92. Jatzrgang— Ne. 16391 Verlage- Grunbungejahr 1723 AnseigenDrele: Großspalle(46 mm). mm.18.4 Terlanzeigen(78 anin) anzn.—. Einspaltige Anzeigen bis zu 1im mm Höbe(ausgenommen Anzeigen Uür die Schiffahrt. für Bäder. Gasthöfe, Fremdendeime und Gasisichtten)... mum 0 15.4 Mainastel 1 und Mengensaftel B. Stellengesuche„ mmn 1 11* Wortanzeigen ohne Nachlaß: privale Gelegenbeitsanzeigen, einspainig, bis 50 mm Höbe 1. fettgedruckte Worte je Wort g. 10.8 2. J89, weitere Wort in Grundschrift........05.4 3. Mindestpreis.....50. 4 Kissern= und Auskunfts=Gebüor Porio besonders).....30. 4 Güttia ist die Anzeigenpreististe 7. Ertaaungsort Bonn=Rbein. E für Bonn und Umgegend Bonner kachriar... Godesberger Nachrichten 7 Siegburger Nachrichten 7 Euskirchener Nachrichten und Schrutleitung Vonn., Hadndofstr. 12. Die Geschäftsstelle in geöffnet von—19 Uhr. Sammelrut Nr. 3851—53. Ferngespräche 3853. Postichenfonto Koln 18672: Banrverbinbungen: Reichsbankairokonte. Deutiche Bank. Dresdner Bank. Commerzbank. Volksbank. alle in Vonn. Veneral: Selseslie Donnerstag, 10. Oklober 1910 Beineebtele Generat= Anzeiger monallich.—. h Annebmesellen für Beaug und Anseigen: Godesbers Spertanel Oberdouendorf. 6 Königswinier Siegzsurg hoe Trolsdort... 91 Mißlungener Bluff (Drahtbericht unserer Berliner Schriftleitung) Dr. W. Sch. Berlin, 10. Okt. Winston Churchill hat in seiner Unterhausrede auch den schwächlichen Versuch gemacht, sich weltpolitisch zu gebärden. Wenn in früherer Zeit einmal zu einem kritischen Zeitpunkt ein Nachtelger der Pitts das Wort ergriff, dann horchte die Welt auf, denn dann sprach der führende Staatsmann des größten Imperiums der Weltgeschichte unter weltweiter„Aspekten und gestützt auf eine einzigartige Machtfülle. Wie kläglich und jämmerlich erscheint demgegenüber das Gestammel, das der degenerierte Nachfolger aus dem Geschlecht der Marlborough in der höchsten Gefahrenstunde Englands und seines Empires von sich gab.„Das war ja auch wirklich noch nicht da, daß ein pritischer Premier vor einer vollkommen isolierten Insel sich gegenüber der Tatsache zu äußern hatte, daß seinem Lande und seinem Weltreich die mächtigste militärische Koalition der Weltgeschichte gegenüberstand. Er wußte sich nicht anders zu helfen, als die Japaner als die armen Verführten hinzustellen, für die der Dreimächteäußerst ungünstig und gefährlich sei. Churchill faselte zwar etwas von Geheimklauseln, die allein den Pakt verständlich machen könnten, um so den Dreh zu finden, mit dem er die Spitze des weltpolitischen Dreiecks gegen die Vereinigten Staaten und gegen Sowjetrußland setzte. Wo soll denn der britische Plutokratenhäuptling noch Tröstungen für seine Landsleute finden, wenn er nicht an der Illusion festhalten will, daß England doch noch einmal mit Sowjetrußland ins Geschäft kommen könnte? Winston Churchill entpuppte sich gerade an dieser Stelle seiner„weltpolitischen“ Betrachtungen als ein Mann von einer Ignoranz und Dicksölligkeit ohnegleichen. Er tat so, als ob er das ganze Fiasko der britischen Bemühungen um Sowjetrußland überhaupt nicht kannte. Wie war das doch im August vergangenen Jahres? Da zog stolz mit geblähten Segeln eine britische Militärkommission nach Moskau, um dort eine Abfuhr zu erleben, die nicht ganz alle üblichen diplomatischen Formen innehielt. Das hat Churchill nicht gehindert, den Russen weiter nachzulaufen. Er hat alle innenpolitischen Hemmungen überwunden und den Salonbolschewisten Cripps auf großen Umwegen nach Moskau geschickt. Die Speichelleckerei, die dort in Erscheinung trat, grenzt geradezu an eine politisch=moralische Selbstaufgabe. Will es dieser sture britische Premierminister wirklich nicht begreifen, daß England, um im Bilde Chamberlains zu bleiben, gegenüber Sowjetrußland tatsächlich„den letzten Omnibus“ verpaßt hat oder spricht er auch in diesem Falle gegen besseres Wissen und Ueberzeugung, wenn er den verzweifelten Menschen in den Luftschutzkellern den Glauben aufrecht erhalten will, daß Sowiet=Rußzland endlich erkannt hat, daß es nur als Spießgeselle des plutokratischen und imperialistischen Krieges seine eigenen Interessen wahren könne? Churchill tat so, als ob die jüngsten Ausführungen in der„Prawda“ und„Iswestiia“ überhaupt niemals geschrieben worden seien. Ausführungen, die doch die ganze Welt als offiziöse sowjetrussische Regierungsauslassungen und als eine klatschende Ohrfeige für England erkannt hat. Auch dieser letzte verzweifelte Versuch, die Illusionspropaganda noch einmal auf einen weltpolischen Bluff zu übertragen, ist, wie die Dinge nun einmal geworden sind, von vornherein und mit absoluter Sicherheit zum Scheitern verurteilt. Die neuen Ritterkrenzträger DNB Berlin, 19. Okt. Der Führer und Oberste Besehlohaber der Wehrmacht verlieh auf Vorschlag des Oberbefehlohabers der Luftwasse, Reichsmarschalls Göring, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes: Oberstleutnant Nowehl, Kommandeur einer Aufklärungsgruppe, Oberleutnant Jabs in einem Zerstörergeschwader. Leutnant Sprick in einem Jagdgeschwader. Oberstleutnant Nowehl hat die Durchführung der Großraum=Bilderkundung auf sämtlichen Kriegsschauplätzen in unermüdlichem Schaffen, mit höchstem organisatorischem Geschick vorbereitet und geleitet. Er hat durch seine vorbildliche Arbeit die Grundlagen für das Gelingen aller bisherigen Operationen gegeben und sich damit Verdienste von entscheidender Bedeutung um die Gesamtkriegsführung erworben. Durch die Verleihung dieser hohen Auszeichnungen werden aber nicht nur die persönlichen Verdienste des Kommandeurs anerkannt, sondern es werden auch die überragenden Leistungen der von ihm geführten fliegenden Besatzungen in verdientem Maße gewürdigt. Oberleutnant Jabs hat seinen 17., Leutnant Sprick seinen 20. Luftsieg errungen. Beide Fliergeroffiziere haben als tapfere Jagdflieger in schweren Luftkämpfen die sich oft hartnäckig wehrenden Gegner zum Absturz gebracht. Angruns aiag Währen. Dod dder=Gicilalation Strafgericht über der Briteninsel— Nach dem längsten Tagesangriff der längste Nachtangriff— Elf Stunden lang im deutschen Bombenregen—„Ununterbrochener Strom deutscher Flieger“.— Schwere Zerstörungen in 30 Bezirken (Drahtbericht unseres eigenen Genfer LL-Mitarbeiters) LI. Genf, 19. Okt. London steht unter dem„Eindruck" der Chuechill=Rede, aber zugleich auch unter dem der Massenluftangrisse vom Dienstag und der Nacht zum Mittwoch. Das Echo der Churchill=Nede ist in der beitischen Oefsentlichkeit pessimistisch. Man sieht in ihr vor allem eine Vorbereitung der Bevölkerung auf noch weitere schwürzere Tage. Vor allem ist man von dem Zugeständnis Churchills beeindruckt, daß die Deutschen in der Lage seien, in einer einzigen Nacht eine halbe Million Truppen zu landen. Churchilks Prophezeiungen sind sehe vorsichtig geworden. Eine Genfer Zeitung berichtet in Schlagzeilen:„Invasionsgefahr nicht beseitigt!“„Niesige Zerstörungen in England!“„Dakar war eine Pleite!“„Schwerste Prüsungen stehen bevor!“ Besonderen Eindruck hat es in London gemacht, daß die Voraussagen schwerster Prüsungen noch am selben Tage durch wuchtiga geutsche Vergeltungsangriffe bestätigt wurden. Ofsiziell werden Zerstörungen wichtiger Industrieanlagen, Beschädigung eines Londoner Bahnhofs und riesige Zerstörungen an Gleis= und Stellwerken zu. „Pausenloser, alle Rekorde schlagender Angriff“„Intensive Nachtattacken".„Nach dem längsten Tagesangriff der bisher längste Nachtangriff mit 11½ Stunden Dauer“.„Ununterbrochener Strom deutscher Fliegerverbände",„Der anhaltendste Nachtangriff“— mit diesen oder ähnlichen Worten berichten ausländische Blätter über die seit der Nacht zum Dienstag ununterbrochen gegen England, besonders gegen London, rollenden Vergeltungsangriffe der deutschen Luftwaffe. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die englische Zensur der Berichterstattung durch rücksichtslose Streichungen die größten Schwierigkeiten bereitet. Reuter selbst, der England eröffnet wieder den„Kanonenweg“. „Englisch=amerikanische Offensive“ gegen Japan— Eine Einmischung in den Chinakonflikt (Drahtbericht unseres diplomatischen Vertreters) 0M Berlin, 10. Okt. Der englische Botschafter hat dem japanischen Auhenminister Matjuake mitgeteilt, daß die beitische Regierung ihren Vertrag mit. Japan nicht mehr ernenern werde, durch den sich Sroßbeitannien vor drei Monaten verpflichtete, die sogenannte Burma=Route zu sperren, d.., den Weg, der von der hinterindischen Kronkolonie nach Bünnan, der südwestlichen Provinz Chinas, führt. Die Burma=Straße werde am 18. Oktober wieder eröffnet. Der Vertrag, der damals von der englischen Presse beitig angeseindet wurde, bedeutete einen großen diplomatischen und militärischen Erfolg Japans. weil England damit offiziell von seiner bisherigen China=Politik abrückte. Der Regierung Tschiangkaischek war mit der Sperrung der Burma=Route, auf der Kriegsmaterial für die chinesische Regierung Tschiangkaischeks beFortsetzung auf Seite 4. fördert und die deshalb auch als„Kanonenweg" bezeichnet wurde, der letzte Weg abgeschnitten, auf dem sich die Armee noch mit Waffen und anderem Kriegsmaterial hatte versorgen können. Es ist deswegen eine echte Churchillsche Verdrehung der wahren Sachlage, wenn er jetzt im Unterhaus behauptet, der Zweck des Vertrages sei gewesen, eine Einigung zwischen China und Japan herbeizuführen und nur, weil diese nicht erfolgt sei, habe England den Vertrag mit seinem Ablauf am 17. Oktober gekündigt. In Wirklichkeit ist dieser, übrigens auch in Japan erwartete Schritt der englischen Regierung als Gegenschlag und Nache für den Beitritt Japans zum Bündnis der beiden Achsenmächte aufzufassen und als Versuch, die japanische Erneuerungspolitik in China zu zerstören. Dieser Zweck wird jedoch nicht erreicht werden, denn seit dem Abschluß des Vertrages im Sommer hat sich die militärische Lage im Fernen Osten entscheidend dadurch geändert, daß doch, getreu der Churchill=Manier, alle von der deutschen Luftwaffe den englischen kriegswichtigen Betrieben zugefügten Schäden grundsätzlich verkleinert oder sogar unterschlägt. meldet, daß„die deutschen Luftangriffe in der Nacht zum Mittwoch eine große Ausdehnung hatten“. Man habe das Erscheinen deutscher Flugzeuge nicht unter einhundert aus den verschiedenren Gebieten Englands gemeldet. Reuter spricht hann von dem„großen Umfang“ und dem„systematischen Charakter“, der Angriffe, bei denen ein:„wahrer Strauß“ von Brandbomben und hochexplosiven Vomben niedergegangen sei. Nach einer Schilderung des„Daily Telegraph“ hat der Volksmund einen bestimmten Stadtteil Londons — es gehört keine Sehergabe dazu, um zu wissen, daß es sich um die Gegend rund um die Docks handelt— bereits„Londoner Dünkirchen“ getauft. Nicht ein einziges Gebäude sei in diesem Bezirk unbeschädigt geblieben, heißt es in diesem Bericht. Die amerikanische Agentur INS spricht in ihrem Londoner Bericht von einem pausenlosen, alle Rekorde schlagenden Angriff, den Hunderte deutscher Flugzeuge in der Nacht zum Mittwoch und Mittwochfrüh auf 30 Londoner Gegenden und 20 andere Gebiete Englands ausgeführt hätten. Ein Londoner Eigenbericht von Stockholms Tidningen schildert, dieser Luftangriff sei der bisher größte gewesen. den London während des Tages erlebt habe. 50 deutsche Maschinen seien überraschend am Tage bis zur Stadt durchgebrochen. Auf diesen bisher längsten Tagesangriff sei dann der bisher längste Nachtangriff, der 11½ Stunden gedauert habe, gefolgt. Sie konnten ihre Bomben abwerfen ungeachtet der britischen Gegner, die aufgestiegen waren, um den deutschen Angriff abzuwehren. Das in den wichtigsten Verkehrsstraßen Londons durch den überraschenden Angriff angerichtete Chaos habe einen geradezu fürchterlichen Anblick geboten. Die spanische Zeitung„Informaziones“ hält die Lage Londons für verzweiselt und sieht voraus, das deutsche Strafgericht werde immer surchtbarere Ausmaße annehmen. Das Platt hält es für unmöglich, daß die beitische Insel der europäischen Blockade auf die Dauer standhalten könne und glaubt, daß London und mit ihm ganz England zwischen Tod und Kapitulation zu bislen haben. Asturlat Churchill=Bomben auf Bauernhäuser, Kirchen und Siedlungen Vomben auf ein friedliches Dorf bei Hamburg— Mordüberfall auf ein Wohnviertel in Bremen— Bombeneinschlag zwischen Kirche und Krankenhaus in Siegen Berlin: Englische Pomber versuchten in der vorletzten Nacht, abermals einen Srohangriff auf das bereit seit langem„pulverisierte und in die Luft geblasene Hamburg“. Wie schon so oft, gelang es unserer Flak, einen eisernen Sperrgürtel um die Hansestadt zu legen und sie somit planmüßig abzuriegeln. Dahen kam der britische Luftangrisse nur in einem Außenbezirk zur Wirkung, wo sich der Bombenabwurf gegen ein reines Wohngebiet richtete. Da so die beitischen Vomber ihre Last über der eigentlichen Stadt nicht los werden konnten, warsen sie ihre Spueng= und Brandbomben in der ihnen eigenen Art einsach auf ein friedliches Dorf! Von der Erde und selbst aus der Vogelschau ist hier finden. Ein gutes Stück von Sieseaice e. Ase. ietich ele euie hni eie druck des nächtlichen Ueberfalles stehen, betonen ausklich mit; scher Sorofalt die heitische drückzuc, mit welcher Sprgfalt die britischen Mordbuben ihr Ziel ausgesucht haben. Verschiedene Leuchtbomben erhellten die Umgebung in weitem Kreise, wozu noch das fahle Mondlicht kam. Da die Flieger außerdem noch sehr lange in der Luft umherkreisten und erst dann ihre Reihenwürfe losließen, so ist die Planmäßigdie Mordabsicht an friedlichen deutschen Volksgenossen mehr als eindeutig erwiesen. Richt viel anders sieht ein„erfolgreicher Angriff“ der Rüß auf Bremen aus, wo die britischen Mörder ihre Vomben mitten in ein am Rande der Stadt geleHakenkreuzfahnen wehen in Paduas Straßen Begeisterte Aufnahme der H3. in Italien— Im Zeichen der deutsch=italienischen Jugendfreundschaft (Drahtbericht unseres eigenen römischen AS-Vertreters) As Rom, 10. Okt. Alle italienischen Sender und viele ausländische Stationen berichten heute um 11.25 Uhr über die Duce=Kundgebung in Padua. 24.000 Jungfaschisten, die am 26. August einen bis heute dauernden Geländemarsch begannen, werden zusammen mit deutschen. spanischen, ungarischen, bulgarischen und rumänischen Kameraden vor dem Duce aufmarschieren. Bie jetzt, ist allerdings noch nicht offiziell bekannt, ob Mussolini anwesend sein wird, aber sein Kommen ist in Aussicht gestellt worden und könnte nur in letzter Stunde durch irgendwelche besonderen Gründe verhindert werden. Nach einer erlebnisreichen Fahrt durch Oberitalien traf die HJ.=Abordnung, die an dem großen italienischen Jugendaufmarsch teilnehmen wird in Padua ein. Ueberall auf der Strecke und an allen Haltebahnhöfen vom Brenner bis Padua wurde der Sonderzug begeistert empfangen. Auf den festlich mit deutschen und italienischen Farben geschmückten Bahnsteigen hatten Jugendformationen der Partei und der Bevölkerung Aufstellung genommen, und jedesmal wurden die deutschen Jungen mit stürmischen Heil=Hitler=Rufen überschüttet. Als der Sonderzug im verdunkelten Padua einlief, wan der Bahnhof und die Anmarschstraßen dicht gefüllt mit einer begeisterten Menge. die schon kundenlang gewartet hatte und die 250 Mann starke Marschgruppe mit Jubel empfing. Der Stabschef der GöL. Bodini begrüßte herzlich die Abgesandten der deutschen Jugend, um dann persönlich den deutschen Marschkolonnen den Weg durch die begeisterte Menge zu bahnen. Die alte Stadt Padua steht völlig im Zeichen der marschierenden Jugend und dev deutsch=italienischen Jugendfreundschaft. Von den Häusern grüßen Hakenkreuzfahnen, in allen Straßen hängen Begrüßungsplakate für die„Gioventu Hitler Jana“ und das Stabsquartier der HJ. ist ständig von begeisterten Menschen belagert. Mit besonderen Ehren werden die 53.= Führer, die das Eiserne Kreuz tragen, von der Bevöllerung ausgezeichnet. Diese überaus herzliche Aufnahme, die die H3. in Italien gefunden hat, ist ein ebendiges Zeugnis für die Freundschaft des italienischen Volkes dem deutschen Volk gegenüber. Italiens Lebensmitlelversorgung gesichert (Drahtbericht unseres eigenen römischen A8-Vertreters) Rom, 10. Okt. In der italienfeindlichen Presse sind in der letzten Zeit wiederholt Artikel erschienen, in bevorstehenden„Lebensmittelknapp= heit“ in Italien gesprochen wurde. Um den in Rom akkreditierten Vertretern der ausländischen Zeitungen einen Einblick in die wirtschaftliche Lage zu geben, hatte das Ministerium Volkskultur zu einem Vortrag eingeladen, den Dr. Lasorsa über dieses Thema hielt. Der international bekannte Sachverständige wies auf Grund von Zahlen nach, daß die Lebensmittelversorgung Italiens zu fast hundert Prozent im Inland gedeckt werden kann. Wenn, wie z. B. beim Frisch= und Gefrierfleisch, noch größere Mengen eingeführt wurden, so geschah das nur zu dem Zweck, den eisernen Bestand zu erhöhen. Auch die Einführung fleischloser Tage und die Rationierung von Zucker. an dem Italien keinen Mangel leidet, war lediglich eine Vorsichtsmaßnahme. genes Wohnviertel fallen ließen. Mehrere Häuser wurden hien beschüdigt, von ihren Bewohnern wurden mehrere getötet und verletzt. Direkt über der Abwurfstelle, die weitab von kriegswichtigen Anlagen liegt, haben auch hier die beitischen Flieger mehrere Leuchtfallschirme geworsen, so daß sie ihre Ziele einwandfrei ausmachen konnten. Obwohl sie so die Wohnviertel erkennen mußten, ließen sie doch ihre verderbenbringenden Bomben auf Kinder und Frauen fallen. 2 auch dem sie, wie nachträglich bekannt wire, uder die Felder und friedlichen Dörfer des Saues Weser=Ems ihre Die verbrecherische Absicht der Engländer zeigte sich such bei dem Einsing in der Nacht zum, Dienstag, bei em sie, wie nachträglich bekannt wiro, uder die Feider Dörser des Saues Weser=Ems ihre ausstreuten, jenes hinterlistige, heimtückische Mittel, das allein gegen Leben und Eigentum der Zivilbevölkerung gerichtet ist. Krankenhäuser— ihre„militärischen“ Ziele Beitische Mordbomben auf die Berlinen Zivilbevölkerung— Die deutsche Antwort: Unerbittliche Vergeltung! Auch das systematische Bestreben der Engländer, deutsche Krankenhäuser und Kirchen durch ihre Bomben zu zerstören, fand in der Nacht zum Mittwoch seine freventliche Fortsetzung. Diesmal war es Siegen, wo sich die Flieger der Königlichen Luftwaffe Kirche und Krankenhaus zum Ziel nahmen. Daß die Vombe dann zwischen beiden fiel, mindert die verbrecherische Absicht nicht. Sie ging fünfzig Meter von der Maptini=Kirche entfernt in unmittelbarer Nähe des Krankenhauses nieder, ohne glücklicherweise größeren Schaden anzurichten. Richt eine der Vomben und Brandplättchen soll den Beiten vergessen sein. Mit tausendfachen Zinsen zahlt die deutsche Luftwaffe sie der Pirateninsel zurück, die Tag für Tag die unerbittliche deutsche Vergeltung zu spüren bekommt. on der Nacht zum Dienstag wurden Berliner Kran#enhäuser von britischen Sprengbomben getroffen; Bild links zeigt einen Blick in das von Cburchills Mordfliegern mit Bomben belegte Krankenhaus, Bild rechts den zerstörten Operationssaal des weltbekannten RobertKoch=Krankenhauses, das im Reihenabwurf bombardiert wurde, nachdem die Britenflieger vorher Leuchtbomben e abgeworfen hatten und dieses Institut von oben daher leicht als Krankenhaus zu erkennen war. Noch in der gleichen Nacht erlebte London seinen bisher längsten Luftalarm— ein Zeichen für viele andere dafün, daß die britischen Mordüberfälle mit immer härterer und schwererer Vergeltung beantwortet werden. Artn.: Hotimann 1. Weltbild 1. 9. Nr. 161 Seneral=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Vonner Nachricten 10. Oktober 1940 unser Nacheichtendienst meidet: Der Führer und Oberste Besehlshaber der Wehrmacht hat Hauptmann Wick, Kommandeur einer Jagdgruppe, das ihm aus Anlaß seines 49. Luftsieges als viertem Offizier der Wehrmacht verliehene Eichenlaub zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes persönlich überreicht. Der Führer hat dem Reichostatthalter Gauleiter Albert Forster in Anerkennung seiner militärischen Verdienste und seines persönlichen Einsatzer bei den Kämpfen um Danzig im September 1939 das Kriegsverdienstkrenz 1. Klasse mit Schwertern verliehen. Der Führer hat den Leiter der Abteilung Auslandspresse, Ministerialeat Prof. Dr. Karl Bömer, und den Leiter der Abteilung Deutsche Presse, Ministerial= rat Hans Fritzsche, zu Ministerialdirigenten im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda befördert. Auf Einladung der Reichsregierung traf der Präsident der saschistischen Handelskonföderation, Francesco Vorgatti, in München ein. Auf Einladung des Reichswirtschaftsministero und Präsidenten der Deutschen Reichsbank, Walther Funk. wird der italienische Handelominister Niecardi am Freitag zu einem mehrtägigen Deutschlandbesuch in Berlin eintreffen. Auf seiner Deutschlandreise stattete der RöniglichBulgarische Landwirtschaftominister Bagrianoss gestern dem Sprotte=Bruch einen Besuch ab, das beispielhaft für die Gewinnung neuen Kulturlandes im Dritten Reich geworden ist. Die Tochter des italienischen Rönigs und Kaisero, Peinzessin Masalda, die mit Peinz Philipp von Hessen vermählt ist, hat einer Tochter das Leben geschenkt. Mutter und Kind sind wohlauf. Der Duce nahm gestern in der Nähe von Sörz die Parade über das XI. Armeekoeps ab. Marschall de Vono wird in den nächsten Tagen nach Spanien reisen, um dem Caudillo in Madrid den ihm vom König und Kaiser verliehenen Annunziatenorden zu überbringen. Linan, ein wichtiges Zentrum in der Provinz Tschekiang. 50 Kilometer westlich von Hangtschon, wurde am Dienstag von japanischen Truppen besetzt. Die japanischen Streitkräfte hatten in der Morgendämmerung des gleichen Tages eine Offensive gegen die Tschungking=Truppen eröffnet. Das finnisch=russische Abkommen über die Entmilitarisierung und Richtbefestigung der Alandeinseln wurde vom finnischen Reichstag einstimmig angenommen. Laut Reuter„bedauert" die Admiralität, mitteilen zu müssen, daß der Schlepper„Sauey“ durch eine seindliche Mine gesunken ist. Gestern traf in Sibraltar ein geoßer englischer Passagierdampfer ein, der die letzten Evakuierten, besonders über 1099 Frauen und Kinder, die vor drei Tagen den Besehl bekommen hatten, Sibraltar sofort zu verlassen, übernahm. Den Flüchtlingen wurde nur erlaubt, das notwendigste Gepäck mit an Bord zu nehmen. Aus einer Glosse des„Daily Mirror“ geht hervor, daß England nicht weniger als 329 Zensoren nach den Vermuda=Inseln geschickt hat, die dort die von allen Seiten zusammengeraubte amerikanische Europapost durchschnüffeln. Gute Cigaretten wollen kennerhaft genossen werden*) ArlKANg #Bei allen Genußmitteln hat sich im Publikum ein Rennertum herausgebildet, das den Wein nach Lage und Jahrgang deurteilt und bei der Cigarre nach ihrer Klasse und Eigenart geht. So sollte man auch kennerhaft wirtlich guts Cigaretten genießen, in deren Aroma man immer neue (teinbeilenenbbeden wieh. Pausenlose Vergeltung bei Tagund Nacht Vomben prasseln auf England hernieder— Hilsokreuzer versenkte 52.600 BRT— 16 Feindflugzeuge vernichtet Beolin, 9. Okt. Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Ein Hilsskreuzer meldet als bieheriges Ergebnis seiner erfolgreichen Handelskriegsführung in überseeischen Gewässern die Versenkung von 52 000 BRT. seindlichen Handelsschifferaumes. Die Vergeltungsangrisse der Lustwasse gegen London und andere wichtige Plätze der beitischen Insel wurden im Laufe des gestrigen Tages und in der Nacht ohne Unterbrechung fortgesetzt. Besonders wirksam waren Angrisse auf zahlreiche Städte, Hasenund Industrieanlagen, Bahnanlagen sowie Flugplätze in Südengland. Auf sieben Plätzen der beitischen Lustwasse gelang es, durch Volltreffer mittleren bis schwersten Kalibers Hallen und Unterkünfte zu zerstören und zahlreiche Flugzeuge teilweise im Tiesangrisf mit Maschinengewehren am Boden zu vernichten. Weitere Angrissoziele waren Truppenlager, Industrieziele und Versorgungslager in Südengland. Bombentresser lösten an verschiedenen Orten starte Brände aus. Auch an der Westküste trafen Bomben schweren Kalibers Hasen= und Industrie= anlagen. Vor der schottischen Küste griss ein Aufklärungsflugzeug ein beitisches Handelsschiss mit mehreren Bomben an. Das Schiff geriet in Brand und blieb in sinkendem Zustand liegen. Nordwestlich Jelands, über 200 Kilometer von der schottischen Küste abgesetzt, geiff ein Kampfflugzeug in kühnem Tiefangriss einen stark gesicherten Geleitzug mit fünf großen vollbesetzten Truppentransportern an und erzielte auf einem Schiss von etwa 20 000 BRT. mehrere Treffer. Der Transporter blieb gestoppt liegen. Nächtliche Einslüge des Gegners in das Reich und in die besetzten, Gebiete waren für die beitischen Vomber infolge der starken Abwehrwiekung unserer Flakartillerie besonders verlustreich. Durch seindlichen Bombenabwurf wurden in einigen Städten Nord= und Nordwestdeutschlands mehrere Häuser beschädigt und einige Zivilpersonen getötet. Angrisfsversuche des Feindes auf Industrie= und Bahnanlagen blieben ohne Wirkung. Die gestrigen Verluste des Gegners belausen sich auf 16 Flugzeuge, von denen 12 im Luftkampf, vier durch Flakartillerie abgeschossen wurden. Drei eigene Flugzeuge kehrten vom Feindflug nicht zurück. Die Palll als Ruchgrat des deutschen Tomes Dr. Ley besuchte vommersche Betriebe— Kein Unterschied zwischen Heimat und Front Stettin, 10. Okt. Reichsleiter Dr. Ley besuchte die Baustelle des KdF.=Seebades, das für 20 000 Schafsende auf Rügen errichtet wird. Einen sich anschließenden zweitägigen Aufenthalt in der pommerschen Gauhauptstadt Stettin benutzte Dr. Ley zu Betriebsbesichtigungen. Zu einer eindrucksvollen Kundgebung wurde der große Appell der politischen Leiter, zu dem Gauleiter Schwede=Koburg sämtliche Ortsgruppenleiter des Gaues Pommern der NSDAP. zusammenberufen hatte. Zu ihnen sprach Reichsorganisationsleiter Dr. Ley. Er zeigte seinen Hörern den Sinn des jetzigen Krieges auf, der letzten Endes zurückgehe auf das„Entweder=Oder". das große Naturgesetz, unter dem auch das deutsche Volk handele, wenn es nach Jahrzehnten der Demütigung und Unterdrückung nun sein Lebensrecht, seine Freiheit, Unabhängigkeit und seinen Lebensraum für seine Sohne erkämpfe. Nichts zeige den gewaltigen Unterschied gegenüber dem Weltkrieg von 1914—18 so klar wie die Tatsache, daß heute jeder Großdeutsche diesen Sinn des Krieges begriffen habe. An dieser Tatsache werde auch England mit seiner sturen Lügenpolitik zugrundegehen, die heute noch— nach so unerhörten deutschen Leistungen und Siegen— den Versuch mache, über die Stellung Deutschlands in der Welt sich hinwegzutäuschen. Als den größten Erfolg der Arbeit und des immerwährenden Einsatzes der Partei bezeichnete Dr. Ley es, daß dieser Krieg keinen Unterschied zwischen Heimat und Front mehr kenne. Die Heimat müsse genau so kämpfen und genau so opfern, wie es die Front in heldenmütigem Einsatz tue. So habe sich auf allen Gebieten die Partei als das Rückgrat des deutschen Volkes erwiesen, und darauf könnten alle stolz sein, die im Dienste dieser Bewegung ständen; denn dieses Ergebnis sei erreicht worden durch den Einsatzwillen und die Opferfreudigkeit der vielen Menschen, die als politische Leiter und Träger der Bewegung unermüdlich im Dienste der Partei tätig seien.„Es gibt keine Frage und kein Problem, so groß es auch sein möge, die von der Partei nicht gelöst würden!“ erklärte Dr. Ley und bewies das an zahllosen Beispielen aus Vergangenheit und Gegenwart. So aber werde die Partei auch die großen Fragen lösen, die sie aus dem Siege Deutschlands ergeben, ob diese nun auf sozialem, wirtschaftlichem oder politischem Gebiet liegen. Bomden auf dus Torpebelager von Malla Feindliches Flugzeug brennend abgeschossen— Der italienische Wehrmachtsbericht Nom, 9. Okt. Das Hauptquartier der italienischen Wehrmacht gibt bekannt: Unsere Luftstreitkräfte haben auf Malte das Torpedolager von Valletta und Brennstofflager von Calafrana angegeissen. Im Verlause eines Luftkampfes zwischen unseren Flugzeugen und seindlichen Jägern wurde ein feindliches Flugzeug brennend abgeschossen. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. In Nordaseika Tätigkeit motorisierter Kolonnen, unsere Kampfflugzeuge haben eine motorisierte seindliche Abteilung bei Bir Kan'a (70 Kilometer südlich von Sidi Barrani) zersprengt und mit Maschinengewehren beschossen, wobei drei Panzerwagen außer Gefecht gesetzt wurden. Eines unserer Flugzeuge ist nicht zurückgekehrt. Feindliche Luftangeisse auf Tobruk und Vardia haben weder Verluste noch Schaden verursacht. In Ostafrika haben unsere Patrouillen an der eryträischen Grenze sudanesische Kavallerieformationen in die Flucht geschlagen. Der im Roten Meer bereits bombardierte seindliche Geleitzug ist von einer unserer Flugformationen neuerdings erreicht und bombardiert worden. Ein getrosse. ner Dampfer hatte den Geleitzug verlassen und sich mit verringerter Geschwindigkeit in Richtung der stdägyp#. tischen Küste begeben. Churchill zum Parleivorsitzenden gewählt Als Nachfolger Chamberlains Stockholm, 10. Okt. Churchill wurde gestern abend, so berichtet Reuter, zum Vorsitzenden der Konservativen Partei als Nachfolger von Chamberlain gewählt. Die Wahl fand in geheimer Sitzung in London von den Parlamentsmitgliedern der Partei statt.— Die Konservative Partei Englands, die schon immer sich als unversöhnlicher Gegner eines selbstbewußten und starken Deutschlands erwiesen hat, unterstreicht durch die Wahl des wüstesten britischen Kriegshetzers zu ihrem Vorsitzenden nur diese ihre Einstellung. Sie kann oder will die Zeichen der Zeit, die ihren ehemaligen Parteivorsitzenden Chamberlain zur Flucht aus der Verantwortung zwangen, nicht verstehen und bekennt sich damit unzweideutig zur Politik Churchills, des Vernichters und Zerstörers des britischen Empires. Gedenkfeiern für König Alexander Belgrad, 10. Okt.(Drahtb.) In Jugoslawien fanden gestern Gedenkfeiern für den vor sechs Jahren in Marsaille ermordeten König Alexander statt. Dem Gedenkgottesdienst an seiner Grabstätte in Oplenac wohnten König Peter sowie Prinzregent Paul und Prinzessin Olga bei. Australien fürchtel Krieg mit Japan (Drahtbericht unseres eigenen Genfer LL-Mitarbeiters) I. L. Genf, 10. Okt. In Kanada stehen die französischen Kanadier gegen die englischen Kanadier. Ein heftiger Kampf hat eingesetzt. In Südafrika nimmt die Bewegung für einen Separatfrieden immer größere Ausmaße an. In Australien befürchtet man durch das Mutterland in einen Krieg gegen Japan gestürzt zu werden. In Indien wächst die Aktion gegen den britischen Militarismus. Italieus höchster Orden für Franco (Drahtbericht unseres eigenen römischen AS-Vertretera) AS Rom, 10. Okt. Marschall de Bono, der einer der Anführer der Faszisten beim Marsch auf Rom war, ist vom Kaiser und König Victor Emanuel beauftragt worden, den höchsten Orden, den das italienische Königshaus zu vergeben hat, General Franco zu überreichen. Damit ist der spanische Caudillo Vetter des italienischen Königs geworden. Wachsender Ankisemitismus in Frankreich (Drahtbericht unseres eigenen römischen As-Vertretere) .I. Genf, 10. Okt. In Frankreich trägt die antisemitische Bewegung erste Früchte. Nach der ersten Regelung der Judenfrage durch Veröffentlichung eines Juden=Statutes wird jetzt auch die Judenfrage in Nordafrika geregelt. In Algerien werden die Juden künftig keine Vorrechte vor der einheimischen mohammedanischen Bevölkerung mehr haben. Sie verlieren ihre politischen Rechte. Dev französische Ministerrat beschloß, große Arbeitspläne für Paris, Arbeitseinsatz ausländischer Arbeiter und eine stabile Preisfestsetzung. Auch Angarn pacht die Judenfrage an (Drahtbericht unseres Budapester NF-Vertreters) NF Budapest, 10. Okt.„Es geht nicht an in der auswärtigen Politik eine achsenfreundliche Richtung aufzuweisen, in der inneren Politik aber alle Reformen auf die lange Bank zu schieben,“ erklärte im ungarischen Abgeordnetenhaus der Abgeordnete Dr. Rajuiß. Er wandte sich vor allem gegen die Fehler des Judengesetzes und bezeichnete dieses als wahren Dschungel mit zahllosen Schlupfwinkeln und Auswegen. Besonders scharf rief er jene hochgestellten Persönlichkeiten an, die sich als Strohmänner für jüdische Unternehmungen hingaben. Ministerpräsident Teleki erklärte in seiner Antwort, er sei zum Entschluß gekommen, ein radikales und klares Gesetz über die Judenfrage der Gesetzgebung zu unterbreiten. Reichsminister Dr. Frank in Radom Radom, 10. Okt.(Drahtb.) Generalgouverneud Reichsminister Dr. Frank eröffnete gestern in Radom die erste Messeveranstaltung im Generalgouvernement. Die Radomer Veranstaltung spiegelt die Vielfältigkeit der industriellen Wirtschaft des Distriktes Radom als geographisches Kernstück des Generalgouvernements wieder und zeigt, in welch starkem Maße die Erschließung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Distrikts in den vergangenen zwölf Monaten deutscher Führung bereits vorangeschritten ist. Aus Anlaß der Anwesen heit des Generalgouverneurs fand am Nachmittag ds Vorstellung der eingesetzten Parteiführer(Standortführer der Partei) des Distrikts statt. Der Verwaltungsaufbau in Holland Berlin, 10. Okt.(Drahtb.) In der vom Deutschen Auslandswissenschaftlichen Institut veranstalteten Vortragsreihe„Das Reich“ sprach der Generalkommissar für Verwaltung und Instiz beim Reichskommissar für die besetzten niederländischen Gebiete, Dr. Dr. Friedrich Wimmer über den Aufbau der Verwaltung in den Niederlanden. Er erläuterte den Verwaltungsaufbau der deutschen Dienststellen in den Niederlanden, wobei insbesondere das rechtliche und organisatorische Verhältnis zwischen ihnen und den nach wie vor tätigen niederländischen Ministerien erörtert wurde. Hans Carossa las in Bukarest Bukarest, 10. Okt.(Drahtb.) Im Rahmen der großen Bukarester Ausstellung„Das deutsche Buch“ las der Dichter Hans Carossa gestern im Bukarester deutschen wissenschaftlichen Institut aus eigenen Werken. Am Abend las Carossa im Rahmen der„Stunde Deutschlands“ des rumänischen Runfunks ebenfalls aus eigenen Werken, u. a. aus seinem„rumänischen Tagebuch“. „auch ihr hilft Nivea die Heut wirksem zu schützen. Mit Nivec gepflegte Haut bleibt glett, weich und geschmeidig. Druck und Verlaa Gonner Nacdrichten Herm Neuster..=G. Verleger: Dr. Otto Weider: Lonf-Beinanz zu Rei...: Rolsati kon Sinune 1# B1m welde): verantwortlig für Vollg. und Wirtschaft: Toni Weinand: B Edmund Eis: für Ortsteit und Bilder: Edmund Els. i. V. Haus Altendorf: für Vermischtes und Umgegend: Hans Altendorf. 1 B. Johann Ignaz Schmitz: für Feuilleton: Johann Jgnaz Schmitz: für Sport: Alois Haak(z. K. im Felde). i. V. Haus Altendorf; alle in Bonn. Berliner Schriftleitung: Berlin SW 11, Hallesche Straße 19. Für Anzeigen: Albert Dubverke, Bonn. Anzeigen laut Preisliste Nr. 7. Der Bektschi mit der Trillerpfeise Von unserem Mitarbeiter Franz von Caucig Fo C Istanbul, im Oktober. Wenn man in der Türkei über die verschiedenen Reformen spricht, die im Laufe der Jahre durchgeführt wurden, so kann man feststellen, daß die Meinung über den Wert dieser oder jener Neueinführung ganz verschieden ist. Selbst Dinge, die mit Hygiene, Sicherheit ständlichkeiten gehören, werden hier mit der allergrößten Skepsis betrachtet. Meist dauert es auch nur ganz kurze Zeit, bis die Neueinführung wieder in Vergessenheit geraten ist. Daneben gibt es gewisse Dinge, an die unter keinen Umständen gerührt wird. So gibt es Berufe, die man in dieser Art und Form in Europa nicht kennt. Einer der sonderbarsten ist der des„Bektschi“, des Nachtwächters. Der Mann wird von den Mietern und Hausbesitzern bezahlt und hat die Pflicht, die ganze Nacht über Kontrollgänge durch genau festgesetzte Gassen und Straßen zu machen. Dieser „Bektscht“ hat als wichtigstes Instrument eine kleine Teillerpfeife bei sich, die er in bestimmten Abständen ertönen läßt. Lang und schrill klingt sein Pfiff durch die Nacht, von der nächsten Straße antwortet ein anderer Bektschi, dann wieder ein anderer, und so pflanzt sich der Ton von Gasse zu Gasse fort, um mit einem Male wiederzukehren und die Pfeife des ersten in Bewegung zu setzen. Die Straßen, in denen nun zwei oder mehr„Ueberwachungszonen“ zusammenstoßen, haben es besonders schlecht. Dort hört das Gepfeise überhaupt nicht auf. Der schrille Ton weckt unweigerlich jeden Schlafenden. Man kommt oft ganze Nächte nicht zur Ruhe. Früher war dies ganz anders! Der Bektschi hatte einen langen Stock, mit dem er gegen das Pflaster(soweit vorhanden) klopfte. Es dröhnte wohl, aber man fuhr nicht aus dem Schlafe. Letzten Endes aber sind alle diese Mittel keine Sicherheitsvorkehrungen. Denn, genau so, wie der Schlafende den Ruf, Pfiff oder den Stockschlag hört, hört ihn auch der Einbrecher, der nun genau weiß, daß der Bektschi in kurzer Zeit vorbeikommen wird. Gewiß muß er sich beeilen, um nicht ertappt zu werden, doch— so besonders eilig braucht er es auch nicht zu machen— denn die Bektschis haben es mit der Langsamkeit. Man sagt nicht umsonst, daß sie lange pfeisen und dann noch lange warten, ehe sie weitergehen, um so auch ganz ########r sein; daß= ihnen persönlich nichts mohr passieren. kann, und daß sie kaum zu einer„Amtshandlung“ genötigt werden, weil sich alles lichtscheue Gesindel indessen aus dem Staube gemacht hat. Man hat nun vorgeschlagen, an verschiedenen Punkten der Straßen Stoppuhren anzubringen und zu veranlassen, daß der Bektschi statt zu pfeifen oder zu schlagen einen Steckschlüssel benutzen soll. Sogleich aber erhoben sich warnende Stimmen! Es warnten alle jene. die es doch für wahrscheinlich halten, daß durch das Gepfeife das Gesindel vertrieben wird. Man würde zwar, so meint man, wenn der Bektschi ganz leise herankäme, manchmal einen Dieb fangen, viel öfter aber würde ein Bektschi an einem Einbrecher vorbeigehen, der sich gut verstecken kann. Noch öfter aber würde der Bektschi das Opfer seines Berufes werden. Dann aber— und das scheint ausschlaggebend— müßte jeder Bektschi seinen Rundgang in einer genau vorgeschriebenen Zeit erledigen. Er könnte sich also nicht mehr mit seinen„Berufskollegen" treffen, längere Unterhaltungen führen, zwischendurch nur lässig mit der Pfeife trillern und dennoch nicht weitergehen; er könnte auch nicht in ein Lokal einkehren und mit orientalischer Ruhe einen Kaffee trinken; vor allem aber müßte er eine Uhr haben, um sich selbst kontrollieren zu können. An dieser letzten Ueberlegung scheitert das ganze Problem, denn Uhrenbesitzer gibt es kaum. Herms Niels spielte in Genua Der Reichsmusikzug des Reichsarbeitsdienstes unter der Leitung von Herms Niels errang mit einem großen Konzert im Teatro Carlo Felice in Genua einen triumphalen Erfolg. Das Konzert trug den ausgesprochenen Charakter eines eindrucksvollen Festes der deutsch=italienischen Freundschaft. Herms Niels und die deutschen Musiker wurden stürmisch gefeiert. Das schnei„viel der deutschen und italienischen Märsche löste immer wieder begeisterte Kundgebungen für die beiden großen Führer der verbündeten Achsenmächte aus. Ohm Krüger Zu seinem 115. Geburtstag am 10. Oktober Durch den in Vorbereitung befindlichen Ohm=Krüger= Film, bei dem Jannings die Gestalt Krügers verkörpern wird, wird die allgemeine Aufmerksamkeit wieder auf diesen großen alten Mann gelenkt, der zur Zeit der Burenkriege die volkstümlichste Gestalt Deutschlands war. Seine Erscheinung ist uns allen vertraut aus zahlreichen Abbildungen: die breite gedrungene Gestalt und der mächtige Kopf mit den derb geschnitzten Zügen, Kinn und Wangen von zerfranstem weißem Bart umrahmt, den typischen Zylinderhut auf dem kantigen Schädel— so steht er in unserem Bewußtsein als der ausdrucksvollste Vertreter und patriarchalische Führer seines kleinen, zähen, schwerblütigen und freiheitsliebenden Bauernvolkes. Das Gefühl der inneren Verwandtschaft, das das deutsche Volk diesem Manne gegenüber von jeher empfunden hat, ruht einmal auf der Verwandtschaft des deutschen, besonders des niederdeutschen Menschen mit dem burischen, es findet ferner aber auch seine Rechtsertigung in der deutschen Abstammung Krügers. Denn seine Familie leitet sich bis zu jenem Jakob Krüger zurück, der, 1686 in Deutschland geboren, in der bösen Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege wie damals viele eine bessere Zukunft in dem aufblühenden Nachbarlande suchte und 1713 im Auftrag der niederländischostindischon Kompanie nach Kapland kam. Dort, auf der Farm Vaalbank bei Colesberg, wurde am 10. Oktober 1825 Stephan Johannes Paulus Krüger geboren. Als zehnjähriger Junge machte er den berühmten „großen Trek“ mit, durch den die Buren der englischen Bedrückung über den Oranje hinaus nach Norden aus. wichen. In der neuen Heimat begann ein abenteuerliches Grenzerleben, in dem Jagd und Krieg fast eine größere Rolle spielten als die Landwirtschaft. Bildungsmöglichkeiten fehlten, das einzige Lesebuch war die Bibel, etwas Rechnen eignete sich der Junge beim Zählen der Schafe an. Mit 14 Jahren war er schon unter den Gründern von Transvaal, mit 17, führte er ein selbständiges Kommando gegen den Bechuanafürsten Sechale. 1853 socht er gegen Mauntsiva und kam auf Jagdzügen bis über den Zambesi hinaus. Inzwischen war Transvaal in der Sand River=Konvention als Staat anerkannt. Der Präsident Pretorius machte Krüger zum Oberkommandanten. Bei dem Befreiungskrieg gegen England im Jahre 1880 bildete er zusammen mit Joubert und Pretorius ein Triumvirat, in dem Krüger die Seele des Widerstandes verkörperte. 1883 wurde er zum Präsidenten des wieder freien Staates gewählt und nach Ablauf seiner Amtszeit immer wieder aufs neue von seinem Volke mit diesem höchsten Amt des Staates betraut. Als England, angelockt durch die Goldfelder am Witwatersrand, seine begehrliche Hand auch nach Transvaal ausstreckte, führte Ohm Krüger sein Volk in den heldenhaften Freiheitskampf gegen die englische Uebermacht, an dem das deutsche Volk so begeisterten Anteil nahm. In der Stunde der höchsten Not übergab Krüger die Regierung dem Vizepräsidenten Schalk Burger und begab sich nach Europa, um die Hilfe der Großmächte anzurufen. Aber obgleich er in Marseille begeistert begrüßt und in Köln vom deutschen Volk mit stürmischen Ovationen empfangen wurde, fand er die Kabinette für seine Sache verschlossen. Bitter enttäuscht, und doch nicht von aller Hoffnung verlassen, verlebte er seine letzten Jahre in Holland. Selbst nach dem Friedensschluß, der die Freiheit seines Volkes vernichtete, ließ er den Mut nicht sinken. Es sind zahlreiche Aussprüche von ihm überliefert, die die knorrige alte Bauernweisheit zeigen. In einer schwierigen und noch unklaren Lage um einen Entschluß bestürmt, sagte er gelassen:„Laat de schildpaat maar eerst zyn kop uitsteken: dann zullen wy weten, wat de doen.“(Laßt die Schildkröte nur erst ihren Kopf hervorstecken, dann werden wir auch wissen, was zu tun ist.) Wenn Heißsporne ihn zu Unternehmungen treiben wollten, denen die Kräfte seines Volkes nicht gewachsen waren, sagte er:„Es ist verkehrt, sich mehr Heu auf die Gabel zu laden, als man tragen kann.“ daß er den Kniffen der englischen Politik völlig gewachsen war, bewies er unter anderem mit einem Wort, das er zu seiner Umgebung sprach, als ihm von London„self=gouvernment", Selbstregierung, natürlich unter englischer Oberhoheit, angeboten wurde:„Wißt ihr, was die englische Regierung euch zumutet? Sie sagt zu euch: Steckt nur erst ruhig euren Kopf durch die Schlinge, damit ich euch aufhängen kann; dann mögt ihr mit den Beinen strampeln, so viel ihr wollt! — Das Das nennen sie Selbstregierung!“ C. K. Aus dem Hochschulleben Der Ordinarius für Anatomie und Antbropologie an der Universität Bonn Dr. Friedrich Wagenseil wurde in gleicher Diensteigenschaft auf den Leyrstuhl für Anatomie an der Universttät Gießen berusen. Pros. Wagenseil, der vor kurzem sein: 53. Lebensjahr vollendete, begann seine akademische Laufbahn 1922 als Dozent in Freibura i.., wo er zugleich eine Assistentenstelle am Anatomischen Institut bekleidete. Dort wurde er 1928 zum u. v. a. o. Prosessor ernannt, nachdem er einige Jähre an der Staatl. Tungchi-Universität in Woosung bei Schangbai gelehrt hatte. 1932 ging er nach Bonn und wurde dort drei Jahre später zum Ordinarins ernannt. Der außerplaum. Prosessor Dr. med Erwin Gohrbandt wurde unter Belassung in seiner Stellung als ärztl. Direktor am Robert=Koch=Krankenbaus zum o. Prosessor für Ebirurgie in der Medizinischen Fakultät der Universität Berlin ernannt. 29. enedter 1940 Seneral=Anseiger fü: Vonn und Umgsgend) Vonner Rasrigten Nr. 16 891. Seite 9 Bonner Nachrichten Kleiner Vonner Stadtspiegel Ein verhängnisvoller Steinwurf Auf der Adolfstraße gerieten gestern morgen mehrere Jungen in Streit. Nachdem man sich zunächst gegenseitig gründlich die Meinung gesagt hatte, ging man zu Tätlichkeiten über und bewarf sich schließlich aus der Entfernung mit Steinen. Dabei wurde ein Junge von einem Stein derart unglücklich getroffen, daß er unmittelbar über dem Auge eine erhebliche Wunde erlitt. Man brachte den Jungen zu einem Arzt. Beim Rollschuhlaufen gestürzt Ein zwölfjähriges Mädchen, das auf der Koblenzerstraße sich mit Rollschuhlaufen vergnügte, stürzte und verletzte sich erheblich an den Knien und an den Händen. Um das gestürzte Mädchen nicht zu überfahren. mußte ein Kraftfahrer derart stark abbremsen, daß sein Wagen ins Schleudern und dadurch auf die andere Fahrbahn geriet, wo sich im gleichen Augenblick ein schwerer Lastzug näherte. Nur durch die Geistesgegenwart des Fahrers des Lastzuges, der diesen im letzten Augenblick anhalten konnte, wurde ein Zusammenstoß verhindert. Aufregung um einen Aal Ein stattlicher Aal entglitt gestern morgen auf der Sternstraße aus einem tragbaren Wasserbottich und schlängelte sich über den Bürgersteig. Alle Versuche, ihn einzufangen, waren zunächst vergebens, da das Tier auf Grund seiner schleimigen Haut immer wieder den Händen einiger Männer, die sich um den Ausreißer bemühten, entglitt. Eine größfere Menschenmenge, die mit lautem Geschrei nach allen Seiten auseinanderstob, wenn sich ihnen der Aal näherte, sah sich das Schauspiel an. Endlich wickelte sich ein älterer Mann ein Taschentuch um die Hand, wodurch es dann gelang, n Aal einzufa Gebi der Jugend Vollkornbrol! Es fördert die Sesundheit (KsD) Sieht man heute auf einem Schulhof in einer Pause die ungestüme und hungrige Jugend und beobachtet. man die„Butterstullen“, so sieht man immer *,..; Frschend das helle noch bei weitem vorherrschend Zoggenraischden ufangen. Zeugen gesucht! Bei dem am 1. Oktober gemeldeten Einbruchsdiebstahl in das Haus Heerstraße 52 wurde festgestellt, daß ein Junge dem Täter behilflich war, den Wäschekorb mit stoffüberzogenem Deckel und den Pappkarton bis zur Straßenbahnhaltestelle Heerstraße zu bringen. Von hier aus fuhr der Mann mit einem Anhänger der Linie 1 in der Richtung zur Stadt. Der Junge und der Schaffner bzw. die Schaffnerin, die den Mann bedienten, werden gebeten, sich unverzüglich bei der Kriminalpolizei Bonn, Rathausgasse 26, Zimmer 115, zu melden. Wetesche10, das helle Roggenmischbrot und Weißgebäck. In vielen Schulen taufen Jungens und Mädels in der Pauje alle möglichen Süßigkeiten. Eine richtige herzhafte Stulle aus Vollkornbrot sieht man selten. Die kritiklose Meinung der Volksgenossen, daß„das schwarze Brot“ minderwertig sei, ist noch tief verwurzelt! Gerade unser dunkles Vollkornbrot sollte ausschließlich das Brot unserer Jugend sein, enthält es doch alle Wertstoffe des natürlichen Kornes! Auch das Alter des Vollkornbrotes muß sorgsam bedacht werden! Zu frisches Brot, etwa unter fünf Tagen, läßt all das Gute, was im Vollkornbrot steckt, gar nicht zur richtigen Geltung kommen. Die Schnittflächen sind dann zu feucht und der köstliche aromatische Duft der knusprigen Rinde hat noch nicht die ganze Krume durchsetzt! Noch wichtiger ist die Gesamthärte des Brotes. Für unsere Jugend ist ein älteres Brot gerade recht, es zwingt zu kräftigem Kauen und bildet und formt den Kiefer mit Zähnen und Zahnfleisch zu einem gesunden Gebiß, das nicht nur Zierde, sondern auch Werkzeug sein soll. Werkzeug erhält immer nur dort die richtige Form, wo es durch Uebung und Gebrauch dem Zweck angepaßt ist. Gebt der Jugend ausschließlich Vollkornbrot, es wird von allen gut vertragen und bietet die sichere Gewähr für die Förderung der Gesundheit und richtige Entwicklung der Mundwerkzeuge! Gebt jedoch nur Vollkornbrot mit der Gütemarke! Mehr Aluminium= und Zinkmünzen Der Umlauf an Silber= Nickel= und Kupfermünzen hat sich im letzten Vierteljahr nicht geändert. Die Neuausprägungen von Reichsmünzen in den Monaten Juli bis September beschränkten sich auf die neuen Aluminium= und Zinkmünzen. Nach dem Bericht des Reichsfinanzministeriums sind für 47 Millionen Mark neue 50=Pfennigstücke in Aluminium ausgeprägt worden, womit sich der Gesamtbestand auf 121 Millionen Mark i höht. Neue Zehnpfennigstücke aus Zink wurden rund 14 Millionen, Fünfpfennigstücke 5,8 Millionen und Einnsennigstücke 1,2 Millionen Mark ausgeprägt. Der Gesamtbestand an Zinkmünzen hat damit über 41 Millionen Mark erreicht. Sozialprobleme in der Gaststätte Gerade hier ist die Betriebsgemeinschaft auch„Dienst am Kunden“.— Hintergründe echter Gastlichkeit Deutschland erfreut sich in der Welt eines guten Rufes, was seine Gaststätten betrifft. Es gibt viele alte, oft historische Gaststätten im Reich, die nicht nur wegen ihrer jahrhundertealten Tradition, sondern auch wegen ihrer Gemütlichkeit, ihrer Behaglichkeit, nicht zuletzt auch wegen des guten Tropfens und der guten Küche einen Namen haben. Es gibt auch manches moderne Lokal, das wegen seiner Ausstattung und Bequemlichkeit bekannt ist. Zu einem vorbildlichen Betrieb gehört heute aber auch das soziale Gesicht. Gerade hier ist früher viel gesündigt worden. Manchem erschien der Kellner nichts als ein schwitzender menschlicher„Roboter“ für die Mi= haben heute eine andere Ansicht von iten Kuli, ein des Gastes. Wil mten dem Wirken des Gaststattenpersonals. Zu einem Gaststättenbetrieb gehört auch eine gute Betriebsgemeinschaft, die in sich geschlossen und aufeinander eingestellt ist. Denn dort, wo hinter glänzenden Fassaden die sozialen Dinge nicht geregelt sind, ist auch keine Grundlage für eine wirkliche Gastlichkeit gegeben, aber oft die Ursache für unaufmerksame und unhöfliche Bedienung. In jedem fortschrittlichen Betrieb sind heute Vorschläge und Anregungen für die Verbesserung der Arbeitsmethoden und der Betriebseinrichtungen jederzeit willkommen. Dies gilt besonders auch für Anregungen, die der weiteren Ausgestaltung des Betriebes im Sinne von„Schönheit der Arbeit" dienen. Aber gerade im Gaststättengewerbe hat aus alter übernommener Gewohnheit beispielsweise manchmal das Küchenpersonal über unzweckmäßige und arbeitserschwerende Einrichtungen zu klagen oder hat der vielSerisararie e“ einen wahren marsch zurückzulegen, bis er mit den inzwischen kalt gewordenen Speisen zu dem erzürnten Gast gelangt. Bei der baulichen Ausgestaltung neuer oder dem Umbau alter Gaststätten wird immer mehr auch der Architekt ein Wort mit dem Küchenfachmann reden müssen, um zu einer richtigen Betriebsgestaltung zu gelangen. Denn auch„hinter den Kulissen“ soll die Gaststätte von heute vorbildlich sein. Selbstverständlich muß es auch im Gaststättengewerbe saubere Wasch= und Duschräume und dergleichen geben, genau so wie es in jedem anderen deutschen Betviebe zur Selbstverständlichkeit geworden ist. Auch dies ist eine gute Visitenkarte für die Gaststätte, wenn sie auf eine einwandfrei und hygienisch betreute Gefolgschaft hinweisen kann. Die Deutsche Arbeitsfront mit ihrem Fachamt„Fremdenverkehr" befindet sich hier auf dem rechten Wege. um die deutschen Gaststätten in diesem Sinne der sozialen Leistungssteigerung zu mobilisieren. Ein bedeutender Motor ist dabei auch im Gaststättengewerbe der betriebliche Leistungskampf, in dessen Rahmen durch die Schaffung einer wahren Betriebsgemeinschaft die besten Voraussetzungen geschaffen werden, um Dinge zu hen, an die###n in früh verwietlichen die eben hzeren Tagen niemand n. an Die gven in frühe. heranging. Die Deutsche Arbeitsfront mit ihren vielfältigen Einrichtungen wie„Schönheit der Arbeit". und ihren berufserzieherischen Maßnahmen wird auch im Gaststättengewerbe die beste Helferin sein. n. 6. Heizen— groß geschrieben! Die kalte Jahreszeit hat begonnen— Wirtschaftlich Heizen ist die Parole Man darf sich durch ein paar warme Sonnenstrahlen im Oktober nicht darüber hinwegtäuschen lassen, daß die kalte Jahreszeit mit Macht begonnen hat. Man merkt es, wenn man nachts die Nasenspitze zum Fenster hinaus hält oder sich im Luftschutzkeller kalte Füße holt. Aber wenn man auch durch die Vorsorge der Kriegswirtschaftsmaßnahmen seine Kohlen oder seinen Koks in Vorrat hält. sollte man doch niemals vergessen, daß äußerste Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit mehr denn je am Platze ist. Der vergangene grausam harte Kriegswinter hat uns mancherlei durch das harte Muß der Praxis beigebracht. Aber die Menschen sind nun einmal so, daß sie leicht vergessen. Deshalb seien hier ein paar grobe Buchstaben des Brennstoffsparens aufgezeichnet, die jeder kennen sollte. Bevor noch der erste Frost kommt, sollte jeder dafür sorgen, daß Oefen und Feuerungsstellen in bester Ordnung find, denn mit den verstopften Schornsteinen und den Kohlenfressern in der Stube fängt die Verschwendung an. Am besten ist es, wenn man den Fachmann kommen läßt. Notfalls weiß auch der Kaminseger Rat, man sollte ihn nur darum fragen! Der zweite grabe Buchstabe des Heizungs=Einmaleins ist das Fenster und die Tür. Wo es durch alle Ritzen zieht, wo Scheiben entzwei sind und Tür= oder Fensterrahmen nicht passen, da kann selbst der Satan nicht ordentlich heizen. Wenn man zudem noch dem Fußboden besondere Aufmerksamkeit angedeihen läßt, wenn man in die zu heizenden Räume(auch hierbei muß man sparen und nur die wirklich bewohnten Zimmer heizen!) den ganzen Teppichvorrat der Wohnung zusammenträgt und notfalls auch noch ein paar dicke Lagen Zeitungspapier unter den Teppich legt, dann gibt es keine„fußkalten“ Wohnungen mehr und manches Brikett, manche Schaufel Kohle und Koks wird gespart. Bei Zentralheizungen muß man natürlich vor dem Anheizen darauf sehen, daß nicht hier und da Luft in den Heizkörpern zurückbleibt und einen erheblichen Teil des Heizungseffektes Ein Kapitel für sich ist das Lüften. Es ist ein Irrtum, daß Lüften gleichbedeutend mit Heizstoffverschwendung sei. Im Gegenteil, in verbrauchter Luft friert sich leicht, weil sie mit Feuchtigkeit gesättigt ist, die beim Atmen, beim Kochen, beim Aufwischen und ähnlichen Gelegenheiten frei wird. Die Außenluft ist demgegenüber meist wesentlich trockener, jedenfalls beinahe immer so beschaffen, daß häufiges Lüften von nicht allzu langer Dauer nicht nur nichts schadet, sondern sowohl der Hygiene wie auch dem Heizungskonto nutzt. Und schließlich sei noch erwähnt, daß es auch elektrische Heizungen gibt, Heizsonnen, Heizösen, wie sie ja für den Luftschutzkeller ausschließlich in Frage kommen. Personenstands= und Betriebsaufnahme Aenderung der bieherigen Regelung In der kürzlich veröffentlichten Mitteilung über die Personenstands= und Betriebsaufnahme am 10. Oktober 1910 wurde als Aenderung gegenüber der bisherigen Regelung u. a. erwähnt, daß ledige Frauen angeben müssen, ob sie ein lebendes nichtjüdisches Kind geboren haben. Diese Formulierung hat zu Unklarheiten geführt, denn das Steuerrecht verlangt von niemanden die Angaben, ob er ein außer der Ehe geborenes Kind besitzt. Die entsprechenden Angaben müssen nur dann gemacht werden, wenn die Absicht besteht, die Einkommensteuervergünstigungen, die sich aus dem Vorhandenein des Kindes ergeben, in Anspruch zu nehmen. Das Reichsfinanzministerium teilt hierzu amtlich folgendes mit:„Ledige Frauen, die ein nichtjüdisches Kind lebend geboren haben, haben Anspruch auf Einkommensteuervergünstigung. Es ist auf ihren Lohnsteuerkarten statt der Steuergruppe I die Steuergruppe III, wenn nicht gar die Steuergruppe IV zu vermerken. Um der Gemeindebehörde zu ermöglichen, sofort bei Ausschreibung der Steuerkarte die richtige Steuergruppe einzutragen, können ledige Frauen die Geburt eines Kindes in der Spalte 6 der Haushaltliste vermerken. Sie brauchen dies aber nicht zu tun. Wollen sie aber Steuervergünstigung haben, so müssen sie unter Vorlegung ihrer Steuerkarte bei der Gemeindebehörde beantragen, die Steuergruppe zu berichtigen.“ Verwechslung gleichnamiger Bostorte Bei vielen Postämtern gehen immer noch häufig Postsendungen ein, die nach gleichnamigen Orten in anderen Provinzen oder Gauen bestimmt sind. Die Fehlleitungen, durch die die Sendungen erhebliche Verzögerungen erleiden, sind in erster Linie darauf zurückzuführen, daß die Absender die Bestimmungsorte nicht richtig bezeichnen. Vereinzelt kommen auch Orte im Elsaß, in Oberschlesien und Westpreußen in Betracht, die noch nicht im Ortsverzeichnis für das Deutsche Reich enthalten sind. Es liegt im Vorteil der Absender, auf die vollständige Bezeichnung solcher Orte und auf die richtige Schreibweise des Namens dieser Orte und ihrer zusätzlichen Bezeichnungen zu achten, wie z. B. des Namens der Orte: Mühlhausen(Thüringen), aber Mülhausen(Elsaß), Straßburg(Elsaß), Straßburg(Kärnten), Straßburg(Oder), aber Strasburg(Uckermark) und Strasburg(Westpreußen), ferner Bielitz über Lamsdorf(Oberschlesien), aber Bielitz(Kreisstadt in Oberschlesien). Werden die Sendungen mit ungenügender Ortsangabe durch den Briefkasten aufgeliefert, so werden sie postseitig mit einem Vermerk oder Klebezette!„Angabe des Bestimmungsortes ungenügend, ist Mülhausen(Elsaß) oder Mühlhausen(Thüringen) gemeint?“ versehen und zurückgegeben, wenn die Zweifel nicht ohne weiteres geklärt werden können. Nähkursus in der Mütterschule In der Mütterschule, Kronprinzenstraße 33, beginnt Freitag ein neuer Näh=Kursus für Frauen und junge Mädel. Der Kursus findet Dienstags und Freitags statt und erstreckt sich über fünf Wochen. Unter sachlich guter Anleitung kann hier eine jede Frau über 18 Jahren ihre Winterkleidung herrichten. umändern oder auch neuansertigen. Der Kursusbeitrag beträgt .— Mark. Anmeldungen und Aufragen telephonisch an die Mütterschule 67776. Sprechstunden Dienstags und Freitags von 11—12 und 15—18 Uhr. Herzlichen Glückwunsch! Auf eine 40jährige Dienstzeit bei der Deutschen Reichsbahn konnte in diesen Tagen der Reichsbahnschaftner Jakob Frings, Lisztstraße 18, zurückblicken; es wurde ihm das goldene Treudienstehrenzeichen verliehen. Verdunkelungszeiten: 10./11. Oktober: Sonnenuntergang 18.51 Uhr, Sonnenaufgang.48 Uhr. Drergere Tronde. Die herverragenden Eigenschaften der„Astra“ sind des Ergebnis eines besonderen Wissens vom Tabak, seiner Auswahl, Behandlung und Mischung. Im Hause Kyriazi ist dieses Wissen— in der dritten Generation vom Vater auf den Sohn vererbt— — ais Familientradition lebendig. Das zufriedene „Astra-Schmunzein“ des bedächtigen Rauchers beweist es: Reich und voll ist ihr Arome. Man merkt es nicht, wieleicht sie 1 KYRIAZ! ist. Rauchen Sie„Astra“— dann schmunzeln Sie auch! MA1T UND OHNE MUNDSTOCE Seite 4. No. 16 891 1A Sson 165 SeedGacten Din Sern Bemerkungen zum Tage We liegt und was ist die Burmastraße? 08 Wieder einmal, und diesmal mit verstärktem Interesse, steht die Burmastraße im Vordergrund der politischen Ereignisse. Sie ist eine rein strategische Straße, bestimmt, das unter Marschall Tschiangkatschek stehende China mit dem Weltmeer zu verbinden und zwar nicht als friedliche Handelsstraße, sondern aus rein militärischen Gesichtspunkten, was ihr bald den Namen„Kanonenweg“ einbrachte. Dieser von Lashio in dem am Golf von Bengalen gelegenen. Britisch= Burma nach dem in China am Jangtse=Kiang liegenden Tschungking führende Weg ist ein ganz moderner Straßenbau, den England finanzierte und mit dessen Bau vor knapp zwei Jahren erst begonnen wurde. Bis Lashio führt vom Großen Ozean aus die Eisenbahn. dann beginnt die neue Straße, auf der die umgeladenen Waren mit Lastwagen weiter gebracht werden müssen. Die Anlage der Straße war durchaus nicht einfach in unwegsamem Gelände, das durch rauhe Gebirgsgegenden und über mehrere Flüsse führt. Von Lashio aus geht der„Kanonenweg“ zunächst ostnordostwärts nach Jünnan, von dort in fast derselben Richtung weiter nach Kueijang, um weiter mit scharfem Knick nach Norden bis nach Tschungking zu verlaufen, alles in allem eine Strecke von rund 2250 Kilometer Luftlinie. Die Straße ist natürlich bei weitem noch nicht voll betriebsfähig. aber immerhin kann man damit rechnen, daß Lastkraftwagen bei einer Stundendurchschnittsgeschwindigkeit von etwa 25 km sie passieren können. Falls täglich 100 Lastkraftwagen eingesetzt werden. könnte monatlich ein Transport von etwa 10 000 Tonnen durchgeführt werden. Die Straße hat infolge des schwierigen Geländes viele Kunstbauten, die dem ganzen Weg aber zum Verhängnis werden können, denn sie liegen alle im Bereiche der japanischen Luftwaffe und eine einzige zerstörte Brücke kann den „Kanonenweg“ selbst bei schnellster behelfsmäßiger Ausbesserung, für längere Zeit unbrauchbar machen. Besuch aus dem Südosten P. D. Wenn ein Sprecher des Agrarstaates Bulgarien zu uns kommt, wie jetzt der bulgarische Landwirtschaftsminister Bagrianoff, so verbindet sich mit diesem Besuch der einprägsame Begriff einer praktischen Wirtschaftskunde wie kaum in einem anderen Falle. Wir haben in diesem Herbst die herrlichen Trauben Bulgariens auf unserem Tisch gehabt und uns darüber gefreut. Wir haben nach dem Essen eine würzige Zigarette aus bulgarischem Tabak angezündet. Wir haben abends eine rotbäckige Tomate bulgarischer Herkunft angeschnitten und vielleicht am Sonntagmorgen zum Frühstück ein Ei mit dem Stempel„Bulgaria“ aufgeklopft. Diese kleine Auslese kündet von den ausgezeichneten Wirtschaftsbeziehungen, die uns traditionellerweise mit Bulgarien verbinden. Rund 60 v. H. der bulgarischen Ausfuhr geht ins Reich, ging schon 1938 ins Reich, als die weiten Gebiete des Generalgouvernements und des Protektorates noch für sich allein bilanzierten. Auf der anderen Seite bezieht Bulgarien 55 v. H. seiner Einfuhr aus dem Reich. Beide Zahlen sind allerdings unter dem Gesichtswinkel einer inzwischen bereits erfolgten erheblichen Intensivierung des Güteraustausches zu betrachten. Bulgariens Ackerbau ist hoch entwickelt; der Tabak stellt zwei Drittel der Ausfuhr. Der Anbau von Oelfrüchten und Obst, die Zucht von Geflügel und Rindvieh für die Herstellung von Häuten wird im Hinblick auf die weitausschauende Zusammenarbeit mit dem Reich stark gefördert. Man versucht sich erfolgreich im Anbau von Baumwolle und Sojabohnen. Nach Ueberwindung der verheerenden Kriegsfolgen geht es bergauf. Die Partnerschaft des Reiches, dessen Aufnahmefähigkeit ehen unbeschränkt ist wie seine Lieferfähigkeit für alle Produktionsgüter und Fertigwaren, die Bulgarien benötigt, erweist sich als belebendes Element. Die Berliner Besprechungen Bagrianoffs sollten eine weitere Vertiefung des Warenaustausches einleiten. „Christmetz“ ohne Plumpudding! * Im Rahmen des krampfhaft mit allen Mitteln geförderten Illusionsrummels des britischen Lügenministeriums erzählte ein Berichterstatter des englischen Nachrichtendienstes ein Märchen über eine angeblich von ihm kürzlich unternommene Seereise nach Kanada und zurück nach England. Auf den beiden Ueberfahrten habe er sich darüber wundern müssen,„wie sehr England noch die Meere beherrsche, denn der Atlantik schwimme voller britischer Schiffe“. Im krassen Gegensatz zu diesen naiven Geschichtchen, durch das eine nicht mehr vorhandene englische„Seeherrschaft“ vorgespiegelt wird, muß derselbe englische Nachrichtendienst zugeben, daß in England eine„gewisse Knappheit“ an getrockneten Früchten wie Korinthen und Rosinen herrsche. Die britische Hausfrau werde diese Zutaten für den Weihnachtskuchen vermissen, doch sei man bestrebt, in beschränktem Umfange„Ersatz“ aus Australien zu beschaffen. Ob das gelingt oder nicht: die deutsche Wehrmacht wird dafür sorgen, daß den britischen Plutokraten der weihnachtliche Plumpudding— ob mit oder ohne Rosinen— nicht mehr recht schmecken wird. Die Pfeilkreuzler kämpfen um die Macht (Drahtbericht unseres Budapester WF-Vertreters WF Budapest, 10. Okt. Der Führer der Pfeilkreuzler, Szalasi, erklärte in einer Konferenz seiner Partei vor 51 Abgeordneten, die Pfeilkreuzlerpartei sei eine Weltanschauungspartei und kämpfe um die Macht mit sämtlichen Mitteln. Zur Judenfrage erklärte er, daß in Ungarn für die Juden kein Raum sei. Wirtschaftsleben Beiratssitzung der Industrie= und Handelskammer In diesen Tagen hielt die Industrie= und Handelskammer ihre Beitragsbesprechung ab, auf der der Präsident Kurt Frb. v. Schröder Ausführungen über die Wirtschaftslage des Bezirks machte, die als durchaus günstig angesprochen werden muß. Geheimrat Brecht machte Mitteilungen über die Treibstofflage. Dr. Stuhlmann besaßte sich mit der Zellwollproduktion und wies darauf hin, daß trotz des gewaltigen Aufschwungs, den die Zellwollerzeugung in jeder Hinsicht genommen habe, ihre Entwicklung keineswegs schon einem Endpunkt zudränge. In einem Bericht über die Versorgungslage in Textilien stellte Fabrikant Proenen fest, daß die Entwicklung der Rohstofflage durchaus günstig verlaufen und auch hinsichtlich der Befriedigung des zivilen Bedarfs mit Schwierigkeiten nicht zu rechnen sei. In Verbindung mit Ausführungen über den Rheinischen Großmarkt wurde zum Ausdruck gebracht, daß sich für Getreide und Futtermittel noch immer bebelfsmäßige Läger in Gebrauch befänden, da die ordentlichen Läger trotz zwischenzeitlich starker Vergrößerung nicht ausreichten, die ungewöhnlich großen Getreidevorräte aufzunehmen. Starke Beachtung sand ein Reserat über die voraussichtliche Entwicklung der Obst= und Gemüseversorgung bzw. eeinfuhr während der derbstr und Wintermonate. Brasilien soll„mit Onkel Sam Ball spielen“ Sonst kauft er seinen Kaffee in Columbien— Wirtschaftliche Drohungen der U8n (Von unserem OSt-Mitarbeiter) O8t. Riode Janeiro, im Oktober. In Brasilien herrscht Befremden über einen seltsamen Artikel, der in den„New York Times“, dem führenden Blatt der USA., erschienen ist, und in dem der Verfasser— Charles Egan— unter anderem die Forderung aufstellt, Brasilien müsse sich auf besseren Fuß mit den Vereinigten Staaten stellen. Wenn es nicht willens wäre,„mit Onkel Sam Ball zu spielen“, so würde dieser Herr dazu übergehen, seinen Kaffee in Columbien statt in Brasilien einzukaufen. Bekanntlich ist ja die Kaffeeausfuhr nach Nordamerika für Brasilien außerordentlich wichtig und eine der Hauptquellen des Wohlstandes. Mit dieser Waffe wäre 1ISA, daher bestimmt in der Lage, so führt Egan schließlich zynisch aus, den brasilianischen Partner davon zu überzeugen, daß seine besten Interessen in der Zusammenarbeit mit den Bankees lägen. Wie unerhört beleidigend derart unverschämte Drohungen für ein Land sein müssen, das in politischer, wirtschaftlicher und jeder anderen Hinsicht von jeher seiner Freundschaft mit den USA. willen oft genug andere Interessen gefährdet oder doch vernachlässigt hat, braucht nicht erst erörtert zu werden. Geradezu empörend findet man sie aber in einem Augenblick, wo die Handelsbilanz Brasilien—USA. in einem bisher nie dagewesenen Maße für den brasilianischen Partner negativ geworden ist. Brasilien ist gezwungen, heute diejenigen industriellen Erzeugnisse, die es unbedingt haben muß und augenblicklich aus Deutschland und anderen europäischen Staaten nicht mehr erhalten kann. in Nordamerika einzukaufen. Die USA. benutzen diese Gelegenheit, um die Preise ihrer Waren in die Höhe zu schrauben. Brasilien kauft daher zurzeit weit teurer ein als früher, als noch die deutsche Konkurrenz vorhanden war und die USA. zur Bescheidenheit nötigte. Auf der anderen Seite sind jedoch die Preise für die braklianischen Stapelerzeugnisse— wie Kaffee, Baumwolle. Kautschuk und Kakao — nicht nur nicht gestiegen, sie sind sogar erheblich gesunken, so daß ein Zustand entsteht, der auf die Dauer unhaltbar sein muß, zumal sich auch die mengenmäßige Ausfuhr nach USA. kaum erhöht hat. England erossner wieder den„Randnenweg“ Fortsetzung von Seite 1 Japan durch sein Abkommen mit der französtschen Regierung Truppen in Französisch=Tonking landete, von wo aus es die chinesische Provinz Pünnan beherrscht und in der Lage ist, mit seiner Flugwaffe auch die BurmaStraße zu kontrollieren und Transporte von Kriegsmaterial zu verhindern. Militärische Vorteile werden also der Tschiankaischek=Regierung(bei der übrigens auch amerikanischer Einfluß sich geltend gemacht haben dürfte) kaum erwachsen. Ein großer Teil des in Burma aufgestapelten Kriegsmaterials ist amerikanischen Ursprungs. Mit der Ründigung des Vertrages hat Churchill ein anderes diplomatisches Geschäft zu verbinden versucht, indem er die Sowjetregierung davon unterrichtete. Damit will er wohl eine seiner Lieblingeideen öfsentlich plakatieren, nämlich die Herstellung einer„englisch= russischen Einheitsfront“ zunächst in Ostasien und dann natürlich auch gegen die Achsenmächte. Die Moskauer Regierung hat diese plumpen Anbiederungsversuche schon s oft zurückgewiesen, daß ihre fortwährende Wiederholung nur mit dem verzweifelten Zustand des britischen Allgemeinbefindens hinreichend erklärt werden kann. Keine Überraschung für Japan Englands offizielle Mitteilung von der Wiedereröffnung der Burma=Straße wird in japanischen politischen Kreisen und in der japanischen Presse übereinstimmend als nicht überraschend bezeichnet. Die Kommentare unterstreichen allgemein, daß der englische Schritt erwartet wurde und daß Japan entsprechend vorbereitet sei und reagieren werde. Der Ton der Presse ist fest und spricht gleichzeitig von einem englisch=amerikanischen Schritt und von den USA. als Haupttriebseder.„Tokio Asahi Schimbun“ kennzeichnet die Oeffnung der BurmaStraße als„englisch=amerikanische Offensive“ gegen Japan und als„ersten Schuß gegen den Dreierpakt". Japan werde aber unbeirrt seinen Weg gehen. „Jomiuri Schimbun“ schreibt, daß eine völlig neue Lage geschaffen sei, da die Oeffnung gleichbedeutend sei mit einer Einmischung in den China=Konflikt. Sie sei eine Herausforderung gegenüber Japan, daß bemüht sei, einen fernöstlichen befriedeten Lebensraum zu schaffen. Die dem Außenamt nahestehende„Japan Times" betont, daß der englische Schritt als unmißverständliches Zeichen einer gemeinsamen englisch=amerikanischen Front gegen Japan angesehen werden muß. Suezkanal=Gesellschaft ohne Dividende (Von unserem römischen AD-Mitarbeiter) A. D. Rom, 10. Okt. Nicht ohne Genugtuung wurde hier die Nachricht aufgenommen, daß die SuezkanalGesellschaft bis auf weiteres die Zahlung ihrer Dividenden eingestellt habe, die durch ihre Höhe weltberühmt waren. In den Finanzkreisen von London hat diese Nachricht natürlich„tiefe Beunruhigung“ ausgelöst. Im Juli, als der italjenische Seekrieg im Mittelmeer sich bereits stark fühlbar machte, passierten nicht mehr als 56 Schiffe zu insgesamt 195000 Tonnen den Kanal, während im Juli des Vorjahres 450 Schiffe mit über 2 Millionen Tonnen diesen Weg zurücklegten. Der Verkehr im Suezkanal hat also einen Rückgang von etwa 90 v. H. zu verzeichnen. Die übriggebliebenen 10 v. H. beschränken sich noch dazu auf den Lokalverkehr. Japan hat Vorral an Eisen und Oel Für Eisen= und Stahlerzeugung genügend Rohmaterial Tokio, 10. Okt. Der Präsident des Planungsamtes der japanischen Regierung, Hoshino, stellte fest, Japan habe in der Vergangenheit bereits systematisch wichtige Materialien einschließlich des Kriegsmaterials auf Vorrat angesammelt, um einem möglichen Abbruch der Handelsbeziehungen mit den USA, mit England und dessen Ueberseebesitzungen begegnen zu können. Für die Eisen= und Stahlerzeugung gebe es genügend Rohmaterialien in Japan, Mandschukuo und China, so daß kein Anlaß zur Beunruhigung sei. Was Oel anbetreffe, so habe die Regierung alles untemommen, um die Lieferungen sicherzustellen. Auch die Privatwirtschaft werde die Mengen erhalten, die sie unbedingt benötige. Unser Sport Jugend=Fußball Bann 193— Vonn Am komenden Sonntag deginnen auch die FußdasMeisterschaftsspiele für die Jugend=Mannschaften der Vereine des Bannes 160. Folgende Termine sind angesetzt: Gruppe 1 (=Mannschaften): 13. 10. 1940: BNB— Tura, Beuel gegen Lannesdorf, Godesberg— Friesdorf, Post spielfrei. Rückspiel findet am 9. 2. 1941 statt. 27. 10.: Lannesdorf— desberg, Tura— Beuel, Post— B3V, Friesdorf spieifrei. Rückspiel findet am 23. 2. 1941 statt. 10. 11.: Beuel— Post, Godesberg— Tura, Friesdorf—. Lannesdorf, BFy spielfrei. Rückspiel findet am 9. 3. 1941 statt. 24. 11.: Tura gegen Friesdorf, Post— Godesberg, BßV— Beuel, Lannesdor spielfrei. Das Rückspiel findet am 23. 3. 1941 statt. 8. 12.: Godesberg— BzV, Friesdorf— Post, Lannesdorf— Tura, Beuel spielfrei. 12. 1. 1941: Post— Lannesdorf, BNV gegen Friesdorf, Beuel— Godesberg, Tura spielfrei. 26..: Iriesdorf— Beuel, Lannesdorf— B3V, Tura— Post, Godesderg spielfrei.— Gruppe 2(=Mannschaften): 13. 10. 1940: Beuel— Alfter, Hertha— Nordstern, Volmersdoven gegen Dransdorf, BfV spielfrei. Das Rückspiel sindet am 9. 2. 1941 statt. 27. 10.: Nordstern— Volmershoven, Alfter— Hertha, BVV— Beuel, Dransdorf spielfrei. Das Rückspiel findet am 23. 2. 1961 statt. 10. 11.: Hertva— BFV, Volmershoven gegen Alfter, Dransdorf— Nordstern, Beuel wielfrei. Das Rückspiel findet am 9. 3. 1911 statt. 24. 11.: Alfter— Dransdorf. ByV— Volmersdoven, Beuel— Hertha, Nordstern spielfrei Das Rückspiel findet am 23. J. 1941 statt. 8. 12.: Volmersdoven— Beuel, Dransdorf— BFV, Nordstern gegen Alfter, Hertva wwielfrei. 12. 1. 1911: BRV— Nordstern, Beuel— Dransdorf. Hertha— Volmersdoven, Alfter spielfrei. 26..: Dransdorf— Hertha, Nordstern— Beuel, Alster gegen BZV, Bolmershoven spielfrei.— Gruppe 1(=Mann= schaften): 13. 10. 1940: Post— BFV, Godesberg— Friesdorf. Beuel spielfrei. Rückspiel findet am 12. 1. 1961 statt. 27. 10.: B3B— Godesberg, Fricsdorf— Beuel, Post spielfrei. Rückspiel findet am 26. 1. 1911 statt. 10. 11.: Post gegen Beuel, BFV— Friesdorf, Godesberg wielfrei. Rückspiel findet am 9. 2. 1941 statt. 24. 11.: Beuel— B8L, Godesberg— Post, Friesdorf spielfrei. Rückspiel findet am 23. 2. 1941 statt. 8. 12.: Godesberg— Beuel, Friesdorf gegen Post. BFV spielfrei. Rückspiel findet am 9. 3. 1941 statt. Gruppe 2(=Mannschaften): 13. 10. 1940: Post gegen BIV, Nordstern— Rheindorf. Tura spielfrei. Rückspiel#indet am 12. 1. 1941 statt. 27. 10.: BRV— Nordstern, Rheindorf— Tura, Post spielfrei. Rückspiel findet am 26. 1. 1941 statt. 10. 11.: Post— Tura, BfV— Rbeindorf, Nordstern spielfret. Rückspiel findet am 9. 2. 1941 statt. 24. 11.: Tura gegen BVV, Nordstern— Post, Rheindorf wielfrei. Rückspiel findet am 23. 2. 1941 statt. 8. 12.: Nordstern— Tura, Rbeindorf— Post, BIV spiekfrei. Rückspiel findet am 9. 2. 1941 statt. Deutsche Elf gegen Bulgarien Für den dritten Fußball=Länderkampf mit Bulgarten, der am 20. Oktober in München steigt, wurde folgende deutsche Elf aufgestellt: Klodt(Schalfe 04): Streitle(Bavern München), A. Moog(Eintracht Frankfurt a..): Kupfer(Schweinfurt 05), Golddrunner(Bavern Münckden), Hammerl(Post München): Lehner Bl.=W. Berlin), Walter(Kaiserslautern), Conen, Sing(beide Kickers Stuttgart), Gärtner(1. SN Jena). Ersatz: Fink, Bayerer(beide Bayern München), Erd(8B Waldbof). Nur Dreiländerkampf im Schießen Dänemark ist von der Teilnadme an dem Vierländerkampf mit den deutschen, finnischen und schwedischen Schützen wegen der nicht genügenden Vorbereitung zurückgetreten. Es kommt also vom 23. bis 26. Oktober auf der Anlage in BerlinWannsee nur zu einem Dreiländerkampf zwischen Finnland, Schweden und Deutschland. Die dänischen Schützen degen die Hoffnung. einer Länderkampf mit Deutschland im kommenden Frühjahr auf deutschem Boden austragen zu können. Sportneuigkeiten in Kürze Gutesport: Tazio Nuvolari wird Sportstiäger, er dat seine Rugzeugführerprüfung in Verona sogar mit Auszeichnung bestanden. Sport der RS.=Formationen: Das 7. Reichstresfen der Motor=HJ. auf der Motorsportschule des RERK. Gandersdeim im Harz ging am Dienstag zu Ende. Von 237 gestarteten Fahrern erreichten 169 das Ziel. 20 Goldmedaillen als döchste Auszeichnung kamen zur Vergedung. Den Wanderpreis des Korpsführers gewann die Dreiermannschaft des Gedietes Niederdonau. Schlessport: Schwedens Schützen für den Dreiländerkampf in Verbin=Wannsee vom 24. bis 26. Oktober sind namhaft gemacht worden. Aus der Amgegend In wenigen Zeilen... Wer kennt die Täter? Auf der Reichsstraße bei Buschhoven, in der Nähe des Waldes, wurde am späten Abend des 4. Oktober ein Dachdeckergehilfe aus Witterschlick von zwei unbekannten Männern überfallen. Die Burschen hatten im Straßengraben ihrem Opfer, bei dem sie einen größeren Geldbetrag vermuteten, aufgelauert. Als der Dachdecken in ihre Nähe kam, sprang einer den Burschen auf ihn zu und forderte ihn auf. seine Barschaft herauszugeben. Dem Ueberfallenen gelang es, sein Dachdeckerbeil aus dem Gürtel zu reißen und den Angreifer durch einen Schlag vor den Kopf abzuwehren. Die Täter konnten dann unerkannt entkommen. Der eine ist etwa 30 bis 35 Jahre alt,.75 m groß und war mit einer Stiefelhose bekleidet. Der andere ist vielleicht 40 bis 50 Jahre alt, hatte langen Schnurrbart und war mit Sakko=Anzug und Mütze bekleidet. Alle Angaben, die zur Aufklärung des versuchten Raubüberfalles führen können, wolle man an den Gendarmerieposten Flerzheim oder jede nächste Polizeidienststelle richten. Versuchter Raub Ein unbekannter Mann nahm am Samstagabend einem 15jährigen Mädchen einen Koffer, den es am Bahnhof Kottenforst abgeholt hatte, ab und öffnete ihn. Das Mädchen besaß die Geistesgegenwart. dem Burschen zuzurufen, daß drüben seine Mutter komme. Darauf warf der Mann den Koffer hin und machte sich aus dem Staube. Man vermutet, daß es sich bei dem Täter um einen Geisteskranken, der sich schon seit mehreren Tagen in den Wäldern bei Witterschlick und Kottenforst aufhält, handelt. Godesberger Nachrichten * Auf der glatten Fahrbahn der Übierstraße streifte ein Kraftwagen beim Ueberholen einen Radfahrer; dieser stürzte auf den Schrittweg. Der Kraftfahrer fuhr davon, ohne sich um den Verunglückten zu kümmern. * In einer Wohnung entstand ein Ofenrohrbrand, der schnell bemerkt und von der Feuerschutzpolizei gelöscht werden konnte. * Gestern vollendete Herr Peter Vreden, Quellenstraße, sein 70. Lebensjahr. Er konnte schon vor sechs Jahren sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum als Klempnermeister begehen. Lannesdors: Der Obst= und Gartenbau=Verein Lannesdorf=Mehlem befaßte sich in seiner letzten Versammlung mit der Bestellung von Kunstdünger und Saatkartoffeln. Weiter wurde auf die notwendige Schädlingsbekämpfung hingewiesen und an das Abkratzen und Kälken der Bäume und die Anbringung der Leimringe besonders erinnert. Am Vorgebirge entlang Merten: Der Lehrling Heinrich Schwingeler bestand seine Gesellenprüfung im Schmiedehandwerk im Praktischen mit„Gut“ und im Theoretischen mit„Sehr gut:: Lehrmeister war Herbert Kriege, Vonn, Jakobstruße 5. Vom Rhein zur Uhr Sinzig: In den letzten Jahren ist in Sinzig eine ganze Anzahl bedeutsamer Projekte Wirklichkeit geworden. Es sei hier nur an die Schaffung der neuen Anlagen, den großzügigen Ausbau des umfangreichen Straßennetzes und die Errichtung des repräsentativen HJ.=Heimes erinnert. Nunmehr gibt die Stadtverwaltung bekannt, daß die Präparandie wieder ihrer alten Zweckbestimmung zugeführt wird. Mit dem 1. April 1941 erhält Sinzig wieder eine Aufbau=Lehranstalt für Lehrer=NachwuchAn der Sieg entlang Troisdorf: Gegen einen Leitungomast der elektrischen Bahn schleuderte bei scharfem Bremsen der Anhänger eines Lastzuges. Der Mast brach entzwei und fiel über den Anhänger. Es entstand eine halbstündige Verkehrsstockung bei der elektrischen Bahn. Siegburg: Mit einem Opern= und Operettenabend bot„Kraft durch Freude" zahlreichen Besuchern einen besonderen Genuß.— Eine Radfahrerin wurde von einem Kraftwagen angefahren und leicht verletzt. Ihr Rad wurde schwer beschädigt.— Ein Wagen der elektrischen Bahn und ein Lastkraftwagen stießen an der Goldenen Ecke zusammen. Beide Fahrzeuge wurden dabei erheblich beschädigt, dagegen Personen nicht verletzt. Herchen: Schwere Verletzungen zog sich ein Radfahrer zu, der auf abschüssiger Straße auf der Fahrt zu seiner Arbeitsstelle stürzte.— Bei der Arbeit wurde eine junge Frau durch einen Strohhalm am Auge verletzt. Zukunftsfragen des Obst= und Gemüsebaues am Vorgebirge Wirtschaftliche Betriebsführung— Herbsttagung des Versuchs= und Beratungsringes „Die Lage des Obst= und Gemüsebaues im Frühjahr und Sommer 1940“ besprach der Vorsitzende Heinrich Weiler, Alfter, an Hand der Durchschnitts=Ernteergebnisse der hauptsächlichsten Gemüse= und Obstarten. Durchweg konnten befriedigende Ernten erzielt werden. Das Fehlen notwendiger Arbeitskräfte war nur durch äußerste Anspannung aller verfügbaren Hilfskräfte auszugleichen, zumal im Obst= und Gemüsebau Fachkräfte benötigt werden, die Handarbeit überwiegt und mechanische Mittel nur in beschränktem Umfange Verwendung finden können. Dir. K. F. Ehrlich, Roisdorf, besprach in längerem Vortrage„Die Aussichten im Obst= und Gemüsebau in der Zukunft". Größerer Wert als bisher ist in Zukunft auf die Zucht von Frühgemüse zu legen unter Ausschaltung von Treibhäusern, die nur zur Anzucht von Pflanzen benutzt werden sollten. Weiter muß versucht werden, mit wenigen Mitteln geeignete Anzuchthäuser und Kästen zu errichten, deren nutzbare Flächen später für den Anbau verwendet werden müssen. Der Frühgemüsebau ist notwendig und lohnend. Es ist vorgesehen, im Versuchsbetriebe der Gemüsebauschule in Roisdorf einige Modelle praktischer Anzuchthäuser aufzustellen. Vieles kann noch zur Verbesserung des Anbaues und der Vermehrung der Ernten geleistet werden, wenn auch unter Ueberwindung anfänglicher Schwierigkeiten. Zur Sicherung der Betriebswirtschaft ist die Anlage geeigneter Obstsorten in Verbindung mit der Gemüsezucht nur zu empfehlen, da diese geeignet sind, einen wirtschaftlichen Ausgleich zu schaffen. Die Sortenwahl hat unter genauer Beobachtung der Lage, des Bodens. der klimatischen Verhältnisse und der Obstarten zu erfolgen. Der Versuchsring steht auch hier mit Rat und Tat gern zur Seite. Grundsätzlich verwende man für Neuanlagen nur Busch=, bzw. Spindelbuschanlagen. Nach Möglichkeit sind Unterkulturen auszuschalten. Frühobstsorten sind auch hier möglichst zu bevorzugen. Jährlicher sachgemäßer Schnitt trägt dazu bei, daß stets eine gute Durchschnittsernte erzielt werden kann. Irrig ist die Ansicht, daß ein Ueberangebot von Obst zu erwarten sei; vielmehr ist ein großer Ausfall von Obst vorhanden. So empfiehlt sich ferner auch die Anlage von Beerensträuchern, wie Himbeeren, Brombeeren usw. Der Bedarf ist groß, das Angebot verhältnismäßig gering. Mehr als je soll das Obst jedem Volksgenossen zur Verfügung stehen. Die betriebstechnische Lage ist allerdings für den Einzelnen weitgehend zu berücksichtigen und erfordert eine genaue Berechnung, da sich die vielfach vorhandene Parzellenwirtschaft in diesem Sinne nicht günstig auswirken kann. Die Frage, „wie kann ich meinen Betrieb den kommenden Verhältnissen anpassen?“ muß jeder Züchter gewissenhaft prüfen. Jedem Züchter obliegt die Pflicht, sich den veränderten Verhältnissen beizeiten und richtig anzupassen. Was nottut, ist eine gewissenhafte Schulung, insbesondere des Nachwuchses. Zum Schluß wurde noch bekanntgegeben, daß staatliche Zuschüsse für Obstbaumpflanzungen unter gewissen Bedingungen gewährt werden. Es empfiehlt sich jedoch, bei den zuständigen Stellen vorher Auskunft einzuholen. noch Fullliger BEEEC BUUUNZ Ssssssss Aud auusverdel neicht ir Eänger? IR. Ottodrr 1930 Genkral=Anzeiger für Vonn Kagegens! Bonner Nachrichten Nl. 14921. Bain.2 * Gott dem Allmüchtigen hat es in seinem unerforschlichen Ratschluß gefallen, meinen lieben Nann, unseren Treusorgenden Vater. Schwiegervater, Groürnter, Schwager und Onkel den wohlachtbaren Herrn Paul Rosberg nach langem schwerem, mit größter Geiluld ertragenem Leiden, verschen mit den hl. Sterbesakramenten der röm.kath. Kirche. Im Alter von 59 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzubernfen Um stille Tellnahme, bisten:.###.. Katnarina Nonnerg gen. Beidenberg Gerta Prohat geb. Rösberg Peter Rüsberg Hans Rüsberg Lisbeth Jansen geb. Rösberg Jnsef Prohat Marla Rösberg geb. Pelser Christlan Jansen Rie Strätter als Braut 7 Enkelkinder und die übrigen Anverwandten. Bonn a. Rh.(Maxstr. 36). Bad Honnef, 9. Oktober 1910. Die Beerdigung ist am Montag, dem 14. Oktober 1940. nachmittags 2¼ Uhr, von der Kanelle des Nordfriedhofes aus. Die feierlichen Exequlen sind am selben Tage, morgens.15 Uhr. in der Marienkirche. "— Dr. Adolt Jansen Zahnarzt Pieute wieder autgenommen " Ronn, Bahnhofstraße 6 Statt Karten Ihre Vermäblung geben bekannt losef Wilbert Meria Wilbert geb. Mais Beuel Bonn Rathausstr. 18 Florentinsgraben 26 13. Oktober 1910 * Heute nachmittag entschlief nach langem Leiden an Herzschlag meine liebe Gattin, unsere gute Mutter, Schwester. Schwägerin und Tante NauFauia Scimadter geb. Bitzer Im Alter von 41 Jahren, gestärkt mit den Tröstungen der hI. Kirche. Michael Schumacher. Kinder und Anverwandte. Bonn, Kiel, Köln, den 8. Oktober 1940 Clemens-Auguststraße 81 Das feierliche Seelenamt wird gehalten am Samstag, dem 12 Oktober 1940, morgens 8½ Uhr, In der Pfarrkirche an Poppelsdorf. Anschließend die Beerdigung um 10¼ Uhr von der Kapelle des Poppeisdorfer Friedhofes aus. S ENER SSIADMAL Donnerstag 10 10. 2. Platzm. golb: Zum ersten Male:„Oberst Vittorlo Roasl“, Schauspiel von Edgur Kahn. Pr. 11:.60 bis.10. A. 18.30. E. gegen 21.30. Sonntag, 13. 10. Oeffentl. Vorst.: „Oberst Vittorlo Rossl“, Schauspiel von Kahn.’r 1I:.60 bis.10 A. 17.00. E. 20.00 Lunne n Peheie -SS! Fih Wnieiese Beg Manananeninn KER SA MietseusregaANASTTEE Wertermühter für Herren Otroi Sport-Ibl. Bonn. Friedrichstraße 7 Kuc botteris Der Ziehungsteg rückt näher, euberrechtbeideinterhenfen je ½-.00 RM p. Klasse Sehr gut erhaltenes ZündappMotorrad, 200 cem, zu verkaufen. Näh. 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Die Entschau Links: Pie„Metallspande“ des Feindes. Manch anständiger Brocken in unter ern sar#in Panzern. Unten: Auchrese: Mohngerände in Berlin wurde durch die Vomben der englischen Rachlpiraten heimgesucht. OBl— Drei verhaßte Buchstaben Von Kriegsberichter Johann Jörgensen P. K. Mit den drei Buchstaben OBI wird der Laie zunächst nichts anfangen können. Jeder Flieger kennt sich aus. OBl ist das Schlüsselwort für Schlechtwetterverhältnisse, die Warnung für die Flieger, nicht zu landen oder nicht zu starten. Wer somit eingeweiht ist, wird begreifen, warum dieses G Bl=Zeichen— funktelegraphisch übermittelt— bei der ganzen Besatzung eines Flugzeuges nicht sonderlich beliebt, ja, gefürchtet und verhaßt ist. Der Nebel braut seine Suppe nicht nur über deutschen Landen. Ueberall an den Küsten des Kanals und des Atlantischen Ozeans, wo unsere Flieger täglich gegen England starten, drückt das ausgesprochene Seeklima der Wetterlage seinen Stempel auf. Schien eben noch die Sonne am strahlend=blauen Himmel, so liegt wenige Stunden später die Landschaft in der dicksten Waschküche oder, wie der Flieger sagt, im dicksten Dreck. Wetterwendischer, launischer, unberechenbarer Herbst! Das ist der Herbstanfang hier im westlichen Zipfel Frankreichs. Hier soll keine wetterkundliche Abhandlung geschrieben, sondern nur einmal kurz erzählt werden, daß der Kampfflieger nicht allein mit feindlichen Jägern, mit der Flak, den Sperrballonen oder gar den ungeheuer weiten Strecken im Kampf steht, sondern sich gleichermaßen mit dem ihm so feindlichen und tückischen Nebel auseinanderzusetzen hat. Und häufig kommt es vor, daß Flugzeugführer und Beobachter, Funker und Bordmechaniker über dem Heimathafen einen noch schwereren Dienst haben als im feindlichen Luftraum. Daran ist nur der Nebel schuld. Gewiß, in diesem Kampf gegen den Fliegerfeind Nr. 1 stehen ihm verschiedene Verbündete zur Seite. Doch nicht immer bleibt der Flieger gegen den unheimlichen Feind „Nebel“, Sieger, wie auch der Mensch sich häufig den Naturgewalten beugen muß. Wenn es im deutschen Wehrmachtsbericht heißt:„Unsere Kampfverbände griffen trotz schwierigster Wetterlage englische Dock= und Hafenanlagen wirksam mit Bomben an“, dann können sich sicher die wenigsten Leser einen Begriff davon machen, was alles in diesem einen Satz enthalten ist. Es sind ja nicht nur die dicken Wolkenschichten, die heftigen Stürme, die Regenböen und die Gefahren der Vereisung, die einem Flieger das Leben sauer machen, sondern vor allem auch die drohenden Bodennebel auf dem eigenen Flugplatz. Sie sind gewissermaßen die allerletzte Hürde, die vor dem Ziel genommen werden muß. Nur derjenige kann ermessen, welch schwerwiegende Folgen eine vorzeitige Berührung mit der Erde haben muß, der ein wenig Ahnung vom Flugwesen hat. Hundertprozentiger Bruch kann dabei herauskommen. Doch trösten wir uns damit: der Tommy kennt den Bodennebel auch. Er kennt ihn nicht nur, sondern hat bestimmt darunter mehr zu leiden als wir. Unser Volk will Opfer bringen, es will Anteil nehmen an dieser geschichtlichen Zeit. Reichsminister Dr. Goebbels in Berlin am 4. 9. 1940. Aus aller Welt Eine unglaubliche Vergeßlichkeit bewies in einem mitteldeutschen Ort eine Taufgesellschaft, die, als die Taufhandlung vorgenommen werden sollte, feststellte, daß sie den Täufling vergessen hatte. Eine kühne Gehirnoperation vollbrachte der berühmte italienische Chirurg Prof. Enrico Policheti mit Unterstützung des Mailänder Professors Giordana, an einer Patientin, die sonst dem unheilbaren Wahnsinn zum Opfer gefallen wäre. Nach Oeffnung des Gehirns wurden nämlich schon Jahre alte Verkrustungen festgestellt, die entfernt werden konnten. Leuchtende Geldstücke soll es demnächst in Chile geben. Weil nämlich alljährlich viele Millionen am Nationaleigentum durch Verlieren der Münzen verschleudert werden, hofft man durch diese Maßnahme diesen Verlust zu sparen. Freilich ist man über Versuche noch nicht hinausgekommen. Eine Tragödie im Weinkeller spielte sich in dem rumänischen Dörschen Vida ab, wo zwei Verlobte Streit bekommen hatten und die Braut den Bräutigam im elterlichen Weinkeller einschloß. Dort trank er sich einen Bombenrausch an. Jetzt liegt er mit einer AlkoholverLitung. im Krankenhaus, während gegen das Mädchen „zeige erstattet wurde. Eine Nevolverkugel im Gehirn hatte ein Hotelwirt in einem ungarischen Badeort, ohne daß er es wußte. Als er schlief, hatte ihm der Pflegesohn, mit dem er einen Streit hatte, den Schuß durch den Kopf gejagt und war dann geflüchtet. Erst eine Woche später stellten die Aerzte einer Budapester Klinik den Kopfschuß fest. Funde auf einer Neusibirischen Insel Ein Fund aus der Zeit Iwans des Schrecklichen Auf der Fadejewinsel, die zu den Neusibirischen Inseln im Nördlichen Eismeer gehört, wurde ein alter Schatz entdeckt, der 1350 russische Silbermünzen, Hausgeräte aus Kupfer, Kultgegenstände, Lanzen und Pfeilspitzen enthielt. Prof. Dmitriew, der Sekretär des Historischen Staatsmuseums in Moskau, nimmt an, daß die Münzen dem 16. Jahrhundert oder dem Anfang des 17. Jahrhunderts, der Zeit Iwans des Schrecklichen und Wassili Schaiskys angehören. Bisher waren die Histok riker der Ansicht, daß die Entdeckung von Neusibirien auf das Jahr 1711 und die der Fadejewinsel auf das Jahr 1885 zurückgehe. Wenn bewiesen wird, daß die jetzt gefundenen Münzen dem 16. Jahrhundert angehören, so wird daraus hervorgehen, daß die Gruppe der Neusibirischen Inseln den russischen Seefahrern schon lange vor ihrer offiziellen Entdeckung bekannt war. C. K. Briefkasten Unwissende Grete. Unsere Auskunft ist richtig. Wir empfehlen Ihnen, sich an die Versicherungsanstalten zu wenden und um Aufklärung zu bitten. R. H. Nach Vollendung des 65. Lebensjahres ändert sich Ihre Invalidenrente nicht. Es gibt nur eine Rente. Durchbrüche. Sie sind nach den Bestimmungen zur Zahlung verpflichtet. G. S. 19. Sie dürsen die Teeppen wachsen, müssen aber auch für alle Schäden auskommen, die durch die glatten Treppen entstehen können. J. H. 400. Nach Art. 70 der W. O. vom 29. 6. 1933 verjähren die wechselmäßigen Ansprüche gegen den Akzeptanten in drei Jahren. Sie können also nur eine gewöhnliche Klage anstrengen. Natürlich werden die Wechsel vom Gericht als Schuldauerkenntnis gewertet. Nr. 893. Zum Reinigen des Bürgersteigs ist an sich der Hausbesitzer verpflichtet, natürlich wird im allgemeinen, wenn das Erdgeschoß vermietet ist, diese Pflicht dem betr. Mieter auferlegt. Dies scheint auch hier der Fall zu sein, da er es so lange Zeit getan hat. Weigert er sich hartnäckig, bleibt Ihnen nur die Klage beim Amtsgericht Ubrig. Hypothek. Diese Kosten trägt, wenn nichts anders vereinbart, ist, der Schuldner und Grundstückseigentümer. Sind infolge Uebertragung oder durch Erbfolge an Stelle des früheren einen Gläubigers mehrere getreten, so fallen die Mehrkosten den Gläubigern zur Last. C „Nolebormun es, abuherme cheelter 1 bedecht euf Vorret gekauft zu haben 4 Es hälte ger nicht so geeiltl Auch jetzt nicht! Dodurch, daß Erdel nunmehr auch in Nachfüllpockungen zu haben ist, braucht man es nicht zuentbahren. Wenn die Erdol-Blechdose ieer ist, setzt mon einfach die Nochfüllpeckung ein, hai Kue ads altbewahrte Erdal Die gelben Verlen EIN ABENTEUERLICHER ROMAN VON HANS RABL(5 Vor dieser primitiven und schlagenden Logik schnappte er nach Luft.„Verraten Sie mir den Trick?“ fragte er endlich. „Wenn Sie versprechen, Ihre Zusage trotzdem zu halten— und keinen Krach anzufangen. Er schluckte. Es reizte ihn so, ihr in die Karten zu sehen, daß er„Gut, ich versprech's“ brummte. „Sehr einfach. Fünf Gin=Fizzes, von Pieter Lens konsumiert, und ein bißchen Geschick.“ Van der Stappen hielt die Tischkante so fest umklammert, daß die Handknöchel weiß wurden. So war das—“, keuchte er.„Nun, ich hab's versprochen und ich halt's auch. Aber was ich von Ihnen denke, ist meine Sache. Ich wollte jedenfalls, ich hätte es mir leisten können, Ihren Onkel zu verstimmen. Dann wären Sie, verlassen Sie sich darauf, nicht hier. Meinen Steuermann, meinen Freund sozusagen, zu mißbrauchen — warum in aller Welt hat er denn nicht das Maul aufgemacht, als er nachher merkte, was Sie mit seinem Wissen anfingen?“ „Wirkung meiner Reize“, lachte sie.„Er hatte Angst um unseren hübschen, eben erst begonnenen Flirt. Sind Sie übrigens immer so grob?“ „Ich glaube wohl“, antwortete er mit erzwungenem Gleichmut. „Am Ende noch stolz darauf?“ „Stolz? Nein. Ich bin eben, wie ich bin.“ „Also doch“, stellte sie trocken fest.„Hören Sie, Kapitän: Sie haben mich nun einmal auf dem Hals. Ihre Meinung haben Sie mir auch gesagt. Auf einer einsamen Insel werden Sie mich ja wohl doch nicht aussetzen. Wollen wir uns also nicht lieber vertragen?“ „Unverfroren wie nur je ein Reporter“. knurrte er, wandte sich ab und stelzte der Brücke zu. Sie blickte ihm nach, wollte lachen und brachte es nicht zustande. Etwas in ihr tat ein klein bißchen weh. Einen Tag nach der Ausfahrt aus der Bucht von Ambon sichtete einer der alfurischen Matrosen die ersten Eilande der Schildpad=Gruppe. Der Anblick schien dem Mann, wie Betje mit leiser Belustigung beobachtete, aus einem geheimnisvollen Grunde Schrecken einzuflößen. Eilfertig hastete er zum Achterdeck, auf dem sich der lange, hagere Bootsmann der ;„Pinaja“, kenntlich an einem auffallenderweise grünen Turban, mit dem Ordnen irgendwelchen Tauwerks beschäftigte, und begann auf ihn einzureden. Alsbald - kamen beide wieder zum Bug. Der Matrose wies, der Bootsmann sah. Der Ausdruck seines zerfurchten Gesichts mißfiel Betje durchaus, kam jetzt wirklich jene Aufsässigkeit, von der Lens in seiner Trunkenheit gesprochen hatte? Fürchteten diese Leute tatsächlich die still gerundeten Inselchen, die weit draußen im Meer schwammen wie Walfischrücken? Beunruhigt bemerkte Betje, daß der Bootsmann die Brücke erklomm und in respektvoller Haltung, doch mit Entschiedenheit eine Meinung vertrat, die freilich allem Anschein nach von Stappen keineswegs geteilt wurde. Vielmehr verschwand der Mann nach ein paar Minuten sichtlich gedrückt von der Brücke, suchte das Mannschaftslogis auf und kam fürs erste nicht mehr zum Vorschein. Zwei Stunden später, sie hatten sich inzwischen den Inseln beträchtlich genähert rief van der Stappen das Mädchen auf die Brücke.„Damit Sie“, erklärte er und reichte ihr ein Glas,„Ihre geliebten Dinger doch ordentlich sehen können—“. Er ging unruhig hin und her; schließlich blieb er vor ihr stehen„Schwierigkeiten mit den Leuten, wie ich dachte. Ruruka, mein Bootsmann, ist ein prachtvoller Kerl. Trotzdem hat sogar er vor der Gruppe Angst. Er wollte mir lange Geschichten erzählen, von verschwundenen Schiffen. plötzlich aufgetauchten Rifsen— ach, was weiß ich! Jedenfalls bin ich nun in der beneidenswerten Lage eines Mannes, dem seine Leute nur widerwillig gehorchen und folgen. Alles wegen Ihnen!“ Schweigend nahm das Mädchen den Vorwurf hin. Sie war so völlig darauf konzentriert, die Ufer der Eilande abzusuchen, daß es schien, als habe sie van der Stappen nicht gehört. Er wandte sich ab, und die „Pinaja“ begann, sich gleichsam wie mit vorgestrecktenArmen in einen dunklen Gang, in die sich wirr verzweigenden Kanäle der Schildpad=Gruppe hineinzutasten. Mit eintöniger, die Nerven zersägender Stimme sang vom Bug her der Bootsmann Ruruka die geloteten Tiesen aus. Pieter Lens stand auf der Brücke; er hatte den Mann am Rad beiseitegeschoben und ließ selbst die Speichen, die im Gebrauch dreier Jahrzehnte seidenglatt geworden waren, durch die Hände lausen. Gespannteste angestrengteste Aufmerksamkeit band vor sein Gesicht die Maske eines abwesenden, törichten Lächelns; obgleich die Geschwindigkeit der„Pinaja“ bis auf drei Knoten gedrosselt war, konnte man doch nicht wissen, was kam. Korallenriffe hatten die üble Gewohnheit, sich so scharf und unvermittelt zu erheben, daß man trotz aller Vorsicht auflaufen konnte. Plötzlich warf van der Stappen, dessen Augen fortwährend vergleichend zwischen Natur und Seekarte hinund hergegangen waren, mit einem derben Fluch das Blatt beiseite.„Ich verstehe das nicht, Pieter! Nichts stimmt! Freilich, die Karte ist zehn Jahre alt— aber trotzdem—“ „Was stimmt nicht?“ fragte Lens beunruhigt und verdoppelte seine Aufmerksamkeit. „Die Küstenlinie stimmt so ziemlich— wenn man dicht dran ist, sieht man's. Aber alle Landmarken sind falsch. Da drüben, auf der kahlen Kuppe, sollten drei auffällig hohe Palmen stehen. Siehst du sie? Ich nicht. Hier dagegen, wo ein gezackter Fels sein müßte. steht Jungwald. So geht das andauernd. Man müßte die ganze Karte neu zeichnen. Es ist fast", er lachte gezwungen,„als habe tatsächlich Rurukas Dämon in böser Absicht die Gegend verändert—“ Betje stand bei ihm. Sie flammte vor Erregung.„Ist das so. Kapitän? Ist das wirklich so?“ forschte sie heftig. „Warum interessiert Sie das so sehr?“ Sie schüttelte den Kopf und trat zurück.„Das kann ich nicht sagen— nicht jetzt—“, murmelte sie mit blassen Lippen. Um nicht weiter gefragt zu werden, stieg sie auf Deck hinunter und begann eine nicht endenwollende Serie von Aufnahmen. Unter Lidern, die zu einem schmalen Spalt gekniffen waren. spähte sie gienig voraus. Je tiefer sie in das Gewimmel zahlloser Inselchen drangen, um so mehr änderte sich deren Charakter. Die draußen waren sehr klein gewesen, sehr flach, trugen außer einer spärlichen Bedeckung von hartem, scharfem Alang=Alang=Gras kaum Vegetation. Hier drin sahen die Ufer anders aus; himmelan strebende Mangroven standen auf ihren Stelzwurzeln im Wasser, wie Fischer mit Gummistieseln im Strom. Schlammspringer spazierten bedächtig auf diesen mächtigen hölzernen Strebepfeilern und Platten umher, silbern, blau, grün brach sich auf ihren seinen Schuppen das Licht. Betje hatte bisher nie geahnt, daß es so zahllose Nuancen der einen Farbe Grün gebe; von dem beinahe schwarzen Laub der Mangroven reichte die Stala bis zu dem durchscheinenden, fast farblosen Glanz der Fischchen, die einander spielerisch und gewandt zwischen den Wurzeln jagten. An der Reling lehnend, schaute sie, bis die Augen tränten. Völlig unbegreiflich schien ihr, daß sie nicht die geringste Spur menschlicher Ansiedlungen entdeckte. Es mußte, mußte doch hier Menschen geben! War die ganze Reise umsonst? Alle Mühe, alle Unrast— nicht zuletzt der Betrug an van der Stappen und Lens— umsonse? „Hör mal, Jan—“, sagte auf der Brücke Lens gehemmt zu seinem Kapitän. Van der Stappen wandte nicht einmal den Kopf. „Paß aufs Steuer auf und halt's Maul“. fuhr er ihn grob an. Seit der betrügerischen Wette sprach er mit ihm nicht mehr, als dienstlich notwendig war. Lens schluckte.„Nein, wirklich. Jan— hör doch mal: was hat dir Ruruka von den Schildpads erzählt?“ „Daß", van der Stappen wurde unwillkürlich aufmerksam und mitteilungsbedürftig,„seine Leute früher hier zu fischen pflegten. Er stammt von den Luciparen, du weißt ja. Aber seit einem Jahr ungefähr gehen sie nicht mehr hierher. Es gebe hier herum ein graues Boot, so schnell, daß es ein Geisterschiff sein musse— viel schneller noch als alle Torpedojäger der Flotte. Man sehe niemals einen Menschen darauf. Das Ding habe ihnen die Netze zerrissen, ein paar ihrer Boote rücksichtslos über den Haufen gerannt, von Zeit zu Zeit heute es mit schrecklicher Stimme.“ „Könnte“, murmelte Lens,„ein privates Schnellboot sein—“ „Auch“. fuhr Jan fort,„seien die Bewohner der größten Schildpadinsel verschwunden. Das muß die da sein, vor uns! Da sei ein ganzer Stamm gewesen, mit denen sie zeitweise Krieg gehabt hätten, manchmal auch Frieden. Jetzt seien sie einfach nicht mehr da. Unsichtbar. Der Dämon des Schiffes müsse sie weggezaubert haben. „Schon schwerer zu begreifen. nicht. Jan?“ Jan nickte.„Der Dämon entschädige aber die Fischer, deren Netze er zerreiße oder deren Boote er beschädige, mit wunderschönen gelben Perlen, die er nächtlich in andere Boote schmuggle. Ein netter Dämon, nicht?“ „Dämon oder nicht— das Etwas legt jedenfalls Wert darauf, allein zu sein und von niemand gestört zu werden, kommt mir vor.“ „Mir auch!“. Jan maß mit langen Blicken die Küstenlinie aus.„Diese Veränderung der Küste— ist sie nicht dämonisch? Kann das ein Mensch tun? Ein Mensch, Pieter, der was von Seefahrt versteht? Und an der Sorgfalt, mit der er alle Merkzeichen vernichtet hat, sieht man, der Kerl versteht etwas. Das ist doch verbrecherisch, das ist—!“ „Begreifen kann ich's nicht“ murmelte Lens.„Die Regierung wäre wahrscheinlich heilfroh, wenn sich ein weißer Mann dieser gottverlassenen Gegend annähme und sie hochbrächte. Ich meine, niemand würde ihn stören. Warum sollte er das alles tun? Sich so von Geheimnissen umgeben, daß er sogar zum Verbrecher wird? Was kann hier schan zu holen sein? Nichts, was ihm nicht jeder Mensch gerne gönnen würde für die hundsgemeine Einsamkeit, die er hier aushalten muß.“ „Perlen“. sagte Jan langsam und dachte an die Inflation schönster gelber Stücke, von der de Witt ihm gesprochen hatte.„Perlen könnten hier zu holen sein, mein Lieber.“ „Glaub' ich nicht. Das Wasser ist nicht danach, der Grund nicht, die Wassertiefe nicht.“ „Vorausgesetzt. die Angaben des amtlichen Handbuchs stimmen. Du siehst selbst, sie stimmen nicht!“ „Willst du landen?“ fragte Pieter vorsichtig. „Wenn es möglich ist.“ „Dann werden wir ja sehen—“