5 „„„"„„„„ Bucheungereten unn wrchenien Montag bis Samsteg.— Gründungejeh des Neusserschen Verlage 1725 Bonner Nachrichten Sieg-Nachrichten A Vonnund Antgegen.! Westdeutsche Zeitung Remgerne uut um unm. drser. Botenlohn a. Beförderungegebehr. Postbezug Dit.75 und.54 Zustellgebuhr Bad Godesberger Nachrichten Ahr-Eifel-Nachrichten 58. JAHRGANG- NUMMER 18271 DIENSTAG, 6. DEZEMBER 1949 EINZELPREIS 1S PFENNIG Far InR Beutschland Tagen die Pelländer Vorbedingung für Teilnahme an Wirtschaftsunion Paris(dpa). Holland hat als Bedingung seiner Teilnahme an der geplanten Wirtschaftsunion zwischen Frankreich, Italien und den Beneluxländern(Fritalux) die Zulassung Deutschlands gefordert, wie am Montag in Paris von amtlicher französischer Seite verlautet. Ferner hat Holland auf der Pariser Fritalux- Konferenz nachdrücklich verlangt, daß auch Großbritannien baldigst zur Teilnahme au den Verhandlungen eingeladen wird. Wird Lebensmittelrationierung sufgehoben; Hamburg(AP). Die Lebensmittelrationierung in Westdeutschland wird nach Voraussagen britischer Beamter im neuen Jahre aufhören. Der in Hamburg herausgegebene Monatsbericht der britischen Kontrollkommission nennt die Rationierung in Westdeutschland praktisch bereite erledigt. Er verweist darauf, daß es reichlich Lebensmittel geben und die Deutschen heute nur noch darüber Klage führen, daß eie nicht genügend Geld hätten, alles zu kaufen, was angeboten wird. Weihnachtsmann im Kabinett Bonn.(Eig. Ber.) Die ernährungswirtschaftliche Fakultät der Bonner Universität ließ in einer sogenannten Kunstbäckerei auf einem Marzipanboden das Porträt des Ernährungsministers Prof. Niklas ale St. Nikolaus mit Bischofsmütze und Stab malen. Das Kunstwerk wird dem Minister am heutigen Nikolaustag durch eine Delegation überreicht werden. Angeregt durch das Vorgehen der Studenten wollen Mitglieder des Arbeitsministeriums ihrem Cher, Minister Storch, das Namenstier in der gleichen Kunstbäckerei in Lebensgröße backen lassen. Welche Weihnachtsüberraschung dem Bundeskanzler von Seiten seiner Mitarbeiter droht, steht noch nicht fest. Man munkelt von einem lebensgroßen Fuchs. Zu früh gefreut! Bonn(dpa). Das hessische Finanzministerium will den Beschluß des Bundestages nicht anerkennen, Weihnachtsgratifikationen bis zur Höhe von 300 Dh4 von der Steuer zu befreien. Das Bundestinanzministerium teilt dazu mit, daß weder der Bundestag noch die Bundesregierung von sich aus Aenderungen der Lohn- oder Einkommensteuer vornehmen können. Nach dem Grundgesetz muß solchen Aenderungen der Bundestag zustimmen. Daher könne sich das Land Hessen mit Recht weigern. den Bundestagsbeschluß anzuerkennen, bis der Bundesrat ihn gebilligt hat. Nr. 1 Um den Nachlaß Ensors Brüssel(dpa). Ein Erbstreit ist um den Nachlaß des am 28. November verstorbenen Malers James Ensor ausgebrochen. Verschiedene Familienmitglieder haben Anspruch auf das Erbe, besonders auf das berühmte Gemälde„Der Einzug Christi in Brüssel“ erhoben. Ensor hatte in einem 1919 abgefaßten Testament seine Schwester zur alleinigen Erbin eingesetzt. Da diese inzwischen gestorben ist, tritt deren Tochter das Erbe an, die sofort nach der Beerdigung Ensors den gesamten Besitz versiegeln ließ. Ein neuer Gasturbinenmotor Washington(dpa). In den Vereinigten Staaten ist der leistungsfähigste Gasturbinenmotor der Welt für Propellerantrieb entwickelt worden. Dieser Motor leistet auf rund ein Pfund seines Gewichts 2 PS. Wie die General-Motors-Gesellschaft am Sonntag bekanntgab, führt der neue Motor die Bezeichnung„T 40“. Er wird zunächst in das 70 Tonnen schwere Flugboot vom Muster„XP5 Y“ zur Erprobung eingebaut. London(AP). Das britische Versorgungsministerium, dem auch die Atomforschung untersteht, ließ am Montag die Arbeiten an einer großen Alomanlage in Sellafield einstellen. Wie ein Sprecher des Ministeriums hierzu mitteilte, wurde diese Anordnung im Hinblick auf die Möglichkeit baldiger neuer Entwicklungen gegeben. Gewisse Kreise vermuten, daß britischerseits vielleicht mit einem umfassenderen Erfahrungsaustausch mit den Vereinigten Staaten auf dem Gebiete der Atomforschung gerechnet werde. Der britische Versorgungsminister George Strauß lehnte es am Montag im Unterhaus ab, eich darüber zu äußern, ob Großbritannien im Besitze der Atombombe ist. Wurde das Atomgeheimnis verraten? Schon 39 Stockwerke hoch Die meistlotogratierte Baustelle der Welt scheint der Bauplatz zu sein, auf dem in New Vork das Gebäude für die Vereinten Nationen errichtet wird. Obgleich der Neubau bereits aus den verschiedensten Blickrichtungen lotografiert wurde, ist es jetzt unserem Fotogrelen gelungen, eine besonders reirvolle Aufnahme vom bereits fertiggestelllen 39. Stockwerk des künftigen UN-Gebäudes zu machen. T. Bonn(Eig. Ber.) Die während des Wochenendes von Dr. Adenauer gegenüber einem Auslandjournalisten ausgesprochene Ansicht, Deutschland solle zur Verteidigung Europas in einer europälschen Armee ein eigenes deutsches Kontingent stellen, hat in Bonn zu teilweise erregten Brörterungen der Parteien geführt, die ihren Niederschlag in der Freitagsitzung des Parlamentes finden dürften. Die Zentrumsfraktion des Bundestages will die Bundesregierung um die beschleunigte Vorlage eines Gesetzentwurfes ersuchen, der das Im Grundgesetz verankerte Recht sichern soll, daß niemand gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Walle gezwungen werden dart und jede Möglichkeit zur Einführung einer Wehrpflicht unterbindet. Die Kommunisten haben bereits eine vom Kanzler zu beantwortende Anfrage vorgelegt, in der sie Auskunft über den Charakter der jüngsten Adenauer-Unterredungen fordern. Die Bundeskanzlei sah sich veranlaßt, durch den Tagen zu empfehlen oder anzuordnen: 31. Januar, Geburtstag des Bundespräsidenten, 1. Mai, Tag des Friedens und der Völkerversöhnung, 8. Mai, Tag der Annahme des Grundgesetzes, ferner soll den Ländern empfohlen werden, an wahltagen in den Wahllokalen zu flaggen. Wahlhandlungen, öffentliche Sitzungen parlamentarischer Körperschaften und Gerichtsverhandlungen sollen unter der Bundesflagge abgehalten werden. Außerdem sollen die Dienstzimmer der Standesbeamten mit der Bundesflagge geschmücht werden. Die holländische Haltung in dieser Frage wird nicht von der französischen Delegation geteilt. Dies hat bei dem bisherigen Verlauf der Pariser Verhandlungen zu erheblichen Meinungsverschiedenheiten geführt. Die holländische Forderung soll auch der Hauptgrund für die Vertagung des Lenkungsausschusses der Pariser Fritalux-Konferenz und für die Rückkehr der Delegationsführer der Benelux-Länder in ihre Hauptstädte sein. Holland soll darauf hingewiesen haben, daß es Deutschland als wirtschaftliches Hinterland benötigt. Die Fritalux-Konferenz, zu der Anfang vergangener Woche Vertreter der Benelux, Frankreichs und Italiens in Paris zusammengekommen waren, war am Samstag unterbrochen worden. Die nächste Vollsitzung soll am kommenden Donnerstag stattfinden. Während die technischen Komitees ihre Arbeit fortsetzen, wollen die verschiedenen Delegationen inzwischen mit ihren Regierungen in einen Gedankenaustausch eintreten. In erster Linie dürfte die Frage einer sofortigen Beteiligung der Deutschen Bundesrepublik an dem geplanten regionalen Wirtschaftsabkommen zur Debatte stehen. Hierfür und für eine Zusammenarbeit mit Großbritannien hatten sich schon am ersten Verhandstellvertretenden Bundes-Pressechef gewisse Ausführungen des„Cleveland Plain Dealer“ erläutern zu lassen, wobei der Kanzler Wert auf die grundsätzliche Ablehnung jeder deutschen Wiederaufrüstung legte. Dagegen ließ er durch seinen Sprecher noch einmal erklären: Wenn eine Beteiligung Deutschlands an der Verteidigung Westeuropas unabwendbar ist, so nur in der Form, daß ein deutsches Kontingent innerhalb einer europäischen Armee und unter europäischem Oberbefehl aufgestellt wird. Eine Freiwilligenwerbung hat det Kanzler auch am Montag als„Landsknechtswerbung“ abgelehnt. Fragen der Rheinschiffahrt Genf(VWD). Die Genfer Rheinschiffahrtskonferenz, die sich am 4. November vertagt hatte, trat gestern wieder zusammen. Die Konferenz befaßt sich mit den wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen der Rheinschiffer. Vertreter der Regierungen und der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbände der Deutschen Bundesrepublik, Großbritanniens, Frankreichs, Belgiens, Hollands und der Schweiz nehmen daran teil. In beratender Eigenschaft sind auch Delegierte der zentralen Rheinkommission vertreten. Die zentrale Rheinkommission ist ein Organ der Regierungen der Anliegerstaaten des Rheins. Die Deutsche Bundesrepublik ist jedoch zu dieser Kommission noch nicht zugelassen. lungstag die Sachverständigen der Benelux und Italiens bei ihren französischen Kollegen eingesetzt. Nach der Abwertung des englischen Pfundes hatte sich in den westeuropäischen Ländern der Wunsch nach einer Staatengruppierung mit freiem Valuta-Verkehr, mit Reise- und Zollerleichterungen verstärkt. Am 11. Oktober sollten ursprünglich die Finanzminister Frankreichs, Italiens und der Beneluxstaaten— daher Fritalux— zusammenkommen, um diesen Plan zu fördern. Infolge der französischen Regierungskrise mußte diese Tagung damals unterbleiben. Eine zweite Wirtschaftsgruppe, der Großbritannien zuneigt, ist die der sozialistisch regierten skandinavischen Staaten. Dieses Projekt dürfte die Fritalux-Pläne erheblich beschleunigt haben. Wer bezahlt Preußens Staatsschuld! Berlin(dpa). Der Staat Preußen, der durch das Kontrollratsgesetz Nr. 46 vom 25. Februar 1947 aufgelöst worden ist, hat eine Staatsschuld an Anleihen im Nennwert von rund 600 Mill. RM hinterlassen. Diese Staatsschuld ist nunmehr auf Grund der Bestimmungen des Wertpapierbereinigungsgesetzes beim Landgericht Westberlin angemeldet worden. Da die Wertpapierbereinigung vor allem die Umwertung vorbereiten soll, ist cie Frage entstanden, wer die hinterlassenen Staaisschulden des aufgelösten Staates Preußen zu bezahlen hal. Man plant, die Verbindlichkeiten auf die nech der Aufgliederung neuentstandenen Länder zu übertragen Geheimnisvolle Autobahnunglücke vII. Berlin(Eig Bericht). Auf der Autobahn nach Berlin ereignen sich fortlaufend zahlreiche Unfälle, denen zur Nachtzeit zwischen den Kilometersteinen 55 und 40 Fernlastzüge zum Opfer fallen. Es sind besondere Untersuchungen eingeleitet worden, weil sich auf dieser Teilstrecke ungewöhnliche Einflüsse geltend machen sollen, die auf Erdstrahlungen oder ähnliche mysteriöse Ursachen zurückgehen. Die Wagenführer klagen, daß sich bei ihnen auf jener Strecke, die zwischen den Dörfern Ziesar und Michendorf durch ein ausgedehntes Waldstück verläuft, ein Schlafbedürinis einstelle, wie es selbst aus der langen ermüdenden Fahrt aus Westdeutschland nicht zu erklären sei und nach Durchquerung des geheimnisvollen Abschnittes nicht mehr gleich heftig vorhanden wäre Selbst ein vorgenommener Fahrerwechsel habe keine Abhilfe gebracht. Auch dann noch landeten allnächtlich Fernlastzüge wegen Versagens der Fahrer im Graben. Herzog von Windsor in England London(AP). Der Herzog von Windsor, der einst, als er noch britischer König war, über viele Paläste und Schlösser verfügte, mußte die Gastfreundlichkeit der ihm und seiner Gemahlin befreundeten Mirs. Margaret Biddle, der Gattin des amerikanischen Obersten Anthony Biddle, annehmen, als er am Montag von Frankreich kommend zu einem kurzen Besuch in London eintraf Der Herzog wird voraussichtlich seine Mdutter, Königin Mdary, und seinen Bruder, König Georg. aufsuchen. Die Herzogin, die ehemalige Wallis Simpson, deretwegen der Herzog dem englischen Königsthron entsagte, ist in Frankreich zurückgeblieben. Sie hatte ihren Catten verschiedentlich bei seinen seltenen Besuchen in England begleitet, wurde indessen von der königlichen Familie oder der Königin Mary niemals empfangen. Farbfotos mit Raketenkamera Arbeitgeber: Arbeitsleistung zu niedrig Atomforschung auf neuen Wegen? Gesetz gegen Wehrpflicht gefordert Adenauer-Aeußerungen verwirrten und beunruhigten die Partelen in Bonn Washington(APl. Louis J. Russel, Mitglied des Repräsentantenhaus-Ausschusses zur Untersuchung amerikafeindlicher Umtriebe, teilte mit, der Ausschuß habe Beweise vorliegen, daß Rußland im Jahre 1943 in drei Lieferungen Material über die Atombombe erhalten habe. Er habe jedoch keine Information darüber, ob der verstorbene Sekretär von Roosevelt, Harry Hopkins, an diesen Vorgöngen beteiligt war. Russel teilte dem Ausschuß mit, daß der Luftwaffenoffizier G. Racey Jordan vor dem Ausschuß erscheinen werde. Jordan hatte erklärt, daß Hopkins bei der Verschickung von Geheimakten beteiligt gewesen sei. Bundesflagge im Standesamt Düsseldorf(Eig. Bericht). Die Beflaggung der öffentlichen Gebäude in der Bundesrepublik soll nach einem Vorschlag der Landesregierung von Nordrhein-Westfalen nach einheitlichen Gesichtspunkten durchgeführt werden. Das Kabinett von NRW. hat der Bundesregierung vorgeschlagen, die Beflaggung mit Schwarz-Rot-Gold an folgenden Kommt Wischinskij nach Berlin? Berlin(dpa). Der sowjetische Außenminister, Andrej Wischipskij, wird auf seinem Rücktlug von New Vork nach Moskau voraussichtlich am Mittwoch in Berlin eintreiten und sich ein oder zwei Tage in der Viersektorenstadt aufhalten. Dies berichtet der„Telegraf am Montag“ aus„gutinformierten Kreisen“. „Realverdienst je Leistungseinheit“, soll nach einer Statistik höher als 1936 liegen Düsseldorf.(Eig. Ber.) Die Vereinigung der Arbeitgeber veröffentlichte eine Statistik, die sich mit dem Preis-Lohn-Verhältnis aus der Leistungssicht beschäftigt und zu einem Ergebnis führt, das sich wesentlich von den Resultaten unterscheidet, die bisher durch die Statistiken anderer Organisationen und Körperschaften erzielt wurden. Nach der Arbeitsleistungsstatistik der Arbeitgeber liegt der Realverdienst der Arbeiter und Angestellten je Leistungseinheit heute um 31.3 Prozent höher als in den Jahren 1936 bis 1933. Fechner erklärte ferner, die Unabsetzbarkeit der Richter widerspreche dem„demokratischen Prinzip von der Souveränität der Volksvertretung“. Er kündigte an, daß in Zukunft jeder Richter alberufen werde, der„gegen die Interessen des Volkes“ Recht spreche. Er kündigte ferner eine völlige Neuordnung des Gerichtsverfassungsgesetzes, der Zivilprozeßordnung und eine völlige Ueberarbeitung des Strafgesetzbuches an. Alamagordo(Neu-Mexiko). Die ersten Farbfotos der Erde wurden jetzt in Amerika mit einer Raketenkamera aufgenommen. Wie verlautet, wurden die Farblichtbilder von einer„Aerobee“Rakete aus gemacht, die mit einer Geschwindigkeit von 6980 Stundenkilometer eine Höhe von etwa 100 km erreichte. Sie enthielt außer Kameras für Farb- und Schwarzweiß-Fotografie Instrumente zur Registrierung flugtechn'scher Daten, die durch Funk und Radar an Bodenfunkstellen übermittelt wurden. Die Statistik weist im einzelnen nach, daß die gegenwärtige durchschnittliche Arbeitsleistung in Westdeutschland nur bei 74.4 Prozent der Vorkriegsleistung liegt, während die Unkosten der Arbeitgeber im allgemeinen gestiegen sind. Im Vergleich zu dem Lohn-Preis-Gefüge der Jahre 1936 bis 1938 sind nach der Statistik die Stundenlöhne durchschnittlich um 486 Prozent und die Wochenlöhne um 37.4 Prozent gestiegen. Deshalb, so wird geschlußfolgert, ist der Realverdienst bei Stundenlöhnen heute nur um.3 Prozent und bei Wochenlöhnen um.2 Prozent niedriger als im Vergleichszeitraum vor dem Kriege. Fechner: Gewaltenteilung beseitigt Potsdam(dpa). Der Sowjetzonen-Justizminister Max Fechner(SED) betonte auf einem Juristenkongreß das Prinzip der Gewaltenteilung sei in der Sowjetzonenrepublik beseitigt worden, ebenso der„verhängnisvolle Dualismus“ zwischen der Regierung und der Volksvertretung. Bomben auf Hamburg schlimmer als die Atombombe auf Nagasaki— Toklo folgenschwerer als Hiroshima London(AP). Der britische Innenminister Chuter Ede erklärte am Montag auf einer Versammlung des Londoner Ausschusses für die Zivilverteidigung, die Menschen neigten dazu, die Wirkungen der Atombombe zu überschätzen. Durch ein gut ausgebildetes Zivilverteidigungskorps könnten die Verluste selbst bei einem Angrift mit Alombomben niedrig gehalten werden. „Wenn wir über die Möglichkeiten eines Atomkrieges nachdenken“, so erklärte er,„müssen wir uns einen Begriff für die Ausmaße der Zerstörungen durch Atombomben bewahren“. Der Angriff der Royal Air Force auf Hamburg am 24. Juli 1943, als 2300 Tonnen Bomben innerhalb von 50 Minuten auf die Stadt herniederprasselten, sei viel schlimmer gewesen als der Abwrurf der Atombombe auf Nagasakt, Hamburg sei damals in ein Flammenmeer verwandelt und rund 20000 Menschen getötet worden. Das seien doppelt so viel Verluste als bei dem Atombombenabwurf auf Nagasekl. Der 1945 von der amerikanischen Luftwafle mit Brandbomben gegen Tokio geführte Angriff habe viel größere Zerstörungen hervorgerufen und viel mehr Menschenleben gefordert, als die auf Hiroshima abgeworfene Atombombe, bei der es zirke 60000 Tote gab. „Es würde natürlich außerordentlich töricht sein“. en fuhr Ede fort,„wollte man die Möglichkeiten der Zerstörung und der Verluste an Menschenleben unterschätzen, aber ebenso töricht wäre es, anzunehmen, daß durch die Erfindung der Alombombe die zivile Verteidigung künftig nichts mehr wert ist“, 58. Jahrgang 7 Nr. 18271 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Westdeutsche Zeitung 6. Dezember 1949 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend Westdeutsche Zeitung Schweigen Wem verdanken die Russen die Atombombe? Den Amerikanern! Das stellte gestern in Washington der Aueschuß zur Untersuchung amerikafeindlicher Umtriebe fest. Amerikanische Offiziere hätten den Sowjets schon 1943 Uran und Geheimdokumente zur Herstellung von Atombomben ausgehändigt. Jordan, ein ehemaliger amerikanischer Fliegerhauptmann, machte Harry Hopkins, der demale Sonderberater des Präsidenten Roosevelt war, für diesen„Verrat“ persönlich verantwortlich. Es wird nicht„dicht gehalten“, auch nicht, wenn es eich um Staatsgeheimnisse handelt: das ängstigt den Durchschnittsamerikaner, seit der dramatische Nleineidsprozeß Hiss-Chambers die amerikanischen Gerichte beschäftigt. Dabei trat zutage, daß amerikanische Beamte verschiedener Ministerien die Sowjets seit Jahren auch über geheime Dokumente unterrichteten. Seitdem hat sich in den Vereinigten Staaten eine nicht immer berechtigte„Spionitis“ verbreitet, die in jedem Kommunisten einen ruesischen Agenten wittert. Der Unterschied zwischen der russischen Methode des Schweigens und westlicher Mitteileamkeit gibt zu denken. Gestern wurde das fünfundvierzigste Flugzeugunglück dieses Jahres in der westlichen Welt in allen Einzelheiten bekanntgegeben. Im gleichen Zeitraum hat sich in den Ländern jenseite des Eisernen Vorhangs keine einzige Flugzeugkatastrophe ereignet, jedenfalls wurde keine einzige gemeldet. Hier stürzten keine Flugzeuge ab, kein einziger Zug stieß mit einem anderen zusammen, es gab keine Katastrophen in Bergwerken: wenn nicht der Zweifel bliebe, daß sich dies alles auch im Osten ereignete, obgleich nichts darüber veröffentlicht wurde. Ein autoritäres System kennt keine Nienschlichkeiten. Es läßt nichts nach außen dringen, was nach Schwäche aussieht. Und jeder Unfall wird unter dem Gesichtspunkt der militärischen Stärke, des Potentias, des Prestiges gewertet und deshalb, in der Oeffentlichkeit, einfach nicht zugelassen. Auch auf deutschem Boden wird dieser Unterschied, den man vielleicht mit Demokratie und Diktatur kennzeichnen kann, offenbar. Man weiß hier im Westen, daß sich im sächsischen Uranbergbau Katastrophen zutrugen. Aus der Sowjetzone geflüchtete Augenzeugen, darunter ein Brandmeister aus Aue, haben es glaubwürdig berichtet. Die Zahl der Toten in den einzelnen Berichten schwankt. Es bleibt ein ungeklärter Rest, der auch nicht aufgehellt wurde, als die Behörden der Sowjetzone schließlich einen„kleinen Brand“ mit einem Todesopfer zugaben. Diese Berichte bezogen sich auf Ereignisse im November. Es ist also heute im gespaltenen Deutschland nicht mehr möglich, Unglücksfälle, die Verwandte und Bekannte der sachsischen Bergleute auch hier im Westen lebhaft beschäftigen, eindeutig aufzuklären. Deutsche leben im Ungewissen über das Schicksal von anderen Deutschen, die vielleicht ihre Väter und Brüder sind. Das unheimliche Schweigen des Ostens bezieht sich auch auf einen großen Teil der deutschen Kriegsgefangenen. Was nützt Moskaus Aufruf zum Weltfrieden, wenn er nicht durch Taten bekräftigt wird. Solange der Osten schweigt, bleibt er der unheimliche Unbekannte, zu dem keine Brücke=—= führt. Schon Httler hielt die„Schwatzhaftigkeit“ des Westens für eine Schwäche. Streiks verbot er genau so, wie sie jetzt im Osten verboten sind. Er hielt sie für eine menschliche Regung, für eine freie Afeinungsäußerung, die sein System nicht zuließ. Später erwies sich das als ein Zeichen von Uneicherheit und Schwäche. Man würde es dem bald mebzigjährigen Stelin als ein Zeichen von Stärke anrechnen, wenn er— mitteilsamer würde. Sein Schweigen ist unheimlich. Es läßt kein Gespräch mit dem Oeten aufkommen, das, über technische Vereinbarungen hinaus, die Menschen in Ost und West wieder zusammenführt. Großbritannien ist der größte ausländische Aussteller auf der 27. internationalen Rad- und Mlotorradausstellung, die am Sonntag in Mailand eröffnet wurde Die Sozialistische Partei Japans steht mit 95000 eingeschriebesen Alitgliedern an der Spitze ihres Landes An rweiter Stelle folgen die Kommunisten mit 87 000 Mfitgliedern, während den dritten Platz chie Liberaldemokraten mit 67.000 Mlitgliedern einnehmes. Die Stärke der Kommunisten soll in Wirklichtei: größer sein 50 Millionen Arbeiter in einem Bund Ein Satzungsentwurt für die Freie Weltgewerkschatt London.(AP). Dem Freien Weltgewerkschaftskongreß, auf dem 261 Vertreter von 53 Nationen anwesend sind, wurde am Montag ein Statutenentwurf für die neue Organisation vorgelegt. In diesem Entwurf wird vorgeschlagen, die neue Organisation„International Confederation of Pree Trade Unions“(Internationaler Bund Preier Gewerkschaften zu nennen. Die Präambel dieses Entwurfes proklamiert das Recht des einzelnen auf soziale Gerechtigkeit, Arbeit und freie Wahl der Beschäftigung. Sicherung dieser Arbeit und des sie Ausführenden, sowie auf einen„gegenseitigen Schutz der Interessen durch die Bildung von und den Beitritt in Gewerkschaften, die frei handelnde Instrumente sind und ihre Autorität von ihren Mitgliedern erhalten“, und schließlich das Recht auf demokratische Mittel, um einen Regierungswechsel herbeizuführen.„Freie Arbeit, eine wirtschaftliche Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Sicherheit“, so heißt es in der Präambel,„sind die Grundlagen, auf denen ein dauerhafter Frieden aufgebaut werden sollte. Eine Beschränkung oder Verleugnung dieser Rechte ist eine Beleidigung für alle menschliche Würde und eine Gefahr für den Frieden“. In dem Statut werden noch folgende Ziele festgelegt: Vollbeschäftigung, verbesserte Arbeitsbedingungen und ein höherer Lebensstandard. GröBere Erschließung der Hilfsquellen aller Länder, besonders derjenigen der rückständigen Gebiete. Preier Warenaustausch unter den einzelnen Nationen um ein höheres Wohlfahrtsniveau zu erzielen. Schutz. Aufrechterhaltung und Erweiterung des Systems der freien Arbeit und Ausmerzung der Zwangsarbeit in allen Ländern. Im Rahmen der Charta der Vereinten Nationen, Unterstützung der Bildung eines Weltsystems der Kollektivsicherheit, und bis zur Erreichung dieses Zieles Befürwortung aller Maßnahmen, die zur Sicherung der Verteidtgung der Weltdemokratie und Freiheit der Nationen gegen jegliche totalitäre Aggression erforderlich sind. Nach dem Entwurf soll die neue Organisation, die rund 50 Millionen Arbeiter vertreten wird, alle zwei Jahre einen Kongreß abhalten. ECA.-Vertrag in zehn Tagen T. Bonn.(Eig. Bericht.) Die Kabinettsberatungen über den Vertrag, der die Teilnahme der Bundesrepublik an der nordamerikanischen Marshallplanorganisation regelt, sind abgeschlossen und werden noch in dieser Woche zur Unterzeichnung dieses ersten deutschen Nachkriegsvertrages führen. Der zweiseitige ECA-Vertrag wird der Bundesregierung die Befugnisse in die Hand geben, die bisher von den alliierten Hohen Kommissaren ausgeübt wurden. In einer uns zur Verfügung gestellten Erklärung gab Vizekanzler Blücher zu verstehen, daß mit dem Abschluß dieses Vertrages auch die deutsche Verfügungsgewalt über die Gegenwertmittel geschaffen werde, die weitgehend für westdeutsche Industrieinvestierungen eingesetzt werden sollen. Nach der Unterzeichnung des Vertrages wird Vizekanzler Blücher in seiner Eigenschaft als ERPMinister alle Fraktionsführer des Bundestages über den Inhalt des Vertragswerkes informieren. Er hat weiter die Absicht, die Ratifizierung des Vertrages durch den Bundestag vorzuschlagen. Verbindungsstelle für Südafrika Düsseldort(Eig. Ber.). Die Leitung des Industrie- und Handelstages in Frankfurt-Main hat beschlossen, eine Informations- und Verbindungsstelle in Südafrika, mit dem Sitz in Johannesburg, einzurichten. Wenn eine genügende Beteiligung der deutschen Industrie vorliegt, soll sie später zu einer deutsch-südafrikanischen Handelskammer ausgebaut werden. Die tägliche Rubrik: Flugzeugabsturz Long Beach Kallfornien(AP). S Personen kamen am Montagmorgen ums Leben, als ein kleines Küstenflugzeug kurz nach dem Start auf dem städtischen Flugplatz in Long Beach(Kalifornien) abstürzte. Wer Calafs Besthr. „Le Monde“, zur strategischen Lage Großbrikanni ens Paris(dpa). In einer Betrachtung zu der Frage der Verteidigung Westeuropas beschäftigt sich die französische Zeitung„Le Monde“ mit der Lage Großbritanniens in einem etwaigen Krieg. Großbritannien dürfe nicht vergessen, schreibt das Blatt, daß derjenige, der Calais besitzt, auch Englands Schicksal in seiner Hand hält. Eine Macht, die Frankreich und Belgien besetzt hat, könnte unter dem Feuer von-Waffen den Kanal überqueren oder durch-Beschuß die britischen Häfen und Industriezentren zerstören. Großbritannien dürfe sich nicht der Illusion hingeben, sich an einem künftigen Kriege ebenso beteiligen zu können, wie es dies bisher in allen Kriegen außer dem ersten Weltkriege getan habe. Alle diese Kriege habe England nur in den Außenebezirken der eigentlichen Kriegsschauplätze ge#er führt. 1939 habe Großbritannien den Krieg Im Westen mit 10 Divisionen begonnen und 19##### habe es ihn mit kaum mehr als 12 rein britischen Divisionen abgeschlossen. Seine Zusagen zu baldigem stärkeren Einsatz, die es zuerst an Roosevelt gegeben habe, habe Großbritannien immer wieder in der Erwartung hinausgeschoben, daß die Deutschen sich an der Ostfront genügend ausbluten und daß in der gleichen Zeit soviele amerikanische Truppen eintreffen, die die Hauptlast des Krieges auf sich nehmen könnten. Heute jedoch könnten die Westunionsmächte, auf sich allein gestellt, nicht hoffen, einen aus dem Osten kommenden Stoß am Rhein aufhalten zu können. Noch viel weniger könnte Montgomery hoffen, in Nordfrankreich einen genügend großen Brückenkopf bis zu einem späteren Einsatz aufrechterhalten zu können Hessische CDU: Um der Sache willen... Nachwirkungen der Bonner Parlamentsvorgänge Frankfurt(Eig. Ber.). In den letzten Wochen hat sich innerhalb der hessischen CDU eine spürbare Aenderung der„Marschrichtung“ abgezeichnet. Der Kampf um die Hauptstadt hatte eine Verhärtung in der hessischen CDU-Haltung gegenüber der Bonner Adenauer-Gruppe gebracht, wobei der hessische Finanzminister Dr. Hilpert als besonders energischer Opponent gegen den Kanzler auftrat und damit automatisch in beträchtliche SPD-Nähe rückte. Nach der Klärung der Hauptstadtfrage und insbesondere nach dem Kanzlerruf Dr. Schumachers sind in Hessen auch die CDU-Stimmen etwas leiser geworden, die den zielbewußten Adenauerkurs nicht mitzumachen gedachten und stellenweise bereit waren, eher mit der SPD zusemmenzugehen und damit das hessische Koalitionsmuster nachzuahmen, als den Kanzler zu stützen. Ja, diese Differenzen hatten in den letzten Wochen stellenweise sogar zu Ueberlegungen geführt, ob die Zeit der christlichen Union nicht zu Gunsten einer konfessionell Bshunssan u demit katholischen bzw. prote. #ntischen Partei vorbei'sei. Die Bonner Vorgänge der letzten 10 Tage haben jedoch nach der Beurteilung maßgeblicher hessischer CDU-Politiker die Bonner und Frankfurter CDU wieder näher zusammengebracht, wobei man wissen will, daß selbst Herr Hilpert„um der Sache willen“ für eine großzügige Ueberbrückung aller Differenzen innerhalb der überkonfessionellen Partei eintritt. Tschechoslowakische Bischöfe sagen ab Prag(AP). Die tschechoslowakischen römischkatholischen Bischöfe setzten die Regierung in einem am Sonntag veröffentlichten Schreiben davon in Kenntnis, daß sie die neuen Kirchengesetze nicht befolgen können, weil damit die religiöse Freiheit zerstört würde und diese Gesetze gegen das Recht Gottes gerichtet seien. Die Bischöfe warnten die Regierung, daß sie allein die Verantwortung tragen würde, wenn sie versuchten sollte, die Befolgung dieser Gesetze durch Drohung oder Gewaltanwendung zu erzwingen und sich daraus ein religiöser Krieg entwickeln würde. Staatspräsident Peron will zwei unabhängige Zeitungen verklagen, weil in einer von ihnen abgedruckten Rede behauptet wurde, er habe sich während seiner Amtszeit persönlich bereichert. Köhn-aben we Zum neuen Oberbürgermeister Essens wurde der CDU-Kandidat Dr. Hans Toussaint mit 113 416 Stimmen gewählt. Der Gegenkandidat der SPID erzielte 54551 Stimmen. Wahlbeteiligung: 40,8%. Die Gründung einer einheitlichen Rechtspartei, in der alle verantwortungsbewußten nationaleozial eingestellten Deutschen ihre politische Heimat finden sollen, wurde vom Landesdelegiertentag der Nationaldemokratischen Partei Hessens gebilligt. „Sehr schwere Gehalts und Lohnkämpfe“ im kommenden Frühjahr sagte der Hauptberufsgruppenleiter der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft, Böckelmann, auf einer Tagung in Paderborn voraus. Triptiks und Carnets für Personenkraftwagen, Omnibusse, Lastwagen, Motorräder, Fahrräder mit Hilsfmotor und Motorboote darf nunmehr der Automobilklub von Deutschland(AVD) ausstellen. Die Geschäftsstelle befindet sich in Frankfurt am Main. Wegen Verhaftung des später hingerichteten Leipziger Oberbürgermeister Gördeler werden sich die ehemaligen Oberzahlmeister Hellbusch und Schadwinkel erneut vor Gericht zu verantworten haben. In dem ersten Verfahren vor der Strafkammer Lübeck waren beide freigesprochen worden. Das Schwimmdock T.C. 70, das sich gegenwärtig im Kieler Hafen befindet, soll der deutschen Bundesregierung leihweise übergeben werden. Das Hilfswerk„Gedenket der Brüder in Not“ wurde in Bonn mit Ansprachen der Bundesminister Kaiser und Dr. Lukaschek eröffnet. Shirley Temple, die einst als Filmwunderkind die Welt begeisterte, wurde gestern von ihrem Gatten, einem Schauspieler, geschieden. England hofft, Frankreich und Belgien dazu bewegen zu können, sich gemeineam mit Großbritannien der geplanten Kontrolle der Kolonien durch die Vereinten Nationen zu widersetzen. Die Israelis seien bereit, um Jerusalem ebenso zu kämpfen,„wie die Amerikaner um Washington, die Briten um London, und die Russen um Moskau kämpfen würden“, erklärte Ministerpräsident Ben Hurion vor dem israelischen Parlament. Der Jugendchor der Hamburger St.-MichaelisKirche sang in Helsingborg(Schweden) mit so großem Erfolg, daß das Konzert am gleichen Tage wiederholt werden mußte. Die Tchechoslowakei ist nach Ansicht der „New Vork Times“ zum Zentrum des religiösen Widerstandes innerhalb des sowjetischen Machtbereiches geworden, und nehme damit auf religiösem Gebiet dieselbe Stellung ein, wie Jugoslawien auf der politischen Ebene. Präsident Truman hat eine Regierungskampagne zur Stärkung der Anti-Trust-Politik in den USA. angeordnet. Fünf Männer ertranken im Urner See(Schweiz), als das Boot, in dem sie von einer Jaqd zuruckkehrten, infolge des schweren Sturmes kenterte. Ein Drittel des spanischen Haushalts ist für Verteidigungszwecke vorgesehen. In Schweden soll von Anfang 1952 an ein bezahlter Mindesturlaub von drei Wochen für jeden Werktätigen eingeführt werden, sofern der wartschaftliche Wiederaufbau mit derselben Schnelligkeit weitergeht wie bisher. 1300 ehemalige japanische Kriegsgelangene, die aus Sibirien zurückgekehrt waren, traten in den Hungerstreik. Sie wollen das Schiff, mit dem sie in Tokio ankamen, erst dann verlassen, wenn jeder von ihnen eine Unterstützung von 45 000 Fen erhalten hat. Das Grollen der Explosionen im Innern des Aetna hält noch an, die beiden Lavaströme bewegen sich jedoch nur noch langsam vorwärts. „Fleischfressende Schafe“ West Point(New York)(AP). Der Chef des britischen Empire-Generalstabes Feldmarschall Sir William Slim bezeichnete Deutschland am Sonnabend als die„wertvollste und gleichzeitig gefährlichste Nation auf dem europäischen Kontinent“. Das komme daher, weil die Deutschen „fleischfressende Schafe“ selen. Zur Frage der Wiederbewaffnung Deutschlands sagte der britische Feldmarschall, diese sei ein Problem für die Politiker. Sir William, der vor Kadetten der amerikanischen Militärakademie West Point sprach, betonte, Europa strebe mehr nach militärischer Sicherheit als nach wirtschaftlicher Hilfe. DIETKAUE NAEH DEM MASSSTAD Schon zur Zeit, als das jährlich wiederkehrende Aufsatrhema„Siegfried und Hages Ee Schüler zu einer Schwarzweißtechnik erzog. de gste Untertanen, aber schlechte Staatsbürger aus innen machte, gab es einsichtsvolle Lehrer, die esse 69 billige Denkweise ablehnten. Sie müssen aber seaselten gewesen sein, denn das totalitäre Derten feiert auch heute immer noch Triumphe. Selbst die Musik bleibt von solchen Häres##n nicht verschont, und die zeitgenössische Mus scheint man nur schwarz oder weiß sehen zu kösnen. Unbedingte Ablehnung und unterschiedsiose Bejahung sind aber gleich unfruchtbar. Deshalb sollte man bei Konzertprogrammen, die nur zeitgenössische Werke bringen, den Qualitätssinn beweisen, den man gerade bei der in diesen Dingen unbewanderten Jugend schärfen muß. Denn Konzerte sind keine Studioveranstaltungen. Wenn man aber unterschiedslos ein vitales, auch vor Konsonanzen bis zum strahlenden-dur-Dreiklang nicht zurückschreckendes Concerto grosso des Tschechen Martinu, eine vielversprechend beginnende, schon bald aber oberflächlich anmutende Kantate des Schweizers Sutermeister, ein niedliches, Gelegenheitscherakter tragendes Duett-Concertino des Altmeisters Richard Strauß und des Schweizers Miartin ungemein dichte und hintergründige Petite Sympbonie concertante auf das Publikum losläßt, erweist man der neuen Musik im Grunde einen schlechten Dienst. So bleiben als wirklich den Geist unserer Zeit vollgültig vertretende Werke die beiden Eckpfeiler übrig. Martinus Concerto grosso nennt dem Kenner schon im Titel sein besonderes Anliegen, da es wie seine barocken Vorbilder, ein kräftiges, spielfreudtges Stück ist, das problem-unbeschwert seinen Antrieb aus der Freude an der Bewegung erhält. Es besitzt soviel Spannkraft, daß gleiche Freude such im Hörer durch alle drei Sätze hindurch wachbleibt. Seine geringe Scheu vor konsonanten Bildungen ist keine faule Kompromißbereitschaft, sie entspringt einer Haltung, die das Errungene auch vor sich selbst nicht mehr verteidigen muß. So frisch, wie es erfunden, wurde es auch von Gustav König und seinem Orchester musiziert. Sutermeister will mit seiner Kantate für Alt, gemischten Chor und zwei Klavieren eine Sinn deutung der Nachkriegszeit geben. Aber die Fortsetzung hält nicht, was der weitausholende Anfang verspricht, und so geraten die dramatischen Stellen äußerlich und die lyrischen Partien matt. Das war schade für Marie-Luise Schilps herrchen Alt. das war aber auch schade für den ausgezeichneten Essener Opernchor, für die Pianisten eselotte Maczulat und Hatto Ständer und #scht zuletzt für Custav König. Vielleicht hätte men Sutermeister ernster nehmea können, wäre ihm nicht das erschreckend barmziese Duett-Concertino von Richard Strauß gefolgi. dessen sich zwar Otto Stöckigt, Klarlnette urd Herbert Fritsche, Fagott, liebevoll wenn auch der Klarinette noch ein weicherer Toa zu wünschen gewesen wäre, mit dem man aber Strauß mindestens in diesem Zusammenhang uurecht tat. Vielleicht hätte gech die Petite Symphonie concertante, für die sich namentlich die Solisten Maria Meyer. Harfe. Franrpeter Goebel's, Cembalo, und Hatto Ständer Karier, mit besonderem Erfolg einsetzten, die Wirkung getan, die die an dieser Stelle früher schon besprochene Kölner Aufführung, an der Goebels ebenfalls beteiligt war, auf das Publikum gemacht hat. So ließ der bis dahin herzliche Beifall des gut besuchten Hauses, die Jugend war erfreulich zahlreich vertreten, zum Schluß merklich nach. Dr. Loschelder. PARISER MUSIKBRIEF Paris(Eig. Bericht). Die Pariser Mfusikwelt betrauert den Verlust einer der größten Hoffnungen unter den europäischen Geigenkünstlern, den Tod von Ginette Neveu. Das Publikum des letzten Konservatoriums-Konzertes ehrte die Tote durch eine Minute des Schweigens. In den gleichen Tagen fand eine andere Totenfeier, weniger aktuellen, sondern mehr historischen und, was das Publikum anging, mondänen Charakters statt: Es wurde der 100. Gedenktag von Chopins Beisetzung in der Madeleine feierlich begangen. Dieses große musikallsche Ereignis stand unter dem Patronat des Pariser Bürgermeisters de Gaulle und vereinigte die Spitzen des geistigen Paris in der verhältnismäßig kleinen Kirche an der Rue Royale. Historisch getreu, wie vor hundert Jahren, wurde die Totenfeier wiederholt. Zwei Preludes erklangen auf der Orgel, wobei die Treue der historischen Rekonstruktion eine Uebertragung rechtfertigen mußte, deren starrer Orgelklang den Preludes allen poetischen Reiz nahm. Das Orchester der Garde Republicaine von Ernest Bour bot mit den Chören des Rundfunks das Requiem von Mozart. Eine begeisternde Leistung, an der die Sopranistin Suzanne Dance— sie ist Belglerin und kommt von der Mailänder Skala— entscheidenden Anteil hatte. Am Nachmittag des gleichen Tages hatte sich das musikalische Paris in der Nationalbibliothek eingefunden, wo eine reichhaltige Chopin-Gedächtnisausstellung zusammengestellt worden war. In mannigfacher Weise wechselten persönliche Erinnerungsstücke, autographe Briefe und Notenblätter, mit Dokumenten aus der Umgebung Chopins: Bilder seiner Freunde, Aufsétze von Berlioz und Schumann über ihn,— am meisten fesselte sein Pleyel-Flügel und über ihm Delacroix’ unvergleichliches Chopinbild. Diese beiden repräsentativen Chopinveranstaltungen waren von einer unübersehbaren Vielzahl — oder sagen wir besser Unzahl?— von Kammermusikkonzerten umgeben, die alle dem Klavierwerk des großen Polen gewidmet waren. Man kann fast von einer Chopin-Inflation reden, die mit dem Beginn der Saison ihren Höhepunkt erreichte. Daneben ist der Anteil deutscher Künstler, die hier gastieren, beachtlich. Unvergessen ist noch der triumphale Empfang. den Paris Furtwängler bereitete, als er zur Eröffnung der Saison in der großen Oper mit den Wiener Philharmonikern swei Konzerte dirigierte. Eines mit Wagners Faust-Ouvertüre. Strauß“„Tod und Verklärung“ und der Ersten Sumphonie von Brahms, ein zweites mit der Dritten und Siebten Symphonie von Beethoven und der Egmontouvertüre. Die beifällige Aufnahme gelade der Brahmssymphonie war ein Zeichen, daß Paris sich diesem deutschen Romantiker immer mehr erschließt, während Bruckner and Mahler hier noch wenig Resonanz finden. Sehr stark ist augenblicklich die Bach-Pflege. Neben Pariser Vereinigungen trat das Stuttgarter Kammerorchester unter Münchinger hervor: aus dem Programm wurde besonders das Konzert für zwei Violinen und dabei die Veistung des Geigers Enece sehr positiv besprochen. Besonderes Echo fanden die Konzerte des Aachener Domchores mit Bachs-moll-Messe und-cappella-Musik. Beglückend ist an dem Gesamteindruck dieser Fülle von Veranstaliungen: Die Weltstadt Paris kennt keine Ressentiments, und wenigstens auf musikalischem Gebiet offenbart sich die völkerverbindende Niacht des Geistes. Ernst Klusen. „Prix Goncourt“ verliehen. Der höchste französische Literaturpreis, der„Prix Concourt“, ist am gestrigen Montag dem 41jährigen Robert Merte für seinen Roman„Wochenende in Zuydcoote“ verliehen worden. In diesem Roman, der in der französischen Presse als„eines der besten Kriegsbücher bezeichnet wird, erzählt der Verfasser die Geschichte von vier französischen Soldaten während der dunklen Tage von Dünkirchen.— Der Preis selbst beläuft sich nur auf 5000 Franc(rund 14 Dollar), ist aber für das Prestige des Autors Afillionen Franc wert. Die Not der Künstler. 55 Proz der Westberliner Theaterkünstler sind gegenwärtig arbeitslos, wie Frau Louise Schröder auf der Eröffnung der „Berliner Kunstausstellung Weihnachten 1949“ mittellte. Kulturelle„Säuberung“ in der Sowjetzone. Alle Bucher von Hans Dominik. Karl May. Walter Blom. Rudolf Hertzog. Rudolf Stratz. Anny Wothe und anderen Autoren werden jetzt auf Beschluß der Buchhändler des Landes Sachsen-Anhalt aus den Beständen entfernt. Der Vorsteher des Sowjetzonen-Borsenvereine der deutschen Buchhändler Heinrich Becker ISEDI, kündigte an daß laufend Listen unerwünschter Autoren herausgegeben würden, nach denen sich die Sortimenter au richten hätten. 58. Jahrgang Nr. 18271 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend! Westdeutsche Zeitung 6. Dezember 1949 Aus Westdeutschland wwicd geweldet... Mit dem Baubeginn der Düsseldorf-Neus- din ein Gutschein ausgehändigt, der zur Teilser Südbrücke ist im nächsten Jahr zu rechnen. Das Land NRW trägt 70 Prozent der Kosten, der Rest wird von den Städten Düsseldorf und Neuss aufgebracht. Die Leverkusener Pollzei nahm zwei Kölner fest, die ihren ambulanten Gewürzhandel mit dem einträglichen Geschäft des Wäschediebstahls gekoppelt hatten. Von Haus zu Haus ziehend machten sie Abstecher auf die Trockenspeicher und ließen die dort aufgehängte Wäsche mitgehen. Bei der Eröffnung der Ausstellung„Kunst am Niederrhein“ in Krefeld wurden dem Maler Franz Ruffing, Büderich, als Kunstpreis der Stadt Krefeld 2000 DM überreicht. Dem Keramiker Paul Dresler, Krefeld, wurde die Thorn-Prikker-Medaille verliehen. Belm Elnkaufen in den Geschäften des Mülheimer Einzelhandels wird jeder KunDie Frau mit den Reisende Trickdiebin— 136 Straftaten Auchen.— Einer Trickdiebin von Format kam die Aachener Polizei auf die Spur und konnte sie festnehmen. Durch ein umfassendes Geständnis, das sie nach ihrer Festnahme ablegte, konnten bisher 136 Straltaten aufgeklärt werden. In der überwiegenden Zahl handelte es sich dabei um Betrugs-, Diebstahls- und Unterschlagungsfälle. Im Augenblick gehen täglich neue Anzeigen ein, so daß eine abschließende Zusammenfassung aller begangenen Straftaten noch nicht möglich war. Festgestellt werden konnte, daß es sich um eine unter den Namen Siegrid Maraun abgeurteilte Betrügerin, um die 22 Jahre alte Annemarie Schneider aus Gummersbach handelt, die seit längerer Zeit obdachlos umherreiste. Der angeblichen Siegrid Maraun konnten bisher in etwa 15 Fällen eine falsche Namensführung nachgewiesen werden. Entsprechend ihrer Namensführung trat die Beschuldigte auch auf. Ihre Bekleidung paßte sie dem jeweiligen von ihr gewählten Stand an. In verschiedenen Fällen hatte sie sich auch Adelstitel zugelegt. Die Maraun, alias Schneider, suchte in verschiedenen Fällen Familien auf und erbot sich, Textilien und Wolle zu günstigen Preisen beschaffen zu wollen. Dabei legte sie stets zu ihrer Legitimation einen von ihr entnahme an einer Kaffestunde im Mülheimer „Wintergarten“ berechtigt. Männer dürfen allerdings erst um 20 Uhr zum Tanz erscheinen. Die In Wuppertal beheimatete„Rheinische Mission“ wird zum Anfang des kommenden Jahres wieder drei Missionsehepaare, zwei Missionsschwestern und einen Missionsfarmer nach Südafrika aussenden. 7000 Unterlagsreben für das Bundesgebiet werden nach einer Mittellung des Geschäftsführere der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Weinbauverbände in Bad Kreuznach aus Frankreich importiert. Die Zahl der Flüchtlinge betrug in Nordrhein-Westfalen am 1. November 1949 1221 174, das sind.5 v. H. der Gesamtbevölkerung. Davon sind 588 298 Männer und 623 875 Frauen. fünfzehn Namen aufgeklärt— Täglich neue Anzeigen wendeten Personalausweis vor. Erhielt sie einen Auftrag, so ließ sie sich Geld und Verpackungsmaterial oder eine Tasche geben und verließ mit einem Familienmitglied die Wohnung. Nachdem sie dann durch verschiedene Straßen gegangen waren, schickte sie ihre Begleitung unter einem beliebigen Vorwand zur Wohnung zurück Ihr Versprechen, auf der Straße zu warten, hielt sie natürlich nicht. In anderen Fällen hat sie auf Bahnhöfen aushängende Vermißtenanzeigen studiert und dann die Angehörigen aufgesucht. Dort erzählte sie, daß sie über die vermißte Person Auskunft geben könne. Bei dieser Gelegenheit versuchte sie, Diebstähle auszuführen und Geld zu erschwindeln. Sie hat fast in allen Fällen die von ihr geforderten Summen erhalten, die sie den Vermißten zustellen wollte. Die bereits Abgeurteilte, deren Strafmaß sich nach der Aufdeckung von 136 Straftaten erheblich erhöhen wird, hat sich nunmehr wegen Betrugs, Diebstahls, Unterschlagung und Falschbeurkundung zu verantworten. Dieser Fall, der wahrscheinlich nach Abschluß der Ermittlungen noch weitere Ueberraschungen bringen wird, ist einer der sensationellsten seiner Art während der Nachkriegszeit. Sie stahlen für eine Flüchtlingsfrau Staatsanwalt beantragte Freispruch— Das Gericht verurtellte sie Bei einem Berufungsprozeß vor der Großen Strafkammer in Münster gegen zwei Diebe beantragte der Staatsanwalt Preispruch, während sich das Gericht zur Verurteilung der Angeklagten entschloß. Die Diebe, zwei vorbestrafte Handwerker, hatten von einer Baustelle einen Sack Kalk gestohlen, um damit die Gartenmauer einer Flüchtlingswitwe zu reparieren. Die beiden, die das Münsterer Amtsgericht bereits zu einigen Wochen Gefängnis verurteilt hatte. machten jetzt geltend, daß sie nicht aus Eigennutz, sondern um einer Flüchtlingswitwe zu helfen, gestohlen hätten. Das Gericht war jedoch der Auffassung, der Diebstahl von Baustoffen schädige die Allgemeinheit dadurch, daß durch die Einkalkulierung solcher Verluste der Wohnungsbau verteuert werde. Es ließ deshalb die Strafe für den ersten Angeklagten bestehen, und wandelte sie beim zweiten in 120 DMf Geldstrafe anstelle von 3 Wochen Gefängnis um. Hellbusch und Schadwinkel Erneut vor dem Lübecker Schwurgericht Köln.(dpa) Die ehemaligen Oberzahlmeister Leonhard Hellbusch und Rudolf Schadwinkel, die im August 1944 den später hingerichteten Leipziger. Oberbürgermeister Goerdeler verhaftet hatten, werden sich erneut vor Gericht zu verantworten haben. Der Oberste Gerichtshof für das britische Besatzungsgebiet in Köln hat am gestrigen Montag auf Revision der Staatsanwaltschaft den von der Strafkammer Lübeck am 20. März vorigen Jahres gefällten Freispruch aufgehoben, das Verfahren wurde zur neuen Verhandlung an das Lübecker Schwurgericht zurückverwiesen. Beinahe eine Tragödie Es wurde eine Tragikomödie daraus— Kaltes Bad im Paternosterschacht Von unserem Bremer Mitarbeiter Bremen, Ende November. Das Leben in den Ruinenstädten ist zuwellen nicht ungefährlich. Diese Erfahrung mußte ein Bremer machen, der nach einem kräftigen Frühstück zum Arbeitsamt gegangen war und, als ihn etwas Menschliches rührte, dort das betreffende Oertchen nicht finden konnte, weil die Türen nicht beschriftet waren. Der Mann machte sich also auf den Heimweg. Seine Organe aber arbeiteten schneller als seine Füße. In der Bornstraße beschloß er deshalb, seinem inneren Drange nachzugeben, kletterte in einen Ruinenkeller— und ward nicht mehr gesehen. Ein Helfer naht— und wird selbst hilflos Ein Radfahrer, der des Weges kam, vernahm Hilferufe, die— wie er sagte—„wie aus einem tiefen Brunnen“ kamen. Er stieg durchs Kellerfenster, landete aber in eiskaltem Wasser. Passanten, die nun schon Hilferufe aus zwei Kehlen hörten, alarmierten die Feuerwehr. Bis zu deren Eintreffen war es dem Radler gelungen, dem kalten Bade zu entrinnen. Die Feuerwehr ging systematisch vor, legte Leiter über die im Dunkel des Kellergewölbes liegenden Wasserlöcher und arbeitete sich auf dem Bauch an den Verunglückten Nr. 1 heran. Sie fand ihn in einem ehemaligen Paternosterschacht, der bis.40 Meter voll Wasser stand und so tief und glatt war, daß man sich aus eigener Kraft nicht aus ihm befreien konnte. Noch einmal Glück gehabt! Mit dem Krankenwagen fuhr man den Zähneklappernden ins Krankenhaus, und der Brandmeister nannte es ein Glück, daß er ins Buch nur„Unfall“ und nicht„Tod durch Herzschlag“ eintragen konnte, was wahrscheinlich der Fall gewesen wäre, wenn der Mann noch etwas länger in dem eiskalten Wasser hätte auf seine Rettung warten müssen Trierer Kriminalpolizeichef verhaftet Er galt als befähigter Kriminalist— Bereits wegen Unterschlagungen vorbestraft Trier. Der Chef der Trierer Kriminalpolizei wurde auf Anordnung der Oberstaatsanwaltschaft am Wochenende bei einer Nikolausfeier der Krimina'polizei überraschend verhaftet. Der Festgenommene halte sich von Wreedon genannt, heißt aber, wie jetzt festgestellt wurde, Iqnaz Waczirek und hat bereils einmal nach dem Kriege als Leiter eines Ernährungsamtes größere Unterschlagungen begangen. Waczirek war Ende 1947 vom Innenminisler des Landes Rheinland-Pfalz zum Leiter der Trierer Kriminalpolizei ernannt worden und wurde els besonders befähigt bezeichnet. Waczirek gab sich als Verfolgter und Halbjude aus und behauptete, 1933 aus selnem Amt als Kriminalkommissar entfernt worden zu sein. Die von ihm vorgelegten Papiere waren plumpe Fälschungen. Nvlon mit Knieschonern Die Rank-Filmgesellschaft leistete Ersatz Trier.(dpa) Eine junge Dame aus Trier hat der englischen Filmgesellschaft J. Arthur Rank mitgeteilt, daß sie bei einer besonders spännenden Szene des Kriminalfilms„Der Würger“ vor Aufregung von ihrem Sitz hochgefahren sei und dabei ihre neuen Strümpte zerrissen habe. Man möge in Zukunft von der Herstellung derartiger Filme absehen, da der Kinobesuch sonst zu teuer werde. Die Briefschreiberin war sehr überrascht, als sie bald darauf ein Päckchen mit einem Paar Nylonstrümpfen und ledernen Knieschonern erhielt. In einem Begleitschreiben der Filmgesellschaft wurde erklärt, das Vorführungsprogramm könne leider nicht mehr geändert werden. Fußball als Schmungler Tabakwaren statt Luft Aachen.(ap) Einen neuartigen Schmuggeltrick hatten sich zwei Jungen in Neustraß an der deutsch-holländischen Grenze ausgedacht. Bei ihrem Fußballspiel an der Grenze flog der Ball von Zeit zu Zeit über den Stacheldraht auf holländisches Gebiet und wurde nach einigem Suchen in den Büschen mit einem kräftigen Fußtritt wieder auf die deutsche Seite befördert. Ein holländischer Zollbeamter, der dieses Spiel längere Zeit beobachtete, interessierte sich schließlich für das Innere des Balles und stellte fest, daß das Leder mit Tabakwaren ausgestopft war. Schüler ermordet aufgefunden Arnsberg. Die Leiche des seit dem 8. Septomber 1949 vermißten Schülers Heinrich Neuhaus aus Bönen bei Unna wurde jetzt von einem Berginvaliden im Distrikt des Dickerwaldes bei Brammey-Lenningsen aufgefunden. Die Leiche und der Schultornister waren halb im Boden verscharrt. Man vermutet, daß der Knabe das Opfer eines Lustmordes geworden ist. D* K. Haltle Cellen Ste zü KÖLN, SCHILDERGASSE 60 Sonntags den II., 18. Dezember von 14-18 Uhr geöffnet S ta Kleia nur nur miso mit apartem Stufenrock in Größen 36-42-750 Wollkleid in modischen Farben in Größen 38-44 Oberhaupt- unsere KleiderAbteilungl Erstounlich wie groß die Auswahl und wie niedrig die Preise sind! An 58. Jalirgang? Nr. 18271 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend? Westdeutsche Zeitung 6. Dezember 1949 Bonner Fr achtichten 10 Ztr. Lebensmittel geschenkt Von der Kath. Jugend an die„Heimstatt“ Das Haus für heimatlose Jungen in der Noeggerathstraße, die„Heimstatt“, hat kurz vor Weihnachten ein hochwillkommenes Geschenk erhalten. Die Katholische Jugend des Dekanats hat ihr zehn Zentner hochwertige Lebensmittel wie Zucker, Milchpulver usw. geschenkt. Es handelt sich um Lebensmittel, die bei den Sommerlagern eingespart worden waren. In der„Heimstatt“, die eine Hilfe sehr gut brauchen kann, hat das großzügige Geschenk herzliche Freude ausgelöst. Zuviele Zaungäste Geringer Erlös bei Camilio-Mayer-Gastspiel Das Gastspiel der Camilio-Mayer-Truppe am Sonntag ist finanziell kein Erfolg gewesen. Die Absperrung war so lückenhaft, daß ein Großteil der Zuschauer die Luftsensationen miterleben konnte, ohne zu zahlen. Am kommenden Sonntag wird ein größerer Geländekreis abgesperrt werden. Außerdem soll die Vorführung bereits um 15 Uhr beginnen. Man darf hoffen, daß dann bei einigermaßen gutem Wetter mehr für die Bonner Notgemeinschaft herausspringt. Kein Marathontanz in Bonn Von der Stadtverwaltung verboten Der angekündigte Marathontanz in Bonn kann nicht stattfinden. Die zuständigen Stellen der Stadtverwaltung haben den Veranstaltern die Durchführung verboten, da keine Lizenz vorhanden ist. Die Organisatoren des „Walkathons“ wollten den in anderen deutschen Städten aufgestellten Rekord schlagen, um zu zeigen,„wie man in der Bundeshauptstadt tanzt“. Bonn ist um eine fragwürdige Sensation ärmer geworden. Anfang 1950 Versuchssiedlungs-Baubeginn Neuer Wohnraum durch neue Baumethoden- Schon jetzt zahlreiche brauchbare Vorschläge „Wir wollen zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: erstens Wohnraum schaffen, zweitens neue Baumethoden erproben. Alle Baumethoden, die nicht auf den ersten Blick unrentabel erscheinen, werden bei der Versuchssiedlung Verwendung finden, die Bonn im nächsten Jahr erhalten soll. Schon jetzt liegen zahlreiche Anträge auf Beteiligung vor.“ Das erklärte ein Sachverständiger, der bei der Durchführung der großen Siedlungsaktion mitarbeitet, die im Zusammenhang mit der Verlegung der Ministerien nach Bonn geplant ist. Siedlungs-Schwerpunkt nach Duisdort? Die neue Siedlung soll nicht Bürozwecken dienen, sondern Wohnungen für Beamte und Angestellte bieten. Es ist möglich, daß man sie aufteilen wird, damit alle Bewohner einen möglichst kurzen Weg zu ihren Arbeitsstätten haben. In Verbindung mit der geplanten Verlegung verschiedener Ministerien nach Duisdorf— das Arbeitsministerium und das Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten sollen in die Troilo-Kaserne, das Wohnungsbau- und das Wirtschaftsministerium in die Gallwitz-Kaserne kommen— ist die Vermutung aufgetaucht, daß dort auch gleichzeitig der Schwerpunkt der Versuchssiedlung liegen soll. Ueber 2000 Wohnungen Gegenwärtig werden— wie wir aus zuverlässiger Quelle erfahren— in Düsseldorf Besprechungen zwischen Finanz- und Wohnungsbauministerium des Bundes und dem Finanz- bzw. Wiederaufbauminister von Nordrhein-Westfalen geführt. Es geht dabei um die Frage, wo in Bonn sämtliche BundesMinisterien endgültig untergebracht werden sollen. Erst wenn man weiß, welche der Miinisterien, die sich zurzeit noch auswärts befinden, nach Bonn kommen, kann man den genauen Umfang der Siedlung festlegen. In jedem Falle dürfte aber das Projekt mehr als 2000 Wohnungen umfassen. Seine obere Begrenzung findet es nach Ansicht gut unterrichteter Kreise dadurch, daß die zehn Millionen-Mark, die der Bund für diesen Zweck bewilligt hat, nicht ausschließlich dafür verwendet werden. Vor dem nächsten Winter bezugsfertig Man hofft in Düsseldorf die Besprechungen noch in diesem Jahr beenden zu können. Die ersten Monate des kommenden Jahres werden dann einer Ueberprüfung der eingegangenen Anträge und der technischen Vorbereitung des Vorhabens dienen. Es sind übrigens auch solche Firmen mit brauchbaren Vorschlägen hervorgetreten, die bislang im Hintergrund standen. Es ist damit zu rechnen, daß die Bauarbeit für das große Bonner Siedlungswerk mit Beginn der Bausaison im kommenden Frühjahr aufgenommen wird und daß die Wohnungen teilweise noch vor dem nächsten Winter bezugsfertig werden. R. G. Gebundener, gelockerter, freier Wohnungsbau Gesetzentwurf des privaten Hausbesitzes— Schichtung nach Einkommensstufen „Die Zeit ist gekommen, der Regierung den Entwurf eines Wohnungsbaugesetzes vorzulegen, den die Heusbesitzer verfaßt haben“, erklärte der Präsident des Zentralverbandes der Haus- und Grundbesitzer, Dr. Handschulimacher, auf einer Pressekonferenz gestern im Königshof.„Selbst ein Wohnungsamt wird heute durch Rationalisierung keine Wohnung mehr schaffen können. Der private Hausbesitz muß seine Rolle wieder übernehmen, die Regierung darf sich nicht einseitig dem Gemeinnützigen Wohnungsbau verschreiben.“ St. Nikolaus war da Weihnachtliche Vorahnung „Heut' ist Nikolausabend dal“ Unzählige Male konnte man gestern abend dieses Lied in den Bonner Straßen hören, wenn der Wind, der hin und wieder eine Regenschauer vor sich her fegte, einmal eine kleine Pause machte. Hin und wieder klang auch eine Flöte oder ein Klavier mit dem frommen Gesang zusammen. Und trotz des naßkalten Wetters, der im Dunkel blitzenden Pfützen und des pfeifenden Windes wurde einem andächtig zumute. Wer Glück hatte, begegnete auch St. Nikolaus höchstpersönlich. Er kämpfte mit den Unbilden des Wetters, denn er ist eher an Schnee- ale an Regenstürme gewöhnt. Dennoch soll er— wie man hört— guter Laune und recht gebefreudig gewesen sein. Noch kurz vor Ladenschluß war in den Geschäften, in denen es nach Spekulatius und Printen riecht, viel los. Auch manche blinkende Flasche mit Trost spendendem Inhalt soll er aus seinem unergründlichen Sack hervorgeholt haben. Es war also wieder ein Nikolausabend wie ehedem— für manches Kind etwas ganz Neues. Nun weiß jeder: jetzt geht es mit Riesenschritten auf das große Fest zu, von dem Nikolausabend nur eine schwache Vorahnung gibt. Die ersten Fensterchen im Adventskalender sind geöffnet. Es gibt schon wieder verschlossene Schranktüren und alle die Heimlichkeiten liebevollen Vorbereitens. In knapp drei Wochen wird manches freundliche Rätsel gelöst werden. Der Plan„Am Berghang“ Straßenausbau kostet 420 000 Dpf Lange vor 1933 beschäftigte eich die Stadtvertretung bereits mit dem Bau einer Straße zwischen Zeppelinstraße und Rosenburgstraße in Kessenich. 1934 wurde das Projekt genehmigt. Das notwendige Umlegungsverfahren wurde bis 1936 durchgeführt. Dann schlief der Plan ein. Die Straße, die eine der schönsten in Bonn zu werden versprach, wurde nicht gebaut. Es fehlten die Mittel: sie fehlen auch heute noch. Oberstadtdirektor Dr. Langendörfer bezifferte in der letzten Stadtverordnetensitzung die Kosten des Ausbaues der Straße auf 420000 DMf. Er hat Fühlung mit anderen Stellen aufgenommen, die die Bebauung der Straße sichern sollen. Jugendring will eigenen Kiosk Kampf gegen Schmutz und Schund In Bonn macht sich die Schmutz- und Schundliteratur ebenso breit wie in andern Städten. Die Bonner Jugend aller Richtungen hat bereits vor längerer Zeit solchen Lesestoff scharf abgelehnt, sie will von sich aus den Kampf gegen ihn aufnehmen. Frau Mehlhausen machte sich in der letzten Stadtverordnetensitzung zu ihrer Sprecherin, als sie den Wunsch des Jugendringes vortrug, einen eigenen Kiosk zu errichten, in dem nur gute Literatur verkauft werden soll. Die Stadt sollte hierfür einen Platz zur Verfügung stellen. Die Stadtvertretung, die sich ebenfalls gegen die Verbreitung schlechter Literatur wandte, bezweifelte allerdings, daß dieser an und für sich begrüßenswerte Vorschlag den erforderlichen durchgreifenden Erfolg haben würde. Man will versuchen, durch Beratungen im Jugendausschuß bessere Mittel zu finden, um den Uebelstand abzustellen. Berliner Schauspieler in Bonn Zum Gastspiel des Hebbel-Theaters Die Bonner Aufführungen der Weisendornschen„Ballade vom Eulenspiegel, vom Federle und von der dicken Pompanne. werden getragen von drei der hervorragenden Berliner Schauspielern, Karl Meixner Der Zentralverband hat vor einigen Tagen dem Wohnungsbauminister Wildermuth eine Denkschrift mit Gesetzentwurf überreicht. Die Fülle der Vorschläge, welche beim Ministerium bisher eingegangen sind, bemißt der Minister schon nach Kubikmetern beschriebenen Papiers. Hier aber ist von unterrichteter Seite sorgfältig zusammengestelltes Material vorgelegt worden, über das Dr. Hesberg-Köln und Dr. Sielk-Hamburg gestern referierten. Auch privater Wohnungsbau ist sozial Das Schlagwort vom„sozialen Wohnungsbau“, nach dem Kriege von den Gemeinnützigen Unternehmen aufgebracht und bald von den Länderregierungen übernommen, bedarf nach Ansicht der Hausbesitzer einer Korrektur. Ist der Wohnungsbau der Privatpersonen„unsozial“? Der Zentralverband ist der Ansicht, daß jeder Bau von Wohnungen sozial ist. Der„gemeinnützige“ Wohnungsbau komme sogar durchaus nicht der minderbemittelten Bevölkerung zugute, sondern nur den Klassen, welche die Genossenschaftsanteile aufbringen könnton. Die Wohnraumversorgung für die wirtschaftlich Schwächsten obliege daher der privaten Wohnungswirtschaft, die 1939 über 18 Millionen Wohnungen stellte. Von dieser Tatsache ausgehend, fordert der Verband die Berücksichtigung der Privatinteressen. Werte in Ruinen und Straßen verkommen Während an den Stadträndern die Siedlungen der„Gemeinnützigen“ unter weitgehender Förderung durch staatliche Stellen entstehen, verkommen— so argumentieren die Hausbesitzer— im Kern der zerstörten Städte zahllose wiederaufbaufähige Ruinen. In ihren Mauern, in den vorhandenen Kanalisations-, Licht- und Wassernetzen wie in den Straßenanlagen stecken noch 30 Proz. der Baukosten, um die eine Wohnraumbeschaffung verbilligt würde. Die ausgebombten Mieter dieser Wohnungen warten auf den Wiederaufbau, zu dem der Hausbesitzer ohne Bereitstellung von Kapital aber nicht in der Lage ist. Das Kapital wird kommen, wenn man den Bauträgern freie Hand läßt, wenn die Wohnungszwangswirtschaft aufhört und die vielen kleinen und mittleren Kapitalien wieder Vertrauen zum Staat gewinnen. So gesehen, ist es geradezu ein Prüfstein der angekündigten Politik der Regierung, wie sie die private Bauwirtschaft fördert. Drei Gruppen im Wohnungsbau Ueber den Wiederaufbau des Häuser-Altbesitzes hinaus stellt sich der Zentralverband bewußt gegen die Planwirtschaft im Wohnungsbau, welche mit Aufbauplänen über 10 und 20 Jahre hinaus nur Hoffnungen erwecke, die sie nicht erfüllen könne. Das Ziel ist eine Höchstleistung bei der Wohnungsbeschaffung, dadurch erreichbar, daß die Regierung jene Freiheit des Entschlusses und der Wirtschaft wiederberstellt, der, das„Privatkapital Vertrauen entgegenbringen kann. Der Gesetzentwurf sicht drei Gruppen des Bauens vor, den gebundenen, den gelockerten und den freien Wohnungsbau. Entsprechend soll die Staffelung einer Förderung mit öffentlichen Mitteln sein. Die Gruppen sind der Einkommenschichtung angepaßt. Gebundener Wohnungsbau für kleinere Einkommen Der freie Wohnungsbau soll ohne öffentliche Mittel erfolgen, dagegen von Wohnraumbewirtschaftung, Mietpreisgesetzgebung und Mietarschutz ganz frei sein. Der gebundene Wohnungsbau soll nach Größe, Ausstattung und Miete für die MieterSchichten mit Jahreseinkommen bis 4000 DM gelten. Die Miete für diese Wohnungen muß wirtschaftlich tragbar sein. Der gelockerte Bau ist für Bevölkerungskreise mit bis zu 7200 Ddf Jahreseinkommen gedacht. Eingehende Darlegungen befaßten sich mit den Finanzierungs- und Steuerfragen, mit Dringlichkeitslisten und Berechtigungskarte. A. Möbel suchen ihre Eigentümer Im Lager des Besatzungsamtes an der Husarenstraße— Der Rest wird versteigert Auf 2 bis 300 Tische, 3 bis 400 Stühle und einige hundert Schränke schätzt Karl Märtens das Mobiliar, das die Besatzungsgeschädigten vom 5. bis 9. Dezember besichtigen können. Unter Amtsleiter Luhmer verwaltet er das Lager des Besatzungsamtes in der Husarenstraße. Der Gebäudekomplex beherbergte früher das Depot der Artillerie-Kaserne. Man hat dem Raum sein vorelektrisches Halbdunkel belassen. „In diesem Schlafsaal „Ich kann in diesem Schlafsaal meine Möbel nicht finden“, sagt einer, den die Menge von Sprungieder-Rahmen und eisernen Feldbetten anscheinend zu dieser Gedankenverbindung verleitet hat. In der Tat haben es die Besucher schwer, bei dem schwachen Tageslicht, das durch schmale Luken einfällt, ihr Eigentum wiederzuerkennen. Wenn die Besichtigungsfrist vorbei ist, wird es wohl— wie bisher stets— wieder so sein, daß an manchen Stücken Zettel mit drei oder Morgenmusik im Großen Haus Reichbesuchtes Konzert der Bonner Madrigal-Vereinigung Karl Meixner und Reva Holsey erzielte als Eulenspiegel einen durchschlagenden Erfolg in Berlin. Reva Holsey spielte die Laura in„Glasmenagerie“ und die Titelrolle in Giraudouxs„Undine“. Einen besonderen Namen erwarb sie sich durch eine aufsehenerregende Inszenierung Georg Kaiser's„Floß der Medusa“, die als einmalig bezeichnet wurde. Sie spielte in vielen Filien führende Rollen. Erna Sellmer, die Darstellerin der Pompanne, ist eine Komikerin von Format, die ebenfalls in zahllosen Filmen spielte und besonders als Partnerin von Hans Albers in Molnar’e „Liliom“ einen ihrer größten Erfolge hatte. Die Aufführungen sind heute und morgen. Die Morgenmusik der Bonner MadrigalVereinigung begann im Zeichen des kommenden Bachjahres mit drei Sätzen aus des Thomaskantors Motette„Jesu, meine Freude“, die in Witzkes Wiedergabe doch wohl etwas zu stark tonmalerisch akzentuiert erschienen. Da wirkten Heinrich Isaacs„Innsbruck, ich muß dich lassen“ und Ludwig Senfls„Entlaubet ist der Walde“ in ihrer Urgestalt denn doch natürlicher und gemütvoller. Weiterhin gab es englische, französische und italienische Madrigale, die, durch des Vorsitzenden Th. Schafgans Uebersetzungen verdeutlicht, zum Teil spontanen Beifall auslösten. Der zweite Teil führte unmittelbar in die Gegenwart. Da hörte man zunächst drei bekannte neuere Volkslieder, von Witzke selbst aus modern empfundenem Klanggefühl heraus mehrstimmig gesetzt. Noch weiter aber geht auf diesem Weg Ernst Pepping mit zwei Balladen und einem Choral, Werken, denen er— gewissermaßen als Cantus firmus der Vorbach'schen Epoche— ein Bänkelsängerlied oder einen Gassenhauer zugrunde legt. Das wurde vom Publikum anscheinend als ein guter Witz empfunden und entsprechend mit Beifall bedacht. T. I. „Der Apotheker“ Eine Oper von Jos. Haydn Zum zweitenmal brachte die Bonner Altistin Aenne Nicolal als Musikpädagogin mit Eleven ihres Studios für Sologesang— diesmal im städtischen Theatersaal in der Loéstraße— Haydns, für den Hausgebrauch mit Klavierbegleitung eingerichtete komische Oper„Der Apotbeker“ ur Aufführung. Erfreulich muten dabei stimmliche Begabung, unverkennbares Spieltalent und Verständnis für die Bedingungen an, die ein einheitliches Zusammenspiel erfordert. Im Einzelnen traten diese Erscheinungen auch bei vorausgeschickten Arien und Ensemblesätzen aus Mozarts Zauberflöte zulage. Als am Spiel beteiligt nannte das Programm Karl-Josef Neuß, Ingeborg Leggewie, Walter Reimsbach, Mathilde Nachtsheim, Dr. Wallrab, B. Achtermann und Hermann Maß. Ihnen allen spendete die Zuhörerschaft dankbaren Beifall. T... Opern- und Operettenabend Vor zahlreichen Zuhörern Eva Eschenbach und Heinz Wirrwahn sind von ihrer Wirkungszeit an den Städtischen Bühnen In Bonn noch in bester Erinnerung. So hatte denn der Opern- und Operettenabend im Saale der„Rosenburg“ in Kessenich, in dessen zweitem Teil auch Carola Willems mitwirkte, eine große Zuhörerschaft angezogen. Eva Eschenbach sang aus Mozarts„Entführung“ die Arie der Konstanze und das an Koloraturen reiche Lied der Olympia aus„Hoffmanns Erzählungen“von Olfenbach mit ihrem strahlenden Sopran. Mit ihr gemeinsam sang Heinz Wirrwahn Opernduette von Mozart, Verdi und Smetana. Als Solist trat er u. a. mit dem Lied des Richard aus Verdis„Maskenball“ hervor. Der Operettentell vermittelte die Bekanntschaft mit Carola Willoms, einem echten, schmelzenden Operettensopran. Einen Hauptanteil am Erfolg des Abends hatte Heribert Weingartz mit der anpassungsfähigen Begleitung am Elügel. 4. E. vier Namen hängen. Von der Beleuchtung abgesehen, täuscht man sich leicht in diesem Dickicht von Tischbeinen, Gestühl, Kommoden, Sesseln und Bildern, die verstaubt sind und in dieser Zusammenstellung nicht sehr ansehnlich wirken. Treten mehrere vermeintliche Eigentümer auf, so muß der Weg des Objektes genau rekonstruiert werden. Es ist meistens in der Frühzeit der Beschlagnahmungen von einer Besatzungswohnung in die andere gewandert, bis es in die Obhut des Besatzungsamtes genommen wurde, das nun versucht, es wieder dem ursprünglichen Eigentümer zuzuleiten. Zusammenarbeit mit der Besatzung Menschen aus allen Kreisen erscheinen in der Lagerhalle, um nach ihrem verschollenen Mobilar zu suchen. Man hat ja im Anfang nicht nur schöne Villen requiriert, sondern ganze Straßenzüge abgesperrt.„Bei den neueren Beschlagnahmen durften die Bewohner Porzellan und andere wertvolle Kleinigkeiten mitnehmen. Es wurden keine Einrichtungsgegenstände mehr weggenommen. Heute arbeitet die Besatzung gut mit uns zusammen“, sagt der Vertreter des Städtischen Besatzungsamtes. Etwa 20% sind überzählig Werden hier alle Möbel ihren alten Eigestümer wiederfinden?„Etwa 20% bleiben durchschnittlich stehen. Sie werden hernach versteigert. Wir haben sieben solcher Versteigerungen in den letzten zwei Jahren durchgeführt. Die nächste ist Ende Januar. Bis dahin werden wir außer der laufenden aber mindestens noch eine weitere Besichtigung ansetzen.“ R. G. Internationale Gäste Vertreter der Caux-Bewegung vor Studenten Zwei Mitbegründer des weltbekannten Hotels in Caux(Schweiz), wo die Moralische Aufrüstung alljährlich internationale Treffen veranstaltet, sprachen Dr. Erich Peyer und seine Frau vor Bonner Studenten im Auditorium Maximum. Die Bewegung für moralische Aufrüstung wurde 1938 in USA von Frank Buchman begründet. Maximen heißen Ehrlichkeit, Reinheit, Selbstlosigkeit und Liebe. Während des letzten Sommers waren 82 Nationen in Caux vertreten. Unter den 8000 Teilnehmern der Begegnung waren 1400 Deutsche. Eine aufschlußreiche Bilanz zog der Leiter der Schweizer Spende, Ogliatti. Während fünf Jahren seien in 18 Ländern Spenden für 200 Millionen Schweizer Franken verteilt worden. Dieter Zimmermann, ein Bonner Student, eröffnete und beschloß die Versammlung. Weitere Zeuginnen geladen Sitzung des Schwurgerichts ausgesetzt Gestern begann die Tagung des Bonner Schwurgerichts mit der Hauptverhandlung gegen die 46jährige Schneidermeisterin Elisabeth Th. aus Bonn, der ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Last gelegt wird. Die Verhandlung wurde gestern abend 20.30 Uhr ausgesetzt, da das Schwurgericht im Laufe der Beweisaufnahme die Ladung von zwei weiteren Zeuginnen anordnete. 3260 Mülltonnen fehlen Auch die Müllabfuhr braucht ein Darlehn Der Bestand an Betriebsmitteln der Müllabfuhr an Wagen und Tonnen beträgt gegenwärtig etwa 75 v. H. des Vorkriegsbestandes. Zur Zeit fehlen noch 3260 Tonnen, auch ist ein weiterer Wagen notwendig. Die einzelne Tonne kostet 27 bzw. 22.50 DM. der Wagen 44000 DM. Die Anschaffungskosten sollen durch die Aufnahme eines Darlehns von 100000 DMI gedeckt werden. Die Notwendigkeit dieser Ausgabe sah die Stadtvertretung in ihrer letzten Sitzung ein, behielt sich aber das Recht vor, im Finanzausschuß die Angelegenheit erst einmal durchzusprechen. Belegschaft spendet Gratifikation Der Betriebsrat einer Bonner Firma faßte im Einvernehmen mit der Industriegewerkschaft Bau den Beschluß, eine Geldsammlung bei der Belegschaft durchzuführen, um durch Selbsthilfe den bedürftigen und kinderreichen Kollegen eine Weihnachtsfreude bereiten zu können. Der Betriebsleiter hatte mitgeteilt, daß in diesem Jahr von der Firma keine Weihnachtsgratifikation ausgezahlt würde. Fast alle Belegschaftsmitglieder bewiesen ihre Opferbereitschaft durch eine Spende. Kleine Bonner Stadt-Chronik Diebe in der Euskirchener Straße In der Nacht zum 3. Dezember entwendeten Diebe aus einem Tabakwaren- und Friseurgeschäft in der Euskirchener Straße 9400 Zigaretten und 250 Zigarren verschiedener Sorten, 6 Frottierhandtücher und 104 DM Bargeld. Wachsame Verkäuferin In den Nachmittagsstunden des sonntags wurde eine Ladendiebin festgenommen, die das Gedränge in einem hiesigen Kaufhaus ausnutzte, um Schokolade und Spielzeug zu stehlen. Sie wurde von einer wachsamen Verkäuferin ertappt und der Polizei ausgeliefert. Eine Laterne umgefahren Gestern nachmittag fuhr an der Bornheimerheimer Straße ein Kraftwagen eine Laterne um und stieß gegen ein Gitter. Die Pollzei nahm den Fahrer und seinen Begleiter in Gewahrsam. Eine Rattenbekämpfungsaktion findet in Bonn vom 4. bis 22. Dezember statt. Deutsche Angestellten-Gewerkschaft. Ueber „Die Vor- und Nachteile des neuen Beamtengesetzes für den Angestellten“, spricht am Dienstag, 6. Dezember, um 19 Uhr.„Im Bären“, Acherstraße, in der Arbeitsgemeinschaft der Berufsgruppe„Angestellte im öffentlichen Dienst“ Kollege Günther Stein vom Hauptvorstand Hamburg. Der Bonner Bürger-Verein begeht am Mittwoch, 7. Dezember, sein 86. Stiftungsfest. auf dem St. Nikolaus erscheinen wird. Großes Haus, Kronprinzenstraße 2a: 6. Dezember Gastspiel Hebbel-Theater Berlin: „Ballade vom Eulenspiegel, vom Federle und von der dicken Pompanne“.— Kleines Haus, Loéstraße: 6. Dezember, Miete B: „Helden“. BONNER WETTERWARTE Das unbeständige Wetter hält an. Am heutigen Dienstag stark bewölkt, einzelne Regenschauer, frische, westliche Winde. Temperaturen 5 bis 8 Grad, nachts wenig über 0 Grad. 56. Jahrgang 7 Nr. 18271 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend# Westdeutsche Zeitung 6. Dezember 1949 Aus der Anegt „ich schieff den Hirsch im wilden Forst Vorgebirgsschützen pflegen das Armbrustschießen— Tagung in Dersdort Von einem Lastzug gerammt Ein Omnibus der Bonner Verkehrsgesellschaft wurde auf der Fahrt nach Vettelschoß von einem Lastwagenzug mit Anhänger gerammt. Dabei wurde die linke Seite des Omnibusses vollständig eingerissen. Durch die Glassplitter der zertrümmerten Scheiben erlitten mehrere Fahrgäste Schnittwunden im Gesicht und an den Händen. Vorbeifahrende Personenkraftwagen brachten die Verunglückten nach Bad Neuenahr ins Krankenhaus. Nach den bisherigen Ermittlungen ist der Anhänger des Lastzuges vermutlich ins Schleudern geraten und dadurch gegen den Omnibus gestoßen. Das nennt man Frechheit Frau Schmitz in einem kleinen Orte bei Weißenthurm ging einige Tage auf Reisen. Sorgfältig verschloß sie alle Türen ihrer Wohnung, denn sie beherbergte eine Reihe wertvoller Kostbarkeiten. Von der Reise erfuhr auch ein früherer Mieter der Frau Der„kupferne" Sonntag * Bad Godesberg hat ein großes Hinterland, dessen kaufkräftige Bevölkerung den Sonntagnachmittag gern zu einem Gang oder einer Fahrt nach der Stadt benutzte, zumal das Wetter günstig war. Vielleicht kamen viele zunächst als Sehleute, die erst einmal sehen und dann zu Hause überlegen wollten, aber sie kauften dann doch, die Auslagen lockten doch zu sehr. In den Spielwarenläden drängten sich die Käufer sogar. Das ist verständlich; denn welcher Vater oder welche Mutter denkt nicht zuerst an die Kinder! Aber auch in den Bekleidungsgeschäften gab es reichlich zu tun: das kalte und nasse Wetter der Vortage hatte ja gezeigt, daß Jupp und Schäng, Lenchen und Drück noch etwas Warmes zum Anziehen haben müssen. Doch auch sonst gibt eg noch viele Weihnachtswünsche zu erfüllen. Vor den reich ausgestalteten Auslagen mit Geschenkartikeln, Schreibwaren, Büchern aller Art, nicht zuletzt denen mit Spirituosen und Süßigkeiten mußten solche Wünsche ja aufkommen. Schließlich kam auch ein Gelüst auf nach einem Täßchen echten Kaffee und dem dazu gehörigen Stück Torte mit oder ohne„Kreme“. Auch Männer sind solchen schönen Sachen, wie die Godesberger Konditoreien sie herstellen, durchaus nicht abhold, man kann ja hinterher immer noch ein Gläßchen Bier genießen. Die drei Hauptgeschäftsstraßen, Burg-, Bahnhof- und Koblenzer Straße, erstrahlten im Lichte der vielen über ihnen schaukelnden Lämpchen. Aber man hätte diese vorweihnachtlichen Stimmungslicher nicht schon um 17 Uhr auszulöschen brauchen, als zwar nicht mehr gekauft werden konnte, die Menschen sich aber noch immer in den Straßen und vor den Schaufenstern drängien. Wenn durchaus Strom gespart werden sollte, brauchten die Lämpchen nicht schon am helllichten Tage angeknipst zu werden, da sie dann doch keine Wirkung ausübten. Eigene Ortsstelle der Kriegsbeschädigten Oberwinter: In der in Remagen im Hotel „Hof von Holland“ stattgefundenen Versammlung der Kriegsbeschädigten und Hinterbliebenen wurde beschlossen, in Oberwinter eine eigene Ortsstelle einzurichten, die die Ortschaften Oberwinter, Rolandswerth, Rolandseck und Unkelbach betreuen soll. Ferner findet in diesem Jahr wieder eine Weihnachtsfeier statt. Weihnachtliche Schaufenster Oberwinter: Der Oberwinterer Einzelhandel hat in diesem Jahre mehr denn je besonderen Wert auf eine weihnachtliche Ausgestaltung der Schaufenster gelegt. Der städtische Charakter unseres Ortes macht sich in der großen Auswahl aller mög'ichen Gegenstände mit einer märchenhaften Beleuchtung abends deutlich bemerkbar. Endlich ausgebessert Oberwinter: Zur Zeit wird durch die Provinzial-Straßenbauverwaltung die Stra: Bendecke der Autobahn ausebessert. Insbesondere der Fahrrad- und Fußgängerweg wiesen gefahrbringende Schlaglöcher auf. Herzlichen Glückwunsch Oberwinter: Eine der ältesten Einwohnerinnen der Gemeinde, Witwe Barbara Dringende Abhilfe geboten Remagen: Das Flücht’ingselend wird immer katastrophaler. Abend für Abend sprechen zahlreiche der Mitleid Erweckenden bei der Polizeidienststelle vor und bitten um eine Uebernachtungsmöglichkeit. Oft kann wegen der großen Zahl der Uebernachtungssuchenden und der kleinen Unterbringungsmöglichkeit nicht immer allen eine Notunterkunft gewährt werden. Es wäre dringend an der Zeit, dieses Elend durch geeignete Hilfemaßnahmen zu beenden. Geschäftswelt wirbt für Welhnachten Remagen: Die Geschäftswelt macht für das bevorstehende Weihnachtsgeschäft große Reklame. In den letzten Tagen hat man sämtliche Schaufenster dem bevorstehenden Fest in netter Weise angepaßt. Nun sind auch durch die Hauptgeschäftsstraße in großer Anzahl Tannenguirlanden aufgehängt worden, von denen etwa 550 Beleuchtungskörper in der Dunkelheit aufleuchten. Vom Standesamt Remagen: Das Standesamt beurkundete Im November 12 Geburten, 8 Heiraten und 12 Sterbefälle. In der gleichen Zeit des Vorjahres wurden 15 Geburten, 11 Heiraten und 3 Sterbefälle von dem Standesbeamten registriert. Schmitz. Mit seinem Kraftwagen fuhr er eines abends vor, zündete in der Wohnung alle Lichter an, um dadurch den Eindruck zu erwecken, Frau Schmitz sei von ihrer Reise vorzeitig zurückgekehrt, und machte sich ans Einpacken. Hier ein Oelgemälde, dort ein wertvolles Bild, hier eine schöne Vase und dort einen anderen Kunstgegenstand, und zum Schluß eine antike StanduhrAlle Gegenstände trug er vorsichtig der Reihe nach auf die Straße und verstaute sie in seinem Kraftwagen. Dann löschte er in der Wohnung wieder die Lichter, verschloß sorgfältig die Türen und fuhr davon. Als Frau Schmitz einige Tage darauf zurückkehrte, stand sie in leergeräuberten Zimmern. Ihr gellender Hilferuf nach der Polizei hatte Erfolg. Mehrere Nachbarn hatten das Auto als das des früheren Mieters wiedererkannt und konnten deshalb der Polizei wertvolle Fingerzeige geben. Am nächsten Tage bereits hatte Frau Schmitz ihre Sachen unbeschädigt zurück und die Polizei einen Haftbefehl gegen den Dieb in der Tasche. Flüchtlingskinder werden beschert * Bei der herkömmlichen Adventsfeier der Otto-Kühne-Schule konnten am Samstag etwa 100 Flüchtlingskinder beschenkt werden. Amerikanische Rote-Kreuz-Jugend hatte zahlreiche Päckchen mit Spielzeug und nützlichen Dingen gepackt, um den kleinen Empfängern eine Weihnachtsfreude zu bereiten, aber auch, wie Studiendirektor Seuffert in seiner Ansprache betonte, um eine Brücke zu bauen; denn jedem Päckchen lag auller Briefpapier die Anschrift des Spenders bei. Mehrere Adventslieder, begleitet vom Bläserchor der Schule, umrahmten die leider regenfeuchte Feierstunde auf dem mit farbigen Lichtern geschmückten Hof des Internatshauses Trotzendorff. Thorn-Prikker auf Moto-Guzzi * Auch der sympathische Godesberger Motorradrennfahrer Heinrich Thorn-Prikker. einer der erfolgreichsten Aktiven der 350 ccm-Klasse, hat neue Pläne. Er beabsichtigt. im Jahre 1950 in die 250 ccm-Klasse hinüberzuwechseln. Zu diesem Zweck hat der Godesberger bereits im Anschluß an den Kölner Kurs die Viertelliter-Moto Guzzi (Typ Gambalumghino) von Vargus Andersson erworben, mit der er seine bisher auf Velocette errungene Siegesserie fortzusetzen hofft. Verloren und gefunden * Folgende Gegenstände wurden im November auf dem hiesigen Fundbüro als gefunden gemeldet: 1 Halstuch, 2 Damenarmbanduhren, 1 Koffer, 1 Geldbörse, 1 Brosche, ·1 Bild, 1 Ledermappe, 1 Mütze, 3 Brillen, 1 Herrenfahrrad, 1 Paar Handschuhe,.Füllhalter, 1 Bettbezug.„ Im Standesamtsregister geblättert * Im November beurkundete das Standesamt 35 Eheschließungen, 53 Geburten und 56 Sterbefälle. Michels, vollendet ihr 86. Lebensjahr in beneidenswerter Rüstigkeit. Die Hochbetagte verrichtet noch täglich Hausarbeiten im Rolandsecker Krankenhaus und im hiesigen Franziskanerinnenheim und legt den Weg zu ihren Arbeitsstätten stets zu Fuß zurück. Kurznachrichten aus Unkelbach Unkelbach: Dank der Bemühungen einiger sportfreudiger Männer gelang es jetzt, nach vierjährigen Bemühungen ein Sportplatzgelände zu erhalten, mit dessen Planierung die fußballfreudige Jugend eifrig beschäftigt ist.— Das Fest der silbernen Hochzeit feierten die Eheleute Heinrich Josef Güttes— Anstelle des nach Könen, Bezirk Trier, versetzten Pfarrers Dienhart wurde von der Kirchenbehörde der bisherige Pfarrer von Bell am Laacher See. Peter Schmitt, zum Pfarrer von Unkelbach ernannt. Pfarrer Schmitt stammt aus Krunkel. Kreis Neuwied, und steht im 56. Lebensjahr. Die feierliche Einführung soll in Kürze erfolgen.— Durch eine fehlerhafte Stromleitung blieb eine Bürgerin beim Besteigen der Badewanne an dieser hängen; sie konnte erst durch Ausschrauben der Sicherung aus ihrer unangenehmen Lage befreit werden. Herzlichen Glückwunsch! Remagen: Wwe. Maria Strunk geb. Henke feierte in körperlicher Frische ihren 81. Geburtstag. Der Invalide Jakob Donn wurde 80 Jahre alt. Fräulein Maria Picht steht kurz vor der Vollendung ihres 81, Lebensjahres und Fräulein Maria Faßbender, Fürstenbergstraße, wird am 8. Dezember 76 Jahre alt. Einzelne Gemeinden wieder zuständig Remagen: In der Vorstandssitzung des Wasserversorgungs- Zweckverbandes des Amtes Remagen wurde erwogen, den Zweckverband des Amtes Remagen aufzulösen. Sollte diese Erwägung in der neuen Zusemmenkunft zum Beschluß erhoben werden, werden die bisherigen Geschäfte des„Amtszweckverbandes“ in die Zuständigkeit jeder einzelnen Gemeinde übergelen. Kirchenfenster wiederhergestellt Kripp: Das letzte der beiden an der Pfarrkirche nach der Nordseite liegenden, in gotischem Stil erbauten Kirchenfenster wird nun in Ordnung gebracht. Handwerker setzen die Ornamente, die durch Kriegseinwirkung in Mitleidenschaft gezogen wurden.-ein Der letzte Heimkehrer Kripp: Der letzte Heimkehrer aus russtscher Kriegsgefangenschaft, H. Anders, Vohs-Straße, wird zurückerwartet. Aus Beuel Beuel wächst Beuel: Im November hat sich die Einwohnerzahl der Gemeinde, die schon seit Kriegsende in ständigem Wachsen begriffen ist, weiter erhöht. Während das Meldeamt 113 Abmeldungen registrierte, belief sich die Zahl der Ameldungen auf 324 Personen. Hierin einbegriffen sind 21 Rußland-Heimkehrer. Am 1. Dezember erreichte die Bevölkerungszahl mit 23 952 Seelen ihren bisher höchsten Stand. Das Standesamt melde: Beuel: Das Standesamt beurkundete im November 35 Geburten, 15 Eheschließungen und 32 Sterbefälle. Von den Neugeborenen waren 10 und von den Verstorbenen sechs nicht in der Gemeinde beheimatet. In drei Fällen wurden Kriegssterbefälle beurkundet. Sitzung des Gemeinderates Beuel: Der Gemeinderat wird voraussichtlich am Freitagabend zusammentreten, um über den Einspruch gegen die Wahl des Bürgermeisters zu entscheiden. Herzlichen Glückwunsch Vilich-Müldorf: Frau Helene Sülzen feiert heute ihren 86. Geburtstag.— Servatius Theisen feiert am 19. Dezember seinen 88. Geburtstag. Er nimmt noch regen Anteil am täglichen Geschehen. Nikolausfeler des Turnvereins Küdinghoven: Eine Nikolausfeier veranstaltete der Turnverein im Lokal Tünsmeyer. Zahlreich hatten sich die jungen Turnerinnen und Turner eingefunden. Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden wurden gemeinschaftliche Weihnachts- und Nikolauslieder gesungen. Mehrere Klavier- und Geigeisolis, gespielt von Mitgliedern des Vereins, füllten die Zeit bis zum Erscheinen des hl. Mannes. St. Nikolaus begrüßte die Anwesenden, tadelte die bösen und lobte die guten und braven Kinder. Jedes Kind erhielt einen großen Weckmann und eine Tüte mit Süßigkeiten. Gleichzeitig wurden zwei verdiente Turner, Franz Becker und Franz Fischer, für 25jährige Mitgliedschaft mit einem kunstvollen Diplom ausgezeichnet. IV in Heisterbacherrott Küdinghoven: Am Sonntag weilte der Turnverein zu einem Turnerabend in Helsterbacherrott. Alle Geräteübungen, Reck und Barren, besonders aber die Freiübungen und Kraftpyramiden des TV Küdinghoven (früher Meister von Rheinland und Westfalen) fanden ungeteilten Beifall. Besonders wurde der jüngste Turner am Barren, der 13jährige Jos. Ehrenberg, gefeiert. Rheinbach: Im Monat November stieg die Bevölkerungsziffer um 40 Personen suf 10 368, von denen 4 485 auf die Stadt Rheinbach und 5 883 auf den Amtsbezirk Rheinbach-Landventfallen. Während sich 121 Personen, darunter 23 Flüchtlinge, anmeldeten. holten sich 81, darunter 6 Flüchtlinge, die Abmeldebescheinigung. Die Zahl der im vergangenen Monat zurückgekehrten Kriegsgefangenen erreichte mit 13 den höchsten Stand dieses Jahres. Alle 13 Heimkehrer kamen aus Rußland. Mit 11 Sterbefällen, denen 10 Geburten gegenüberstanden, beurkundete das Standesamt zum zweiten Mal in diesem Jahre einen Sterbefall mehr. 6 Ehen wurden geschlossen. Nunmehr beträgt die Zahl der in Stadt und Amt untergebrachten Flüchtlinge und Evakuierten 1718 Personen. „Der Volksmann von Gottes Gnaden“ Rheinbach: Anläßlich des 84. Todestages Adolf Kolpings, des großen sozialen Christen des vorigen Jahrhunderts, hatte die Rheinbacher Kolpingsfamilie die Bevölkerung zu einer eindrucksvollen Feierstunde in die Notkirche eingeladen. Die Zuhörer erlebten eine erhebende Offenbarung des tiefsozialen Gedankengutes, das sich in dem Werk des Gesellenvaters Kolping kundtut. Nach einleitenden Worten des Seniors der Rheinbacher Kolpingsjugend, Klaus Isopp, folgte eine dreistimmige Rezitation des Lebenswegs Adolf Kolpings. Höhepunkt der Feierstunde war eine Ansprache des Pallottinerpaters Linke(Rheinbach) über„Kolping und die Familie“, wobei der Vortragende die christliche Auffassung der Familie in Beziehung setzte zu Religion, Erziehung und Volk. Anschließend wurden in Lichtbildern Szenen gezeigt vom großen Kolpingstag in Köln. Durch einen Gesangvortrag des gemischten Chores des Hermann-Josef-Kollegs, begleitet von einem Streichorchester, wurden Sinn und Eindruck dieser Gedenkstunde besonders weihevoll umrahmt. Deckeneinzug in der Pfarrkirche Rheinbach: Die schlechte Witterung tut den Aufbauarbeiten an der neuen PfarrReges Leben durchpulst die vom Kriege schwer angeschlagene Eifelmetropole Mayen. Mit zähem Fleiß werden die zahlreich entstandenen Schäden beseitigt, und die bereits erzielten Erfolge beim Wiederaufbau setzen Einheimische und Fremde gleichermaßen in Erstaunen. Auch die an Stadtmauer ind Vogelsturm idyllisch angeschmiegte Steinmetzfachschule, die sich seit ihrer Gründung im Jahre 1923 als einzige Anstalt ihrer Art in Westdeutschland einen ausgezeichneten Ruf erworben hat, ist aus Schutt und Asche neu erstanden und wurde am Samstag unter Teilnahme zahlreicher hoher Vertreter aus Bund und Ländern feierlich ihrer Bestimmung zurückgegeben. So wird nun bald am Wasserpförtchen wie einst im Frieden abermals der helle Klang der Steinhämmer zu hören sein Wo gäbe es denn einen günstigeren Platz zur Heranbildung tüchtiger Steinmetzen und Steinbildhauer als gerade in Mayen mit seiner hohen Tradition inmitten der jahrtausendealten Basaltlava- und Tuffsteinindustrie, Welche wertvollen wechselseitigen Dersdorf: In der Gastwirtschaft Fleischer fanden sich am Sonntag Abordnungen von 13 Vereinen des Schützenbundes„Vorgebirge“ zusammen. Bundesmeister Michael Hennes(Brenig) begrüßte die AnwesendenDurch die umfangreiche Tagesordnung kamen die Erfolge und Nöte der einzelnen Vereine zur Sprache. Alle Vereine gaben Rechenschaftsberichte über ihre Feste ab. Der Antrag der Schützenbruderschaften Buschhoven und Badorf um Aufnahme wurde bis zur Generalversammlung am 13. Januar 1950 im Saale Fleischer zurückgestellt. Augenblicklich gehören folgende Vereine zum Vorgebirgsbund: Nettekoven, Duisdorf, Alfter, Roisdorf, Bornhe-Potzdorf. Brenig. Dersdorf, Waldorf, Kardorf, Hemmerich, Rösberg, Merten und Heimerzheim. Ueber eine geplante Romfahrt der Schützen soll erst nach Rücksprache mit der Erzbruderschaft verhandelt werden. Die Schützen vertraten weiter den Standpunkt, daß vorläufig das Armbrustschießen gepflegt werden soll. Die Anschaffung von Luftbüchsen, die die Militärregierung jetzt genehmigt hat, ist noch zu teuer. Die Versammlung zeigte die Zusammengehörigkeit der Vereine. Konzert-Abend des Mandolinenklubs Roisdorf: Unter dem Motto:„Für jeden etwas“ trat der Mandolinenklub Roisdorf am Sonntag mit einem reichhaltigen ProBornheim: Aus dem ganzen Amtsbezirk melden die Landwirte ein Absterben aller Spinatfelder. Die Bauern stehen vor einem Rätsel. Stellenweise versucht man durch „Spritzungen“, Abwehrmaßnahmen zu ergreifen. Sämtliche Spinatpflanzen erhalten — meistens von einer Ecke ausgehend— eine gelbe Färbung, und zwar innerhalb weniger Tage. Der Spinat ist für Kochzwecke unbrauchbar und wird allerorts, falls er noch nicht„befallen“ ist, gestochen und auf den Markt gebracht. Trotzdem beläuft sich der Scheden schon auf mehrere hunderttausend Mark. Der Gemüsehandel wird aller Voraussicht nach in den kommenden Wintermonaten und insbesonders im Frühjahr zum Erliegen kommen, da neben dem Spinatkirche keinen Abbruch, da man zur Zeit mit der Balkenkonstruktion für die Herstellung der Kassetten-Flachdecke beschäftigt ist, die an die Stelle der ehemaligen Gewölbedecke tritt. Bei günstiger Witterung wird die Schieferbekleidung der-Pirste durchgeführt. Die nächste umfangreichere Arbeit wird der Verputz der großen Wandflächen und Pfeiler sein. Münchener Künstler in Rheinbach Rheinbach: Am kommenden Donnerstag gibt eine bekannte süddeutsche Künstlergruppe aus München eine Gastrolle in Rheinbach. In zwei Veranstaltungen wird in der Notkirche das Passionsspiel„Die Geheimnisse der heiligen Messe“ aufgeführt. Rolandseck: Unsere Gemeinde entfaltet bereits wieder eine vorbildliche Initiative Hebung des Fremdenverkehrs in der kommenden Saison. Der Rückblick auf das vergangene Jahr zeigt dank der gemeinsamen Aktivität einen bemerkenswerten Fortschritt gegenüber dem Vorjahre. Der Ort, am Fuße des Rolandsbogens gelegen, ist mit seinem herrlichen Blick auf das Siebengebirge und die Insel Nonnenwerth für einen ruhigen Ferienaufenthalt hervorragend prädestiniert. So war denn auch im Uebernachtungssektor ein erfreuliches Anwachsen zu verzeichnen. Die in dem Turm am Rodderberg untergebrachte Jugendherberge erfreute sich eines lebhaften Besuches. Als sehr voerteilhaft erwies sich auch das Freibad im Rheinarm sowie die Motorboot-Anlegestelle. Die im Frühjahr durchgeführte Instandsetzung der Wege, das Anbringen von Orientierungstafeln und die Aufstellung von Ruhebänken an geeigneten Stellen trugen wesentlich zur Hebung des Passantenverkehrs bei. Leider hatte der Fremdenverkehr durch Belegung einiger Hotels für Mitglieder vom Stabe des Hohen Kommissars eine vorzeigramm im Saal Frings an die Oeffentlichkeit. Das Mandolinen-Orchester— unter der Leitung von Helmut Reuter erntete reichen Beifall mit seinen Märschen, Operetten- und Opernmelodien. Die Solisten des Abends wurden ebenfalls gefeiert. Joset Kalscheuer(Geige) spielte Lieder von Poldi und Kreisler. Heinrich Faßbender (Klavier) brechte Variationen über ein Volkslied zu Gehör. Auch moderne Musik von H. Peters(Hawai-Guitarre) wurde vorgetragen von H, Hausen(Baß-Bariton). Ein gutes Laienspiel Hemmerich: Die Aufführung des„Totentanzes“, eines Laienspie's von Alois Johannes Lippl, durch eine Kardorfer Spielgruppe bot bei guter Rollenverteilung eine recht ansprechende Leistung. Begrüßenswert ist der Entschluß dieser Gruppe, das Laienspiel zu pflegen und aufleben zu lassen. Leider wurden die Spieler nicht durch einen zahlreichen Besuch der Aufführung für ihre Mühen entlohnt. Gemeindehaus wird instandgesetzt Sechtem: Das gemeindeeigene Haus in der Kirchstraße wird mit neuem Schiefer versehen. Provinzialstraße wird ausgebessert Sechtem: Die Verbindungsstraße zwischen Waldorf und Sechtem, die ein wichtiger Zubringer nach Wesseling ist, wird augenblicklich von Provinzialarbeitern überholt. sterben auch das Frühgemüse unter neuen Schädlingen zu leiden hat. In den heranwachsenden Gemüsepflanzen lebt im Stengel ein Wurm, der durch seine Gefräßigkeit ein Wachsen der Pflanze verhindert. Der Landmann hat nur noch die schwache Hoffnung, daß durch das Eintreten von Frost und Schnee wenigstens der Spinat ihm als Einkommensquelle verbleibtBonner Kammerchor gibt Konzert Rheinbach: Unter dem Motto„Advent und Weihnacht“ findet am kommenden Sonntag in der Rheinbacher Notkirche ein großes Wohltätigkeitskonzert statt, dessen Reinertrag für den Aufbau der Rheinbacher Pfarrkirche bestimmt ist. Unter der Leitung von Wilhelm Franzen wird der bekannte Bonner Kammerchor die in der Gesangskunst der vergangenen fünf Jahrhunderte verewigten Geheimnisse der Adventszeit künstlerisch offenbaren. Einführende Worte spricht Kaplan Karl Schäper aus Bonn. Elfelverein plant großes Familienfest Rheinbach: In einer Vorstandssitzung beschloß die Ortsgruppe des Eifelvereins, auch das Jahr 1949 mit dem traditionellen Sylvester-Familienabend zu beschließen. Für diese neicht alter:„#lfelersittés in-Waldhoten stattfindende familiäre„Veranstaltung wird zur Zeit bereits ein abwechslungsreiches Programm von der Sing- und Tanzgruppe der jüngeren Vereinsangehörigen einstudiert. Vortragsabend der Kolpingsfamilie Rheinbach: Mittwochabend veranstaltet die Rheinbacher Kolpingsfamilie im kleinen Saal des Gasthofs Burrenkopf einen Vortragsabend, zu dem alle Mitglieder und Interessenten eingeladen sind. tige Beendigung der Saison zur Folge. Umso erfreulicher wurde daher die Nachricht von der Freigabe einiger Hotels für den privaten Sektor zu Beginn der kommenden Saison aufgenommen, womit die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Werbearbeit gegeben sind.— Jetzt wurden durch die Verwendung des bei dem Gleisneubau der Bundesbahn überflüssigen Basaltschotters bereits notwendige Planierungen von Wegen durchgeführt. Naturwissenschaftliches Gymnasium Rolandswerth: Das Oberlyzeum der Franziskanerinnen in dem Kloster auf der Insel Nonnenwerth ist ab 1. November Naturwissenschaftliches Gymnasium.— Die Eheleute Schreinermeister Peter Liessem und Maria geb. Lindlohr feierten ihre Silberhochzeit. Heute Gemeinderatssitzung Oberwinter: Dienstagabend findet auf dem Rathaus eine öffentliche Gemeinderatssitzung statt Auf der Tagesordnung steht u. a. der Wohnungsbau entlang der Straße nach Unkelbach. Der helle Klang der Steinhämmer ertönt Einweihung der Fachschule für den Nachwuchs der Steinindustrie in Mayen Beziehungen ergeben sich doch aus dem Nebeneinander von Schule und Praxis, und welche einzigartige Möglichkeit bietet sich dadurch, den Unterricht wirklichkeitsnah zu gestalten. Die Schule, die den Geist der gotischen Bauhütten atmet und in ihrem großen Hof und den hellen Hallen allen Jüngern des zweiseitig geschärften Doppelbeils von der Ruhr und vom Mittelrhein, aus Hessen, aus Nord, Süd und selbstverständlich auch aus der engeren Heimat genügend Raum bietet, stellt sich unter Leitung von Direktor Anton Woger, dem Nachfolger Professor Burgers, den Bedürfnissen der Gegenwart enksprechend bewußt auf den Boden des Handwerks. Allerdings beschränkt sie sich dabei nicht allein auf die Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten, sondern bemüht sich, den ganzen Menschen zu erfassen und in ihm den Sinn für werkgerechtes Schaffen und die Freude am eigenen Gestalten zu wecken, um Steinmetze als auch Steinbildhauer zu wahren Meistern ihres Faches heranzubilden. Der Lehrplan setzt die abgelegte Gesellenprüfung voraus und ist auf drei Halbjahre abgestellt, in denen die Schüler mit allen Seiten ihres Berufes vertraut gemacht und befähigt werden, die an sie herantretenden und oft schwierigen und verantwortungsvollen Aufgaben zu bewältigen. Im ersten Halbjahr finden sie Gelegenheit, ihr handwerkliches Können am rohen Stein zu überprüfen und zu vertiefen, während das zweite Halbjahr der Erprobung an reicheren Werkstücken und der Erreichung der meisterlichen Reife dient. Das dritte Halbjahr aber ist für die Ausbildung zu Steinmetztechnikern vorgesehen. Die Steinmetzfachschule, die die Mühe ihrer Zöglinge im Erfolgsfalle mit dem Meisterbriefe lohnt, wird vom Kreise Mayen getragen, ihr weiterer Ausbau jedoch müßte auf eine breitere finanzielle Grundlage gestellt werden, was umso notwendiger erscheint, als nur die Pflege der gesunden handwerklichen Kräfte einen Ausgleich der Verödung gewährleistet, die dem Leben heute durch die fortschreitende Mechanisierung des Alltags droht. Am Fuße der Godesburg Was Oberwinter meldet Aus der Stadt am Apollinarisberg Rheinbach erwartet den 4500. Einwohner Bevölkerungszifler steigt weiter— 1718 Flüchtlinge und Evakuierte Die Bauern stehen vor einem Rätsel Der Spinat auf den Feldern wird gelb— Wurm im Frühgemüse Rolandseck fördert Fremdenverkehr Gemeinsame Aktivität zeitigt bemerkenswerte Fortschritte 1— 38. Jahrgang 7 Nr. 18271 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend! Westdeutsche Zeitung 6. Dezember 1949 Aus Bad Niederbreisig Wer erhleit keine Entschädigung! Niederbreisig: Das Bürgermeisteramt gibt bekannt, daß Landwirte, die seinerzeit gekaufte und bezahlte Beutepferde nach der Musterung nach Frankreich verladen mußten und eine Entschädigung bzw. Rückzahlung des gezahlten Kaufpreises nicht erhalten haben, bis spätestens 8. Dezember bei dem Ortsbürgermeister folgende Angaben machen sollen: Zu- und Vorname sowie genaue Anschrift, welcher Kaufpreis wurde gezahlt und bei welcher Kasse wurde dieser Kaufpreis hinterlegt? Anträge für Wandergewerbescheine Niederbreisig: Anträge auf Wandergewerbescheine für das Jahr 1950 sind sofort unter Vorlage eines Lichtbildes neueren Datums auf Zimmer 5 des Rathauses zu stellen. Beim Handel mit Lebensmitte! ist dem Antrage ein amtsärztliches Gutachten des Antragstellers beizufügen. Bisherige Besitzer von Wandergewerbescheinen müssen beim Antrag eines Scheines für das Jahr 1950 außerdem den schriftlichen Nachweis erbringen, daß sie Mitglied des Verbandes des ambulanten Gewerbes Rheinland-Pfalz, Bezirksgruppe Koblenz, sind. Hausschlachtungen und Fleischbeschau Niederbreisig: Der Amtsbürgermeister weist darauf hin, daß auch bei Hausschlachtungen die Fleischbeschau erforderlich ist. Von jeder beabsichtigten Hausschlachtung ist der Flejschbeschauer rechtzeitig in Kenntnis zu setzen. Geschäftsoffene Sonntage Niederbreisig: An den Sonntagen vor Weihnachten dürfen alle Verkaufsstellen von 14 bis 18 Uhr offen halten. Wieder in der Helmat Niederbreisig: Hotelier Paul Richter kehrte aus russischer Gefangenschaft heim, festlich empfangen von seinen Angehörigen. Zahlung der Wohnraumabgabe Niederbreisig: Das Bürgermeisteramt gibt bekannt, daß die rückständigen Wohnraumabgaben auf alle Fälle gezahlt werden müssen, auch wenn Einspruch gegen ihre Höhe eingelegt ist. Der Weihnachtsbaum für alle Niederbreisig: Vor der katholischen Pfarrkirche wurde ein großer Weihnachtsbaum errichtet. Alaaf Oberbreisig! Oberbreisig: Auch die hiesige Karnevalsgesellschaft wird ihren Freunden in der kommenden Fastnachtssaison Einiges bieten. Genauere Daten für die Veranstaltungen liegen noch nicht fest. Kurzberichte aus Oberkassel Die Feuerwehr orientiert sich Oberkassel: In diesen Tagen werden Mitglieder der Freiw. Feuerwehr Oberkassel alle größeren und bedeutenden Gebäude des Ortes besichtigen, um sich für den Brandtall mit der Oertlichkeit vertraut zu machen. Die Feuerwehr bittet die Hauseigentümer, im eigenen Interesse den Männern Auskunft zu erteilen.— Der Krieg hat auch der Oberkasseler Feuerwehr schwere Scháden zugefügt. Mit einfachsten Mitteln wurde wieder begonnen und manches geleistet. Die Gemeindevertreter unterstützen zwar die Bemühungen, doch die Finanzen reichen nicht ganz. Um der Wehr ihre frühere Schlagkraft zu geben, will man eine Inaktivenabteilung bilden, der möglichst viele Bürger beitreten sollen. Adventssammlung in Oberkassel Oberkassel: Vom Hilfswerk der evangelischen Kirchen und vom Karitasverband wird auch in Oberkassel eine Adventssammlung durchgeführt, deren Prtrag für die Heimkehrer, Heimatlosen und Notleidenden bestimmt ist. „Fauna“ hatte Erfolg Römlinghoven: Im Dorfkrug sprach die 2. Vorsitzende des Geflügelzuchtvereins „Fauna“ Oberkassel, Frl. Gerfertz, über die Entwicklung des Eies. Dieser Vortrag wurde im Rahmen einer Vortragsreihe gehalten, die an jedem monatsersten Sonntag fortgesetzt wird und alle die Hühnerzucht betreffende Fragen zum Thema hat. Auch interessierte Nichtmitglieder können teilnehmen. Recht beachtlich sind die diesjährigen Erfolge des Geflügelzuchtvereins „Fauna“. In der Kreisgeflügelschau in Honnef erhielten Mitglieder des Vereins siebenmal das Prädikat„gut“, zweimal„sehr gut“(Zusatzpreis) und einmal„sehr gut“ (Ehrenpreis). In der größten Geflügelschau Westdeutschlands, in Hannover, errang Herr Freese mit seinen Tieren viermal das Prädikat„gut“, zweimal„sehr gut“ und einmal„sehr gut“(Zusatzpreis). In der Kreisgeflügelschau in Bonn wurden seine sechs ausgestellten Tiere sämtlich mit„gut“ beurteilt. In Anbetracht des erst einjährigen Bestehens des Geflügelzuchtvereins bedeutet das wohl einen beachtlichen Erfolg. schaden. In Ittenbach stieß an der unübersichtlichen Ecke bei Halm ein Radfahrer mit einem Personenwagen zusammen. Erhebliche Verletzungen und Sachschäden waren die Folge. Durch Einebnung der Ecke soll die Gefahrenstelle beseitigt werden. Abhörsichere Teleionzelle Ittenbach: Einem dringenden Bedürfnis entsprechend erhält die Poststelle Iltenbach nunmehr endlich eine abhörsichere Teielonzelle. Bisher mußten sämtliche Gespräche vor der Oeffentlichkeit geführt werden. Kriegsopfer fordern ihr Recht Oberpleis: Samstagnachmittag fand im Gasthof Bramkamp die erste Milgliederversammlung der neugegründeten Ortsgruppe des Verbandes der Kriegsbeschädigten, Sozialrentner und Hinterbliebenen unter Leitung des 1. Vorsitzenden Aretz statt. Die Ortsgruppe soll in die Schulbezirke aufgetellt werden. Es wurde beschlossen, in Zukunft einen Delegierten in den Gemeinderat zu entsenden, um beratend an den Sitzungen des Wohnungs-, Siedlungsund Wohlfahrtsausschusses teilzunehmen und die Interessen der Kriegsopfer zu wahren. Herr Milke wurde als Delegierter für Siedlungs- und Wohnungsangelegenheiten, Herr Klein für Wohlfahrtsangelegenheiten gewählt. Eine Fachgruppe für Hirnverletzte soll eingerichtet werden. Vorsitzender der Ortsgruppe Stieldorf, Sangermann, erklärte sich bereit, jeden Dienstag im Gasthof Bramkamp von 14—19 Uhr Rat und Auskunft zu erteilen. 1. Vorsitzender Aretz will abwechselnd in Oberpleis, Eudenbach und Thomasberg zur Verfügung stehen. Doppelt gewählt Oberpleis: Um der Novelle der neuen DGO zu genügen, wählten die Gemeindevertreter von Operpleis noch einmal ihren Bürgermeister, obwohl erst vor kurzem Frau Regierungsrat a. D. Vurthmann für dieses Amt berufen wurde. Sie wurde es wieder mit 12 Stimmen gegen 2 Enthaltungen. Ihr Vertreter wurde einstimmig Quink aus Hühnerberg. Königswinterer Feuerwehr einmal zu Gast Barbaratag- Feuerwehrlest— Schöne Standen##it Abrungen und St. Nikoaus Königswinter: Barbaratag— Feuerwehrfest. Die Wehrmänner, die Tag und Nacht nach ihrem Wahlspruch handeln,„Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr“, haben wahrhaft einen Feiertag verdient. Er wurde mit einem gemeinschaftlichen Kirchgang begonnen, und abends traf man sich im Königswinterer Hof zu einem gemeinsamen Essen. Zu den Gästen zählten die Geistlichen beider Konfessionen, der Bürgermeister und der Stadtdirektor, Vertreter des Roten Kreuzes und der Kreisbrandmeister Reusch. Dieser führte zunächst offiziell den neuen Wehrführer Dr. Josef Richarz ein. Bürgermeister Kirfel würdigte die Tätigkeit der Feuerwehr, die in den schlimmen Kriegsjahren mit unermüdlicher Pflichttreue auf dem Posten gewesen sei. Nach Bombenangriffen sei die Königswinterer Wehr in Köln, im Ruhrgebiet und am Oberrhein eingesetzt worden. Die Jugend möge sich die alten Wehrmänner zum Vorbild nehmen. Den Jubilaren, deren Namen vor kurzem hier genannt waren, wurden die Diplome überreicht.. Dann rieselten„Schneeflocken“ auf die Bühne, und in einem Schiff kamen Nikolaus und Hans Muff gefahren. Jeder der Wehrmänner und der Gäste bekam selnen Weckmann und seine Ermahnung. Bürgermeister und Stadtdirektor auch noch jeder ein großes Paket mit einem Automodell, als Mahnung, daß die Feuerwehr einen neuen Motorwagen dringend benötige. Tanz, Gesang und eine Verlosung füllten die restlichen Stunden aus. Erfüllte Weihnachtswünsche in Honnef Sieben Firmen stellten aus— Vom Handschuh bis zum Motorrad Honnet: Sieben Honnefer Firmen veranstalteten im Saale des Winzervereins eine Weihnachtsausstellung. Zwei Konfektionsfirmen zeigten vom Mantel und Hut bis zum Strumpf und Handschuh, Blusen und Kleider, alles äußerst geschmackvolle Sachen— auch für Herren. Eine Firma für Elektroapparate stellte neben Rundfunkapparaten alle Haushaltgeräte, Waschmaschinen und Kochplatten, Leuchter und Heizkissen und sogar elcktrische Puppenherde zur Schau. Ein weiterer Stand ließ Porzellane bewundern, eine reichhaltige Auswahl von Gedecken, dann aber auch Zierstücke der verschiedensten Art. Von den Kleinen dicht belagert natürlich der Stand der Spielsachen. Uhren aller Art und Größe sowie Bijouteriewaren hielten nachbarliches Verhältnis zu einem gutbeschickten Stand der Motorräder und ihrer ZubehörSt. Nikolaus— Retter aus Sturmgefahr Rheinschiffer feierten den Nikolaustag— Altes Brauchtum vor 250 Jahren St. Nikolaus ist der Schutzpatron der Rheinschiffer und am gestrigen Nikolaustag kamen im„Rheinischen Hofe“ zu Linz die Rheinschiffer zu ihrer traditionellen Nikolausleier zusammen. Als Retter aus Sturmgefahr wird der Heilige verehrt. Wenn die Rheinchiffer durchs Bingerloch fahren, dann gilt heute noch ein Blick mit entblößtem Haupt dem rechten Ufer. wo zu Ehren des Schutzpatrons ein kleines Heiligtum errichtet ist. Das Brauchtum der Rheinschiffer schildert antwortung über die zu transportierende ein altes Zunftbuch„der löblichen Schiffs- Fracht auch die Zusammenkunft der Zunftmänner zu Lintz“ aus dem Jahre 1699, als die Im Kranz der Sieben Berge Schäferhund-Freunde feierten Oberdollendorf: Im Gasthof Bungertshof veranstalteten die Mitglieder der Ortsgruppe Oberkassel-Dollendorf des Vereins für Deutsche Schäferhunde einen gemütlichen Abend. Vorsitzender Mfünz dankte den Mitgliedern des Mfandolinen-Vereins Oberkassel und ihrem Dirigenten Neff für ihre musikalischen Darbietungen. Für besondere Dressurleistungen ehrte er die Mitglieder Tillmann und Segschneider. Ihm selbst wurde im Namen des Vereins eine Plakette als Dank für die geleistete Arbeit Uberreicht. Erfolg der Kaninchenzüchter Oberdollendorf: Auf der Kaninchenschau in Königswinter wurden dem Dollendorfer Kaninchenzuchtverein zwei Ehrenpreise, acht erste Preise, drei zweite und vier dritte Preise zuerkannt. Herr Brüder erhielt die Landesplakette. Herzlichen Glückwunsch! Oberdollendorf: Ihren 80. Geburtstag feiert am 7. Dezember Witwe Otto Eulgen aus OberdollendorfRömlinghoven: 75 Jahre alt wurde am Sonntag Herr Wilhelm Schmitz. Oberkassel: Seinen 76. Geburtstag feierte Herr Johann Schmitz. Einkehrtag kath. Männer Ittenbach: Vom 3. Dezember bis zum 4. Dezember fand im„Haus Marienhof“ des Kath. Männerwerkes der Erzdiözese Köln ein Einkehrtag der kath. Männer des Dekanates Königswinter statt. Diözesanobmann Kolter referierte über Tagesfragen und die Aufgaben der katholischen Männer in dieser Zeit. Am gestrigen Montag begann im Marienhof eine„Bauernwoche“ mit abendlichen VorträgenElternabend der Jungschar Ittenbach: Die katholische Jungschar der Pfarrgemeinde Iltenbach veranstaltete im festlich hergerichteten Saal der Volksschule einen Elternabend. Jungscharführer Hans Dietz begrüßte Eltern und Kinder, Pfarrer und Lehrerschaft und umriß die Aufgaben der Jungschar. Theaterstücke und Musikvorträge erfreuten die Anwesenden, schöne Preise gelangten zur Verlosung. Begleitet vom Hans Muff erschien sogar der hl. Nikolaus. Pfarrer Hambüchen gab seiner Freude über die einflußreiche Tätigkeit der Jungschar im Rahmen der Jugendpflege Ausdruck: Zwei Unfälle Ittenbach: In einer gefährlichen Kurve in Lahr stießen wieder einmal zwei Personenwagen zusammen. Es entstand SachKundigt-Sürdten für Lersiödiene-Kruge und Kannen an, es drohte sogar den Ausschluß männer zu Lintz“ an dem Jahre 1690 ale die genossen, bei denen es oft recht lebhaft zuLinzer Schifferzunft gegründet wurde. Aus gegangen sein mag. Denn das Zunftbuch ihr ging dann später der heutige St. Niko- kündigt Strafen für verbrochene Krüge und laus-Schiffer-Verein hervor. Das in Schweinsleder gebundene Buch wurde früher in der Bibliothek des Staatlichen Gymnasiums aufbewahrt, es ging erfreulicherweise bei den Kriegswirren nicht verloren, war bisher auf dem Rathaus aufbewahrt und lag gestern abend im„Rheinischen Hof“ wieder auf dem Tisch, als die Rheinschiffer wie früher den Nikolaustag feierte. Etwa zehn Zünfte bestanden um die Wende des 17. Jahrhunderts in Linz. Die ansehnlichste war die Schifferzunft, die 1699 neu ins Leben gerufen wurde und die in 27 Paragraphen in dem alten Zunftbuch das Zunftleben und Brauchtum der Schiffer regelte. Diese Statuten waren„nach raiflicher Erwägung erlaßen“ und am 17. Juli durch den damaligen Kurfürsten Josef Clemens zu Bonn bestätigt worden. Der Schiffer mußte bei Aufnahme in die Zunft den„gewöhnlichen Aydt leisten“, weiter„von frommen, Ehrlichen, Redtlichen Eltern ehelich geboren sein“ War der Jungschiffer, der seine Lehrzeit bei„einem ehrlichen, zunftmäßigen Schiffsmann absolvieren“ mußte und erst nach drei Lehrjahren„seine Person qualifizieren“ konnte, aufgenommen, dann mußte er seine Abgaben an die„Zunfftbüchss“ errichten. Jeder bekam ein Zunftbuch Das Zunftbuch regelte neben den beruflichen Aufgaben der Schiffer und deren Vertelle. Der Besuch der Ausstellung war gut, der Verkauf nicht so sehr. Vortragsabend im Kolpinghause Honnel: Am Mittwoch findet der zweite Vortrag des Paters Hüren S. J. für die Männerwelt über„Der Mann in Verantwortung und Entscheidung“ statt. Anschließend an den Vortrag im Kolpinghaus ist Gelegenheit zu einer Aussprache. Herzlichen Glückwunsch Honnef: Am heutigen Dienstag feiern die Eheleute Prof. Dr. Wilhelm Kreis ihre goldene Hochzeit. Das Jubelpaar gehört zu den „jüngsten“ Bürgern von Honnef. Professor Kreis baute u. a. das Hochhaus in Düsseldorf, die Kurhäuser auf der Bühler Höhe und in Bad Schwalbach sowie zahlreiche Warenhausgroßbauten. aus der Zunft an, wenn Zunftgenossen aus den Zusammenkünften ausplauderten, sofern es nicht gegen Gott, seine Kirche oder den Landesfürsten verstieß. Religion war bei den Schiffern oberster Grundsatz, denn durch sie — so sagt das 250 Jahre alte Zunftbuch— werden„alle eingeschlichenen Fehler und Mängel im Schifferleben von selbst ausgerottet“. Nachfolgender Spruch ziert die vergilbten Blätter als Geleitwort für das Zunftleben: „Verleihe, o gütiger Gott, daß dies löblich Bruderschaft Richtigh, wie sichs gebührtt, belebt werd mit aller Crafft. So wird der Höchster Gott zu ihr allerheylsambts Gedeyen Geben all zeitlich zeittlich Wohlfahrt hier, hernach ewige Seligkeitt verleyen.“ Hönninger Pfarrfamilie hilft mit... ... die Aufbauarbeiten ihres schönen Gotteshauses Hinanzieren Hönningen: Reichliche Aufbauarbeit ist schon an der Hönninger Pfarrkirche geleistet worden. Ein gutes Teil Arbeit ist jedoch noch zu leisten, soll das schöne Gotteshaus wieder in seiner Vorkriegspracht prangen. Verständlich, daß Pastor Helbach noch manche Sorge hat, muß doch die Finanzierung der Arbeiten für das Gotteshaus durch die Pfarre erfolgen und sind die Mittel nur beschränkt. Mit Erfolg lud daher der Seelsorger seine Pfarrkinder zu einem Pfarrfamilienabend. Und sie kamen, und zwar in einer so großen Anzahl, daß der große Saal des Gasthauses Rüssel die Besucher nicht fassen konnte und viele mit einem Stehplatz und mit einem bescheidenen Plätzchen am Türeingang vorliebnehmen mußten. Der erste Teil des Abends brachte ein Instrumentalund Vokalkonzert, für dessen Gelingen sich der katholische Kirchenchor unter Leitung seines Dirigenten Wilhelm Graben und das Hönninger Mandolinenorchester unter der Stabführung von Toni Sorger sehr verdient machten. Herzlich begrüßt von den Hönningern wurde Pater Gülden. Selbst ein Kind der Pfarre und in Brasilien tätig, wellt er zur Zeit in der Heimat zu einem kurzen Besuch. Was Pater Gülden zu seinen alten Hönningern sagte, was er von christlicher Brüderlichkeit ausführte, das fiel auf einen guten Boden. Die Verlosung machte mit ihren wertvollen Preisen manchen zum glücklichen Gewinner. Pastor Helbach blickte abschließend auf einen ebenso schönen wie erfolgreichen Pfarrfamilienabend zurück. Bonner Zeitungsdruckerei u Verlagsanstalt H Neusser KG Bonn. Westdeutscher Zeitungsverlag Gmbli. Chefredaktion: Heinrich Hermes, Edmund Eis. Verentwortlich für Innenpolitik: Dr Grik Mauthner: Außen. polltik: Dr Hermann Bich: Nachrichten: Or Gotttried Jungs: Feullleton: Bert Markus: Lokales: Dr Wilhelm Kümpel, Sport und Umgegend: Hans Altendorf: Anzeigen: Heinrich Slabbers. Druck: Bonner Zeitungsdruckerei und Verlagsenstalt H. Neusser KG., Bonn. Zeitungshaus, Bahnhofstraße 12 Ruf 38 51 52 Redaktion: Bonn Kronprinzenstraße 15 Ruf 38 33 Polltische Redektion in Bonn: Nordert Tönnies. Bundespressehaus. Ruf 85 96. g EINE NICHT GANZ EINFACHE 12) Ein zweiter Zwischenfall: Die Tür öffnete sich, und Werner Freyboldt erschien auf der Bildfläche. Er wäre mit der Bergbahn auf dem Predigtstuhl gewesen, entschuldigte er sich, und hätte ein Sonnenbad genommen. „Es war so herrlich, verehrte Tante“— mit diesen Worten verbeugte er sich und küßte ihr die Hand.„Sonne über den Wolken, das mußte ich ausnutzen.“ Mathilde setzte ihren strengen Blick auf und sagte kurz:„Andreas, darf ich dir Werner Freyboldt vorstellen? Du kennst seinen Vater.“ Hollinger begrüßte diesen frischen jungen Mann sehr freundlich, erkundigte sich nach dessen Eltern. Dann fragte er:„Beruf? Natürlich auch was Akademisches?“ „Nein, Herr Doktor, ausnahmsweise Kaufmann, zuletzt am Konsulat in Port au Prince euf Haiti.“ „Gott sei Dank! Endlich mal einer, mit dem man sich unterhalten kann.“ Doktor Lunkwilz und Hagelstadt krümmten sich förmlich nach dieser Bemerkung, als fühlte sich jeder getroffen. Etwas später geschah etwas Ergreifendes. Mühsam erhob sich Geheimrat Hansemann — Hollinger bat, er möchte sitzenbleiben, aber nein, die Ehre geböte esl— und hielt seine angekündigte Rede auf die beiden Japanreisenden. Mit warmen Worten sprach er von dem unüberwindlichen Forschungstrieb im Dienste der Wissenschaft, sprach von der leidenschaftlichen Hingabe an große Aufgaban bis zur Blindheit. All und jede Strapaze nähme man auf sich, um die vielen geheimnisvollen Dinge, die es auf unserer braven Erde immer gäbe,— ja, zum Glück noch gäbel— zu enträtseln. ROMLAN VON BRUNO WELLENKAMP Während dieser Rede horchte Hanna auf und sah mit ihren großen Augen zu ihrem Vater herüber. Als wenn sie fragen wollte: Was? So schätzt Geheimrat Hansemann meinen Vater ein? Die Haustochter hatte die Gläser vollgeschenkt, Hansemann stieß mit Vater und Sohn Hollinger zuerst an, es war ein feierlicher Augenblick. Der zweite Gang wurde gereicht. Hanna bekam was Besonderes. Warumt fragte Hollinger erstaunt. Und Mathilde antwortete:„Hanna soll viel Spinat essen wegen des Eisengehalts. Sie braucht viel Eisen, Lindemann hat ihr diese Kost vorgeschrieben.“ „So, viel Eisen“, sagte Hollinger verächtlich. Er wandte sich brüsk ab und bat Hansemann, von seinen letzten Studien im alten Rom zu erzählen. * Doktor Hagelstadt liebte Hanna Hollinger, wenn er es auch nicht so offenkundig zeinte. Er liebte ihr versonnenes Wesen, ihre Schutzbedürftigkeit, liebte ihr musikalisches Talent und war jedesmal gerührt, wenn sie Interesse für seine Arbeiten über Karl V. zeigte. Wenn es nach ihm ginge: in zwei Jahren sich habilitieren, Antrittsvorlesung, und dann sich verloben! Nur Tante Mathilde wußte davon. In einer stillen und tiefen Stunde hatte er ihr seine wahren Gefühle gebeichtet. Mathilde hatte daraufhin nur seine Hand gedrückt und zufrieden gelächelt.— „Wenn es nach mir ginge, Erwin.. sofort!“ Seitsamerweise aber fühlte sich Hanna viel mehr zu dem liebenswürdigen und lebenslustigen Werner Freyboldt hingezogen, den sie unsäglich schüchtern und geheimnisvoll verehrte. Warum sie es tat— oder besser: warum sie aus unerklärlichen Gründen getrieben wurde, es zu tun, wußte sie selber nicht. Es war ein erstes, keimendes Gefühl für einen Mann, das manchmal leises Herzklopfen verursachte, ganz tief unten auf dem Herzensgrund, von keiner Menschenseele zu ergründen. Sie ließ sich Hagelstadts Verliebtheit gerne gefallen. Er war wirklich angenehm zurückhaltend. Aber das mit Werner schien doch etwas anderes zu sein. Werner Freyboldt wiederum— und da saß der giftige Stachell— der unbekümmerte Werner mochte die hübsche Haustochter Nora Teegen augenscheinlich sehr gerne leiden, so daß— ganz zwangsläufig— Hagelstadt auf diesen eitlen und angeberischen Freyboldt eifersüchtig war, der hin und wieder mit seiner Hanna versteckte Blicke wechselte, und Hanna die aufdringliche Haustochter, die so falsch lachen konnte, nicht leiden mochte. Sie fand Fräulein Teegen einfach unausstehlich. Nach dem Kompott— uraltes hannoversches Rezept— gab Mathilde das Programm für den heutigen Abend bekannt. Zuerst ein Trio von Beethoven. Geige: Werner Freyboldt, Klavier: Elise Triglaff, und Cello: unser lieber Hagelstadt. Anschließend Hanna mit einer Sonate von Mozart.„Ja, Andreas, du wirst dich wundern. Hanna hat schöne Fortschritte gemacht“, rief sie über den Tisch. Hanna lief rot an wie ein Krebs. Der alte Hansemann faßte Hollingers Arm und sagte:„Unter uns, lieber Doktor, es wird in diesem Hause viel musiziert, aber ich höre Ihre Tochter am liebsten Mozart spiesen. Ihr Anschlag ist anmutig und kindlich. Sie muß mir öfter ganz allein vorspielen.“ Zum ersten Mal ein Lobl Und das aus berufenem Munde:„Ich bin wirklich neugierig. Hanna“, rief er.„Dein Wohl, mein Kind.“ Hanna nickte leicht und schlug verschämt die Augen nieder. Mathilde fuhr fort:„Nach dem musikallschen Teil wirst du uns wohl vorerst mal in großen Zügen von deinen Erlebnissen erzählen, das heißt, wenn du Lust hast und nicht zu müde bist. Dann würde uns nämlich unser lieber Birkenstock ein Kapitel aus Mommsen vorlesen.“ Kaum halte sie diesen Satz zu Ende gesprochen, da geschah etwas Außergewöhnliches. Professor Gärtner behauptete später einmal, das Geigerlhaus hätte an diesem denkwürdigen 23. Dezember eine grande scène erlebt. Der Anlaß zu diesem Zwischenfall war aber nicht, wie jeder zuerst vermutete, der Wilde Jäger, sondern Hubertus. * Zesterfleths waren heute vormittag, aus Italien zurückgekehrt in ihre schöne Wohnung an der lsar. Hausmeister Sepp Schübler, zug’eich Chauffeur, hatte mit seiner Frau und Tochter den Empfang würdig vorbereitet. Es fehlte nichts, und der alte Zesterfleth und lrene tanzten vor Vergnügen durch die ganze Wohnung, während sich Frau Zesterfleth noch nicht so recht freuen konnte. „Ach, Mama, wieder daheim! Schau dich um, freu' dich doch, Mamerl!“ rief lrene. „Ja, schon gut, mein Kind“, kam es bleiern zurück. Ganz einfach: Frau Zesterfleth litt unter ihrem schlechten Gewissen. Sie hatte mit einer Haarnadel Hubertus Brief geöffnet, das konnte sie nicht weg’eugnen. lrene würde außer sich sein, wenn sie das erfahren sollte. Denn soweit hatte sie ihre Eltern schon— man kann sagen— erzogen, daß Dinge, die für sie bestimmt waren, keinen Menschen etwas angingen. Auch die Eltern nicht. Was half das alles! Sie hatte den Inhalt des Briefes gelesen, und seit dieser Stunde war sie wie umgewandelt. Ihr einziges Kind hatte sie hintergangen, es waren plötzlich zu viele Fragezeichen aufgetaucht. Jetzt saß sie da in ihrem Zimmer und konnte sich nicht freuen an dieser einzigartigen Rückkehr in ihre Heimatstadt. Ihr Mann und frene wunderten sich nicht mehr, denn sie kannten die melanchollschen Zustände, kannten ihr Migränegesicht. Sie forderte also ihren Vater auf, mit ihr in die Stadt zu fahren, um Weihnachtseinkäufe zu machen. Denn es war jetzt die höchste Zeit. Sie würden in der Stadt Mittag essen und zum Kaffee zurück sein, bestimmte Irene. Sie setzte sich ans Steuer und fuhr die Widenmayerstraße herunter. Am Odeonplatz trennte sie sich von ihrem Vater und eilte auf die Post. Zwei postlagernde Briefe konnte sie in Empfang nehmen. Sie war selig. Hubertus hatte so lieb geschrieben, so ehrlich und anständig. Je länger Vater und Tochter ausblieben, um so unruhiger wurde Frau Zesterfleth. Das Mittagessen, das erste Münchener Essen nach zwei Jahren— es gab Kalbsnierenbraten mit„Geröste“ und Salat— rührte sie kaum an. Nein, vor dem Fest mußte noch alles geklärt sein. Sie beschloß'so, sich ihrem Mann anzuvertrauen. Sie hatte auch Glück. Herr Zesterfleth kehrte früher aus der Stadt zurück, als er gesagt hatte. Irene wäre noch weitergefahren.„Du, Wilhelm, ich muß dir etwas beichten!“ begann sie zögernd und mit weinerlicher Stimme,„und zwar betrifft es unsere lrene.“ „Bitte, sprich dich aus.“ „Als wir in Genua ankamen— du erinnerst dich, wie Doktor Hollinger und Huhertus plötz'ich abreisten, so Hals über Kopf, da schrieb der junge Hollinger an unsere Tochter einen Abschiedsbrief. Und den habe ich zufällig gelesen, well der Umsch’ag offen war.“ „Wast“ rief Zesterfleth erstaunt,„du auch?“ Habe ich den Brief so schlecht zugeklebt? dachte er schnell. „Du denn auch?“ fragte sie erschrocken zurück.„Und du sagst mir nichts davon?“ „Ich wollte dich nicht unnötig beunruhlgen, Therese.“ „Aber Wilhelml Ich bitte dich, es geht um Irenel Ich mache dir heftige Vorwürfe. Ich quäle mich seit diesem Tag nur so hin, wie ich überhaupt damit fertig werden soll. Und du? Du weißt von dem Inhalt? Nein, Wilhelm!“— und ihre Augen sprühten gefährlich,„nein, Wilhelm, das hätte ich dir nicht zugetraut.“ Fortsetzung folgt 88. Jahrgang, 7 Nr. 18271 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend] Westdeutsche Zeitung 6. Dezember 1949 Eins fanniklengerniner..„ Arbeitslagung des Deutschen Ausschusses Turnen— Bestes Einvernehmen mit den anderen Verbänden 9n Die alljährlich stattfindende technische Arbeitstagung des Deutschen Ausschusses Turnen, die unter dem Vorsitz des DATOberturnwartes Eugen Eichhoff(Lüdenscheid) stcht, wurde am Sonnabend in Lüdenscheid fortgesetzt. Nachdem am Preitag bereits in Anwesenheit aller DAT-Fachwarte eingehend die neue Turnordnung, die überarbeiteten Wettkampfbestimmungen und andere wichtige Fragen erörtert worden waren, wurden die Besprechungen am Samstag mit der Debatte über die Jahresarbeit 1980 mit den Landes-Oberturnwarten fortgesetzt. Jeweils nur eine Deutsche Meisterschaft DAT-Oberturnwart Eugen Eichhoff(Lüdenscheid) gab zunächst einen Ueberblick auf die Entwicklung des deutschen Turnens in den letzten Jahren. Dann referierte der zweite Vorsitzende des DAT Karl Gerhardts (Düsseldorf) über die Stellung der Turner zu den übrigen Fachverbänden. Er konnte in diesem Zusammenhang auf die bereits bestehenden sportkameradschaftlichen Verträge mit dem Deutschen LeichtathletikVerband und dem Deutschen Schwimmverband hinweisen. Es besteht in Turnkreisen der Wunsch, mit dem Deutschen HandballBund, dem Deutschen Skiverband und allen anderen Fachverbänden, deren Uebungsbetrieb auch von den Turnvereinen durchgeführt wird, ebenfalls in bestem Einvernehmen zusammenzuarbeiten. Der DAT anerkennt das Prinzip, daß auf allen Gebieten des Sports nur eine deutsche Meisterschaft ausgetragen werden darf. Vier richtungsweisende Grundsätze Der DAT stellt im übrigen durch die Fachwarte und Oberturnwarte der Landesverbände folgende vier Grundsätze an die Spitze seiner Arbeit:„1. Der Turnverein muß eine vielseitige und familiengebundene Gemeinschaft und darüber hinaus eine Gesinnungs- und Erziehungsgemeinschaft sein. 2. Die deutsche Turnbewegung muß in kürzester Zeit durch die finanzielle Selbständigkeit der Landesturnverbände unabhängig von den Landessportverbänden sein. 3. Die Landes-Turnverbände, besser aber die Turnvereine bilden den Deutschen Turner-Bund. 4. Der zu bildende deutsche Sportdachverband— der am besten den Namen Deutscher Turn- und Sportbund tragen würde— müßte ein überfachlicher Verband sein, d. h. er löst ausschließlich überfachliche Aufgaben. Der Dachverband müßte gebildet werden: durch die Landessportverbände, durch den Deutschen Turner-Bund und die übrigen Sportkachnerbände Vorturnerschulung tut not! Am 13./14. Mai 1950 wird erstmals ein „Tag der Turnerinnen“ durchgeführt, der in aller Oeffentlichkeit über die Vielfalt des deutschen Frauenturnens Zeugnis ablegen soll. Die Vorturnerschulung soll vor allem in den Kreisen, stärker betont werden. Dabei wird klar zum Ausdruck gebracht, daß die Ueberbetonung der Spitzenschulung zurückgeschraubt werden muß. Von den turntechnischen Fragen interessiert, daß der gemischte Sechskampf(je zwei leichtathletische, zwei turnerische und zwei Schwimmwettbewerbe), der bei den Kölner Turnund Spielmeisterschaften als Rahmenwettbewerb zum Austrag kam, in Zukunft als deutsche Meisterschaft durchgeführt wird. Jahresarbeitsplan 1950 Zu den Aufgaben der Lüdenscheider Tagung gehörte auch die Aufstellung des Jahresarbeitsplanes für 1950, der folgendes Aussehen hat. 15./16. April: Deutsche Kunstturnmeisterschaft(in Münster?); 23. April: Vorrunde der Kunstturn-Verbandskämpfe; 7. Mai: Zwischenrunde der Kunstturn-Verbandskämpfe: 13./14. Mai: Tag der Turnerinnen: 21. Mai: Endrunde der KunstturnVerbandskämpfe: 28. Mai: Gründung des Deutschen Turner-Bundes in der Paulskirche in Frankfurt(Main); 13.-15. August: Alterstreffen in Heidelberg:./3. Sept.: Deutsche Turn- und Spielmeisterschaften(Austragungsort noch nicht festgelegt.) Nagenknurren bei den Berliner sin daus Kilian-Lohmann vorübergehend neutralisiert— Australier führen nach wie vor Das war eine Aufregung am Montagmittag, als plötzlich sich bei einigen Fahrern nach dem Essen heftiges Erbrechen, Magenund Darmbeschwerden einstellten. Mit Sitzbeschwerden— wenn auch nicht bereits nach zwei Tagen— hatte man gerechnet und sich entsprechend darauf eingestellt; diese Angelegenheit jedoch war den Fahrern und Betreuern mehr als rätselhaft. Möglicherweise haben den drei betroffenen Fahrern die Magennerven gestreikt, ob gleich das bei einem so eusgekochten Internationalen wie Kilian, der sogar das Krankenhaus aufsuchen und sich den Magen auspumpen lassen mußte, kaum anzunehmen ist. Jedenfalls wurde das Rennen für die Mannschaft Kilian-Lohmann für einige Stunden neutralisiert, bis Kilian schließlich zur Kaffeestunde wieder in den Sattel kletterte. Außer Kilian litten auch Hoffmann, der mit dem Luxemburger Gillen gepaart ist, und Zawadski, der mit seinem Partner Grigat ohnehin aussichtslos acht Runden zurückliegt, an den gleichen Beschwerden. Der Tabellenführer Oberliga Südwest Im übrigen steht das Sechstagerennen ganz im Zeichen der Australier Strom-Arnold, von denen der 25jährige Boldschopf Arnold als schnellster Sprinter des erlesenen Feldes längst Berlins Liebling geworden ist. Wenn er mit langer wehender Zipfelmütze durch die Kurven jagt, dann ist ein Hallo ohne Ende auf den Rängen. Er war es auch, der Im Wesentlichen die Spurts der neunten Wertung gewann und die vorübergehend verlorengegangene Spitzenstellung seiner Mannschaft wieder zurückeroberte. Neben ihm imponierte der Stuttgarter Weimer, den man für den Mann mit dem stärksten Antritt hält— jedenfalls bis Montagnachmittag, dann gab er wegen seiner Sturzverletzung resigniert das Rennen auf. Sein Partner Schwarzer bleibt vorerst als Ersatzmann im Rennen. Am Abend zeigte sich dann auch, daß Kilian stärker angeschlagen ist, als es den Anschein hatte. Die Sturzverletzungen sind jedenfalls böser als seine Magenverstimmung, und es ist nicht ausgeschlossen, daß auch dieser alte„Champ“ und ehemalige Sechstagekönig aufgeben wird. Nach der 68. Stunde und 1605.315 km führten weiterhin Strom-Arnold mit 117 Punkten vor Kamber-Keller, 115., Naeye-Wiemer, 102., Saager-Berger, 84., Gillen-Hoffmann, 82., Teruzzi-Regoni, 61 P. Dies und das— kurz gefaßt SSF Bonn Wasserball-Oberliga Die Erweiterung der westdeutschen Wasserball-Oberliga von acht auf zwölf Vereine wurde auf einer Tagung der Oberliga- und Landesligavereine in Düsseldorf beschlossen. Zu den bisherigen acht Vereinen SSF Barmen, Duisburg 98, Wasserfreunde Wuppertal, Düsseldorf 09, Amateure Duisburg. Rote Erde Hamm, Aachen 06 und Neptun Lüdenscheid(die beiden letzteren Vereine qualistizierten sich in der Aufstiegsrunde) wurden auf Grund ihrer Leistungen im letzten Jahre SSF Bonn, Poseidon Köln, Gelsenkirchen 04 und Krefeld 09 noch in die Oberliga aufgenommen. Am Ende der nächstjährigen Sommersaison steigen zwei Vereine ab und die beiden Sieger der Landesliga-Gruppen dafür auf. Europarekord im Alleingang Aut dem Weihnachts-Schwimmfest des Vfvs München erreichte der deutsche„Butterfly“-Meister Herbert Klein unter offizieller Kontrolle über 200 m im Alleingang die ausgezeichnete Zeit von:35,3 blinuten. Er verbesserte damit die von ihm selbst auf der gleichen Bahn am 6. November aufgestellte Europa-Bestzeit um 1,1 Sekunden. Auf zwei der drei offiziellen Zeitnehmer-Uhren wurde :35,3 Min. gestoppt, die dritte zeigte:35,8 Min. an. Da Deutschland nunmehr Mitglied der FINA ist, dürfte Kleins Zeit als Europarekord seine Anerkennung finden. Blinde lernen Ringen Zum ersten Mal in der Geschichte des Ringen werden nun auch blinde Sportler diesen Sport ausüben können. Um den Blinden ihr hartes Los zu erleichtern und es sie vergessen zu machen, sandte der Britische RingerVerbandLehrer an die Nationale Blindenschule in Worcester— mit gutem Erfolg, da die Blinden sich als sehr talentiert erwiesen. Niederrhein greift durch Gegen versteckte Fouls will man im niederrheinischen Handball nun mit aller Schärfe vorgehen. So wurde Grasekamp, der Mitte’stürmer von Grünweiß Wuppertal, wegen wiederholten unsportlichen Verhaltens hinter dem Rücken des Schiedsrichters bis einschließlich 13. Dezember gesperrt. Sechs Tage ohne Bewußtsein Sechs Tage ohne Bewußtsein blieb der repräsentative Handball-Stürmer des. Flensburger TB, Marcussen, im Eutiner Krankenhaus. Die Aerzte hoffen jesoch, daß der doppelte Schädelbruch, den Marcussen bei einem Sturz aus dem Mannschafts-Omnibus erlitt, bei der hervorragenden Konstilution des Flensburgers ohne Folgen bleibt. Spietetkünfe der„Rteinen“ Endenich 08— Hersel:1(:0) Nach den Torchancen hätte Hersel das Spiel dick gewinnen müssen. 60 Minuten belagerten die Gäste das Endenicher Gehäuse, aber erst in der 88. Minute gelang Bonacker der einzige Treffer, Vorher hatten die Endenicher durch Tore von Luhmer und Prinz den Sieg sichergestellt. Schiedsrichter Matx (Rhenania) aufmerksam. Finkenberg— Bonner Spielverein:0(:0) Der BSV fand sich auf dem schweren Boden nicht zurecht und brach nach der Pause nach bis dahin gleichwertigem Spiel zusammen. Die Bonner hatten vor der Halbzeit zwar den Ausgleich längst verdient, aber kein Glück. Alles, was sie unternahmen, schlug fehl. Der Bonner Torwart hielt einen Elfmeter beim Stande von:0.— Finkenberg II— BSV II:3. Vollmershofen— Duisdorf:1 Duisdorf trat mit zwei Ersatzleuten an und nahm seinen Gegner zu leicht. Beiderseits wurden trotz des starken Windes schnelle Angriffe vorgetragen. Nach zehn Minuten gibt der Schiedsrichter Vollmershofen einen zweifelhaften Elfmeter, der nach zweimaliger Wiederholung von Schwäbig verwandelt wird. Lackatsch erzielte im Gegenstoß durch Kopfball den Ausgleich. Aber 15 Minuten später schoß Grandrat das:1 für Vollmershofen. Dieses Ercebnis hielt Vollmershofen bis zum Spielende. Vilich-Müldort— Roisdorf•4(:4) Roisdorf, mit Wind spielend, nutzte dies in der ersten Halbzeit durch Tore von Saß, Faßbender und Schmitz geschickt aus. In der zweiten Halbzeit hatte Vilich-Müldorf mehr vom Spiel, konnte sich aber nicht gegen die aufmerksame Deckung durchsetzen. Her überragten Schüren und Rechmann. Torwart Meurer wie immer zuverlässig. Sein Stellungsspiel und Reaktionsvermögen ist gekonnt. Adendorf— Merzbach:2(:1) Wegen des schweren Bodens mußten alle Hoffnungen auf ein schönes Spiel begraben werden. In der zehnten Minute sorgte Adendorfs Mittelstürmer Marion für den Führungstreffer. Merzbach glich nach 15 Minuten aus. Nach der Pause kamen die Nerzbacher stark auf. Durch eine aus 25 Meter geschossene Steilvorlage gingen sie:1 in Führung. 15 Minuten später stellte Adendorf durch seinen Rechtsaußen Weber wieder den Ausgleich mit:2 her. Wirtschaltsleben 80 Mfill. Eier werden eingeführt Verbilligung aber erst nach Weihnachten Düsseldorf.(bnw)) Die westdeutschen Importeure haben in den letzten Tagen Kaufkontrakte für rund 80 Millionen Eier aus Dänemark, Belgien, Schweden, Finnlend, Holland und den südosteuropäischen Ländern abgeschlossen. Die Lieferungen sollen in den Monaten Dezember und Januar erfolgen. Nach einer Mittellung des Vorsitzenden der Interessengemeinschalt der Eierimporteure Nordrhein-Westfalens, Willi Münstermann, ist nicht damit zu rechnen, daß die Hauptlieferungen aus diesen Verträgen vor dem 15. Dezember erfolgen. Der innerdeutsche Einkaufspreis sei jetzt bereits auf 38 bis 40 Pfg. heruntergegangen. sodaß damit zu rechnen sei, daß schon in dieer Woche der Verbraucher Eier zwischen 40 und 50 Pfennigen beim Einzelhandel kaufen könne. Eine weitere Verbilligung werde dann voraussichtlich nach Weihnachten erfolgen. Die holländische Ausnahmestellung im Eierimport erkläre sich aus der Liberalisierung des Handelsvertrages mit Holland, wodurch die holländischen Exporteure die Preise frei aushandeln könnten. Ein holländisches Normalei komme zur Zeit auf 45 Pfennige frei Grenze. Die nordwestdeutschen Importeure haben— zu diesem Preis in der letzten Zeit nicht mehr eingekauft, da sie beim Preis von 45 Pfennigen bereits Verluste mit in Kauf hätten nehmen müssen. Durch die bevorstehende Liberalisierung des Handels mit Dänemark würden auch die dänischen Eier frei ausgehandelt. Nach Münstermanns Angaben beträgt die gesamte Handelsspanne, die der Groß- und Einzelhandel pro Ei erzielt, rund 6 bis 7 Pfennige. Der Großhandel rechne mit einer Verdienstspanne von etwa einem Pfennig pro Ei. Bei den Importeiern müsse die dreiprozentige Umsatzausgleichssteuer und die Umsatzsteuer von%: Prozent in den Preis einkalkuliert werden. Streikandrohung im Braunkohlengebiet Westerburg.(Inw) Die Bergarbeiter und die Gewerkschaften im Kreise Westerburg haben auf Grund der anhaltenden Entlassungsaktion im Oberwesterwalder Braunkohlenbergbau mit dem Streik gedroht. Nach Vermittlung durch die Regierung Rheinland-Pfalz wurde der Grube„Alexandria“ in Höhe(Oberwesterwald) eine Subvention zugesichert, wodurch die Entlassung von 130 Bergleuten rückgängig gemacht werden konnte. Rhein.-Westfälische Börse Kassa-Kurse vom 5. Dezember 1949 übermittelt von der Rheinisch-Westfälischen Bank, Filiale Bonn—(ohne Gewähr) S öe vergh K Stellenangebote Tüchtiger junger Handseizei zu baldigem Eintritt von angesehenem Bonner Druckereibetrieb gesucht. Angeb. u. Az 2999 Gen.-Anz., Zeitungshaus Bonn, Bahnhofstraße 12. Perfekte Stenotypistin— nur I. Kraft mit eigener Schreibmaschine, für Heimarbeit gesucht. Angeb. unt. Az 2954 Gen.-Anz., Zeitungshaus Bonn. Bahnhofstraße 12. Perfektes, zuverlüss. Mädchen für sofort oder später gesucht. Gute Zeugnisse Bedingung. Wasch- und Putzhilfe vorhanden. Zu erfragen in der Geschäftsstelle Gen.- Anz., Zeitungsh. Bonn. Bahnhofstr. 12. LinotypeMaschinensetzer als Alleiniger zu baldmöglichem Eintritt gesucht. Angeb. unter Az 3000 Gen.-Anz., Zeitungsh. Bonn, Bahnhofstr. 12 Iausgehildn in Etagenhaushalt gesucht. Große Wäsche außerhalb. Stundenhilfe vorhanden. Bonn, Endenicher Allee 92 I. 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Der im Hoegenprozeß mitangeklagte Hirschdemonstriert im Beisein des Schwurgerichts Köln im Gestapo-Gefängnis Brauweiler, wie der von ihm erschossene politische Häftling Krämer tot zusammenbrach. „Seepferde“ werden in Sicherheit gebracht. Heftige, orkanartige Stürme haben im Staate Washington im Nordwesten der USA schwere Ueberschwemmungskatastrophen zur Folge gehabt, die Menschen und Tiere in harte Bedrängnis brachten, Boote und Kähne mußten eingesetst werden, um den Verkehr von Haus zu Haus zu bewältigen. Hier retten Farmer ihre Pferde aus den überschwemmten Straßen ihres Ortes. Im Thüringer Wald laufen wöchentlich 24000 Spielzeugschiffe, vom Segelschiff bis zur historisch-getreuen Kogge vom Stapel. Zwei Arbeiterinnen legen gerade letzte Hand an die Takelage einer Kogge an. Um die hessischen Kronjuwelen Sie dürfen in Amerika nicht verkauft werden— Ihr Wert: 1½ Million Dollar AUS ALLER WELT Necomycin heißt das in USA. hergestellte neue Heilmittel gegen Tuberkulose. Es ist dem Streptomycin verwandt. Das Präparat wurde von Dr. Selman Waksman, einem aus der Ukraine stammenden Bakteriologen entwickelt. Größere Konzentrationslager befinden sich noch in folgenden slowakischen Städten: Lusochna, Stastin, Kovaky, Ustie, Nad Orawou und Ilava. Insassen sind fast ausnahmslos Slowaken, die gegen das Gotwaldregime protestieren. Die Behörden von London im amerikanischen Staat Ohio sind mit einer schwierigen Frage beschäftigt. Der 17jährige Joseph Martin wurde von der Schule verwiesen, weil er geheiratet hat. Jetzt bemühen sich die Anwälte seiner Eltern um den Widerruf dieser Maßnahme. Für blinde deutsche Flüchtlinge will die norwegische Regierung ein großes Hotel zur Verfügung stellen. Hundert Heimatvertriebene sollen mit ihren Familien Einreiseerlaubnis erhalten. Der Deutsch-Englische Musikclub Düsseldorf wurde am Sonntag mit einem Festkonzert mit Kammermusik von Torelli, Purcelli, Vivaldi und Johann Christoph Vogel in der„Brücke“ eröffnet. Der Club will gemeinsame deutsch-englische Hausmusik und Konzerte veranstalten. Washington(dpa). Das Bezirksgericht von Washington wies das Ersuchen des Prinzen Wolfgang und der Prinzessin Margarethe von Hessen zurück, die hessischen Kronjuwelen zum Verkauf in den USA. freizugeben. Die Juwelen befinden sich im Gewahrsam der amerikanischen Finanzbehörden. Der Richter begründete seine Ablehnung damit, daß deutsche Staatsangehörige amerikanische Gerichte nicht in Anspruch nehmen können, da zwischen den USA. und Deutschland noch der Kriegszustand besteht. Die hessischen Kronjuwelen waren kurz hr Washington, Ende November. Die Bibliothek des Kongresses hat, wie bereits kurz berichtet, gegenwärtig in einem Glaskasten einige Buchrollen ausgestellt, die aus der Zeit der Makkabäer stammen, also über 2000 Jahre alt sind. Sie enthalten das ganze Buch Jesajah in der ursprünglichen hebräischen Fassung, einen Kommentar zum Buch nach Beendigung des Krieges in Schloß Kronberg gestohlen worden, als dort ein amerikanischer Offiziersklub eingerichtet wurde. Später wurden sie in Chikago wieder aufgefunden. Der amerikanische Oberst Jack Durant und seine Frau, die in den Diebstahl verwickelt waren, wurden zu 15 bzw. 5 Jahren Gefängnis verurteilt. Der Wert der wiedergefundenen Juwelen wird auf 1 bis 1½ Mill. Dollar geschätzt. Die Juwelen bleiben in einer amerikanischen Schatzkammer, bis die USA--Regierung über sie entschieden hat. Habakuk, ein Buch Ordensregeln, die offenbar einer vorchristlichen Sekte angehören und anscheinend auch das verschwundene Buch Lamaoch, von dem man bisher nichts als den Namen kannte. Orientalisten halten diese Rollen für die ältesten Originalmanuskripte von alttestamentarischen Schriften, die bisher bekannt geworden sind. Die Schriftrollen wurden von arabischen Hirten in einer Höhle nahe dem Toten Meer gefunden: sie waren in Leinen eingenäht und in Tontöpfen verstaut, deren Musterung einen sehr zuverlässigen Schlüssel für die Zeit ihrer Entstehung gibt. In Form und Ausführung entsprechen sie genau der Mode der Periode Herodes des Großen. Der „Stammbaum“ der Stücke ist absolut einwandfrei. Die Araber, die sie fanden, verkauften sie einem griechisch-orthodoxen Kloster, das sie nach Amerika weiterverkaufte, als der palästinesische Krieg sie aufs neue gefährdete. Le. Kaffeeteuerung in USA Schlechte Aussichten für Kaffeetanten New Vork, Anfang Dezember. Angesichts der rasch ansteigenden Kaffeepreise in den Vereinigten Staaten, die zwischen 100 und 300 Prozent über den Vorkriegspreisen liegen, reiben sich die Teehändler schmunzelnd die Hände, da sie einen lebhaften Aufschwung im Teehandel voraussehen. Die Teehändler weisen darauf hin, daß die Vereinigten Staaten zwar über die Hälfte der Weltkaffeeproduktion abnehmen, dagegen nur ein Zwanzigstel des in der Welt erzeugten Tees verbrauchen. Sie wollen deshalb die Amerikaner in ein Volk von Teetrinkern verwandeln. „Ich fürchte den Tod nicht“ Unter Anklage der Spionage Sarajewo(dpa).—„Ich fürchte dieses Gericht nicht, auch nicht den Tod“, erklärte der orthodoxe Geistliche Alexej Krisko, der am zweiten Tag des Sarajewoprozesses vernommen wurde und beschuldigt wird, Rädelsführer einer sowjetischen Spionageorganisation gewesen zu sein. Mit Krisko sind weitere zehn Russen der Spionage angeklagt. Ein zwölfter Angeklagter hat sich vorher erhängt. Krisko, der wie am ersten Tag in seinem langen schwarzen Talar erschien, bekannte sich in einigen Anklagepunkten schuldig und gab zu. der Sowjetbotschaft in Belgrad Informationen zugeleitet zu haben. Anfänglich bestritt er jede Zummenarbeit mit der Gestapo, gestand aber im Verlauf des Verhöres, daß er Beziehungen zu Gestapoagenten und zu dem Gestapochef in Sarajewo, Heinrich, unterhalten habe. Er bekannte sich ebenfalls schuldig. während des Krieges an der Organisation des aus emigrierten Weißrussen gebildeten sogenannten Schutzkorps zum Kampf auf deutscher Seite mitgewirkt zu haben. Der Geistliche gab an, daß er zur Uebermittlung seiner Informationen an die Sowjetunion einen besonderen Code benutzt habe. Ueberbringer der Nachrichten sei der Angeklagte Nekludow gewesen, Amerika sieht älteste Bibelmanuskripte 2000 Jahre alte Buchrollen ausge stellt— In Tontöpfen aufgefunden Von unserem Korrespondenten JESUS, MARIA, JOSEF, ELISABETH Plötzlich und unerwartet starb am Samstag, 3. Dezember 1949, wohlversehen durch die Heilsmittel unserer Kirche Frau Witwe Friedrich Klaeser aus Fritzdorf. Sie war geboren am.Januar 1880 in Oedekoven und entstammte der Familie Johann Hubert Gaeb und Therese geborene Hausen. Im August 1908 vermählte sie sich mit Friedrich Klaeser aus Fritzdorf, welcher ihr 1946 jäh entrissen wurde. Nach diesen drei Jahren sind sie heute wieder vereint. Bonn-Oedekoven-Fritzdorf. Die Exequien sind Mittwoch, den 7. Dezember 1949, um 8½ Uhr in der Elisabethkirche in Bonn. Anschließend um 11 Uhr die Ueberführung der Leiche nach Fritzdorf ins Familiengrab. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten, so betrachte man diese als Einladung. Von Kranzspenden bitte Abstand nehmen. Große Versteigerung von Beständen an Baustoffen aller Art. Im Freiwill. Auftrag des Finanzneubauamtes Wahn am Montag, dem 12., Dienstag, dem 13., Mittwoch, dem 14 Dezember, ab 10 Uhr, gegen bar auf dem Baustofflager der...-Station, Flugplatz Wahn. 1. Holzlager m Bohlen, Brettern. Kanthölzern, Fußleisten, Tischlerleim etc. 2. Gesamtes Baustein- und Dachziegellager, je ca 65 000 Stück BimsbauBeton-Heraklithplatten, Kabel- und Beleuchtungssteine, Gips, Kalk, Zement und alle vorkommenden Baustoffe. 3. Gr. Posten Baubeschläge und Schlösser jeder Art mit allem Zubehör, Sicherheitsschlösser etc. 4. Anstreichermaterial in vielseitiger Auswahl, Leitern, Lacke, Oele, Lack- und Oelfarben etc. 5. für Dachdecker Teerpappe, Teer, Fugendichtung, Klebemasse u. v. a. in deutschen und englischen Fabrikaten. 6. Elektromaterial jeder vorkommenden Art und für jeden Zweck bis zum kleinsten Gegenstand. 7. Kanalisationsmaterial, Wasser-, Bad- u. Spülanlagen mit allem Zubeh. 8. Gr. Lager in Werkzeugen für Schreiner, Schlosser, Anstreicher, Dachdecker, Bau- und Montierarbeiten etc. 9. Gr. Posten Fenster-, Draht-, Kathedralglas. 10. Gesamtlager in Nägeln, Schrauben, Bolzen, Muttern etc., reich sort. 11. Metallager: Kupfer, Blei, Weißmetall, Walzblei etc., teils in Barren. Außerdem: mod. Oefen, Saalöten, Restaur.-Herde, Badewannen, Wasserund Klosettbecken, Beleuchtungen, Eisenträger, gr. Posten Feldbahngleise, Kanalrohre und vieles andere mehr. Detalllierte Angaben sind in dieser Anzeige nicht möglich. Handliste für jeden Interessenten am Besichtigungsort erhältlich. Die Sachen sind teils neu, nicht neuwert., tells gebraucht. Versteigerung bestimmt. Besichtigung Donnerstag. 15., Freitag, 16. 12., von—15 u. 2 Std. v. d. Versteigerung. Baustofflager der.-F. Stationflughafen Wahn Frau Maria Klütsch geb. Schneider Verstelgerin und Sachverständige(vorm. Auktionshaus Schneider) Büro: KÖLN, Krefelder Wall 54, Telefon 76 556. Unterricht Buchhaltung. Bilanz, kfm. Rechnen, Stenograffe, Maschinenschreiben. Pascher, Handelsfachlehrer, Bonn, Heerstr. 2a. Mathematik, Physik. Unterricht, Nachhilfe. Vorbereitung auf Abitur und Prüfungen durch Student. Angeb. u. Az 2958 Gen.-Anz., Zeitungshaus Bonn, Bahnhofstraße 12. Heiraten Suche für meine Verwandte, 44., evgl., mit eig. Möbeln u. Wohnung, einen charaktervoll. Herrn in sicherer Stellung. Witwer angenehm. Zuschr. u. GZ 5298 Gen.-Anz., Godesberg, Koblenzer Straße 8. Ehrbare Witwe, 62 Jahre, mit eigener Wohnung und Einkommen, sucht passenden Herrn, 60—70 Jahre. zw. spät. Heirat. Zuschr u. AZ 2955 Gen.-Anz., Zeitungshaus Bonn. Bahnhofstraße 12. Jüng. Pollzel- Beamter wünscht Bekanntschaft eines charaktervollen, lebenslustigen Mädels. Bildzuschrift.(zurück) erbeten unt. Az 2962 Gen.-Anz., Zeitungsh. Bonn. Bahnhofstr. 12. Amtliche Bekanntmachung Lohnsteuerkarten für 1950 Die Zustellung der Lohnsteuerkarten 1950 wird voraussichtlich bis zum 15. Dezember 1949 beendet sein, sodaß vom 16. Dezember 1949 ab alle lohnsteuerpflichtigen Personen, die noch keine Lohnsteuerkarte erhalten haben, diese im städtischen Steueramt. Bonn, Bottlerplatz 1, 2. Stock, Zimmer 235, beantragen müssen. Der Antrag kann schriftlich oder mündlich gestellt werden. Bei der schriftlichen Antragstellung sind alle Personalien des Steuerpflichtigen anzugeben, die für die Ausfertigung der Steuerkarten notwendig sind, weil sonst die Ausfertigung der Steuerkarten verzögert wird. Schließlich wird auf folgendes besonders aufmerksam gemacht: a) Der Arbeitnehmer ist verpflichtet, die Lohnsteuerkarte nach Erhalt sofort geinem Arbeitgeber auszuhändigen. b) Bei schuldhafter Nichtvorlage bzw. nicht rechtzeitiger Vorlage der Lohnsteuerkarte ist der Arbeitgeber verpflichtet, für die Errechnung der Lohnsteuer vor Anwendung der Lohnsteuertabelle dem tatsächlichen Arbeitslohn den Betrag von 115.— DM monatlich hinzuzurechnen und die Lohnsteuer aus der Steuerklasse I der Lohnsteuertabelle abzulesen. c) Eigenmächtige Aenderungen und Ergänzungen der Eintragungen auf der Lohnsteuerkarte durch den Arbeitgeber oder Arbeitnehmer sind verboten und strafbar. d) Die von den dazu befugten Stellen vorgenommenen Aenderungen und Ergänzungen der Eintragungen auf der Lohnsteuerkarte dürfen erst bei den Lohnzahlungen berücksichtigt werden, die nach Vorlage der geänderten oder ergänzten Lohnsteuerkarte geleistet werden. e) Anträge auf Eintragung von Kinderermäßigung wegen Tragung der Kosten für den Unterhalt und die Berufsausbildung von über 18 aber weniger als 25 Jahre alten Kindern, sowie wegen erhöhter Werbungskosten und Sonderausgaben und wegen außergewöhnlicher Belastung sind an das für den Arbeitnehmer zuständige Finanzamt einzureichen. 1) Sonstige Berichtigungen sind unter Vorlage von amtlichen Unterlagen beim städtischen Steueramt schriftlich oder mündlich zu beantragen. Bonn, den 2. Dezember 1949. Der Oberstadtdirektor. S W HL METROPOL-THEATER „Mordprozeß Dr. Jordan“. Auffühführungen: 14.30 16.30 18.30 20.30 MODERNES THEATER „Um eine Nasenlänge“. Aufführungszeiten: 13.30 15.30 17.30 22.00 Uhr RESIDENZ-THEATER „Saison in Salzburg“. Aufführungszeiten. 14.00 16.00 18.15 20.30 Uhr UNION-THEATER 5000 Mark Belohnung“. Aufführungen täglich 16.00 13.00 20.15 Uhr CORSO BONN-SUD „Berliner Ballade“. Aufführungszelten täglich 17.30 und 20.00 Uhr LICHTBURG DUISDORP „Alfäre Blum“, Täglich 17.30 20.00 Uhr. Omnibushaltestelle am Theater FILMBUHNE BEUEL „Kleine Melodie aus Wien“. Aufführungszeiten 15.45 18.00 20.15 Uhr LICHTSPIELE BEUEL „Der Seewoll“. Großer Abenteurertilm von Jack London. 18.00 20.15 ArSLLO LICHTSPIELE- BONN Karl-Marx-Straße 11" Ruf 2925 (neben der Feuerwache) Ab heute Dienstag: ALEKANDER KORDAS PRUNKINSZENIERUNG allsssces uces Auas CARLES LAUGATON i PrivatF TME Einer der zehn besten Filme der Welt, voller Lebenslust und Lebensfreude.— Jugendverbot, In deutscher Sprache. 14.00 16.10 18.20 20.30 STERN-LICHTSPIELE BONN: MARKT 8 Ab Dienstag, den 6. Dezember bis Donnerstag, den 8. Dez. 1949 NUR DREI TAGEI ein bezauberndes Lustspiel: Kem Wort von Liebe mit Margit Symo„ Rolf Wanka Rich. Romanowsky. Erich Fiedler Ein Feuerwerk witziger Einfällel Eine Fülle sprühenden Humors! — Weit ImFilm— Aufführungszeiten: 14.00— 16.15— 13.30— 20.45 Uhr Vorverk.: tägl. v. 10 30—12.00 Uhr WVossler-Stahlwaren laschen-Rasier-u Brolmesser-Scheren 9009 Bonn, Dreieck? 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