32. Jahrgang— ptr. 16 736 Verlags= Gründungsjahr 1725 Anzeigengrundpreis: Großspalte 18 8 Textanzelgen 1008 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höhe mm 1538 Malstaffel 1 und Mengenstaffel B. Amttiche Pzzigen, Anzelgen der Geaschelene Badg u. Seititen 198 Familien= und Vereinsanzeigen 108 Stellengesuche 58 Wortanzeigen von Exivatpersonen dis 50 mm Höbe das rros Erftan Wort 5 Ertühungsort Bonn=Rbein, Bezugspreis: General=Anzeiger.4 Illustrierte Beilage 30 S einschl. Botenlohn u. Versandkosten. Einzelfür Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten— Godesberger Nachrichten— Siegburger Nachrichten— Euskirchener Nachrichten Dienslag, 23. Abeil 1940 Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser. Kom.=Ges., Bonn. Geschättsstelle und Schriftleitung: Bahnhofstr. 12. Sammelrut 3851—63. Postscheckkonto Köln 18672. Banken: Reichsbank=Girokonto Bonn Deutsche Bank Bonn. Annahmestellen: Godesberg. Koblenzerstr. 8 u. Bahnbosstr. 31: Kessenich Markusstr.62: Euskirchen: Bahndofstr 13: Beuel: Adolf=Oiiler= Plav 6: Overkassel: Haupistr. 144: Oberdollendorf: Leisterbacherstr. 30: Königswinter: Hauptstr. 87: Honnes: Hauptstr. 49: Kinz: Mittelftr.15: Steagurg:„Adolf=Hitler=Platz 29: Troisdorf. Kölnerstr. 77: Hennes: Bahnbofstr. 11: Missen: Adolf=Oitler=Tir 32 Alle Schätzungen übertrofsen Aufschlußreiches Gespräch über die Metallspende Die Metallspende des deutschen Volkes hat, wie Generalfeldmarschall Göring dem Führer melden konnte, einen überwältigenden Erfolg. Ueber die Erfahrungen, die gemacht worden sind, unterhielt sich der Reichsbeauftragte für Metalle,=Oberführer Zimmermann, mit einem Schriftleiter.„Unsere Schätzungen darüber, was im Durchschnitt ein Haushalt an Metallgewicht abliefern könnte, sind“, so enklärte Oberführer Zimmermann,„vielfach als reichlich hoch angsehen worden. Diese Schätzung ist aben unerhört übertroffen worden. Das deutsche Volk hat durchaus begriffen, worauf es ankam. Aus den Berichten der Kartei geht hervor, daß schon vor Eröffnung der Sammelstellen die Volksgenossen anstanden, um die ersten bei der Ablieferung zu sein. In manchen Gauen haben sich fast sämtliche Haushaltungen an der Metallspende beteiligt.“ „Partei und Staat haben zusammen an einer Aufgabe gearbeitet,“ hob Oberführer Zimmermann hervor,„die sich von Anfang an bis zum letzten Augenblick größter Volkstümlichkeit erfreute. Das ist wesentlich dem persönlichen Einsatz des Generalfeldmarschalls Göring zu verdanken. In den letzten Tagen war der Andrang in den Sammelstellen besonders groß. Wir wissen genau, was geleistet worden ist. Manche Sammelstelle hat in den letzten Wochen von morgens bis spät abends gearbeitet; es wan manchmal noch nicht einmal Zeit zum Mittagessen.“ Das Gespräch wandte sich dann der Frage zu, was aus den künstlerisch wertvollen Gegenständen wird. Tatsächlich haben Stücke aus Edelmetall oder von hohem künstlerischem Wert, der von den Spendern nicht erkannt wurde, den Weg zu den Sammelstellen gefunden. Gern hätten manchmal Kunstsachverständige damit das nächste Museum bereichert. Eine Vereinbarung mit dem Reichserziehungsministerium sorgt aber dafür, daß grundsätzlich alle Gegenstände zu den Hütten abtransportiert werden. Dort prüft sie ein Stab von berufenen Kunstsachverständigen. Hat ein Gegenstand außerordentlichen künstlerischen und histovischen Wert, so erfolgt höheren Ortes eine Entscheidung darüber, ob er der Verhüttung zugeführt oder im Reichsinteresse als Eigentum des Reiches erhalten bleiben soll. Eine Rückgabe an die Spender ist nicht möglich, denn diese sind unbekannt. Das Reich wird in keinem Fall solche Kunstgegenstände, die erhalten bleiben sollen, aus der Hand geben, so daß niemals die Möglichkeit besteht, diese Dinge im Handel aufzukaufen. Die Frage nach der wirtschaftlichen Bedeutung der Metallspende beantwortete Oberführer Zimmermann mit dem Hinweis darauf, daß das gesammelte Metall im Augenblick noch nicht gebraucht wird. Es muß zudem erst verarbeitet werden. Dafür sind angesichts der riesigen Mengen Monate erforderlich. Sieben Hütten haben bei stärkster Beschäftigung von Arbeitern und technischen Einrichtungen zu tun. Ununterbrochen rollen bereits die Züge und schwimmen die Kähne mit Metall an ihre Bestimmungsorte. Die Metallspende des deutschen Volkes ist eine erfolgreiche Etappe im Rahmen der Mobilisierung der Metallbestände. Die Reichsstelle für Metalle wird immer daran interessiert sein, die riesigen Metallmengen, die sich beisvielsweise im Bereich der gewerblichen Wirtschaft, in Denkmälern, in stillgelegten Kabeln befinden, greifbar zu machen und sie der großen nationalen Metallreserve zuzuführen. Deutschland ist übrigens auch im Krieg nicht von Metallen abgeschnitten, denn die Metalleinfuhren aus vielen Ländern erfolgen reibungslos. Außerdem hat ein so hochstehendes Kulturvolk wie das deutsche durch seinen technischen Standard so große Metallreserven, daß sich immer Wege finden lassen, ausreichende Metallmengen zu mobilisieren.„Der Anteil der Privathaushalte“, sagte Oberführer Zimmermann,„an der Metallspende ist erstaunlich hoch. Es leuchtet ein, daß die gewerbliche Wirtschaft erst in den nächsten Monaten stärker in Erscheinung tritt, weil die Ausbauarbeiten nicht mit solker Schnelligkeit erfolgen können. Die Durchführung der Metallspende ist also keineswegs abgeschlossen. Es werden Sammelstellen geöffnet bleiben, um auch weiter allen, die bisher nicht dazu gekommen sind. und der gewerblichen Wirtschaft die Möglichkeit zu lassen, ihren Opferwillen zu beweisen. Der Führer dankt * Der Führer gibt bekannt: Zu meinem 51. Geburtstag sind mir aus allen Kreisen des deutschen Volkes und des deutschen Volkstums im Ausland Glückwünsche und andere Zeichen des Gedenkens zugegangen. Da es mir unmöglich ist, jedem einzeln dafür zu danken, bitte ich alle Volksgenossen, die meiner an diesem Tage gedacht haben, auf diesem Wege meinen herzlichen Dank entgegenzunehmen. Weitere Glückwünsche für den Führer * Außer den bereits gemeldeten ausländischen Staatsoberhäuptern und Regierungschefs haben dem Führer noch Glückwünsche zum Geburtstag übermittelt: Der König der Bulgaren, die Ministerpräsidenten von Ungarn, von Jugoslawien und Thailand(Siam) zugleich im Namen ihrer Regierungen sowie der slowakische Ministerpräsident, ferner der jugoslawische Außenminister Cincar= Markowitsch, die italienischen Staatsminister Farinacci und Perrone und der frühere japanische Botschafter in Berlin General Oshima. Zwei Dampfer gesunken * Der norwegische Dampfer„Bravore“(1458 BRT.) ist nach einer Explosion an der britischen Südostküste gesunken. Der holländische Dampfer„Bemisse“(951 BRT.) ist an der norwegischen Küste gesunken. Aus dem Lager der Gegner Plutokratenvorrechte im britischen Heer Im britischen Heer macht sich immer stärkere Unzufriedenheit über die Bevorzugung von Söhnen der Plutokraten bei Urlaubserteilung geltend. In Frankreich ist stehender Erfahrungssatz der englischen Soldaten geworden: Wer Geld hat, bekommt auch Urlaub. Besonders kraß trat das im Fall des Soldaten Gordon Roll hervor. Man verdankt die Schilderung der englischen Zeitschrift„Sketch“. Dev Plutokratensproß erbte die runde Summe von anderthalb Millionen Mark, verlor 600 C00 Mark bei Pferdewetten und„rettete“ während eines Rennbahnurlaubs davon 200 000 Mark durch Gewinne. Unmittelbav darauf bekam er neuen Urlaub von drei Wochen zur Befriedigung seiner Rennbahnleidenschaft. Soldatenbriefe über diese Zusammenhänge sind trotz reichlicher Getränkespenden des großspurigen Jünglings in seiner Kompanie in solchen Massen an die Parlamentarier gegangen, daß diese wohl oder übel auf dem bekannten Weg der parlamenar'schen Anfragen erkunden müssen, ob und warum Söhne reicher Eltern außergewöhnliche Beurlaubungsvorrechte haben. Tondon verschweigr Tönnageveriaste Rotmaßnahmen beweisen die fühlbaren Ausfälle der brikischen Handelsflotte bg. Die Plutokratien haben das Verschweigen schwieriger Lagen und starker Verluste weitgehend geübt. Churchill hat im Londoner Unterhaus bekanntlich einmal seinen Grundsatz bekannt gegeben, nur solche Verluste einzugestehen, die dem Feind nicht verheimlicht werden können. Bisher glaubte man, daß sich dieser Grundsatz vor allen Dingen auf die Verluste der Kriegsmarine bezog. Indessen hat sich inzwischen herausgestellt, daß der Grundsatz des Verschweigens auch bei der Statistik der Handelsschiffsverluste angewendet wird. In den letzten Wochen wurden die Berichte der britischen Admiralität über die Tonnageverluste immer seltener. Obwohl man immerhin gewisse Rücksichten auf das allgemeine Interesse der Angehörigen, der Reedereien, der Verfrachter und der Versicherungsgesellschaften nahm, denen man die Schiffsverluste der Handelsmarine in gewissem Umfang doch mitteilen mußte, wurden die bekanntgegebenen Verlustziffern immer geringer. Den Höhepunkt erreichte diese Methode, als die britische Admiralität mitteilte,„daß in der Woche vor Ostern zum ersten Mal sei Kriegsbeginn nicht ein einziges britisches oder alliiertes Schiff versenkt worden sei, daß dagegen acht neutrale Schiffe mit 16561 BRT. versenkt worden seien“. Diese Meldung enthüllte ganz deutlich die neue Tendenz der englischen Berichterstattung. Man will damit der Welt einreden, daß Deutschland den Handelskrieg in erster Linie gegen die neutrale Schiffahrt führt und die britische Schiffahrt gar keine Verluste erleidet. Die Verlogenheit dieser Behauptung wurde durch die bisherigen Ergebnisse des Handelskrieges ausreichend widerlegt. Bisher sind nämlich im Durchschnitt die englischen und französischen Schiffsverluste mindestens doppelt so groß gewesen wie die neutralen. Dabei ist zu berücksichtigen, daß jeder neutrale Schiffsverlust sofort bekannt wird, da auf neutraler Seite kein Interesse an einer Verheimlichung besteht, während die Engländer schon immer Verluste durch Minentreffer zu verschweigen pflegten. Wenn sie jetzt auch die durch Torpedos deutscher=Boote verursachten Verluste unterdrücken, so beweisen sie damit nichts anderes, als daß sie ihre falsche Behauptung von dem besonders gegen die Neutralen geführten Handelskrieg nur noch durch Unterdrückung der wahren Verluste aufrechterhalten können. Die englische Behauptung über die Verlustlosigkeit der Osterwoche ist insofern offenkundig falsch, als gerade in der Osterwoche ein britischer Geleitzug auf der Höhe von Scapa Flow durch deutsche Flieger zersprengt wurde. Neun Kriegs= und Handelsschiffe mit 42000 BRT. wurden vernichtet, weitere 11 000 BRT. beschädigt. Am 22. März teilte außerdem der deutsche Wehrmachtsbericht mit, daß die deutsche Seekriegsführung in drei Tagen allein 32674 BRT. an feindlichem und dem Feind dienstbaren Schiffsraum vernichten konnte. Das sind einwandfreie Tatsachen; und Herr Churchill will der Welt vormachen, daß gerade in dieser Woche nicht ein einziges englisches Schiff versenkt wurde! Wie fühlbar die Verluste der britischen Handelsflotte überdies geworden sind, zeigen die verschiedenen Notmaßnahmen, die England ergreifen mußte, um seine Versorgung sicher zu stellen. Das britische Schifffahrtsministerium hat fast den gesamten englischen Schiffsraum mit Beschlag belegt und unter Staatskontrolle genommen. Mit neutralen Ländern wurden außerordentlich kostspielige Mietverträge abgeschlossen. um die Tonnage zu vermehren. Außerdem sollen zur Behebung des Tonnagemangels Notstandsschiffe gebaut werden. Da aber die Fertigstellung eines Frachtschiffes normaler Größe mindestens zehn Monate dauert und auf den englischen Werften großer Personalmangel herrscht, wird auch der Bau von Notstandsschiffen die Zwangslage der englischen Handelsflotte nicht mildern. Die Kapazität der englischen Werften reicht nicht aus die Kriegsverluste der Handelsflotte auch nur annähernd auszugleichen. Nach englischen Berechnungen steht anderthalb Millionen BRT. britischev Handelsschiffsverluste nur etwa eine Million Schiffsneubauten gegenüber, die noch auf den Werften liegen. Die Admiralität hat zudem viel mehr Werften für den Kriegsschiffbau beschlagnahmt, als zu erwarten war. vor allem wohl wegen zeitraubender Reparaturen, die durch die deutschen See= und Luftkriegserfolge nötig wurden und einen Teil der Neubautätigkeit praktisch lahmlegen. Ein weiterer Grund für das Verschweigen britischer Schiffsverluste liegt in dem Personalmangel der britischen Handelsmarine. Es ist in Fachkreisen schon oft darüber geklagt worden, daß die englischen Seeleute die Gefahren der Kriegsfahrten scheuen und sich von dem Beruf zurückziehen. Aber auch die neutralen Seeleute, die zur Auffüllung des englischen Mannschaftsstandes dringend nötig sind, wollen die Kriegsgefahren nach Möglichkeit meiden. Da England aus eigener Kraft schon jetzt nicht mehr seine Handelsflotte bemannen kann, ist es auf die Dienste neutraler Seeleute angewiesen. Diesen soll durch eine falsche Statistik bewiesen werden, daß die Fahrt auf englischen Schiffen sicherer sei als auf neutralen. Es ist typisch englisch. durch solche Methoden andere Völker für sich das Risiko tragen zu lassen. Vorübergehend mag es den Engländern gelingen, die neutrale Welt über den wahren Sachverhalt hinwegzutäuschen. Auf die Dauer aber ist eine solche Nachrichtensperre undurchführbar. Im übrigen ist die englische Politik der Verheimlichung der eigenen Schiffsverluste ein Beweis dafür, daß für England aus inner= und außenpolitischen Gründen eine offene und wahre Darstellung der immer schwieriger werdenden Schiffahrtslage nicht mehr möglich ist. Das einst seebeherrschende Britannien befindet sich in einer Notlage, soviel sich auch die Admiralität bemüht, es zu leugnen. Neue Lücken in der britischen Versorgung durch den Ausfall der skandinavischen Märkte ep. Die Kopenhagener Zeitung„Faedrelandet“ machte die Versorgungslage Englands zum Gegenstand einer kritischen Betrachtung, in der die Bedeutung der in Wegfall kommenden skandinavischen Lieferungen klargestellt und die Lücken aufgezeigt wurden, die das Ausbleiben dieser Waren in England verursachen muß. Nicht weniger als 90 v. H. des gesamten englischn Zellulosebedarfs wurden, so schrieb das Blatt, in den letzten Jahren von Skandinavien gedeckt. 42,4 v. H. des englischen Weichholzbedarfs und 46,1 v. H. des Bedarfs an Grubenholz seien ebenfalls von Skandinavien gekommen. Welche großen Mengen an Erzen und Nahrungsmitteln die nordischen Länder nach England verfrachtet hätten, sei bekannt. Zugleich müßte sich aber auch der Forfall der skandinavischen Märkte als Abnehmer englischer Erzeugnisse fühlbar machen. Für achthundert Millionen Kronen habe Skandinavien im Jahresdurchschnitt bisher an englischen Waren aufgenommen. Nordamerika soll heisen * In Anbetracht des Ausfalls der schwedischen Eisenerzzufuhren hat sich England bereits an die USA. gewandt. In nordamerikanischen Wirtschaftskreisen rechnet man mit einer wesentlichen Belebung der Eisenausfuhr nach England, da man der Ansicht ist, daß die Westmächte auf längere Zeit hin auf die schwedischen Eisenerze verzichten müssen. Britische Polizei schießt auf Inder * In Lacknau, einer 250000 Einwohner zählenden Bezirkshauptstadt in den Vereinigten Propinzen Britisch=Indiens kam es zu ernsten Zusammenstößen, bei denen drei Personen getötet und etwa fünfzig verletzt wurden. Die britische Polizei schoß rücksichtslos in die Menge. Vier Polizeibeamte wurden von den erbitterten Indern verletzt. Die britischen Behörden wandten schließlich das gewohnte„Befriedungsmittel“ an und verhängten den Belagerungszustand über die Stadt. Eh seindliche Fiagzeuge abgeschossen Zwei britische-Boote vernichtet— Gjoevik genommen— Fernaufklärung bis Bordeaux der Wehrmacht gab gestern * Das Oberkommando bekannt: Narvik wurde am 21. April erneut durch seindliche Seestreitkräfte beschossen, ohne daß es zu einem Landungsversuch gegen den von deutschen Truppen besetzten Raum kam. Die im Raum von Drontheim eingesetzten deutschen Verbände erreichten für die Fortführung der Operationen wichtige Punkte. Zu ernsteren Kämpfen ist es hierbei nirgends gekommen. Im Raum von Bergen erhöhte sich die durch deutsche Truppen sichergestellte. Beute um eine Anzahl moderner Geschütze und wesentliche Materialmengen. Die Landverbindung zwischen den von deutschen Truppen besetzten Räumen von Oslo über Keistiansand bis Stavanger ist hergestellt. Die im Raum von Oslo in nördlicher und nordwestlicher Richtung vorgehenden deutschen Truppen haben norwegische Abteilungen zum Kampf gestellt und geworsen. Hierbei nahmen unsere Truppen nach Kampf Gjoevik und Lillehammer sowie den hohen Rücken Lundehaedge. Der Gegner hatte starke Verluste. Stärkere Kampffliegerverbände bekämpften britische Landungsversuche bei Namsos und Andalsnes mit Erfolg und zerstörten die mit feindlichen Truppen belegten Orte und die Bahnanlagen. Ein britischer Zerstörer wurde getrossen, zwei seindliche Handelsschiffe wurden versenkt. Trotz schlechten. Wetters halsen deutsche KampfflugZeinostag aber Schneewasten und Fjorögietscher Schlag gegen England in der Arktis— Nordnorwegen ohne elektrischen Strom (P..) Die Turmuhren des kleinen Städtchens haben die Mittagsstunde geläutet. Ueber dem Flugplatz liegt das Dröhnen der startbereiten Maschinen. Die Brocken werden angehängt. Dicht verpackt klettern wir an Bord. Heute werden wir die warmen Pelze gut gebrauchen können! Es geht hoch hinauf nach dem Norden, ins Land der Mitternachtssonne. Schwerfällig heben sich die beladenen Maschinen in die Luft. Wenige Minuten nur und wir hängen über der See. Die norwegische Küste taucht auf. Weit vorweg gestreckte kleine Inseln und Schären. Sie erscheinen wie Wachhunde, die das weite Land dahinter behüten sollen. In zarten, weißen Linien zeichnen sich über ihnen die Bergrücken am strahlend blauen Himmel ab. Die überwältigende Majestät der nordischen Landschaft breitet sich vor uns aus, Bergkette reiht sich an Bergkette, soweit der Blick reicht. Noch ist alles mit einem dicken Schneeund Eispanzer bedeckt. Hier oben haben die Strahlen der Frühlingssonne noch keine Gewalt über den Winter gewonnen. Mit dem Glas entdeckt man in den endlosen, in Weiß erstarrten Tannenwäldern winzige Gehöfte, jedes von ihnen mit einer dicken Schneekappe bedeckt. Der Stundenzeiger kreist Runde um Runde. Immer gewaltiger und packender wird das Bild zu unseren Füßen und steiler recken die Bergriesen ihre Grate in den Himmel. Die Breiten von Bergen und Drontheim sind längst passiert. In mächtigen weißen Wellen schwingt das Land dahin. Nur noch selten erspäht das Auge ein, menschliches Anwesen. Einsam und schweigend ist hier alles. Nur unsere Motoren singen über der Stille ihr stählernes Lied. Ein Blick auf die Karte. Jetzt ist auch der nördliche Polarkreis überflogen! Minus 25 Grad zeigt das Thermometer an. Fester hüllen wir uns in unsere Kombination. Schon fallen die ersten bläulich=violetten Schatten in die tief gefurchten Täler, da— endlich sind wir unserem Ziel nahe. Durch das Mikrophon tönt die Stimme des Flugzeugkommandanten, ob alle Posten gefechtsklar besetzt sind. In höchster Spannung forschen unsere Augen hinab. Jetzt heißt es doppelt achtzugeben. Jeden Augenblick können wir auf den Tommy treffen. Wir gewinnen wieder das Meer. Der Kurs geht über die Inselgruppe der Lofoten und Vesteraalen. Kein einziger englischer Pott ist zu erspähen. Eine Wendung unseres Riesenvogels. Ueber die stahlgraue Flut geht es wieder hinein in das Reich der Eisriesen. Ein fast beängstigendes Labyrinth von Steilwänden und schmalon Fjordseen, von Gletscherhalden und zerrissenen Felsgraten tut sich vor uns auf. In ihm gilt es, unser Ziel zu finden: das Großkraftwerk von Tromsö. Minuten um Minuten vergehen. Alles ist angestrengt beim Suchen. Dabei bemerkt man kaum, wie meisterhaft der Führer die Maschine beherrscht. Mehr als einmal scheinen die Felshänge die Flächen zu berühren, und es wird auf engstem Raum gekurvt. Da— zwei feine Nadeln recken sich in die Luft! Die Türme des Senders von Tromsö! Er wird vom Kraftwerk gespeist. Nun kann es also nicht mehr weit sein. „Größere britische Flotteneinheiten steuerbord achtern!“ meldet der Heckschütze einen Augenblick später. Einige Schrappnells platzen vor uns. Wir drehen ab. In einem Nebenfjord pflügt ein britischer Zerstörer, als er uns bemerkt, mit Volldampf davon. Soll er! Er ist in unserem heutigen Auftrag nicht einbegriffen! Weiter geht das emsige Suchen. Wir klettern über einen mächtigen Bergrücken. Hurra! Mehrere weiße, riesige Rohre ziehen zu Tal, und wo sie enden, ein Gebäude: das Großkraftwerk! Man hat uns auch sofort entdeckt. MG.=Feuer begrüßt uns. Jetzt nichts als ran! Erster Anflug und— Wurf! Wenige Meter vor dem Werk gehen Erd= und Schneefontänen in die Höhe! Zweiter Anflug und— Wurf! Er sitzt! Mitten im Meghinenhaus! Das Gebäude birst auseinander. In hohem Bogen fliegen die Trümmer in den Fjord, aus dessen stillem Wasserspiegel meterhohe Fontänen aufspritzen. Wenige Sekunden später ein packendes Bild: eine mächtige, bräunlich=gelbe Wassersäule schießt wie ein Riesenspring= brunnen aus dem Gebäuderest empor. Das Hauptrohr ist getroffen. Die Gewalten der gefangenen Wasser brechen sich Bahn und spülen die Trümmer in den Fjord. Der Schlag hat gesessen! Dieser Teil Norwegens, in dem die Briten sich häuslich einzurichten gedachten und von wo aus sie das Netz ihrer Lügenmeldungen über den Tromsö=Sender in die Welt senden, ist ohne Strom.„Auftrag erfüllt!“ tastet unser Funker nach der Heimat. Noch einen Blick hinunter— dann wird Kurs heimwärts genommen. Auch der erste Teil des Rückfluges wird, so lange es noch hell ist, ausgenutzt. Wichtige Aufklärung wird noch geleistet. Dann nehmen wir Höhe. Blutrot ist inzwischen der Sonnenball am Horizont untergetaucht. In blaugrauen und dunkel=violetten Schatten huscht die Dämmerung über das einsame Land. Jetzt erst merken wir den Hunger. Frohgelaunt hocken wir im Funkraum und Führerstand und fallen über die mitgenommenen Eßsachen her. Es knarrt und knackt ordentlich, als die Zähne in die steinhart gefrorenen Stullen fahren. Aber es schmeckt herrlich. Immer dunkler wird es langsam. Dann ist es plötzlich Nacht, und über uns breitet sich das silberne Glitzern des Sternenhimmels. Mitternacht ist es schon, als wir todmüde, aber doch glücklich über unseren Erfolg wieder auf dem Heimatplatz eintreffen und unseren Kameraden die Hand drücken. Dr. Werner Keller. zeuge mit, den feindlichen Widerstand nördlich Hamar zu brechen, und zerstörten rückwärtige Bahnverbindungen des Gegners. Das mit großen Munitionsvorräten gefüllte Arsenal der Garnison Oslo wurde in Hevedoeya entdeckt und sichergestellt. Bei der=Bootsjagd im Skagerrak und Kattegatt wurden zwei seindliche U= Boote vernichtet. In der norwegischen Marinewerft Horten wurde der Betrieb wieder aufgenommen. Die Luftwaffe setzte ihre Aufklärung im Seegebiet um Narvik, an der Westküste Norwegens und über der nördlichen Nordsee sort. Beitiiche Flugzeuge griffen den Flugplatz Aal= borg an, ohne irgendwelchen Personen= oder Sachschaden anzurichten. Dabei wurden drei britische Flugzeuge, ein weiteres in der Nacht über deutschem Küstengebiet abgeschossen. Im Westen keine besonderen Ereignisse. Deutsche Flugzeuge stießen bei der Fernaufklärung über Frankreich bis Vordeaux vor. Im Laufe des Tages kam es zu einer Reihe von Luftkämpfen, in deren Verlauf zwei britische und zwei französische Flugzeuge abgeschofsen wurden. Drei deutsche Flugzeuge kehrten vom Feindflug nicht zurück. Ein Flugzeug mußte wegen Benzinmangels auf Schweizer Gebiet notlanden. * Wie nachträglich bekannt wurde, sind im Laufe des 21. April bei der Abwehr feindlicher Luftangriffe und im Verlauf von Luftkämpfen elf feindliche Flugzeuge, und zwar neun britische und zwei französische, abgeschossen worden. Von diesen stürzten bei einem Angriff auf den Flugplatz Stavanger zwei britische Bombenflugzeuge sowie bei einem Angriff auf den Flugplatz Aalborg und an der norddeutschen Küste vier britische Bombenflugzeuge in Flammen ab und verbrannten. Die übrigen Flugzeuge wurden an der Westfront durch deutsche Jäger abgeschossen. Große Verluste der Norweger * Zu der Einnahme von Gjoevik wurde noch bekannt, daß die Stadt erst nach einem hartnäckigen Kampf mit norwegischen Truppen eingenommen worden ist. Der Gegner hatte sich in für die Verteidigung besonders geeignetem Gelände festgesetzt und versucht, die Stadt zu halten. Der Einsatz starker deutscher Panzerverbände brachte aber eine schnelle Entscheidung. Die Norweger erlitten beim Einsatz dieser Verbände sehr große Verluste. Italienische Stimmen Das„Giornale'Italia“ besprach die unklugen Manöver der englischen Regierung und ihrer Presse, deren Zielpunkt gegenwärtig Südosteuropa sei. Wolle man vielleicht in England und in Europa den Blick ablenken von den für die Westmächte nicht sonderlich glücklichen Ereignissen im Norden, um ein neues theatralisches Thema von Interessen und Befürchtungen zu schaffen? Suche man nach einem neuen aggressiven Vorwand im Mittelmeer und im Balkanraum, indem man Befürchtungen einer plötzlichen italienischen Bedrohung simuliere? Mit den gleichen Fragen befassen sich auch die maßgebenden römischen politischen Kreise. Chamber= lain habe in der Kammer behauptet, daß England durch die bei der Beratung mit seinen diplomatischen Vertretern in Südosteuropa beschlossene Aktion den Frieden in diesem Raum sichern wolle. Nun seien es aber gerade die Westmächte, die bisher versucht hätten, den Konflikt auszuweiten, was ihnen auch zum Teil gelungen sei und was das nichtkriegführende Italien und das kriegführende Deutschland zu verhindern sich bemüht hätten. England und Frankreich hätten durch ihre Minensperren in den norwegischen Gewässern die Besetzung Dänemarks und Norwegens provoziert und einen Alarm=, wenn nicht gar Ausnahmezustand in vielen neutralen Staaten hervorgerufen. Durch seine Haltung sowie seine politische und diplomatische Aktion sei es Italien gelungen, zu verhindern, daß sich der Konflikt auf das Mittelmeer und die Balkanländer ausdehne. Dieser Teil Europas sei somit weder durch Deutschland noch durch Italien bedroht. Man verstehe nicht, gegen welche Gefahren England Maßnahmen ergreifen wolle, wie jene, die auf der Diplomatenkonferenz in London überprüft worden seien. Die Einstellung Italiens gegenüber dem Donau= und Balkanraum sowie im Mittelmeer sei von Italien mehrmals umschrieben worden. Es sei klar, daß Italien entschlossen sei, diese Gebiete gegen jede Verletzung zu verteidigen. Seite 2. Nr. 16 736 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 23. Aprik 1940 Bonner Nachrichten Seidatenieben Der Wind, er tanzt im Felde Und golden wogt das Korn, Der Mohn, er glüht wie Feuer, Das Korn kommt in die Scheuer, Der Feldsoldat nach vorn. Soldaten! Soldaten! Geschnitten wird das Korn. Und bleib ich vor dem Feinde, Wisch dir die Träne ab, Und sprich: Er ist gefallen, Der Liebste mir von allen, Das Liebste, was ich hab'. Soldaten! Soldaten! Drei Salven übers Grab! Und heute noch von Küssen Brennt deine Lippe rot, Wenn die Gewehre krachen, Da gibt es nichts zu lachen, Und manchen küßt der Tod. Soldaten! Soldaten! Wie heiß die Sonne loht! Jedoch ich kehre wieder, Sobald der Feldzug aus. Die Lilien blühn im Garten, Du kannst es kaum erwarten, Du öffnest weit das Haus. Soldaten! Soldaten! Dann ist der Krieg ja aus! Ja himmelblau im Grase Und schön im Morgenlicht Blüht eine stillo Blume Gleich einem Heiligtume, Sie heißt Vergißmeinnicht. Soldaten! Soldaten! Ja, die vergißt man nicht. Max Barthel. Kleiner Bonner Stadtspiegel Der Dank des Führers Der Führer hat dem Oberbürgermeister für die Glückwünsche zum Geburtstag mit folgendem Schreiben gedankt:„Für Ihr freundliches Gedenken an meinem Geburtstag und die mir übermittelten guten Wünsche, mit denen Sie mich erfreuten, danke ich Ihnen herzlich. Mit deutschem Gruß! gez. Adolf Hitler.“ Sichergestellt wurde ein Handkarren, der anscheinend von einem Althändler benutzt wurde. Der Eigentümer kann sich bei der Kriminalpolizei Bonn, Rathausgasse 26, Zimmer 115, melden. Hühner= und Kaninchendieb In der Nacht zum Samstag wurde auf der Hindenburgstraße an zwei Stellen ein Huhn und ein Kaninchen gestohlen. In beiden Fällen überstieg der Dieb die Garteneinfriedigung und gelangte so in die Hofräume und an die Ställe. Wer hat eine verdächtige Person gesehen? Wer kann Angaben über den Verbleib der Tiere machen? Zweckdienliche Mitteilungen, die auf Wunsch vertraulich behandelt werden, erbittet die Kriminalpolizei Bonn, Rathausgasse 26. Wer hat den Photoapparat? Am Samstag blieb in der um 16.30 Uhr in Richtung Bad Godesberg abfahrenden Fernbahn in Godesberg ein Photoapparat zurück. Er wurde unbefugt von einer Person mitgenommen. Wer kann über diese Person oder den Apparat Angaben machen? Angaben werden von der Kriminalpolizei Bonn entgegengenommen Cheistian Schlitzer 1 Nach längerem, schwerem Leiden ist in der Nacht von Sonntag auf Montag der Einkassierer des General=Anzeiger für Bonn und Umgegend. Christian Schlitzer, Roisdorf, im Alter von 60 Jahren verstorben. Ueber drei Jahrzehnte hat er als treuer Arbeitskamerad unserer Zeitung angehört. Er begann zunächst im technischen Betrieb, erhielt aber bald den Vertrauensposten eines Einkassierers, den er dann viele Jahre lang Tag für Tag gewissenhaft versah. Im Laufe dieser Jahre ist er mit einem großen Teil der Anzeigen=Auftraggeber des General=Anzeigers in Berührung gekommen, sie alle haben ihn seines allzeit freundlichen und gefälligen Wesens wegen geschätzt. Die Betriebsgemeinschaft des General=Anzeigers verliert in ihm einen stets hilfsbereiten, pflichtbewußten Arbeitskameraden, dem sie ein ehrendes Andenken bewahren wird. Unbesiegliches tapferes Herz Deutsche Weltanschauung aus den Freiheitskriegen „Ist die Notwendigkeit eines Krieges einmal von einem Volke erkannt, so wird nichts weiter zu unsterblichen Taten erfordert, als der Entschluß des Anführers: zu siegen oder zu sterben. Tapferkeit, Aufopferung, Standhaftigkeit sind die Grundpfeiler der Unabhängigkeit eines Volkes— wenn für diese unser Herz nicht mehr schlägt, so sind wir schon verloren, auch selbst in dem Laufe der großen Siege.“(Scharnhorst Mäßig, aber genießerisch rauchen*) ATIKAN 5n Gedankenlos eine Cigarette an der anderen anzuzünden, muß zwangsläufig das Genußempfinden abstumpfen. Wirklichen Genuß können nur gute Cigaretten dieten, die Sie langsam Zug für Zug rauchen. Kein Land darf brach liegen Kein Land der Erde muß so viele Menschen aus seinem eigenen Boden ernähren wie Deutschland. Diese Tatsache verpflichtet jeden Deutschen, der deutschen Boden in irgendeiner Weise bewirtschaftet, zu einer restlosen Bodenausnutzung. Wenn man sich einmal näher umsieht, kann man auch heute noch zum Teil erhebliche Flächen feststellen, die entweder gar nicht oder nur ungenügend genutzt werden. Es muß darum nunmehr alles getan werden, um brach liegendes Land zu erfassen und einer Nutzbarmachung zuzuführen. Alle kleinlichen Bedenken sind unangebracht. Jeder Aufschub ist unverantwortlich. Die Kirchen bei Fliegeralarm Sie gehören zum erweiterten Selbstschutz Der Reichsluftfahrtminister und Oberbefehlshaber der Luftwaffe hat Anweisungen für die Durchführung des Luftschutzes in den Kirchen erlassen. Kirchen, Kapellen und sonstige zum Gottesdienst bestimmte Gebäude gehören ohne Rücksicht auf ihre Größe zum erweiterten Selbstschutz. Als Betriebsluftschutzleiter ist eine zur Gefolgschaft der Kirche gehörende Person polkzeilich heranzuziehen. Zu der Gefolgschaft gehören die Geistlichen, Organisten, Küster, Glöckner und sonstige von der Kirchengemeinde unmittelbar beschäftigte Personen. Ist diese Personenzahl zu gering, um aus ihr eine wirksame Einsatztruppe zu bilden, so können Ergänzungskräfte aus den in der Nähe der Kirche wohnenden Kirchenmitglieder polizeilich herangezogen werden. Dabei sollen Doppelheranziehungen, insbesondere zum Selbstschutz in den benachbarten Wohnhäusern und zugleich auch zur Einsatztruppe für die Kirche vermieden werden.— Für jede Kirche sind die notwendigen Luftschutzräume herzustellen, mindestens in behelfsmäßiger Form nach dem geltenden Recht. Ist wegen besonderer Umstände ein genügender Schutz der Kirchenbesucher nicht zu erreichen, so wird sich bei Verschärfung der Luftlage eine vorübergehende Schließung der Kirchen nicht vermeiden lassen. Die Errichtung der Luftschutzräume wird hier und da nur in benachbarten Häusern durchführbar sein.— Die Anweisung regelt weiter die Verdunkelung der Kirche. ferner die Entrümpelung der Böden und Türme. Nach Aufruf des zivilen Luftschutzes können die Luftgaukommandos unter Berücksichtigung der Kriegs= und Luftlage anordnen, daß stets nur so viele Personen zum Gottesdienst zugelassen werden, wie in den vorhandenen Luftschutzräumen unterzubringen sind. Ursel, Annemie und Grete in der Nachbarschaftshilfe Bonner Mädel aus dem BDM. überall tätig Ursula begegnet uns auf der Straße. Sie hat einen mächtigen Korb am Arm und in der Hand die kleine Tasche mit Lebensmittelkarten.„Einkaufen?", fragen wir so eben im Vorübergehen.„Ja“, nickt Ursel. Sie hat keine Zeit für uns.„Jetzt geh ich einholen für Neumanns, die uns gegenüber wohnen. Das sind schon alte Leute, die nicht mehr gut gehen können, und so ein Kartoffelkorb ist auch schon ziemlich schwer.“ Ursel ist wohl vierzehn Jahre und ein kräftige Mädel, das gern einmal anpackt, wenn es irgendwo bei der Nachbarschaftshilfe dabei sein kann. Viele Mädel vom B0M. haben sich zur Verfügung gestellt. Annemie holt für Frau Lehmann die Kohlen aus dem Keller. Frau Lehmann hat vor kurzem ein Kindchen bekommen. Nun würde ihr das Kohlentragen doch etwas schwer. Annemarie kann ja auch nicht soviel tragen, wie Herr Lehmann, der jetzt Soldat ist, aber dann geht sie eben einmal mehr in den Keller und schon ist es geschafft. Ihre Freundin Grete kommt mit ein paar kleinen Ströppen über die Straße. Sie hält die kleine Bande geschickt zusammen und sorgt dafür, daß an den Straßenübergängen keines vorläuft oder zurück bleibt.„Das sind die Kleinen aus der ganzen Nachbarschaft", erzählt sie.„Ich bring' sie zum Kindergarten und hol' sie ab, damit ihnen nichts geschieht. Denn die Mütter haben meistens nicht die Zeit, es selbst zu tun, weil sie arbeiten!“„Du kannst Kindergärtnerin werden, Grete“, schlagen wir ihr vor, denn sie hat wirklich Geschick, mit den Rangen umzugehen.“„Werd' ich auch“, strahlt Grete. „Und das ist die Vorübung. Jeder von uns kann jetzt irgendwo helfen und mitarbeiten. Man muß nur die Augen aufhalten, dann sieht man schon, wo man gebraucht wird. Und die paar freien Stunden, die gibt man schon gern her, wenn man sieht, daß man anderen eine Last abnehmen kann!“ Kämpfer an der Front— Helfer in der Heimat Samstag und Sonntag erste Sammlung für das Deutsche Rote Kreuz Der Aufruf des Führers zum Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz hat in allen Kreisen der Bevölkerung starken Widerhall gefunden. Auf den Dienststellen des mit der Durchführung dieses Hilfswerkes beauftragten Kriegswinterhilfswerkes sind schon in großer Anzahl kleinere und größere Geldspenden eingetroffen, so daß zusammen mit der Millionenspende der dem Dienstbereich des Reichsverkehrsministeriums unterstehenden Gefolgschaften schon ein ansehnlicher Grundstock dieses unter dem Motto„Kämpfer an der Front, Helfer in der Heimat" stehenden Hilfswerks zu verzeichnen ist. Neben diesen spontanen Spenden sind für den Erfolg dieses Hilfswerks von ausschlaggebender Bedeutung die für das DRK.=Hilfswerk angesetzten sieben Sammlungen in diesem Sommerhalbjahr. Vorgesehen sind bekanntlich zwei Reichsstraßensammlungen, von denen die erste im Juni von DRK., NSKOV., HJ., die zweite im August von DRK. und DAF. durchgeführt werden. Außerdem wird jeder der fünf Monate April bis August an einem Wochenende im Zeichen einer Haussammlung für das DRK.=Hilfswerk stehen, die von den Zellen= und Blockleitern der Partei, von den Zellen= und Blockwaltern der NSV., und von Helfern und Helferinnen des Winterhilfswerks in der Form der Opfersonntage mit Haussammellisten durchgeführt wird. Die erste dieser Haussammlugn findet am kommenden Samstag und Sonntag statt. In diesem Zusammenhang sei noch bemerkt, daß alle direkten Spenden für das DRK.=Hilfswerk nur an die Dienststellen des Winterhilfswerks in den Gau=, Kreisoder Ortswaltungen der NSV. zu richten sind. Das Postscheckkonto des Reichsbeauftragten trägt die Nummer 77.100 beim Postscheckamt Berlin; Banküberweisungen sind zu richten an die Bank der Deutschen Arbeit, Konto Nr. 6700 Reichsbank=Girokonto. Frühling am Rhein Aus dem Bonn vor 75 Jahren Es gibt wohl keine schönere Jahreszeit am Rhein als den Frühling— wer könnte„Mit Sorgen zu Hause bleiben", wenn das Rheintal im Schmuck der Baumblüte steht? Das ist heute so, war aber auch schon so vor 75 Jahren, wie aus einem Artikel den Bonner Zeitung, der Vorgängerin unseres General=Anzeigers, vom April 1865 hervorgeht. Recht anschaulich schildert der Berichterstatter die„Erste Frühlingsturnfahrt“ des Bonner Turnvereins. Es heißt da: Der Bonner Turnverein hat am verflossenen Sonntag(23. April 1865) seine erste Turnfahrt unternommen. Das daran teilnehmende Häuflein war nur klein, denn es war eben eine Partie mit Hindernissen, aber dies Häuflein hielt bis zum letzten Augenblicke aus, und sein Humor versiegte keinen Augenblick. In kaum 2½ Stunden war der Rodderberg überwunden und nach rüstiger Wanderung ließ man sich neben dem, dem Herrn Rath gehörigen Turm über Rolandseck, der Perle des Rheins, zu einem frugalen Frühstück nieder. Nach kurzer Nast wurde nach Honnef übergesetzt, und von hier aus die Löwenburg erstiegen. Die entzückende Fernsicht vom Gipfel derselben, der würzige Waldesduft ringsum, ließ alle Mühen vergessen. Beim Hinabsteigen kehrte man bei dem Förster ein, dessen herrlicher Wein einen frischen Feuerstrom durch die Adern goß. Von hier gings nach Heisterbach, einer der köstlichsten Waldidyllen der Schöpfung. Trotz aller gehabten Strapazen wurde hier fröhlich am Barren und Reck geturnt, darauf gen Oberkassel auf duftigen Waldesfahrten unter fröhlichen Liedern marschiert, in Oberkassel gerastet, und in der achten Abendstunde mit Nachen heimgefahren. Alter Sitte und nie veralternder Liebe zufolge wurden vor dem alten Hause am Rhein, dem Sitze bracht. Unauslöschlich wird diese Fahrt leiblicher und gemütlicher Erfrischung in den Seelen aller derjenigen sein, welche diese Turnfahrt mitgemacht haben. Ernste Mahnung zur Besserung Mangels Beweises freigesprochen „Wenn Sie sich nicht ganz gewaltig ändern, dann wird Ihr Leben einmal ein sehr böses Ende nehmen. Deshalb bessern Sie sich und lassen Sie sich diesen Freispruch, auf den Sie wahrhaftig nicht stolz zu sein brauchen, eine ernste und letzte Warnung sein.“ Mit diesen Worten des Vorsitzenden der Bonner Strafkammer endete die Verhandlung gegen einen Angeklagten, der trotz seiner 27 Jahre bereits achtmal— hauptsächlich wegen Eigentumsvergehens— mit den Strafgesetzen in Berührung gekommen ist. In der Nacht zum 27. November verschwand aus einer Waldbröler Wirtschaft einem Gast ein Koffer. Der Verdacht, der Dieb zu sein, richtete sich sofort auf den Angeklagten. Er war von einer Frau beobachtet worden. Ausfindig gemacht und zur Rede gestellt, bestritt er die Tat und behauptete, unschuldig zu sein. Trotzdem aber weigerte er sich, die Wirtschaft zurückzukehren, so daß er zwangsweise nach dort gebracht werden mußte. Erst als man am nächsten Tage den Koffer in einem Garten versteckt fand, gab der Angeklagte die Wegnahme zu, worauf die Staatsanwaltschaft gegen ihn Anklage wegen Diebstahls erhob. Einige Wochen vor der Gerichtsverhandlung erfuhr der Angeklagte, daß der Bestohlene wegen zu weiter Entfernung seines augenblicklichen Wohnortes nur kommissarisch versiommen, in der Verhandlung also nicht zugegen sein werde. Dies veranlaßte ihn, an den Bestohlenen zu schreiben und ihn zu bitten, bei seiner Vernehmung doch zu seinen Gunsten auszusagen und zu erklären, es habe sich nicht um einen Diebstahl, sondern nur um einen Scherz gehandelt.„Ich weide Ihnen für diese Gefälligkeit einen Geldbetrag schicken“, hieß es weiter in dem Brief, in dem die Staatsanwaltschaft eine Verleitung zum Meindeid erblickte und deshalb den Angeklagten vor der Bonner Strafkammer zur Verantwortung zog. Der Vertreter der Anklage beantragte gegen den Angeklagten ein Jahr und sechs Monate Zuchthaus, wobei er bemerkte, die Verleitung zu einem Meineid werde genau so schwer bestraft wie der Meineid selber. Das Gericht sprach den Angeklagten mangels Beweises frei. In der Urteilsbegründung heißt es, es bestehe nicht der geringste Zweifel, daß der Angeklagte den Koffer gestohlen habe. Nicht aber erwiesen sei, daß sich der Angeklagte auch bewußt gewesen sei, der Bestohlene könne als Zeuge bei seiner Vernehmung vereidigt werden. Der Angeklagte habe unwiderlegt behauptet, in allen bisherigen Verfahren gegen ihn seien die Zeugen bei ihrer Vernehmung nicht beeidet worden. Der Angeklagte habe deshalb des Glaubens sein können, auch in diesem Verfahren werde der Zeuge nicht eidlich vernommen.— Das Gericht hob den Haftbefehl gegen den Angeklagten, der sich demnächst wegen des Kofferdiebstahls noch zu verantworten hat, auf. Ein neues Aufgabengebiet von KdF. Auf allen Gebieten ist die NSG.„Kraft durch Freude“ bestrebt, dem schaffenden Menschen nach des Tages Last und Mühen Ausspannung, Freude und Erholung zu bereiten. Erstmalig unternahm sie nun in Bonn den Versuch, am Samstagnachmittag den Gefolgschaft eines größeren Bonner Betriebes durch eine Sondervorstellung des KdF.=Groß=Variekés im Bonner Bürgerverein einige abwechslungsreiche und unterhaltende Stunden zu bieten. Dieser Versuch dürfte sich in jeder Weise gelohnt haben, denn selten hat man bisher in den Vorstellungen des KdF.=Groß=Varietés derart aufnahmefreudige und dankbar=begeisterte Zuschauer gesehen.— Vor Beginn der Veranstaltung gedachte Betriebsobmann Radermacher, den Firma Soennecken des Geburtstags des Führers. Er wies auf den Sinn und die Bedeutung einer derartigen Veranstaltung für den schaffenden Mensch hin und dankte dem Gefolgschaftsführer Dr. Soennecken, daß er den Betriebsangehörigen zu diesen schönen, frohen Stunden mitverholfen habe. Kaufaulheit führt zur Zahnfäule. Gründliches Kauen stärkt die Widerstandskraft der Zähne gegen diese Volksseuche. F Druck u. Verlag: Bonner Nachrichten Hermann Neusser,.=G. Verleger: Dr. Otto Weidert. Hauptschriftleiter: Edmund Els: stellvertr. Hauptschriftleiter: Toni Weinand(z. Zt. im Felde); verantwortlich für Politik und Wirtschaft: Toni Weinand, i. V. Hans Nordmann; für Ortsteil: Edmund Els: für Vermischtes: Hans Altendorf: für Feuilleion. Unterhaltung und Bilder: Willi Dünwald: für Umgegend: Johann Ignaz Schmitz: für Sport: Alois Haak(z. Zt. im Felde), i. V. Hans Altendorf; für Anzeigen: Alvert Dubverke; alle in Bonn. Anzeigen laut Preisliste Nr. 6. Aus dem Leben der Katharina Schratt Der Name Katharina Schratt, deren Tod soeben gemeldet wird, beschwört eine längst versunkene Welt herauf. Es war in den siebziger und achtziger Jahren. auch noch in den neunziger Jahren, als sie, zuerst am Wiener Stadttheater, ab 1883 an der Burg, zu den erkorenen Lieblingen des Wiener Theaterpublikums gehörte, dem sie eine der liebenswürdigsten Seiten des eigenen Wesens verkörperte. Die Geschichte aber bewahrt ihren Namen auf als Freundin und Vertraute des Kaisers Franz Joseph. eine Freundin, die sich grade im Alter, in den schwersten und einsamsten Tagen dieses Monarchen, mit der echten Wärme eines großen Frauenherzens bewährte. Der jungen Katharina, dem in fast klösterlicher Strenge erzogenen Sprößling einer angesehenen Wiener Bürgerfamilie, wurde der Weg zur Bühne schwer gemacht. Doch ihrer selbst gewiß setzte sie trotz des Widerstandes der Familie ihre schauspielerische Ausbildung durch und wurde schon mit 17 Jahren von Intendant von Hülsen als jugendliche Naive ans Berliner Hoftheater verpflichtet. Aber schon im nächsten Jahr holte Laube sie nach Wien. Hier debütierte sie am 24. März 1873 am Stadttheater als Käthchen von Heilbronn. Schönheit und Anmut sicherten ihr von vornherein reichen Erfolg. Der erfahrene Laube war jedoch damit nicht zufrieden und probierte so lange mit ihr herum, bis ihre eigentliche Begabung zu Tage trat. Laube selbst äußerte sich darüber spater:„Schratt, ein bildschönes Mädchen, hatte im Käthchen von Heilbronn Glück gemacht, mit anderen sentimentalen Rollen aber nicht sonderlich gewirkt, wie herkömmlich warf man ihr bereits die Schönheit vor, welcher ihr Talent nicht gleichkomme. Da entdeckte ich, daß reale Aufgaben, naiv=komische, kurz was die Franzosen une ingénue nennen, eine Fülle von Talent in ihr weckten. In diesem Fache wurde sie dann binnen kurzer Zeit eine nahezu erste Schauspielerin... Soll sie sentimental spielen, so muß sie den Ton suchen und findet ihn schwer. Heiter, noch besser lustig, ist er von selbst da.“ Nein, sentimental war sie nicht, sie war ein echtes Wiener Kind von jener herzerquickenden Ursprünglichkeit und quellenden Lebensfrische, die aus einer urgesunden Natur stammt und sich auch mit den schwierigsten Lebenslagen auf ihre tapfer humoristische Art auseinandersetzt. So wurde sie eine Charakterdarstellerin, die in ihrem Fache in der damaligen Zeit fast ohne Rivalin war. Das Käthchen in„Der Widerspenstigen Zähmung“ war ihre Glanzrolle, in der sie ihr ganzes Temperament und ihre übermütige Laune ausleben konnte. Diese Frische und unmittelbare Natürlichkeit war es auch, was ihr das Herz des Kaisers Franz Joseph gewann, als sie 1883 an die Burg kam. Der tiefe angeborene Adel ihres Herzens offenbarte sich erst in der Freundschaft. die der Kaiser ihr widmete. Sie wurde durch diese Freundschaft in den Mittelpunkt der Wiener Geselligkeit gerückt, in ihrer Hietzinger Villa trafen sich hohe Staatsbeamte und Künstler, Diplomaten und Gelehrte. Aber niemals in allen diesen Jahrzehnten hat Katharina Schratt sich zu irgendeiner politischen Intrige brauchen lassen, niemals hat sie ihren großen Einfluß zu eigenem oder fremdem Vorteil ausgenützt und erst recht nicht zu irgendjemandes Schaden. Sie wollte nichts sein als die treue Freundin des Monarchen, bei der er Entspannung von allen seinen Sorgen fand und auf deren Diskretion er sich unbedingt verlassen konnte. Ihre Villa in Hietzing grenzte an den Park von Schönbrunn, ihr Landhaus in Ischl an die kaiserliche Villa. Der tägliche Abendspaziergang des Kaisers pflegte in der Villa Schratt zu enden, wo sich außer ihm auch noch seine Vertrauten General Beck und Generaladjutant Paar. zu einer Partie Tarock einfanden. In den letzten Jahren hatte der Kaiser, der Frühaufsteher war, auch die Gewohnheit angenommen, schon sein erstes Frühstück morgens um 6 Uhr in der Villa Schratt, in Der Nutzen des Tagebuches Der moderne Mensch lebt mehr in der Gegenwart. als es früher der Fall war; er denkt weniger zurück und findet nicht mehr die Muße, sich mit sich selbst eingehender zu beschäftigen. Aber dadurch tritt eine bedenkliche Verarmung unseres Innenlebens ein. Wenn wir so rasch das vergessen, was uns am meisten angeht, was erscheint uns dann noch wichtig? Es bedeutet eine Geringschätzung unserer eigenen Persönlichkeit, die uns doch so besonders teuer ist, wenn wir unsern Lebenslauf wie eine Reihe von Romanfortsetzungen auffassen. von der wir alle vorangegangenen Nummern verlegt haben. Als die Menschen noch mehr mit sich verkehrten und einen tieferen Sinn in die flüchtigen Stunden des Das seins zu bringen suchten, da war die Blütezeit des Tagebuches. Sie begann in der Epoche der„Empfindsam= keit", der Entdeckung der Einzelpersönlichkeit um die Mitte des 18. Jahrhunderts. Damals gehörte das tägliche Aufschreiben der Erlebnisse zum guten Ton, und nicht nur schwärmende Mädchen vertrauten dem Pavier ihre Herzensgeheimnisse an, sondern auch ernste Männer widmeten dieser Aufgabe mit großer Regelmäßigkeit jeden Tag eine wenn auch kurze Zeit. Dem jungen Goethe ist die„Tagebuch=Pflicht“ von seinem Vater anerzogen worden, der selbst umfangreiche Aufzeichnungen dieser Art hinterlassen hat. Das Tagebuch Gesellschaft Katharinas, einzunehmen eine ziemliche Anforderung an eine Dame, die selber damals nicht mehr die Jungste war. Als sie aber einmal aus Rücksicht auf ihren eigenen Morgenschlaf abreiste, rief ein Brief von Franz Josephs jungerer Tochter, der Erzherzogin Valerie, sie zurück:„Sie wissen doch, Papa kann ohne sie nicht sein“. Katharinas Takt und Hochherzigkeit haben ihr stets dio warme Sympathie des Volkes, den Respekt der kaiserlichen Umgebung eingetragen, und besonders die Kinder des Monarchen haben immer dankbar anerkannt, was diese Frau ihrem Vater bedeutete. Sogar die Kaiserin Elisabeth stand in freundlichen Beziehungen zu ihr und hat sie mehrmals in ihrer Villa besucht. In den schweren Tagen nach dem Tode des Kronprinzen Rudolf und nach der Ermordung der Kaiserin war Katharina Schratt die Einzige, bei der Franz Joseph Trost fand. Seit dem Weltkrieg hat die einst so lebenslustige Schauspielerin in tiefster Zurückgezogenheit in ihrem Hause gelebt. Obwohl sie sich aus wirtschaftlichen Gründen von einem guten Teil ihres kostbaren Mobiliars trennen mußte, hat sie allen Verlockungen, ihre Erinnerungen von amerikanischen Verlagshäusern ausbeuten zu lassen, tapfer widerstanden. von seiner italienischen Reise ist erst kürzlich zum Jubiläum des großen Sohnes veröffentlicht worden. Dadurch, daß Goethe von Jugend an bis in die allerletzten Tage seines langen Daseins die Begebnisse jedes Tages festhielt, hat er der Menschheit einen so lückenlosen Einblick in das Leben einer großen Persönlichkeit hinterlassen, wie er sonst niemals möglich ist. Aber auch unbedeutendere Menschen haben auf diese Weise Unsterblichkeit erlangt und unser geschichtliches Wissen in einzigartiger Weise bereichert. Den Menschen von heute wird das Führen eines Tagebuches allerdings nicht leicht gemacht, denn wir leben in einem zu hastigen Tempo, das uns keine Muße und Sammlung gestattet.Wie manpcher hat schon mit anderen guten Vorsätzen zu Neujahr eine solche schriftliche Einkehr begonnen, um sie dann rasch wieder aufzugeben, indem er die Fortsetzung vergaß oder beim Durchlesen der geschriebenen Blätter das Vorhandene zerriß. Aber man soll sich durch solches Mißlingen nicht entmutigen lassen, eine solche Arbeit wieder zu beginnen, die das„billigste Steckenpferd“ ist und einem rasch lieb und unentbehrlich wird, wenn man sich erst daran gewöhnt hat. Man soll sich stets vor Augen halten, daß diese Aufzeichnungen persönliche Erinnerungen sind, bei denen man keinen schriftstellerischen Ehrgeiz zu entwickeln braucht. Man halte sich an die einfachsten Tatsachen, gebe sich keine besondere Mühe, sondern begnüge sich zunächst damit, jeden Abend das Wetter des Tages festzuhalten, die neuesten Neuigkeiten, die man gehört oder gelesen, was man gegessen, mit wem man geplaudert. Der größte Teil der Goetheschen Aufzeichnungen enthält auch nicht viel mehr. Es brauchen nur ein paar Zeilen zu sein, höchstens eine Seite. Man wird bald den Segen einer solchen Uebung spüren und kann dadurch der Nachwelt sehr nützlich sein. B. Antlitz einer alten deutschen Stadt Aus der Fülle des der Kunst gewidmeten und von ihr beschenkten Lebens spendet Paul Clemen ein köstliches Geleit durch das alte Köln in dem ersten Band in der Folge der Rheinbücher(Verlag L. Schwann in Düsseldorf, 24 S. und achtzig Bilder). In einer großen Rückschau fügen sich ihm die Geschehnisse zweier Jahrtausende zum gerundeten Bild von einer schönen Lebendigkeit und Gegenwartsnähe, ob auch die edte Patina des Vergangenen darüber liegt. Mit seinen Worten erhebt wirklich der Westen seine deutsche Stimme, und auf stillen Wegen durch das alte Köln, das die Darstellung begrenzt mit„dem Bayenturm im Süden und dem Chor von St. Kunibert im Norden" wächst noch einmal die Stadt von der Übiersiedlung und der römischen Kolonlestadt zur vielbewunderten Herrlichkeit des mittelalterlichen Köln, das seine Handelsmacht ausbreitete und mit dem Reichtum, der aus aller Herren Länder zusammenfloß, eine unerhörte Blüte rheinischer Kunst bewirkte. Bau= und Bildwerk sind im Buch Stationen, sichtbare Stationen dieses Werdens. Die Romantik erhebt sich auf kölnischem Boden aus römischer Trabition, die Stauferzeit kommt zu Ordnung und„durchsichtiger Klarbeit“ durch„das aus autikem Geist wiedergeborene Streben“, und unmittelbar tritt in ihr Nachklingen mit dem Baubeginn des Domes die Gotik. Die nachmittelalterliche Zeit hatte nicht mehr viel an Köln zu vergeben und zu gestalten. Die Renaissance gibt die Rathausvorhalle, das Barock kommt kaum zu Wort, der etwas enge Klassizismus findet schmalen Raum, dann hat die Neugotik Stimmen und Gebärde. Und von ihr wird zur Gegenwart geführt, andeutend. es sei in dem Kreis des Neuen das Alte dennoch bestimmend geblieben. Die Bilder führen den gleichen Weg. nicht streng historisch geordnet sondern im Nebeneinander der zufälligen Begegnung. Kirchen, Bürgerbauten und Türme, Engelreigen, liebliche Madonnen auf goldenem Grund, leidensvolle Kruzisixe. gotisch schlanke Heilige mit den Symbolen ihres Lebens in den Händen, der strenge Reichtum hansicher Bürgermeister und die gemessene Würde der Patrizierfrauen, der Narr vom Cborgestühl des Doms, sie alle sind Zeugnisse der rheintschen Kunst und des rheinischen Wesens in diesem schönen Buch, das in genußreicher Lesung wie im gelegentlichen Aufschlagen beschenken kann mit der Vorfreude oder der Erinnerung an das heilige Köln, als sehe man wirklich in sein Antlitz. Irmgard Thomas. Universität Bonn Professor Dr. Otto von Petersen, bisher Dozent für neuere deutsche Literaturgeschichte am Herder=Institut in Riga und zur Zeit in Posen tätig im Zusammenhang der Neugründung der dortigen deutschen Universität, wurde als Gastdozent für das 2. Trimester 1940 an die Untversttät Bonn berufen. Er wird seine Vorlesungen üben neuere deutsche Literaturgeschichte in der kommenden Moche beginnen. zedess Gigasellede Itiesellabak- Wlisc war 7 100NE 18 von eimer. M geimger Mgen ba. iesen Geist der innerlichen. Muuge M O a Spiegen iich austin den Soudeikude, die den Rebenihaum des Caban bauenn. 2s. Aprik 1940 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 16 736. Seite 3 Aus bei Angegene Bekämpfung der Kaninchenschäden In manchen Gegenden ist der Wildschaden der Kaninchen trotz ihrer Dezimierung durch den harten Winter recht erheblich. Dies steht im Widerspruch zu unserer Pflicht den Ertrag der heimatlichen Scholle zu steigern und alle Erzeugungsmöglichkeiten ganz der Ernährung unseres Volkes dienstbar zu machen. Zur Vermeidung von Kaninchenschäden insbesondere in der Nähe größerer Städte, wo in Gärtnereien und Kleingärtnereien meist hochwertige Gewächse betroffen werden, hat der Neichsjägermeister allen Eigentümern und Nutznießern solchen Grundstücke sowie ihren Beauftragten bis auf weiteres allgemein die im Reichsjagdgesetz vorgesehene Einzelgenehmigung erteilt, die Kaninchen auf geeignete Weise zu töten. Selbstverständlich bleibt nach wie vor die Aufstellung von Schlingen und Tellereisen und das Legen von Gift verboten. Beförderungen im Deutschen Roten Kreuz. Am Geburtstage des Führers wurden befördert: Bereitschaftsführerin(m. d. W..) Karola von Kempis, Kitzburg bei Walberg zur Oberwachtführerin und der Leiter der Verwaltungsabteilung (m. d. W..) Kreisausschußoberinspektor Karl Winkons zum Oberwachtführer. Ferner wurden im Bereich der Kreisstelle Bonn=Land eine größere Anzahl DRK.= Helfer oder Oberhelfer bzw. Oberhelferinnen befördert. Die Meldepflicht im Fremdenverkehr Die Polizei nimmt Veranlassung, vor Beginn der neuen Kurzeit die Inhaber von Gaststätten und Beherbergungsbetrieben nachdrücklichst auf die Bestimmungen der Meldepflicht hinzuweisen. Die Beachtung der allgemein bekannten Bestimmungen ist gerade heute von besonderer Dringlichkeit. Der Leiter eines Beherbergungsbetriebes— gleich ob Hotel, Sanatorium, Pension oder kreine Zimmervermietung— hat die Pflicht, von dem ankommenden Gast sofort bei Vermietung eines Zimmers den Ausweis zu verlangen. Ebenso hat der Gast unverzüglich bei seiner Ankunft den Meldezettel auszufüllen, den der Beherbergungsbetrieb ohne Verzögerung der Polizeiverwaltung zuzustellen hat. Auf diesem Meldezettel ist auch die Art des eingezogenen Ausweises(Reisepaß, Parteiausweis oder dergl.) aufzuführen. Die Leiter der Beherbergungsbetriebe werden für die korrekte Durchführung der Meldebestimmungen voll verantwortlich gemacht. Hvorsberger=Nachrichten ag der Fliegeralarmanlagen. Der zivile Luftschutzleiter für den Luftschutzort Bad Godesberg, Bürgermeister Alef, teilt mit: Am Dienstag, dem 23. April, 12 Uhr, werden die Flieger=Alarm=Anlagen des Luftschutzortes Bad Godesberg überprüft. Die Godesberger Bevölkerung wird hiermit ausdrücklich darauf hingewiesen, daß bei diesem Probebetrieb nur das Zeichen für die Entwarnung, also ein gleichbleibender Dauerton, gegeben wird. * Die schwarze Liste. In der Zeit vom 15. bis 21. d. M. gelangten bei der Kriminalpolizei zur Anzeige: 6 Diebstähle und je 1 Betrug, Beleidigung, Sittlichkeitsvergehen, tätliche Beleidigung, öffentliches Aergernis sowie eine Vermißtenanzeige. * Die Eifelvereinsgruppe Bad Godesberg führte am Sonntag eine Halbtags=Schönblickwanderung rund um Gedesberg durch. Vom Reichsbahnhof über die Siebengebirgstraße gelängten die Wanderer über Lannesdorf auf den Lyngsberg. Seit etwa 50 Jahren mußte dieser Berg Ton= Kiesel usw. für die Industrie hergeben. Eine Bergbahn führt das Material zu seiner Verarbeitungsstätte nach Mehlem. Die fleizigen Lannesdorfer hatten die Ausbaggerstellen größtenteils wieder aufgearbeitet und mit Erdbeeren, Himbeeren und Pfirsichen bepflanzt. In aller Feine reichte der Blick in das Rheinpanorama mit all seiner Herrlichkeit bis zum Kölner Dom. Nach einer regelrechten Kletterpartie gings. über den Heyderhof durch hübschen Tannenwald nach dem verträumten Elisabethenheim. Bald war Marienforst erreicht. Durch den Stadtwald gings über den Schönblick am Katharinenhof zur Einkehrstätte Union, wo man nach fast fünfstündiger Wanderung einkehrte. Herr Dr. Bergmann, den erste Vorsitzende, begrüßte hier die Wanderer. Mehlem: Die Sportabteilung des Mehlemer TurnVereins, die in den letzten Jahren manchen Erfolg erringen konnte, erfüllt auch im Kriege ihre Aufgaben in der körperlichen Ertüchtigung ihrer Mitglieder. Inzwischen ist auch ein langgehegter Wunsch der Mehlemer Turner in Erfüllung gegangen, denn der Sportplatz wurde so in Ordnung gebracht, daß er wieder einen einwandfreien Spielbetrieb gestattet. Am Vorgebirge entlang Vornheim: Absicht oder Irrtum? Vor dem Hause Königstraße 44, in dem das Wirtschaftsamt für den Amtsbezirk Bornheim untergebracht ist, wurde dieser Tage ein Fahrrad, Marke„Rheingold“ entwendet. Der Täter hat dafür ein älteres Damenfahrrad zurückgelassen. Es besteht die Möglichkeit, daß das Fahrrad irrtümlich mitgenommen worden ist. Rösberg: Vorsicht beim Umgang mit Schußwaffen. Ein 16jähriger Junge hantierte mit einer Kleinkaliberbüchse und schoß sich dabei unglücklicherweise in ein Bein. Nach Anlegung eines Notverbandes mußte er nach Bonn ins Krankenhaus gebracht werden. Walberberg: Eine 90jährige. Im Kreise ihrer großen Familie konnte Frau Witwe Johann Hefter, Sibilla geb. Kübbeler, ihren 90. Geburtstag feiern. Zu ihrem Festtag wurden der Altersjubilarin zahlreiche Glückwünsche aus allen Kreisen der Bevölkerung zuteil. Brühl: Mehrere Hausangestellte wurden angezeigt, weil sie ihren Arbeitgebern Geld und Wertgegenstände gestohlen hatten.— Ein junger Mann wurde ebenfalls wegen Diebstahls und Unterschlagung zur Anzeige gebracht. Vom Ryein zur Uhr Sinzig: Beim Bürgermeisteramt wurden Amtsober= sekretar Schuld zum Amtsinspektor und Amtssekretär Theo Fleischer zum Amtsobersekretär befördert. Niederbreisig: Neuer HJ.=Standortführer. Mit der Führung des HI.=Standortes Niederbreisig wurde der Leiter des hiesigen NS.=Jugendheimes, Stammführer Lazari, beauftragt. Am Sonntag morgen wurde der neue Standortführer im Rahmen einer Feier von Jungbannführer Pabst in sein Amt eingeführt. Brohl: Einem hiesigen Einwohner wurde das Fahrrad an einem der vergangenen Tage auf der Straße gestohlen. Tags darauf konnte den Dieb bereits in Köln von der Polizei ermittelt werden. Andernach: Raubüberfall aufgeklärt. Am 8. Februar war in Saffig ein Raubüberfall verübt worden, bei dem dem Täter einige tausend Mark in die Hände gefallen waren. Nach umfangreichen Ermittlungen konnte der Täter schließlich festgenommen werden. Nunmehr erfolgte in Köln eine Gegenüberstellung des Täters mit dem Geschädigten. Daraufhin legte der Räuber endlich ein Geständnis ab. Bei dem Burschen handelt es sich auch um einen raffinierten Schwindler, der in vielen Orten sein Unwesen getrieben hat. Bad Neuenahr: Lehrer Grünewald, der bis Ostern 1910 an der hiesigen Volksschule tätig war, ist als Musiklehrer an die beiden höheren Lehranstalten unseres Kreises, an die Oberschule für Mädchen und an die Ahrtal=Oberschule für Jungen berufen worden. General=Versammlung des Hockey= und Tennis=Clubs. Im Geschaftszimmer der Kurverwaltung fand die diesjährige Generalversammlung des Hockey= und Tennis=Clubs unter dem Vorsitz seines Vereinsführers, Kurdirektor Dr. Erich Rütten, statt. Dr. Rütten gab einleitend einen Rückblick auf die sportliche Tätigkeit des Clubs im Sommer 1939. Der Hockeybetrieb konnte leider im letzten Herbst noch nicht aufgenommen werden, erfreulicherweise war demgegenüber der Tennissport sehr rege. Im Mittelpunkt standen die beiden großen Turniere, außerdem fand noch eine Reihe von Klubkämpfen statt. Ein großes Turnier, das der HTC. und die Kurverwaltung durchführen, steht bereits auf dem Programm des Fachamtes Tennis. Selbstverständlich werden auch Mannschaftsturniere Gelegenheit zu kameradschaftlichen Treffen mit den befreundeten rheinischen Vereinen geben. Nach Prüfung der Kassenbücher konnte Vereinsführer und Vorstand Entlastung erteilt werden. Dr. Rütten sprach dem Schatzmeister, Herrn Fritz Mergenthal, seinen Dank für die geleistete Arbeit aus. Die neue Einheitssatzung des RSRL. fand nach Bekanntgabe allgemein Zustimmung. Zum Vereinsführer wurde wieder Kurdirektor Dr. Rütten vorgeschlagen. Zu Kassenprüfern wurden bestimmt H. Kremer und A. Witsch. als Jugendwart für Tennis wird Armin Dörhöfer für ein geregeltes Training Sorge tragen. Der Vereinsführer schloß die Versammlung mit dem Wunsche, daß auch im Kriege der Sport im Club im Interesse der Jugendertüchtigung weiterhin gepflegt werden möge. Ahrweiler: In einer Versammlung des NS.=Lehrer= bundes, an der je ein Erzieher aus den Amtsbezirken teilnahm, wurden die Vorbereitungen für die Heilkräutersammlung, die im ganzen Kreisgebiet Ahrweiler zur Durchführung kommen wird, getroffen. In jedem Amt wird eine Sammelstelle, wo die Schulen auf Abruf ihre gesammelten Kräuter abliefern, eingerichtet. Die Hitler=Jugend wird sich an der Sammelaktion der Schulen beteiligen. Linz: Die Nistkästen, die im Stadtgarten und in den öffentlichen Anlagen im vergangenen Jahr angebracht wurden, sind schon zum Teil von gefiederten Sängern bewohnt. Die Stadtverwaltung will im Interesse des Vogelschutzes in absehbarer Zeit noch weitere Kästen anschaffen. Ein Verkehrsunfall ereignete sich am Sonntagmorgen auf der Reichsstraße zwischen Leubsdorf und Hönningen, wo ein Kraftwagen einen Fußgänger derart streifte, daß der Mann erheblich verletzt wurde. Asbach: Beim Spiel erschossen. Leichtsinniger Umgang mit einer Waffe führte am 21. Januar in Borscheid bei Asbach zu einem tragischen Unglück. Ein 16jähriger Junge aus dem Ort hatte sich vor dem Jugendgericht zu verantworten, weil er im Spiel am genannten Tage einen anderen 12jährigen Jungen jahrlässig getötet hatte. Mit einem Flobert hatte der Angeklagte auf Spatzen geschossen. Dabei hatte die Kugel den 12jährigen Jungen derart unglücklich in den Kopf getroffen, daß der Tod auf der Stelle eintrat. Der unglückliche Schütze erhielt jetzt vier Monate Gefängnis. Vom Rhein zum Westrraute An der Sieg entlang Siegburg: Im„Reichenstein“ wurden in Gegenwart von Vertretern der Partei, des Landrates, der Kreisbauernschaft und des Arbeitsamtes 17 Gärtnerlehrlinge aus dem Oberbergischen Kreise, dem Kreise Altenkirchen und dem Siegkreise feierlich losgesprochen.— In Hennef konnte das Eisenwerk Marx auf ein 25jähriges Bestehen zurückblicken.— Die Spar= und Darlehnskasse in Bödingen hatte ihre Generalversammlung. Der Umsatz stieg 1939 um mehr als 100000 Mark. Die Spareinlagen erhöhten sich gegenüber dem Vorjahr um 5000 Mark. Troisdorf: Herr Franz Trapp, Deichweg 2a, vollendete sein 85. Lebensjahr.— Junge Burschen zertrümmerten an einem Neubau an der Projektstraße Fensterscheiben und beschädigten elektrische Schalter. Die Polizei hat die Taugenichtse ermittelt.— Ein Gartenbesitzer fand beim Umgraben seines Gartens einen goldenen Trauring mit der Jahreszahl 1904. Er gab ihn im Rathause ab, wo ihn der Eigentümer in Empfang nehmen kann. Turnen, Sport und Spiel Pfingsttage der deutschen Leibesübungen Auch zu Pfingsten müssen wegen der ungeheuren Belastung der deutschen Reichsbahn mit militärischen und wirtschaftlichen Zwecken Erholungs= und Vergnügungsfahrten unterbleiben. Andererseits sollen aber die Feiertage dem deutschen Volke Erholung und Ausspannung bieten. Im Einvernehmen mit den zuständigen Stellen hat daher der Reichssportführer angeordnet, daß zu Pfingsten ein Großeinsatz des RSRL. unter dem Leitsatz„Pfingsttage der deutschon Leibesübungen" erfolgt. Im Zuge dieses Einsatzes werden wie zu Ostern alle dafür in Frage kommenden Sportarten ihre noch ausstehenden zugkräftigen Meisterschaftsspiele, Auf= und Abstiegspiele oder sonstwie wirksame Pflichtveranstaltungen ansetzen. Darüber hinaus werden sich ausnahmslos alle RSRL.=Gemeinschaften einschalten, um volkstümliche Veranstaltungen, die für alle Volksgenossen offen sind, also Spiele offen für alle, vokstümliche Mehrkämpse, Schauvorführungen auf allen Sportstätten, öffentliche Turnstunden, überhaupt möglichst viel zugkräftige Programme, die große Massen anzlehen oder zur Beteiligung zu veranlassen geeignet sind, durchzuführen. Ein Fußball=Ereignis für Vonn Der Bonner Fußballverein veranstaltet, wie wir gestern bereits berichteten, Pfingstsamstag und Pfingstmontag— der Sonntag bleibt frei— ein Fußball„tutnier“, das ein sportliches Ereignis werden dürfte. Weiter erfahren wir, daß Psingstsamstag die beiden Spiele BFV gegen Trolsdorf und Tura gegen VfL und Pfingstmontag die Spiele BFV gegen Tura und Troisdors gegen Vis stattfinden. An beiden Tagen bekommen die Zuschauer also se zwei Großkämpfe zu sehen, die ihre Anziehungskraft gewiß nicht verfehlen werden. Tag des deutschen Kanusports Der Tag des deutschen Kannsports say die Mitglieder des Vereins für Kanusport Bonn vor ihrem Bootshause am Rhein versammelt. Jugend und Alter waren angetreten, denn der Kern der Mannschaft steht im Felde. Vereinsführer Zimmermann begrüßte die angetretene Mannschaft und wies darauf hin, es liege nahe, daß in den Tagen der härtesten Bewährung unseres Volkes Vereinszusammenkünfte und Feiern in den Hintergrund zu treten hätten vor wichtigeren Aufgaben. Zur Stärkung des Wehrwillens stellte der Verein seiner Jugend ein neues Rennboot zur Verfügung.„Kampf“ heißt das neue Boot. Nach einem Gedenken der im Felde stehenden Kameraden und dem Gruß an den Führer endete die Feier mit einer Paddelfahrt auf dem Rhein. Tennisschluß in Rom Das internationale Tennisturnier in Rom wurde am Montag beendet. Im Männerdoppel u den Nationen=Preis siegten die Jugoslawen Pallada=Puncec nach interessantem Kampf mit:3,:6,:4,:4 gegen die Italiener de StefaniTaroni. Im Gemischten Doppel war das italienische Paar San Donnino=Taroni mit:1,:6,:4 über die Rumänen Berescu=Tanasescu erfolgreich. Segel=Regatta vor Genua beendet Der letzte Tag der internationalen Segel=Regatta vor Genua brachte den beteiligten deutschen Booten keine Erfolge mehr. In der über 10 Meilen führenden Wettfahrt der 6in==Klasse langte es für Dr. Collignon(Berlin) mit „Michel III“ in:06:12 Sto. nur zu einem dritten Platz hinter den italienischen Booten„Ratein“ in:57:12 und „Vega III“ in:04:54. In der Starbootklasse gewann die iialienische Dacht„Ibie II“ in:37345 für die 7,5 Meilen mit klarem Vorsprung gegen„Avalun IX“ mit Hans von Reclam=Schlee(Berlin) in:44:06 und„Serena"(Italien) in:44:40. Rudersport: Die Kölner Ruderregatta, die alljährlich zur Durchführung kommt, wird in diesem Sommer am 7. Juli ausgetragen.— Die Regatta in Frankfurl=Oder ist vom 9. Juni aus den 16. Juni verlegt worden. 5 * es HEMAEAR UN DRR TABAKERNTE Seite 7. Ne. 16 796 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 28. Aprik 1940 Der Rennsport im Kriege Wie auf allen Gedieten des gesamten wirtschaftlichen und kulturellen Lebens hat das Großdeutsche Reich auch auf dem Gebiete des Pserdesports die Entwicklung mächtig gefördert. Mit dem Ausbruch des uns ausgezwungenen Krieges wurde der Betrieb keineswegs unterbrochen, wie es in Frankreich und England der Fall war. Das Programm für 1940 ist ohne Abstriche wieder aufgestellt worden, ja einzelne Rennvereine haben sogar Preiserböhungen vorgenommen. München hat seine beiden internationalen Rennen, das„Braune Band“ und den Deutschen Alpenpreis wieder in der alten Höbe mit 100 000 bzw. 50000 Mark ausgeschrieben, und dasselbe trifft auf die beiden 100000 Mark=Rennen in Hamburg und Hoppegarten zu. Kriegsmeisterschaften im Saalsport Für die Kriegsmeisterschaften im Saalsport, die im Rahmen einer Radsportwoche in Hannover zusammen mit den Fliegermeisterschaften der Amateure am 15. Juni entschieden werden, ist die Ausschreibung erschienen. Ein Meistertitel wird nur im Zweier=Radball vergeben, im Einer= und Zweier=Kunstfahren, im Kunstreigen, Schulreigen und Frauenreigen handelt es sich um Reichssteger=Wettbewerbe, die mit dem Titel„Reichssieger im Kriegsjahr 1940“ verbunden sind. Teilnahmeberechtigt sind jeweils die Ersten bis Dritten der entsprechenden Vorkämpfe in den Bereichen. 40 Berufsfahrer verpflichtet Nachdem die restlichen Vorarbeiten für das neue Rennjahr der Berufsstraßenfahrer abgeschlossen sind, werden auch die Fabrikmannschaften bekannt, die einschließlich der Materialfahrer eine Streitmacht von rund 40 Mann umfassen. Diamant, Dürkopp, Erpreß, Phänomen, Presto und Wanderer sind vertreten. Es sehlen die Mannschaften von Adler und Viktoria. Zahlenmäßig am stärksten ist Wanderer mit neun Fahrern gerüftet, Dürkopp verpflichtete acht. Diamant sieben, Erpreß und Phänomen je sechs Fahrer, während sich Presto wie früher mit vier begnügte. Große Veränderungen dat es nicht gegeden. Die Steher Stach, Hoffmann und Wengler sind dabei, weiterhin findet man die Amateure Heller, Irrgang, Meuter und Willy Müller sowie den früheren Italiener Menapace. Sport=Neuigkeiten in Kürze Auto und Motorrad: Der Internationale Automobilsport= verband tagt am 13. Mai in Bern. Auch die Orgasisationen der kriegführenden Länder werden auf dieser Zusammenkunft erwartet.— Die 500 Meilen von Indianapolts, Amerikas größtes Automobilrennen, sehen auch in diesem Jahre wieder europätsche Rennwagen am Start. Es werden zu diesem Rennen am 30. Mai zwei ältere Modelle von Maserati und Alsa Romeo unter amerikanischen Fabrern erwartet und welterhin nimmt ein 3 Liter=Maseratt neuester Bauart mit dem Argentinier Riganti teil. Der Wagen wurde kürzlich nach USA verladen.— Zum Großen Preis von Tripolis für Automobile am 12. Mai auf der Mellaba=Rennstrecke hat in diesem Jahre zum ersten Male der Duce einen Ehrenpreis gestiftet. Boxen: Der Rückkampf zwischen den Schwergewichtlern Heinz Lazek(Wien) und Paul Wallner(Berlin) findet in der zweiten Maihälfte in Wien statt. Der Vertrag mit beiden Kämpfern ist bereits abgeschlossen Radsport: Der Bonner Kneller gewann am Sonntag mit seinem Kölner Partner Kleinsorge in Wuppertal einen Mannschaftsmehrkampf überlegen mit 9 Punkten Kegelsport: In der Leipziger Kegelsporthalle wird am 26. Mai der fünfte Länderkampf zwischen den deutschen und ungartschen Sportkealern durchgeführt. Dieses fünste Treffen findet auf der Asphaltbahn statt, wobei jede Nationalmannschaft acht Kegler stellt. Tischtennis: Deutschlands Tischtennisspieler bestreiten den fälligen Rückkampf geges Ungarn im Anschluß an die ungarischen Meisterschaften vom 2. bis 5. Mai in Budapest. Wie schon in dem mit:6 Punkten verlorenen Länderkamps in Wien, so wird Deutschland u. a. Trude Pritzi, Wunsch, Diewald, Eckl und Kaspar aufstellen, die auch vorher an den Meisterschaften teilnehmen. Dadhhatterin tücht. zuverl. Kontoristin junger Kontorist von diesiger Firma gesucht. Bewerbungen mit Zeugnisabschr. u. A. K. 717 an den Gen.=Anz. 450 Tüchtige Kontoristin (evtl, auch Anfängerin) für mein kaufm. Büro sofort gesucht. Angeb. u. L. W 19 an den Gen.=Anz.(# Tachtigr Frisraft nach Mainz am Rhein in Spezial=Damensalon gesucht. Salon Krehbill, Mainz, Christopbstr.—9. Tel. 42968.(a Tachl. Frisrafr sucht Salon Beckermeyer, Bad Godesberg, Molttestraße 44.(0 Küherin zum Aendern der Kindergarderobe sofort ins Haus gesucht. Kovlenzer Straße 214.(26 Saabere Puhsrau zum Reinigen unserer Büroräume gegen guten Monatslohn zum 1. 5. oder 1. 6. 40 gesucht. Vorzust. in Vonn, Meckenbeimer Straße 61 bei BasaltUnion G. m. b. H.(2a Bad In gepflegten Villenhaushalt nach Godesberg eine perfekte Köchin dort=Stühr und ein Zweitmädchen gesucht. Ang. u. H. R. 1545 an.=A.(20 Jung. saab. Radchen welches radfahren kann, für kleinen Geschäftshaushalt gesucht, Zu erfr. in der Geschäftsstelle.(2a Tacht. 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April 1940, um 9 Uhr: danach die Exequien in der Pfarrkirche zu Roisdörf. Am Sonntag, dem 21. April, verschied unser langjähriges Gefolgschaftsmitglied Ehiistialt Sümtzer im 60. Lebensjahr nach langer schwerer Krankheit. Ueber 33 Jahre gehörte er unserer Betriebsgemeinschaft an und war uns immer ein lieber, hilfsbereiter und pflichtbewußter Mitarbeiter. Wir werden seiner stets ehrend und dankbar gedenken. Betriebsführung und Gefolgschat Geneial-Anzeiger für Bonn und Umgegend Bonn, den 23. April 1940. Am 22. d. Mts. wurde meine herzensgute treusorgende Mutter und unsere liebe Schwester HT." BiSbel geb. Wagner nach kurzem Krankenlager uns durch einen sanften Tod genommen. Wolfgang Blobel Bonn Bornheimerstraße 124 Margarete Wolter geb. Wagner u. Richard Wagner, Neustreillz Trauerfeier am Mittwoch, dem 24. d. Mts., um 10½ Uhr, in der Halle des St. Elisabeth-Krankenhauses, Marienstraße. Stell besonderer Anzeige Sonntag abendentschlief sanft, nach langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenem Leiden, mein lieber Mann und guter Vater San.-Rat Dr. Theodor Nlay Arzt I. R. langjähriger leitender Arzt des Si. MarienHosplials in Herne I. W. im Alter von 71 Jahren, versehen mit den Tröstungen unserer heiligen Kirche. Marianne May geb. Happe Norbert May Bonn, den 21. April. 1940 Dietrich-Eckart-Allee 53 Am Freitag, dem 26 April 1940, morgens.80 Uhr ist das Seeienamt in der Pfarrkirche zu Bonn-Dottendorf: anschließend 10.30 Uhr die Beisetzung von der Kapelle des Südfriedhofes aus. eingetrossen.„Wilh. Streck, Kölnstraße 12—131. Bonn, (30 Das Sechswochenamt für meinen lieben Mann und unseren guten Vater Rektor rheodor Kurscheid findet am Donnerstag. 25. April, um.10 Uhr, in der Pfarrkirche zu Poppelsdorf statt. Hierzu ladet ein Familie Kurscheid-Bernickel Das Sechswochenamt für meine unvergesliche Gattin Frau Käte Breuer geb. Luberch findet statt am Donnerstag, dem 25. April. morgens.15 Uhr. in der Münsterkirche, wozu hiermit eingeladen wird. Bonn, Weberstrasse 114 Karl Breuer. Die glückliche Geburt eines gesunden Sonntagsmädels zeigen in dankbarer Freude an Claia Elisaberh Husch E geb. Thost D. im. Call Geoig Husch Bonn, den 21. April 1940 Hans-Schemm-Straße 11, z. Ze. Universitäts-Frauenklinik — Ich weiß, daß mein Erlöser lebt. Hiob 19, 25. Gott der Herr, dessen Wex heilig und unerforschlich ist, nahm heute morgen 7½ Uhr, nach langen schweren Leidenswochen meinen geliehten Mann, unseren teuren Vater, Sohn, Bruder. Schwiegersohn und Schwager Maris Werkler Sekretär zu sich in die ewige Herrlichkeit. Vielen durfte er Wegweiser sein hin zu Christus. in dessen Dienst er freudig sein ganzes Leben gestellt hat. Er darf nun dort den schauen, den er hier gelicht und verkündigt hat. In tiefem Schmerz: Emma Werner geb. Adrian Erika und Hans-Hermann Werner und alle Anverwandten Bad Godesberg. Ulm a.., Frankfurt a.., den 21. April 1940. Die Beerdigung findet statt am Mittwoch. 24. April. 2½ Uhr nachmittags, auf dem Rüngsdorfer Friedhof. Trauerfeier eine halbe Stunde vorher im Trauerhause Sodanstraße Ba. 64umgs#. Von Beileidsbesuchen bitten wir freundlichst absehen zu wollen. Achtung! Achtung! All meinen treuen Güsten und Sportonhängern gebe ich hiermit zur Kenntnis, daß ich mich aus Gesundheitsgründen einige Zeit vom Geschäft zurückziehen muß. Für das mir entgegengebrachte Wohlwollen danke ich allen auf das Herzlichste. Ich weiß, Ihr freut Euch alle, wenn ich wieder da bin. Euer Schmitte Franz Bonn, Adolf-Hitler-Platz 2. Naur Mlanta un gen. Amtliche Behanntmachungen—) Bekanntmachung Die Ausgabe der neuen, für den Zeitabschnitt vom 6. Mai bis 2. Juni 1910 gültigen Lebensmittelkarten erfolgt für den Gesamtbereich der Gemeinde Beuel am Donnerstag, dem 25. April 1940. Die Ausgabebezirke und Ausgabelokale bleiden die gleichen wie bisher. Die Karten werden nach folgendem Zeitplan ausgegeben: von.30—10.00 Uhr für die Buchstaben—0 von 10.00—12.00 Uhr für die Buchstaben—I. von 14.00—15 30 Uhr für die Buchstaben M1—8 von 15.30—17.00 Uhr für die Buchstaben Sch—2. Für Nieder= und Oberboltorf gilt folgende Zeiteintellung: von.30—10.00 Uhr für die Buchstaben—I. von 10.00—12.00 Uhr für die Buchstaben 31—2. Es wird darauf hingewiesen, daß das Ernäbrungsamt von Dienstag, den 23. 4. bis einschließlich Donnerstag, den 25. 4. 1940 für den Publikumsverkehr(ausgenommen Wehrmachtsurlauber) geschlossen bleibt. Beuel, den 22. April 1940. Der Bürgermeiner. J..: Klamp. Nentenzahlung bei der Bost Die Militärversorgungsgebührnisse für Mai 1940 werden Montag. 29. April. und die Invaliden= und Unsallrenten Dienstag, 30. April, zu den üblichen Zeiten bei den Postämtern ausgezahlt. Vonn: AS=Frauenschaft— Deutsches Frauenwers Ortsgruppe Bonn=Endenich. Heute 15 Uhr unser Heimnachmittag. Wir stopfen für unsere Soldaten.— Ortsgruppe Bonn=Nord. Heute 16 Uhr Heimnachmittag im Arbeitsamt. Kaiser=Karl=Ring. Es werden Lichtvilder gezeigt. — Ortsgruppe Bonn=West. Heute 20 Uhr Heimnachmittag; von jetzt ab jeden Dienstag. KOAT Ein flotter Film: BEUEL Rut 4326 Adresse unbekannt... Hertha Feller Friedl Czepa Heute.00. Mi. u. Do..00 Uhr Nur Dienstag bis Donnerstag: Rheinische Brautfahrt mit: Jupp Hl Lucke Englisch hülde arüger Loo Peukert Ludwig Schmitz. Herzhafter Humor, natürliche Fröhlichkeit und heitere Ausgelassenheit machen diesen Film zu einer lebenstroh stimmenden Unterhaltung. Ab Freitag: Brand im Ozean. Statt Karten Wir freuen uns, die Geburt unseres ersten Kindes anzeigen zu können. In Dankbarkeit Studieniat Einst Theißen u Frau Agnes geb. Mühlens z. Zt. Krankenhaus Honnet Honnef(Menzeubergerstr.), den 22. April 1940 Wanzen Schwaben, Kaker lohen, Amelzen, Moften usw. werd. mit d. neu zeltlich, geruchles. Verichten radikel vernicht. SchriftlicheGarantie H. Nägele langj. Kammerjäger Wenzelgasse 39— Telefon Nr. 4486 Unauffällig!— Strengste Iliskretion“ Beethoven-Fest 1940 XXII. Kammermusikfest d. Vereins Beethovenhaus Bonn X. Volkstümliches Besthovenfest der Stadt Bonn Samstag, den 27. April. 19.30 Uhr zur Erötinung des Geethoventestes: Pfestoratorium von Händel Leitung: Stüdt. Musikdirektor Gustav Classene Mitwirkende: Das verstärkte Stüdtische Orchester, der Stüdtische Gesang-Verein Bonn, ein Volksschüler-Kunbenchor. Leitung: Karl Antr. Solisten: Martha Schilling, Berlin. Sopran, Heinz Marten Berlin. Tenor. Professor Fred Drissen. Berlin. Baß. Professor Hans Bachem. Köln. Orgel. Erika Schütte. Leipzig. Combalo. Eintrittspreise:.00—.50).* Fi,„##tliche Dietranten einn mndt. Kapten voßr: Für sämtliche Platzarten sind noch Karten arrätlg. Sonntag, den 28. April, 19.30 Uhr Haydn—Mozart ’rofessor Hermann Drews, Köln, Poter duartett, Easen Hardn op. 762. Mozart-moll-Phantasie und Sonate K. V. 473 und 457: Streichauarett K. V. 499. Eintrittspreise.30—.30 Rö, Für sämtliche Platzarten sind noch Karten vorrätig. " M o n t a g, d e n 2 9. A p r l l, 1 9. 3 0 U h r Brahms Kammersängerin Emmi Leisner, Berlin Fehse-Quartett. Berlin Gustar Classens. Bonn Zwei Streichquartette op. 51. Lieder # Eintrittspreise.50—.50 RM. Für sämtliche Platzarten sind noch Karten vorrätig. * Sämtliche Konzerte finden in der Beethovenhalle statt. Vorverkauf: Städt. Verkehrsamt, Poststr. 27. Fernruf 1701. Nur 3 Tage zeigen wir einen Film mit Bomb enbesetzung! Küthe von Nagy, Paul Hörbiger, Hilde Körber, Marie Nieklisch. Arlbert Wäscher u. a. m. in Salonwagen E 417 Ein neuer Bavaria-Film mit einer ausgezeichneten mitreißenden Handlung.- Ein Erlebnis fürjeden Filmfreund. Kulturfilm an Fox-Wochenschau Kastustsn 151 S 19 1b. jetzt schönster Aufenthalt AB HEUTE DIENSTAG EIN FILM Afr-WEE EANE MANE EGA G6 Geuns Messer Reinz Jallner Otto Witk. Fischer Charkotte Ander Geeteud Wolke R. A. von Schlettom Hans Mosor— als Kammerdiener Auton der Letzte— serviert mit pfiffigem Gesicht und Schmunzeln dem lachfreudigen’ublikum zwei Stunden ausgelöster Heiterkeit. Ein frisches, witzerfülltes Lustsplel, das„Lachen ohne Pause“ verheißt. Im Vorprogramm: Die eeutsche Wecheu (Kulcurfilm). Die neueste Ule-Ton- Woche. —DIE NEUESTE UFA-TONWOCHE— MIT DEM ERSTEN BILDBERICHT VOR DER Peseer e ere Aufführungszeiten: ragi. I2.cel##.col#.cel 18.181 un ED RaD ap ApOpthir „ s o f o r t l i e t e r b a r S o n n e n s c h u t z o n l o g e n Pvarikiserries houlgeschft Zelte-, Decken- u. Markisentabrik Ruf 4396——— Koblenzer Straße 80 Seite 6. Nr. 16 736 General=Anzeiger für Bonn und Umgegend 7 Bonner Nachrichten 23. April 1940 Oben: Für die Beobachtung ihrer Feuerwirkung hat die Artillerie viele Hilfsmittel. Der Bildberichterstatter hatte Gelegenheit, während der Arbeit in einer deutschen Artillerieschule Aufnahmen zu machen, von der unsere Bilder einige Ausschnitte geben und gleichzeitig eine Anschauung vermitteln, wie vielseitig die Artillerie=Beovachtung durchgeführt wird. Ein sohr wichtiges Hilfsmittel ist der Fesselballon.— Unser Bild zeigt den Start eines solchen Fesselballons. In der Gondel befinden sich zwei Beobachter. Unten: Unsere Aufnahme zeigt General der Flieger Kaupisch vor dem Hotel'Angleterre, wo er sein Quartier aufgeschlagen bat. Das Leben in der däwischen Hauptstadt flutet, wie man sieht, im Schutz der deutschen Wehrmacht weiter wie früher. Links: Gereits am frühen Morgen des 20. Apvil erschienen die ersten Gratulanten, die in den ausgelogten Liston dem Führer schriftlich ihre Geburtstagswünsche übermittelten. S 88 ****** Küischees: Bonner GeneralAnzeiger Hoffmunn 2, Scherl 3 Links: Im Namen des Führers verlieh Generaloberst von Brauchitsch eis Westwallarbeitern, die sich beim Bau von Befestigungsanlagen in vorderster Linie unter seindlichem Feuer durch kaltblütiges und umsichtiges Verbalten besonders ausgezeichnet haben, das Elserne Kreuz 2. Klasse. Drei dieser Westwallarbeiter, darunter auch ein Bonner, wurden am Geburtstag des Fübrers von Reichsminister Dr. Todt dem Oberbesehlshaber des Heeres vorgestellt. Es waren: Frontführer(SAl.= Oberführer) Hans=Gerpard Brevmann aus Göttingen(in Uniform), Vorarbeiter Franz Hofmann aus Bonn(in der Mitte) und Ingenieur und Betriebsführer Karl Göttert aus Weisel. Kreis St. Goarshausen. Unten: Deutsches Kriegsmatertal wird in Norwegen an Land gebracht Ein Mensch ahnte Erdbeben voraus Der„lebende Seismograph“.— Keine übersinnliche Kraft Seit einigen Jahren wohnt in Budapest der amerikanische Staatsangehörige Ed Pederson, der den Beinamen der„lebende Seismograph“ führt wegen seiner überraschenden Fähigkeit, Erdbeben vorauszuahnen. Alle großen Erdverschiebungen, die sich im letzten halben Jahrhundert ereigneten, hat er vorausgefühlt mit ganz erstaunlicher Genauigkeit. Und nur dank dieser seiner wunderbaren Sehergabe konnte er sich dem furchtbaren Erdbeben entziehen, das im Jahre 1906 die Stadt San Franzisko dem Erdboden gleich machte. Aerzte haben sich wiederholt mit diesem außerordentlich interessanten Fall beschäftigt und erklären, es handele sich keineswegs um eine übersinnliche Kraft Pedersons, sondern nur um eine über das normale Maß hinausgehende physische Empfindsamkeit. Der Amerikaner entdeckte seine merkwürdige Fähigkeit zum ersten Male im Alter von 23 Jahren, nämlich im Jahre 1891, als Japan von dem furchtbaren Erdbeben von Mino Owari heimgesucht wurde, das den Tod von mehr als 25000 Personen verursachte. Damals konnte sich der junge Mann eine plötzliche Mattigkeit nicht erklären. von der er befallen wurde. Diese merkwürdige Erscheinung wiederholte sich am 4. April 1905, als Pederson sich auf einer Seereise befand. An Bord meinte man, es handele sich um Seekrankheit, und man lachte, als er seufzend versicherte:„Es wird irgend etwas Schreckliches passieren“. Am Abend desselben Tages ereignete sich die Katastrophe von Kangra in Indien, bei der nicht weniger als 100000 Häuser zerstört und Zehntausende von Menschen getötet wurden. Dann ließ sich Pederson in San Franzisko nieder und wenige Tage vor dem katastrophalen Erdbeben, das am 18. April 1906 die Stadt fast vollständig zerstörte und unzählbare Opfer forderte, fühlte sich unser Mann wieder im Zustand äußerster Mattigkeit. In größter Aufregung versuchte er, das Unwohlsein durch Luftveränderung zu überwinden. Infolgedessen flüchtete er aus San Franzisko und damit— wie durch ein Wunder— vor dem sicheren Tode. Zwei Jahre sväter befand er sich in London, als er ein neues Erdbeben ankündigte. Am 28. Dezember 1908 ereignete sich dann tatsächlich das Erdbeben von Messina. Ein merkwürdiges unterirdisches Donnern und Krachen erschreckt alle acht Jahre die Bewohner von Moodus in Connecticut während der Nacht. Trotz aller Nachforschungen ist es noch nicht gelungen, die Ursache dieser unheimlichen Geräusche zu ermitteln. Sie dauern gewöhnlich jedesmal etwa 40 Sekungen und wiederholen sich einige Tage nacheinander. Die abergläubischen Bewohner von Moodus haben eine besondere Erklärung für dieses Donnergrollen gefunden: sie schreiben es den Göttern der früheren Einwohner dieses Gebietes zu, die alle acht Jahre einmal zu den Orten zurückkehren, an denen sie früher verehrt wurden. Ein Fund aus der Steinzeit wurde in Kitzingen am Main gemacht. Es handelt sich um den Unterkiefer einer Nashorn=Art(Rhinozeros). Der noch recht guterhaltene Knochen wurde gefunden in einer Tiefe von acht Metern im„älteren Löß“. Westdeutsche Kurzmeldungen Bei der Heimkehr aufs Schiff ertrunken ist ein Matrose aus Hamburg. Er war auf einem Rheinschiff beschäftigt und hatte in Rees einige Besorgungen gemacht. Als er in der Nacht mit einem Kahn zu seinem auf der anderen Rheinseite vor Anker liegenden Schiff zurückkehrte und den Versuch machte, an Bord zu kommen, tat er einen Fehltritt. Er stürzte in den Strom und ertrank. Seine Leiche konnte noch nicht geborgen werden. Auf rätselhafte Weise verschwunden ist ein 83jähriger Rentner aus Andernach. Trotz seines hohen Alters hatte er täglich einen mehrstündigen Spaziergang durch den weit ausgedehnten bergigen Andernacher Stadtwald unternommen von dem er nun nicht mehr zurückgekehrt ist. Die Polizei hat unter Heranziehung von Schulklassen das ganze Gelände abgesucht, ohne jedoch eine Spur von dem Vermißten zu finden. Der Igel=Braten ist markenfrei aber„haftpflichtig" Dies machte das Amtsgericht Ovladen durch eine Woche Haft und zehn Mark Geldstrafe einem Zigeuner klar. Der Sohn der Pußta hatte bei Wiesdorf einen Igel gefangen und war eben dabei, den stacheligen Gesellen in einen Braten zu verhandeln, als er erwischt wurde. Aus der markenfreien Ware wurde, das mußte er zu seiner größten Betrübnis feststellen, eine unangenehme „haftpflichtige“ Angelegenheit. Seine Firma um 5000 Mark geschädigt hat ein bisher nicht vorbestraften 35jähriger Angestellter eines Remscheider Werks. Es war ihm dies durch Fälschung der Lohnlisten möglich gewesen. Als er spater dazu uberging, Löhne für erkrankte Gefolgschaftsmitglieder in seine Tasche zu stecken, kam man seinem Treiben auf die Spur. Rund 1500 Mark hatte der mit einem ausreichenden Gehalt angestellte Lüttringhausener zur Abdeckung von Schulden verwandt, während der Rest in kurzer Zeit in leichtsinniger Gesellschaft verjubelt worden war. Lediglich der Tatsache, daß er bisher noch nicht vorbestraft war, verdankte er die milde Strafe von acht Monaten Gefängnis. Als„Schiederjakob“ bekannt ist ein Kreuznacher, den man jetzt bei dem Versuch erwischt hat, seinem„elenden Körperzustand" durch 40 gehamsterte Eier und einige Pfund Schweinefleisch aufzuhelfen. Zum größten Jammer von dem armen Schieberjakob, der sein Körpergewicht auf mehr als zwei Zentner gebracht hat, wurde die Ware beschlagnahmt. Die richtige Rechnung wird folgen. Fünf„süße Jungen", Mitglieder der Remscheider Konditoren=Innung, konnten auf eine 50jährige Tätigkeit zurückblicken. Sämtliche Jubilare, die heute eigene Geschäfte mit Kaffeestuben betreiben, waren nach beendeter Lehre hinausgezogen in die Welt, wo sie sich mit offenen Augen und Ohren ordentlich umtaten und nachher die Lehren der Fremde nutzbringend in der Heimat anwandten. Zwei Volksschädlinge hingerichtet Am 19. April 1940 sind der am 8. Februar 1920 in Hamburg geborene Fritz Hille und der am 22. März 1921 in Hamburg geborene Heinz Langpaap hingerichtet worden, die das Sondergericht in Köln als Volksschädlinge und gefährliche Gewohnheits= und Gewaltverbrecher zum Tode, 15 Jahren Zuchthaus und dauerndem Ehrverlust verurteilt hat. Hille und Langpaap sind schon bald nach ihrer Schulentlassung straffällig geworden. Im Oktober 1939 haben sie sich zur gemeinsamen Begehung von Diebstählen verbunden, unter Ausnutzung der Kriegsverhältnisse, insbesondere der Verdunkelung, zahlreiche Einbrüche und außerdem einen schweren Raubüberfall mit Waffen begangen. Briefkasten Maibaum. Darüber ist noch keine Verordnung herausgekommen. Warten Sie ab. Hahnenschrei. Sie wohnen in einer ziemlich ländlichen Gegend. in der man zu normalen Zeiten mit solchen Geräuschen rechnen muß. Nun ist allerdings die Stunde, zu der dieser Hahn zu krähen anfängt, bestimmt ungewöhnlich. Sie haben dagegen die Unterlassungsklage aus§ 906 BGB. Wir nehmen an, daß Sie damit durchdringen, wenn Sie beweisen können, daß der Hahn wirklich um 2 Uhr morgens schon anfängt zu krähen. AR 99. Sie können aus§ 906 BGB auf Beendigung dieses Zustandes klagen, müssen natürlich die Uebelstände beweisen können. Bei dem kleinen Streitwert sind die Kosten gering. Nehmen Sie sich daber gleich einen Rechtsanwalt beim örtlich zuständigen Amtsgericht. Bonn 100. Wenn Sie geklagt haben, so müssen Sie auch ein Urteil besitzen, dieses muß erst zugestellt werden, alsdann können Sie 30 Jahre lang gegen beide Eheleute vollstrecken, gegen die Ehefrau aber zu Lebzeiten des Mannes nur, wenn das Urteil ausspricht, daß der Ehemann zur Duldung der Zwangsvollstreckung veruteilt ist. Die anderen Umstände der Lieferung sind nicht mehr von Bedeutung. Schwaben. Der Vermieter ist zur vertragsmäßigen Bereitstellung des Mietraums verpflichtet, d. h. daß die Wohnung natürlich ungezieserfrei sein muß. Sie müssen allerdings im Streitfall beweisen, daß die Schwaben schon vor Ihrem Einzug vorhanden oder ohne Ihr Zutun eingewandert sind, dieses auch nicht durch Vernachlässigung Ihrerseits geschehen ist. Fordern Sie den Vermieter auf. binnen angemessener Frist die Schwaben beseitigen zu lassen, läßt er die Frist verstreichen, so können Sie sich einen Kammerjäger nehmen, und die Unkosten von der Miete abhalten. PRRIG CIATA“ Roman von Ernst Zahn Cop.Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Da kam das Seltsame gekrochen, das wie Windsäuseln oder Quellenrauschen war oder wie ferne Glocken. Wenn sie die natürlichsten Dinge sprachen, bebten ihnen die Lippen. Sie tauschten ihre paar Neuigkeiten aus. Daß der Jost nun gerettet sei, daß im Brückegut sich nichts von Bedeutung ereignet. Der Frage Frau Sixtas nach dem, was sie am Abend begonnen, um die Otti mit der Erzählung zuvor, sie habe es besonders schön gehabt, Markus habe die Laute gespielt. Sie mußte es gleich sagen. Es war ja doch kein Unrecht! Und die Mutter sollte empfinden, wie gut Markus und sie sich verstanden. Und sich daran freuen! Es verwirrte sie nur leise ein kleiner Zweifel, ob die Mutter sich wirklich freute. Markus schenkte sich neuen Most ein und trank das Glas in kurzen Zwischenräumen rasch wieder leer: er wußte nicht, was er sonst tun oder sagen sollte. Er wartete gespannt, daß Frau Sixta spreche. Ueber das Gesicht der Rotmundin war bei den Worten der Otti ein Schatten gegangen. Die Anna stand noch da, als ob auch sie hören wollte, was die Meisterin sprechen werde. Frau Sixta sah sie groß an.„Auf was wartest du noch?“ fragte sie nicht ohne Schärfe. Die Kellnerin ging. Sie hatte einen roten Kopf. „Gespielt und gesungen habt ihr?“ fragte dann Frau Sixta gedehnt. „Hier oben, ganz im stillen,“ beeilte sich die Otti zu versichern. Markus blähte die Nasenflügel auf und zog die Stirn in Falten. Sollte er erst fragen müssen, was ihm erlaubt sei? Frau Sixta nahm sich zusammen. Sie zürnte sich selbst, daß sie unwirsch war. Dann tat sie einen tiefen Atemzug und sagte, als ob ihr leichter sei:„Nun, jetzt bin ich ja auch wieder da.“ Der schlimme Augenblick war überstanden. Auch von den beiden anderen fiel die Spannung ab. Die Otti gab in ihrer jungen, blutwarmen Art ihrer Freude ausdruck:„Fein, daß du wieder da bist, Mutter. Sie meinte aufrichtig, was sie sagte. Frau Sixta legte die Hand auf die ihre. Dank und Liebe waren in der Gebarde. Ein paar Leute gingen aus und ein. Frau Sixta beschleunigte ihre Mahlzeit. Dann standen sie alle auf. Die Otti sagte, daß sie an ihre Bügelarbeit zurück müsse. Sie entfernte sich mit munterem Gruß. Erst draußen spürte sie, daß die kleine Sorge noch nicht von ihr gewichen war, das sonderbare Gefühl, als ob zwischen ihnen dreien etwas nicht in Ordnung sei. Markus begleitete Frau Sixta in die Schlafstube hinauf. Er tat das, weil ihm war, sie erwarte es. Es war, als schöben ihre Hände ihn unsichtbar vor sich her. Sie war stumm hinter ihm her gegangen. Es war ihr lieb, daß er nicht auch schon zu seiner Arbeit zurückgekehrt war.„Was hast du gerade zu tun?“ fragte sie. „Wir laden Langholz ab“, antwortete er. Sie begann sich umzukleiden. Plötzlich wandte sie sich ihm zu und legte die Arme um seinen Hals:„Bist du auch froh, daß ich wieder hier bin?“ fragte sie, die Augen in die seinen gesenkt. Er lachte ein wenig gezwungen. Warum fragte sie so? Warum sollte er nicht froh sein? Ihre Zärtlichkeit war ihm wieder ein klein wenig lästig. Er zuckte, ohne sich jedoch zu befreien.„Das weißt du doch, daß alles froh ist, wenn du wieder da bist,“ antwortete er mit verhehlter Ungeduld. Sie ließ sogleich von ihm ab.„Du mußt mir das zugute halten,“ sagte sie mit ruhiger Würde, in der doch etwas wie Trauer klang.„Es hängt für mich alles daran.“ Er war entwaffnet. Er wollte ihr doch nicht wehtun. „Manchmal bist du noch wie ein Kind, du großmächtige Frau, sagte er, und von hinten sie mit den Armen umfassend, küßte er sie. Ein Schatten flog hinweg. Frau Sixta war beruhigt. Heiter plaudernd beendete sie ihr Umziehen.„Jetzt aber an die Arbeit,“ mahnte sie dann. Markus hatte bei ihr verweilt. Er war nicht unzufrieden, als er sich freigegeben sah. Jedes ging dann seines Weges an die Pflicht, die ihm oblag.„Auf Wiedersehen, grüßten sie einander Am Abend aber saßen sie wieder beisammen in ihrer Wohnstube. Und alles war, wie es vor Josts Erkrankung gewesen. Markus las. Die Frauen arbeiteten. Es stürmte draußen und Neuschnee fiel. Sie sahen die Flocken ans Fenster schwirren. Frau Sixta war wunschlos, nun sie Markus wieder hatte. Auch die beiden anderen ließen sich alles wohl gefallen, wie es eben war. Und wenn sie froh waren, einander nahe zu sein, so fragten sie sich nicht, ob sie das auch ohne Frau Sixta gewesen wären. Nur ganz versteckt, irgendwo, war noch das seltsame Wesen, das wie in Träumen Säuselnde, Rauschende, Unbestimmbare. Vielleicht in ihnen selbst. Eine Weile geschah nichts, was den regelmäßigen Gang ihrer Tage unterbrochen hätte. Nichts war zu klagen. Frau Sixta schalt sich manchmal, daß sie eine krankhafte Art habe, Dinge zu ergrübeln, die nicht waren, wenn sie daran dachte, daß sie mißtrauisch gewesen war. Sie hatte jetzt noch mehr Arbeit als gewöhnlich. Das Haus mußte für die neue Frühjahrs= und Reisezeit bereitgestellt werden. Handwerker aller Art rückten an, die in Haus und Ställen mauerten, zimmerten, tapezierten und malten. Sie unterstanden alle Frau Sixtas Aufsicht und Leitung; denn Markus hatte für dergleichen weder Blick noch Ausdauer. Aber er fuhr mit seiner Frau zu den Viehmärkten und sie zog ihn zu, wenn sie mit Heu oder Holz handelte. Bei günstiger Witterung gingen noch immer Säumer über die Pässe. Sie waren Markus' Führung anvertraut. Um die Gäste jedoch, die auch jetzt noch taglich einkehrten, kümmerte er sich wenig. Er war überhaupt mehr Hand als Kopf. Er stand da, wo man ihn hinstellte. Aber Frau Sixta war das zufrieden. Und sie war es auch mit seiner ehelichen Liebe. Er ließ es nicht an Beweisen dafür fehlen. Diese Liebe quoll nur nicht so voll und jung. Sie kam zuweilen etwas langsam und zögernd aus ihm heraus, als entspringe sie weniger der Freude als dem Pflichtgefühl und wiederum weniger einer Leidenschaft als der Dankbarkeit. Frau Sixta war feinhörig. Allmählich begann ihre Zufriedenheit wieder an leisen Zweifeln zu kranken. Sie kämpfte mit sich. Woher kam ihr das Mißtrauen? Warum nörgelte sie an Kleinigkeiten? Sie suchte alle Schuld bei sich. Welches geheimnisvoll unwirkliche Wesen machte ihr manchmal das Herz zum schweren Stein? fragte sie sich selbst. Und woher tauchte ihr nun auf einmal wieder der Gedanke auf, daß die Otti doch wohl besser ins Kloster zurückginge und— Nonne würde? Liebte sie ihr eigenes Kind nicht mehr? Die Otti war nun daheim wieder mit allen Wurzeln festgewachsen. Sie dachte selbst nicht im entferntesten mehr an die Möglichkeit einer Rückkehr in die Klostereinsamkeit. Sie blühte. Ihre Augen hatten Glanz. ihre Wangen Farbe. An jedem Morgen strahlte ihr neue Lebensfreude aus dem Gesicht. Und sie, Frau Sixta, wollte sie entfernen! Narrheit! Verbrechen! Frau Sixta rang mit sich. Am Tag und in den Nächten. Und hart, wie sie das Hauswesen im Zügel hielt, faßte sie sich selber an. Sie gab sich keine Seitenwege frei. Sie bohrte in die Tiefen. Und eines Tages sagte sie sich. daß sie— die Otti fürchtete, daß— sie ihr neidisch war. Nichts Wirkliches gab ihr das Recht dazu. Es waren nur Möglichkeiten, die sie peinigten und erschreckten. Möglichkeiten: Ein junger Mann, an eine ältere Frau gekettet, aber der Jugend begegnend, konnte vielleicht bereuen, daß er sich hatte fesseln lassen, nicht, weil er Markus Graf hieß und ein Himmelsgucker war, sondern weil es immer Jugend zu Jugend trieb. Ein junges Ding, das zum erstenmal in die Welt trat, den ersten Mann sah, einen ungewöhnlichen Menschen, der wohl einer Frau den Kopf verdrehen konnte, es konnte wohl Feuer fangen! Möglichkeiten! Frau Sixta wußte, daß sie Mann und Tochter wider ihren eigenen Willen zu belauern begann. Mit jenen zwei Nächten am Lager des kranken Knechtes hatte es begonnen. Sie sah noch immer nichts Bestimmtes, sie hatte noch immer nicht Zeichen noch Beweise. Es schien nur, als atme etwas hinter dem Sichtbaren, dem Wirklichen, als sprühten Funken irgendwo, dem Auge nicht deutlich, vom Ohr nur als ein Knistern erlauscht. Sicher — die beiden wußten von nichts. Nur sie, Frau Sixta, ahnte, witterte mit ihren angstgeschärften, peingepeitschten Sinnen. Zuweilen des Nachts, wenn sie wach und stumm neben dem schlafenden Markus lag, wurde ihr die Last auf der Brust so schwer, daß sie meinte ersticken zu müssen. Sie streckte dann die Arme steif aus und spreizte die Finger der Hände. Sie meinte, aus dem Bett springen und aufschreien zu müssen; aber sie blieb so. den Kopf mit den schweren, dunkeln Flechten ins Kissen gebohrt, stumm und steif liegen. Sie durfte doch dem Mann an ihrer Seite nicht zeigen, welch' tolle Gesichte sie äfften Am Morgen sah die Welt anders aus. Markus wünschte ihr heiter, zutraulich und dankbar den guten Tag, die Otti rief aus der Nebenstube, sie solle doch sehen, wie die Sonne wunderbar auf den Gletschern liege. Gott, wie das schön sei, hier oben zu wohnen! Dann wallte Frau Sixtas Herz und sie leistete den beiden innerlich Abbitte. Und sie strafte sich selbst für Neid und Mißtrauen und hieß heute die Otti Markus begleiten, wenn er den Sperber vor den Schlitten spannte und nach Bergmatten hinunterfuhr, und bat Markus morgen, mit der Tochter, dem kindischen Kinde, rodeln zu gehen. Der Mond stand jetzt über den verschneiten Bergen. Das Gesinde vergnugte sich nach Feierabend an den Lehnen des Alpsteins mit Schlitteln. Auch die Otti hatte den Kleinschlitten aus dem Keller geholt. Mit einem Knechte sollte sie nicht fahren.„Tu ihr den Gefallen! Geh mit ihr“, sagte Frau Sixta zu Markus. Und sie sagte es zum zweitenmal zwei Tage nachher! Und sagte es zögernder; denn die Otti hatte gefragt: „Nicht wahr, Mutter, er wird wieder mitkommen? Es war zu schön das letzte Mal. Es kann einem nichts geschehen, wenn er den Schlitten leitet.“ Warum sprach die Otti das Wort Vater nicht aus? dachte Frau Sixta. Warum war sie so heiß vor Freude? Der Zug heimlichen Grams, den sie seit einiger Zeit im Gesicht trug, verschärfte sich. Markus und die Otti lebten in den Tag hinein. Manchmal gingen merkwürdige Schauer durch ihr Inneres. Die Welt schien ihnen schöner, als sie je gewesen. Und manchmal faßte sie eine unklare, plötzliche Angst.