5 *„„„„„ Berchedungreien und rrüchmticht Montag bis Samstag. Berugspr. Did.90 monstlich einschl. Botenlohn u. Beförd. Postber. Did.73 zurgl. Da4.34 Zustell. —— Bonner Nachrichten Sieg-Nachrichten * Westdeutsche Zeitung Velerrent deum bchnheietr. 10. uer.) tungshaus. Ruf 3851-32.- Redakt. Bonn, Kronprinzenstr. 15, Ruf 3833.: Gründungsj, des Neusserschen Verlags 1723 Bad Godesberger Nachrichten Ahr-Eifel-Nachrichten 58. JAHRGANG= NUMMER 290 FREITAG, 30. DEZEMBER 1949 BINZELPREIS 15 PPENNIG Praffah-Fianl Zar Rettung Ksielis Maßnahmen gegen Kommunismus im Fernen Osten Washington(AP). Präsident Truman und die Mitglieder des amerikanischen Sicherheitsrates hielten gestern abend eine Sitzung ab, auf der die gründlegende Politik und die einzelnen Maßnahmen zur Bekämpfung des Kommunismus im Fernen Osten festgelegt wurden. Nach Mitteilung informierter Kreise wurde über folgende Fragen entschieflen: 1. Das französische Ersuchen um Hilfe bei der Verteidigung Indo-Chinas gegen den Druck der chinesischen Kommunisten. 2. Das Problem der Rettung Burmas vor dem Kommunismus, eine Aufgabe, deren Lösung von maßgeblichen Beamten auf Grund der innerpolitischen Kämpfe allerdings für hoffnungslos gehalten wird. 3. Eine zukünftige amerikanische Unterstützung für Indonesien und die Philippinen. 4. Ein Vorschlag der amerikanischen Stabschefs, eine neue Militärmission auf die von den Nationalchinesen besetzte Insel Formosa zu entsenden, um auf diese Weise der Möglichkeit entgegenzutreten, daß Formosa, wie schon vorher so viele Festlandprovinzen, unter Tschlangkaischek auseinanderfällt. ein außenpolitischer Frontwechsel als Ergebnis der internen Debatten auf höchstem Regierungeniveau anzunehmen. Fachleute für Kanada gesucht New Vork(AP). Deutsche Metallurgen, Chemiker und Techniker können jetzt bei der„Cobalt chemical and refinery company“ in Cobalt, Kanada, Beschäftigung finden, erklärte der NewVorker Vertreter der kanadischen Firme am Mittwoch. Melden können sich deutsche Fachleute, die mit der Verarbeitung von arsenhaltigen Erzen und der Herstellung von pharmazeutischen, landwirtschaftlichen und industriellen Chemikallen aus Kobalt, Silber, Nickel und anderen Metallen vertraut sind und für die Belegschaft eines vor kurzem fertiggestellten neuen Werkes benötigt werden. Die Bewerber, die sowohl D..'s als auch Deutsche mit dem Wohnsitz in Deutschland sein können, werden aufgefordert, ihre Bewerbungzschreiben unter Angabe ihrer früheren Tätigkeit. ihres Familienstandes und ihres Bildungsganges an das Personalbüro der Gesellschaft zu richten. Gefahr für Franz.-Nordafrika Kairo(AP). Der Generalsekretär der Arabischen Liga, Azzam Pascha, erklärte auf einer Pressekonferenz, die Unabhängigkeit Indonesiens deute auf die unvermeidliche Unabhängigkeit der französischen und spanischen Besitzungen in NordAfrika voraus. Der Imperialismus falle nach und nach in sich zusammen, betonte Azzam Pascha. der darauf hinwies, daß die ursprüngliche indonesische Republik zuerst von den arabischen Staaten anerkannt worden sei. Harte Arbeit im neuen Jahr Deutsche Minister über ihre wichtigsten Au gaben innerhalb der nächsten zwölf Monate Der amerikanische Verteidigungsminister Louis Johnson, der eich zur Zeit in Urlaub befindat, wurde von Unterstaatssekretär Stephan Early vertreten. Außenminister Dean Acheson nahm ebenfalls an der Sitzung teil. USA.: Außenpolitischer Frontwechsel? Zürich(dpa). In der amerikanischen Bundeshauptstadt werden in aller Stille Entscheidungen von größter Bedeutung vorbereitel, die auf eine baldige Béendigung des Kalten Krieges bindeuten. So meint der Washingtoner„Tat“-Korrespondent. der kürzlich von„Krisengerüchten um Außenminister Acheson“ zu berichten wußte und jetzt seine Mitteilungen durch den Hinweis ergänzt, daß gegenwärtig wichtige Besprechungen hinter verschlossenen Türen im USA.-Außenministerium stattfinden, die angeblich auf eine Normalisierung der weltpolitischen Lage hinzielen. Es ser unwahrscheinlich, daß führende US.-Persönlichkeiten diese neue Entwicklung in den bevorstehenden Neujahrsbotschaften andeuten werden. Doch sei Düsseldorf(nach dpa). Bundespräsident Heuß und die Mitglieder des Kabinetts der Bundesrepublik haben sich über die wichtigsten Aufgaben ihres Arbeitsbereiches im kommenden Jahre geäußert. Bundespräsident Heuß erklärte, zwischen der Ueberfülle drängender Aufgaben zur Linderung der Not dürften die Möglichkeiten nicht übersehen werden, die Deutschland mit der Errichtung konsularischer Vertretungen im Ausland wiedergegeben werden. Die Vertretungen böten die Möglichkeit, dem deutschen Anteil an der Weltwirtschaft zu dienen Bundeskansler Dr. Adenauer bezeichnete als wichtigste Aufgaben die Ueberwindung der Kriegsfolgen, den Aufbau einer gesunden Wirtschaft und die Beseitigung der Arbeitslosigkeit. An erster Stelle aber müsee des Wohnungsbeschaffungsprogramm etehen, dessen Erfüllung die Voraussetzung für die deutsche Wiedergesundung schapfe. Als außenpolitisches Ziel der Bundesrepublik nannte Dr. Adenauer die Zusammenfassung aller Kräfte für die Erhaltung des Friedens und den Aufbau der europäischen Gemeinschaft. Vizekanzler Blücher will sich im Jahre 1950 vor allem für eine Revision der Zollpolitik und die Vorbereitung eines geordneten intereuropäischen Zahlungsverkehrs im Rahmen einer umfassenden gesamteuropäischen Verständigung einsetzen. Justizminister Dr. Dehler nannte als wichtigste USA.-Militärhilfe für Indonesien 75 Millionen Dollar, die ursprünglich Nationalchins erhalten sollte Washington(dpa). Das Außenministerlum und das Verteidigungsministerlum der Vereinigten Staaten sollen sich nach Auskunft zuverlässiger Kreise in Washington gegenwärtig mit der Frage einer militärischen Fillfe für die Junge indonesische Republik befassen. Es soll zwar noch keine bestimmte Summe festgelegt worden sein, doch spricht man von fünf bis zehn Millicnen Dollar, die wahrscheinlich von den 75 Millionen Dollar abgezweigt werden, die der Kongreß ursprünglich für Nationalchina bereitgestellt hatte. Truman-Botschaften an Tito und Indonesien New Vork(AP). Der neue amerikanische Botschafter in Jugoslawien, George v. Allen, der am Mittwoch auf dem Dampfer„America“ die Reise nach Belgrad antrat, wird Marschall Tito eine Rotschaft überbringen, in der festgestellt wird, daß die USA, sich„gegen eine Aggression richten werde, wo sie sich auch immer bemerkbar mache“. Allen erklärte, es habe den Anschein, als ob sich„die Speerspitze der sowjetischen Aggression im Augenblick gegen Jugoslawien richte“. Die gegenwärtige jugoslawische Regierung und das jugoslawische Volk trügen jedoch alle Anzeichen stärkster Entschlossenheit, sich selbst zu verteidigen. In einer Botschaft an das indonesische Volk bot Präsident Truman enge Beziehungen zwischen den USA. und den Vereinigten Staaten von Indonesien an und erklärte, der neue Staat„könne mit der Sympathie und Unterstützung aller derjenigen rechnen, die an die Demokratie und an das Recht der Selbstregierung glauben“. Der neue Staat habe bereits bewiesen, daß er gegen Uebergriffe ausländischer Diktaturen kämpfen werde— eine offensichtliche Anspielung auf Sowjetrußland. Kollektivschuld und Buße Die Forderungen der Juden an Deutschland Nic Cloy warnt Optimisten Frankfurt(dpa). Der amerikanische Hohe Kommissar, MeCloy, gab in einem Interview seiner Ueberzeugung Ausdruck, daß die Bundesregierung nach dem 30. Juni 1952, dem Tag des Auslaufens des Marshallplans, mit keiner wirtschaftlichen Hilfe mehr von seiten Amerikas rechnen könne. NicCloy erklärte, bis zu diesem Zeitpunkt müsse es dem Bund, genau wie allen übrigen europäischen Staaten, gelingen, seine Handelsbilanz auszugleichen. MicCloy warnte vor allzu großen Hoffnungen auf ausländische Kapitalinvestierungen in Deutschland und drückte sich bezüglich des Termins, zu dem die Alliierten diese Kapitalinvestierungen zulassen werden, äußerst vorsichtig und unbestimmt aus. Er hält es für unwahrscheinlich, daß zur Flüchtlingshilfe direkte ERP-Kredite zur Verfügung gestellt werden und wies darauf hin, daß gewisse internationale Erleichterungen lediglich durch einen Plan geschaffen würden, nach dem die europäischen Arbeitskräfte je nach Bedart untereinander ausgetauscht werden sollen. Dieser Plan wird zur Zeit noch durch die Marshallplanverwaltung in allen Einzelheiten beraten. Köln(dpa). In einem Gespräch mit dem Korrespondenten der Deutschen Presseagentur(dpa) erklärte der Vorsitzende der jüdischen Synagogengemeinde in Könl, Moritz Goldschmidt, das Anlang Januar in London tagende Exekutivkomitee der jüdischen Weltvertretung werde wahrscheinlich die Forderung nach einem dokumentarischen und einstimmigen Schuldbekenntnis aller Deutschen und einer bindenden, uneingeschränkten Buße aufstellen. Goldschmidt betonte, die Schärfe dieser Forderung erkläre sich dadurch, daß das Ausland das Wiederaufleben der antisemitischen Tendenzen in Deutschland weitaus schärfer beobachte, als man es in Deutschland vermute. Selbst in der Erkenntnis, daß viele Deutsche guten Willens seien, sel es für die deutschen Juden so gut wie unmöglich, den zahlreichen negativen Erscheinungen ein einziges positives Moment gegenüberzustellen. Auch das offene Bekenntnis des Bundeskanzlers Dr Adenauers zur Wiedergutmachung sei in der Weltöffentlichkeit nur mit äußerster Zurückhaltung aufgenommen worden, da man annehme, Dr. Adenauer habe diese Erklärung nicht aus eigener Initiative gegeben. Goldschmidt erklärte dem dpa-Korrespondenten, ein kleiner Teil der Delegierten in London werde sich zwar nicht der Ansicht anschließen, daß man von den Deutschen ein kollektives Schuldbekenntnis fordern solle, einstimmig werde aber sicherlich eine dokumentarische Verankerung der Wiedergutmachung an den Juden im kommenden Friedensvertrag verlangt werden. Aufgabe seines Ministeriums die Wiederherstellung der deutschen Rechtseinheit. Wirtschaftminister Prof. Erhard forderte die Verwirklichung der sozialen Marktwirtschaft, während Ernährungsminister Niklac verlangt, daß im Jahre 1950 an die Stelle der Zwangswirtschaft auf dem Gebiete der Ernährung neue Wirtschaftsformen treten, die sowohl die Interessen der Verbraucher als auch die der Landwirtschaft berücksichtigen. Wohnungsbauminister Wildermuth erklärte, das kommende Jahr werde erstmals nach dem Kriege ein festes Programm zur Linderung der Wohnungsnot bringen. Verkehrsminister Dr. Seebohm setzt sich für eine neue Ordnung unter den Verkehrsträgern ein. Schiene, Strabe und Schiffjahrt müßten sich gegenseitig ergänzen und nicht gegeneinander arbeiten, um so wirtschaftlich wie möglich zu funktionieren. Der Minister für gesamtdeutsche Fragen, Jakob Kaiser, sagte:„Oberstes Gebot im neuen Jahr bleibt die Betreuung der Stadt Berlin“. Flüchtlingsminister Lukaschek verlangt tatkräftige Hilfe für die Vertriebenen. Der Präsident des Bundesrates und Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westialen. Karl Arnold, stellt fest, daß sich im Ablauf des scheidenden Jahres die Spannung zwischen den Westmächten und dem Osten merkbar vermindert hat. „Die unmittelbare Gefahr eines Krieges auf deutschem Boden scheint“, so sagt der Ministerpräsident,„vorläufig geringer geworden“. Nachdem er der schaffenden Bevölkerung, vor allem des Ruhrgebietes, seinen Dank für die treue Verrichtung ihres Tagewerkes während des vergangenen Jahres ausspricht, weist er darauf hin, gaß diese opfervolle Haltung weder in Deutschland noch im Auslande übersehen werden dürfe, wenn dieselbe Arbeiterschaft im kommenden Jahr ihren berechtigten Anspruch anmeldet, bei allen Regelungen, die die Struktur ihrer Arbeitsstätten berühren, mitgehört zu werden. Der Vorsitzende des DGB., Dr. Böckler, erklärt:„Hauptaufgabe im neuen Jahr wird es für uns sein, den deutschen Arbeitern das Mitbestimmungerecht in der Wirtschaftspolitik zu verschaffen“. hierzu, für den Arbeiter komme es darauf an, daß sein Arbeitgeber nicht übermächtig werde. Wenn aber, wie beim Sozialismus, die Wirtschaft auf den Staat oder andere öffentlich-rechtliche Körperschaften übergehe, werde die wirtschaftliche Freiheit des arbeitenden Menschen in der Praxis beseitigt. Die SPD wolle durch das Mitbestimmungsrecht nur den Einfluß der Partei, nicht aber den Einfluß der Arbeiterschaft im Betrieb erreichen. Für die SPD sei das Mitbestimmungsrecht nur ein Weg zur totalen Sozialisierung. Zwei weitere Transporte mit insgesamt 3901 ehemaligen deutschen Kriegsgefangenen aus der Sowjetunion trafen in Frankfurt a. d. Oder ein. Carmencita Franco die Tochter des spanischen Staatschefs, mit Ihrem Verlobten, dem Marguls de Villverde, der socben zum Doktor der Medicin promovierte. KP-Abtrünnigen packte die Angst Göppingen(AP). Der bisherige Vorsitzende der Ortsgruppe Salach der Kommunistischen Partei, der 38jährige Kurt Bühler, beging, wie erst jetzt bekannt wurde, am Heiligen Abend Selbstmord durch Erhängen am Türpfosten. Seitens seiner Familie werden politische Gründe für diesen Schritt angegeben. Danach hatte Bühler nach seiner Rückkehr von einer Reise in die Ostzone gegenüber seiner Familie und Parteifreunden geäußert, daß er auf Grund der Zustände in der Ostzone vom Kommunismus gründlich kuriert sei und seinen Austritt aus der Partei erkläre. In einem offenen Brief brandmarkte Bühler die Zustände in der Ostzone, worauf eine scharfe Kontroverse mit dem Kreisvorsitzenden der Kommunistischen Partei in Cöppingen folgte. Seiner Frau gsgenüber erklärte Bühler:„Sie machen jeden tot, der sich gegen sie auflehnt“. Nach der Bescherung am Heiligen Abend ging Bühler in das Wohnzimmer und erhängte sich. Vier Säuglinge verbrüht Baden-Baden(dpa). Vier Säuglinge im Alter von neun bis 12 Monaten wurden in einem Städtischen Kinderheim in Baden-Baden durch ausströmenden heißen Wasserdampf verbrüht und starben an den erlittenden Brandwunden. Ein zweijähriger Junge wurde Jebensgefährlich verletzt. Das Kinderheim hatte kürzlich eine Warmwasseranlage erhalten, die noch nicht ganz fertiggestellt war. Das Unglück ereignete sich in einem Zimmer, in das eine blinde, mit Sicherungskapsel versehene Rohrleitung mündete. Im Zimmer befanden sich 10 Kinder in Laufbetten, als plötzlich ein siedend heißer Wasserdampfstrahl in den Raum schoß. Von den 5 Kindern, die dabei schwerste Verbrühungen erlitten, starben drei nach wenigen Minuten. Ein 4. Kind erlag im Laufe der Nacht den Verletzungen. Eleanor Roosevelt über Deutschland New Vork(dpa). Zu der gegenwärtig in den USA, geführten Debatte über das Wiederaufleben von Nazismus und Nationalismus in Deutschland schreibt Eleanor Roosevelt in einem ihrer zahlreichen Tageszeitungen erscheinenden Artikel: „Wer die Deutschen längere Zeit kennt, weiß, daß sie die Autorität lieben und jedem, der eine Funktion im Staatsapparat ausübt, von vornherein mit Respekt begegnen. Wir mässen damit rechnen, auf wichtigen Posten Männer wiederzufinden, die diese Stellungen bereits unter den Nazis inne hatten. Wenn diese ehemaligen Nazis wieder in ihren einstigen Positionen sitzen und ihre sachlichen Aufgaben zur Zufriedenheit aller erledigen, wird man geneigt sein, ihrer Fähigkeit zuliebe ihre politische Vergangenheit zu vergessen. Die Amerikaner bemühen sich, die Jugend im demokratischen Sinne zu erziehen; aber man kann den Charakter eines Volkes nicht über Nacht ändern. Wir kämpfen in Deutschland eine regelrechte Schlacht um die Demokratie, und unsere beste Waffe in diesem Kampf ist: Vorbild zu sein.“ Kesseltreiben gegen die Ost-LDP Die 2. Partei der Sowjetzone bekommt durchdie SED endgültig„das Rückgrat“ gebrochen „Antisozialistische Mitbestimmung“ Köln(dpa). Die katholische Arbeiterbewegung erstrebt ein antisozialistisches Mitbestimmungsrecht der Arbeiterschaft. Das Organ der ksthollschen Arbeiterbewegung„Kettelerwacht“ schreibt Düsseldort(nach AP’dpa). Von der Sozialistischen Einheitspartei der Sowjetzone wurde ein heftiges Kesseltreiben gegen die letzten nicht gefügigen Politiker der Liberal-demokratischen Partei Brandenburgs eingeleitet. Vor kurzem noch traf der systematische Vernichtungsfeldzug gegen die„Bürgerlichen“ in der Hauptsache Angehörige der Ost-CDU. Fünf LDP-Abgeordnete des Landtages wurden durch den sowjethörigen Vorsitzenden des LDP-Landesverbandes mit sofortiger Wirkung von ihren Aemtern und von ihrer Parteimitgliedschaft suspendiert, weil sie von der „festgelegten politischen Linie“, abgewichen waren. Die fünf Abgeordneten hatten es„gewagt“, sich in einer internen Fraktionssitzung der LDP offen über gewisse sowjetische Maßnahmen in der Ostzone, gegen das Schulwesen und die volkseigene Händelsorganisation auszusprechen, Der Brandenburgische LDP-Abgeordnete Baumann, ist auf geheimnisvolle Weise verschwunden, nachdem er sich als Angestellter der HO. kritisch über die Korruption in dieser Gesellschaft ausließ. Der LDP-Vorsitzende von Kottbus, Skrobel, ist mit seiner Ehefrau nach Westberlin geflüchtet, weil man ihn wegen angeblicher Wirtschaftsvergehen am Heiligen Abend verhaften wollte. Das in seiner Auflage zwangsweise herabgesetzte Organ der Ost-LDP„Der Morgen“ muß sich bereits seit geraumer Zeit überhebliche Schulmeistereien der SED-Zeitung„Neues Deutschland“ gefallen lassen. In einem scharfen Artikel bäumte es sich noch einmal auf und warf der SED-Presse„Taschenspielereien vor, die im ernsthaften Journalismus bisher nicht üblich waren“. Man wartet in Berlin mit Spannung darauf, was den Redakteuren des LDP-Orgens passieren wird. 58. Jahrgang 1 Nr. 18 290 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Westdeutsche Zeitung 30. Dezember 1949 *„„F. für Sonn und Umgegend Westdeutsche Zeitung Franco Der Vorsitzende des Außenpolitischen Ausschusses des amerikanischen Senats, Connally, forderte gestern die unverzügliche Entsendung eines Botschafters nach Madrid, ohne die Aufhebung des Blockadebeschlusses der Vereinten Nationen vom Jahre 1946 abzuwarten. Als Beweggrund wies Connally auf die strategische Bedeutung Spaniens und der Pyrenäen im Rahmen jedes Planes, Westeuropa zu verteidigen, hin. Nach dem Senator Vandenberg hat damit ein zweiter einflußreicher Amerikaner innerhalb einer Woche die Wiederaufnahme normaler Beziehungen zwischen den Vereinigten Staaten und Spanien gefordert. Vandenberg hatte noch besonders darauf hingewiesen, wie paradox es sei, in Moskau die Vereinigten Staaten durch einen Botschafter vertreten zu lassen, während man ihn sozusagen aus moralischen Erwägungen Franco vorenthalte. Der Besuch des spanischen Außenministers Artajo in Rom aus Anlaß der Eröffnung des Heiligen Jahres wird mit diesen Bemühungen gewisser Amerikaner in Verbindung gebracht, die Sperre um Franco-Spanien allmählich aufzulockern. Diese Amerikaner würden es gerne sehen, wenn die Wiederherstellung normaler Beziehungen zu Spanien zunächst von sozusagen vorgeschobenen Ländern(wie Italien) herbeigeführt würde. Der italienische Außenminister Graf Sforza, ein überzeugter Republikaner, ist nun allerdings für Artajo kein besonders bequemer Gesprächspartner, da ihn Franco offenbar zu sehr an Mussolini erinnert. Andererseits wird ein Mann wie Sforza die Unterstützung nicht übersehen können, die Franco von seiten des Vatikans und aus den katholischen lateinamerikanischen Staaten zuteil wird. Ein solcher Brückenschlag würde erleichtert werden, wenn sich Franco bereitfände, sein Regime zu demokratisieren. Die meisten südamerikanischen Länder haben inzwischen auf eigene Faust, ohne sich durch den Quarantänebeschluß der Vereinten Nationen stören zu lassen, wieder Botschafter und Gesandte nach Madrid geschickt. Die Vereinigten Staaten haben bisher die Meinung vertreten, Spanien müsse zunächst in Westeuropa selbst„akzeptiert“ werden, bevor Washington daran denken könne, mit Franco offiziell zu verkehren. Aus dieser Sicht gewinnt die Rolle Italiens, in die Mauer der westeuropäischen Staaten gegen Franco eine Bresche zu schlagen, ihren besonderen Sinn. Es wird jetzt darauf ankommen, ob sich Graf Sforza als Avantgardist bereitfindet, den Amerikanern die aus militärischen Erwägungen zweckmäßig erscheinende Verbindung zu Spanien auf Umwegen zu ermöglichen. Man wird sich erinnern, daß amerikanische Kriegsschiffe im Herbst dieses Jahres den Hafen El Ferrol am Atlantik, der zufällig gleichzeitig die Geburtsstadt des Caudillos ist, einen Besuch abstatteten. Die Militärs gaben auf diese Weise ihr Interesse an Spanien unverblümt zu erkennen. Die Politiker fühlen sich offenbar noch gehemmt, sich ohne weiteres über den Beschluß der Vereinten Nationen hinwegzusetzen. Der requläre Weg wäre, die ganze Frage vor der Vollversammlung erneut zur Debatte zu stellen. Es ist aber unwahrscheinlich, daß die notwendigen Stimmen für eine Aufhebung des Banns gegen Franco erzielt werden könnten. Franco aber gewinnt schon durch einen Blick auf die Landkarte immer mehr die Ueberzeugung, wie eindrucksvoll seine Position im Zeichen des OstWest-Konfliktes seit 1945 bestärkt wurde. Auf Formalitäten wird er weniger Wert legen als auf die Anerkennung der Tatsache, daß sein antikommunistischer Kurs für die Amerikaner von Interesse ist. Sowjetschiffe im Karibischen Meer Washington(AP). Das Auftauchen dreier geheimnisvoller russischer Schiffe wurde aus dem Karrbischen Meer gemeldet, wo in Kürze die bisher größten amerikanischen Friedensmanöver stattfin. den werden. Die Schiffe werden von amtlicher Seite als„Fischdampfer“ bezeichnet, doch sind sie mit keinen Fangvorrichtungen versehen, wohl aber mit starken Funkanlagen. Atomare Kartoffeln Washington(dpa). Als erstes praktisches Ergebnis von größerer wirtschaftlicher Bedeutung haben amerikanische Versuche mit der Atomenergie zu Erfolgen im Kartoffelanbau geführt. Die„atomare Kartoffel“ wird als Saatkartoffel bestrahlt, keimt alsdann sehr schnell, reift rascher als gewöhnliche Kartoffeln und bringt Früchte von ausgezeichneter Beschaffenheit hervor. Georg von der Vring Zu seinem 60. Geburtstag Der Dichter Georg von der Vring feiert am 30. Dezember seinen 60. Geburtstag. 1889 zu Brake an der Unterweser geboren, erhält er seinem Malertalent entsprechend seine Ausbildung in Oldenburg und an der Kunstschule in Berlin, wo er auch seine spätere Frau kennenlernte, die seinen ersten dichterischen Versuchen skeptisch gegenüberstand und launig von dem jungen Mann sagte, daß er zwar kein Dichter, wohl aber ein Maler und aparter Junge sei. Nach dem ersten Weltkrieg, in dem er mehrmals verwundet wurde, wirkte er einige Jahre als Zeichenlehrer an dem Gymnasium in Jever(Oldenburg). Später kam er nach Wien, und 1930 siedelte er als freier Schriftsteller nach Stuttgart über. Heute lebt er in Schorndorf in Württemberg. Von der Vring ist ein gern gelesener Schriftsteller und Lyriker. Sein erster Erfolg war 1927 „Soldat Suhren“, ein Kriegstagebuch. Es folgten dann 1929„Camp Lafayette“, 1931„Der Wettlauf mit der Rose“, 1936„Die Spur im Hafen“ und 1938„Der Goldhelm“, der verboten wurde, weil von der Vring mit ihm der Versöhnung mit Frankreich dienen wollte. Daran reihen sich noch die Erzählungen„Der ferne Sohn“.„Die Umworbenen“,„Magda Gött“ und„Gesammelte Gedichte“ sowie„Gedichte für Minette“. Den größten Auflagenerfolg hatte von der Vring wohl mit dem Kriminalroman„Die Spur im Hafen“, der als Volksausgabe bei C. Bertelsmann erschienen ist und jetzt eine Gesamtauflage von 447000 erreicht hat. Im Augenblick schweben Verhandlungen über die Verfilmung dieses Romans. Im Januar wird vom Verlag C. Bertelsmann als Volksausgabe zu 4,85 Dp1„Das Meisterschiff“ herausgebracht. Hilisfonds für Schriftsteller vorgeschlagen. Der Leiter der Abteilung Kultur und Erziehung im Bayrischen Rundfunk, Dr. Clemens Münster, hat vorgeschlagen, auf urheberrechtsfreie Werke eine Tantieme von etwa einem Prozent zu erheben, um mit dem so entstehenden Bakterien als Kriegswaffe? Masslve Sowjet-Vorwürte gegen die Vereinigten Staaten Moskau(AP). Die Russen, die zur Zeit gegen zwölf der Bakterienkriegführung angeklagte Japaner einen Kriegsverbrecherprozeß durchführen, beschuldigten am Donnerstag die Vereinigten Staaten, sie träfen Vorbereitungen für eine Benutzung von Iniektionskrankheiten als Waffen im Kriege. Die „Prawda“, schrieb, die Vereinigten Staaten unterhleiten eine Versuchsstation für bakterlologische Kriegführung bei Washington. Die Existenz der Station sei im Februar 1948 von der„Washington Post“ gemeldet worden. Wie Radio Moskau am Donnerstag von dem cowjetischen Bakterienkrieg-Prozeß in Chabarowsk meldet, haben japanische Soldaten während des Krieges in Zentralchina Typhus verbreitet, indem sie 3000 entlassenen Kriegsgefangenen infizierte „Ichii-Brötchen“ zu essen gaben. Diese Brötchen sollen nach dem japanischen führenden Bakteriologen Shiro Ishil benannt vorden sein. Das„ichiiExperiment“, so fährt Radio Moskau fort, sei von einem medizinischen Aesistenten namens Furuichi beschrieben worden, der bei der„Einheit 731“ arbeitete. Wie Furuicht weiter erklärte, infizierte die„Einheit 731“ 50 Chinesen zu Studienzwecken mit Typhus. Auch seien Frauen mit Syphalis infiziert worden, um Bekämpfungsmethoden gegen diese Krankheit zu erproben. Andere„menschliche Versuchskaninchen“ seien zu Experimenten mit chemischen Gasen herangezogen und wieder andere großer Kälte ausgesetzt worden. Alle diese Menschen seien eines überaus qualvollen Todes gestorben. Sie seien in einem Gefängnis der„Einheit 731“ untergebracht gewesen, fügte Furuicht hinzu. Die bakteriologischen Experimente an menschlichen„Vereuchskaninchen“ durch die geheime Spezialeinheit„731“ der japanischen Armee hätten „viele hunderte Menschenleben“, gefordert, sagte Masao Onoe, der zehnte Angeklagte in dem sowjetischen Bakterienkriegprozeß in Chabarowsk, vor Gericht aus. Onoe erklärte, daß die Experimente der Einheit 731 meist durch Infektion von Pestbazillen in die Blutbahn der Opfer erfolgten. Seine Abteilung wäre mit Ausrüstungen zur I. Bonn(Eig Ber.).„Um ein Uhr heute mittag überreichten wir bei den Hohen Kommissaren unsere schriftliche Eingabe mit der Bitte, Gary Davis die Einreise nach Deutschland zu bewilligen“, erklärten die beiden Weltbürger Horst Bergschneider und Willi Idelberger aus Herne in einer Unterhaltung vor ihrer neuen Behausung auf halber Höhe des Petersberges. Genau an der Grenze, wo das Hoheitsgebiet der Hohen Kommission beginnt, bilden ein Zelt aus US-Heeresbesitz, zwei aus der gleichen Quelle stammende Schlafsäcke auf primitivem Strohlager und ein Jeep bis auf weiteres das Heim der beiden Vorkämpfer für das Weltbürgertum. „Wir weichen nicht eher, bis unser Wunsch erfüllt ist, und wenn wir ein Vierteljahr hier wohnen sollten. Aber wir setzen große Hoffnung auf den französischen Hohen Kommissar Francois Poncet. Unsere Weltbürgerfreunde aus der Umgebung verpflegen uns inzwischen.“ „Wir haben“, so sagte der Wor“führer Bergschneider,„allen Grund mit der Entwicklung der Weltbürgerbewegung in Deutschland zufrieden zu sein, trotz gelegentlicher Schwierigkeiten. Gary Davis, mit dem wir engstens zusammenarbeiten, wird über jeden bedeutenden Schritt unserer Bewegung in Deutschland informiert, euch unser „Unternehmen Petersberg’ ist ihm in allen Einzelheiten bekannt und wurde von ihm gebilligt.“ Außerdem ist die„Petersbergaktion“ nun auch von den deutschen Behörden stillschweigend akzeptiert worden. Wenige Minuten nach Erstellung des Zeltes erschienen Polizeibeamte und stellten fest, daß Zelt, Jeep und Weltbürger, dank dem Entgegenkommen eines dort ansässigen Gutsbesitzers, auf dessen Grund und Boden allen in Frage kommenden deutschen Paragraphen genügend, ordnungsgemäß untergebracht sind. Als zweite Behörde erschien die Post, um den Weltbürgern eine ebenfalls„ordnungsgemäße Adresse“, zu geben, sie lautet:„Weltbürger, Petersberg. bei Königswinter am Rhein“ Während der 26jährige Willi Idelberger, Besitzer einer Garage und Tankstelle In Herne, trockenes Reisig für die Feuerstelle sucht, zeigt uns Bergschneider eine Zeitung, das Organ seiner Bewegung, der„Weltkurier“, die in der 10. Nummer Massenzüchtung von Flöhen versehen gewesen, die dann mit Pestbazillen zur Anwendung im Bakterienkrieg infiziert werden sollten. Noch keine Devisen für Privatreisen T. Bonn(Eig. Bericht).„Abgesehen von Pilgerreisen und Kuraufenthalten“— vor allem für TbeKranke— sind bisher keine Devisen für die Durchführung von Privat-, Urlaubs- oder Erholungsreisen zur Verfügung gestollt worden, erklärt das Bundeswirtschaftsministerium. Das Ministerium will damit einen Eindruck berichtigen, der durch Anzeigen. Prospekte und Reklamen aller Art entstanden war, die Reisen, insbesondere nach Oesterreich, Italien und der Schweiz, anboten. Ein neues Narkotikum Chikago(AP). Die Doktoren Jane E. Denton und Henry K. Beecher von der medizinischen Fakultät in Harvard wollen ein neues Narkotikum gefunden haben, das„-Isomethadone“ genannt wird und. eine doppelt so starke schmerzlindernde Wirkung wie das Morphium haben soll. Das Mittel verursacht weniger Schwindel und Uebelkeit, führt allerdings wie Morphium zur Süchtigkeit. Die beiden Aerzte haben das neue Narkotikum an 429 Palienten, die sich einer Operation unterzogen, und an 29 gesunden Perconen ausprobiert. Strom aus Abfall Antwerpen(AP). Der Stadtrat von Antwerpen hat einen Plan gebilligt, innerhalb von drei Jahren ein Elektrizitätswerk mit einem Kostenaufwand von 4,4 Millionen Dollar zu bauen, in dem der Abfall der Stadt als Brennstoff benutzt werden soll. Der in diesem Kraftwerk etzeugte Strom soll für den Hafen und die Antwerpener Oberleitungsbusse verwendet werden. Die Anlage soll so eingerichtet werden, daß zur Kohlenfeuerung übergegangen werden kann, wenn nicht genügend Abfälle für den ständigen Betrieb zur Verfügung stehen vorliegt und nach seinen Angaben in rund 45000 Exemplaren nur durch Straßenverkauf abgesetzt werde. Hier ist er Journalist und Mitherausgeber. Finanziell haben also beide nicht zu klagen. „Warum setzen sie so große Hoffnungen auf den französischen Hohen Kommissar, hat er besondere Sympathien gezeigt?“„Ja“, meinte Bergschneider,„vor wenigen Wochen war ich in Paris und hatte dort Unterredungen mit Davis. Bei der Bewältigung der Paßschwierigkeiten war Herr Poncet mir außerordentlich behilflich, ich habe den Eindruck, deß er ein Europäer von Format ist.“ Inzwischen sind einige Beamte der Hohen Kommission, vom Petersberg kommend, am Zelt vorbeigefahren, nicht ohne liebenswürdig lächelnd zu winken, einige halten auch an. „Wir haben in der kurzen Zeit schon Freunde gewonnen“, meinten die beiden,„besonders unter den Amerikanern.“ Mit den Königswinterer Bürgern ist es noch etwas anders. Straßenarbeiter, mit Wegebauarbeiten rund um den Berg beschäftigt, meinten auf eine Frage nach den Zeltbewohnern:„Ach, das sind verrückte Wandervögel...“ und eine Blumenfrau sagte:„Da muß man mal die Polizei aufmerksam machen. Man weiß nie, was dahintersteckt.“ Aber dann kam ein etwa 10jähriges Mädchen, das Essen zu einer Baustelle trug und belehrte Arbeiter und Blumenfrau:„Das sind die Weltbürger, das weiß ich aus der Zeitung.“ In Königswinter selbst weiß kaum jemand etwas(außer Poltzei, Post und Strohlieferanten für das Zeit). Schwede in Prag verurteilt Prag(AP). Holger Hielm, der 29jährige Direktor einer Stockholmer Importfirma in Prag, wurde von einem Prager Staatsgerichtshot wegen industrieller Sabotage zu drei Jahren Gefängnis und zu 10000 Tschechenkronen(200 Dollar) verurteilt. Perner wurde seine Ausweisung nach Verbüßung der Gefängnisstrafe und die Beschlagnahme seines gesamten Eigentums angeordnet. Die schw dische Gesandtschaft kündigte an, daß innerhalb von drei Tagen bei der nächsthöheren Instanz Berufung um eine Revision des Urteils eingelegt werde. wrichtin Der Klel des ersten Dampfers, der nach dem Petersberger Abkommen gebaut wird, wurde auf der Bremer Vulkanwerft gelegt. Es handelt sich um einen 2700 BRT großen Frachtdampfer. Alle Drucksachen und Zeitungsdrucksachen sind ab 1. Januar vom Notopfer Berlin befreit. Alle anderen Postsendungen müssen nach wie vor mit der Notopfermarke versehen werden. Dr. Gotthard Preiherr von Falkenhausen wurde in seiner Eigenschaft als Stahltreuhänder zum Vorsitzenden in den Aufsichtsräten der Georg-MarienHütte und des Stahlwerks Osnabrück gewählt Die Zahl der anfallenden Klagen bei den 29 Arbeitsgerichten in Nordrhein-Westfalen ist von etwa 4000 im ersten Halbjahr 1948 auf rund 4000 pro Monat gestiegen. Manila, die Hauptstadt der Philippinen, wurde gestern morgen von einem Erdbeben heimgesucht, das nur wenige Minuten dauerte, aber erhebliche Gebäudeschäden verursachte. Aero-Holland, die nach dem Kriege gegründete Luftverkehrsgesellschaft, hat die Liquidierung ihres Flugbetriebes beschlossen, da eine private Luftverkehrsgesellschaft neben der KLM nicht bestehen könne. Der Allantische Rat, der sich aus den Außenministern der zwölf Atlantikpaktstaaten zusammensetzt, wird am 6. Januar in Washington zusammentreten. Die Abstimmung der französischen Nationalversammlung über die von Ministerpräsident Bidault gestellte Vertrauensfrage wird heute um.30 Uhr stattfinden. Der frühere Leiter einer Gestapobehörde in Brüssel, der aus Oberhausen stammende Otto Siegburg. wurde gestern von einem Mititärgericht in Brüssel zum Tode verurteilt US.-Verteidigungsminister Johnson gab bekannt, daß alle aktiven Offiziere mindestens zwei Jahre für die Ausbildung der Reservisten herangezogen werden sollen. Der australische Außenminister Spender wird am 3. Januar nach Djakarta, dem bisherigen Batavia, reisen. Die Reglerung Rot-Chinas hat alle Auslandschinesen aufgefordert, in ihr Land zurückzukehren. Bel einem Unwetter, das nachts Buenos Aires und Umgebung heimsuchte, gab es zwölf Tote. Indien wird die kommunistische Regierung Chinaz am heutigen Freitag anerkennen. Schatzkanzler Sir Stafford Cripps wird einer der Laienprediger sein, die in einer Reihe volkstümlicher Abendandachten in der Londoner St.-PaulsKalhedrale die Kanzel besteigen werden. Schweden wird zum Jahresende voraussichtlich rund 6995000 Einwohner zählen. Großbritannien will die kommunistische Regierung Chinas in der ersten Januarwoche de jure anerkennen. Es steht jedoch noch nicht fest, ob alle Commonwealth-Mitglieder diesem Beispiel folgen. Eine der ältesten Frauen Frankreichs, Irma Sablon, verstarb in Douai im Alter von 107 Jahren. Westdeutschland werde auf der dritten kanadischen internationalen Handelsmesse, die vom 29. Mai bis zum 9. Juni 1950 in Toronto abgehalten wirc, zum erstenmal seit Kriegsende Stahlwaren und Chemikalien ausstellen. Leiete Spontmeldung Klinge schwamm Europarekord Ohligs(Eig. Ber.). Der Missionsschüler Walter Klinge unterbot im Ohligser Stadtbad am Donnerstagabend bei seinem zweiten Versuch über 100-mBrust den alten Europarekord des Franzosen Nakache(.09.5 Min.) um eine Sekunde und stellte mit.08.5 Min. eine neue Höchstleistung auf. Die ersten 50 m legte er in der phantastischen Zeit von 31.4 Sek. zurück. Beim ersten Versuch, der knapp scheiterte, hatte er den 17jährigen Remscheider Bremshey als Partner, dessen Zeit von .15,0 Min, ebenfalls beachtlich ist. Die deutschen Schispringer kamen mit einem zweiten und einem dritten Platz durch Heini Klopfer und Toni Brutscher bei ihrem ersten Nachkriegsstart in St. Moritz zu einem beachtlichen Erfolg. Die deutsche Mannschaft hätte gegen die sterke Konkurrenz von fünfzig italienischen, österreichischen und Schweizer Springern womöglich noch besser abgeschnilten, wenn nicht zwei ihrer Besten (Sepp Weller und Rudi Gering) gestürzt wären. Ein Zel aufdemretersberg Weltbürger erklären: Wir zelten nun solange, bis Gary Davis hier ist Fonds die Notlage der Freien Schriftsteller zu lindern. „Deutsches Theater“ in Göttingen. Das Stadttheater Götlingen wird vom ersten August 1950 an, dem Tage der Uebernahme durch Heinz Hilpert, die Bezeichnung„Deutsches Theater“ tragen. Es soll damit die Tradition des früheren „Deutschen Theaters“ in Berlin fortselzen, das Heinz Hilpert jahrelang geleitet hat. Walburga Wegner, die 1. Sopranistin der Städtischen Bühnen Köln, ist zu einem Gastspiel an die Staatsoper Wien eingeladen worden. Das Fragezeichen, das Jules Romains hinter den Titel seiner Komödie setzte, könnte man boshafterweise als Symbol für das ganze Stück bezeichnen; denn„Das Ende der Welt?“ ist eine Mischung von literarischer„Dramatik“— in seinen breit ausgesponnenen Dialogen vor allem— von Zeitkomödie— in der Karikatur des Rittertums wir der humorvollen Darstellung des Klerus— und eines Volksstückes— in seinen schwankhaften Elementen, in den bunten Massenszenen und der Schilderung einiger prächtiger Volkstypen. Was es an Zeitlosigkeit mitbringt, ist die immer wiederkehrende Leichtgläubigkeit der Menschen, die nicht nur im Jahre 1000(in dieser Zeit spielt das Stück) vor dem Untergang der Welt zitterten. Dummheit und Korruption, List und Bestechung folgen— wie immer— der Prophezeiung auf dem Fuße. Aber obgleich Romains ein Franzose ist, sehen wir ihn weit davon entfernt, die ätzende Säure der Ironie über allem Geschehen auszugießen. Im Gegenteil, er setzt die Szenen in das Licht einer harmlosen Fröhlichkeit, die jenseits von Gut und Böse liegt und sich zum Schluß in einen rosaroten Optimismus verwandelt. Die Hauptfigur des Stückes, das im Hamburger Schauspielhaus seine deutsche Erstaufführung erlebte, ist der Mönch Carcaille Im Bunde mit dem Priester Joust und dem Potar Troussebarre hilft Sie soll dort Anfang Februar in einer„Fidelio-Aufführung" unter der Leitung von Wilhelm Furtwängler die Leonore singen. I da Wüst darf wiederauftreten. Die Schauspielerin Ida Wüst darf jetzt nach ihrer Entlastung wieder künstlerisch tätig sein Die Berliner Sonderkommission für die Entnazifizierung von Künstlern gab die Entlastungsbegründung für Ida Wüst bekannt. Der Entlastungsbescheid war bereits vor einigen Tagen verkündet worden Damit ist das seit vier Jahren bestehende Berufsverbot aufgehoben. er dem Weltuntergang auf die Beine, um allen Besitz der Bürger und Bauern zu einem Spottpreis aufzukaufen, den er nach der Verkündigung der 40jährigen Vertagung der Katastrophe zum doppelten Preis wieder veräußert Von dem Gewinn wil! er seine Kirche und ein Kloster bauen. Wie es ihm gelingt, alle Menschen und sogar den Grafen zu übertölpeln, wie er auch noch den peinlichen Schluß in einen Sieg zu verwandeln weiß, das konnte keiner überzeugender darstellen als Willy Grill. der in dieser Aufführung sein 40jähriges Bühnenjubl’äum felerte Mechthi'd Herbst DAS NEIIE BIICH Alfred Esser: Abwege des Menschen Staufen-Verlag. Köln und Krefeld. Der Verfasser, Arzt und Psychiater, mit langjähriger Praxis als Gutachter beim Gericht bewies sich schon mit seiner Veröffentlichung über den Aberglauben und die Utopien der Menschheit als eng vertraut mit den dunklen Grenzgebieten der Psychologie. Hier wie dort ist allein schon die Sammlung und Ordnung eines ungeheuren Materials dankenswert. In der Kommentierung wird das Urtell des Psychologen oft verdrängt durch das Ver-Urtell des am Gericht Erfahrenen. Das kann, das dart natürlich nicht anders sein. (Einige Wertungen. z. B der Psychoanalyse und der Graphologie machen ob ihrer scharfen Reaktivität stutzig.) Mit der stärkste Vorzug des Buches ist die glückliche Verbindung wissenschaftlicher Gründlichkeit mit allgemeinverständlicher Darstellungsweise. Es kann damit ebensogut zur Belehrung wie— recht verstanden— zur Erziehung empfohlen werden. Was den größten Teil der vorgeführten Fälle ausmacht, sind ja nicht die seltenen und sensationellen Abnormitäten, sondern die nur zu gewöhnlichen,„sachten“ Abwege. Die allgemein gehaltenen Kapitel über Begriffe, Aufgaben und Methoden der Gerichtsmedizin werden nicht nur den interessieren, der gerne Kriminalromane liest. Alles in allem: ein nützliches, ein gutes Buch. Friedrich Sieburg: Schwarzweise Magie. Rainer-Wunderlich-Verlag, Tübngen und Stuttgart Ein Joumalist soll über das Buch eines Journalisten über den Journalismus urteilen? Welche Inzucht! Wir fühlen uns gepackt, erregt bestärkt und gemahnt— das übrige geht den zweiten Teil des angeredeten Duos an die Oeffentlichkeit. Möge sie Kenntnis nehmen Möge sie(wenigstens in der Vorstellung) durch alle Höllen und Himmel des Journalismus von seiner besten einem sich führen lassen. Durch nur 120 Seiten! Bitte, wer will? Herbert Fritsche: Sinn und Geheimnis des Jahreslauts— Karl-RauchVerlag. Bad Salzig und Boppard am Rhein. „Nicht einmal die Hausmittel hätten wir zur Verfügung, wäre der Mensch nicht seit jeher ein Witternder, Deutender, der Physlognomie der Dinge ihr Wesensgeheimnis Ablesender gewesen“. lesen wir in diesem anregenden Buch, das nicht aus Literaturstudien entstanden ist, aber zu ihnen führt, da es den den Menschen eingeborenen Forschertrieb, hinter der Form den Inhalt der Dinge zu erkennen, mächtig anstachelt Dem Gang durch die Monate steuerte Paul Kurt Bartzsch sinnvolle Zeichnungen bei. „DAS ENDE DER WELT?“ Erstaufführung einer Komödie von Jules Romains in Hamburg 58. Jahrgang Nr. 18 290 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend'“ Westdeutsche Zeitung 30. Dezember 1949 Aus Westdeutschland wicd gemeldet... 100 Tagungen und Kongresse und zwöll deutsche Sportmeisterschaften werden in .-Gladbach anläßlich des 600-jährigen Bestehens der Stadt im Jahre 1950 stattfinden. Das Präsidlum des Städtetages, die Oberbürgermeister und Oberstadtdirektoren von NRW, werden am 9. Januar 1950 in Wuppertal zu einer Tagung zusammentreten. U. a. sollen dort auch Theaterfragen behandelt werden. Für den doppelten Fahrpreis können in diesem Jahre die Silvester-Bummler von Wuppertal die städtische Straßenbahn, die während der ganzen Nacht verkehrt, benutzen. Der Presserat für die britische Zone hat sich in Bielefeld durch einstimmigen Beschluß aufgelöst, da das Besatzungsstatut den zonalen Einrichtungen in Deutschland die Existenzberechtigung entzogen habe. Die große Maschinenhalle des Bochumer Vereins, die auf dem diesjährigen Katholikentag als Festhalle diente, wird nach einer Entscheidung der Bundesregierung erhalten bleiben. 4300 Schmuggler wurden im Aachener Gebiet im Monat September verhaftet. Im Tagesdurchschnitt beschlagnahmte der Zoll bei den Schmugglern zehn Zentner Kaffee. Menschenraub an der Zonengrenze Ostzonenpolizist in die Hände der Braunschweig. Weil er einen in die britisch besetzte Zone geflüchteten Ostpolizisten in die sowjetische Zone zurücklockte und dort den Behörden auslieferte, hat sich demnächst der 20jährige Elektro-Installateur Helmut Mechau aus Grasleben vor der Vierten Strafkammer des Landgerichts in Braunschweig zu verantworten. Mechau machte häufige Reisen in die Ostzone und Ist überzeugter Kommunist. Er hatte davon Kenntnis bekommen, daß drei Ostzonenpolizeimeister nach Grasleben geflüchtet waren, weil sie sich bei der NKWD(GPU) melden sollten und fürchteten, zur Unterstützung der in Griechenland kämpfenden Partisanen eingesetzt zu werden. Anfang August sprach Mechau einen dieser Polizeibeamten und erklärte ihm, sowohl er als auch seine Kameraden könnten ruhig wieder nach Halle zurückgehen. Weiter ließ Mechau durchblicken, daß er auf Grund seiner guten Beziehungen genau wisse, daß den Polizeibeamten drüben nichts passieren werde, wenn sie zurückgingen. Der Polizeimeister, den es aus verständlichen Gründen zu seiner Familie zurückzog, besprach die Rückkehr nach Hause mit seinen beiden Kameraden, die ihm aber dringend von seinem Vorhaben abrieten. Als sie am nächsten Tage im Walde beim Holzhauen waren, sahen sie ihren Kameraden mit Mechau zusammen. Wieder erhoben sie warnend ihre Stimme, Mechau aber beruhigte den Ostpolizisten, den er über die Katharina die Große holte sie einst Gronau schickte 10000 Mennoniten in alle Welt- 1000 wartén noch auf eine neue Heimat Münster(Inw) Gronau, die Stadt an der holländischen Grenze, ist seit über drei Jahren Sitz des„Mennonite Central Comitée“, bei dem alle Fäden für die Auswanderung der Mennoniten zusammenlaufen. Durch die Vermittlung dieses Komitees konnten bisher 10 000 Mennoniten in den USA, in Kanada, Paraquay und Uruguay eine neue Heimat finden. Die Vorfahren dieser Mennoniten, die jetzt in die neue Welt fahren, stammten aus Holland und wanderten vor mehr als 200 Jahren unter Katharina der Großen in Rußland ein. Ihre Nachkommen folgten am Ende des zweiten Weltkrieges den abziehenden deutschen Truppen. Annähernd 12000 kamen nach Deutschland, während 23000 nach Sibirien verschleppt wurden. Die in Deutschland verbliebenen Mennoniten lebten in den drei Westzonen zerstreut, meist in Flüchtlingslagern, viele arbeiteten bei Bauern. In Gronau warten im Mennonitenlager jetzt noch Außerdem gehören zu seiner„Beute“ zehn Personenautos, fünf Lastautos und sechs Motorräder. Die erste deutsch-holländische Verbinbindungsstelle für Jugendarbeit wurde von dem Vorstandsmitglied des Welt-Pfadfinderbundes, Frau Dusen-Biegel, in Osnabrück errichtet. Unter Androhung von Watlengewalt wurden zwei deutsche Zollbeamte von einer russischen Streife im britischen Gebiet bei Göttingen in die russische Zone geschleift 1000 Mennoniten darauf, abgefertigt zu werden. Es gehen laufend Transporte nach Uebersee ab. „Wir sind früh bis spät tätig, um die Auswanderer durchzuschleusen und ihre Papiere fertig zu machen“, erklärte der Leiter des Komitees, Direktor Siegfried Jansen, dessen Heimat Kanada ist. Die Auswanderer müssen sich erst einmal einer gründlichen ärztlichen Untersuchung unterziehen, wobei die Bestimmungen Kanadas besonders streng, sind. Dann prüfen Sicherheitsbeamte die politische Einstellung. Wenn schließlich alles für gut befunden wurde, erteilt der Konsul das ersehnte Visum. Die Mennoniten, die Deutschland verlassen, müssen für IRO-berechtigt erklärt und als verschleppte Personen angesehen werden. Die Auswanderungslustigen kommen aus allen Berufen, vor allem sind es Landwirte. Man ist bemüht, die Familien auch in der neuen Heimat zusammen zu lassen. und nach einem längeren Verhör durch einen NKWD-Offizier wieder freigelassen. Dr. Ferdinand Schunck, Angehöriger der CDU-Stadtvertretung von Köln, ein eifriger Förderer einer einheitlichen Wohnungsbauund Mietpreispolitik, ist dieser Tage im Alter von 47 Jahren verstorben. Oberstleutnant Graf, der bekannte ehemalige Jagdflieger des zweiten Weltkrieges, ist jetzt aus sowjetischer Gefangenschaft in seine Heimat bei Konstanz, zurückgekehrt. Herbert Hoover, dem früheren Präsidenten der USA, wurde von der Wirtschaftshochschule in Mannheim die Würde eines Dr. rer. pol. h. c. verliehen. schaffen, mit denen die Bundesregierung. wie Dr. Adenauer betonte, alleine nicht mehr fertig werden kann, und da diese Schwierigkeiten von den Alliierten geschaffen worden sind, erscheint es sehr angebracht, daß auch sie sich Gedanken darüber machen, wie man dieses Problem löst. Es zu meistern, ist um so dringender, als uns die Kornkammern im Osten genommen sind, und jeder Zustrom die von der Marshallplan-Administration geforderte Eigenwirtschaft im Jahre 1952 vermehrt in Frage stellt. Soll das Problem der Ueberbevölkerung mit Hilfe der Auswanderung gelöst werden? Das ist die Frage. Die Ostvertriebenen hoffen immer noch, daß sie wieder als freie Menschen auf eigener Scholle in die alte Hleimat ihrer Väter zurückkehren können. Es sollten deshalb alle Möglichkeiten erschöpft werden, die es gestatten könnten, die Schwierigkeiten für eine begrenzte Zeit zu bewältigen. Es ist auch sicher, daß es nach Erholung unserer Wirtschaft von den Folgen der Kreditrestriktionspolitik und nach Einleitung der immer wieder geforderten konjunkturwirtschaftlichen Maßnahmen gelingen muß, eine stattliche Menge der Vertriebenen in Arbeit und Brot zu bringen. Schon dieser kurze Hinweis mag zeigen, daß diese Frage sehr behutsam angefaßt werden muß. Aber allein schon die Tatsache, daß Dr. Adenauer sie in dem erwähnten Interview anschneidet, deutet an, wie außerordentlich ernst die Auswirkungen der Ueberbevölkerung im Gebiet der Bundesrepublik sind. Münster(Lnw). Der Schaffner Heinz Frie aus Dülmen wird sich voraussichtlich Anfang Februar vor dem Schwurgericht in Münster wegen Kameradenmißhandlung in russischer Kriegsgefangenschaft verantworten müssen. Die Anklageschrift ist jetzt von der Staatsanwaltschaft Münster veröffentlicht worden. Rund 50 Zeugen, Arbeiter, Landwirte, Akademiker und andere haben sich als ehemalige Insassen des Lagers Dugolitza bei Bobruisk gemeldet. Frie war in diesem Lager Leiter der Feuerwehr und Kommandant der Lagerpolizei. Die Zeugen erklären laut Anklageschrift, Frie habe, obwohl er selbst nicht arbeitete, sich mehrfache Essensportionen verschafft und sie zum Teil bei Wachsoldaten gegen Wertsachen eingelauscht. Die Gefangenen hätten manchmal ihre dünne Suppe mit Brennesseln oder andern Kräutern verdickt, was verboten war. „Halbe Leichen“ im Lager Dugolitza Wenn Frie das bemerkte, habe er das ganze Essen ausgeschüttet. Einem 17jährigen Gefangenen, der zweimal ein halbes Liter Wassersuppe holte, habe Frie zehn bis zwölfmal wuchtig ins Gesicht geschlagen. Kriegsgefangene, denen von den Russen wegen ihres schlechten Ernährungszustandes die Arbeit erlassen wurde, seien von dem Angeschuldigten mit dem Stock zur Arbeitsstelle zurückgejagt worden. Die Russen hätten die Mißhandlungen oft weder gesehen noch sie angeordnet. Die meisten Insassen des Lagers Dugolitza hätten schon nach kurzem Aufenthalt in das Erholungslager Kamienka gebracht werden müssen. Ein Zeuge beschrieb die aus dem Lager Dugolitza eingelieferten Kriegsgefangenen Tbe-Tendenz rückläufig Insgesamt 76 Millionen DRf für Tbe-Kranke Düsseldorf.(Inw)„Wir sind im Endkampf gegen die Tuberkulose“, erklärte ein Sprecher des NRW-Sozialministeriums gestern vor Pressevertretern in Düsseldorf. Die Zahl der neugemeldeten Krankheitsfälle in Nordrhein-Westfalen habe seit 1948 ständig abgenommen. Zur Zeit seien in NRW insgesamt 161 000 Tuberkulosekranke registriert. Von diesen Kranken haben 35 000 Personen oflene Tbc. Außer den im Etat des Sozialministeriums angesetzten 6 Millionen DMf für Tuberkulose-Hilfe haben die Landesversicherungsanstalten 70 Millionen DM für die Versorgung der Tbe-Kranken eingesetzt. Die in jedem Stadt- und Landkreis eingerichteten Tbe-Fürsorgestellen arbeiten nach einer Verordnung über Tbe-Hilfe vom Jahre 1942, die jedoch nach dem Zusammenbruch von der NRW-Landesregierung den veränderten finanziellen Verhältnissen des Landes angepaßt wurde. Dreharbeiten beginnen Solinger Pilmatellers vor der Vollendung Solingen(Inw). Die rheinische Filmproduktion Heinz Hille wird voraussichtlich Ende Januar oder Anfang Februar mit den Dreharbeiten in den neuen Filmateliers der Schützenburg Solingen-Ohligs beginnen. Die Ateliers stehen kurz vor ihrer Vollendung. Der Hauptausschuß der Stadt Solingen hat jetzt auch einen zehnjährigen Vertrag über die Benutzung der Ateliers mit der Rhelnischen Filmproduktion genehmigt nachdem die Aufbaufinanzierung für die Ateliers als gesichert angesehen werden kann. Ein Stadtdirektor wehrt sich Beamte und Angestellte kein„Freiwild“ Nehelm-Hüsten.(Inw) Gegen die Verächtlichmachung der Verwaltungsangestellten und -beamten durch den Rundfunk nahm der Neheim-Hüstener Stadtdirektor Klasemeyer am Donnerstag in einer Feierstunde der Stadtverwaltung Stellung. Der Rundfunk lege die Demokratie offenbar so aus, als ob die Angestellten und Beamten Freiwild seien. Der Stadtdirektor erklärte weiter, daß alle Mitarbeiter der Verwaltungen bestrebt sein müßten, ihren in Not geratenen Mitmenschen zu helfen. Gegenwärtig seien viele Menschen noch vom Geiste Bethlehems entfernt. als„halbe Leichen“, Wenn die Gefangenen von Dugolitza ihre Norm nicht erfüllt hätten, dann habe Frie sofort auf sie eingeschlagen, und manchmal bis zu 15 Mann mit Stockschlägen in den Bunker getrieben. Die von den Russen angeordneten Strafen habe Frie von sich aus noch zu überbieten gesucht. Zur mitternächtlichen Stunde habe er oft 50bis 60jährige Offiziere zu Schrubarbeiten herangezogen. Krank und arbeitsunfähig Geschriebene habe er willkürlich zu den schwersten Arbeiten herangezogen. Bevor die Kriegsgefangenen aus dem Torflager Dugolitza zu dem Erholungslager entlassen wurden, seien sie von Frie„gefilzt“ worden. Vor allem habe er die Wertsachen weggenommen und sie teilweise bei den Russen gegen andere Gegenstände eingetauscht. Einmal sei für einen sehr abgemagerten Kriegsgefangenen mit Lungenentzündung von dem russischen Arzt Bettruhe angeordnet worden, Frie habe ihn aber mit dem Stock zur Arbeit getrieben. Abends sei der Kranke dann im Lazarett an Lungenblutungen gestorben. Fast hätte man ihn ertränkt Durch sein brutales Verhalten sei Frie so verhaßt gewesen, daß ehemalige Insassen des Lagers Dugolitza ihn später im Lager Bobruisk ergriffen, bis zur Entstellung mißhandelten und ihn beinahe in einem Jauchefaß ertränkt hätten, wenn nicht ein russischer Offizier dazwischen gekommen wäre. Viele hätten Frie, als er noch Polizeikommandant war, mit einer späteren Abrechnung gedroht. Frie habe diese Drohungen kaltblütig erwidert:„Bevor mir etwas passiert, geht ihr alle kaputt“. STINMEN DES Auslands Frankreich braucht Neuwahlen Zur Entspannung der politischen Atmosphäre in Frankreich hält der„Manchester Guardian“ Neuwahlen für notwendig: „Obwohl eine neue Nationalversammlung innerhalb der Koalltion eine Verschiebung bringen und die Vertretung der Mehrheit stärken würde, ist es ziemlich wahrscheinlich, daß die Veränderung eben doch nur eine Gewichtsverlagerung bedeuten würde. Es wäre nötig, daß alle Parteien der dritten Kraft sich mäßigen und anpassen, um zu elner Einigung zu gelangen, die bisher nicht gerade ihre stärkste Seite war. Zumindest müßten sie Festigkeit bei der Befolgung irgendwelcher Linien zeigen, auf die sie sich geeinigt haben“. Das Blatt vergleicht dann die politischen Verhältnisse in Frankreich mit denen Großbritanniens und findet gewisse Aehnlichkeiten bezüglich der Notwendigkeit zu produzieren, des Verhaltens der Arbeitgeber und der Lage der Kleinverdiener. Der„Manchester Guardian“ kommt zu dem Schluß:„manche Franzosen haben mit einer Befriedigung, die andere vielleicht nicht teilen, festgestellt, daß die vierte Republik mit jedem Tage der dritten ähnlicher wird. Die Politiker und alle anderen, die diesen-Vergleich ziehen, täten gut daran, über das Schicksal der Letztgenannten nachzudenken. Die Kommunisten warten ruhig ihre Zeit ab, während von den alten Spannungen nur wenige gemildert sind, die vierte Republik aber befindet sich auf demselben gefährlichen Kurs wie ihre Vorgängerin.“ Besorgnis um die Zukunft Asiens Zur Bildung des neuen indonesischen Staates schreibt das unabhängige„Providence Journal“ in Rhode Island, USA: Ein neuer souveräner Staat mit 77 Millionen Einwohnern und mit einem sagenhaften Wohlstand ist in Südostasien gebildet worden. Die Vereinigten Staaten von Indonesien verkörpern die historische Macht des Nationalismus, die gegenwärtig ganz Asien ergreift... Indonesien kann ein Exempel für die Erfolge des Freiheitsgedankens über den Kommunismus werden, falls das Experiment der Souverünität Indonesiens gelingt, denn Neuheiten breiten sich In Asien schnell aus. Wir müssen uns alle ständig bewußt sein. das unsere Besorgnisse über die Zukunft in Asien und Europa gleich groß sein müssen. Rhein.-Westfälische Börse Kassa-Kurse vom 29. Dezember 1949 übermittelt von der Rheinisch-Westfälischen Bank. Filiale Bonn—(ohne Gewähr) Bonner Erzeuger-Großmarkt Endivien—9, Feldsalat 35—62, Wirsing —11, Weißkohl 10.5, Rotkohl—7,5, Rosenkohl 28—44, Spinat—11,9, Rote Beete? bis 12, Sellerie 18—24, Porree(Stück)—8. Zwiebeln 17—18, Möhren 11—14, Grünkohl —9,4, Schwarzwurzeln 22—27. Auswandern, wirtschaftlich gesehen Dr. Adenauer nimmt Stellung zur Frage des Bevölkerungsüberschusses Bundeskanzler Dr. Adenauer hat in einem „Observer“-Interview auch die Frage des Bevölkerungsüberschusses in Westdeutschland angeschnitten und gemeint, nach Lösung der Frage der DP’'s sei die Zeit gekommen, daß andere Länder zur Aufnahme deutscher Familien bereit sein sollten. Dabei unterstrich er die Notwendigkeit der Aufnahmebereitschaft nicht nur für die voll leistungsfähigen Männer, sondern auch für die zu ihnen gehörenden Familien. Der Einstrom deutscher Vertriebener aus der Sowjetzone hat Schwierigkeiten geNKWD gesplelt— Täter verhaftet Grenze führen wollte, und erklärte ihm, er könne unbesorgt zurückkehren, ja, er werde sogar besonders bevorzugt behandelt werden. So zog Mechau mit dem Polizeimeister von dannen, der aber niemals bei seiner Familie in Halle angekommen ist. Am gleichen Tage hatten zwei Frauen aus Grasleben beobachtet, daß Niechau den Polizeimeister auf sowjetisch besetztem Gebiet einer Streife der Ostpolizei übergab. Die Frauen wurden wenig später in ihrem Versteck aufgeslöbert. Während eine flüchten konnte, wurde die andere festgehalten. Sie hörte, wie Mechau zu einem Ostpolizisten sagte:„Die Frau hole ich euch wieder, und wenn es aus der Westzone sein sollte!“ Dann erzählte er in aller Ausführlichkeit, wie er einen nach Grasleben geflüchteten Ostpolizisten zurückgelockt und an die Behörden in der sowjetisch besetzten Zone ausgeliefert habe. Die Frau, die wider Willen die stumme Zuhörerin spielen mußte, war sofort im Bilde, daß es sich bei dem Gespräch nur um einen der drei nach Grasleben geflüchteten Ostpolizisten handeln konnte, den sie ja auch kurz zuvor noch mit Mechau zusammen gesehen hatte. Der Frau wurde das Gepäck abgenommen, das durchsucht wurde. Sie erhielt es bis auf die Geldtasche und ihre Zigaretten zurück. Erst am 24. Oktober konnte Mechau, der wieder einmal von einem seiner Ostzonenbesuche nach Grasleben zurückgekommen war, verhaftet werden. „Bevor mir etwas passiert, geht ihr alle kaputt“ Die Anklage gegen den Schaffner He inz Frie wegen Kameradenmißhandlung Maae Mm mce EINE NICHT GANZ EIDFACHE 31) „Ernst Georg hat welche, die könnten dir passen. „Ob er die hergibt?“ „Fragen wir ihn.“ Doktor Thießen ging voraus und öffnete die Tür zum Eßzimmer. Hier wohnte ThieBens Vetter Ernst Georg Sattler, gleichfalls Schriftsteller, aber einer von den„Seriösen“, wie Thießen immer sagte. Einer, der von Ideen besessen war und es bitter ernst meinte. Verfasser von Schauspielen und Romanen, Mitarbeiter von Drehbüchern. Wenn er nicht auswärts diktierte, war er meistens zu Hause und saß vor seiner Schreibmaschine. Hatte er Geld, stand häufig eine gute Flasche Kognak in seinem Papierkorb, um hin und wieder zur Ankurbelung seiner Gedanken einen Schluck zu spenden. Danach schritt die Arbeit um so rüstiger fort. Er blickte ein wenig verstört auf, als Doktor Thießen und Axel sein Zimmer betraten.„Meine Lackschuhe wollt ihr haben?“ fragte er.„Hoffentlich passen sie dir, Bitte, probier' sie an.“ Sie waren leider zu eng. „Sokolow hat Lackschuhe.“ „Die sind doch viel zu groß, wehrte Thießen ab. „Vielleicht fällt das nicht so auf, meinte Axel.„Ich will's wenigstens versucht haben.“ „Er hat gerade Unterricht.“ „Wer ist denn da?“ „Ich glaube, Toni Garvens.“ Sie horchten eine Weile, und da hörten eie schon vom hinteren Kerridor her das ständig sich wiederholende dore—mifa —sol. Zum Glück ging die Schülerin bald. Sokolow wurde gerufen. Als er hörte, daß Axel heute abend den Presseball besuchte, ROMAN VON BRUNO WELLENKAMP umarmte er seinen Freund und rief:„Mein Liebchen, was für Glück hast du. Gehst als einziger von uns auf Ballpresse.“ Alexander Sokolow-Ostermann war zweisellos das Glanzstück in dieser Wohnung, ein Deutschrusse, in Kiew geboren. Ein Riese von Statur mit wunderbar ausdrucksvollem Kopf. Alles an ihm war gewaltig. von den Schuhen angefangen bis zum Kragen. Beruf: Gesangspädagoge und Atemspezialist und von der Natur gesegnet mit einer herrlichen Tenorstimme. Bis zum hohen D kam er, ja das E nahm er noch. Aber nicht, wenn er mal gut aufgelegt oder bei Stimme war. Nein, wo immer es sein mochte, auf der Straße, in der Wirtschaft, beim Spaziergang...„Sokolow, sing' mal hohes Cl“ und schon hatte er den Ton und schmetterte ihn wie eine Fanfare in die Gegend. Sokolow konnte gutmütig sein wie ein Kind, war oft zu Tränen geführt, besonders wenn er Musik hörte oder irgend jemand gestorben war. Aber er konnte auch anders sein. Dann brauste er nach slawischer Art auf und kannte keine Grenzen mehr. Die Herren gingen in sein Zimmer, Sokolow suchte sofort die Lackschuhe heraus. Aber einmal waren sie viel zu groß und dann auch brüchig.„Die trug Sokolow zuletzt auf Bühne. Staatsoper in Kiew“, sagte er, indem er die Schuhe wehmütig betrachtete, und er erzählte eine lange Geschichte von einer Aufführung des„Boris Godunow“, bei der er damals mitgewirkt hatte. Die gegenüberliegende Wohnung hatte durch Doktor Thießens Vermittlung der Schauspieler Ingolf von Streit gemietel, der geborene Bonvivant, mit kleinem Bärtchen und vorbildlicher Figur, ein Muster von Eleganz. Hin und wieder holte ihn der Film. Ingolf konnte oft stundenlang auf der Couch liegen und grübeln. Das andere große Zimmer bewohnte Manfred Kohler, gleichfalls Schauspieler und häufig vom Rundfunk beschäftigt, ein Schwabe. Er spielte alles, vom Charakterfach bis zum Komischen, überschäumend von Temperament, auch im Leben. Er hatte sich besonders mit Axel Delfs angefreundet, dessen ruhige norddeutsche Art ihm sehr lag. Axel stammte aus Braunschweig, sein Vater war früh gestorben. Geld hatte er nicht zurückgelassen. Heute mußte Axel für seine Mutter sorgen, und das war oft schwer für ihn. Manfred Kohler half manchmal aus, das war für ihn ganz selbstverständlich. Mit den Lackschuhen war es also nichts. „Besorge dir erst mal den Frack“, schlug Doktor Thießen vor,„das andere wird sich schon finden.“ Axel traf Ingolf in dessen Schlafzimmer. Er trug ihm sein Anliegen vor. Ingolf öffnete seinen Kleiderschrank— in der Tat eine Sehenswürdigkeit— und holte aus seiner Frackgalerie mit sicherem Griff den geeignetsten heraus. „Der muß dir passen“, sagte er überlegen. Und wirklich, der Frack saß wie angegossen. „Treffen wir uns heute abend?“ „Ich gehe erst später, Axel. Vor elf ist nichts los.“ „Kommt Manfred auch?“ „Er hat erst Vorstellung und dann noch eine Besprechung mit Filmleuten, glaube ich. Wir werden uns schon in den Weg laufen.“ Und nun war Axel fertig angezogen und zeigte sich den Herren. Väterchen Sokolow rief begeistert:„Prachtvoll schaut er aus!“ Auch Doktor Thießen war, nachdem er seinen Preund eingehend gemustert hatte, zufrieden. Die Lackschuhe hatte schließlich der gute Bimbo aufgetrieben. Bimbo, mit richtigem Namen Ferdinand Strobl, ein Wiener, wohnte nur zwei Häuser weiter, hielt sich aber meistens in Thießens Wohnung auf und nahm hier regelmäßig seine Mahlzeiten ein. Bimbo war Regieassistent beim Film und schrieb mit Erfolg Treatments und Drehbücher. Doktor Thießen spendierte eine Flasche Wein.„Damit ihr in Gang kommt“ meinte er. Und zu Bimbo sagte er:„Hoffentlich lernst du diesmal was Gescheiteg kennen, denn unser Damenflor kann entschieden eine Auffrischung brauchen. Sokolows Schülerinnen fallen mir allmählich auf die Nerven.“ Bimbo versprach, sein möglichstes zu tun. „Und du, Axel, schaust dir mal diese Hanna Hollinger genau an. Vielleicht paßt sie in unseren Kreis.“ „Ich bin einigermaßen neugierig, muß ich gestehen. Nach diesem Doktor Hagelstadt zu schließen, muß sie ein recht unkompliziertes Wesen sein, hausbacken vielleicht. Nun, wir werden ja sehen.“ Bimbo verabschiedete sich, weil er die Frau eines bekannten Fi’mregisseurs abholen mußte. Kurz vor elf brach auch Axel Delfs auf.„Ich bringe dich schnell hin“ erbot sich Doktor Thießen,„meinen Wagen muß ich sowieso noch euf den Hof fahren.“ Sie bestiegen das Gefährt und fuhren den Kurfürstendamm herauf. An der Gedächtniskirche setzte Thießen seinen Freund ab, und etwas später befand sich Axel Delfs mitten im Trubel des Presseballes. Die Theater waren aus. Immer mehr Menschen strömten in die Säle. Ueberall wurde getanzt, Eine Kapelle löste die andere ab. Es war ein Hin- und Hergewoge, ein Betrachten und Bewundern, wie es auf den großen Bällen üblich ist. Die Fülle wurde bald unheimlich, Axel kam sich recht verlassen vor. Wo in aller Welt liegt bloß die grüne Verandat dachte er. Da er nicht fragen mochte, machte er einfach kehrt und wurde in einen Saal geschoben, wo an der Seite die reich ausgestattete Tombola aufgebaut war. Er kam zentimeterweise vorwärts. Voll Bewunderung betrachtete er die vielen, schönen Dinge, die es hier zu gewinnen gab, darunter zwei Autos. Jedem, der diese Kostbarkeiten sah, juckte es in den' Fingern, einige Lose zu kaufen. Da wurde von weither plötzlich sein Name gerufen. Manfred Kohler winkte ihm zu. Axel blieb stehen und trat zurück. Endlich konnten sie sich begrüßen.„Natürlich kommst du mit an unseren Tisch“, bestimmte Manfred.„Es sind lauter nette Menschen. Keine Schauspieler! Ein älterer Herr spendiert Sekt, wir sind alle eingeladen.“ Axel wurde vorgestellt. Schon stand ein gefülltes Glas Sekt auf seinem Platz, sie stießen an. Axel war zufrieden. Gott sei Dank er saßl Manfred Kohler nahm drei Lose, gewann aßer nur einen Karton Konfekt, den er sofort seiner Nachbarin verehrte. Axel erstand zwei Lose und gewann nichts. Die zehn Mark von Doktor Hagelstadt waren dahin. Das war schnell gegangen. Kurz nach Mitternacht wurde er unruhig. er erinnerte sich seines Auftrages. Aber man ließ ihn nicht los. Er mußte trinken. Manfred konnte einen so herrlich dazu ermuntern. Bald standen neue Flaschen auf dem Tiech, die Stimmung wurde immer vergnügter. Endlich gab er sich einen Ruck und verabschiedete sich für eine Weile. Mit einiger Mühe fand er die grüne Veranda. Tisch 119— da, der mußte es sein, der dritte Tisch neben der Kapelle. War das eine große Gesellschaft. Jeder Platz besetzt. Sehr viele Graubärte und ältliche Damen mit ihren Söhnen und Töchtern Ohne lange zu überlegen, forderte Axei das junge Mädchen, das gleich vorne saß, zum Tanz auf. Nach den ersten Schritten fragte er: Verzeihen Sie. sind Sie vielleicht zufällig Fräulein Holinger?“ „Nein, die sitzt hinten in der Ecke, die da im schwarzen Samtkleid neben der Dame im weißen Haar.“ Axel betrachtete das Mädchen flüchtig und war eigentlich enttäuscht.„Wer ist denn das Mädchen an ihrer Seite?“ fragte er weiter. (Fortsetzung folgt.) 58. Jahrgang! Nr. 18 290 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend! Westdeutsche Zeitung 30. Dezember 1949 Wirte bereiten Silvester-Attraktionen vor Wein wird am wenigsten gekauft— Blumen, Luftschlangen und Ballons Bonter Nachrichten Zwischenbilanz Das Fest der Lichter ist vorüber Und machte uns mal wieder froh, Noch säß’ am Weihnachtstisch man lieber Als im gemütlichsten Büro. Den Bratenduft noch in der Nase Stellt man sich auf den Alltag um Und wechselt wieder Geld und Phrase Mit dem geehrten Publikum. Der märchenhafte Schmuck der Läden Verrauscht, verknittert und verstaubt, Statt Silber- ziehen Sorgenfäden Um unser festtagmüdes Haupt. So schwer man vorher auch schon schaffte, Die Weihnacht ging, die Arbeit blieb Und wuchs sogar ins Riesenhafte, Das keinen Blick aufs Ende gibt. Das Feiern ist gewiß was Schönes, Doch all die Dinge hinterher, Sie sind bestimmt nichts Angenehmes Und machen uns die Woche schwer. Um einen Tag ist sie beschnitten, Man freut sich darob— sonnenklar!— Dann führt uns mit beschwingten Schritten Der letzte Tag ins Neue Jahri Simba „Uns ist ganz egal, wovon wir vergnügt werden“, sagt ein Mann in blauem Overall, der sich gerade eine Flasche Münsterländer kauft. Er gehört zu den klugen Männern, die vorbauen; denn die meisten haben sich noch nicht eingedeckt.„Der richtige Silvesterverkauf geht erst Freitag und Samstag los“, meint eine Verkäuferin in einem Bonner Spirituosengeschäft.„Dann sind nämlich die Löhne ausgezahlt worden.“ Alle Sorten sind gefragt Der Umsatz in dieser Branche soll allgemein besser sein als 1948. Damals war ja noch nicht alles so zu haben wie heute. Und was wird in der Hauptsache gekauft?„Ich will Ihnen sagen“, erklärt ein SpirituosenHändler auf diese Frage,„was am wenigsten gekauft wird: Wein! Während des ganzen Jahres haben wir hauptsächlich billige Schnäpse abgesetzt, aber im Augenblick sind alle Sorten gefragt.“ Er meint, man neige dazu, sich zur amerikanischen Form der„Party“ zusammenzuschließen, statt ins Lokal zu gehen. Die Spirituosenhändler wollen das festgestellt haben.„Das verrät mir mein Umsatz“, deutet einer mit lächelnder Verschwiegenheit an. Die Gastwirte sind anderer Ansicht.„Wir haben den Keller voll Getränke, und ich bin überzeugt, daß wir Silvester auch die Stube voll Gäste haben werden“, meint einer hoffnungsvoll.„Bei uns wird alles festlich mit Blumen, dazu etwas karnevalistisch mit Luftschlangen und Ballons geschmückt“, bemerkt ein anderer. Der dritte will eine Minute vor Mitternacht das Licht ausdrehen und es mit dem Glockenschlag Zwölf wieder einschalten.—„Wir haben allerhand zu bieten, aber wir verraten nichts, auch der Presse nicht“, tut ein anderer geheimnisvoll. Fast alle Plätze sind schon besetzt In manchen Gasthäusern sind schon jetzt alle Tische für die Silvesternacht reserviert. Ein Gastronom will einige Tische mit Absicht bis zuletzt für Durchreisende frei halten, dié unangemeldet kommen.—„Wir können auf alle Attraktionen verzichten, denn was bei uns Küche und Keller bieten, ist Attraktion genug.“ So spricht der Geschäftsführer eines großen Restaurationsbetriebes, in dem nahezu alle Plätze schon belegt sind, obwohl allein der Eintritt 20 Mark kostet... R. G. Gebrauchte Wagen zwischen 1200 und 3000 Gestern abend Première: zweimal Zwei in Bohème Franz Heinrich Wagner(Rudolf) und Aenne Pfirschinger(Mimi) Cilly Mauerhofer(Musette) und Karl Meuter(Marcel) Bonner Jugend singt für Heuß Westdeutsche Jugendvertreter gratulieren Am Neujahrstage um 16.30 Uhr werden Jugendvertretungen aus allen westdeutschen Ländern dem Bundespräsidenten Prof. Heuß auf der Viktorshöhe Glückwünsche zum Jahreswechsel überbringen. Einer Schar von etwa 35 Bonner Jungen und Mädchen fällt dabei die Aufgabe zu, zwei Lieder zu singen. Die beiden ausgesuchten Weisen beginnen mit den Worten„Ihr werdet nicht zerschellen“ und„Auf, bleibt treu und haltet fest, so wird Euch mehr gelingen". Auch Jugendringführer Schweizer wird an der Gratulation für den Bundespräsidenten teilnehmen. Einbruch in Textilgeschäft Banditen machten große Beute Ein schwerer Einbruch wurde in der Nacht zum Donnerstag in ein Textilwarengeschäft in der Nähe des Marktes verübt. Es wurden folgende Bekleidungsstücke und Stoffe entwendet: drei blaue Herren-Wintermäntel, .2 m Doppeltuch, blau, 6,4 m dunkelbrauner Stoff mit weißen und roten Nadelstreifen, drei Popeline-Mäntel, ein Anzahl Krawatten und Herrenhemden, ein Damenunterhemd, 50 karierte und bunte Taschentücher, zehn Paar Nylonstrümpfe, zwei verschiedenfarbige Anzüge, drei Skihosen und eine braune Herrenhose. Die Polizei bittet um sofortige Anzeige, wenn die gestohlenen Sachen gesehen oder unter der Hand angeboten werden sollten. Anspruchsvolle„Gäste“ Venusberg-Gaststälte ausgeraubt Für 350 DMI Nahrungs- und Genußmittel nahmen Einbrecher mit, die sich in der Nacht zum Donnerstag Eingang in eine Gaststätte auf dem Venusberg verschafften. Außerdem stahlen sie ein Koffergrammophon mit zehn Schallplatten. Geschäfte morgen bis 18 Uhr geöffnet Aus Kreisen des Bonner Einzelhandels werden wir gebeten, darauf hinzuweisen, daß am morgigen Samstag(Silvester) die Geschäfte bis 18 Uhr geöffnet sind. Schätzungsstelle ermittelt den„gerechten Man kauft sich heute gern die benötigten PS aus zweiter Hand, besonders Personenwagen. Die deutsche Automobilindustrie kann den Bedarf nämlich bei weitem noch nicht decken. Es ist noch nicht lange her, daß der Kfz.Besitzer, der seinen Wagen über die Kriegszeit gerettet hatte, ihn verstecken mußte, weil die Behörden, auf dem Reichsleistungsgesetz fußend, lebhaftes„Ankaufsinteresse“ hatten. Auf den Fahrbereitschaften sammelten sich die„gekauften“ Fahrzeuge Der ehemalige Besitzer konnte sich für den amtlich geschätzten Kaufpreis(durchschnittlich etwa 2000 RM für einen Pkw.) 400 amerikanische Zigaretten kaufen. Dieses Vorgehen hat die Betroffenen aufs äußerste erbittert. Man schwor sich, nie mehr einen Wagen anzuschaffen; aber dann siegte die Liebe zum Auto doch wieder. Zunächst reicht es nur für einen gebrauchten Wagen. 1500 bis 2500 DM soll er meistens kosten. Nicht wie beim Kuhhandel Fachingenieur Trimborn von der Kraftfahrzeugschätzstelle Bonn der DAT(Deutsche Automobil Treuhand Gmbhl.), von dem wir die folgenden Einzelheiten über die Marktlage der„Gebrauchten" erfahren, hat allerhand zu tun.„Es ist nicht leicht, die komplizierte Arbeit eines DAT-Schätzers einem Laien verständlich zu machen“, sagte er. „Glauben Sie nur nicht, es ginge hier wie beim Kuhhandel zu! Man kratzt sich hinter'm Ohr, besieht sich das Fahrzeug und sagt dann:„2000 Mark kann man schon dafür geben...“ Gründung im Jahre 1931 Wir erfahren von Trimborn die Geschichte der DAT-Schätzstellen. 1931 wurde die DAT gegründet. Die Wirtschaftskrise brachte es mit sich, daß mit gebrauchten Fahrzeugen ein schwunghafter Handel getrieben wurde. 90 Prozent aller Autohändler standen vor dem Bankerott. Sie versuchten sich zu helfen, indem sie gebrauchte Fahrzeuge beim Verkauf von fabrikneuen Wagen in Zahlung nahmen. Sie fielen vielfach bei solchen Geschäften herein. Ganz Schlaue kauften z. B. auf Autofriedhöfen für einen geringen Flucht aus der Hauswirtschaft Künftig nur 17 Proz. hauswirtschaftliche Kräfte— Die meisten Männer in Büroberufen Mehr als ein Fünftel aller männlichen Beschäftigten im Bonner Bezirk arbeiten in kaufmännischen, Büro- und Verwaltungsberufen, wie eine statistische Uebersicht des hiesigen Arbeitsamtes zeigt. An zweiter Stelle stehen Metallerzeuger und-Verarbeiter mit 15 Proz., während ungelernte Arbeiter mit 12 Proz. an drilter Stelle rangieren. Die in Ausbildung befindlichen Nachwuchskräfte zeigen freilich eine andere Struktur. Hier führen die Metallerzeuger mit 28 Proz. vor den kaufmännischen Berufen mit 16 Proz., während die ungelernten Arbeiter 13 Proz. ausmachen. Bei den beschäftigten Frauen sind die hauswirtschaftlichen Berufe mit 30 Proz. am stärksten besetzt. Es folgen kaufmännische Berufe mit 27 Proz. und ungelernte Arbeiterinnen mit 11 Proz. Junge Mädchen. die heute in der Ausbildung stehen, wollen aber lieber Verkäuferin oder Stenotypistin als Hausgehilfin werden. Unter den Nachwuchskräften stehen die hauswirtschaftlichen Berufe mit 17 Proz. erst an dritter Stelle. Stärker besetzt sind kaufmännische Berufe mit 41 Proz. und Bekleidungsmacher mit 23 Proz. R. G. Spaß oder Ernst— jedenfalls„Unruhiges Blut“ Der Dolch blitzt in der Faust— zwei Nebenbuhler geraten aneinander. Die Geschichte spielt im viktorianischen England auf einem alten Herrensitz. Der Farbfilm„Unruhiges Blut“, der jetzt auch in Bonn gezeigt wird, erzählt sie. Es ist zugleich die Geschichte der schönen Blanche Fury und ihrer Liebe, die in bunten und spannungsvollen Geschehnissen von großem Glück und schreckensvollem Unheil berichtet. Preis“— Betriebsleistung als Grundlage Preis einen alten klapprigen Wagen und boten ihn einem Händler, von dem sie einen neuen Wagen kaufen wollten, für den dreifachen Preis an. Sagte der Händler zu, dann gingen sie zur Konkurrenz und spielten diese Zusage gegen eine höhere aus. Diesem Treiben wurde durch die Schätzstelle ein Ende gesetzt. Rund 150 Fahrzeuge monatlich Personenkraftwagen sind besonders gefragt, Lastwagen werden infolge der großen Benzinknappheit kaum verlangt. Es besteht ein Ueberangebot fast fabrikneuer Lkw’s. Bei durchschnittlich 150 geschätzten Fahrzeugen im Monat liegt der Preis zwischen 1200 und 3000 DM. Die Prüfung ist sehr kompliziert. Die Grundlage sind Listen und Tabellen der DAT-Zentralstelle, in denen für alle Fabrikate und Typen ein Ausgangsrichtpreis festgesetzt ist. Erstklassige Fachkräfte haben diese Unterlagen auf Grund der Erfahrungen und nach der neuesten Marktlage ausgearbeitet. Der Ausgangsrichtpreis setzt eine bestimmte Betriebsleistung voraus. Es ist Aufgabe des Schätzers, diese Betriebsleistung zu erforschen und danach an Hand eines ausgeklügelten Systems den Richtpreis zu korrigieren. Keine Uebervorteilung mehr Jahrelange Uebung ist Grundbedingung für die Schätzarbeit. Selbst ein Fachmann wird damit nicht ohne weiteres fertig. Das Ergebnis der Schätzung geht an die Zentralstelle der DAT und wird dort noch einmal überprüft. Wer ein Fahrzeug kauft, dessen Zustand geprüft und dessen Verkaufspreis unter Berücksichtigung des Marktzeitwertes geschätzt wurde, darf sicher sein, daß er nicht übervorteilt worden ist. Ueber jedes geschätzte Fahrzeug wird eine Urkunde ausgestellt, auf der der Zustand und der festgestellte Marktwert vermerkt sind.„Wenn der Verkäufer behauptet, der geschätzte Preis sei zu niedrig und der Käufer, er sei zu hoch, dann weiß ich, daß der Preis stimmt“, sagte Ingenieur Trimborn zum Schluß.—gi. Im Punktekampf zum Akademiker Der Aufbau des Studiums in USA— Aus dem Brief eines Bonner Studenten Seit einigen Jahren steht die Reform des deutschen Hochschulwesens im Vordergrund vieler Debatten. Es gibt viele Für und Wider zu den sogenannten„akademischen Freiheiten“, die vor allem darin bestehen, daß der Student sein Studium nach eigenem Gutdünken einrichtet und im wesentlichen erst zum Abschluß den Beweis der wissenschaftlichen Befähigung erbringen muß. Ein Gegenbeispiel dazu ist der Aufbau des Studiums in Amerika, über den ein Brief eines Bonner Studenten, der seit einem Jahr dort studiert, anschaulich berichtet. Protest gegen Hoegen-Urteil „Er ermordete Bonner Antifaschisten“ Die Kreisvereinigung der VVN BonnStadt hat der Oberstaatsanwaltschaft Köln eine Stellungnahme zum Urteil im HoegenProzeß übermittelt, in der es heißt: „Die VVN, Kreisvereinigung Bonn, ist auf das Aeußerste empört über das überaus milde Urteil gegen Hoegen und seine Mitangeklagten. Wenn es in der Urteilsbegründung heißt, daß der Angeklagte wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit in Tateinheit mit Aussageerpressung und Körperverletzung im Amt zu einer Zuchthausstrafe von neun Jahren verurteilt wurde, so berührt es uns eigenartig, daß nicht ein einziger Fall dabei zur Sprache kam, wo Hoegen wegen Aussageerpressung mit schwerer Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zur Verantwortung gezogen wurde. Es steht einwandfrei fest, daß Hoegen den 18jährigen Bonner Antifaschisten Hermann Heine bei der Vernehmung ermordet hat. Merkwürdigerweise wurde der Vater des Getöteten, der in der Voruntersuchung eine schriftliche Erklärung an die Staatsanwaltschaft einreichte, nicht als Zeuge geladen. Weiterhin wurden die Aussagen der Zeugen Maria Ley, Bonn, Kölnstr. 146, und Johann Mackewitz, Bonn, Sternstr. 79, im Falle Heine der Urteilsbegründung zufolge nicht gewertet. Mit Befriedigung stellen wir fest, daß Sie, Herr Staatsanwalt, sofort nach Verlesung der Urteilsbegründung Berufung gegen dieses Urteil eingelegt haben. Schon die Staffelung von der Volksschule bis zur Universität ist anders als in Deutschland: Einer achtjährigen Grundschule, die alle durchlaufen müssen, folgt in Amerika die vierjährige„High-School“, der sich dann vier Jahre„College“ anschließen. Das College ist eine Art„bessere höhere Schule“. Daran schließt sich die„Graduate School“ an, die mit dem Ph. D.(unserem Doktor-Grad) abschließt. Keine eigentlichen Semesterferlen Typisch für das durchorganisierte Amerika ist der genau festgelegte Lehrplan für die Studenten. Das Studienjahr hat vier Semester: Herbst, Winter, Frühjahr und Sommer. Semesterferien in unserem Sinne gibt es nicht. Im Gegensatz zu der deutschen Hochschule wird vom jungen Studenten nicht erwartet, daß er in den Ferien selbständig arbeitet. Ferien nimmt sich der amerikanische Student aber, indem er nicht zur„summerschool“ geht, weil es im Sommer zu heiß ist. Nur diejenigen, die ganz schnell vorwärts kommen wollen, arbeiten auch im Sommersemester. Eine wirksame Ueberwachungsbürokratie Für die vier Jahre„College“ gibt es einen ziemlich feststehenden Lehrplan. Nach jeder Vorlesung ist eine Semesterabschlußprüfung. die, je nach der Note, dem Studenten eine gewisse Zahl Punkte einbringt. Außerdem werden für die Vorlesung nach bestandenerPrüfung soviel Punkte angeschrieben, wie sie Wochenstunden hat. Die Aufgabe des Studenten in den vier Jahren College besteht darin, eine bestimmte Zahl Punkte zu sammeln, wonach er dann automatisch, den..Grad erhält. Auf diese Weise wird das Studium mit Hilfe einer wirksamen Bürokratie genauestens überwacht.„Hier kann man keine vier Wochen faulenzen, ohne zu platzen“, schreibt unser Bonner Student. Keine freie Wahl der Vorlesungen Wenn der amerikanische Student den..Grad hat und weiter studiert, bringt er es in einem weiteren Jahr zum.A. und nach zwei weiteren Jahren zum Ph. D.(DoktorGrad). Bei der Anmeldung zum Semester stehen sämtliche Professoren zu Ratschlägen und Auskünften zur Verfügung. Der Dekan überprüft das Zeugnisbuch des Studenten. Wenn dieser das notwendige Minimum an Punkten hat, geht alles automatisch weiter. Der Dekan achtet darauf, daß der Student die richtigen Vorlesungen aussucht. Kleine Bonner Stiflungsfest des NGV. Cücilia Bonn-Süd Der NIGV. Cäcilia Bonn-Süd leilete sein 69. Stiftungsfest mit einem feierlichen Hochamt für die gefallenen und verstorbenen Mitglieder in der Pfarrkirche BonnKessenich ein. Unter großer Beteiligung sang der Verein am Ehrenmal in der Kirche einige Lieder. Am Abend war im Vereinshaus ein Stiftungsball. Von einem Stier überrannt Der fünfjährige Junge, der; wie wir bereits berichteten, von einem entlaufenen Stier überrannt wurde, erlitt Verletzungen im Gesicht und mußte in die Klinik eingeliefert werden. Wieder Feuer auf dem Bonner Talweg Gegen Mitternacht brach in einem erst kürzlich neuerrichteten Haus auf dem Bonner Talweg 106 ein Brand aus. Die Feuerwehr konnte den Brand bald eindämmen. Maiskörner ersetzen Perlen Ausstellung„Christliche Kunst“ inder Städtischen Berufsschule Die weit über hundert Werke, die in den Räumen der Städtischen Berufsschule ausgestellt sind, wurden von drei Künstlern geschaffen. Aloys Stettner, Siegen, vertritt Glas und Papier, Grete Badenheuer, Essen, steuerte Textilien bei, während die Metallarbeiten von Karl Schollmayer aus Ramersdorf stammen. Schollmayer hat die Ausstellung, die bis zum 6. Januar geöffnet bleiben wird, auch geplant und verwirklicht. Die apokalyptischen Reiter Unter Meßgewändern, Plastiken, Kelchen und Wandbehängen nehmen die Glasfenster einen besonderen Platz ein. Nur wenige sind im Original zu sehen, statt dessen liegen Kartons mit naturgetreuen Abbildern aus. Die Bleistege sind durch schwarze Striche markiert. Einer dieser Kartons zeigt die vier apokalyptischen Reiter Pest, Hunger, Krieg und Tod. Besonders ergreifend wirkt eine Tuschzeichnung des„Verlorenen Sohnes“. Ein Relief der hl. Barbara ist aus Schiefer gearbeitet. Die Gemeinde, in der das Original steht, lebt vom Schieferbergbau, deshalb brennt dort vor dem Standbild statt der Kerze eine Bergmannslampe.„Sehen Sie, dies sind Maiskörner!“ Der Künstler deutet auf eine Stola. Man möchte die gelben und roten Tropfen für echte Perlen halten. Aber es sind. Früchte, wie sie in der Natur gewachsen sind. Steinhart, lassen sie sich sogar vernähen.„Wir wollen uns zur Armut bekennen“, erklärt Schollmayer. Dorfpfarrer als Kunstmäzen „Ich möchte, hier gäbe es auch Geistliche wie den Pfarrer Winkelmann in Marienthal bei Wesel. Er ist einer der großmütigsten Förderer moderner christlicher Kunst“, meint der Ausstellungsleiter.„Jeder, der bei uns einen Namen hat, ist mit seinen Werken in Marienthal vertreten. Auch von dieser Ausstellung sind verschiedene Stücke für die dortige Gemeinde bestimmt.“ Neben dem Kleriker wird auch der anspruchsvolle Kunstfreund in der Bonner Ausstellung zu seinem Recht kommen. An einem Meßgefäß kann man beispielsweise die Wirkung einer bisher noch nicht angewandten Emaille-Technik(Silber vergoldet mit Grubenschmelz) beobachten. R. G. Wir bitten Sie, die obenangeführten Zeugenaussagen bei der Berufungsverhandlung besonders zu berücksichligen.“ Bonn vor fünfzig Jahren Für sechs Pfennige Strom Notiz aus dem General-Anzeiger vom 29. Dezember 1899:„Ein Wirth zu Kessenich hat gleich Anderen elektrische Beleuchtung in seinem Hause anlegen lassen, aber bisher so sparsamen Gebrauch davon gemacht, daß seine erste Monatsrechnung nur sechs Pfennige für den elektrischen Strom aufweist. Der Mann hat also die billigste Beleuchtung in Bonn.“ Stadt-Chronik Das Büromaterial des Bürohauses wurde vernichtet. Herzlichen Glückwunsch Am 1. Januar feiert Rudi Wißkirchen seinen 70. Geburtstag, sein 40jähriges Arbeitsjubiläum beim Stuckgeschäft Burdy-Nelles, seine 40jährige Mitgliedschaft als aktiver Sänger bei der Bonner Liedertafel und ein 40jähriges Mieterjubiläum im Hause Paulstraße 3. Veranstaltungs=Kalender Bühnen der Stadt Bonn. Großes Haus, Kronprinzenstraße 2a. Freitag, 30. Dez., abends, Miete A:„Ein Sommernachtstraum“. Samstag, 31. Dez., nachm., öffentlich:„Das tapfere Schneiderlein“; abends, Miete A: „Im weißen Röß’“.— Kleines Haus, Losstraße 14: Freitag, Samstag und Sonntag keine Vorstellung. Der Kirchenchor St. Sebastian Bonn-Poppelsdorf veranstaltet am Neujahrstage um 17 Uhr in der Poppelsdorfer Pfarrkirche eine kirchenmusikalische Weihnachtsandacht. Das Standesamt meldet: Aufgebote in Bonn: Elektrikergeselle Helmuth Heyer, Römerstraße 279, und Maria Magdalena Lotz geb. Heine, Römerstr. 279; Schlosserarbeiter Reinhard Wulf, Noeggerathstr. 22, und Katharina Dreiser geb. Weiß, Bachstr. 59; Bäckermeister Josef Baum, Schalkenbach, Amtsbezirk Niederzissen, Dorfstraße 5, und Christine Görgens, Bonn, Lengsdorfer Straße 32; Verwaltungsangestellter Harald Helmuth Ebel, Heerstr. 62, und Maria Anna Schminnes geb. Olbrück, Heerstr. 62; Glasschneider Jakob Beth, Bonn, Augustusring 24, und Maria Weithof, Wachsbleiche 24; Polizeiwachtmeister Hans Georg Gozeski, Rheindorfer Straße 200, und Johanna Lieselotte Dühr, Rheindorfer Str. Nr. 29a; Müllergeselle Gerhard Otto Batschka, Angelbisstraße 23, und Anna Albuscheit, Wolfstr. 34, BONNER WETTERWARTE Meist bedeckt und trocken. Temperaturen am heutigen Freitag um fünf Grad, nachts um den Gefrierpunkt. Weiterhin Temperaturrückgang und Nachtfrost. 58. Jahrgang! Nr. 18 290 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend! Westdeutsche Zeitung 30. Dezember 1949 Aus Ar Amgegelltt Opferstockmarder erwischt In der katholischen Kirche in Bornheim wurde, wie schon kurz berichtet, ein Mann erwischt, als er den Opferstock leerte. Inzwischen hat die Polizei festgestellt, deß er auch die Opferstöcke der Kirchen in Gielsdorf und Duisdorf ausgeraubt und in Allter versucht hatte, den Opferstock zu leeren. Der Mann, der sich landstreichend und bettelnd umhergetrieben hatte, wurde von der Staatsanwaltschaft Bonn schon wegen Urkundenfälschung gesucht. Ausder Mappe der Polizei In der vergangenen Woche wurden im Landkreis Bonn 14 Verbrechen, 56 Vergehen, 116 Verkehrs- und sonstige Uebertretungen verzeichnet. Von 26 festgenommenen Personen wurden drei dem Gerichtsgefängnis zugeführt. Geheimnisvolle Dinge An und auf der Autobahn Köln—Frankkurt ereignen sich seit einiger Zeit auf dem Streckenabschnitt Wiedmühle geheimnisvolle Dinge. Ständig werden Fernlastzüge von Autospringern beraubt, ohne daß es der Polizei gelingt, die weitverzweigte Bande und ihre Hehler in Köln und Frankfurt ausfindig zu machen. Nach den neuesten Feststellungen sind die Autospringer bis an die Zähne bewaffnet. Kürzlich wurde in einer Höhle bei Oberlahr ein größeres Waffen- und Munitionslager gefunden. Ferner entdeckte die Polizei in den Waldungen bei Neustadt ein dort verstecktes Motorrad mit Beiwagen. Jetzt meldete ein Gastwirt der Polizei, daß bei ihm vor etwa einer Woche ein neuer belgischer Kraftwagen untergestellt und von seinen Besitzern im Stich gelassen worden sei. Die Polizeikräfte sind nun verstärkt worden, um dem geheimnisvollen Treiben der Autospringer ein Ende zu bereiten. Todessturz vom Heuboden Beim Aufschichten von Stroh stürzte in Döttesfeld ein Landwirt durch eine Lucke auf die Tenne. Er zog sich dabei so schwere Verletzungen zu, daß er kurz nach seiner Einlieferung in das Krankenhaus verstarb. Zuerst spielte er bei„Sanitas'' Jubiläum beim„Adler“ Waldort— 1000. Spiel von Heinrich De Bond Waldorf: Am 1. Januar trägt der Vereinsführer des Spiel- und Sportvereins „Adler“ Waldorf, Heinrich De Bond, sein 1000. Fußballspiel aus. Die Zahl der Spiele ergibt sich aus den Spieljahren seiner Tätigkeit als Torwart. Mit diesem„Jubiläumsspiel“, gegen die Tura-Reserve will der unermüdliche Förderer und Pionier des „Adler“ seine aktive Tätigkeit aufgeben. Heinrich De Bond ist als Sportsmann, Vereinsführer und auch als Schiedsrichter weit über die Grenzen des Vorgebirges bekannt. In den Vereinen der ehemaligen deutschen Jugendkraft begann De Bond vor 30 Jahren seine Laufbahn als Torwart. Zuerst spielte er bei„Sanitas“, Hemmerich, dann bei„Alemannia“ Brenig und in „Salta“ Sechtem. 1925 trat er dem„Adler“ Waldorf bei und wurde kaum zwei Jahre später dessen Vereinsführer. De Bond verstand es, in den folgenden Jahren eine leistungsfähige Mannschaft zu bilden. 1934 trug man ein Spiel gegen den SCUP„Yetto“ aus Brüssel aus. 1935 fuhr man zum Rückspiel nach Brüssel. Durch seine großen Auslandsbeziehungen konnte„unser Hein“ weiter in den Jahren 1934—38 drei holländische Mannschaften verpflichten. 1936 und 1937 organisierte er eine mehrtägige Süddeutschlandfahrt. Zu Hause wurden darüber hinaus Spiele gegen Schalke 04(komb.), Sülz, Düren 99, Tura u. a. durchgeführt. Nach dem Krieg baute De Bond seinen Verein wieder auf und spielte trotz einex Kriegsverletzung im Tor, bis ihn der jetzige Torhüter Ditz ablöste. De Bond beabsichtigt, als Vereinführer sich ausschließlich für den Aufstieg des Vereins einzusetzen und vor allem die Mannschaft wieder ins Ausland zu führen. Hier hat er besonders die Benelux-Staaten und Italien im Auge. Duisdorf— Heimerzheim— Sechtem Es wird fleißig geschafft Duisdorf: Die Arbeiten am linken Teil der Troilo-Kaserne sind fast beendet. Anstreicher und Schreiner sind noch in Tätigkeit. Die Heizung ist bereits fertiggestellt. Am rechten Teil der Kaserne ist mit den Arbeiten bereits begonnen worden. Es kann damit gerechnet werden, daß der linke Teil der Kaserne in acht Tagen fertig ist. Mit Kompressor, Hammer und Fäusten werden Wände abgerissen, Türen und Fenster gebrochen. Der von der Bombe getroffene Teil soll auch fertiggestellt werden, und das Wirtschaftsgebäude kann weiterhin benutzt werden. Die Auf- und Ausbauarbeiten der Gallwitz-Kaserne sind auf einmal in Angriff genommen worden. Die Post legt bereits eine Telefonzentrale an, sie beginnt in den nächsten Tagen mit dem Legen des Zuleitungskabels vom Kriegerdenkmal Duisdorf. In den Gebäuden soll das Wirtschafts- und das Aufbauministerium untergebracht werden. Die Bonner auf der Waldesruh Duisdorf: Das Damenkomitee der Bonner 1935 eröffnet am Neujahrssonntag den Reigen der Fastnachtsveranstaltungen in Duisdorf auf der Waldesruh mit einer Prunksitzung. Neujahrsball der Kegelbrüder Walberberg: Der Kegelklub„Gut Holz“ lädt zu einem Neujahrsball, im Saale Malth. Wieler ein. Ist es der Letzte? Helmerzheim: Nachdem im Dezember 6 Heimerzheimer aus Rußland heimkehrten, teilte gestern der Kriegsgefangene Karl Mönch in einem Telegramm mit, daß er sich auf dem Weg in die Heimat befinde. Er ist der letzte Heimerzheimer, der als Kriegsgefangener bis heute ein Lebenszeichen geben konnte und nun nach fünf Jahren heimkehrt. Darüber hinaus warten noch viele Familien auf Nachricht von Angehörigen, die bei Kriegsschluß bei ihren Einheiten waren, aber seitdem verschollen sind. Dacharbeiten an der Schule Sechtem: An der Volksschule wird augenblicklich das Dach ausgebessert.— Die Instandsetzung des Daches am Gemeindehaus ist beendet. Silvesterfeier beim Fußballklub Sechtem: Der Pußballverein feiert Silvester im Saale Joh. Steffens bei Tanz, Bohnenverlosung und rheinischem Humor. Mit Mut und Zuversicht in die Zukunft Königswinter begrüßt seine Heimkehrer— Ein gemütlicher Abend der Stadtverwaltung Königswinter: Rund 50 Heimkehrern, die in diesem Jahr aus der Gefangenschaft nach Königswinter zurückkamen, darunter eine Nachrichtenhelferin, waren von der Stadt Königswinter zu einem Begrüßungsabend eingeladen, an dem alle Stadtvertreter, der Bürgermeister und der Stadtdirektor teilnahmen. Bürgermeister Kirfel begrüßte alle herzlich und gab der Hoffnung Ausdruck, daß sie recht bald den Anschluß wiederfinden möchten an Familie, Beruf und Gemeinde, insbesondere auch die Ostvertriebenen, die jetzt erst nach Königswinter gekommen und dort ihre Familien wiedergefunden haben. Er bat, nicht abseits zu stehen, sondern mit Mut und Zuversicht mitzuhelfen am Wiederaufbau. Es war ein recht vergnügter Abend, zu dem die Stadt Bier, Kognak und Schnittchen stiftete und ein Gönner für jeden eine Flasche Wein zum Mitnehmen. Musikerzieher Thiebes hatte die Regie für den gemütlichen Teil übernommen und seine Musikschule eingesetzt, von den kleinsten bis zu seinen Meisterschülern. Das übrige war ein weihnachtliches Kaleidoskop. Herr Thiebes trug zwei Gedichte vor„Mein Königswinter“ und„Zuversicht“ von Toni Metternich. Ferner beteiligte sich eine Reihe Gäste am Programm mit Liedern, humoristischen Vorträgen, Stadtverordnete wie Heimkehrer. Kabel werden verstärkt Königswinter: Zur Zeit werden die elektrischen Kabel verstärkt, da die bisherigen nicht mehr ausreichen, durch die Vermehrung der Haushalte, Vergrößerung des Lemmerzwerkes usw. Augenblicklich werden die Leitungen in der Drachenfelsstraße verlegt. Karnevalsauftakt Königswinter: Am Silvesterabend veranstaltet die Große Königswinterer KarnevalsGesellschaft einen Ball im Westfalen Hof. Der Neujahrstag bringt unter dem Motto „Faschingszauber“ im Königswinterer Hof eine Revue der Karnevalskostüme. Etwa 60 Kostüme werden vorgeführt, umrahmt von Musik, Tanz und Vorträgen. Kurve wurde ausgebaut Königswinter: Die Kurve der Ittenbacher Straße am Ausgang der Stadt wurde auf einer Strecke von 300 Metern aufgerissen und einseitig erhöht, um der Schleuderwirkung entgegenzuwirken. Aus Bad Godesberg Posaunenchor bläst zum Jahresabschied * In der letzten Stunde des alten Jahres wird der Posaunenchor der evangelischen Gemeinde Bad Godesberg in der Nähe der Rheinallee einige Choräle blasen, zuletzt kurz vor dem Geläut aller Kirchenglocken „Nun danket alle Gott“. Die evangelische Gemeinde hatte 1929 zum 50jährigen Bestehen ihres Jünglings- und Männervereins diesem Instrumente geschenkt, zu denen sich alsbald eifrige Bläser fanden. Dieser Posaunenchor mußte in der nationalsozialistischen Zeit seine Tätigkeit einstellen. Die Instrumente nahm die Gemeinde in Verwahr. Von den Bläsern sind die meisten im Kriege gefallen. Im vergangenen Frühjahr bildete sich unter der Leitung von Schreinermeister Helmut Ungerathen ein neuer Chor, der seitdem auf den alten Instrumenten eifrig geübt hat und schon wiederholt bei kirchlichen Anlässen in die Oeffentlichkeit getreten ist. Zum erstenmal will der Chor jetzt das scheidende Jahr öffentlich abblasen. 84 Aus Beuel Richard Pfaender? Beuel: Im Alter von 72 Jahren ist gestern der frühere Lohnbuchhalter des Werkes Beuel der Vereinigten Jute-Spinnerei und Weberei, Richard Pfaender, Fabrikstraße 29, gestorben. Ueber 30 Jahre lang bekleidete der Verewigte Ehrenämter der Gemeinde und leistete namentlich als Mitglied des Wohlfahrtsausschusses dank seiner großen Kenntnisse und Erfahrungen auf sozialpolitischem Gebiet der schaffenden Bevölkerung wertvolle Dienste. Jahrzehntelang verwaltete er auch die Werkshäuser der Jutespinnerei. Dampfer„Bonn“ wieder daheim Beuel: Der Raddampfer„Bonn“ der während der vergangenen Monate im Frachtschleppdienst auf dem Oberrhein eingesetzt war, ist wieder in seinen Heimathafen Beuel zurückgekehrt. Nach Fertigstellung der Rheinbrücke konnte die Landebrücke des Dampfers an das Werft unterhalb des alten Kriegerdenkmals, dem früheren Anlegeplatz der Gierponte verlegt werden. Konzert im Altersheim Beuel: Der Musikverein unter Leitung von Hugo Röhlen erfreute die Insassen des Altersheims mit einem weihnachtlichen Konzert. Eine bunte Auswahl vertrauter Volksweisen, Walzer, Märsche und Werke klassischer Musik bot den aufmerksam lauschenden Zuhörern eine festliche Unterhaltung. für die sie dem Orchester und seinem Leiter herzlichen und dankbaren Beifall spendeten. Bonner Bach-Gemeinschaft Oberkassel: Die Aufführung des Bachschen Weihnachts-Oratoriums unter der Leitung von Musikdirektor Gustav Classens wird am Neujahrstag 1950 um 17 Uhr in der Evangelischen Kirche in Oberkassel wiederholt. Das Länderhaus in Unkel „Das Länderhaus in Unkel“ nennt man den unmittelbar am Rheinufer gelegenen stattlichen Gebäudekomplex. In ihm nehmen die Vertreter der elf Bundesländer bei Tagungen in der Bundeshauptstädt ihren Wohnsitz. Unser Bild zeigt das Musikzimmer. Bevölkerungs-Zuwachs im Landkreis Bonn In 25 Jahren um 45 000 Personen vermehrt— Insgesamt 140 354 Einwohner Der Bevölkerungszuwachs innerhalb des letzten Vierteljahrhunders läßt sich nach drei größeren Zählabschnitten beurteilen. Der erste Abschnitt begann 1925, nachdem sich die deutsche Wirtschaft von den Auswirkungen des 1. Weltkrieges erholt hatte. Die zweite Entwicklungsperiode fiel in die Aera des„Tausendjährigen Reiches“. Die Kriegsund ersten Nachkriegsjahre umfassen die dritte Entwicklungsstufe in den Jahren 1939 bis 1946. Evakuierte und Vertriebene trugen zu einer Vermehrung der Landkreis-Bevölkerung bei, die unter normalen Umständen niemals eingetreten wäre. Es gibt heute Landkreise, die doppelt soviele Einwohner aufweisen, wie zu Beginn des 2. Weltkrieges. Die nachstehende Uebersicht gibt ein anschauliches Bild von dem prozentualen und tatsächlichen Bevölkerungszuwachs in den drei Entwicklungs-Perioden im Landkreis Bonn: Zunahme 1925/33: 9278= 9,7 v..; 1933/39: 6252= 6,0 v..; 1939/46: 16 560= 14,9 v. H. Mit einem Abschluß des Bevölkerungs-Zuwachses ist vorerst kaum zu rechnen. Das beweist auch die Tatsache, daß vom Herbst 1946 bis zum Sommer 1949 die Einwohnerzahl unseres LandAus der Stadt am Apollinarisberg Nächtlicher Ueberfall Remagen: In der Nacht zum Mittwoch wurde auf der Umgehungsstraße eine Frau überfallen. Auf ihre Hilferufe ließ der Nachtstrolch von ihr ab. Gestohlen und abgeschlachtet Remagen: Zwei im Freien grasende Ziegen wurden von Unbekannten von der Weide weg gestohlen. Die Umstände lassen darauf schließen, daß die Tiere im naheliégenden Wald abgeschlachtet wurden. Wetterwarte warnt Remagen: Der Wetterdienst„RheinlandPfalz"— Wetterwarte Koblenz— hat ab sofort einen Frostwarndienst eingerichtet. Interessenten können sich bei der Wetterwarte oder auf dem Rathaus- Zimmer 5 melden. Frostwarnmeldungen werden von der Wetterwarte als-Gespräch übermittelt. Die Einrichtung des Frostwarndienstes dürfte für Landwirt und Bauer von Wichtigkeit sein. Neuer Winterfahrplan Remagen: Der Winterfahrplan der Bonner Verkehrsgesellschaft sieht ab Haltestelle Bahnhofsplatz folgende Abfahrtzeiten vor. In Richtung Bonn wochentags:.16,.40, 14.01, 20.16) sonntags.40, 14.01, 18.36, 20.16 und 23.28. Nach Altenahr wochentags: .50, 10.50, 13.00, 14.20, 15.50, 17.30, 19.00 und 20.20. Die Abfahrtzeiten 10.50, 14.20, 15.50, 17.30 und 20.20 gelten auch für sonntags. Auszahlung der Renten Remagen: Die Rentenstelle des Postamtes teilt mit, daß die Invaliden-, Angestelltenund Unfallrenten für Januar 1950 bereits am 31. Dezember während der Dienststunden ausgezahlt werden. Die Auszahlungstermine für die Landgemeinden sind bei den Poststellen der Gemeinden zu erfahren. Die Amtskasse mahnt Remagen: Die Veranlagung aller Wohnungsbauabgabepflichtigen ist inzwischen abgeschlossen und die Zahlungspflichtigen sind benachrichtigt worden. Die Amtskasse mahnt alle Pflichtigen an die pünktliche Abführung der Wohnungsbauabgabe. Die Amtskasse ist täglich von 8 bis 12 Uhr geöffnet. Beitragssätze wurden geändert Remagen: Die Beitragssätze zur Invalidenund Angestelltenversicherung sind ab 1. November 1949 neu festgesetzt worden. Der Kreis der freiwillig Versicherten und freiwillig Weiterversicherten sei hierauf hingewiesen. Es ist ratsam, zur Vermeidung evtl. späterer Nachteile durch Kleben falscher Markenwerte sich vor dem Weiterkleben auf dem Versicherungsamt beraten zu lassen. Versammlung der Ruhestandsbeamten Remagen: Am Montag, 2. Januar 1950, 14 Uhr, findet im Hotel„Westfälischer Hof“ eine Versammlung der Ruhe- und Wartestandsbeamten und deren Hinterbliebenen aus den Orten Remagen, Kripp. Bodendorf, Oberwinter, Rolandseck, Rolandswerth und Unkelbach statt. kreises um weitere 12 955 Personen anstieg und heute insgesamt 140 354 Personen aufweist. Innerhalb von 25 Jahren vermehrte sich demnach die Bevölkerung des Landkreises Bonn um rund 45000 Personen. Unter den 70 Millionen Einwohnern Gesamideutschlands befinden sich 12 Millionen Flüchtlinge und Vertriebene, für die es eine neue Heimat zu schaffen gilt, verbunden mit einem Arbeitsplatz und einer menschenwürdigen Wohnung. Die größeren Städte werden die zukünftigen Heimatorte der jetzt noch Heimatlosen sein. Die Städte verfügen über eine Industrie und ein Gewerbe, das trotz aller Zerstörungen noch einen erstaunlichen Produktionsapparat aufweisen. Bei sinnvollem Ausbau können hier zusätzliche Arbeitsgelegenheiten geschaffen werden. Im Gegensatz dazu stehen heute die Landgemeinden. In Westdeutschland reicht die Aufnahmefähigkeit der Landgemeinden bestenfalls für die 200 000 vertriebenen Familien ehemals selbständiger Landwirte aus. Vier Millionen Menschen sind aber zuviel in den Gemeinden unter zehntausend Einwohnern untergebracht; sie werden dort keine Arbeitsmöglichkeiten finden. Es wäre also sinnlos, die Aufschließung landwirtschaftlichen Raumes und kleinstädtischer Siedlungen zu propagieren, wenn dadurch eines Tages unsere größeren Städte ohne Arbeitskräfte sein würden. Aus Hersel „Der Herr der Welt“ Hersel: Der Theaterverein„Edelweiß“ beabsichtigt mit dem Passionsspiel„Der Herr der Welt“ in der kommenden Fastenzeit seine Darbietungen auf das Heilige Jahr abzustimmen. Problematisch ist die Auswahl der einzelnen Hauptdarsteller sowie die hohe Zahl der Mitwirkenden. V Unrecht Gut gedeiht nicht Hersel:„Sie haben meinen Ring an!“ rief eine Einwohnerin, als sie sich die Hand einer neben ihr am Schalter der Kreissparkasse Hersel stehenden Frau besah. Nach einer kurzen„Verhandlung“ zog die unrechtmäßige Ringträgerin es vor, den Ring zurückzugeben. Der wertvolle Ring wurde der rechtmäßigen Besitzerin vor vier Jahren gestohlen. Wassernot entvölkert Siebengebirgsort Die Einwohnerzahl von Vinzel wird ständig kleiner— Abhilfe tut not Vinzel: Das der Gemeinde Stieldorf zugehörige Dorf Vinzel leidet seit Jahren an einer unerträglichen Wassernot. Die Folge ist ein Abwandern der Einwohner und damit eine stetig sich vermindernde Einwohnerzahl. Besonders groß ist durch den Wassermangel auch die Feuersgefahr, und Brände sind praktisch nicht zu bekämpfén. So mußten im vergangenen Sommer Einwohner und Feuerwehren untätig zusehen, wie eine Feldscheune mit Frucht und Geräten bis auf die Grundmauern niederbrannte. Der Schaden war so groß, daß mit dem Gelde schon ein guter Grundstock für die Finanzierung einer ausreichenden Wasserversorgung hätte gebildet werden können. Weit größer ist der Schäden, daß der landschaftlich schön gelegene Ort durch die Wassernot dem Fremdenverkehr verschlossen bleibt. Häufig sieht man auch die Bauern von Vinzel mit ihren Gespannen zu dem durch Oedinghoven im Eichtal durchfließenden Bach ziehen, um dort das unbedingt notwendige Wasser für ihren Betrieb zu holen. Eine Wasserleitung besteht in Vinzel nicht. Die Einwohner versuchen zwar immer wieder, durch Brunnengrabungen Abhilfe zu schaffen. Diese Bemühungen hatten im Oberdorf auch den Erfolg, daß wenigstens einige Hausbesitzer ihren privaten Bedarf gerade decken können. Im Unterdorf aber blieben alle Brunnen bis zu 14 Meter Tiefe trocken. Durch das Schadenfeuer hat der Gemeinderat von Stieldorf beschlossen, Abhilfe zu schaffen. Verschiedene Projekte wurden vorgeschlagen. Wahrscheinlich wird die Rhenag ihre Pumpe in Ennert verstärken und Vinzel an das Netz Küdinghoven-Holtorf anschließen. Junggesellen feiern Silvester Westerhausen: Der Junggesellen-Verein „Männerreih“ aus Westerhausen veranstaltet am Silvesterabend im Saale Josef Könsgen eine Silvesterfeier. 58. Jahrgang Nr. 16 290 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend! Westdeutsche Zeitung 30. Dezember 1949 Im Kranz der Sieben Berge Aus Bad Honnef Dankandacht in der Plarrkirche Links und rechts der Sieg entlang Spielschar St. Michsel Oberdollendort. Die kath. Spielschar St. Michael bringt Neujahr das für die Neuzeit umgestaltete Volksmärchen„Der Fischer und sine Frouw“ von Ruth-Roberta Stalberg um 20 Uhr im Bungertshof zur Aufführung. — Die für den zweiten Weihnachtstag angesetzte Verlosung mußte verschoben werden. Sie wird im Rahmen eines bunten Abends des Kirchenchores am 15. Januar stattfinden. Schützt den Wald Ittenbach: Die Forstverwaltung stellte fest, daß umfangreicher Schaden durch restloses Abasten von Jungdouglastannen an den Hängen des Oelberges entstanden ist. Vermutlich dienten sie zum Ausschmücken des Heims zur Weihnachtszeit. Wasser fließt den Berg hinauf Ittenbach: Die jahrzehntelange Wassernot, vor allem des Ortsteiles Lahr in der Gemeinde Ittenbach, hat anscheinend ihr endgültiges Ende gefunden. Von Königswinter aus sol! eine Wassersteigleitung nach Lahr gebaut werden und von dort alle Ortschaften der Gemeinde speisen. Auch das bisher von der Wasserversorgung ausgeschlossene stark vom Fremdenverkehr beanspruchte Oelberggasthaus einschließ'ch der dort untergebrachten Dezimeterstelle der Post sollen in die Versorgung einbezogen werden. Ebenfalls der kürzlich beschlagnahmte Margarethenhof. Die Kosten der Leitung betragen 200000 DMf und werden zum größten Teil vom Land und Kreis aufgebracht Das Amt Königswinter-Land wird mit 75000 DMI belastet. Mit dem Bau soll Mitte Januar begonnen werden, Zusammenschluß Stieldorf—Oberpleist Stieldorf: Zur Vereinfachung der Verwaltung und der damit verbundenen Entlastung des Steuerzahlers wurde verschiedentlich der Zusammenschluß der beiden Gemeinden Stieldorf und Oberpleis zu einer Gemeinde angeregt. Die beiden Gemeinden sind z. Zt. in einem Amt zusammengeschlossen und man hält es an zuständiger Stelle für durchaus möglich, daß im Laufe der Zeit eine Regelung Im Sinne der Anregungen kommen könne. 1000 Jahre Thomasberger Geschichte Thomasberg: Mit der 1000jährigen Geschichte ihrer Heimat machten die Thomasberger am 2. Weihnachtstag in dem Theaterstück„1000 Jahre Strüch“ bekannt. Nach der Begrüßung und einem Gedicht sangen die Schulmädchen ein Lied, dann rollte in drei Bildern das Geschehen von 1000 Jahren ab. Der Ertrag soll zum Weiterbau der neuen Kirche verwendet werden. Dreikönigen-Ball in Oberpleis Oberpleis: Der Männergesangverein 1856 Oberpleis veranstaltet am Freitag, 6. Januar. im Saale Heinrich Bellinghausen seinen traditionellen Dreikönigen-Ball. Solovorträge, Theaterstücke und Chöre sollen ihn einleiten. Vorbildliche Kulturarbeit Eudenbach: Ein Musterbeispiel für aktive und erfolgreiche Kulturarbeit in ländlichen Gegenden ist das Volksbildungswerk Eudenbach. Unter der bewährten Leitung des Hauptlehrers Kuhn und der tätigen Mitarbeit des Ortspfarrers Grotenrath hat es sich aus kleinen Anfängen heraus zu einem wichtigen Bestandteil des dörflichen Lebens entwickelt und erfreut sich eines sehr regen Interesses in der Bevölkerung. Nach Eröffnung der neuen Schule werden in ihr sämtliche Veranstaltungen stattfinden. Schulneubau— hochmodern Eudenbach: Rasch geht der Schulneubau seiner Vollendung entgegen. Da z. Z. die erforderlichen Gelder fehlen, werden zunächst nur zwei der vier großen Klassenzimmer ausgebaut. Abseits vom Verkehr entsteht hier auf Betreiben des Hauptlehrers Kuhn eine der modernsten Volksschulen im Bundesgebiet. Einfach und praktisch ist die Aufteilung der Räume. Nicht an Bänken, sondern an Tischen und Stühlen soll unterrichtet werden. Die Schule soll kultureller Mittelpunkt der Ortschaft sein. Im Frühling ist die Einweihung vorgesehen. Bunkerweihnacht Erinnerung und Verpflichtung im Honnef: Vor einem begrenzten, aber aufgeschlossenen Zuschauerkreis spielte die Spielgemeinschaft Honnef im Städtischen Kurhaus ein Weihnachtsstück, das der jugendliche Leiter Hans Bernd Pfleging geschrieben hatte. „Und es ist doch Weihnacht...“, nämlich in einem einsamen Bunker im Hürtgenwald, dessen Bewohner Ende 1944 fast vergessen haben, daß es noch„Menschen“ gibt. Der Fähnleinführer Hans hat den Glauben an das Gute verloren, zur Erhaltung seines Lebens und seiner Autorität geht er kaltblütig über Leichen. Er ist nicht schlecht, aber durch die frühe totalitäre Beeinflussung in eine falsche Bahn gelenkt, aus der er keinen Ausweg suchen will, bis ihn das Schicksal in Gestalt eines unentwegt glaubenden Menschen aus seiner Sackgasse befreit. Soweit die Handlung des Stückes. Es zeugt als Erstlingswerk von einer beachtlichen Begabung seines Verfassers. Freilich fehlt noch der letzte dramatische Schliff, der es als Zeitstück für die Aufführung an einer größeren Bühne reif machen würde. Das stilisierte Bühnenbild gab der Aufführung einen passenden Rahmen.- Die Spielgemeinschaft Honnef will keine Berufsaber auch keine Laienbühne sein. Sie setzt ihren Ehrgeiz darein, aus eigener Initiative mit jungen Menschen echtes Theater zu spielen. Aus dieser Perspektive heraus darf man die Aufführung als gelungen bezeichnen. Der erwähnte Fähnleinführer Hans, ein Volkssturmmann, ein Flüchtling und zwei amerikanische Soldaten waren überzeugend gespielt. Einigen jungen Darstellern merkte man an, daß sie den Krieg noch nicht in dieser Form erlebt hatten. Von dem negativen Hintergrund des Stückes hebt sich die Gestalt des Volkssturmmannes Dr. Förster ab. Er holt hinter der feindlichen Front einen amerikanischen Arzt, um eine Flüchtlingsfrau bei der Geburt ihres ersten Kindes zu retten. Auf dem Wege wird er tödlich verwundet. Honnel: Am Silvesterabend ist um 18 Uhr in der kath. Plarrkirche St. Johann Baptist eine Dankandacht, in der auch ein Rückblick auf das verflossene Jahr gegeben wird. Das neue Jahr wird um 24 Uhr durch Glockengeläut begrüßt. Das seit 1945 übliche Weihnachtsfest der Pfarrgemeinde St. Johann Baptist findet am 15. Januar im Kurhaus statt. Versammlung der Flüchtlinge Honnel: Im Januar findet eine Versammlung der Flüchtlinge statt, die gleichzeitig die Jahreshauptversammlung der Vereinigung der Heimatvertriebenen sein soll mit Vorstandswahl. Landsmannschaft der Schlester Honnel: Die Landsmannschaft der Schlesier, über deren Gründung bereits berichtet wurde, hat sich gut entwickelt. Aus Aegidienberg und Königswinter nimmt mancher Schlesier an den monatlichen Zusammenkünften teil. In Honnef leben jetzt—800 Schlesier. Die Landsmannschaft der Pommern wird folgen — auf der Bühne Erstlingswerk eines jungen Autors Damit gibt er ein Beispiel selbstloser Menschlichkeit. Wünsche gehen in Erfüllung Honnef: Die Siebengebirgsbahn fährt nun wieder„richtig“ bis Honnef Endstation und hält nicht mehr halbwegs Rhöndorf! Damit ist ein heißer Wunsch der Fahrgäste erfüllt. Eine weitere Annehmlichkeit ist es, daß das Postauto nach Aegidienberg jetzt bis an die Haltestelle der Straßenbahn fährt und dort deren Fahrgäste aufnimmt. Wenn nun auch in der Eisenbahnunterführung endlich Beleuchtung wäre, hättten die Fahrgäste kaum noch Wünsche. Aus der Bunten Stadt Ausblick auf Silvester und Neujahr Linz: Am Silvesterabend steigt mit der großen Silvesterveranstaltung der„Großen Linzer Karnevalsgesellschaft“ der erste Start in die närrische Zeit. Beim Uebergang ins neue Jahr wird Prinz Karneval 1950 mit der Silvesterkönigin 1949/50 proklamiert. Die Feier findet im Hotel Weinstock statt. Am Neujahrstage werden viele Gäste beim VIB Linz zur Neujahrsfeier im Hotel Europäischer Hof zu Gast sein. Die kirchlichen Feiern des Jahresschlusses bringen am Samstag um.15 Uhr in der Pfarrkirche das feierliche Dankamt und um 18 Uhr die Jahresschlußpredigt mit festlichem Te Deum.— In der evangelischen Kirche ist für die gesamte Gemeinde um 20 Uhr ein Jahresschluß-Gottesdienst. Den Uebergang vom alten zum neuen Jahr werden die Glocken wieder mit feierlichem Geläute verkünden. Postdienst zu Neujahr Linz: Beim Postamt Linz sind die Postschaller am Neujahrstage wie an Sonntagen, also von 11—12 Uhr, geöffnet. Es erfolgt eine Zustellung nach allen Orten. Bilek vomn Wiichdersberg Inafe Lände Schützenburg wieder Gaststätte Siegburg: Seit dem zweiten Weihnachtsfeiertag ist Siegburgs altehrwürdige Schützenburg wieder Gaststätte, nachdem sie Jahre hindurch das Wirtschaftsamt beherbergt hatte. Der Siegburger Schützenverein will dort wieder sein traditionelles Schiltzenhaus schaffen. Die Kriegsschäden wurden beseitigt, aber der durch Bomben zerstörte große Saal ließ sich nicht wieder aufbauen. Die Helmatblätter wieder da Siegburg: Die weit über den Siegkreis hinaus bekannten Heimatblätter des Geschichtsund Altertumsvereins für Siegburg und den Siegkreis haben ihr Erscheinen wieder aufgenommen. Das erste Heft nach einer achtjährigen Pause enthält neben einem Geleitwort von Bürgermeister Heinrichs zahlreiche interessante Beiträge aus der Heimatgeschichte des gesamten Siegkreises. Nach Edinburg verpflichtet Siegburg: Die aus Siegburg stammende Sopranistin der Düsseldorfer Oper Iise Hollweg ist von Juni bis September 1950 in zwei ihrer Glanzrollen nach Edinburg an die Festspiele verpflichtet worden. Diamantene Hochzeit und Primiz Slegburg: Der Stadtteil Zange erlebte gleich zwei seltene Feste und beide in der Michaelstraße. Einmal war es die Primiz des Paters Willi Büllesbach und dann die Diamantene Hochzeit der Eheleute August Ressel und Pauline geb. Poselt. An beiden Festen nahmen Behörden und Nachbarschaft regsten Anteil. Die Diamantenen Hochzeiter konnten überaus zahlreiche Glückwünsche entgegennehmen. Die alten Leutchen, die als Flüchtlinge aus Schlesien nur ein Dachstübchen bewohnen, feierten den Tag in den Räumen ihrer Wirtsleute, die ihnen die Zimmer zur Verfügung gestellt hatten. „Hotel zum Stern“ wiedererstanden Siegburg: Das weit über die Grenzen des Siegkreises hinaus bekannte„Hotel zum Stern“, das in den letzten Kriegstagen unter einem Bombenteppich in Trümmer gesunken war, ist wiedererstanden. In rastloser Arbeit wurde das Hotel größer und geräumiger aufgebaut. Es wird 62 Betten fassen, und der Festsaal bietet 800 Personen Raum. Der Festsaal wird zu Silvester die ersten Feiern erleben. Die Kreisstadt bekommt mit diesem Neubau nicht nur ein erstklassiges Hotel, sondern auch einen imponierenden Großbau, der dem alten Marktplatz Gesich“ und Prägung geben wird. 37 neue Tischler Siegburg: Die Tischler-Innung des Siegkreises sprach im Rahmen einer Feier 37 Lehrlinge los. Vertreter der Berufsschulen und des Handwerks nahmen an der Feier teil. Metzger wählten Obermeister Siegburg: Die Fleischer-Innung des Siegkreises wählte den Fleischermeister Dix aus Königswinter zum neuen Obermeister. Der bisherige Obermeister, Profittlich aus Honnef, hatte gebeten, von seiner Wiederwahl abzusehen, damit ein Jüngerer das Amt einnehmen könnte. Im Rahmen der Tagung, an der Vertreter der Behörden teilnahmen, unterstrich Kreistierarzt Dr. Schmidt die Notwendigkeit einer Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Handwerkerschaft. Jubiläums-Festwoche in Troisdorf Gemeindeverwaltung trifft Vorbereitungen— Verschönerung des Ortsbildes Troisdorf: Nur noch fünf Monate stehen zur Durchführung der Jubiläums-Festwoche der Gemeinde zur Verfügung. Mit dieser Festwoche ist eine„Leistungsschau“ der in Troisdorf ansässigen Firmen(Industrie, Handel, Gewerbe, Handwerk) verbunden. Es ist daher verständlich, daß die Gemeindeverwaltung bestrebt ist, bis zu diesem Zeitpunkt auch das äußere Bild der Gemeinde zu verwandeln. Eine erste Planung sieht die Ausgestaltung des„Jahnplatzes“ vor. Für sie hat der„Vaterstädtische Verein Troisdorf“ die Patenschaft übernommen und bereits 3000 DM zur Verfügung gestellt. Die Mitte des Platzes soll ein mit Bruchsteinen gedecktes Viereck bilden, dessen Vorder- und Rückseite mit schönen Blumenstauden bepflanzt werden sollen; den Hintergrund des Platzes soll eine schöne Baumgruppe bilden. Zusammen mit der Durchführung dieser Arbeiten werden die Grünanlagen vor der Polizeistation im Verlaufe der Römerstraße bis zur Lohmarer Straße ausgedehnt.. Der Eingang zur Burg Wissen, in der jetzt das Rathaus untergebracht ist, wird vollkommen neugestaltet, insbesondere werden die häßlichen Drahtzäune beseitigt und durch lebende und blühende Hecken ersetzt. Gleichzeitig werden alle Zugangsstraßen ausgebessert und zum Teil neu angelegt. Der Hintergrund der Burg mit dem schönen Baumbestand wird in die Gemeindeplanung Schloßpark— Priedhof— Waldpark einbezogen. Troisdort: Für die Festwoche vom 14. bis 21. Wai 1950 aus Anlaß der 50jährigen Selbständigkeit der Gemeinde Troisdorf hat der Festausschuß unter Leitung von Dr. Strauf die Veranstaltungsfolge in großen Zügen wie folgt festgelegt: Sonntag Festgottesdienste, Festakt im Burghof der Burg Wissem und am Abend eine repräsentative Festaufführung. Montag Tag der Jugend. Vormittags Morgenveranstaltung unter dem Motto„Jugend singt und spielt für die Jugend“: nachmittags Jugendsportveranstaltungen abends ein Laienspiel im Burghof der Burg Wissem. Dienstag Solistenkonzert und Kammermusik. Mittwoch ein Abend der leichten Muse. Donnerstag(Christi Himmelfahrt) Tag des Sports. Freitag Männerchorabend. Samstag Großer Rheinischer Abend Sonntag Festzug; abends Festball und Vergnügungen in allen Lokalen. Es wurden eine Reihe von Auktionsausschüssen für die Einzelarbeiten aufgestellt, so aus der Jugend, den Sportvereinen, der Troisdorfer Künstlerschaft und den Gesang- und Musikvereinen usw. Als Verbindungsleute zum Verwaltungsausschuß wurden die Herren Edi Blum und Wolfgang Siebel und als Kassenführer Heinz Profittlich gewählt. Für die schriftlichen Arbeiten stellt die Gemeindeverwaltung den Verwaltungsangestellten Wassenberg bereit. Herzlichen Glückwunsch Troisdorf: Am 31. Dezember feiern die Eheleute Ernst Mylenbusch und Frau Berta geb. Bergtelder, Taubengasse, das Fest der Goldenen Hochzeit. Ordnungsgemäße Fleischbeschau Siegburg: Die Fleisch- und Trichinenbeschau im Siegkreise wies erhebliche Mängel auf, so daß Kreisveterinärrat Dr. Schmidt gezwungen war, Nachkurse für das betreffende Personal abzuhalten. Inzwischen ist die ordnungsgemäße Fleischbeschau im Siegkreis wieder gewährleistet. Tierkörperverwertung Siegburg: Ueber die Mitbenutzung der Tierkörperverwertungsanstalt zu Bonn bestand zwischen dem Siegkreis und der Stadt Bonn ein Vertrag, der auf Anordnung des Ernährungsministers gekündigt worden ist. Der Siegkreis benutzt nunmehr für Tierkörperbeseitigung die Anstalt in Bergisch-Born im Rhein-Wupper-Kreis. Mängel beim Mllchverkauf Siegburg: Der Kreistierarzt wird, wie er vor dem Kreistag erklärte, mit allen zu Gebote stehenden Mitteln gegen zahlreiche Mängel einschreiten, die sich bei den 200 Metzgereien, 100 Fischgeschäften und 120 Milchgeschäften im Siegkreise gezeigt haben. Auch das Publikum soll auftretende Mängel unverzüglich melden, um die allgemeine Hygiene zu fördern. Keine Maul- und Klauenseuche Siegburg: Nachdem Mitte des Jahres noch in sieben Gemeinden mit 10 Gehöften Maul- und Klauenseuche herrschte, ist die Seuche nun vollkommen erloschen. Die Stellvertreter des Landrats Siegburg: Je ein Vertreter der SPD, FDP und des Zentrums wurden mit Gleichberechtigung zu Vertretern des Landrats gewählt. Es sind dies Hamacher(Zentrum), Buchholz (SPD) und Koch(FDP) Wiener Liederabend Spich: Der erfolgreiche Mandolinenverein gab im vollbesetzten Saal Vollbach ein Konzert unter dem Motto„Eine Rundreise durch Wien“, das die bekanntesten und beliebtesten Wiener Komponisten in Erinnerung brachte. Von dem Dirigenten Hans Brodesser brachte das Orchester eine Erstaufführung„Wiener Geschichten“, die stürmisch bedankt wurden. Konzertsängerin Maria Rösgen, Köln(Sopran) und Konzertsänger Rud. Fliersbach, Oberlar(Tenor) fügten sich mit ihren Sologesängen und einem Duett aus„Der Vogelhändler“ gut in das Programm ein. Einbruch am Heiligabend Sellgenthal: Am Heiligabend unternahmen Diebe einen Raubzug in einen Betricb, bei dem ihnen Sachen im Gesamtwert von 8000 DM in die Hände fielen. Sie hatten die festliche Ruhe des Tages ausgenutzt, um in den Betrieb einzubrechen und nicht nur Bargeld und eine Schreibmaschine mitzunehmen, sondern auch 650 Hemden, 450 Schürzen, 110 Frauenkleider sowie große Mengen Stoff und Garn. Scheune niedergebrannt Much: In der Frühe brannte die mit Sttoh gefüllte Scheune eines Landwirts in Höfferhof bis auf die Grundmauern nieder. Neben dem Stroh fielen auch Fahrzeuge dem Brand zum Opfer. Postomnibus beinahe abgestürzt Much: Auf der Straße Siegburg—Much kam ein Postomnibus durch die Straßenglätte ins Rutschen. Nur ein starker Baum, gegen den der Omnibug quer aufschlug, bewahrte den besetzten Kraftwagen vor einem Sturz ins Wahnbachtal. Kein Geld für Baudarlehen Lülsdorf: Lülsdorf hat kein Geld und mußte daher Anträge auf Gewährung von Beudarlehen in Höhe von 94000 DMI ablehnen. Amtsdirektor Klein unterstrich, es sei nicht möglich, zu sagen, ob man im kommenden Jahre weitere Mittel bereitstellen könne 10000 DMI sind im vergangenen Jahre für diesen Zweck ausgeschültet worden. Für ein neues Siedlungsvorhaben soll Bauland von der Kirchengemeinde erworben werden. Theaterabend für Feuerwehrgeräte Eitort: Um eine Anzahl verbrannter Feuerlöschgeräte wieder beschaffen zu können, veranstaltete die Freiwillige Feuerwehr Mühleip einen Theaterabend, dessen Erlös für den Zweck zur Verfügung gestellt wurde. Es spielte die Theatergruppe Altenhofen. Blankenberg im Licht Blankenberg: Die Gemeinde Hennef richtet für einige hervorragende Punkte im Amtsbezirk Tiefstrahleranlagen ein. So coll auch das hoch auf den Bergen über dem gewundenen Lauf des romantischen Siegtals liegende Blankenberg mit seinen Ruinen angestrahlt werden. Dem Verkehr erschlossen Hennef: Die Ortschaft Klingenthal, auf den Bergen hinter Bödingen gelegen, soll beim Bau der Verbindungsstraße von Oberauel nach Bödingen ebenfalls dem Verkehr erschlossen werden. Eine Abzweigung von der Verbindungsstraße soll die fünf Häuser Klingenthals aus der Vergessenheit führen. Bürgermeisterwahl in Altenrath Altenrath: Der bisherige Bürgermeister für den wiedererstandenen Heideort, Clemens, wurde wiedergewählt. Das Dorf baut eine neue Schule, für die 59000 DM aufgewendet werden müssen. Instandsetzungsarbeiten an der alten Schule sind in dem Betrag eingeschlossen. Die Regierung leistet zum Schulhausneubau einen Zuschuß von 20 000 DMf. Landende Flugzeuge melden Solscheid: Die Bewohner der in der Nähe des ehemaligen Flugplatzes„Musser Heide“ liegenden Ortschaften wurden von der Behörde angewiesen, sofort Meldung zu erstatten, wenn sie das Landen irgendwelcher Flugzeuge auf dem jetzt als Sprengplatz benutzten Gelände beobachten sollten. Welhnachtsbaumdieb ermittelt Uckerath: Ein Mann, der eine große Anzahl Weihnachtsbäume im Walde gestohlen hatte, wurde gefaßt. Amt Lauthausen macht ganze Arbeit Fichtenwald gegen Siedlungsland— Vier Doppelhäuser mit je zwei Wohnungen Lauthausen: In dieser Woche sind nun auch im Amte Lauthausen die Neuwahlen der Bürgermeister und ihrer Stellvertreter durchgeführt. In der letzten Sitzung der Amtsvertretung war der Ausbau der Flüchtlingswohnungen in Kaldauen von besonderem Interesse. Dieser Ausbau wurde erst möglich durch den Tausch von 3 Morgen mit Fichten bestandenen Gemeindewaldes mit 13 Morgen Siedlungsland aus dem Besitz des Gutes Umschoß. Auf dem Grundstück sollen weitere vier Doppelhäuser mit je zwei Wohnungen errichtet werden. Mit den Vorarbeiten wird nach Neujahr begonnen werden. Die Wohnungen werden von drei Flüchtlingsfamilien aus Braschoß und fünf aus Kaldauen bezogen werden. Zur Finanzierung stehen 11 500 DMf verlorene Zuschüsse des Landes zur Verfügung; der Rest wird durch zinslose Kredite gedeckt. Bei der Auswahl der Familien trägt der Ausschuß Sorge, daß 30 v. H. der Baukosten durch Leistung von Arbeitsstunden von dem künftigen Bewohner abgedeckt werden können.— Wenn man bedenkt, daß das Amt Lauthausen das kleinste und finanzschwächste Amt des Siegkreises ist, dann wurde im verflossenen Jahre eine ganz erhebliche Arbeit geleistet. Davon kündet auch die kürzlich eingeweihte Brücke in Oberauel. Lauthausen sucht Bürgermeisteramt Allner: Die Amtsverwaltung sucht nach einer Unterkunft, die zentral gelegen sein soll. Das Amt erstreckt sich von den Toren Siegburgs bei Kaldauen über die Höhen bei Umschoß durchs Wahntal und Bröltal bis nach Bödingen und im Siegtal bis Lauthausen. Man wollte die Verwaltung deshalb schon in die Schule nach Bröl verlegen, aber der Plan fand keine Gegenliebe. Nunmehr versucht man mit dem Besitzer des Schlossee zu Allner zu einem Uebereinkommen zu gelangen, daß die Amtsverwaltung ins Schloß ziehen kann. Instandsetzung der Wallfahrtskirche Bödingen: Die Gemeindeverwaltung will beim Provinzialkonservator in Bonn eine Beihilfe für die endgültige Instandsetzung der über 500 Jahre alten Wallfahrtskirche in Bödingen stellen. Es handelt sich bei der Instandsetzung um die restliche Beseitigung von Kriegsschäden. In Altenrath holt man das Wasser nachts Die Letzten kommen zu kurz— Unerträgliche Zustände verlangen Abhilfe Altenrath: Seit das Heidedorf Altenrath wieder besiedelt ist, haben die Sorgen der Bewohner, die sich aus Flüchtlingen und Evakuierten zusammensetzen, nicht aufgehört. Einmal hatten sie einen förmlichen Krieg mit dem Fiskus auszufechten wegen ihrer Wohnungen und der Miete. Dann ergaben sich vielerlei Unzulänglichkeiten im Ort, die durch die langen Jahre herbeigeführt worden waren, in denen das Dorf verödet dalag und innerhalb des Truppenübungsplatzes Wahn zu Zielübungen herhalten mußte. Die größten Sorgen bereiteten allerdings die Wasserfrage. Im abgelaufenen Jahre waren die Zustände unerträglich. Man mußte das Wasser bezahlen, und zwar kostete der Eimer Wasser drei Pfennig. Nachts um zwei Uhr mußte man an den Schöpfstellen sein, wenn man Wasser bekommen wollte. Diejenigen, die erst gegen vier Uhr morgens ankamen, gingen leer aus. Nunmehr bemühen sich die Altenrather eifrig um den Bau einer Wasserleitung. Da die Eigentumsfrage im Dorf noch völlig ungeklärt sind, kann die Zuständigkeit im Augenblick noch nicht geprüft und eine ordnungsgemäße Beantragung eingeleitet werden. Wahn bekommt„Autobahn-„Zubringer“ Altenrath: Der Truppenübungsplatz Wahn, der nach Westen hin an die Straße KölnSiegburg-Frankfurt angeschlossen ist, bekommt nun auch einen Zubringer zur Autobahn Köln-Siegburg, um den Verkehr zum Stabe General Robertsons, der in Wahn sitzt, zu erleichtern. Der Zubringer zweigt im Sülztal ab und führt durch den Ort Altenräth ungefähr im Zuge des alten Kölner Weges nach Wahn. Die Arbeiten wurden aufgenommen, ohne daß die Gemeinde Altenrath vorher davon in Kenntnis gesetzt wurde. Durch die Arbeiten ergaben sich starke Verkehrsbehinderungen für Altenrath. Alle Zufahrten waren abgeschnitten, und selbst der Postwagen erreichte den Ort nicht mehr. Die Amtsverwaltung hat erreicht, daß die Arbeiten so durchgeführt werden, daß ein beschränkter Verkehr für die Altenrather möglich bleibt. Kurzberichte aus dem Amte Herchen Eröffnung der Hammer-Lichtspiele Herchen: Am 1. Weihnachtstage fand die Eröffnung der neuen Hammer-Lichtspiele mit dem Film„Der himmlische Walzer“ statt. Damit hat die Gemeinde Herchen endlich ihr eigenes Lichtspieltheater und die Bevölkerung ist nicht mehr auf die Nachbargemeinde angewiesen. Endlich ausgebaut Stromberg: Die im Kriege begonnenen Bauarbeiten an der Straße von Stromberg durch den Staatsforst links der Sieg nach Werfen werden nun von einer Baufirma im Auftrage der staatlichen Porstverwaltung wieder aufgenommen. Damit kann aus dem umfangreichen Waldgebiet des Westerwaldrandes endlich das zum Einschlag gekommene Holz abgefahren werden Chorkonzert des„Eichenkranz“ Stromberg: Der Männer-Gesang-Verein „Eichenkranz“ unter der Leitung seines Dirigenten Günther Behr, Spich, veranstaltet am 15. Januar im Saale Otto in Stromberg ein öffentliches Chorkonzert Bürgermeister wiedergewählt Herchen: In der letzten Gemeinderatssitzung wurde der bisherige Bürgermeister Albrecht Land, Gerressen, wiedergewählt. Stellvertreter wurde das Ratsmitglied Wilhelm Fuchs, Obersaal. Warnschilder angebracht Stromberg: Die beiden Straßenunterführungen zwischen Herchen-Bhf. und Stromberg, die als Hauptgefahrenpunkte im StraBenverkehr der Gemeinde anzusehen sind, werden jetzt auf beiden Seiten mit großen Warnungstafein versehen. Bonne: Zeitungsdruckerei u Verlagsenstalt Hi. Neusser KG., Bonn, Westdeutscher Zeitungsverlag 6 m b H. Chelredektion Heinrich Hermes. Edmund Els Verantwortlich für Innenpolltik Dr Brik Mauthner: Außenpolitik: Dr Hermann Eich, Nachrichten: Dr Gottfried Jungs: Feuilleion: Bert Markus: Lokales: Dr. Wilhelr. Kümpel: Sport und Umgegend: Hans Altendort; Anzeigen: Heinrich Slabbers Druck: Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsenstalt H. Neusser K6. Bonn. Zeitungshaus. Bahnhofstraße 12. Ruf 38 51 und 38 52 Redektion: Bonn Kronprinzenstraße 15. Rut 38 53. Politische Redaktion In Bonn Norbert Tönnles, Bundespresschaus. Rut 85 98. Man spricht in Schachkreisen vom Schachzentrum Vonn-Godesberg Rückblick auf das abgelaufene Spieljahr— Alle Turniere standen auf hohem Niveau Die Schachspieler des Rhein-Siegkreises können auf das abgelaufene Spieljahr mit berechtigtem Stolz zurückschauen. Hatte der Krieg das Schachleben des Kreiseg fast zum Erliegen gebracht, so stand die schwere Not der ersten Nachkriegsjahre dem Wiederaufbau eines wohlgeordneten Schachlebens hindernd im Weg, wenn sich auch an vielen Orten Kräfte regten, die für die Zukunft das beste verhießen. kumentierte aber insbesondere an den Spitzenbrettern eindeutig seine übenbürligkeit. Bei gleicher Angelegenheit mußte unsere ersatzgeschwächte Jugend eine :-Niederlage hinnehmen. Das Jahr 1949 Ueß nun Kräfte entfalten, de dem Kreise einen bedeutungsvollen Aufschwung bescherten, Rein äußerlich zeigte sich dieser in dem Beitritt zweier Vereine, Beuel und Rheinbach zum Rhein-Siegkreis, und man sagt nicht zu viel, wenn man die beiden Vereine nicht nur als spielfreudig. sondern auch als spieltüchtig bezeichnet. Aber nicht nur zahlenmäßig ist der Kreis gewachsen, sondern es hat sich— wir stellen dies mit Genugtuung fest— im BonnGodesberger Raum ein Schachzentrum gebildet, dessen Bedeutung im Rahmen unserer rheinischen Heimat allseitige Beachtung gefunden hat. Die Ehrenliste des Kreises Lebenskraft und-wille des Kreises äußerten sich am sinnfälligsten in der Vielgestaltigkeit, der auf hohem Niveau stehenden Turniere. Ueber 270 Spieler beteiligten sich in 6 Klassen mit lobenswerter Einsatzfreude an den Mannschaftskämpfen, während die Einzelkämpfe mit der Beteiligung von etwa 70 Spielern— Aktiven und Jugendlichen— einen neuen Höchststand erreichten. In die Ehrenliste des Kreises trugen sich folgende Vereine und Einzelkämpfer ein: Mannschaften: -Klasse: -Klasse(Rhein): -Klasse(Sieg): -Klasse(Rhein): -Klasse(Sieg): Jugend: Einzel: Troisdorf I Bonn II Spich I Beuel I Siegburg-Mülldorf' Nederpleis Godesberg Gutes Abschneiden der Spitzenmannschaften Ganz hervorragend schnitten unsere Spitzenmannschaften Godesberg und Bonn in der Verbandsliga ab, die von der Elite des Verbandes(Brühl, Dellbrück, Euskirchen, KölnSüd. Leverkusen und Opladen) beschickt war. Nach erbittertem Ringen endete Godesberg auf dem 2. und Bonn auf dem 3. Platz hinter der jungen, tüchtigen Mannschaft von Köln-Süd. Am Verbands-Einzelturnier beteiligte sich als Rhein-Siegmeister 1949 Koll(Bonn). Wenn er sich auch keinen der vorderen Plätze zu erkämpfen vermochte, so hat er doch in jeder Phase des Turniers einen beachtenswerten Gegner abgegeben. Weiterhin errangen die Rhein-Siegspieler Erfolge im traditionellen Kampf KölnDüsseldorf, in dem Schmiedel(Godesberg) in der entscheidenden Partie an einem Spitzenbrett den Niederrheinmeister Engert bezwang und Remus(Godesberg) am 6. Brett mit einem Remis nach Hause kehrte. Beim unentschiedenen Kampf Köln-Mittelrhein beteiligte sich Remus mit einem Rems am 3. Brett. Der Kreis selbst führte erstmalig einen Großkampf gegen den spie'stärksten Kreis des Verbandes, den Kreis Köln-Stadt, an 20 Brettern durch, unterlag zwar 7½:12½, doFühlung mit der„großen Wei!“ Mit der„Großen Welt“ nahm der Kreis Fühlung durch Simulianvorstellungen in Godesberg und Beuel. In Godesberg spielte der Deutsche Meister Rautenberg an 6 Brettern ohne Ansicht des Brettes simultan— ein Novum in der Geschichte des Kreises —. während Großmeister Bogoljubow im Simultankampf gegen 38 Schächer die Beueler in helle Begeisterung versetzte. Die Verbreitung des Schachgedankeng iet im abgelaufenen Jahre unaufhaltsam fortgeschritten. Dies konnte an zwei Tatsachen beobachtet werden: Einmal an dem bisher nicht gekannten Interesse der breiten Zuschauermasse anläßlich der Großveranstaltungen und zum anderen— und das läßt hoffnungsfroh in die Zukunft blicken— an der, das kann man ruhig sagen, leidenschaftlichen Freude, die unsere RheinSiegiugend am edlen Schachspiel findet. Ist doch neben der Berufsausbildung gerade dieses Spiel am ehesten geeignet, die Kräfte der Jugend auf ein Ziel zu lerken, das nur durch gesunden Ehrgeiz, durch Kampfgeist sowie folgerichtiges und ernstes Denken erreicht werden kann. So wissen wir beim Blick in das neue Jahr, daß wir in den nächsten 12 Monaten wieder vie'e neue Freunde dem„Königlichen Spiel“ gewinnen werden. Punktespiele in Hord und Süd Drei Meisterschaftsspiele der Oberliga Nord— Oberliga West in„Freundschaft“ Meisterturnier: Koll(Bonn) Hauptturnier: Schmidt(Siegburg) Jugendturnier: Knebel(Godesberg) Blitzturnier: Heising(Dollendorf) Besondere Hervorhebung verdient das Abschneiden der Rhein-Siegspieler bei Kämpfen im Rahmen des Kölner Schachverbandes, bieten doch diese Kämpfe die besten Vergleichsmöglichkeiten für die Spielstärke unseres Kreises. Bei der zu Ostern abgewickelten Jugendmeisterschaft des Verbandes beteiligten sich Manner(Bonn) und Knebel (Godesberg) mit bestem Erfolg. Bei starker Konkurrenz belegte Manner hinter dem spä(eren Verbandsmeister Muth(Köln) den 2. Platz, während Knebel die 6. Stelle besetzte. Da noch zahlreiche Spiele der ersten Serie durchzuführen sind, hat die Oberliga Nord auch für Silvester drei Punktekämpfe angesetzt. Die beiden Spitzenreiter HSV und St. Pauli sind hieran nicht beteiligt, dennoch haben die Treffen größere Bedeutung. Durch die unerwartete Niederlage des Hamburger SV am zweiten Feiertag gegen St. Pauli(:2) ist der Vorsprung des Meisters nicht mehr so groß und neben dem alten Rivalen vom Millerntor können sich— bei relativ drei Punkten Abstand— auch Eintracht Braunschweig. Concordia Hamburg und Eimsbüttel wieder eine Chance ausrechnen. Von diesen drei Mannschaften treten Eimsbüttel und Concordia am Samstag auf den Plan. Emsbüttel sollte in Hamburg den VIB Lübeck Kadsport am Fahresende auf Winterbahnen Flieger-Europameister in Berlin— Monstre-Programm in der Münsterlandhalle Drei der vier deutschen Winterbahnen warten auch zum Jahreswechsel mit internationalen Veranstaltungen auf, deren bedeutendste am Neujahrstage in der Berliner Funkturmhalle über die Piste rollt. Mit dem neuen Winter-Europameister Arie van Vliet(Holland), seinem Landsmann Jan Derksen, dem siebenfachen belgischen Weltmeister Jeff Scherens und dem Franzosen Senfftleben stellt sich hierbei ein Quartett stärkster Berufsflieger vor, gegen das die von internationalen Vergleichen so lange ausgeschlossenen deutschen Rennfahrer vergeblich ankämpfen werden. Das deutsche Aufgebot ist zur Stunde noch nicht bekannt, eber außer Werner Bunzel und vielleicht noch Georg Voggenreiter wird keiner Aussicht auf ein ehrenvolles Abschneiden haben. Ebenfalls am Neujahrstage sieht die Münchener Ausstellungshalle in„1001 Runden“ fast die gleichen Mannschaften wie beim weihnachtlichen 25-Stunden-Rennen im Kampf. Die Berliner Sechstagesieger RigoniTerruzzi collten gegen Naeye-I. Hörmann, Oubron-Kittsteiner, Spelte-Kohlbeck, SaagerBerger, Mirke-Preiskeit, Mlady-Stubbe, Kilian-Lohmann und Kamber-Keller gewinnen. Die Münsterlandhalle bietet zu Silvester und am Neujahrstage wieder ein Monstre-Programm. Bis Mitternacht bestreiten die Amateure ein Kriterium, Im neuen Jahr gibt es dann ein Vier-Stunden-Mannschaftsrennen der Berufsfahrer. Am Nachmittag des 1. Januar aber wird noch die Entscheidung in der Wintermeisterschaft der in Münster trainierenden Amateure ausgetragen. Für das internationale Berufsfahrerrennen wurden Savelsberg-Vooren(die Weihnachten mit neun Runden Vorsprung siegten!), Lakeman-Bakker, Deckers-Bolten, Zawadski-Müller, Schwarzer-Hoffmann, Göbel-Spenkeling, Bautz-Vopel und Evers-Henning verpflichtet. Neben diesen Paaren sollen noch zwei weitere ausländische Mannschaften in Münster starten. Die Verhandlungen hierüber sind allerdings noch nicht abgeschlossen. schlagen, obwohl die Gäste sich wieder gefunden haben. Schwerer hat es da schon die Hamburger Concordia in Hannover gegen den deutschen Altmeister„96“, den die drohende Abstiegsgefahr zu einer größeren Leistung anspornen müßte. Im dritten Spiel hat der Tabellenletzte Harburger Turnerbund den Vfl. Osnabrück zu Gast. Einmal Nord— dreimal Süd Die Oberliga Südwest führt am Neujahrstag rückständige Treffen der ersten Runde durch. Dabei wird in der Gruppe Nord Tus Neuendorf gegen den FV Engers durch einen wahrscheinlich klaren Sieg alles daransetzen, den Anschluß an Worms und 1. FE Kaiserslautern zu halten. Von den Favoriten der Süd-Gruppe hat der SV Tübingen zu Hause gegen Offenburg kaum etwas zu befürchten und auch SSV Reutlingen müßte mit dem Neuling Kuppenheim fertig werden. Wiener Gäste— Fortuna— Schalke Der private Reigen um die Jahreswende ist überraschend groß. Er beweist aber auch, wie sehr die Vereine auf die Einnahmen angewiesen sind. Wien entsendet zwei Vereine seiner Spitzengruppe. Wacker, u. a. mit Hahnemann, Wagner und Hanappi, wird es beim Rheydter Spielverein und ebenso in Essen gegen den ETB Schwarz-Weiß nicht leicht haben. Für den Wiener SC, der am Samstag Hamborn 07 besucht, ist die Siegchance bei der augenblicklich großen Form der Hamborner Elf nicht einmal groß. Fortuna gegen Schalke ist ein Spiel, das seit 1927 zum westdeutschen Standard-Programm gehört. In der großen Form der letzten Wochen wird Schalke auch diesmal in Düsseldorf zu gefallen wissen. Der Rest ist die übliche Auseinandersetzung Oberliga(zweite Divison) mit 1. Fe Köln— Rapid Köln, VIB Bottrop— RW Oberhausen, Sportfreunde Katernberg— SIV Horst, Meidericher Spy gegen Spyg. Erkenschwick im Vordergrund. Röhlinghausen und Alemannia Gelsenkirchen holen ein rückständiges Punktespiel nach. Außerdem in der zweiten Division u. a. Union Ohligs— Preußen Krefeld, Bayer Leverkusen— VII. Benrath und Tura 86 Essen gegen Essen-West 81. Amateurlige geschlossen Die Amateure des Rheinbezirks pausieren auf der ganzen Linie, d. h. auf der„PunkteLinie“. Privat gibt es einige ganz nette „Sächelchen“, teilweise sogar gegen Vertragsspielermannschaften. So u. a. Fortuna Köln— Alemannia Aachen an der Kölner Südbrücke oder Vfl. 99 Köln— Troisdorf 05 Im Weidenpescher Park, und sozusagen als Clou: Beuel-Bonner Pußballverein Nun kommen die bundeshauptstädtischen Pußballfreundé doch noch zu ihrem„Neujahrsbrezel“, nachdem die„Weihnachtsrosine“ Tura= BFV ziemlich unsanft geplatzt war. Ueber die Bonn-Beueler Lokalbegegnung wäre manches zu sagen, wenn es um die Wurst“ ginge. So aber weiß man nie, wie“ groß der Ernst auf beiden Seiten ist, zu gewinnen, zumal nicht nach einer Silvesternacht. Man mag einwerfen, daß lokaltreffen dieser Art immer bis zum Letzten durchgefochten werden. Das kann stimmen, oder nicht, ganz wie die Psyche der Mannschaften aussicht, und hier gibt es diesmal Unterschiede. Auf der einen Seite ein durch die Umstände depremierter BFV und auf der anderen ein elanvoller Beueler Sportverein, dessen Tatendrang durch die letzten Spiele sichtlich beflügelt wurde. Auf dem Papier kommen also die Beueler besser weg. Man darf sich also auf ein kleines„Tänzchen“ gefaßt machen, trotz aller„Preundschaft“. 60 000 km geradelt Schöner Ertolg des Bonner Radsportvereins Die Bundesleitung des Bundes Deutscher Radfahrer teilt mit, daß der Bonner Radsportverein 1883 aus dem Jahreswettbewerb für Vereinswanderfahrer, der von 180 Vereinen bestritten wurde, mit 60000 gefahrenen Kilometern als Sieger hevorgegangen ist. Um sich ein Bild von dieser großen Leistung machen zu können, mag zum Vergleich dienen, daß die 60000 Kilometer einer sechzigmal durchfahrenen Strecke von Hamburg nach Sizilien entspricht. Dieser schöne und zugleich auch große Erfolg ist nicht zuletzt das Verdienst der vorbildlichen Fahrtordnung der beiden Fahrwarte Ernst Linderoth und Ernst Hasse. Bezirlesklasse punktei ins neue Jahr Wie spielt Nordstern in Bornheim! Während die Oberliga- und Ligamannschaften pausieren, eind am Neujahrstage für die Bezirksklasse einige rückständigen Punktespiele angesetzt. Bereits am 2. Weihnachtstage trafen sich in Honnef der FV Honnef und Blau-Weiß Hemmerich. Die Badestädter gewanen:1(:1) und setzten sich durch diesen Erfolg an die dritte Tabellenstelle. Am Neujahrstage spielen: Oedekoven= BBC-Hertha, Bornheim— Tus Nordstern, Dattenfeld— Nümbrecht. Oedekoven hat die Punkte bitter nötig, liegt allerdings mit bieher nur acht ausgetragenen Spielen weit zurück. Gegen den Tabellenletzten sollte nach langer Zeit wieder einmal ein Erfolg glücken. Nordstern wird mit den gegen Honnef gezeigten Leistungen in Bornheim kaum einen Punkt erben können, sodaß ein Sieg der Vorgebirgler wohl keine Ueberraschung bedeuten dürfte. Dattenfeld und Nümbrecht treffen sich auf neutralem Platz, um ihr vor einiger Zeit abgebrochenes Punktespiel zu wiederholen. Den Nümbrechtern möchten wir die ersten Aussichten einräumen. Der neue Tabellensland 850 Fußballvereine im Rheinland In den 920 Vereinen des Sportbundes Rheinland sind rund 100000 aktive Sportler zusammengeschlossen. Allein 850 Vereine betreiben das Fußballspiel, dem sich 55 Prozent aller Aktiven verschrieben haben. Die zweitgrößte Zahl der Aktiven im Rheinland verzeichnen die Leichtathleten mit 7376 in 254 Vereinen. Dies und das AIV feiert Silvester In den Vorkriegsjahren war die Lese- und Erholungsgesellschaft die traditionelle Stätte der Silvesterfeier des Allgemeinen Turnvereins Bonn, und wie der AIU seine Feste feiert, zeigte noch in diesem Jahr das Stiftungsfest im Bonner Bürger-Verein. Für die Silvesterfeier am Samstagabend im Studentenheim an der Nassestraße ist ein fröhliches Programm unter Mitwirkung der Turner und Turnerinnen des Vereins und seines Stömpche-Quartetts zusammengestellt. Sllvesterball beim IV Godesberg Einen Silvesterball veranstaltet der IV Godesberg im Volksgartensaal. An ihm nimmt auch das Godesberger Stadtsoldatencorps teil, das eine Abteilung des IV Godesberg ist. Die 1860er felern Wie in früheren Jahren, veranstaltet der Bonner Turn-Verein seinen traditionellen Silvesterball im Bonner Bürger-Verein Der Ball leitet das 90. Jahr des Bonner TurnVereins ein. Silvesterball der„Blau-Weißen“ Der Wassersportverein„Blau-Weiß“ BonnRheindorf 1930 e. V. ladet seine Mitglieder, Preunde und Gönner zu seinem diesjährigen Silvesterball ein, der in sämtlichen Räumen der Rheinterrasse Auweiler veranstaltet wird. Neujahrsball beim TV Endenich Statt Handball liefert der IV Endenich diesmal einen Neujahrsball im Saale Krause. - kure gefaßt Lengsdort ohne Sportplatz FV Lengsdorf befindet sich nunmehr ohne Sportplatz, da bereits mit den Arbeiten einer neuen Siedlung auf diesem Gelände begonnen wurde. Vermutlich soll der Sportplatz in der Kaserne für Lengsdort freigegeben werden. Eln eigenartiges Urteil Ein eigenartiges Urteil fällte der Handball-Gauausspruch in Köln. Eschweiler telegraphierte wegen Unbespielbarkeit des Platzes dem VfI. Gummersbach und dem Schiedsrichter ab. In Köln entschied man: Eschweiler verliert zwei Punkte, Gummersbach ebenfalls, der Schiedsrichter erhält wegen Nichterscheinens eine Ordnungsstrafe.— Und wo bleiben die vier Punkte? Pokalspiel neu angesetzt Das Pokalspiel Lengsdorf— Endenich(:0) wurde auf den 1. Januar neu angesetzt, da es sich um eine freundschaftliche Begegnung handelte. Dreifaches Fechterjublläum Der 1. Vorsitzende des Hessischen Fechterverbandes, Toni Brückner(Offenbach). feierte in diesen Tagen gleich drei Jubiläen. Der älteste aktive Offenbacher Fechter beging am Tage seines 70jährigen Geburtstages gleichzeitig auch sein 50jähriges Fechterjubiläum und war außerdem noch 30 Jahre Vorsitzender der Bürgeler Turn- und Sportgemeinschaft von 1847. Ihre Vermählung geben bekannt: Oskar Sieger Renate Sieger geb. Löhr BONN und KREUZTAL b. Siegen Bismarckstraße 63 Zwangsversteigerung Heute Freitag, um 15 Uhr, werde ich im Pfandlokal in Bonn, Paulstr. 30. voraussichtlich bestimmt, öffentlich meistbietend gegen gleich bare Zahlung versteigern: 1 neuer Wohnzimmerschrank, Klavier, Couch, Radio, Schreibmaschine u. a. m. M. Kremer. Obergerichtsvollzieher. Unterricht Professor Tonl Faßbender, der berühmte Konzertmeister aus Dresden, sucht in Bonn oder Umgegend Schüller. Anmeldung an: Schulrat Eduard Rosenkranz, Bonn, Sandtstraße 43a. Geschäftliches Gummischuh- Reparaturen an Ueberschuhen und Industriestiefeln, sowie LederschuhReparaturen preisw. u. dauerhaft. Schuhhaus Willy Rausch, Bonn, Heerstraße 71. Stellenangebote Karosseriebauer tüchtig, selbständig, zum 1. 1. 1950 gesucht. 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Als Fräulein Viecke Berchjerg vor zwei Jahren nach New York kam, um dort ihren Beruf als Schiffs-Architektin auszuülben, brachte sie aus ihrer dänischen Heimat ihr Fahrrad mit. Dieses für Dänemark charakteristische Verkehrsmittel, wird nun von ihr durch New Yorks Verkehrstrubel gesteuert, eine Seltenheit im Lande der unbegrenzten Möglichkeiten. Der diesjährige Nobelpreisträger für Physik, der Japanische Professor Hideku Yukawa besuchte kürzlich den berühmten dänischen Atomwissenschaftler Niels Bohr in Kopenhagen, dem bereits 1922 der Nobelpreis verliehen wurde. Ein Kind wird mit Diamanten aufgewogen Als Tochter Rita Hayworths wurde Prinzessin Jasmin am Mittwoch geboren AUS ALLER WELT Wer falsche Zähne ausschlägt, begeht keine Körperverletzung, entschied ein Wiener Gericht im Prozeß gegen einen Fleischermeister, der dem Portier seines Geschäfts einige Lücken in sein künstliches Gebiß geschlagen hatte. Der Film„Vom Winde verweht" nach dem gleichnamigen amerikanischen Roman wird z. Zt. in einem deutschen Atelier synchronisiert und wird in absehbarer Zeit in den deutschen Lichtspieltheatern zu sehen sein. Patin von 850 japanischen Kindern ist jetzt die Gattin des argentinischen Staatspräsidenten, Eva Peron. Die Taufe der Kinder fand kürzlich in der Sommerresidenz des Präsidenten statt. Unersetzliche Aufzeichnungen über Gletscherformationen in Grönland, die in einem Koffer verpackt waren, wurden im Wartesaal des Bahnhofs von Lyon gestohlen. Die Aufzeichnungen stammen von der letzten französischen Grönlandexpedition. 19 Schmuckstücke im Werte von 100 000 Dollar wurden der jungen Frau des Besitzers des brasilianischen Rundfunks auf der Hochzeitsreise aus einem Hollywooder Hotelzimmer gestohlen. Unter dem Titel„Allein gegen Hitler“ druckt die gaullistenfreundliche Pariser Zeitung„I Aurore“ die Memoiren Hjalmar Schachts ab. Fünfzig blinde Helmatlose, die bisher mit ihren Familien in deutschen und österreichischen Verschlepptenlagern lebten, werden Anfang des neuen Jahres in Norwegen wieder eine Heimat finden. Drei Mitglieder der Bande Giullanos haben sich am Weihnachtsabend freiwillig ergeben, nachdem ihnen der Kommandant von Sizilien versichert hatte, daß sie den Heiligen Abend bei ihren Familien verbringen Lausanne.(dpa) Mit der Geburt einer gesunden Tochter, Prinzessin Jasmin, hat die amerikanische Filmschauspielerin Rita Hayworth am Mittwoch in Lausanne die gespannten Erwartungen der ganzen Welt überrascht. Das Mädchen, das fünf Pfund wiegt, kam in der Lausanner Klinik Mont Choisi zur Welt, nach der Prinz Ali Khan in den frühen Miorgenstunden des Mittwochs im Auto unter Polizeibedeckung seine Frau gebracht hatte. als sich das bevorstehende freudige Ereignis ankündigte. Der Schwiegervater der Prinzessin All Khan, Aga Khan, hat versprochen, als Geburtstagsgeschenk sein Enkeikind mit Diamanten aufzuwiegen. Rita Hayworth hat aus erster Ehe bereits eine Tochter, Rebecca, die jetzt fünf Jahre alt ist. Vor der Klinik hatten etwa 25 Polizisten Aufstellung genommen, um die rund 20 Pressevertreter und Fotografen davon zurückzuhalten, in das Krankenhaus einzudringen. * Nach ihrer ersten Scheidung war Rita Hayworth, die 1918 in Neuyork als Kind einer amerikanischen Tänzerfamilie spanischer Abstammung geboren wurde, mit dem Filmregisseur Orson Welles verheiratet. Dieser Ehe entsproß Rebecca. Prinz Ali, der nach mohammedanischem Recht bis zu vier Frauen heiraten darf, heiratete vor mehreren Jahren die Tochter Lord Churstons, Barbara YardeBuller. Dieser Ehe entstammen drei Kinder. Während Alis Heirat mit Rita im Mai dieses Jahres erfolgte, wartete seine erste Gattin in der Schweiz den Ausgang des Scheidungsprozesses ab. Rita Hayworth löste zu Beginn dieses Jahres ihren Jahresvertrag mit der ColumbiaPictures-Gesellschaft. Dadurch verzichtete sie auf eine Jahresgage von 248000 Dollar, muß aber selbst für jeden Tag des nichterfüllten Vertrages 5000 Dollar Konventionalstrafe zahlen. Die Kinder, die aus ihrer Ehe mit Prinz All hervorgehen, sollen Mohamedaner werden. Riesenuhr in Arbeit Straßburg. Eine der größten Uhren Europas wird zurzeit in Straßburg für Oslo hergestellt. Das Zifferblatt hat einen Durchmesser von annähernd acht Meter. Die beiden Zeiger wiegen zusammen fünfeinhalb Zentner. Der Minutenzeiger wird je halbe Minete ungefähr 20 Zentimeter vorrücken. #iarkerurg (rueares sonn Heute Freitag ERSTAUFFUHRUNG Martha Eggert Jan Kiepura im Mittelpunkt eines neuen großen Romanfilms, der erfüllt ist von der Atmosphäre der Pariser Bohème u. der Welt der großen Oper Ihre wunderbare Lüge Der neueste Eggert-KiepuraFilm. Eine RabinovitchProduktion der ColumbiaFilm im Interna Film-Verleih Regie: Carmine Gallone. Aufführungen: 14.30 16.30 18.30 20.30 Uhr. — Jugendfrei.— BONN MARKT 8 Ab Freitag, dem 30. Dezember 1949 ERSTAUFFUHRUNG! Der faszinierende FARBFILM mit STEWART GRANGER Umamses Bial In deutscher Sprache Ein Drama menschlicher Leidenschaften. Der preisgekrönte FarbIilmdes Jahres 1949 WELT IMI FILN — Aufführungszeiten:— 14.00" 16.15- 18.30" 20.45 Vorverkauf tägl. 10.30—12.00 Uhr Freunden, Besuchern und Bekannten ein GLUCKLICHES NEUES JAHR! Ruf 5409 Lichtburg buisdort Unser Silvesterprogramm! Bitte Anfangszeiten beachten!! Infolge erneuter Beschlagnahme montags, dienstags, mittwochs nur.30 Uhr donnerstags, freitags, samstags:.30,.00, sonntags:.00.30.00 Uhr Ab Freitag, 30. Dezember, bis Donnerstag, 6. Januar 1950: Das weitere Schicksal der Hauptpersonen aus„Der Tiger von Eschnapur“ in dem ebenso grandiosen Filmwerk: Das indische Grabmal Auch hier wieder ein Film voller Tempo, Spannungen und Sensationen. Achtung! EIN MXRCHENSPIEL Achtung! Am Donnerstag, dem 5. Januar 1950, nachmittags.00 Uhr, das bei allen Kindern beliebte Märchen: ROTKXPPCHEN Hierzu: Beiprogramm— Eintrittspreise 40—60 Pig. — Der Vorverkauf hat begonnen!— . und Silvester im Burg-Café Stimmung- Humor- Ueberraschungen!! Tischbestellung erbeten!! Mit Linie 1 zur Film-Bühne Beuel Eine ganze Wochel MAARLENE DIETRICH in Das naus der sieben Sunden Wo. 3 Vorst.:.45.00.15 Uhr— So. 4 Vorst.:.45.45.00 8. 15 Uhr ZU SILVESTER Feuerwerks-Artike! Jagt- und Sporthau: LUPTGEWEHRE M A R TIN Boon, Mockenheimer Str. 54 in Eriasischrung de beracbende FILMI-OPERETTE gemixt mit einer schmissigen Musik, entzückenden Tänren. herrlichen Schlagern und einem unverwüstlichen Humor mit: SONJA ZIEMANN puppenlustig, kokett, singt und tanzt voller Uebermut, Wolfgang Lukschy Kurt Seifert Arlbert Wäscher — Die Presse schreibt:— Leicht bis leichtfertig, graziös und belustigend, dabei sehr gekonnt; eine außergewöhnlich amüsante Angelegenheit, ein unvermeidlicher Erfolg. Neue Aufführungszellen: Freitag- Montag- Dienstag: 13.30 15.30 17.45 20.00 22.00 Uhr Samstag- Sonntag- Miltwoch Donnerstag: 13.30 15.30 17.30 22.00 Aafarf — Telefon 12 38 10— Vom 23. Dez. 1949 bis 5. Jan. 1950 Narziss der unfreiwillige Flieger WELT IM1 FILN Aufführungszeiten: Wo. 17.30 20.00, sonntags 15.00 17.30 u. 20.00 Uhr Samstag, 31. 12. u. Sonntag. 1. 1. 50 Spätvorstellung 22.30 Uhr: IRRLICHTER DER GRENZE Union-Thebtes Poppelsdort, Kl.-Augustatr. 24 Vom 30. Dezember bis 2. Januar. täglich 16.00 18.00 und 20 15 Uhr: sonntags 14 00 16.00 18.00 u. 20.15 Scotland Vard greift ein mit Merle Oberon u. a. Das Meisterstück eines Krim.-Films Eintrittspreise:.80,.—,.30 DM Am Samstag und Sonntag Silvester- und Neujahrsieler mit Tanz ab 22.00 Uhr. Ab Dienstag., bis 5. Januer täglich 16.00 18.00 und 20.15 Uhr Viel Vergnügen Ein Film mit Stimmung, Spannung und Humor. Vossler-Bestecke 90.versühe rost geie, Schlwaren eic. MOgn Aoue Shielenfelnnn APaDKLO LICHTSPIELB BONN Karl-Marx-Straße 11. Ruf 2925 (neben der Feuerwache) Vom 30. 12. 1949 bis S. 1. 1950 ERSTAUFFUHRUNG Joe Stocckel— Beppo Drem Erhard Siedel— Willy Reichert in einem tollen Lustspiel voller Schmiß, Schwung, Humor und guter Laune. Die arel Varpielihen und mit Gabriele Reismüller, E. v. Klipstein Scheinheilige Biedermänner, pfiftige Burschen, blitzsaubere Mädel.— Jugendfrei. FOXTUNENDE WOCHENSCHAU as e, ci i 2 0 Vorverkauf 10—12 und 13—20 Uhr bereits einen Tag im voraus. Mnngzemnt Stunden: Fr. 30. 12.: 10.45; Sa. 31. 12.: 14.00 So. 1..: 10.45 DIE HEINZELMANNCHEN“ und das lustige Belprogramm Allen Besuchern ein I GLUCKLICHES NEUES JAHR D THEATER Meckenheimer Straße-8. Rut 3771 Allen denen, die sich das Lachen bewahrt haben, bereiten wir Zund JAHIRESWECHISEI EIN HIEITERKEITSFEST Heinz Rühmann in seiner Glanzrolle als Löwenbändiger in: Der Mann von demn Manl M mit: THIEO LINGEN— sein Diener HANS MOSER— sein Onkel CUSTI HUBER— seine Blanca — WELT IMI FILN— Täglich: 14.90 19.00 19.15 20.39 Uhr Vorverkauf täglich von 11—12 Uhr KurLichtspiele Bad Godesberg Rut 3430 Ab Freitag: MARCOT HIELSCHER, KARL SCHUNRUCK in Der Blaue Strohhut Ein musikalischer Leckerbissen für alle Freunde der Operette mit Melodien von Johann Strauß, Richard Heuberger, Karl Millöcker, Franz von Suppé, Paul Lincke u. a. Aufführungszeilen:(Jugendfrei) Freitag: 15.30 17.30 Uhr— Samstag 15.30 17.30 20.00 Uhr Sonntag 13.30 15.30 17.30 20 00, Spätvorstellung 22.00 Uhr Montag 15.30 17.30 20 00 Uhr BurgLichtspiele Bad Godesberg Ruf: 2933 Freitag, 30. Dezember 1949 bis Montag, 2. Januar 1959: DER BAGNOSTRAFLING Nach Motiven von Honoré von Balzac. Darsteller: KXTHE DORSCH WINNIE MARKUS PAUL DAHLKE RICHARD HXUSSLER ALBERT FLORATH Ein großer Kostümfilm aus dem Paris der napoleonischen Schicksalswende. Pr.—Sa.: 15.30 17.30 19.30 21 30 Uhr So.: 13.30 15.30 17.30 19.30 21.30. Mlo: 16 00 18.00 20.00 KÖLN IMPERIAL Maundtanie 1 TAGLICH 3 KABARETT-VORSTELLUNGEN mit TANZ um 16.00, 20.00 und Mitternacht 24.00 Uhr SILVESTER- FEIER ganz groß mit KABARETT und UBERRASCHUNGEN!1! Sichern Sie sich frühzeitig Plätze! .... nachher in die CIRCE-BAR Silvester in der Wespe ##f auserlesenen Paageaunee Ruf 5269 9 OR im Stern Dotel Sum goldnen Stern Vonn. Konzert mit Tanz ###otel Sch wan wünscht allen ein glückliches neues Jahr! Silvester-Souper Anerkannt gute Küche Gemütliche Räume BONN, Mozartstraße 24 TAU G. KLOSTER RUF 4108 HOTEL RESTAURANT Tagaleid Bonner Talweg 19 Allen Gästen, Freunden und Bekannten ZUN JAHRESWECHSEL DIP BESTEN WUNSCHE GEORG KIIP UND FRAU Zum Silvester-Souper Tischbestellung erbeten unter 5612 SILVESTER-ABEND im HOTELEARSCHE bei MUSIKALISCHER UNTERHALTUNG Tischbestellung erbeten Telefon 7370 SILVESTER UND NEUJAHR IM MUNCHENER LOWENBRAU SURST—7" BONN" AM MUNSTER — Künstlerkonzert— Stimmung— Humor— KONZERTBEGINN: Silvester 20 Uhr Neujahr 19 Uhr Ersiklassige Getränke— Biere— Weine— Liköre— Prima Küche Tischbestellungen erbeien Fernruf 5529 Unseren verehrten Gästen, Freunden u. Bekannten ein glückliches Jahr 1950 Wwe, JOSEF WIEGEN Silvesterball im Schänzchen Wie immer ganz groß Im neuen Jahr spielt die Kapelle HEINZ LEBRECHT Tische vorbestellen Teleion 7782 HITDORFER BIERB