S5. Jahrgang— Nr. 17.565 Verlagse Gründungsjahr 1725 Weigenpseiie: Gelegenheitsanzeigen Familienanzeigen.... mm.18 Geschäfts= u. Werde=Anz. mm K.36 Randleisten=Anzeigen.. min.— Zissern= u. Auskunstsgebühr(Porto besonders).30 Alle Anzeigenpreise verstehen sich netto für die 46 mm breite mm=Höhe Belugepreis frei Haus einschließlich Botenlohn und Versandkosten monatlich.— Feldpostbezug.. monatlich K.— Einzelverkaufspreis.... K.10 Postbezugspreis einschließl. Postüverwelsungsgebühr und Postzustellgeld...!.36 Ertüllungsort Bonn. Bossererte * f ü r B o n n u n d U m g e g e n d Bonner Nachrichtt.. Godesberger Nachrichten Siegburger Nachrichten 7 Euskirchener Nachrichten Die Geschäftsstelle in durchgedend von—18 Uhr geöffnet. Sprechstunden der Schriftleitung von 18—19 Uhr. Sammelruf 3851—53 Postscheckkonto Köln Nr. 18672. Bankverbindungen: Reichsbank=Girokonto. Deutsche Bank. Dresdner Bank. Commerzbank. Volksbank, alle in Bonn. Mittwoch, 6. Januar 1943 Bettag uus Ltud. Vonner Nuu richten Hermann Neusser.=G. Vonn Geschaftestelle und Schriftleitung Benn, Baynhoflttaße 12 Gnneomenellen fA Besug une nseigen Godesberg. Koblenzerstraße* Godesberg.... Baynhofstraße 30 Kessenich..... Markusstraße 62 Eustlichen.... Bahnhofstraße 13 Beuel.... Adolf=Hitler=Plas Cverkassel.... Haupistraße 144 Oberdouendorf, Heisterbacher Str. 30 Königswinter. Hauptstraße 87 Honnei Hauptstraße 49 Linz=Rbein.... Mittelstraße 13 Siegburg.. Adolf=Oitter=Vlas 29 Troisdorf.... Kölner Straße 77 Hennes...... Bahnbosstraße 11 Kissen... Adoll=Oitler=Straße## .„Die gewalltätigsse Mach!“ OM Für die geradezu planetarische Entfernung, die zwischen europäischem und amerikanischem Denken liegt, ist in diesen Tagen ein Beispiel von überzeugender Beweiskraft zu verzeichnen. Ein jüdischer USA.=Schriftsteller hat in einem Zeitungsartikel den Präsidenten Roosevelt für den„Friedensnobelpreis“ in Vorschlag gebracht, unter dessen ersten Trägern, ehe die Stiftung des schwedischen Dynamitkönigs in die Hände der jüdisch=demokratischen Agitation geriet, die tdealistische Vorkämpferin des Friedensgedankens, Berta von Suttner. war, deren Roman„Die Waffen nieder“ einen so großen literarischen und einen so kleinen politischen Erfolg hatte. Das Erstaunliche ist in Anbetracht des Urhebers nicht, daß jener Vorschlag gemacht werden konnte, sondern, daß er von einem großen Teil des amerikanischen Volkes gebilligt wird. Der Gedanke, daß ein Mann, der, wie aktenmäßig zu beweisen ist, die Hauptschuld an dem Ausbruch des europäischen Krieges trägt, und der entgegen seinen Versprechungen sein eigenes Land in den Krieg gestürzt hat, mit der Krone des Friedens ausgezeichnet werden soll, ist für einen Europäer, selbst wenn er kein Faschist oder Nationalsozialist ist, etwas Groteskes, während der Durchschnittsamerikaner darin eine öffentliche Beurkundung der Vorstellung sieht, die er von der Politik seines Landes hat. Diese Unbelehrbarkeit amerikanischen Denkens enthebt die übrige Welt nicht der Pflicht, nachzuweisen, daß die Geschichte der nordamerikanischen Union, auch abgesehen von dem aktuellen Fall des Präsidenten Roosevelt, in einer fast ununterbrochenen Reihe von Kriegen und von Anwendung der Gewalt als Mittel der auswärtigen Politik verläuft. Dieser Nachweis ist umso wichtiger in einem Augenblick, in dem der Amerikanismus den Anspruch auf politische, wirtschaftliche und kulturelle Führung aller Völker der Erde erhebt. Es ist das Verdienst einer historischen Untersuchung von Gerhart Jentsch, die weitesten Kreisen unbekannte Tatsache bewiesen zu haben, daß die Vereinigten Staaten in den 158 Jahren ihres Bestehens(1783—1941) nicht weniger als in 164 Fällen, also im Durchschnitt in jedem Jahr, bei der Lösung von einer außenpolitischen Frage zur Anwendung von Gewalt geschritten sind, daß sie also selbst England in dieser Beziehung hinter sich lassen, von Staaten wie Deutschland, Italien und Japan ganz abgesehen, gegen die sich im ersten und zweiten Weltkrieg die USA.=Propaganda wegen angeblicher, Gewaltpolitik vornehmlich richtete. Nur selten sind dabei die amerikanischen Machtmittel zur Verteidigung eingesetzt worden; in hundertsechzig Fällen sind die Streitkräfte der USA. als Angreifer in fremde Gebiete eingerückt, wenn auch nur, wie dies Präsident Coolidge in einer Rede im Jahre 1927 ausdrückte,„um den Bereich der Selbstregierung zu erweitern, nicht um sich fremde Gebiete anzueignen“. Damit stoßen wir auf das pharisäische Stichwort, mit dem die amerikanische Politik seit jeher die Beweiskraft der Geschichte zu fälschen versuchte, indem sie ihre imperialistischen Eroberungen in den Mantel idealistischer Beweggründe hüllte und der öffentlichen Meinung ihres Landes die Möglichkeit gab, nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst zu betrügen. Auf diese Weise wurde die Einbeziehung Kubas, der Philippinen und der mittelamerikanischen Republiken in den militärischen und wirtschaftlichen Herrschaftsbereich der USA. gerechtfertigt; Präsident Wilson trat in den Krieg gegen Deutschland ein, um es„reif für die Demokratie zu machen", Roosevelt folgte seinem Beispiel, indem er die Vereinigten Staaten zum„Arsenal für die Demokratien“ erklärte, und noch die letzte Gewalttat gegen das französische Nordafrika wurde damit gerechtfertigt, daß sie bestimmt sei, Frankreich gegen den deutschen Eroberer zu verteidigen, obwohl die ganze Aktion offen auf die wirtschaftliche Ausbeutung des französischen Kolonialreiches gerichtet ist. Denselben doppelten Boden hat die nordamerikanische Politik der„gutnachbarlichen Beziehungen“ zu den südamerikanischen Ländern und zu den Staaten, mit denen die sogenannten Leih= und Pachtverträge auf Kriegslieferungen abgeschlossen wurden. England nicht ausgenommen. Auch sie sollen angeblich dazu dienen, die Staaten gegen die„Aggression" widerstandsfähig zu machen, während sie in Wirklichkeit zur wirtschaftlichen Abhängigkeit dieser Länder von dem Geldgeber und Lieferanten führen wird, der sich durch Konzessionen und nicht selten durch Stützpunkte bezahlt macht. Es mag befremdlich erscheinen, daß dieser Betrug trotz seiner Plumpheit zwar allmählich in den betrogenen Ländern, selbst in England, erkannt wird, in den 1“ Vereinigten Staaten aber jenen Glauben an die Friedfertigkeit der amerikanischen Politik anscheinend in keiner Weise erschüttern kann. obwohl es vor dem Kriege und noch bei der letzten Wahl Roosevelts nicht an kritischen Stimmen fehlte, und obwohl die repräsentative amerikanische Literatur Porträts des Amerikanismus entworfen hat, die die Fähigkeit zur Selbsterkenntnis verrieten. So schrieb der Schriftsteller Fleicher Pratt im Dezember 1938 in der Zeitschrift„American Mercury“, indem er das Ergebnis der historischen Untersuchung des Deutschen vorwegnahm:„Das Protokoll ihrer eigenen Geschichte, auch der jüngsten, erweist die Vereinigten Staaten als die mit größtem Erfolg raufsüchtigste und die mit der größten Unvernunft gewalttätigste Macht der Welt“. Die Erklärung dafür, daß die so gekennzeichnete Politik und ihr ins Krankhafte gesteigerter Exponent Roosevelt in den Vereinigten Staaten als„friedlich“ empfunden werden, liegt letzten Endes in der Verführung, die der Imperialismus mit seiner Parole von dem„amerikanischen Jahrhundert" für den auch persönlich zur Selbstüberschätzung und Ueberheblichkeit neigenden Amerikaner besitzt. Er hat dafür das Wort von„Gottes eigenem Land“ geprägt und damit dem anderen„auserwählten Volke“, den Juden, die Brücke geschlagen, auf die sie in die amerikanische Politik und in das amerikanische Denken gewandert sind, um das„amerikanische Jahrhundert" zu einem jüdischen zu machen. UsA.=Gangster schmuggeln Benzin (Funkbericht unseres Südamerika-Vertreters) MP Buenos Aires, 6. Jan. In der USA.=Presse wird Klage darüber geführt, daß der Schwarzmarkt an - Ausdehnung zugenommen habe, und daß der Benzinschmuggel ähnlich wie früher während der Prohibition der Alkoholschmuggel das große Geschäft der GangsterUnterwelt geworden sei. Durch Zufall sei die Polizei, als sie die Leiche eines Gangsters untersuchte, einem Diebstahl von 8450 Benzinbüchern auf die Spur gekommen. Die gestohlenen Coupons wurden mit drei bis fünf Cent pro Gallone an Tankstellen verkauft, die ihrerseits darauf Benzin mit einem Aufschlag von 100 bis 200 Prozent weiterverkauften, obwohl auf Mißbrauch der Coupons Strafe bis zu 10.000 Dollar und Gefängnis bis zu einem Jahr stünden. Heanerkedi die„Sehnungen der Bemnonratte“ Konkurrenzkampf der Ausbeuler=Mächle geht weiler— Briten besetzen die Erdölgebiele— Proiest der iranischen Presse (Drahtbericht unseres Vertreters in Ankara) RE Ankara, 6. Jan. Angesichts der unsicheren innerpolitischen Situation in Iran und der Gefahr neuer Hungerrevolten haben, wie aus Teheran gemeldet wird, englische Truppen jetzt das gesamte iranische Erdölgebiet besetzt. Den letzten unmittelbaren Anstoß zu dieser mit starken Kräften unternommenen militärischen Aktion hätten wiederholte Versuche aufständischer Banden, die Erdöllager in der Nähe von Täbris in Brand zu stecken und zu vernichten, gegeben. Im übrigen wird die Lage in Teheran dadurch charakterisiert, daß die Mehrzahl der Provinzen in einen Steuerstreik getreten sind und sich weigern, noch weiter Steuergelder abzuliefern. Der Steuerstreik ist im gleichen Maße ein Protest gegen die Regierung, wie gegen die von nordamerikanischer Seite verfügte Kontrolle der iranischen Staatsfinanzen. Das iranische Parlament sah sich gezwungen, einem erneuten Druck der USA. nachzugeben; es mußte für das Handelsund Landwirtschaftsministerium sowie für das Schulwesen die Bestellung je eines zusätzlichen amerikanischen Beraters bewilligen, die neben den bereits tätigen amerikanischen Beratern fungieren werden. Das Gehalt dieser Berater wurde vom Parlament mit je 12000 Dollar jährlich festgesetzt. Der Londoner Nachrichtendienst mußte gestern die unbequeme Meldung durchgeben, daß sämtliche iranische Zeitungen ihr Erscheinen eingestellt haben. Der Schritt der iranischen Presse geschah als Protest gegen die unhaltbare Lage des Landes, dessen Regierung nur noch ein Spielball zwischen den Interessen der drei Aggressorenmächte USA., Großbritannien und Sowjetunion ist. Die Besetzung Irans ist einmal mit der fadenscheinigen Ausrede begründet worden, man müsse das Land vor einer deutschen Interessennahme oder gar vor einer deutschen„Invasion“ schützen. Jetzt ergibt sich das groteske Schauspiel, daß drei Großmächte. nämlich die Sowjetunion, Großbritannien und die USA. einen verbissenen Kampf darum begonnen haben, wem ein stärkerer Einfluß auf die politische und wirtschaftliche Entwicklung in Ikan zukomme, und wer aus dem heutigen Chaos den größeren Gewinn ziehen dürfe. Die Rivalität zwischen der sowjetischen und der britischen DiploIn einer Stunde 17 Sowjetpanzer vernichtet Sturmgeschütze der Waffen-f im erfolgreichen Abwehrkampf im Dongebiet Berlin, 6. Jan.(*) Im Dongebiet versuchten die Bolschewisten auch am 4. Januar an verschiedenen Stellen mit starken. Infanterie= und Panzerkräften in deutsche Stellungen einzudringen. Unsere Truppen schlugen jedoch die immer wieder angreifenden Sowjets in sehr schweren Abwehrkämpfen zurück und warfen den Feind bei Gegenstößen aus Ortschaften und Wallstellungen heraus. In rascher Folge wechselten Vorstöße und Gegenangriffe ab, bei denen es oft zu erbitterten Nahkämpfen kam. Die im Brennpunkt des Ringens stehende Kampfgruppe hatte den ganzen Tag über besonders schwere Gefechte zu bestehen. Schon am frühen Morgen rollten die Sowjetpanzer gegen ihre Stellungen und Stützpunkte an. Das Schicksal dieses ersten Angriffes entschied eine# Sturmgeschützabteilung, die nach Mitteilung des Oberkommandos der Wehrmacht innerhalb einer Stunde 17 bolschewistische Panzev vernichtete. Auch bei den weiteren wechselvollen Abwehrkämpfen und Gegenangriffen setzten sich unsere Truppen gegen die feindliche Uebermacht erfolgreich dutch. Als der Feind am späten Abend seine Angriffe abbrechen mußte, lagen die Trümmer von 31 zerschossenen und Frennenden Sowjetpanzern zwischen und vor den deutschen Stützpunkten. Ebenso scheiterten im mittleren Abschnitt der Ostfront die örtlichen Angriffe der Bolschewisten. Hier richteten sich die schwersten Stöße gegen den Stützpunkt Welikise Luki, ohne daß es dem Feind gelang, den Widerständ der deutschen Besatzung zu brechen. Im Verlauf der harten Abwehrkämpfe zerschossen die unerschütterlichen Verteidiger 14 feindliche Panzerkampfwagen. Trotz ungünstiger Wetterlage griffen unsere Kampf= und Jagdflugzeuge in die Kämpfe um Welikije Luki ein. Ihre wirksamen Tiefangriffe richteten sich gegen Feldstellungen, Maschinengewehrnester und Flakbatterien. In den Mittagsstunden fingen unsere Jäger einen Verband sowjetischer Tiefflieger ab und brachten ohne eigene Verluste sechs gepanzerte Schlachtflugzeuge zum Absturz. Auch südöstlich des Ilmensees konnte der Feind bei seinen bis zu sechsmal wiederholten Angriffen keine Erfolge erzwingen. Die Kraft der Vorstöße hat in diesem Raum offensichtlich nachgelassen. Roosevelt läßt politische Gegner verhaften Nach dem Mißerfolg des„Weißbuches“ verschärfter Terror gegen die Opposition (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung) Fs Berlin, 6. Dez. Die Absicht Roosevelts, durch eine neue Verdrehung der historischen Wahrheit den Kongreß unter Druck zu setzen, und die ungenügende Unterstützung seiner Kriegspolitik durch die USA.=Oeffentlichkeit für die Niederlagen des ersten Kriegsjahres verantwortlich zu machen, ist fehlgeschlagen. Mit dem „Weißbuch“ hat er das Gegenteil von dem erreicht, was er beabsichtigte. Seine Kritiker haben sich sofort auf diese verlogene Dokumentensammlung gestürzt, und sie als einen plumpen Versuch Roosevelts. sich durch Verdrehung der Tatsachen von der Kriegsschuld reinzuwaschen, entlarvt. Roosevelt selbst scheint über den Fehlschlag seines Planes so erbittert zu sein, daß er seine in letzter Zeit geübte Zurückhaltung bereits wieder fallen läßt. So wurden auf seinen Befehl noch vor dem Zusammentritt des Kongresses 33 politische Gegner verhaftet, die vor ein Schwurgericht gestellt werden. sollen, weil sie angeblich die Moral des Volkes untergraben hätten. Unter ihnen befindet sich auch der Verleger Griffin, der eine Zeitlang durch ein ChurchillInterview und seine Vorstöße gegen den britischen Ministerpräsidenten von sich Reden machten. Da das Buch des früheren USA.=Botschafters in Tokio, Grew, Roosevelt größte Schwierigkeiten bereitete, zitierte der Herr des Weißen Hauses auch den früheren Botschafter in London, Kennedy, zu sich, von dem er, wie es scheint, weitere Indiskretionen befürchtet. Dieser soll zum mindesten für die Dauer des Krieges zum Stillschweigen gebracht werden. Ferner wurde ein neuer Feldzug gegen die sagenhafte Fünfte Kolonne angekündigt, die noch bei allen innerpolitischen Krisen zur Entlastung des Präsidenten herhalten mußte. Die Terrormaßnahmen dürften in den nächsten Tagen wieder verschärft werden. Das„Weißbuch“ reicht also nicht mehr aus, ein neuer Bluff muß nun als Ersatz herhalten. Trotz aller Bemühungen hat Roosevelt nicht verhindern können, daß durch das Aufrollen der historischen Fragen der Kriegsverantwortung sein eigener entscheidender Anteil an der Entfesselung des zweiten Weltkrieges plötzlich wieder in aller Munde ist. Er muß sich sagen lassen, daß die Lektüre des Weißbuches die Auffassung bestätigt, daß die USA. zur Ausbreitung und Verlängerung des Krieges wesentlich beigetragen haben und damit keineswegs dem Interesse der neutralen Völker dienten. Damit schließt sich der Vorhang über einem Unternehmen, das zu den vielen politischen Niederlagen Roosevelts nun eine neue gefügt hat. Der Weltkampf aber gegen den Verbrecher im Weißen Hause geht weiter, er wird erst enden, wenn die Wiederholung eines solchen Betruges für alle Zeiten unmöglich gemacht worden ist. matte ist nach außen hin sichtbar geworden, als die frühere, von Moskau gekaufte Regierung Suheily über Nacht von dem jetzigen Regime Achmed Kawani verdrängt wurde, das völlig im Dienste Londons steht und von dem britischen Gesandten in Teheran Reader Bullard betreut wird. Dieser Regierungswechsel fiel zeitlich mit der durch die Ereignisse an der Ostfront bedingten Schwächung der sowietischen Iran=Stellung zusammen und läßt sich zur Not noch daraus erklären. Aber es hat jetzt nicht den Anschein, als ob man sich in London auf die Dauer dieses Erfolges wird erfreuen können. Dem britischen Einfluß in Iran wird seit einigen Wochen in wachsendem Maße von Washington entgegengearbeitet. Den Anfang machte hier die von Roosevelt verkündete Ausdehnung des Pacht= und Leihgesetzes auf Iran, mit der die Entsendung einer nordamerikanischen Militärkommission nach Teheran begründet wurde, wobei sich diese Militärkommission auch die mazgeblichste Rolle bei der angeblichen Reorganisierung der iranischen Armee sichern konnte. Es folgten dann sehr überraschend verschiedene nordamerikanisch=iranische Kreditabkommen, für die als Gegenleistung wertvolle Erdölkonzessionen geboten werden mußten, und als vorläufig letzte Phase ist die Ankunft einer nordamerikanischen„Kulturmission“ in Teheran zu verzeichnen, die— durch die Bestellung besonderer„Berater“ im iranischen Erziehungsministerium— auch die geistige Haltung des Landes beeinflussen will. Wie dieser sowjetischbritisch=nordamerikanische Machtkampf am Ende ausaehen wird, scheint im Augenblick noch völlig ungewiß. Daß er auf Kosten des unglücklichen Landes geführt wird, unterliegt allerdings keinem Zweifel mehr. Widerstland der Eingeborenen wächst (Drahtbericht unseres römischen Vertreters) AS Rom, 6. Jan. Die Lage in Französisch=Margkko ist nach Meldungen aus Tanger nach wie vor verwirrt, d. h. die englischen und amerikanischen Besatzungslehörden haben immer mehr mit dem Widerstand der Eingeborenen zu kämpfen. So mußte in Oran eine Art Belagerungszustand, eingeführt werden. Von 6 Uhr abends bis 7 Uhr morgens besteht Ausgehverbot. Eine Reihe neuer Verhaftungen wurde vorgenommen. Die Konzentrationslager in Algerien und Marokko sind überfüllt mit Arabern, die ihre feindselige Haltung gegenüber den Engländern und Amerikanern geäußert haben. Darüber berichten algerische Mohammedaner, denen es gelungen ist, sich zu den deutscheitalienischen Linien in Tunesien durchzuschlagen. Die Flüchtlinge berichten weiter, daß sich die Zahl derer nicht mehr feststellen ließe, die erschossen worden sind, weil sie Sympathien für die Achsenmächte geäußert haben. Britisches Lob für Schweden (Drahtbericht des General-Anzeigers) 0M Berlin, 6. Jan. Der Leiter der nordischen Abteilung im englischen Informationsministerium, der sich gegenwärtig in Stockholm aufhält, um die Erfolge der englischen„Aufräumungsarbeit“ in Schweden zu überprüfen, hat sich in einem Interview mit„Dagens Nyheter“ sehr befriedigt über seine Beobachtungen und Eindrücke ausgesprochen. Das Stockholmer Blatt teilt diese gute englische Zensur mit sichtlicher Befriedigung der Oeffentlichkeit mit und bestätigt dadurch, daß die ausgedehnte englische Aktion in Schweden, die sich nicht nur auf Durchdringung des gesamten öffentlichen und geistigen Lebens erstreckt, in weitesten Kreisen Schwedens eine bereitwillige Aufnahme gefunden hat. Wenn diese Tatsache in einzelnen eklatanten Fällen parteiischer Beurteilung politischer oder militärischer Vorgänge durch die schwedische Presse von deutscher Seite festgestellt wurde, kamen aus Schweden regelmäßig gereizte Antworten, die von einer Einmischung in schwedische Angelegenheiten sprachen, ohne zu dem Kernpunkt der Dinge durchzudringen, welche Pflichten eine wirklich neutrale Haltung der schwedischen Oeffentlichkeit auferlegen würde. Das Lob, das jetzt aus englischem Munde gespendet wird, zeigt, wie berechtigt die deutschen Beschwerden waren. gesp schn Im deutschen Abwehrfeuer brechen immer wieder die Massenangriffe der Volschewisten zusammen In harten Abwehrkämpfen trotzen die deutschen Soldaten einem Feind, den seine tierhafte Primitivität und seine stolsche Ausdauer mit allen Vorteilen für die Winterschlacht ausgestattet bat. Immer wieder scheitern die Versuche des Feindes, die deutschen Stellungen unter Masseneinsatz an Menschen und Maierial zu Überrennen. Links: Ein schweres Insanteriegeschütz in Feuerstellung südostwärts des Ilmensees. Rechts: Ein Spähtrupp hat Feindfüylung bekommen. Sofort gehen die Soldaten in Anschlag, während der Spähdie Bewegung des Jeindes beobachtet.. PK-Aufnahmenz Kriegsberichter u. d. Beoke(HR), Postech(HM), Seite 2. Nr. 17 567 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend? Bonner Nachrichten 6. Januar 1943 Abwehr im großen Donbogen ... 6. Jan. Der stille Don ist wieder die Grenze eines erbitterten und mit aller Härte geführten Kampfes geworden. Zwischen seinen Ufern und der Wolga rennen die Bolschewisten in Massenangriffen von Inund Panzerkräften gegen einen riesigen, unerschütterlichen deutschen Igel. Im großen Donbogen hat sich die dolschewistische Winteroffensive an einer aus dem Boden gestampften Abwehr festgerannt. Im„toten Raum“ hinter unseren Frontlinien fand der anfänglich mit überlegenen Kräften großangelegte Offensivstoß des Feindes zunächst kaum einen Widerstand. Anfängliche Erfolge machten die Sowjets sicher, daß nichts diese Masse von Menschen und Panzer und schweren Wafsen aufzuhalten vermöge. Da fanden sie an einem wichtigen Flußabschnitt ein Halt. Entschlossene Männer hatten eine Abwehrfront über Nacht errichtet. Aus dem Nichts wurde eine Kampflinie. Gewehrträger mit spärlichsten Kanonen und Granatwerfern sowie Flakgeschützen wurden ein Bollwerk, das in Kälte und Nässe und Schnee und Frost gegen alle Angriffe standhielt. Aber diese Front stand und hielt— sie socht zäh wie die Katzen in Löchern, in Kuscheln, auf freien Plänen. Der Feind fand einen Widerstand, mit dem er nicht gerechnet hatte. Er fand hier, schon weit von seinet Versorgungsbasis, den ersten wirklichen Widerstand. Wo kamen zum Teufel diese Kräfte her. Sie waren wirklich aus dem Nichts, aus dem Boden herbeigezaubert. Ein Führungsstab bildete sich, jeder ordnete sich einer Aufgabe unter, ohne zu fragen, ohne die Möglichkeit auch nur anzudeuten, von oben her erst Anweisung und Befehle zu erhalten. In Oberst A. fand sich der kühle, überlegene Kopf. Der Ritterkreuzträger Oberst Milosch, der mit seiner Tat bei Eben Emael in die deutsche Kriegsgeschichte eingegangen ist, hielt einen lebenswichtigen, weit vorgeschobenen Ort als Brückenkopf. Ein 25jähriger Ritterkreuzträger, Hauptmann Göpel, der Kommandeur eines Offizierslehrganges, fing den ersten Stoß der drückenden Feindmassen auf. Offiziere seiner Schule übernahmen Bataillone und Kompanien. Ein Oberleutnant auch aus seiner Schule, mit dem deutschen Kreuz in Gold, bildete eine Kampfgruppe, die in härtesten Wochen die fast unlösliche Aufgabe erfüllte, die Brücken über den entscheidenden Fluß zu halten und eine weite, langgezogene Front abzuriegeln. Langsam kam nun die Verstärtung heran. Von Stunde zu Stunde waren sie erwartet worden— und blieben doch Tage um Tage aus, da sie erst heranrollen mußten. Wo es brenzlich war, stürzten unsere Stukas und schafften für Stunden des bleichen Tages Luft. Nacht wachten in den Löchern die Männer, treu und verbissen wie nur an einer Abwehrfront. Und in den Gefechtsständen klieb das nervenzehrende Planen und Wagen. Man mußte die Klinge. die man eisern in der Hand hielt, geschmeidig führen, dort parieren, dort in Finten andeuten, dort zustoßen und dort schwer zuschlagen. Der Feind zog seine Salvengeschütze zusammen und vereinigte die Feuerwirkung seiner gesamten schweren Artillerie auf einen schmalen Abschnitt. Als die Teuselsstunden im Hagel der Granaten um waren, glitt Welle um Welle mit Hurräh über den Schnee— und blieb liegen im Feuer unserer Abwehr. Dann massierte der Gegner seine Panzerkräfte— und stieß durch die dünne Linie hindurch, die gesamte Brükkenkopfstellung dieses wichtigen Flußabschnittes, die wie ein glühender Bolzen alle weitgespannten Pläne auf den Kartentischen der Genossen Kommissare und Kommandeuxe verbrannten, zum umfassen und von allen Seiten einzudrücken. Da waren unsere Panzer herangekommen. Der Feind traf nun auf die größere Wucht. Von 51 seindlichen Panzerkampfwagen wurden 46 ohne eigenen Verlust abgeschossen. Nun wurde nicht mehr abgewehrt und mit Klauen und Zähnen verteidigt— nun wurde örtlich mit Wucht und größeren Kräften angegriffen. Diz Abwehr in diesem wichtigen Flußabschnitt im großen Donbogen hat gehalten wie lester Stahl, biegsam und hart, und ist wie bester Stahl auch bereit, zurückzuschnellen und schneidend zuzuschlagen und zu zerschneiden. Kriegsberichter Joschim Preß. Eroberte Stellungen in Tunesien verstärkt Rom, 6. Jan. Der italienische Wehrmachtsbericht vom Dienstag hat folgenden Wortlaut: An der Syrtefront erschwerte auch am 4. Januar das andauernde schlechte Wetter die Tätigkeit zu Lande und in der Luft. Im Wüstengebiet Südlibyens verstärkte sich der Druck gegen unsere vorgeschobenen Stellungen. In Tunesien dauert die Verstärkung der kürzlich eroberten Stellungen an. In den Kämpfen des 3. Januar wurden ungefähr 300 Gefangene gemacht, darunter seche Offiziere.-Eine deutsche Angriffsgruppe zerstörte bei einem gelungenen Handstreich zwei Bunker und nahm zwei britische Offiziere und 28 Soldaten gefangen. Acht feindliche Flugzeuge wurden in lebhaften Luftkämpfen von deutschen Staffeln abgeschossen, vier weitere am Boden in Brand gesetzt. In der vergangenen Nacht wurden die Hafenanlagen und Lagerhäuser des Hafens von Algier von unserer Luftwaffe angegriffen. Eines unserer Unterseeboote ist nicht an seinen Stützppunkt zurückgekehrt. Aihallende schwere Abwehrnampse im Osten Sowjets verloren bei Welikise Luki 14 Panzer Sowjet-Stützpunkt im West-Kaukasus ausgehoben Aus dem Führerhauptquartier, 5. Jan. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Im West=Kaukasus wurde in überraschendem Zugrif ein feindlicher Stützpunkt ausgehoben. Kampfflieger griffen die Hasenanlagen von Gelendshik an und zersprengten Transportkolonnen auf der Küstenstraße. Feindliche Angrisse im Terekgebiet wurden abgewiesen. Die schweren Abwehrkämpfe im Dongebiet halten an. Im mittleren Frontabschnitt verloren die Sowjete bei den Kämpfen um Welilise Luki wieder vierzehn Panzerkampfwagen. Angrisse seindlicher Insanterie südöstlich des Ilmensees und Ausbruchsversuche schwächerer seindlicher Kräfte, die in den vergangenen Kämpfen eingeschlossen wurden, brachen zusammen. Auch am Wolchow und vor Leningrad wurden vereinzelte seindliche Vorstöße abgewiesen. An der Kandalalscha=Front scheiterten Angriffe der Sowjets unter hohen blutigen Verlusten. Mehrere feindliche Kampfgruppen, darunter ein Skibataillon, wurden eingeschlossen und vernichtet, zahlreiche Wassen als Beute eingebracht. In Tunesien wurden bei Stoßtruppunternehmungen Stügpunkte des Feindes ausgehoben und englische Gefangene eingebracht. Die Luftwasse setzte ihre Angrisse gegen feindliche Flugstützpunkte fort und erzielte dabei umsangreiche Zeestörungen. Zum Begleitschutz eingesetzte deutsche Jagdflugzeuge schossen ohne eigene Verluste acht feindliche Flugzeuge ab.— Angeiffe beitischer Flugzeuge auf westdeutsches Gebiet verursachten Gebändeschüden und Verluste unter der Bevölkerung. Vier mehrmotorige Flugzeuge wurden abgeschossen.— Schnelle deutsche Kampfflugzeuge geiffen bei Tage militärische Anlagen an der britischen Südostküste an. Sicherungsstreitkräfte der Kriegsmarine und Marineflak schossen vor der französischen und niederländischen Küste am 3. und 4. Januar 3 Flugzeuge ab. „Radel mussenrolten für den Sieg Reichsbahndirektionspräsident Dr. Remy eröffnete in Köln eine Reichsbahnausstellung N90 Köln, 6. Jan. Am Montagnachmittag übergab Reichsbahndirektionspräsident Dr. Nemy in der Gauhauptstadt die Ausstellung„Räder müssen rollen für den Sieg“ der Oeffentlichkeit. In einer erläuternden Ansprache vor Vertretern der Presse konnte der Reichsbahndirektionspräsident mit besonderer Genugtuung darauf hinweisen, daß Industrie und Handel im Reichsbahndirektionsbezirk Köln der Aufforderung nach schnellster Ent= und Beladung der Güterwagen in weitestem Umfange nachgekommen sind und daß so in nicht abreißender Tag= und Nachtarbeit der schnellere Warenumlauf in einem Ausmaß gefördert werden konnte, der vor dem Kriege nicht für möglich gehalten wurde. In sehr einprägsamen Darstellungen gibt die Ausstellung in Wort und Bild Aufschluß darüber, warum das Rollen der Räder für den Sieg notwendig ist und welche gewaltigen Kriegsaufgaben die Reichsbahn zu leisten hat. Schaubilder zeigen, welche gewaltigen Mengen die Reichsbahn täglich zu befördern hat; so würden die täglich bei der Reichsbahn angelieferten Güter einen Zug von 1570 Kilometern, das ist die Entfernung von Berlin nach Istanbul, füllen. 10 Kilometer lang würde der Kartoffelzug sein, den die Reichsbahn täglich befördert, 439 Kilometer lang ist der Zug, der für die tägliche Kohlenbeförderung notwendig ist und 10 Kilometer nimmt der Zug für Brotgetreide ein. Ein einziger moderner Güterwagen von 23 Tonnen faßt den Treibstoff für eine LKW.=Fahrt eineinhalbmal rund um die. Erde und ein einziger dieser Waggons faßt die monatliche Kartoffekration für sechshundert dreiköpfige Familien. Wer in dieser Ausstellung das große Schaubild sieht, das die gewaltigen Räume zeigt, die die Reichsbahn heute, besonders im Osten für die Versorgung der Wehrmacht zu erschließen hat, wird verstehen, wie berechtigt die Forderung nach größtmöglichster Einschränkung jeden zivilen Reise= und Güterverkehrs ist. So werden denn auch die durch heitere Bilder erläuterten unnützen Reisevorwände besonderes Verständnis der Besucher finden. Eine besondere Abteilung zeigt von Künstlerhand gemalte Bilder aus dem schweren verantwortungsvollen Dienst der Reichsbahner im blauen und feldgrauen Rock, eine andere erläutert die heute so aussichtsreiche Laufbahn, die dem jungen Deutschen in der Reichsbahn offensteht. Modelle der neuesten Lokomotiven und Güterwagen zeigen, daß auch während des Krieges der Fahrzeugpark dauernd vergrößert und verbessert wird. Die ganze Ausstellung, die erfreulicherweise nicht in überwältigenden Massen. sondern in einprägsamen Einzeldarstellungen auf den Beschauer wirkt, ist vorzüglich geeignet, die Parole, „Räder müssen rollen für den Sieg" zu erläutern und die vordringlichen kriegswichtigen Aufgaben der Reichsbahn, hinter der alle persönlichen Wünsche zurückzustehen haben, aufzuzeigen. Soldalen— die Stiefkinder der USA. Parlamentsstreit im Staate Mississippi um die sonntäglichen Kinovorstellungen (Drahtbericht unseres Lissaboner Vertretere) KB Lissabon, 6. Jan. Die USA. sind bekanntlich immer noch mit dem Aufbau ihrer Armee beschäftigt, ein Prozeß, der mit vielen Schwierigkeiten verbunden ist. Denn wie die Zeitschrift„Lise“ sagt:„Vor einem Jahr waren die Soldaten und Matrosen noch die Stiefkinder unseres Landes. Große Armeeläger mit Zehntausenden von Rekruten entstanden in den Umgebungen der Städte im Inneren der Vereinigten Staaten. Die Einwohner verhielten sich diesen Fremden gegenüber skeptisch, und die Soldaten fühlten sich vereinsamt in der neuen und manchmal feindseligen Umgebung. Ueberfüllte berüchtigte Kneipen. lange Schlangen vor den Kinos und uniformierte Straßenbummler waren die Kennzeichen der Armee= und Marinestädte. Die Aufrechterhaltung der Moral der Soldaten wurde zu einem wirklichen und dringenden Problem.“ Aber auch die Stadtväter der betreffenden Orte im „Innern des Landes“ scheinen sich über die Fragen der Moral, von ihnen aus gesehen, Sorge zu machen. Im Staate Mississippi zum Beispiel wurde vor einiger Zeit über die Aufhebung eines 120 Jahre alten Gesetzes beraten, das alle Vergnügungen an den Sonntagen verbietet. Die dort in Trainingslagern stationierten 110 000 Soldaten wußten nicht, was sie des Sonntags anfangen sollten. Um diesem Zustand abzuhelfen, stellten einige fortgeschrittene Bürger im Senat den Antrag auf Abhaltung von Kinovorstellungen während der Sonntage. Darauf brach unter den würdigen Senatoren ein Sturm der Entrüstung aus, den die Zeitschrift„Time“ wie folgt beschreibt:„Die Opposition donnerte, daß die Kinovorstellungen am Sonntag die Tore zur Hölle öffnen würden Senator Joe Daws brüllte:„Die Pearl Harbour=Tragödie ereignete sich, weil die Matrosen sich nicht auf ihren Posten befanden, sie waren ins Kino gegangen.“ Das war zuviel für Senator Earl Richardson. Er schnaubte:„Wissen Sie überhaupt, wann der Angriff auf Pearl Harbour erfolgte? Die Japaner kamen ungefähr morgens um.15 Uhr, eine komische Zeit, um ins Kino zu gehen!“ Darauf erhob sich Senator Olen Hull, ein Laien=Evangelist, und warnte seine Kollegen mit ernsten Worten vor den Kinovorführungen am Sonntag, die einem religiösen Selbstmord von Mississivoi gleichkommen würden. Denn der Niedergang jeder Nation könne auf zwei Dinge zurückgeführt werden: auf die Entwürdigung des Sabbats und auf den Verlust der Tugend der Frauen. Der Antrag wurde trotzdem mit 29 gegen 10 Stimmen angenommen. In den kleinen Städten von Mississippi finden jetzt also des Sonntags Kinovorstellungen statt. Welchen Einfluß diese umwälzende Veränderung der alten Sitten Mississippis auf die Moral des Landes gehabt hat, ist bisher noch nicht statistisch erfaßt worden. Das Ritterkreuz für 22jährigen Staffelkapitän Berlin, 6. Jan.(dnk) Der Führer verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlshabers der Luftwaffe, Reichsmarschall Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Leutnant Schmid. Staffelkapitän in einem Sturzkampfgeschwader. Leutnant Günther Schmid als Sohn eines Oberbürgermeisters am 10. Oktober 1920 in Heilbronn geboren, ist ein hervorragender Sturzkampfflieger, dem wegen seiner hohen soldatischen Eigenschaften trotz seiner Jugend bereits die Führung einer Staffel übertragen wurde. Er führte seine Aufträge trotz heftigster Jagd= und Erdabwehr erfolgreich durch. Westdeutsche Kurzmeldungen Die Ausstellung„Das Sowjetparadies“ in Luxemdurg wurde von über 61.000 Volksgenossen besucht. Beide Beine abgequetscht wurden in Trier einer jungen Frau von einem Lastkraftwagen, der ins Schleudern geraten war. Der Wagen war auf den Bürgersteig gefahren und hatte dort die Frau erfaßt. Gegen das Eisengeländer geschleudert wurde in Hilden von der Straßenbahn ein 70jähriger Mann. Er hatte entgegen der Mahnung, in der Dunkelheit nur die Bürgersteige und hier stets die rechte Seite zu benutzen, seinen Heimweg mitten auf der Fahrbahn angetreten. Dabei wurde er von der Straßenbahn erfaßt, gegen ein eisernes Geländer gedrückt und getötet. Mit dem Eichenlaub ausgezeichnet Berlin, 6. Jan.(dub) Der Führer hat dem Oberst Reiner Stahel, Kommandeur einer Luftwaffenkampfgruppe, das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen und ihm folgendes Schreiben übermittelt:„In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 169. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.“ Der Führer verlieh am 4. Januar das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Oberleutnant d. R. Fritz Fetzmann, Kompanieches in einem Kradschützen=Bataillon, als 170. Soldaten der deutschen Wehrmacht. Der Führer sandte an den Beliehenen folgendes Telegramm:„In dankbarer Würdigung Ihres heldenhaften Einsatzes im Kampf für die Zukunft unseres Volkes verleihe ich Ihnen als 170. Soldaten der deutschen Wehrmacht das Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.“ Kweilin von japanischen Bombern angegriffen Nanking, 6. Jan.(dub) Die Presseabteilung der japanischen Expeditionsarmee in China teilt am 4. Januar mit: Starke japanische Kampf= und Bombenformationen führten einen Angriff auf Kweilin, eine Schlüsselstellung im Nordosten der Provinz Kwangsie, durch und zerstörten auf dem Flugplatz gelegene Anlagen. Ein anderer Luftwaffenverband griff am selben Tage Schackwan 70 Kilometer nördlich Kanton, und Letschong 30 km nördlich Schackwan, an. Militärische Gebäude dieser beiden Luftstützpunkte wurden zerstört oder in Brand gesetzt. Die japanischen Verlünde wurden durch die feindliche Luftwaffe nicht zum Kampf gestellt. Alle Flugzeuge kehrten zu ihrem Stützpunkt zurück. Uuser Nachrichtendienst meldet: * Das 1. Bataillon des seit Monaten in harten Kämpfen an der Ostfront stehenden Grenadierregiments 97 sammelte in der Neujahrsnacht für das Kriegswinterhilsowerk den stattlichen Betrag von 23 760 RM. Jeder Mann des Bataillons hat damit den Wehrsold von zwei Monaten freiwillig gespendet. * Die französische Staatsschuld ist im Begriff, die sast astronomische Summe von 1000 Milliarden Francs zu erreichen, stellt die Agentur Interfrance in einem Ueberblick über die bisherige Entwicklung der öffentlichen Schuld in Frankreich fest. * Das starke Anwachsen der Kinderverbrechen in USA. hat sogar die Aufmerksamkeit des jüdischen Oberbürger= meisters von Neuyork, La Guardia, hervorgerusen. Nach einer EFE=Meldung will er eine Anordnung erlassen, Die den Kindern ohne Begleitung Erwachsener nach Einteitt der Dunkelheit den Aufenthalt auf Straßen, in Parks und öffentlichen Gärten verbietet. * Die Frau des Oberkommandierenden der britischen Luftwaffe im Mittelosten, Luftmarschall Sir Arthur Tedder, ist bei einem Flugzeugunsall ums Leben gekommen. * Englische Behauptn###en, wonach auf der Insel Timoe portugiesische Beamte sowie#ester auf Anstiften der Japaner von Eingeborenen ermordet worden seien, werden in Lissabon zurückgewiesen. * Das erste auf Tod durch Erhängen lautende Urteil wurde von dem USA.=Kriegsgericht in Glasgow gegen einen Neger, der einen polnischen Seemann ermordet hatte, verhängt. * Für Birmingham ist eine besonders scharse Einschränkung des Straßenbahn= und Autobusverkehrs verfügt worden. Die öffentlichen Verkehrsmittel stellen ihren Betrieb bereits gegen 9 Uhr abends ein und nehmen ihn am nächsten Tag erst gegen 1 Uhr mittage wieder auf. * In den USA. fehlen 75000 Lehrkräfte. Dieser Lehrermangel ist nicht auf Einberusung zum Heeresdienst zurückzuführen, sondern darauf, daß Tausende von Lehrern in die Rüstungsbetriebe abwanderten, denn der Lehrer in USA., so heißt es in einer Neuyorker Meldung, werde ganz erbärmlich bezahlt, während die Rüstungsindustrie mit hohen Löhnen und Gehältern locke. Es sei daher eine Krise im Schulunterricht der Vereinigten Staaten ausgebrochen. Druc und Verlag. Vonner Nachrichten werm. Neuster. K. G. Verleger: Dr. Otto Weidert Hauptschrittletter: Edmund ais. Anzeigen tant Hreististe Nr# Alltag in Lissabon Von unserem Lissaboner KB=Vertreter Die nachstehende Schilderung unseres Lissaboner Vertreters gibt uns einen Einblick in das Alltagsleben der vortugtesischen Hauptstadt, in dem sich die Auswirkungen des Krieges immer, deutlicher abzeichnen. Der Bericht bestätigt die wiederholten Verstöße der Briten und Amerikaner gegn die Neutralität Portugals und enthüllt die Metboden, mit denen die seindliche Agitation versucht, die Volksmeinung gegen die Achsenmächte zu beeinflussen. In allen Restaurants. Cafés und Kabaretts wurde auch in diesem Jahre Weihnachten getanzt. Bunte Papierschlangen hingen von den Decken. Es gab Gratisspenden an Konfetti, Papierkugeln und Narrenkappen. Die alte deutsche Sitte der stillen und doch so fröhlichen Familienfeier kennt der Portugiese nicht. Vor zwei Jahren wurden zwar einige kleine Weihnachtsbäumchen an den Straßenecken verkauft— der deutsche Brauch war über Frankreich langsam auch bis Portugal vorgedrungen—, aber seitdem im Februar vergangenen Jahres der Zyklon schlimme Verwüstungen in den Wäldern Portugals angerichtet hat, wurde das Abschlagen junger Bäume verboten. Dafür blühen im Dezember in den Vorgärten der Häuser noch die Rosen und gleich nach Weihnachten brechen die ersten Knospen an den Obstbäumen auf. Die Temperatur sinkt ja kaum jemals unter 10 Grad. Von Schnee und Eis kann sich der Lissaboner keine Vorstellung machen. So fragte mich neulich Olivia in der Küche, ob denn die Sonne in Deutschland überhaupt im Winter scheine und ob es wahr sei, daß Männer und Frauen hohe Stiefel trügen, um durch den tiesen Schnee waten zu können. Olivia hat noch nie in ihrem Leben ein Buch oder eine Zeitung gelesen; woher sollte sie da wissen, wie es in Deutschland aussieht? Vor zwanzig Jahren gab es noch keine allgemeine Schulpflicht in Portugal; nur die reicheren Leute konnten es sich leisten, ihre Kinder in die Schulen der Städte zu schicken. Das Leben ist durch den Krieg für viele Portugiesen nicht leichter geworden. Gerade im letzten Monat rückte die Gefahr noch näher an das Land heran. Sehr häufig donnern jetzt des nachts die Motoren der englischen und nordamerikanischen Bomber über dem schlafenden Lissabon. Sie schlagen den kürzesten Weg nach Afrika ein und kümmern sich den Teufel um die Neutralität, die ihre Regierungen noch beim Angriff auf Nordafrika feierlich dem kleinen Land garantierten. Aber auch die Frage des Benzins spielt dabei eine Rolle. Jeder Tropfen ist kostbar, denn auf dem langen Seeweg sinken immer mehr unersetzliche Schiffe auf den Grund des Meeres. Manchmal muß einer der Flieger notlanden. Der Reservetank ging verloren oder irgendein Maschinendefekt stellte sich ein. Am Tage versucht die englische und nordamerikanische Agitation den Nervenkrieg weiter zu schüren, der seit einiger Zeit auf der iberischen Halbinsel geführt wird. Alle Mittel werden angewandt. jede Möglichkeit ausgenutzt. Sind die. Kartoffeln knapp, dann schwirren die wildesten Gerüchte umher. Wo können sie geblieben sein? Wohin verschwinden Fleisch, Butter, Eier und Oel? Wer saugt die Völker Europas aus? Wer ist an Eurem Unglück schuld? Nichts ist zu dumm als daß es nicht von irgend jemand geglaubt würde. Abends wandern die Agenten mit Aktentaschen durch die Straßen, um das Agitationsmaterial bis in die kleinsten Bäckerläden zu bringen, und für die Menschen, die weder schreiben noch lesen können, wurde ein besonderes System erdacht. Die Straßensänger Lissabons, die seit einiger Zeit immer zahlreicher werden, erhalten kostenlos Notenblätter in die Hand gedrückt, bei denen die erste Seite Text und Melodie eines bekannten portugiesischen Volksliedes und die andere eine Hymne auf die„unbesiegbare britische Marine“ enthält. Aber im Hafen von Lissabon liegen die„stolzen Schiffe“ der englischen Handelsmarine in grauer Kriegsbemalung, die Kanone am Heck, und wagen nicht einmal, bis ans Ufer zu fahren. Kleine Segelboote besorgen das mühselige Ein= und Ausladen. Die Mannschaften dürfen nur noch in den seltensten Fällen die Stadt besuchen und das nur in sicherer Begleitung. Im schützenden Nebel oder bei Anbruch der Dunkelheit schleichen die Frachter einzeln und langsam wieder aufs offene Meer, um sich irgendwo hinter der Dreimeilenzone zu einem Geleitzug zusammexzuftrheg Die Lissaboner lieben es, an der Hafenmauer zu lehnen und über das weite Meer zu schauen. Aber auf der Tejo=Mündung schwimmen nur noch wenige Schiffe. Die mächtigen weißen Ozeandampfer der großen europäischen und amerikanischen Schiffahrtslinien kommen nicht mehr. Das Leben ist so grau und schwer geworden wie der Nebel, durch den ab und zu das Heulen einer Schiffssirene dringt. Die Ungewißheit der Zukunft überschattet selbst die täglichen Sorgen um die Kartoffeln, das bißchen Oel für die dicke Gemüsesuppe, die Nahrung der kleinen Leute, und neuerdings sogar um die Sardinen, die es früher im großen Ueberfluß an den Küsten gab. Auch sie scheint der Krieg verscheucht zu haben. Der Gast Von Wilhelm Schäfer Als Moltke in Ragaz zur Kur weilte, lockte ein schöner Tag ihn weiter als sonst zum Spaziergang. Er stieg den Weg unter dem waldigen Guschakopf hinan, freute sich an dem zackig umhegten Anblick des breiten Tals in seiner reichen Bewohnheit, an den Prätegauer Bergen und dem nahen Calanda. So kam er schließlich hinauf in das Dorf Valens, wo er sich auszuruhen und zu stärken einen behaglichen Wirtsgarten fand. Zur Enttäuschung des Wirtes, der selber heraus kam, den einzigen Gast zu bedienen, bestellte er nur ein Glas Milch, ein Stück Weißbrot und einen Suppenteller mit Löffel. Als ihm das trotz der Enttäuschung auf einem weißen Tischtuch sauber angerichtet war, hätte er sich dem Genuß des einfachen Mahles hingeben können, wenn der Wirt— ein schmächtiger Mann mit schwarzem Vollbart— nicht gewohnt gewesen wäre, seine Gäste zu unterhalten, die ihm von Ragaz herauf zu kommen pflegten. „Der Herr ist zur Erholung hier?" begann er, um die Grundtatsache des Gespräches festzulegen. „Ja!“ sagte Moltke einsildig und griff nach seinem Weißbrot, es andächtig auseinander zu brechen. „Sie haben gutes Wetter getroffen. Apropos: Wohnen Sie in Ragaz?“ „Ja!“ sagte Moltke und begann, das Brot in seinen Teller zu brocken. „Es sollen viele Fremde da sein in diesem Sommer?“ „Ja!“ sagte Moltke und goß die Milch auf die Brocken in seinem Teller. „Der berühmte. Feldmarschall von Moltke soll auch zur Kur in Ragaz sein?“ Hm!“ räusperte sich Moltke und rührte mit dem Lössel in seiner Brockenmilch. „Haben Sie etwa den Feldmarschall schon gesehen?“ „Ja!“ konnte Moltke wieder Antwort geben, und er begann, sein Mahl einzunehmen. „Wie sieht denn so etwas aus?“ „Wie ein Mensch: wie Sie oder ich!“ sagte Moltke, wischte mit der Serviette die Milch vom Mund und hob seinen Blick ein wenig lächelnd zu dem Frager. Der aber hatte genug von dem milchlöffelnden Schweiger.„Hoho!“ lachte er los:„daß er nicht aussieht wie ich, weiß ich selber. Und Ihnen wird er schon recht nicht ähnlich sein!“ Als er seine Grobheit so höflich an den Mann gebracht hatte, wie er sich selber insgeheim lobte, ging der Wirt, noch ein paarmal befriedigt sein„Hoho!“ lachend, ins Haus, den langweiligen Gast bei seinen Milchbrocken zu lassen. Kleine Kunstnachrichten In einem Rossegger=Gedächtnisjahr 1943 wird die Steiermark mit kulturellen Veranstaltungen der 100. Wiederkehr des Geburtstages von Peter Rossegger gedenken, der am 31. Juli 1843 in Alpl bei Krieglach geboren wurde. Auf den 26. Juli 1943 fällt auch der 25. Todestag des Dichters Der Filmtheaterbesuch in Großzdeutschland hat im Oktoder 1942 mit 96.9 Millionen Besuchern ein Spitzenergebnis erreicht. Die Steigerung der Besucherzahl gegenüber dem September 1942 betrug 10.2 Millionen, gleich 11,8 v. H. Praktisch heißt das, daß jeder erwachsene Deutsche sich ungefähr an jedem zehnten Tage eines Filmbesuchs erfreut. Nabezu jeder Deutsche bekommt also auch jede Wochenschau zu sehen, womit er Teil dat in der Erlehniswelt des Frontsoldaten, bessen Einsatz die Grundlage bietet für die Nenordnung Europas Das deutsche Robert Schumann=Fest 1943 wird in Zwickau. der Geburtsstadt Robert Schumanns in der Zeit vom 5. bis 12. Juni stattfinden. Die Schirmderrschaft hat Reichsstatthalter und Gauleiter Martin Mutschmann übernommen. Eine verlorene Dionysos=Statue wurde von deutschen ArMäologen und Angebörigen der Propagandastaffel dem Archöologischen Museum in Atben zurückerstattet. Es dandelt sich um eine aus dem 6. Jahrbundert v. d. Ztw. stammende Statue, die zum ersten Male im Jahre 1888 aufgesunden worden tst und deren Rumpf seit dem Jahre 1929 wieder verschwunden war. Das Preisgericht des Adaldert=Stifter=Preises in Prag hat den ersten Preis für Lyrik an den Schriftletter Dr. Leo=Hans Mally verlieben. Außerdem wurde ihm der dritte Erzählerpreis des Adalbert=Stifter=Preises zuerkannt. Heinrich Zerkaulen hat ein neues abendfüllendes Schauspiel „Die burgundische Hochzeit“ vollendet, das im Nationaltheater in Mannheim uraufgeführt werden soll. Hans Carossas autobiographischer Roman„Das Fahr der schönen Täuschungen“ ist in schwedischer Uebertragung erschtenen. Aus dem Hochschulleben Der Schriftleiter und Theaterkrittker der„Münchener Zeitung“ Dr. Hanns Braun erhielt an der Untversttät München einen Lehrauftrag für Einführung in die praktische Theaterkritik. 1893 in Nürnberg geboren, promovierte er 1916 in München und wirkt seit dem als Theaterreserent. Studlenreisen führten ihn in die meisten europätschen Länder, sowie nach dem ehemaligen Deutsch=Ostafrika. Von seinen Werken nennen wir„Vor den Kulissen"(das Theater vom Zuschauer aus). Wir hören heute im Rundsunk... 6. Januar: 14.15—15.00 Uhr: Das deutsche Tanz= und Unterhaltungsorchester. 15.30—16.00 Uhr: Klassische Kostbarkeiten. 16.00—17.00 Uhr: Ballettmusiken unserer Zeit. 17.13 bis 18.00 Uhr: Tänzerische Unterbaltung. 18.30—19.00 Uhr: Der Zeitspiegel. 19.00—19.15 Uhr: Konteradmiral Lütow: Seekrieg und Seemacht. 19.20—19.35 Uhr: Krontberichte. 19.45 bis 20.00 Uhr: Polttlscher Vortrag. 20.15—21.00 Uhr: Tertdichter Bruno Balz in Tanzliedern. 21.00—22.00 Uhr: Die lustige Stunde am Mittwochabenv. 22.20—22.30 Uhr: Sportnachrichten.— Deutschlandsender: 17.15—18.30 Uhr: Sinionische Musik von Wagenseil bis Weder. Trio von Friedrich Bach. 20.15—21.00 Uhr: Klingendes Erde(Münchener Barockmusik). 21.00—22.00 Uhr: Schubertiade(Querschnitt durch Franz Schuberts Schaffen). 6. Januar 1943 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichter. Nr. 17 565. Seite 3 Bonner Nachrichten Winternacht Verschneit liegt rings die ganze Welt, Ich hab nichts, was mich freuet. Verlassen steht der Baum im Feld, Hat längst sein Laub verstreuet. Der Wind geht nur bei stiller Nacht Und rüttelt an dem Baume, Da rührt er seine Wipfel sacht Und redet wie im Traume. Er träumt von künft'ger Frühlingszeit Vom Grün und Quellenrauschen, Wo er im neuen Blütenkleid Zu Gottes Lob wird rauschen. Joseph von Eichendorff. Kleine Aenderung beim Fleischer Was es jetzt doppelt und viersach gibt Unser der Sieg Zum 5. Opfersonntag am 19. Jannar Die Jugendkraft des neuen Deutschland marschiert. Ein freies aufblühendes Europa, eine gerechte Weltordnung. zu schaffen, ist die Sendung der großen deutschen Nation. Und es ist so, daß in unserem heiligen Ringen gegen den letzten Feind die stärkste Macht der Welt hinter diesem Auftrag steht, der dem deutschen Volke geworden ist. In dem fanatischen Glauben an seinen Sieg bringt das deutsche Volk Opfer um Opfer, einmütig mit unerschütterlicher Geduld— auch Geduld ist eine Ausdrucksform des Mutes. Jede der Reichsstraßensammlungen und jeder Opfersonntag des deutschen Volkes ist vor dem Führer und vor der ganzen Welt ein flammendes Bekenntnis seiner aus unerschöpflichen Tiefen ausgebrochenen Kraft. Unser ist der Sieg! Das ist gewiß, wie es gewiß ist, daß Jugend über Alter, daß Blut über Gold und Licht über alle Dunkelheit siegt und siegen muß. Jedes vom deutschen Volk gebrachte Opfer wird dem deutschen Volk tausendfältigen Zins bringen. Aus diesem in unseren Herzen eingeprägten Wissen ist uns kein Opfer zu groß. Auch der nächste Opfersonntag wird ein triumphales Dokument des Siegeswillens des deutschen Volkes werden. Die Verdunkelungszeiten: 6. Januar: Sonnenuntergang 16.36 Uhr.— 7. Januar: Sonnenaufgang.35 Uhr. „Die Erde wurde nicht aus den Angeln gehoben.. Bonner=Erinnerungen an den Kometen von 1910— Die Stadt wührend der Kometennacht vom 18. zum 19. Mai Die Hauptvereinigung der deutschen Viehwirtschaft hat einige Aenderungen der Anrechnung auf die Bedarfsnachweise deim Fleischer verfügt. Es ist daher die Klarstellung geboten, was es nun beim Fleischer doppelt und vierfach gibt. In doppelter Menge werden nach der Neuregelung abgegeben: vom Rind: Köpfe mit Zunge, Braegen(Hirn), Schlundfleisch, Lunge, Herz, Milz, Euter, frisch oder gebrüht, Schwänze, Knochenausputz(Polk], Geschlinge; vom Schwein: Kopf ohne Fettbacke, Braegen(Hirn), Lunge, Herz, Milz, Knochenausputz(Polk), Geschlinge, Schwarten, Eisbein(Diabein), Eis= und Spitzbein in einem Stück, Schnauzen, Magen(soweit nicht als Darm gehandelt); vom Kalb: Braegen(Hirn), Lunge, Herz, Milz, Gekröse, gebrüht. gesalzen Geschlinge, Hachsen. Knochenausputz(Polk); vom Schaf: Lunge, Herz. Milz. Braegen(Hirn), Geschlinge; Fleischwaren: Ochsenmaulsalat, Konsumsülze, Innereiensülze, Gänseleberwurst, sofern bei Herstellung zum Teil bewirtschaftetes Fleisch verwendet worden ist. In vierfacher Menge werdon nach der neuen Anordnung abgegeben: vom Rind: Köpfe ohne Zunge, Mäuler gebrüht, Pansen(Felck), gebrüht und gesalzen einschl. Netz= und Labmagen, Sehnen, Flechsen, Kopfhäute; vom Schweit: Spitzbein(unmittelbar hinter dem Dickbein oder dem Sprunggelenk abgehauen), Schwänze, Ohren; vom Kalb: Köpfe, mit und ohne Zunge, Schwänze, Kopfhäute; vom Schaf: Köpfe, mit und ohne Zunge; Knochen: Schweinekammknochen, Speerknochen(Rückenmark= knochen), Bauchrippen, die nicht nachgeputzt sind außerdem alle sonstigen nicht nachgeputzten Knochen, RinderMarkknochen(ohne Kugelgelenk); Fleischwaren: Fleischsalat. Alle vorstehend nicht genannten Knochen sowie Kalbsfüße, Rinderunterbeine. Rinderblättermagen, Kälbermagen, Hammelpansen einschl. der übrigen Magen und das an Schlachtbetriebe abgegebene Blut unterliegen nicht der Anrechnung. Fleischkonserven werden in voller Höhe des Nettogehalts, Mischkonserven in voller Gewichtshöhe der Fleischeinlage angerechnet. n. 2. Kinderermäßigung für Landdienstangehörige Der Reichsfinanzminister hat klargestellt, daß für Angehörige des Landdienstes der Hitler=Jugend Kinderermäßigung und Kinderbeihilfen gewährt wird. Der Landdienst ist vor Ablegung der Prüfung als Landarbeitsgehilfe oder der ländlichen Hausarbeitsprüfung keine Tätigkeit, die zu Erwerbszwecken ausgeübt wird. Minderjährige Kinder eines Steuerpflichtigen, die das Landdienstjahr ableisten oder im Landdienst die Landarbeitslehre fortsetzen, gehören zum Haushalt des Steuerpflichtigen, dem für diese deshalb Kinderermäßigung und Kinderbeihilfen zustehen. Nach dem Bestehen der Prüfung sind diese Kinder, wenn sie den Tariflohn eines Landarbeitergehilfen beziehen, auch dann nicht mehr haushaltzugehörig, wenn sie zur Vorbereitung für den gehobenen landwirtschaftlichen Dienst weiterhin im Landdienst verbleiben.. n. z. RSKK. kontrollierte über eine Million Lastkraftwagen Im Rahmen seines Kriegseinsatzes hat das RSKK. auch die Ueberwachung des motorisierten Straßentransports durchzuführen. Die Transportkontrolltrupps des RSKK. greifen jedoch weder in die Lenkung des Straßenverkehrs ein, noch führen sie Verkehrskontrollen durch. Sie kontrollieren lediglich den motorisierten Güterverkehr auf die Beachtung der von staatlichen Stellen gegebenen Richtlinien und Anordnungen kriegswirtschaftlicher Natur sowie den technischen Zustand derNutzfahrzeuge. Etwa 7500 RSKK.=Männer stehen in diesem Dienst, der von ihnen neben ihrer Tagesarbeit zu leisten ist. Bisher wurden vom RSKK. in rund 100 000 Einsätzen 1,25 Mill. Lastkraftwagen kontrolliert. Herzlichen Glückwunsch Die Meisterprütung vor dem Prüfungsausschuß der Handwerkskammer in Köln bestand die Damenschneiderin Margrei Reinold, Meckenheimer Allee 32, mit dem Prädikat„Gut“. Zum„Tag der Briefmarke“ Zu der Veranstaltung der Gemeinschaft Deutscher Sammler Gau Köln=Aachen am Tage der Briefmarke am 10. Januar 1943 wird in einem Saal des Hauses. Köln. Herzogstr. 18, ein Sonderpostamt eingerichtet, das von—17 Uhr geöffnet ist. Schriftliche Abstempelungsanträge sind an das Postamt Köln 1 zu richten. Seit einigen Wochen wird von der Annäberung eines neuen Kometen berichtet. Schon sei er dreimal näder als die Sonne herangekommen, 136 Millionen Kilometer sei sein Schweif lang, also besonders stattlich. Die Bonner Sternwarte tellte auf Aufrage des General=Anzeigers mit, daß der Komet gegenwärtig etwa wie ein Stern achter Größe erscheint und noch nicht mit dem bloßen Auge sichtbar ist. Diese Kometennachricht wird manche Leser an das Erscheinen des Hallevschen Komiten im Mai des Jahres 1910 erinnern, das damals im General=Anzeiger mit sast täglichen Notizen beglestet wurde. Der Halleysche Komet des Jahres 1910 hat in Vonn wie überall große Aufregung hervorgerufen. Auf kurze Zeit wurde das behagliche Leben im Umkreis der alma mater, das bestimmt war von den Studenten und den Fremden, die den rheinischen Frühling genossen, damals durch den Halleyschen Kometen gestört. Von weit her kamen die Nachrichten, die die Erde mit ungeheuren Katastrophen am Tag der größten Annäherung des Kometen bedrohten.— Aengstliche Gemüter redeten sich in Weltuntergangsstimmung und malten sich ein Ende mit Schrecken aus. Die Bonner lasen täglich in der Zeitung nach, was die Sternwarten der ganzen Welt über den Kometen berichteten. Am 5. Mai teilte der General=Anzeiger mit die Berechnungen der Bahn des Hallenschen Kometen haben ergeben, daß die Erde nicht durch den Schweif des Kometen gehen werde. Hörbares Aufatmen in der ganzen Stadt. Denn schon hatte man den Schweif als feurige Zerstörung über die Erde komBonn erhält eine Beratungs= und Eine Gau=Arbeitsgemeinschaft zur Ersorschung Auf Anordnung des Reichsgesundheitsführers ist im Gau Köln=Agchen unter Leitung des Gauamtes für Volksgesundhett eine Arbeitsgemeinschaft zur Ersorschung und Bekämpfung rheumatischer Erkrankungen errichtet worden. Ihr stebt ein wissenschaftlicher Beirat zur Seite, der sich aus Professoren der Universttäten Köln und Bonn. dem Städtischen Krankenhaus Düren und dem Landesbad Aachen zusammensetzt. (NSG) Der Sinn dieser Arbeitsgemeinschaft liegt darin, unterstützt durch wissenschaftliche Forschung dem schwierigen Problem der schnellen Erkennung und Erfassung rheumatisch Erkrankter näher zu kommen. Die rheumatische Erkrankung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Feststellungsmethoden vielfach auf die subjektiven Angaben und Beschwerden des Erkrankten angewiesen sind, zumindetest aber längere Beobachtungszeit erfordern. Es bedarf deshalb des sofortigen Einsatzes klinischer Methoden, um Klärung des Krankheitsbildes herbeizuführen. Jeder in Behandlung des Hausarztes tretende und von ihm für arbeitsunfähig erklärte oder unklare Rheumafall wird einer sogenannten Rheumaberatungsund Beobachtungsstelle überwiesen. Vorerst wird je eine in Köln und Bonn in den Universitätskliniken, Schneeruisch vom Dach kötele ein Kind Die Sorgfaltspflicht des Hauseigentümers bei Schneefall Zur Sorgsaltspflicht des Hauseigentümers bei Schneefall ist ein Urtell des Reichsgerichts von allgemeinem Interesse. Es liegt ihm ein winterlicher Unfall zugrunde, bei dem ein nicht ganz einjäbriger Knade ums Leben kam. Die Mutter fuhr mit dem Kind im Kinderwagen auf dem Fußweg, als plötzlich vom Dach eines Hauses ein Schneerutsch erfolgte, durch den das Kind getötet wurde. In dem Gerichtsverfahren wurde der Hauseigentümer vom Landgericht zunächst wegen fahrlässiger Tötung verurteilt. Das Gericht stellte fest, der Angeklagte hätte das Dach, und zwar auch am arbeitsfreien Sonntag, dem Tage vor dem Unfall, auf das Vorhandensein von Schnee untersuchen müssen. Auch hätte er voraussehen müssen, daß vom Dach des Hauses herabfallender Schnee den Tod eines Menschen zur Folge haben könnte. Er hätte deshalb entweder durch völlige Beseitigung des auf dem Dach befindlichen Schnees oder durch Abmen sehen. Wissenschaftlich interessierte Leser fragten bei der Schriftleitung an, wie hell wohl der Komet dem Auge erscheinen werde. Und die Zeitung gibt zur Antwort, daß der gefürchtete Himmelskörper sich gegenwärtig mit dem Schein einer Normalkerze, die 300 bis 400 Meter vom Beobachter entfernt stehe, präsentiere. Nach weiteren Mitteilungen sagte der General=Anzeiger voraus, der Komet werde etwa in der so spannungsvoll erwarteten Nacht der Annäherung eine Leuchtkraft haben, die dem Vollmond gleiche. Von einer Massenvergiftung durch giftige Gase und einem Weltbrand könne beruhigender Weise nicht die Rede sein. Ganz geheuer scheint es übrigens den wenigsten in der Kometennacht vom 18. auf den 19. Maj gewesen zu sein. Die Bonner Straßen waren während der ganzen Nacht belebt. In Scharen zogen die Menschen zum Venusberg hinauf, um mit neugierigen Schauern den kommenden Dingen entgegenzusehen. Die Wartezeit verkürzte man sich mit realen Genüssen, und als die Sonne über die Sieben Berge lugte, war man froh, daß noch mal alles gut gegangen, daß die Erde nicht aus ihren Angeln gehoben, die Menschheit nicht in giftigen Gasen erstickt und die elektrischen Ströme die Glieder nicht gelähmt hatten“. Der Komet selbst aber verabschiedete sich im General=Anzeiger mit einem Vers:„Wer von Euch menschlichen Eintagsfliegen wird mich noch einmal zu sehen kriegen?“ Er hat jedenfalls ein gutes Weinjahr mitgebracht. So daß zu hoffen steht, daß auch der diesjährige Komet dem Wein gnädig ist. 2. 6. Beobachtungsstelle für Rheuma und Bekämpfung rheumatischer Erkrankungen in Düren im Städtischen Krankenhaus und im Landesbad Aachen eingerichtet. Die Beobachtungszeit dauert bis zu drei Tagen. Unter Einsatz aller Krankheitserkennungsmittel wird in Zusammenarbeit mit den fachärztlichen Kliniken das Krankheitsbild geklärt unter Berücksichtigung all der Faktoren, die die Rheumaerkrankung zur Entstehung bringen. In erster Linie kommen hier in Frage Witterungseinflüsse(Abkühlung. Zugluft), infektiöse Momente, herrührend von erkrankten Rachenmandeln und Zähnen, Verschleiß durch den Arbeitsprozeß und durch Alter, statische Faktoren, besonders durch die Arbeitshaltung. Dabei scheint eine besondere Veranlagung eine Rolle mitzuspielen. Die Betriebsuntersuchungen im ersten Vierteljahresplan haben auch die rheumatischen Erkrankungen als ein soziales Problem erkennen lassen, Deshalb muß ihm zu Leibe gegangen werden. Der oben Leschriebene Weg durch die Rheumaberatungsstellen soll mit dazu beitragen, dieses Problem zu lösen.— Ist der rheumatisch Erkrankte genügend durchsorscht, so kehrt er in die Behandlung des Hausarztes zurück. In einzelnen Fällen kann es erforderlich werden, Einweisung in eine besonders einzurichtende Station für Rheumakranke vorzunehmen, in der er dann stationär behandelt wird. sperren die Möglichkeit ausschließen müssen, daß Schnee herabfiel oder daß durch Herabfallen von Schnee Vorübergehende, weil sie nicht gewarnt worden waren, zuschaden kamen. Das Reichsgericht erklärt demgegenüber, daß die Ansicht des Landgerichts fehlgehe. Zwar trifft es zu, so sagt die oberste Instanz, daß der Eigentümer einer Sache die Beschädigung dritter Personen durch seine Sache insoweit verhüten müß, wie dies die billige Rücksichtnahme auf die Interessen anderer verlangt. Daraus folge aber nicht die Pflicht des Hauseigentümers, ständig, so lange und so oft. Schnee auf dem Hausdach liegt. durch Forträumen des Schnees oder durch Absperren des Bürgersteigs Vorsorge dafür zu treffen, daß durch das Fallen des Schnees kein Passant verletzt wird. Im Gegenteil würde durch ein solches Vorgehen aller Hauseigentümer in einer größeren Stadt der Straßen= und Fußgängerverkehr völlig lahmgelegt werden. In aller Regel müsse es vielmehr den Passanten überlassen bleiben, sich selbst durch AchtsamZeit vor der Gefahr der Verletzung durch herabfallenden Schnee zu schützen. Das muß man wissen: Wettbewerb aus der Praxis: Berufswahl und Leistung Die Reichsarbeitsgemeinschaft der betriedlichen Ausbildungsleiter hat das Thema„Berufswahl und Leistungsertüchtigung“ zur öffentlichen Aussprache gestellt. Die Ausbildungs= letter der deutschen Betriebe werden aufgefordert, sich zu diesem Thema zu äußern und besonders folgende Fragen zu beantworten: Stebt der Berufswunsch in unmitteldarem Zusammendang mit dem Arbeitswillen des Jugendlichen? Welche Wirkung dat die Berufsaufklärung über einen ursprünglich nicht gewünschten Beruf auf den Leistungswilligen Gibt es eine Erziehung zum Arbeitswillen und mit welchen Mitteln wird sie erreicht! Die Arbeiten sind bis zum 1. Spill 1943 einzureichen. Mehr und bessere Senswürze Durch die Steigerung des Andaues von„Körnersens in Deutschland haben sich die Produktionsverbältnisse günstiger gestaltet. Da außerdem die Qualttät des diesjährigen Körnersenfs besonders gut war, dat sich die Güte der Genswürze doppelt erböht. Zugleich konnte die Produktion erheblich ausgeweitet werden. Für die nächste Zeit kann mit einer vollen Deckung des Bedarfs an Senswürze gerechnet werden. Waren aus dem besetzten Gebiet zollfrei Im Personenverkehr aus sämtlichen besetzten Gedieten, dem Protektorat, dem Generalgouvernement, aus Dänemark sowie aus den übrigen befreundeten und verdündeten Staaten ist die Mitnadme von bewirtschafteten Waren— auch durch Zivilpersonen— im Handgepäck ins Reich zoll= und abgabefrei. Für die Geschenksendungen dleibt es bei der bisberigen Beschränkung von 5 kg je Ware. Geschenksendungen aus den besetzten niederländischen Gebieten werden aber in vollem Umfang von der Beschlagnahme freigestellt. Mit den freigestellten Waren dark im Inland kein Handel getrieden werden. diesem Fall unterliegen sie der Beschlagnadme. Als Handel gilt jedoch nicht, wenn die Waren an Verwandte und Bekannte gegen Erstattung der Auslagen ohne Aufgeld weiter. gegeben werden. Buchführungspflicht in den Ostgebieten Eine Verordnung vom 29 Dezember 1942 führt in den besetzten Ostgebieten die Buchfüdrungsppflicht ein. Zum 1. Jannar 1943 ist ein Gröffnungsinventar und eine Eröffnungsbilanz aufzustellen. Einsparungen an Gas durch Betriebsbegehungen Zum Zwecke der Gasersparnis in den Industriebetrieben werden lausend von den Bezirksstellen=Ingenieuren der Zentrale für Gas= und Wasserverwendung Betriebsbegehungen durchgeführt. Durch Abstellung von Feblern wurden dabet bis zu 20 v. H. Einsparungen an Gas erzielt. 345 Millionen ehm betrug der Gasverbrauch der dis Ende August 1942 untersuchten 378 Betriebe im Jahr, wobei es sich nur um Betriebe mit einem Jahresverbrauch von mehr als 200 000 com handelte. 6048 Oesen wurden untersucht, davon wurden 2111 in baulicher Hinsicht einwandfrei angetroffen. Bei diesen konnten zum Teil aber Bedienungsfehler abgestellt werden. Schon diese Zahlen zeigen, welche Wichtigkeit den Betriebsbegebungen zukommt. Aufschlußreich ist auch die Prozentzahl der festgestellten Febler im Verbältnis zur Gesamtofenzabl. An der Spitze marschiert der seblende Gemtschanzeiger mit 20,7 v.., ihm folgt mit 10.7 v. H. die falsche Einregulierung des Gas=Luft=Gemisches. Nicht weniger als 23 Fehlerarten konnten bisher festgestellt werden. Karl Otto Clemens Noch seben wir ihn lebensfrisch vor uns, voll jugendlicher Kraft zu neuen deruflichen Plänen, für deren großingigen Ausbau er sich gerade erst jetzt nach seiner kürzlichen Rückkedr vom Einsatz als Bildberichter der Organisation Todt eine Wirkungsstätte geschaffen hatte, in der er seine Gaben und Kenntnisse, seine reichen Erfabrungen und sein ihm eigenes bildkünstlerisches Talent großjügig und ideenvoll verwerten wollte— nun dat ihm der Tod vor der Zeit die Kamera aus der Hand genommen. Bildberichter Karl Otto Clemens ist nach schwerem Leiden am 3. Januar im Alter von 33 Jahren gestorben. Mit ihm wurde dem Mitarbeiterkreis des General=Anzeigers einer tener Männer entrissen, dem schon früb die Arveit für die Zeitung zu einer leidenschaftlichen Sache des Herzens geworden war. Wo immer es galt, ein wichtiges altuelles Ereignis treffsicher, lebendig und zugleich mit besonderem Blick für das Wesentliche und darüber binaus auch für das Künstlerische festzubalten, erfüllte nicht nur, sondern übertraf Otto Clemens die in ihn gesetzten Erwartungen. So hat er im Jahre 1937 die Brandkatastropbe des Luftschiffes„Hindenburg“ in Amerika, der er als Passagier nur mit knapper Lebensnot entrann, auf den Filmstreisen gebannt— die einzigen Aufnahmen wohl, die damals zwischen Flammen, Trümmern und Rauch gemacht wurden. So hat er als Bildberichter auch den Lesern des General=Anzeigers im Laufe der Jahre eine Fülle bedeutsamer Ereignisse— unter ihnen manche von historischem Wert, wie etwa die Besuche des Führers in Bad Godesberg— vermittelt. Was lag ihm, der mit Leib und Seele seinem Beruf verschrieben war, näder, welche schönere Aufgabe konnte er sich setzen als die, den großen Geist unserer Zeit in Bilddokumenten einzufangen, die das gewaltige Ringen und Schaffen unserer deutschen Gegenwart über den Tag und die Stunde hinaus für immer bewahren? In der Organisation Todt sand er hier ein vielseitiges und reiches Wirkungsfeld, dem er sich mit der ganzen Begeisterung und Kraft seiner jungen Jahre widmete. Ausgezeichnet mit dem Kriegsverdienstkreuz, kehrte er von dort zurück. Aber die weitsichtigen neuen Pläne, die er sich für seine Arbeit in der Heimat, vor allem auf dem Gebiete der Farbphotographie, vorgenommen hatte, konnte er nicht mehr verwirklichen. Jäh unterbrach sie der Tod. Er nahm dem General=Anzeiger einen Mitarbeiter von besonderer Begabung, vorbildlicher Tüchtigkeit und lebendigster Aufgeschlossenheit, darüber hinaus dem Kreisverband Bonn im Reichsverband der Deutschen Presse einen lieben, tatfrohen, doffnungsreichen Kameraden, dessen Andenken in den Herzen aller, die ihm berufskameradschaftlich und menschlich verbunden waren, einen guten Platz behalten wird. ANN ROMAN VON FAULBRUSE 124 „Genügt Ihnen diese Erklärung?“ „Ich bin Ihnen zu heißem Dank verpflichtet, Donna. Isabella. Sie haben—“ „Bitte nicht weiter!“ „Doch eine Frage müssen Sie mir noch gestatten?“ „Bitte!“ Sie streicht verlegen eine Locke aus der Stirn, die gar nicht da ist. „Wußten Sie, daß eine Gefahr für mich bestand?“ Isabella wird unsicher. Ihre Hände gleiten über ihre Knie. „Ich ahnte es!— Die Wege um Cablandar resat sind voll Gefahren.“ Tiefe Bewegung hebt ihre Brust. Peter erhebt sich ruhig und tritt an ihre Seite, auch sie, steht langsam auf und muß sich auf die Stuhlkante ützen, doch dann zwingt sie sich. „Gefahren, Donna Isavellai— Ich kenne keine Gefahren. Und wenn ich sie gekannt hätte, ich wäre ihnen nicht aus dem Wege gegangen. Wer ist mein Feind?“ fragt er mit hartem Ernst. „Ich darf seinen Namen nicht nennen!“ antwortet sie. „Verzeihung!“ Sie stehen dicht voreinander, er einen ganzen Kopf größer. Keine Miene regt sich in seinem schmalen Antlitz, das nichts als gefesselte Energie ist. „Ich danke Ihnen, Donna Isabella!“ sagt er dann und drückt ihre Hand, die er rasch ergreift und an den Mund führt. Ihre Augen verlieren den Schrecken, sie locken und werben. Sie ist wieder ganz die Herrin von Mellon rera. „Die Maske stand Ihnen glänzend“, neckt sie. „Gut ausgedacht von Ihnen!“ „Welche Maske hätten Sie gewählt, wenn Sie freie Wahl gehabt hätten?“ fragt sie. Hinter den seidigen Wimpern glänzen die Augen. „Ich bin nicht gewohnt, eine Maoke zu tragen. Uns nordischen Menschen liegt der Mummenschanz gar nicht. Wir lieben die offene gerade Meinung.“ Peter bleibt ernst. Der Gedanke, einen hartnäckigen Feind zu haben, bindet alle zarteren Regungen. „Ja, ihr Deutschen seid merkwürdige Leute“, wirft sie in seltsamem Tonfall in seine Erklärung hinein. Sie zieht ihren Seidenschal enger über die Brust zusammen. „Ich werde mir auch meinen Gegner aussuchen und unter nier Augen mit ihm meine Sache ausmachen.“ blickt ihn an. „Ie werde mir Klarheit verschaffen“, entscheidet sich l z7 Goertzen. „Lassen Sie das, Herr Goertzen!— Bemühen Sie sich nicht weiter.“ Eine geheime Angst erregt ihre Stimme. „Ich sagte Ihnen doch, daß ich Masken nicht liebe.“ „Und doch haben Sie meine Maske getragen, Herr Goertzen, und es ist alles gut gegangen. Also bitte, lassen Sie die Angelegenheit ruhen.“ Ein banges Flehen liegt in ihrer Stimme. „Es ist besser— klüger!— Ich hoffe. Sie werden auch diesem Rat folgen“, drängt sie, und ihr Blick gleitet nach unten. „Gnädige Frau fordern es von mir!" Sie reckt sich neben ihm auf und blickt ihm frei und glücklich ins Gesicht.— Liegt nicht mehr in diesem Blick?— Geht nicht ein heißes Zittern durch ihren Körper?— Beben nicht ihre Finger? Und Peter Goertzen ahnt— nein, er weiß, was es bedeutet, doch gibt er der kalten Blutwelle nach, die ihm der nüchterne Verstand in das Gehirn treibt. Vor ihm steht die schönste Frau dieser paradiesischen Täler, vor ihm steht das liebende Weib, das sich nach seiner Umarmung sehnt. Aber Peter Goertzen läßt die heiße Blutwelle verrauschen. Und sie spürt, daß ihr ein Mensch gegenübersteht, der aus hartem Holz geschnitzt ist, kein Südländer, ein Nordling mit kaltem Herzen. Dennoch bleibt das sieghafte Lächeln auf ihrem Antlitz. „Gehen wir hinüber zu Herrn Rottberger. Er wünscht Sie zu sprechen!“ sagt sie, indem sie ihre hellen Schultern hebt und mit der Hand auf die Tür weist. Rottberger freut sich wie ein Junge und schwadroniert in seinem Oberbayrisch drauflos, ein Glück, daß Donna Isabella es nicht versteht. Sie setzt sich an das Kopfende des Krankenbettes, so daß sie Peter Goertzen gerade gegenüber sitzt, der nun wieder über den Fortgang der Arbeiten berichten muß. Rottberger will alles wissen, der Neubau des gesprengten Pfeilers, den Einbau der Brückenstege, der Bau des großen Bogens. die Erdarbeiten und alles was drum und dran ist. Als Peter von den Widerständen erzählt, von der Gärung unter den Arbeitern, von dem versuchten Diebstahl der Sprengmittel, von der Möglichkeit einer zweiten Sprengung, da kommt Rottberger hoch und wettert einen Fluch hin, wie in seinen besten Tagen. Er wird bald ganz gesund werden, denkt Peter und das freut ihn, weil er ihn als Bundesgenossen notwendig gebrauchen muß. Donna Isabella verfolgt mit gespannter Aufmerksamkeit die Worte Goertzens. Ihre Augen folgen den Regungen ihrer Seele. sprühen Funken und röten sich im Zorn, aber ihr Mund schläft. Nur ein Zittern gleitet je und je um die schmalen Lippen. Als Peter sich von Rottberger verabschiedet, begleitet sie ihn wieder wie immer bis an die große Treppe. Kaum hörbar ist ihr weicher Schritt, während die harten Nagelschuhe Peter Goertzens rauh durch die Ruhe des Hauses hallen. Sepp Rottberger verfolgt die beiden Menschen. Er hat auch gemerkt, wie Peter oft über ihn hinweg nach der Frau sah. Ein unbehagliches Gefühl will ihm die Freude verdunkeln, aber Sepp Rottberger läßt sich nicht auf eine Rutschbahn der Gedanken bringen. „Wann darf ich Sie wieder erwarten?“ ist das einzige Wort, das Isabella an Goertzen richtet, als sie auf der obersten Stufe der Treppe stehen. „Bestimmen Sie, gnädige Frau!“ „Morgen!“— „Morgen! Blick taucht in Blick.— Hand gleitet in Hand.— Für Sekunden eint sich ihr Herzschlag. „Wann kommt der Herr-Goertzen wieder, Donna Isabella?“ fragt auch Rottberger, als hätte er geraten, was zwischen ihnen auf der Veranda abgemacht sei. „Morgen schon, Herr Rottberger!“ „Morgen schon?“ brummt er bedenklich. „Freut Sie das nicht?“ Sie steht dicht an seinem Lager und streicht mit leichter Hand die Falten aus der seidenen Steppdecke. „Ein guter Mensch!— Ein großer Mensch!“ sagt sie feierlich. „Ja, ja!— Sehr tüchtig!“ antwortet Rottberger und lehnt sich weit zurück. „Wollen wir weiterspielen?“ fragt sie. „Nein, danke!“ sagt er und drückt den Kopf in die Kissen. Bei seiner Rückkehr läßt Peter die Ingenieure rufen und hält lange Besprechung mit ihnen ab. Eine Wache soll ausgesondert werden, und zur größeren Sicherheit soll rund um die Baustelle ein breiter Stacheldrahtzaun gezogen werden. Jedem Fremden soll der Zugang zum Bau verboten werden. Alle sind fest entschlossen. Wipperling zeigt auf seine Pistolentasche. „Machen wir!— Nun glaub' ich doch, daß es bald knallen wird!“ sagt er. 10. Kapitel „Genau wie in Frankreich. Drei Reihen Pfähle und dann diesen hübschen Bindfaden so recht schön aufgezogen“, sagt der Schachtmeister Wurmeleit zu dem Ingenieur Hamann, der sich mit Kenneraugen die Anlage des Stacheldrahtverhaues ansieht. „Ob das nun hilft?“ fragt Hamann keitisch. „Oh. la. la! Herr Ingenteur, wenn die Schandkerls nicht mit dicken Minen werfen, dann sollts ihnen schon sauer werden!“ „Minen werden wir nicht finden, Wurmeleit, aber so ein Bündel Sprengpatronen läßt sich in der Tasche mitnehmen.“ „Unter den Arbeitern sollen solche Kerle sein?— Schon möglich! Werden wir also jeden allemal bis aufs Hemd untersuchen.“ „Wer das will, der findet einen Weg!" Drei kupferbraune Arbeiter gehen mit einer Rolle Draht vorüber und wickeln den Draht um die Pfähle. Mit scheelen Augen sehen sie auf den breitschultrigen Ingenieur und den kräftigen Werkmeister. „Fester anziehen! Fester anziehen!“ befiehlt Wurmeleit und greift selber den Draht an, wie eine alte Gewohnheit. Ein kräftiger Ruck schnürt den Draht um den Pfahl. Da ertönt Husschlag herüber. Sie sehen sich um. Es ist Don Miquel auf seinem Klepper. Hamann zieht seine Trillerpfeise und läßt sie schrillen. Sein Arm winkt Wipperling zu, der das Zeichen weitergibt an den Brückenpfeiler, auf dem Peter Goertzen die Arbeiten überwacht. Vom Sattel herab beäugelt Don Miguel das starke Verhau, das in fünfzig Meter Abstand die Brücke absperrt. Sein heiseres Lachen klingt herüber. Den linken Arm majestätisch in die Seite gestemmt, den Umhang malerisch über die Schulter geworfen, drückt er sein Pferd nahe heran. „Gehört dies auch zur Brücke?“ fragt er verächtlich. „Notwendig!“ „Ah, ich verstehe!— Die Deutschen haben großartige Einfälle.“ „Im Krieg gelernt!“ Briefkasten Erdschaftssteuer. Die überlebende Ehefrau bei kinderloser Ede hat bei der Erdschaftssteuer einen Freidetrag von 30 000 Mark. Helmut. Im Rahmen des Briefkastens können wir unmöglich die ganze Besoldungsgruppe angeben. Sie können diese jedoch täglich(außer Samstags) zwischen 18 und 19 Uhr auf der Geschäftsstelle unserer Zeitung einseben. Pragen Sie dann nach dem Briefkastenonkel.— Am Eingang schellen. Rentner. Die von der Kasse vorgebrachten Gründe sind nicht stichhaltig. Wenden Sie sich unter genauer Darlegung des Sachverhalts an den Regierungspräsidenten in Köln, Zeughausstraße 4. Schach 100. Wenn vorder nichts vereindert worden ist, ist die Zeit unbestimmt.— Das kommt ganz auf die Spielweise an. Uscht. Gie lassen die Zocke am besten von einem Kürschner reinigen, da das Geldstreinigen selten Erfolg dat. Ratlos. Versuchen Sie es einmal, wenn Idnen keine Elecken. tinktur zur Verfügung steht, mit beitzem Kartoffelmehl, das Sie mit einem Mattebattich anftragen. Seite 4. Nr. 17 565 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 6. Januar 1943 Aus dem Heimatgebiet Vom Spiel in den Tod In Selbach kam ein zwölfjähriger Junge beim Spiel auf gräßliche Weise zu Tode. Auf der Dorfwiese zerbrach ihm beim Zusammenprall mit einem Spielgefährten der Skistock. Im Hinstürzen rannte sich der unglückliche Junge den noch in seiner Hand befindlichen Stockrest durch ein Auge in das Gehirn. Noch in der Nacht wurde der Junge von seinen Qualen durch den Tod erlöst. Fünf Geschwister 418 Jahrealt In Seifen bei Waldbröl vollendete die Witwe Peter Keller geb. Weipen ihr 90. Lebensjahr. Das hochbetagte Geburtstagskind ist nicht das einzigste seiner Familie, das das biblische Alter erreichte. Vielmehr leben noch vier Geschwister. Zusammen zählen die fünf ein Lebensalter von 418 Jahren. Aus Bad Godesberg * Der Tätigkeitsbericht der Amtswehr von Bad Godesberg gibt zu erkennen, daß durch Unachtsamkeit, vielfach aber auch durch Gkeichgültigkeit und Leichtsinn mancher Brand entstanden ist, der bei etwas gutem Willen hätte verhütet werden können. Gemeint sind hier vor allem die Zimmer=, Ofenrohr= und Kaminbrände, ferner die Brände im Walde und die in Müllgruben. Bei 36 dieser Brände mußte die Wehr in Lätigkeit treten. Ferner löschte sie einen Autobrand, half sie bei der Beseitigung einer Ueberschwemmung und zog sie einen Ochsen, der in eine Grube gefallen war. heraus. Dank des tatkräftigen und rechtzeitigen Einsatzes der Wehr konnte das Entstehen größerer Brände rechtzeitig verhütet und dadurch gleichzeitig größerer Schaden vermieden werden. * Es wird auf die Bekanntmachung im Anzeigenteil über die Ausgabe von Fleischsonderkarten und die Abholung der neuen Lebensmittelkarten hingewiesen. An der Sieg entlang Troisdorf: Der Polizeibericht für den Monat Dezember meldet: 18 Diebstähle, darunter ein Fahrraddiebstahl, zwei Kriegswirtschaftsverbrechen, fünf Unterschlagungen, einen Betrug, eine fahrlässige Brandstiftung, eine Gefangenenbefreiung, einen Verkehrsunfall, acht Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung und zwei Vergehen gegen das Kraftfahrzeuggesetz, sieben Verstöße gegen die Polizeiverordnung zum Schutz der Jugend, gegen das Gaststättengesetz und das Lichtspielgesetz je eine. 65 Personen wurden gebührenpflichtig verwarnt, 18 Personen in Polizeigewahrsam eingeliefert, davon 10 Personen auswärtigen Behörden überstellt, vier nach Aufklärung entlassen, zwei in Wochenendhaft genommen, zwei dem Arbeitgeber zugeführt. Marialinden: Einer der ältesten Einwohner der Gemeinde Much, der Holzhändler und Landwirt Johann Josef Mans, wurde am Montag unter großer Anteilnahme der Bevölkerung zur letzten Ruhe geleitet. Er erreichte das stattliche Alter von 92 Jahren und genoß im weiten Umkreis großes Ansehen. Rosbach: Ein Teil der weiblichen Gefolgschaftsmitglieder der Heilstätte der Hansestadt Köln in Rosbach veranstaltete in Hurst im Saal Lenz eine Weihnachtsfeier zu Gunsten des WHW. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand das Märchenspiel„Goldmarie und Pechmarte“. Ferner wurden einige Gedichte vorgetragen und Aus amtlichen Bekanntmachungen : D i e A u s g a b e d e r n e u e n L e b e n s m i t t e l k a r t e n SIL SHo-be Pirtschaftsamtes:.30 411—300: 10 20 bis 11.33.“;.30 bis 10.30 Uhr: 81—160, 2„ 10.n bis 11.0 Uhr: 161—210 501—600: 11.30 bis 12##„Uhr: 241—330, 601—100. 1001—1010: 15 bis 16 Uhr: 101—800, 1041—1141; 16 bis 17 Uhr: 801—900, 1141—1250: 17 bis 18 Uhr: 901—1000. 1251—1400. Die Lebensmittelkarten Nummernkarte ausgehändigt. Die Zusatzlebensmittel werden ausgegeben: Buchstaven—H am Donnerstag,—P am Freitag.—3 am Samstag. ein Reigen vorgeführt.— In einer Fabrik in Rosbach fiel von einem Kranen einem Arbeiter ein schweres Stück Eisen auf den Kopf. Der Arbeiter erlitt schwere Kopfverletzungen und mußte ins Krankenhaus eingeliefert werden. Am Vorgebirge entlang Duisdorf: Everhard Staudt feierte seinen 77. Geburtstag; er ist noch rüstig, macht alle Gartenarbeit und bezieht seit Jahren den General=Anzeiger. Vom Rhein zur Uhr Bad Neuenahr: Am morgigen Donnerstag erfolgt von 14 bis 16 Uhr im Winzerverein die Ausgabe der neuen Lebensmittelkarten.— Heute findet im Kurtheater ein KdF.=Varietéabend statt. Aus Bad Honnef Honnef: Georg Rieger, Karl Simrock=Straße in Selhof, vollendet heute sein 70. Lebensjahr.— Das Honnefer Standesamt beurkundete in der Zeit vom 21. bis 27. Dezember eine Geburt, zwei Eheschließungen und zwei Todesfälle. Vom Rhein zum Westerwald Linz: Als Auftakt der diesjährigen KdF.=Veranstaltungen findet am Freitag um 20,15 Uhr im Hause der NSDAP. ein Vortragsabend statt. Professor Seidelmann=Koblenz spricht über„Der deutsche Reichsgedanke im Schicksal Europas“. Rheinbrohl: Schmiedemeister Joh. Seifert vollendete sein 73. Lebensjahr. Er ist noch von morgens bis abends an seinem Amboß tätig.— Die Eheleute Joh. Waldorf. Wallgasse, feierten ihre silberne Hochzeit.— Johann Frömbgen, Arienhellerstraße, vollendet sein 82. Lebensjahr körperlich und geistig rüstig.— Frau Arnold Waldorf wurde 83 Jahre alt. Aobach: Im benachbarten Rauenhahn feiert am heutigen Mittwoch Frau Anton Neifer ihren 80. Geburtstag. Sie ist noch sehr rüstig, verrichtet jeden Tag ihre häusliche Arbeit und ist eine langjährige, Bezieherin des General=Anzeigers. Asbach: Bei der Polizei wurde eine Geldbörse mit einem größeren Betrag als gefunden abgegeben. „Friedrich der Große musizier! in Sanssouci“ Ein Rokoko=Konzert im Beethovensaal des Kurhauses Redoute Eine glückliche, Auge, Ohr und den Sinn für Zeit=, Musik= und Kulturgeschichte in Anspruch nehmende Idee hat da vier Künstler aus Berlin und Würzburg zusammengeführt, um Szenen aus dem Leben Friedrichs des Großen sinnfällig auf dem Podium darzustellen, die im Lauf der letzten beiden Jahrhunderte Musiker, Dichter, Maler und Wissenschaftler immer wieder beschäftigt haben. Und kein Raum hätte solchem Tun günstiger sein können als des letzten Kölner Kurfürsten reizendes Tuskulum, die durch den Namen Beethoven geweihte Redoute im lieblichen Bad Godesberg, wo man gestern Zeuge ward eines von der Kulturgemeinde in Verbindung mit der RS.=Gemeinschaft„Kraft durch Freude" veranstalteten Konzertes, dessen Durchführung von jener Aura umflossen war, in der die Romantik Bilder der Vergangenheit heraufzubeschwören pflegt.„Friedrich der Große musiziert in Sanssouci“ nannte sich die-Musikfolge, mit der Prof. Hermann Zanke vom Bayerischen Staatskonservatorium in Würzburg, die Pianistin Eleonore Gaetke von derselben Anstalt und zwei Berliner Künstlerinnen, die Sopranistin Lili Wickop und die Violinvirtuosin Käte Grandt in der eleganten und farbenfrohen Gewandung jener Zeit eing lebhaft interessierte Zuhörerschaft erfreuten. Da hörte man in sauberer, stilgetreuer Wiedergabe eine sinnig gewählte Folge von InUnser Sport strumental= und Vokalsätzen, wie sie wohl bei einem Vortragsabend beim großen Preußenkönig hätte bestehen können, der bekanntlich selbst ein enthusiastischer Musikfreund, eifriger Komponist, und vortrefflicher Flötenspieler gewesen sein muß. Stand doch auch sein Name neben dem seines berühmten Lehrers, des Flötenvirtuosen Quantz. auf dem Programm mit Sätzen, als deren Interptkt Prof. Zanke sich jener großen Vorbilder durchaus würdig erwies. Aber auch andere erlauchte Ramen las man da: J. S. Bach. G. Fr. Händel und ihr Zeitgenosse Telemann. Antonio Vivaldi, W. A. Mozart und Chr. W. Gluck. Eine bunte, anregendet Folge, bei der Käte Grandt sich als geschmackvoll gestaltende Geigerin mit edlem Ton und ausgereifter Technik auswies. wie man sie in gleicher Qualität auch bei ihrer Partnerin am Klavier, Eleonore Gaette, insbesonderg bei deren Vortrag der reizenden Miniaturen bewunkerte. die Haydn für die„Flötenuhr“, ein in jener Zeit beliebtes mechanisches Musikinstrument, schrieb. Mit einschmeichelndem Klangreiz und schlackenfreier Tonbildung fügten sich in diesen Kranz der instrumentalen Darbietungen die Arien und Lieder, die Lili Wickop gefühlsinnig und anmutig zum Vortrag brachte, von den Zuhörern mit dem gleichen dankbaren Beifall ausgezeichnet, der auch den anderen Beteiligten nach jeder Nummer zuteil ward. Theodor Lohmer. Woher die Eifel ihren Namen hat Die Gelehrten sind sich darüber nicht einig— Es gibt mancherlei Deutungen Sowekt ist die Geschichte allen geläufig, daß zur Zeit der Römer und der Franken unser Eifelgebiet ein aufgeschlossenes Land war, durchkreuzt von der Heerstraße, besiedelt mit festen Plätzen und Kastellen. Kannten die Römer die Eifel noch nicht, sondern rechneten sie zu den Ardennen, so wird der Name, der lateinisch Eiflia und Eifalia heißt, von den wenigen alten Schriftstellern, die dieses Gebirgsland erwähnen, verschieden gedeutet. Einige wollen den Namen Eifel von einem Volke, das Taifali genannt worden war, herleiten. So erwähnt Markard Freher(origines palatinae) die Talliaten, deren Name sich in dem Ort Dollendorf erhalten hat, wo man einen Stein mit einer merkwürdigen römischen Inschrift fand. Minola wollté früher den Namen in aqualia gefunden haben, und zwar wegen der vielen Flüsse und Bäche, die in der Eifel entspringen. Er führt an, daß Althamer und Mercator, die Liefländer Eifländer ad effluviis oder von den vielen Flüssen, die sich in Liefland in das Meer ergießen, genannt hätten, und daß der Umstand, daß so viele Flüsse und Bäche in der Eisel entspringen, ihn veranlaßt habe, den Namen davon herzuleiten. Später(in der zweiten Ausgabe seiner „kurzen, Nachricht dessen, was sich unter den Römern seit Julius Cäsar bis auf die Eroberung Galliens durch die Franken am Rheinstrome Merkwürdiges ereignete“. Köln 1816) nimmt er diese Behauptung zurück und will den Namen durch das englische Wort Highfield von high. ausgesprochen hei, hoch und field(Feld), das ein hochgelegenes Land bedeutet, erklären. Eifel würde nach dieser Erklärung also so viel heißen als Hochland oder Hochwald. Die Erklärung Eifel durch Eisenfeld hal auch manches für sich, denn bekanntlich ist die Eifel einmal sehr reich an Eisenerz gewesen. Nach einer Bemerkung Dr. Stempels nannte man vor 150 Jahren die Eifel ein ödes Eiland. Danach würde Eifel soviel als ödes Feld oder Land bedeuten, eine Benennung, die Ihre Verlobung zeigen an: Veronika Martin. Dr. Hans Voss. Lektor der Deutschen Akademie. Bonn. Schumannstraße 54. Barcelona. 31. Dezember 1942. Ihre in Wien vollzogene Trauung geben bekannt: Wachtm. Rudl Englert. Inge Englert geb. Meyer. Wien-Hinterbrühl, Parkstraße 15. Bad Godesberg. Bürgerstraße 23. den 2. Jan 1943. Deutsche Meisterschaften 1943 Die deutschen Meisterschaften im Ringen und Gewichtheben sind in großen Zügen bereits festgelegt. So müssen die Gaumeisterschaften im Ringen Freistil bis spätestens Mitte April erledigt sein, da die deutschen Meisterschaften für Ende April und Ansang Mai anberaumt sind. Im Monat August steben die Titelkämpfe int Gewichtbeben zur Entscheidung, und auch die Ringer ermitteln im klasstschen Stil ihre Meister. Zugleich hofft das Fachamt im August den Endkampf um die Mannschafts=Meisterschaft veranstalten zu können. Aus diesem Grunde müssen die Mannschaftsmeister der Gaue Ende März ermittelt sein, da Anfang April die Gruppenkämpfe ihren Ansang nehmen. Der von seiner schweren Verwundung wieder bergestellte Leiter des Fachamtes Schwerathletik, Kurt Frey, hat die Gaufachwarte zu einer Tagung am 1. Februar nach Nürnberg eingeladen. Erstmals werden auch die Gebietsfachwarte zu der Besprechung zugezogen. Den Tagungsteilnehmern ist damit zugleich Gelegenheit geboten, dem Ringerländerkampf Deutschland— Italien am 31. Jannar in der Stadt der Reichsparteitage beizuwohnen. Vier Städte fechten in Magdeburg In Magdeburg soll am 7. Februar ein Vierstädtekampf der Fechterinnen durchgeführt werden. Als Teilnehmer werden außer Magdeburg Berlin, Leipzig und Haunover genannt. Hallenradsport in Viersen Vienen bereitet für den 14. Februar aus Anlaß des 40jährigen Bestehens des dortigen RV Blitz 1902 ein Hallenrad= sportfest vor, das allem Anschein nach eine gute Besetzung erhalten wird. So steht die Teilnahme des deutschen Meisters im Einerkunstfahren, Kurt Heincke, in Aussicht. Stromschwimmen in Tokio Zum fünften Male wurde gestern das Winterschwimmen durch den Dumidafluß in Tokio veranstaltet. 300 Schwimmer und Schwimmerinnen beteiligten sich an diesem Schauschwimmen im eiskalten Wasser. Gleichzeitig würde von einer Brücke aus Kunstspringen gezeigt. Starkes Interesse sand wieder eine Vorführung des altsapanischen' Samuret=Schwimmens, des Schwimmens mit Wassen. Nicolaas gegen Staf Jacobs Zu einer interessanten Begegnung kommt es am 11. Jaunar im Haag. Jan Nicolaas, der ausgezeichnete niederländische Leichtgewichtsmeister, trifst an diesem Tag auf den Belgier Staf Jacobs, dem auch ein guter Ruf vorausgeht.. Ungarn nach St. Moritz Ungarn und die Schweiz haben für den.31. Januar ein Elshockey=Länderspiel vereinbart. Es soll an olympischer Stätte in St. Moritz durchgeführt werden. Neue Fülme in der Umgegend Kurlichtspiele Bad Godesberg:„Hochzelt am Wolfgangsee“ Eine froh=beschwingte Handlung, eine schmissige Musik und die bewährte Darstellung einer Reihe bekannter Schauspieler zeichnen diesen Film aus. Lichtburg Duisdorf:„Todfeinde“ ein italienischer Großsilm mit einer spannenden Handlung sowie Conchita Montenegro und Carlo Tamberlaut in den Hauptrollen. Regina=Theater Beuel:„Immer nur Du“ eine stimmungsvolle musikalische Filmoperette. Johannes Heesters und Dora Komar sind die Hauptdarsteller. Filmbühne Beuel:„Unter heißem Himmel“, ein Haus Albers=Film voller Abenteuer. Dollendorfer Lichtspiele:„Kleine Residenz“ gefällt lnsbesondere durch ihre liebliche Handlung. LEHN JAHRE ZRBEIT AN DERWIEGE DES: LEBENSINXLLEN EINRICHTUNGEN; DER NS.-VOLKSWOHLFAHRT. Dafür- Leinen Seitrag züm. Priege-WIIN Ihre Vermühlung geben bekannt: Dr. Kurt Plelßner. Unterarzt## Aenne Plelßner geb. Breuer. Stuttgart— Godesberg, den 4. Januar 1943. Unsagbar hart griff am Neujahrstage, das Schicksal in unser Leben ein und nahm unser ganzes Glück und Hoffnung. unseren einzigen herzensguten treuen Jungen, meinen lieben Bruder. Schwager. Neffen und Vetter Hans Meister Ob.-Gren. in einer MG.-.Komp. Er fand im blühenden Alter von 21 Jahren bei den schweren Kämpfen Im Osten den Heldentod fürs Vaterland. Er starb am 7. 12. 42 auf einem Hauntverbandsplatz an einer schweren Verwundung und wurde am 8. 12. 42 mit militärischen Ehren auf einem Heldenfriedhof beigesetzt. In tiefem Schmerz: Wilh. Melster u. Frau. seine Schwester u. d. übrigen Anverwandten. Mit uns trauert die Betriebsgemeinsch. der Fa. Soennecken Bonn, Berlin. Dortmund Sternenburgstraße 96. Exequien Montag, 11. Jan. 43. .30 Uhr, in der Pfarrkirche zu Poppelsdorf. . Am 27. Nov. 1942 ist mein innigstgeliebter lebensfroher Mann, unser liebster Papi. unser lieber Sohn. Bruder. Schwager. Onkel. Neffe und Vetter Werner von den Driesch Obergefr. in einem Inf.-Regt. Im Osten gefallen. Seine Kameraden brachten ihn auf einem Heldenfriedhof zur letzten Ruhe. In tiefer Trauer: Lore von den Driesch geh. Reltmann mit Hilke und Antie-Katrin. Famille Heinrich von den Driesch, Geschwister Reitmann Mit den Angehörigen trauern seine Kamernden der Stadtverwaltung Bonn um den herzensguten Menschen. Bonn Rh.(Sebastianstr. 117), z. Zt. Eisleben- Lutherstadt. Zeißingstr. 50. den 29. Dez. 42. Gisela. Die glückl. Geburt eines Töchterehens zeigen freudig an: Anne Gilles geb. Schröder. Gott. fried Gilles. Troisdorf. Frankfurterstr. 43. z. Zt. St. JosefKrankenhaus. 31. 12. 42. Hart u. überaus schwer trat uns heute die traurige Nachricht, daß mein Ib. guter einziger Sohn und Bruder. Schwager, Onkel. Neffe und Enkel, der Feldwebel in einem Pion.-Batl. Hans Schuch Inh. des E. K. 1. und., des silb. Sturmabzeichens, des Verwundetenabzeichens und and. hoher Auszeichnungen bei einem Stoßtrupp-Unternehmnen im Osten am 15. 12. 42 im jugendlichen Alter v. 27 Jahren den Heldentod für sein geliebtes Vaterland fand. Alle. die ihn kannten, werden unseren grolen Schmerz verstehen. In tiefer Trauer: Frau Witwe Gerta Schuch geb. Schaefer, Gustel Scherer geb. Schuch, Willy Scherer. z. Zt. Kriegsmarine. Hans-Dieter Scherer und Anverwandte. Bonn, den 31. Dezember 1942 Meckenheimer Straße 11. Der Herr über Leben und Tod nahm Sonntng. 3. Jan., meinen innigstgelicbten einzigen Sohn. meinen treuen Bruder. Neffen und Vetter Karl Otto Clemens Bildberichter. Inh. des Kriegs. verdienstkreuzes nach schwerem Leiden im Alter von 33 Jahren zu sich in sein Reich. In tiefem Schmerz: Frau Karl Clemena, Elisabeth Clemens. Bonn, Münsterplatz 18. Seelenamt Donnerstag, 7. 1. 43. 10 Uhr. Münsterkirche. Beerdigung auf Wunsch des Verstorbenen in aller Stille. Hart und schwer traf uns die unfaßbare Nachricht, daß mein liebster herzensguter Sohn, unser allerliebster Bruder Paul Henseler am 14. 12. 42 im Alter von 32 Jahren an einer schweren Krankheit, die er sich im Osten zuzog, in einem Beohachtungslazarett gestorben ist. Er wurde mit militärischen Ehren auf einem Heldenfriedhof beigesetzt. In tiefem Schmerz: Sein Vater Peter Henseler, seine Geschwister u. Anverwandte. Rad Godesberg. 4. Jan. 1943 Brunnenallee 11a. Ersquien Freitag, den 8. Jan., 9 Uhr. Pfarrkirohe St. Marien. Godesberg. #. Hart und schwer traf uns am Neujahrstage die schmernliche Nachricht, daß mein innigstgeliebter unvergeßlicher Mann. unser lieber guter Vati. Sohn und Bruder. Schwiegersohn. Schwager, Onkel und Neffe Hans Praßel Obergefr. in ein. Panzer-Grenadier-Regt., Inh. d. Kriegsverdienstkreuzes 2. Klasse mit Schwertern, des Verwundetenabzeichens u. der Ostmedaille. den Heldentod gestorben ist. Er fiel im Osten um 3. 12 42 Im Alter von 32 Jahren. Wer ihn gekannt, wird unseren Schmerz ermesgen. Frau Kath. Praßel geb. Merzbach, seine beiden Kinder Peter und Erika, die Eltern u. Geschwister. 2 Brüder z. Zt. Im Felde. und die übrigen Anverwandten. Godesberx(Luisenstr.), Königswinter. Köln. Oberdollendorf. Römlinghoven. Berkum. Seelenamt Freitag. 8. Jan., 9 Uhr. Pfarrkirche Rüngsdorf. Statt besonderer Anzeige Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, am 3. Jan. unseren guten lieben Vater. Großvater und Onkel Edmund Frede nach kurzer Krankheit im Alter von 80 Jahren durch einen sanften Tod zu erlösen. In liefer Trauer: Dominikun Frede. Margarete Taxacher geb. Frede und Tochter. Bonn, den 5. Januar 1943 Kölnstraße 11. Trauerfeier Donnerstag. 7. 1. 1943. 15.15 Uhr. Nordfriedhof. unschl. Beisetzung. Wir erhlelten die unfaßbare Nachricht, daß am 2. Dez. 1942 unser lieber guter Sohn. Bruder. Enkel. Neffe und Vetter Willi Piel Gefreiter in einer RadfahrerSchwadron. Inh. des Sturmabzeichens und der Ostmedaille, Im Aller von fast 23 Jahren sein junges Leben fürs Vaterland ließ. Er ruht auf einem Heldenfriedhof im Osten bei seinen Kameraden. In tiefem Schmerz trauern um ihn Hermann Plel und Frau als Eltarn. Peter Piel. Obergefr., z. Zt. in Afrika. Aenul Piel. Marlies Piel. seine Großeltern und die übrigen Anverwandten. Lengadorf(Provinzialstraße), Duisdorf, Bonn. Hildeshelm, Röttgen. Hannover, Afrika, den 4. Januar 1943. Erequlen Samstag. 9. Jan., .30 Uhr. Pfarrk. Lengsdorf. Nach einem arbeitsreichen Leben ist heute abend unser treuer und fürsorgender Vater. Schwiegervater u. Großvaler. Herr Georg Gernhard Im 83. Lebensjahre in Frieden heimgegangen. In liefer Trauer: Jean Gernhard u. Famille, Wwe. Georg Gernhard jun. u. Familie. Gottlieb Gernhard u. Fam., Carl Friedrich Gernhard u. Familie. Eise Gernhard. Leni Gernhard Godesberg. Köln, Essen. Warschau. 4, Januar 1943. Mit der Familie trauert um den Gründer und Ihren verehrten Betriellsführer die Betriebsgemeinschaft der Firma Georg Gernhard. Eisenbau. Beordigung mit vorhergehender Trauerfeler Freitag. 8.., ½3 Uhr. vom Trauerhause Moltkestraße 25 zum Burgfriedhof Statt Karten. Wir danken herzlichst für Ihre liebevolle Antellnahme beim Tode unseres lieben Vaters. Geschwister Dreysse. Bad Godesberg. Januar 1943. Der Herr über Leben und Tod nahm am 3. 1. 43meinen lieben guten treuen Gatten. Schü. Bruder, Schwager und Onkel Herrn Lukas Cären Schriftsetzer nach langem schwerem, mit vorbildlicher Geduld ertragenem Leiden, Im Alter von 59 Jahren, versehen mit den Sterbesakramenten, in ein besseres Jenseits. In stiller Trauer: Frau Witwe Lukas Clären geb. Alfter. Mit uns trauert um Ihren lieben Arbeitskameraden die Betriebsgemeinschaft der Fa. Blank. Bonn-Endenich(Auf dem Hülgel). Bonn, den 3. Jan. 1943. Beerdigung Donnerstag, 7. 1. 43. 10 Uhr. Endenicher Friedhof. Exequlen anschl. Pfarrkirche Endenich, Gott der Herr nahm heute morgen nach langer schwerer Krankheit meine liebe Gattin, unsere gute Mutter Frau Adele Aufemberg geb. Rabe Im Alter von nahezu 46 Jahren zu sich in die Ewigkeit. In tiefer Trauer: Theo Aufemberg. Adele und Gertrud Aufemberg. Bonn, den 5. Januar 1943 Hochstaden-Ring 7 Seelenamt am Samstag, 9.., ½9 Uhr(10 Uhr). Pfarrkirche St. Marien. Beerdigung am gleichen Tage. 14.30 Uhr. Nordfriedhof Für die liebe Anteilnahme aus Anlaß des Heldentodes meines lieben einzigen Sohnes u. Bruders sagen wir hierdurch Allen unseren herzlichsten Dank. Frau Witwe Leo Relnarz. Gertrud geb. Merkler. Frau Gertrud Löhner geb. Reinarz. Frau Sophie Schwalme geb. Reinarz. Kinder Karl-Heinz und Rolfi. Bonn. Mechenstraße 3. Für die anläßlich des Hinscheidens meines geliebten unvergeßlichen Gatten, unseres lieben Schwagers und Onkels orwiesene Anteilnahme u. die schönen Kranz- u. Blumenspenden spreche ich hiermit melnen herzl. Dank aus. Mein besonderer Dank gilt der hilfs. bereiten Nachbarschaft, der Verwaltung des Amtes Mehden, der NSKOV. und allen. die mir bei dem schmerzl. Verluste beigestanden und am Geleit zum Grabe feilgenommen haben. Frau Wwe. P. Windelschmidt Josefine geb. Kündgen. Siegburg-Mülldorf, 5 Jan. 43. Bonner Studttheater. Mittwoch 6. 1. Oeff. Vorstell.:„Die Mitschuldigen“ von Goethe u.„Der zerbrochene Krug“ von Kleist (Prof. Albert Fischer a..). Pr. 1:.70 bis.66. A. 16.30. E. 19.30. Metropol-Theater. Markt. Erstaufführung. Ein Tobis-Film ganz großen Formats.„Der große Schatten“. Heinrich George. Heidemarle Hatheyer. W. Quadflieg. Martha von Litmer. Erich Ponto. Regie: Paul Verhoeven. Wochenschau. Jugendl.. zugel. Spielzeiten:.45.00.13 Uhr. Ronner Lichtspiele. Markt Täg. lich.00.15.30 Uhr. Erstaufführung des neuen Terra-Films: „Dr. Crippen an Bord“. In den Hauptrollen: Rudolf Fernau René Deltgen. Ania Elkoff. Gertrud Meyen.— Die Deutsche Wochenschau. Jugendl. n. zug. Canitol-Theater, Sandkaule..00 .15.30 Uhr.„Ferlen vom Ich“. nach Paul Kellers berühmtem Roman Die Reisegefährten sind: Herm. Speelmans. Carola Höhn. Paul Henckels, Gina Falckenberg. H. A. von Schlettow — Nachher: Deutsche Wochenschau. Jugendliche über 14 Jahren zugelassen! RFKANNTMACHUNGEN Ausgabe der Fleischsonderkarten in Bad Godesberg. Wie für den 44. wird auch für den 45. Versorgungsabschnitt die Fleischsonderkarte im biesigen Stadtbezirk ausgegeben. Infolge verspäteter Anlieferung dieser Kartensorte konnte bei der am Montag, dem 4. Januar erfolgten Lebensmittelkartenausgabe nicht allen Empfangsberechtigten neben den üblichen Lebensmittelkarten auch die Fleischsonderkarte ausgebändigt werden. Für die Versorgungsberechtigten, die am Montag die Sonderkarte nicht erhalten haben, ist die Ausgabe derselben am Donnerstag, dem 7. Jan., von—13 Uhr. in den zuständigen Ausgabelokalen. Ich mache weiter darauf aufmerksam, daß für diesenigen Volksgenossen, die am Montag ihre allgemeinen Lebensmittelkarten nicht abgeholt haben die Ausgabe derselben nicht auf dem Ernäbrungsamt, sondern mit der Ausbändigung der Fleischsonderkarten am Donnerstag zu der vorstehend angegebenen Zeit in den Ausgabelokalen erfolgt. Wer auch diesen Termin nicht wahrnimmt. kann seine Lebensmittelkarten erst nächste Woche auf dem Ernährungsamt erhalten. Bad Godésberg, den 5. Januar 1943. Der Bürgermeister: gez. Alef. .-T. Poppelsdorf. Mittwoch und Donnerstag:„Das große Spiel“. Wo..00.00 700 Uhr Jugendi zugelassen. Mittwoch u. Donnerstag. 1 30 Uhr. letzte Märchenvorstellung: Der Froschkönig. Kasperle etc. Corao- Lichtsniele Ronn- Süd. Die lustige Film-Operette: „Frau Luna“, Wochenschau.— Jugendlichs nicht zugelassen— Wochentags.13 Uhr. Rezina-Theater-Beuel. Ruf 4326. Heute und morgen..30 Uhr: „Immer nur Du!“. Filmonerette. Johannes Heesters., Dora Komar. Jugendliche nicht zugelasren. Filmbühne Beuel. Heute.15 Uhr: Hans Albers in dem spannenden Abenteuer-Großfilm:„Unter helBem Himmel“. Nachher. Wa chenschau. Jugendliche nicht zugelassen. Dallendorfer Lichtsniele, Oberdol. lendorf a. Rh. Nur noch hente Mittwoch. 700 Uhr:„Kleine Residenz“. Ein heiteres Lust spiel mit.II Dagover. Johan nos Riemann u am. Jugendliche ab 14 J. haben Zutritt. Gangolf-Theater. Erstaufführung 3 Woche.„Hab mich lieb!“ Ein. Ufa-Film mit Marika Rökk. Viktor Staal. Mady Rahl. H. Brause. wetter Aribert Wäscher. Regie: Har Braun. Ein drolliges Versteckspiel der Liebe, das die Pürchen mit verblüffender Keckheit durcheinander wirbelt und mit immer neuen, unerwarteten Situationen u. Wendungen brilliert! Vorher: Deutsche Wochenschau. Spielzeiten:.30.00 6 30 Uhr. Kurlichtspiele Bad Godesberg. Nur noch heute und morgen. Ein entzückendes. fröhliches Spiel im Rahmen der majestätischen Bergwelt an den Ufern des weltbekannten Wolfgangsees!„Hochzelt am Wolfgangsee“ mit Rose Stradner, Hugo Schrader, Gustl StarkGstettenbauer, Oskar Sima, Hans Junkermann. Else Eister. Max Gülstorff. Oskar Sabo. Ed. v. Winterstein.„Hochzeit feiern am Wolfgangsee, das ist Stimmung und Freude— Salzkammergut und lachender Hlmmel! alles In allem— ein leuchtender Strauß bunter Geschehnisse umJubelt von den Weisen schönster Musik!“ Vorher: Die Deutsche Wochenschau. Spielzeiten:.30 .00.30 Uhr. Jugendliche ab 14 Jahren haben Zutritt. Modernes Theater. Sternstraße. Syhille Schmitz. Alb Schoenhals in„Vom Schleksal verweht“ mit Rudolf Fernau. H. Snaelmans u. a.— Nachher: Deutsche Wochenschau. Täglich: .00.00 f 30 Uhr. Jugendl. nicht zugelassen Kammerspiele. Meckenheimer Str. Der große Ufa- Revue- Film: „Hallo Janine“, mit Marika Rükk. Joh. Heesters Rudi Godden F. Mady Rahl Eise Eister u. a. Musik: Peter Kreuder.— Vorher: In einer chinesischen Stadt(Kulturfilm) neueste Wochensefau. Jugendliche unter 19 Jahren nicht zugelassen Täglich 2 00.15 6 30 Uhr Lichtburg Duisdorf. Ruf 7299. Ungehändigte Leidenschaften in einem prachtvoll. Ausstattungs film:„Todfeinde“ mit Conchita Montenearo. Carlo Tamberlani Kulturfilm— Wochenschau. Beachten Nie die Anfangszeiten: .15.30 Uhr Jugendliche über 14 Jahren haben Zutritt. „Die Heilkunst ist. unter allen Künsten. die vornehmste.“ Hippokrates ARZNEIMITTEL Können Wassersortner guis Launs krüben: Frühe:— els mon den Herd noch mit Krott und Schweiß und Schmirge! scheuern mußte— war jede Haustrbo über den kibinsten Wesser. spritter out der Herdplatte erbost. Heute regt ste sich nicht meht derüber auf. Denn mit Herdputs wirg der Herd gleich blitzeblank und spiegelhell.(#4 putst sich': leicht u. schnell!) K S