52. Jahrgang— Nr. 16 735 Verlags= Gründungsjahr 1725 Anzeigengrundpreis: Großspalte 18 8 Textanzelgen 100 4 Einspaltige Anzeigen bis 100 mm Höbe mm 155 Malstaffel 1 und Mengenstaffel B. Schiffadrt 4nugag“; Gastselgen der Selsene Budr u. Sonnaten 1534 Famillen= und Vereinsanzeigen 108 srspangeregen von Worihs=ersin bis 50 mm Höbe das #. llungsort Bonn=Rdein. Bezugspreis: General=Anzeiger.4 Illustrierte Beilage 30 3 einschl. Botenlohn u. Versandkosten. Einzelverkauf 108 Postbezugspreis.36.4 Gültig ist Anzeigenpreislifte Nr. 5. * E für Bonn und Umgegend Bonner Nachrichten— Godesberger Nachrichten— Siegburger Nachrichten— Euskirchener Nachrichten Montag, 22. April 1940 Druck u. Verlag: Bonner Nachtichten Deimann Neusser, Kom.=Ges. Bonn. Beschantgsteüg und Schrigileitung: Bahnhoflir. 12. Sammelruf 3851—53. Postscheckkonto Köln 18672. Banken: Reichsbank=Girokonto Bonn Deutsche Bank Vonn. Annahmestellen: Godesberg, Koblenzersir.8 u. Bahndosstr. 30: Kessenich. Markusstr. 62: Cuskirchen: Bahnbofstr, 13: Beuel: Adolf=Otiler= Plas S: Overkassel: Haupistr. 143: Oberdollendorf: Heisterbacherstr. 30: Königswinter: Hauvistr. 87: Honnel: burg: Wf 71 S1##, mwsea 30: 8urg: Adoll=Hiller=Glias 25: dorf. Kölnerstr. 77; str. Hauptstr. 49: Linz: Mittelftr 13: Sieg29 · Aoll=Hiller=Platz 29: Troisork. Kölnerstr. 77: Hennes: Bahndof11: Wissen: Adolf=Hiller=Str. 32. Flaggenhissung vor dem Feind Wie die Westfront den Führergeburtstag feierte (PK.) Der Ehrentag des Führers hatte zwischen den Festungswerken des Westens und bei den Soldaten des Vorfeldes sein eigenes erhabenes Gepräge. Schon leit Tagen hatten die Männer in den Bunkern, in den Bereitschaftsstelkungen und die in den Kampfständen des Vorfeldes Führerbilder aus den Zeitungen geschnitten und, geschmückt mit frischem Tannengrün und mit den ersten Frühlingsblumen, am Ehrenplatz der Unterkünfte angebracht. Wo es Zeit und Umstände erlaubten, hielten die Truppenkommandeure kurze eindringliche Appelle. Da standen die feldgrauen Kolonnen an den Flaggenmasten angetreten. Während das Symbol deutscher Wehrbereitschaft gehißt wurde, erinnerte ein Sprecher an die Bedeutung des Tages, besonders für die Soldaten der Westfront. Aus den Worten klang das Gelöbnis, dem Führer, der den Nation Ehre und Freiheit und dem deutschen Soldaten seine Waffen wiedergab, nur noch mehr verbunden zu sein. Der Vorfeldsoldat, aber auch der Westwallarbeiter an seiner Baustelle weit vor der Festungskampflinie, erlebte den Tag mit besonderer Eindringlichkeit. Nach langen Regentagen strahlte endlich wieder die Sonne am Himmel und vor ihm lag eine wundervolle Frühlingslandschaft mit all ihrem Hoffen und Leben. Aber keinen Augenblick durften sie diesem ewig neuen Wunder der Natur sich hingeben. Der Gegner streute mit seiner Artillerie das Land ab und die Motorengeräusche den Aufklärer, die irgendwo wie kleine silberne Mücken am Firmament hingen, erinnerten zu deutlich an die rauhe Wirklichkeit. Bei ihnen ging der Alltag mit allen Pflichten und Erfordernissen weiten. Nur geschmückte Bilder des Führers, Gespräche der Kameraden untereinander erinnerte an diesem Tag an Adolf Hitler, dessen Name und Sendung das Kampfziel unserer Generation darstellen. Hans Dähnrer. (PK.) An verschiedenen Stellen der Oberrheinfront leiteten die Soldaten den Geburtstag des Führers in besonders eindrucksvoller Form ein. So wurde in einem Frontabschnitt, an dem vor wenigen Tagen noch heftig geschossen worden war und unsere Flak ein englisches Flugzeuge heruntergehölt hatte, der 20. April um 12 Uhr nachts mit einem Regen von weißen Leuchtkugeln begrüßt, der das ganze Rheintal hell beleuchtete. Gleichzeitig wurden an den Kampfwerken Hakenkreuzflaggen gehißt und mit Scheinwerfern angestrahlt. Transvarente mit der Aufschrift:„Mit unserem Führer zum Sieg“ und„Wir gratulieren unserem Führer“, verkündeten die Anteilnahme der Soldaten an diesem Tag. Während draußen noch die Leuchtkugeln in die mondhelle klare Nacht emporstiegen, standen die Bunkerkommandanten vor den Besatzungen der Kampfwerke und verlasen den Tagesbefehl des Oberbefehlshabers des Heeres. Mitten in der feierlichen Flaggenhissung. die sich im Schutz der Bunker und Stellungen vollzog. begann den Feind an einzelnen Stellen zu schießen. Die Franzosen schienen im ersten Augenblick an irgendeine Ueberraschung zu denken. Fie dürften aber nicht schlecht gestaunt haben, als sie in der Eile eines plötzlichen Alarms die deutschen Nationalhymnen über den Strom klingen hörten...: Hermann Opper. Tagesbesehle an die Wehrmachtsteile An das Heer Der Oberbefehlshaber des Heeres hat anläßlich des Geburtstags des Führers folgenden Tagesbefehl erlassen: Soldaten des deutschen Heeres! 20. April 1940— Kriegsgeburtstag unseres Führers, des Obersten Befehlshabers der Wehrmacht! An diesem Tage versichern wir erneut, daß unsere ganze Kraft der Erfüllung der Aufgaben gehört, die der Oberste Befehlshaber uns stellt und für die wir bereit sind, uns jederzeit und überall in Verteidigung der Lebensrechte des nationalsozialistischen Deutschland einzusetzen! Ein kurzer Rückblick an diesem 20. April läßt uns der letzten zwanzig Jahre, des Aufstiegs aus Schmach und Zerrüttung, gedenken, des Weges von Versailles zur Freiheit, zur neuen Größe unseres Vaterlandes. Wir wissen, daß wir die Einheit, die Stärke, die Wehrkraft, die wirtschaftliche Erneuerung, die kulturelle Blüte, kurz gesagt das ganze heutige Deutschland, dem Führer des Reiches verdanken! Er soll sich jetzt und in alle Zukunft in seinem Kampf für Deutschlands Freiheit, Ehre und Lebensrecht auf niemand mehr verlassen können als auf seine Soldaten. Die Parole des Heeres am 20. April 1940 lautet: Mit Adolf Hitler zum Sieg. An die Kriegsmarine Der Tagesbefehl des Oberbefehlshabers der Kriegsmarine lautet: Soldaten der Kriegsmarine! Am heutigen Geburtstag unseres Führers und Obersten Befehlshabers erneuern wir unseren Schwur, mit dem wir ihm unbedingte Treue und Gehorsam gelobt haben. Wir wollen getreu diesem Eid den uns aufgezwungenen Kampf mit unerschütterlichem Mut, harter Entschlossenheit und unbändigem Siegeswillen führen und den von der Kriegsmarine im Kampf gegen vielfache Uebermacht errungenen beispiellosen Erfolgen neue hinzufügen. Mit felsenfestem Vertrauen sehen wir auf zu dem Manne, der unser Volk zu neuer Größe emporführt. Wir folgen ihm auf dem Wege, den er vorangeht, in der stolzen Gewißheit, daß das gesteckte Ziel erreicht und der Endsieg unser sein wird. Das walte Gott! Es lebe der Führer! An die Luftwaffe Der Tagesbefehl des Oberbefehlshabers der Luftwaffe hat folgenden Wortlaut: Soldaten! Kameraden! Heute fliegen unser aller Herzen dem Manne entgegen, dem wir als unserem Obersten Befehlshaber Treue geschworen haben, dem wir als Führer unseres Volkes unsere Liebe weihen. Unsere Geburtstagsgabe sei das Beste, das wir zu geben haben, sei das unerschütterliche Gelöbnis: Die deutsche Luftwaffe wird ihr Alles und Letztes einsetzen, bis dieser Krieg mit jenem Sieg endet, der das Reich Adolf Hitlers und das ewige Leben des deutschen Volkes sichert. Millionenspende für das Kriegshilfswerk * Das Kriegshilfswerk für das Deutsche Rote Kreuz konnte seine erste Millionenspende verzeichnen. Wie der Leiter den Wunschkonzerte des Deutschlandsenders. Heinz Goedecke, im Auftrage des Reichaverkehrsministers Dr. Dorpmüller beim 41. Wunschkonzert für die Wehrmacht gestern bekanntgab, haben die zum Dienstbereich des Reichsverkehrsministers gehörenden Gefolgschaften den Deutschen Reichsbahn des Reichsverkehrsministeriums, der Reichswasserstraßenverwaltung, der Straßenverkehrsverwaltung und der Verwalung der Häfen, Brücken und Fähren dem Wunschkonzert u Gunsten des Hilfswerks für das Deutsche Rote Kreuz nurch Sammlungen die Spende von 1080 952 Mark zugeführt. Aberwattigender Ersoig der Metauspende Am Geburtstag des Führers das Ergebnis gemeldet— Kundgebungen vor der Reichskanzlei * Der Führer verbrachte seinen Geburtstag vorgestern im kleinsten Kreis seiner politischen und militärischen Mitarbeiter in der Reichskanzlei. In diesem Jahr war von offiziellen Feierlichkeiten und Empfängen Abstand genommen worden. Während der militärischen Morgenbesprechung nahmen die Oberbefehlshaber der drei Wehrmachtsteile, Generalfeldmarschall Göring, Großadmiral Naeder und Generaloberst von Brauchitsch, Gelegenheit, dem Führer die Glückwünsche der deutschen Wehrmacht zu überbringen. Generalfeldmarschall Göring meldete dem Führer das Ergebnis der Metallfpende des deutschen Volkes, die einen überwältigen den Erfolg hat. Gegen Mittag gratulierten der Stellvertreter des Führers, Reichsminister Heß, sowie die in Berlin anwesenden Reichsminister, Reichsleiter und Gauleiter. Vor der Reichskanzlei hatten sich seit den frühen Morgenstunden viele tausende von Volksgenossen eingefunden, die in Sprechchören und Liedern den Führer stürmisch feierten. Die Kundgebungen auf dem Wilhelmplatz steigerten sich im Laufe des Tages immer wieder zu neuen Höhepunkten stürmischen Jubels. Bald nachdem sich der Führer zum ersten Mal auf dem Balkon der Reichskanzlei gezeigt hatte, strömten aus allen Zugangsstraßen neue Menschenmengen zum Wilhelmplatz, alt und jung, Männer und Frauen jeden Berufsstandes. Gegen 13.30 Uhr erschien der Führer abermals in feldgrauer Uniform auf dem Balkon. Minutenlang brauste der Beifast über den Platz, um dann in den Gesang der Nationalhymnen überzugehen. Dankend stand der Führer auf dem Balkon. Als sich die Tore schlossen, sang die Menge das Lied„Wir fahren gegen Engeland“. Als der Führer um 20 Uhr noch einmal die Bitten der Tausende erfüllte und wieder auf den Balkon trat, brauste erneut ein einziger Jubelchor über den Platz. „Wir siegen mit Adolf Hitler!“ SA. und Wehrmannschaften marschierten * Zum Geburtstag des Führers brachten die SA. und die SA.=Wehrmannschaften dem Obersten SA.= Führer ihren Glückwunsch, ihren Dank und ihr Treuegelöbnis durch einen gestern vormittag im ganzen Reich durchgeführten Gesamteinsatz für die vormilitärische Wehrerziehung zum Ausdruck. In Berlin marschierten 15 600 SA.=Männer und Angehörige der SA.= Wehrmannschaften im Anschluß an den freiwillig übernommenen praktischen Ausbildungsdienst zu einer Kundgebung im Lustgarten auf. Stabschef Lutze benutzte die Gelegenheit, den SA.=Wehrmannschaften für den vorbildlichen freiwilligen Einsatz Dank und Anerkennung auszusprechen. Fast eine Million Männer sei mit der ersten Ausbildung so gut wie fertig, und schon ständen wieder ebensoviele bereit, in der karg bemessenen Freizeit in kameradschaftlicher Verbundenheit und in einem über die selbstverständlichen Pflichten hinausgehenden Einsatz dem gleichen Ziel zuzustreben.„Waren es früher die inneren Gegner, denen die SA. zu trotzen wußte, so sind es heute die äußeren Feinde, denen auf Spott und Verleumdung, Terror, Blockade und Gewalt die gleiche Antwort gegeben wird. Auch im jetzigen Kampf ringen ein altes und ein neues System miteinander. Kapitalismus steht gegen Arbeit, Gold gegen Blut. Ihr aber, meine Kameraden, seid der beste Beweis dafür, daß nicht mehr das alte, sondern ein neues Deutschland da ist, ein Deutschland, das von einer einigenden Idee getragen wird und durch die Kraft des Führers wieder glauben gelernt hat. Sorgen wir dafür, daß der Block, zu dem unser Volk zusammengeschweißt ist, immer härter wird, dann wird ganz Deutschland ein Bunker fest wie Granit und unüberwindlich sein. Dann stehen in ihm die deutschen Mannschaften wehrwillig und wehrfähig, geführt von dem ersten Soldaten dieses Volkes, bereit zu jedem Opfer. In dieser Bereitschaft grüßen wir unseren Führer und wissen, wir kämpfen und wir siegen mit Adolf Hitler!" Bayrenther Festspiele in diesem Jahr für Soldaten und Arbeiter * Die Bayreuther Festspiele werden in diesem Sommer in vollem Umfang durchgeführt und beginnen am 7. Juli. Zur Aufführung gelangen zweimal der geschlossene„Ring der Nibelungen“ und viermal„Der fliegende Holländer“.. Sämtliche Vorstellungen sind als geschlossene Veranstaltung von der RSG.„Kraft durch Freude“ übernommen worden. Die Festspiele finden in diesem Jahr für Verwundete, Frontsoldaten, Frontarbeiter, Rüstungsarbeiter und Rüstungsarbeiterinnen statt. Die Aufführungen sind ein Teil des Dankes des Führers und des Volkes an die Soldaten und Arbeiter. Die Weil gebachte des Tager Geburtstagswünsche fremder Staatsoberhäupter und Regierungschefs— Starker Widerhall im Ausland * Auch in diesem Jahr haben des Geburtstags der Führers viele ausländische Staatsoberhäupter und Regierungschefs gedacht. So erhielt der Führer in herzlichen Worten gehaltene Glückwunschtelegramme von Ihren Majestäten dem König von Italien und Albanien und Kaiser von Aethiopien, dem Kaiser von Mandschukuo, dem König der Belgier, dem König von Dänemark, der Königin der Niederlande, dem König von Numänien, dem König von Thailand (Siam), dem Prinzregenten von Jugoslawien, dem spanischen Staatschef, dem Reichsverweser des Königreichs Ungarn und den Präsidenten der Slowakei und des Protektorats Böhmen und Mähren. Ferner sandte der italienische Regierungschef und Marschall des Imperiums Mussolini dem Führer telegraphisch freundschaftliche Glückwünsche, ebenso haben telegraphische Glückwünsche übermittelt Zar Ferdinand von Bulgarien, der königl.=ital. Außenminister Graf Ciano und viele andere führende Persönlichkeiten des Auslandes. Der Führer hat diese Glückwünsche mit Danktelegrammen beantwortet. Die in Berlin beglaubigten ausländischen Vertreter haben durch Eintragung in das in der Präsidialkanzlei des Führers aufliegende Besuchsbuch dem Führer ihre Glückwünsche zum Ausdrück gebracht. Das Glückwunschtelegramm des Königs und Kaisers Viktor Emanuel hat folgenden Wortlaut:„Es ist mein Wunsch. Euer Exzellenz meine wärmsten Glückwünsche zu Ihrem Geburtstag zum Ausdruck zu bringen. Viktor Emanuel.“ Der Führer hat telegraphisch dem König von Italien und Albanien und Kaiser von Aethiopien wie folgt geantwortet:„Für die mir zu meinem heutigen Geburtstag ausgesprochenen Glückwünsche bitte ich Euer Majestät meinen herzlichsten Dank entgegenzunehmen. Adolf Hitler.“ Das Telegramm des italienischen Regierungschefs Mussolini lautet:„Während das deutsche Volk Ihren Geburtstag feiert, möchte ich Ihnen im Namen der faschistischen Regierung und des italienischen Volkes meine herzlichen Wünsche übermitteln mit der sicheren Zuvetsicht, daß das deutsche Volk siegreich die große Probe besteht, in die es gestellt ist. Mussolini.“ Der Führer hat telegraphisch dem Duce geantwortet:„Ich danke Ihnen, Duce, herzlichst für die Glückwünsche, die Sie mir namens der faschistischen Regierung und des Volkes Italiens übersandt haben. Ich erwidere Ihren Gruß in dem unerschütterlichen Glauben, daß unsere in der Gemeinsamkeit der Weltanschauung und der Ziele verbündeten Nationen den Kampf um ihre Lebensrechte erfolgreich bestehen werden. Adolf Hitler.“ * Der Geburtstag des Führers hat in weitesten Kreisen des Auslandes stärksten Widerhall gefunden. Aus aller Welt liegen Glückwunschkundgebungen und Berichte über Feiern vor. In den Blättern der mit Deutschland befreundeten und verbundenen Länder wurde die überragende Persönlichkeit Adolf Hitlers in Festaufsätzen gewürdigt, die zugleich die Verbundenheit mit dem um sein Lebensrecht kämpfenden Reich zum Ausdruck brachten.7 Bomden auf Kreuger und Trappenkransporkel Große Materialbeute im Raum von Narvik * Das Oberkommando der Wehrmacht gab gestern bekannt: Am 20. April nachmittags erschienen seindliche Seestreitkräfte vor Narvik und nahmen eine zeitlang Hasen und Stadt unter Feuer. Landungsversuche wurden nicht unternommen. Die im Raum von Narvik stehenden deutschen Truppen stellten eine Beute von 8000 Gewehren und 315 Maschinengewehren mit dazu gehöriger Munition sicher. Nach Drontheim wurden weitere Verstärkungen an Infanterie und Artillerie planmäßig zugeführt. Bei Bergen und Stavanger sind deutsche Truppen damit beschäftigt, den von ihnen besetzten Raum zu erweitern und von kleineren norwegischen Abteilungen zu säubern. Im Raum von Oslo setzten die weiterhin verstärkten deutschen Truppen ihr Vorgehen in allen Richtungen schnell fort. Eine Kampfgruppe steht kurz vor Aamot, eine weitere ist 50 km über Hamar nach Norden gestoßen. Deutsche Truppen stehen vor Gjoevik. Deutsche Seestreitkräfte versenkten im Hardanger=Fjord einige kleinere norwegische Kriegsfahrzeuge, darunter den norwegischen Minenleger„Tyr“, und kämpften eine Landbatterie nieder. Die Mannschafts= und Materialtransporte nach Norwegen laufen in erhöhtem Maße weiter. Ein ehemaliger polnischer Zerstörer wurde durch ein=Boot nordöstlich der Shetland=Inseln versenkt. Durch die bereits gemeldeten Angriffe deutscher Kampfflugzeuge auf englische Seestreitkräfte am 19. April wurden insgesamt ein Schwerer, ein Leichter Kreuzer sowie vier Transportschisse getrossen. Der Ansatz starker RamptliegerIm Westen fünf Flugzeuge abgeschossen verbände gegen die feindlichen Landungsversuche bei Namsos und Andalsnes am 20. April war von außerordentlicher Wirkung. Bei Andalsnes wurde ein Kreuzer mit einer Bombe schwersten Kalibers getroffen und versenkt. Ein anderer Kreuzer erhielt von zwei Flugzeugen Bombentreffer mittleren Kalibers, zeigte Stichslammen und setzte sich anschließend auf Strand. An einer anderen Stelle wurde ein Truppentransportschiff von 15 000 Tonnen durch mehrere Bombentreffer in Brand gesetzt. Ein zweiter Truppentransporter erhielt durch Vombeneinschlag starke Schlagseite. Gelandete britische Truppeneinheiten wurden an beiden Stellen wirksam mit Bomben bekämpft und erlitten starke Verluste an Personal und Material. Die Bahnhöse von Namsos und Andalsnes wurden in Brand geworfen, Vormarsch= straßen und Brücken durch Bombentreffer zerstört. Im Westen wurden südwestlich Saarlautern und südwestlich Bergzabern feindliche Spähtruppunternehmen für den Feind verlustreich ohne eigene Verluste abgewiesen. Im deutsch=französischen Grenzgebiet kam es im Verlauf des 20. April zu mehreren Luftkämpfen. Ein eigenes Flugzeug stürzte bei einem Luftkampf ab. Fünf seindliche Flugzeuge verschiedenen Musters wurden über eigenem und Feindgebiet durch deutsche Jäger und Flakartillerie abgeschossen. Am Samstag hatte das Oberkommando der Wehrmacht bekanntgegeben: Aus den von deutschen Truppen besetzten Räumen um Narvik, Drontheim, Bergen, Stavanger und Kristiansand sind keine besonderen Ereignisse zu melden. Die deutschen Truppen konnten die ihnen gestellten Aufgaben planmäßig weiter durchführen. Der Antransport neuer deutscher Verbände und umfangreichen Materials wurde unbehindert vom Gegner fortgesetzt. Ein feindliches Flugzeug warf am Abend des 19. April fünf Bomben auf den Südrand von Narvik, ohne Schaden anzurichten. Die im Raum von Bergen eingesetzten deutschen Truppen besetzten eine Reihe vorgelagerter Inseln. Im Raum von Kristiansand wurden bei Haegeland weitere norwegische Truppeneinheiten entwassnet. Im gesamten Gebiet um Oslo sind die deutschen Truppen trotz Geländechwierigkeiten in stetigem Vorgehen. Die Gesangenen= und Beutezahlen sind in ständigem Steigen begriffen. Eine am 18. April nachmittags abgeschlossene Zählung meldet 180 Geschütze und 300 Mös. als Beute. Die Luftwasse setzte ihre Aufklärungstätigkeit in starkem Umfang weiter fort. Feindliche Kriegsschiffe und Transporter wurden an der norwegischen Westküste trotz ungünstiger Witterungsverhältnisse angegrissen. Ein Kreuzer und zwei Truppentransporter erhielten Volltreffer schweren Kalibers. Starke Rauchentwicklung auf den Schiffen und große Oelflecke im Wasser ließen die zerstörende Wirkung der Bombentreffer deutlich erkennen. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Im Westen rege Spähtrupptätigkeit. Durch eigene Späh= und Stoßtruppunternehmungen im Grenzgebiet westlich Merzig, südwestlich Saarbrücken und südlich Zweiprücken gelang es, dem Feind erhebliche Verluste beizubringen und eine Anzahl Gefangene zu machen und Waffen und Gerät zu erbeuten. Feindliche Spähtruppunternehmen südwestlich Saarbrücken und südlich Zweibrücken wurden unter Verlusten für den Feind abgewiesen. Ein feindliches Flugzeug, das im westlichen Grenz gebiet von eigenen Jägern gestellt wurde, entzog sich dem Kampf durch Einflug in belgisches Hoheitsgebiet. Ein eigenes Flugzeug wird vermißt. Lillehammer erreicht * In raschem Vordringen von Süden haben deutsche Truppen gestern Lillehammer erreicht. Die im Raum von Stavanger mit der Säuberung der Umgebung beschäftigten deutschen Truppen haben weitere Fortschritte gemacht. Kleine zersprengte norwegische Abteilungen haben sich ins Gebirge zurückgezogen. Zwei Britendampfer versenkt * Wie London zugab, wurden am Samstag die britischen Dampfer„Mersey“(1037 BRT.) und „Hawnby“(5380 BRT.) vor der britischen Südostküste versenkt. Das Ritterkrenz erhalten * Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht verlieh dem Chef des Stabes der Seekriegsleitung, Vizeadmiral Schniewind, und dem Befehlshaber der Unterseeboote, Konteradmiral Dönitz, das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes. Der Führer hat damit diese hohe Auszeichnung Offizieren zuteil werden lassen, die auf die Planung und Leitung der Seeoperationen entscheidend eingewirkt oder den Ansatz der Unterseebootswaffe verantwortlich geleitet haben. EK. für Westwallarbeiter Vom Oberbefehlshaber des Heeres überreicht * Im Namen des Führers und Obersten Befehlshabers der Wehrmacht verlieh der Oberbefehlshaber des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, elf Westwallarbeitern, die sich bei dem Bau von Befestigungsanlagen in vorderster Linie unter feindlichem Feuer durch kaltblütiges und umsichtiges Verhalten besonders ausgezeichnet haben, das Eiserne Kreuz 2. Kl. Drei dieser Westwallarbeiter wurden am Geburtstag des Führers von Reichsminister Dr. Todt dem Oberbefehlshaber des Heeres vorgestellt. Es waren der Ingenieur und Betriebsführer Karl Göttert aus Weisel(Kreis St. Goarshausen), der Frontführer(SA.= Oberführer) Hans=Gerhard Breymann aus Göttingen und der Vorarbeiter Franz Hoffmann aus Essen. Generaloberst von Brauchitsch überreichte ihnen die Auszeichnung und sprach ihnen seine Anerkennung für ihr Verhalten aus. Es habe den Beweis erbracht, daß der deutsche Arbeiter, auch wenn er nicht die Uniform des Soldaten trage, im feindlichen Feuer seinen Mann stehe. Den acht anderen Westwallarbeitern überreichte Reichsminister Dr. Todt im Auftrage des Oberbefehlshabers des Heeres das EK. Gedenken an Richthosen Kränze an seinem Grab niedergelegt * Zum Gedenken an Deutschlands erfolgreichsten Kampfflieger im Weltkrieg, Manfred Freiherr von Richthofen, wurden anläßlich der 22. Wiederkehr seines Todestages an seinem Grab auf dem Berliner Invalidenfriedhof mehrere Kränze niedergelegt. Ein Lorbeerkranz von Generalfeldmarschall Göring trug auf der Hakenkreuzschleife die Worte:„Meinem tapferen Kameraden— Hermann Göring". Ferner sah man Kränze von General der Flieger Adet, des NS.= Fliegerkorps und des Jagdgeschwaders Richthofen. Ein Doppelposten der Luftwaffe hielt die Ehrenwache. Lächerliche Versuchsballons über die russische Politik auf dem Balkan und in Fernost * Die englische Zeitung„News Chronicle“ und die französische Nachrichtenagentur„Havas“ haben die Nachricht verbreitet, daß zwischen der Sowjetunion und Rumänien Besprechungen unter Hinzuziehung des französischen Botschafters in Rumänien geführt worden seien, um eine Vereinbarung bezüglich der russischen und rumänischen Truppen an der Grenze zu erzielen. Die russische Nachrichtenagentur„Taß“ ist ermächtigt, zu erklären, daß diese Information vollkommen erfunden ist. Weiter wurde behauptet, daß demnächst politische Besprechungen zwischen der Sowjetregierung und einer jugoslawischen Delegation in Moskau stattfinden würden. Diese Besprechungen sollten den Zweck haben, die jugoslawische Stellung seinen Nachbarn gegenüber zu verstärken.„Taß“ ist ermächtigt, zu erklären, daß auch diese Information reine Erfindung ist. In Wirklichkeit wird in Moskau eine Wirtschaftsdelegation erwartet um die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern zu regeln. Ferner wandte sich„Taß“ gegen Gerüchte, wonach sich Rußland im Fernen Osten Rückendeckung zu verschaffen suche, um im Südosten Europas und in Europa im allgemeinen freie Hand zu haben.„Taß“ ist beauftragt. zu erklären, daß diese Gerüchte in keiner Weise der Wirklichkeit entsprechen und lächerlich sind. Donaueinfahrt für bewaffnete Handelsschisse gesperrt * Im rumänischen Amtsblatt ist ein königliches Dekret erschienen, durch das bewaffneten Handelsschiffen die Einfahrt in die Donau unterlagt wird. Seite 2. Nr. 16 735 General-Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten 22. April 1940 Aberan Ausgaben für dir Fagend Rudolf Heß deutet den Jührer als bestes Vorbild im Kampf und Einsatz * Der Stellvertreter des Führers, Reichominister Heß. richtete am frühen Vormittag des Geburtstages Adolf Hitlers durch den Rundfunk folgende Ansprache an die deutsche Jugend: Meine lieben deutschen Jungen und Mädel! Ihr habt eure Arbeit unterbrochen, eure Bücher beiseite gelegt. Ihr grüßt in dieser Morgenstunde seines Geburtstages den Führer Großdeutschlands. In vielen tausenden von Betriebsappellen, in ebenso vielen Schulfeiern seid ihr deutschen Jungen und Mädel vereint in Gedanken der Liebe, der Verehrung und der Dankbarkeit für den Führer. Jeder von euch und jede von euch möchte heute am liebsten, dem Führer selbst die Hand drücken. Und möchte ihm persönlich sagen dürfen: Mein Führer, auch ich wünsche Dir Glück. Auch ich danke Dir. Auch ich gehöre Dir. Und alle Deutschen haben nur den einen Wunsch an das Schicksal, daß Du, unser Führer, noch viele Jahrzehnte bei uns bist. Daß Du, Adolf Hitler, noch lange, lange Dein Volk führst. Daß Du noch lange, lange in guten und schweren Zeiten als lebendiges Vorbild vor uns stehst, daß Du wie bisher unser Leben leitest und unser Dasein gestaltest. Denn Du machst unser ganzes Sein wertvoll dadurch, daß wir für Dich leben, für Dich kämpfen und, wenn es sein soll, für Dich sterben können. Meine Jungen und Mädel! Ihr wäret nicht Adolf Hitlers Jugend, wenn ihr heute nicht den Wunsch hättet, irgendwo im Kampf an der Front mit dabei zu sein. Ich weiß, daß die meisten von Euch mit ihrem Schicksal hadern, daß sie noch zu jung sind um Soldat zu sein. Ich weiß, daß der höchste Wunsch von euch Jungen wäre, jetzt im Norden zu stehen. Als Flieger, als Bombenschütze möchtet ihr in Deutschlands wunderbaren Kampfmaschinen sitzen, britische Schlachtschiffe versenken oder Flugzeuge des Gegners abschießen. Auf Zerstörern oder=Booten möchtet ihr fahren oder euch auszeichnen bei Spähtruppunternehmen im Westen. Ihr müßtet ja nicht Jungen des neuen Deutschland sein. wenn dieser Wunsch nicht in euch brennen würde! Noch hat das Schicksal nicht gewollt, daß ihr in Panzerwagen sitzt, daß ihr als Artilleriebeobachter im Vorfeld liegt, daß ihr zur See oder zur Luft als Soldaten für den Führer und für Deutschland kämpft. Doch tröstet euch, auch euer Einsatz als Männer wird Deutschland einst brauchen, so wie es ihn heute schon braucht, obwohl ihr noch Jungen seid. Der eine oder andere von euch Aeltesten wird vielleicht in diesem Krieg noch an die Front kommen, euch allen aber wird das Leben noch Möglichkeiten genug geben, zu beweisen, daß ihr ganze Kerle seid. Nach diesem Krieg wird Deutschland wieder Kolonien besitzen. Und dort werdet ihr Raum genug und Gelegenheit genug finden, in Arbeit und in Abenteuer, in Kampf und Fleiß den Drang der Jugend in ungewisses Neuland und ungewisse Ferne zu betätigen. Dort können diejenigen von euch, in deren Adern das Blut der alten Wikinger sich rührt. Entdeckerfahrten unternehmen auf eigenem deutschen Gebiet. Wenn der große Kampf bestanden ist, den wir jetzt führen, steht die Welteuch offen: die Welt eures großdeutschen Vaterlandes und die Welt, in der das deutsche Volk sich den Platz erkämpft haben wird, der ihm gebührt. Gewonnen wird dieser Kampf nur durch heldischen Einsatz. Und für diesen beldischen Einsatz habt gerade ihr, die Jugend, den rechten Sinn. Die Jahre, in denen ihr jetzt steht. sie hat Natur und Allmacht beschenkt mit dem großen Schwung des Glaubens an Heldentum und Tapferkeit. In jedem gesunden Jungen und jedem gesunden Mädel steckt neben der Freude an Abenteuern und der Achtung vor großen Leistungen die Bewunderung für die heldische Tat. Was lest ihr denn am liebsten? Doch keine friedlichen Geschichten von Leuten, die artig am Ofen hocken und in Ruhe darauf warten, daß in einer schönen warmen Stube in friedlicher Eintracht ein kleines Mädchen seine Puppe ins Bett bringt. Ihr lest doch mit gleicher Leidenschaft, was auch wir in unserer Jugend verschlungen haben: Karl May und Lederstrumpf. Abenteuer an fernen Goldtüsten, Kämpfe mit wilden Tieren. Jagd auf Riesenfische. Ihr lest die Bücher über wagemutige Seefahrten. Ueber Sturmfahrten am Kap Horn. Ihr lest die Heldensagen eures Volkes, ihr wollt wissen. wie Friedrich der Große einst gekämpft, wie Bismarck und Moltke einst gesiegt. Wie ein Weddigen, ein Bölcke, ein Immelmann, ein Richthofen, ein Hindenburg, ein Graf Spee, ein Admiral Scheer ihre großen Siege erfochten, das nehmt ihr auf in eure Herzen, das begeistert euch, das lebt in eurer Phantasie. Es läuft euch heiß durch die Adern, wenn ihr heute miterlebt, wie das gewaltige Heldentum, das im großen Krieg tausendfach sich gezeigt hat, sich heute wieder erweist. Ihr seid in euren Gedanken dabei, wenn die Zerstörer unserer jungen deutschen Flotte beim rücksichtslosen Einsatz in Narvik unvergänglichen Ruhm an ihre Fahnen heften. Voll Stolz hört ihr vom Einsatz bis zum Letzten so mancher=Bootbesatzung, lest ihr vom großen Kampf unserer FlugzeugStolz lest ihr vom großen Kampf unserer Flugzeuggeschwader und ich weiß, was in euch vorgeht, wenn ihr durch den Rundfunk die Kampfschilderungen hört, die euch den Atem stocken lassen: Ich weiß, ihr seid glücklich dann, Kinder dieses deutschen Volkes zu sein, dessen Männer solche Taten vollbringen. Und mit Recht seid ihr glücklich und stolz, denn ein größeres Erlebnis gibt es nicht auf dieser Erde. Je schwerer es für euch ist, nicht selbst schon an der Front des großen Kampfes zu stehen, umso leichter muß es für euch sein, heute schon alles zu tun, um auf dem Platz, auf dem ihr heut steht, eure Pflicht zu erfüllen! Seid ihr hier schon ganze Jungen wie eure Väter und Brüder draußen ganze Männer sind, dann werden die draußen auf euch stolz sein, wie ihr stolz seid auf sie. Und stolz auf euch kann auch der Führer sein. Jeder von euch, jeder Junge und jedes Mädel kann auch heute seinen Teil beitragen zum Sieg. Ihr in Werkstätten, Kontoren und Fabriken, ihr seid ja vielleicht schon direkt tätig an dem, was der kämpfende Soldat draußen braucht. Wenn ihr eure Arbeit gut macht, fleißig seid und lernt, dann helft ihr am Gelingen des Ganzen. Denn das wißt ihr ja schon aus eurem täglichen Dienst, daß aus vielen kleinen Einzelleistungen die Gesamtleistung sich zusammensetzt. Und die Gesamtleistung des ganzen Volkes entscheidet über den Sieg. Ob auf den Schulbänken, ob in der Werkstatt, im Dienst der HJ. und des B9M., ob zu Hause bei euren Müttern: überall habt ihr Aufgaben, die ihr erfüllen müßt, wenn ihr von euch sagen wollt, daß ihr rechte deutsche Jungen und Mädel Adolf Hitlers seid. Besonders ihr Mädel: Ihr könnt der Mutter freiwillig manche Arbeit abnehmen und gerade dann, wenn sie schwer ist, sie stets frohen Mutes verrichten. Ob ihr heute schon in der Fabrik steht, ob ihr Metall sammelt oder Abzeichen verkauft, ob ihr den Verwundeten in den Lazaretten eine Freude bereitet, ob ihr den Frauen Kohlen oder Kartoffeln in den Keller fahrt, ob ihr für sie einholen geht, ob ihr, wie ihr in diesem Winter oft getan habt, Schnee schippt oder ob ihr Mädel euch bemüht, die ganz Kleinen zu pflegen und zu betreuen, was ihr tut, das ist ganz gleich! Daß ihr es mit Liebe tut und euch ganz einsetzt, darauf kommt es an, so wie es im Leben immer darauf ankommt, wie einer sich einsetzt und daß er ganz macht, was er anpackt. Nicht nur im Krieg: Immer kann unerwartet ein Junge oder ein Mädel vor einer Lage stehen, die den ganzen Einsatz bis zur heldischen Leistung erfordert. Dann ist der Augenblick gekommen, in dem ihr beweisen müßt, was in euch steckt! Dann ist die Stunde der Bewährung da. Dann nimmt das Schicksal nicht Rücksicht darauf. ob ihr hart oder weich erzogen seid. Ob euer Charakter der Lage gewachsen ist oder nicht. Ob eure Körperkräfte stark oder schwach sind! Danach fragt das Schicksal nicht, sondern es stellt euch vor die große Probe. Und mancher Junge und manches Mädel, denen man es äußerlich nicht ansah, haben oft schon Taten wirklichen Heldenmutes in jungen Jahren verrichtet. Vor nicht allzu langer Zeit las ich von einem fünfjährigen Jungen. Er war allein mit seinen noch jüngeren Geschwistern in einer Wohnlaube, als plötzlich in ihr ein Feuer ausbrach. Statt davon zu lausen, wie es bei einem so kleinen Jungen wirklich nicht verwunderlich gewesen wäre, brachte er seine Geschwister in Sicherheit und alarmierte dann die Nachbarn. Ich ließ ihn später zu mir kommen, um dem kleinen Burschen die Hand zu drücken. Zu meiner Ueberraschung brachte der Vater mir einen ganz schmächtigen Jungen, still und schüchtern, und doch war es ein Held! Und ich entsinne mich eines BDM.=Mädels, das mehrere Kinder nacheinander in einer unerhörten Schwimmleistung vor dem Ertrinken rettete, bis es beim letzten tot umsank. Solche kleinen Helden des Alltags bleiben in ihrer Mehrzahl im Verborgenen. Und doch verdienen ihre Leistungen nicht weniger Anerkennung als die Leistung anderer, die der Oefsentlichkeit bekannt werden. Alle wirklichen heldischen Leistungen geschehen aber stets um ihrer selbst willen! Sie geschehen um der Rettung anderer oder um des Dienstes der Gesamtheit willen! Sie werden so vollbracht, wie sie der Soldat an der Front vollbringt. Heldentum trägt seine Ehre in sich! Denn: Wehe dem Volk, das keine Heldenverehrung mehr kennt! Ein solches Volk hat den Geist nicht mehr in sich, aus dem die heldische Leistung entspringt. Salch ein Volk muß über kurz oder lang zugrundegehen! Denn wenn ganz große Gefahren kommen, wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt, es in Frieden leben zu lassen, dann fehlen die Menschen, die bereit sind, ihr eigenes Leben einzusetzen, und wenn nötig. ihr eigenes Leben hinzugeben, damit das Leben der Gesamtheit erhalten bleibt! Menschen, die heldischen Geist nicht kennen, bekümmern sich nur um ihr eigenes Ich, um ihr eigenes Wohlergehen! Solche Menschen scheuen jede Gefahr und meiden den kämpferischen Einsatz. Sie wollen es nicht wahr haben, daß sie trotzdem selbst zu leiden haben, ja zugrundegehen müssen, wenn die Gesamtheit, von der sie ja nur ein Teil sind, Schaden leidet und dem Untergang entgegengeht! Wie hat jeder einzelne Deutsche Not gelitten, als 1918 heldischer Geist fast ausgestorben war. Not gelitten damals, als Feinde im Innern, Juden und ihre Mitläufer. es der Mehrheit unseres Volkes eingeredet hatten, daß kämpfen sinnlos und zwecklos sei, daß ein Dummkopf sei, wer sein Leben im Krieg einsetzt. Wohin waren wir gekommen, als man uns Deutschen einreden wollte, daß der wahre Held der Feigling sei! Ihr alle wißt es aus dem Schicksal eurer Familien, daß es damals nicht lange gedauert hat, bis jeder einzelne zu spüren bekam, was es heißt, wenn die Masse eines Volkes seige ist, das Leben nicht mehr einzusetzen bereit ist und nur an sich selbst denkt. Vergeßt es nie, wie damals am Rhein, im Industriegebiet englische und französische Besatzungstruppen die Deutschen behandelt haben! Vergeßt es nie, daß Neger damals, von französischen Offizieren angetrieben. Deutsche vom Bürgersteig verjagten. Vergeßt es nie, daß Engländer und Franzosen deutschen Männern und Frauen mit der Reitpeitsche ins Gesicht schlugen, wenn es ihnen gerade paßte! (JFortsetzung auf Seite 4) Aber anem Tan stehr das Pflichlsewaßrsein! Aufruf des Generalfeldmarschalls an die Männer und Frauen in der deutschen Wirtschaft * Generalfeldmarschall Göring erließ als Beauftragter für den Vierjahresplan einen Aufruf an die Männer und Frauen der deutschen Wirtschaft, in dem es heißt: „Männer und Frauen in der deutschen Wirtschaft! Auf Pflichtgefühl, Opferfreudigkeit und Gemeinschaftssinn ist auch die deutsche Kriegswirtschaft aufgebaut. Nicht willkürliches Erwerbsstreben des einzelnen, sondern die Erfordernisse der Gesamtheit bestimmen heute die deutsche Wirtschaft. Das unterscheidet das Wirtschaftsgeschehen unserer Zeit von den früheren Epochen. Ohne Disziplin und Einordnung hätten wir die uns vom Führer gestellten gewaltigen Aufgaben nie lösen können. Männer und Frauen des schaffenden Volkes! Laßt uns geloben, daß wir an diesen nationalsozialistischen Grundsätzen festhalten wollen. Sie sind der Kraftquell, der uns zu höchster Leistung befähigt. Wenn Du, schaffender Volksgenosse, Dir die Wahrheit dieser Erkenntnis immer vor Augen hältst, dann schaffst Du im harten Werktag wie der Soldat an der Front für die Zukunft des deutschen Volkes. Darum glaube niemand, daß es auf ihn allein nicht ankäme. Im letzten Grunde hangt alles von der Einstellung des einzelnen ab, im Stollen unter Tage, in Hütten= und Walzwerken, in Fabriken und Verkehrsbetrieben, in Büros und Laboratorien ebenso wie auf dem Lande, wo der Bauer und die Landfrau in ewigem Wechsel von Aussaat und Ernte ihr schweres Tagewerk verrichten. Wenn jeder stets und überall das Bewußtsein in sich trägt, daß es gerade auf ihn und seine Arbeit ankommt, dann wachst Geistiges Bonwert des Deaschrams im Isten Institut für Ostarbeit von Generalgouverneur Dr. Frank in Krakau eröffnet * In der alten Jagiellonischen Bibliothek eröffnete am Samstagvormittag der Generalgonverneur für die besetzten polnischen Gebiete, Reichsminister Fr. Frank, in Gegenwart vieler hoher Vertreter der Wehrmacht, SS. und Polizei des Generalgouvernements sowie vieler leitender Persönlichkeiten der sonstigen deutschen Verwaltungsstellen das Institut für deutsche Ostarbeit, das nach Worten des Generalgouverneuts dazu berufen ist, das geistige Bollwerk des Deutschtums im Osten zu werden. Um der Eröffnung eine besondere Note zu geben, war sie auf den 20. April gelegt worden, um damit dem Führer auch von Seiten des Generalgouvernements eine Gabe besonderer Art darzubringen. Generalgouverneur Dr. Frank gedachte zunächst des Geburtstags des Führers und zeichnete vor den Zuhörern in dem mit kostbaren wissenschaftlichen Werken ausgestatteten Lesesaal der zweitältesten deutschen Universität ein packendes Bild von der säkularen Größe und Bedeutung der Persönlichkeit Adolf Hitlers, um dann auf die Aufgaben des Instituts einzugehen. Das Institut habe eine große Sendung. Es solle eine große wissenschaftliche Forschungs= und Lehrstätte, aber auch eine praktische Unterrichtsstätte für die Männer und Frauen sein, die berufen seien, im Generalgouvernement zu wirken. Darüber hinaus solle das Institut vor allem auch der Unterrichtung der deutschen Oeffentlichkeit über die Ostfragen des Generalgouvernements durch eine eigene Zeitschrift und eine eigene Schriftenreihe dienen. Es solle ferner der Sicherstellung des gesamten geschichtlichen und sonst allgemein wichtigen Materials für die Erforschung der deutschen Geschichte in diesem Raum, vor allem durch Ausgrabung alter germanischer Fundstätten, dienen und schließlich eine große Bibliothek und ein Archiv für deutsche Ostarbeit aufbauen. Ukrainer und Goralen bei Frank Abordnungen auf der Krakauer Burg * Auf der Krakauer Burg empfing der Generalgouvere neur für die besetzten polnischen Gebiete, Reichsminister Dr. Frank, nacheinander Abordnungen der Goralen und der Ukrainer. Die Sprecher der von den Polen jahrelang unterdrückten Volksstämme gaben ihrer Freude über die ihnen jetzt zuteil werdende wirtschaftliche und kulturelle Förderung Ausdruck und versicherten loyale Mitarbeit am Aufbau des Gebietes. Der Generalgouverneur erklärte, daß die Deutschen nicht in das Land gekommen seien, um zu unterdrücken oder zu entnationalisieren, sondern jedem loyal seiner Pflicht nachkommenden Volkstum Eigentum, Glauben, Trachten, Sitten und Eigenheiten zu gewährleisten. Es sei das Bestreben, unter dem Schutz des Großdeutschen Reiches alle in diesem Gebiet lebenden Volksstämme glücklich zu machen. Der ukrainischen Abordnung gegenüber eröffnete der Generalgouverneur den Entschluß, den Ukrainern, die von den Polen geraubte Kathedrale von Chelm, die für die Ukrainer den Charakter eines Nationalheiligtums besitzt, mit sofortiger Wirkung zurückzugeben. aus den Millionen der Schaffenden die ungeheure Kraft, die Höchstes vollbringt und sich allen Gewalten zum Trotz durchsetzt. Dann erfüllt Ihr, Werkmänner und Werkfrauen der deutschen Wirtschaft, die Erwartung, die der Führer in Euch gesetzt hat.“ Auch im Krieg keine Arbeitslosigkeit Minister Seldte sprach über den Arbeitseinsatz * Reichsminister Seldte weihte einen neuen Gemeinschaftsraum des Berliner Arbeitsamtes ein. Bei dieser Gelegenheit sprach er über den Arbeitseinsatz. Wenn das Reich auch auf sozialpolitischem Gebiet einen großen Vorsprung vor den Feinden hätte, so liege die Ursache vor allem darin, daß die Grundsätze einer staatlichen Ordnung des Arbeitslebens und Lenkung der Arbeitskraft nach großen nationalen Gesichtspunkten bereits im Frieden sorgfältig verwirklicht und ausgebaut worden seien. Infolgedessen hätte man zu Kriegsbeginn nur noch Ergänzungen und Anpassungen an die neue Lage vorzunehmen brauchen. Das sei auch der Grund für die arbeitseinsatzmäßig ohne größere Reibungen gelungene Umstellung der Wirtschaft auf die Kriegswirtschaft. In Erinnerung an den Weltkrieg seien im September Gerüchte über eine Arbeitglosigkeit in großem Ausmaß aufgetreten. Diese Gerüchte seien gänzlich unbegründet gewesen. Im September hätte man rund 120 000 Arbeitslose gezählt und erst im Dezember habe sich ein geringer Zugang infolge winterlicher Einflüsse gezeigt. Damals seien insgesamt 128000 Arbeitslose gezählt worden. Die große Kälte habe dann im Januar einen Anstieg der Arbeitslosenzahl auf etwa 256000 gebracht. Trotz der anormalen Witterung in diesem Winter sei aber bereits im Februar ein Rückgang der Arbeitslosigkeit eingetreten. Diese rückläufigt Bewegung habe sich verstärkt im März fortgesetzt, is dem nur noch 137 000 Arbeitslose gezählt worden seien. Inzwischen habe sich eine weitere Abnahme der Zahl der Arbeitslosen ergeben. Im gesamten Reichsgebiet seien am 19. April 105000 männliche und weibliche Arbeitslose gezählt worden. Davon sei aber nur etwa ein Zehntel voll einsatz= und ausgleichsfähig. Praktisch habe Deutschland also trotz des Krieges keine Arbeitslosigkeit. Ein Heher muß gehen * Nordamerikas Außenminister Hull verfügte, daß der nordamerikanische Gesandte Cromwell spätestens im Mai seinen Posten in Ottawa aufgeben und aus dem diplomatischen Dienst ausscheiden muß. Cromwell hatte bekanntlich in einer Rede gegen das Reich gehetzt. Bluturteil in Damaskus * Die französischen Behörden in Syrien stehen in der Unterdrückung der Araber den Engländern in Palästina nicht nach. Das Militärgericht in Damaskus fällte wieder eine Reihe von Bluturteilen. Sieben arabische Nationalisten wurden zum Tode verurteilt. neunzehn erhielten fünf bis zwanzig Jahre Zwangsarbeit. Druck u. Verlag: Vonner Nachrichten Hermann Neusser..=G. Verleger: Dr. Otto Welder: Hauptschriftleiter: Edmund Eis: stellvertr. Hauptschrittletter: Toni Weinand(z. Zl. im Felde): verantwortlich für Politik und Wirtschaft: Tomi Weinand, I. V. Hans Nordmann: für Ortsteil und Vermischtes: Edmund Els: für Feuilleton, Unterhaltung und Bilder: Willi Dünwald: für Umgegend: Johann Ignaz Schmit: für Sport: Alols Haak(z. Zt. im Felde), 1. V. Haus Allendorf: für Anzeigen: Alvert Dubberke: alle in Bonn Anzeigen laut Preisliste Nr. 6. Das Buch als guter Kamerad im Kriege Tagung der Buchhändler in Leipzig— Aufgaben der Verleger Der Börsenverein der deutschen Buchhändler zu Leipzig trat als wirtschaftliche Spitzenvertretung des Buchbandels unter Leitung seines Vorsiebers, Hauptamtsleiter Wilhelm Baur, zu seiner Hauptversammlung zusammen. Zahlreiche Ebrengäste wohnten der Versammtung bei, an ihrer Spitze der Präsident der Reichsschrifttumskammer Staatsrat Hanns Johst. Außerdem konnte der Vorsteber die rückgewanderten baltischen Buchhändler und die Vertreter des deutschen Buchbandels in den befreiten Ostgebieten, ferner die Vertreter der Buchhändlerorganisation Ingoslawiens begrüßen. Der Vorsteher Wilhelm Baur gab dem deutschen Buchhandel die Parole für seine kommende Arbeit. Er führte u. a. aus: Wenn im letzten großen Krieg die seelische Verteidigung versagte, so soll und darf Aehnliches diesmal nicht wieder eintreten. Dafür hat der Nationalsozialistische Staat vorgesorgt. Eines der Mittel in diesem Kampfe ist das Buch, und zwar das deutsche Buch. Gewiß bleibt für jeden für uns die soldatische Pflichterfüllung Ausdruck des höchsten Hingabewillens für unser Volk. Solange wir aber eine Aufgabe in der Heimat zugewiesen erhalten, solange hat jeder an dieser Stelle seine Pflicht und Schuldigkeit zu tun. Jetzt gilt es zu beweisen, daß das Wort vom Buchhändler als Kulturmittler kein leeres Schlagwort, sondern Ausdruck einer inneren Verpflichtung ist. Für den Mann an der Front ist das Buch der gute Kamerad im Kampf und in ruhigen Stunden. Schon wenige Monate nach Ausbruch des Krieges fuhr der erste Frontbuchhandelswagen zu den vorderen Linien. Ich muß der Deutschen Arbeitsfront, die die Ausstattung von 12 großen Bücherbussen ermöglichte, danken, möchte gleichzeitig aber auch mit Genugtuung feststellen, daß der deutsche Buchhandel das Opfer des Verzichtes der unmittelbaren Belieferung der Wehrmacht auf sich nahm. Die Ausschaltung Einzelner von dieser Aufgabe vermied ungerechtfertigte Kriegsgewinne. Berichte von der Front beweisen, daß der eingeschlagene Weg richtig war. Ministerialdirigent“ Haegert führte dann u. a. aus: Auch der deutsche Buchhandel habe im Kriege wesentliches geleistet. Durch den mit größter Schnelligkeit organisierten Frontbuchhandel und die Propagandaaktion„Sendet Bücher an die Front“ seien die deutschen Soldaten ausreichend mit Büchern auch künftig versorgt. Die deutschen Verlage hätten ferner eine brauchbare Kriogsliteratur geschaffen. Ministerial= dirigent Haegert nahm dann gegen das Vorurteil, das gegen den Druck der Antiqua=Schrift besteht, Stellung und erklärte, alle Bücher, die auch für das Ausland wichtig sind, müssen in Antiqua gedruckt werden. Es ist eine Forderung, von der wir unter keinen Umständen abgehen werden.— Viele unserer besten Schriftsteller stünden als Soldaten an der Front und wären in erster Linie dazu berufen, ihre Stimme zu erheben. Es werde eine besondere Propagandaaktion zu Gunsten der Werke dieser Männer stattfinden. Aus den Reihen unserer Dichter an der Front müssen die Werke kommen, die den Freiheitskampf unseres Volkes verherrlichen.—Es ginge im Kriege nicht an, daß bei wertvollen Büchern und Zeitschriften an Papier gespart werden müßte, während kulturwidrige und minderwertige Bücher einen erheblichen Teil des Papiers in Anspruch nehmen würden. Es seien Maßnahmen ergriffen, um den notwendigen Ausgleich zu schaffen. Auch auf dem Gebiet des leichten Unterhaltungs= und Kriminalschrifttums müßte ein Mindestmaß von Niveau verlangt werden. Es seien in letzter Zeit viele Bauernromane erschienen. Ein Zuviel sei hier gefährlich. Wo bleiben die Romane, die Großstadtprobleme in künstlerischer Form behandeln? Zum Schutz der Jugend seien zu Beginn des Krieges die minderwertigsten Schmökerreihen beseitigt worden. Durch die Aktion„Jugend und Buch“ sei die Oeffentlichkeit auf das gute Jugendbuch aufmerksam gemacht worden. Auch das deutsche Fachbuch gelte als besonders verdienstvolle Leistung unserer Verleger. Zum Schluß betonte Ministerial= dirigent Haegert, daß der deutsche Dichter im zukünftigen Leben der Nation ein gewichtiges Wort mitsprechen würde. Er werde noch mehr als bisher berufen sein, die seinen Saiten des deutschen Gemüts auf seine Weise zum Erklingen zu bringen. An diesen Aufgaben der deutschen Dichter werde auch der Verleger mitwachsen. Im geschäftlichen Teil wurde mitgeteilt, daß durch Reichsgesetz die deutsche Bücherei zu einer Anstalt öffentlichen Rechts erklärt worden ist. Damit wird grundsätzlich an der Tätigkeit der Deutschen Bücherei nichts geändert. Weiter wurde mitgeteilt, daß der Plan, die Reichsschule des deutschen Buchhandels in einem eigenen Gebäude unterzubringen, wegen der Zeitverhältnisse zurückgestellt werden mußte.— An den Führer und an Reichsminister Dr. Goebbels wurden Ergebenheits= und Grußtelegramme gesandt. Reichsleiter Rosenberg sprach Die Kantate=Veranstaltungen der deutschen Buchhändler fanden gestern mit einer Großkundgebung ihren Höhepunkt, in der Reichsleiter Alfred Rosenberg sprach. Er ging in seinen oft von lebhaftem Beifall begleiteten Ausführungen von dem großen Kampf aus, den das zum ersten Mal in der zusammengeballten Kraft aller seiner Stämme unter einer einzigen Fahne stehende deutsche 80=Millionen=Volk als schicksalsnotwendig erkannt habe. Es handele sich um den Kampf der alten Autoritäten gegen die europäische Wende und die Revolutionierung des Weltbildes, die die nationalsozialistische Revolution bedeute. Dank dieser großen Lebenstat der deutschen Nation sei aber auch der Weg frei geworden für kühne Forscher und Denker wie schon seit 500 Jahren nicht mehr.„Wir wissen". erklärte der Reichsleiter,„daß eine Ueberwindung vergangener Epochen nicht gemessen werden kann mit der Lebensspanne eines einzelnen Menschen. Wir wissen daß es sich um eine Erziehung auf viele Jahrzehnte handelt.“ Deshalb werde die Herstellung einer um fassenden Lehre und Grundlage für alle wissenschaftlichen Werke und für alle Gebiete des Lebens eine große Aufgabe für alle Forscher und Denker sein, aber auch für alle schöpferischen Verleger und Buchhändler. Die nationalsozialistische Revolution werde sich niemals dazu hergeben, ehrwürdig Altes zu zerschlagen, denn damit würde sie zugleich das ewige Wesen und die Schöpferkraft des ewigen Deutschland zerschlagen, die sich in dieser Form einmal geäußert habe. Das 19. Jahrhundert sei die Periode des großen Sammelns gewesen. Unsere große Aufgabe sei es jetzt, eine Epoche der gewissenhaften Wertung herbeizufuhren. Der Sieg in der Weltgeschichte gehe nicht nur mit den stärksten Bataillonen, sondern auch mit den stärkeren Ideen. Die deutsche Wehrmacht und das ganze deutsche Volk wisse, daß es einen politischen Existenzkampf zu führen habe, es wisse aber auch, daß wir an der Spitze einer neuen Idee marschieren und daß wir die Bannerträger einer Neuordnung des europäischen Kontinents seien. Darum sei der Dichter innerlich verpflichtet, dieser Anschauung vom Leben zu dienen und damit die große Einheit auch von innen heraus immer stärker schmieden zu helfen. Das deutsche Volk habe mitten im tiefsten Niedergang die Geburtsstunde seiner höchsten Wiedergeburt erlebt. Darum seien wir des festen Glaubens, so schloß Alfred Rosenberg seine Ausführungen, daß die Kräfte, die den November 1918 überwanden, auch die Kraft besitzen werden, ein neues Zeitalter der Forschung und Kultur heraufzuführen. Burgschauspielerin Katharina Schratt gestorben Im Alter von 85 Jahren verstarb zu Wien die einst vergötterte Naive und spätere jugendliche Salondame des Wiener Burgtheaters, Katharina Schratt, die über ihr hohes künstlerisches Wirken hinaus besonders auch durch ihre herzliche und schlichte Freundschaft mit Kaiser Franz Josef bekannt geworden ist. Sie war am 11. September 1855 in Baden bei Wien geboren und begann ihre künstlerische Laufbahn in Berlin, von wo sie Laube nach Wien holte und schließlich für das Burgtheater gewann, als er die Leitung dieser berühmten Bühne übernahm. Hier feierte Katharina Schratt von 1883 bis 1900 die höchsten Triumphe und war ein erklärter Liebling des Publikums. Aber weder diese Erfolge noch ihre Freundschaft mit dem Kaiser haben ihren liebenswürdigen und schlichten Charakter ändern können. Nie hat sie sich zum Spielball politischer Intrigen machen lassen, und immer hat sie es abgelehnt — auch in einer Zeit, als es ihr wirtschaftlich nicht gerade glänzend ging—, irgendwelche Erinnerungen zu veröffentlichen, obgleich ihr insbesonders von amerikanischer Seite große Angebote nach dieser Richtung hin gemacht worden sind. Eine Bonner Kulturfilm=Uraufführung Im Rahmen einer Morgenveranstaltung zeigte das Metrovol-Theater gestern in Uraufführung den neuen Expeditionsfilm„Dschungel=Geheimnisse“. Dieser Kulturfüm unterscheidet sich von seinen Vorgängern insbesondere dadurch, daß er die vielen Erlebnisse der Expoditionsteilnehmer im Rahenen einer Spielbandlung schildert und sich dabei des gesprochenen Wortes nur ergänzend bedient. Die Aufgabe der Expedition war, die Geheimnisse der seit Jahrhunderten verschollenen und im unwegsamen indochtnestschen Dschungelgeviet liegenden Urwaldstadt Angkor zu. lüften. Auf dem Wege dorthin haben die Expeditionsteilnehmer ungebeure Schwierigkeiten zu überwinden. Diese aber werden dadurch belohnt, daß man nicht nur Gelegenheit hat, die zauberhaften Tänzerinnen des Königs von Kambodscha, in dessen Reich die geheimnisvolle Urwaldstadt liegt, zu bewundern, sondern auch sie sowie viele seltene und bisher noch nie gesilmte Tiere der Wildnis im Bilde festzuhalten. Prachtvolle Aufnahmen zeigen die erbitterten Kämpfe zwischen einem Mungo und einer Brillenschlange, die Kämpfe zwischen zwei Tigern und den Kampf zwischen einem Leoparden und seiner späteren Beute, Ungeheure, von den Urwaldbewohnern und den Tieren bereitete Schwierigkeiten waren zu bestehen, ehe es den Erpeditionstellnehmern gelang, Angkor mit seinen märchenhaften Prachtbauten, deren Entstehung heute noch rätfelhaft ist, zu erreichen. Hans Altendorf. Ausstellung westdeutscher Kunst in Amsterdam Im Beisein des Kommissars der Königln für Norobolland, Freiherrn Roell, des deutschen Gesandten, des Oberbürgermeisters von Amsterdam, Dr. de Vlugt, des Oberbürgermeisters von Köln Dr. Schmidt und zahlreicher Vertreter des volländischen öffentlichen und kulturellen Lebens sand in Amsterdam in den Räumen des Städt. Museums die Eröffnung der Kunstausstellung„Der deutsche Westen“ statt, in der durch den Kölner Kunstverein und die Niederländische Gesellschaft eine Auswahl westdeutschen Kunstschaffens der Gegenwart gezeigt wird. f 556h General=Anzeiger für Bonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 16 735. Seite 8 1 5 * d 0 n n n n it 1 * n in v. 18 er F• 1 m re c 1 je 11 re 11 10 75 n s r• d. re r• 26 in er 1. 18 Wonner Nachrichten Spruch Alles Glück auf Erden, Freunde, gibt der Kampf! —, um Freund zu werden, Braucht es Pulverdampf! Eins in Drei'n sind Freunde: Brüder vor der Not, Gleiche vor dem Feinde, Freie— vor dem Tod! Friedrich Nietssche. Kleiner Bonner Stadtspiegel Volksschädling festgenommen! Ein 34jähriger Mann von auswärts wurde wegen Verbrechens gegen die Verordnung zur Bekämpfung von Vollsschäviingen festgenommen. Er hatte einer Frau, deren Mann Soldat ist, ein fingiertes Telegramm geschickt, von dem die Frau annehmen mußte, daß es von ihrem Manne sei, und um postlagernde Uebersendung eines größeren Geldbetrages ersucht. Die Frau hat auch das Geld abgesandt, jedoch ist es dem Verbrecher nicht gelungen, sich in den Besitz des Geldes zu setzen. Der Täter wurde jetzt in Bonn ermittelt Einsteigediebe am Werk! In der Nacht zum 19. April wurden in der Clemensstraße und im Maarflach Einsteigediebstähle versucht. In beiden Fällen waren die im Erdgeschoß befindlichen Fenster nicht geschlossen, sondern nur die Blenden vorgezogen. Da das jedoch kein sicherer Schutz ist, empfiehlt es sich, die Blenden von innen so zu sichern, daß sie von außen nicht ohne weiteres geöffnet werden können. Die Einsteigeversuche geschahen kurz vor Mitternacht. Der Täter wurde durch die Wohnungsinhaben verscheucht; er wird wie folgt beschrieben: etwa 1,70 bis 1,75 Meter groß, schlank, heller Mantel und heller Hut. Zweckdienliche Angaben erbittet die Kriminalpolizei Bonn. Der Geburtstag des Führers in Vonn Fahnen in allen Straßen Straßauf und straßab stand unser Bonn am Tage, da das ganze Volk sich dem Führer in unerschütterlicher Treue und Liebe besonders verbunden fühlte, im Fahnenschmuck— voller Frühling, voller erstem lenzlichen Grün und schmetterndem Vogelsang war der Tag. In unzähligen Schaufenstern grüßte, mit frischem Grün und mit Blumen geschmückt, das Bild oder die Büste des Führers. Die Truppenteile der Bonner Wehrmacht hatten sich zu Appellen versammelt, in denen der Tagesbefehl des Oberkommandierenden verlesen wurde und die Kommandeure Ansprachen hielten; in den Schulen hörte die Jugend im Rahmen schlichter Feiern die Rundfunkansprache des Stellvertreters des Führers. Zu großen Feiern war die Zeit nicht angetan, um so herzlicher aber gedachte ein ganzes Volk des Mannes, dem es seine Wiedergeburt verdankt und nun erneut treue Gefolgschaft und unermüdlichen Einsatz versprach. Bonns Glückwunschtelegramm Der Oberbürgermeisten hat an den Führer zum Geburtstage folgendes Telegramm gesandt:„Die Stadt Bonn und ihre Bürgerschaft entbieten ihrem allverehrten Ehrenbürger, dem Führer des Großdeutschen Reiches, zum Geburtstage die herzlichsten Glückwünsche. In treuer Ergebenheit Rickert, Oberbürgermeister der Stadt Bonn.“ Unbesiegliches tapferes Herz Deutsche Worte aus den Freiheitskriegen „Von diesem Augenblick an gehört keinem von uns mehr das Leben; keiner muß darauf rechnen, das Ende erleben zu wollen; er sei freudig bereit, sein Leben dahinzugeben für das Vaterland!“(York beim Aufbruch aus Berlin 1813.) Bönner Tu und Wehrmannet matschietten Erster Appell der Wehrmannsa Gestern morgen waren auch in Bonn, wie im ganzen Reichsgebiet, die Stürme der SA.=Wehrmannschaften angetreten, um zum erstenmal in der Oefsentlichkeit von ihrem in der vormilitärischen Ausbildung verankerten Wehrwillen Zeugnis abzulegen. Viele der Männer, die sich seit Monaten schon in regelmäßigen Uebungen auf ihren Dienst in der Wehrmacht vorbereiten, waren diesmal in Sporthose und weißem Hemd, der Kluft, die, wie manchen noch erinnerlich, von der SA. in der Kampfzeit getragen wurde, zum Dienst erschienen. Von den einzelnen Standorten marschierten die Formationen zur Gronau und nahmen in Hufeisenform auf der Hauptkampfbahn Aufstellung. Mit den Bonner Wehrmannschaften und den noch nicht zum Heeresdienst eingerückten SA.=Männern waren die Einheiten aus Godesberg und Beuel zum ersten Appell vor dem Standartenführer angetreten. Anmarsch, Aufstellung und Haltung der Mannschaften ließen erkennen, daß sie auf dem Weg der vormilitärischen Ausbildung schon eine beachtliche Strecke zurückgelegt haben. Die Männer, die sich in ihren freien Stunden freiwillig dem Dienst in den Wehrstürmen unterziehen, waren erfüllt von dem stolzen Bewußtsein, in straffer soldatischer Haltung mitmarschieren zu dürfen und bereit zu sein, wenn auch an sie der Ruf des Vaterlandes ergeht. So standen die Stürme tadellos an ihren Plätzen ausgerichtet, als gegen 11 Uhr Standartenführer Korf unter den Klängen des Präsentiermarsches die Front abschritt. Der Standartenführer richtete dann eine kurze Ansprache an die SA. und Wehrmänner, in der er den Kerngedanken der vormilitärischen Ausbildung, die Erfassung aller wehrfähigen Männer, um sie im kampferprobten SA.= und Jahreshauptversammlung des H aften vor dem Standartenführer Geist auf den Heeresdienst vorzubereiten, herausstellte. Vor seiner Rede hatte der Standartenführer zur Kenntnis gegeben, daß SA.=Obersturmführer Fochem vor dem Feinde gefallen ist. Schweigend ehrten die Männer das Andenken des toten Helden, während der Musikzug das Lied vom guten Kameraden intonierte. Das Opfer, das das Vaterland in dieser großen Zeit fordere, erfülle uns nicht mit dumpfer Trauer. Voller Stolz schauten wir auf die Männer, die freudig ihr Leben einsetzten und das Höchste opferten für den deutschen Sieg. Wir alle seien durchdrungen von dem Glauben an den Führer, der uns die Gewißheit gebe, daß er in diesem Kampf die Feinde des Reiches niederringe, wie er damals in den Jahren vor der Machtübernahme die innerpolitischen Gegner bezwungen habe. Die Rede schloß mit einem machtvollen Treuegelöbnis zum Führer, in das die SA. und Wehrmänner freudig einstimmten. Die Einheiten formierten sich dann in Marschordnung und rückten unter Vorantritt des Musikzuges und der Sturmfahnen ab. Gegen 12 Uhr erreichten die Marschkolonnen das Hauptportal der Universität, wo sie im Arkadenhof zum Gemeinschaftsempfang der Berliner Uebertragung mit der Rede des Stabschefs Lutze Aufstellung nahmen. Anschließend marschierten die Formationen mit klingendem Spiel durch einige Straßen der Innenstadt zum Kaiserplatz. Vor dem Kaiser=Wilhelm=Denkmal nahm Standartenführer Korf den Vorbeimarsch der SA. und Wehrmannschaften ab. Wie vorher schon auf dem Markt und auf der Bahnhofstraße, so umsäumten auch hier zahlreiche Zuschauer die Straße. Der Aufmarsch fand gegen 13 Uhr in mustergültiger Disziplin seinen Abschluß. Kriegswirtschaft aus= und Grundbesitzervereins Bonn Der Haus= und Grundbesitzer=Verein Bonn e. V. hielt gestern vormittag in der„Stadtschänke“ seine Jahreshauptversammlung ab, die einen aufschlußreichen Ueberblick über die kriegswirtschaftlichen Maßnahmen gab, die den Hausbesitz betreffen. Nachdem stellv. Vereinsleiter Balthasar Reitz die Erschienenen, vor allem den Vorsitzenden des Rheinischen Landesverbandes, Dr. Andres, Beuel, und den Syndikus des Rheinischen Landesverbandes, Dr. Karl Hesberg, Köln, begrüßt hatte, gab der Geschäftsführer Weckmann den Jahres= und Kassenbericht bekannt, der erkennen ließ, daß der Haus= und Grundbesitzer=Verein Bonn e. V. im Berichtsjahre wieder erfolgreich gearbeitet hat. Der Mitgliederbestand, der sich am 1. Januar 1939 einschließlich der Abgänge auf 1079 belief, stieg bis zum 1. Januar 1940 auf 1230 an. Der Mitgliederbestand sei heute stabil. 5464 mündliche und 3991 schriftliche Auskünfte wurden erteilt, 117 bezw. 154 Mietaufhebungs=Termine wahrgenommen und 123 Verhandlungen mit Behörden geführt. Außerdem wurden 6 Beiratssitzungen und eine Generalversammlung abgehalten. Der Geschäftsbericht für das Jahr 1939 kann als äußerst günstig bezeichnet werden, der des laufenden Jahres verspricht noch günstiger zu werden. Die Vermögensbilanz am 31. Dezember 1939 zeigt eine Aktiva von 1659,02 Mark, abzuglich 458.31 Mark Schulden, verbleibt ein Vermögen von 1290,71 Mark, Kassenprüfer Schreckensberg bat die Versammlung, dem Beirat Entlastung zu erteilen, was mit dem Ausdruck des Dankes erfolgte: Im Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung stand ein Referat über„Hausbesitz und Kriegswirtschaft", das anstelle des verhinderten Dipl.= Volkswirt Bormann, Köln, vom Syndikus des Rheinischen Landesverbandes Dr. Karl Hesberg, Köln, gehalten wurde. Dr. Hesberg gab seinen aufmerksamen Hörern einen Einblick in die kriegswirtschaftlichen Maßnahmen des Staates, die sich sowohl für Vermieter wie Mieter günstig gestalten. Er empfahl, bei Mietstreitigkeiten sich zunächst an die wirtschaftlichen Organisationen zu wenden, die dann ein Vorverfahren einleiteten. Alles solle im Wege der Verständigung geregelt werden. Die Mietpreisbildung sei durch Kriegswirtschaftliche Verordnung stabilisiert. Mietpreisveränderungen seien an bestimmte Maßnahmen geknüpft. Mieterhöhungen und=senkungen seien durch die Preisstovp=Verordnung vom 30. November 1936 ohnehin abgestoppt. Bezüglich der Kostenumlegung bei Brandmauerdurchbrüchen wies der Redner auf die Richtlinien hin, die in den Zweiten Ausführungsbestimmungen zum§ 1 der Neunten Durchführungsverordnung zum Luftschutzgesetz im Ministerialblatt Nr. 11 vom 29. März 1940 veröffentlicht wurden. Dr. Andres, Vorsitzenden des Rheinischen Landesverbandes, sprach nach dem mit großem Interesse aufgenommenen Vortrage und nachdem Einzelfragen beantwortet waren, aus der Praxis für die Praxis und richtete an die Beteiligten den Appell, geringfügige Schwierigkeiten die sich hier und da ergeben, im Interesse der Allgemeinheit nicht aufzubauschen. Der Haus= und Grundbesitzer=Verein stehe jederzeit für die berechtigten Wünsche seiner Mitglieder ein. Auf Einzelfälle eingehend, die kinderreiche Familien als Mieter betrafen, wies er darauf hin, daß Schwierigkeiten von vornherein vermieden seien, wenn kinderreichen Familien Parterre=Wohnungen zur Verfügung gestellt würden. Zum Schluß seiner Ausführungen stellte er heraus, daß der Hausbesitz einen Teil der deutschen Wirtschaft darstelle: den Arbeiten des Haus= und Grundbesitzer=Vereins komme eine große öffentliche Bedeutung zu. Die Regierung gebe keine Anordnung heraus, ohne sie vorher mit den maßgebenden Organisationen besprochen zu haben. Man möge daher auch dem Haus= und Grundbesitzer=Verein die Treue halten und ihn stärken. Aus der Amgegene Schulnachrichten aus dem Landkreis Vonn Der Schulamtsbewerber Lemaire ist endgültig im Schulverband Beuel angestellt worden. Der Rektor i. R. Rohde ist als Vertreter des Schulleiters an der Schule in Bad Godesberg=Friesdorf und der Lehrer i. R. Kahde an der Schule in Merten tätig. Lehrer Charbon in Niederbachem ist verstorben. Mit Beginn des Schuljahres hat der Landkreis Bonn drei neue Hauswirtschaftslehrerinnen eingestellt. Godesberger Nachrichten * In einer Abschiedsfeier, zu der sich die Ortsgruppenleiter und Kreisamtsleiter mit den Parteigenossen der Ortsgruppe Godesberg-Plittersdorf in der Aula der Otto=Kühne=Schule versammelt hatten, sprach der Kreisleiter dem aus seinem Amt scheidenden Ortsgruppenleiter Johann Füssenich den Dank der Partei für die verdienstvolle Arbeit, die er seit langen Jahren für Führer, Volk und Vaterland geleistet hat, aus. Ortsgruppenleiter Füssenich war bereits 1932 Geschäftsführer der damaligen Godesberger Ortsgruppe, deren verantwortliche Leitung er nach der Machtübernahme innehatte. Trotz seines Alters von 70 Jahren hat er sich immer noch mit unermüdlicher Tatkraft für seine politischen Aufgaben eingesetzt. Wegen erhöhter beruflicher Tätigkeit trat er nun von seinem Amt zurück. * Polizeistunde beachten. Es wird noch einmal darauf hingewiesen, daß die Polizeistunde um Vom Rhei Remagen: Metallspende der SA. Der SA.= Sturm Remagen hat gleichfalls seinen Beitrag zur Metallspende geleistet. Die SA.=Männer lieferten u. a. den von ihrem Sturm im Jahre 1935 errungenen „Preis der Wehrmacht" im Rathaus ab. Es handelt sich um eine schwere Bronzebüste, die die SA. gerne der Metallspende zum Geburtstag des Führers zur Verfügung stellte. Brohl: Ein Lastwagen, an dem die Steuerung versagte, prallte an der Nonnsmühle im Brohltal gegen einen großen Straßenbaum, der umgerissen wurde. Personen erlitten zum Glück keinen Schaden.— Der Namedyer Sprudel springt von jetzt an wieder Samstags und Sonntags.— Die Arbeiten am Bau des Schwimmbades in Burgbrohl gehen ihrem Ende entgegen. Man rechnet damit, daß das Bad schon in diesem Sommer benutzt werden kann. Die endgültige Ausgestaltung wird später erfolgen. Andernach: Eine erfolgreiche Nazzia in den Gaststätten. In Andernach wurde zum ersten Mal von der Polizei eine umfassende Razzia in allen Gaststätten durchgeführt. Sie galt vor allem der Ueberprüfung der Bestimmungen der Ausweispflicht, der Meldeordnung und des Gesetzes zum Schutze der Jugendlichen. Insgesamt wurden 120 Personen zwangsgestellt. Ein großer Teil von ihnen wurde gebührenpflichtig verwarnt, während der andere Teil zur Anzeige gelangte. Die meisten von ihnen hatten gegen die Ausweispflicht verstoßen, außerdem waren Jugendliche in Tanzlokalen und beim Verlassen der Kinos angetroffen worden. Weiter wurden im Venlaufe der Nazzia zwei Burschen gestellt, die in Gaststätten sogenante„Neppringe“ verkauften, ferner Personen, die in Andernach zu Besuch weilten, sich aber nicht angemeldet hatten. 1 Uhr nachts streng eingehalten werden muß. Die Polizei wird Uebertretungen unnachsichtlich zur Bestrafung bringen. * Auf der Plittersdorfer Straße brach an einem Fahrrad, auf dem zwei Jungen saßen, die Achse. Die beiden leichtsinnigen Radler kamen mit einigen Schrammen und zerrissenen Kleidern davon. * Der Appell der NSKOV. in Friesdorf war sehr gut besucht. Der Kameradschaftsführer Ludewig erteilte nach der Begrüßung dem Kameraden Stauber das Wort zur Verlesung der Dankesbriefe aus dem Feld für die vielen Liebesgaben, die die Kameradschaft ihren an der Front stehenden Angehörigen zusandte. Dann dankte er dem Kameraden Stauber und auch der Betreuerin der Hinterbliebenen, Frau Schulz, für ihre unermüdliche Tätigkeit. Hierauf sprach der Leiter der Sozialabteilung der Gaudienststelle, Pg. Theiß, über Versorgungsfragen. Am 25. ds. Mts. wird Kreisleiter Eichler auf dem Appell der NSKOV. in Friesdorf sprechen. Niederbachem: Hauptlehrer Charbon F. Der über seinen Heimiatort hinaus bekannte und geschätzte Hauptlehrer Charbon ist zur großen Armee abberufen worden. Sowohl als Hauptlehrer der Niederbachemer Schule, an der er anderthalb Jahrzehnte wirkte, als auch als Kriegerkameradschaftsführer und Diigent des MGV. Concordia hat er sich große Verdienste und viele Freunde erworben. Unter starker Beteiligung der Bevölkerung wurden seine sterblichen Uebereste zur letzten Ruhe bestattet. n zur Aht Mayen opfert seine Denkmäler. Die Stadtverwaltung Mayen hat jetzt zwei in ihrem Besitz befindliche Bronzedenkmäler für die Metallspende bereitgestellt. Es handelt sich um das Denkmal Wilhelms l. in den Netteanlagen und um die Reiterfigur des neuen Ehrenmals in der Ringstraße. Die bronzenen Pechschalen dieses Denkmals werden ebenfalls der Spende zugeführt. Bad Neuenahr: Den Eifel=Verein im Ahrkreis. In seinem Jahresbericht hat der Eifelverein ein Gruppenverzeichnis seiner 155 Ortsgruppen und deren Mitgliederzahlen herausgegeben. Demnach zählt unser Heimatkreis 688 Mitglieder des Eifelvereins. Die stärkste Wandergemeinschaft stellt Bod Neuenahr mit 205 Mitgliedern. Mit 140 Mitgliedern folgt als zweite Gruppe im Heimatkreis Ahrweiler, an dritter Stelle steht mit 95 Mitgliedern Adenau, dann folgen Remagen mit 86, Dernau mit 60, Antweiler mit 48, Brück mit 25, Kreuzberg mit 15 und Altenahr mit 14 Mitgliedern. Ahrweiler: Im Alter von 67 Jahren ist der Gastwirt Mathias Mies gestorben. Als Beigeordneter leitete er zeitweilig die Geschicke der Stadt. Im Wirteverein, den er mit gegründet hat, war er lange Jahre Vorsitzender. Dem Aufsichtsrat der Ahrtalbank und der Baugenossenschaft gehörte er gleichfalls an. Außerdem führte er mehrere Jahrzehnte hindurch gewissenhaft das Amt des Schiedsmannes. Blankenheim: Auf ein 55jähriges Bestehen kann der Junggesellenverein zurückschauen. Im Laufe der Jahre hat er sich zum größten Verein des Ortes entwickelt. Sein Vorgänger war der von den Blankenheimer Grafen gegründete Junggesellenverein, der urkundlich schon 1613 erwähnt wird. Von diesem Verein hat sich noch manches Brauchtum bis in unsere Tage erhalten. Vom Kyein zum Westerwals Linz: Neues aus der Bunten Stadt. In einer Feier hat die Ortsgruppe Linz am Samstagabend .20 Uhr, des Geburtstages des Führers gedacht. Innerhalb der Kreisbauernschaft Neuwied wurden nachfolgende Preise für erfolgreichen Flachsanbau verliehen: 1. Preis: Ortsbauernschaft Oberaden, 2. Elgert und Oberaden, 3. Landwirt Lück, Oberaden, Gut Hubertshof bei Leubsdorf(Linz=Land) und Landwirt Joh. Klein 5 aus Schöneberg bei Asbach.— Ins Krankenhaus eingeliefert wurde ein Kind aus Hönningen, das von einem Lastwagen erfaßt worden war und Armund Beinbrüche erlitten hatte.— An der Landwirtschaftsschule Asbach bestanden 42 Landarbeitslehrlinge aus dem Kreis Neuwied die zweite Prüfung.— Wegen Nichtentfernung der Leimringe wurden in den letzten Tagen mehrere Obstbaumbesitzer bestraft. Neuwied: Wieder im Zuchthaus gelandet. Es ist ein vollkommen verpfuschtes Leben, auf das der jetzt 29jährige Angeklagte Philipp Prangenberg aus Stockhausen(Westerwald) zurückblickt. Als 17jähriger wurde er zum erstenmal bestraft und kam dann in Fürsorgerziehung, weil man hoffte, ihn noch vor der abschüssigen Bahn retten zu können. Alle Versuche, ihn zu bessern, waren aber ohne sichtbaren Erfolg. So reihte sich schon bald nach seiner Entlassung eine Straftat an die andere. Ende 1937 schickte man ihn für zwei Jahre ins Zuchthaus. Aber auch diese Zeit ging spurlos an Prangenberg vorüber, denn nach seiner Entlassung beging er wieder eine Serie von Straftaten. die ihn jetzt vor die Große Strafkammer in Neuwied führten und ihn erneut für viele Jahre hinter Zuchthausmauern verbannte. Als P. im letzten Herbst aus dem Zuchthaus zurückkehrte, wurde ihm durch das Arbeitsamt eine Stelle an der Nahe angewiesen. Dem Angeklagten behagte die Arbeit aber wenig, schon nach zwei Wochen kehrte er ihr den Rücken. Am 2. Dezember tauchte er in Straßenhaus bei den Eltern eines Kollegen auf und schwindelte diesen vor, er solle ihrem Sohn Kleidungsstücke mitbringen. Er erhielt eine Hose, ein Hemd, Unterwäsche und ein Paar Stiefel und machte sich damit aus dem Staube. Kurze Zeit später nahm er, um weitere Dinger„drehen“ zu können, in Birken bei einem Landwirt eine Stelle an. Hier entwendete er nach kurzer Zeit zwei Zentner Roggen, die er auf einem gestohlenen Schlitten zu einem Müller transportierte. Der Müller bezahlte im guten Glauben das Diebesgut. Bevor P. dann weiteres Unheil anrichten konnte, wurde er verhaftet. Die Strafkammer verurteilte ihn zu einer Gesamtzuchthausstrafe von fünf Jahren, wobei besonders der gemeine Betrug an den Eltern des Arbeitskameraden strafverschärfend ins Gewicht fiel. Wissen: Ein gefährliches Spiel trieben einige noch schulpflichtige Burschen an der Reichsstraße beim Hofgut Auen. Die Burschen stiegen auf einen hohen Felsen und warfen Steine auf vorbeifahrende Kraftfahrzeuge. Die sofort benachrichtigte Polizei konnte dem gemeingefährlichen Unfug ein schnelles Ende machen. Betzdorf: Im Struthof stürzte ein Mann von einem Fuhrwerk und geriet unter dessen Räder. Der Bedauernswerte wurde so schwen verletzt, daß seine Ueberführung in das Krankenhaus erfolgen mußte.— Frau M. Schui, Göringstraße, bestand ihre Meisterprüfung im Damenschneiderhandwerk. Rund um den Michaelsberg Siegburg: Bei Straßenarbeiten wurden einige Arbeiter in der Klaus=Clemens=Straße verschüttet. Sie konnten jedoch rechtzeitig geborgen werden. Einer hatte Verletzungen erlitten und wurde ins Krankenhaus gebracht.— In Siegburg versammelten sich am Sonntagmorgen die SA. und Wehrmänner auf dem Sportplatz an der Waldstraße. SA.=Obersturmbannführer Saal und der Vertreter des Kreisleiters, Kreisamtsleiter Dr. Eickhoff schritten die Front beim Appell ab. Obersturmbannführer Saal wandte sich mit einer kurzen Ansprache an die Männer. In der Kaiserstraße nahm der Obersturmbannführer den Vorbeimarsch ab. Winke für Landwirt und Gartenfreund Für den Gemüsegarten: Samen beizen (Trocken=Ceresan ca. erbsengroßes Pulver je 10). Man spart damit Saatgut und beugt Schädlingen vor. Saatgut stets dünn und flach einbringen; bei Sellerie, Möhren genügt schon leichtes Festtreten. Im Freien ist Reihensaat der Breitsaat vorzuziehen. Zwischen den Reihen gleich nach Aufgang der Pflänzchen flach hacken zur Unkrautvernichtung und Bildung einer Isolierschicht gegen übermäßige Verdunstung des Bodenwassers. Zu dichter Pflanzenstand zeitig vereinzeln (Möhren, Zwiebeln, Schwarzwurzeln etc.). Nach dem Pflanzen von Salat und Kohl auf Hacken der Bodenoberfläche und Wildfraßschutz(Krähen) achten: Aufhängen von Glasscherben und Stanniolstreifen. WHH Von jeher zeichnet ECKSTEIN Nr. 5 sich durch besondere Tabak- Qualitäten aus.— Das ist trotz des Preises von 3½ Pfg. möglich, weil die Verpakkung zwar gut, aber nicht teuer ist. 3130 15 Seite 4. Nr. 16 735 General=Anzeiger für Bann und Umgegend] Bonner Nachrichten 22. April 1940 Freundschaftsspiele der Fußballvereine Bonner Jußballverein und Troisdorf geschlagen— Tura über Beul siegreich Vonner Fußballverein— BfL Köln:4(:3) Die Anstrengungen des Bonner Fußballvereins, kampfstarke Gegner zu Freundschaftsspielen zu verpflichten, haben sich gelohnt. Ueber tausend Zuschauer hatten sich am Samstagabend zu diesem Spiel eingefunden, die allerdings nicht ganz befriedigt wurden. Sie sahen zwar manch schöne Feldleistung, aber auch den Bonner Fußballverein in seiner„vielgerühmten“ Verspieltheit vor dem gegnerischen Tor. Dies hatte zur Folge, daß die Bonner zu keinem einzigen Tor kamen, obwohl dazu genug Gelegenheit vorhanden war. Der Sieg der Kölner ist verdient, denn die Mannschaft zeigte eine geschlossene Leistung und vergaß vor allem nicht, vor dem Tor zu schießen. Die besten Spieler der Schwarzjacken waren Pörtgen, Graf und Hardt, während Münzenberg gestern reichlich unsicher wirkte. Bei den Kölnern gefielen Bars, Weyer und Kuckertz. Nachdem der Kampf mit leichten Vorteilen der Gäste begonnen datte, brachte Bars die Kölner mittels Kopfball in Kront. Kurz darauf ließ der Bonner Torwart Heinen einen Schuß von Wever passieren, während Leinen den dritten Treffer schoß. Nach der Pause waren die Gäste klar im Vorteil und mit einem Freistoß ist Weyer noch einmal erfolgreich. SB Beuel— Tura Vonn:4(:1) Bei mäßigem Besuch gab es einen spannenden Kampf. den die geschlossener spielenden Bonner verdient gewannen. Beuel hatte wieder eine andere Elf aufgestellt und hatte im Angriff fünf Gastspieler stehen, die sich aber noch nicht verstanden. Turas Mittelstürmer Späker schoß das erste Tor, doch die Beueler kamen durch Alleingang ihres Halblinken und Kopfstoß des Mittelstürmers bis zur Pause noch in Führung. Turas Linksaußen erzielte nach dem Wechsel zwei Treifer und Späker erböhte mit Kopfball auf:4. Erst in den Schlußminuten riß sich der Gastgeber energisch zusammen und konnte noch einen Handelfmeter verwandeln. ESV Troisdorf— Sülz 67:4(:2) Troisdorfs Spiel vor wenigen Zuschauern war blamadel. Es wurde durch starken„Beifall“ bei offentsichtlichen Fedlern am besten gekennzeichnet. Gewiß sollen die Anstrengungen bei den letzten Meisterschaftsspielen nicht vergessen sein, aber mit ein wenig mehr Schneid, Ballgefühl und Aufmerksamkeit bätte es doch zu einem Sieg langen können. In der ersten Hälfte war das Treffen einigermaßen ausgeglichen. Put buchte das:0 und nach dem vom Linksaußen Klütsch erzielten Ausgleich auch den:=Stand. In der 40. Minute holte Rechtsaußen Weber auf:2 auf. Hätten sich Mitsch, Par und Torwart Wagner für Troisdorf nach der Pause nicht so wacker geschlagen, dann wäre die Niederlage noch höher ausgefallen. Nach verschiedenen Fehlschlägen Troisdorfs gewann Sülz Oberband und schnürte die Platzberren vollkommen ein. Fünf Minuten nach dem Pausenpfiff hatte sein rechter Verbindungsstürmer auf:3 erhöht. Weitere fünf Minuten später schlug Linksaußen Klütsch Wagner zum vierten Mal. Der Rest zeigte ein vollkommen lustloses Spiel. Die übrigen Spiele Am gestrigen Sonntag spielte der VsL der auf seine sämtlichen Gastspieler verzichten mußte, in Oberhausen gegen Rot=Weiß und verlor dort:8(:).— Tus Neuendors verlor am Samstagabend in Kreuznach gegen die dortige Eintracht:8(:2) und am gestrigen Sonntag gegen Viktoria Neuwied einwandfrei:6(:).— Hamborn 07, das am kommenden Samstag gegen den BV antritt, gab gestern ein Gastspiel in Düren, und verlor auf Grund unglücklicher Umstände:3(:). Pfingst=Fußballturnier in Vonn Der Bonner FV veranstaltet am Pfingstsamstag und =Montag auf seinem Platz ein mit vier Mannschaften besetztes Fußballturnier. Außer dem BFV nehmen PfL 99 Köln, SSp Troisdorf und Tura Bonn teil.— Am kommenden Samstag spielt der Bonner FV in Bonn gegen Hamvorn 07 und holt damit einen bereits seit längerem geplanten Kampf nach. Nur wenige Spiele in der Bezirks= und Kreisklasse Jahlreiche Spielausfälle— Tura Hennef bleibt weiter in Führung In der Bezirksklasse Bonn=Sieg waren zwar gestern vier Meisterschaftsspiele angesetzt, aber es kamen nur zwei zum Austrag, von denen eines auch noch abgebrochen wurde, so daß hier der„grüne" Tisch das letzte Wort sprechen muß. Ettorf trat aus unbekannten Gründen in Hennef nicht an. so daß dieser mit Spannung erwartete Kampf ausfiel. Das Spiel Sieglar— Friesdorf wurde Samstag abgesagt. Auch hier sind die Gründe nicht bekannt. Godesberg— Dottendorf:1 Der Kampf nahm ein vorzeitiges Ende, da die Gäste mit einem Platzverweis ihres Mittelläufers nicht einverstanden waren, etwa 20 Minuten vor Schluß war das Spiel durchweg verteilt. Die Gäste gingen durch Münch in der ersten Halbzett in Führung, während Godesberg erst mit Halbzeitpfiff durch den Gastmittelftürmer zum Ausgleich kam. Nach Seitenwechsel fiel durch denselben Spieler der 2. Treffer für Godesberg nach einem blitzschnellen Durchbruch des Linksaußen. Die Dottendorfer hatten bis dahin etwas mehr vom Spiel, der Sturm konnte sich jedoch nicht durchsetzen. Bonner Ballspielklub— Rheidt:3 Die Rheidter kamen zu einem knappen, aber verdienten Sieg. In der Halbzeit war das Spiel noch unentschieden. Nach Wiederanstoß kamen die Rbeidter zu zwei Treffern, denen die Bonner nur noch ein Tor entgegensetzen konnten. Einige Minuten vor Schluß wäre der Ausgleich beinabe erzielt worden, wenn die Kessenicher Stürmer nicht so schußschwach gewesen wären. Diesmal wirkten beim BBC keine Gastspieler mit. Die Pokalspiele im Siegkreis brachten guten Sport. In Oberlar kämpfte Siegburg eine Halbzeit lang gegen einen sich wacker wehrenden Gegner. Bei der Pause stand das Tressen:1. Dann schoß Siegburg weitere 5 Tore und führte den Kampf boch überlegen zu Ende. Ergebnis:6(:).— In Vergheim standen sich die ersten Einheiten von Bergheim und Spich gegenüber. Drei Ersatzkräfte schlugen beim Gastgeber sehr gut ein. Torwart Froitzheim war in Glanzform, er hielt sogar einen Elsmeter. Mit:0 Toren gings in die Pause. Spich kam auf, erzielte aber lediglich einen Treffer. Ergebuis :1(:). Kampfplan am 28. April 1940 Termine der 3. Zwischenrunde der Tschammervokal=Spiele: Hertha Bonn— Euskirchener BC. SV Beraheim— Godesberg 08. Vollmerhausen— Siegburger SpV., BfB Wissen gegen Mudersbach, Viktoria Neuwied— Vallendar, SG. Stolberg— Lendersdorf. Die Spiele der Kreisklassen In der Bonner Kreisklasse sielen die meisten Spiele aus. Die Bonner Postsportler waren ausgezeichnet in Form und siegten über die Tura Reserve verdient mit :0.— Wesseling schlug seinen bartnäckigen Verfolger. die Bonner Leichtmetallwerke, mit:2. Durch diesen Sieg dürften die Wesselinger endgültig die Gruppenmeisterschaft errungen haben.— In den Sieg=Kreisklassen gab es gestern nur ein Spiel. Wolsdorf Reserve unterlag gegen den VsL Reichsbahn Siegburg mit :3(:). Aberau Ausgaben fül die Zagens Fortuna und Schalke vorn Die Gruppenendspiele zur deutschen Fußballmeisterschaft begannen am Sonntag mit zwei Spielen der Gruppe 3. In Düsseldorf errangen die Fortunen den erwarteten Sieg gegen den Hessenmeister SC. Kassel 03. Mit:0(:0) wurden die Hessen derb geschlagen. 20000 Zuschauer hatten sich im Bochumer Stadion zum Kampf des deutschen Meisters, FC. Schalke 04, gegen den Mittelrheinmeisten Mülheimer SV. eingesunden. Schalle gewann unangesochten gegen die enengisch kämpfenden Kölner mit•0(:). Nach dem ersten Spieltag führt also Fortuna von Schalle, Mülheimer SV. und Kassel. Geglückte Generalprobe Der 1. FC. Nürberg unterzog seine Els. die am kommenden Sonntag das Tschammer=Pokal=Endspiel gegen Waldhof bestreiter einer letzten Probe. Gegen die Münchener Stadtmannschaft glückte sie vollkommen. Nach schönem und wechselvollem Spiel siegten die Nürnbergen:2(:). Die Nürnberger führten besonders im ersten Spielabschnitt das technisch bessere Spiel vor. Die ersten Spiele der Bann=Mannschaften Die Hitler=Jugend des Gebietes 11 Köln=Aachen brachte am Sonntag die Fußball=Vorrundenspiele zur Ermittlung der P annbestenmannschaft hintor sich. Es gab folgende Ergebnisse: Bann 386(Aachen=Land)— Bann 25(Aachen=Stadt) :2(022); Bann 161(Düren) gegen Bann 242(Jülich):1 (:); Bann 387(Bergheim) gegen Bann 53(Köln=Nord):3 (:); Bann 65(Köln=Land) gegen Bann 217(Köln=Süd) :2(:). Der Bann 16 kam kampflos in die Zwischenrunde, da Bann 42(Gummersbach) absagte. Am 5. Mai wird der Wettbewerb mit den Zwischennundenspielen fortgesetzt. Bann 160 gegen Bann 272 10:0(:). Im Bonner Poststadion standen sich gestern obige Bannmannschaften gegenüber. Die Bonner Mannschaft zeigte eine Umstellung, und zwar spielten für Breitbach und Lehmann(beide Tura)— sie wirkten in dev 1. Mannschaft mit— Klöckner und Blankenheim(beide BFV.). In der 1. Halbzeit konnten die Euskirchener noch ernsthaften Widerstand leisten und die Bonner lediglich durch Moog(Beuel) ein Tor anbringen. Nach der Halbzeit aber klappte das Spiel bei den Bonnern wie am Schnürchen. Besonders hervorgehoben sei das wunderbare Tor von Wipperfürth(Friesdorf) durch einen Strafstoß aus 20 m. In die übrigen Tore den Bonner teilten sich: Moog 3, Juchem 2, Poppelreuter, Thomas, Wolten, Blankenheim und Wipperfürth mit je 1 Tor. Bann 240— Bann 314:2(:). In der Vorrunde um die Gebietsmeisterschaft ließ sich der Bann 240, vertreten durch Troisdorf, glatt ausschalten. Der Sturm wav diesmal reichlich schwach. Die Zündorfer nützten besser die Torgelegenheiten aus und gewannen nach der Pause durch Erhöhen auf :2 verdient. Zu spät raffte sich Troisdorf zu Energieleistungen auf. Es blieb bei einem Tressev. Holland schlug Belgien:2 Das zweite diesjährige Ländertreffen zwischen Holland und Belgien, das am Sonntag vor 45000 Zuschauern im Amsterdamer Olympiastadion veranstaltet wurde, endete mit dem :2=(:)=Sieg den Niederländen. Das erste Treffen hatten die Belgier in Antwerpen mit:1 gewonnen. Diesmal siegten die Holländer verdient. Der mittelrheinische Hocken=Sonntag brachte nur Freundschaftsspiele. Der neue Bereichsmeister Rot=Weiß Köln besiegte den Marienburger THC:1(:0) und Schwarz=Weiß war dem Kölner HC. ebenfalls:1(:0) überlegen.— Bekanntlich haben die Marienbunger auf die Wertung des Rückspiels verzichtet. Die Punkte sielen daher an Rot=Weiß Köln, während die in den beiden Spielen erzielte Tore nicht angerechnet wurden. Bei den Ausscheidungsspielen, die der Schlußrunde vorausgingen, schieden aus: Bonner FV., Düren 99, Kölner HC., Bonner THC. und Kovlenz 60. Noch keine Entscheidung in der Handballmeisterschaft Das Rückspiel dev beiden Gruppensieger um die HandballBereichsmeisterschaft in Aachen brachte den Kölnern einen kaum erwameren Sieg, so daß diese beiden Mannschaften nun am kommenden Sonntag, 23. April, im Aachener Waldstadion noch ein drittes Entscheidungsspiel austragen müssen. Kann=Regatten 1940 in Hersel und Bergheim Auf einer Tagung dev Kanusportler des Bereichs Mittelrhein in Köln wurde der Wettkampsplan fün das Sportjahr 1910 festaelegt: 26. Mai: Bezirkslangstrecken=Regatta der Bezirke Bonn und Sieg in Bonn; 16. Juni: Bezirkskurz= strecken=Regatta der Bezirke Bonn und Sieg in Bergheim (Sieg) oder Hersel: 14. Juli: Bereichs=Regatia über die lange und kurze Strecke um die Meisterschaft des Bereichs Mittelrhein auf dem Decksteiner Weiher in Köln; 28. Juli: Gemeinschafts=Regatia der Bereiche Minelrhein, Niederrhein und Westsalen auf dem Vertasee in Tutsburg: 25. August: Bereichs=Herbst=Regatta aus dem Decksteiner Weiher in Köln.— Als Pflichtfahrten zum Wanderwettbewerb um das Leistungsabzeichen wurden zwei Fahrten festgesetzt: 2. Juni von Köln nach Zons und 21. Juli: Köln=Hersel=Köln. Den Wanderfahrerwettbewerb läuft bereits seit 1. März. Bonner und Spicher Erfolge in Köln WEW=Geländelauf in Köln Die Reichsbahn=T36 Köln richtete den letzten WHW=Geländelauf in Köln, der mit Wettkämpfen der Geher verbunden war, in Köln aus. Trotz der günstigen Vorvedingungen war die Beteiligung bei den Läufern nur sehr schwach. In der Hauptklasse, die erwa 5 km zurückzulegen hatte, erwies sich der NBCer Liebelt wieder als Bester, den auch Schwertel im Endkampf nicht mehr niederringen konnte. Die Geber legten auf der Bahn 10 km zurück. Hier erwies sich der bekannte Bonner Geher Ditz klar überlegen, der die ganz ausgezeichnete Zeit von 49:02 Min. herausholte, Krüger werkte man die lange Trainingspause an, er mußte sich sogar mit dem britten Platz der Gesamtwertung hinter Grittner begnügen. Ergebnisse: Laufen: Klasse 1(offen, ca. 5 km): 1. Liebelt(KBE) 14:45,6 Min., 2. Uffz. Schwertel(Wehrmacht), 3. Annecker(Wehrmacht).— Klasse 2(3 km): 1. Uffz. Reichart(Wehrmacht):26 Min., 2. Gefr. Kabierste(Wehrmacht).— Alte Herren: 1. Schmitz(FC Spich).— Klasse 3 (Sprinter, ca. 1 km): 1. Walsdorf(FE Spich):31 Min., 2. Vollmer(Köln), 3. Becker(Köln).— HJ 1, ca, 3 km: 1. Bosser(Post Bonn):20.2 Min., 2. Schmitz(FE Spich), 3. Königsfeld(Reichsbahn):28,4.— 5J2, ca. 1 km: 1. Jöbgen(Post Bonn):45,2 Min., 2. Hermeling (Post Bonn), 3. Haspel(Post Bonn).— Frauen, ca. 1 km: 1. Schubach(Bonner FV):16 Min., 2. Heine(TL Kalt), 3. Herkenrath(TV Kalk). Geber: Offene Klasse(10 km): 1. Ditz(Post Bonn) 49:02 Min., 2. Grittner(Reichsbahn Köln), 3. Dreesen(Post Bonn).— Wehrmacht(10 kn): 1. Krüger(Wehrmacht) 53:05 Min., 2. Grabe(Wehrmacht) 57:30 Bonner Kleinkaliber=Sportverein 1926 Der Bonner Kleinkaliver=Sportverein 1926 schoß auf seinen Schießzständen an der Kölnstraße die Vereinsmeisterschaft für 1940 aus. Gleichzeitig startete eine Mannschaft von vier Schützen zum Runden=Fernkampf gegen die Schützengesellschaft 1932 Köln=Mauenheim. Sie erzielte unter der Leitung von Caspar Schüller(Gardekameradschaft Bonn) 595 Ringe. Beim Schießen um die Vereinsmeisterschaft wurden mit der 15er Serie folgende Ergebnisse erreicht: Im beliebigen Anschlag 1. E. Martin 160(Vereinsmeister 1940), 2. Jos. Schüller 156. 3. P. Schüller 154, 4. W. Lüttgens 150 und T. Mehlem 147 Ringe. Im militärischen Anschlag: 1. E. Martin 159, 2. Jos. Schüller 153, 3. H. Bahn 150, 4. R. Morelli 146 und 5. G. Pesch 145 Ringe. Die Ehrenscheibe gewann Ernst Kummerow mit einer 12 vor Caspar Schüller, Heinz Bahn und Jos. Schüller, die ebenfalls je eine 12 schossen. Eine zweite Ehrenscheibe gewann Josef Schüller.— Der Verein beteiligte sich mit einer 30er Serie auch an den allgemeinen Fernwettkämpfen des Deutschen Schützen=Verbandes und erreichte mit der ersten Mannschaft 1473 Ringe. Bestleistung: G. Pesch 308, W. Lüttgens 300 Ringe. Die zweite Mannschaft brachte es auf 1362 Ringe. Bestleistung: Jos. Schüller 296, Ang. Kratz 287 Ringe. Wurftaubenschießen in Wannsee Gleich das erste Schießen auf Wurftauben auf dem Stand in Wannsee erbrachte auchgezeichnete Leistungen. Am Samstag glückte=Sturmbannführer Finke(Berlin) nach Stechen mit -Untersturmführer Beisenherz mit 94 Treffern der Sieg. Um den dritten Platz mußten von Donop(Berlin) und Exz. Siddi Cahn, die je 92 Treffer erzielt hatten, zweimal stechen. ehe von Donop den Vorteil errang. Auf noch schnellere Tauben wurde am Sonntag geschossen.„Diesmal erwies sich =Untersturmführer Roß mit 95 Treffern als bester Schütze. dichtauf folgte=Sturmbannführer Finke mit 94 und Dr. Garms(Leipzig) mit 93 Troffern. Anneliese Ullstein Meisterin von Rom Die deutsche Tennismeisterin Anneliese Ullstein hat ihre schönen Erfolge bei den Frühjahrsturnieren in Italien mit dem Gewinn der Meisterschaft von Rom gekrönt, nachdem sie vorher schon in Palormo und Taormina Turniersiegenn geworden war. Vov einer Rekordzuschauermenge besiegte sie die Italienerin Manzutto:3,:6. 624, wobel ihr Rückhand ausschlaggebend wan. Im letzten Satz mußte sie, 421 in Führung liegend, ihre Gegnerin noch einmal auf:2 herankommen lassen, dann war aber den Wiverstand endgültig gebrochen. Mannschaftsmeisterschaft im Ringen Die Mannschaftsmeisterschaft im Ringen wurde am Wochenende fortgesetzt. Siegfried Ludwigshasen mit stärkster Staffel, in der u. a. Schäfer, Ehret und Gebring kämpften, gewannen gegen WV. Stuttgart=Münster den ensten Zwischenrundenkampf mit:2. Die zweite Begegnung findet am Sonntag in Stuttgart statt.— In der Gruppe Nord gewann der Berliner Kraftsportverein den Rückkampf gegen den TV. Schönefeld in Berlin:0 und trifft nun auf die Mannschaft von Jugendkraft Zella=Meblis. Erster Dreistädtekampf der Turnerinnen In Leipzig wurde im ausverkauften Kristallpalast der erste Dretstädtekampf der Turnerinnen zwischen Hamburg, Leipzig und Berlin ausgetragen, der zugleich mit den dabei gewählten Uebungen bestimmt ein interessanter Vensuch war, um die Form zu finden, die der fraulichen Eigenart am ebesten ent spricht. Es darf als vollauf geglückt bezeichnet werden, wenn auch zukünftige Frauen=Städtekämpfe noch manche Formwand lung durchmachen werden. Zunächst hat aber diese erste offizielle Veranstaltung den weiteren Weg gewiesen. Leipzigs Turnerinnen gingen mit 498 Punkten als sichere Siegerinnen vor Hamburg mit 486 und Berlin mit 467 Punkten hervov. (Fortsetzung von Seite 2) Denkt auch an die schwere Zeit, die dann kam, als Millionen deutscher Männer keine Arbeit mehr hatten, als ihre Frauen und Kinder hungern mußten, als in der Verzweiflung Selbstmord um Selbstmord begangen wurden! Viele von denen die einst den Kampf aufgegeben hatten und die Waffen wegwarfen, um ihr Leben zu retten verloren nun doch dieses Leben, durch eigene Hand. Sicher hätten sie später, als sie sahen, wohin die Kapitulation geführt hatte, gern für ihr Volk erneut gekämpft: Aber nun gab es keine Möglichkeit mehr zum Einsatz. Es gab die Möglichkeit nicht mehr, weil der Gegner uns jede Waffe genommen hatte, als der Geist tapferen Kampfes einmal auch nur vorübergehend erloschen war. Nicht grüblerische Vorsicht und angstvolles An=sich=selber=denken erhält das Leben, sondern mutiges Anpacken und tapferes Kämpfen. Und das hat ein einzelner damals gegen eine Welt von Feinden dem deutschen Volk gepredigt! Unermüdlich zog er durch Deutschland, Jahr um Jahr, landauf, landab. Mit der ganzen Glut seiner Persönlichkeit riß er die Menschen mit sich. Er erfüllte die Deutschen mit neuem Glauben an sich selbst, mit neuem Glauben an ihr Volk. Er hauchte ihnen den Geist heldischen Einsatzes ein. So sammelte er die Tapferen unter den Männern und Frauen um sich. Der Tapfere zog die Tapferen an. Denn es waren die Tapferen, die damals zu Adolf Hitler kamen. Nur sie ertrugen auf die Dauer alle Verleumdungen, Verächtlichmachung und Verfolgungen, die es bedeutete, sich als Nationalsozialisten zu bekennen. Der Weg, den Adolf Hitler ging, war der Weg des Mutigsten unseres Volkes. Und die Geschichte der Bewegung, mit der er sich den Weg bereitete, ist ein hohes Lied des Mutes. Jeder Gang in eine Versammlung, angefüllt mit Gegnern, war eine Probe des Mutes. Wie heulte die vom Juden aufgestachelte Meute auf, wenn dieser Adolf Hitler vor sie trat. Mehr als einmal schien es, als sei alles verloren, als würde die nationalsozialistische Bewegung und ihr Führer in einem letzten Kampf enden. Und doch siegte immer wieder die überwältigende Tapferkeit und hinreißende Rede des Führers und die bis zum äußersten gehende Entschlossenheit seiner Gefolgsmänner. In Sälen und Straßen hat sich damals viel Heldentum bewährt, meist in der Stille und bis heute unbekannt. In dieser Zeit des Ringens Adolf Hitlers und der Seinen um die Seele des deutschen Volkes wurde die große Wandlung der Gesinnung der Deutschen geboren! Damals wurde der Keim gelegt zur Widerstandskraft, zur Opferbereitschaft, zur Einigkeit, zum Willen, durchzuhalten, komme was kommen mag! Es wurde der Keim gelegt zu all den Tugenden, die heute unser Volk erfüllen und von denen wir wissen, daß sie die Sicherheit für den Sieg bedeuten. Aus der nationalsozialistischen Bewegung wurde aber auch neu der Geist geboren, der im Angriff die beste Verteidigung sieht. Der Geist, der heute unsere ganze Wehrmacht so herrlich erfüllt. Die Bewegung des Führers war es, meine Jungen und Mädel, die auch euch den Geist gegeben hat, der euch auszeichnet vor jeder anderen Jugend, die vordem Deutschland besessen: Denn nie noch war eine Jugend so vereint, erhaben über jeden Unterschied der Herkunft, des Standes, so geeint in einer einzigen Idee, so bewußt der Gemeinsamkeit der Aufgaben und Pflichten. Nie noch wollte unsere Jugend so einzig und allein nur sein: die Jugend Deutschlands! Die Jugend von einst, die 1914 und auch später noch hinauszog in den Weltkrieg, sie hat gekämpft wie auch die Jugend von heute nicht besser zu kämpfen vermag. Aber sie unterlag schließlich, weil hinter ihrem Mut, hinter ihrer Tapferkeit, hinter ihrem Glauben nicht eine mutige, gläubige und tapfere Führung des Volkes stand! Du, deutsche Jugend Adolf Hitlers, du hast die Gewißheit, daß hinter dir ein Führer steht und ein Volk, für die Tapferkeit und Opfer nicht umsonst sein werden. Diesem deinem Führer aber und diesem deinem Volk bist du verpflichtet zu einem Leben der Bewährung. Das heißt für euch. Jungen und Mädel: Seid tapfer, auf daß ihr den Kampf des Lebens besteht! Haltet euern Körper gesund, auf daß ihr die Kraft habt zum Kampf. Seid anständig und sauber in der Gesinnung. Habt den Mut zur Wahrheit und verachtet die Lüge. Seid ehrerbietig denen gegenüber, denen ihr euer Sein verdankt und denen ihr verdankt alles, was ihr geerbt habt an Körper und Geist, seid ehrerbietig gegenüber den Eltern und den Ahnen. Seid ritterlich gegenüber dem Schwächeren, wahrt euer Recht gegenüber dem Starken. Ihr und alle, die nach euch kommen, ihr habt das leuchtende Beispiel Adolf Hitlers vor euch. Fragt bei all eurem Handeln, wie der Führer handeln würde, und ihr werdet nie fehl gehen. Seid dem Schicksal dankbar, daß es euch die Gnade erwies, leben zu dürfen in einer Zeit, die zur größten gehört in der Geschichte unseres Volkes. Seid dem Schicksal dankbar, daß es euch leben läßt zugleich mit einem Mann unseres Blutes, der so groß ist, wie es kaum einen zweiten gibt in der Geschichte. Stellt über alles euer Volk! Gott hat es geschaffen. Er wird es erhalten, solange wir tapfer sind. Glaubt an Gott, der mit den Tapferen ist! Volk und Nation, sie bilden gemeinsam das Reich! Das Reich: Es ist nicht nur das Land, in dem wir Deutsche wohnen. Das Reich, das sind nicht nur die Gaue und Städte und Dörfer der Deutschen, das sind nicht allein unsere Berge, unsere Felder und Wälder, unsere Seen und Flüsse! Dieses Reich, das seid nicht nur ihr Ostmärker, ihr Bayern, ihr Ostpreußen und Rheinländer, ihr Friesen und Schwaben, ihr Westfalen, ihr Sudetendeutsche, nein, das Reich ist der große Namen für die Einheit aller Deutschen? Einheit der Menschen mit ihrer Heimat, mit ihrem Führer, mit ihrem Gott. Das Reich ist die greifbare Wirklichkeit des Deutschtums in der Welt. Und Deutschtum wiederum, das ist jenes Gnadengeschenk. das uns als Kennzeichen unseres Wesens. unserer Eigenart, zum Unterschied von anderen Völkern und Rassen in die Seele, ins Blut geschrieben ist. Ein solches Reich, das alles und alle umfaßt, zu schaffen, ist immer nächstes Ziel der wahrhaften Deutschen gewesen. Dieses Reich, meine Jungen und Mädel, für das Kaiser, Könige. Herzöge gekämpft, um das ein Ullrich von Hutten, ein Sickingen gerungen, für das deutsche Dichter und Glaubensstreiter, deutsche Handwerker, deutsche Bauern und deutsche Arbeiter in der Vergangenheit gelebt, gesteitten und gelitten haben, für das Millionen Deutsche ihr Blut gaben, dieses Reich ist heute Wirklichkeit dank Adolf Hitler. Und ich weiß, daß es die schönste Geburtstagsfreude des Führers ist, selbst zu wissen, wie das großdeutsche Volk heute dieses sein Reich liebt wie es alles Persönliche einzusetzen bereit ist, für dieses Reich. für diese Schöpfung Adolf Hitlers! Daß dieses Reich ewig sei, ist am heutigen Tag unsere Bitte an Gott im Himmel. Dem Führer rufen wir zu: Adolf Hitler der Du uns groß, stolz und tapfer gemacht hast, wir danken Dir! Wir bleiben in Treue und Disziplin Deine Gefolgschaft und wir bekennen: Es ist unser höchstes Glück, für Dich zu schaffen, für Dich zu kämpfent Engländer desertieren nach Belgien * Südlich von Ypern versuchten drei Engländer unter denen sich zwei Gefreite befanden, über die fran. zösische Grenze nach Belgien zu desertieren. Die fran zösischen Grenzposten, die wahrscheinlich angesichts det häufigen Fälle von„Verirrungen“ englischer Soldaten über die Grenze Anweisung erhalten haben, unerbittlich vorzugehen, eröffneten das Feuer auf die Tommies. Ein englischer Soldat wurde dabei tödlich getroffen, während die beiden anderen belgischen Boden erreichten. Sie wurden von der belgischen Feldgendarmerie verhaftet und den zuständigen Behörden übergeben. Einer der englischen Deserteure war erst vor wenigen Tagen von der Kampfzone an die belgisch=französische Grenze abkommandiert worden. Italien feierte die Gründung Roms * Am gestrigen Jahrestag der Gründung Roms, dessen Feier vom Faschismus nach der Machtübernahme mit der des Tages der Arbeit verbunden wurde, fanden in Italien große Kundgebungen statt. Die Höhepunkte der Feiern waren die Verteilung von Auszeichnungen durch den Duce im Palazza Venezia und die Verteilung der wissenschaftlichen Preise der Königlichen Akademie im Beisein des Königs und Kaisers auf dem Capitol. Mussolini richtete vom Balkon des Palazzo Venezia im Anschluß an den Empfang der Arbeitsinvaliden, die von ihm besonders geehrt wurden, an die Menge folgende, mit größter Begeisterung aufgenommenen Worte:„In diesem besonders ereignisreichen Augenblick und an diesem Tag des Festes der Arbeit lautet die Parole: Arbeiten und rüsten! Ich bin sicher, daß diese Parole von den Alpen bis zu den entferntesten Küsten des Inperiums vom gesamten italienischen Volk befolgt wird.“ Vorbild Von Generalmajor Bodenschatz, Chef des Ministeramts beim Oberbefehlshaber der Luftwaffe PBG. Mit Manfred von Richthofen ist ein Name höchsten deutschen Soldatentums in die ruhmreiche Kriegsgeschichte der deutschen Armee eingegangen, der für alle Zeiten den jungen Soldaten der Luftwaffe zum Vorbildtreuester Pflichterfüllung dienen soll. Als Sohn einer deutschen Offiziersfamilie wurde er am 2. Mai 1895 in Breslau geboren und schlicht im Sinne militärischer Tradition erzogen. Die Vervollkommnung seiner charakterlichen Eigenschaften fand er in der straffen Zucht des Kadettenkorps. Nach zwei Friedensjahren im Ulanenregiment Nr. 1, wo er am 19. November 1912 zum Leutnant befördert wurde, brach der Weltkrieg aus. Gleich zu Anfang des Krieges wurde er mit seinem Regiment im Osten an der russischen Grenze eingesetzt, um bald darauf nach dem Westen abkommandiert zu werden. Im südlichen Belgien ritt er zunächst Patrouille und lernte dann den Stellungskrieg im Waldgelände der Côtes lorraines kennen. Ueber sich sah er die Flieger ihre Kreise ziehen. Was lag näher, als daß sich dieser Mann der Initiative zur Fliegertruppe meldete, um ungebunden im freien Raum sich betätigen zu können. Er wurde im Frühjahr 1915 Flugzeugfuhrer bei einer Fliegerabteilung und dann bei einem Kampfgeschwader. Im Sommer 1916, als die Jagdflieger zu Staffeln zusammengezogen wurden, kam Oberleutnant Freiherr von Richthofen zur Jagdstaffel 2, die Hauptmann Boelcke an der Somme führte. Nun war Richthofen an die Stelle gekommen, die er sich so sehnsüchtig gewünscht hatte, die seinem Tatendrang entsprach, seiner Einsatzfreudigkeit. Nach einem Vierteljahr der Kampfgemeinschaft fiel Boelcke am 28. Oktober 1916 über dem Schlachtfelde, unbesiegt, durch einen Zusammenstoß mit einem Kampfgefährten. Sein Tod straffte den Tatendrang seiner Kameraden zu noch stärkerem Draufgängertum. Die Staffel schritt von Sieg zu Sieg und säuberte den Raum über dem Schlachtfeld von den englischen Fliegern. Die erdgebundenen Waffen jubelten, winkten ihnen aus ihren Gräben zu, sie fühlten den Geist, der die Kämpfer in der Luft beseelte: Kameradschaft, engste Kampfgemeinschaft. In Anerkennung seiner heldenmütigen Taten erhielt Rittmeister Freiherr von Richthofen am 16. Jänner 1917 den Pour le Mérite. Verluste und Neuaufstellungen von Jagdstaffeln erforderten bewährte Kämpfer als deren Fuhrer. Richthofen wurde am 27. Jänner 1917 zum Führer der Jagdstaffel 11 ernannt. Schwer wurde ihm der Abschied von seinen bisherigen Kameraden, doch deren Geist nahm er mit und schuf in seiner eigenen Jagdstaffel 11 die Kernruppe für sein zukünftiges Geschwader. Ueber den blutetränkten Gefilden Flanderns zog er von Sieg zu Sieg. Am 6. Juli 1917 erhielt er in einem Kampf mit mehracher Uebermacht einen Kopfschuß. Mit eiserner Enersie brachte er es fertig, glatt zu landen. Der Wille zur Gesundheit führte zu schnellerer Heilung. Noch nicht voll genesen, startete er mit seinem Bruder Lothar. Sie schossen sechs Engländer gemeinsam an diesem Tage ab. Die Kämpfe verschärften sich; die Jagdstaffeln mußten zu größeren Verbänden zusammengezogen werden. Rittmeister Manfred von Richthofen erhielt das Jagdgeschwader 1. Es eilte von Großkampf zu Großkampf, es gab keine Ruhe und Ausspannung. Es giag um den Kampf, um den Sieg. Welch' Heldengeist trieb diesen Soldaten vorwärts! Es war nicht persönlicher Ehrgeiz, es war höchstes Mannestum, das Befriedigung des Ehrgeizes allein in der Pflichterfüllung im Dienst am Vaterlande suchte und fand. Dieser hohe Geist allein konnte in dem Jagdgeschwader eine Truppe schaffen, die das Höchste zu leisten imstande war. Unter Richthofens Führung leistete sie es bedingungslos. Als zum letzten großen Schlage gegen die Feindmächte im März 1918 die Heeresleitung ausholte, wurde der Schutz des Aufmarsches der erdgebundenen Truppen dem Jagdgeschwader anvertraut. Es erfüllte diese Aufgabe. Als am 18. März 1918, drei Tage vor der Großen Schlacht in Frankreich, der Feind sich die ihm versperrte Aufklärung mit einem Geschwader von 30 bis 40 Flugzeugen erzwingen wollte, stürzte sich Richthofen mit dem ihm geschlossen folgenden Geschwader auf den Feind. Er wurde auseinandergesprengt. 13 feindliche Flieger mußten ihr Leben lassen, während die Deutschen den Verlust eines Kameraden zu beklagen hatten. Als der deutsche Angriff zum Stehen gekommen war, ging der Luftkampf zäh weiter. Tag für Tag, oft zweibis viermal wurde täglich gestartet. Was an stillem Heldentum in Kampfgemeinschaft mit Infanterie und Artillerie geleistet wurde, kann mit Worten nicht geschildert werden. Dieser Geist Richthofens, der die Kämpfer beseelte, möge Ewigkeitswert im deutschen Volke für alle Zukunft haben. Als am 21. April 1918 wieder, wie fast täglich. ein englisches Geschwader die Front überflog, startete Richthofen zum Kampf. Das Geschwader griff an und zersprengte wiederum die feindliche Schlachtordnung. Richthofen setzte sich im Sturzflug hinter zwei flüchtende Gegner und verfolgte sie bis über die Front, zäh, nicht locker lassend in 300 Meter Höhe. Die Gefahr seiner Lage erkannte der kühnste aller Jagdflieger erst, als ihm feindliches MG.=Feuer entgegenschlug. Er wollte noch dieser Geschoßgarbe ausweichen, doch es war zu spät. Der Sieger in 80 Luftkämpfen starb den Heldentod fürs Vaterland. Sein Leben war höchste Auffassung soldatischer Pflichten bis zum äußersten, bis zum letzten. Sein Geist aber wird unsterblich aus vergangenen Zeiten hinüberleuchten in Gegenwart und Zukunft. Das erste Jagdgeschwader der neuen deutschen Luftwaffe trägt den Namen„Nittmeister Manfred Freiherr von Richthofen“ als Ehrung des größten Helden der alten Fliegertruppe, als ewige Mahnung, seinem Vorbild zu folgen. Sein Geist führe die neuerstandene Luftwaffe vorwärts zum Segen des deutschen Vaterlandes. 22. eprik 1040 General=Anzeiger für Vonn und Umgegend] Bonner Nachrichten Nr. 16 735. Seite 5 Westdeutsche Kurzmeldungen Beim Wäscheaufhängen abgestürzt ist in Köln eine 58jährige Frau, als sie damit beschäftigt war, frisch gewaschene Wäsche am Wäschereck vor dem Fenster außerhalb den Wohnung zum Trocknen aufzuhängen. Sie verlor den Halt und stürzte vom dritten Stock in die Tiefe. Sie blieb mit zertrümmertem Schädel und mehreren Knochenbrüchen tot im Hof liegen. Von einer Eisenplatte erschlagen wurde in einem Dürener Betrieb ein 17 Jahre alter Arbeiter. Die Platte war durch äußere Einwirkung umgeworfen Eine Martin=Schäfer=Feiee veranstaltete in Verbindung mit der Reichsschrifttumskammer das Städtische Kulturamt Wuppertal zu Ehren des kürzlich 50 Jahre alt gewordenen Dichters, der in Wuppertal das Licht der Welt erblickte. In ihrem Mittelpunkt standen Werke des heute ein Solingen als Büchereidirektor lebenden Dichters. Martin Schäfer las„Die Legende vom toten Heer“, die Schlageter=Erinnerung„Das Tor“ und schließlich die Novelle„Schubert=Walzer". Der bergische Dichter wurde stark gefeiert. Das Dürener Museum hat jetzt seinen Aufgabenkreis noch erheblich erweitert, indem es eine Werkstätte geschaffen hat, in der alte Kunstwerke gepflegt und restauriert werden sollen. Mit der gleichen Sorgfalt, mit der man die Gegenstände der großen Kunst betreut, will man auch die alte Volkskunst aus dem Dürener Land und aus den benachbarten Gebieten in die Arbeit der neuen Einrichtung einbeziehen. „Großes Wecken“ und„Großer Zapsenstreich“ Zwischen dem Oberkommando der Wehrmacht und dem Stellvertreter des Führers ist eine Regelung vereinbart worden, wonach der„Große Zapfenstreich“ hinsichtlich seiner Bezeichnung und seiner Musik allein der Wehrmacht und der.=Verfügungstruppe vorbehalten bleibt. Das„Große Wecken“ bleibt hinsichtlich der Bezeichnung ebenfalls der Wehrmacht und der .=Verfilgungstruppe vorbehalten. Von der Partei und ihren Gliederungen, dem Reichsarbeitsdienst und der Polizei können ähnliche Veranstaltungen durchgeführt werden, es sind jedoch andere Bezeichnungen zu verwenden, z. B.„Abendruf" oder„SA.=Ruf“ statt „Großer Zapfenstreich" und„Morgenruf“ statt„Großes Wecken". Beim„Morgenruf“ kann das Lied„Freut Euch des Lebens“ wie beim„Großen Wecken“ gespielt werden. Umgang mit Kriegsgesangenen Ein Verkauf oder ein Schenken von Briefmarken und Schreibpapier an Kriegsgefangene ist verboten; ebenfalls der Verkauf oder die Schenkung von alkoholischen Getränken. Der Kriegsgesangene darf nur Lagergeld besitzen, daher ist auch die Abgabe von deutschem oder anderem kursfähigem Geld an Kriegsgefangene untersagt. Von der Frau— für die Frau Die richtige Zuberettung Geschmorte Möhrenkartofseln: 1 ka Möhren, ½ Liter Wasser, 50 g Räucherspeck oder Fett, 1 Zwiebel oder Lauch, 1½ ka Kartosseln, Salz. Möhren putzen, waschen, stifteln und mit Wasser zukochen, halb gar kochen. Näucherspeck würseln und glasartig ausbraten, die Zwiebeln darin dünsten, zu den Möhren geben und rohe, geschälte, in grobe Stücke geschnittene Kartosseln darin gar kochen, dann abschmecken. Buttermilchgrütze: 160 g Grübe, 1 Liter Wasser. ¼ Liter Buttermlich, Salz und Zucker nach Geschmack. Die Grüte wird in dem Wasser eingeweicht, die Buttermisch dazu gegossen und gerüort, bis das ganze kocht. In der Kochtiste läßt man die Speise gar werden, schmeckt ab und reicht Oostsaft dazu. Statt besonderer Anzeige! Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, Freitagabend nach schwerem Leiden und Empfang der heiligen Sterbesakramente: meinen lieben Mann, unseren guten Vater und Schwiegervater Herrn Walz-Raver Neirn sanft im Alter von 65 Jahren zu sich in die Ewigkeit zu nehmen. In tiefer Trauer: Kath. Treml geb. Bois Math. Tteml u. Elisabech geb. Löbhert Hans Vreml u. Marie geb. Günther Bonn, den 22. April 1940 Burggartenstraße 8 Die feierlichen Exequien sind am Dienstag, dem 23. Aprll. 8½ Uhr, in der Pfarrkirche zu Poppelsdorf. die Beerdigung um 10 Uhr von der Leichenhalle des Poppelsdorfer Friedhofes aus. Am 19. April 17.30 Uhr. entschlief sanft nach kurzem Krankenlager unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater Herr Seivatlus Scheider Schlossermeister i. R. im hohen Alter von 86 Jahren, wohlvorbereitet durch einen christlichen Lebenswandel und den Empfang der hl. Sterbesakramente. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Familie Schneider Familie Hintze Bonn, Berlin, 20. April 1940. Die foierlichen Exequien finden am Dienstag, 9¼ Uhr, in der Marienkirche statt. Daran anschließend die Beerdigung von der Kapelle des Nordfriedhofes. Autobus steht 10 Uhr an der Marienkirche für die Tellnehmer bereit. Eine hl. Messe von Seiten der Männer-Kongregation findet statt am Montag, dem 29. April. 6½ Uhr, in der Herz-Jesu-Kirche. Heute mittag 12 Uhr verschied, wohlvorbereitet für die Ewigkeit, meine liebe Frau, meine gute Mutter und Schwiegermutter, unsere Großmutter Prad Augustentten Lilli geb. Trippel im Alter von 64 Jahren, nach schwerer Krankheit. In tiefer Trauer: August Simon sen. August Simon jun. Maria Simon geb. Schmitz Anneliese und Vera als Enkel Bonn, den 20. April 1940 Jaxdwor Ba Das feierliche Seelenamt wird gehalten am Mittwoch, dem 24. April. morgens 9 Uhr, in der Pfarrkirche Bonn-Poppelsdorf. Daran anschließend um 10 Uhr die Beerdigung von der Kapelle des Poppelsdorfer Friedhofes aus. Sollte jemand aus Versehen keine besondere Anzeige erhalten, bitten wir, diese als solche zu betrachten. Statt besonderer Anzeige Für Führer und Vaterland fiel auf dem Felde der Ehre unser lieber Sohn, Bruder und Bräutigam PraffE Pocffelil Leutnant in einem Infanterieregiment im Alter von 35 Jahren. In tiefer Trauer: Wilhelm Fochem u. Frau Marg. geb. Hallerbach Heinz Fochem(z. 2t im Felde) u. Frau Liesel geb. Krall llse Albersmeyer als Braut Bonn, den 20. April 1940 Brückenstraße 34 Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen Abstand zu nehmen. Welt-Atlas 1940 mit den neuen Finnlandgrenzen. Eine Höchstleistung! Jubiläumsausgabe mit 173 sechs= bis achtfarbigen Haupt= und Nebenkarten, von der Meisterhand des Karthographen einzeln gestochen. 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Oben: Der Führer und Oberste Beschlshaber der Wehrmacht dankt auf dem Balkon der Reschskanzlei den ihm auf dem Wilhelmplatz zusubeinden Berlinern. Klischees: Bonner General=Anzeiger. Hoffmann 4, Scherl 1 Der Gebuttstagees Gahres Unten: Der Führer nimmt die Geburtstagswünsche des Oberbeschlshabers des Heeres, Generaloberst von Brauchitsch, entgegen. Unten: Der Führer dankt Generalfeldmarschall Göring für die Geburtstagswünsche und die Metallspende des deutschen Volkes. Frühling im Weltkrieg 1916 vor Verdun Das kleine, auf den Höhen über der Maas gelegene Dorf, Montfaucon genannt, geht nicht weg aus meiner Erinnerung. Es war teilweise zerstört; Stein und Schutt, verkohltes Gebälk und zerrissene Tapeten zeigten die Stellen an, wo einstmals die einfachen Häuser französischen Bauern und Handwerker standen. Das Dorf war auf eine der milden Hügelspitzen gebaut, wie sie sich in Abständen aus der zwei= bis vierhundert Meter ansteigenden Fläche vor der Festung Verdun erhoben; die höchste Stelle nahm die Dorfkirche ein und lugte, weithin sichtbar, über die Argonnenlandschaft. Für die Ferngeschütze der Außenforts von Verdun ein beliebtes Ziel; jäh und plötzlich schlugen hie und da Granaten ein. Die farbige Leuchtkugelunruhe der sinternden und sickernden Frühlingsnächte erinnerte, aus der Ferne gesehen, an Kirchweihfeuerwerke der Jugendzeit. Das war ein schönes Steigen und Fallen, Flackern und Flimmern, ein farbiges, ungemein bestrickendes Schauspiel, obwohl Bedrohung und Bösantigkeit dahinter versteckt waren; denn aus dem bunten Leuchtkugelflug konnte plötzlich eine furchtbare Feuerwalze brechen und Hunderte von Männern hinmähen und mit brennenden Gasfingern erwürgen und ertränken. Dieser Eisensturm konnte auf den weithin sichtbaren und wackeligen Turm zurasen und mit Feuerzungen in das Gebälk einschlagen— und meine Mutter würde mich nicht mehr sehen, und meine Briefmarkensammlung würde in der Schublade meines Schreibtisches vergilben; sie würden eines Tages zu Hause ein versiegeltes Paket mit Liebesbriefen finden und aufschnüren, sie würden die Geständnisse lesen, welche die Mädchen geschrieben hatten, und sie würden glauben, ich wäre ein Don Juan gewesen und hätte ein treuloses und verlogenes Herz gehabt. Win Soldaten, die in den verlassenen Bauernhütten und in den Häusern der geflohenen Landkrämer hausten, störten die aus dem Winterschlaf erwachende Landschaft wenig. Wir karteten, schrieben Briese, lasen Bücher und Zeitungen, nähten Knöpfe an, putzten die Stiefel, schliefen oder machten abmechselnd den täglichen und nächtlichen Beobachtungs= und Vermittlungsdienst. Ein schwarzbärtiger Dorsschuster aus der Obermaingegend und ich hatten noch ein paar kleine Privatfreuden, die uns viel Spaß und Ablenkung brachten. Wir suchten Vogeinester; denn die Meisen, die Finken, die Rotschwänzchen, die Krähen und Elstern fingen an, Federn und Halme für den Nestbau zusammenzutragen. Ich hatte beim Suchen und Finden mehr Glück, ich hatte mehr Instinkt als der Dorsschuster. Ich hatte noch einen Tropfen Jägerblut von den Ahnen, die im Spessart saßen und die Wildschweinjagd, die Liebe im Heu und das Bäumepflanzen für die schönsten Beschäftigungen des Lebens hielten. Felder und Wälder waren Niemandsland, sie waren herrenlos und gehörten keinem, alles war ungepflegt und unbeackert und glitt mehr und mehr in den jungfräulichen Zustand wieder zurück, wie er einstmals zur Zeit der Völkenwanderung war. Die Kartoffel= und Haferfelder waren verfilzte Unkrautflächen, Stengeldickichte und Grasprärien geworden. Bitter und herb duftende Frühlingswildnisse waren sie, durch die einige Hasen hoppelten und Feldhühner liefen, von verklungenen Maschinengewehrwellen und Schrapnellkanonaden übriggelassen. Dies war es, was mich besonders erregte: die Zurückverwandlung in einen Zustand, wo alles jedem gehörte. Das alles, Raine, Wiesenflächen und Waldabschnitte, Hecken und Stauden waren mein Eigentum, wenn ich damit auch nichts anfangen konnte. Der Zustand dieser Verwilderung war herrlich. Es lag Beglückendes und Glückliches darin. Die Erde hatte keinen Zweck mehr. Anton Schnack. Aus aller Welt Der Aufbau des deutschen Volksbüchereiwesens hat auch in den neuen Ostgebieten begonnen. Staatliche Volksbüchereistellen sind bereits in Posen und Kattowitz errichtet worden, weitere Einrichtungen stehen bevor. Zum Reichsstatthalter in Posen wurde ein Bibliotheksrat als Sachbearbeiter für das Volksbüchereiwesen abgeordnet. Um die nötigen Kräfte für einen großzügigen Aufbau im Osten bereitzustellen, sind an der Deutschen Volksbüchereischule in Leipzig 22 balten= und volksdeutsche Bibliothekare, die sich im Volkstumskampf bewährt haben, zu einem Lehrgang zusammengefaßt worden. 1600 unversperrte Fahrräder wurden in München an einem einzigen Tage von Kriminalpolizeistreifen bei einer umfassenden Prüfung der auf öffentlichen Straßen und Plätzen abgestellten Fahrräder auf ihre Sicherung festgestellt. Seine ganzen Ersparnisse für Flugzeuge hat ein Bauer aus dem Kreise Hünfeld dem Luftfahrtministerium für den Bau von Flugzeugen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um insgesamt 2800 Mark. Einen Herzschlag beim Fußballspiel erlitt in Zlin ein Zuschauer. Er hatte sich über einen angeblich unberechtigten Elfmeter aufgeregt. Kleopatras Gartenhaus wurde in Rom freigelegt. Die junge ägyptische Königin Kleopatra hat das Haus im Jahre 46 v. Chr. während ihres Aufenthalts in Rom bewohnt. Es stand in einem Garten am jenseitigen Tiber=Ufer und ist auffallend klein. In Deutschland würde man dieses Königshaus aus dem Altertum als„Wohnlaube“ bezeichnen. Ein schweres Eisenbahnunglück ereignete sich im Staate New York. Ein Schnellzug entgleiste auf der Fahrt nach Chicago. Neun der 16 Wagen wurden gegen die hohe Böschung geschleudert, während die Lokomotive explodierte. Bei dem Anglück kamen 25 Menschen ums Leben, während rund 100 Menschen verletzt wurden. Die Rettungsarbeiten wurden sehr erschwert. Ein neues Mittel gegen das Heufieber wurde auf. dem Chemiker=Kongreß, der soeben in Cincinnati abgehalten wurde, bekanntgegeben: durch eine Verbindung von Vitamin C mit Calcium können die Stoffe unschädlich gemacht werden, die das Heufieber, Asthma und andere allergische Krankheiten hervorrufen. Ein Opfer von Menschenräubern Nach sieben Jahren von der Polizei befreit Eine Frau ohne Beine wurde dieser Tage von der Polizei in Bukarest auf einem Jahrmarkt festgenommen. Es zeigte sich, daß das polizeiliche Eingreifen den Leiden eines Opfers von Menschenräubern ein Ende gemacht hat. Margarethe Domocos, die jetzt 37 Jahre alt ist, mußten nach einem Betriebsunfall an der Dresch= maschine beide Beine amputiert werden. Der reiche Bauer in Brabla(Siebenbürgen), in dessen Dienst sie das Unglück erlitten hatte, nahm sich in großzügiger Weise ihrer an. Als sie im Jahre 1932 allein vor dem Hause ihres Wohltäters saß, wurde die Hilflose von zwei Zigeuner entführt, und man ging sieben Jahre lang mit ihr auf die Jahrmärkte. In dieser Zeit hatte die beklagenswerte Frau dem Zigeunerhauptmann eine Einnahme von über zwei Millionen Lei erbracht, und er ließ sich nun herbei, sie für eine große Summe an einen anderen Zigeuner zu verkaufen. Der neue Herr war nicht weniger grausam als sein Vorgänger; aber als er so unvorsichtig war, näch Bukarest zu kommen, wurde er verhaftet und dem Schaustellen ein Ende bereitet. Briefkasten Robinson. Die neuzugeteilten Flächen treten ohne Weiteres auch grundbuchrechtlich an Stelle der alten. Das Kulturamt ersucht das Grundbuchamt. die neuen Parzellen an Stelle der alten einzutmgen. Natürlich erstreckt sich die Nutznießung der Mutter jetzt auf die neuen Grundstücke. Einen, der noch nie fragte. Wenn Sie Hausbesitzer oder Parterremieter sind, so verbieten Sie diesen Unsug, nützt das nichts, können Sie mit einstweiligen Verfügungen oder Unterlassungsklagen gegen die Störer vorgehen. H. K. 8440. Sie werden inzwischen(am 10. April) unter dem Stichwom Luftschutzkeller in unserem Briefkasten gelesen haben, wie es sich mit den Durchbruchskosten verhält. G. B. 100 Godesberg. Ameisen entfernt man aus Küche, Keller, Speisekammer durch Kampferstücke in Spiritus, worin sich die Ameisen zu Pulver zersetzen. Barmen. Sie selbst haben mit dem ganzen Streitfall gar nichts zu tun, kommen höchstens als Zeuge im Räumungsprozeß in Frage. Zieht die Partei nicht aus, muß der Eigentümer wegen dringenden Eigenbedarfs gegen den Mieter beim Amtsgericht Vonn. Abt. 2 f. klagen. Unter den geschilderten Verhältnissen wird er auch ohne Weiteres durchdringen. Er muß allerdings damit rechnen, daß er die Umzugskosten innerbalb Vonns zahlen mutz.. estaugs L. R. 14. 1. Die Verdunkelung muß zweisellos devjenige vornehmen, der den Raum bewohnt, also der Untermieter. Sagen Sie ihm das, und wenn das nicht hilft, lassen Sie ihn durch den Luftschutz aufklären. Bei Unverständnis mag er dann die Strafe zahlen. 2. Das Manuskript muß einseitig beschrieben sein. FKAU CIATA“ Roman von Ernst Zahn Cop.Deutsche Verlagsanstalt Stuttgart Markus sang: Es geht in der Welt gar seltsam zu: die einen bauen die Matten und sparen und werden reich im Nu und wackre Bürger und Gatten. Ein anderer fühlt sich nicht im Gleis und guckt in neblige Weiten, weiß nicht, was er will, noch was er weiß und läßt das Leben entgleiten. Wer viel unterwegs ist, braucht viel Schuh. Daheim ist's ehrbar und schicklich. Es geht in der Welt gar seltsam zu. Und schicklich ist noch nicht— glücklich. In dem einfachen Liede irgendeines Stegreifpoeten lag etwas, was der Otti in die Seele schnitt. Nicht in den Worten, sondern in der Art, wie Markus es sang. War es nicht, als ob es ihn reute daß er im Brückegut festgehalten war? Als ob es ihn weiterzöge? Zum erstenmal ging der Otti eine Ahnung auf, daß in der Ehe des Markus mit der Mutter Dinge waren, die keine Erfüllung bedeuteten. Markus kam ihr vor wie ein Mann, der mit blinzelnden, erstaunten Augen um sich sah, nicht recht wissend, wo er war, nicht ganz sicher, ob es ihm gefiele, wo er sich befand. Und er tat ihr leid. Ihre Teilnahme wuchs, weil sie aus ihm nicht recht klug wurde. Und auf einmal regte sich in ihr eine kleine Verstimmung gegen die Mutter. Hatte nicht sie ihn festgehalten. Sie sah nicht klar. Sie ahnte mehr, als sie wußte. Aber es war, als entdeckte sie an der bewunderten Mutter zum erstenmal eine menschliche Schwäche. Ein leiser Schatten fiel auf ihre Liebe. Markus machte jetzt eine Pause. Die Otti ließ sich ihm gegenüber am Tisch nieder. Sie war ein wenig wirv in den Gedanken.„Ich könnte die ganze Nacht zuhören.“ flüsterte sie. Er lachte.„Das würde dir doch verleiden, kleines Mädchen“ entgegnete er. Sein Ton storte sie; er sollte sie nicht mehr für ein Kind ansehen.„Ich bin gar nicht mehr so jung,“ wehrte sie sich.„ Ei ja, dachte Martus; den Jahren nach paßte sie viel eher zu seiner jungen Schwester als zur—— Dann sah er ihr ins Gesicht. Frau Sixta fehlte ihm nicht. Im Gegenteil. Er fand es ganz hübsch so mit der Otti allein. Etwas von der Lust am Tändeln, die seinem Junggesellentum angehaftet, erwachte. Doch wagte sie sich nicht hervor. Die Otti hatte zu klare Augen. Au1 Jußte er, was er seiner Stellung schuldig war. „Wehre dich nicht gegen das Jungscheinen,“ antwortete er ihr.„Was gibt es Schöneres?“ „Man will nicht immer noch als unerwachsen gelten,“ agte die Otti.„Rintur2 nminte in um 2 Zielte das auf die Mutter: überlegte er, und Frau Sixtas strenges Gesicht stand vor seinen Augen.„Man merkt nicht, wie rasch Kinder heranwachsen,“ philosophierte er.„Plötzlich sind sie reif neben uns.“ Sie fuhr fort:„Ich möchte euch beiden jetzt eine Hilfe sein, nicht eine Last. Ich möchte doch auch hierbleiben. Das Letzte enthielt so etwas wie eine Frage. Ihr Bleiben oder Gehen war ja immer noch nicht entschieden. Er erinnerte sich, daß Frau Sixta ihm nie mehr über ihre, Ottilie betreffenden Pläne gesprochen. Aber er konnte dieser keine Auskunft geben. So nickte er nur. Und dann streckte er ihr die Hand hin.„Es ist gut von dir, was du sagst.“.64. Lann aker laat. Die Otti war ein wenig übertascht, vann aber legte sie ihre Hand in die seine.„„ Einen Augenblick hielten sie sich so, Finger um Finger gespannt. Die der Otti wollten sich lösen, aber als sie sich noch gefangen sahen, drückten auch sie noch einmal leise zu. Es war kein Wille, nur ein willkürliches Geschehen. Und plötzlich erschraken sie und ihre Hände glitten auseinander. Die Otti stand auf und ging zur Ofenbank. Ein roter Fleck brannte ihr auf den Wangen. Markus griff wieder zur Laute und prüfte mechanisch die Saiten. Sein Blick fiel auf die Wanduhr. Es war noch nicht spät. Er konnte nicht davonlaufen. Was hätte die Otti denken müssen? Er spielte und pfiff dazu, ganz in Gedanken. Singen mochte er nicht mehr. Plötzlich tat sich die Tur auf und die Kellnerin Anna streckte den Kopf herein. Die hatte gewußt, daß die beiden allein da oben saßen und hatte gelauscht. Sie war innerlich im Feuer, obgleich sie eigentlich sich den Markus aus dem Kopf geschlagen und inzwischen einen aus Bergmatten zum Schatz genommen hakte. Und als es in der Stube da oben auf einmal still geworden war. hatte es ihr nicht Ruhe gelassen. Was ging da vor? Sie mußte es wissen. Und so war sie der Wirtsstube entlaufen und meinte die zwei zu überraschen. „Ich suche die Lina, die Wäscherin“, entschuldigte sie sich.„Sie scheint nicht hier zu sein.“ „Allerdings nicht", gab Markus mit zornigem Spott zurück. Es war ihm klar, daß die andere schnüffeln wollte. Die Anna verschwand. Sie war nicht auf ihre Rechnung gekommen. Die Otti hatte auf der Ofenbank weit ab von Markus gesessen. Aber unter dem Gesinde redete sie sonderbar sei es, daß Markus Graf einen ganzen Abend lang die Otti ansinge, die Otti allein. Es war, wie wenn man Unkraut söt. Markus war ärgerlich. Was war das Weib, die Anna, angekommen? Er fand sich nicht in die vorherige Gemütlichkeit zurück. Es bedrängte ihn allerlei. Er legte die Laute fort.„Ich habe noch zu tun", entschuldigte er sich. Dann wünschte er gute Nacht. Noch einmal, als er der Otti die Hand reichte, kam ihn die Lust an, die ihre festzuhalten. Aber es fehlte ihm der Mut. Er ging mit vornüber gebeugtem Kopf, als säße ihm eine Faust im Nacken, hinaus. Fünfzehntes Kapitel Auch die Otti suchte bald nach Markus ihre Schlafstube auf. Sie konnte ihn noch hören, wie er nebenan manchmal auf und ab schritt. Er hatte also wirklich noch zu tun! An dem Hereinstürmen der Anna war ihr nichts aufgefallen. Eine Weile nachher wurde es in beiden Stuben still. Lauschten sie nach einander aus? Sie taten es nicht mit Willen. Wären sie dessen bewußt geworden, so würde es ihnen als Torheit oder Unrecht erschienen sein. Es lauschte etwas aus ihnen heraus, über das sie nicht Meister waren. Es war, als lauschte ihr Blut. Und da war etwas anderes, das ließ sie auch wieder an den Augenblick denken, da sie sich bei den Händen gehalten hatten. Ihre Herzen klopften. Bah, tröstete sich die Otti, das war doch nichts Böses! Aber Markus fühlte sein Gesicht heiß werden. Und er empfand etwas wie Angst vor sich selbst. Dann beschloß er, wie um sich zu beruhigen, Frau Sixta morgen gleich wieder entgegen zu gehen, sie vielleicht schon vormittags abzuholen, obgleich sie gesagt, daß sie erst gegen Abend zurück sein könne. Der Morgen kam. Aber Markus ging nicht nach dem Sollahause. Er war früh aufgestanden. Die Otti war noch nirgends zu sehen. Als er sich vom Frühstückstisch erhob, zögerte er einen flüchtigen Augenblick. Kam die Otti vielleicht noch? Er hätte ihr doch gern guten Tag gewünscht, ehe er zur Arbeit ging. Auch während er nachher im Hofe das Abladen zweier eingetroffener Langholzfuhren überwachte, zog es ihm den Blick manchmal nach den Fenstern des Haupthauses hinüber. Wo mochte die Otti sein? Was tat sie? Was trieb sie? Und— und Frau Sixta mochte er doch nicht entgegengehen. Er beschwichtigte sein Gewissen: Wer weiß, wann sie aufbricht, Frau Sixta. Vielleicht verfehle ich sie noch! Aber sie zu verfehlen wäre in Wirklichkeit bei dem einzigen zurechtgestampften Schneeweg kaum möglich gewesen. Ganz tief in ihm lebte eine leise Furcht: Frau Sixta konnte wieder fragen, was er und die Otti am Vorabend begonnen hatten. Und— und— er sprach darüber nicht gern. Nein, nicht gern! Er wußte nicht warum. Die Otti half an diesem Morgen beim Bügeln. Sie war fröhlich und unbeschwert aufgewucht. Wie schön Markus gestern gesungen hatte! Wie rasch mit ihm zusammen der Abend vergangen war! Sie mußte es wirklich der Mutter erzählen! Nur— sie seufzte. Sie wußte nicht, weshalb. Sie mochte auch nicht grübeln; denn Nachdenken löste das nicht, was sich einem manchmal auf die Brust legte.—— Waren verborgene Quellen lebendig? Oder säuselten seltsame Winde? Oder klangen Glocken aus Fernen? Aus Tiefen? Keines von beiden gab sich Rechenschaft, was geschah. Ihre Sinne waren nicht so klar wie sonst. Ihr Atem ging nicht ungehemmt. Es war den ganzen Morgen so. Und es war noch so, als Frau Sixta kam. 2 Sie traf gleich nach Tisch ein, als Markus und Ottilie noch in der Eßstube saßen und erst ein Teil der Dienstboten diese verlassen hatte. Ihr Gesicht trug einen Anflug von Röte. Das kam vom raschen Gehen oder von der harschen Kälte. Sie hatte in der Nacht keine Ruhe gehabt, da bei dem kranken Knechte sich noch einmal Schmerzen eingestellt hatten. Aber vielleicht würde sie auch sonst rastlos gewesen sein. Ihre Vernunft versagte. Warum mußte sie hier allein sein, haderte sie. Weit von den beiden andern? Und es hatte sie etwas heimgezogen die ganze Nacht, als müßte sie dort ein Unheil verhüten. Und es peitschte sie etwas heim, als der neue Tag angebrochen war. Das Befinden des Kranken war besser. Sie machte sich auf den Weg. Was war es nur, das sie zog? Sie hatte es denken müssen die ganze Nacht: Sie waren beisammen, Markus und Ottilie! Und sie wollte es nicht denken. Denn was mar daran, wenn— ihr Mann und — ihr Kind beisammen waren? Bist du krank, Sixta? fragte sie sich. Aber sie schritt rascher aus. Sie waren beisammen, mahnte sie etwas zum dutzendsten Male. Aber dann sah sie schon von ferne das Haus. Und es wurde ihr leichter. Sie freute sich sogar. Bald war sie dort! Beinahe hätte sie leise zu singen begonnen. Sie erreichte das Gasthaus. Sie betrat die Eßstube. „Habt ihr noch etwas für mich?“ fragte sie im Eintreten. Markus und die Otti sprangen auf. Die Mahlzeit war still vorbeigegangen. Die Otti. deren Herz hell war, stieß einen kleinen Ruf aus und küßte die Mutter und Markus rückte ihr sogleich den Stuhl an die Stelle zu Häupten des Tisches, wo sie immer saß. Die Ankonft kam so plötzlich, daß sie sich nicht auf sich selbst besinnen konnten. Die Dienstboten, wie beschämt, daß sie zu lange von der Arbeit weggeblieben, verliefen sich, die Kellnerin Anna schnitt ein Gesicht, als wisse sie Geheimnisse, und verschlang das Ereignis dieser Heimkunft mit den Augen. Sie trug Frau Sixta ihr Essen auf. Mann, Frau und Tochter saßen dann beieinander.