K 2 8 Cotdeutsche Belssnp PreSUSee TTTelrorrsoo „... Tonlt und Anngegk!. H wr un em. Gs Botenlohn u. Belörderungegebühr. Postbaung Did.95 und.24 Zestellgebeh58. JAHRGANG · NUMMER 18218 DIENSTAG, 4. OKTOBER 1948 EINZELPREIS 15 PFENNIG Demir antwortet-Woskau Sowjetnote an die Westmächte als propagandistischer Hintergrund für eigene Ziele T. Bonn.(Eig. Ber.) Zu der sowjetischen Note an die drei Westmächte hat Bundeskanzler Adenauer am Montag im Namen der Bundesregierung insofern Stellung genommen, als er sich mit dem Zustandekommen des Grundgesetzes beschäftigte und dabei im Gegensatz zu den Behauptungen der sowjetischen Note erklärte, daß das Grundgesetz völlig frei und ungezwungen von den Mitgliedern des Parlamentarischen Rates angenommen worden sei.„Die Länder hatten es ihrerseits ebenso frei und ungezwungen in ihrer überwiegenden Mehrheit gebilligt.“ Nach Ansicht der Bundesregierung wird es die Aufgabe der Westmächte sein, die in der sowjetischen Note vorgebrachten Anschuldigungen und Vorwürfe zu beantworten, insbesondere aber die Erklärung zu entkräften, daß das Grundgesetz dem deutschen Volke auferlegt und nicht von seiner Mehrheit gebilligt wurde. Gegen den„Puppenstaat“ Moskau(dpa). Die Sowjetregierung verlangt in einer Note, die zweifellos als propagandistischen Hintergrund einer zu erwartenden Regierungsbildung in der Sowjetzone anzusehen ist, die vom stellvertretenden Außenminister Gromyko den Botschaftern der Vereinigten Staaten und Großbritanniens sowie dem französischen Geschäftsträger in Moskau übergeben wurde, die im Potsdamer Abkommen festgelegte Einheit Deutschlands herzustellen. Die Sowietregierung verurtellt die von den drei Westmächten verfolgte Deutschlandpolitik,„die zur Bildung einer volksfeindlichen Spalterregierung in Bonn geführt haf“. Zusammenfassend wird in der Note betont:„Die Sowjetregierung hält es für notwendig festzustellen, daß mit der Bildung der besagten Spalterregierung von Bonn in Deutschland eine neue Situation geschaffen worden ist, die der Erfüllung gewisser Aufgaben eine besonders große Wichtigkeit verleiht. Diese Aufgaben bestehen in der Wiederherstellung der Einheit Deutschlands als eines demokratischen und friedliebenden Staates und ferner darin, dafür zu sorgen, daß Deutschland die ihm durch das Potsdamer Viermächteabkommen auferlegten Verpflichtungen erfüllt.“ Die„sogenannte Bonner Verfassung stützt eich einzig auf die kleine Gruppe besonders ausgesuchter alter reaktionärer politischer Figuren Westdeutschlands“, so heißt es in der Note,„die mit ausländischen Finanzkreisen in enger Fühlung stehen und von ihnen abhängig sind.“ Die Bonner Verfassung sei ferner„unter unmittelbarem Druck der westlichen Besatzungsmächte entworfen worden, die ihre Hauptrichtlinien diktiert haben. Auf diese Weise sei dem deutschen Volke ein föderatives System aufgezwungen worden, dem die Mehrheit des Volkes nicht zustimmt.“(!) Die Note bemängelt, daß die Bonner Verfassung keine Vorkehrungen gegen das Aufkommen deutscher Monopole und einer Junkerherrschaft enthalte und wendet sich gegen den Artikel 24, der dem westdeutschen Staat die Möglichkeit gebe,„seine souveränen Vollmachten auf zwischenstaatliche Behörden zu übertragen.“„Dieser Puppenstaat“ werde dadurch zum„gehorsamen Werkzeug der westlichen Besatzungsmächte bei der Verwirklichung Ihrer aggressiven Pläne in Europa.“ Diplomatische Kreise Londons sehen in der sowjetischen Protestnote gegen die Errichtung eines westdeutschen Staates eine„routinemäßige und erwartete“ Reaktion Moskaus auf die Breignisse in Westdeutschland. Man ist überzeugt, daß die Westmächte die Note zurückweisen werden. Nach britischer Ansicht kann— zumindest theoretisch— die Einheit Deutschlands jederzeit durch den Beitritt der Sowjetzone zum Bonner Verfassungswerk erreicht werden. Die Bildung einer ostdeutschen Regierung in Berlin würde, so meint ein offizieller Sprecher in London, die Stellung der Westmächte in Berlin keineswegs berühren. Eine solche Entwicklung zeige aber, daß die Einbeziehung Berlins als zwölftes Land in die Bundesrepublik im jetzigen Stadium unzweckmäßig sel. Die Westmächte würden Berlin durch die gegenwärtige Sonderregelung und ihre eigene Anwesenheit in Berlin besonders zu schützen suchen. Auch ein Sprecher des französischen Außenministeriums sicht die Note nicht als einen neuen Beitrag zur Lage an. Alles deute darauf hin, daß die sowjetische Regierung mit der Note die Errichtung eines ostdeutschen Parlaments vorbereiten wolle. Alle Versuche der Westmächte, eine ViermächteLösung für Deutschland zu finden, seien am sowjetischen Widerstand gescheitert. Aus diesem Grunde seien die Westmächte gezwungen gewesen, wenigstens einen Zusammenschluß ihrer Besatzungszonen zu erreichen. Vorder Bildung einer Ostregierung Keine Abhaltung von Wahlen— Bundeskanzler Ulbricht oder Rau Berlin.(Nach AP. dpa). Obgleich der Leiter der Informationsabteilung der DWK, die Vorbereitungen dementierte, kann doch angenommen werden, daß die Errichtung einer„gesamtdeutschen Regierung“ in der Sowjetzone unmittelbar bevorstcht. Vermutlich dürfte noch in dieser Woche der Volksrat darüber beschließen. Die Berechtigung hierzu wird allerdings nicht aus Wahlen abgeleitet werden, die Generalmajor Tulpanow als unfeir und undemekratisch gegenüber der derzeit in Neuorganisation befindlichen SED bezeichnete, sonin den zahlreichen Resolutionen von Betrieben, Genossenschaften und Parteien der Sowjetzone ihre Begründung finden. Es heißt, daß heute die Minister der fünf Länder der Sowjetzone mit Vertretern der DWK. und des deutschen Volksrates in Berlin zusammentreffen. Die Pressestelle dementiert allerdings auch diese Nachricht. Als künftiger Kanzler einer„demokratischen deutschen Republik“ wird Walter Ulbricht, Stabile Preise- aber wie? Steuerbegünstigungen als Subventionen— Konferenz der Ernährungsminister T. Bonn.(Eig. Ber.) Das Stabilhalten der Lebensmittelpreise auch nach der durch die-MarkAbwertung herbeigeführten Einfuhrverteuerung wurde am Montag im Bundeshaus in einer Konferenz der westdeutschen Landesernährungsminister erörtert. Bundesernährungsminister Niklas führte den Vorsitz bei den Besprechungen, die die Erklärung des Bundeskanzlers zur Grundlage hatte, derzufolge eine Erhöhung der Lebensmittelpreise unter keinen Umständen in Frage komme, Zur Zeit werden die deutschen Lebensmitteleinfuhren Im Jahresdurchschnitt mit 550 Nill. DM, abzüglich 190 NfIlI. DM aus den Ueberschußerlösen solcher Einfuhren subventioniert, die auf den Auslandsmärkten unter dem deutschen Marktpreis eingekauft werden. Die ursprüngliche Rechnung, derzufolge die-Mark-Abwertung bis zum 31. März 1950 eine Importverteuerung von 750 Mill. DM bringen werde, wurde von den Ernährungsministern als nicht stichhaltig befunden. Die Verteuerung liegt um einen sehr hohen Prozentsatz niedriger. Bei den Gesprächen des Montags konnte jedoch eine Deckung selbst für diese niedrigen Betrag noch nicht gefunden werden, zumal noch ungeklärt ist, in welchem Maße die Länder zur Finanzierung herangezogen werden können. Interessant ist jedenfalls, daß in diesem Zusammenhang aber nicht in den Kreisen der Ernährungsminister die Frage erörtert wird, wiewett es möglich ist, den sozial Schwächergestellten durch Steuererlasse das volle Ausmaß einer etwalgen Preisverteuerung abzunehmen. Sieben statt zehn Ministerien Düsseldort(Eig. Ber.). Die SPD hat für die nächste Sitzung des Landtages von NordrheinWestfalen einen Antrag auf Reduzierung der Ministerien eingebracht, nach welchen bis zum 31. März 1950 statt zehn nur noch eieben Ministerien tätig sein sollen. Die Aufgaben des Sozial-, Wiederaufbau- und Verkehreministeriums sollen von anderen Ministerien übernommen werden. der die besten Beziehungen zur SMA, unterhält, aber auch der Vorsitzende der DWK., Hleinrich Rau, genannt. Die Regierung dürfte fast vollständig aus Angehörigen der DWK. und des Deutschen Volksrates zusammengesetzt werden. Unzweifelhaft werden aus dieser Entwicklung neue Spannungen und Schwierigkeiten resultieren, besonders für die Wiederherstellung des Zusammenhalts Berlins. Noch schlimmer ist, daß dann zwei Regierungen den Anspruch erheben werden, für die ganze Nation zu handeln. Ständig beschattet Prag.(AP). Zwei Mitglieder einer amerikanischen Kongreßdelegation, die sich auf einer Europareise befindet, berichten, daß sie während ihres Aufenthalts in Warschau ständig beschattet wurden. Der Abgeordnete Wayne Hays sch sich stets von einer anziehenden jungen Blondine beobachtet, während der Kongreßangehörige Anthony Taureiello von einem geheimnisvollen Kraftwagen verfolgt wurde. Verhängnisvolle Jungiernreise London.(dpa). Der Verlust des 17547 t großen britischen Schiffes„Magdalena“ ist auf das Verschulden des Kapitäns Lee zurückzuführen, heißt es in einem Bericht des Untersuchungsausschusses. Das Schiff lief am 25. April auf seiner Jungfernreise vor Rio de Janeiro auf Grund und brach bei Abschleppversuchen auseinander. Kapitän Lee wurde für zwei Jahre das Kapitänspatent entzogen. Die Reise Lees mit der„Magdalena“ sollte seine vorletzte vor seiner Pensionierung sein. Der Wirrwarr im Fernen Osten Chinesische Nationalregierung bricht Beziehungen zur Sowjetunion ab „Nlesee Dostschsont leebes Fönhopee? Gespräch mit Sven Hedin 14 Tage Stockholm— 14 Tage Schweden—. das war für uns 8 junge Deutsche schon ein großes Erlebnis. Als Mitglieder des PrR4.-Klubs konnten wir der Gegeneinladung unserer schwedischen Gäste aus dem Frühjahr folgen und lernten so Land und Leute eine Volkes kennen, das das Glück hatte, 150 Jahre vom Krieg verschont zu bleiben.— Den Höhepunkt bildete ein Wiederschen mit Syen Hiedin.„Wie freue ich mich, junge Deutsche um mich zu haben“, empfing uns der nun 85jährige Schriftsteller in seinem Heim, im 6. Stockwerk eines der typischen schwedischen„Hechhäuser“. Liebe und Wärme strömte die Gegenwart dieses Mannes aus, als er uns seine Wohnung mit all den vielen Reiseandenken zeigte. Bildet von großen, bedeutenden Männern wie Lord Kitchner, einem indischen Pascha, einem Kalifen usw. fanden wir überall zwischen den unzähllgen Büchern in seinem Arbeitsraum.— Aber auch Hindenburg und Kaiser Wilhelm fehlten nicht. Sven Hiedin ist in seinem hohen Alter wieder sehr rüstig und tatkräftig. Eine schwere Augenkrankheit drohte vor zwei Jahren seiner Arbeit ein Ende zu setzen. Aber die gewagte Operation gelang, und eben hat er ein umfangreiches Werk abgeschlossen:„Große Männer, denen ich begegnete“. Im Frühjahr 1950 soll es in Druck kommen, und Sven Hiedin hofft, bald auch wieder dem„Brockhaus-Verlag“ Aufträge geben zu können.„Aber noch zehn weitere Bücher muß ich schreiben!“ erklärte er uns.„Sie werden teils wissenschaftlichen, teils erzählenden Inhalts sein.“ Trotz seines zurückgezogenen Lebens, das er seit dem Kriegsende führt, steht Sven Hedin in lebhaftem Kontakt mit allen Ländern, nicht zuletzt mit Deutschland. Begeistert erzählt er uns von dem rheinischen Karneval, den er 1937 in Düsseldorf verlebte. Gern erinnert er sich der krohen Stunden und„großen Gastfreundlichkeit“ in Deutschland. „Grüßen Sie Ihr Land“, waren seine Worte beim Abschied.„Sagen Sie ihm, es wird wieder hochkommen. Denn ohne Deutschland kein Europa und ohne Europa kein Deutschland.“ Kanton(dpa, AP. Funk). Die chinesische Nationalregierung beschloß in einer Kabinettsitzung. die Beziehungen zur Sowjetunion abzubrechen. Die Sowjetunion hatte am Sonntagabend die kommunistische Regierung Chinas mit dem Sitz in Peking anerkannt und angekündigt, daß die sowjetischen Diplomaten in Kanton zurückgezogen werden sollen. In UN-Kreisen in Lake Succes wird die Anerkennung der chinesischen Volksrepublik durch die Sowjetunion lebhaft erörtert. Ein Zulassungsantrag der kommunistischen Regierung Chinae wird bereits für die nächsten Tage erwartet. In dem Ausschuß, der diesen Antrag zu prüfen haben wird, sitzen sowohl die USA, als auch die Sowjetunion. An diesen Antrag wird sich vermutlich eine wichtige diplomatische Debatte knüpfen. Rußland wird die Legalität der Nationalvertreter. Chinas angreifen und ihren Ereatz durch Vertreter der Volksrepublik verlangen. China ist ständiges Mitglied im Weltsicherheitsrat und ebenso stimmberechtigt wie die USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich. Großbritannien will das Ersuchen der chinesischen Volksrepublik um Anerkennung mit den Ländern des Commonwealth und„anderen interessierten Mächten“ erörtern, teilte ein Sprecher des britischen Außenministeriums mit. Von allen Westmächten besitzt Großbritannien die größten Anlagewerte in China. Das Land ist bestrebt, sich diese Werte zu erhalten. In der ersten Zeit wird die Politik der britischen Regierung sehr vorsichtig gehandhabt werden. In London ist man der Meinung, daß Außenminister Bevin nach seiner Rückkehr aus Kanada am Donnerstag mit dem amerikanischen Außenminister Dean Acheson und dem französischen Außenminister Robert Schuman über die Frage der Anerkennung der Regierung Mao Tse-Tungs verhandeln wird. Viermal stärker als Morphium Amsterdam.(dpa). Im Laboratorium für chemische Synthese in Gent wurde dieser Tage ein schmerzstillendes Mittel entwickelt, das eine viermal stärkere Wirkung als Morphium haben soll. Das Medikament wurde nach monatelangem Experimentieren gewonnen und unter dem Namen „Mephenon“, herausgebracht. Die schwedischen Versicherungsgesellschaften versehen neuerdings ihre Policen mit dem Zusatz, daß sie für Schäden, die durch„atomäre Explosionen" entstehen, nicht aufkommen. Die Streiklage in USA 100 000 Bergarbeiter nahmen die Arbeit wieder auf— Noch kein staatliches Eingreife. Sowjet-Angriff unwahrscheinlich Aeußerungen des Jugoslawischen Außenministers— Auch Rotchins wird unabhängig bleiben New Vork(Funk). Der jugoslawische Außenminister Kardelij erörterte in einem Gespräch mit einem Vertreter der New York Times die Möglichkeit eines bewaffneten Angriffs Rußlands auf Jugoslawien. Der Außenminister erklärte, man könne sich kaum vorstellen, daß auf ein Mitgliedder Vereinten Nationen ein Angriff mit bewaffneter Gewalt unternommen werde. Jugoslawien gebe Rußland dazu auch keinen Anlaß. Eine Versöhnung mit der Sowjetunion wäre nur möglich, wenn diese die gegenwärtige Politik der Einmischung in die Angelegenheiten Jugoslawiens aufgebe. Weiter erklärte Kardelij Jugoslawien sei der Meinung, es habe angesichts seiner geographischen Lage und seiner Leistungen in der Nachkriegszeit Anspruch auf einen Sitz im Weltsicherheitsrat. Bisher habe Jugoslawien Rußland in den meisten Pragen unterstützt, weil die Ansicht bestanden habe, Rußland gründe seine Beziehungen zu anderen Staaten auf dem Grundsatz der Gleichberechtigung und der gegenseitigen Achtung. Im Verlauf des vergangenen Jahres habe Jugoslawien jedoch feststellen müssen, daß dies nicht der Fall ist. Bei den Abstimmungen werde Jugoslawien sich von dem Grundsatz der Nichteinmischung in die Angelegenheiten anderer Staaten leiten lassen. Zur Frage des kommunistischen Regimes in China sagte Kardelij, China und Jugoslawvien hätten sich in ähnlicher Weise entwickelt, und man sei der Ansicht, China werde sich kaum der Sowjetunion unterwerfen, sondern sich als gleichberechtigt betrachten. Pittsburgh(dpa). Mehr als 100000 von den 400 000 im Ausstand befindlichen Bergarbeitern in den USA, nahmen am Montag die Arbeit in den Gruben Pennsylvaniens wieder auf. Durch ihren Streik haben die Bergarbeiter bisher 30 Millionen Dollar an Löhnen eingebüßt, die Kohlengesellschaften haben einen Erlösausfall von 100 M4illionen Dollar zu verzeichnen. Ungefähr eine Million Stahlarbeiter und Bergleute setzten ihren Streik fort, der bisher 95% der amerikanischen Stahlproduktion stillgelegt hat. Gerüchte über ein staatliches Eingreifen haben sich bisher nicht bestätigt. In 700 stahlverarbeltenden Werken droht ein Streik von 500 000 Mitgliedern der Stahlarbeitergewerkschaft. Diese Arbeiter, deren Arbeitsverträge am 15. Oktober erlöschen, fordern Uebernahme der Pensionskassenund Versicherungsbeiträge durch die Arbeitgeber. Wallace fordert Truman-Stalin-Begegnung Chikago.(dpa). Henry Wallace, der Leiter der emerikanischen Fortschrittspartei, forderte in Chikago erneut eine Begegnung zwischen Truman und Stalin. Bei diesem Treffen sollen sie sich um„ehrenhafte Kompromißlösungen in den Meinungsverschiedenheiten bemühen, die die internationalen Beziehungen so sehr verschlechtert und die Welt in zwei feindliche Blocks gespalten haben.“ Auch die Sowjetunion sei nicht frei von Schuld an der gegenwärtigen Weltlage. Die führenden Persönlichkeiten der USA hätten solange wie möglich in einem„Narrenparadies der Gewalt“ leben wollen, das sich auf den alleinigen Besitz der Atombombe gestützt habe. Dieses„Paradies“ sei nunmehr zerstört worden. Ein„tragischer Fehler“ New Vork.(dpa). Für ein freies Polen sprach sich der außenpelitische Sachverständige der Republikenischen Partei, Senater John Poster Dulles. in New Vork aus. Es sei ein tragischer Fehler der demokratischen USA.-Regierung gewesen, den Sowjets die Annerien Ostpolens und die Einsetzung einer„Puppenregierung“ im Westen des Landes zu gestatten, erklärte Dulles vor mehr als 20 000 Amerikaner pelnischer Abstammumg. 58. Jahrgang 7 Nr. 18218 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend] Westdeutsche Zeitung 4. Extober 1949 Die Jugend schließt sich zusammen Deutscher Dundesjugendring gegründet— Auch Deutrchen Studenterwerk wiederhergestellt Nendenacheleung Gerg„ Rgeiger für Sonn und Umgegend Protest Die Protestnote der Sowjetunion gegen die Errichtung des„separaten deutschen Weststaates“ ist eigentlich nur in ihrem Schlußabsatz interessant und neuartig. Das Vorangehende ist schon häufig gesagt und deshalb von den drei Westmächten auch nicht als besonders aufregend empfunden worden.„Zurück zu Potsdam“, so etwa könnte man die Note bis zu ihrem Schlußkapitel überschreiben. Auffallend ist höchstens noch der sehr unfreundliche und geradezu boshafte Ton der Note, wenn sie etwa von einem westdeutschen „Puppenstaat“, spricht, die Bonner Verfassung ein„Anhängsel“ des Besatzungsstatuts nennt oder gar die Bonner Parlamentarter als eine„kleine Gruppe besonders ausgesuchter alter reektionärer Figuren" bezeichnet. Der Schluß der Note ist, wie gesagt, bemerkenswerter. Hier ist auf einmal von einer„neuen Lage“ die Rede, die durch die Bildung der Bonner Regierung entstanden sei, und von der„Arfüllung gewisser Aufgaben“, der jetzt besondere Wichtigkeit zukomme. Die Note nennt als diese Aufgaben die Wiederherstellung der Einheit Deutschlands als eines demokratischen und friedlieben den Staates und ferner: dafür zu sorgen, daß Deutschland die ihm durch das Potsdamer Abkommen auferlegten Verpflichtungen erfüllt. Wenn die ostzonale SED und hier im Westen die Kommunisten das Potsdamer Abkommen preisen, so rücken sie den berühmten Passus in den Vordergrund, nach dem Deutschland während der Zeit der Besatzung als ein„einziges wirtschaftliches Ganzes“ zu betrachten sei. An diesem Satz der Potsdamer Vereinbarung gemessen, erscheint die Entwicklung der letzten Jahre in der Tat als ein Rückschritt. Im gleichen Abkommen findet sich aber auch ein Abschnitt, der fordert, daß bei der Organisation des Wirtschaftslebens in Deutschland das„Hauptaugenmerk auf die Entwicklung der Landwirtschaft und der Friedensindustrie für den inneren Bedarf“— also nicht für den Export— zu richten sel. Dieser Satz erinnert an den Morgenthau-Plan, der bekanntlich die Verwandlung Deutschlands in ein Agrar- und Weidenland vorsah; er macht es verständlich, wenn hier in Westdeutschland die Abkehr vom Potsdamer Abkommen als ein Fortschritt empfunden wurde. Die sowjetische Note erschien, sicherlich nicht unbeabsichtigt, in einem Zeitpunkt einer bemerkenswerten Aktivität der russischen Außenpolitik. Wischinskijs Einladung zu einem Friedenspakt der fünf Großmächte, die Anerkennung Rotchinas durch Moskau und der von der Elbe bis nach Schanghai mit einem Aufmarsch der Massen gefeierte Weltfriedenstag waren ihre Begleitmusik. Seit der amerikanische Präsident Truman das Prestige der Sowjetunion vermehrte, indem er ihr den Besitz der Atombombe vor aller Welt beschelnigte, ist auch die angeblich unvermeidliche Wirtschaftskrise des kapitalistischen Westens, die der Währungsrutsch zu erhärten schien, als der Hauptpunkt der Sowjetpropaganda wieder in den Vordergrund gerückt. Es ist deshalb wahrscheinlich, daß die Sowjetunion auch hier in Deutschland den Augenblick für gekommen hält, die westdeutsche Staatsgründung mit einen Gegenzug in der Ostzone zu beantworten. Ein solches Konkurrenzunternehmen, das schon in diesem Nionat in Berlin ausgerufen werden soll, eröffnet für uns Deutsche keine erfreulichen Perspektiven. Beide Regierungen werden den Anspruch erheben, für Gesamtdeutschland zu handeln, beide werden sozusagen für die Nachzügler Plätze freihalten. Der Gegensatz zwischen Ost und West wird sich auf deutschem Boden erneut verschärfen. Der Vorwurf, den gewisse deutsche Politiker in der Ostzone der westdeutschen Regierung gegenüber erheben, daß sie nämlich am Gängelband der Westmächte geführt werde, wird sicherlich in der Ostzone mindestens mit dem gleichen Recht zu erheben sein. Hier im Westen haben wir immerhin in freien Wahlen das neue Staatsgebilde gutgeheißen. Man darf gespannt sein, ob auch die Ostzone eine solche Legitimation anstreben und wagen wird. Beneluxunion bricht auseinander? London.(AP).„Es sieht so aus, als ob die Beneluxunion auseinanderbricht“ schreibt der„Daily Expreß“. Holland mache Einwände gegen den von Belgien geforderten Stahlpreis. Belgien wende eich gegen den Handelspakt, den Holland mit Westdeutschland abgeschlossen habe, und Luxemburg beschwere sich über seine Kontingente. Wenn diese drei schon nach jahrelangen Verhandlungen bei der Verwirklichung ihres Projektes einer Zollunion auf unüberwindliche Hindernisse stoßen, so frage man sich, wie sich sonst durchaus vernünftige Leute einbilden könnten, daß jenes weit großartigere und viel aussichtslosere Projekt einer Westeuropa-Union auch nur noch eines weiteren Gedankens wert ist.“ Köln(AP. dpa). Die westdeutschen LandesJugendringe und Jugendorganisationen gründeten am Montagmorgen im Haus Altenberg bei Köln den deutschen Bundesjugendring. Die Satrungen wurden nach zweitägiger Beratung in der Nacht zum Montag verabschiedet. Nicht beteiligt iet die kommunistiech orientierte FDI, die sich bei der Verabschiedung der Satzungen selbst ausschaltete, da sie das Bonner Grundgesetz nicht anerkannte. Im Bundesjugendring, der etwa 5 Millionen deutsche Jugendliche umfaßt, sind demnach vertreten: der Bund katholischer Jugend, die Sportjugend, die Gewerkschaftsjugend und die evangelische Jugend mit je S Delegierten, die Feiken, die Pfadfinder, die deutsche Angestelltenjugend und die deuteche Landjugend mit je drei Delegierten. Die Landesjugendringe stellen je einen Delegierten. Zum Ersten Vorsitzenden wurde Josef Rommerskirchen, der Vorsitzende der katholischen Jugend gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Erich Lindstädt von den Falken. Bern(dpa). Aus London kommende Berichte über eine angeblich bevorstehende Neuorientierung der britischen Demontagepolitik finden bei Wochenbeginn in der Schweizer Presse starke Beachtung.„Die Unruhen und Proteste im Ruhrgebiet und in Bonn haben ihre Wirkung nicht verfehlt“, schreibt die„Neue Zürcher Zeitung“. „In London wird jetzt offen zugegeben, daß die Westmächte neben den wirtschaftspolitischen Interessen auch die politischen Auswirkungen der Demontage in der öffentlichen Meinung Deutschlands in Rechnung stellen müssen“. Großbritannien, so fügt das Blatt hinzu, befürchte eine leolierung, falls es die Demontage auf eigene Faust weiterführe. Es sei daher entschlossen, seine Beziehungen zu Deutschland auf neue Grundlagen zu stellen. Düsseldort.(Eig. Ber.) Für die baldige Verwirklichung der sozial-wirtschaftspolitischen Beschlüsse des Katholikentages von Bochum seizt sich der Deutsche Gewerkschaftsbund für die britische Zone ein. In einem Schreiben an führende Persönlichkeiten des politischen, kirchlichen und wirtschaftlichen Lebens gibt der Zweite Vorsitzende des DGn., Matthias Föcher, davon Kenntnis, daß die Bochumer Beschlüsse zur sozialen Neuordnung durch ein Rundschreiben des DGs. an seine Gliederungen in das Blickfeld der gesamten Arbeitnehmerschaft gerückt worden sind. Föcher betont, daß alles geschehen müsse, um die Bochumer Beschlüsse ohne Einschränkung und Verwässerung zu verwirklichen. Damit sei der christlichen Welt eine einmalige Chance geboten. Er spricht weiter die Hoffnung aus, daß die Empfänger seines Schreibens durch ihren Einfluß mithelfen, an Stelle einer vergangenen, in ihrem tiefsten Sinne unchristlichen Ordnung, im Geiste der Bochumer Entschließungen eine neue und bessere Ordnung zu schaffen. In einer besonderen Erklärung begrüßt der DGB. die Uebernahme der Treuhänderschaft für das Volkswagenwerk durch die Bundesregierung. Er erhofft hierdurch auch die Regelung der gewerkschaftlichen Ansprüche an das ehemalige DAFVermögen. Wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, hat die Uebernahme der Treuhänderschaft noch nicht stattgefunden. Sie wird voraussichtlich Ende dieser Woche in einem Staatsakt in Bonn erfolgen. Gesprächsbeginn um den Kohlenpreis T. Bonn.(Big. Ber.) Die Brörterungen alllierter Sachverständiger über die Festsetzung der deutschen Kohlenexportpreise haben am Montagabend unter vollständigem Ausschluß nicht direkt beteiligter Interessenten und Beobachter begonnen. Sie werden sich, wie man annimmt, etwa zehn Tage hinziehen. Wirtschaftsminister Erhard unterbreitete zu Beginn der Erörterungen eine deutsche Stellungnahme zum Exportproblem, in der, wie es heißt, sowohl die deutschen als auch die französischen Interessen berücksichtigt werden. Am Dienstag findet eine Kabinettssitzung statt. Es ist damit zu rechnen, daß in einem anschließend herauszugebenden Kommuniqué das Kohlenpreisproblem angesprochen werden wird. In der gleichen Kabinettssitzung wird die Bundesregierung auch einen von Finansminister Schäffer entworfenen Finanz- und Haushaltplan beraten, um die dem Bunde zur Verfügung stehenden Finanzmittel kennenzulernen. Dem Bundestag bzw. den Ausschüssen liegen Auch die Naturfreunde haben sich dem BundesJugendring angeschlossen. Der deussche Bundesjugendring will es sich zur Aufgabe machen, die deutsche organisierte Jugend gemeinsam gegenüber den Bebörden zu vertreten, die Jugendgesetsgebung voranzutreiben und Verbindung mit dem Ausland aufzunehmen. Gleichzeitig ist der Begründer der„Aktionsgemeinschaft der Jugend für ein einiges Deutschland“, Hans Joachim Schlomm, von seiner Aufgabe zurückgetreten, da nach seinen eigenen Worten die Absicht, die Jugend Westdeutschlands und Ostdeutschlands für die Wiedervereinigung Deutschlands zu interessieren, von der FDJ zu Propagandazwecken der SAD und KPD mißbraucht worden ist In Ulm wurden während des Wochenendes die 1934 aufgelösten Studentenvereine„Deutsches Studentenwerk" und„Darlehnskasse des deutschen Studentenwerkes“ wiedergegründet. Vorsitzender beider Vereine wurde der Ulmer Oberbürgermeister Pfizer. einer Aenderung der Demontage-Politik Das Blatt spricht abschließend von einem„Kompromiß“, der zwischen den drei Westmächten getroffen wurde. Danach soll die Entscheidung über die Demontage bie Anfang 1930 verschoben werden. Zwei Gründe seien dafür, maßgebend. 1. wolle man die Befürworter der Demontage nicht gänzlich leer ausgehen lassen. 2. erachte man es in London als unmöglich, die Demontege abzubrechen, solange der Eindruck entstehen könnte, Englend hendele unter deutschem Druck. Deshalb sei es euch eine weitere Voraussetzung. daß bis dahin die Kontroversen über die Demontage abgeflaut seien. Nach dem Berner„Bund“ falle es Bevin allerdings schwer,„sein Ressentiment gegen alles Deutsche zu überwinden“. derseit bereits 60 Anträge aus dem Plenum zur Bea beitung vor, u. a. ein DP-Antrag auf Rückführung der Bevölkerung Helgolands auf ihre Insel, ein CDU/CSU-Verteilungsplan für die Ostvertriebenen und Heimkehrer usw. Neuregelung der Kohlenausfuhr Frankfurt(dpa). Das Ausfuhrverfahren für Kohle aus Westdeutschland ist neu geregelt worden. Zwar werden die Kohlenexporte nach wie vor über den Deutschen Kohlen-Verkauf(DKV) abgewickelt, doch bestellt die Bundesregierung eine Kommission mit dem Sitz in Essen als Verbindungsstelle zwiechen den alllierten und deutschen Behörden. Diese Regierungskommission wird künftig die Ausfuhrkontrakte zu genehmigen haben. US.-Stahlgemeinschaft an der Ruhr? T. Bonn.(Eig. Ber.) Der ehemalige Reichsminister Dr. Gottfried Trevianus— er kündigte vor einem halben Jahr als erster ein zunehmendes amerikanisches Anlageinteresse in Deutschland an— verhandelt zur Zeit in Bonn mit führenden deutschen Parlamentariern und finanziell sowie wirtschaftlich einflußreichen Petsönlichkeiten. Es heißt, daß er die Möglichkeiten amerikanischer Kapitalinvestierungen in der westdeutschen Stahlindustrie abtasten soll, wohel angedeutet wird, daß man amerikanischerseits an den Aufbau eines großen westdeutschen Stahlwerkes denkt. Stichtag: 24. Oktober T. Bonh.(Eig. Ber.) Am 24. Oktober beginnt der Umzug des britischen Hauptquartiers von Bad Oeynhausen, Pyrmont und Lübbecke nach Wahn, wo die entsprechanden Baulichkeiten nunmehr eingerichtet und die Voraussetzungen(z. B. der Fernmeldetechnik) geschaffen eind. Offensichtlich hält man es auch auf englischer Seite für unwahrscheinlich, daß nach der Verweisung des Hauptstadtproblems an einen Ausschuß Frankfurt an Stelle von Bonn zur vorläufigen Bundeshauptstadt gewählt werden wird. Zwei Minister fliegen nach Berlin Bonn(dpa). Bundesinnenminister Dr. Heinemann und der Minister für gesamtdeutsche Fragen, Kaiser, werden am 10. Oktober nech Berlin fliegen, um dort eine Hauptabteilung des Ministeriums für gesamtdeutsche Fragen einzurichten und über Hllfsmaßnahmen zu beraten. Das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen wird neben seiner ostdeutschen Abteilung auch eine besondere Abteilung für wertdeutsche Grenzfragen einrichten. Neuorientierung bevorstehend? Die Schweizer Presse erörtert Möglichkeiten zu DGB und Katholikentag-Beschlüsse Zustimmung auch zur Uebernahme des Volkswagenwerks in Bundes-Treuhandverwaltung Nachrichten ohne Politik „Im Inland verbraucht“ Auf der Autobahn bei Hamburg löste sich der Anhänger eines dänischen Kühlwagens von der Zugmaschine. Der Anhänger stürzte die 15 m tiefe Böschung hinab. 70 Kisten Likör gingen dabei größtenteils in die Brüche. Zollbeamte, die den Unfall untersuchten, erklärten, es werde noch ein steuerliches Nachspiel geben. Der Likör habe sich unter Zollverschluß befunden. ür seit jetzt„im Inland verbraucht“ und müsse versteuert werden. Auch eine Geburtstagsteler Mit einem 75minütigen Dauerschwimmen beging Mr. W. J. Hobbs im englischen Seebad Torquay seinen 75. Geburtstag. Für jedes Lebensjahr schwamm er eine Minute. Auf Vordermann Rußlands Parfümhersteller eind im Sinne der sowjetischen Generallinie auf Vordermann gegangen. Westliche Parfümnamen wie„Amour“ oder „Sünde“ wurden ausgemerzt. Im Schaufenster einer Parfümerie in der Moskauer Gorkistraße prangt als neuestes Erzeugnis der Sowjet-Kosmetik eine Parfümflasche mit der Aufschrift„30. Jahrestag der Roten Armee“. Old Whisky Mehrere Fleschen Whisky fanden Arbeiter einer Abbruchgesellschaft in Seattle(USA.) zwischen den Mauern eines eingestürzten Hauses. Der Whigky stammt aus dem Jahre 1896 und wer anscheinend von den Handwerkern vergessen worden. Die Arbeiter probierten eine Flasche und erklärten die Schärfe für„unerreicht“. Das dankbare Huhn Mit den Händen fing eine Bauerstochter im dänischen Nordschleswig einen Puche, der in den Hühnerstall eingedrungen war. Sie ergriff das Raubtier beim Schwanz und trug es mitsamt einem Huhn, in das er sich verbissen hatte, in die Küche, wo ihr Bruder es mit einem Hammer erschlug. Das Huhn blieb am Leben und legte in der Aufregung auf dem Küchentisch ein Bl. Auch ein Beruf 50000 km hat Miß Shaw aus Liverpool im Verlauf von 8 Jahren zurückgelegt. Im Auftrage einer Schuhfirma führt sie an 5 Tagen der Woche täglich 7 Stunden lang Schuhe spazieren, um sie auf ihre Haltbarkeit zu prüfen. Scheidung nach 33 Jahren In Chikago klagt Mr. George Broderick gegen eeine Frau auf Scheidung, weil sie ihn 19 Tage nach der Hochzeit verließ. Das geschah zwar vor 33 Jahren. Mr. Broderick verfügt aber nach seinen Angaben erst heute über die Mittel, sich einen Scheidungeprozeß leisten zu können. Arschütternde Folgen Die Japanerinnen nehmen es mit der Prauenemanzipation sehr ernst. Unter anderem beschlossen sie, es den Männern in der Trinkfestigkeit gleichzutun. Zu diesem Zweck werden Kneipabende veranstaltet, zu deren Männer keinen Zutritt haben. Einige Ehemänner, die durchs Schlüseelloch guckten, zogen sich nach wenigen Minuten erschüttert zurück. Vorsicht beim Lächeln! Ein amerikanischer Gelehrter hat festgestellt, daß der Mensch beim Stirnrunzeln 43 Muskeln, beim Lächeln nur 13 Muskeln betätigt. Er empfiehlt der Menschheit eine spareame Inanepruchnahme der Gesichtemuskelatur Gewerkschaften gegen Reglerungsbeschlüsse Paris.(dpa). Die Kompromißlösung der französischen Regierung in der Lohn- und Preisfrage wird von dem französischen kommunistischen Gewerkschaltsverband DGT. scharf abgelehnt Auch in nicht-kommunistischen Gewerkschaftskreisen stoBen die Regierungsbeschlüsse auf Ablehnung. Sprecher der„Porce Ouvriere“ und des Christlichen Gewerkschaftsbundes hatten am Sonntag ernste Bedenken gegen die Kompromißlösung. Ministerpräsident Queille wird sich em Mittwochabend um 20 Uhr über den Rundfunk unmittelbar an das französische Volk wenden, um ihm die Preis- und Lohnpolitik seiner Regierung auseinanderzusetzen. Eine Geste Titos? Vatikanstadt(AP). Ein New-Vorker Bericht über die bevorstehende Initiative Titos zur Freilassung des Erzbischofs von Agram, Albis Stepinac, wurde in Vatikankreisen als„sehr überzeugend“ bezeichnet. Ein Angehöriger des Vatikans mit engen Verbindungen nach Jugoslawien erklärte, wenn Tito bereit sei, endgültig auf die westliche Seite überzugehen, so werde eine seiner ersten Meßnahmen die Preilassung von Stepinac sein. Schnelle Lösung nötig Castel Gandolfo.(dpa). Für eine schnelle Lösung sprach sich in Castel Gandolfo Papet Plus XII. bei einem Empfang von 3 Mitgliedern des USA.-Kongreßausschusses für Flüchtlingswesen aus. Rasche Hilfe sei erforderlich. Amerikaner bilden griechische Armes aus Alhen(AP). Die Kampfausbildung der griechischen Armee, die bis vor Jahresfrist noch vollständig in der Hand der britischen Militärmission ruhte, ist jetzt geschlossen auf amerikanische Stellen übergegangen. Das Interzonen-Handelsabkommen dürfte, wie das Bundeswirtschaftsministerium mitteilt, in den nächsten zwei bis drei Tagen unterzeichnet werden. Der Präsident der sowjetzonalen Hauptverwaltung für Interzonen- und Außenhandel bei der DWK, Orlopp, ist hierzu bereits in Prankfurt eingetrotten. An Frankreich ausgeliefert wird nach einer Entscheidung des Obersten Britischen Berufungegerichtes der ehemalige Angehörige der deutschen Botschaft in Paris, Rudolf Schlefer, der an der Deportation von 6000 Juden beteiligt gewesen sein soll. Von den Landtagen beschlossene Gesetze können in der US.-Zone auch nach Inkrafttreten des Besatzungsstatuts von den Landeskommisseren abgelehnt werden, sofern der kiohe Kommissar dies genehmigt. Asylrecht für Garry Davis, den Weltbürger Nr. 1, will der Oberbürgermeister von Herne gewähren, falls Davis aus Frankreich ausgewiesen werden sollte. Zur Hundertjahrfeier des Bonifaztusvereins sandte der Papst ein Schreiben, in welchem er der erfolgreichen Arbeit gedachte und besonders an die Betreuung der Ostvertriebenen erinnerte. Der„Deutsche Uhrmachertag“ wurde am Montag in der Prankfurter Paulskirche eröffnet. Die Tagung, an der etwa 1300 Personen teilnehmen, ist mit einer Muster- und Verkaufsausstellung verbunden. 125 000 Anträge auf Patenterteilung liegen dem neueröffneten deutschen Bundespatentamt in München bereits vor. 9000 davon wurden schon am ersten Tag beantwortet. Zur Belehrung gibt des Patentamt jetzt Merkblätter heraus. Die zerbrochenen Fensterscheiben im jüdlschen Bethaus in Frankfurt sollen nicht auf eine antisemitische Aktion, sondern auf einen Trunkenheitsexzess Jugendlicher zurückzuführen sein, teilt die Frankfurter Polizei mit. Einen mitteldeutschen Pressedienst gründeten die aus der Sowjetzone geflohenen Juristen und Verwaltungsbeamten. Der Dienst, der über ein eigenes Korrespondentennetz in der Sowjetzone verfügt und überparteilich ist, wird zweimal wöchentlich erscheinen. Verlagsort ist Frankfurt'Nein, die Redaktion arbeitet in Bonn. Die„Priedensstörer“ am„Welttriedenstag“, die im Berliner amerikanischen Sektor Sonntag festgenommen worden waren, wurden am Miontag wieder freigelassen. Ein Verfahren wird nicht eingeleitet. Wegen Spionage zugunsten der polnischen Regierung wurde der 49jährige Conrad Hinz von einem britischen Hohen Gericht in Hamburg zu 10 Jahren Gefängnis verurteilt. McCloy, der amerikanische Hohe Kommnisser in Deutschland. verbringt gegenwärtig einen kurzen Urlaub In Oberbavern. Die britischen Herbstmanöver begannen in der Nacht zum Montag im Raum Bielefeld. Der Bund Deutscher Phllatelisten wurde an Sonntag in München durch 8 Landesverbände, d# über 400 Vereine vertreten, neu gegründet. Zur deutschen Weinkönigin ist auf dem Wein lesefest in Neustadt a. d. Haardt die 19jährige Eltsabeth Kühn aus Diesesfeld gewählt worden. Gegen die Brüder Blohm beginnt heute in Hamburg ein Verfahren vor einem Gericht der oritischen Kontrollkommission. Es wird ihnen als Besitzer der Blohm- und Voss-Werft Hintertreibung von Reparationslieferungen vorgeworfen. Eine Unwetterkatastrophe in Süditallen mit riesigen Ueberschwemmungen forderte den Tod von 27 Menschen. 23 ungarische Politiker, darunter der stellverts. Ministerpräsident Rakoei, gaben ihre jugoslawischen Dekoretionen an die Regierung Marschall Titos zurück. Argentinien hat den Wert des Pesos gegenüber dem Dollar wesentlich herabgesetzt. Danach beträgt der Wechselkurs 9 Pesos je Dollar gegen 4,875 Pesos nach dem alten Kurs. Die Sterling-Parität stellt sich auf 25,20 Pesos(19.37). Der oberste sowietische Gerichtshof hat festgelegt, daß der Wunsch eines oder beider Ehepartner, das Eheverhältnis zu lösen, kein hinreichender Grund für eine Scheidung ist. Bei Scheidungsklagen collen die wahren Gründe ermittelt und alles getan werden, um die Parteien zu versöhnen. Der Italienische Kreuzer„Monte Cuccioll“ trei nach einer Uebungsfahrt bei den Balearen in Barcelons ein. Ein Zusammenstoß zwischen einem Personenzug und einem Omnibus in der Nähe von Los Angeles forderte in der Nacht zum Montag 16 Tote und 24 Verletzte. Der italienischen Polizei gelang die Aufdeckung einer Rauschgiftschiebung. Die Schmugglerbande bediente eich bei ihren Fahrten eines kleinen Privatflugzeugs. Sir Robertson, der britische Hohe Kommisser in Deutschland, traf zu einer turnusmäßigen Aussprache zwischen London und den britischen Behörden in Deutschland auf dem Flugplatz Northolt bei London ein. Ein neu entdeckter Berggipfel in den Ale-SchanBergen in Zentral-Asien wurde von sowjetischen Bergsteigern nach dem Negersänger Paul Robeson benannt. General Robert Douglas, der Oberbefehlchaber der amerikanischen Luftstreitkräfte in Deutschland, traf in Begleitung mehrerer amerikanischer Offlziere von Madrid kommend in Liesebon ein. Die Brandkatastrophe, die Tschungking vor einem Monat heimsuchte, forderte insgesamt 2 865 Todesapfer und über 4000 Verletzte. 41 225 Personen wurden obdachlos, mehr als 1 400 Gebäude zerstört. 1223 Hinrichtungen in Griechenland Athen.(AP). Nach einer amtlichen Verlautbarung wurden seit dem 1. Juni 1946 in Griechenland 3150 Todesurteile ausgesprochen, wegen Beihllfe oder Teilnahme an dem kommunistischen Aufstand 1223 Personen hingerichtet. Bis vor kurzem wurden die von einem Fünf-Männer-Gerichtshof ausgesprochenen Todesurtelle innerhalb drei Tagen vollstreckt. Heute steht den Verurtellten das Recht auf Berufung zu. Todesurteile, die mit einer 312-Mehrheit zustande kamen, wurden automatisch in lebenslängliche Freiheitsstrafen umgewandelt. Hereusgeber und Verlag: Bonner Zaitungsdruckerei und Verlagsanstelt H. Neusser uG., benn: Westdeutscher Zeitungsverlag 0. mb H Chefredektion: Heinrich Hermes, Edmund ale. Verantwortlich für Innenpolitik: Dr Ertk Meuthner Außenpolltik: Dr Hermann Gich, Nachrichten: Dr Gottfried Junge: Feuilleton Bert Markus Wirtschaft: Heinrich Mertens: Lokales: Dr Wilhelm Kümpel: Sport und Umgegend Hene Altendart. Anzeigen: Heinrich Siabbers Druck: Bonner Zeitungsdruckerei und Verlegsanstalt I Neugser Kč., vonn, Zeitungshaus Bahnhofstraße 12. Auf 30 811 52. Redaktion: Bona, Kronprinsenstreße 15, Ruf 36 53. 58. Jahrgang 7 Nr. 18218 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend) Westdeutsche Zeitung 4. Oktober 1949 . Teit Nr.k. Besatungsstatat von Legationsrat a. D. Dr. Bugen Budde Als Bundeskanzler Adenauer am 21. September 1949 auf dem im Sonnenglanz leuchtenden Petersberg von der Alllierten Hohen Kommiesion das Besatzungsstatut überreicht bekam, fielen die ersten Schatten auf die Wiege der jungen Bundesrepublik Deutschland. In wenigen Tagen eind aus diesen Schatten Gewitterwolken geworden. Die mit dem Unwetter der englischen Pfundabwertung einsetzende Entwicklung hat zu dieser politischen Schlechtwetterlage geführt und gleich in den ersten Lebenswochen des neuen deutschen Steates als Kardinalproblem Deutschlands das Besatzungestatut herausgehoben, welches als einseitig eingetragene Hypothek Nr. 1 auf der deutschen Zukunft lastet. Das Besatzungestatut wurde am 8. April 1949 von den drei Außenministern Frankreiche, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten einstimmig beschlossen und durch die damaligen Militärgouverneure der drei deutschen Westzonen dem Parlamentarischen Rat in Bonn zur Kenntnis gebracht. Es ist ein Dokument, das nach der Aeußerung eines alllierten Völkerrechtssachverständigen„von den Politikern“ in Washington gemacht worden ist. Dabei sollen die Entwürfe der Völkerrechtssachverständigen, welche lange Kataloge von Pflichten und Rechten der Deutschen und Alllierten enthielten und in monatelanger Vorarbeit entwickelt worden waren, in wesentlichem Umfange unbenutzt geblieben sein. Vielleicht erklärt es sich daraus, daß des Besatzungsstatut-Dokument mit dem Stempel der Unvollkommenheit und unverzüglichen Revisionsbedürftigkeit ins Leben getreten ist. Die Unvollkommenheit in rechtlicher Hinsicht wird durch die Tatsache bekräftigt, daß dem Besatzungsstatut, obgleich von den drei alliierten Außenministern beschlossen und von den drei Militärgouverneuren verkündet, etwas entscheidend Wichtiges fehlt: die offizielle Billigung in Frankreich, Großbritannien und den Vereinigten Staaten durch die verfassungsmäßigen Instanzen. In USA, ist es eine ausdrückliche verfassungsrechtliche Bestimmung, daß außenpolitische Regelungen im Einvernehmen mit dem Senat vom Präsidenten des Landes auszugehen haben. Das ist bei dem Besatzungsstatut, welches den großen mitteleuropäischen Raum mit der deutschen Herzkammer in Ruhe und Ordnung halten soll, nicht der Fall. Vielmehr stellt das Besatzungestatut vom Standpunkt der amerikanischen Verfassung aus bisher nichts anderes als eine Willensäußerung des US.-Außenministers dar, bei der die Zustimmung der Außenminister Frankreichs und Großbritanniens die Sanktion des Senate In Washington ebenso wenig wie den Willen des amerikanischen Präsidenten ersetzen kann. Allerdings wäre dieses Erfordernis schnell nachzuholen, wenn man darauf hinweisen könnte, daß die Bundesrepublik Deutschland mit dem Besatzungsstatut voll einverstanden ist und daß seine verfassungsmäßigen Organe dies ausdrücklich erklärt haben. Dies trifft nicht zu. Weder der Bundespräsident noch der Bundestag sind bisher mit dem Besatzungsstatut befaßt worden. Von einer ausdrücklichen offiziellen deutschen Anerkennung dieses Dokuments kann demnach keine Rede sein. Eine offizielle Anerkennung ist umso weniger zu erwarten, wenn es in einseitiger Auslegung seiner vielfach dehnbaren Einzelbestimmungen dazu benutzt werden sollte, Ziele zu erreichen, die mit dem Besatzungszweck, der Sicherung vor neuer deutscher Aggression nichts, dagegen viel mit dem da und dort vorhandenen Willen zu tun haben, die Machtlosigkeit Deutschlands zum wirtschaftlichen Vortell anderer Länder auszunutzen. Dieser Wille ist anläßlich der Herabsetzung der europäischen Wechselkurse in einigen ausländischen Interessentengruppen mit dem Hinweis auf konkurrenzpollüische Notwendigkeiten im Kampfe Exportmärkte erschreckend klar zum Ausd um die „sportmärkte erschreckend klar zum Ausdruck gekommen. Die Gerechtigkeit gebleiet, festzustellen, daß man in den Vereinigten Staaten das Ziel einer wirtschaftlicheh Ausnutzung des Besatzungestatute offensichtlich nicht verfolgt, zumal man in USA. vom Marehall-Plan her betrachtet genau das Gegenteil will, nämlich die wirtschaftliche Gesundung auch des neuen westdeutschen Staates im Rahmen des europäischen Wiederaufbaus. Trotzdem ist es am 28. September 1949 auf dem Petersberg zu dem Beschluß der Alliierten Hohen Kommiesion gekommen, der neben der Genchmigung des von deutscher Seite vorgeschlegenen neuen Außenhandelskurses der-Mark eine Gestaltung des Kohlepreises für Deutschlands Innenund Außenwirtschaft verlangt, welcher allein Frankrsich und Großbritannien zugute kommt, Deutschland dagegen in unüberschbar weitem Umfange schädigen muß. Das Besatzungestatut würde damit zu einem reparationspolitischen Instrument der wirtschaftlichen Niederhaltung Deutschlands werden. Die Bundesregierung hat eich mit Unterstützung aller parlamentarischen Parteien nachdrücklich gegen ein solches Ergebnis gewandt und sich darauf berufen, daß das Besatzungestatut kein Recht gibt, von Westdeutschland wirtschaftspolltische Bindungen zu verlangen, welche die deutsche Wirtschaft zugunsten anderer Länder auf das Schlimmste schädigen müssen. Die Vorgänge auf dem Petersberg haben das Gesamtproblem des Besetzungestatuts schneller ins Rollen gebracht, els vor der weltweiten Abwertungswelle erwartet werden konnte. Bs wird(eizt nicht mehr zur Ruhe kommen. Die Alltierte Hohe Kommission hat sich damit einverstanden erklärt, daß Juristen Frankreichs, Großbritanniens, der Vereinigten Staaten und Westdeutschlands zusammentreten collen, um die Anwendung gewisser Bestimmungen des Besatzungestatuts und des Verfahren für die Behandlung öhnlicher Pragen in Zukunft zu prüfen. Sie will aber auch in Zukunft selber die Jetzte Entscheidung treffen. Die auf beiden Seiten hartnäckig geführten Verhandlungen auf dem Petersberg haben eine bedeutsame polltische Tatsache deutlich. in Erecheinung treten lassen: Die Zeit des stummen Befchlsempfangs ist vorüber. Die Perlode der Diskussion hat begonnen und sogleich das wichtigste Belastungsproblem der wostdeutschen Republik, das Besatzungsstatut, auf die Tagesordnung geseizt, welches in diesen Tagen der ersten Zerreißprobe unterworfen war. Jetzt geht es um das Problem, ob die Alllierte Hohe Kommiesion von sich aus die Schlüsselfrage der deutschen Wirtschaft, die Kohlepreisgestaltung, aleo den gesamten Blutkreislauf der deutschen Wirtschaft, bestimmen dart oder nicht. Das Dokument der Alllierten Hohen Kommission vom 28. September 1949 hätte dazu geführt, wenn nicht zum ersten Male eine völkerrechtlich-außenpolltische Diskussion zugebilligt worden wäre, bei der Westdeutschland auf der Gegenseite des Verhandlungstisches seine Lebensrechte verteidigen kann. „Wiesnmaß“- aber nicht für alle! " Ganz Bayern beim Münchner Oktoberfest— Viel Durst blieb ungelöscht W. München, Ende September Was sind doch die Bayern für liebenswerte Leute! Ein ganzes Jahr haben wir uns über die weiß-blauen Reden und Artikel geärgert und nun, da wir beim Oktoberfest die Probe aufs Exempel machen wollen, fressen sie keine Preußen zur Brotzeit beim heuer wieder angestochenen Märzenbier, sondern hakein die blonden und hellhäutigen Gäste aus dem fernen Norden unter und schunkeln zu alten und neuen Rheinliedern und klatschen eich auf die Schenkel, wenn die Blechkapellen„Preußens Gloria“ und„Alte Kameraden“ spielen. Wenn ich überlege, daß mehr ale ein Fünftel der wählenden Münchner seine Stimme der Bayernpartei geb, dann muß jeder sechste an diesem Tisch mein Feind sein und unter den siebentausend auf den Bänken im Hofbräuhauszelt müßte eigentlich einem gut Tell der Maßkruginhalt sauer aufstoßen angesichts des aus Flüchtlingen und Sommergästen gebildeten starken„preußischen“ Kontingents auf diesen bayrischsten aller Feste. Aber seitsam, hier, wo das 14prozentige die Zungen löst und alle verborgenen Gefühle freilegt, bleibt nichts übrig von der„Bluatschand“ der Wahlversammlungen. Im Gegenteil, die Münchner Madl bemühen sich um ein geradezu prächtiges Hochdeutsch, wenn sie ein Kavalier von nördlich des Maine unterfaßt. Wie passen wir alle so gut zusammen in unserer Runde: die oberbayrischen Bauernbuam in der Krachiedernen, die vor zwei Jahren noch mit den Berlinern und Kölnern zusammen in russischer Gefangenschaft waren, und das Münchner ßhepaar, das genau so ausgebombt wurde wie das Hamburger an seiner Seite und eben übereingekommen ist, heute abend nicht mehr davon zu So ändern sich die Zeiten Reise ohne Paß nach Tirol— Tuf's die Grenzen auf! sprechen, sondern mitzusingen, nachdem man am Nechbartisch schon auf den Stühlen steht. Wenn die Menschen unter sich sind, ohne die Fahnenschwerker und Leithämmel, ist auf einmal alles ganz anders. Beglückt stellen wir fest: wir sind ja alle miteinander gar nicht so, wie sich das unsere Vorurtelle eingebildet haben. Rücken wir zusammen, zerstieben alle die künstlichen Probleme wie das Papier, auf dem eie die Leitartikler in die Welt setzten! Der rare Maßkrug Was bleibt, sind die wirklichen Probleme. Zu ihnen gehört zweifellos die betrübliche Tatsache, daß sich höchstens jeder zweite oder dritte auf diesem Fest des Trinkens und Essene eine „Wies'nmaß“ für.70 leisten kann, von den Backhendin zu—12 DM und den Schweinshachsen für nicht viel weniger ganz zu schweigen!„Da schreibn's: Oktoberfest wie einst“, sagt mein Nachbar mißbilligend,„aber wo hof's denn des je gebn, daß zwoa bei oana Maß hockn?“ Tatsächlich fragt die mollige Kellnerin erst gar nicht, wieviel Durst vorhanden ist, sondern stellt automatisch jedem Paar einen gemeinsamen Krug hin. Und das nicht etwa aus Geschirrmangel, sondern weil schon der erste Tag bewies, dad der Durst überall im umgekehrten Verhältnis zum Geldbeutel steht. Vierzehntausend Liter trank man am stets besondere durstigen Eröffnungssamstag im größten der drei Bierzelte. Dem Fremden aus dem Norden will das als respektable Leistung erscheinen, aber er wird schnell belehrt, daß bei drei Schichten Gäste zwischen Mittag und Mitternacht auf jeden nicht mal ein Maß komme.„Dabei hob 1 früher mit zehne noch mein Wagen selber hoamgfahrn“ unterstreicht der Tischnachbar wieder! Seit alters her, genau gesagt seit 139 Jahren, ist die Oktoberwiese das Fest des kleinen Mannes, zu dem nicht nur der Münchner Bürger, der Arbeiter und Handwerker mit Kind und Kegel erscheint, sondern vor allem auch die ländliche Bevölkerung aus einem Umkreis von hunderten Kilometern. Fester Halt Ihr ubunt ihn kippen, aber runfer kriegt ihr ihn so einfach aicht! unonmnmmmmmemmme Gleich neben den Bierzelten und Brauereigärten der Theresienwiese hat die landwirtschaftliche Ausstellung ihren Platz. ist die Frucht eingebracht und beschert der Herbst endlich Ruhetage, macht der Bauer, machen aber auch Knecht und Magd die Reise des Jahres, die nach Minka führt. wenn's auf der Wies'n„aufgeht“. Elf Jahre hat das werktägige Volk darauf gewartet, sein ureigenstes Fest wieder zu erleben — heuer nun hätte endlich alles„wie einst“ sein sollen. Menschen, Festzelte, Schaubuden und das Angebot von über dreizehnhundert Wiesenunternehmern sind es auch— und trotzdem schreien sich die Ansager bei halbierten Preisen allzu oft vergeblich die heisere Kehle trocken, gehen die Hendl nur sehr, sehr langsam vom Rost. verkohlt mancher„Steckerlfisch“ und sind ungezählte rote Schokoladeherzen zu viel am Platz. Bei allem Festestrubel stimmen die Massen der„Sehleute“ wehmütig, die stundenlang die mehr als eine Viertelmillion Quadratmeter große Budenstadt durchziehen und sich immer wieder in den dreißig Meter breiten Wiesenstraßen stauen. Zu viele sehnsüchtige Kinderaugen schauen einen an, zuviel unbefriedigter Glückshunger geht von diesen Massen aus und zu grau und schäbig ist ihr Bild. das auch die Pracht der Trachtengruppen und die grellen Farben eines billigen New Look nicht verschwinden machen können. Wie sehr hätten sie alle Anrecht auf ein wenig echte Lebensfreudel Wie gern möchte man den Kindern des Krieges und der Not die goldgelben, nie gesehenen Zananen in die Hand drücken, die sie mit offenen Mündern bestaunen, oder sie in die hohen Traubenberge greifen lassen, während es bei vielen nicht einmal für ein Pfund heimischer Zwetschen langt! Mit entrollter Fahne und Musik Plensburg(dpa). Die Nachrichtenstelle der Landesregierung Schleswig-Holstein teilt mit, daß vor einigen Tagen dänische Truppenabteilungen mit entrollter Regimentsfahne und Musik durch die Stadt Schleswig gezogen seien. Landskommissar Asbury habe der Landesregierung hierzu mitgeteilt, daß die dänischen Truppen ohne Genehmigung und ohne Kenntnis der britischen Behörden in Schleswig aufgetreten seien. St. Mittenwald, Ende September. Um Mittenwald herum ist die bayrische Grenzpollzei auf der Wacht. Wer das Dorf in Richtung auf die Zollhäuser verläßt, wird angehalten. Doch auf den Bergspitzen steht kein Zollbeamter, weder ein deutscher noch ein österreichischer. Der einsame Hochtourist kann ungehindert ins Loisachtal hinabsteigen. Unten schauen zwei Tiroler Holzfäller verwundert auf, als ein Fremder sie nach der Seefelder Straße fragt.„Sie kommen von drüben?“„Nein, warum?“. Der eine lächelt nur: „Können Sie uns vielleicht die genaue Zeit sagen, bittschön?“„Gewiß, es ist gleich 12 Uhr.“ Da lachen sie beide, ziehen ihre Taschenuhren und sagen:„Stellen Sie nur gleich Ihre Uhr eine Stunde zurück. Hier in Oesterreich gibt es keine Sommerzeit! Und dann gehen Sie am Wald and weiter. Die Straße wird überwacht.“ * In Seefeld reifen an der Südseite alter Bauernhäuser gerade die Aprikosen heran. Im Herrgottswinkel der Stuben ist der Gekreuzigte von frischen gelben und roten Maiskolben umgeben. Die modernen Hotels erstrahlen an den frühen Abenden in grünem Licht. Die Masse ihrer Besucher besteht aus Italienern, denen ein günstiger Wechselkurs den Aufenthalt im Tirolischen erleichtert, Nicht wenige der dunkelhaarigen Signore verbinden die Reise mit einem kleinen Geschäft: Ollvenöl wird geboten, und österreichische Stoffe wandern über den Brenner. Trotz dieser südländischen Gäste und trotz der Beschlagnahme von zwei Dritteln aller Fremdenbetten für die französische Besatzung eind mehr Zimmer leer, als den Pensioneinhabern lieb Ist. Die Touristen aus Westeuropa fallen kaum ins Gewicht. Es geht nicht ohne Deutsche— das ist die allgemeine Meinung. und die Spötter sagen: „Am liebsten hätten gewisse Leute es schon, wenn die Deutschen nur ihre Geldbeutel herschickten und selbst fortblieben.“ * „Sie san schware herüber?. De werden wir Sie halt nicht anmelden, und Sie nehmen sich schon in acht!“, sagt der Hotelbesitzer. Und Jebhaft beantwortet er die schüchtern vorgebrachte Prage nach dem Geldwechsel:„Selbstverständlich, wieviel darf es sein?— Kure eine Mark gleich vier Schilling, bittschön!“ Die Seefelder fahren öfter einmal nach Mittenwald. Da ihr Geld drüben in Bayern ungern genommen wird, sind sie froh, hier wechseln zu können. Als Kleingeld werden noch die alten deutschen Bin- und Fünfpfennigstücke verwandt, während die Zehner umgeprägt wurden, jedoch so schlecht, daß man noch die Hakenkreuzadler darauf erkennen kann. * Seit 1945 hat eich vieles in Tirol geändert. Mit einer gewissen Beschämung denkt man hier an die demalige Zeit surück.„Außi müssen's“ erklärte nach dem Zusammenbruch der Seefelder Bürgermeister und sorgte dafür, daß die reichsdeutschen Hausbealtzer ihre Auswelsungsbefehle erhlelten Mit den anderen pressierte es nicht so sehr. Vielleicht rührt es daher, daß Tiroler in Ihrer liebenswürdigen Neigung zur Selbstverspottung scherzhaft fragen, ob man wohl ihre Nationalhymne kenne.„Nein? Nun, es ist die Ouver„Zwei Stunden lediglich angestarrt“ Politische Erpressung an Engländer in Budapest— Die Methoden der ungarischen Gehelmpollzei türe zur„Dieblschen Eister“!“. Als damals Tausende mit 30 Kilo Gepäck zum Abtransport auf einem Innsbrucker Schulhof antreten mußten, gab es bis zu 25 Selbstmordversuche an einem Tag. Jetzt hat derselbe Bürgermeister wieder vor dem Gemeinderat gesprochen:„Tut's die Grenzen auf“. rief er,„oder wir machen a Revolution!“ So ändern sich die Zeiten. Man wartet sehnsüchtig auf das Reiseabkommen, auf den Staatsvertrag, auf den Abzug der Besatzungstruppen. * In den Seefelder Straßen ertönt Marschgesang: „Es war ein Edeiweiß, ein kleines Edelweiß—“ „Eine Abteilung Gebirgsjäger?“., Es sind die Tellnehmer an einem dreimonatigen Lehrgang der österreichischen Gendarmerieschule. Hechtg au sind ihre Uniformen, mit roten Kragenspiegeln und goldenen Sternen darauf. Der kurze Säbel ist ein Mittelding zwischen Schlachtschwert und Seitengewehr. Aus den Pollzisten werden nach Abschluß des Staatsvertrages Soldaten werden. Im nahen Wald, am Fuße des Gebirges, ehrt man das Andenken der Gefallenen aus der alten Wehrmacht. Dort liegen die Männer, die Anfang Mai 1945 die amerikanischen Panzerspitzen aufhalten sollten. Manche sind namenlos. Drei starben im Alter von noch nicht 17 Jahren. Neben ihnen liegen in zwei Massengräbern 63 Juden aus dem Konzentrationslager Dachau, die hier kurs vor Kriegsende auf dem Transport nach Süden vom Tode ereilt wurden. Den Soldaten und den Verfolgten eines Regimes gilt hier der gleiche Spruch auf einfachem Denkmal:„Ruhet nun in Frieden“. E. St. Den Haag(dpa). Der britische Pernsprechtechniker Wallace Harrison, der bis zum Juli der britischen Gesandtschaft in Budapest zugeteilt war, berichtete über einen ungewöhnlichen politischen Erpressungsversuch der ungarischen Behörden. Harrisons Erlebnis war der Grund für die Forderung des britischen Außenministeriums, einen Angestellten der ungarischen Gesandtschaft in London abzuberufen. Harrison wurde am 2. Juli von Angehörigen der ungarischen Geheimpolizei entführt und aufgefordert, eine Liste„ungarischer Verräter“ au beschaften. Er berichtete, daß er wenige Tage nach dem Verschwinden der ungarischen Telefonistin der Gesandtschaft, Anita Torbagyi, einen Telefonanruf erhalten hätte, daß er sich gegen 10 Uhr abends vor dem Budapester Kunstmuseum einfinden solle, falls er an dem Aufenthalt seiner Kollegin interessiert sei. Als er am verabredeten Ort eintraf, sei er in einen Kraftwagen gezwungen worden, der ihn in eine luxuriöse Privatwohnung einer Budapester Vorstadt brachte. Dort sei er über Frau Torbagyt ausgefragt worden. Schließlich sagte men ihm nach einstündigem Verhör:„Wenn Sie uns eine Liste ungarischer Verräter geben wollen, werden wir Frau Torbagyi schonen. Wenn nicht, dann...“ Er, habe geantwortet, er kenne keine solche Liste und würde sich auch auf eine Arpressung nicht einlassen, Daraufhin sei das Licht im Zimmer ausgelöscht und ein starker Scheinwerfer auf ihn gerichtet worden. Der ungarische Geheimpolizist habe ihn zwei Stunden lang lediglich angestarrt und kein Wort gesagt. Dann habe man Frau Torbagyi hereingeschleift. Harrison berichtete:„Ich kannte sie kaum wieder. Vorher eine gesunde junge Frau, war sie in den vier Tagen völlig zum Wrack geworden. Sie zeigte zwar keine Spuren von Mißhandlungen, doch verriet mir ihr Gesichtsausdruck, daß sie völlig zusammengebrochen war.“ Frau Torbagyi sei darauf wieder hinausgeführt worden, und der Geheimpollzist habe ihm gesagt: „Nun, Mr. Harrison. Sie haben sie jetzt gesehen. ich gebe Ihnen bis zum 10. Juli Gelegenheit, sich ihre Antwort zu überlegen. Wenn Sie irgendjemandem davon erzählen, wird Frau Torbagyr das mit ihrem Leben bezahlen müssen.“ Harrison berichtete, er sei dann wieder zurückgefahren worden und habe anschließend mehrfach Versuche erlebt, ihn wegzulocken. Aus Furcht um das Leben der Frau Torbagyt habe er zunächst niemandem von seinem Briebnis erzählt, doch habe er sich schließlich entschlossen, in der Gesandtschaft darüber zu berichten. Die Gesendtschaft habe ihn dann sofort mit dem Flugreug nach London schaffen lassen. Was dem Muskel recht ist sollte dem Gehirn billig sein! Spezialbericht über die Eröffnung des Peychologenkongresses in München J. M. München. Unter dem Geleitwort„Peychologie im Leben“ wurde am 1. Oktober in der Aula der Münchner Ludwig-Maximilians-Universitht der vom Berufsverband Deutscher Paychologen veranstaltete Paychologen-Kongreß eröffnet. Zur Eröffnungsteier wer diesmal weder ein Bundes-, noch ein Staatsminister erschienen, sondern nur ein Vertreter des bayrischen Ministeriums für Kultus und Unterricht. Dieser stellte fest, daß die Paychologie durch ihre praktische Anwendung im sozialen Leben eine bedeutende Steigerung ihres Anschens und ihres Wertes erfahren habe. Das bayerische Unterrichtsministerium habe bei Hinzuziehung von Paychologen schon zweimal die besten Erfahrungen gemacht. Einmal, als es darum ging, bei der Zulassung neuer Lehrkräfte für die Volksschulen unter Hunderten von Bewerbern die richtige Auswahl zu treffen, das andere Mal bei den Eignungsprüfungen der Schüler für die Aufnahme in die Mittelschulen. Auf dem Gebiete der Erziehung leiste die praktische Psychologie heute unschätzbare Dienste. Der Münchener Rektor Magnificus, Professor Dr. Walther Gerlach, den wir unseren Lesern erst vor kurzem in einem Gespräch vorgestellt haben, wies in einer geistvollen Begrüßungsansprache auf den Rat hin, den Goethe bei der Betrachtung des bedeutenden griechischen Wortes„Erkenne dich selbst!“ gegeben hat:„Gib einigermaßen acht auf Dich selbst, damit Du gewahr werdest, wie Du zu Deinesgleichen und der Welt zu stehen kommst, hierzu bedart es keiner psychologischen Qudlerien.“ Dieser Rat genüge aber heute nicht immer, erklärte Prof. Gerlach unter Anspielung auf die klassische Auffassung von Paychologie. „Die hohen Verkehrsgschwindigkeiten“, sagte Gerlach,„die Leistungen gewaltiger Maschinen, die Entwicklung der stomaren und inneratomaren Physik, die Erschließung des Weltalls— dies alles hat einen großen Tell der Menschen in eine Lage gebracht, daß sie nicht mehr ohne Hilfe selbst erkennen können, wie sie zu der Welt zu stchen kommen.“ Im weiteren Verlauf seiner Rede kam Gerlach auf die Beziehungen zwischen Paychologie und Jugend zu sprechen.„ich muß mich eft wundern“, meinte der Gelehrte,„der Läufer, der Tänzer, der Ringer, der Springer, der Schwimmer usw. werden betreut von Masseuren, Trainern und besonders ausgebildeten Sportärzten. Unsere studentische Jugend, die zu stets wachsenden Denkleistungen herangezogen wird, die jenem Zusammenprall von beschränktem persönlichen Empfinden und fast unbeschränkter. Denkmöglichkeit en vorderster Stelle ausgesetzt ist— sie hat keinerlei Pflege ihrer Payche. Was dem Muskel recht ist, sollte dem Gehirn billig sein!“ Als erste Kongreßredner ergriffen sodann Prof. Lersch(München) sum Thema„Praktische Einsatzgebiete der Paychologie" und Prof. Kafke (Würzburg) zum Theme„Forschungsaufgaben der Paychologie in der Gegenwart“ das Wort. Die weiteren Vorträge sind nach den folgenden übergeordneten Gesichtspunkten gruppiert: Peychologie und Lebensführung. Peychologie und Arsiehung, Paychologie und Wirtschaft. Peychelogie und Rechtspflege, Poychologie und Verwaltung, Paychologische Diagnostik, Peycholegie und Medizin. Bine am 5. Oktober anschließend stattfindende Grephologentagung setzt den Schlußstein über das ungewöhnlich reichhaltige Tagungsprogramm. 38. Jahrgang! Nr. 18218 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend Westdeutsche Zeitung 4. Oktober 1949 Bonner Nachrichten 220 Anträge genehmigt 5000 Soforthilfe-Formulare kamen zurück Das Amt für Soforthilfe hat von 7000 ausgegebenen Antragsformularen inzwischen 5000 zurückbekommen, die bearbeitet werden müssen. Bis zu elf Stunden sitzen die Angestellten täglich über hunderten von Akten und überprüfen die Angaben. Fast zu jedem Antrag müssen Auskünfte und Bestätigungen, etwe vom Einwohnermeldeamt, von der Kriegsschädenfeststellungsbehörde oder vom Wohlfahrtsamt eingeholt werden. Die Menschen, die Hilfe und Unterstützung suchen, machen den Angestellten die Arbeit nicht leicht. Jeden Tag drängt sich— angesichts ihrer Not durchaus verständlich— vor der Tür eine Menge, die mit tausenderlei Fragen und Wünschen gehört werden möchte. Das Amt für Soforthilfe bittet darum noch einmal, daß die Dienststunden für den Publikumsverkehr, also Dienstag und Freitag von—12 Uhr, beachtet werden. Antragsteller, denen der amtliche Bescheid zugeht, daß ihrem Antrag stattgegeben worden ist, erhalten an einem der darauffolgenden Tage das Geld durch die Post zugestellt. Bisher sind 220 Anträge auf Soforthilfe genehmigt. Siedlungsamt-Zweigstelle Bonn Landarbeitersiedlung und Werkwohnung Eine Zweigstelle des Siedlungsamtes Düsseldorf dürften nächstens auch in Bonn errichtet werden, und zwar als Zentrale für die beiden Kreise Bonn und Euskirchen. Vorläufig aber bestehen in landwirtschaftlichen Kreisen und Siedlungsgesellschaften selbst noch stark voneinander abweichende Ansichten über die größere Zweckmäßigkeit von Landarbeitersiedlungen oder Werkwohnungen in landwirtschaftlichen Betrieben, Vertreter von Siedlungsgemeinschaften neigen zu der Ansicht, daß Landarbeitersiedlungen zugleich ein Stück der geforderten Bodenreform liefern. Von den landwirtschaftlichen Verbänden dagegen wird der Weg über den Bau von Werkwohnungen innerhalb der landwirtschaftlichen Betriebe für erfolgreicher gehalten, weil er auch weniger zeitraubend sei. Die Gefahr, daß sich die Wohnungsinsassen von der Landarbeitertätigkeit abwenden, sei hinsichtlich der Siedlungen genau so groß wie hinsichtlich der Werkwohnungen. Oben: Der„alte Herr“ kann sich noch ein bißchen ausruhen, ehe er den Balkon am Stockentor auf die Schultern nimmt Mitte: Hier wurde gestern der Preßlufthammer erstmalig zum Durchbruch angesetzt. Bald werden an dieser Stelle die Mauern der neuen Durchfahrt gewichen sein. Rechts: In aller Elle wird die südliche Zufahrtsstraße gebaut. Altes Gemäuer unter dem Preßlufthammer Durchbruch neben dem Koblenzer Tor begonnen— Zweite Zufahrtstraße im Bau— Muscheikalk-Skulpturen am Stockentor-Balkon Am Osttrakt der Universität, der bisher Die Zufahrt von Süden her als stille Ruine dalag, ist es jetzt lebendig Die Zufahrt zu dem Durchbruch von der geworden. Der Durchbruch neben dem Ko- Rückseite des Koblenzer Tores her ist bereits länger fertiggestellt. Jetzt ist man dasehen, aus dem der Meißel des Künstler: die Skulptur schaffen wird. blenzer Tor hat begonnen. Gestern morgen wurde neben einem Universitätsfenster, das in den Durchbruchsbereich fällt, zum ersten Male der Preßlufthammer angesetzt. Ein Stück des alten Gemäuers, das den Bomben trotzte, mus jetzt den modernen Werkzeugen weichen. Wie berichtet, soll der Durchbruch auf die Breite des Koblenzer Tores beschränkt werden. Er wird zu klein sein, um den Verkehrsfluß nicht zu behindern, aber es ist ja oft genug betont worden, daß es sich nur um eine Kompromißlösung handelt. Juwelendieb in Spanien verhaftet Brillantschmuck im Werte von 20 000 Di4 gestohlen— Der Täter in Madrid gefaßt Der seit einem Jahr gesuchte Juwelendieb F.., der im Juli vorigen Jahres einer Witwe aus Bonn Brillantschmuck im Werte von rund 20000 Dif entwendete, konnte jetzt durch die gute Zusemmenarbeit zwischen der deutschen und der spanischen Kriminalpolizei in Madrid festgenommen und überführt werden. B. hatte es in den ersten schweren Nachkriegsjahren meisterhaft verstanden, sich das Vertrauen der gutgläubigen Witwe zu erwerben, von der er manchen, Vorteil hatte. Bald hatte er auch erfahren, daß sie stets ihren wertvollen Schmuck bei sich trug. Er überredete sie, den Schmuck in einem sicheren Verseick der Wohnung unterzubringen. Als sie diesem Rat gefolgt war, mußte sie aber schon bald feststellen, daß ein Dieb das Versteck ausgeplündert hatte. Da B. gleichzeitig seine häufigen Besuche eingestellt hatte, er außerdem der einzige Mitwisser war, fiel der Verdacht auf ihn. Die Nachforschungen ergaben, daß er mit einem Komplizen ins Ausland gegangen war. Die steckbriefliche Verfolgung der Täter wurde auch von den ausländischen Polizeidienststellen intensiv betrieben, so daß beide im Oktober 1948 in San Sebastian (Spanien) festgenommen werden konnten. Beide leugneten jedoch hartnäckig, mit dem Juwelendiebstahl etwas zu tun zu haben. Da auch die Schmuckstücke nicht bei ihnen gefunden wurden, mußten sie wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Ende August konnte die spanische Kriminalpolizei jedoch nerneut zufassen und diesmal mit besserom Erfolg. B. wurde bei der Veräußerung des wertvollsten Schmuckstückes betroffen. Sein Komplize ist mit der Hälte des Schmuckes noch flüchtig. Die Staatsanwaltschaft wird jetzt die Auslieferung des B. beantragen, der sicht dann vor einem deutschen Gericht zu verantworten hat. Auf dem Venusberg vergraben Kassettendlebstahl aufgeklärt Im August wurde aus dem Schlafzimmer eines Masseurs in Bonn eine Geldkassette mit 273 Ddg in bar, zwei Blindenuhren und Familienurkunden entwendet. Die Putzfrau der Familie, auf die der Verdacht fiel, bestritt den Diebstahl und versuchte sogar, die Tochter des Hauses zu verdächtigen. Durch wochenlange kriminalistische Kleinarbeit ist es jetzt gelungen, den Kreis um die Putzfrau und deren arbeitsscheuen Sohn, der der Mithilfe verdächtig war, enger zu ziehen. Die gestohlene Kassetts wurde auf dem Venusberg gefunden, sie mußte dort ausgegraben werden. Unter dem Druck der Beweise gaben Mutter und Sohn ihr hartnäckiges Leugnen auf und legten ein umfasendes Geständnis ab. Sie hatten die Urkunden verbrannt, die Blindenuhren in den Rhein geworfen und das Geld inzwischen restlos ausgegeben. bei, auch von der Koblenzer Straße her einen Straßendamm zu der Durchfahrt vorzutreiben. Seine Linienführung ist bereits deutlich sichtbar. Für den Fußgänger wird das Koblenzer Tor— wenigstens seine westliche Seite— in Zukunft ziemlich isoliert liegen. Er wird nach der Fertigstellung der Rheinbrücke dort zwischen zwef in entgegengesetzter Richtung verlaufende Verkehrsströme geraten und es wahrscheinlich vorziehen, das„gefährliche Pflaster“ zu meiden. 75 Zentner auf Rollen Am Stockentor gehen die Aufbauarbeiten weiter. Gestern mittag war dort etwas Besonderes zu sehen. Einige Arbeiter versuchten mit Eisenrollen eine etwa 75 Zentner schwere Skulptur fortzubewegen, die mit einer zweiten zusammnen den dort wieder projektierten Balkon tragen soll. Bekanntlich befanden sich hier früher zwei StuckHguren, die aber im Kriege schwer beschädigt wurden. Sie werden durch zwei wertvollere Figuren ersetzt, von denen eine nach dem Entwurf von Prof. Wallner bereits fertiggestellt ist. Von der anderen ist vorläufig nur der rohe Muschelkalkblock zu Baubeginn für 16 Wohnungen Ecke Kalser-Karl-Ring—Bonifatlusstraße Das Baubüro der Bundeshauptstadt hat mit dem Bau eines ersten Wohnblocks an der Ecke Kaiser-Karl-Ring-Bonifatiusstraße begonnen. Ein zweiter Wohnblock wird voraussichtlich an der Ecke Bonifatiusstraße-Ellerstraße errichtet werden. Der erste Wohnblock wird viergeschossig hochgeführt und enthält 16 ZweieinhalbZimmer-Wohnungen mit Küche und Bad. Die Wohnfläche jeder Wohnung beträgt etwa 60 Quadratmeter, wobei auf den Wohnraum 19, auf den halben Wohnraum 9½ und auf das Schlafzimmer 12 Quadratmeter entfallen. Jede Wohnung soll. eine. Loggia bekommen. Der Wohnblock, der 26 x12 Meter Fläche bedeckt, wird nach dem Schüttbetonverfahren gebaut, d. h. die Wände werden eingeschalt und dann von oben mit Beton gefüllt, Größte Beschleunigung in der Fertigstellung wird angestrebt. Der Entwurf des Blocks stammt von der Arbeitsgemeinschaft der Architekten Hiebebrand-Freiwald-Schlempp, die auch die Bauleitung übernommer hat. Klimakammer ersetzt Höhenflug Bonner Arzt entwickelt ein neues Gerät— Gegen Asthma, Bronchitis und Keuchhusten In der Luft großer Höhenlage unterliegt nicht nur die Atmung, sondern auch das Blut, ja der gesamte menschliche Organismus einer vielfältig differenzierten Wandlung. Sie hat sich vor allem bei Erkrankungen der Luftwege und der Atmungsorgane, so bei Asthma, Bronchitis und Keuchhusten, günstig ausgewirkt, namentlich bei Kindern bis zu zehn Jahren. Man hat deshalb schon vor längerer Zeit z. B. Keuchhustenbehandlung durch Flüge in 3500 bis 4000 Meter Höhe erprobt und dabei vorteilhafte Behandlungserfolge festgestellt. Vor wenigen Wochen haben auch die Engländer auf der Suche nach Höhenluft für keuchhustenbehandelte Kinder in Hamburg mit Höhenflügen begonnen. Heute braucht man sich zu einer solchen Behandlung nicht mehr in ein Flugzeug zu begeben. Man geht stattdessen in die„Bonner Klimakammer“. Die„Bonner Klimakammer“ wurde von dem Bonner Arzt Dr. Ruff nach den neuesten medizinisch-technischen Erfahrungen entwickelt. Sie ermöglicht es, Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Barometerdruck in weiten Grenzen zu verändern und so Verhältnisse herzustellen, wie sie beim Hochgebirgsaufenthalt und Flug in Höhen bis zu etwa 5000 Meter herrschen. Die technische Entwicklung der„Bonner Klimakammer; ging darauf aus, ein Gerät zu schaffen, das hinsichtlich seiner Abmessungen, seines Gewichtes und an Bequemlichkeit sowohl für den Patienten als auch den behandelnden Arzt allen praktischen Anforderungen entspricht. Größe und Gewicht sind derart, daß die Unterbringung in jedem für die Behandlung geeigneten Raum möglich ist. Die Kammer bietet zwei Personen Platz, die durch eine hochgeklappte Seitenwand, die als Tür dient, einsteigen können. Die Bedienung der Klimakammer ist denkbar einfach. Kammertürverschluß, Regelung des Luftdrucks, der Temperatur und anderer gewünschter Klimafektoren, werden mit wenigen einfachen Handgriffen gesteuert. Kleine Bonner Stadt-Chronik Omnibusse zu Filmaufnahmen nach Brühl Zum Besuch der Filmaufnahmen am 5. und 6. Oktober in Brühl stellt die Bonner Verkehrs-Gesellschaft einen Omnibus zur Verfügung. Interessenten aus der Bonner Bürgerschaft ist Gelegenheit gegeben, an den Aufnahmen teilzunehmen, Fahrtausweise zu der unentgeltlichen Fahrt sind bei der Bonner Verkehrs-Gesellschaft, Friedensplatz 3, erhältlich. Der Omnibus fährt um.30 Uhr vom Stadthaus, Bottlerplatz. Beratungsstunden für die Kriegsopfer Der Kreisverband der Kriegs- und Zivilbeschädlgten, Sozialrentner und Hinterbliebenen teilt mit, daß in den Beratungsstunden der Ortsgruppen Aenderungen eingetreten sind. Die Beratung für Bonn-Süd ist am 2. und 4. Donnerstag des Monats, 19 bis 21 Uhr, Gaststätte Scheuer, Burbacherstraße 21; für Poppelsdorf Donnerstag. 19 bis 20 Uhr, Jagdweg 7(Effelsberg). Das Bunftdeshäusschen So heißt das leicht literarische, politischsatirische Kabarett, das jetzt in den oberen Räumen des„Bären“ in der Acherstraße für dauernd in der Bundeshauptstadt seine Zelte aufschlagen will. Vom heutigen Dienstagabend ab bringt es mit seinem Haus-Ensemble„Die Sextaner“ unter dem Titel„Wenn der Groschen fällt.... frechwitzige heitere Kleinkunst für große Leute. Bühnen der Stadt Bonn, Kleines Haus, Losstraße 14: Heute, Dienstag, 4. Oktober, 19.30 Uhr:„Mahomet“(Miete)., Morgen Mittwoch, 5. Oktober 19.30 Uhr: Erstaufführung„Wo die Lerche singt“(Miete). Herzlichen Glückwunsch! Postbetriebswart Peter Koll, Hauptstr. 176, beging am 1. Oktober 1949 sein 40jähriges Dienstjubiläum. Frau Wwe. Schulmeister geb. Giesgen, Trierer Straße 2, feierte am 2. Oktober ihren 80. Geburtstag. Mit dem„Vaterstädtischen“ nach Oberwesel-— Weinfrohe Fahrt in Bildern geschildert 700 Fahrtteilnehmer füllten dichtgedrängt den Ein Willkommenstrunk der Weinhex Lilli, ein Grußwort meie: Raich Oberweseler Marktplats. das Bürgermeisters Heinz Ludwig tut einen tiefen Zug. ... indeß Oberbürgermeister Dr. Stockhausen schmunzelnd das fröhliche Marktleben betrachtet 38. Jahrgang! Nr. 18218 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend] Westdeutsche Zeitung 4. Oktober 1949 Blick in dit POjähriger Wilderer bei einem Pirschgang durch den Wald bei Grevenich stand ein Pollzeibeamter plötzlich einem Wilderer gegenüber. Als der Beamte den Mann, der bereits über 70 Jahre alt und als Wilderer in der ganzen Gegend bekannt ist, fetnehmen wollte, drohte dieser ihm mit der Schußwaffe. Da der Beamte waffenlos war, mußte er sich zurückziehen. Diese Gelegenheit benutzte der Wilderer, um zu fliehen. Er wurde bis jetzt nicht mehr geechen. Unter Sand verschüttet In einer Grube bei Betzdorf stürzte plötzlich eine sechs Meter hohe Schlackenwand ein und begrub einen der Arbeiter. Obwohl sofort Rettungsmaßnahmen getroffen wurden, konnte man ihn nur noch als Leiche bergen. Spurlos verschwunden Vergeblich suchen die Einwohner von Schuld an der oberen Ahr nach einem 72jähP Umgeient rigen Kurgeste, der seit einigen Tagen spurlos verschwunden ist. Der alte Herr hatte einen Spaziergang in den Wald unternommen und war von diesem nicht mehr zurückgekehrt. Man vermutet einen Unglücksfall. Dreiste Diebe Als die Besatzung eines Fernlastzuges in Linz eine Ruhepause machte, stellte sie zu ihrem Schrecken fest, daß Autospringer wahrend der Fahrt von Siegburg nach Linz 39 Ballen Kostümstoff im Werte von über 50000 DAf gestohlen hatten. Die Nachforschungen der Polizei waren bisher ergebnislos. Ja. ja, die Liebe Eine Achtzehnjährige wollte sich bei Sechtem durch einen Sprung aus einem in Richtung Köln fahrenden Zug der Bundesbahn das Leben nehmen. Die Fahrgäste hinderten sie daran. Die Polizei nahm die Lebensmüde in ihre Obhut. Als Motiv wird Liebeskummer angesehen. Aus Rheinbach Generalversammlung des AkademikerVerbandes Rheinbach: Dis Ortsgruppe des Kathollschen Akademikerverbandes hat ihre Mitglieder für kommenden Donnerstag zu einer Generalversammlung in den kleinen Saal des Gasthofes Burrenkopf eingeladen. Die Rheinbacher Ortsgruppe umfaßt zur Zeit rund 45 aktive Mitglieder. Der Vorsitzende. Oberstudiendirektor Dr. Werres hegt die Hoffnung, auch in diesem Winterhalbjahr den Kreis der philosophischen und literarlschen Vorträge im Rahmen der intellektuellen Ziele des Verbandes fortsetzen zu können. Dachstuhlarbeiten an der Pfarrkirche Rheinbach: Nachdem vor 14 Tagen das Richtfest der Rheinbacher Pfarrkirche gefeiert werden konnte, sieht die Pfarrgemeinde ein gutes Zeichen in der beschleunigten Fortsetzung der umfangreichen Bauarbeiten. Da die gesamten Dachstuhlarbeiten einschließlich des Sakristeigebäudes in diesen Tagen abgeschlossen wurden, geht es nunmehr an die Konstruktion der Flachdecke, die in wenigen Wochen fertiggestellt sein dürfte. Fährleute auf Wegen des Niedrigwassers Beuel: Im Brötalbahnhof startete die Betriebsgemeinschaft der Rheinfähre Johann Schmitz am Samstagabend zur großen Fahrt. Für ein paar Stunden hatten die Fährleute von ihren Booten Abschied genommen, um einmal Rückblick und Ausschau zu halten. Da bot sich nun endlich die Gelegenheit, Dank zu sagen für die in den Jahren seit Beendigung des Krieges geleistete Arbeit und die Mühen, die die Durchführung des Fährbetriebes erforderte. Frau Johann Schmitz, deren Gatte immer noch in Kriegsgefangenschaft weilt, hat sich vom Frühjahr 1945 an, als die„Beethoven“ als erstes Boot den Fährdienst aufnahm, mit einer bewundernswerten Tatkraft der ihr gestellten Aufgabe unterzogen. Die Fährleute und das Aufsichtspersonal versahen gewissenhaft ihren verantwortungsvollen und oft schwierigen Dienst und ertrugen geduldig manchen unverdienten Vorwurf, wenn verständnislose Fahrgäste das Fassungsvermögen der Boote über- und die Launen des Stromes unterschätzten. Diese bildeten aber nur eine verschwindend kleine Zahl unter den Zehntausenden, die seit 1945 in etwa 15 Millionen Fahrten die Fähre benutzten und heute dankend ihre Leistung anerkennen. So durften denn die Fährleute mit Fug und Recht zufrieden sein mit ihrem Werk und sich an diesem Abend, der ihren Einsatz in wohlgeformter Rede gebührend Turnhalle wird instandgesetzt Rheinbach: In dieser Woche beginnen die Renovierungsarbeiten an der Turnhalle des städtischen Gymnasiums. Die vorbereitenden Arbeiten und die Verteilung der Bauaufträge sind bereits erledigt, sodaß Oberstudiendirektor Dr. Werres die berechtigte Hoffnung hegt, zu Beginn der kalten Jahreszeit den regelmäßigen Turnunterricht in der seit fünf Jahren nicht mehr benutzten Turnhalle wieder aufnehmen zu können. Versammlung der DAG Rheinbach: Die Deutsche Angestellten-Gewerkschaft veranstaltet am 4. Oktober um 19.30 Uhr im Hotel Kauth eine Angestelltenversammlung. Richtfest der Volksbank Einzug in die neuen Diensträume voraussichtlich im Dezember Beuel: Mit den Meistern, Gesellen und fest beiwohnte, dankte den Unternehmern Lehrlingen der am Neubau beteiligten Un- für die bisher geleistete Arbeit. Auch der ternehmer feierten Vertreter der Volksbank Vorsitzende des Aufsichtsrates, Direktor Beuel das Richtfest im Gasthof Bexte. Un- Ramscheid, widmete der Bauausführung anter Leitung von Architekt Faupel(Bonn) ist erkennende Worte des Dankes. Ein Jahr das Gebäude in der Friedrichstraße nun so- nach der Währungsreform steht nun die weit aufgerichtet, daß die Volksbank vor- Volksbank im Begriff, wieder in ihr altes aussichtlich schon zum 1. Dezember ihre Gebäude, daß sie demnächst mit größeren Diensträume wieder beziehen kann. Ge- und schöneren Diensträumen erwartet, zuschäftsführer Schild, der als Nachfolger von rückzukehren. Der Ausbau von Wohnungen Direktor Lichtenberg die Leitung der Bank in dem vier Stockwerke hohen Hause erübernommen hat und gemeinsam mit dem füllt zugleich das heute vordringliche Gebot Vorstandsmitglied Müller-Riffert dem Richt- der Wohnraumbeschaffung. Im Wirtschaftsgroßer Fahrt diesmal im Bröltalbahnhof hervorhob, einmal das Steuer zur Seite legen und sich der harmlosen Freude, die je des Rheinländers köstlichster Besitz ist, hingeben. Straßen verwandein sich Beuel: Die Instandsetzung der Straßen hat sich dem Tempo des Brückenbaues angepaßt. Zurzeit wird die Friedrichstraße mit einer neuen Kaltasphaltdecke versehen. Die ElsaBrandstöm-Straße wird von der Ring- bis Ernst-Moritz-Arndt-Schule neu gepflastert. Zugleich erhält diese Straße Bordsteine und Schrittwege. Kleine Godesberger Notizen Eröffnung der Spielzeit * Die offizielle Eröffnung der Theaterspielzeit 1949-50 in Bad Godesberg durch die Kurverwaltung findet am Sonntag, dem 9. Oktober, 19.30 Uhr, im Volksgartensaal statt mit der ersten Anrechtsvorstellung „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang von Goethe, auf geführt durch die städtischen Bühnen Köln. 488 Gasleuchten wieder in Betrieb * Die Stadtverwaltung setzt ihre Bemühungen, in der Straßenbeleuchtung den Vorkriegsstand zu erreichen, eifrig fort. Von 895 Leuchten, die vor dem Kriege vorhanden waren, sind inzwischen 488 wieder in Betrieb gesetzt worden. Bis Ende des Monats werden weitere 55 Gaslaternen in Betrieb genommen. Als gefunden gemeldet Im September wurden auf dem Fundbüro folgende Gegenstände als gefunden gemeldet: ein Geldbetrag, ein Kaninchen, eine Geldbörse, ein kleiner Spitz, ein Filter aus einem Dieselfahrzeug, eine Hornbrille, eine schwarze Lederhandtasche, 2 Fahrräder, ein Damenmantel, eine Geldbörse mit Geld, ein Autoschlauch, eine Lederhandtasche, ein Geldbetrag, eine Brieftasche mit Papieren, lautend auf den Namen Kuneck. * Die Erst- und Wiederimpfung im Stadtbezirk Bad Godesberg beginnt am 17. Oktober. Die Erziehungsberechtigten der Ereiimpflinge erhalten besondere Benachrichtlgung. Godesberg— Villip— Berkum * Seit 2. Oktober verkehrt die Kraftpost Bad Godesberg— Villip— Berkum nach neuem Fahrplan. Die Wagen fahren ab Bad Godesberg(Bahnhof) an Werktagen.55, .55(beide nur bis Villip),.50(bis Berkum), 13.15(bis Berkum), 17.15(bis Villip), 19.25 (bis Berkum), an Werktagen, außer Mittwoch, 12.30(bis Villip), an Sonntagen 12.45, 19.50(beide bis Berkum), täglich 18.20(bis Berkum). In umgekehrter Richtung: an Werktagen ab Villip.18, ab Berkum.50, ab Villip(außer Samstag).25, ab Villip 13.15(außer Mittwoch), ab Berkum 18.00, ab Villip 17.45, ab Berkum 19.05; an Sountagen ab Berkum.33 und 13.30, täglich ab Berkum.19.05. Die Fahrzeit dauert von Bad Godesberg bis Villip 20,'s Berkum 40, von Berkum bis Villip 20 Minuten. Wohnungsnot in Sechtem Die dringendsten Notfälle sollen schnelistens beseitigt werden Sechtem: Die Gemeindevertreter von Sechtem, die gestern nachmittag unter dem Vorsitz des Gemeindevorstehers Rott in der Wirtschaft Steffens zusammentraten, beschäftigten sich am ausgiebigsten mit der Wohnungsnot. Die Aussprache wurde angeregt durch die Feststellung, daß eine nach Sechtem umquartierte Familie aus Köln zu vier Personen in einem nicht einmal heizbaren Zimmer wohne. Es kamen noch ähnliche Fälle zur Sprache. Beigeordneter Nowicki teilte mit, daß das Amt Bornheim jetzt zum„Brennpunkt des Wohnungsbedarfs“ gehöre. Infolgedessen sei es eher möglich als früher, weiteren Zuzug zu verhindern. Die Gemeindevertreter waren ausnahmslos der Auffassung, daß es für Sechtem die wichtigste Aufgabe sei, die Wohnungsnot zu lindern, hinter ihr müßten andere Vorhaben zurückgestellt werden. Es soll versucht werden, die erwähnte Familie in einem gemeindeeigenen Haus unterzubringen. Ferner soll noch in diesem Haushaltsjahr Mittel zum Ausbau von Wohnungen bereitgestellt werden, um wenigstens die dringendsten Notfälle zu beseitigen. Die für die Instandsetzung des Gemeindehauses vorgesehenen erheblichen Mittel sollen unter allen Umständen aufgebraucht werden. Gemeindevorsteher Rott teilte mit, daß im kommenden Frühjahr in Merten eine Siedlung für 20 Familien begonnen werden könne. Vorher stimmten die Gemeindevertreter der Amtsvorlage über die Gasversorgung des Amtes Bornheim ebenso einmütig zu wie in der vorigen Woche schon die Vertreter der Gemeinden Bornheim und Hersel. In der kurzen Aussprache wurde von den Sprechern beider Fraktionen anerkannt, daß der Gasverbrauch für die meisten Haushaltungen große Vorzüge habe, und auch betont, daß die Gemeinde nicht das geringste Wagnis eingehe. Mit den Verschlägen für die Liste der Schöffen und Geschworenen, je sechs Männer und zwei Frauen, sowie je zwei Ersatzmänner, war man einverstanden. Als Schiedsmänner wurden wiedergewählt für Merten-Trippelsdorf Jos. Eschweiler, für Sechtem Peter Weiß, für Walberberg Engelbert Hartmann, für Rösberg Heinrich Biermann. Auch die stellvertretenden Schiedsmänner wurden wiedergewählt. Auto gegen Fahrrad Sechtem: An der Ecke Willmuth-Bahnhofstraße stieß ein Kraftwagen mit einem Radfahrer zusammen. Außer einem zertrümmerten Vorderrad auf Seiten des Schwächeren gab es keinen weiteren Schaden. Frankengräber in Vilich gefunden Die Krypta der alten Stiftskirche wurde freigelegt Vilich: Bei den Ausgrabungen vor dem Turm der Stiftskirche, die vom Kunsthistorischen Institut der Universität Bonn in Verbindung mit dem Landesmuseum durchgeführt werden, stieß man auf fränkische Reihengräber, deren Alter in das 7. bis 9. Jahrhundert zurückreicht. Von den Beigaben, die zur Zeit der fränkischen Landnahme den Toten mit ins Grab gelegt wurden, fand man Teile von Waffen und Sporen, ferner einen Kamm und eine BronzePinzette. Die Toten waren meist in Holzsärgen beigesetzt, in einem Falle war die Grube mit Reisig ausgeschlagen. Sehr zahlreich sind die Scherbenfunde, die Aufschluß über das Alter der Grabstätten geben. Kleinere fränkische Gefäße lagen in der Nähe der Skelettreste, während in dem aufgeschütteten Boden Scherben der Siegburger Töpferei aus dem 11. bis 14. Jahrhundert gefunden wurden. Die Krypta der Stiftskirche Die Arbeiten, die ursprüngilch als eine Lehrgrabung für Studierende des Instituts gedacht waren, haben, soweit sich bis jetzt schon übersehen läßt, zu überraschenden Ergebnissen geführt. Vor dem Turm der Pfarrkirche wurden die Fundamente des ersten Gotteshauses freigelegt. Die einzelnen Bauperioden lassen sich an den Grundrissen genau bestimmen. Der tiefergelegene Raum, dessen Boden mit Tonplatten gedeckt ist, scheint urprünglich die Krypta der alten Stiftskirche gewesen zu sein. Von hier führten zwei kleine Treppen mit breiten Stufen in das eigentliche Gotteshaus. Bei den Ausgrabungen entdeckte man auf der Schle der Krypta einen schmucklosen Sarkophag aus Muschelkalk, in dem eine höhergestellte Persönlichkeit, vielleicht eine der ersten Abtissinnen des Klosters, ihre letzte Ruhestätte gefunden hat. Die Ausgrabungen werden nun nach Norden und Süden weiter forgtgesetzt. Soweit die Funde nicht geborgen werden können, werden sie sorgfältig vermessen, aufgezeichnet und im Lichtbild festgehalten. Für die Baugeschichte der Vilcher Stiftskirche sind bis heute schon bedeutsame Aufschlüsse gewonnen worden. Voraussichtlich werden sich weitere Ausgrabungen auf den Platz vor dem Chor erstrecken, um zu versuchen, auch den östlichen Abschluß der ehemaligen Stiftskirche zu ermitteln. Oktoberprozession in Küdinghoven Blasorchester begleitete sie wieder nach zehnjähriger Unterbrechung Küdinghoven: Am Sonntag zog die traditionelle Oktoberprozession unter zahlreicher Beteiligung und Anteilnahme der Bevölkerung durch die fahnengeschmückten Straßen von Küdinghoven. Besondere Aufmerksamkeit erregte dabei das starke Bläserchor, das die alten Prozessionslieder harmonisch und sehr klangvoll spielte. Küdinghoven ist wohl die einzige Pfarrgemeinde der näheren Umgebung, die für diese Zwecke eine eigene Musikkapelle besitzt. Sie wurde 1930 als eine Abteilung des ehem, kath. Jungmännervereins von dem damaligen Kaplan von Küdinghoven und jetzigen Pfarrer von Köln-Dellbrück, Buchbender, gegründet. Dank seiner Fürsorge und Förderung und unter der bewährten Stabführung des ersten, leider schon verstorbenen Dirigenten Hilarius Becker entwickelte sich die Kapelle zu einem beachtlichen Klangkörper, der nicht nur kirchliche Lieder, sondern auch Konzert- und Tanzmusik vorzüglich wiedergab. Als im Dritten Reich der Katholische Jungmännerverein verboten und aufgelöst wurde, gelang es die Instrumente der Beschlagnahme zu entziehen. Die Kapelle bestand weiter als Abteilung des Kirchenchores, bis dann der Krieg auch ihrer Arbeit ein vorläufiges Ziel setzte. Erst im Mai 1949 gelang es, die Kapelle nach 10jähriger Unterbrechung neu zu begründen, wobei eins der ältesten und eifrigsten Mitglieder, Fritz Rosenstein, die Dirigentschaft und der durch eigene Kompositionen schon bekannt gewordene Organist Alfons Latzel die musikalische Oberleitung übernahmen. Beide wollen das Blasorchester, dessen Nachwuchs ausschließlich aus den Reihen des Bundes kath. Jugend kommt, nicht nur wieder auf seine alte Höhe, sondern auch auf seine„Friedensstärke“ von 24 Mann bringen. Ch. Sch. Aus der Bunten Stadt Im Linzer Register geblätiert Linz: Das Linzer Standesamt beurkundete für den Monat September 8 Heiraten(5 für die Stadt, 3 für Linz-Land), 18 Geburten(4 für die Stadt, 13 für Linz-Land und 1 auswärtige) sowie 19 Sterbefälle(12 für die Stadt, 3 für Linz-Land und 4 auswärtige). Linz: In einem Schreiben an Bürgermeister Dr. Hoffmann und Verkehrsdirektor Houben brachte das Physikalische Institut der Universität Bonn seinen Dank für die Begrüßung und gastliche Aufnahme in der Bunten Stadt anläßlich der Abschlußfahrt der Teilnehmer an der Phyeikalischen Tegung in Bonn zum Ausdruck Goldene Hochzeit in Linz Linz: Schreinermeister Heinrich Wihl und Frau Ida Maria geb. Elfen, wohnhaft in der Strohgasse, sind alte Linzer Einwohner und feiern am Mittwoch in guter Rüstigkeit ihre goldene Hochzeit. Zeugen der Ehrlichkei? Linz: Die Fundliste bei der Polizei weist nachfolgende Stücke auf: ein Fotoapparat, ein Stockschirm, ein silbernes Armband, eine Geldbörse mit Inhalt, ein kleiner Geldbetrag, eine Sonnenbrille, ein weißes Kinderjäckchen. Als verloren gemeldet wurden: 4 Geldbörsen mit Inhalt, 2 Brieftaschen mit Inhalt, 2 Damenuhren, ein Zehnmarkschein, eine Jacke, ein Trauring, eine Reisedecke, eine Knabenjacke, 2 leere Geldbörsen, eine Brille und eine Granatbrosche. Linz: Für die zweite Oktoberhälfte haben sich beim Verkehrsamt noch Gäste zum Besuch von Linz angemeldet. Am 16. Oktober trifft ein Sonderzug der Bundesbahn aus Sochum gin leben der Gemeinde Beuel hat sich die Bank eine beachtliche Stellung gesichert; die von ihr gewährten Kredite haben zahlreiche Handels-, Handwerks- und Gewerbebetriebe nach der Währungsreform vor Schwierigkeiten und Rückschlägen bewahrt. Meister der Erzählkunst Beuel: In einem gutbesuchten Vortragsabend, zu dem die Leiterin des Kulturamtes, Frau Weiß, im Auftrage des Gemeindedirektors etwa 200 Mitglieder der Jugendorganisationen, unter ihnen auch die Arbeitsgemeinschaft der Verwaltung, im Katholischen Pfarrheim begrüßen konnte, sprach Bernd Poieß(Gallendar) Werke aus der klassischen und heimatlichen Dichtung. Rheinsagen und Verse in heimatlicher Mundart gaben dem poetischen Abend, dem die Jugend aufgeschlossen folgte, einen besonderen Reiz. Eine Händel-Sonate, von Franz Linden(Geige) und Hans Albert Heindrichs(Klavier) vorgetragen, rundete das Erlebnis der besinnlichen Feier. Fahrrad gestohlen Beuel: Aus dem Flur einer Gaststätte an der Rheinstraße wurde in der Nacht zum Sonntag ein neues, silberblau lackiertes Helrenfahrrad, das dort verschlossen abgestellt worden war, gestohlen. Einbruch in der Bonner Straße Schwarz-Rheindorf: In der Nacht zum Samstag drangen Diebe in das Wohnhaus der Buchdruckerei Richarz ein und entwendeten ein Rundfunkgerät und eine Schreibmaschine. Die Einbrecher hatten zwei Gartenzäune durchschnitten und waren durch ein Fenster, dessen Scheiben sie entfernt hatten, in das Haus eingestiegen. Bevor sie mit ihrer Beute abzogen, durchwühlten sie Schränke und Schubladen, deren Schlösser si% gewaltsam geöffnet hatten. Was das Vorgebirge meldet Familienfest der Pfarrjugend Bornheim: In der„Kaiserhalle“ feierte die katholische Pfarrjugend am Sonntag ein Familienfest. Die Geistlichkeit und Lehrerschaft sowie die Eltern waren eingeladen. Kaplan Brenig begrüßte alle und dankte der Christlichen Vereinigung junger Männer für ihr Erscheinen. Unter Leitung des Jugendleiters Kuhl wurden nette Volkstänze aufgeführt, die beifällig aufgenommen wurden. Eine Polonaise bei reger Beteiligung sorgte für Heiterkeit. Musik- und Tanzeinlagen sowie eine große Verlosung mit vielen schönen Gewinnen rundete den Abend ab. Es wäre zu wünschen, daß solche unterhaltende Abende den Jugendlichen öfter geboten würden. Großkirmes in Waldorf Waldorf: Nach dem Einbringen der Ernte feierte Waldorf als einer der letzten Orts des Amtsbezirks das Fest seines Pfarrpatrons, des Erzengels Michael. Vor dem feierlichen Hochamt zog— alter Sitte gemäß— eine große Prozession durch das Dorf. In dem anschließenden Gottesdienst führte der Kirchenchor die Messe in-Dur von Faist auf. Nachmittags ging unter den letzten wärmenden Strahlen der Herbstsonne der Kirmestrubel los. Während in den Tanzsälen beim Samba mancher Tropfen Schweiß floß, sorgte eine Raketenbahn für die nötige Abkühlung. Viele Gäste waren aus nach und fern erschienen. Ob der bessere Zustand der Schmiedegasse sie anlockte, entzieht sich unserer Kenntnis. Die Feuerwehr feierte Heimerzheim: Am Sonntag feierte die Freiwillige Feuerwehr Heimerzheim mit den anderen Feuerwehren des Amtes Ollheim Winzerfest— Volksfest 5000 Besucher freuten sich in Remagen ihres Lebens Remagen: Das dreitägige Remagener Winzerfest wurde zu einem wirklichen Volksfest. Sehr stark war der Besuch in der festlich geschmückten Stadt von auswärts. Rund 5000 Besucher nahmen an den Festveranstallungen teil. Bei der Eröffnung des Winzerbrunnens auf dem Marktplatz am Samstagnachmittag sang der Männerchor Remagen unter H. Nassens Leitung. Den Willkommensgruß entbot der Vorsitzende des Verkehrs- und Verschönerungsvereins, Dr. Glaesgen, und Amtsbürgermeister Firsching wußte die Güte des Remagener Weines zu preisen. Bei dem abendlichen Feuerwerk am Rhein fanden Tausende ihre Freude. Der Wassersportverein Remagen erhöhte den Reiz dieser Veranstaltung durch eine Auffahrt der lampiongeschmückten Boote auf dem Rhein. Dann wogte der Festtrubel wieder in die Stadt zurück. Reger Betrieb herrschte bis zum frühen Morgen am Winzerbrunnen und in den Gaststätten. Einen herrlichen Anblick bot die angestrahlte Apollinariskirche. Der Sonntag wurde mit einem Platzkonzert unter Mitwirkung des Männerchors unter Leitung von Musikdirektor Dahlhausen, Bonn, eingeleitet. Den Teilnehmern der Sonderzugfahrt aus Bielefeld wurde auf dem Bahnhof durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein ein herzlicher Empfang zuteil. Auf dem Marktplatz angekommen, sahen die Gäste den prächtigen Winzerzug mit selnen Festgruppen und Festwagen. Gott Bacchus zog unter dem Jubel der Weinfreunde im Zuge mit. Das Preisfähndelschwenken, auf einem geschmückten Weinfaß gezeigt, gewann der Fähnrich aus Oberwinter. Den 2. Preis gewann Kirchdaun und den 3. Heppingen. Am Montag fand das Winzerfest seinen feuchtfröhlichen Ausklang. Geldstrafen angedroht Remagen: Ein großer Teil der Bevölkerung hat bisher immer noch nicht ihre Erklärung zur Wohnraumabgabe auf der Amtsverwaltung abgeliefert. Wer die Erklärung nicht bald abliefert, wird mit Geldstrafen belegt. ihr Amtsfeuerwehrfest. Die Veranstaltung begann mit dem gemeinsamen Kirchgang. Anschließend trafen sich die einheimischen und auswärtigen Wehrmänner zum Frühschoppen. Nachmittags vereinigten sich die Löschzüge des Amtes Ollheim und Rheinbach sowie die Ortsvereine zu einem Festzug, dem sich die Gefallenenehrung anschloß. Die Ansprache hielt Amtsbrandmeister Meier. Die Löschübung der Einsatzgruppen Heimerzheim und Dünstekoven bewies die vorbildliche Ausbildung und Einsatzbereitschaft des Löschzuges. Im Festsaal begrüßte Amtsbrandmeister Meier die Gäste, u. a. Kreisfinanzdirektor Engels, Bezirks- und Kreisbrandmeister Wald sowie Amtsbürgerdirektor Naumann. Dann folgte der harmonisch verlaufene Kameradschaftsabend. Verkehr wie in alten Zeiten Hersel: Durch die Sperrung der Autostraße Köln—Bonn wegen des Motorradrennens zwischen Köln(Verteilerkreis) und Godorf herrschte am Sonntag auf der Kölner Landstraße ein Verkehr wie selten zuvor. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend befuhr eine große Anzahl Kraftfahrzeuge aller Art, zwischen ihnen unzählige Radfahrer, die Straße, sodaß es zeitweise den Fußgängern nicht möglich war, die Kölner Landstraße zu überqueren. Aus Oberwinter Reichsstraße als„Einbahnstraße“ Oberwinter: Nach Angabe der diensttuenden Polizeibeamten an der Straßensperre vor Remagen werden auf Anordnung des Verkehrsministeriums von Rheinland- Pfalz alle Lastwagen aus der englischen Zone auf der Autobahnnummer 9 von Rolandseck bis Bingen, von einer Tonne aufwärts, an det Sperre umgeschickt. Sie müssen über die Rolandsecker Fähre und die rechtsrheinische Autostraße benutzen. Dagegen können die Lastkraftfahrzeuge, die in der französischen Zone beheimatet sind, ungehindert die Sperre passieren. Es handelt sich also um eine regelrechte Einbahnstraße, de auch alle Fahrzeuge, die aus Richtung Koblenz kommen, die Sperre passieren können Unverständlich ist nur, daß die Fahrzeuge nicht schon in Rolandswerth auf die Verordnung hingewiesen werden, da ihnen durch die Fahrt bis Remagen und zurück wertvoller Zeitverlust entsteht. Oberwinter: Reichsbahn-Betriebsschlosser Theodor Zenz bestand seine Lokomotivführerprüfung prektisch und theoretisch mit gutem Erfolg. Im Kranz der Sieben Berge Die„wilde Kuh von Ittenbach“ Ittenbach: Kürzlich berichteten wir von dem Ueberfall einer Kuh auf einen Ittenbacher Bürger. Die gleiche Kuh hat inzwischen zwei weitere Opfer„auf die Hörner genommen“ und übel zugerichtet. Kriegerdenkmal wird erneuert Ittenbach: Das durch Kriegseinwirkung verunstaltete Kriegerdenkmal wird renoviert und die teilweise eingefallene Einfassungsmauer wieder aufgebaut. Der vollkommen zugewachsene Straßengraben zwischen Kirche und Haus Broich ist neu ausgehoben und gereinigt worden. nachdem die Ab- und Regenwässer in die Keller der Anlieger liefen. Evangelische Kirche in Oberpleis Oberpleis: Der evangelischen Gemeinde Oberpleis haben schweizerische Glaubensgenossen eine Notkirche geschenkt. Keller und Fundamente für die Kirche sind bereits fertig. Am 3. Oktober soll mit dem Aufbau begonnen werden, der etwa drei Wechen in Anspruch nehmen wird. Für den 30. Oktober ist die Einweihung der neuen Kirche vorgesehen. Bereits am 14. Oktober sol! aber eine Verfeier abgehalten werden, da dann eine Abordnung des schweizerischen evangelischen Hilfswerkes, die in den nächsten Wochen Westdeutschland bereist, In Oberpleis weilen wird. 53. Jahrgang 7 Nr. 18210 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend] Westdeutsche Zeitung I. Oktober 1949 „AlN" Iint der Weliseir Vor der Eröffnung des Deutschen Psychologen-Kongresses: Wo die Seelenkunde heute hält Berufsaufgabe, seinen Pflichten, seiner Stellung in Familie und Gesellschaft“, betont der Gelehrte, „Aber wir mußten“, fügt Zeise hinzu,„um dieses Ziel wirklich zu erreichen, von den Kathedern heruntersteigen und ins praktische Leben hineingehen“. Daß das Schwergewicht der psychologischen Forschung und Arbeit heute auf Erziehung und Betreuung ruht, daß, wie sich Zeise ausdrückte,„allenthalben wieder der Ruf nach dem Menschen als dem Maß der Dinge und der Norm der: Zivilisation“ erschallt, ist für unser Atomzeitalter von allergrößter: Bedeutung.„Es muß doch gelingen“, meint der Paychologe,„den Menschen wieder zu jener richtigen Einschätzung des Menschentums und Menschenwertes zu bringen, die uns verwehrt, beispielsweise Tausende von Menschen über Nacht von hierhin nach dorthin zu verpflanzen, wie dies heute ohne jede Rücksicht auf die menschliche Psyche massenweise geschicht, oder, um Ihnen ein noch dramatischeres Beispiel zu geben, die Entdeckung der Atomzertrümmerung nur zur Selbstvernichtung der Gattung Mensch zu nützen.“ J. M. Das Baby aus dem Reagenzglas Kinder durch künstliche Zeugung— Ein ernstes Problem dieser Zeit Dr. Ludwig Zeise, Voraltzender des Berufsverbandes Deutscher Peychologen Wir haben den Privatdozenten Dr. Ludwig Zeise, den Vorstand des Berufsverbandes Deutscher Psychologen, aus Anlaß der Eröffnung des Münchener Psychologen-Kongresses gebeten, uns und unseren Lesern in möglichst leichtfaßlicher Form Auskunft auf die Frage zu geben, wo die Psychologie heute steht? Wenn wir uns gerade an Zeise wandten und nicht etwa an die Professoren Lersch, München, Kafka, Würzburg. Heiß, Freiburg oder Rotacker, Bonn, die heute wohl als die maßgeblichsten deutschen Psychologen zu nennen wären und denen wir auf dem Münchener Kongreß mühelos begegnen konnten, so hat das seinen Grund darin, daß gerade Zeise im Begriffe steht, die Psychologie wieder um einen Schritt nach vorwärts zu bringen: Er hat eine Charakterologie der Sprache, oder besser, der menschlichen Stimme, ausgearbeitet, die uns gestatten wird, von den stimmlichen Eigenheiten und Qualitäten eines Menschen Rückschlüsse auf dessen Charakter zu ziehen. Damit käme also zu Handschrift, Mimik und Gestik ein weiteres Feld der charakterologischen Betrachtung hinzu. „Wo die Psychologie heute steht?“ wiederholte Zeise unsere Frage.„Vielleicht ließe sich diese Frage am leichtesten durch einen Rückblick auf ihren Weg beantworten. Es wäre demnach richtiger, zu fragen, wohin die Psychologie heute gelangt ist?“ Dann zeichnet Ludwig Zeise den Lebensweg der Psychologie von ihren frühen Zeiten über Wundt und Meumann, also über die experimentelle Phase, zu Meinong, Ehrenfells und Driesch und deren ganzheits-psychologischen Lehren, zur Tiefenpsychologie Adlers, Freuds und Junggs und landet schließlich bei jenem noch nicht fernen Zeitpunkt, den er als die„Anthropologische Wendung in der Psychologie“ bezeichnet.„Seither steht wieder der Mensch, verbunden mit seiner Umwelt, im Vordergrund der Psychologie“, erklärte Zeise. Die moderne Psychologie beschäftigt sonach nicht so sehr das Problem und Phänomen des Bewußtseins, auch nicht der Zusammenhang mit den physiologischen Prozessen, sondern„im Mittelpunkt unserer Arbeit und unseres Forschens steht heute in erster Linie die in sich ungeteilte Ganzheit des menschlichen Lebens, steht der Mensch in seinen mannigfachen Beziehungen zu seinen persönlichen Anlagen seiner Erbmasse, seinen Erlebnissen, seiner Umgebung, seiner „Hocherfreut zeige ich die Geburt meiner gesunden Tochter Mary an(durch künstliche Zeugung). Susanne Stratford.“ Diese Geburtsanzeige in einer großen englischen Zeitung erschien zur gleichen Zeit, als oberösterreichische Bauersfrauen die von der Besatzung angeregte künstliche Fortpflanzung ihres Milchviehs für unmöglich erklärten. Es gab eine förmliche Revolution zwischen Linz und Salzburg, als die Amerikaner mit ihren Ampullen anrückten und feststellten, das alpenländische Rindvieh habe eine„Aufbesserung“ nötig, man solle die Stiere abschlachten, in ihren Fläschchen säße die bessere Rasse. Inzwischen grasen die hervorragenden Ergebnisse der von jenseits des Atlantiks gekommenen Blutauffrischung bereits auf den Almen, auch besteht kein Anlaß, am weiteren Wohlergehen der kleinen Mary Stratford zu zweifeln. Die künstliche Zeugung ist längst aus dem Stadium der Versuche heraus. Sowohl in Amerika wie vor allem in Rußland sind mit ihr in der Tierzucht ausgezeichnete Erfolge erzielt worden. Für beide Länder ist das neue Verfahren schon darum von großer Bedeutung, well es die Fortpflanzung der besten Vatertiere auch über weite Strecken erlaubt. Als die deutschen Truppen die Ukraine eroberten, waren die eingesetzten Landwirtschaftsführer erstaunt über den Umfang, den die künstliche Viehvermehrung hier angenommen hatte. Sie erkannten den Wert dieses gelungenen Experimentes für ein großes Land und übernahmen bereitwilligst seine Ergebnisse. Die Fachleute kennen also seit einer ganzen Reihe von Jahren den Begriff der künstlichen Zeugung und sehen darin kein Problem mehr. Zum Problem wurde es erst, als sich die Menschen dem Vieh gleichsetzten und sich selbst zum Objekt ihrer eigenen Technik erniedrigten. Es begann in Amerika. Was zuerst als Sensation bestaunt und von den Illustrierten abgebildet wurde, erscheint heute bereits als nichts Merkwürdiges mehr. Es wird geschätzt, daß es in den USA. bereits einige tausend„test-tube-babies“, Kinder aus dem Reagensglas, gibt! Man liest, daß spezialisierte Kliniken vorhanden sind, welche die interessierten Frauen beraten und ihnen eine Zeugungsampulle verkaufen. Ob ein Kind im Zusammenklang mit den Eigenschaften der Mutter, schwarz oder blond, kräftig oder zierlich, einfach oder kompliziert sein soll, das alles kann mit hohen Wahrscheinlichkeitsgraden geliefert und entsprechend teurer oder preiswerter gekauft werden. Wer sein Vater war, wird ein solches Kind nicht mehr wissen, denn die Frauen kennen den Namen des Vaters nicht. Ja, er gilt rechtlich gar nicht als solcher, hat keinen Anspruch oder irgendeine Einwirkungsmöglichkeit auf das Kind, selbst wenn er sich, was unwahrscheinlich ist, dafür interessieren sollte. Man fragt sich, was das wohl für Männer sein müssen, die für Geld Kinder in die Welt setzen, die sie nie sehen werden und für die sie nie eine Sorge empfinden. Sind aus den tausenden Reagensglas-Kindern erst zehn- und hunderttausende geworden, werden die romanhaftesten Konfliktstoffe zur scheußlichen Wirklichkeit. Da mag ein Vater plötzlich die eigene Tochter zur Frau nehmen, da können Bruder und Schwester aufeinanderprallen, ohne daß sie es wissen oder sich davor schützen können. Der Erzbischof von Canterbury begrüßte durchaus den Erfolg der Wissenschaft, der es dem Menschen ermöglicht, den Vorgang der Zeugung und Geburt in allen seinen Einzelheiten zu erkennen, medizinisch zu überwachen, Mutter und Kind vor Gefahren zu schützen und auf dem Gebiet der Tierzucht den wirtschaftlichen Nutzen zu vergrößern. Grundsätzlich gesehen, lehnt der Erzbischof die künstliche Zeugung des Menschen ab. Er verweist darauf, daß nicht nur religiöses und menschliches Gefühl, sondern auch das europäische Rechtsdenken aufs schwerste gefährdet werden. Genau se wenig wie die Ehe in verbotenen Verwandtschaftsgraden kontrolliert werden kann, ließe sich die Erbschaftsgesetzgebung aufrechterhalten. Ein Ausnahmerecht müßte für diese Art Kinder geschaffen werden, das zu der seelischen Verkrüpplung auch noch den äußeren Makel fügen würde. Man vergegenwärtige sich die Tragik solcher jungen Menschen, um den grauenhaften irrweg zu erkennen, den hier eine verblendete Menschheit einzuschlagen bereit ist. So wenig die körperliche Gesundheit der Kinder aus der Ampulle bestritten werden kann, so sehr steht ihre schwere seelische Schädigung fest. Gewiß ist der Mensch nicht anders als das Tier den biologischen Gesetzen unterworfen. Aber steht er darum auf tierischer Stufe? Haben wir diesen plattesten Materialismus nicht seit langem hinter uns gelassen? Die großen Umwälzungen, denen unsere Generation unterworfen war, haben uns wieder den Instinkt für die ewigen Gesetze gelehrt, welche die Wissenschaft zwar erforschen, aber nie antasten darf. L. W. Neue„braune Tausender“ Als die Inflation von 1923 vorüber war, wurde ein Verein gegründet, der die Aufwertung der rotgestempelten„braunen Tausender“ ducrhsetzen wollte. Die guten Leute hielten das für Politik und proklamierten ihren Vereinsvorsitzenden zum Kandidaten für die Reichspräsidentenschaft. Von solcher Art Politk sind wir heute schon wieder gar nicht mehr weit entfernt. War man zunächst bemüht, die„Schuld“, die man bei sich selbst nicht finden wollte, den anderen aufzubürden, so möchte man jetzt auf sie auch die „Schulden" abwälzen, für die man selbst nicht einstehen will und die man deshalb lieber als Forderungen deklariert. Das geschieht in der Weise, daß immer neue Gruppen„Entschädigung“ fordern für materielle Verluste, die der Krieg und seine Folgen ihnen zugefüg: haben. Jede solche Gruppe, seien es nun die Währungsgeschädigten oder die Staatspensionisten, die Hypothekengläubiger oder die Volkswagensparer, hält gerade sich für ganz besonders betroffen, beruft sich auf „wohlerworbene Rechte“ und dergleichen und fordert„Entschädigung“. Es wird also ganz naiv verlangt, daß jeweils diese eine Gruppe aus der Gesamthaftung entlassen und von den Kriegsfolgen entlastet werden soll, mi: anderen Worten, daß diese Folgen von„den anderen“ getragen werden. Fragt man nach diesen anderen, so wird auf die hingewiesen, die— angeblich—„nichts verloren“ haben. Daß diese Schicht, soweit es sie nach der Währungsreform überhaupt noch gibt, viel zu schmal ist, als daß sie allein alle Lasten aus dem verlorenen Kriege tragen könnte will man nicht sehen. Selbstverständlich sollte niemand, der heifen kann, sich der Verpflichtung entziehen, die aus wirklicher Not erwächst. Wenn man jedoch aus jeder Not und jedem Schaden nur mehr einen Rechtsanspruch ableitet, wird die Beziehung zwischen dem Hilfsbedürftigen und dem Helfer von Grund auf verwandelt: aus einer sittlich-menschlichen wird sie zu einer unpersönlich-rechtlichen. Sie verliert das ethische Fundamen: und gerät unter die Herrschaft des Organisationsprinzips, das die zivilisatorische Form der Unmenschlichkeit ist. Denn dieses Prinzip kennt nicht mehr Menschen, sondern nur noch„Fälle“; dem Menschen steht nicht mehr der Mensch gegenüber, sondern die anonyme Instanz: das Amt, die Behörde, der Staat. Was Hilfe sein sollte im Geben und Nehmen, wird zu einem Kampf ums Recht, dessen treibende Kraft der verhängnisvolle Irrtum ist, das Geld, und Geld allein, das Mittel zur Behebung aller Not und alles Leidens sei. Aber wie bedenklich diese Entwicklung samt ihren Folgen auch sein mag—, das eigentlich Bestürzende ist die menschliche Haltung, die in jenen Entschädigungsforderungen zum Ausdruck kommt: das Bestreben, für sich allein der Gesamthaftung auszuweichen, die Unfähigkeit und Unwilligkeit, persönliches Schicksal anzuerkennen und auf sich zu nehmen. „Nervosität in der Ostzone“ Basel(dpa). Auf die sowjetische Schwäche in der Oetzone führen die„Baseler Nachrichten“ das russische Zögern, eine ostdeutsche Regierung ins Leben zu rufen, zurück. Die sowjetisch lizenzierte Ostpresse habe ihre Kommentare zur Bonner Regierungsbildung bis zu Haßgesängen gesteigert, „wie sie ein Goebbels nicht typischer hätte fabrizieren können“. Diese Entwicklung sei ein deutliches Zeichen für die Nervosität, die auf sowjetischer Seite herrsche. Die Zeitung begründet die Nervosität weiter mit dem Hinweis darauf, daß die Ostzonenbevölkerung durch die Vorgänge in Bonn stark beeindruckt sei und daß sich die Sozialistische Einheitspartei in einem inneren Zerfall befinde. Die in der Ostzone in Szene gesetzte Kampagne gegen die„trotzkistischen Elemente“ sei der Beweis dafür, welche Sorge der SED die steigende Anziehungskraft Westdeutschlands bereite. Addis Abeba— rotes Propaganda-Zentrum Kapstadt(AP). In Südafrika verfolge man mit schärfster Aufmerksamkeit Anzeichen einer kommunistischen Propaganda, für die„ein gewisses Konsulat“ verantwortlich sei, erklärte der südafrikanische Wirtschaftsminister Louw vor dem Kongreß der Nationalistenpartei der Kap-Provinz. Bei seinem kürzlichen Besuch in Mittelafrika, so sagte der Minister, habe man ihm mitgeteilt, daß unter den dortigen Eingeborenen kommunistische Agitation getrieben werde. Es lägen stichhaltige Gründe für die Annahme vor, daß die Propaganda von Addis Abeba ausgehe, wo die Sowjetnulon ein sehr starkbesetztes Konsulat unterhalte. Deutsche Vermögenswerte in Griechenland Athen(dpa). Ein Gesetzentwurf über die Liquidierung des deutschen Vermögens in Griechenland wurde von dem griechischen Ministerium für die wirtschaftliche Koordinierung gebilligt. Danach geht das Vermögen des ehemaligen Deutschen Reiches sowie das Vermögen juristischer und natürlicher Personen deutscher Staatsangehörigkeit auf Grund der Pariser Reparationsbestimmungen in griechischen Staatsbesitz über. Skizzen aus New York Von Manfred Zapp Unabhängig von den Vereinten Nationen tagen in Burlington(Wis.) die Delegierten aus über drei Dutzend Staaten des Lügnerklubs. Er hat ungefähr einhunderttausend Mitglieder.„Jeder verbringt die Hälfte seines Lebens damit, von der Wahrhelt abzuweichen“, erklärte Otis Hulett, der Präsident dieses Lügnerklubs.„Aber die meisten tun es erfolglos. Ihre Versuche sind co plump, daß sie welt besser fahren würden, die Wahrheit zu sagen. Eine dicke Lüge von einem Meister erzählt, ist eine Sache seltener Schönheit.“ Nach Mitteilungen des Sekretariats dieses Klubs ist Lügen ein großer Sport, und für das Preisausschreiben der besten Lüge des Jahres 1949 liegen schon so zahlreiche Bewerbungen vor daß es schwer sei, den Meisterlügner im voraus zu bestimmen. * Es gibt leichtgläubige Leute in den Vereinigten Staaten. Dies hatte sich die Wahrsagerin und angebliche Geisterbeschwörerin, die 44jährige Frau Angeline Parina zunutze gemacht. Vor achtzehn Jahren hatte eine gebürtige Italienerin Frau Mary Sanfelippo in Milwaukee eine Taverne eröffnet und die Wahrsagerin gebeten, das Haus zu weihen. Diese erklärte jedoch, daß böse Geister es bedrohten, und erbot sich, gegen Zahlung einer bestimmten Summe an jedem Montag um Mitternacht die Geister zu beschwören. Ueber fünfzigtausend Dollar hat die ängstliche und leichtgläubige Frau Sanfelippo der geschäftstüchtigen Wahrsagerin im Laufe der Jahre gezahlt. Jetzt konnte sie es nicht mehr. Die Wahrsagerin drohte mit den bösen Geistern, und Frau Sanfelippo bat die Polizei um Schuts. Dadurch kam der ganze Schwindel heraus und die Wahrsagerin ins Gefängnis. * Die Wirtschaftslage in den Vereinigten Staaten hat sich wieder gebessert. Die Industrieproduktion steigt zum erstenmal wieder an: Im August um sieben Punkte gegenüber dem Juli. Man hat in USA, heute neue Sorgen, die- selbst in Amerika mit der Ernährung zu tun haben. So unterhielt sich kürzlich auf einer Konferenz vor dem Rundfunk eine Anzahl führender Küchenchefs über die beste Zubereitung der aus Marseille stammenden Fischsuppe Bouillabaisse. Hier eine Einigung zu finden, war unmöglich. Nicht mal über die Aussprache konnten sich die Meisterköche einigen, geschweige denn über die Zutaten. Der Hauptpunkt war aber, ob die Hummer und Krebse in der Schale oder ohne Schale in dieser Suppe gekocht werden und ob mit Weißwein oder Kognak. Andere Länder= andere Sorgen! Das Hauptinteresse bringt man in Amerike nach wie vor den gesellschaftlichen Nachrichten entgegen. So hat sich der Millionenerbe der Lebensmittelfilialgeschäfte, der junge und elegante Huntington Hartfort, mit dem Zigarettenmädchen Marjorie Steele aus Circ-Bar verheiratet. Sonja Henie, die berühmte norwegische Eisläuferin, die drei olympische Meisterschaften hält, wurde mit dem Direktor eines großen Industriekonzerns in der Methodistenkirche an New Vorks Parkavenue getraut, nachdem sie sich vor drei Jahren von dem Industriellen Red Topping hat scheiden lassen. Der Empfang der fünfhundert Hochzeitsgäste im Plazahotel in New Vork ließ an Prunk nichts zu wünschen übrig und stellte manche Fürstenhochzeit in den Schatten. Lord Milfort Haven, der reiche, 30jährige englische Aristokret, der vor Jahresfrist mit Prinzessin Margret von England häufig gesehen wurde, der mit der Tochter des amerikanischen Botschafters in London, Douglas, geflirtet und als der aussichtsreichste Ehekandidat Englands galt, hat sich seinerseits mit der 27jährigen Frau Romaine Simphson, cie vor zwei Jahren in Reno geschieden wurde, verlobt. Die Schwiegertochter von Frau Roossvelt, die Gattin ihres dritten Sohnes, hat angekündigt, daß sie sich von ihrem Manne, Eliot Roosevell, scheiden lassen will.(Eliot Roosevelt ist durch seine vielen Finanz-, Ehe- und militärischen Skandale besonders bekannt geworden.) Inzwischen ist die Verlobung des jüngsten großen Filmstars Elizabeth Taylor mit dem Sohne des Botschafters Pawley wieder auselnandergegangen. Oesterreich soll selbst entscheiden London.(dpa.) Sollten die von der Sowjetunion für den österreichischen Staatsvertrag gestellten Bedingungen deren letztes Wort sein, so müsse Oeserreich selbst entscheiden, ob sie angenommen werden sollen oder nicht, schreibt die„Times“.— Nach der Ratifizierung eines solchen Vertrages, die frühestens im kommenden Februar erfolgen könnte, wären die vier Besatzungsmächte Oesterreichs gezwungen, ihre Truppen zurückzuziehen. Dadurch würde die Sowjetunion keinen Vorwand mehr haben, zum Schutze ihrer Verbindungslinien Truppen in Rumänien und Ungarn au stationieren. Kieiner Rerserunrer Hadkem Schwierigkeiten und Erleichterungen im Heiligen Jahr Von unserem Italienkorrespondenten G. R. Hocke Rom, Ende September 1949 Wie auch immer sich die Pilgerfahrten zum Helligen Jahr entwickeln werden, es werden Gruppenfahrten sein. Die Pilger werden einen Pilgerausweis erhalten, der zugleich als Reisepaß und als Legitimation für Unterkünfte und Museumsbesuche in Rom gilt. Die Deutsche Bundesbahn hat Sonderzüge und Fahrpreisermäßigungen zwischen 30 und 60 v. H. je nach Größe der Reisegruppe vorgesehen. Die Ermäßigungen auf den Italienischen Staatsbahnen bewegen sich zwischen 40 und 60 v. H. Für gewöhnlich ist an einen römischen Aufenthalt von 3 bis 4 Tagen gedacht Für die Unterbringung der Pilger in Rom werden vielfältige Vorbereitungen getroffen. In der Nähe der Peterskirche ist ein modernes großes Pilgerhotel gebaut worden, das vom Vatikan verwaltet wird. Es ist geplant, in dieser„Pilgerherberge“, auch Deutsche unterzubringen. Für Jugendverbände werden Zeltstädte errichtes werden. Im übrigen richten auch die religiösen Institute Quartiere ein. Das werden die billigsten Möglichkeiten sein. Damit wird das Problem der Lebenskosten in Rom berührt. Offiziell kosten(über den US.-Dollar umgerechnet) 170 Lire eine Deutsche Mark. Dieser Transfer ist nur über die JEIA möglich. Auf dem „freien Markt“ erhält man in Italien jedoch nur 90 bis 100 Lire für eine Deutsche Mark. Für eine Uebernachtung in einem Hotel oder einer Pension zahlt man in Rom durchschifittlich 800 bis 2500 Lire, je nach Anspruch. Pension mit drei Mahlzeiten(sehr kargem Frühstück) täglich 1600 bis 2500 Lire. Für Unterbringung in Klöstern schwanken die Preise für volle Pension zwischen einem Minimum von 1600 und einem Maximum von 1800 Lire für Unterbringung in Zimmern zu vier oder fünf Betten. Bei Unterkunft in Schlafsälen liegen die Preise zwischen 1400 und 1600 Lire pro Tag und pro Person. Man rechnet in Rom damit, daß sämtliche Preise zu Anfang des Heiligen Jahres um etwa 20 v. H. steigen, dann aber wieder sinken werden. Besonders kostspielig eind in der ttalienischen Hauptstadt die Restaurants. Für eine durchschnittliche Trattoria muß man 700 bis 1000 Lire für eine gute Mahlzelt rechnen. Eine Flasche Mineralwasser. kostet zwischen 100 und 150 Lire, eine kleine Flasche. Bier 70 Lire, ein Liter oifener Wein zwischen 160 und 250 Lire. Plaschenwein ist wesentlich teurer. Es gibt allerdings auch in den volkstümlichen Vierteln Roms gemütliche und saubere Eßkneipen, wo man schon eine ausreichende Mahlzeit für 500 bis 600 Lire erhält. Außerdem hat das Päpstliche Hilfswerk eine Reihe von Gaststätten in Rom eingerichtet, die einfache Gerichte von 150 bis 300 Lire anbieten. Ein Teller Spaghetti kostet dort nicht mehr als 80 Lire. Für ganz Mittellose gibt es schließlich noch die Klostersuppen. Die Cafébars in Rom haben sich sehr verändert. Mit ihren weißen Kacheln und ihrem Neonlicht haben sie Ihren früheren gemütlichen einem gegenwärtig hygienischen Charakter geopfert. Man findet aber durchaus noch einige im alten römischen Stil. Billig und gut aber ist überall der Café-Espresso (im Stehen an der Bar 20 bis 25 Lire, em Tisch je nach Qualität des Lokals ab 35 Lire). Die Zigeretten sind teuer. Die für den deutschen Geschmack etwas fremdartigen Erzeugnisse des Staatsmonopols kosten 140 bis 320 Lire pro 20 Stück. Für die bekannten amerikanischen Zigarettenmarken zahlt man im Laden 350 Lire für das Päckchen. Für Nichtraucher: Obst erhält man für 40 bis 160 Lire das Kllo je nach Qualität und Art. Schokolade 150 bis 200 Lire für 100 Gramm. Viele Wege kann man in Rom zu Fuß erledigen, da das Zentrum verhältnismäßig wenig ausgedehnt ist. Für längere Fahrten nimmt man den Omnlbus oder die Ringbahnen(15 bis 35 Lirej, ein Auslandsbrief kostet 40 Lire, ein Telefongespräch in der Stadt 15 Lire. An den zentral gelegenen Kioske gibt es deutsche Zeitungen; deutsche Bücher erhält man in fast allen wichtigen Buchhandlungen. Im allgemeinen wird der deutsche Reisende wieder freundlich und zuvorkommend empfangen. Besonders geachtet ist der Deutsche, der zwar kein luzurlöses Leben führt, aber lebt und leben läßt. Es ist der Typ. von dem man hier welß, daß er Kunst und Landschaft des Landes liebt, daß er mehr die Schönheit und das Amüsement sucht und den Baedaecker dem mondänen Veranstaltungskalender vorzicht. Man darf überhaupt nicht vergessen, daß Rom keinen internationalen Amüsierbetrieb zu bieten hat, erst recht nicht im Heiligen Jahr. Bloße Vergnügungsreisende ziehen in diesem Sinne Frankreich vor, und es ist kein Zufall, daß in diesem Sommer 3 Millionen Touristen aus allen Ländern der Welt sich in Frankreich aufhielten, die gleiche Zahl also, die für das Heilige Jahr in Rom erwartet wird. Nur wenige dieser Frankreichbesucher kamen der Schätse des Louvre oder fer Schönheit des Loiretals wegen dorthin, Wer aber auch nur für kurze Zeit in Rom ist, der wird beld entdecken, daß Größe und stille Higenart der Ewigen Stadt für ihn zu einem unvergeßlichen ErJebnis geworden eind * 58. Jahrgang 7 Nr. 18218 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend] Westdeutsche Zeitung 4. Oktober 1949 Das Cestament der Sibtante von Hans Martin Wir haben eine Erbtante in der Famille. Ich könnte auch sagen, wir haben ein Krokodil im Keller oder ein offenes Benzinfaß in der Küche. Die ganze Familie schleicht wie auf Zehenspitzen um diese Erhtante, besonders wenn sie ab und zu die Bemerkung fallen läßt, daß sie ihr Ende nahen fühlt. Kürzlich machte sie wieder eine ihrer Rundreisen durch die Verwandtschaft. Sie wird überall aufgenommen wie eine Fürstin. Da werden Zimmer umgeräumt, Leihmatratzen geholt, Fliegenfänger aufgehängt, Kuchen gebacken und eine herrliche Festesstimmung inszenlert, denn jeder weiß, die Tante sucht den Erben. Auch an uns kam die Reihe. Und der Wirbel in der Wohnung begann, Hausputz von oben bis unten. Tische wurden gerückt, Matratzen geklopft, Teppiche gesäubert— ach, diese Tante war wie eine Prinzessin. Ich aß auswärts und verfluchte die Tante. Auf der Straße begegnete sie mir. Sie segelte wie eine Fregatte des Weges und ich lachte aus vollem Halse. „Warum lachst du, Bengel?“ forschte die Tante grimmig und ich legte alle Wollust in die paar Worte:„Du kommst zu früh.“„Was heißt das?“ wollte sie wissen, wobei sie ihren altmodischen Schirm in den Boden wurzelte und nach Miene und Tonfall mit jedem Mathematikprofessor zu verwechseln war. Sehen Sie und ich war die Sache leid, die Tante, den ganzen Wirbel und das eklige Getue um die Erbschaft, Ich cagte also:„Komm, Tantchen, sieh dir mal behutsam die Sache an.“ Ich führte sie in das Haus. Schon im Treppenflur hustete sie, weil der Staub in dichten Schwaden aus irgendwelchen Teppichen herausgeklopft wurde. Man hörte die Stimme meines Vaters, so als ob ich sie bestellt hätte:„Alles wegen dieser verdammten Hete. Was das wieder kostet.“ Und meine Mutter, die ihn begütigte:„Sie bleibt ja nur drei Tage. Solange müssen wir sie eben ertragen. Vergiß nicht, ihr gutes Aussehen zu loben und ihr zu wünschen, daß sie hundert Jahre alt werden möge.“ Mein Vater lachte. Es war ein bildschönes Lachen, wie das eines mißlaunigen Mörders. Tantchen stand starr wie eine griechische Bildsäule.Nur nicht so schön. Sie wurde ganz alt und grau. Sie tastete sich wieder die Treppe hinunter und mir tat sie auf einmal leid. „Höre, Tantchen,“ sagte ich,„unsere ganzen Leutchen belügen dich von vorn und hinten. Jetzt hast du mal die Kehrseite der Medaille gesehen.“ „Ja. ja.“ ächzte sie. Mir ging das durch und durch, wie sehr sie erschüttert sein mußte, ich war fast ärgerlich darüber, wie weich ich wurde. Und ich sagte:„Was machst du auch immer für ein Theater mit der blöden Erbschaft.“ Sie blieb mitten auf der Straße stehen und sagte kläglich:„Dieses Haus betrete ich nicht wieder, aber— wo soll ich hin?“ „Mein Gott, du bist eine kurtose Alte,“ erwiderte ich,„wozu hast du dein Geld! Geh ins Hotel, bestell dir eine Portion Huhn und eine Flesche Wein und versauf meinetwegen die Erbschaft.“ Sie sah mich an und rückte an ihrer Nickelbrille. Sie steuerte auf eine Kneipe zu und zog mich einfach hinterdrein. Sie bestellte zwei kleine Bier und sagte aufseutzend zu mir:„Mein Lieber, du bist ein junger Kerl und ein Student, von denen ich im allgemeinen nicht viel halte. Aber ich will dir etwas sagen: ich habe meine Erbschaft schon durchgebracht.“ Sie cagte fest und drehte an einem ihrer billigen Mantelknöpfe:„Ich habe gar kein Geld mehr.“ Ich konnte gar nicht mehr vor Lachen.„Du hast gar kein Geld mehr—?“„Nein,“ sagte sie, „aber niemand weiß es und jetzt fahre ich von einem zum anderen und lebe herrlich und in Freuden.“ Also, das war die netteste Sache, die ich je gehört hatte und ich geriet direkt in gute Laune. „Das gefällt mir großartig.“ sagte ich und ließ sie sich ordentlich sattessen und spendierte ihr sogar einige Schnäpse.„Aber du hast doch selbst kein Geld,“ sagte die Erbtante, doch ich winkte ab:„für den Spaß, den ich heute hatte, gebe ich alles aus. was ich habe.“ Dann ging ich mit ihr zur Bahn und setzte eie In ein Abteil dritter Klasse und versprech ihr. niemandem etwas zu sagen.„Ich habe volles Verständnis dafür. Liebling.“ sagte ich zu meiner Tante,„daß du leben mußt.“ Vor einigen Tagen nun ist meine Tante gestorben und hat mich zum Universalerben eingesetzt. Wir waren alle ganz feierlich zusammengekommen und ich dachte so geschwind nach wie ein Schnellrechner, als ich das hörte. Ehe der Testamentsvollstrecker fortfahren konnte, stand ich auf und sagte zu meinem Onkel Eduard, den ich von allen am wenigsten leiden konnte:„Höre, Onkel, ich hab was gegen Erbschaften. Man hat eine Menge Aerger und Laufereien damit und ich verkaufe eie dir für, sagen wir, 5000. ist es recht!“ Mein Onkel stand bebend vor Glück da, als sei er an einen Hochspannungsdraht geraten. Ar verhaspelte sich beinahe vor Eile, mir den Scheck auszuschreiben. Erst als ich ihn hatte, lachte ich schallend. Sehen Sie, und dieser Onkel erbte an die 50 000 bar, drei Häuser und sonst noch etwas. ich hätte mich beinahe erschossen, begnügte mich aber schließlich damit, die Tante zu verfluchen und sage: Ein Krokodil im Keller ist mir lieber als so eine gänzlich unerforschliche Erbtante. Fische fressen aus der Hand AUS UNSERER BUNTEN TRUHE Kinder, Kinder Mre. Elena Le Baron aus der amerikanischen Mormonenstadt Salt Lake City hat es satt, allein durchs Leben zu gehen. Sie veröffentlichte in ihrer Lokalzeitung eine Anzeige:„Anziehende, junge Frau, schuldlos geschieden, mit acht Kindern, sucht Gatten zwischen 30 und 40. Er muß Derzu ISunts lethode von Capitaine Richarde mindestens 1,80 Meter groß und kinderlieb sein. Acht weitere Kinder sind erwünscht.“ Das pünktliche Huhn Mit Hilfe eines einfachen Dressuraktes kommt eine Geflügelzüchterin im holländischen Dörfchen Zung alltäglich auf bequeme Weise zu ihrem Frühstücksei. Das Lieblingshuhn der Züchterin hüpft pünktlich jeden Morgen um acht durchs Fenster in das Schlafzimmer und legt am Fußende des Bettes ein Ei. Diese Französinnen Die Ametikaussle Prances Dwight bet in Ihrem Haus in Florids ein großes Hschbassin aufstellen lassen. in dem sle jeden Tag ein Bad aimmt. Zur Pülterung Ihrer schwimmenden Lichlinge taucht ale Jewells anmutig In des Wasser hinah. Es gibt diverse Möglichkeiten, sich selber Preude zu bereiten. Die schönste Preude für die Freu ist(neben einer Modenschau) der sehr erhebende Moment, wenn alle Welt sie plötzlich kennt und sie in jedem Magazin mit ihrem schicken„Job“ erschten. Miß Frances Dwight aus Florida (die Gegend Hegt in USA.). kam auf die Sache mit den Fischen nicht etwa, um sich zu erfrischen, sondern einzig und allein, um endlich einmal„wer zu sein“. Doch immerhin ist zu beachten (nicht etwa, was die Fische dachten), sondern daß nun voller Neid Jerry Bunt war ein verrückter schrulliger Alter, der sich wichtigtuerisch zwischen Maklern, Jobbern und Börsenleuten herumtrieb und den niemand ernst nahm. Im Gegenteil. Mit Jerry Bunt machten die kaltschneuzigen Geldleute manchen Spaß, der ihm nicht schadete und ihnen die Stunden vertrieb. Die halbgerauchte Zigarre kalt zwischen den Lippen, auf dem Kopf eine verschossene Melone, so saß er alltäglich an dem Tisch neben der Türe in der„Börse“, einem kleinen Cefé. „Hallo, Jerry“, sagte eines Tages John Russel, von Russels& Co., zu Jerry.„Nichts zu machen? Wir beide müßten mal ein Geschäft..!“ Die Makler an den Nachbartischen grienten. Jerry saß da und stierte dumm und doch verwundert Russel an. Er zog sein unförmiges Notizbuch aus der Tasche.„Setz Dich her, Russel; was willst Du?“ Jerry hielt ein Streichholz an den Zigarrenrest. Es war plötzlich still in der „Börse“, denn keiner wollte sich den Spaß des mächtigen Russel mit dem närrischen und verschrobenen Bunt entgehen lassen. „Ich suche schnell zwölf Tonnen afrikanischer Kobra—“, er feixte, der Russel und Jerry notierte. „Noch was?“„Ja, wenn ich eine Million Korsettstäbe?“ Russel blinzelte in die Runde. Es war mäuschenstili und selbst die dicke Kellnerin trat leiser auf. Eifrig notierte Jerry Bunt„Zwölf Tonnen Kobra, eine Million Korsettstäbchen, noch was!“ „Vielleicht könntest Du mir drei chinesische Dschunken randvoll mit Lampions liefern? Weißt Du, Jerry, ich hätte das Zeugs gern bis, na sagen wir mal, Mittwoch nächster Woche“. Jerry tet sehr wichtig und das ließ ein paar Männer ausplatzen. Aber daran störte sich der Mann nicht. Er hielt Russel sein mächtiges Buch hin und bat den Auftrag zu bestätigen. „Bist mir gut, John Russel, mit Deinem Wort, aber der Ordnung wegen, weißt Du—?“ Unter wildem Gelächter unterschrieb John Ruszel, von Russel& Co., den Auftrag. Jerry schob seine Melone, wie er es oft beobachtet hatte, ins Genick und erhob sich. Er schenkte der Bedienung einen blanken Schilling und ging. Hinter ihm her dröhnte, wie eine Salve Gelächter.— Aber eine Woche später waren die Männer einsilbig in der„Börse“. Es hatte sich herumgesprochen, daß Jerry Bunt dem mächtigen Russels reingelegt hatte. Und ihm Kobra und Korsettstäbchen samt den drei chinesischen Dschunken Lampions termingemäß geliefert hatte. „He, Jerry—“, riefen ihm die anderen zu.„Wie haft Du das gemacht?“ Jerry Bunt sah gar nicht mehr täppisch und unbeholfen in den Tag.„Jungens“, er schmiß den Hut an den Kleiderhaken, „Wenn Ihr einen mit mir trinken wollt? Aber was das Geschäft betrifft, so ist das System, ich habe glatte achtundsechzigtausend Pfund verdient. Dafür kann ich schon mal eine Weile für doof angesehen werden. Auch Dummheit hat Methode“. Zweiteilige Badeanzüge sind In Spanien verboten, und die Polizei hat Auftrag, streng auf die Einhaltung dieser Bestimmung zu achten. Bine junge Französin, die in einem spanischen Badeort„zweiteilig“ badete, wurde von einem Pollzisten angewiesen, sich umzuziehen.„Gerne, Monsieur“, erklärte sie dem Beamten,„welchen Teil soll ich ausziehen?“ Energie-Breatz aus dem Kosmos An den bekannten Astronomen Edison Petit vom Mount Wilson-Observatorium ist von seiten der amerikanischen Regierung das Ersuchen ergangen, die Möglichkeit eines Energie-Ersatzes aus dem Kosmos zu erforschen— für den Fall, daß eines Tages die Oelvorräte der Erde aufgebraucht sein werden. Anfangs nur 10 Worte Der Wortschatz eines Kindes von 18 Monaten beträgt in der Regel nur 10 Worte. Mit zwei Jahren aber ist die Zahl auf 300 angewachsen. Dernier eri der Spielzeuge Amerikanische und deutsche Spielzeugfirmen liegen in scharfem Konkurrenzkampf im Hinblick auf das kommende Weihnachtsgeschäft. Während die Sonneberger Industrie als neueste Schöpfung einen Teddybär herausbrachte, der aus der Flasche trinkt und aufs Töpfchen gesetzt werden kann, warten amerikanische Firmen jetzt mit einer Schweinemutter auf. an deren magnetischen Bauch winzige Ferkel saugen können. Drei Schilling pro Kuß Eine Verkehrsstockung verursachte der Londoner Automobilist Mr. Larrington als er— wie die Verkehrspolizei feststellte— einer neben ihm sitzenden Dame auf einer Strecke von 50 Metern 23 Küsse gab. Mr. Larrington mußte 3 Pfund Strafe bezahlen: fast drei Schilling pro Kuß. Polizei mit Köpfchen Zwei Wachtmeister der Pariser Polizei stellten sich im Pariser Wachstiguren-Kabinett Grevin als Gürtner sich in Basel aufgehalten haben muß, denn sonst wäre der Brief nicht erst nach dort gegangen. Warum beantwortet sie ihn nichtt Oder wollte sie ihm eine Freude damit machen, daß seine Sonate der Veröffentlichung für wert erachtet wurde? So viel wert, daß man sogar nach seinen Bedingungen fragt, während doch sonst wohl Bedingungen vom Verleger gestellt werden. Oder aber— Peter wird es recht ungemütliich bei dem Gedanken—, erhofft der Verlag eine Sensation mit der Herausgebe, weil der Komponist jener Ingenieur ist, dessen Name für kurze Zeit in lobenden Artikeln und unter schauerlichen Abbildungen gestanden? Wie aber hatten diese Grubner& Klitzings überhaupt Kenntnis von dieser Sonate bekommen? Je mehr Peter Ullendal dem nachsinnt, um so mehr Fragen springen auf. Doch als er schließlich merkt, daß der durch den Brief verursachte Wirbel die friedliche Grenze zwischen der Helle der„Tage und der Wethe der Nächte bedrohen könne, schreibt er an den Musikverlag den lapidaren Fragesatz:„Ich bitte mir mitzutellen, wie Sie in Besitz und Kenntnis der Sonate gekommen sind?“ Schon nach vier Tagen hat er die Antwort, die diesmal nur von„Roman Grubner“ unterzeichnet ist. „Sehr geehrter Herr! Ich besitze die Sonate nicht, ich hörte sie in einem hiesigen Kaffeehaus. Da die Geigerin sie auswendig spielte und das Notenblatt nicht zur Hand hatte, geb mir die junge Dame auf meine Anfrage nach dem Komponisten freundwillige Auskunft.“ Ohne das geschäftliche Ansuchen des Verlages auch nur zu erwähnen, erbittet sich Ullendal die Mitteilung, ob die genannte Geigerin zur Zeit noch im besagten Kaffeehaus kenzertiere. Diesmal muß er acht Tage auf die Antwort warten. Sie besteht aus einer Postkarte, auf der Roman Grubner bedauert, daß inswischen die Kaffechauskapelle gewechselt habe. Wohin die Gelgerin mit ihrem Ensemble gereist, habe ebenfalle bedauerlicherweise nicht ermittelt werden können. alle Fraun'n schau'n auf ihr gelang als erster Dame — abgeseh’n von der Reklame— daß, von ihrem Scharm besessen, auch Fische aus der Hand ihr fressen während sich doch bei den Damen bisher nur— Männer so benahmen! Ich bitte Sie, ist das vielleicht bisher nicht wirklich unerreicht...! BERT umiiungümmm Wachspuppen auf. Nachdem sie sich stocksteif gestanden hatten, wurde ihre Ausdauer belohnt. Sie konnten zwei Taschendiebe verhaften, die unter den Besuchern des Panoptikums ihrem unseriösen Gewerbe nachgingen. Der„normale“ Selbetmörder Mr. J, C. Stewart, Dozent für Psychologie an der Universität des amerikanischen Staates Arkansas, machte seinem Leben durch eine Pistolenkugel ein Ende. In seiner Tasche fand man eine Mitteilung an die Universität:„Wir haben oft darüber gestritten, ob ein Mensch, der sich selbst ermorden will, normal ist oder nicht. Ich kann Ihnen versichern: er ist es!“ Wie lang können Wurzeln werden? In vielen Tellen Nordamerikas und Kanadas sind bekanntlich seit langer Zeit Bestrebungen im Gange, der Wüstenbildung durch Neupflanzungen entgegenzuarbeiten. Bei dieser Gelegenheit hat man nun Untersuchungen über die verschiedenen Wurzellängen angestellt, die den Beweis arbrachten, daß Grasbüschel Wurzein bis zu 6 Metern in fernster Verästelung besitzen können. Krater ohne Konkurrenz Bis heute hat keine Bombe oder Granate einen so großen Krater ausgeworfen, wie ihn der Meteor von Arizona mit zwei Kilometer Breite und 150 Meter Tiefe erzeugte. Es sei kaum anzunehmen, daß sie sich noch in Basel aufhalte. Um so dankbarer aber wäre der Unterzeichnete, wenn Herr Ullendal eine Abschrift der Komposition übersenden und sich wegen der Inverlagnahme erklären wolle. Peter empfindet nicht die Absicht, sich den Dank der Herren Grubner und Klitzing zu erwerben. Darum vergißt er das Angebot des Musikverlages ebenso vollkommen und schnell, wie er sich um so länger und eingehender mit der Frage beschäftigt, warum Elisabeth Gürtner ihm nicht antwortet.— ür versucht die möglichen Gründe zu erforschen, muß die Selbstantworten aber immer wieder verwerfen. Mit heimlichem Glück genießt er dabei die Süßigkeit des Gedankens, daß Elisabeth Gürtner sich die Sonate so zu eigen gemacht hat, daß sie dieselbe auswendig spielt. Ueber diesem süßen Glück vergißt er mit der Zeit. nach dem Grund ihres Schweigens zu fregen. Jenny Marstrand ladet ihn zur Familienfeier des sechzigsten Geburtstages ihres Vaters nach Kopenhagen ein. Auch Moog erhielt als erster Mann des Brückenbaues eine Einladung. Doch der Oberingenieur sagte ab und begnügte sich mit einem Vormittagsbesuch im Dienstzimmer des Oberbauretes mit der Entschuldigung, daß er in Anbetracht einer bevorstehenden mehrtägigen Reise nach Düsseldorf mit Arbeit zu sehr überlastet sei. Ullendal nimmt mit Bestimmtheit an, daß diese Lösung den Marstrands ebenso willkommen ist wie ihm. So fährt er am Abend des späten Oktobertages allein in seinem Wagen zur Oster Farimagsgade 37. Er trifft es dort auch so, wie Jenny Marstrands Brief es angekündigt und er es erwartet hat Außer den ihm bekannten Familienmitgliedern ist nur noch ein junges, sehr verliebtes Bhepaar Hedegaard, es ist der Baurats Neffe und dessen eben angeheiratete Frau, geladen. Aber der ganze frohe Trubel ist für Peter in der ersten halben Stunde ein Teppen durch Nebel und Dunst. Alles Wirkliche und Laute verfängt sich abebbend an dem Kreisstrom, der befremdend und doch warm zugleich zwischen Hirn und Herr pulat: Jenny Marstrand. Fortsetzung folgt K 32. Fortsetzung Das sagt eich auch Peter. Während er in den ersten Wochen nach Absendung der Sonate weit mehr mit der Unbestellbarkeit rechnete, wächst iun von Tag zu Tag die Hoffnung auf einen Brief von Elisabeth. Es wehrt sich immer etwas dajegen, wenn seine Gedanken nur Elisabeth sagen. Die Vertraulichkeit der Weglassung des Familiennamens kommt ihm nicht zu. Das gebührte nur Margot, wie er ja auch Immer nur Jenny Marstrand oder doch Fräulein Jenny sagt. Solche Erwägungen werden jedesmal zu Stunden des Zwiespaltes, der Verwirrung und Unsicherheit Irgendwie kommt er sich als Verräter vor, obwohl er sich nicht klar werden kann, gegen wen er Verrat übt. Meist zwingt er sich lurch Selbstüberredung zu der Belehrung: Margot Ist Tatsächliches. Ellsabeth Gürtner und Jenny Marstrand sind Möglichkeiten. Möglichkeiten reilich, die—— Nein, weg mit solchen Gelanken, die nur Unruhe schaffen. Ist es am Tage, da er also gepeinigt wird, conzentriert er sich mit Eifer auf die Arbeit, Stahl, Schlenen, Granit, Beton, Messungen und Berechnungen türmt er sich über das Herz, bis is schweigt. Ist es am Abend oder in der Nacht, 1o läßt er sich von den selbst angeschlagenen Tönen des Klaviers in das andere Reich tragen, wiegt und schaukelt sich auf klingenden Wellen, die auf andere Bahnen und zu anderen Zielen sichen. In diese Zeit beglückt zwiefachen Schaffens bringt ein fünfzelliger Brief aus der Schweiz einen Wirbel. Ein sanfter, schleifender Wirbel nur, der aichts verletzt und zerbricht, sondern Vorhanlenes nur unerwartet in seinen Strudel zwingt Copyright by„Vier Falken Verlag“. Düsseldorf und— sich aufrollend— in vibrierend größer werdende Kreise zwingt. „Sehr geehrter Herr! Wir erlauben uns die Anfrage, ob Ihre hmoll-Sonate für eine Geige bereits verlegt wurde? Wenn nicht, bitten wir um Mitteilung. ob und zu welchen Bedingungen diese in unsern Verlag zu geben Sie bereit wären. Hochachtungsvoll " Grubner& Klitzing. Musikverlag, Basel.“ Beim ersten Lesen dieser Zeilen glaubt Peter Ullendal, daß ein Irrtum oder eine Verwechelung vorliegen müsse. Ar hatte doch noch keine Sonate komponiert, war überhaupt noch nie auf den Gedanken gekommen, jemals etwas von seinen heimlichen Kompositionen zu veröffentlichen. Selbst in der Knabenzeit hochfliegender Wünsche hatte er kaum an solche Möglichkeit gedacht. Doch schon im nächsten Moment stolpern seine Gedanken über das„-Moll“ und reißen den Vorhang vom schier Vergessenen. Die„Unvollendete“— Elisabeth Gürtner— die Sonatenantwort. Wie kommen Grubner& Klitzing in Basel zu dieser Brief-Sonate an die Geigerinf Hat die Post den Adressaten nicht ermitteln können, und weil sie ein Notenblatt in dem Umschlag gefunden, den Brief einem Musikverleg ausgeliefert? Aber er hatte doch den Absender auf die Rückseite des Umschlages geschrieben. Die Post müßte dann den unbestellbaren Brief ungeöffnet zurückgehen lassen. Wie dem auch sei, fest stand, daß Elisabeth 58. Jahrgang“ Nr. 18218 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Westdeutsche Zeitung 4. Oktober 1949 onn Hochburg des deufschen Fechtsports? Zur Neugründung des Deutschen Fechter-Verbandes Anfang November in Bonn Mit freudigem Herzen begrüßten vor ungefähr 14 Tagen die deutschen Fechter die Nachricht, daß das Fechtverbot mit sofortiger Wirkung aufgehoben ist. An der Gründungsversammlung des„Nationalen olympischen Comitees Deutschland“ am 24./25. September in Bonn, nahm unter den Delegierten der Fachverbände auch der eheDipl.-Fechtmeister Harry Brinkmann malige Präsident des Deutschen FechterVerbandes, der 23fache deutsche Meister, und mehrfache Olympiasieger Erwin Casmir (Frankfurt), teil. In seiner gestrigen Ausgabe brachte der General-Anzeiger die Nachricht, daß am 5. und 6. November in Bonn der Deutsche Fechter-Verband neu gegründet werden soll. Die Bonner Fechter lasen diese Meldung mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Denn während die zuständigen Stellen anderer Länder der britischen Besatzungszone von ihrer Militärbehörde bereits von der Aufhebung des Fechtverbotes unterrichtet worden sind, warten die Fechter des Landes Nordrhein-Westfalen bis heute noch immer vergeblich auf den ersehnten Bescheid, wieder fechten zu dürfen. Diese Verzögerung kann sich gerade für die Bonner Fechter verhängnisvoll auswirken: In Deutschland fehlt es nämlich an einer ausreichenden Zahl von guten Fechtmeistern, die allein es den deutschen Fechtern ermöglichen können, wieder Anschluß an die internationale Spitzenklasse zu gewinnen. Man kann buchstälich die zur Verfügung stehenden Fechtmeister an einer Hand aufzählen: Tagliabo(Frankfurt), Gerresheim (Berlin), Brinkmann(Bonn), Angelini(Gelsenkirchen) Bonn hat nun das Glück, einen der besten deutschen Fechtmeister, Harry Brinkmann, in seinen Mauern zu haben. Es gilt, ihn zu halten! Offenbach und Frankfurt sind vor dem Kriege nur durch ihre großen Meister Deutschlands Fechthochburgen geworden. Die junge Bundeshauptstadt, die durch die eingangs erwähnten Gründungsversammlungen zu einem Markstein keine Sonderrechte Der Vorstand des Drß beschloß es— Nur Auf seiner Münchener Tagung gelegentlich des Süd-Nord-Auswahlspiels befaßte sich der geschäftsführende Vorstand des DFB eingehend mit dem Verhältnis der Vertragsspieler-Vereine. Ausgehend von der Tatsache, daß der DFB als Zusammenfassung der Landes-Fußballverbände auch von den Vertragsspieler-Vereinen als höchste deutsche Fußballbehörde anerkannt und daß bisher weder vom Vorstand noch vom Beirat irgendwelche Beschlüsse über Sonderrechte gefaßt wurden, wicd festgestellt, daß die Vertrags-Fußballigen ausschließlich Spielklassen der bestehenden DFB-Organisationen sind. Der Vorstand beauftragt die Regionalverbände bzw. Ausschüsse sich baldmöglichst mit den Vertretern der Vertragsspieler-Vereine zu besprechen,„um so der ernsthaft drohenden Gefahr eines weiteren satzungswidrigen Verhaltens der Vertragsspieler-Vereine vorzubeugen“. Nach den Vorschlägen des Bundes-Spielausschusses bestätigte der geschäftsführende Vorstand des DFB die Austragung der deutschen Meisterschaft 1949/50 nur zwischen den sechs Meistern der Oberligen(Nord, West, Südwest, Süd, Berlin, Ostzone). Die Meisterschaft der Amateure wird von den Amateur-Landesmeistern der Regionalverbände bestritten. Bei Punktgleichheit entfällt bekanntlich nach einem früheren Beschluß das Entscheidungsspiel, ausschlaggebend ist das Torverhältnis nach dem Divisionsverfahren. Die weiteren Termine für den Länderpokalwettbewerb wurden auf den 13. November(Zwischenrunde), 22. Januar(Vorschlußrunde) und 13. März(Endspiel) angesetzt. Die Austragung einer deutschen Jugend-Meisterschaft wird abgelehnt; die in der Neuentwicklung des deutschen Fechtsportes wird, hat Gelegenheit, durch den ausgezeichneten Dipl.-Fechtmeister Brinkmann ebenfalls zu einer Hochburg der edlen Fechtkunst zu werden. Am 21. 9. 1949 schrieb das„Hamburger Echo“:„Es wäre im Interesse der norddeutschen Fechterei eine dankenswerte Aufgabe, wenn man diesem befähigten Meister(Brinkmann) in Hamburg eine neue Wirkungsstätte schaffen würde.“ Hamburg ist bereits an Meister Brinkmann mit einem großzügigen Angebot herangetreten. Es muß eine dringliche Aufgabe der Fechter Bonns und auch der Universität sein — sie haben bekanntlich eine alte Fechttradition zu wahren(alljährliches Treffen Universität Bonn— Universität Oxford)— Fechtmeister Brinkmann in Bonn zu halten. Das ist aber nur möglich, wenn auch für Nordrhein-Westfalen das Fechten bald frei wird, damit sich auch in Bonn die Fechter wieder zusammenschließen können. " Ner sechs Oberliga-Meister in der„Deutschen“ Mleisterschaftsspiele der Jugend sollen nicht über das Gebiet der Landes-Fußballverbände hinausgehen. II. Division in Zahlen Gruppe 1 Hultäunig aes Beullaten Hakabattsundes Die ersten Beschlüsse— Wartezeit 46 Delegierte aus den Landesverbänden der Westzonen und von Berlin gründeten in der festlich geschmückten Stadthalle zu Mülheim-Ruhr den Deutschen HandballBund. Zum Vorsitzenden des neuen Verbandes beriefen die Vertreter der deutschen Landesverbände einstimmig und unter groBem Beifall den bisherigen Vorsitzenden des Deutschen Arbeitsausschusses für Handball, Willi Daume(Dortmund). Der weitere Vorstand setzt sich zusammen aus: Zweiter Vorsitzender Karl Dräger(Berlin), Kassenwart Willi Fischer(Düsseldorf), Spielwart Siegfried Perrey(Flensburg), Schriftführer Heinrich Bopp(Frankfurt), Frauenwart Max Wiebryralski(Hamburg), Jugendwart Emil Pellath(München), Rechtswart Paul Kenner (Obereßlingen), Schiedsrichterwart Max Kämpchen(Castrop-Rauxel), Auslandsreferent Willi Bubert(Hamburg). Zum Sitz des Deutschen Handball-Bundes wurde Dortmund bestimmt. Die Farben des Bundes sind hellblau-weiß. Die Satzungen des DHIB schließen sich eng an die alten Bestimmungen des Deutschen Arbeitsausschusses an. Von den Satzungsänderungen ist bemerkenswert, daß die Wartefrist bei Vereinswechsel grundsätzlich drei Monate beträgt. Bei der festlichen Ausrufung des Deutschen Handball-Bundes konnte Willi Daume als erster Vorsitzender im Verlaufe seiner programmatischen Antrittsansprache Persönlichkeiten aus Staat und Sport als Ehrenbei Vereinswechsel drei Monate gäste begrüßen. Professor Dr. Carl Diem (Köln) wünschte dem neuen Verband im Namen des Olympischen Komitees ein herzliches Glückauf. Sieg und Niederlage Bonner TIIC Schwarz-Weiß in Köln Im Hockey-Klubkampf errang die erste Herrenmannschaft des Bonner THIC SchwarzWeiß trotz Ersatz für Weeg und Weimer gegen die komplette 1. Herren des Vfl. 99 im Weidenpescher Park einen„beachtenswerten:-Sieg. Nach kurzer Zeit hatten sich die Bonner mit den schwierigen Platzverhältnissen vertraut gemacht. Der Ansturm der Kölner scheiterte an der stabllen Bonner Läuferreihe und der Entschlossenheit der Hintermannschaft. Der für den verletzt ausgeschiedenen Linksaußen Löllgen in der zweiten Hälfte eingesprungene junge Nachwuchsspieler Rogge kam mit Klemm auf dem linken Flügel gut zum Einsatz. Klemm schoß in der zweiten Spielhälfte nach schöner Einzelleistung das siegbringende Bonner Tor. Die Bonner Mädchenmannschaft mußte sich erwartungsgemäß der körperlichen Uebelegenheit und langjährigen Spielerfahrung der ersten Damenelf des Vfl. 99 mit:2 strecken, obwohl sie durch ihren Kampfeifer bis kurz vor Spielende das Treffen offenhalten konnten Dies und das- kurz getaßt Wieder Sturmvogel-Erfolge Im Großen Straßenpreis von Freudenberg, der auf einer 200 km langen Strecke, quer durch das Sauerland gestartet wurde. belegten die Bonner Sturmvogel-Fahrer Euenheim den 7. und Sauerborn den 9. Platz. Am kommenden Sonntag starten die Sturmvogel-Fahrer in Köln, Opladen und in Mainz. VIB Linz— SC Irlich:1 Nach ihrer vorsonntäglichen Schlappe in Hönningen sicherten sich die Platzherren in einem harten, kampfbetonten Spiel durch eine geschlossene Mannschaftsleistung zwei wertvolle Punkte. Torhüter Schmidt verhinderte durch schöne Abwehrleistung weitere Tore der Gäste, welche zeitweise den Linzern ein ebenbürtiger Gegner waren.— Jugend VIB Linz— Jugend Wied-Niederbieber:2. Neuer K. o von Peter Müller Der Kölner Exmeister Peter Müller ist nach seinem Erfolg über Jupp Besselmann wieder ein vielbegehrter Mann. Bei der Eschweiler Berufsbox-Veranstaltung stand der Duisburger Mittelgewichtler Kleinbauer sechs Runden gegen den„schwazen Peter“. ehe ihn in der ominösen siebten Runde das K..-Schicksal ereilte. Bonner Erzeuger-Großmarkt Preise vom 3. Oktober für 100 kg in DM: Salat.—9; Endivien.—16; Wirsing 10 bis 12,5; Weißkohl—.5; Rotkohl 4,4—6; Blumenkohl 12,4—36; Spinat 4,5—.5; Sellerie Stück 8,7—18,5; Porree Stück 6,9—13.4; Zwiebeln—11,6; Möhren.—7,9; Aepfel je nach Sorte: A 13—45,6, B.—26; Birnen je nach Sorte: A—27, B.—14,7: Zwetschen 45—64; Pfirsische All 50—70, AIIl 28.—42; Wollbohnen 15.—21,5; Speckbohnen 32—46; Salatgurken 21.—29; Salzgurken—15; Essiggurken 32,6—37, Tomaten 15,1—23; Nüsse 150—165. BONNER WETTERWÄRTE Am heutigen Dienstag bei mäßigem westlichen Winden meist stark bewölkt; leichte Niederschläge möglich, Tagestemperaturen um 16 Grad. Am morgigen Mittwoch wieder etwas freundlicher, aber kühl. Gott der Allmächtige rief am Freitag, dem 30. Septembe: 1949, in seinem unerforschlichen Ratschluß, plötzlich und unerwartet meine liebe, gute Frau und treuen Kameraden, die treusorgende Mutter und liebe Schwester Frau Jutta Patriok geb Quester Im Alter von 57 Jahren nach langem, mit Geduld und großen Schmerzen ertragenem Leiden, zu sich. Georg Patriok Ingeborg Patrick-Geusgen Emmy Bayard geb. Quester Karl Bayard und Anverwandte. Bonn, Kurfürstenstr. 78, den 1. Oktober 1949. Die Exequien werden gehalten am Mittwoch, dem 5. Oktober 1949. morgens.45 Uhr, in der Pfarrkirche St. Sebastian Bonn-Poppe dorf: die Beerdigung ist am gleichen Tage, um 14.15 Uhr, von der Kapelle des Nordfriedhofes aus. Von Beileidsbesuchen bittet man Abstand zu nehmen. Geschäftliches Schreibmaschinen, guterhaltene Markenmaschine schon ab 120 DM z. verkauf. K. Birkheuser. Bonn. Herwarthstraße 26. Unterricht Ertelle Spanisch-Unterricht, stdl. 2 DM. 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