Da die Wasserversorgung durch die Ablehnung des Stieldorfer Gemeinderats, den Niederpleisern die Wasserentnahme im Oberscheurener Brunnen zu gestatten, immer noch nicht gelöst ist, wird sich der Gemeinderat am Donnerstag erneut damit befassen. Beratungsstunde für Baulustige Oberpleis: Am ersten Freitag jeden Monats findet im Hotel Zur Post eine Beratungsstunde für Bauinteressenten statt. Kostenlose Aufklärung wird auch in Steuerangelegenheiten gegeben. Pleisbachtalbrücke wird neugebaut Oberpleis: Die Brücke über den Pleisbach an der Druckerei Melpenich wurde abgerissen. Die Arbeiten sind nahezu beendet. Der Gemeinderat beschloß, sie neu aufzubauen. Bei sparsamster Ausführung soll eine gefällige Form gewahrt werden. Der Kostenaufwand beträgt 20000 Daf. Die Hälfte des Betrages steuert der Kreis bei. Die Straße, die wegen Einsturzgefahr der Brücke seit langem gesperrt ist, verbindet Oberpleis mit Frohnhardt, Berghausen, Bennerscheidt und Eudenbach Zusammenschluß steigert die Leistung Oberpleis: Auf der Jahresversammlung der Milcherzeuger wurden die Vorteile genossenschaftlicher Bullenhaltung und die damit verbundene Leistungssteigerung der Zucht und des Milchertrags besonders hervorgeheben Die Erfolge der 25 Zuchtbetriebe des Bezirks sind ein Beweis für den Wert dieser Maßnahmen. Was das Standesamt meldet Uckerath: Im März wurden sieben Geburten(fünf Knaben, zwei Mädchen), zwei Eheschließungen und vier Todesfälle registriert. Der älteste Einwohner von Hülscheid, Wilhelm Schmitz, starb im Alter von 83 Jahren. Bußwallfahrt nach Süchterscheid Uckerath: Nach einer alten Tradition, die bis ins 17. Jahrhundert zurückreicht, pilgern die Uckerather am Karfreitag zur Kreuzkapelle in Süchterscheid. Herzlichen Glückwunsch Afuch: Frau Wwe. Gertrud Alefelder geb. Neufeind, vollendet" Ostermontag ihr 82. Lebensjahr. Ueber die neue Satzung für die Müllabfuhr einigte man sich und beschloß, den zu erhebenden Prozentsatz alljährlich bei der Neufestsetzung des Haushaltsplans jeweils neu festzulegen. Ebenso wurde die Erhöhung des Spesenaufwands für den Sparkassenleiter einstimmig angenommen Eine Anfrage über die Höhe der Kosten für den Plattenbelag am Sparkassenneubau, die sich gerüchtweise auf 33000 DMI belaufen sollen, konnte weder vom Gemeindebaumeister noch von einem Mitglied des Sparkassenvorstandes erschöpfend beantwortet werden und wurde vertagt. Eine Ueberraschung verursachte der Bericht des Gemerndeprüfungsamtes Siegburg über die Prüfung der Theaterkasse, die nach sieben Gastspielen der Städtischen Bühnen Köln einen Fehlbetrag von 3841 DM aufweist. Dr. Ross betonte, daß man keine ordentlichen Haushaltsmittel zur Deckung dieses Defizits in Anspruch nehmen könne. Er verlangte die Klärung der gemeindlichen Unterhaltspflicht und etwa bestehende Rechtsverbindlichkeiten zwischen Gemeinde, Bühnen und Theaterbesitzer, da man nach weiteren fünf Aufführungen mit einem Btatsveriust von 10 000 DM rechnen müsse, nachdem die Gemeinde unter Vorbehalt die Werbung und den Kartenverkauf bis zum 1. Juli übernommen habe. Die Verpachtung der Pischerei im Ahrenbachtal, die Aufertigung eines Modells der Schule Gartenstraße für die Landesschulneubauschau in Düsseldorf, die Einfriedigung des Schulgrundstücks Gartenstraße und die Kanalisation des Blankenberger Marktplatzes wurden genehmigt bezw. dem Bauausschuß überwiesen, die Einführung der Pflichtarbeit für Unterstützungsempfänger und ein Antrag auf Errichtung eines Verkaufsstandes am Bahnhofsplatz jedoch abgolohnt. Es wurde festgestellt, daß die Gemeinde über das Ortsvermögen Geisbach frei verfügen und die drei vorgesehenen Wohnhäuser bauen lassen kann. Die unvermutete Prüfung der Gemeindekasse ergab keine Beanstandungen. Kirchenmusikalische Felerstunde Hennef: Karfreitag findet in der evangelischen Kirche um 16 Uhr ein Passionskonzert mit Werken von Prätorius und Bach statt. Die Mucher fahren noch in Siegburg vorbei und können auf das hinter Bäumen liegende Hennefer Amtsgericht blicken, wenn sie zum Gerichtstermin nach Eitorf wollen. Eine Vernehmung oder eine geringfügige Terminsache der Mucher bei ihrem zuständigen Amtsgericht in Eitorf ist mit einer Tagesreise verbunden. Die Bevölkerung von Schladern, Dattenfeld und Rosbach muß sogar in einen anderen Kreis fahren, und Schönenberg und Ruppichteroth im Bröltal sind diesen Zustand des Interregnums leid und haben, nachdem die Rhein-Sieg-Eisenbahn die Einrichtung einer Omnibuslinie von Ruppichteroth über Schönenberg nach Eltorf zugesagt hat, eine Eingabe an den Justizminister verfaßt und um eine baldige Entscheidung dieser Angelegenheit gebeten. Ruppichteroth und Schönenberg sollen nämlich zum Amtsgericht Hennef geschlagen werden, Viele Ruppichterother und Schö90 Kinder wurden konfirmiert Troisdorf: In der evangelischen Kirche wurden 44 Knaben und 46 Mädchen von Pfarrer Klocke konfirmiert. Der Kirchenchor unter Leitung von Herrn Marx wirkte bei der Feier mit. Quartiere werden gesucht Troisdorf: Die Ausstellungsleitung rechnet in der Festwoche mit einem starken Besuch nenberger gaben ihre Unterschrift und haben damit dem Justizminister kundgetan, daß sie weiterhin vom Amtsgericht Eitorf betreut werden wollen, wenn auch bereits das Gerücht geht, es könne sich nur noch um kurze Zeit handeln, daß Much von Eitorf abgetrennt werde. Eitorf ohne Arbeitslose Eltorf: Günstige Momente führten dazu, daß Eitorf heute praktisch ohne Arbeitslose ist. Die rege Bautätigkeit, die günstige Auftragslage bei der Industrie und die rasche Entwicklung einiger Neubetriebe haben diese erfreuliche Tatsache zur Folge. Nicht vergessen sei auch die rührige Tätigkeit des Arbeitsamtes. Schreitet die Entwicklung insbesondere der neuen Betriebe in dem erwarteten Maße fort, so ist nicht ausgeschlos. sen, daß Eitorf sogar Aufnahmegebiet für freie Arbeitskräfte wird. Ruppichteroth will bei Eitorf bleiben Eingabe an den Justizminister wegen Eintellung der Amtsgerichte Die neue Einteilung der Amtsgerichte des Siegkreises läßt noch auf sich warten. Landgerichtspräsident Dr. Schorn kündigte seinerzeit bei der Einführung des aufsichtsführenden Richters in Hennef an, daß mit einer vernünftigen und den heutigen Bedürfnissen angepaßten Neuregeiung der bestehenden Verhältnisse nach nicht allzulanger Zeit gerechnet werden könne. „Sommerkarneval“ in Königswinter Keine Wiederholung der vorjährigen Ostermann-Gedächtnisfeler „Der 2. Juli soll keine Wiederholung der vorjährigen Östermann-Gedächtnisfeier sein" erklärte Verkehrsdirektor Hover. als er getragt wurde, ob es wirklich stimme, daß heute bereits 50 rheinische Karnev alsgesellschaften ihre Teilnahme fest zugesagt hätten und er diese Frage bejahte. Es hat aber den Anschein, als ob die Pläne um den 2. Juli noch nicht ganz ausgereift wären! Der Präsident der„Großen Königswinterer Karnevalsgesellschaft“ Fritz Bastin, und die allgemeine Kulisse Königswinters bieten eine Gewähr dafür, daß der 2. Juli nicht„stimmungslos“ in das Meer der Vergangenheit untertaucht. Bis jetzt steht nur zweierlei fest: daß nämlich der srheinische Sommerkarneval“— oder wie er bezeichnet werden mag— sich zwanglos ohne startes Programm abwicke'n soll. Den Karnevalisten soll damit hinreichende Gelegenheit zur Gewinnung von persönlichem Kontakt untereinander geboten werden. Als zweiter Punkt steht fest, daß am Gedenkstein Ostermanns im Nachtigallental man des großen rheinischen Sängeis und Karnevalisten gedenken wird.— Die Bonner Stadtsoldaten nehmen, wie man uns mitteilt, an den Festlichkeiten nicht teil. Alle rüsten für Ostern Königswinter: Die Autobusgenossenschaft führt an beiden Östertagen eine Fahrt über Meckenheim nach Altenahr durch. Auf der Rückfahrt erfolgt die Besichtigung eines Weinkellers in Mayschoß und des Kurbades Neuenahr.— Die Motorboote fahren Gründonnerstag vormittags stündlich, nachmittags halbstündlich die Strecke zwischen Bad Godesberg und Rolandseck, Von Pfingsten ab ist auch vormittags ein Halbstundenverkehr vorgesehen. Bei allen Fahrten besteht Anschlußmöglichkeit nach Bonn. Die Fähre verkehrt Ostern ununterbrochen zwischen Königswinter und Niehlem Auch die Drachenfelsbahn richtet einen verstärkten Feiertagsverkehr ein. Die Verschönerung ger Gaststätten erfolgt im Eiltempo. Der Königswinterer Hof erhalt eine neue Fassade. Das Hotel Deutsches Haus wird von Grund auf instandgesetzt. Das Gasthaus zum Siebengebirge gewann durch Umbau im Erdgeschoß einen neuen Gastraum. Es ist noch nicht entschieden, was mit dem Bergischen Hof geschehen soll. Haushaltsplan wird beraten Königswinter: Der Haushaltsplan für 1950 bis 1951 wird in der nächsten Woche in der Bau- und Finanzkommission beraten und in etwa 14 Tagen bis drei Wochen dem Plenum vorgelegt. Im Register geblättert Königswinter: Das Standesamt beurkundete im März 18 Geburten, drei EheschlieBungen und 14 Sterbefälle. Pilgergang zur Margarethenhöhe Ittenbach: Gründonnerstag pilgern die Männer des Dekanates Königswinter in den Abendstunden zur Margarethenhöhe. Im Freien werden sie sich um ein hochaufgerichtetes Kreuz scharen, um der Predigt eines Paters von St. Augustin zu lauschen, 59. Jahrgang# Nr. 18372 April 1950 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend O 12100 Zigaretten gestohlen Spätabends wurden in Oberkassel aus einem parkenden Personenwagen 12100 Zigeretten im Werte von 1268 DM gestohlen. Vom Dach gestürzt In Oberlar stürzte ein Dachdecker aus Sieglar vom Dachstuhl auf den drei Meter lieferen Dachboden. An den Folgen der erlittenen Verletzungen starb er im Siegburger Krankenhaus. Auto überschlug sich Kurz vor Königswinter geriet ein Personenwagen ins Schleudern und streifte eine Fußgängerin, die leichte Verletzungen davontrug. Vermutlich riß der Fahrer das Steuer zu stark herum, so daß sich der Wagen zweimal überschlug und neben der Straße wieder auf den Rädern landete. Der Fahrer hatte Glück, denn er erlitt ebenfalls nur leichte Verletzungen. Gegen einen Baum geschleudort Auf der regennassen Siebengebirgsstraße bei Königswinter geriet ein talwärts fahrender Personenwagen ins Rutschen und schlug gegen einen Baum. Der Stoß wer so heftig, daß der Wagen abprallte und gegen einen anderen Baum geschleudert wurde, wo er schwerbeschädigt liegen blieb. Mit erheblichen Verletzungen brachte man den Fahrer ins Krankenhaus. Ausder Mappe der Polizei Die Poltzei des Landkreises Bonn hat in der vorigen Woche 9 Verbrechen, 54 Vergehen, 258 Verkehrs- und 7 sonstige Uebertretungen zu verzeichnen gehabt. Von 20 Festgenommenen wurden vier in das Gerichtsgefängnis eingeliefert. Schwerer Sturz * Beim Putzen eines Fensters stellte eine einunddreißigjährige Frau aus Godesberg einen Stuhl auf einen Tisch und kletterte auf dieses Gerüst. Beim Abkratzen einiger Farbspritzer mit einem Küchenmesser verlor sie das Gleichgewicht und fiel herunter. Dabei dreng ihr das Nesser durch die rechte Hand. Ferner eilitt sie eine schwere Kopfverletzung. Man brschte die Frau zu einem Arzt. Zirkus Schickler auf dem Wege nach Deuel Gastspiel an den Ostertagen auf dem Platz am Rheinwerit Zirkus Hermann Schickler wird von Kersamstag bis Ostermontag auf dem Platz am Rheinwerft, nördlich der Brücke, gastieren. Von Wahn, wo er zurzeit seine Zeitstadt aufgebaut hat, wird er nach Mondorf rollen, um dann nach kurzem Gastspiel seine Fahrt nach Beuel fortzusetzen. In der Nacht zum Kersamstag werden die 80 Fahrzeuge in Beuel eintreffen, und noch am gleichen Abend wird die Eröffnungsvorstellung in dem großen Viermastenzelt, das mehr als 2000 Sitzplätze umfaßt, abrollen. Allein der Transport und der Aufbau der Zeitstadt in dieser außerordentlich kurzen Zeit zeugt schon von der Leistungsfähigkeit der bis ins kleinste ausgefeilten Organisation eines modernen Zirkusunternehmens. In der Welt der Artisten ist der Name Schickler ein Begriff. Seit acht Generationen haben sich die Schicklers der zirsensischen Kunst verschrieben. Die Manege ist ihre Hleimat wie die Landstraße, über die sie sich heute schneller und leichter fortbewegen als ihre Vorfahren. Pferdedressuren, Reiterei und Akrobatik gehören zu ihrer Tradition. Mit seinen 120 Artisten, 60 dressierten Pferden und seinen Raubtieren und Exoten gestaltet er ein Programm, das in den Großstädten wie auf dem flachen Lande die Besticher immer wieder in den Bann der Manege zwingt. Als besondere Attraktion bringt er mit seiner mexikanischen GauchoTruppe die größte zurzeit auf dem europäischen Festlande reisende Wild-West-Schau. Theaterabend für Heimatvertriebene Beuel: Die Kulturgemeinde hat eine zweite Sonderveranstaltung für Heimatvertriebene durch das Westdeutsche Landestheater ermöglichen können. Zur Aufführung gelangt Schillers Drama„Don Carlos“ am Freitag. 14. April. 16 Uhr. im Saale Heeg. Limperich. Eintrittskarten werden kostenlos durch die Gemeinschaft der Heimatvertriebenen ausgegeben, und zwar freitags in der Sprechstunde um 20 Uhr in den unteren Klassenzimmern der evangelischen Schule Neustraße und im Geschäft Tuchlinski. Beuel, Wilhelmstraße 62. Für die übrigen Heimatvertriebenen erfolgt die Ausgabe der Eintrittskarten durch das Flüchtlingsamt der Gemeindeverwaltung, Rathausstraße 5, vormittags in den Dienststunden. Zwangsmietverträge werden festgesetzt Beuel: Alle auf Grund des Reichsleistungsgesetzes in Wohnungen eingewiesene Personen können bis zum 15. April beim Wohnungsamt, Rathaus, Zimmer 3, die Festsetzung eines Zwangsmietvertrages beantragen, sofern bis jetzt ein Mietvertrag zwischen ihnen und den Vermietern nicht zustande gekommen ist. Niederholtorf— Hangelar— Oberkassel Herzlichen Glückwunsch Niederholtorf: Telegrapheninspektor a. D. Ludwig Theilen vollendet am 8. April sein 80. Lebensjahr. Neue Friedhofsordnung Hangelar: Der Gemeinderet hat eine neue Friedhofsordnung erlassen, die den Vorschriften der für das gesamte Amt Menden erlassenen Friedhofsordnung angepaßt ist. Autforstung beginnt Hangelar: In dieser Woche beginnen Wiederaufforstungsarbeiten auf einem scht Morgen großen Gelände hinter der Hastag. Bürgermeister Herchenbach appellierte an alle Gemeinderäte, für den Schutz dei neuen Anpflanzung Sorge zu tragen. „Johannes-Passion“ von J. S. Bach Oberkassel: Anstelle der erkrankten Bertamarie Klaembt und des gleichfalls erkrankten Professors Kaldeweier sangen in der Aufführung der Johannes-Passion durch die Bonner Bachgemeinschaft, über die wir gestern berichteten, Ilse Dürnbaum, Bad Godesberg, Alt und Gerhard Gröschel, Köln, die Baßpartie(Christus). Entlassung aus dem Kindergarten Oberkassel: 35 Kinder des katholischen Kindergartens wurden in die„Volksschule überwiesen. Aus diesem Anlaß fand im Pfarrheim eine Feier statt, bei der die Kinder mit viel Liebe das Märchenspiel: „Kampf des Frühlings mit dem Winter im Märchenland“ aufführten. Einbruch in Gemischtwarengeschäft Oberkassel: Einbrecher drengen in das Geschäft eines Ostvertriebenen ein und entwendeten u. a. Tabak, Süßwaren, Kleidungsstücke und einen Bierleitungsreinigungsapparat. Herzlichen Glückwunsch Oberkassel: Frau Elisabeth Küster beging ihren 82. Geburtstag. Rheinbachs Stadtwald wird aufgeforstet Eine Fülle dringender Arbeiten— Holzeinschlag und Borkenkäferplage zurückgegangen Bad Godesberger Nachrichten Kleiner Bummel durch die Stadt Bad Godesberg rüstet für die Feiertage * Wenn auch der Fremdenverkehr duich die Beschlagnahmungen vieler Hotels, Gaststätten und Pensionen in diesem Jahre stark gehandicapt ist, Bad Godesberg bereitet sich trotzdem vor. an den Östertagen techt viele Besucher aufzunehmen. Allenthalben ist man bemüht, der Stadt ein freundliches und festtägliches Gepräge zu geben. Bauhandwerker, Schreiner und Anstreicher hatten in den vergangenen Wochen alle Hände voll zu tun, und sie haben ganze Arbeit geleistet, wie ein Bummel durch die Straßen der Stadt zeigt. Auch die GartenDaß Schmutz und Schund so gefährlich für die Jugend sein könnten, liege vielfach an der Gleichgültigkeit der Eltern, an der lalschen Erziehung sowohl in der Richtung der Prüderie wie auch des Gegenteils. Aus den Familien müßten Schmutz und Schund unbedingt ferngehalten werden. Die Ellern dürften die Jugend keineswegs sich seibst überlassen, vielmehr ihrer etwaigen Freudlosigkeit begegnen mit gutem Schrifttum, gemeinsamen Ausflügen und gelegentlichen Kinobesuchen, denen aber eine kritische Besprechung der Filme zu folgen habe, damit in der Vorstellung der Jugendlichen keine Scheinwelt entstehe. Amtsgerichtsrat Galzweiler(Bonn) führte aus seiner beruflichen Kenntnis einige Beispiele an, in denen Jugendliche durch häufige Besuche für sie ungeeigneter Kinovorführungen oder durch erotische Abbildungen und vor allem durch Kriminalliteratur zu den schlimmsten Verbrechen verleitet wurden. Die Erwachsenen müßten alle staatlichen und kommunalen Stellen, die für diese Dinge in Betracht kommen, immer wieder auf die der Jugend drohenden Gefahren aufmerksam machen. Einmütige Entschließung Einer von Kreisschulrat Steinhauer, dem Leiter der Versammlung, verlesenen Entschließung wurde einmütig zugestimmt. Es wird darin auf die überhandnehmende Verbreitung jugendgefährdenden Schrifttums in Kiosken und Bahnhofsbuchhandlungen, Leihbüchereien und Lesemappen sowie durch Versandgeschäfte hingewiesen. In Wort und Bild würden Ehre und Würde unserer Frauen angegriffen, die moralischen Grundlagen von Ehe und Familie zerstört, die Erziehung der Jugend zu zuchtvoller Lebensführung gefährdet. Eltern und Erzieher, Behörden und alle Gutgesinnten sollten mithelfen, daß die Jugend vor den Verführungen einiger Schmutzverleger bewahrt werde. Staatliche und kommunale Behörden solllen gegen die weitere moralische Vergiftung unseres Volkes tatkräftig einschreiten. Die bestehenden Gesetze sollten dabei unnachsichtig angewendet werden. Soweit sie nicht ausreichen, solle bald ein Gesetz verabschiebauverwallung ist nicht untätig gewesen. Die Anlagen sind in Ordnung gebracht, und an manchen Stellen erfreuen bereits die ersten Blüten den beschaulichen Wanderer. Aber auch die Auslagen in den Geschäften künden schon seit Tagen die Ostertage an. Osterhasen und Ostereier in allen Ausführungen, eine Augenweide für die Jugend, laden zum Kaufe ein, und die Bekleidungsund Schuhgeschäfte erfüllen die kühnsten Wünsche, wenn es der Geldbeutel gestattet. Hochbetrieb herrscht bereits in den Metzgereien; denn wer wollte Ostern nicht einen Festtagsbraten auf dem Tische haben! Delikateß- und Kolonialwarengeschäfte, Konditoreien und Bückereien det werden, das die Jugend vor dem schädlichen Schrifttum ausreichend schütze und dabei die wirkliche Pressefreiheit berücksichtige. Ferner regte Kreisschulrat Steinhauer an, einen Lesesaal zu gewinnen, in dem gutes Schrifttum kostenlos aufliege. Er forderte unter lautem Beifall, daß an den Baustellen die Sonntagsarbeit zu unterbleiben habe. Um die Fertigstellung der Bauten nicht zu verzögern, könnten Arbeitslose eingestellt werden. Endlich erinnerte er an die schon vor einiger Zeit angeregte Förderung von Eigenheimen: jeder solle monatlich einen Stundenlohn oder einen diesem entsprechenden Betrag zu Verfügung stellen. Heimatbild Mehlems Schon im ersten Jahr nach seiner Erneue. rung ist der Verein im Sinne seiner Aufgaben tätig gewesen. Er hat die früher von ihm aufgestellten Ruhebänke, soweit sie zerstört oder verschwunden waren, erneuern lessen, vor allem im Drachensteinpark, am Rhein und am Rodderberg. Auch Eingaben an die Polizei, auf der Rheinpromenade gegen verkehrswidrige Radfahrer einzuschreiten, und an die Stadtverwaltung um Verschönerungen im Diachensteinpark hatten Erfolg. Die vor kurzem abgehaltene Mitgliederversammlung beauftragte den Vorstand, in diesem Sommer einen Blumenwettbewerb zu veranstalten. Die Straßenbahn Bonn—Bad Godesberg—Mehlem soll gebeten werden, an der Endhaltestelle in Mehlem eine Bedürfnisanstalt zu errichten. Der Oberpostdirektion wird die Bitte vorgetragen, das Postamt in die Ortsmitte zu verlegen, wo sie ein geeignetes Grundstück zeigen schon jetzt, wie man sich an den Feiertagen das Leben„versüßen“ und schmackhaft gestalten kann. Herzlichen Glückwunsch * Am heutigen Mittwoch begeht Herr Werner Wichterich, Godesberg, Weißenburgstraße 11, seinen 70. Geburtstag. Herr Wichterich ist Beigeordneter in Godesberg und dürfte weitesten Bevölkerungskreisen durch seine kommunalpolitische Tätigkeit bekannt sein. Von 1918 bis 1933 war er Stadtverordneter, von 1919 bis 1933 Kreistagsabgeordneter. Seit 1945 ist er Fraktionsvorsitzender der SPD im Godesberger Stadtrat und im Kreistag Bonn-Land. Neben vielen öffentlichen Ehrenämtern gehörte er sowohl vor 1933 wie auch jetzt wieder als Vorsitzender dem Landkrankenkassenverband an. Konzert in der Otto-Kühne-Schule * Z u m A b s c h l u ß d e s S c h u l j a h r e s h ö r t e man im Pädagogium ein Konzert, in dem das Schülerorchester einen Satz aus der HaydnSymphonie in B in frischer Spielweise musizierte. Die Holz. und Blechbläser geben dabei den farbigen Hlintergrund der Originalbesetzung. Sodann spielte Udo Unger, Abiturient der Schule und Schüler von Prof. Zitzmann, das Violinkonzert in A von Schiassl, einem italienischen Zeitgenossen Bachs, in erstaunlich reifer Auffassung und ausgefeilter Technik. Das Werk, aus den Anfängen der Sololiteratur für Geige und Orchester, wurde von den übrigen Mitgliedern des Schülerorchesters begleitet. Den Höhepunkt des Abends bildete das weltbekannte„Stabat mater“ von Pergolese. Die Solistinnen, Elli Volkenrath(Bonn) und Ilse Dürnbaum(Godesberg), sangen stilistisch sicher, mit hervorragendem Ausdruck und in den Duetten sehr homogen, so daß herzlicher Beifall zum Schluß allen Beteiligten entgegenklang. Studienrat Di. lieer leitete das Ganze. soll erhalten bleiben für einen Neubau besitzt. Auch Fernsrpechhäuschen werden gewünscht. Die Stadtverwaltung soll immer wieder an die dringend notwendige„Entrümpelung“ des„Marktplatzes“ erinnert werden, den ein Mitglied den„schönsten“ zwischen Amsterdam und Basel nannte. Das Verbot aus den unter Landschaftsschutz stehenden Lavagruben am Rodderberg Lava zu entnehmen, wird von deutschen Unternehmern beachtet, nicht aber von alliierter Seite. Es besteht die Gefahr. daß die an den Gruben vorbeiführenden Wege einstürzen, wenn aus den Gruben weiterhin Lava abgefahren wird. Der Vorstand wird auf diese Gefahr hinweisen. Der Verein will alles tun, um das Heimatbild von Mehlem, der„Perle am Rhein“, zu erhalten, Obwohl er noch nicht wieder Verkehrsverein ist, hat er doch schon zahlreiche Auskünfte über Unterkunftsmöglichkeiten in Mehlem erteilt. Kampf gegen Schmutz und Schund Eltern und Erzieher, Behörden und Gesetzgebung zum Schutz der Jugend eufgerufen In der vom Katholikenausschuß Bad Godesberg einberufenen Versammlung gegen Schmutz und Schund sprach zunächst der Generalsekretär des Volkswartbundes. Dr. Calmes aus Köln. Er zeigte sachlich auf, in wie mannigfacher Form Schmutz und Schund auf die Jugend einwirken und schilderte die Folgen: zunehmende sittliche Verwilderung und Sittlichkeitsverbrechen. Verschönerungsverein unterbreitete zahlreiche Verbesserungsvorschläg Der 1895 gegründete Verkehrs- und Verschönerungsverein Mehlem wurde 1935 zum allgemeinen Bedauern der Bürgerschaft aufgelöst. Im Mai des vorigen Jahres wurde er wieder ins Leben gerufen, wenn auch zunächst nur als Verschönerungsverein. 160 Mehlemer traten ihm sofort wieder bei. Den Vorsitz übernahm Architekt Peter Wald, das Schriftführeramt Dr. Raven, die Kassengeschäfte Herr Jungen: weiter gehören dem Vorstand an die Herren Franz Schmitz, Ludwiq u. Knarr. „Hier braucht man Rindvieh-Verstand!“ Körung der Bullen In Bad Godesberg— Bauern und Beamte als Sachverständige— Gule Tiere dabei * Gestern morgen führte uns der Weg am Godesberger Schlachthof vorbei. Wir sahen einige Hlerren mit Listen und Akten, einen modernen Viehtransportwagen und Bauern, die sauber geputztes Vieh am Nasenring und an einer Führstange heranführten. Die Herren betrachteten sich die Tiere sehr eingehend. Man machte sich Notizen, nannte Zahlen, z. B. eins, drei, drei, und dann wurden die Tiere weggeführt. Zur Schlachtbank?— Nein! „Wer hier mitreden will,“ sagte man uns, „braucht Rindviehverstand; denn hier arbeitet die Körkommission. Ihr gehören Bauern und Fachbeamte des Landratsamtes an, und sie hat die Aufgabe, die männlichen Tiere — in diesem Falle Bullen— auszuwählen, die allein zur Fortpflanzung und Zucht zugelassen sein sollen. Unsere Akten enthalten die Abstammungsnachweise der uns vorgeführten Tiere. Diese Abstammungsnachweise, die bei der Körstelle des Landratsamtes in Bonn aufbewahrt werden, geben sichere Auskunft über die Form und Leistung der Ahnen. Dazu werden, nach feststehenden Regeln, die Bullen selbst bewertel. Warum wir nur sie und nicht auch Färsen und Rinder prüfen?— Gerade die männlichen Tiere vererben ihre eigenen Eigenschaften und die ihrer Ahnen viel stärker als weibliche Tiere. Auf ihre Abstammung und Form kommt es daher vor allem an. Der Staat ist sehr daran interessiert, daß die Tierzucht leistungsfähig bleibt; denn sie ist für die Volkswirtschaft von großer Bedeutung. Darum hat er die Körung durch Gesetz zur Pflicht gemacht.“ Wir fragen:„Wie ist das Tiermaterial, das Ihnen hier in Bad Godesberg vorgeführt worden ist?“ und erhalten zur Antwort:„Es ist durchweg brauchbar, ja, es sind sehr gute Tiere dabei.“ Die Kommission prüft weiter: Bullen, Eber und Schwarzkopfschafböcke. Die nächsten Stationen sind am Vorgebirge. Durch Kriegseinwirkungen wies der etwa 550 Hektar große Rheinbacher Stadtwald erhebliche Schäden auf. Nahezu 15 v. H. der nutzbaren Waldfläche sielen der Verwüstung durch Bomben und Granaten zum Opfer. Das ehemalige Wehrmachts-Munitionsdepot im Beuelskopfrevier, für dessen Rückkauf die Stadt Verhandlungen eingeleitet hat, war in den letzten Kriegsjahren das Ziel amerikanischer Bomber. Die Brennmaterialknappheit zwang zu untragbaren Holzeinschlägen, die manches Waldgebiet völlig lichteten. Zur wirtschaftlichen Erfassung und periodischen Planung der Abnutzung des Stadtwaldes richtete man im vergangenen Forstwirtschaftsjahr ein neues Betriebswerk ein, da eine Neueinteilung der wirtschaftlichen Waldnutzung alle 20 Jahre erforderlich ist. Gegenüber den Vorjahren ist der Holzeinschlag etwas zurückgegangen. Unter den 3000 im Jahre 1949 gehauenen Festmetern Hlolz befand sich zu 65 v. H. Nutzholz. Der Wegebau- und Grenzsicherungsplan des Forstetats 1950, der im Oktober 1949 angenommen wurde, sieht 4500 DM für Schädenbeseitigung vor. Die Aufforstung ist in vollem Gange. In den vergangenen Jahren wurden bereits durchschnittlich vier bis sechs Hektar Kahlflächen und aufbesserungsbedürftige Kulturen jährlich mit je 20—30000 Baumstecklingen neubepflanzt. Außer den in den Pflanzengärten des Stadtwaldes gezogenen Kiefern-, Fichten- und Weißtannen-Pflanzen werden hauptsächlich die Pappel und schnellwüchsige Douglasie, eine amerikanische Fichtenart, zur Aufforstung verwandt. Im Kulturplen ist für diese Zwecke ein Betrag von 3940 DMI eingesetzt. Auch der Borkenkäfer hat dem Nadelholzbestand des Stadtwaldes großen Schaden zugefügt. Mehrere 100 Festmeter Nutzholz sind diesem gefährlichen Holzschädling bereits zum Opfer gefallen. Da Rheinbachs Stadtwald zu 75 v. H. aus Laubholzarten. vorwiegend Eichen und Buchen, besteht, blieb die zur Zeit im Abnehmen begritfene Borkenkäferplage auf verschiedene Herde im„Tannenwäldchen“ beschränkt. Saalumbau bei Langen Rheinbach: Das repräsentative Saalgebäude der Stadt, die Germania-Halle des Gasthofs Langen, erhält an der linken Seite der Vorderfront einen neuen Haupteingang, der in einen Vorraum führt, von wo aus Saal und Gartenwirtschaft zu erreichen sind. Der bisherige Eingang zum Lokal wird zugemauert. Auszahlung der Fürsorgeunterstützungen Rheinbach: Die Auszahlung der Fürsorgeunterstützungen findet für die, die ihre Unterstützung sonst freitags in Empfang nehmen, ausnahmsweise am heutigen Mittwoch von—12 Uhr in der Stadt- und Amtskasse des Rathauses statt. Die Auszahlung am Donnerstag geschieht in der üblichen Weise. Aus dem Amte Ludendorf Lalenheifer werden ausgebildet Odendort: Am morgigen Donnerstag beginnt im Lokale Winterscheidt ein Ausbildungskursus von DRK-Laienheifern. Etwa 20—25 Bewerber haben sich gemeldet, um durch den Leiter der Aktion, Dr. Fundner, in die Grundbegriffe der Gesundheitspflege und der ersten Hilfe eingeweiht zu werden. Herzlichen Glückwunsch Helmerzheim: Wilhelm Meisen bestand vor der Handwerkskammer seine Meisterprüfung im Elektro- und Installationsgewerbe. 59. Jahrgang/ Nr. 18 372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend April 1950 AUSALLER WELT Die legendäre Schatzgallone„Duque de Florencia“, die vor 350 Jahren in der Tobermory-Bucht in Westschottland gesunken war und seit fast einem Monat von einer Tauchergruppe der britischen Marine gesucht wurde, ist jetzt entdeckt worden. An Bord des Schiffes sollen sich angeblich Schätze im Werte von 30 Millionen Pfund(etwa 350 Millionen DM) befinden. Die Gallone ist von einer etwa fünf Meter starken Sand- und Schlickschicht bedeckt. Niehr als 20 000 Krankenhäuser in Westschottland wurden unter Quarantäne gestellt um die Patienten vor einer Windpockenepidemie zu schützen, die gegenwärtig in Schottland grassiert. Von einem Erdbeben wurde die mittelitelienische Stadt Livorno heimgesucht. Auch in anderen Städten, wie Pisa, Lucca und Pontevera, wurden Erdstöße festgestellt. In Livorno wurden 30 Personen verletzt. Nationalchinesische Seestreitkräfte versenkten bei einem Landungsversuch der Kommunisten an der Nordküste der Insel Hainan 40 bis 50 Dschunken. Wie die nationalchinesische Admiralität bekanntgab, verloren die Kommunisten bei der erfolglosen Aktion 3000 Soldaten. Bombay mit seinen drei Milionen Binwohnern wurde jetzt die größte„trockene“ Stadt der Welt. Am 6. April wird die puritanische Kongreßregierung in Bombay durch das völlige Verbot aller alkoholischen Getränke in der Provinz Bombay ein jährliches zusätzliches Steuereinkommen von 9 Millionen Pfund opfern. Hier hilft der Titel nichts Königin Juliana der Niederlande und ihre vier Töchter— Das Idyll von Soestdilk Von unserem L..-Korrespondenten Den Haag. Das Telefon klingelt im Schloß der holländischen Königin Juliana von Soesttlijk. Es meldet sich der Direktor der Quákerschule von Bilthoven. Prinzessin Beatrix, bei den Eltern nur als„Trix“ bekannt und zwölf Jahre alt, weigert sich beharrlich, an der allwöchentlichen Reinigung der Schulzimmer teilzunehmen.„Wenn meine TochDoch Julianas Mann findet sich gut mit ihr ab. Er ist passionierter Flieger, würde für sein Leben gern Autorennen fahren, läuft prächtig Ski und beschäftigt sich in seiner reichlich bemessenen Preizeit außerdem mit Bastelarbeiten. In seinem Arbeitszimmer kann man an der Wand das Volant des Automobils sehen, das er kurz und klein fuhr, als er mit seiner damaligen Braut ein Rendezvous hatte und zu spät kam. Als Golfspieler ist Prinz Bernhard vollkommen unmöglich, weil er keine Geduld dafür hat. Immerhin erzieht er sich jetzt durch die Basteleien zur Geruhsamkeit und entwickelt selbst die unzähligen Filme, die er mit deutschen Apparaten verknipst. Die Mädels sind rechte Rangen Daß ihm das Haus Nassau-Oranien bis jetzt nur vier Töchter und keinen männlichen Erben verdankt, wird im Lande nicht kritisiert. Mit den letzten Königen haben die Niederländer keine allzu guten Erfahrungen gemacht und sie waren wohl nahe daran, die ganze Dynastie davonzujagen, wenn es nicht eben dem geraden und gesunden Sinn Wilhelminas gelungen wäre, ihr Volk umzustimmen. War Wilhelmina auch daheim eine sehr resolute Frau, die es ihrem Mann grundsätzlich verbot, in den Zimmern des Schlosses zu rauchen, so hat sich die Hofetikette in Soestdilk jetzt sehr geändert. Schon die zwölfjährige Trix hat ihr Zimmer allein zu reinigen, die Teppiche oder Bettvorleger selbst zu klopfen und bei gutem Wetter mit dem Nationalverkehrsmittel der Niederländer, dem Fahrrad, in die Schule zu fahren. Es gibt am niederländischen Hof für die vier Rangen keine Hauslehrer. Stattdessen hat man die beiden Aeltesten in die Privatschule des sozialistischen Quäkers Kees Baeke gegeben, wo sie zusammen mit anderen Kindern bürgerlicher Eltern aufwachsen. Hier gibt es keine Klassen, sondern nur drei Gruppen mit verschiedenen Farben: Blau, Gelb und Purpur. Wer von der einen Parbe in die nächste Gruppe versetzt wird, hat damit bewiesen, daß er gut vorankommt. Alle drei Mädels— das vierte ist noch in der Obhut einer Kinderf.au— sind rechte Rangen, die am liebsten mit der Dorfjugend von Soestdijk umhertollen und es gar nicht leiden können, wenn man sie als Prinzessinnen respektiert. NEUIGKEITEN- Gunt gemischt Dasist Reklame 55 000 Pappteller wurden über Memphis von einem Reklame-Flugzeug abgeworfen. Auf jedem Teller konnte man folgende Inschrift lesen:„Fliegende Untertasse. Gilt als Gutschein für einen Rabatt von 10 Cents pro Pfund Wurst in Blanks Super-Selbstbedienungsladen“. Das transportable Auge Ein handliches kleines Zauberauge wurde dem amerikanischen Institut für Radiotechnik vorgeführt. Es handelt sich um eine kleine Röhre von nur 15 cm Länge und knapp drei em Durchmesser, die wie ein menschliches Auge Lichteindrücke aufnehmen und auf einen Leuchtschirm übertragen kann. Dieses„Vidicon“, wie der Erfinder es nennt, könnte z. B. an entfernten Stellen eines Fabrikgeländes aufgestellt werden und alles, was es sieht, an einen Wachmann in der Zentrale weiterleiten, der sich damit seine gefährlichen Rundgänge sparen könnte. Erliebt die Pita Die Frau eines Eisenbahners aus Mailand hat die Scheidung eingereicht, well ihr Mann Rita Haywort liebt. Er gibt sein ganzes Geld aus, um Filme mit Rita anzusehen ter ihre Pflichten versäumt, dann kann sie den Rückweg zu Fuß machen. Schicken Sie sofort das Auto ohne Trix zum Schloß zurück“, bestimmt die Königin. Von Bilthoven bis nach Soestdijk sind etwa zehn Kilometer zu gehen. Nach einer guten Stunde sind sich die Eltern darüber klar, daß die Strafe doch wohl etwas zu hart ausgefallen ist. Prinzgemahl Bernhard fährt seiner Tochter rasch entgegen, um den Fußmarsch abzukürzen. Doch keine Prinzessin ist zu entdecken. Wieder daheim angekommen, wird der Vater stürmisch von der verlorenen Tochter begrüßt. Welchen Weg sie gegangen ist, möchte man wissen.„Gegangen?“ lautet die Antwort,„das ist doch nicht notwendig. Heutzutage fährt man doch per Anhalter!“ Der Prinzgemahl Der Prinzgemahl, den Juliana vor etwa vierzehn Jahren beim Skilauf in Kitzbühel kennenlernte und der eigentlich Prinz Bernhard zur Lippe-Biesterfeld heißt, ist jetzt 38 Jahre alt. Als Herzog Heinrich von Mecklenburg, der Prinzgemahl der jetzigen Königinmutter Wilhelmina, von der Geburt seiner einzigen Tochter Juliana hörte, machte er ein recht verdrießliches Gesicht und meinte:„Mir ist es ganz gleichgültig, ob es ein Mädchen oder ein Junge ist. Aber mir tut nur der arme Kerl leid, den sie später als Königin einmal zum Mann nehmen muß!“ Der„arme Kerl“ ist nun Prinz Bernhard geworden. Daß die Rolle eines Prinzgemahls ihre Schattenseiten hat, ist bekannt. Vitsenteten Amerika auf der Kölner Photo-Ausstellung Köln.(Inw): Die acht größten amerikanischen Filmverleihfirmen haben ihre Beteiligung an der Kölner Photo- und KinoAusstellung zugesagt, die vom 6. bis 14 Mai auf dem Deutzer Messegelände stattfindet. Die Kölner Ausstellung umfaßt neben der Messe für Photo- und Filmwirtschaft, an der Produzenten, Verleiher, Industrie und Handel beteiligt sind, auch eine umfangreiche Schau der photographischen Geschichte und der modernen Bildkunst von Amateuren und Berufsphotographen. Die amerikanischen Filmverleih-Gesellschaften werden nach Mitteilung der Messeleitung auf der Verkaufsmesse vertreten sein. Nach Angabe der Kölner Messe- und Ausstellungs-Gmbli. ist diesl das erste Mal nach dem Kriege, daß Amerika auf einer deutschen Messe auftritt. Bonner Erzeuger-Großmarkt Preise vom 4. April für je 50 kg in DNf: Feldsalat 30—45, Spinat 26—32, Sellerie 31 bis 39, Porrée Stück 12—14, Zwiebel 34, Möhren 29—30, Schwarzwurzel 12—50, Schnittkohl 21—24, Schnittlauch Gebund.5 bis 3, Rübstiel Gebund 14, Rote Beete 8 bis 10, Rhabarber 15—16, Treibkopfsalat Stück 33—34, Aepfel A 30—38, B 20—25, Birnen A 28—31. Die letzte Versteigerung vor Ostern findet am heutigen Mittwoch, dem 5. April, statt. Die nächste Versteigerung nach Ostern ist am Dienstag, 11. April. Rhein.-Westfälische Börse Kassa-Kurse vom 4. April 1950 übermittelt von der Rheinisch-Westfälischen Bank, Filiale Bonn—(ohne Gewähr) Peotksteste des Westens“- Nüskücheine Elleirennen am 11. Juni und„Großer Preis von Deutschland“ am 20. August „Eifelrennen“ und„Großer Preis von Deutschland für Wagen“ sind die Veranstaltungen des Nürburgringes im Jahre 1950.— Eifelrennen, eine Verenstaltung. die schlechthin zu einem Begriff geworden ist und Westdeutschlands Standardveranstaltung bedeutet. Motorräder mit und ohne Seitenwagen, Sport- und Rennwagen unter der Beteillgung der gesamten deutschen Spitzenklasse, ein Vorfühlen und Abtasten der gegenseitigen Chancen, alles in allem ein Probeauftakt für die nachfolgenden schweren Rennen. Ein Rennen, das in fast zehnstündiger Dauer die Massen in ihren Bann zieht und atemberaubende Kämpfe verspricht und hält. Diese Veranstaltung kommt am 11. Juni zur Austragung. Nachdem in diesem Jahre auch die Verkehrsbeschränkungen in Fortfall gekommen sind, dürfte das Rennen wieder das Volksfest des Westens sein unter dem Motto:„Eifelrennen wie noch nie“. Deutschlands größtes motorsportliches Ereignis rollt am 20. August ab. „Großer Preis von Deutschland für Wagen“, die Motorschlacht des Jahresl Unter internationaler Beteiligung werden sich hier die besten Fahrer der Welt ein Stelldichein geben, werden Kämpfe ausgetragen, die an die Großen Preise der Vorkriegszeit erinnern, um deren Siegespalme die Mercedesund Auto-Union-Wagen, die Bugattis, Alfas und Maseratis mit wechselnden Erfolgen kämpften. Da am gleichen Tage auch der letzte und entscheidende Meisterschaftslauf für Sport- und Rennwagen ausgetragen wird, dürfte der 20. August der Höhepunkt der diesjährigen Großveranstaltungen sein. engranneelt Keurstnee rastdärtzugenn Nicht Tore, sondern Freunde zählen— Englisches Lob für unseren Nachwuchs Die deutsche Jugend-Expedition, die in vier Spielen auf englischem Boden mit drei Siegen und einer Niederlage sportlich gut abschnitt, aber auch durch ihr sportliches Auftreten selbst einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen hat, ist am Samstag zurückgekehrt. Als Teilnehmer an der Reise schreibt A. Severing(Soest) vom westfälischen Fußball-Verband: „Wir alle kamen aus einem Land, das noch vom Kriege und seinen Nachwirkungen stark gezeichnet ist. Die Stimmungen, die notwendig damit zusammenhängen, konnten nicht ganz verflogen sein, als wir die Fahrt begannen, aber sie wurden von Tag zu Tag mehr hinweggetragen, da uns Freundschaft und Sympathie entgegengebracht wurden, wie wir es auch nicht annähernd geahnt haben. Sportliche Kameradschaft schlug uns entgegen, wo wir auch hinkamen. So war es bei unserem ersten Spiel im Stadion von Arsenal, in Oxford. Stratford on Avon, in Birmingham, Leeds und Sunderland, in Edinburgh und Nottingham, bis zum letzten Empfang vor dem Abschied in London, wo es von offizieller Seite hieß:„Wir wissen Euren Besuch zu schätzen, wir wollen Freundschaften der Jugend schlieBen! Darum zöhlen wir auch nicht die Tore, sondern die Freunde, die wir gewonnen haben!“. Die Harmonie der deutschen Gemeinschaft war ein wesentliches Ergebnis. Wo man an einem Tage 400 und an einem anderen Tage 380 km im Bus sitzen muß, ergeben sich Bewährungsproben. Und wenn man zuweilen mehrfach am Tage vor verschiedenen Kreisen große Essen mit jungen Menschen zu durchstehen hat, die aus dem Bergwerk oder dem Kontor, dem Labor, der Schlosserei, dem Baubetrieb oder der Schule kommen, dann ist das für junge Menschen vor allem in einem fremden Lande nicht immer ein leichtes Unternehmen. In allen diesen Teilen der Fahrt haben sich unsere Jungen bestens bewährt. Sie haben auch hier mit Vorsprung gewonnen, denn manche kritischen Beobachter des In- und Auslandes, hohe und höchste Persönlichkeiten von Millionenstädten haben unseren Jungen auch für diesen Teil beste Zeugnisse ausgestellt. Die fußballerische Leistung ist in dem Gesamtresultat von:2 klar zum Ausdruck gekommen. Sie bedeutet zunächst, daß es sich um eine gute Leistung in einem absolut fremden Land, in völlig fremder Umgebung, handelt. Das wurde auch von alten Internationalen— wie etwa Willie Evans von den Tottenham Hotspurs in der englischen Presse zum Ausdruck gebracht. Aktive Spieler von Arsenal, Aston Villa und Sunderland waren der gleichen Auffassung. Die Englandfahrt der deutschen Fußballjugend war ein Erfolg. Und der eine Wunsch drang durch alle Abschiedsgrüße immer wieder durch: möge es jedes Jahr zu einer ähnlichen Tour kommen, damit es wieder eine Freundschaft zwischen unseren Ländern gibt — tief und herzlich. Dies ünd das- kürz Totozusatzwette 583 DMI für neun richtige Tips Für die Zusatzwette vom 2. April ermittelte die Westdeutsche Fußball-Toto-Gmbtl. nachstehende Gewinnquoten: Im 1. Rang (neun richtige Tips) je 583.50 DM an 171 Gewinner: im 2. Rang(acht richtige Tips) für 4153 Gewinner 24 DM. Bonn verlegt vor Die deutsche Straßenmeisterschaft der Berufsfahrer in Bonn wurde vom 18. Juni auf den 4. Juni vorverlegt. Kölner Hockey-Werbung Eine Hockey-Werbung besonderer Art führt Stadion Rot-Weiß Köln aus Anlaß seines 5. internationalen Osterturniers durch, da sich am Ostermontag als Vorspiel zu dem Fußhall-Kampf 1. FE Köln— Spyg. Fürth in der Hauptkampfbahn des Kölner Stadions die Mannschaften von Rot-Weiß Köln und den Oxford Occasionals gegenüberstehen. Kajak-„Veteranen“ treten ab Der Kajak-Vierer von Wanderfalke Essen. der es auf acht deutsche Meisterschaften und 1938 in Stockholm sogar zum Weltmeistertitel brachte, zieht sich vom aktiven Sport zurück. Die Veteranen“ können abtreten, weil ihr Nachwuchs-Vierer schon im vergangenen Jahr mit seinem zweiten Platz in der„Deutschen“ bereits sein großes Können bewies. Tradttionelles Anrudern am 16. April Die deutsche Rudersaison 1950 wird auf Reschluß des DRV am 16. April mit dem traditionellen Anrudern offiziell eröffnet. Abkommen zwischen DSV und DAT Engste Zusammenarbeit im Schwimmsport Die seit längerer Zeit schwebenden Verhandlungen zwischen dem Deutschen Schwimm-Verband und dem Deutschen Arbeits-Ausschuß Turnen haben nunmehr in der Frage der Zusammenarbeit zwischen beiden Verbänden zu einem Abkommen geführt, das in jeder Beziehung als großzügig bezeichnet werden kann. Kernpunkt dieser Vereinbarung ist der Gedanke,„daß das Schwimmwesen in Deutschland alle nur mögliche Förderung erfahren muß.“ So sind in Zukunft alle Schwimmveranstaltungen offen für die Vereine bzw. Abteilungen beider Verbände, wobei die Wettkampfgesetze des DsV auch von den Turnern übernommen werden. Die Durchführung von Meisterschaften bezw. die Wahrnehmung der internationalen Vertretung geschicht federführend durch den Deutschen Schwimm-Verband. Ab Gründonnerstag den 6. April 1050: Eröffnung d. Lokalschiffahrt Bonn- Königswinter- Bonn und Zwischenstationen. (Siche Fahrplan) SONDER- SCHIFFE für Rheinfahrten! Bonner Motorschiffahrt BONN Kölnstraße 102" Fernruf 6542 Fahrräder pteisw., bequeme Zehl % Fahrrad-Blage. Bonn Wenrelg. 12. MET ROPOL-THRATER „Die Sonnhofbäueria“— Aufführ.Zeiten: 14.00 16.00 18.15 20.30 Uhr STERN-LICHTSPIBLR „Tarzans Abenteuer In New Vork“ Spielzeiten: 14.00 16.13 18.30 20.45 MODERNES THBATER „Mädchen hinter Gittern“— Spielzeilen: 14.00 16.00 18.00 20.00 Uhr APOLLO-LICHTSPIELR „Der Kosak und die Nachtigall“— Spielzeiten: 14.00 16.10 18.20 20.30 RESIDENZ-THEATER „Aber mein Hans, der kann':“— Spielzeiten: 14.00 16.00 18.15 20.30 UNION-THRATBR „Der drilte Mann“— Aufführungszelten: 16.00 18.00 und 20.15 Uhr CORSO LICHTSPIELE „Hofrat Geiger“.— Aufführungszeit: Wochentags 20 Uhr. LICHTBURG DUISDORP „Singende Engel“— Spielzeiten: 17.30 Uhr FILMBUHNB BBUEL Ab heute der amerik Spitzenfim: „Die gute Erde“— 15.45 18.00 20.15 LICHTSPIRLE BBUEL „Mit Büchse und Losso“— Wo. 18.00 20.15. Kartreit. 15.43 18.00 20.15 RBGINA THRATER Bornheim „Pablola“— Aufführungszeit.: Wo20.00, Kartreitag 17.00 u. 20.00 Uhr Acbten Sie bitte auf den#g lichen Fllmsplegel im General Anzeiger für Bonn und Umgegend □ Restaurant n Zum Bürgerstübchene verlängerte Sternstraße(an der Meckenheimer Straße EINHEITSPREISE 19 verschiedene Diners: à.25 DM1 Gepflegte Gelrünke Preiswerte halte Küche Inhaber: JRAN HRRSCHEIDT MODERNER LESEZIRKEL RAPPE-BÖHME BONN Prospekte und Probemappen gretis und unverbindlich Am Hol 9 bis 10 Helte in der Mappe, wöchentlich von 30 Pig. en Rur 6193 Non geerinschin Bünin bringt ihnen die KLEIN-ANZIOE Im General=Anzeiger für Bonn und Amgegend Besendest grd bgeht mon ine) Cahtion Oein aRtNDRESTAURAM Ge. Paßtotos nen Belling schnel Remiglusstraße 5„ Rut 3353 Alles was er tut, hat Schwung durch diese Nahrung— sie ist reine Energie! Soviel überschüssige Kräfte haben die Kleinen, wenn sie richtig ernährt werden... wenn sie die Nahrung erhalten, die gerade wachsende Kinder so nötig haben: Sanella „Je mehr— desto besser!“ sagt Mutter; sie weiß: Sanella besteht aus natürlichen, besonders nahrhaften Fetten— aus Fetten, die schneller als alles andere jene Energie ersetzen. die Kinder Stunde um Stunde verschwenden. Geben Sie darum Ihren Kindern reichlich davon und achten Sie beim Einkauf von Margarine darauf, daß Sie auch wirklich Sanella erhalten! 59. Jahrgang! Nr. 18 372 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Aprik 1950 Gegen die Veröffentlichung von Skorzenys Memoiren demonstrierten in Paris französische ’atrioten vor der Druckerei des„Figaro“. Die Polizei mußte wiederholt das Vordringen der Dempnstranten in das Gebäude der Druckerei verhindern. Unser Büd zeigt eine Szene aus diesem Tumult. Welttürger Nummer eins. Garry Davis, der am 30. März als Staatenloser in den USA eintraf, darf nicht einwandern. Hier spricht er im Hafen von New York ins Mikrophon. Frau Storz in Frankfurt-M. war die Empfängerin des 40000 000. Geschenkpaketes aus USA. Auf unserem Bild wird es ihr gerade in Anwesenheit von Vertretern der amerikanischen Besatzungsbehörden und des Bundesministeriums für das Post- und Fernmeldewesen überreicht. SEIT 1803 POSsYUT SOLINGER MESSER-STAHLWAREN Tafelgeräte, Silberwaren, Geschenkartikel BONN Dreieck sie 7 ben. Ruf 3784 SCHLEIFE-REI IM HAUSE Kirchliche Nachrichten Erang. Kirchengemeinde Bonn. Donnerstag. 6. 4: Kreuzkirche, 18 Uhr Pfr. Hillert. Abendm., 20 Uhr Pfr. Hillert. Abendm. Melanchthonhaus, 20 Uhr Pfr. Mummenhoff. Abendm. Lutherkirche. 18 Uhr Pfr. Gützlaff. Abendm. 20 Uhr Pfr. Dr. Schütz Abendm. mit Einzelkelch.— Freitag. 7..; Kreuzkirche, 10 Uhr Pfr. Mummenhoff. Abendm., 17 Uhr Pfarrer Gützlaff. Abendm. mit Einzelkelch. Lutherkirche. 10 Uhr. Pfr. Dr. Schütz. Abendm., 17 Uhr Pfr Hillert. Liturgische Passionsfeier mit Abendmahl. Kirche der Heilanstalt, 10 Uhr Pfr. Gützlaff, Abendm. Wi. chernhaus. 10 Uhr Pfr. Oldenburg. Abendm. Duisdorf. alte Schule. 10 Uhr Missionar Schmidt, Abendmahl. Stellenangebote Mitarbeiter(in) für Wandergewerbe gesucht. Kaution bevorzugt. Angeb. unt. Az 1078 Gen.-Anz., Zeitungshaus Bonn. Bahnhofstraße 12. VERTRETER für leicht verkäufl. Massenartikel bei guter Provision sofort gesucht. Ang. u. G2 5737 Gen.-Anz., Gesch.Stelle Godesberg. Koblenzer Str. 8. Gute Verdienstmöslichkeit find. Eisverkäufer(innen) beim Verkauf von Stileiskrem. Persönlich zu melden bei Hackländer-Cerecki. Bonn.- Kasernenstraße 42. Sonderverkäufer mit Stand für leicht verkaufl. Massenartikel bei guter Provision sofort gesucht. Ang. u. Gz 5738 Gen.-Anz. Gesch. Stelle Godesberg, Koblenzer Str. 8. Bückergeselle, tüchtig. fleißig, sofort gesucht. Otto Bramkamp. Oberpleis, Mühlengasse Telefon Nr. 246 Perfekte Fliesenleger für sofort gesucht. Zu erfragen in d. Geschäftsstelle Gen-Anz., Zeitungsh. Bonn. Bahnhofstr. 12. 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